ri⸗ it⸗ or⸗ jar )en t!“ er . ei e⸗ nen ee ee Nr. 94 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 23. April 1941 „Glauben, gehorchen, kämpfen“ 10 neue nakionalpolitiſche Erziehungsanſtalten eröffnet. Stuttgart, 22. April. Aus Anlaß der Uebernahme der gationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten Anhalts, Sachſens und Württembergs in die unmittelbare Reichsverwaltung und aus Anlaß der Bekanntgabe der Neueröffnung von 10 nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten fand am Dienstag am 11 Uhr in der nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalt Backnang in Württemberg ein Feſtakt ſtatt. Er wurde eingeleitet mit einer Anſprache des Inſpekteurs der natio⸗ nalpolitiſchen Bildungsanſtalten, ½ Obergruppenführer Heißmeyer. Er begann mit dem Hinweis, daß 8 Jahre ſeit jenem Führergeburtstag des Jahres 1935 vergangen ſind, als auf Weiſung von Reichsminiſter Ruſt in Preußen die erſten drei nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten Plön, Köslin und Potsdam ins Leben traten.„Bei der Gründung dieſer Anſtalten herrſchte,“ ſo führte der Redner u. a. aus, zzunächſt nur der Gedanke vor, nationalſozialiſtiſche Grund⸗ ſätze in der Gemeinſchaftserziehung der Verwirklichung zu⸗ zuführen. Der Weg hat ſeine endgültige Form und Richtung erfahren aus dem Auftrag, in den die Anſtalten hineinwuch⸗ ſen. Dieſer Auftrag aber lautet heute und wird immer lau⸗ ten: Sorgt dafür, daß das Reich Adolf Hitlers allezeit ſtark und kampfbereit bleibt, daß die Glieder unſeres Volkes bis in ferne Zukunft in einer unzerſtörbaren Gemeinſchaft zu⸗ ſammengehalten werden. Den erſten drei Anſtalten folgten weitere. Ende des vergangenen Jahres waren 21 national⸗ politiſche Erziehungsanſtalten im deutſchen Reichsgebiet in voller Arbeit.“ Im Sommer 1939 wurde der Inſpekteur der preußiſchen Anſtalten auch von den Ländern Anhalt, Sach⸗ ſen und Württemberg zum Inſpekteur ihrer Anſtalten er⸗ nannt.„Von nun an liegen,“ ſo führte /- Obergruppenführer Heißmeyer weiter aus,„Planung, finanzielle Verwaltung und Führung aller nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten des Großdeutſchen Reiches bei der Inſpektion der national⸗ politiſchen Erziehungsanſtalten, deren Chef der Herr Reichs miniſter Ruſt iſt. Damit iſt innerhalb der Verwaltung und Verfaſſung des Deutſchen Reiches ein Schritt von beſonde⸗ rer Bedeutung vollzogen. Zum erſten Male werden in der Geſchichte des Reiches Jugenderziehungsſtätten als unmit⸗ telbare Reichs angelegenheiten betrachtet. Ich melde Ihnen hiermit. Herr Reichsminiſter, daß mi dem heutigen Tage folgende zehn neue Anſtalten die Ar⸗ beit aufnehmen werden: Putbus auf Rügen, Lublinitz in Oberſchleſien, Seckau in der Steiermark, Vorau in der Steiermark. 5. Paul in Kärnten. St. Bendel in der Weſt⸗ mark, Reichenau am Bodenſee, Rufach im Elſaß, Achern in Baden, Colmarberg in Luxemburg. Die Weiterentwicklung der nationalpolitiſchen Erzie⸗ hungsanſtalten wird wie bisher in enger Verbindung mit der Partei erfolgen. Ihre revolutionären Ideen waren ent⸗ ſcheidend für die Geſtaltung dieſes jungen Korps. Erzieher und Jungmannen leben in unerſchütterlichem Glauben an den Führer und ſeinen Schickſalsauftrag. In dieſem Glau⸗ ben werden ſie zum Gehorſam erzogen, der keine Be⸗ dingungen und keine Bedenken zuläßt, und in dieſem Glauben werden ſie zum Kampf erzogen und geſtählt, der ein ganzes Leben umſchließt im ſelbſtloſen immer berei⸗ ten Einſatz für Deutſchland und den Führer. So ſteht dann über dem Walten aller nationalpolitiſchen Erziehungsanſtal⸗ ten jetzt und immerdar die Parole: Glauben, gehorchen. kämpfen!“ Anſchließend nahm der württembergiſche Miniſterpräſi⸗ dent Mergenthaler das Wort Er gab in kurzen Zü⸗ gen einen Ueberblick über die Entwicklung der nationalpo⸗ litiſchen Erziehungsanſtalten in Württemberg und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß im ſchwäbiſchen Stamm die Ausleſe und damit der Aufſtieg der Tüchtigen und Begabten immer das größte innere Verſtändnis und eine pflegliche Stätte gefunden habe. Reichserziehungsminiſter Kuſt ſtellte an die Spitze ſeiner Ausführungen das Bekenntnis zur kämpferiſchen Weltauffaſſung im Geiſte Adolf Hitlers. Es ſei die tiefſte Ueberzeugung des Führers, daß kämpferiſcher Einſatz des Menſchen die Erfüllung eines göttlichen Gebotes iſt, und daß nur der hoffen darf auf den Segen der Vor⸗ ſehung, der dieſes Gebot erfüllt. Wir aber, denen der Führer die Schule in die Hand ge⸗ geben hat, haben die Wege zu finden, das junge Geſchlecht durch zweckvolle Einrichtung der Schule ſo zu erziehen daß es im Wettkampf des Lebens beſtehen kann.“ Reichs mini⸗ ſter Ruſt betonte weiter daß das nationalſozialiſtiſche Ziel Im ſinnfällioſten vielleicht in def neuen Wertung der Leibeserziehung zutage trete Die Anſtalten hät⸗ len bei dor körperlichen Erziehung das Veſtreben, eine 87 In einer Stadt an der Drau erhielten die erſten deutſchen Truppen plötzlich ſtarkes Feuer. Es entwickelten ſich Straßenkämpfe, die beſonders heftig am Fluß ſelbſt wurden. Unſer Bild: Deutſcher Spähtrupp im Kampf mit einem feindlichen MG.⸗Neſt. Die Soldaten benutzen beim Vorgehen die Pfeiler der ge⸗ ſſprengten Eiſenbahnbrücke als Deckung. Weltbild⸗Archiv(M.) hohe und allſeitige Geſamtdurchſchnittsleiſtung in allen Jahrgängen der Jungmannen zu erzielen. Der Minffſter ging dann in einzelnen Beiſpielen auf die hervorragenden ſportlichen Leiſtungen der Angehörigen der nationalpoliti⸗ ſchen Erziehungsanſtalten ein. Daß die vollkommene Lei⸗ beserziehung die geiſtigen Leiſtungen nicht ſenkt, ſondern auch das Wachſen von Energie und Geſundheit fördert, ſei an den Anſtalten bewieſen worden. Zum Schluß ſeiner Ausführungen hob der Reichserzie⸗ hungsminiſter hervor, daß man zu einer vollkommenen nationalpolitiſchen Erziehung nicht kommen könne, wenn man die Jungmannen in den Anſtalten abſchließe. Dief, müßten vielmehr auch in dieſen Jahren des Werdens hin⸗ aus, um die Arbeit des werktätigen Volkes und die poli⸗ tiſche Erziehungsarbeit der N SDA kennenzulernen. Der Geſamterziehungsplan der Anſtalten ſieht daher vor, daß die Jungmannen bei Siedlern oder Bauern in volkspolitiſch bedeutſamen Gegenden helfen und ir Bergwerken arbeiten. Fahrten im Großdeutſchen Reich und im Ausland dienen zur Weitung des Blickes Die entſcheidende Bewährungsprobe, ſo betonte Reichs miniſter Ruſt, muß aber im Leben beſtanden werden. „Die Anerkennung des Führers und ſein Befehl zu weiterem Ausbau der Anſtalken hat die nationalſozialſſtiſche Erziehung im höheren Sinne zur Reichsſache erhoben. Es verpflichtet uns alle zum letzten Einſatz, auf daß das Werk vollkommen werde und damit beitrage zur Löſung der ſchwerſten und wichtigſten Aufgabe, die auch nach der ge⸗ waltigen einmaligen Tat des Führers bleibt: künftigen Geſchlechtern den Geiſt zu erhalten, den der Jührer in ſei⸗ nem Volke geweckt hat.“ England fürchtet die Zukunft Mit Entſetzen hat das engliſche Volk davon Kenntnis genommen, daß nunmehr auch über dem Olymp, dem höchften Berge Griechenlands, die Reichskriegs⸗ flagge weht. Man wiſſe nur noch nicht, ſo läßt ſich der Londoner Rundfunk klagend vernehmen, wann die Flag⸗ genhiſſung geſchehen ſei. Inzwiſchen aber ſtoßen die deut⸗ ſchen Truppen in der Verfolgung des geſchlagenen Fein⸗ des über Lariſſa hinaus weiter nach Süden vor, während andere Kräfte im Vorgehen über das Pindosgebirge den 1500 Meter hohen Paß bei Metzovan bezwungen haben. Daneben haben nun auch die italieniſchen Truppen die griechiſche Grenze erreicht. Wenn der Londoner Rundfunk in dieſem Zuſammenhang davon ſpricht, daß auf der gan⸗ zen Front die britiſch⸗griechiſchen Truppen in einer ord⸗ nungsmäßigen und erfolgreichen Rückzugsbewegung be⸗ griffen ſeien, dann hat er dabei die Merkmale dieſes Rück⸗ zugs offenſichtlich falſch angegeben. Es bleibt wie ſo vieles andere das Geheimnis der britiſchen Agitation, wie ſie einen Rückzug, der in einem ſchwierigen Berglande in einem geradezu ſtürmiſchen Tempo vor ſich geht, noch„er⸗ folgreich“ nennen kann. Deutſche Artillerie beim Paſſieren des Jablonkapaſſes. Bulgariſche Bauern mit ihren Ochſen helfen ihnen, Unerhört iſt es aber auch, wenn England ſich kelbſt in dieſer Stunde noch als Helfer Griechenlands auf⸗ ſpielt.