93 ee F n Ann dea n Nr. 92 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 21. April 1941 Wass eniſcheidet? .Die moraliſche und wirtſchaftliche Stärke eines Volkes iſt ſchon in früheren Kriegen ausſchlaggebend geweſen, noch mehr aber wird dies in dem jetzigen Kriege entſcheidend ſein. Von der Einſatzbereitſchaft und dem Heldenmut der Soldaten als Kämpfer und Schützer des Volkes iſt die Entſcheidung auf den Schlachtfeldern abhängig. Ihr Opferwille muß aber auch durch die Einſatzfreudigkeit der Heimat, ſei es nun z. B. in der Rüſtungsinduſtrie oder in der Lebensmittelerzeugung, unterſtützt werden, wenn ein endgültiger Erfolg errungen wer⸗ den ſoll. Die Front und die Heimat muß ein feſtes Band verbinden, ſo wie es heute bei uns iſt, denn ein Krieg wird immer nur von dem Volk entſchieden werden, das auf dieſen beiden Fronten nicht zu beſiegen iſt. Der Begriff Volk wächſt bei uns aus der urwüchſigen Kraft unſeres Bauerntums hervor, von dem wir ja alle einmal gekommen ſind. Seine Seßhaftigkeit und ſeine Ueber⸗ lieferungen haben uns den eigentlichen Begriff der„Heimat“ erſt gegeben. Anſer Kampf geht ja auch nicht um Geld oder Geldeswert, ſondern um die Rechte und die Erhaltung un⸗ ſeres Volkes. In England iſt das Bauerntum kein Beſtandteil des völ⸗ kiſchen Lebens, ſondern nur Mittel zum Zweck. Es gibt dort wohl auch eine Landwirtſchaft und gute Tierzüchter, eigent⸗ liche Bauern aber, ſo wie bei uns, die als tüchtige Acker⸗ bauern und nebenher noch als tüchtige Viehhalter auf ihren ererbten Höfen ſitzen, gibt es in England nicht. Man hat dort noch nicht erkannt, oder wollte ſeither nicht erkennen, daß die Landwirtſchaft kein Geſchäft, ſondern eine Lebensnot⸗ wendigkeit für ein Volk iſt. Wer anderswo etwas mehr zu verdienen glaubt, der wechſelt eben in England ſeinen Beſitz, denn der Beſitz von Geld bedeutet dort alles. Eine Bindung an den Boden gibt es nicht. i Dieſe Tatſachen ergeben im Gegenſatz zu unſeren Ver⸗ hältniſſen ganz weſentliche Unterſchiede. Wir können von den Erzeugniſſen unſeres Bodens leben, hingegen kann das der Engländer nur zu einem geringen Teil. Er braucht eine Ein⸗ fuhr aus Ueberſee, d. h. die Tonnage ſeiner Schiffe, wenn er leben will. Chamberlain hat es einmal ganz klar aus⸗ gedrückt, als er ſagte:„Wenn ich höre, daß wir uns aus eigener Scholle ernähren ſollen, dann möchte ich begründen, warum ich dieſe Meinung für falſch halte. Wir ſind in erſter Linie eine handeltreibende und induſtrielle Nation. Wir ver⸗ kaufen einen großen Teil unſerer Erzeugniſſe an die Länder unſeres Weltreiches und an das Ausland, um von dieſen Ländern große Mengen an Lebensmitteln und Rohſtoffen ein⸗ zukaufen.“ Als oberſter Grundſatz gilt bei den Engländern eben immer nur„Geſchäft iſt Geſchäft“ und dies ſollte auch dieſer Krieg für ſie ſein. Ein einiges Deutſchland war gegen ihre geſchäftlichen Intereſſen, und da wir uns zudem ihrer Bevormundung nicht unterſtellten, entſchieden ſie ſich für den Krieg. Die Engländer ſcheinen ganz vergeſſen zu haben, daß ſie einſt auch ein Bauernvolk waren. Denn nur durch ſeine Kräfte und ſeine Zähigkeit ſind ſie hochgekommen, erſt ſpäter durch ihre Geſchäfte. Einſichtige Engländer haben das auch erkannt, aber das Bauerntum war da ſchon tot, es diente nur mehr wenigen als Wochenendüberraſchung oder als Ziel eines Ausflugs. Rieſiger Landbeſitz gehört ja außerdem den Lords, die ihre Güter brach liegen laſſen, um ſie beſſer zur Jagd ausnützen zu können. Englands Schickſal wird deshalb auch nichts ändern können. Die innere Kraft Deutſchlands, die 10 vor der ganzen Welt bewieſen hat, wird ſie zu Be en chmettern. Anſer Fliegernachwuchs Der Pimpf von heute iſt der Flieger von morgen! NS. Als vor vier Jahren das Nationalſozia⸗ iſtiſche Fliegerkorps aufgeſtellt wurde, hatten hier⸗ für die Engländer wie für alles, was im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland geſchah, nur ein ſpöttiſches Achſelzucken übrig. Daß ein junger Flieger oder einer der es werden wollte, ſich einer Gemeinſchaft anſchloß, die von ihren Mitgliedern das Tragen einer Uniform verlangt und, was dazu gehört, Un⸗ terordnung und ſtrengen Dienſtbetrieb, ging den Begriffen von„Freiheit“, wie ſie Plutokratenſöhne verſtehen, zuwider. Für ſie iſt das Fliegen, auch in der Luftwaffe, nur„Sport“, eine Klubangelegenheit. Jetzt, wo ſich der Mangel an Fliegern in der Royal Air Force arg bemerkbar macht, rühren ſie die Reklametrom⸗ mel, verſprechen alle möglichen Erleichterungen und Vorteile, die ſich letzten Endes zum Nachteil der Leiſtung auswirken „Luftwaffe auf die volle Begeiſterungsfähigkeit unſerer Ju⸗ müſſen. Mit märchenhaften Summen werden fliegende Aben⸗ teurer aus aller Welt geworben. Alle dieſe Anstrengungen kommen zu ſpät, unſeren Vorſprung können ſie nie mehr ein⸗ holen. Den Nachwuchs haben wirf Dabei wurde der Grundſatz der Freiwilligkeit in der deutſchen Fliegerei nie verlaſſen. Hermann Göring hatte von Anfang an ausgeſprochen:„Ich will nur Freiwillige haben. Ich zweifle keinen Augenblick daran, daß ich mich auch in Zukunft bei dem weiteren Aufbau und Ausbau der gend ebenſo verlaſſen kann wie auf das Verſtändnis der Eltern.“ Dieſe Erwartung des Reichsmarſchalls wurde nicht enttäuſcht. f 5 Die helle Begeiſterung unſerer Jugend für die Fliegerei kann jeder Vater und jede Mutter beſtätigen, wenn ihr Junge mit glänzenden Augen den vorüberbrauſenden Flugzeugen nachſchaut und wie ein alter Fachmann ſich in den einzelnen Typen auskennt Dieſer Begeiſterung iſt bei uns ſchon früh Gelegenheit zur praftiſchen Betätigung geboten. Der Korpsführer des NS K. hat vor Jahren ſchon im Einvernehmen mit drm Reichsfugendführer und dem Reichserziehungsminiſterium im Deutſchen Jungvolk Modellfluggruppen eingerichtet. Im Flugmodell beſitzt der zwölffährige Pimpf ſchon„ſein Flugzeug“, das er ſelbſt baut und mit dem er ſeine erſten fliegeriſchen Erfahrungen ſammelt. Hier ſieht er ſchon ſeinen Knabentraum in einem Maß verwirklicht, von dem ſich der Erwachſene in der Regel keine rechte Vorſtellung machen kann. Denn das Flugmodell fliegt nach denſelben Grundgeſetzen wie das Segel⸗ oder Motorslugzeug. Der ſachgemäde Bau ſetzt auch ein beſtimmtes Maß an handwerklichem Können vor⸗ aus. Die Bewährung hierin iſt für die Ueberweiſung zur Flieger⸗H J. mit Aesch bend Dieſer nächſte Schritt erfolgt im Alter von 15 Jah⸗ ren. Es beginnt die ſegelfliegeriſche Ausbildung. In ihr erfährt die fliegeriſche Begeiſterung vielleicht ihre idealſte Ausprägung. Es kommt keineswegs darauf an, daß junge Menſchen vorzeitig in äußere ſoldatiſche Formen ge⸗ preßt werden, um ſie durch Drill dem Ausbildungsſtand der regulären Truppenverbände bis zu einem gewiſſen Grad anzugleichen. Vielmehr wird Wert auf die Entwicklung der geiſtigen und körperlichen Fähigkeiten, auf Erziehung und Feſtigung des Charakters gelegt. Der Hitlerjunge ſoll ſich auf dem Segelfluggelände ſelbſt auf fliegeriſche Eignung, Härte und Ausdauer prüfen lernen. Denn Luftfahrt braucht ſtarken Sinn und kühne Herzen. Für Weichlinge iſt in ihr kein Platz. Innerhalb der Flieger ⸗ H J. bildet ſich bereits ſeit Jahren ein rieſiges Sammelbecken für den Fliegernachwuchs, der, Schritt für Schritt mit einfachen Gleitflügen beginnend, vor immer höhere Aufgaben geſtellt wird.! Die letzte Stufe vor dem Eintritt in die Luftwaffe bil⸗ det dann die Ausbildung beim NS. ⸗Fliegerkorps. Sein vormilitäriſcher Ausbildungsplan hat die ſegelfliegeriſche Vorausbildung bis zum Segelflugzeugführerſchein oder wenig⸗ ſtens bis zur C⸗Prüfung auf Uebungsſegelflugzeugen zur Vorausſetzung. In keinem Land erfährt demnach der Flieger eine derart gründliche, lange und vielſeitige Ausbildung wie bei uns. Es kann als Regel bezeichnet werden, daß der Einzelne bei ſeinem Eintritt in die Luftwaffe durchſchnittlich bereits auf eine ſechs⸗ bis achtjährige vormilitäriſche Ausbildung zurück⸗ blicken kann. Ihren Wert hat ſie im Berlauf dieſes Krieges in glänzender Weiſe erwieſen. E. D. Coppernicus⸗Preis des Inſtituts deulſche Oſtarbeit Generalgouverneur Reichsminiſter Dr. Frank hat durch Erlaß die Errichtung eines Nikolaus⸗Coppernicus⸗Preiſes des Inſtituts für deutſche Oſtarbeit am 20. April, dem Geburtstag des Führers und erſten Jahrestag der Gründung des Juſti⸗ tuts zur Förderung der wiſſenſchaftlichen Erforſchung von Problemen aus dem Aufgabenbereich des Inſtituts, verfügt, Der Preis beträgt jährlich 50 000 Zloty= 25 000 RM. und kann ſowohl im ganzen als auch 1 durch den Präſi⸗ denten des Inſtituts, Reichsminiſter Dr. Frank, gemäß den Vorſchlägen der Preisrichter vergeben werden. Der Preis kann zuerkannt werden für die Bearbeitung eines durch ein Preisausſchreiben des Inſtituts für deutſche Oſtarbeit geſtell⸗ ten Forſchungsthemas oder für andere Arbeiten aus dem Arbektsbereich des Inſtttuts. Außerdem kann der Nikolaus- Coppernicus⸗Preis für Verleihung von Forſchungsſtipendien verwendet werden. Als Preisrichter fungieren der ſtellvertre⸗ tende Präſident und der Direktor des Inſtituts für deutſche Oſtarbeit ſowie der Vertreter des Faches am Inſtitut, aus deſſen Aufgabenbereich die wiſſenſchaftliche Leiſtung erbracht wird g 5 Brief aus dem Weſten Heute haben wir den 23. 