Nr. 105 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 7. Mai 1941 Arbeit ſpart Blut Die Rede des Führers in der vierten Kriegs⸗ ng des deutſchen Reichstags hat dem deutſchen Vol der Welt volle Klarheit gegeben über die politiſche Vorgeſchichte des Balkanfeldzuges und die Durchführung der militäriſchen Aktion, in der der deutſche Soldat, wie olf Hitler hervorhob, ſich ſelbſt übertroffen hat. Stärk⸗ ſten Eindruck machten die Angaben des Führers über den geringen Einſatz der deutſchen Kräfte und die Niederhal⸗ tung der Zahl der Blutopfer, die dieſer Feldzug von der deutſchen Nation gefordert hat. Von den 32 Diviſionen, die insgeſamt an den Grenzen Jugoflawiens und Griechen⸗ lands aufmarſchiert ſind, ſind 11 überhaupt nicht ins Feuer gekommen, und weitere 10 haben gleichfalls nur weniger als ſechs Tage im Kampf geſtanden. Welche Ge⸗ lündeſchwierigkeiten die deutſchen Truppen auf dem Bal⸗ kankriegsſchauplatz zu überwinden hatten, iſt oft genug miterſtrichen worden. Trotzdem ſind die Verlufſte an Ge⸗ fallenen, Vermißten und Verwundeten die niedrigſten im bisherigen Verlauf des Krieges. Zu verdanken haben wir dieſe Begrenzung der Opfer dem ſtrategiſchen Genie Adolf Hitlers, der Tüchtigkeit unſerer Truppe und ihrer Befehls⸗ haber und erfreulicherweiſe auch dem Einſatz der Heimat. „Es iſt ſo viel Blut geſpart worden, nur weil vorher ſehr viel Schweiß geopfert wurde!“, rief der Führer dem Reichstag zu. Aber gerade dieſe Feſtſtellung verpflichtet die Heimat nun erſt recht. Wenn das Leben unſerer Sol⸗ daten in den Händen der Heimat liegt, dann iſt es unſere vordringlichſte Pflicht, dafür zu ſorgen, daß die Männer, die an der Front ſtehen, mit den beſten Waffen ausgerüſtet find. Schon heute wird in Deutſchland hart gearbeitet, ſchon heute packen in Stadt und Land auf dem Acker, in den Fabriken, in den Werkſtätten und in den Büros auch die deutſchen Frauen und Mädchen feſt mit zu. Jeder aber, der ſchafft, arbeitet auch mit an der Ausrüſtung der deut⸗ ſchen Wehrmacht, an der Entfaltung unſerer Produktion, und damit leiſtet jeder einen Beitrag für den Endſieg der deutſchen Waffen und für die Sicherung unſerer nationalen Zukunft. Wir ſind überzeugt davon, daß auch dieſer Appell des Führers an die freiwillige Hilfsbereitſchaft der Frauen einen freudigen Widerhall finden wird. In einer Zeit, in der eine ganze Nation alle Kraft anſpannt, um verbreche⸗ riſche Anſchläge ihrer Feinde zunichte zu machen und eine Neuordnung zu begründen, die endlich allen Völkern ein Daſein in freier Entfaltung ſichern wird, wird niemand abſeits ſtehen wollen, ſchon aus dem Grunde nicht, weil ſoiche Haltung unmöglich innere Befriedigung gewähren kann. Die innere Bereitſchaft der deutſchen Menſchen, am Werk des Führers mitzuarbeiten, war es gerade, die die Arbeit im neuen Deutſchland ſo fruchtbar gemacht hat. Weil im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland Volk und FJüh⸗ rung an einem Strang ziehen, weil Volk und Führer einig 80 in ihrem Ziel und in ihrem Wollen, darum hat Adolf Hitler im Zeitraum weniger Jahre ein Werk vollbringen 5 8 das ganzen Jahrhunderten den Stempel aufdrücken wird. „Es iſt einmalig und nie geweſen, daß ein Volk in ſol⸗ cher Geſchloſſenheit, in ſolcher Gläubigkeit, Liebe und Treue einem Menſchen angehangen hat wie das deutſche Volk Ihnen, mein Führer, heute anhängt!