ge⸗ chtig daß rten uns 1 zu tun, ſeht der ſſen, bird ſeits oder wer⸗ die ür⸗ n es Wit⸗ wer daß inen. Schä⸗ glatt⸗ ber⸗ Bet Ußer⸗ irlich, fahl und igkeit chtigt. aus Die g und 0 dauch⸗ „licher Hecken tung — Nangspreis: Monatlich Wu. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 92 mmm breite Millimeterzeile 2 Pfg., 8 Tertteil 0 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemüß Preisliſte Ar. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Neruſprecher Rr. 47218. Poſtſcheck⸗Konte Karlsruhe 78439. Danes und duzeigenblatt für n ⸗Seckenheim und gebung. Verkünbbſatt für ben Siabtiell Mannheim⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Hürdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 41. Jahrgang Eine Auf der Akropolis, der alten Burg des klaſſiſchen Athen, weht die Hakenkreuzfahne. Sie flattert auch auf den Regierungsgebäuden des neuen Athen— die Hauptſtadt Griechenlands, aus der König und Regierung längſt geflüchtet ſind, iſt feſt in der Hand der deutſchen Wehrmacht. Es hat den Feinden nichts genützt, daß ſie, als ſie am Olymp und bei Lariſſa geſchlagen waren, ſich in dem aus der alten Geſchichte bekannten Gelände bei Thermopylä feſtſetzten, um den weiteren deutſchen Vormarſch aufzuhal⸗ ten. Wohl war die von ihnen gewählte Verteidigungsſtel⸗ lung geſchickt gewählt: ſchroffe Berge ohne Verkehrsſtraßen, piel Geröll und andere natürliche Schwierigkeiten kommen dem Verteidiger zugute und hemmen den Angreifer. Außer⸗ dem hatte man noch viele künſtliche Hinderniſſe geſchaffen: Maſchinengewehrneſter und getarnte Geſchützſtellungen, Minen, ſpaniſche Reiter und vieles andere. Nichts ader konnte dem ungeſtümen Drang nach vorwärts, der die ge⸗ ſamte deutſche Wehrmacht beſeelt, Einhalt gebieten. Der Sturmlauf der deutſchen Truppen überrannte alle natürli⸗ chen und künſtlichen Hemmniſſe. Der Feind wurde aus den Stellungen, die er zäh verteidigte, geworfen. Der deutſche Vormarſch ging in einem atemberaubenden Tempo weiter. Bis nach Athen, bis nach Korinth, das Fallſchirmjäger be⸗ ſetzten, bis hinüber auf den Peloponnes, alſo auf die ſüd⸗ griechiſche Halbinſel. Zweifellos haben die Briten angenom- men, der breite Meeresarm bringe den deutſchen Vormarſch wenigſtens für einige Zeit zum Stillſtand. Aber auch dieſe Hoffnung trog. Die Leibſtandarte Adolf Hitler erzwang den lebergang über den Golf von Patras und drang auf den Peloponnes vor. Das alles ſind glänzende Erfolge der deut⸗ ſchen Wehrmacht. Deutſchland iſt ſtolz auf ſeine Soldaten, die auch in dieſem Abſchnitt des Krieges, den man uns auf⸗ geswungen hat, von Sieg zu Sieg eilen. Und der Gegner? Es waren in den letzten Lagen vor⸗ wiegend Briten, die ſich unſeren Truppen entgegenſtellen mußten. Wir ſagen mit Vorbedacht: mußten. Denn es wäre den Machthabern in London lieber geweſen, wenn alle Briten ſich durch Flucht hätten in Sicherheit brin⸗ gen können. Aber es ging nicht. Die Deutſchen legten ein ſo ſtürmiſches Tempo vor, daß die Briten dieſes Mal nicht ohne weiteres ausreißen konnten. Aber bezeichnenderweiſe waren es vor allem Auſtralier und Neuſeelän⸗ der, die kämpfen mußten und— geſchlagen wurden. Dazu die Griechen, die die Flucht der Engländer deckten. Der deutſche Vormarſch bedeuket eine neue, ſchwere britiſche Niederlage. Und in die Trümmer des Expeditionskorps, die ſich durch Flucht auf die Schiffe retten konnten, schlugen die Deutſchen weitere ſchwere Wunden. greiflich kritiſche Stimmung im griechiſchen Volk über das ſkandalöſe Verhalten der Engländer ins Gegenteil zu ver⸗ 9 8585 und zum zweiten den Eindruck zu erwecken, als Ordnung armarſchiert, auch noch Kränze gewunden und Blumen geſtreut haben! Für wie dumm müſſen engliſche und amerikaniſche Zei⸗ behaupten! age der Engländer henden Briten arün 1 noch ein zweiter ſehr ſcharfer Bombenangriff, der Ziels Dienstag, den 29. April 1941 Flucht im Bombenhagel Bernichtende Schläge in den griechiſchen Gewäſſern.— Säu⸗ berung Mittelgriechenlands und des Peloponnes.— Jeind⸗ liche Borſtöße aus Tobruk zuſammengebrochen.— Bom⸗ ben auf Portsmouth.— Der Feind verlor 100 Flugzeuge. Berlin, 28. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Die Luftwaffe führte— wie zum Teil durch Sonder- meldung bekanntgegeben— weitere vernichtende Schläge gegen die im Seegebiet zwiſchen Piräus und Kreta zum Abtransport der geſchlagenen brikiſchen Truppen zuſammen⸗ gezogenen Transport., Material- und Bewachungsſchiffe. So wurden am 26. April in den griechiſchen Gewäſſern elf Schiffe mit zuſammen 48 000 BR verſenkt, ferner ein bri⸗ kiſcher Kreuzer nördlich don Kreta und 19 weitere Schiffe durch Bombentreffer beſchädigt. Ein Teil dieſer Schiffe kann als vernichtet angeſehen werden. Am 27. April ver⸗ ſenkte die Luftwaffe einen Kreuzer ſowie ein Handelsſchiff von 5000 BR und beſchädigte zwei weitere Kreuzer und zwölf Handelsſchiffe ſchwer. Die Bewegungen der Truppen des deutſchen Heeres zur Säuberung der reſtlichen Gebiete Mittelgriechenlands und des Peloponnes verlaufen planmäßig. Verbände der Lufk⸗ waffe griffen feindliche Kräfte im Raum um Argos/ Tripo· lis mit guter Wirkung an. a In Nordafrika brachen feindliche Vorſtöße aus Tobruk heraus unter ſchweren Verluſten für den Feind zuſammen. Deutſche und ſtalieniſche Skurzkampfflugzeuge griffen am 27. April unter Jagdſchutz britiſche Arkillerieſtellungen um Marſa Matruk an und brachten durch Bombenvollkreffer zwei Bakterien zum Schweigen. Deutſche Jagdflugzeuge vernichteten in einem Hafen der Inſel Malta ein biermotoriges briliſches Flugboot vom Mu⸗ ſter Sunderland. Im Seegebiet um England verſenkte die Luftwaffe am geſtrigen Tage und in der letzten Nacht zwei Handelsſchiffe mit zuſammen 11000 Bur und beſchädigte fünf weitere große Handelsſchiffe ſchwer. In der letzten Nacht bombardierken Kampfflugzeuge bei guter Erdſicht das Werftgelände und die Hafenanlagen von Portsmouth. Spreug. und Brandbomben richteten vor allem in der Staatswerft neue große Jerſtörungen an. Ferner wurden Hafenſtädte in Cornwall und an der Südoſtküſte Englands angegriffen. Geſtern gelang es zwei feindlichen Kampfflugzeugen unter dem Schutz einer tiefhängenden geſchloſſenen Wolken⸗ decke nach Weſtdeutſchland vorzuſtoßen. Durch Bombenab⸗ wurf wurden in einer FJabrif einige Perſonen getölel oder verletzt. Es entſtand nur geringer Gebäudeſchaden, der kei⸗ nen Produktionsgusfall zur Folge halte. In der letzten Nacht fanden Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet nicht ſtalt.. In der Zeit vom 23. bis 27 April verlor der Jeind insgeſamt 100 Flugzeuge. Bon dieſen wurden im Luft- kampf und durch Nachtſäger 26, acht durch Marinearkillerie und leichte Seeſtreitkräfte und drei durch Flakgrkillerie ab⸗ geſchoſſen: 63 Flugzeuge wurden am Boden zerſtört. Wäh⸗ rend der gleichen Zeit gerieten neun eigene Flugzeuge in Berluft.“ Korfu beſetzt Großer Hilfskreuzer im Aklankik verſenkt.— Der jtalieniſche Wehrmachtsbericht. Rom, 28. April. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hal folgenden Worklauk: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Ab- teilungen der Luftwaffe und Schwarzhemden haben heute morgen Korfu beſetzt. In der Cyrengika hat der Jeind an der Tobruk⸗ Front einen neuen Vorſtoß unternommen; er wurde unker Berluſten für den Gegner zurückgeſchlagen. Verbände von italieniſchen und deutſchen Skurzkampffliegern haben in der Umgebung von Tobruk feindliche Bakterien, Kraftfahrzeuge und Lager angegriffen. Zn Oſtafrika dauert det Druck des Jeindes und det kapfere Widerſtand unſerer Truppen an. Deſſie wurde geräumt Feindliche Angriffe im Abſchnitt von Alagi wur den abgewieſen. Eines unſerer Unterſeeboote unter dem Befehl don kor⸗ vettenkapitän Todare Salvatore hal im Atlantiſchen Ozean einen feindlichen Hilfszreuzer oon 10 000 Tonnen verſenkl.“ Der neue Angriff auf Portsmouth „Wieder einmal fegten in der Sonntagnacht Feuers⸗ brünſte durch Portsmouth, die ſchon ſo ſchwer geprüfte Stadt“ heißt es in einer Reutermeldung zu dem letzten Angriff deutſcher Kampfflugzeuge auf das Werftgelände und die Hafenanlagen.