2. 41, da ich dieſe Zeilen ſchreibe. Wer weiß, um wieviel weiter die Geſchichte ihre Entwicklung durch den Führer genommen hat, bis dieſer Brief die Heimat erreicht.— Wir liegen in Ruhe. In dieſer Ruhe lagen ſchon einmal viele zehntauſende hinter dem Weſtwall. Das Vorfeld, mit all ſeinen unzähligen Gefahren und einem ſtets lauernden Feind, gehörte im Vergleich zu den gewaltigen Heeresmaſſen einer kleinen Gruppe, die im Niemandsland den Gegner ſuchte und ihn ſchlug. Viele in der Heimat wollten nicht begreifen, welches die Gründe des Führers für ein ſolches Ausharren waren. Mancher mag trotz dem ſiegreichen Ausgang des Polenfeld⸗ zuges ſtille Zweifel an weiterem Waffenerfolg gehabt haben. Sicherlich zählten dieſe Zweifler nicht zur gläubigen Gefolg⸗ ſchaft des Führers, denn ſonſt hätten ſie wiſſen müſſen, daß der Führer erſt dann das letzte Opfer fordert, wenn es das Leben der Nation notwendig macht, und daß er den Zeit⸗ punkt einer militäriſcheen Aktion ſtets ſo wählt, daß es möglich iſt, mit dem geringſten Einſatz an Opfern den größ⸗ ten Erfolg für Deutſchland ſicherzuſtellen. Auch heute iſt es wieder ein ſcheinbares unproduktives . Warten. Das Vorfeld iſt nochmals vorverlegt worden. Auf allen Meeren und hoch in den Lüften wird der Feind auf⸗ geſtöbert und zum Kampf geſtellt, während unzählige Män⸗ ner irgendwo in ſogenannten Ruheſtellungen ſich auf den weiteren Verlauf der Geſchehniſſe vorbereiten. Dabei geht es uns ſo, wie den Angehörigen eines Orcheſters. Erſt dann, wenn der Dirigent in unzähligen Uebungsſtunden ſeine Or⸗ cheſtermitglieder zuſammengefaßt und ſie durch ein langes üben und exerzieren zu einer beachtlichen Leiſtung gebracht hat, nachdem dieſe Truppe auch die Generalprobe hervor⸗ ragend beſtand, ſchreitet ſie zur Uraufführung. So iſt es auch auf militäriſchem Gebiet. Die Welt wird Zeuge ſein, daß dieſe ſcheinbare Ruhe beſtens genutzt, durch ein dauerndes Training und exerzieren die Waffen wieder aufeinander abgeſtimmt, der Führer eines Tages die Urauf⸗ führung ſtattfinden laſſen wir̃rmnd. 5 feiſte Churchill den Peſſimismus unſeres ganzen Volkes. Unſer Optimismus ſei bewunderungswürdig, ſagte mir kürzlich ein Franzoſe. Ich verſuchte ihm klar zu machen, was wohl der Führer ohne Optimismus begonnen haben würde. Ein Unbekannter, Namenloſer und Mittelloſer glaubt an ſeine Aufgabe und an ihr Gelingen. Welch ein Optimismus hat doch dazu gehört: Fürwahr, mit dem Führer ſind wir berechtigt, zuverſichtlich in die Zukunft zu ſchauen. Dabei leugnen wir leineswegs auch Peſſimiſten zu ſein. Wenn bei⸗ ſpielsweiſe der Börſenjobber Churchill ſeinem Volke erklärt: „Haltet durch, wir ſchlagen Hitler gewiß“, dann erntet der Wenn der Führer aber ſagt:„Deutſches Volk, die Kriegs⸗ verbrecher wollen dir weiterhin dein Lebensrecht beſchneiden und dir das Brot vorenthalten, ſchlagen wir alſo die Kriegs⸗ intereſſenten und ſichern wir dadurch das Leben unſeres Volkes“, dann wiſſen wir, daß Churchill und ſeine Traban⸗ ten geſchlagen werden auf alle Fälle. Der Optimismus iſt hier ganz auf unſerer Seite. Dieſer Tage hatten wir in unſerer Nachbarſchaft eine flüſſige Unterhaltung mit einigen franzöſiſchen Weltkriegs⸗ teilnehmern, ſie hätten dieſen neuen Krieg nicht mehr ge⸗ wollt. Die Kapitaliſten hätten ſie in dieſen Kampf hinein⸗ getrieben, ſagen ſie.(Bemerkt ſei, daß der Franzoſe den Begriff Kapitalismus anders auslegt als wir). Sie kennen den deutſchen Soldaten und wiſſen um ſeine überragenden Leiſtungen. Die Achtung, dieſer Reſpekt vor dem deutſchen Frontſoldaten hat ſich in ſtarkem Maße auch auf die jüngere franzöſiſche Generation übertragen, erzählen ſie uns weiter. Mit dieſem bangen Gefühl, einem Gegner von Mut und Entſchloſſenheit gegenüber treten zu müſſen, zogen ſie aus. Im Gcheinwerſer der Wirtſchaft Gütezeichen garantiert Qualität der Standardwaren Im Intereſſe der Stabilerhaltung der Lebens⸗ haltungskoſten iſt gerade in den letzten Wochen eine Reihe von Preisſenkungsmaßnahmen durch den Preiskommiſ⸗ ſar verfügt worden. Dieſe Preisſenlungen werden nicht zu⸗ letzt durch die Einführung des Gewinnſtopps ermöglicht. Um Unklarheiten über die Gewinnbegrenzungen auszuſchalten, wurden in dieſen Tagen die Richtpunkte des Preiskommiſſars für die Gewinnabſchöpfung auf dem Gebiet des Handels be⸗ lanntgegeben. Sie laſſen auch bei Umſatzſteigerungen von 25 v. H. und mehr nur eine Erhöhung des Gewinnes eines normalen Friedensjahres um 25 v. H. zu. Alles übrige iſt abzuführen bzw. zur Preisſenkung, wie ſie in dieſen Tagen bereits beiſpielsweiſe für Glühlampen angeordnet worden iſt, zu verwenden. Mit dieſer Verfügung dürfte ein weſentlicher Anlaß zur Preisſteigerung wegfallen! Die Tendenz zum teue⸗ ren Erzeugnis, die oftmals ſchon bei der Produktion feſtzuſtel⸗ len iſt, iſt zweifellos dadurch gehemmt. Um allen für die breite Verbraucherſchaft nachträglichen Folgen der Preiserhö⸗ hung zu begegnen, iſt auf dem beſonders verbraucherwichtt⸗ gen Gebiet der Spinnſtoffwirtſchaft, für die Deutſch⸗ land beſonders importabhängig iſt, ein weiterer beachtens⸗ werter Schritt erfolgt, nämlich der Uebergang zur Herſtellung von Stan dardwaren. Der Kreis der Warenarten, die als Standardware auf den Markt gebracht werden ſollen, und der Umfang, in dem die zur Verfügung ſtehenden Spinnſtoff⸗ waren für die Herſtellung von Standardartikeln verwendet werden ſollen, wird durch den Sonderbeauftragten für die Spinnſtoffwirtſchaft beſtimmt. Durch einen erſten Erlaß hat er bereits angeordnet, daß zu den Standardwaren zunächſt Köper und die daraus herzuſtellenden Berufsjacken und Be⸗ rufshoſen zu zählen ſind, ferner Schloſſer⸗ und Militärflanell ſowie Arbeitshemden daraus, ferner kunſtſeidene Kittelſchür⸗ zenſtoffe und Kittelſchürzen. Um für die breite Maſſe der Verbraucher auch nach außen hin kenntlich zu machen, daß es ſich bei der Standardware um qualitativ gute Erzeugniſſe handelt, iſt in Ausſicht genommen, ſie mit einem Güte⸗ zeichen zu verſehen. Durch dieſe Anordnungen iſt die Ge⸗ währ dafür gegeben, daß die arbeitende Bepölkerung nſcht nur mit den erforderlichen Qualitätserzeugniſſen verſorgt zolrd, ſondern dieſe auch zu tragbaren Preiſen erhält. Das Programm der Breslauer Meſſe Als letzte der großen deutſchen Frühjahrsmeſſen findet vom 21. bis 25. Mai die Breslauer Meſſe mit Landmaſchinen⸗ markt ſtatt. Genau ſo wie die übrigen deutſchen Frühfahrs⸗ meſſen wird auch dieſe Veranſtaltung ein Bild der ungebro⸗ chenen deutſchen Wirtſchaftskraft vermitteln. Beſonders ſtark werden die Anregungen der diesjährigen Meſſe auf die Be⸗ ſucher der neu hinzugekommenen deutſchen Oſtgebiete ſein. Ueber 1500 in⸗ und ausländiſche Firmen ſtellen auf der Meſſe aus. Einen großen Teil des Meſſeangebots ſtellen Inveſti⸗ tionsgüter jeglicher Art für Landwirkſchaft, Gewerbe und Handwerk. Im Mittelpunkt ſteht wieder der Landmaſchinen⸗ markt. Augeſichts der ſteigenden Bedeutung des heimiſchen Flachsbaus wird eine Reihe von Flachs⸗ und Hanfbearbei⸗ tungsmaſchinen gezeigt werden. In einer Ausſtellung der Reichsvereinigung für Baſtfaſern, an der ſich auch die ein⸗ ſchlägige Maſchineninduſtrie beteiligt, wird den Beſuchern ein Querſchnitt durch die Baſtfaſerwirtſchaft geboten werden. Auch die Werlzeugmaſchinen⸗, Holzbearbeitungs⸗ und Bau⸗ maſchineninduſtrie wird diesmal in Breslau vertreten ſein. Ebenſo werden die großen Stände der oberſchleſiſchen Berg⸗ werks⸗ und Hütteninduſtrie allen Beſuchern die wirtſchaftliche Leiſtungskraft des ſchleſiſchen Raumes vor Augen führen, Wie ſehon ſeit vielen Jahren wird die Breslauer Meſſe auch dies⸗ mal wieder dem deutſch⸗ſüdoſteuropäiſchen Güteraustauſch vielfältige Anregung geben. Bulgarien und die Türkei haben in dieſen Tagen ihre Beteiligung an der Meſſe zugeſagt. Die Türkei wird in der