“ So erklärte der Präſident des deutſchen Reichstags, Reichsmarſchall Her⸗ mann Göring, in ſeiner Schlußanſprache. Das deutſche Volk glaubte bereits an Adolf Hitler, als er ſeinen Kampf für das Reich eröffnete. Um wieviel inniger aber hängt heute, ugch Taten von weltgeſchichtlicher Bedeutung, das deutſche Volk dem Führer an. Dem Führer verdanken wir die Be⸗ Rane aus den Ketten von Verſailles, dem Führer ver⸗ inken wir die Zerſchlagung aller Projekte unſerer Feinde. Dem Führer verdanken wir die Waffentaten der deutſchen Heere, deren Glanz nie verblaſſen wird. Und wenn erſt Rieſer Krieg, den Churchill, deſſen Treiben der Führer im Reichstag mit vernichtender Schärfe gebrandmarkt hat, entfeſſelte, durchkämpft iſt, wird auch die Welt um uns herum in Adolf Hitler den Führer in einem neuen Früh⸗ ling des Völkerlebens begrüßen. N So wollen wir denn getreu dem Appell des Führers unſere ganze Kraft einſetzen, um durch unſere Arbeit Blut⸗ opfer zu erſparen, um den gewaltigen Vorſprung, den un⸗ ſere Wehrmacht heute bereits vor England errungen hat, zu erhalten und noch zu vergrößern. Dadurch hämmern wir den Briten die Erkenntnis ein, daß ebenſo wie alle Spekulationen auf einen Zerfall der Gemeinſchaft ai ben Volk und Führung ein Wahnſinn ſind, ſo auch jede Hoff: nung Deutſchland in der Rüſtung einholen zu können, in das Reich der Phantaſie gehört. Die Ueberlegenheit Deutſchlands, wie ſie durch die Siege in Polen, Norwegen, Holland, Belgien, Frankreich und jetzt durch den Balkan⸗ feldzug dokumenkiert worden iſt, wird den ganzen Krieg zindurch fortbeſtehen. und das um ſo mehr als auch auf den weiten Weltmeeren der britiſchen Plutokratie in Deutſchland ein Gegner erwachsen iſt, an dem die geane⸗ riſche Kriegskunſt zuſchanden werden wird. Erſt recht aber künden Angriffe der deutſchen Luftwaffe, daß England auf keiner Front Deutſchland irgendwie gleichwertig iſt. Es iſt daher nur eine Frage der Zeit, wenn England die Konſe⸗ quenz aus der Entſcheidung ziehen wird, die dieſer Krieg bereits gebracht hat. Der Sieg gehört Deutſchland, und je mehr wir durch unſeren Einſatz in der Arbeit dazu bei⸗ tragen, die deutſche Rüſtung zu ſtärken, deſto schneller wird die Dämmerung in England anbrechen. So werden auch weiterhin Fron: und Heimat Schulter an Schalter marſchieren beide entſchloſſen alle Kraft einzuſetzen für den Sieg der deutſchen Waffen. Warum wird Deutſchland ſiegen? Aus der Rede des Gaueiters auf der Großkundgebung iu Straßburg. Der Gauleiter ſtellte ſeiner Rede die Aeußerung Chur⸗ chills voran, die er ſchon Jahre vor dem Ausbruch dieſes Krieges getan hat, wonach England und die Demokratien das unter Adolf Hitlers Führung wieder auferſtandene deutſche Volk wiederum angreifen und niederwerfen müßten, da es ihnen zu mächtig werde. Sie hätten aber verſchiedenes überſehen. Sie hätten ver⸗ kannt, daß das deutſche Volk, von ſeinen alten Feinden noch einmal zum Kampf geſtellt, in dem feſten und unerſchütter⸗ lichen Glauben antreten würde, um ſein ſtärkſtes Lebensgefüh! und die innigſten Wünſche ſeines Herzens zu verteidigen. Der Gauleiter nannte die fünf Faktoren, die entſcheidend auf den Verlauf eines Krieges Einfluß nähmen: 1. Die Ueberlegenheit der Führung. 2. Die Kraft der Idee, um die gekämpft wird. 3. Die moraliſche Verfaſſung, in der ſich Volk und Wehrmacht befinden. 4. Der Wert der Waffen, die zum Einſatz gelangen. 