„Die Flammen, die die deutſchen Bomber hinter ſich zurückließen, wurden jedoch von der Feuerwehr ſchnell gelöſcht“, verſucht Lügenreuter abzu-. chwächen. fügt dann aber hinzu„Es folgte kurz darauf Zerſtörungen anrichtete.“ Papagos auf eigenen Wunf I der griechiſchen Wehrmacht zur Nr 99 „Ernſte Kataſtrophen“ Churchill in großer Verlegenheit. Englands Miniſterpräſident Churchill hielt am Sonn⸗ tagabend die Rede, die nach der furchtbaren Kataſtrophe des britiſchen Expeditionskorps in Griechenland zu erwar⸗ ten war. Churchill beſchränkte ſich dabei im weſentlichen darauf, angeſichts des politiſchen und militäriſchen Fehl⸗ ſchlages auf dem Balkan die alten Lügen über die Entſte⸗ hung des Kriegsbrandes im Südoſten aufzuwärmen. Daß er dabei Gelegenheit nahm, wie ein Gaſſenjunge Deutſch⸗ land und Italien zu beſchimpfen, dürfte wohl niemanden wundern. Mit deutlicher Reſignation mußte der britiſche Miniſterpräſident dann aber feſtſtellen, daß nach der Ueber⸗ wältigung der Griechen die Engländer nunmehr verſuchen müßten, den Weg ans Meer zurückzufinden. Selbſt Chur⸗ chill, der Mann, der nie um eine Ausrede, nie um leere Phraſen verlegen war, der immer noch für die größten Schläge die hoffnungsvollſten Formulierungen fand, wagte es diesmal angeſichts der kataſtrophalen Niederlage nicht, von dem„Triumph eines ſiegreichen Rückzuges“ zu ſpre⸗ chen. „Auf dem Balkan haben ſich ernſte Kataſtrophen ereig⸗ net,“ ſo mußte Churchill betrübt feſtſtellen,„und in Libyen erlitten unſere Streitkräfte eine ärgerliche und nachkeilige Niederlage. Der Krieg iſt voll von Enkläuſchungen und auch voll bon Jehlern; und über kommende Kämpfe kann man immer nur ſagen, daß ſie unvorhergeſehenes Unglück brin⸗ gen können.“ Noch bei dem deutſchen Sieg in Norwegen hatte Chur⸗ chill bekanntlich großmäulig und triumphierend behauptet, daß die Deutſchen mit dieſer Aktion den entſcheidenden ſtrategiſchen Fehler begangen hätten; diesmal nahm er je⸗ doch den Mund weniger voll und meinte nur, es werde ſich bald herausſtellen, ob die Deutſchen nicht einen Fehler ge⸗ macht hätten, als ſie auf dem Balkan und in Nordafrika ſiegten.„Wenn ich die Lage, wie ſie heute bei uns iſt“, ſo verſuchte Churchill ſeine Hörer zu bluffen,„mit der ver⸗ gleiche, wie ſie im letzten Sommer war, ſo haben wir Grund dazu, dem Himmel zu danken“. Bei dieſen Worten Churchills weiß man wirklich nicht, ob er damit das eng⸗ liſche Volk verhöhnen oder kröſten wollte Der Verderber des britiſchen Weltreiches ging ſodann in allgemeinen Rede⸗ wendungen auf die„Schlacht im Atlantik“ ein. „Obwohl ihr Ausgang durchaus noch nicht entſchieden iſt“. ſagte er dabei wörtlich,„iſt ſie zwar in eine unheimlichere, aber wie mir ſcheint, viel günſtigere Phaſe getreten“. Die ie 9 Hörer werden ihren Ohren nicht getraut haben. „Die Lage iſt unheimlicher, aber viel günſtiger“.— Das iſt echt Ehurchill'ſche Dialektik die ſeder ſich ſo auslegen kann, wie es ihm paßt und wie er es für günſtiger hält, Den Hauptteil ſeiner Rede widmete Churchill der zyni⸗ ſchen Verherrlichung der von ihm herausgeforderten Opfer der großen britiſchen Induſtrie⸗ und Hafenſtädte. Dieſer moraliſche Dickhäuter erklärte pathetiſch, er ſei von einer Beſichtigung der Bombenſchäden nicht nur„beruhigt“ ſon⸗ dern auch„erfriſcht“ zurückgekommen. Mil ungeheurer Blasphemie rief er dann aus:„Welch einen Triumph des Lebens ſtellen dieſe niedergeworfenen und zerſtörten Städte dar!“ Die Opfer des Krieges in England ſeien glücklich, ſo verſuchte er mit zyniſchem Hohn der Welt einzureden, in gleicher Linie mit den kämpfenden Soldaten die Laflen des Kampfes tragen zu können. Dieſe neueſte Rede des britiſchen Kriegsverbrechers trägt den Stempel brutaler Gemeinheit und offenem Zy⸗ nismus, ſie iſt gekennzeichnet durch deutliche Verlegenheit und mangelndes Selbſtvertrauen Mit Frechheit, Pöbelei und durchſichtiger Moralheuchelei glaubt Churchill auch diesmal wieder die Welt und das eigene Volk bluffen zu können. Wie lange noch? Die Auſtralier kämpften Wo waren die Truppen des Mukterlandes? In ſeiner Rundfunkrede hat der britiſche Miniſterpräſi⸗ dent Winſton Churchill mitgeteilt. daß die in Griechenland eingeſetzte engliſche Expeditionsarmee zur Hälfte aus alt⸗ engliſchen Truppen des Mutterlandes und zur Hälfte aus auſtraliſchen und neufeeländiſchen Verbänden beſtanden habe Dieſe Feſtſtellungen des britiſchen Miniſter⸗ präſidenten ſind ſehr aufſchlußreich. Bei den Kämpfen in Griechenland haben die deutſchen Truppen nur ein einziges Mal bei Zuſammenſtößen unweit der griechiſch⸗jugoſlawi⸗ ſchen Grenze eine flüchtige Begegnung mit engliſcher In⸗ t gehabt Bei allen anderen Kämpfen, vor allem bei em ſchweren Ringen im Raum des Olymp und bei der Verteidigung der Thermopylen haben die deutſchen Trup⸗ pen keinen einzigen engliſchen Infanteriſten mehr vor ihre Gewehrmündungen bekommen, ſondern dieſe für den Geg⸗ ner ſehr verluſtreichen Kämpfe wurden ausſchließlich von auſtraliſcher und neuſeeländiſcher Infanterie ausgefochten. Von rein engliſchen Verbänden waren an allen Kampfhand⸗ lungen auf dem griechiſchen Kriegsſchauplatz— abgeſehen von jener flüchtigen Begegnun ö gebirge— nur Artillerie und Panzerverbände beteiligt, enn nach Churchills Angaben aber die Hälfte des bri⸗ tiſchen Expeditionskorps aus Truppen des Mutterlandes be⸗ ſtanden hat, bleibt die Frage oſen, wo dieſe engliſchen Streitkräfte ſich befunden haben, als die auſtraliſchen und neuſeeländiſchen Regimenter ſich am Olymp, bei Lariſſa und in den Thermopylen aufopfern mußten. General Papagos zurückgetreten. Wie der engliſche i meldet 1 General als Oberko im e Grenz⸗ Schiefer Außenhandels vergleich Deutſchlands Stärke. Englands Schwäche. In einer wirtſchaftlichen Ueberſicht hat der Londoner Rundfunk dieſer Tage den etwas fragwürdigen Verſuch unternommen, die Entwicklung des deutſchen und engli⸗ ſchen Außenhandels im Kriege einander vergleichend ge⸗ genüberzuſtellen. Dabei glaubte der Vortragende beſonders darauf hinzuweiſen, daß Deutſchland ſeine ſämtlichen überſeeiſchen Märkte durch den Krieg verloren habe, ſo daß es ſeitdem nur noch auf Europa angewieſen ſei. Es hat dabei zweifellos bewußt ſeinen Hörern die Tat⸗ ſache unterſchlagen, daß Deutſchland zunächſt unmittelbar mit dem Ausbruch des Krieges ſeine Wirtſchaftsbeziehun⸗ gen mit der Sowfetunion auf eine neue Grundlage ſtellen konnte und dadurch einen gegenüber der Vorkriegs⸗ zeit vervielfachten Warenaustauſch mit Rußland erzielte. Allein dadurch war es ſchon gelungen, einen bedeutenden Teil des durch die Abſchneidung von den überſeeiſchen Märkten bewirkten Ausfalles im deutſchen Außenhandel auszugleichen. Darüber hinaus hat man am Londoner Rundfunk„überſehen“, daß die völlige Unterbindung jed⸗ weden britiſchen Handelsverkehrs mit den Ländern des europäiſchen Kontinents vor allem auch mit den ganzen Südoſtländern, eine Ueberleitung der ganzen, in ihrer Summierung immerhin nicht unerheblichen An- teile Englands am Außenhandel dieſer Staaten auf Deutſch land brachte, womit naturgemäß ein weiterer Teil der früheren überſeeiſchen Verbindungen Deutſchlands ausgeglichen war Es iſt dieſen unbeſtreitbaren Tatſachen gegenüber völlig unſinnig, wenn man ſich am Londoner Rundfunk bemüht die britiſche Außenhandelsentwicklung in völliger Verdrehung der Dinge als eine höchſt günſtige und erfolgreiche Angelegenheit darzuſtellen. Der Redner derſteigt ſich dabei ganz einfach zu der Erklärung, daß der britiſche Ausfuhrrückgang um 9.6 v. H. als„geringfügiger“ zu bezeichnen ſei da man berückſichtigen müſſe, daß Eng⸗ land aus den nordiſchen Ländern kein Holz und keinen Zellſtoff, aus den ſkandinaviſchen Ländern keine Molkerei⸗ und tieriſchen Erzeugniſſe und keine Eiſenerze mehr bezie⸗ hen könne Ueberdies habe England auf der Einfuhrſeite 1940 eine Steigerung um 24 v. H. zu verzeichnen, was vor allem desholb bemerkenswert ſei, weil durch Deutſchland viel Schiffsraum verſenkt und weil infolge der Caſh⸗and⸗ Carry⸗Klauſel England alle Waren habe mit eigenen Schif⸗ fen abholen müſſe. Unter dieſen Geſichtspunkten geſehen, ſei die britiſche Außenhandelsbilanz 1940 ein Beweis für