Hauptſache Textilrohſtoffe, und zwar Schaf⸗ wolle, Mohair und Rohſeide, ausſtellen. Auch die Slowakei und Ungarn werden wieder ihre Landeserzeugniſſe zur Schau bringen. Bei den von der Wirtſchaftskammer Niederſchleſten organiſierten zwiſchenſtaatlichen Wirtſchaftsbeſprechungen wird diesmal den Fragen der Tabakverarbektung, des Tabak⸗ anbaus und der Verarbeitung von Mais größtes Gewicht bei⸗ gemeſſen. Englands Schiffsverluſte ſollen verschleiert werden 5 Hinter der in dieſen Tagen von der engliſchen Admirali⸗ tät verfügten Anordnung, in Zukunft nur noch einmal im Monat ſtatt wie bisher wöchentlich die engliſchen Schiffs⸗ verluſte belanntzugeben, verbirgt ſich das Beſtreben Churchills, die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichleit von den ſtändig ſteigen⸗ den britiſchen Schiffsverluſten ſtärker abzulenken. Aber ſo ſehr ſich auch Churchill bemüht, den Mantel des Geheimniſſes über die britiſchen Schiffsverluſte zu breiten, ſo iſt doch durch die amtlichen deutſchen Verſenkungsziffern, deren Richtigkeit von objektiver Seite nie in Zweifel gezogen worden iſt, in aller Welt bekannt, daß England bereits bis Ende März d. J. 9,917 Mill. Bi. eigener oder für England fahrender Ton⸗ nage verloren hat. Zu Kriegsbeginn belief ſich die engliſche Tonnage auf 17,78 Mill. BRT. Hinzu kamen durch Schiffs⸗ bauten(1 Mill.), Verkäufe der USA. an England und Ver⸗ bündete 5 Mill.), neutrale Tonnage(Holland, Norwegen, Dänemark und Belgien 6,5. Mill.) und gecharterte Tonnage (0,28 Mill.) insgeſamt 8,98 Mill., ſo daß England insgeſamt 26,76 Mill. BRT. zur Verfügung ſtanden. Nach Abzug der bisherigen Verluste blieben England bis Ende März nur noch 16,84 Mill. BRT., alſo ſchon mehr als eine Million BT. weniger als bei Kriegsbeginn. Durch die ſchweren Schläge der letzten zwei Wochen dürfte ſich der Verluſt auf etwa l/ Millionen 891 T erweitert haben. Ob die engliſchen Verluſt⸗ ziffern wöchentlich oder monatlich bekanntgegeben werden, feſt⸗ ſteht, daß die Verſenkungen weitergehen und die Ernährungs⸗ 1 Verſorgungslage Englands dadurch ſtändig ſchwieriger wird. 5 Deutſche Ausſtellung in Helſinki eröffnet. Die Deutſche Ausſtellung in Helſinki, die vom Werberat der deutſchen Wirt⸗ ſchaft organiſiert wurde und unter der Schirmherrſchaft des finniſchen Wirtſchaftsminiſters Salmio ſteht, wurde in An⸗ weſenheit des finniſchen Stagtspräſidenten Ryti und der mei⸗ ſten Mitglieder der finniſchen Regierung vom deutſchen Ge⸗ ſandten von Blücher in der Meſſehalle von Helſinki feierlich er⸗ ſnet. 5 Es mußte ihnen ſchon deshalb an der notwendigen Härte und Entſchloſſenheit fehlen. Soldaten von einſt:„Weil der Franzoſe euch und eueren Einſatz aus 4 ſchweren Jah⸗ ren in fliſcher E innerung hatte, ging er moraliſch geſchwächt in den Kampf“. Kann euch eine ſchönere Anerkennung zu Teil werden, als daß ihr wißt, auch dieſe Entſcheidungen miterzwungen zu haben? i. Walter Berg, z. Zt. im Felde. a Engländer, die bei der roberu E ing von Agedabi Nordafrika gefangen wurden und vom Widerſchein tief werfer ſuchen den Himmel ab, rote Bomben auf Schiffe vor Galamis Im Hexenkeſſel feindlicher Scheinwerfer und Flakartillerie. Von Kriegsberichter Heinz Elsner. DNB.(Ps.) Hell iſt dieſe Nacht vom Licht des Mondes 1 verſchneiter Berge. Silbern glänzt zuweilen die gewundene Linie eines Waſſerlaufes auf, weiße Wolkenbälle ziehen über Schluchten und Grate. Unter uns liegt Griechenland. Man müßte ein ſchlechter Gymnaſiaſt geweſen ſein, wenn man jetzt nicht Ausſchau halten würde nach dem Olymp, nach all den Stätten, die uns, ohne ſie wirklich zu kennen, ſeltſam vertraut ſind. Wir ſtürmen weiter durch die Nacht, und während un⸗ ſere Gedanken weit zurückwandern müſſen, ſpähen wir ern nach vorn wo über Berge und Schluchten metall⸗ ilbern das Meer zu uns herauf leuchtet. Dort liegen Sa⸗ lamis, Athen der Piräus, Namen, die ſeit Tauſenden von Jahren ihren Klang behalten haben Wir hatten uns wohl alle eine Begegnung mit dieſem Land anders vorgeitellt als im Lärm der Motoren, unter uns die tödliche Laſt. Weit geſchwungen liegen die Buchten voraus, winzig klein noch darauf unſere Ziele, Schiffe aller Größen und Klaſſen. Untätig liegen ſie dort und warten auf den„ſiegreichen Rückzug“. Wir fahren im Bogen um die Bucht herum und kurven ein Vor uns blitzt es auf, ein heller Feuerſchein iſt jetzt unſer Wegweiſer. Die Kameraden ſind alſo ſchon an der Arbeit Die feindliche Abwehr allerdings auch Schein⸗ und weiße Perlen⸗ ſchnüre der leichten Flakartillerie ziehen über die Bucht, pauſenlos explodieren die Granaten der ſchweren Geſchütze der Flakartillerie. Es nutzt nichts, wir müſſen hinein. „Rechts voraus ein großer Pott“, meldet unſer Beobach⸗ ter, Feldwebel F., und ſchon drückt Hauptmann S. die Maſchine in die gewünſchte Richtung. In dieſem Augen— blick hat uns auch ſchon der Scheinwerfer. Steil nach unten jagt das Flugzeug, während das Feuer der Flakartillerie immer näher kommt, Endlich ſind wir heraus. Noch einmal holen wir in weitem Bogen aus. Wieder hinein in den Hexenkeſſel der feindlichen Abwehr. Wir pirſchen uns an unſer Wild heran. Ruhelos gleiten die Lichtarme der vielen Scheinwerfer auf und ab. Eine letzte Korrektur, die Bom⸗ ben fallen. ö Darauf aber haben ſie anſcheinend unten nur gewartet. Wieder haben uns die Scheinwerfer erfaßt. Von einem zum andern werden wir weitergereicht, und die Flakartillerie ſchießt, ſchießt, was ſie nur immer aus den Rohren bringt. Zum Greifen nahe ſind jetzt die bunten, leuchtenden Perlen⸗ ketten, in 1 80 5 Nähe krepieren die ſchweren Brocken. Aber noch ſind wir ja nicht getroffen. Wieder jagt unſere ſchwere He 111 in wilden Kapriolen über die Bucht, die einem Kunſtflugzeug alle Ehre machen würden. Noch immer glotzen die böſen Augen der Scheinwerfer herauf. Endlich auf Heimatkurs. Hinter uns aber iſt noch lange keine Ruhe. Ein Flugzeug nach dem anderen unſerer Gruppe jagt in dieſes hölliſche Abwehrfeuer hinein, lädt ſeine Bombenlaſt ab, und rieſige Feuerbrände auf Schiffen künden, daß ſie getroffen haben. d N Am Morgen ſtehen wir länger als ſonſt auf dem Roll⸗ feld neben den gelandeten Maſchinen. Jeder weiß etwas Be⸗ ſonderes von dieſer Nacht zu erzählen, in der unſere Gruppe einen ihrer ſchwerſten Angriffe Poln engliſche Schiffsan⸗ ſammlungen vor Salamis flog. Viele kommen zurück mit Treffern in Rumpf und Flächen, aber auch wir haben hart zugeſchlagen. Mehrere Schiffe wurden vernichtend getroffen. iele werden aus dem Angriff dieſer Nacht ſchwere Schä⸗ den davongetragen haben. Gedenktage 5 5 8 2 2. April. 172 3 Wort Immanuel Kant zu Königsberg(Pr.) oren. 1861 Der ungariſche Staatsmann Graf Stephan Tiſza in e Budapeſt geboren. i 1866 Der preußiſche Generaloberſt Hans von Seeckt in Schleswig geboren. 4040 Lillehammer und Gjövik beſetzt.— In Lillehammer und Tretten erſtmals britiſche, von Andalsnes vor⸗ ee Trupen angetroffen und in die Flucht ge⸗ ſchlagen.— Landverbindung zwiſchen den deutſchen Kampftruppen um Stavanger, Chriſtianſand und Oslo hergeſtellt. Das Ninglein sprang eit ælbei. Die Räder klappern wieder. Weiterleben— weiter⸗ arbeiten! Gottlob Gwendolins letztes Wort! Das Leben geht weiter, die Erde blüht weiter, ſo iſt das nun. i Werden wir wirklich ſo leicht fertig damit, Gret? Oh, ſie hat des Vaters letzte Worte ſchon gut ver⸗ Roman um Aſlt-Heidelberg von Paul Hain ſtanden. Die ſind nicht mehr auszulöſchen, die werden immer in ihrem Ohr klingen. Eine letzte, gütige Mahnung. „Wir kennen uns doch, mein Kind?“ Ja, ja, Vater— du haſt mich vielleicht beſſer gekannt als ich mich ſelber. Armen ſegnend durch das ganze Neckartal ſchreitet, im Hauſe herum, und vergebens ſchaut ſich Lindenkamp die Augen aus. wenn er vorbeikommt, ob ſie nicht am Fenſter ſtehe— wie früher. Ob ſie nicht auf einen Händedruck über den Steg eilen wird. 5 85 Sie ſteht ſchon hinterm Fenſter— ſie ſieht ihn auch— aber ſie geht nicht hinaus. 5 5 Wie könnte ſie denn? Iſt denn nicht ſchon alles ent⸗ 8 ſchieden? Heinrich— du Lieber— Sie möchte hinausſtürzen— aber dann raunt es ringsum— raunt aus den Speichern, dem Mahlwerk, klap⸗ pert aus dem Mühlrad, raunt aus allen Winkeln— Tag und Nacht— Tag und Nacht—„die Mühle— feſthalten, Arbeit. Heimat iſt das— iſt der Herrgott drin—“ Nein, ſie kann nicht hinausgehen. 