5. Die Ziele der Gegner, die ſich gegenüberſtehen. Dieſe fünf Faktoren ſprechen aber, ſo fuhr der Gauleiter unter anderem fort, eindeutig für den Sieg Deutſchlands und für die Niederlage ſeiner Feinde. Die Ueberlegenheit der Führung Deutſchlands trete zu⸗ nächſt ſchon politiſch in Erſcheinung. Als die Weſtmächte geglaubt hätten, wie or dem Weltkrieg Deutſchland einkrei⸗ ſen zu können, als ihre Beauftragten dann unter dem Geläch⸗ ter der Welt Moskau hätten verlaſſen müſſen und erfolglos nach England zurückgekehrt ſeien, möge Herr Churchill damals zum erſtenmal das Gefühl gehabt haben, daß ſein Anſchlag auf Deutſchland nicht programmäßig verlaufe. Aber auch während des ganzen Verlaufs des Krieges habe ſich das nationalſozialiſtiſche Deutſchland die Ueberlegenheit der poli⸗ tiſchen Führung zu ſichern gewußt. Wie die politiſche Ueberlegenheit, ſo ſtehe auch die Ueber legenheit der militäriſchen Führung Deutſchlands außer jedem Zweifel. Die Feldzüge gegen Pole, Norwegen, Hol⸗ land, Belgien, Frankreich, Jugoſlawien und Griechenland würden als Beiſpiele einer klaſſiſchen Kriegsführung in der Geſchichte fortleben. Der Redner ſtellte dann die weltanſchaulichen Ideen des Weſtens und des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland einander gegenüber. Der Nationalſozialismus als der politiſche Aus⸗ druck einer neuen Idee und Sehnſucht der Völker gehe von der Erfahrung aus, daß die Völker an ihren Parteikämpfen früher oder ſpäter zugrundegehen müßten. Der National⸗ ſozialismus ſei damit aber nichts anders als die Idee von der werdenden Volksgemeinſchaft. Der Gauleiter gab an dieſer Stelle eine treffende Cha⸗ rakteriſierung der Syntheſe von Nationalſozialismus und Sozialismus, indem er ſagte:„Wenn ich für mein Volk ein⸗ ſtehen will, muß ich für alle meine Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen einſtehen, und damit bin ich eben Sozialiſt. Wenn ich aber für mein Volk eintrete, dann kann ich das nicht nur nach innen hin tun, ich muß auch nach außen dazu bereit ſein. Und damit bin ich zugleich auch Nationaliſt. Wahrer Sozialismus iſt immer zugleich auch Nationalismus, und wah⸗ rer Nationalismus zugleich auch Sozialismus. Unſer Sozialis⸗ mus iſt alſo ebenſo weit vom Marxismus entfernt, wie unſer nationaler vom bürgerlichen nationalen Gedanken.“ Der Redner betonte, es ſei nicht der Wille des Natio⸗ nalſozialismus, ſeine Idee anderen Völkern oder gar der Welt Ae ee Jedes Kulturvokk habe das Recht, ſein inneres Leben ſelbſt zu geſtalten. Was erſtrebt werde, ſei die Neu⸗ e Europas auf völkiſcher Grundlage. Dieſe Ordnung biete allein die Gewähr dafür, daß die Völker friedlich und geſichert nebeneinander beſtehen könnten. Die Ziele und Ideale, um die Deutſchland in dieſem Kriege kämpfe, böten ihm auch die Gewähr dafür, daß die moraliſche Verfaſſung von Volk und Wehrmacht ſtärker und beſſer ſei als die ſeiner Gegner. Die Hoffnungen, die Deutſch⸗ lands Feinde auf ein inneres Verſagen des Volkes geſetzt hät⸗ ten, ſeien ſchmählich enttäuſcht worden. 1914 ſei unſer Volk mit den Todeskeimen des inneren Verfalls in den Krieg ge⸗ gangen. Im jetzigen Krieg ringe Deutſchland unter einer Unbeſiegbaren Idee und unter einem unüberwindlichen Führer. Selbſt das zahlenmäßige Verhältnis der kämpfenden Geg⸗ ner ſpräche für Deutſchland. Rund 150 Millionen Deutſche und Italiener ſtänden 45 Millionen Engländern gegenüber. Sollte aber der Dreferpakt in Tätigkeit treten, würden 300 Millionen Menſchen der jungen Völker jeder etwa denkbaren Koalition von Gegnern gegenüberſtehen. Das Zahlen verhältnis würde für Deutſchland ungünſtig geweſen ſein, wenn ſeine Feinde im September 1939 gemeinſam gekämpft hätten. Mit unſeren Gegnern ſei es aber diesmal ſo geweſen, wie mit einer Schulklaſſe böſer Buben. Der eine habe dem anderen zur Entgegennahme der verdienten Strafe den Vortritt überlaſſen. und alle hätten immer ſchön ſtillgehalten, bis der Vordermann ſeine Schläge bezogen habe. Das Drama, das im Herbſt 1939 ſeinen Anfang genommen habe, habe ſeinen Höhepunkt bereits überſchritten. Die Lage ſei ſo, daß