„Wir konnten leider nur ſo wenig für Griechenland“ tun“, ſo läßt ſich der britiſche Indienminiſter Amery ent⸗ ſchuldigend vernehmen„viel zu wenig im Vergleich zu dem. was Griechenland verdient hätte“. Nun, wollte Eng⸗ land überhaupt etwas für Griechenland tun? Wem ſollte denn durch den Eintritt Griechenlands und Jugoflawiens in den Krieg Hilfe gebracht werden? Dden Briten ſelbſt⸗ verſtändlich! Enoland wollte auf Koſten Griechenlands und Jugoflawiens Zeit gewinnen Der Londoner Rundfunk hat das abermals deutlich zum Ausdruck gebracht wenn er in ſeinem Jammern über die Kürze des ſerbiſchen Wider⸗ ſtandes die britiſche Bevölkerung damit zu tröſten verſucht, auch das ſei noch beſſer als nichts. England habe aber die Aufgabe, immer neue Hinderniſſe zu erfinden, die man Adolf Hitler zwiſchen die Beine werfen könne, um Zeit zu gewinnen. Wie dankbar England auch den lumpiaſten Zeitgewinn entgegennimmt, kann man daraus entnehmen, daß Churchill der landflüchtigen ſerbiſchen Verſchwörer⸗ elique mit dem Knabenkönig an der Spitze noch hohe Un⸗ terhaltsgelder gewährt hat, damit ſie ſich ihres Verrats in einem Praſſerleben erfreuen können, während das ſerbiſche Volk mit ſeinem Blut und mit ſeinem Gut für dieſe wahn⸗ witzige Politik hat einſtehen müſſen. Wenn der griechiſche König, der ſich nunmehr ſelbſt in die Regierung eingeſchaltet hat, trotz dieſer ſchlimmen Beiſpiele in einem Aufruf ſein Volk auffordert einig und feſt zu bleiben und den Kampf für die Verteidigung der Ehre und der Unabhängigkeft des Landes fortzuſetzen, dann ſtellt er damit nur ſeine Englandhöriakeit unter Be⸗ weis Denn die Verteidigung Griechenlands bedinat vor allem eine Fronkſtellung gegen England geger jenes Eng⸗ land, das Griechenland mit Verſprechungen, deren Uner⸗ füllbarkeit offenſichtlich war in den Kriea gelockt, das vor allem erſt einmal das griechiſche Gold in britiſche Treſore gebracht und das es dann noch fertiggebracht hat, den Miniſterpräſidenten dieſes Landes ermorden zu laſſen. Wenn nach den letzten Meldungen die anti⸗engliſche Front in Griechenland im Wachſen iſt, dann iſt das nur die na⸗ türliche Reaktion der furchtbaren Opfer Griechenlands für Großbritannien. Aber auch der Präſident der Vereinigten Staaten, Rooſevelt hat durch ſein Verhalten Griechenland und Jugoſlawien gegenüber ſchwerſte Schuld auf ſich geladen. Darüber iſt man ſich auch jenſeits des Ozeans im klaren. So hören wir, daß der republikaniſche Senator Nye vor Preſſevertretern in einer Anſprache, in der er ſeiner Ueber⸗ zeugung von dem Untergang Englands Ausdruck gab, ge⸗ gen Rooſevelt den Vorwurf erhoben hat er habe durch ſeine Politik Jugoſlawien zum Selbſtmord getrieben und durch leere Verſprechungen das internationale Anſehen der Vereinigten Staaten geſchwächt Wenn Rooſevelt ſich nach dem Zuſammenbruch des ſugoflawiſchen Staatsgebildes da⸗ zu bequemt hat für Jugoſlawien ganze 25 000 Dollar zur Verfügung zu ſtellen dann iſt das, weiß Gott, kein Alibf für den furchtbaren Unſinn, den man den Jugoflawen durch den perſönlichen Geſandten Rooſevelts, den Oberſten Donovan, vorgeſchwätzt hat. Im übrigen aber muß jeder, der ſich ſeines geſunden Menſchenverſtandes erfreut, ſich ſagen, wenn eine Groß⸗ macht wie England zu einer Politik der leeren Verſpre⸗ chungen Zuflucht nimmt, nur um einige Tage Zeit zu ge⸗ winnen, die Zukunft dieſes Reiches ganz gewiß ſchwarz verhangen iſt. So erklärt es ſich wohl, daß auch in der engliſchen Preſſe das Vertrauen auf den ſchließlichen End⸗ ſieg bereits ſtark ins Wanken gekommen iſt. Vor allem wird die britiſche Bevölkerung auf eine böllige Preisgabe Griechenlands vorbereitet. Man müſſe frei herausſagen ſo meint„Daily Herald“, daß die Chancen Englands, einen weiteren deutſchen Vormarſch gegen den Hauptteil Grie⸗ chenlands zu verhindern, außerordentlich klein ſind. Und der„Economiſt“ läßt ſich in ſeiner Not dahin vernehmen, die Frage ſei nicht, wie der Krieg gewonnen werden, ſon⸗ dern wie er nicht verloren werden ſolle. Beſonders betrübt iſt man in London vor allem darüber, daß auch die viel⸗ gerühmte Royal Air Force in all dieſen Kämpfen außer⸗ ſtande war, die deutſchen Verkehrswege zu vernichten oder auch nur empfindlich zu ſtören.— Man kann den Unmut der Londoner Preſſe durchaus verſtehen Er ſteht aber in auffallendem Widerſpruch zu der Schönfärberei, wie ſie der amtliche engliſche Nachrichtendienſt immer noch betreibt, obwohl die Herren in den Miniſterien endlich merken, daß man ihnen nichts mehr glaubt. Trotz aller amtlichen Schön⸗ färbereien fürchtet das engliſche Volk die Zukunft. Und es hat allen Grund dazu! Der Flieger Welcher deutſcher Junge hätte nicht Luſt Flieger zu werden? Die Flieger⸗HJ. und das NS.⸗Fliegerkorps ebnen heute dem jungen und tatbereiten Menſchen den Weg zu die⸗ ſem ſymboliſch und wörtlich zu nehmenden Höhenziele. Vielgeſtaltig ſind die Aufgaben der Fliegerei, und jeder junge Deutſche wird ſeine Eigenſchaften in dieſer oder jener Gliederung der Fliegertruppe am beſten verwerten können. Man unterscheidet Aufklärungsflieger, Jagdflieger und Kampf⸗ flieger. Die Aufgaben der Aufklärungsflieger er⸗ ſtrecken ſich auf die operative, taktiſche und Gefechtsaufklä⸗ rung. Die Fernaufklärer fliegen Flugzeuge mit gro⸗ ßer Geſchwindigkeit und ſchnellem Steigvermögen. Die Na h⸗ aufklärer haben Erkundungen und Artilleriebeobachtun⸗ gen im Gefechtsrahmen der Diviſionen, Armeekorps und der Armeen durchzuführen. Die Beobachter der Aufklä⸗ rungsſtaffeln bedürfen einer gründlichen taktiſchen Ausbil⸗ dung zur Erfüllung der ihnen geſtellten Aufgaben. Neben der Augenerkundung und aus Höhen, wo das menſchliche Auge verſagt, ſteht dem Aufklärer das nie trügende Bild⸗ gerät(Handkammer⸗ oder Reihenbildgerät) zur Verfügung, Der Jagdflieger iſt der verkörperte Angriffsgeiſt der Luftwaffe. Alles iſt bei ihm auf Schnelligkeit und Wendig⸗ keit abgeſtellt. Er muß über ein hohes fliegeriſches Können verfügen, die Schule des Kunſtfluges und das Verbands⸗ fliegen müſſen von ihm meiſterlich beherrſcht werden.. dem Jagdflieger iſt der Sturzkampfflieger längfß der Schrecken unſerer Feinde geworden. Aus großen Höhen ſetzt er im Sturzflug zum Angriff an. Der Sturzkampfflie⸗ ger, der mit dem ganzen Flugzeug zielt, erreicht genaueſte Treffſicherheit auf feindliche Objekte, wie Stellungen, Flug⸗ häfen, Schiffe und andere ſogenannte Punktziele. Die Sturz⸗ kampfflieger ſind ebenfalls mit Maſchinengewehren und mit Funkgerät ausgerüſtet. 5 Die Kampfflieger ſtellen den Kern der operativen Luftwaffe dar. Auch ſie ſind eine ausgeſprochene Angriffs⸗ waffe. Das Kampfflugzeug iſt ein mehrmotoriges Flugzeug mit großer Reichweite, das in der Lage iſt, ſchwere Bom⸗ benlaſten ſchnell über lauge Strecken zu tragen. Zur Abweln feindlicher Jagdflieger iſt das Kampfflugzeug ark bewafßk net, auch iſt es mit Funkgerät ausgerüſte! f 5 Mater einer Stuka⸗Bombe, die Gleisanlagen, Waggons und Bahnhofsgebäude zerſtörte,. PK.⸗Hagens Weltbild(M.) 5 * „Der Weg zur Hölle“ Kleiner Ausſchnitt aus einer Wüſtenfahrt. Von Kriegsberichter Dr. Ernſt Bayer. (PK.) Tagelang, ja beinahe ſchon wochenlang, fahren deutſche Soldaten in der Wüſte umher. Man glaubt ihre Einſamkeit, ihre Tücken, ihre Schwierigkeiten in allen ihren Formen zu kennen, man glaubt auf langen Fahrten durch das Meer von Sand, Steinen und Sonnenglut auch die Viel⸗ falt der Bodenbeſchaffenheit erſchöpfend erlebt zu haben. und doch wird man immer wieder aufs neue überraſcht von Stei⸗ gerungen des bisher Gekannten, die man nicht für möglich gehalten hätte und nun doch als Tatſache hinnehmen muß Eigentlich geht es ganz verheißungsvoll an. Schöner Weg, Vegetation, vorbei an kleinen Oaſenſtreifen, Menſchen, Tier —— Leben in der Wüſte. Man hat endlich einmal wieder etwas zu ſehen, was den Blick feſſelt. Aber nur kurz iſt dieſes Bild, denn ſchon weitet ſich das Leben der Wüſte in die un⸗ abſehbare Einſamkeit einer rieſigen Sandfläche, eben wie ein Brett, ein wenig nur gleichmäßig anſteigend. Weit vorne steht man gegen den Horizont die Fahrzeuge der Kolonne in dem wie Waſſer erſcheinenden Sand ſich ſpiegeln. Ein wun⸗ dervolles Bild. Ueber einen großen See ſcheinen die Wagen direkt in den Himmel zu fahren. Doch ſo verheißungsvoll der 9 iſt, ſo ungemütlich iſt das, was ſich hinter ihm ver⸗ irgt. Eine quer über den eingeſchlagenen Weg ſich ziehende Düne will die Fahrt hemmen. Sie hat aber nicht mit deut⸗ ſchem Material und deutſchen Fahrern gerechnet, die beide ſich in kürzeſter Zeit ſchon ganz ausgezeichnet„eingelebt“ und bewährt haben. Mit Anlauf geht es auf ſie zu. Gottſeidank, der Sand iſt verhältnismäßig feſt. Behende klettern die Wagen den Hang hinauf, und auch die großen Fahrzeuge ſchaffen das Hindernis glatt. Sie ſcheinen ſich auf dem breiten Rücken der Düne ein wenig zu verſchnaufen, um dann erleichtert ſchleunigſt den jenſeitigen Hang hinunterzuſtürmen. Und ge⸗ rade als ob dieſes„Dünenvorſpiel“ der Auftakt zu einem dramatiſchen Schauſpiel geweſen ſei, beginnt hinter dem Sand⸗ berg eine Fahrt, an der alles dran iſt. Von richtigem Weg keine Spur mehr. Ein rieſiges Stein⸗ und Geröllmeer tut ſich auf. Na, das kann ja heiter werden! Aber wir müſſen durch, und da gibt es für deutſche Soldaten auch keine Frage, daß es geſchafft werden muß. Auf ſolch einer Straße iſt beſtimmt noch kein deutſcher Wagen oder Fahrer gefahren. Und doch bewähren ſie ſich glänzend. So etwas wie dieſen Weg hätte man früher vielleicht als einen Weg zur Hölle bezeichnet. Kaum gedacht, ſpricht auch einer der Männer dieſen Gedanken ſchon aus:„Verflucht, das iſt ja der reinſte Weg zur Hölle!