5 Nicht loslaſſen— nicht loslaſſen— wirſt ſelber alles wiſſen, Gret—“ 8 f Heinrich von Lindenkamp ſieht ſich umſonſt die Augen „ Er verſteht das nicht. Gewiß, Trauer muß ſein um en Toten, denkt er ernſthaft, aber deshalb braucht ſie ſich och nicht im Hauſe vergraben, die Greet Sie geht in dieſen Tagen, da der Frühling mit offenen Gret— iſt alle Kraft der Gwendolins drin, aller Segen der Sport des Oonmags Fußball N Länderſpiel: Bern: Schweiz— Deutſchland 22 d Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe la: Danzig: Preußen Danzig— VR. Gleiwitz 0¹⁰ Gruppe 1b: Prag: NST. Prag— Tennis⸗Bor. Berlin 010 Gruppe 3a: Jena: 1. SV. Jena— VfB. Königsberg 23 Gruppe 2b: 8 Gelſenkirchen: Schalke 04— Boruſſia Fulda 4:0 Gruppe 3: Frankfurt: Kick. Offenbach— Pf. 99 Köln 2:2 Eſſen: Helene Eſſen— FC. Mülhauſen 2 Gruppe 4: München: 1860 München— Vf. Neckarau 6·2 1. Tſchammerpokel⸗Haupteunde: Gau Süd weſt: Gf. Darmſtadt— Eintracht Frankfurt Viktoria Urberach— Rotweiß Frankfurt Kampfſport Wiesbaden — Viktoria Eckenheim Tura Kaſtel— Wormatia Worms 1205 3:4 2710 3:5 Union Wirhauſen— Union Niederrad 0:2 Tura Ludwigshafen— TSG. 61 Ludwigshafen 3:1 VfR. Frankenthal— TScf. Oppau 7˙0 TS. Rheingönheim— SVg. Mundenheim 0˙5 TS. Kaiſerslautern— FK. Pirmaſens 9 SG. Pirmaſens— 1. FC. Kaiſerslautern 013 Gau Baden: 5 VfR. Mannheim— 07 Mannheim SPg. Sandhofen— 08 Mannheim FG. Rohrbach— SV. Waldhof VfB. Baden⸗Baden— NSC. Straßburg FV. Emmendingen— Freiburger Fc. 1. FC. Pforzheim— BfR. Pforzheim SC. Freiburg— VfR. Achern Gau Elſaß: o HD S SV. Straßburg— VfB. Mühlburg 0˙2 V. Kolmar— SS. Straßburg 1·5 SV. Wittenheim— SCC. Schiltigheim 22 SC. Schlettſtadt— SVg. Kolmar 1:0 FC. Biſchweiler— Fc. Kronenburg 3·2 FC. Gebweiler— SV. Wittelsheim 471 FC. Hagenau— Fc. Schweighauſen 273 Mars Biſchheim— Fe. Walk 22 Gau Württemberg: a Vf. Sindelfingen— VfB. Stuttgart 0·2 FV. Kornweſtheim— Sfr. Stuttgart 322 VfR. Heilbronn— Stuttgarter Se. 2:4 Sfr. Eßlingen— VfB. Obereßlingent 01 TS. Kochendorf— Union Böckingen 18 RPSch. Ulm— TS. 46 Ulm. 14 VfR. Aalen— VfB. Heidenheim 5 4:2 Vf. Waiblingen— SVg. Cannſtatt 13 VfB. Obertürkheim— SVg. Antertürkheim 2 FV. Zuffenhauſen— SV. Feuerbach 42 Gau Bayern: SVg. Hof— 1. Fc. Nürnberg SV. Hallſtadt— SVg. Fürth Viktoria Aſchaffenburg— Würzburger Kickers FV. 04 Würzburg— VfR. Schweinfurt FC. Gundelfingen— Schwaben Augsburg VfL. Günzburg— Be. Augsburg Wacker München— Münchner Sg. Deutſchlond Schweiz 1:2 Das am Sonntag im Wantdorf⸗Stadion zu Bern ver⸗ anſtaltete 25. Fußball⸗Länderſpiel zwiſchen Deutſchland und der Schweiz wurde von den Schweizern mit 2:1(1:1) Toren gewonnen. Der deutſchen Mannſchaft war in dieſem Kampfe bas Glück nicht hold. Trotz einer teilweiſe großen Feldüberlegenheit und einer an und für ſich nicht ſchlech⸗ ten mannſchaftlichen Leiſtung ging das Treffen verloren. S S= — Sie tut's ja auch nicht. Sie hat ſchon ihre Tätigkeit da drinnen, ſie arbeitet mit verdoppeltem Eifer als ſonſt. Nicht ſoviel denken! Die Solbakken darf im Garten verrichten, was ſonſt ihr, der Gret, beſondere Frühjahrsarbeit war. Nun muß es die Anne tun. Sie allein macht drinnen die Wirtſchaft. Von morgens bis abends. Es iſt nicht leicht. Aber die Solbakken weiß, warum ſie den ganzen Tag ſo geſchäftig im Hauſe herumwirtſchaftet. Und Thomas Prack ahnt es wohl auch. a Ja, das iſt nun die Gret, die richtige, echte Gret, grübelt er oft. Nicht mehr das verliebte Mädel vom letzten Sommer. Sie muß mit ſich ſelber ins reine kommen. Man muß ihr Zeit laſſen— das iſt alles. Zeit heilt ſo vieles. Ach nein, Gret, es iſt nicht ſo leicht, mit einem un⸗ gebärdigen Herzen fertig zu werden. Und nun gar, wo draußen der Frühling immerzu neue Säfte treibt und lockt und lockt und man auf dieſen neuen Frühling einen langen Winter hindurch gewartet hat. Da ſingen die Vögel vorm Fenſter, da rauſcht der Bach ſeine fröhliche Melodie, da ſteht der Wald und winkt und winkt, da geht einer am Vormittag oder am Nachmittag oder bei Sonnenuntergang an der Mühle vorbei und blickt herüber und ſteht im Buchenſchatten und wartet und wartet——— 5 Aber die Vögel ſingen und der Vach rauſcht: Feſthalten, Gret, iſt alle Kraft der Gwendolins drin— aller Segen der Arbeit— iſt der Herrgott drin. Nicht loslaſſen, die Mühle—“ Und da kann man nicht hinaus, da rennt man hinauf in die Kammer und wirft ſich über das Bett und wühlt den Kopf in die Kiſſen und neſtelt den Ring aus dem Mieder hervor und ſtammelt wirre Worte. Dann ſteht mit einemmal die Solbakken da. Still und ſchwerfällig iſt ſie die Stiege nach oben ge⸗ klettert. n s Sie legt die welke Hand ſacht auf die zuckenden Schul⸗ tern und ſucht nach Worten. Das Zucken wird ſanfter, Gret wendet den Kopf. 5 „Anne—“, ſtammelt ſie. 5 5 g „Ja— ja— Kind— es iſt wohl ein bißchen ſchwer für ſolche ſchmalen Schultern. Aber nan trägt es, Kind— man kann ſoviel tragen. Denk daran—“ werten.. D Däs von Deutſchland in der 33. Minute durch Hahne⸗ mann für Deutſchland vorgelegte Führungstor holte Mon⸗ hard kurz vor der Pauſe auf. Der Mittelſtürmer der Schweizer konnte auch 13 Minuten vor Schluß das zweite, entſcheidende Tor anbringen. 1860 München— Pf. Neckarau 62. Nach der hohen Niederlage gegen Wien kam der badiſche Meiſter im Gruppenſpiel gegen TSV. 1860 München recht vielverſprechend in Fahrt, und der VfL. Neckarau führte bereits 2:0, ehe die Bayern überhaupt wußten, was los war. Dann aber hatten die Mannheimer Vorſtädter ihr Pulver verſchoſſen und unterlagen nack einer 2:1⸗Pauſenführung noch hoch mit 6:2.— Es entwickelte ſich ſofort ein ſchnel⸗ ler Kampf, in dem die ſpieleriſch beſſeren„Löwen“ Feldvor⸗ teile hatten. Ihre Verteidigung war jedoch noch reichlich unſicher, und dies machten ſich die Gäſte ſofort zunutze. In der 23. Minute ſchoß Verteidiger Lutz das Führungs⸗ tor, und bereits drei Minuten danach hatte Rechtsaußen Vei⸗ tengruber auf 2:0 erhöht. Das war den Münchnern zu viel. Die Elf arbeitete immer beſſer zuſammen, aber erſt mit dem Pauſenpfiff konnte Burger ein Tor aufholen. Ein weſent⸗ lich anderes Bild bot die zweite Spielhälfte. München ſpielte ganz vorzüglich, ſodaß die Gäſte kaum noch aus ihrer Spiel⸗ hälfte hinauskamen. Schon in der 47. Minute erzielte Krückeberg mit einem Kopfballtor den Ausgleich. Dann war ee Burger, der die Gaſtgeber mit 3:2 in Führung brachte. Schon fetzt waren die Neckarauer geſchlagen. Zunächſt konn⸗ ten ſie aber noch alle Gefahr abwenden, ſodaß München nur Ecken auf Ecken erzang. In der 66. und 77. Minute erhöhte dann Burger auf 5:2, und wenige Minuten vor dem Abpfiff war es der Rechtsaußen Staudinger, der das Endergebnis herſtellte. Beim Sieger fiel lediglich der Er⸗ ſatzlinksaußen Oeldenberger etwas ab, während Neckarau in dem Torhüter Dieringer und dem Verteidiger Lutz die beſten Kräfte hatte. Sie allein konnten die Niederlage auch nicht abwenden. 12 000 Zuſchauer waren mit dem Sieg der Münchner einverſtanden. Offenbacher Kickers— fe Köln 99 2:2(2:1). Dem Südweſtmeiſter Kickers Offenbach war auch in ſei⸗ nem zweiten Kampf im eigenen Bereich kein Sieg beſchie⸗ den, obwohl er bei Halbzeit nahe lag und nach dem Geſamt⸗ bild des heißen Kampfes auch verdient geweſen wäre. Mit Staab als Angriffsführer hatte die Offenbacher Elf bedeu⸗ kend an Durchſchlagskraft gewonnen, wenngleich der in den Bereichsſpielen zutagegetretene Schwung nicht wiederkehrte, Läuferreihe und Verteidigung ſchlugen ſich gut, auch der Er⸗ ſatztorhüter Hammel tat ſein Beſtes.