die gewaltige Wirtſchaftskraft Großbritanniens. Bei dieſer verdrehten Darſtellung hat der Londoner Rundfunkredner ſeine Hörer zunächſt einmal dadurch betro⸗ gen, daß er die Wertziffern der britiſchen Ein⸗ und Ausfuhr des Jahres 1940 ohne weiteres mit denen des Vorjahres in Vergleich ſetzt, obwohl zunächſt einmal die britiſche Wäh⸗ rung in der Zwiſchenzeit um 20 v. H. im Kurs geſunken war und obwohl einwandfrei nachweisbar in der gleichen Zeit die Preiſe aller Waren in der Ein⸗ und Ausfuhr ſich allgemein ſehr bedeutend, in zahlreichen Fällen um das Doppelte und Dreifache erhöhten. Sobald man dieſe Fak⸗ toren berückſichtigt, zeigt ſich klar, daß die britiſche Aus⸗ fuhr im Umfang um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen iſt, und daß die Einfuhr mengen⸗ mäßig trotz ihrer Wertſteigerung um 24 v. H. nicht auf die Vorjahrshöhe gekommen iſt. Das Eingeſtändnis, Deutſchland habe den Engländern ſehr viel Schiffsraum verſenkt, hätte der Redner der Vollſtändigkeit halber noch dahin ergänzen müſſen, daß am Ende des Jahres 1940 der engliſche Schiffs⸗ raum, obwohl in der Zwiſchenzeit durch geraubte norwegi⸗ ſche, däniſche, belgiſche, holländiſche und durch übernommene amerikaniſche Schiffe mehrmals kräftig aufgefriſcht, ſich ſo gewaltig vermindert hatte. daß England ſeit Monaten fle⸗ hentliche Hilferufe an Amerika richten muß und zu früher unvorſtellbar geweſenen Einſchränkungen ſeiner Schiffahrts⸗ dienſte und Transportmöglichkeiten gezwungen war. Der Balkantragödie letzter Akt Die Welt im Banne der neuen Siege. Rom, 28. April. In ſpaltenlangen Berichten wird in der italieniſchen Preſſe die Bedeutung der deutſchen Siege hervorgehoben.„Popolo di Roma“ ſchreibt:„Nur wenige Wochen nach der von engliſcher Seite erfolgten Ankündi⸗ gung, daß ein engliſches Expeditionskorps in Griechenland an Land gegangen ſei— was nach Anſicht der britiſchen Agitation eine völlige Umwälzung der militäriſchen Lage. bewirken ſollte— ſind die deutſchen Truppen in Athen ein⸗ gerückt. Von der Bevölkerung der griechiſchen Hauptſtadt, die noch am Vortage die fliehenden Engländer auspfiff, ſind die Deutſchen hezeichnenderweiſe freundlich empfangen wor⸗ den. Mit der Hallnang der deutſche Vormarſch werde am Kanal von Korinth Halt machen, haben ſich die Herren Eng⸗ länder wieder einmal verrechnet, denn mit einem blitzartl⸗ gen Manöver haben deutſche Fallſchirmtruppen Korinth und die Leibſtandarte Adolf Hitler Patras beſetzt. Im Be⸗ ſitz der beiden Ufer des Kanals von Korinth läßt das deut⸗ ſche Oberkommando die Verfolgung der nach dem Süden fliehenden Engländer fortſetzen, während die Luftwaffe wei⸗ terhin die Vernichtung der engliſchen Schiffe im Aegäiſchen Meer beſorgt. Offenbar iſt dies der letzte Akt der britiſchen Balkantragödie.“ Die Schiffstrümmer im Piräus Die Erfolge der deutſchen Bombenangriffe. Bei ihrem Einmarſch in Athen ſtellten die deutſchen Soldaten feſt, daß die Bombenangriffe der deutſchen Luft⸗ waffe auf britiſche Truppentransportſchiffe im Hafen von iräus von noch größerer Wirkung geweſen ſind, als nach Aufklörungsmeldungen bisher angenommen wurde. Das ganze Hafenbecken iſt beſät mit Schiffstrümmern und Wracks. An einer Stelle ragen noch die Reſte von fünf etwo 3000 BRT großen Schiffen aus dem Waſſer, wäh⸗ rend von einem daneben liegenden rund 7000 BRT großen Transporter nur noch die Bugſpitze zu ſehen iſt. Das ſind die Flotteneinheiten, mit denen ſich die geſchlagenen Bri⸗ ten aus dem Staube machen wollten. Erfüllte Frühlings hoffnungen Madrid, 28. April. Die einzige Zeitung, die am Mon⸗ tag in Spanien erſcheint,„Hoja del Lunes“, meldet in gro: 5 Aufmachung die Einnahme von Athen, Korinth und Patras durch die ſiegreichen deutſchen Truppen. In einer militäriſchen Betrachtung zu dem deutſchen Sieg in Grie⸗ chenland ſtellt die Zeitung feſt, daß die Engländer in über⸗ zeugender Weiſe vom europäiſchen Kontinent vertrieben wurden. Die Blicke der Welt ſeien jetzt auf den Nahen Oſten gerichtet, insbeſondere auf die Lebensader des brii⸗ ſchen Imperiums am Suezkanal. Schonend beigebracht Von mittags bis abends. Der 27. April iſt einer der ſchwärzeſten Tage in der Ge⸗ ſchichte des amtlichen britiſchen Nachrichtendienſtes Wochen⸗ lang hatten die zuſtändigen militäriſchen Stellen Londons verſucht, die gefährliche und bedrohliche Lage auf dem Bal⸗ kan zu verſchleiern und zu verfälſchen Unaufhaltſam ſtießen indeſſen die deutſchen Truppen Zug um Zug vor Als der 21. Tag des deutſchen Balkanfeldzuges anbrach, ſah ſich London vor die entſcheidende Frage geſtellt, wie dieſer bei ſpielloſe Zuſammenbruch in Griechenland auf ſchonendſte Weiſe der Oeffentlichkeit mitgeteilt werden ſollte Hier ſind die Meldungen, die London im Laufe dieſes letzten April⸗ ſonntages unſicher und zaghaft in die Welt geſendet hat: Um 13 Uhr wird berichtet, daß die militärſſche Lage in Griechenland nicht klar ſei Um 1730 Uhr erfolgte die amtliche Mitteilung, daß am Nachmittag die Lage ſich ſehr unklar entwickele 45 Minuten ſpäter wird zugegeben, daß die britiſchen und griechiſchen Truppen ſich in einer ſchwierigen Lage befinden Nach 20 Uhr erfahren die Hörer, daß die britiſchen Truppen ihren Rückzug fort⸗ ſetzen. In den Abendſtunden endlich wagt man es die Ein⸗ nahme von Athen und Patras durch die deutſchen Truppen gemäß einer Mitteilung des britiſchen Hauptquar⸗ tiers bekanntzugeben. Gemeinſam mit den britiſchen Streitkräften hat am 27. April der britiſche Nachrichtendienſt eine der ſchwerſten Nie⸗ derlagen in der Geſchichte Großbritanniens erlebt. Zwiſchen Angſt und Ililuſion „Ein Knockoul muß vermieden werden.“ „Ein Knockout in den nächſten Monaten muß um jeden Preis vermieden werden.“ Dieſes Gefühl hat— wie der Londoner Korreſpondent von„Nya Dagligh Allahanda“ meldet— zurzeit jeder Engländer. So ſchreibe, nachdem jetzt auch das griechiſche Abenteuer zuſammengebrochen iſt, Ver⸗ non Bartlett im„News Chronicle“:„Wir begannen den Kampf gegen Deutſchland völlig unvorbereitet, während der Gegner fertig gerüſtet war. Wir müſſen vermeiden, knock⸗ but geſchlagen zu werden, auch wenn wir uns gezwungen ſehen, uns vor dem Feinde zurückzuziehen, bis die ameri⸗ kaniſche Hilfe in überwiegender Menge kommt.“ Der„Daily Herald“ meine,„das engliſche Volk ſei jetzt in der gleichen Geiſtesverfaſſung wie nach Dünkirchen, wo Wunderwerke getan worden ſeien Wunder müßten auch jetzt geſchehen.“ Die engliſche Aufmerkſamkeit konzentriert ſich nach der Abſchreſbung Griechenlands jetzt auf den Verlauf des Kampfes auf dem Atlantik, einen Kampf, deſſen Ausgang man, wie der ſchwediſche Korreſpondent meldet, auch in England für in höchſtem Grade ungewiß hält und an deſſen weiterem Verlauf man Niederlagen und Mißerfolge an an⸗ deren Orten erwartet.—„News Chronicle“ meint, daß, „wenn nur die Pulsader über den Atlantik offengehalten werden könne, England dieſe Niederlagen aushalten könnte.