“ Der Fahrweg ſelbſt iſt ein richtiges Felſenmeer im kleinen. Ich kann mich erinnern, als Kind einmal ein Bild geſehen zu haben, auf dem der Weg zur Hölle dargeſtellt war und auf dem ſich arme Sünder ihrem Schickſal entgegenquälten. Dort war es Phantaſie, hier aber iſt es Wirklichkeit. Dort gab es am Stock gebeugt gehende arme Sünder, die Verzweiflung im Geſicht, hier aber kämpfen ſich Männer vorwärts, für die die Hölle längſt ihre Schrecken verloren hat. Es muß ſein. Und dann wiſſen wir auch, daß der ſchlechteſte Weg, ſolange er Spuren von Menſchen führt, in den„Himmel“ der Wüſte, in eine Oaſe führen muß. Steine weichen dem Druck der Räder und fliegen durch die Gegend, ſeitwärts und auch rückwärts, den Hintermann gefährdend. Armſelige Knochenreſte verendeter Kamele künden von der mordenden Gewalt der Wüſte. Aber nicht nur der Weg iſt verheerend, auch der Staub wird zur Qual. Die ganze Sicht wird von ihm genommen, und wie dickes Mehl klebt er in der Luft. Die Augen ſuchen vergeblich in dieſem Steingewirr einen einigermaßen guten Weg. Die Räder können einfach nicht richtig greifen. Wie betrunken ſchlenkern die Fahrzeuge hin und her. Ein italieniſches Fahrzeug begegnet uns. In einer Stunde hatte es„nur“ dreimal Panne. Ein wenig gutes Omen für uns. Was Reifen und Material aushalten müſſen, iſt einfach erſtaunlich. Manchmal überkommt die Soldaten ein richtiges menſchliches Mitleid mit den Reifen und Wagen. Sie ſind ja ſchon gute Kameraden geworden in der Wüſte, Kameraden, von denen der eine ohne den anderen verloren wäre. Und jeder Fahrer verſucht auch, die Qual dieſer Höllen⸗ ſtraße für ſein Fahrzeug durch ſeine Fahrkunſt zu mildern. Hat aber der Wagen glücklich die eine Klippe umſchifft, taucht auch ſchon die andere auf. Große Steine, kleine Steine, runde, eckige, dicht geſät, weit auseinandergezogen, alles iſt da. Runde ſchöne vierzig Kilometer rumpelt die Kolonne über dieſen Höllenpfad. Genau zwei Stunden lang, zwei Stunden allerdings, die trotz der„Hölle“ wie eine Ewigkeit erſcheinen. Na ja. man reckt ſeine Knochen wieder zurecht, iſt erſtaunt, daß es auch ein Fahren gibt, ohne daß man jeden Augenblick in die Höhe geworfen wird, und ſchaut ſchon beinahe zu⸗ Das Ringlein. deren Sprang entæwel. 33) ernie laufen nicht weg, Gret. Sprichſt gerade, als war das ſchon was Beſonderes. Oha, da fällt mir ein— viel⸗ leicht, daß ich für eine Weile doch von Heidelberg weg muß. Ganz vergeſſen hab' ich's über der Freude, dich endlich wiederzusehen.“ Gret zuckt ein wenig zuſammen. „Ja, der Profeſſor Görres hat mich gebeten, wenn ich Zeit hab', nach Paris hinüberzufahren. Der gibt doch jetzt neue Volksbücher heraus, und da ſind in der kaiſerlichen Bibliothek in Paris ein paar altdeutſche Handſchriften, weißt du, ſo alte Mönchsſchriften, die Napoleon aus Deutſchland entführt hat. Die ſollt' ich einſehen und vergleichen für die Volksbücher.“ „Ja, ich verſteh' ſchon“, lächelt Gret, und es iſt ein be⸗ ſonderes und eigenes Lächeln. Eifrig ſagt ſie:. „Da fahr nur, heinrich. Meinetwegen ſollſt du den ſchönen Auftrag, der gewiß ehrenvoll für dich iſt, nicht ab⸗ lehnen. Wo du noch dazu ſo gern reiſen magſt— ſo in die Welt hinein. So gar weit iſt's ja auch bis Paris nicht.“ Heinrich kaut an einem Grashalm. „Und du, Gret?“ f„Ich hab' ja zu tun, Heinrich. Ich muß auf dem Poſten ſein. Und wenn du wiederkommſt, ſchau, dann ſind wir — ſind wir über den Berg. Dann iſt's nicht mehr ſo schlimm—“ „Was iſt nicht mehr ſo ſchlimm?“ fragt er etwas un⸗ ſicher. Es iſt da etwas in Grets Worten, was ihn ſonderbar berührt. Sie ſpricht auch ſo heftig und ein bißchen erregt. ö„Ich mein' nur ſo—“, antwortet ſie und dreht das Ge⸗ ſicht beiſeite.„Wie lange müßteſt du denn bleiben?? „So ein bis zwei Monate vielleicht. Aber ich würde mich ſchon beeilen.“ „Das würde dir ähnlich ſehen, du Lieber. Mußt alles Ruhe erledigen, was du zu tun haſt.“ Roman um Alt-Heidelberg von Paul Hain in reden kt die Furunft. Ja, Suſternchenr Schon liegt wieder eine Sanddüne quer im Weg. Vorhin hart, jetzt weich. Schließ⸗ lich muß doch Abwechflung ſein] Alſo rein ins Vergnügen! den da hängt der halbe Verein auch ſchon feſt. Raus aus den Fahrzeugen und ſchieben. Fein ſäuberlich wird ein Fahr⸗ zeug nach dem andern„befreit“. Die Wüſte will ihr Opfer haben, und wenn es nur Schweißtropfen ſind, aber die dafür reich⸗ lich. Aber es wird nicht locker gelaſſen, mag auch der Sand noch ſo zäh ſein Opfer feſthalten wollen Steine und Sand, hart oder weich, in der Wüſte ſind ſie gleich gefährlich, jedes auf ſeine Art. Doch alles nimmt einmal ein Ende. Die Oaſe erſcheint greifbar nahe. Doch auch der Weg zu ihr muß hart erkämpft werden. Meter für Meter arbeiten ſich die Fahr⸗ zeuge dur ief Sand. And ſie ſchaſfen es! Wohl kocht in: gen das Kühlwaſſer. Schwer atmend ſtehen die Fahrzeuge a was ſie geleiſtet haben. ä—yꝛͤ—ũ—̃— Hufarenritt in der Wüſte Ju 52 bringt Waſſer und Benzin in die vorderſten Linien. Von Kriegsberichter R. W Billhardt. DNB.(Ps.). Seit Beginn ihres Afrikdeinſatzes ſtoßen unſere motoriſierten Verbände vorwärts treiben den Feind auf den Straßen zurück umgehen ihn, legen Sperren ſa⸗ gen ihn von den Straßen in die wegloſe Wüſte ſuchen ſich ſelbſt in wegloſer Wüſte ihren Weg nach vorn eroberg die Plätze und ſichern die Flughäfen, auf denen wir ſtarten können. Auf den Schlachtfeldern Europas erprobt, feiert die Zuſammenarbeit aller deutſcher Waffen hier einen glanzvollen Triumph Panzer und Stukas, Flak und mo⸗ toriſierte Infanterie und nicht zuletzt die„fliegenden Mö⸗ belwagen“ die Ju⸗52⸗Verbände ergänzen und unterſtützen einander und bilden in ihrer zielſicheren zweckvollen Zu⸗ ſammenfaſſung eine ungeheure Stoßkraft, der ſelbſt ſtärkere Kräfte nicht gewachſen ſind Aber es iſt nicht allein die Zu⸗ ſammenfaſſung und Lenkung ſo vielfältiger Kräfte mit der unſere Führung erfolgreich iſt Der Wille zum„Vor⸗ wärts“ und der freudige Gehorſam gegenüber dem großen 9 8 5 lebt in jedem einzelnen Mann des deutſchen Afrika⸗ orps. Verbände des Heeres ſind ſüdlich von Tobruk weit vor⸗ geſtoßen, den Tommy zu flankieren. Ungeheure Anforde⸗ rungen ſtellte dieſen Vormarſch härteſte Probe war dieſer Weg in die Wüſte. Aber die befohlene Stellung wurde er⸗ reicht. Was aber heißt ſchon„Stellung“ in der Wüſte! Platt und eben iſt das Land wie eine Tenne. Ganz weit in der Ferne ein graublauer Strich. Dort hinten müſſen die Berge des Küſtenlandes ſein. Dort hinten gibt es auch Schluchten und Verſtecke Hier aber? Mit Blenheims griff der Engländer die Schutzloſen an. Mit Hurricanes. Er warf Bomben und ſchoß mit Kanonen und M's Aber die Stellung wurde gehalten. Trinkwaſſer, Verpflegung, Benzin gingen zur Neige, Munition wurde knapp, der Tommy zerſchoß Funkgeräte, aber die Stellung wurde ge⸗ halten Es gab Tote und Verwundete es gab einen aval⸗ vollen Tag einen zweiten der dritte war ſchon halb vor⸗ hei. Da endlich klang vertrautes Motorengeräuſch aus der Luft. Kommt eine deutſche Maſchine? Iſt endlich eine Mel⸗ dung durchgedrungen? Kameraden kommen! Hilfe kommt, ſie laſſen uns nicht allein. Von einem Feldflugplatz, von dem geſtern Panzer den Tommy vertrieben hatten, waren wir losgebrauſt. Eine gute alte In 52. Unſere einzige Deckung gegen engliſche Jäger, die es hier noch in größerer Zahl gibt, war unſere Wachſamkeit und— das fliegeriſche Können des Staffel⸗ kapitäns der die Ju flog Ein Hauptmann, helle Augen, helles Haar kurz angebunden:„Sie wollen mit? Iſt ihnen die Lage bekannt!“„Jawohl Herr Hauptmann!“—„Na, dann los, rein]“ Auf Benzinkaniſtern hockend, das MG ſchußfertig Aufpaſſen aufpaſſen: wenn der Jäger kommt und wir ſehen ihn nicht früh iſt es aus Wir fliegen dicht über dem Waſſer immer an der Küſte entlang, faſt ſtrei⸗ fen wir die Felswände Dann geht es im Sprung hinauf. über die Steilküſte, die Berge. in die flache Wüſte ARinein. bis zu der„Straße“ an der wir entlangfliegen müſſen. Da iſt ſie ſchon Und da— das ſind deutſche Wagen deut⸗ ſche Soldaten! Sie ſchrejen, und werfen beide Armee hoch,. laufen der landenden Maſchine nach, unbekümmert um die rieſige rotbraune Staubfahne die hinter uns aufwirbelt. Sie atmet tief auf, ſie taſtet nach ſeiner Hand und legt ſpieleriſch die Finger um den ſilbernen Ring. „Haſt ja den Ring bei dir, Heinrich. Da haſt du doch immer etwas von mir.“ Sie wirft ſich plötzlich zu ihm herum. „Nun muß ich wieder heim, du. Schön war's hier— an unſerer Stell' wo wir ſo oft geſeſſen haben.