Deutſchland mit mathematiſcher e ſiegen müſſe, ja, daß es den Sieg bereits in ſeinen Händen halte. Auf den Einwand: Und Amerika? erwiderte der Redner, Amerika ſei zurzeit nicht in der Lage, gegen Deutſch⸗ land oder gegen die Mächte des Dreierpaktes einen Krieg mit Ausſicht auf Erfolg zu führen. Noch bevor es aufgerüſtet ſei. werde England am Boden liegen. Gewiß gebe es in jedem Krieg ſogenannte Unwägbarkeiten. Eine ſolche ſei Deutſch⸗ land unlängſt in Jugoflawien in den Weg getreten. Wie aber die deutſche Kriegsführung ſolchen Ueberraſchungen begegne, das dürfte mittlerweile ſeine entſchiedene Klärung gefunden haben. In 12 Tagen habe der Verrat von Belgrad ſeine verdiente Sühne gefunden. In der Kriegskunſt ſei Es ſo, daß ſtets der von den ſogenannten Unwägbarkeiten nichts zu be⸗ 1 habe, der auf alles vorbereitet ſei. Deutſchland aber ei vorbereitet. Auch der Einwand, Deutſchland ſei wirtſchaftlich nicht genügend vorbereitet, ſei unbegründet. Im Weltkrieg hätten die Mittelmächte in einer großen eingeſchloſſenen Feſtung gekämpft. Heute wiſſe Deutſchland die Wirtſchafts⸗ kraft von Europa und Aſien hinter ſich. Und bald werde es mehr hinter ſich wiſſen! Luch die Sorge, daß der Hunger unſere Kampfkraft lähmen könnte, ſei überflüſſig. Wenn Teile der Welt nach dem Willen der angeblich für die Humanität kämpfenden Demokratien ſchon hungern, dann werde Deutſch⸗ land beſtimmt nicht dabei ſein! Bald werde das deutſche Sieges banner, die Hakenkreuz⸗ flagge, über ganz Großdeutſchland für immer emporſteigen! Bald werde ein dreihundertjähriges Ringen unſeres Volles um Einigkeit und Freiheit ſeinen ſiegreichen Abſchluß fin⸗ den.„Wir wollen uns dieſer gewaltigen Zeit dadurch würdig erweiſen“, ſo ſchloß der Gauleiter,„daß wir dem Endkampf um unſere Ideale die ganze Kraft unſerer Herzen und un⸗ ſerer Hände ſchenken. Auf daß die Geſchichte der kommenden Generationen einſt melden kann: Von der Maas bis an die Memel, von der Etſch bis an den Belt haben alle ihre Pflicht getan. Alle haben ge⸗ kämpft. Alle haben geopfert. Alle ſind würdig eurer Liebe und eurer Verehrung.“ Erbhöfe im Mittelpunkt Völlig! Neuordnung in der ehemaligen Kriegszone des Elſaß. NSG. In einer Preſſeunterredung äußerte ſich der neu⸗ ernannte Leiter der Abteilung für Wiederaufbau, Landes⸗ planer Feldmann, über die Durchführung der Verord⸗ nung über Neuordnungsmaßnahmen zur Beſeitigung von Kriegsfolgen im Elſaß. Die Verordnung ſtellt, wie er u. a. ausführte, auch im Altreich etwas völlig Neues dar. Sie wird in der Hauptſache nur ſtärker zerſtörte Ortſchaften umfaſſen. In einem großen Aufräumen werden Aufgaben gelöſt, die ſonſt nur in Jahrzehnten zu löſen ſind: Meliorationen, Feld⸗ bereinigung, Dorfauflockerung, Schaffung geſunder Bauern⸗ höfe mit Erbhofcharakter, außerdem der Bau von einheit⸗ lichen Waſſerverſorgungsanlagen und Entwäſſerung, die Er⸗ richtung von Hitlerjugend⸗Heimen und Gemeinſchaftshäuſern der Partei, die den Mittelpunkt des Dorfes bilden ſollen. Kleinſtwohnungen mit ein oder zwei unzulänglichen Zimmern für junge Familien wird es in den in Betracht kommenden Gemeinden nicht mehr geben. Im Vordergrund der Neuordnung ſteht das geſunde Dorf mit ſelbſtändigen größeren Bauernhöfen(ſpäter Erbhöfen), die in ſtarker Zuſammenlegung des bewirtſchaf⸗ teten Geländes ſich alle Fortſchritte der Technik, gerade auch in der Landwirtſchaft, voll nutzbar machen können. Der Ein⸗ ſatz der Technik wirkt kraftſparend und bringt dem Bauern und insbeſondere auch der Bauersfrau eine ſtarke Entlaſtung. Zurzeit nimmt die Landesplanung Anterſuchungen für eine ganze Anzahl Dörfer im