“ England könne aus dem Mittelmeer vertrieben werden und, ſo meint„News Chronicle“, dennoch den Krieg gewinnen Einmal, ſo bildet ſich nämlich„News Chronicle“ ein, müſſe die Zeit kommen, da Englands Streitkräfte und Machtmittel größer ſeien als die deutſchen. „Anheſiegbare Panzer und Flieger“. Newyork, 28. April. In einem Artikel der„Newyork Times“ unter der Ueberſchrift„Rechnungsabſchlüſſe in Griechenland“ wird feſtgeſtellt, daß der Kampf für die Briten mit Rückzug und Räumung geendet habe, womit London Kriege nicht gewinnen könne. Als ſchlimmſte Folge dieſer neuen engliſchen Niederlage bezeichnet der Verfaſſer den Einfluß dieſes Ereigniſſes auf die politiſche Lage in England und Auſtralien und den Eindruck auf die ökfent⸗ liche Meinung in den USA und bei den Völkern in aller Welt Der Führer könne erneut für ſich in Anſpruch geh⸗ men, daß er ſeine Feinde vernichtet, wo immer er ſie an⸗ trifft Die deutſchen Panzerdiviſionen und die deutſche 1 hätten wieder einmal ihre Unbeſiegbarkeit be⸗ wieſen. Spekulation auf die Erbſchaſt? Kanada im Bankee-Netz. Das Ergebnis der vor einigen Tagen in Waſhington geführten Beſprechungen zwiſchen Präſident Rooſevelt und dem kanadiſchen Premierminiſter King war ein Abkommen, das die Hilfsquellen der beiden Länder für die gemeinſamen Rüſtungsanſtrengungen mobiliſieren und die von Seiten der kanadiſchen Zahlungsbilanz beſtehenden Schwierigkeiten be⸗ ſeitigen ſoll Ausdrücklich wird in einer Reutermeldung dar⸗ auf hingewieſen, daß nunmehr für Kanada das Problem des Deviſenkurſes gelöſt ſei, und die„Newyork Times“ hebt in einem Leitartikel ebenfalls als wichtigſte unmittelbare Wirkung des Abkommens die Abſicht hervor, Kanadas Dol⸗ larreſerven in Zukunft für Rüſtungskäufe nicht in Anſpruch zu nehmen. Den eigentlichen, über die Deviſenprobleme an Bedeu⸗ tung weit hinausgehenden Kern des neuen kanadiſch⸗ame⸗ rikaniſchen Abkommens läßt die„Newyork Times“ in ihrem Leitartikel recht offen zutagetreten Das Blatt ſchreibt, daß das Abkommen auch einen neuen Schritt in Richtung auf die Gleichſtellung der nationalen Verteidigung im Rah⸗ men der kontinentamerikaniſchen Politik darſtelle. Damit wird unverhüllt zugegeben, daß amerikaniſche Regierungs⸗ kreiſe letztlich auf eine ſtärkere Einbeziehung Kanadas in die Intereſſenſphäre der USA bedacht ſind und offenſichtlich ſchon gewiſſe Spekulatjonen im Hinblick auf den Zuſammen⸗ bruch Englands und ſeines Weltreiches betreiben. Um die Erbſchaft ſpäter leichter und reibungsloſer antreten zu kön⸗ nen, wird ſchon jetzt eine möglichſt enge wirtſchaftliche Bin⸗ dung und Verpflichtung erſtrebt und gefordert. Politiſches Allerlei Der Kampf der ägyptiſchen Wafd⸗ Partei. Die maßgebenden Politiker der Wafd⸗Partei führen ge⸗ genwärtig in den ägyptiſchen Städten eine heftige Kam⸗ pagne für die Fortführung der nichtkriegführenden Hal⸗ tung Aegyptens, wie aus Kairo berichtet wird. Dabei kommt es zu heftigen Angriffen gegen die britiſche Politik und gegen das Verhalten der britiſchen Soldaten. Um die⸗ ſer englandfeindlichen Kampagne ein Ende zu bereiten, hat die britiſche Militärbehörde veranlaßt daß die Wortführer des Wafd verhaftet werden Angeſichts der innenpolitiſchen Spannung hat die ägyptiſche Regierung dieſem Erſuchen nicht ſtattgegeben. Daraufhin organiſierten die Engländer ihrerſeits eine Werbekampagne durch anglophile Politiker und Redner. g Letzte Poſition in Europa verloren Oslo, 28. April. Die Zeitung„Nationen“ ſchreibt:„Für England iſt der Ausgang des Feldzuges in Griechenland ein äußerſt ernſter Preſtigeverluſt, beſonders im Zuſam⸗ menhang mit der Niederlage in Nordafrika.“ Als Ergebnis des Balkankrieges könne man, wie„Nationen“ weiter be⸗ merkt, ſchon heute feſtſtellen. daß der Kampf auf dem euro- päiſchen Feſtland endgültig vor ſeinem Abſchluß ſtehe. Die Engländer hätten auch ihre letzte Poſition in Europa ver⸗ loren. Das, was die deutſche Wehrmacht auf dem Backan in kürzeſter Zeit geleiſtet habe, gehöre zu den ſtolzeſten Ta⸗ ten der Kriegsgeſchichte überhaupt. „Fritt Folk“ ſagt, überall ſtehe man ganz unter dem Eindruck der neueſten engliſchen Niederlage Das britiſche Empire habe Sorgen. Es ſei mehr als bezeichnend, daß der auſtraliſche Premierminiſter Menzies nach der Niederlage in Griechenland ſo ſchnell wie möglich von London nach Auſtralien zurückkehren müſſe. Man könne ſich aut vorſteſ⸗ len, wie die Stimmung in Auſtralien angeſichts„Churchills ſtrategiſcher Niederlagen am laufenden Band“ ſei. Im Falle Griechenlands ſe: Auſtralien zweifellos inſofern be⸗ ſonders intereſſiert, als auſtraliſche und neuſeeländiſche Truppen unter großen Verluſten die fliehenden engliſchen Regimenter decken mußten, Engliſche Truppenlandungen am Perſiſchen Golf. Wie erſt etzt durch Augenzeugenberichte bekannt wird, haben die Engländer auch in Koweit und auf den Bahrein⸗ Inſeln am Perſiſchen Golf Truppenlandungen vorgengm⸗ men. Ferner ſollen weitere Truppenkontingente in den Häfen Karatſchi und Gwadar am Ausgang des Perſiſchen Golfes bereitſtehen. Die Unruhen in Bombay. Die Unruhen in Bombay dauern fort. Im Verlaufe des Sonntags kam es erneut zu Kämpfen zwiſchen indiſchen Demonſtranten und der britiſchen Polizei. Die Polizei ſchoß in den Straßen Bombays wieder in die demonſtrie⸗ renden Inder. Die Behörden nahmen zahlreiche Vechaf⸗ tungen vor Einer amtlichen Verlautbarung zufolge wur⸗ den ſeit dem Beginn der Zuſammenſtöße am Freitag nach⸗ mittag zwölf Perſonen getötet und 125 verletzt Kurzmeldungen Hamburg. Der Priſenhof Hamburg verhandelte über Ladungen und Schiffe ſchwediſcher, holländiſcher und eng⸗ liſcher Nationalität; die Schiffe und der größte Teil der Ladungen wurden eingezogen. Helſinki. Die Deutſche Ausſtellung in Helſinki wurde bis jetzt von mehr als 50 000 Beſuchern beſichtigt. Allein am Sonntag waren 13 000 Beſucher zu verzeichnen. Rom. Auf Einladung der Landesgruppe Italien der Auslandsarganiſation der NSDAP ſprach Reichsfrauen⸗ führerin Schoit⸗Klink vor den Ortsgruppen der Ad in Mailand Florenz und Rom über den Einſatz der Frauen in der nationalſozioliſtiſchen Aufbauarbeit während des Krieges, beſonders in den neugewonnenen deutſchen Oſt⸗ gebieten Nitterkreuz für A⸗Bool⸗ Ingenieur Entſcheidender Anteil an Erfolgen. DNB Berlin, 28. April. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Ober, befehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Oberleutnant(Ing. Zürn. i 5 Zürn hat als leitender Ingenieur von Unterſeebooter mehtere Feindfahrten mitgemacht, bei denen insgeſam, 273 435 BRT feindlichen Handelsſchiffsraums verſenkt wur⸗ den. Durch ſeine hervorragende und umſichtige Wartung der Betriebs⸗ und Tauchanlagen des Bootes, durch in gefah⸗ renvollen Situationen gezeigte Kaltblütigkeit, Entſchlußkraft und Ruhe hat er an dieſen Erfolgen entſcheidenden Anteil. Oberleutnant(Ing.) Erich Zürn, Sohn des Direktors 1. R. Wilhelm Züra wurde am 29. Juli 1906 in S tutt⸗ gart geboren. Am 6. Januar 1925 trat Zürn in die Kriegsmarine ein. Nach ſeiner militäriſchen und fachlichen Ausbildung war er auf dem Kreuzer„Königsberg“ und auf Minenſuchbooten kommandiert und kam dann zur Un⸗ terſeebootswaffe Auf Grund ſeiner hervorragenden Gigen⸗ ſchaften und ſeines großen Könnens wurde Zürn am 1. No⸗ vember 1939 als Oberfeldwebel zum Offizier beföcdert. Mährend des Krieges zeichnete er ſich als leitender Inge⸗ nieur eines Unterſeebootes auf vielen erfolgreichen Feind⸗ fahrten durch beſondere Leiſtungen aus; ihm wurde daher das Eiſerne Kreuz 1. und Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe verliehen. Die erſten norwegiſchen Arbeitsmänner. Der kommiſſariſche norwegiſche Staatsrat für Arbeits- dienſt und Sport Axel Stang. begrüßte am Sonntag in einer Rundfunkanſprache die erſten Kontingente funger Männer, die am 1 Mai in den Arbeitsdienſt eintreten. Es ſei wie ein Symbol daß dieſe erſten Arbeitsrekruten gerade ame 1 Maj dem Tage der Arbeit. antreten. Dadurch werde unterſtrichen daß die Arbeit jetzt einen Ehrenplatz erhalte. In ihrer Dienſtzeit würden ſie auch über die unendſichen Möglichkeiten des Landes und die noch zu löſenden Auf⸗ gaben belehrt werden.„Durch den Arbeitsdienſt werdet Ihr nuch an Euch ſelbſt und an Eure Fähigkeit glauben lernen, das Vaterland wieder aufzubauen ſo daß Norwegen keinen Platz im neuens Guropa einnehmen kann“. Fleiſchſchieber zum Tode verurkeilt. In einem großen Fleiſchſchieberprozeß verurteilte das Stolper Sondergericht den Hauptangeklagten Georg Trümper wegen Vergehens gegen die Kriegswirtſchafts⸗ verordnung zum Tode. Der Prozeß hat in Pommern gro⸗ ßes Aufſehen erregt, da der Angeklagte Hunderte von Zentnern Fleiſch, Gänſe und anderes Geflügel aus den nahen Oſtgebieten in das Altreich verſchoben und zu hohen Preiſen markenfrei die das Fleiſch zum Teil markenfrei bezogen hatten, wur⸗ den zu Gefängnisſtrafen verurteilt. Vier wurden im Ge. richtsſaal ſoſort in Schutzhaft genommen. Waſſereinbruch in der Grube.— Sieben Toke. Brüſſel, 28. Aprll. In dem Kohlenbergwerk 9 A 1 regnon bei Mons kamen bei einem Waſſereinbruch ſieben Menſchen ums Leben Das Unglück ereignete ſich auf einer 1250 Meter tiefen Souie in dem Augenblick, als die Berg⸗ leute damit beſchäſtigt waren, einen neuen Stollen vorzu⸗ war ſo ſtark, daß der ganze treiben. Der Waſſereinbru Stollen nach wenigen Stunden vollkommen erſoffen war. verkauft hatte. Dreizehn Angeklagte, f Die ſchaffende Jugend *„Sturmkruppe der Heimatfront.