“ Ihr Geſicht iſt wie aufgeriſſen in einer aufbrennenden Leidenſchaft. „Dann fahr' nur recht bald, Heinrich“, ſtößt ſie hervor. „Ja, um ſo eher bin ich wieder da!“ lacht er leiſe. „Wenn du's ſo meinſt—“ Ihre Arme ſchlingen ſich um ſeinen Hals. Ihre Augen ſtehen ganz dicht vor den ſeinen. Dunkelleuchtend. Es iſt wie ein leidenſchaftliches Streicheln über ſein Geſicht hin. Er ſpürt das verhaltene Zittern ihres ganzen Körpers, das zu ihm überſpringt. 1„Wenn wir uns nicht mehr wiederſehen ſollten— es iſt ja auch ſchon gut ſo—“, ſtammelt ſie. Er preßt ſie feſt an ſich, von ihrer Glut mitgeriſſen. „Nicht wiederſehen? Ach ſo— vor meiner Reiſe nach Paris—“ ſtößt er hervor.„Na— ich komm ja wieder—“ „Da nimmſt noch einmal all meine beſten Wünſche mit, du Lieber— und— das hier—7, lacht ſie und kann kaum die Tränen in den Augen zurückhalten. Sie reicht ihm die Lippen. „Das nehm' ich gern mit!“ murmelt er und küßt ſie und fühlt, daß ſie noch nie ſo hingebend geweſen iſt wie in dieſer Stunde. Es iſt wie ein wilder, verzweifelter Rauſch, der ſie beide umhüllt. Es iſt Süße und namenloſer Schmerz in dieſem Kuß, und es iſt eine atemloſe, zuckende, brauſende Seligkeit. 0 7 gibt ſie frei. Sie läßt die Arme ſinken. Raſch ſpringt e auf. 5 „Nun komm', Heinrich—“ Nur nicht jetzt in ſein Geſicht ſehen müſſen, da ein Schleier vor ihren Augen ſchwimmt. Nichts merken ſoll er. Nichts fragen! Sie läuft einige Schritte voraus, und er hat Mühe, ſie einzuholen. Da hat ſie ſich wieder in der Gewalt. Linden⸗ kamp legt den Arm um ſie, während ſie ihn weiterzieht. » den Kuß werd' ich nicht vergeſſen, du“, raunt er. Ziel, und auch die Männer wiſſen, 1 . Poeten, das ſie damals alle ſo ſroh gemacht hat. Ihr Kommandant ſaat auf einem Rad heran. Kurze More genügen Schon ſteht eine Schlange en e brauner, bärtiger Männer von der Ju bis zu den Fahrzeugen Die Benzinkoniſter wandern von Hand zu Hand. Jubelnd emp⸗ fangen Waſſer Verpflegung gehen den gleichen Weg. „Es iſt alles da! Ihr ſeid uns wie die Engel vom Him⸗ mel gekommen,“ ruft ein ſchwarzbärtiger Spieß aus der Steiermark„Schreibt lieber Poſt, wir nehmen ſie mit“, mahnt ein Mann unſerer Beſatzung Und ſchon wird über⸗ all eifrig gekritzelt Grüße aus der Wüſte nach Hauſe Ihr Kommandant treibt uns an:„Los, ſchnell fort Der Tomms kann jeden Augenblick kommen!“ Wir jagen zurück Immer dicht über dem Boden ſede Deckung nutzend ſchleichen uns wie ein Fuchs durch die Schluchten des Küſtengebirges Ge⸗ winnen die See und die deckende Küſte ſehen den engliſchen Jäger lange ehe er uns entdecken kann, landen glücklich. Als wäre nichts geweſen, meldet der Staffelkapitän: „Truppe verſorgt, Aufklärung geflogen Deutſche Wagen lie⸗ gen hier— da— dort an der Straße“ Er zeigt die Stel⸗ len auf der Karte damit auch dieſen Kameraden geholfen werden kann tritt ar Ein verwegener Huſarenritt über die Wüſte iſt zu Ende Ein Huſarenritt? Mehr Ein wundervoller Beweis der Kameradſchaft des prachtvollen Einſatzes der großartigen Zuſammenarhbeit aller deutſchen Waffen, ihrer Führung und jedes einzelnen Mannes! Er ſtenographierte Bismarcks Reden 80. Geburtstag eines Reichstagsſtenographen. Am Schwarzen Brett der Berliner Univerſität hing vor Weihnachten 1883 ein Stellenangebot des neugegründeten Gemeinſamen Parlamentariſchen Büros der Zeitungen„Dis Poſt“ und„Neue Preußiſche(Kreuz⸗) Zeitung“. Zwei intel⸗ ligente Studenten, die imſtande ſind, Reden wörtlich zu ſtenografieren, ſollten ſich melden für den fournaliſtiſchen Dienſt auf den Tribünen des Reichstages und des Preu⸗ ßziſchen Landtages. Zwei gute Stenografen meldeten ſich und wurden am 8. Januar 1884 eingeſtellt— ein Philologe und ein Juriſt. Der Philologe gab die Sache bald wieder auf, der Juriſt aber blieb und gewann die fournaliſtiſche Tätigkeit ſo lieb, daß er das Rechtsſtudium an den Nagel hängte und Schriftleiter wurde. Es war der damals 23jährige Hans Frederich, der dieſer Tage als reſtiger Schriftleiter im Nuhoſtand in ſeinem Lankwitzer Heim in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag feierte. Hans Frederich genoß ſchon als junger Anfänger die Auszeichnung, Bismarck⸗Reden für die Preſſe zu ſtenografie⸗ ten, darunter auch im Februar 1888 die große Rede mit dem berühmt gewordenen Satz:„Wir Deutſchen fürchten Gott, aber ſonſt nichts auf der Welt!“ Der alte Reichstag, deſſen Sitzungsſaal jetzt im Bismarck⸗Film gezeigt wurde, hatte damals noch ſein Domizil am Dönhoff⸗Platz. Die Journaliſtentribüne befand ſich gerade über den Sitzen der Reichsregierung. Aus dieſer Lage hat ſich einmal, wie der alte Preſſeveteran erzählt, ein recht peinlicher Zwiſchenfall ergeben. Eine Geſetzesvorlage, die dem Reichstag noch gar⸗ nicht zugegangen war und von der aus politiſchen Gründen die Oeffentlichkeit vorerſt nichts erfahren ſollte, bildete eines Tages die große Schlagzeile der Morgenblätter. Bismarck tobte vor Wut, als er beim Frühſtück las, daß er dieſe Vor⸗ lage bereits unterſchrieben habe; es muß alſo in der Kanzlei ein grober Vertrauensbruch vorgekommen ſein. Einer der Beamten, die ja alle unter dem Verdacht litten, löſte das Rätſel. Er ſah, wie ein Journaliſt— es war nicht Hans Frederich— von der Preſſetribüne aus mit einem dicken Krimſtecher nach unten ſtarrte, gerade auf den Platz, auf dem Reichskanzler Fürſt Bismarck die mit großen, ſauber kalfi⸗ grafierten Titeln verſehenen Vorlagen während der langwei⸗ ligen Debatten unterzeichnete. Damals wurde der Gebrauch von Ferngläſern im Parlament verboten, und das Verbot beſteht heute noch. Hans Frederich wurde ſpäter in die Oldenburg'ſche Par⸗ lamentskorreſpondenz berufen, die kurz vor dem Weltkrieg zin das WTB. überging, bis das Nachrichtenbüro deutſcher Zeitungsverleger den Parlamentsdienſt übernahm. Hier konnte Hans Frederich noch in voller Schaffenskraft ſeinen 70. Ge⸗ burtstag feiern, um ſich dann am 1. Juli 1931 nach 47jäh⸗ riger Berufstätigkeit in den wohlverdienten Ruheſtand zu⸗ rückzuziehen. „Das ſollſt du auch nicht“, antwortet ſie. „Nächſte Woche reiſe ich—“ „Ja, Heinrich.“ Gret ſteht noch vor der Mühle, mitten auf dem ſchmalen Steg, der zum Mühlenhaus führt, als Lindenkamp ſchon weit unten am Bach iſt. Sie hat den Arm erhoben und winkt mit matter Hand. Immer wieder— ſo oft er ſich noch umdreht. Nun nimmt ihn der Waldpfad auf. Da ſtürzt ſie ins Haus. Nein, nicht weinen, tapfer ſein] Soll keiner was merken. Soll keiner wiſſen, daß dies eine Abſchiedsſtunde war. Wirſt ihn gewiß nicht vergeſſen, dieſen Kuß, Heinrich. Wirſt vielleicht erſt viel ſpäter wiſſen, was es für ein Kuß war. Wenn du zurückkommſt, Lieber, wenn du zurück⸗ kommſt. Sie hantiert ein wenig in der Küche herum. Da ſitzt die Solbakken und dreht an der Kaffeemühle. Das läßt ſie ſich noch immer nicht nehmen. 5 Sagt die Gret nichts? Nein, die Gret ſagt nichts. Und kommt doch eben von draußen— und eben iſt der junge Herr an der Mühle vorbeigegangen. Sind doch beide bald zwei Stunden lang draußen geweſen. Nun, nun, wer nichts ſagt, wenn die Dinge ſo liegen, der wird wohl mit ſich im reinen ſein. Da ſoll man inn nicht ſtören. Schrumm— rum, macht die alte Mühle zwiſchen den 1 Knien. Da ſoll man fein ſtill ſein, wenn andern das Herz wehtut, und ſoll tun, als merke man nichts. Es geht alles vorüber. a Und dann ſingt ſie mit einemmal, die alte Solbakken, ganz leiſe zu dem blechernen Rhythmus der Kaffeemühle, mit ihrer dünnen Altfrauenſtimme, und es iſt beinahe, als ſpiele nun eine alte Spieluhr. Es iſt das Lied des jungen Da dreht ſich Gret um. Sie legt Teller und Taſſen beiſeite und greift mit den Händen über die Schürze und läßt ſie dann plotzlich herapſinken. Ihr Kopf nickt kaum merklich zur Solbakken hin. Und ſo ſteht ſie ſtill und läßt die Tränen über die Wangen rollen. 5 1 2 2 Mir zg aie Na Wir wollen dabeisein! Zum 2. Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz. Die eherne Sprache der Waffen beſtimmt den Lauf der Geſchichte; mit tiefer Bewunderung und heiliger Ergriffenheit verfolgen wir die Taten unſerer tapferen Truppen, die mit unerbittlicher Energie und mit einem Todesmut ohnegleichen dem Feind entgegentreten, ſei es unter der glühenden Sonne Afrikas, wo ſie allen Strapazen eines Wüſtenkrieges trotzen, ſei es in den zerklüfteten Bergen Jugoflawiens und Griechen⸗ lands, die oft ſchwerere bilden als die Gegen⸗ Hinderniſſe wirkung des Feindes, oder ſei es auf allen Meeren, wo die zunge deutſche Kriegsmarine das falſche Albion mit eiſernem Würgegriff gepackt hält. Das donnernde Lied der deutſchen Bomber und Stulas bricht niemals ab, und wir werden von dem gewaltigen Kampfgeſchehen in atemloſer Spannung ge⸗ halten.. Es iſt in uns eine Ungeduld. die wir am 5 2 0 liebſten da⸗ durch beſeitigen möchten, daß beſeitig wir mit dabeiſein könnten, wo die Waffen ſprechen. Aber die Männer, die noch in der Hei⸗ mat ſind, werden durch das Alter oder durch unablösbaxe Pflichten feſtgehalten, und die deutſche Frau hat in dieſem Kampfe ihre Einſatzbereitſchaft durch ihre liebende und mütter⸗ liche Fürſorge für die kämpfenden Männer zu beweiſen. Wo wir aber auch unſeren Platz haben mögen, können wir den Soldaten helfen, nicht nur durch unſere Arbeit, ſondern auch durch unſer Opfer für die Werke, die unmittelbar der Be⸗ treuung unſerer Truppen dienen. Wohl die großartigſte Organiſation in der Fürſorge für die deutſchen Soldaten iſt das Deutſche Rote Kreu 3. Die Sorge für unſere Verwundeten und Kranken im Felde, die Suche nach Vermißten und die Fürſorge für die Gefange⸗ nen bilden die Hauptaufgaben des Deutſchen Roten Kreuzes, wie ſie aus der Genfer Konvention ſich ergeben, daneben aber ſehen wir das Deutſche Rote Kreuz im Mittelpunkt der Ge⸗ ſfamtbetreuung des deutſchen Soldaten überhaupt. Hier iſt der große Helfer, der jedem zur Verfügung ſteht, und die Väter, Männer, Söhne und Brüder im Felde wiſſen genau, welcher Segen in der Arbeit des Deutſchen Roten Kreuzes für unſere Soldaten beruht. Wer den deutſchen Soldaten helfen will, wer beweiſen will, daß er mit ganzem Herzen bei dem großen Geſchehen der Gegenwart iſt, der vernehme den Ruf des Kriegshilfs⸗ werkes für das Deutſche Rote Kreuz, der wieder zu uns dringt als eine heilige Verpflichtung, als die ſchönſte Gelegen⸗ heit, unſeren tapferen Soldaten beizuſpringen. Wir wiſſen, daß jeder Sieg auch ſchwere Opfer fordert, aber wir wollen, daß es in unſerem Dank und in unferer Fürſorge für die Opfer keine Grenzen gibt, daß unſerer Hilfe für unſere ſeldgrauen Kameraden niemats die Mittel zur beſten Betreu⸗ ung fehlen dürfen. Hier wollen wir keine Grenze des Opfers kennen, denn was wir auch dem Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz ſpenden, es bleibt nur eine Abſchlags⸗ zahlung an die ewige Dankesſchuld gegenüber unſeren Sol⸗ daten. Wir wollen dabeiſein in den Stunden der Ent⸗ ſcheidung, mit Herz und Hand! G. B. Reichsappell der ſchaffenden Jugend. Berlin, 22. April Am Montag, dem 28. April, morgens 7.30 Uhr, findet ein Reichsappell der geſamten ſchaffenden Jugend des Großdeutſchen Reiches ſtatt. Aus einem Groß⸗ betrieb ſpricht der Leiter des Jugendamtes der DAF. Ober⸗ bannführer Schröder. Die Rede wird auf alle Reichsſender übertragen. Jungen und Mädel der Großbetriebe hren die Rede in einem Jugendbetriebsappell in ihrem eigenen Werk, die Jugendlichen der Kleinbetriebe, des Handels und Handwerks und die Hausgehilfinnen in Sälen, die örtlich von der Kreisjugendabteilung der DAß dafür beſtimmt werden. Straßburger Aniverſitäts⸗ und Landes bibliothek heimgekehrt NSG. Kürzlich trafen in Straßburg zwei Güterzüge aus Clermont⸗Ferrand mit zuſammen 60 Waggons ein, die den Hauptbeſtandteil der Straßburger Univerſitäts⸗ und Landesbibliothek in die Heimat zurückbrachten. Damit iſt nun die geſamte Bibliothek, ungefähr zwei Millionen Bände. nach Straßburg zurückgeführt. Die in den beiden letzten Güterzügen untergebrachten Bücher befanden ſich auf Schloß Des Quayres, 30 km füdlich von Clermont⸗Ferrand. Das Schloß mit ſeinen Nebengebäuden war von den Keller⸗ räumen bis unter die Dachziegel mit Büchern vollgepfropft. Der Abtransport dieſer Bücher durch Laſtkraftwagen nach Uermont⸗Ferrand nahm beinahe vier Wochen Zeit in An⸗ ſpruch. Die Bücher befinden ſich in ziemlich gutem Zuſtande und haben weder durch den Hin⸗ und Rücktransport noch durch ie etwas primitive Unterbringung gelitten. Dieſe Woche wird nun mit der Rückführung der Appa⸗ tate, Inſtrumente und Bibliotheken der Fakultäten der Uni⸗ verſttät begonnen, was umſo ſchwieriger ſein wird, als die meiſten dieſer Gegenſtände zurzeit noch durch Studenten der Univerſität in Clermont⸗Ferrand benutzt werden. Die fran⸗ zöſiſche Regierung hat dem Leiter des Rücktransportes, Mini⸗ ſterialrat Kraft, und ſeinem Mitarbeiter, Bibliotheksdirektor Dr. Schmidt⸗Claden alles, was der wardon wird. ſchriftlich und mündlich zugeſichert, daß Straßburger Univerſität gehört, zurncggegeben 5 Tagung der elfäſſiſchen Rechtswahrer. „NS. Im Rahmen der vom Nationalſozialiſtiſchen Rechtswahrerbund gemeinſam mit der Reichsfuſtizverwaltung rchgeführten Schulung der Rechtswahrer findet am Frei⸗ dag, 25. April, eine Tagung der elſäſſiſchen Rechtswahrer in i Straßburg ſtatt. Im Horſt⸗Weſſel⸗Saal des Sängerhauſes richt Staatsſekretär Dr. Roland Freißler vom Reichs⸗ ſtizminiſterium in Berlin. Volksſchädlinge hingerichtet DNB Berlin, 22. April. Heute ſind der 28 Jahre alte Heinrich Baxmann aus Deſſau und der 1913 in Magdeburg geborene Erich Moſt hingerichtet worden, die das Sonder⸗ gericht in Magdeburg als Volksſchädlinge zum Tode verur⸗ teilt hatte. Baxmann war ein mehrfach vorbeſtrafter ar⸗ beitsſcheuer Menſch der ſeit vielen Jahren keiner geregelten 9 Beſchäftigung mehr nachging Während eines Fliegeralarms bat er in einem Krankenhaus einem Kranken der ſich in den Luftſchutzkeller begeben hatte aus deſſen Zimmer Geld geſtohlen Moſt der bereits mehrfach einschlägig vorbeſtraft ar, hat mindeſtens 50 Laubeneinbrüche verübt und ſeinen Lebensunterhalt ausſchließlich von dem Erlös der geſtohle⸗ gen Gegenſtände beſtritten— Ferner iſt der 33 Jahre alte Leo Wilezynſki aus Detmold hingerichtet worden, den das ondergerſcht in Hannover am 27 Februar 1941 als Volks⸗ chädling zum Tode verurteilt hatte Wiſezynſki hat auf ver⸗ dunfelten Straßen Frauen überfallen um ihnen die Hand⸗ 7 n rauben Sonnenuntergang 29.30 aufg Monduntergang 17.28 f 1 Aus Baden und den Nachbarganen Regimentsgeſchichte des 3. Bad. J. R. 169. NS. Die Geſchäftsſtelle der Kameradſchaft ehemal. 169er in Lahr i. B., 3. Hdn. Kam. R. Steiger, Gerichts⸗ ſtraße 1, wendet ſich an alle ehemal. Angehörigen des Regi⸗ ments mit der Mitteilung, daß demnächſt nach gründlicher Vorarbeit die langerſehnte Geſchichte dieſes tapferen Regi⸗ ments erſcheinen wird. Die befden ehemaligen Regiments⸗ adjutanten, Kam. Werner Goeritz und Helmut Schapper, ſtellten in jahrelanger ehrenamtlicher Tätigkeit das mehr als 750 Seften umfaſſende Werk zuſammen. Das Buch bringt in chronologiſcher Entwicklung das Geſamtgeſchehen im Regi⸗ ment, viele Einzeltaten und Erlebniſſe, eine Ueberſichtskarte, Skizzen, Bilder, die Ehrenliſte der Gefallenen, entſcheidende Befehle und Berichte ſowie perſönliche Erinnerungen von Kameraden. Bei der Durchſicht des Werkes wird wieder wach die Erinnerung an die ruhmreichen Kämpfe des Regiments bei Mülhauſen, Saarburg, La Baſſee, Gommecourt, Serre, Chemin des Dames, Winterberg, Laffaurecke, die Teilnahme an den Offenſiven vor St. Quentin und bis zur Marne, an die Auguſttage hei Bapaume und den ehrenvollen Untergang der Reſte der Kampftruppe in den Argonnen. Die Regiments⸗ 1 0 wird das Band der Kameradſchaft nur noch mehr eſtigen. Schwetzingen.(Die erſten Spargel.) Am Wochen⸗ ende wurden in der Hochburg des Spargelanbaues die erſten Spargel diesjähriger Ernte geſtochen. Bald werden größere Mengen auf den Markt kommen. Hainſtadt.(Beim Brand verunglückt.) Durch Schadenfeuer wurde eine größere Werkſtadt völlig zerſtört. Der Sohn des Beſitzers wurde bei den Aufräumungsarbeiten erheblich verletzt. () Renchen.(Grimmelshauſen⸗Denkmal ſoll umſiedeln.) Der„Grimmelshauſen⸗Park“ benannte Stadt⸗ garten liegt an der Stelle des einſtigen biſchöflichen Wohn⸗ ſibes Schloß Windeck. In dem Park ſoll auch das Grim⸗ melshauſen⸗Denkmal einen neuen Platz erhalten. 5 Gutach.(Wildſchaden durch Rehe.) Bei einer Beſprechung der Jagdſcheininhaber wurde feſtgeſtellt, daß der Abſchuß von Rehen unzureichend geweſen iſt. Da es infolge⸗ deſſen erheblicheren Wildſchaden gegeben hat, werden die Jagdinhaber zu ſtärkerem Abſchuß von Rehwild angehalten. Bühl.