Kampfgebiet Weißenburg⸗Neubrei⸗ ſach daraufhin vor, welche Familien für eine Vergrößerung auf den Umfang eines Erbhofes in Frage kommen. Der Ein⸗ zelne wird danach einen Hof erhalten, in dem das Vorhan⸗ denſein von Futter⸗ und Kartoffelſilo ebenſo ſelbſtverſtänd⸗ lich iſt wie die neuzeitliche Ausgeſtaltung von Haus, Hof, Stall und Scheuer. Auf Geräumigkeit der Hofraite wird dabei beſonderer Wert gelegt. Dadurch wird vielfach ſtarke Dorfauflockerung bedingt ſein, die zur Weilerbildung dort führt, wo ortsferne Fluren zuviel Zeit für den Anmarſch⸗ weg vom Dorf aus benötigten. 5 Neben dem Bauernhof mit Erbhofgröße wird auch der mittlere entwicklungsfähige Landwirt gefördert. Weniger In⸗ tereſſe beſteht an den Zwerg betrieben, deren Zahl zu⸗ gunſten der größeren eingeſchränkt werden muß, wenn auch nicht daran gedacht iſt, ſie völlig zu beſeitigen. Nicht zu ver⸗ wechſeln mit dieſer Betriebsart iſt die des Arbeiter⸗ Landwirts, der ſeinen Hauptverdienſt im Gewerbe oder in der Induſtrie findet, und die als durchaus geſund zu be⸗ zeichnen iſt. Die Betriebsgröße muß allerdings ſo bemeſſen ſein, daß die intenſive Bewirtſchaftung des Bodens gewähr⸗ leiſtet iſt. Ein Raubbau an der menſchlichen Arbeitskraft wird entſchieden abgelehnt. Das Gauheimſtättenamt der Deutſchen Arbeitsfront wird darüber wachen, daß im Dorf der Neu⸗ ordnung Elendswohnungen verſchwinden, auch wenn ſie nicht kriegsbeſchädigt ſind. Was die Finanzierung betrifft, ſo wird das Reich zunächſt die Geſamtkoſten übernehmen. Es kommen langfri⸗ ſtige niederverzinsliche Kredite des Reiches in Frage, die in jährlichen Tilgungsbeträgen zurückbezahlt werden. Trotz der Größe der Aufgabe wird keine finanzielle Ueberlaſtung der Gemeinden eintreten. Das Reich will ſich auch beim einzelnen Bauernhof wo nötig mit ſtarken Beträgen beteiligen. Denn er bildet die Quelle geſunden Volkstums. Wieder Bergſchule im Elſaß. Die früher im elſäſſiſchen Kaligebiet beſtandene Bergſchule, die in zweijährigen Lehrgängen junge Männer zu guten Steigern heranbildete, ſoll im Herbſt wieder eröffnet werden. Die Schule wird jetzt einen dreijährigen Lehrgang umfaſſen und nach deutſchem Vorbild eingerichtet. Die Schule ſelbſt wird in den gleichen Gebäuden in Pulversheim bei Geb⸗ weiler untergebracht, wo die kürzlich neu eröffnete Lehrwerk⸗ ſtätte für zukünftige Bergleute ſich befindet. Während die Lehrwerkſtätte von Lehrlingen zwiſchen 14 und 17 Jahren, die Bergmann werden wollen, beſucht wird, werden in der Bergſchule Grubenſteiger herangebildet, die in der Regel eine dreifährige Tätigkeit unter Tage nachweiſen müſſen. Der Un⸗ terricht wickelt ſich in enger Verbindung mit der Arbeit in den Gruben ab. Gebühren für den Schulbeſuch ſind von den Schülern nicht aufzubringen. Getragen werden die Koſten für die Bergſchule von den Bergwerken und den unterirdiſchen Mineralgewinnungsbetrieben in Baden und im Elſaß. Mit der Wiedereröffnung dieſer Mülhauſer Bergſchule iſt ein weiterer Schrit!l zur Sicherung eines guten bergmänniſchen Nachwuchſes getan. den Habshalt, 5 ß 00000 2 Belfaſts Hafen ſchwer getroffen In rollendem Angriff Hafenanlagen, Schiffe, Flugzeug⸗ werke, Speicher und Borratslager 1 f Von Kriegsberichter Fritz Krauſe. DaB.