“ ſam- DNB Berlin, 28 April Der Amtsleiter des Jugend⸗ ynis[amtes der Deutſchen Arbeitsfront und K⸗Amtschef des So⸗ be- zialen Amtes der Reichsjugendführung, Oberbannführer urd Schröder ſprach am Montag vor der Lehrwerkſtatt eines Die Perliner Großbetriebes zu den Jungarbeitern und Jungar⸗ ver- beiterinnen des Großdeutſchen Reiches Seine Anſprache kan war ein eindringlicher Appell an die ſchaffende Jugend des Ta- Reiches, die heute an einem entſcheidenden Abſchnitt der Heimatfront ihre Pflicht erfüllt Schröder ging davon aus, dem] daß der in den letzten Wochen und Tagen erfolgte Eintritt iſche] von Tauſenden von Kameraden in das Berufs- und Arbeits⸗ der leben für dieſe einen entſcheidenden Schritt bedeute Ihr er⸗ lage] pählterx Beruf ſolle ihrem Leben Inhalt geben, und mit nach ihrer Berufs- und Arbeitsleiſtung ſollten ſie der Volksge⸗ ſtel⸗ meinſchaft dienen, Dieſer Schritt ihres Lebens falle in die hills größte Zeit der Geſchichte unſeres Volkes, in die Zeit, in Im der der Führer das Lebensrecht und den Lebensraum des be.] deutſchen Volkes für alle Zeiten ſichere. 0 1 Sodann betonte der Redner daß die deutſche Jugend chen] im bisherigen Kriegsverlauf ihre Einſatzbereitſchaft vielfach unter Beweis geſtellt habe Sie habe ſich bemüht, das zu erfüllen, was der Führer und die Nation von ihr erwarte⸗ ten Wenn jeder Jugendliche lieber heute als morgen Sol⸗ ird. dat werden wolle um ſelbſt dabei ſein zu können, ſo müſſe ein- er der Redner, darauf hinweisen, daß es nicht nur eine om. Front im Felde ſondern auch eine Front der Hei⸗ den ma! gebe. und erſt die Pflichterfüllung aller in dieſer Ein⸗ chen] heitsfront führe zum Siege Keiner habe in der Heimatfront daher das Recht, weniger einzuſetzen als unſere Soldaten zu Land zu Waſſer und in der Luft. Unſere Gegner hätten auch Soldaten, ſie hätten auch moderne Waffen Sie be⸗ des fäßen ſogar alle Güter der Erde Aber ſie könnten den chen] deutſchen Soldaten mit ſeinen Tugenden nicht nachahmen. lizei] Der Sieg unſerer Soldaten ſei aber nur möglich, wenn je⸗ trie] der in der Heimatfront mit derſelben Haltung und Einſatz⸗ haf⸗ freudigkeit kämpfe Die Aufgabe der Jugend reiche über den Dur⸗ Krieg hinaus Sie ſolle einmal die Aufgaben meiſtern, die ach-] dem deutſchen Volk nach dem ſiegreichen Ende des Krie⸗ ges geſtellt würden Dafür habe ſich die Jugend heute vor⸗ zubereiten. * Schröder verwies dann auf das Jugendſchutzge⸗ 5 letz ſowie auf weitere Geſetze und Verordnungen Gerbot iber des Rauchens in der Heffentlichkeit und das des Alkohol⸗ eng: genuſſes in Gaſtſtätten für Jugendliche), die mit ſtrengen der und ſtrengſten Maßnahmen den träfen, der ſich außerhalb N der Disziplin der deutſchen, Jugend ſtelle Der Dienſt in der bis Hitlerſugend ſei Ehrendienſt am deutſchen Volke Die Ju⸗ am] gend müſſe die Sturmtruppe der Heimatfront ſein Der Redner forderte die Jugend auf auch am Ar⸗ der[ beitsplatz echte Kämpfer und ſtets leuchtendes 1 Vorbild zu ſein, und erinnerte daran daß die vom Reichs⸗ jugendführer gegebene Parole:„Du haſt die Pflicht geſund zu ſein!“ zum Lebensgrundſatz der deutſchen Jugend ge⸗ worden ſei Mit der Mahnung auch im Betrieb treue Ka⸗ meradſchaft untereinander zu halten und als die Jugend des Führers ſtets ſo zu handeln daß ſie jederzeit offenen Auges I vor ihn den größten Deutſchen und Schöpfer des Großdeut⸗ ſchen Reiches, treten könne, ſchloß die Anſprache. Kein Briefverkehr mit dem feindlichen Ausland In weiteſten Kreiſen der Bevölkerung iſt immer noch nicht genügend bekannt, daß jeder Nachrichtenverkehr mit dem feindlichen Ausland verboten iſt. Unter dieſer Verbot fällt ſowohl der unmittelbare wie auch der mittelbare Ver⸗ kehr, das heißt derjenige der etwa einen Brief an einen Be⸗ fannten im nichtfeindlichen Ausland ſchickt mit der Bitte. Staaten weiterzuleiten, macht ſich ebenfalls d daher eindrinalichſt vor arnt und Nachrich⸗ g ngnis K dſtrafe beſtraft, wenn nicht nach anderen Beſtimmungen eine ſchwere Strafe insbeſondere wegen Landesverrat mit Todesſtrafe verwirkt iſt. Die Ausrede, man habe dieſe ſchweren Kriegsheſtimmun⸗ gen nicht gekannt ſchützt nicht vor Strafe. Eine Nachrichten übermittlung an Angehörige im feindlichen Ausland darf ur durch Vermittlung des Deutſchen Roten Kreuzes in Berlin SW 61, Blücherplatz 2, erfolgen. 1 n Sonnenaufgang 6.09 Monduntergang N 3.24 Roman um Alt-Heidelberg von Paul Hain rang ent iel... Lindenkamp beißt die Zähne mit einem knirſchenden Laut zuſammen. Daß die Rippen nicht brechen, wenn das erz ſo dagegenhämmert! Daß die ganze Welt da herum och ſo leuchtend und ſtrahlend daſteht! i „Sie— ſie hat nichts für mich hinterlaſſen?“ fragt er er mit dieſer tonloſen, kehligen Stimme, die dem alten zeiblein ſo erbarmungswürdig in die Ohren klingt. Aber an darf nicht nachgeben— um Grets willen! f „Nein, nichts. Wie könnte ſie denn. Sie waren doch fort.“ Ein Aufſtöhnen— haltlos: ö f „Das iſt ja alles nicht wahr, kann doch nicht wahr ſein, Dann iſt das vorbei. Dumpfe Erinnerung ſteigt in ihm Abſchied vor bald zwei Monaten. An der Stelle im ld, wo er mit Gret die Ringe tauſchte. Ihr leidenſchaft⸗ ufglühen— dieſer wilde Kuß—„den ſollſt du auch ergeſſen, Heinrich!“ Und die Worte: Wenn wir uns yr wiederſehen ſollten, nimm dies noch mit! So merden noch 9 Sonnenuntergang 20% 1 1 1 ö 1 0 ö f 1 Neckar wegfährt, binaus. von Lindenkamp?: Aus Baden und den Nachbargauen () Karlsruhe, 28. April. (J. Spende für den Kreuzet. Für den„Kreuzer Karls ruhe“ ſind bisher über 142 000 Mark an freiwilligen Spen⸗ den eingegangen. Oberhauſen, Kr. Bruchſal.(Die Leiche erkannt.) Die Perſönlichkeit des am 14. April 1941 auf hieſiger Ge⸗ markung aus dem Rhein geländeten unbekannten Toten konnte als eine vermißte Perſon aus dem Elſaß feſtgeſtellt werden. Lahr.(Schwerer Unglücksfall im Stall.) Der Landwirt Alfred Kieſel jun. in Mahlberg glitt beim Tränken des Viehs im Stall aus und kam ſo unglücklich zu Fall, daß er hinter einen Ochſen zu liegen kam. Dieſer ſchlug aus und traf den am Boden Liegenden ſo heftig, daß ihm drei Rippen eingedrückt„wurden. Der Schwerverletzte, deſſen Zuſtand ernſt iſt, wurde ins Lahrer Krankenhaus ein⸗ geliefert. 5 f Achern.(mord an einer Badnerin in Uu S A.) Die Familie Valentin Armbruſter in Oensbach erhielt von ihrem Schwiegerſohn aus Newyork die Nachricht, daß ihre Tochter das Opfer eines Gangſterüberfalls geworden ſei. Die Verbrecher ſeien in Abweſenheit des Mannes um die Mittagsſtunde durch ein Fenſter in die Wohnung eingedrun⸗ gen, hätten die Frau erwürgt und die Wohnung ausgeraubt. Von den Tätern ſei bisher keine Spur entdeckt worden. Straßburg.(60 elſäſſiſche Betriebe erhalten eine Werkbücherei) Die Abteilung Volksaufklärung und Propaganda beim Chef der Zivilverwaltung im Elſaß hat aufgrund einer Stiftung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda der Deutſchen Arbeits⸗ front eine größere Anzahl von Büchern zur Verfügung ge⸗ ſtellt, die dieſe an 60 Betriebe als Grundſtock für eine Werk⸗ bücherei verteilen läßt. Bände, die teils politiſchen, teils unterhaltenden, wiſſenſchaft⸗ lichen oder ſchöngeiſtigen Inhalts ſind. Mülhauſen.(In Ortsklaſſe A eingereiht.) Nach einer Mitteilung des Chefs der Zivilverwaltung iſt mit Wirkung vom 1. April 1941 die Stadt Mülhausen in die Reihe der Großſtädte von über 100 000 Einwohnern ein⸗ gereiht und zählt infolgedeſſen nunmehr zur Ortsklaſſe A. Urach b. Neuſtadt i. Schw.(Radfahrer ver⸗ unglückt.) Der 18jährige Sohn der Witwe Bärmann erlitt bei einem Fahrradunfall ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod bald darauf eintrat. Gernsheim a. Rh.(Beim Schlachten verletzt.) Ein Metzgerlehrling verletzte ſich beim Schlachten derart an einer Hand, daß er ins Darmſtädter Krankenhaus überführt werden mußte. 2 Langen.(Gefährliche Unſitte.) Ein 7 jähriger Junge hatte ſich auf die Verbindungsſtange eines Laſtkraft⸗ wagens zum Anhänger geſetzt und war bald heruntergefal⸗ len. Da der Lenker des Kraftwagens den Unfall nicht be⸗ merkt hatte wurde der Junge eine größere Strecke Wegs mitgeſchleift Er mußte ins Kreiskrankenhaus Langen über⸗ führt werden. Hambach.