(Neues Landkreishaus.) In das Ge⸗ bäude der früheren Kreishaltungsſchule iſt in den letzten Tagen die Landkreisverwaltung eingezogen. Mit einer Feierſtunde im Sitzungsſaal des Gebäudes würde das Landkreishaus in Be⸗ nutzung genommen. *Spiritusexploſion in einer Waſchküche. In einer Waſchküche geriet Spiritus zur Exploſtion. Drei in der Waſchküche tätige Frauen erlitten teils leichtere, teils ſchwe⸗ rere Verbrennungen. Sie mußten in die Univerſitätsklinik Erlangen eingeliefert werden, wo eine der Frauen ihren Verletzungen erlag. Bon einer Walze erdrückt. In Altheim bei Landshut hatten ſich mehrere Jungen auf einer Wieſe trotz der War⸗ nung des Lenkers auf die Zugmaſchine geſetzt die eine Walze zog. Dabei fiel der l2jährige Schüler Otto Ziegler herunter und unter die Walze. Der Junge wurde ſofort getötet. Neues aus aller Welt Die verbotenen Hahnenkämpfe. Die früher in Belgien ſehr verbreiteten blutigen Hahnenkämpfe ſind ſchon lange verboten wegen der Tierguälerei die damit verbunden iſt. In beſtimmten Dorfgaſthäuſern und einſam gelegenen Bau⸗ ernhöfen Flanderns fanden aber immer noch heimliche rweiſe fa ſtatt zu denen ſich die Liebhaber dieſes grau⸗ amen Sports aus der Umgebung einfanden. Dieſer Tage hat die Polizei ſchlagartig durch eine allgemeine Razzia dem verbotenen Treiben ein Ende gemacht, Viele Bauern 51 5 teten Hals über Kopf mit ihren blutenden Tieren: aber ſte wurden erwiſcht und haben Beſtrafung wegen Tierquälerei zu erwarten. un Affenſagd in Dänemark. Eine aufregende Jagd auf freiheitsdurſtige Paviane erlebten die Bewohner von Aar⸗ hus(Dänemark) dieſer Tage. Im Affenhaus des Zoo wur⸗ den Reparaturarbeiten vorgenommen, und dieſe Gelegen⸗ heit benutzten acht Paviane, um die Freiheit zu gewinnen. Als die Zoo ⸗Angeſtellten und Angehörige des Rettungskorps ur Affenjagd aufgeboten wurden benutzten die Affen die e der umliegenden Villengärten um den Wald u erreichen. Zwei der flüchtenden Paviane wurden am Stadion⸗See durch Paſſanten eingefangen. Fünf andere ſtürmten durch die Dachluke eines Wochenendhauſes Da⸗ durch waren ſie in eine Falle geraten aus der ſie die Mann⸗ ſchaften des Rettungskorps herausholten. Nur einem war die Flucht in den Wald gelungen. Auch er wurde nach drei⸗ ſtündiger Jagd eingefangen. *** Die Warnung des Pferdes. Vor großem Schaden konnte ein bulgariſches Dorf in der Nähe von Schlumla be⸗ wahrt werden Das verdankten die Bewohner nur dem In⸗ ſtinkt eines Pferdes. Die Familie des Bauern Radie hatte ſich ſchon beizeiten zu Bett gelegt, während der Bauer ſelbſt noch auf ein Stündchen ins naheliegende Wirtshaus gegan⸗ gen war. Vorher hatte er noch ſein Vieh verſorat und ſein einziges Pferd gefüttert, wobei er vergaß, ſeine noch alim⸗ mende Tabakspfeife, die er während der Arbeit an die Krippe gelehnt hatte, mitzunehmen. Inzwiſchen war die Pfeife herabgefallen und hatte das Stroh in Brand geſetzt. Daraufhin hatte ſich das Pferd mit Gewalt von ſeinem Platz losgeriſſen und ſchlug mit den Hufen ſo lange an die Stalltür bis die Hausbewohner munter wurden Das Alte weicht In Neuweiler iſt die NSV. eingezogen. NSG. Angeſchmiegt an einen langgeſtreckten Bergrücken der Nordvogeſen liegt das Dorf. Es iſt ſchon lange her, daß as den Namen„Neuweiler“ erhielt. Die Fehden des Mitte alters, Dreißigjähriger Krieg und franzöſiſche Revolution haben oft Aufruhr und Schrecken hineingetragen. Ehedem be⸗ feſtigtes Städtchen mit Gräben, Mauern und zehn ſtattlichen Türmen, bildete den Kern einſt ein Kloſter. Um die, wie man annimmt, im Jahre 723 von Biſchof Siegbald von Metz gegründete Abtei herum formte ſich das Städtchen. Die beiden Kirchen ſtehen als die Hauptzeugen aus alter Zeit. Beſonders bemerkenswert die aus vier verſchiedenen Bauſtilen zuſammen⸗ geſetzte Stiftskirche aus dem 11. Jahrhundert, ein Denkmal der Baukunſt, wie es in ſolcher Vielgeſtalt im Elſaß wenige gibt. 8 Der heutige Beſucher ſchaut hinauf nach den walbegen Höhen des Herrenſteins und fragt ſich, was die Herren von Lichtenberg oder von Hünenburg, einſtige Schirmherrn des Städtchens, wohl heute ſagen würden, wenn ſie einen Blick ins Land tun dürften, das ſie damals beherrſchten. Ein Lied aus Kindermund gibt dem ſinnenden Wanderer die Antwort, es verkündet neues Werden. Denn die gewaltige Gegen⸗ wart hat auch Neuweiler mit den gar freundlichen Waffen ſozialen Wirkens erobert, hat es aufgerüttelt aus der über⸗ lebten Erſtarrung. Geſunodheitskartei für jedes Kind. Dreißig Kinder beſuchen den vor zehn Tagen mit gro⸗ per Umſicht und Liebe aus einer Stätte der Verkommenheit, in der man die Kleinſten„betreut“ hatte, hervorgezauberten NSV.⸗Kindergarten. ſpielen, baſteln, ſingen, backen Kuchen den ganzen Tag im Hof draußen oder im hellen Raum, je nach dem Wetter. Gewiſſenhaft wachen Leiterin und Helferinnen über ihr Wohl. Auch in hygieniſcher Be⸗ ziehung werden ſie gründlich betreut. Regelmäßiges Zähne⸗ putzen, Händewaſchen und Kämmen der Haare, Prozeduren, wie ſie in den hergebrachten Tagesplan eines NSV.⸗Kinder⸗ gartens gehören, verfehlen nicht die erzieheriſche Rückwirkung auch auf manche Eltern. Das möchte doch eine Mutter nicht haben, daß man im Kindergarten gerade ihr Kind gründlicher reinigen müßte, als alle anderen! Neben Leiterin und Helferin iſt der Arzt ein wichtiger Betreuer der Kleinſten. So hat er dieſer Tage bei der Auf⸗ nahmeunterſuchung ſich jedes einzelne der Kleinen vorgenom⸗ men, um es auf Herz und Nieren zu prüfen. Das ſehr umfaſſend angelegte Karteiblatt, das jedem Kinde ausgeſtellt wird, erhält an dieſem Tage durch die Lei⸗ Sie terin die erſten Eintragungen, welche dem durch den Arzt gemachten Befund entſprechen. Gewicht, Körperbauform, All⸗ gemeinzuſtand, Organbefund, Skelett, Zähne, nichts wird dabei außer acht gelaſſen, was den geſundheitlichen Zuſtand des Kindes, vorbeugend oder heilend, angehen kann. Bei An⸗ lage zu Rachitis wird die Verabreichung von Calcipot verord⸗ net, um dem Körper das fehlende Vitamin zuuzführen. Fer⸗ ner wird die Tuberkulinprobe an jedem Kind vorgenommen, ebenſo das Gebiet der Erb⸗ und Infektionskrankheiten ſorg⸗ fältig überwacht. Der Arzt iſt ſo auch im Stande, die Kin⸗ der vorzuſchlagen, welche in Erholung geſchickt werden müſſen. Dank dieſer gründlichen mediziniſchen Ueberwachung kommt es häufig vor, daß auch die Familie des Kindes in die an⸗ zuwendenden Maßnahmen einbezogen wird. In einem NSW. Kindergarten wird fortan kein Kind zu treffen ſein, das den Gefahren der Rachftis oder der Lungenſchwindſucht unbehütet ausgeſetzt bliebe. Was ſagen nun die Eltern dazu? Faſt alle erkennen den Fortſchritt dankbar an. Hier und da wird es wohl noch ſolche geben, die entgegenhalten:„Mini Mamme un mini Groß⸗ mamme han's e ſo gemacht, un mir ſin au groß worre!“ Mögen ſie alle begreifen, wie es darauf ankommt, nicht daß man, ſondern wie man groß wird. a Der NSV.⸗Kindergarten ſorgt dafür, daß eure Kinder richtig groß werden, ihr lieben Eltern. Das ſollt ihr alle froh ſein. E. M. B. eee in Japan. trägt den Jugend lauſcht alten Geſchichtenerzühlern Die neueſte in Japan gebildete Berufsvereinigung ö klangvallen Namen„Dai Nippon Gageki Kyokai“ das heißt etwa„Fachſchaft der Geſchichtenerzähler Japans“ Seit den älteſten Zeiten hat ſich in Japan der Beruf der von Ort zu Ort reiſenden Erzähler die etwa mit den Minneſängern des europäiſchen Mittelalters veralichen werden können lehen⸗ dig erhalten und blüht heute noch Der Geſchichtenerzähler fübrt auf ſeinen Fahrten einen großen Lack⸗Koffer mit aus dem er während ſeiner Erzählung Bilder nimmt die ſeine Darſt llung illustrieren und oft künſtleriſch wertvoll find. Wenn der Erzähler in einem Ort erſcheint, ſtrömt die Be⸗ völkerung, vor allem die Jugend, zuſammen und lauſcht ihm mit großen Aufmerkſamkeik. g Immun gegen Flöhe. Die Wiſſenſchaftler des ameri⸗ kantſchen Ackerbauminiſteriums ſind auf der Suche nach einer Hunde raſſe, die immun gegen Flöhe iſt. Dabet haben ſie nach, mehreren Verſuchen eine Bulldogge gefunden auf der dich keine Exiſtenzmöglichkeſt für Flöhe aller Art bildet Mit ieſem Ergebnis geben ſich die forſchungsbefliſſenen Wiffen⸗ ſchaftler aber keineswegs zufrieden. Sie wünſchen feſtzu⸗ ſtellen, warum dieſe Hunde raſſe von allen Flöhen gemieden wird, und dann wollen ſie verſuchen allen anderen Hunden dieſelbe Eigenſchaft einzuimpfen um ſie vor einem Schma⸗ rotzer und Basillen trägen zu ſchiitzen Nationaltheater Mannheim 0 J Mannheim, 21. April. „Das Nationaltheater beging den 52. Geburtstag des ie mit der Wiedergabe einer Neueinſtudierung von Richard Wagners„Meiſterſinger von Nürnberg“. Wo wäre ein Bühnenwerk, das ſich als Feſtvorſtellung aus 1 1 Anlaß beſſer eignete als gerade dieſes Werk, das utſcheſte der Werke des großen Meiſters? So lag denn 1 75 feſtliche Stimmung über dem ausverkauften Haus. Und feſtliche inen beſeelte Orcheſter und Bühne, ſo daß es eine glanzvolle Aufführung gab— des Tages, wie des Werkes würdig Karl Ellmendorff war ihr muſi⸗ kaliſcher Leiter. Er ließ die herrliche Partitur die er ſou⸗ verän beherrſcht vom erſten Takt des rauſchenden Vorſpiels an bis zum grandioſen Schlußchor des letzten Aktes in ihrer anzen Schönheit und in makelloſer Reinheit erklingen. rachtvoll ſpielte unter ſeiner anfeuernden Führung das Orcheſter ausgezeichnet ſangen und ſpielten Soliſten und Chor. Den Maſſenſzenen hatte Intendant Branden⸗ burg, der die Regſe führte viel Lehen und natürliche Be⸗ wegung gegeben lles trug dazu bei daß von dem gewal⸗ tigen Werk jene imponierende künſtleriſche Geſamtwirkung e die gerade ihm eigen iſt on den Solfſten können wir nur die Träger der Wa* rollen nennen. Hans Schweska gab die zwar dankbare, aber auch ſehr ſchwierige und anſtrengende Partie des Hans Sachs; ſein Schuſter⸗Poet iſt von einem weit jugendlicheren dalena war Irene Ziegler. allem, weil er ſi führung. neben Temperament, als man das ſonſt zu ſehen und hören gewohnt iſt.