— Das Spiel verlief vor fünftauſend Zuſchauern auf dem Frankfueter Eintracht⸗ platz recht bewegt Nach der Pauſe ſtellte ſich eine übertrie⸗ kene Härte ein. Es gab viele Zwiſchenfälle, wobei der Schiedsrichter ſich ſeiner Aufgabe nicht gewachſen zeigte. Köln begann ſehr forſch und hatte in den erſten zehn Mi⸗ nuten das Spiel völlig in ſeiner Hand. Das Zuſammenſpiel der Weſtdeutſchen war abgeſchliffener und ihre Aktionen weitaus ſchneller. So fiel denn auch in der 12. Minute durch Schlawitzki der Führungstreffer für die Gäſte. Offenbach machte ſich dann frei und führte eine Anzahl ſchöner An⸗ griffe durch, die aber lange an der aufmerkſamen Deckung ſcheiterten. Erſt in der 32. Minute gelang Göhlich der ver⸗ diente Ausgleich, und vier Minuten ſpäter erhöhte Staab! nach einem feinen Alleingang auf 2:1. Bis zum Wechſel verlief der Kampf ausgeglichen. Eine ſehr rauhe Gangart wurde in der zweiten Halbzeit angeſchlagen. Das führte bald zu einer wenig ſchönen Auseinanderſetzung zwiſchen dem Offenbacher Verteidiger Müller und Schlawitzki von Köln, bei dem der Schiedsrichter hätte mit Platzverweis ein⸗ greifen müſſen. Wenig ſpäter verhängte der Pfeifenmann einen Elfmeterball für Offenbach, deſſen Berechtigung ange⸗ weifelt wurde. Staab el verſchoß aber den Strafſtoß. Eben⸗ 55 zweifelhaft war eine weitere rn e be gegen Offenbach, die von E Moog zum Ausgleich der Kölner be⸗ nutzt wurde. Der Südweſtmeiſter übernahm dann das Kommando. Staab kam mit kraftvollen Vorſtößen mehrmals in ausſichtsreiche Schußgelegenheit, wurde dabei aber wie⸗ derholt unfauber behindert ohne daß der Schiedsrichter ein⸗ griff. Ein Treffer von Köln 99, in der 83. Minute von Schlawitzki aus Abſeits erzielt, wurde auf Reklamieren der Linienrichter annulliert In den letzten Minuten war Köln wieder mehr im Angriff, für die Offenbacher hatte Nowotny nochmals eine gute Gelegenheit, konnte ſie aber nicht ver⸗ 8 Sie beugt ſich tiefer über Gret und nimmt ihren Kopf in den Schoß wie bei einem kleinen Kind. f „Mußt daran denken, daß einer hier im Hauſe iſt, der dir gern tragen hilft. Und darfſt nicht vergeſſen, daß er dir ſelber einmal das Leben neu ſchenkte— der Thomas—“ Ja, ja, das weiß Gret alles wohl ſelbſt, das hat ſie ſich in all dieſen langen Tagen oft genug ſelber wie ein Treſt vorgehalten. Der Thomas Prack wird ſie nie im Stich laſſen— ſie nicht, und nicht die Mühle! Der paßt da hinein. So hat's ja der Vater gewollt. „Der Heinrich— Kind— wann könnte der dich wohl feſthalten— für ein ganzes Leben? Der geht einmal in die Welt— und das Jahr am Neckar wird ihm ein Traum ſein—“ Die welken Hände gleiten über Gret's Wangen, ſtrei⸗ cheln ihren Nacken, faſſen nach ihren flatternden Händen und halten ſie feſt. „Der Thomas aber iſt wie die Heimat hier, Gret— und ohne die kannſt du nimmer ſein.“ 5 Das iſt wohl alles richtig, was die Solbakken ſagt. Die Gret ſpürt es bis in die Seele hinein. a N Sie hebt das Geſicht. 8 „Das dumme Herz, Anne—“, ſtammelt ſie. Die Solbakken lächelt weiſe: a „Ja— das dumme Herz, Gret. Man kann es gar nicht früh genug an den Zügel nehmen. Aber es bricht nie von einer Enttäuſchung, Gret, nie! Das kannſt du mir glauben. Am wenigſten, wenn es noch jung iſt. Und die Gwendolins haben immer ſtarke Herzen gehabt die manches vertrugen.“ „Ich wekde mit— Heinrich noch einmal ſprechen müſſen, Anne. Meinſt du nicht auch, daß das nötig iſt?“ „Tu das, Kind. Du mußt am beſten wiſſen, was richtig iſt. Und du weißt es auch. Es muß jeder einmal ſeinen Mann ſtehen—“ i 5 f Gret fährt mit der Hand über die Stirn. Dieſe Worte eben— hat ſie die nicht ſelber zum Vater geſagt, in jener Sturmnacht, als ſie ihm auf der Treppe zum Bodenſpeicher begegnete? Die gleichen Worte. Und da war noch nichts geſchehen. Aber gleich darauf kam der Schrei— Ja“, ſagt ſie,„ja, Anne. Ich werde zur rechten Stunde 5 wiſſen, was ich ſprechen muß“* 2 / 57 rr eee bekannt: ohne Erfolg. —— g Dort der Bevölkerung d lautbarung herausgegeben: 8 Wieder gegen London! Iweiter Vergeltungsſchlag.— Großfeuer künden die furcht are Wirkung.— Anaufhaltſamer Vormarſch in Griechen⸗ land.— 245 500 Gefangene im nördlichen Jugoflawien. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt am Sonnkag „Jür den erneuten Angriff britiſcher Flugzeuge auf Wohnvierkel in Berlin in der Nacht zum 18. April führte die deutſche Luftwaffe in der vergangenen Nacht den zwei⸗ ten Bergeltungsſchlag auf London. Auch bei dieſem Groß⸗ angriff wurden mit vielen Hunderten von Flugzeugen während der ganzen Nacht gewaltige Mengen von Spreng- und Brandbomben auf die Stadt abgeworfen. Die weithin leuchtenden Großfeuer beſonders im Themſebogen, den Milwall-Docks und im Stadtteil Greenwich ſind ein ſicherer Anhalt für die furchtbare Wirkung dieſes von England abermals herausgeforderten Vergeltungsangriffs. In der kheſſaliſchen Ebene drängen die deutſchen Trup⸗ pen den geworfenen britiſch⸗griechiſchen Kräften nach. Weſt⸗ lich des Pindos gehl der Feind vor den italieniſchen Trup⸗ pen, ſtellenweiſe unter Auflöſungserſcheinungen zurück. Den oſtwärts des Gebirges vorgehenden deutſchen Trup⸗ pen ergaben ſich zahlreiche griechiſche Soldaten und ge⸗ ſchloſſene Verbände. Kampf. und Sturzkampfflugzeuge unterſtützten die Operationen des Heeres bei der Einnahme von Lariſſa und Trikkalla. Sie bekämpften zurückgehende Truppen und Ko⸗ lonnen des Feindes mit Bomben und Bordwaffen, ver⸗ nichteten auf einem Flugplatz zehn Jagdflugzeuge dom Muſter Gloſter und im Luftkampf ein weiteres britkiſches Jagdflugzeug vom Muſter Spitfire. 8 Im nördlichen Gebiet Jugoflawiens wurden bisher 1500 Offiziere und 244 000 Mann als Gefangene gezähll. In Nordafrika blieben Angriffe des Feindes auf Sol⸗ um 1 Unterſtützung durch See. und Luftſtreitkräfte deutſche Kampfflugzeuge in der In Tobruk belegten Hafen ⸗ Nacht zum 19. April und am geſtrigen Tage die anlagen und andere militäriſche Ziele mit Bomben ſchwe⸗ ren Kalibers. Volltreffer verurſachten große Brände und heftige Exploſionen. Bei Angriffen deutſcher Kampfflugzeuge auf den Hafen La Baletta auf der Inſel Malta entſtanden ſchwere Schä⸗ den in der Staatswerft und in Lagerhallen. Ein Oeltank⸗ lager geriet in Brand. Flugzeuge der bewaffneten Aufklärung vernichteten ge ſtern an der ſchoktiſchen Oſtküſte zwei feindliche Handel ſchiffe mit zuſammen 6000 BRT. 5 Bei einem Jagdvorſtoß gegen die britiſche Südküſte ver ⸗ lor der Feind im Luftkampf ein Jagdflugzeug vom Muſter Spilfire. Feindliche Flugzeuge flogen weder bei Tage noch bei der Nacht in das Reichsgebief ein. 132000 BR in acht Tagen Allein durch Kampfflugzeuge verſenkt. Dau. Berlin, 20. April. Die Luftwaffe konnte in der letzten Zeit beſonders gute Erfolge im Kampf gegen die britiſche Schiffahrt erzielen. In der Woche vom 11. bis 18. April wurden in den Gewäſſern um die britiſchen In. ſeln und im Mittelmeer durch Angriffe der deulſchen Kampfflugzeuge rund 132 000 Bc feindlichen Handels. ſchiffsraumes verſenkt. 25 Schiffe, die der Verſorgang Großbritanniens dienſen oder im Mittelmeer für militäriſche Aufgaben ein⸗ geſetzt waren, konnten vernichtet werden. 48 weitere Schiffe wurden im gleichen Jeikraum ſo ſchwer beſchädigt, daß keilweiſe mit ihrem Tokalverluſt gerechnet werden kann. Bomben auf zurückflutende Kolonnen Deutſche Kampf⸗ und Stukaverbände griffen auf der. großen Straße Lariſſa— Trilkala und auf den von Lariſſa nach Süden abzweigenden Hauptſtraßen im Tiefflug zurück⸗ flutende engliſche Marſch⸗ und Fahrzeugkolonnen mit Bom⸗ ben und Bordwaffen an. Die Wirkung dieſer ungeſtümen und mehrfach wiederholten Angriffe auf den von den eng⸗ lichen Truppen überfüllten Straßen war verheerend. Die i Südausgänge von Lariſſa ſind mit zertrümmerten und Drennenden Kraftfahrzeugen ſowie zahlreichen Pferdekadavern vollſtändig verſtopft. Auch die Straße Lariſſa— Trikkala iſt mit liegengebliebenen und zertrümmerten Fahrzeugen ſowie zahlreichen engliſchen Gefallenen bedeckt. Enmarſch der Bulgaren In mazedoniſches und khraziſches Gebiet. 8 DB. Sofia, 20. April. Ueber den Einmarſch der bulga⸗ riſchen Truppen in mazedoniſches und thraziſches Gebiet hat die bulgariſche Telegraphenagentur „Heute beſetzten bulgariſche Truppenteile einige von den tapferen deutſchen Soldaten befreite kulgariſche Gebiete, um Ruhe und Ordnung zu bewahren.“ Der italieniſche Wehrmachtsbericht Ueberall die albaniſche Grenze erreicht.— Große Beute.— Bombenangriffe auf 85 5 Der italieniſche Heeresbericht vom Sonntag hal folgen ⸗ den Worklaut:. 5 5 5 „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die den in Brand geſchoſſen. Der nichts von Bedeutung. 29 000 BR engliſchen Handelsſchiffsraumes verſenkten und waren und daß viel Schaden angerichtet wurde Man glaubt hat die britiſche Zenſur fetzt die Tatſache mit Nahrungsmitteln und Rohſtoffen folgende amtliche Ver⸗ hoben werden, geht England einer böſen Zukunft entgegen. Dieſer erwählten Perſönlichkeit das zurückgehende griechiſche Heer. ichen Mittelmeer 5 ier niederſchoß. 