(PS.) Wenn Belfaſt, ein engliſcher Hafen in Nordirland, erſt geſtern zum zweiten Male ſeit Beginn des Luftkrieges gegen England angegriffen wurde, dann liegt das nicht etwa daran, daß Belfaſt bedeutungsloſer ſei als vielleicht Liverpool, Birmingham oder andere kriegs⸗ wichtige Ziele, im Gegenteil! Belfaſt iſt nicht nur erſt ſeit den Lieferungen der USA das Einfallstor für die amerika⸗ niſchen Geleitzüge geworden, ſondern ſteht als Hafen ſchon immer in der erſten Reihe der engliſchen Ein⸗ und Aus⸗ gangshäfen Darüber hinaus befinden ſich in Belfaſt viele kriegswichtige Ziele: Die viertgrößte Reparaturwerft für Kriegs- und Handelsſchiffe, ein bedeutendes Flugzeugwerk, Tankanlagen Getreideſpeicher Gas⸗ und Kraftwerke, Dock⸗ und Werftanlagen, Materiallager. Das ſind einige der wichtigſten Punktziele, die uns bei der Einſatzbeſprechung erſt ſo ganz die Bedeutung unſeres Auftrages erkennen ließen„Kameraden, ich erinnere Euch nochmals an das Wort unſeres Reichsmarſchalls, der im⸗ mer wieder von Euch fordert:„Wir wollen nicht wie die Englander in Deutſchland Häuſer und Menſchen zerſtören, damit gewinnen wir den Krieg nicht Es heißt, England dort zu treffen, wo es am empfindlichſten iſt. Das iſt ſeine Wirtſchaft, ſeine Induſtrie und nicht zu allerletzt der Han⸗ del, Schiffe und Hafenanlagen ſind unſere Mit dieſen Ermahnungen an ſeine Beſatzung ſchließt der Gruppenkommandeur, Hauptmann W., die Einſatzbeſpre⸗ chung, die heute vielleicht ausgiebiger denn je abgehalten murde; denn dieſer Einſatz wird einer der ſchwierigſten werden Das heißt nicht nur, über dem Ziel inmitten feind⸗ licher Abwehr die Nerven behalten; mehrere Stunden dauert der Flug, wobei— abgeſehen von der unerläßlichen körperlichen Anſtrengung— feindliche Flak⸗ und Jagd⸗ ſperrgebiete zu durchbrechen ſind Als wir zu unſeren Ma⸗ ſchinen gehen, ſind wir vielleicht etwas ernſter als ſonſt, wenn uns nur ein zweiſtündiger Einſatz bevorſteht Als wir in unſer Kampfflugzeug einſteigen iſt es faſt Mitternacht, und doch iſt es beinahe taghell da der Mond ſcheint und der Himmel wolkenfrei iſt Ich fliege mit der Beſatzung von Oberleutnant H., der über achtzig Feindflüge hat Zwei anderen hat heute der Gruppenkommandeur nach dem Einfſatz für je ſechzig Feind⸗ flüge die Silberne Frontflugſpange überreichen können Al⸗ les alte eingeführte Kampfflieger und die anderen Beſat⸗ zungen auch Sie haben die nötige Kampferfahrung ſie ken⸗ nen aber auch die Schwere des Kampfes, beſonders des Nachtangriffes Immer wieder ruft Oberleutnant H. uns zu:„Paßt auf andere Maſchinen auf!“ So iſt der Flug ab Kanalküſte ein unabläſſiges Schauen nach feindlichen Jä⸗ gern Dort hinter uns eine Maſchine! Sie kommt näher, ein Nachtſäger Durch eine raſche Flugänderung verliert et uns Dann wieder ſpähen Noch eine Begegnung Wieder Dreiklang ber Selmats ,— 3 Die Bernriederin maß ihn zuerſt mit einem miß⸗ trauiſchen Blick. Befriedigt nickte ſie dann vor ſich hin. Der ſchmucke Burſche machte einen guten Eindruck auf ſie. „Geh nur hinein. Iſt ſchon drinnen der Bauer,“ ſagte ſie.„Biſt vielleicht ein Knecht und brauchſt einen Platz? Das würd' ſich gut ſchicken, wir brauchen einen, wenn die Arbeit jetzt angeht.“ Martin ſchüttelte den Kopf und ſagte, daß er kein Knecht ſei. Und plötzlich kitzelte es ihn, der Bäuerin zu ſagen, wer er ſei. Einen Schritt vor ſie hintretend, fragte er: „Kennſt mich nimmer, Bernriederin?“ Sie ſtudierte angeſtrengt, um nach einer Weile den Kopf zu ſchütteln. „Ich weiß nicht, wo ich dich hintun ſoll.“ „Weißt wer ich bin? Der Schmied Martin bin ich.“ „Jeſſes Maria und ein kleins Bröckerl Joſef! Der Mar⸗ tin iſt's. Ja, jetzt kenn ich dich. Ja, wo kommſt denn du her?“ „Aus Amerika.“ „Direkt aus Amerika?“ „Na ja, ſo drumrum halt.“ „Ja, was iſt denn des.“ Sie wiſchte ſich die Hände an der Schürze ab und trip⸗ pelte ihm voran ins Haus. Die Stubentüre aufſtoßend, rief ſie: „Alter, da ſchau her, der Schmied Martin iſt da.“ „Wer iſt da?“ fragte der Bauer. „Der Martin, ja.