„doch ſag ich nich, daß dies ein Fehler ſei“ Sehr ſchön k der Chorleiter immer u ſang er den Wahnmonolo g, packend die Mahnung„Verachtet mir die Meiſter nicht!“ ö icht!“ Man hört gerade heutigen Tages dieſe Mahnung mit tiefer innerer Bewegung an, denn das deutſche Volk hat in nationalen Dingen wieder zu ſich ſelbſt gefunden und ſich auch der hohen Werte der deutſchen Kul⸗ turgüter wieder erinnert, ſo daß mit allem„welſchen Tand“ heute gründlich au geräumt iſt Den Walter Stolzing ſang eorg Faßnacht mit ſeinem ſtrahlenden Tenor, Gres Scheiben hofer als Eva war ihm eine in Gefang und Spiel gleich ausgezeichnete Partnerin. Heinrſch Hölz⸗ lin fiel als Pogner durch feine ſchöne Stimme und ſein voxnehm⸗würdiges Spiel angenehm auf; ſehr gut war auch heo Lien hard als Kothner. Ein quicklebendiger Lehr⸗ bub David war Max Baltruſchat eine prächtige 19 5 Den Beeckmeſſer gab als . s war eine gute Leiſtung, vor hütete, aus dieſer 1 55 einen Hanswurſt — im Sinne der Dichtung— die komiſche wächen des Stadtſchrei⸗ Lob haben die von Kar! Der Beethovenchor i rgeſangvereins hat⸗ 10 eſtwieſenchöre zur Verfügung Gaſt Hans Paweletz. et aufl? und der Schlußchor kamen zu 5 csvoller Wirkung. i. 7 5 drer ſtanden Hanz im Banne der feſtlichen Auf⸗ S gab jubelnden Beifall. Am Schluſſe wurde 1 Dirigent, der Int immer wieder geruf, Die Zu en Darſtellern au Baumblüte Die Baumblüte iſt der Schönheiten des Frühlings. Die Obſtbäume haben weiße und roſa Blüten aufgeſteckt. Dazu ſpannt ſich ein tiefblauer Himmel über das Land; die Sonne ſpiegelt ſich in den Flüſ⸗ ſen und Bächen, und der Frühlingswind ſtiebt durch die Väume, ſodaß ein feiner Blütenregen herunterrieſelt. Baumblüte: Da iſt jeder Tag ein Feſttag! Wenn man auf einer Höhe ſteht. und in das weite, lachende Frühlings⸗ land hinunterblickt, iſt es, als ginge wie in der Legende der Herrgott durch die Gebreiten und ſegnete die Obſtbäume und die Rebſtöcke. Verträumt liegen die ſauberen Dörfer mit ihren blanken Straßenzeilen und ihren ſpitzgiebeligen Fachwerkhäu⸗ ſern in einer einzigen Blütenwolke eingehüllt. Ein ſolches Fach⸗ werkhaus, über das ein ſchwerblühender Obſtbaum nickt, iſt 15 1 ſtilles Frühlingslied, das volksliedhaft durch die Lande lingt. In der Sonntagfrühe muß man durch dieſen Blütenzau⸗ ber wandern, wenn die Glocken über die Höhen ſingen, wenn die Häuſer verſchlafen in den fungen Tag hineinblinzeln, wenn alte gebückte Dörfler mit arbeitshartem Geſicht durch die Blü⸗ len ihre Sonntagsrunde machen oder Kinder in weißen Klei⸗ dern unter blühenden Bäumen einen Reigen tanzen. In fung⸗ fräulicher Andacht ſtehen in Gärten die Pfirſichbäume, haben ſich in ein Rofagewand gehüllt und lugen über die Zäune. Zierlich in ihrer weißen Pracht reihen ſich die Pflaumen⸗ bäume aneinander, majeſtätiſch die knorrigen Birnbäume, wie Boten aus dem Süden ſtehen in Ziergärten blühende Mag⸗ nolienbäume. g Macht euch alſo auf zu einer Wanderung in die vielfäl⸗ lige Schönheit und farbenfrohe Buntheit der Baumblüte! Verlaßt einmal die Tore eurer Städte und ſeht euch drau⸗ ßen in den Gärten um, wie hold und herrlich das Wunder iſt, das der funge Lenz für euch bereithält! Großer Schwindel mit einer kleinen Juwelenkiſte. Un⸗ ſeres Wiſſens iſt die geſchiedene Frau F. Kurfiß aus Pforz⸗ heim die erſte Frau, die das Sondergericht Mannheim als gefährliche Gewohnheitsverbrecherin in Sicherungsverwahrung ſchickte. Vorher hatte ſie ſechs Jahre Zuchthaus abzuſitzen, und zwar zuſammen mit ihrer Komplizin Frau A. Deurer aus Achern. Sie hatten ſich in der Strafanſtalt kennengelernt. Als die Kurfiß entlaſſen wurde, zog ſie zu der neugewonnenen „Freundin“ nach Singen. Gemeinſam erſchwindelten ſie ſich von aller Welt und ſogar den nächſten Verwandten Gelder unter Berufung auf eine geheimnisvolle kleine Kiſte voller Gold und Juwelen, die im Ausland auf ſie warte! Als die Betrügereien mit dem angeblichen Schatzkäſtlein der Kur⸗ fiß nicht mehr zogen, verſprach ſie Beſchaffung von Kaffee, Tee, Schokolade, Zucker, Bettwäſche. Die Deurer erpreßte außerdem Gelder mit Androhung von Anzeigen wegen Ab⸗ treibung. Weil ſie ſich ſelbſt auf dieſen Pfaden betätigt hatte, bekam ſie vom Amtsgericht Pforzheim am 11. 2. 1941 be⸗ reits drei Jahre Zuchthaus, mitenthalten in obiger Gefamt⸗ ſtrafe. — Fahrrad nut in deingenden Fällen. Der Reichserzie⸗ hungsminiſter hat die nachgeordneten Behörden der Unter⸗ richtsverwaltung erſucht, die Schüler und Schülerinnen erneut darauf hinzuweiſen, daß Fahrräder während der Dauer des Krieges nur in dringenden Fällen benutzt werden ſollen. Die Schulleiter sollen auf die Durchführung dieſer Anordnung dauernd achten. ſchimmernde Auftakt zu den — Ein Schulkind bei dir nebenan Holt ſie, mit Lumpen, Altpapier, Von Zeit zu Zeit gern ab von dir. Doch ſag's ihm ſelber, wenn's ſoweit; Es hat ja auch nicht immer Zeit! r n DO .* Winterurlauber lehren heim Von Zugvögeln und Vogelwarten. Das volkstümlich gewordene Lied„Wenn die Schwalben heimwätts zieh'n und die Roſen nicht mehr blüh'n“ enthält einen Gedankenfehler. Die Heimat der Zugvögel, die vom Norden ſpätſommers den tropiſchen und ſubtropiſchen Gegen⸗ den zueilen, um dann in dieſer Frühlingsjahreszeit zu uns zurückzukehren, iſt nicht der ſonnige Süden, ſondern die ge⸗ mäßigte Zone. Denn hier kommen ſie zur Welt, hier paaren ſie ſich und erbrüten ihre Nachkommen, während ſie ſich in den heißen Zonen nur beſuchsweiſe aufhalten: wahrſcheinlich aus uralten vererbten Gewohnheiten der nordiſchen Eiszeit heraus. Wir dürfen alſo die Zugvögel wie die meiſten Strich⸗ vögel als rückkehrende Winterurlauber betrachten, und es iſt bemerkenswert, daß manche von ihnen auch ſchon zu Stand⸗ vögeln geworden ſind. Die heutige Vogelflugforſchung iſt bewundernswert orga⸗ niſiert. Hingegen war noch vor zweihundert Jahren das Problem des ziehenden und ſtreichenden Vogels ganz unzu⸗ länglich bekannt. Anno 1743 ſchreibt ein Gelehrter:„Es haben zwar unterſchiedene Naturforſcher vielerley Mühe angewen⸗ det die Retirade der Schwalben zu erfahren, wo ſie ſich näm⸗ lich bey angehendem Herbſte hinbegeben. Allein ſie haben hier⸗ von nichts Sicheres in Erfahrung bringen können, weil der Schwalbenflug zu unordentlich iſt.“ Noch das ſonſt ſehr treff⸗ liche Werk des Freiherrn von Flemming(um 1700) mit dem Titel:„Der vollkommene Teutſche Jäger und Fiſcher“ äußert folgende„Weisheit“ über das Zugvogelweſen:„Die Schwalbe iſt des Winters todt, oder doch ohne äußerliches Leben, nur iſt darbey folgender Unterſchied zu machen: Von der Erd⸗ ſchwalbe iſt wohl kein Zweifel, daß ſie in der Erde ſtecket, bis es wieder Sommer iſt; die Waſſerſchwalbe hingegen fällt den Winter über gewiß in das Waſſer. und es iſt etwas Gewöhn⸗ liches, wenn die Seen unter Eiſe abgefiſchet werden, Schwal⸗ ben klumpenweiſe, oder da ſie ſich eine Menge an langen Halmen angebiſſen, herausgefiſchet werden, auch in warmen Stuben aufleben, aber bald ſterben.“ Auch erzählte man, daß die Zugvögel in hohlen Bäumen oder Felsſpalten überwin⸗ tern,„welcher Meynung jetziger Zeit(17401!) faſt die meiſten Gelehrten zugethan ſeyn“. Heute geht die Forſcherkenntnis ſo weit, daß die Vogel⸗ warten genaue Reiſewege der wandernden Vögel aufzuzeichnen vermögen und auch über die eigenartigen Gewohnheiten der abreiſenden und heimkehrenden Winterurlauber unterrichtet ſind. So wiſſen wir, daß manche Vögel— z. B. Störche und ziehende Raubvögel— nur am Tage fliegen, während andere tags und nachts ziehen, während die meiſten Frühlings⸗ rückwanderer— vor allem die Singvögel und Schnepfen— nur in der Nacht auf der Luftreiſe begriffen ſind. Wunder⸗ licherweiſe fliegen bei den Staren die Jungen den Alten, die doch die Reiſeroute beſſer kennen, vorauf, und einige Finken⸗ ſorten ziehen nach Geſchlechtern getrennt; die Horden der Mäunchen ſtarten rund vierzehn Tage früher als die Geſchwa⸗ der der Weibchen. Hingegen wandern die meiſten Lerchen all⸗ jährlich paarig nach Deutſchland zurück, um Acker und Heide fröhlich zu beleben. Die Haubenlerche allerdings iſt winterfeſt, iſt Standvogel, und ſie überdauert bei uns auch die härteſten Winter. Iſt ſie doch aus dem rauhen Oſten eingewandert, und zwar nach volkstümlicher Meinung mit den ruſſiſchen Heeren in der Zeit der Befreiungskriege; darum nannte man dieſe Vögel mit dem Schopf, der an altruſſiſche Reiterhelmzierden erinnert, auch„Koſakenvögel“, treue Begleiter der ruſſiſchen Roſſe, die ihnen auf der Landſtraße Nahrung boten Zu den zeitig zurückkehrenden Winterausfluglern