00000 Dieſer Zwiſchenfall wird als bezeichnend angeſehen, wie⸗ weder Opfer noch nen Anſere Flieger finden ſie! Transporker in griechiſchen Häfen vernichtet. Das Ausweichen der im Piräus angeſammelten briti⸗ ſchen Transporterflotte nach anderen Häfen an der oſtgrie⸗ chiſchen Küſte hat die britiſchen Transportſchiffe vor neuen Angriffen der deutſchen Luftwaffe nicht ſchützen können. So wurde eine Anzahl engliſcher Truppentransporter im Hafen von Chalkis an der Weſtküſte der Inſel Euboeg von deut⸗ ſchen Kampfflugzeugen entdeckt, die durch Bombenangriffe mehrere Dampfer ſchwer beſchädigten. Innerhalb der letzten vier Tage hat die deutſche Luft⸗ waffe in Griechenland 84000 BRT engliſchen und griechi⸗ ſchen Transporterſchiffsraumes verſenkt und 20 Dampfer durch Spreng⸗ und Brandwirkung ſchwer beſchädigt. Dieſe zurzeit nicht erſetzbaren Schiffsverluſte verursachen im Hin⸗ blick auf die geplante und zum Teil ſchon in Angriff genom⸗ mene Einſchiffung der engliſchen Expeditionsarmee für das britiſche Oberkommando eine ernſte Sorge. Der neue Angriff auf London Was Reuter zugeben muß. 2 Wie die nordamerikaniſchen Nachrichtenagenturen berich⸗ ten, hat London in der Nacht zum Sonntag einen neuen ſchweren Luftangriff erlebt. INS zufolge begann der Alarm um 21.30 Uhr, und binnen einer halben Stunde erbebte die Stadt unter den Erſchütterungen des Flak⸗ feuers und der Bombenexploſionen. Unentwegt war das Motorengeräuſch der angreifenden Flugzeuge zu. hören. United Preß meldet, daß die deutſchen Flugzeuge eine An⸗ zahl hochexploſiver Bomben abgeworfen hätten. Die Flak habe ein ſchweres Abwehrfeuer unterhalten. Aſſociated Preß zufolge wurden verſchiedene Stadtteile getroffen. So⸗ wohl das Flakfeuer, wie auch die Detonationen und das Motorengeräuſch nahmen mit fortſchreitender Stunde an Stärke zu. 8 a 8 g Die amtliche Verlautbarung des britiſchen Luftfahrtmi⸗ niſteriums, die von Reuter verbreitet wurde, gibt zu, daß die Angriffe auf London in der Nacht zum Sonntag ſchwer auch, daß die Anzahl der Opfer ziemlich hoch iſt. Auch an Orten außerhalb Londons wurden Bomben abgeworfen, be⸗ ſonders in den öſtlichen und ſüdöſtlichen Grafſchaften. An verſchiebenen Punkten wurden Schäden angerichtet. Weiter freigegeben, daß die beiden Kammern des britiſchen Parlaments bei dem großen Angriff am Mittwoch Beſchädigungen erlit⸗ ten haben. Aſſociated Preß zufolge ſind ſämtliche Fenſter eines Teiles des Unterhauſes zerſchmettert und ein großer Waſſerbehälter zerſtört worden. In das Dach der Vorhalle wurde ein Loch geriſſen. Im inneren Hof hat eine Bombe das Büro des Unterhausſprechers getroffen. Von maßgeb⸗ licher britiſcher Seite wurde ferner verſichert, daß der An⸗ griff am Mittwoch meh r Brände verurſacht habe als irgendein vorhergegangener Luftangriff. Ueber 20 000 Feu⸗ erwehrleute hätten eingeſetzt werden müſſen. Ein zweites Dünkirchen Eroberung des Olymp.— Senſation in As A. Newyork, 20. April. Die Newyorker Zeitungen brach⸗ ten die Nachricht, daß die deutſchen Truppen den Olymp genommen und die Reichsflagge auf deſſen Spitze aufge⸗ pflanzt hätten in Rieſenaufmachung. Bemerkenswert iſt, daß durchweg den deutſchen Erfolgsmeldungen der Vor⸗ rang gegeben wird. a 5 g 8 Die Blätter berichten aus London, daß die britiſche Preſſe das Publikum auf ein zweites Dünkirchen vorbe⸗ reite. So ſchreibt laut United Preß der Londoner„Daily Herald“, man handle nur klug, wenn man ſich auf eraſte Möglichkeiten vorbereite. die Ausſicht den deutſchen Vor. marſch auf dem griechiſchen Feſtland aufzuhalten, ſei außerordentlich gering. 8 Verzweifelte Wünſche „Daily Sketch“:„Den Krieg ſo führen, wie die Gegner ihn 5 führen.“ »Es gibt ein Sprichwort“, ſo ſchreibt„Daily Sketch“,„in dem geſagt wird, daß ein zweimaliges Verſehen im Kriege nicht erlaubt ſei. Es iſt das ein Sprichwort“, ſtellt das Blatt feſt,„das die Leiter der engliſchen Politik bisher ſcheinbar noch nicht begriffen haben. Immer wieder haben ſie den⸗ ſelben Fehler gemacht. Es begann gleich zu Anfang. Da gab es Leute, die nicht unbewandert in militäriſchen Fragen ſind, und darum an der Uneinnehmbarkeit der Maginotlinie zwei⸗ felten. Ihre Zweifel wurden von den Beſſerwiſſern in den Behörden belacht. Es beſteht“, ſo fährt das Blatt ſodann fort,„ein Mangel an e in unſerer Politik und im Oberkommando“ in Whitehall. Wenn dieſe Mängel nicht be⸗ Sie laſſen ſich nur beſeitigen, wenn wir Großbritannien nach der Creme ſeiner fähigen Männer ausbaggern. Von dieſen müßte dann ein Staatsrat gebildet werden, der einen Mann aus ſeiner Mitte“, ſo heißt es hier wörtlich,„zum— man erſchrecke nicht über das Wort— Diktator! zu wählen hätte. müßte dann eine unum⸗ ſchränkte Macht eingeräumt werden, um den Krieg ſo zu führen, wie unſere Gegner ihn führen. Das iſt die Vorbedingung für den Sieg. Auf keine andere Art können wir den Krieg gewinnen.“ 5 a engliſchen Zeitungen geweſen wenn es galt, das„diktatoriſche Regime“ des nationalen Deutſchlands zu ſchmähen. Daß zwiſchen einer volksverbundenen autoritären Regierung und einer ſelbſtmächtigen Diktatur ein himmelweiter Unterſchied iſt, hat das Blatt dabei gefliſſentlich überſehen. Heute fordert „Daily Sketch“ zum„Kampf für die Demokratie“ einen„Dik⸗ tator“ für das„freie“ England. Dieſer Widerſinn verrät deutlicher als alle Kritik und Geſtändniſſe die verzweifelte Lage Britanniens. Aber auch eine offen genannte Diktatur retten können. i Britischer 55 Von einem griechiſchen Offizier. Die italieniſche Nachrichtenagentur Stefani berichtet aus Iſtanbul: Ein blutiger Zwiſchenfall ereignete ſich am Oſter⸗ ſonntag in dem engliſchen Hauptquartier in Lariſſa. Ein grie⸗ chiſcher Offizier, Oberſt Politis, geriet in eine Auseinander⸗ ſetzung mit einem Offizier des britiſchen Generalſtabes, der gabe, den engliſchen Rückzu teſtierte heftig gegen dieſe Erklärung, erhielt jedoch von dem chiſche Offizier ſeinen Revolver zog und den engliſchen Gerade„Daily Sketch“ iſt nicht die untätigſte unter den ſterium verfügen, bei einem einzigen Sardinengeſchä wird das todgeweihte England vor ſeinem Schickſal nicht Generalſtäbler niedergeſchoſſen erklärte, die Engländer müßten ſich jetzt von Griechenland zurückziehen, und die griechiſchen Truppen hätten die Auf⸗ zu decken. Oberſt Politis pro. engliſchen Offizier beleidigende Antworten, worauf der Ol. 5 5 1 7. Allerlei Neuigkeiten Dir gehören wir! Aufnahme der Zehnjährigen in die 93. Jahr 925 Jahr tritt am Vorabend des Geburtstages des Führers die jüngſte Gefolgſchaft der nationalſozialiſtiſchen Bewegung an, die ſich an dieſem Tage mit ihrem Handſchlag zum Dienſt für den Führer und ſein Werk verpflichtet. Ueber eine Million Jungen und Mädel haben ſich zu dieſem Dienſt in der größten Jugendorganiſation der Welt, der Hit⸗ ler⸗Jugend, gemeldet In einer zur Tradition gewordenen Feier nahm Reichsjugendführer Axmann im Großen Rem⸗ ter des Ordenshauptſchloſſes Marienburg den jüngſten Jahr⸗ gang in die Gemeinſchaft der Hitler⸗Jugend auf. „Der Führer hat Euch,“ ſo ſagte der Reichsjugendfü⸗ rer in ſeiner Ansprache,„ein geeintes, großes deutſches Reich gegeben. Eure Aufgabe iſt es, dieſes Reich in Euch ſelbſt zu verewigen In den entſcheidenden Kämpfen um die Freiheit unſeres Volkes tretet Ihr als Zehnjährige in unſere Reihen. Wenn Ihr einmal älter ſeid, werdet Ihr mit Stolg bekennen, als jüngſte Nationalſozialiſten dabei geweſen zu ſein, als Adolf Hitler der Welt eine neue Ordnung gab. Lebt gehorſam nach dem Willen und dem Geiſt des Füh⸗ rers und verdient auch damit das innere Anrecht, in Ehren ſeinen Namen zu tragen. Zum Geburtstag ſchenkt ihm Euer Herz! Wenn das ganze Volk und unſere tapferen Soldaten an allen Fronten feine in Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit gedenken, dann ſingt das bekennende Lied der Jugend:„Füh⸗ rer, wir gehorchen Dir!“ 8 s f Nach ſeiner Anſprache reichte der Reichsjugendführer den jüngſten Pimpfen und Jungmädeln die Hand mit den Wor⸗ ten:„Durch Euch übernehme ich den Jahrgang 1930/31 in die große Gemeinſchaft der Hitler⸗Jugend Mit dem heutigen Tage gehört Ihr Eurem Führer Adolf Hitler!“ Erneut einſatzbereit Großadmiral Raeder beſichtigt Atlantik⸗Streitkräfte Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral, Raeder, beſuchte in den letzten Tagen Marineſtützpunkte in den beſetzten Gebieten. 5 g i Bei dieſer Gelegenheit beſichtigte der Großadmiral Teile der in der Atlantikſchlacht eingeſetzt geweſenen Seeſtreitkräfte und überzeugte ſich von ihrer erneuten Einſatzbereitſchaft. Codzias mit der Regierungsbildung beauftragt. 8 Rom, 20. April. Conſtantin Codzias wurde damit be⸗ auftragt, zu verſuchen, nach der Ermordung Koryzis eine neue griechiſche Regierung zu bilden. Eden ſpricht ſein Beileid aus! Wie Reuter meldet, übermittelte Außenminiſter Eden dem griechiſchen Geſandten in London das Beileid der bri⸗ tiſchen Regierung zum Tode des Miniſterpräſidenten Kory⸗ zis. Dieſe heuchleriſche Unſchuldgeſte Edens dürfte kaum ihrer Zweck erfüllen, die Stimmung in Athen zu beſchwich⸗ tigen. Der Verdacht, daß Koryzis einem verbrecherischen Mordanſchlag des britiſchen Bundesgenoſſen zum Opfer gefallen iſt, verdichtet ſich immer mehr. Edens Beileid wirkt darum wie offener Hohn. Frankreich verläßt die Genfer Liga Wie aus Vichy gemeldet wird, gab Admiral Darlan in ſeiner Eigenſchaft als Außenminiſter dem Generalſekretär der Genfer Liga bekannt, daß die franzöſiſche Regierung beſchloſſen habe, aus der Genfer Liga auszutreten. 