(Tödlicher Sturz in der Woh⸗ nung) Der 50jährige Invalide Schwartzwälder kam in ſeiner Wohnung ſo unglücklich zu Fall, daß er kurze Zeit darauf ſtarb. Die Unterſuchung ergab einen Schädeldruch. Pirmdſens.(Sturz aus dem Fenſter) Noch gut davongekommen iſt ein junger Mann, der aus einem Fen⸗ ſter eines Hauſes in der Hauptſtraße geſtürzt iſt. Im Fran⸗ kenhaus wurde eine Knieverletzung feſtgeſtellt Der Unfall ſoll auf Schlaftrnukenheit des jungen Menſchen zurückzu⸗ führen ſein. Feuerwehrmänner retteten zwei Menſchenleben. Dürmenach, Kr. Altkirch. Nachts entſtand in der Bäckerei Niffergold ein Brand, der ſich von der Backſtube aus zunächſt im Laden und dann im weiteren Erdgeſchoß ausbreitete. Drei im erſten Stockwerk ſchlafende Kinder des Bäckermeiſters bemerkten zuerſt den Brand. Während das älteſte Kind mit einem jüngeren hinunterlief, um die in einem Anbou mit dem vierten Kind zuſammenſchlafenden Eltern zu wecken, begab ſich der neuneinhalbjährige Knabe noch in das Zimmer der Hausangeſtellten. Bevor ſich das Mäd⸗ chen und das Kind zu retten vermochten, brachen ſie infolge des Qualms ohnmächtig zuſammen. Die zur Brandbekämp⸗ fung herbeigeeilte Feuerwehr konnte ſchließlich die Eingeſchloſ⸗ ſenen retten. Unterführer Müller und ein weiterer Feuer⸗ wehrmann drangen über eine Leiter in die oberen Zimmer und ſchafften dis Bewußtloſen ins Freie. Die Hausangeſtellte und das Kind konnten erſt nach einiger Zeit wieder zum Be⸗ wußtſein zurückgerufen werden. Das ganze Erdgeſchoß des Hauſes iſt ausgebrannt und auch der erſte Stock hat ſtark gelitten. ecka nimmt immer auch einen kleinen Schmerz mit, junger Herr.“ 5 Lindenkamp hört ihre Stimme wie von weit her. Aber er hört ſie. Ganz deutlich und faſt weich und ein bißchen zärtlich und tröſtend. 5 „Gret“, murmelt er.„Wo biſt du?“ „Laſſen Sie ihr die Ruhe“, ſagt die alte, dünne und weiche Stimme.„Behalten Sie ſie im Herzen, ſo lang' Sie es können. Das hat ſie wohl verdient. Und ſeien Sie nicht ſchwächer, als ſie es geweſen iſt.“ 8 „Wer vom Neckar wegfährt, nimmt immer einen Schmerz mit ſich. Ja. Wird wohl ſtimmen, Mutter Solbakken.“ Er hält den Kopf geſenkt. Seine Lippen bewegen ſich faſt laulos. 1 5 „Sie hat— mir Treu verſprochen“, flüſtern ſie. Er lacht kurz und verbiſſen auf. „Treue— du lieber Gott!“ Die geballten Hände ſinken ihm herab. a » Ring zerbrochen— Treue zerbrochen— ſo alſo war das. Vielleicht werd' ich's einmal begreifen.“ 5 Er blickt die Solbakken groß an. Rauſcht noch der Bach? Klappern die Räder? Ach ja, es ſteht nichts ſtill. Die Erde tut ſich nicht auf, und die Mühle bricht nicht zu⸗ ſammen. Da flattern die Wäſcheſtücke im lauen Wind über dem Garten auf den langen Leinen, die Sonne ſcheint und der Wald duftet. 8 5 Ich— ich danke Ihnen, Mutter Solbakken“, ſagt Hein⸗ rich Eindenkamp und dreht ſich um und geht langſam davon durch die Gartenpforte und in den Wald. Eben kommt Tho⸗ mas Prack über den Mühlenhof und guckt kurz zum Tor 3 Einer geht da drüben vorbei. Prack reißt die Augen auf. Das Jeder Betrieb erhält 50 bis 60) Gel Ausbau der Schulen des weiblichen Arbeitsdienſtes. Die ſtändig wachſende Anzahl von Führeranwärterin⸗ nen hat einen ſtarken Ausbau der Schulen des RAD. für die weibliche Jugend zur Folge gehabt. Zurzeit ſind ins⸗ geſamt 23 Schulen dieſer Art vorhanden, nämlich eine Reichs⸗ ſchule, neun Bezirks⸗, zehn Lager⸗ und drei Zuſatzſchulen. Sie ſind über das ganze Reich verſtreut und übernehmen die Ausbildung der Führeranwärterinnen auf allen für das Lager weſentlichen Gebieten. Unmittelbar vor der Eröff⸗ nung ſtehen zwei Schulen in Pinne bei Poſen und in Mähr. Weißkirchen im öſtlichen Protektorat. Weiter ſind Schulen im Elſaß und am Bodenſee geplant. e Ein lebensſtarkes Geſchlecht. Zeugen eines lebensſtgr⸗ ken, geſunden Geſchlechtes ſind die vier Geſchwiſter Löffler in Velden(Bayern), die im Alter pon 74 bis 84 Lebensſab⸗ ren ſtehen und dabei noch recht rüſtig ſind und ihrer täg⸗ lichen Arbeit nachgehen können. Die vier Geſchwiſter— zwei Männer und zwei Frauen— haben das beachtliche Ge⸗ ſamtalter von zuſammen 320 Jahren. s Tödlicher Skiunfall. Der tüchtige Nachwuchsſportler Heinz 1 15 in Landshut war vor kurzem im Bayeriſchen Wald beim Skifahren ſchwer verunglückt. An den Folgen des Unfalls iſt der noch nicht 18ʒ⸗Jährige nunmehr geſtorben. Mit dem Fahrrad in die Kiesgrube geſtürzt. In einer Kiesgrube in der Nähe von Gelting bei Wolfratshauſen wurde der 64 jähriger Arbeiter Matthias Eisner aus Kal⸗ tenſtein im Bayer. Wald tot aufgefunden. Eisner iſt an⸗ ſcheinend auf der nächtlichen Heimkehr mit ſeinem Fahrrad vom Weg abgekommen und in die Grube geſtürzt. en Heiratsſchwindler verurteilt. Vor der Eſſener Straf⸗ kammer hatte ſich ein gewiſſenloſer Heiratsſchwindler der 90 125 re alte Joſeph Dahrowſki der einer Eſſener Hausange⸗ ellten den größten Teil ihrer Erſparniſſe in Höhe von 8000 Mark abgenommen hat, zu verantworten. Ueher zwei Jahre lang wartete das Mädchen auf die Heirat mit dieſem mehr⸗ fa vorbeſtraften Burſchen, der in dieſer ganzen Zeit aus⸗ chließlich von den Geldern lebte, die ihm die vertrauens⸗ ſelige Hausangeſtellte immer wieder aushändigte. Das Ge⸗ urn bemaß die Strafe auf zwei Jahre ſechs Monate Zucht⸗ aus. an Das eigene Anweſen angezündet. Die Große Straf⸗ kammer beim Landgericht Kempten erkannte gegen die An⸗ geklagte Joſefa Eichele wegen Brandſtiftung und Verſiche⸗ dire auf 1½ Jahre Zuchthaus und 1000 Mark ſtrafe. Die Frau hatte einen Heuſtock angezündet und dadurch das Anweſen ihres Mannes bis auf die Grund⸗ mauern niedergebrannt. Sie hatte die Tat begangen, um mit der zu erwartenden Verſicherungsſumme einen Neubau aufzuführen.. n Gefängnis für Beleidigung der Tochter. Unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit verhandelte das Amtsgericht in Solingen⸗Ohligs den nicht alltäglichen Fall, daß ſich ein Vater gegenüber ſeiner 16 jährigen Tochter eine Beleidigung zuſchulden kommen ließ. Der Angeklagte wurde zu einer Gefängnisſtrafe von einem Monat verurteilt. en Unter die Sämaſchine geraten. Als in Füchtdorf(Kr. Warendorf) der Bauer Finke mit ſeiner Sämaſchine vom Felde nach Hauſe fahren wollte, ſcheuten die Pferde und gingen durch. Finke verſuchte die Pferde einzufangen, ge⸗ riet aber unter die Sämaſchine und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Urlaubsfahrten der im Altreich eingeſetzten Elſäſſer. NScö. Vom Chef der Zivilverwaltung im Elſaß wird nochmals darauf hingewieſen, daß die weißen Paſſierſcheine, die vor dem 20. Februar 1941 von den Landkommiſſaren im Elſaß ausgeſtellt worden ſind, mit dem 3 1. März 194.1 ihre Gültigkeit verloren haben. Bei Urlaubsfahrten der im Reich befindlichen elſäſſiſchen Arbeitnehmer haben dieſe bei den für ihren Arbeitsplatz zuſtändigen Kreis⸗Polizeibehör⸗ den unter Vorlage des alten weißen Paſſierſcheines einen neuen Durchlaßſchein zu beantragen. 6 Jugendliche Diebesbande in Baſel verhaftet. Nach eingehenden Erhebungen verhaftete das Kriminal⸗ kommiſſariat der Staatsanwaltſchaft zehn Jugendliche, die im Verlaufe der ützten Monate in Baſel wähtend der Ver⸗ dunkelung rund 30 Einbruchdieb tähle verübt haben. 7 Die Natur gab uns keinen Zahn zuviel. Wir müſſen deshalb auch alle erhalten — und pflegen. Das Blut ſchießt ihm in den Kopf. e Der hat— die Gret geſucht? Da kommt Anne Sol⸗ bakken aus dem Garten und ſteht hinter ihm Thomas Prack ſieht ihren Schatten neben ſich. 5 ö „Ich hab's ihm eben geſagt“, raunt ſie. 0 Prack bleibt ſtumm. Er ſieht ernſt hinter dem Ddavon⸗ gehenden her. Wie war das doch? Glück kommt, oder es kommt nicht. Es bleibt oder es bleibt nicht. Glück iſt da— nicht zu greifen und nicht zu halten. 1 Irgendwo im Wald witft ſich Heinrich Lindenkamp ins Moos. Still liegen. Nicht denken. In den Himmel ſchauen und auf die Vögel horchen. Oder auf das Herzſchlagen. Die Gret iſt fort. Wird ſchon alles ſo ſein, wie es die Solbakten geſagt hat. Die Gret iſt fort. Und das Ringlein iſt zerſprungen. Hat wohl ſchon alles ſeinen Sinn gehabt. Die Gret iſt fort. N a Wird nichts mehr ſein mit einem ſtrahlenden, jauchzen⸗ den Liebeslied. Was hat die Solbakken geſagt? Ein kleiner Schmerz iſt immer dabei. 