gehört das Rotkehlchen. Es vor Störungen und Schäden zu be⸗ wahren, gilt als eine ſittliche Pflicht; man ſagt, der Blitz ſchlage dort ein, wo ein ſolches Vöglein mißhandelt werde. Als rechter Orakelvogel gilt der Buchfink. Schlägt er ſehr früh am Morgen auf dem Hausgiebel, ſo ſoll dies Gewitter vorausſagen; ſingt er ſein bekanntes„Pinkepink“, ſo prophe⸗ zeit dies gute Witterung, während ſein melancholiſches„Trief⸗ trief“ trieſenden Regen verkündet. Kommt der Bergfink ſpät nach Deutſchland zurück, ſo wird auch der Sommer ſpät kom⸗ men, und ganz erſichtlich haben die meiſten Zugvögel eine deut⸗ liche Vorahnung des Jahresklimas Kommt die Goldammer gegen ihre Gewohnheit in Scharen zurück zum Norden, ſo wird es noch tüchtige Schneefälle geben, hingegen iſt es ſtets. wie alte Beobachtungen beſtätigen, ein Zeichen für ſonnige Witterung, wenn die Heidelerche faſt unſichtbar im Blauen ihr Lied ſchmettert. Der graziöſeſte Vogel der deutſchen Gaue iſt wohl die Bachſtelze. Plattdeutſch nennt man ſie wegen ihres wiegenden Ganges„Wippſtert“. Sie weilt am Bache und ebenſo gern beim Vieh auf der Weide, wo ſte genug Fliegen und Mücken vorfindet. In Tirol meint man deshalb, ſie ſei eine zur Welt zurückgekommene Seele geſtorbener Weidetiere. Wer das Neſt einer Bachſtelze ausnimmt, bekommt nach alter Volksmeinung das„Zittern“ in die Hände. Wiſſenſchaftlich beachtlich iſt die Tatſache, daß es Hochwaſſer gibt, wenn die Bachſtelze ihr Neſt hoch im Ufergebüſch baut. Tatſächlich haben ja Tiere eine erſtaunlich feine Vorahnung für Naturereianiſſe. * Das Haus im Brauchtum Seit jeher nimmt das Haus im Brauchtum eine beſon⸗ dere Stellung ein. Schon aus altgermaniſcher Zeit iſt uns ſeine Stellung als Freiſtatt bekannt. Und noch im mit⸗ telalterlichen„Bannteiding für die Heiligkreuzer Beſitzun⸗ gen“ in der Steiermark heißt es wörtlich(überſetzt in Hoch⸗ deutſch):„Ob zwei auf der Gaſſe miteinander ſchlaghaft wurden und einer den anderen vom Leben zum Tode brachte, derſelbe, der den Totſchlag hat getan. flöhe in eines ehrharen Mannes Haus bevor das Gericht die Verwand⸗ ſchaft oder jemand anderes käme um ihm nackhzuſtellen oder ihn zu fangen möchte der Wirt ihm hinten hinaus neben oder voraus helfen es wäre darum nicht ſtrafbar.“ Im nämlichen Bannteiding wird wiederholt auf den Hausfrieden hingewieſen der ſchon gebrochen iſt, wenn man zunter der Dachrinne“ etwas gegen ihn unternimmt. Sh reng beſtraft die Gemeindeordnung von Hart in der Nordſteier⸗ mark aus dem Jahre 1580 den, der auch nur mutwilliger⸗ weiſe ein Fenſter einſtößt. Ja. es iſt ſogar verboten, jeman⸗ den in ſeinem eigenen Haufe Scheltworte zu ſagen. Die Eigentumsübertragung eines Hauſes fand faſt allenthalben im deurſchen Sprachgebiet derart ſtatt. daß der Fronbote einen Span aus dem Türpfoſten hieb und ihn dem neuen Beſitzer aushändigte. Dann ging der Erwerbende in die Tür ein und ſetzte ſeinen rechten Fuß auf die Türſchwelle oder er faßte an die Türangel. Das Haus war unſeren Vorfahren etwas Feſtes, Sicheres, Bergendes. Sie gewannen nicht nur ein perſönliches Ver⸗ hältnis zu ihm ſondern es war ein Heim und eine Heimat für die ganze Familie und für das Geſinde, wie für die Tiere des Hauſes. die Haustiere die häufig mit dem Bauern unter einem Dach wohnten“ und noch wohnen. Haus und Familie gehörten durch die Generationen zuſammen. In manchen Gegenden wurden und werden noch die Bauern nach ihrem Haus benannt. Sie hatten neben dem Eigen namen noch den ſogenannten„Hausnamen“. Und anderswo an benennen und benannten ſich die Familien als „Haus“. Gedenktage 23, April. 8 1530(bis 5. Oktober) Luther auf der Feſte Koburg. 1616 Der engliſche Dichter William Shakeſpeare in Strat⸗ ford on Avon geſtorben. 1616 Der ſpaniſche Dichter Miguel de Cervantes Sgaoedra in Madrid geſtorben. 1855 Der Schriftſteller Ernſt Freiherr von Wolzogen in Breslau geboren. 1858 Der Phyſiker Max Plank in Kiel geboren. 1876 Der Schriftſteller Arthur Moeller van den Bruck in Solingen geboren. 1924 N Karl Helfferich bei Bellinzona verun⸗ ückt. eutſcher Vormarſch nordöftlich Oslo und Lillehammer hinaus— Mannheimer Theater ſchau 8 Im Nationaltheater: Donnsrskag, 24. April: Miete D 22 und 2. Sonder⸗ miete D 11 und für die NScö.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platgruppe 233 bis 235: Macbeth. Oper von G. Verdi. Anfang 18.30, Ende gegen 21.45 Uhr. Freitag, 25. April: Miete F 21 und 1. Sondermiete F 11: Faauſt, Prolog im Himmel und der Tragödie 1. Teil, von Goethe. Anfang 18, Ende gegen 21.45 Uhr, 5 Im Neuen Theater(Roſengarten): Freitag, 25. April: Für die NScö.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 1, 13 bis 20 31 bis 51, 87 bis 89. 360 bis 389, 391 bis 392, 541 bis 550, Gruppe D Rr. 1 bis 600, Gruppe E freiwil lig Nr. 1 bis 900: Don Pasquale. Komiſche Oper von G. Donizetti. Anfang 19.30, Ende gegen 21.30 Uhr Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim. Land- und forſtwirtſchaftliche Anfallverſicherung. 4 Das Verzeichnis der beitragspflichtigen land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unternehmer in der Stadt Mann⸗ heim für das Kalenderjahr 1940 kann ab 24. April] 23 1941 während zwei Wochen von den Beteiligten ein⸗ geſehen werden und zwar für die Betriebsunternehmer im engeren Stadtgebiet bei der Städt. Landwirtſchafts⸗ 2 Abteilung im Vathaus, N 1, im übrigen Stadtgebiet bei den zuſtändigen Gemeindeſekretariaten. Udendiehen Belerabersammn ö FV Einladung e N del den e l f Landwirtschaftl. Ein- U. Verkaufsgenossenschaft ö weiteren Friſt von einem Monat beim Abſchätzungs⸗ ausſchuß der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallver⸗ Mannheim-Seckenheim, E. G. m. b. H. 5 ſicherung, Mannheim, Rathaus, N 1, Einſpruch er⸗ 0 5 hoben werden. am Samstag, 26. April 1941, abends 7 Uhr Mannheim, 21. April 1941. Der Oberbürgermeiſter. ü ÿEfPñ f Cpang. Kirchenchor Mhm.⸗Seckenheim. f Tagesordnung; f ; 5 1. Vorlage des Jahresabschlusses(Bilanz und Gewinn- und 3 985 Frauen⸗Verſammlung im 57 Verlustrechnung) sowie des Geschäftsberichtes 73 15 8 8 finde 5 2. Bericht des Vorstandes und Aufsichtsrates über die Prüfung J morgen Donnerstag keine Probe des Jahresabschlusses, sowie des Geschäftsberichtes und 3 ſtatt. die Vorschläge zur Verwendung des Reingewinnes bezw. 1 81 11 Verlustdeekung 3 Auf 1. Juli ds. Js., wenn möglich früher, 35 gewandte 1 4 25— 5 Stenotynisun * und kaufmännische 1 Amfängerin mit guter Allgemeinbildung gesucht. Angebote mit kurzgefasstem Lebens- lauf erbeten an g Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Mannheim-Friedrichsfeld. Bericht des Aufsichtsrates über die stattgefundene gesetz- liche Prüfung Genehmigung des Jahresabschlusses „Verwendung des Gewinnes Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates Treiber Neuwahl, bezw. Wiederwahl für ausgeschiedene Vorstands- f ff und Aufsichtsratsmitglieder ö 8. Verschiedenes. Der Jahresabschluß, sowie der Geschäftsbericht nebst den Bemerkungen des Aufsichtsrates liegen eine Woche vor der Generalversammlung zur Einsicht der Genossen auf. 27 Der Vorstand I der landw. Ein- u. Verkaufsgenossenschaft Mannheim-Seckenheim e. G. m. b. H. Bühler 5 NE DAp. Drisgruppe Mhm.⸗Seckenheim. Einladung. des Gaſthauſes„Zum Löwen“ hier eine Frauen⸗Verſammlung ſtatt. Es ſpricht Pg. Schramm über kriegswichtige Dinge. Hierzu ſind alle Frauen eingeladen. Die Plätze wollen bis 7.45 Uhr eingenommen ſein. Verſammlungs⸗Anzeiger. Turnverein 1898. Umſtändehalber findet heute keine Turnſtunde der Schülerinnen ſtatt, die nächſte Turnſtunde wird an dieſer Stelle bekanntgegeben.— Handballabteilung. Das Hand⸗ balltraining findet regelmäßig jeweils Donnerstags abends im Freien ſtatt. Morgen abend Training. Entſcheidung der Bannmeiſterſchaft. Am Sonntag iſt die beſprechung im Vereinslohal. Fußballvereinigung 98. Das Training fällt morgen Donnerstag um⸗ ſtändehalber aus. Dagegen findet am Donnerstag um ½9 Uhr eine wichtige Spielerbeſprechung für alle Aktive einſchl. zugend ſtatt. Erſcheinen iſt dringend erforderlich. — Derjenige, welcher die beiden Eingetroffen Saalkartoffeln⸗ Voran, Oſtbote, Kaiſerkrone, Holl. Erſtlinge Ferner vorrätig: Siekingen, Parnaſſia, Fram Rächſter Tage treffen noch ein: Acker egen. Mex. Schmich. Gießkannen ſalls Anzeige erſtattet wird. en Damenra Friedrichsfeld, Vogeſenſtraße 70 a, II. Sto 8 Morgen Donnerstag Abend 8 Ahr findet im Saale ö RSO AP. und Rö ⸗Ftauenſchaft Die erſte Mannſchaft hat zum Verbandsrückſpiel auf dem V. F. R.⸗Platz in Mannheim an⸗ zutreten. Morgen Donnerstag abend nach Trainingsſchluß Spieler- in der Raſtatterſtraße entwendet hat, iſt erkannt, und wird erſucht, dieſelben zurückzubringen. andern Max Klumb, Hauptſtraße 128. mit guter Bereifung, zu verkaufen. S 1 eee e r