5 Freiwilligenkorps auf den Philippinen 555 Nach ei Meldung aus Manila(Philippinen wir dort 2 Freiwillgenkords 5919 5 of das in den Kaſernen bewaffnet und ausgebildet werden ſoll.. Hochwaſſer zerſtört türkiſches Dorf Ein plötzlicher Kälteeinbruch vernichtete die Obſternte im füdoſtangtoliſchen Gebiet von Malatha und 50 v. H. der Wein⸗ Der Schaden wird auf drei Millionen türkiſche Pfund berge. e 2 geſchätzt Durch Hochwaffer ſind in dem Dorf Tſchivril bei Smyrna 150 Häuſer und Scheunen eingeſtürzt. Die Ernte von 15. Dörfern ſteht unter Waſſer. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat auf 8 Reichsmini⸗ ſters des Auswärtigen von Ribbentrop S A⸗Obergruppen⸗ führer Siegfried Kaſche zum Geſandten in Agram ernannt. Budapeſt. Der Reichsverweſer hat verfügt, daß das bis⸗ herige ungariſche Generalkonſulat in Agram zur Geſandt⸗ ſchaft umgewandelt wird. 3 g Stockholm. Zur Hebung der reichlich niedergedrückten Stimmung in England verbreitet die Agentur Reuter auch eine Meldung, wonach der Gouverneur von Tanganfika die Einführung einer Sonderſteuer auf Kriegsgewinne beabſich⸗ tige und dieſe ſogar rückwirkend in Kraft ſetzen wolle. 8 H ſinking. Der japaniſche Außenminiſter Matſuoka traf in der mandſchuriſchen Grenzſtation Manſchuli ein. Er hatte im Zuge eine längere Unterredung mit Generalmajor Hata, dem Militärattaché der japaniſchen Botſchaft in Mandſchu⸗ Liſſabon. Der Londoner„Daily Herald“ enthüllt einen Skandal, bei dem beſtimmte Kreiſe des Londoner Weſtens, die über ausgezeichnete Verbindungen im en t einen Konjunkturgewinn von 500 000 Mark erzielten. 2 85 2 2 5 . D A 7 5 5 E 2 5 D 2 2 2 2 2 0 — 8 D — D 5 8 2 2 2 — 5 2 — — 5 8 weit es mit den Beziehungen zwiſchen Griechenland und een ene Der Geburtstag des Führers verlief auch hier in recht eindrucksvoller Weiſe. Reicher Flaggenſchmuck gab dem Stadtteil ein feſtliches Gepräge und ſelbſt die Natur hatte ihr Feſttags kleid angezogen. Aber auch unſere Geſchäftswelt hatte prächtig ihre Fenſter dekoriert und es gab faſt kein Schaufenſter ohne eine ſinnige Huldigung für den Führer. Wenn auch die Stunde kein lautes Feiern erlaubte, ſo fand hier doch am Vorabend in der Turnhalle eine Feierſtunde der Ortsgruppe ſtatt, die einen erhebenden Verlauf nahm. Sonſt ſtand der geſtrige Sonntag ganz im Zeichen des Geburtstages des Führers. Es war ein Tag der Huldigung und Verehrung des deutſchen Volkes. für Wehr dienſtbeſchädigte Wer für Führer und Volk gekämpft und geblutet hat, ſoll im Alter nicht Not leiden! Dieſer nationalſozialiſtiſche Grundſatz wird bei der Betreuung der Beſchädigten des Weltkrieges wie des gegenwärtigen Krieges verwirklicht. Partei und Wehrmacht wirken dabei auf das engſte zu⸗ ſammen. So hat fetzt das Oberkommando der Wehrmacht im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und dem Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt, daß ehemalige Angehörige der deutſchen Wehrmacht, die das 55. Lebens⸗ jahr vollendet haben, zu ihren Verſorgungsgebührniſſen eine Alterszulage von 60 Mark jährlich erhalten. Die Zu⸗ lage trägt der Tatſache Rechnung, daß die lebensälteren Beſchädigten infolge ihrer Verwundungen nicht immer mehr ſo einſatzfähjg ſind wie in jüngeren Jahren und auch wohl eine beſſere Pflege benötigen als früher oder als ge⸗ ſunde Volksgenoſſen. Die Grundlage für die Gewährung der Alterszulage 1 bildet der Anſpruch auf Verſorgung wegen einer Dienſt⸗ 0 beſchädigung Die Alterszulage erhalten Beſchädigte deren N Erwerbsfähigkeit im Sinne des Reichsverſicherungsgeſetzes um mindeſtens 30 v. He gemindert iſt oder die Verſehrten⸗ geld nach dem Wehrmachtsfürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetz beziehen. Eines beſonderen Antrages zur Erlangung der Alterszulage bedarf es nicht. Beſ der Zuerkennung der Zulage wird kein Unterſchied zwiſchen alter und neuer Wehrmacht, zwiſchen Offizier und Mann gemacht. Sie wird in Monatsbeträgen ausgezahlt und iſt von der Anrechnung auf jedes Arbeitsentgelt ſowie auf alle Bezüge nach ande⸗ ren Vorſchriften ausgeſchloſſen. Die Alterszulage wird auch Veſchädigten gewährt, die auf Grund anderer Vorſchriften fach Maßgabe des Reichs⸗ verſorgungsgeſetzes oder des Wehrmachtsfürſorge- und Verſorgungsgeſetzes verſorgt werden, vor allem alſo den Kämpfern für die nationale Erhebung. Im übrigen ſtehen den Verſorgungsämtern Mittel zur Verfügung, um wie hisher älteren Schwerbeſchädigten in beſonderen Fällen Beihilfen zu gewähren, namentlich, wenn ſie zur Erhal⸗ tung oder Wiederherſtellung ihrer Arbeitskraft weſentliche Aufwendungen machen müſſen. ü Deuiſcher Alterszulage In den Kräutertees finden ſich befonders kräftige Wirk⸗ ſofſe. N gust Duft der getrockneten Kräuler enk⸗ Ammt den* N iidend beeinfluſſen. Mräh ind Darm erſtreckt, uta Sapo⸗ Schleim⸗ n Gehußzwocken Wohlgeſſhmack 8 0 den Pffamzentelken auch Blüten oder ker, beizumſſche ee We 3 ſipden 5 Wrwendung. onderen Wohlgeſchmack geben dee Blüten des Heide⸗ kraut, der Sehlſſelblume, der Schafgarbe, des Holunders, er Ande, der Haged te und das g r Pfeffer neinze, des Tomſan Ladendel Wermut. Erdbeer⸗, kontbeerblätter uw. 5 Auch Knochen, merke. Ein Schulkind bei dir nebenan Volt ſie, inte Lumpen, Altpapier, Von Zeit zu Zeit gern ab von dir. Doch ſag's ihm ſelber, wenn's ſoweit; Nes bat ia auch nicht immer Zeit! Anrichten Aus Baden und den Nachbarganen ch.(Forſchungsinſtitut für Bie nen⸗ kunde.) Auf der hier ſtaktgefundenen Imkertagung wurde mitgeteilt, daß der Landwirtſchaftsſchule von Rufach ein For⸗ ſchungsinſtitut ſür Bienenkunde angegliedert werden ſoll. Den elſäſſiſchen Imkern wird aus dem Altreich eine größere Menge von Kunſtwaben zum Aufbau der Bienenvölker zur Ver⸗ ügung geſtellt.. 55 165 Pforzheim.(Tödlicher Motorradunfall.) In Calmbach, wo er arbeitete, iſt der 19jährige Metzger Berthold Herwig mit dem Kraftrad tödlich verunglückt (—) Sipplingen(Seekreis).(95 jährig geſtorben.) Unſer älteſter Mitbürger Leopold Widenhorn, iſt im Alter von 95 Jahren geſtorben.. Mülhaufen.(Gefängnis für einen Waren⸗ haus dieb.) In einem hieſigen Warenhaus verſchwanden t jüngſter Zeit Kleider, Wäſche, Gebrauchsgegenſtände usw., ohne daß man anfangs dem Dieb auf die Spur kam. Den Bemühungen der Abteilungsleiter, die ſich nächtelang im Hauſe verſteckt hielten, gelang es ſchließlich, einen 19jährigen Burſchen feſtzunehmen. Dieſer ließ ſich abends in einen Neben⸗ raum einſchließen, um in der Nacht dann ſeine Raubzüge durchzuführen. Am Morgen verließ er als einer der erſten Kunden mit einem gut verpackten Paket das Haus. Die geſtohlenen Waren bot der Burſche an der Bahn durchrei⸗ ſenden Wehrmachtsangehörigen an unter der Vorgabe, er komme von Belfort und habe ein Judenlager billig erwer⸗ den können. Das Gericht verurteilte den Warenhausdieb zu drei Jahren Gefängnis.. St. Ludwig(Elf).(Durch Sprengkörper⸗ [chwer verletzt.) Als der 13jährige Sohn der Bauern⸗ familie Imber in Neuweg⸗Blotzheim in der Nähe des Hau⸗ ſes auf dem Felde zu tun hatte, ſtieß er mit dem Fuß an einen vom Kriege herrührenden Zünder. Dieſer explodierte und fügte dem Jungen ſtarke Verletzungen am Oberſchen⸗ del zu. 5 Bettendorf(Elſ.).