3„ 8 Lolcale Nuuudocliaui Sommerferien und Fremdenverkehr Zur neuen Ferienordnung. Der Reichserziehungsminiſter hat die Sommerferien für das Jahr 1941 feſtgeſetzt. Vom Standpunkt des Fremden⸗ verkehrs nimmt Miniſterialrat Dr. Heſſel vom Reichspro⸗ pagandaminiſterium in einem Aufſatz zu der Neuregelung Stellung. Er weiſt darauf hin, daß die Dienſtſtellen des Fremdenverkehrs ſeit Jahren nachdrücklich ihre Wünſche um die Geſtaltung des Schuljahrs und der Ferien vertreten haben Der Reiſeſtrom müſſe ſo gelenkt werden, daß Hochbetrieb und ſtille Zeit gegeneinander abgeglichen und in einem mög⸗ lichſt gleichmäßigen Verlauf des Reiſejahres übergeleitet wer, den. Während der wetterbegünſtigten Zeit ſeien die Wochen die in den verſchiedenen Gauen den Sommerferien vorbehal⸗ ten ſeien, ſo breit wie möglich auszudehnen und die Ferien ſo zu ſtaffeln, daß Verkehrsſpitzen vermieden werden. Die Arbeit an der Verwirklichung dieſer Grundſätze habe gezeigt daß Fremdenverkehrsförderung und Jugenderziehung keines. wegs im Widerſpruch zueinander ſtehen. Die Verlegung des Schuljahrsbeginns auf den Herbſt ſei nicht nur wichtig fü die ſchuliſchen Belange, ſondern zugleich eine wichtige Vor⸗ ausſetzung für den guten Erfolg der ſommerlichen Erfolgs, reiſe. Mit dem Verſetzungszeugnis in der Taſche ſei für jeder Schüler die innere Bereitſchaft zu einer völligen Loslöſung dom täglichen Schulbetrieb geſchaffen, und erfriſcht und ge⸗ kräfligt gehe er dann in das neue Schuljahr. 8 Die Festlegung der Dauer der Sommerferien auf ſieben⸗ undeinhalb Wochen werde vom Fremdenverkehr lebhaft be⸗ grüßt. Der Reiſeſtrom werde ruhig verlaufen, und das bis⸗ her gewohnte Bild einer großen Flutwelle mehr und mehr verſchwinden. Die Staffelung des Ferienbeginns ſei weſent⸗ lich verbeſſert. Während bisher Ferienbeginn und Ferienende in ofelen unüberſichtlich kleinen Stufen erfolgten mit dem Er⸗ gebnis, daß in den erſten Auguſttagen ein Maſſenandrang der zuſtrömenden und abreiſenden Gäſte zu bewältigen war, bringe die neue Regelung drei Stufen der Ferien. Die Zu⸗ teilung der einzelnen Gebiete ſei für das Jahr 1941 kriegs⸗ bedingt, ausgehend von dem Grundſatz, daß während der ſtarken Beanſpruchung der Reichsbahn mit kriegswichtigen Aufgaben ein Maſſenverkehr in größeren Teilen des Reiches vermieden werden müſſe. Die Arbeit mit dem Ziele, eine gleichmäßige Verteilung der Reiſenden auf einen großen Teil des Jahres zu erreichen, ſei aber noch nicht beendet. Es werde die dauernde Sorge ſein müſſen, jenen Teil des Volkes, der auf die Ferien nicht Rückſicht zu nehmen braucht, zu einer Urlaubsreiſe während der Schulmonate zu gewinnen. Wie wird man Flieger? Wo meldet man ſich, wo erhält man Auskuaft? Jeder geſunde deutſche Vue kann Flieger werden, auch du! Die Dienſtſtellen der Hitler⸗Jugend, die Gettete und Banne, und die Dienſtſtellen des NS⸗Fliegerkorvs die Gruppen, Standarten und Stürme, zeigen dir den Weg. Sicher haſt du einen Freund im Deutſchen Jungvolk oder in der Flieger⸗Hitlerſugend, der dir oder deinen Eltern gerne Auskunft, gibt, wo ſich in deinem Heimatort eine derartige Dienſtſtelle befindet. 1 5 5 0 0 du bereits Pimp f, dann melde dich bef deinem Fähnleinführer oder bei deinem ſonſtigen Einheitsführer; denn für die 12⸗ und 13⸗Jährigen erfolgt in den Modellflug⸗ gruppen des Deutſchen Jungvolks die erſte Ausbildung. Biſt du bereits in der Hitler⸗Jugend, dann kannſt du zu einer Einheit der Flieger⸗Hiklerſugend übergeführt werden. Das Nähere ſagen auch hier dir deine Vorgeſetzten. Mit 18 Jahren erfolgt deine Aufnahme in die aktipen Einheiten des NS. Fliegerkorps. Kommſt du nicht aus den Reihen der Hitler⸗Jugend, dann geben dir auch die Stürme. Standarben und Gruppen bereitwillig und eingebend Aus⸗ kunft über alle dich intereſſierenden Fragen. Doppelt ſo viel Kinder Das Beamtenheimſtättenwerk des Reichsbundes der Deutſchen Beamten. Ns. Der Erlaß des Führers zur Vorbereitung des deutſchen Wohnungsbaues nach dem Kriege gibt einen hoffnungsvollen Ausblick auf ein großzügiges Wohaungs⸗ bauprogramm. Der neue deutſche Wohnungsbau ſoll nach dem Willen des Führers in der Zukunft den Vorausſetzun⸗ 15 für ein geſundes Leben kinderreicher Familien ent⸗ prechen. g Die Erfahrung lehrt, daß in Eigenheimen und Klein⸗ ſiedlungen verhältnismäßig mehr Kinder zur Welt kom⸗ men als in Geſchoßwohnungen. Aus dieſem Grunde ſoll beim künftigen deutſchen Wohnungsbau u. a. der Bau von Eigenheimen und Kleinſiedlungen bei vorhandenem Eigen- kapital beſonders gefördert werden. Das Beamten⸗ heimſtättenwerk hat feſtgeſtellt, daß in den oog ihm geförderten Heimſtätten doppelt ſo viel kinderreiche Fami⸗ lien wohnen wie in den Mietwohnungen von Beamten. Das Gleiche wird für alle Bevölkerungsgruppen vom Sta⸗ tiſtiſchen Reichsamt nachgewieſennn Viee ſtark bel den deutſchen Beamten der Wuaſch, ein Stud Grund und Boden ihr eigen zu nennen, vorvanden iſt, zeigt der ſtändig ſteigende Erfolg des Beamtenheim⸗ ſtättenwerks. Seit der Einführung des neuen Bauſpar⸗ verfahrens im Juni 1940 iſt dieſe Entwicklung beſon⸗ ders feſtzuſtellen. Dieſes Bauſparverfahren kennt drei Ta. rife mit Vertragsabwicklungszeiten von etwa 8. 16 und 23 Jahren. Die bis zur planmäßigen Zuteilung geleiſteten Sparbeiträge werden mit 3 Prozent jährlich verzinſt. Die Zinſen werden dem Sparer jeweils zum Quartalsende gut⸗ geſchrieben und bringen von dann ab wieder Zinſen. Lau⸗ fende Verwaltungsgebühren werden nicht erhoben. Die planmäßige Zuteilung erfolgt einmalig in voller Höhe der Bauſparſumme. Das Beamtenheimſtättenwerk hat die Möglichkeit, eine Bevorſchuſſung von Bauſparverträgen in voller Höhe ohne ſede Warlezeit. vorzunehmen. Dieſe vorzeiti⸗ gen Darlehen werden für alle Heimſtättenzwecke bereitge⸗ ſtellt, alſo zum Bau oder Kauf einer Heimſtätte, zum Er⸗ werb eines Grundſtückes, zur Verbeſſerung eines Eigen⸗ heimes ſowie zur Ablöſung anderweitiger Hypotheken und Bauſchulden, Nach wie vor werden ſämtliche Darlehen des Beamtenheimſtättenwerks auch an letzter Rangſtelle bis zu 100 Prozent des Bau⸗ und Bodenwertes oder der Geſamt⸗ koſten gegeben. Der Beamte braucht alſo einen Bauſpar⸗ vertrag nur in Höhe des zur Reſtfinanzierung noch benö⸗ tigten Betrages abzuſchließen. Auf dieſe Weiſe hat der Be⸗ amte weitgehende Bewegungsfreiheit bei der Finanzierung ſeiner Heimſtätte Das Darlehen des Beamtenheimſtätten⸗ werks iſt der Erſatz für fehlendes Eigenkapital. Auch der Beamte ohne Eigengeld kann mit Hilfe des Beamtenheim⸗ ſtättenwerks ſofort zum Eigenheim gelangen. Die durch⸗ 1 Bauſparſumme betrug in letzter Zeit 6000 ark. Vom Zeitpunkt der Darlehensgewährung an wird der Bauſparvertrag unter Hinterbliebenen verſiche⸗ rung geſtellt. Beim vorzeitigen Tode des Bauſparers werden ſeine Angehörigen von jeder weiteren Beitrags⸗ leiſtung befreit. Ein bereits ausgezahltes Darlehen gilt als getilgt. Die noch nicht zugeteilte Bauſparſumme wird zur Auszahlung fällig. Wer ſich ein Eigenheim errichten will, tut gut daran, ſich das Reſtgeld durch den frühzeitigen Abſchluß eines Bauſparvertrages zu ſichern. Bei den Zuteilungen des Be⸗ amtenheimſtättenwerks im Januar und Februar 1941 wurden auf 772 Verträge rund 2 Millionen Reichsmark an die Beamtenſparer ausgeſchüttet. Auch die Beamtenſchaft kann zur Verwirklichung des Wohnungsbauprogramms des Führers weſentlich beitea⸗ gen. Das Beamtenheimſtättenwerk iſt ihr hierbei ein wich⸗ tiger und zuverläſſiger Berater und Helfer. „dds dsdssdgdds sss SSS Das Seſenheimer Goethemuſeum (Von Wilhelm Scheuermann). Anläßlich der Vorbeſprechung zur Eröffnung der neuen deutſchen Univerſität Straßburg iſt angekündigt worden, daß ſie ſich als eine ihrer Nebenangliederungen den Aufbau und die Pflege des Goethemuſeums in Seſenheim wird an⸗ gelegen ſein laſſen. Das gibt Anlaß, einen Rückblick auf das Schickſal zu werfen, welches die Erinnerungsſtätten an un⸗ ſeren größten Dichter in dem kleinen Dorf im unterelſäſ⸗ ſiſchen Ried durchgemacht haben. Bis das Eſſaß 1870 wieder zum Reiche kam, hatten nur ſelten auswärtige Gäſte, meiſt deutſche Studenten, die ſich auf einer Elſaßreiſe befanden, die damals ſchwierige Fuß⸗ wanderung nach dem entlegenen Orte unternommen. Was ſie am meiſten erſtaunte, war die Entdeckung, daß man dort, das Pfarr⸗ und Schulhaus und ſonſt einzelne Leute aus⸗ genommen, von Goethe ſehr wenig wußte, während Frie⸗ derike Brion überall unvergeſſen war. In den meiſten der angeſehenen Bauernhöfe bewahrte man ſogar noch kleine Andenken an ſie auf. Denn man hatte ſie zu Lebzeiten mit Vorliebe als Patin bei den Kindtaufen beehrt und ſie hatte die Verbindung mit ihren Patenkindern zeitlebens treulich gepflegt. Daran aber, dieſe wertvollen Erinnerungsſtücke zu 1 ſolange es dazu Zeit geweſen wäre, hatte niemand gedacht. Nach der Eröffnung der Kaiſer⸗Wilhelms⸗Aniverſität in Straßburg ließ es ſich dann deren bedeutender Germaniſt, Profeſſor Rudolf Martin, angelegen ſein, Seſenheim und ſeine Erinnerungsſtätten in den Vordergrund der Aufmerk⸗ ſamkeit zu rücken, die dem Dorfe der Goethe'ſchen Liebeslieder gebührte. Mit den Mitgliedern ſeines Seminars führte der Gelehrte Goethes„Fiſcherin“ als Freilichtvorſtellung auf der Moder an der Stelle auf, wo die Dichtung entſtanden war. Fortan wurde Seſenheim zu einer vielbeſuchten Wall⸗ fahrtsſtätte aller Goethevetehrer. Das brachte den In⸗ haber des Gaſthofes„Zum Goldenen Ochſen“, Gillig, bei dem die Fremden meiſt abſtiegen, auf den Gedanken, der Ge⸗ meinde nahezulegen, ein kleines örtliches Goethemuſeum zu gründen. Die Dorfälteſten waren damit inſoweit einverſtan⸗ den, als ſie für dieſen Zweck einen Raum im Rathauſe zur Verfügung ſtellten mit dem Vorbehalt, das weitere Koſten der Dorfkaſſe keinesfalls entſtehen dürften. Inm richtigen Augenblick meldete ſich ein Helfer, den Gil⸗ lig freudig begrüßte. Es war ein funger deutſcher Dichter, der gerade an ſeinem Epos„Die Nachtigall von Seſenheim“ . arbeitete, Dr. Guſtas Müller. Gillig nahm ihn bei ſich auf und bewirtete ihn mit der landesüblichen Gaſtfreund⸗ ſchaft. Der Poet vergalt ſie damit, daß er mit erſtaunlichem Fleiß und Erfolg ein Goethemuſeum aufbaute, das nicht ſeinesgleichen hatte. Wahre Juwelen waren hier zuſammen⸗ getragen: Urhandſchriften von Goethes Seſenheimer Liedern, Zeichnungen von ſeiner Hand, Briefe von Herder, Lenz, Salz mann, Klinger. Das war ein Dorfmuſeum, das ſich ſehen laf⸗ ſen konnte, auch außer den von dem Gaſtwirt Gillig mit rührender Liebe zuſammengetragenen örtlichen Andenken, wie einem Handarbeitskäſtchen aus Friederikes Beſitz mit einer von ihrer Hand begonnenen Strickarbeit. Das Hauptſtüg war freilich das Bildnis Friederikes, das ſich ſpäter fedoch als irria herausſtellte. Allerdings hatte die Beſchaffung aller dieſer Schätze das mußte jeder einſehen, beträchtlichen Zeitaufwand und vielerleſ Koſten gemacht, aber angeſichts des erzielten Erfolges ſchien es nun nicht ausſichtslos, noch einmal an den Gemeinderat von Seſenheim heranzutreten und dieſen zu einem ſtändigen Unterhaltungsbeitrage für ſein ſchnell berühmt gewordenes Goethemuſeum zu verpflichten. Nach bedachtſamer Bauernart ſagten die Dorfväter nicht gleich ja, aber die Sache ſtand ganz ausſichtsvoll, und es gab nicht einmal die beiden ſonſt unvermeidlichen Parteien des Bürgermeiſters und des Bei⸗ geordneten, ſondern man war in dieſer Hinſicht einig. Da indeſſen geſchah etwas Unerwartetes. Es erſchien ein gewich⸗ liger Herr mit einer großen Mappe und legte Siegel an alle die ſchönen Handzeichnungen, Handſchriften uſw. und noch ein großes Siegel an die Türe des Muſeums und ver⸗ bot vorläufig jedermann den Zutritt. Der deutſche Poet, der vielleicht hätte Auskunft geben können, hatte das Ende⸗ der Amtshandlung nicht abgewartet, ſondern war in dringen⸗ der Beanſpruchung nach Straßburg gereiſt. Nach und nach kam es an den Tag: Alle herrlichen Stücke, die er zuſammen⸗ gebracht hatte, gehörten anderen Sammlungen, meiſt ſtamm⸗ ten ſie aus öffentlichem Muſeumsbeſitz. Sie waren ihm nur zu Studienzwecken an Ort und Stelle in Seſenheim geliehen worden. Er hatte ſie auch keineswegs hinterziehen wollen. Nur hatte er im Stillen gehofft, er werde die rechtmäßigen Be⸗ ſitzer veranlaſſen können, dieſe Stücke dem Seſenheimer Muſeum abzutreten, da ſie nirgend beſſer hinpaßten als hier⸗ her. Darum hatte er die immer dringender geforderte Rück⸗ gabe hinausgezögert. Dieſer Zwiſchenfall hatte die Folge, daß der Seſenhei⸗ mer Gemeinderat ſeine Hand endgültig von dem verunglück⸗ ten Muſeum abzog. In ſeiner nächſten Sitzung beſchloß er, den dafür in Ausſicht genommenen Betrag zweckmäßiger zum Ankauf eines Simmentaler Gemeindeſtieres zu verwen⸗ — Unter den.„Lieber einen Bullen als Goethe“ dieſem Stichwort hat der Beſchluß zu ſeiner Zeit ſogar die Witzblätter beſchäftigt, und die armen Seſenheimer mußten ſich ſchlechte Scherze nachſagen laſſen. Wir denken heute dar⸗ über gerechter. Die Geſtaltung eines würdigen Goethemuſeums konnte garnicht Angelegenheit einer kleinen Gemeinde mit be⸗ ſchränktem Haushalt ſein, und vom bäuerlichen Standpunkt mußte ihr die Hebung ihrer Viehzucht vordringlicher erſchei⸗ nen. Das erkennt das Dritte Reich an, indem es jetzt dieſes Muſeum in die Betreuung der Volksgemeinſchaft erhebt. Einer aber ließ trotz der ſchweren Enttäuſchung den Mut nicht ſinken, das war der Wirt zum Goldenen Ochſen, Gil⸗ lig. Er übernahm den traurigen Reſt der Sammlung nun in den Oberſtock ſeines Hauſes und baute ihn ganz aus eigenen Mitteln nach Kräften weiter aus. So iſt dann doch ein Goethemuſeum in Seſenheim entſtanden, das des Beſuches aus aller Welt, den es fahrzehntelang gefunden hat, werk geweſen iſt. Papa Gillig, wie er mit zunehmendem Alter allgemein genannt wurde, entwickelte ſich zu einem ſehr ach⸗ tenswerten Goethe⸗ und Goethezeitkenner und ſtand in dau⸗ erndem Brieſwechſel mit vielen deutſchen Gelehrten und For⸗ ſchungsſtätten. Sein Muſeum wurde in der Franzoſenzeit einer der vielen zerſtreuten Brennpunkte der kreuen Pflege deutſchen Volkstums. An Goethes hundertſtem Todestage, ein Jahr vor dem eigenen Abſcheiden Gilligs in die andere Welt, erlebte der Greis die Genugtuung, daß er über den Stuttgarter Sender allen Deutſchen berichten durfte, was er f in der Dorfſtille im derzeit franzöſiſchen Elſaß geſchaffen hatte. Seine Nachkommen haben die Sammlungen ſorgſam und verſtändnisvoll Krieges das Dorf Seſenheim mit dem geſamten Nachbar⸗ gebiet von den Franzoſen zwangsweiſe geräumt wurde und die Einwohner nach dem Inneren von Frankreich perſchlevptg wurden, ohne daß ihnen Zeit blieb. mehr als Bündelchen Habe zu ſchnüren. Als ſie nach der Befreiung ihrer Heimat durch die deutſchen Truppen nach Hauſe zurückkehrten, fanden ſie ihr Dorf geplündert und verwüſtet vor. Insbeſondere hak⸗ ten die franzöſiſchen Soldaten es auf das Goethemuſeum abgeſehen gehabt. Ein Schrei der Entrüſtung iſt durch Deutſch⸗ land gegangen, als man von dieſer barbariſchen Schandtat erfuhr. Sie iſt an Goethe und an a i. Aſche geworden. Deshalb iſt es wieder einmal möglich und geboten, franzöſiſcher bau entgegenzuſtellen. Wiederherſtellung der Ehren verpflichtung übernehmen. bereits im Gange. Goetheſtätten in Seſenheim als Die Vorbereitungen Landjugend ID. Heute Dienstag Abend 8 Ahr i Zusammenkunft im„(wenn“. ler öchmich Saal- 88 ale O O S d vorrätig: 8 U SN N N 2 Frühmöll Vöhms . enHUAr lic Ackerſegen 5 Parnaſſia, Fram füh- Maschinen aller Syſteme werden repariert, Räheres Zürn, „Bab. Hof? . 5 Parteiamtliche Mitteilungen. Bm. 47/171. Oer Ortsjugendwart. Abend aus. Schaft Daibel fällt der Dienſt heute Dienstag oder Tel 23493 EF... ᷣ vvb—TbTb—PPvTbTbTTTb—TbTVTVTVTT—T—T—VTWTT—T—T—T—T—V—1T1—W 7 Werden schnellstens angetertigt in Druckarbeiten der Bruckkerel des Neckar Bote des weitergepflegt, bis bei Ausbruch dieſes creme: 880 ———— CCC ²˙ A ß nicht wieder gutzumachen. Unerſetzliche Andenken ö ſeine Geliebte ſind im Kaminfeuer zu Vernichtung im Elſaß deutſchen Auf⸗ W Das Großdeutſche Reich wird„ eine ſind. 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