“ Sie ſchob den Burſchen über die Tür⸗ ſchwelle.„Direkt aus Amerika ſagt er, kommt er. Und wie nobl daß er beinander iſt. Haben wir es net immer geſagt, Alter: der Martin kommt einmal als ſteinreicher Mann heim.“ Martin ſpitzte die Ohren. Ja, es gab ihm direkt einen Riß, wie er das Wort ſteinreich hörte und es gelüſtete ihn, die Leute vorläufig in dem Glauben zu laſſen. Er lachte und ſtreckte dem Bauern die Hand hin. Hab mir gedacht, ich muß doch einmal nachſchaun bei dir, Bernrieder, und muß dir Dank ſagen, weil du meinen Grund ſo gut in Stand gehalten haſt. „Ja, ja,“ meinte der Vernrieder nach einer Weile.„Iſt ganz gut, daß d' kommſt, dann können wir gleich verhandeln, was ich dir an Pacht ſchuldig bin.“ „Ah geh, das preſſiert doch net. Das käm ja grad raus als wenn ich wegen dem hergekommen wär. Wegen der Kleinigkeit iſt ja kaum der Müh wert, daß man redet.“ Mar⸗ tin machte dazu eine dementſprechende Handbewegung wie einer, der von den Zinſen ſeines Bankkontos lebt. Da⸗ wirkte offenſichtlich, denn der Bauer ſagte: „Du haſt dich gemacht da drüben, ſcheint mir. Geh zu. Reſl, hol einen Krug Bier rauf aus dem Keller. Wirſt mir doch keinen Korb geben, Martin- erſten Ziele!“ gelingt es uns, den Feind abzuſchütteln. Wir wollen uns in keinen Kampf einlaſſen, wenn es nicht unbedingt ſein muß Wir fahren ja koſtbare Ladung nach Belfaſt! Die Zeit will gar nicht vergehen Drei Stunden ſind hin. Die Kälte, die in mittlerer Höhe wider Erwarten in dieſer Jahres⸗ zeit herrſcht, frißt ſich tiefer in die Gelenke und Füße, drinat durch die warme Fliegerkleidung. Nach Mitternacht nähern wir uns dem Ziel. Dort un⸗ ten brennt es ſchon an vielen Stellen. Auf einem faſt Qua⸗ dratkilometer großen Raum im Hafen ſprüht die Glut der Brandbomben. Die Glut weiſt uns den Weg. Wir fliegen von der Waſſerſeite an, an der ſich der Schein des Mondes ſpiegelt und uns auch dort Umriſſe der Hafenanlagen er⸗ kennen läßt, wohin der Feuerſchein noch nicht reicht. Die Hafenanlagen mit den kriegswichtigen Zielen ſind rund 300 Quadratkilometer groß. Sie alle in einem einzigen Angriff zu erfaſſen, iſt ganz unmöglich, die Hälfte aber in rollenden Punktzielen anzugreifen und ſo zu zerſtören, daß ſie für den Gebrauch ausfallen, muß gelingen. Vorn in der Kanzel liegt Oberleutnant H. Vor ſich hält er die Karte. In den roten Schein ſeiner Taſchenlampen miſcht ſich von unten der Schein der Brände und der wie Trauben in der Luft hängenden Leuchtbomben. Wir fliegen auf das Ziel zu. Oberleutnant H. aber wirft die Bomben noch nicht. Erſt ſon⸗ diert er den Luftraum Unter uns ſtehen wie dunkle Würſte pralle Sperrballone über dem Schein der Brände. Nicht zwei oder drei, nein zehn bis zwanzig machen wir aus. In einer weiten Schleife fliegen wir noch einmal an. Schein⸗ werfer leuchten überhaupt nicht auf Wir gehen hinunter um hundert und aber hundert Meter Schon flitzen an uns die Leuchtgeſchoßbahnen der leichten Flakartillerie vorbei. Das Feuer der ſchweren Flakartillerie liegt nun zu hoch. Wieder liegt der Beobachter in der Kanzel. Der Teppich über dem Zielgerät iſt heruntergerollt Die Bombenklappen werden geöffnet. Wie der Beobachter trotz heftigen Flak⸗ feuers— eine ſchwere Salve muß tief liegen denn unſere Maſchine wurde mehrmals geſchütteln— ganz ruhig iſt und ſich um nichts als das Ziel kümmert, kommt mir der Gedanke Es könnte eine vom beſten deutſchen Künſtler ge⸗ ſchaffene Bronze ſein Wir mögen eine Viertelſtunde über dem Zielraum ge⸗ weſen ſein Solch ein Wirkungsbild ſahen wir ſelten. Schon brennen rieſige Werfthallen und Docks Zum Teil ſind ſie ſchon ausgebrannt zuſammengefallen, ſchwelen