(Ins Waſſer gefallen und ertrunken.) Das bei den Großeltern mit der Mutter zu Beſuch weilende Enkelkind Ludwig Weiß lief in einem un⸗ bewachten Augenblick aus dem Haus an den nahen Bach. Dort ſtürzte das Kind hinein und ertrank. Wiederbelebungs⸗ verſuche waren leider»rfolglos. * Der ii Verkannte Beiß ich dich, So lieb ich dich; 3 Trän än ich dir die Augen wund, ich doch dein Blut gefund. Wir bungen uns wohl denken, wer ſich hinter diefen Verſen verſteckt, kein anderer als unſer Meerrettich! Merkwürdig, daß immer noch bei vielen Hausfrauen ein Vor⸗ urteil gegen ihn beſteht. Ob da nur die unvermeidlichen Kro⸗ kodilsträßen ſchuld ſind, die er beim Reiben herporlockt, oder eine kleine Erinnerung an Kindertage, wo eben der Meer⸗ rettich ſo garnicht ſchmegen wollte. Aber er verdient ſolch ungerechte Behandlung nicht, er verbirgt hinter rauher Schale ein ſehr geſundes, hilfsbereites Gemüt, vor allem hilft er gern im Frühjahr die Winterſchlacken aus unſerem Körper zu vertreiben und iſt ein vorzüglicher Blutreiniger. Roh und gekocht iſt er ein Helfer bei mancherlei Leiden der Niere und Blaſe, ebenſo bei Rheumatismus und Gicht, auch bei Waſſerſucht und Magenleiden wird er angewandt. Doch iſt der Meerrettich beileibe nicht nur ein tel in Krankheitstagen, er iſt vor allem ein verwendender Diener unſeres Küchenzettels, beinahe könnte man ihn ein Mädchen für alles nennen, denn roh gerieben mit einem Fünftel Salz vermiſcht und in einem mik Papier zugebundenen Glas aufbewahrt, läßt ſich der. Meerrettich über alles ſtreuen, auf Salate, zu Quark, zum Brok als Belag, immer gibt er der 5 Speiſe eine beſonders pikante Note. Jetzt noch einige Rezepte: vorzüglich iſt der Meerret⸗ tich⸗Kartoffelſalat. Zutaten: 1 kg Kartoffeln, Meer⸗ vettich, roh gerieben, heißes Waſſer, Oel, wenig Salz. Zu⸗ bereitung: Die gekochten, geriebenen Kartoffeln werden mit Waſſer, Oel und wenig Salz angemacht. Von dem gerie⸗ benen Meerrettich gibt man ſoviel dazu, bis der Salat an⸗ genehm gewürzt iſt. Die Menge hängt von der Schärfe des Meerrettichs ab. Bekannt iſt der Meerrettichbeiguß. Wir bringen ihn aber doch noch einmal: Zutaten: 20 g Fett, 30 bis 40 g Mehl, Waſſer, Brühe, oder entrahmte Friſchmilch, eine halbe Stange Meerrettich, Salz, eine Priſe Zucker. Zubereitung: Man ſtellt eine helle Mehlſchwitze her, löſcht mit Milch und Brühe ab, würzt und läßt gut durchkochen. Kurz vor dem gißt man den gerfebenen Meerrettich zu. Man er⸗ hält ſo eine ſcharfe, aber pikante Tune. Will man dieſelbe weniger ſcharf haben, ſo dämpft man den Meerrettich in Fett an, bevor man das Mehl zugibt. Fein iſt auch der Meerrettich als Braotaufſtrich: Apfel⸗ meerrettich⸗Aufſtrich: Jutaten: Sechs Eßlöffel ge⸗ riebenen Meerrettich, 12 Eßlöffel mit der Schale geriebene Aepfel, ſechs Eßlöffel Weckmehl, eine Priſe Zucker, einige Tropfen Zitronenſaft oder Eſſig. Zubereitung: Alle Zutaten werden gleich nach dem Neiben gut vermiſcht. Nach Geſchmack gibt man eine Priſe Zucker und einige Tropfen Eſſig oder Zitrone zu. Man erhält einen pikanten und wertvollen Brot⸗ aufſtrich. Meerrettich⸗Aufſtrich durch eine Mehl⸗ ſchwitze gebunden: Man ſtellt eine dickliche Mehlſchwitze her, kocht dieſe gut durch, rührt bis zum Abkühlen häufig um, damit ſich keine Haut bildek und gibt einige Teelöffel gerie⸗ benen Meerrettich ſowie etwas Salz und flüſſige Würze zu. Mannheimer Ferkelmarkt. Preiſe: Ferkel über ſechs Wo⸗ chen 2. dis 38, Läufer 34 bis 50. Marktverlauf: ſchleppend. Mannheimer Großviehmarkt. Preiſe: Ochſen 30,5 bis 48,5, Bullen 30,5 bis 44,5, Kühe 17 bis 44,5, Färſen 40,5 bis 45,5, Kälber 40 bis 39, Schafe 33 bis 47, Schweine Heilmit⸗ ſehr vielſeitig zu Dienstag, 22. April: Für die NSG. Eine Nebeneinnahme mit wenig Arbeit. auf die verhältnismäßig notwendige gewieſen. Ein Pelzträger, deſſen Zucht Vordergrund des Intereſſes ſteht, iſt der amerikaniſche Sumpfbiber. Bibererſatz und findet fache Verwendung. Die einnahmen führen. Dabei iſt ſie verhältnismäßig einfach und kann ſchon in einem Kleingarten betrieben werden Dahei darf jedoch nicht verhehlt werden, daß gerade hier Sorgfalt und Ausdauer Haltung der Tiere iſt nicht ſehr koſtſpielig. Nutria, der ſüd⸗ in der Bekleidungsinduſtrie viel⸗ landzucht kein Platz vorhanden iſt, in Gehegen. Hier kommt für die jungen Tiere im Alter von drei bis ſechs Monaten ein Auslauf im Durchmeſſer von mit einem 75 Zentimeter ttefen zementierten Waſſerbaſſin im Durchmeſſer von vier bis ſechs Meter ausgeſtattet iſt, in Anwendung. Da die jungen Nutria ſich ſchon als Kletterkünſtter Auszeichnen, ſo umgibt man dieſen Aus⸗ lauf mit einem 1 Meter hohen, am oberen Rand 50 Zenti⸗ meter umgelegten Drahtzaun. Ein Wurf eines ſieben Monate alten Muttertieres find zumeiſt vier bis ſechs Jungtiere. Für die älteren Tiere ſowie die Muttertiere fertigt man Einzelboxen in einer Größe von 75 Zentimeter mal 2 Meter an. Dieſe Einzelgehege können! Meter hoch und müſſen aber einen halben M befindlichen Abflußn zu geben. Die Box muß aufklappbar und mite i verſehen ſein. Da die Nutria Nager find, less zan ihnen dicke Aſtſtücke von Zeit zu Zeit in die Boxen. l machen, bringt man am zweckmäßigſten unter dem boden ein Drahtgeflecht an. Im Sommer ſchützt man die Tiere in den Boxen durch Strohmatten. Am Ende be⸗ findet ſich ein Schlupfkaſten, welcher auch aufklappbar ſein muß. Die Tiere kauft man am zweckmäßigſten im Alter von vier bis ſechs Monaten. Dabei iſt darauf zu achten, daß ie folgende Eigenſchaften haben: Geſundheit, Frohwüch⸗ ſigkeit, Fruchtbarkeit und gute Fellbeſchaffenheit. Iſt man gezwungen. ein Zuchttier von einem fremden Züchter zu kaufen, ſo vergewiſſert man ſich zunächſt über deſſen⸗ Vertrauenswürdigkeit und über deſſen Zuchterfolge. Die Aufzucht der jungen Tiere iſt einfach. Bereits nach einigen Tagen nehmen ſie an der üblichen Fütterung teil, die hauptſächlich aus Mohrrüben, Kartoffeln und Grünfutter uſw. beſteht. Da die Nutria Allesfreſſer ſind, kann man ihnen daneben alles geben, was der Garten bietet. Das Nutriafleiſch ſchmeckt vorzüglich und ähnelt in ſeinem Geſchmack dem Haſenfleiſch, nur iſt es bedeutend ſaftiger als dieſes. Die Rentabilität der Nutriazucht liegt in der Koſtbarkeit der Felle begründet. Das Ziel der Zucht muß möglichſt billige Erzeugung möglichſt vieler markt⸗ fähiger und erſtklaſſiger Felle ſein. 1 2 . N Getwinnauszug f 1. Klaſſe 5. Deutſche Reichslot Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne ge allen, und zwar ſe Der auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Ableitungen I II 225 115 1. Ziehungstag 18. April 1941 Ohne Gewähr terie Nachdruck verboten In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 5000 R. 278139 Gewinne zu 4000 RM. 285593 379320 5 Gewinne zu 3000 RM. 51088 378894 12 Gewinne zu 2000 RM. 39641 21 Gewinne zu 1000 RM. 24782 182765 18400 188391 J88501 88391 188631 192048 203519 221938 301954 332373 333939 334256 346072 370184 372695 —— e 385) 5294J 62385 65754 57965 74024 25582 109% 132397 25517 17709 175255 186646 187047 75 2628. 312897 350303 365435. 370865 38647 386526 387913 392920 Außerdem wurden 343 Gewinne zu je Jod Nom und 6579 Gewinne zu je 60 RM gezogen. In der Nachmittagsziehung wurden 3 Gewinne zu 50000 RM. 334696 3 Cewinne zu 25000 RM. 323778 3 Gewinne zu 10000 RM. 255401 3 Gewinne zus 4000 RM. 202732 5 Sewinne zu 3000 RM. 54725 289646 12 Gewinne zu 2000 RM. 15948 225456 289255 346939 18 Gewinne zu 000 NM. 2199 87522 128048 270306 286834 292608 84 Gewinne zu 500 RM. 5731 35585 74200 90357 97204 98564 11688 128858 1854885 158848 180415 183640 209956 212842 241165 24421 254482 2³⁴ 257248 83775 37711 340573 353504 358964 361869 373016 384032 396057 259 Geminne zu 200 NM. 53 13604 15007 18525 28051 34854 36020 88197 0155 fee e daes 74042 78603 8755 gezogen * Außerdem wurden 74 Gewinne zu je 100 RM und 6606 Gewinne zu je 60 RM gezogen. Mannheimer Theater ſchau 5 „Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen. Abt. 46 bis 49, 101 bis 102, 111 vis 115, 401 bis 408, 410 bis 414, 41•6 bis 419, 420 bis 423, 432, 433 bis 434, 439, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe B: Die Zauberin. Oper von Peter- Tſchaikowfky. Anfang 18.80, Ende 21.45 Uhr. 5 Mittwoch, 23. April: Miete G 21 und 1. Sondermiete 6 11 und fur die NSc5.„Kraft durch Freude“, Kulkur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 130 bis 132, 227 518 81,5 bis 57,5 Marktverlauf: alles zugeteilt. 229: Sapph o. Trauerſpiel von Franz Grilldarzer An⸗ fang 19. Ende 21.30 Uhr. 8 5 W un Seefiſchen 5 Die nächſte Verteilung von Seefiſchen findet beute Montag, den 21. April 1941, in lämtlichen zugekaſſenen Fucverkaufsgeſchüften ohne die bisherigen Beſchränt daen Na geſch fen oh erhalten Sie auch auf Bezuss-Schein II 5 Die Abgabe der Fiſche erfolgt obne übt —— 3=— auf gefertigt in 88 1 Sehunhaus Weichum ——— Fernsprecher 47305. — 1 —— 12 Jenkner ſchwer, 11 Lit. Milch, ein⸗ gefahren, zu ver⸗ kaufen. 5 Maxrauerſtr. 22 Inſerier ri en I Verlobungs- Marlen Vermahlungs-· Rarten Hralulalions. Aarien werden angeferęf in de, 1 Neckar- ole Druclerei 1 Gewinn! — * Ein nutzbringender Zeitvertreib, der wenig Arbeit erfordert, wer möchte da nicht mitmachen? Hier ſei nun Pelztierzucht hin⸗ augenblicklich im Sein koſtbares Fell dient als Aufzucht kann zu guten Neben⸗ ö dringend geboten ſcheinen. Die Gartenbeſitzer züchten die Ttere, wenn für eine Frei⸗ ſechs bis acht Meter, welcher mit mehreren Schlupfkäſten verſehen und ter von Erdboden entferm ſein, um dem darin aus Zink beſtehenden Waſſerbaſſin Platz und 1 it Um ihnen ein Entſchlüpfen unmöglich zu 1 Fuß⸗ 2 20 r i!... TT ̃˙ S eee