noch Dane⸗ ben aber wachſen aus den ſprühenden Feldern der Brand⸗ bomben rieſige lodernde Fackeln Wir werfen unſere Bom⸗ ben leichten und mittelſchweren Kalibers neben die ſchon beſtehenden Brände, entfachen neue Das tun auch die an⸗ deren Bald iſt, während wir über dem Ziel kreiſen, ein Flammenmeer dort unten im Entſtehen. Dazwiſchen ſehen wir ſchwerſte Kaliber in Hallen Speichern, Docks und Werf⸗ ten einſchlagen und ſie auseinanderbrechen Gaſometer ex⸗ plodieren Brennſtofftanks reißen mit hoher Flamme aus⸗ einander. Auf dem Victoria⸗Kanal und dem Musgrave⸗ Kanal liegen brennende Schiffe Eine Exploſion löſt die an⸗ dere ab Brandbomben, Leuchtbomben, Detonationen, Flak⸗ ſprengpunkte, leichte Geſchoßbahnen, flammende Brände übertreffen ſich wechſelſeitig in ihren leuchtenden Erſchei⸗ mungen „Na ja, ein Schluck Bier vertrag ich, glaub ich, ſchon noch.“ „Da drüben in Amerika wird es doch kein ſo gutes Bier geben wie bei uns?“ wollte der Bernrieder wiſſen. „Das nicht, aber wir haben meiſtens Sekt getrunken.“ „Blutſakra! So nobel haſt es du gehabt. Biſt eigentlich ſchon verheiratet.“ „Ah, was dir net einfallt. Das hat noch Zeit.“ „Was hat noch Zeit?“ fragte die Bäuerin, die in dem Augenblick mit dem Bier die Stube betrat. „Heiraten“, ſagte der Martin und ſchi nach dem Bierkrug. „Du wirſt ſchon eine drüben haben, ſo eine v che Dollar⸗ prinzeſſin?“ wollte die Bäuerin wiſſen. Martin legte den Kopf ein wenig zurück und lächelte: „Wer weiß grad. Es könnt ja ſein. Alſo, Bernrieder, ich bin ſo frei.“ Haſtig nahm er der Bäuerin den Krug aus der Hand und ſetzte ihn an den Mund. Es dauerte hübſch lange, bis er abſetzte und den Krug auf den Tiſch ſtellte. „Herrſchaft, war das ein gutes Tröpferl. Da braucht man gar keinen Durſt z' haben, das rinnt hinunter wie Honig.“ „Was haſt dann jetzt im Sinn?“ fragte der Bernrieder. „Weißt, ich muß dir's ſchon ſagen, es tät mich reuen, wenn du deinen Grund jetzt ſelber bewirtſchaften möchteſt, nach⸗ dem ich heuer im Frühjahr ſoviel guten Dünger hingeworfen habe.“ Martin wehrte mit der Hand ab. „Mach' dir deswegen keine Sorg', Bernrieder. Ich bin mir ſelber noch nicht recht im klaren, was ich anfang. Will einmal drüber ſchlafen. Wahrſcheinlich reiſ' ich morgen ſchon wieder ab.“ „Ah geh, ein paar Wochen wirſt es doch aushalten können hier. Mußt wiſſen, daß Seehalden ſich inzwiſchen zu einem guten Kurort emporgeſchwungen hat. Vorigen Som⸗ mer haben wir viele Fremde gehabt.“ Martin verzog den Mund ein wenig, als wie wenn dies für ihn kein Begriff wäre. Und dann ſagte er:„Alſo, wie geſagt, Bernrieder, wegen dem Grund, da brauchſt dir keine Sorge machen.“ „Ja, aber du könnteſt mir wenigſtens ſagen, was ich dir ſchuldig bin.“ „Mein, was ſagen wir denn da. Sind dir hundert Mark zuviel für die vier Jahr?“ Der Bauer glaubte nicht recht gehört zu haben. „Hundert Mark denkſt du?“ „Warum, nein, es iſt beileib nicht zuviel. Wart, das Geld kannſt gleich haben.“ „Geh, das preſſiert doch nicht“, meinte Martin gönner⸗ haft, freute ſich aber inbrünſtig, als der Bauer das Geld in fünf Zwanzigmarkſcheinen vor ihm hinzählte. Martin griff läſſig darnach und ſchob ſie in ſeine Hoſentaſche. Dann fragte er: „Was hat ſich denn ſonſt noch ereignet hier?“ O, es war eine ganze Menge Neuigkeiten, die Martin erfuhr. Das Schloßgut Reuth war alſo verkauft worden. Der Marktplatz von Seehalden hatte ein neues Geſicht be⸗ kommen. Aus dem Gaſthaus„Zum Plochen“ war ein Hotel geworden und ſolche Dinge mehr. Martin hörte intereſſiert zu und dann ſagte er, daß er aufbrechen müſſe, weil ihn im Hotel„Zum Plochen“ eine Dame erwarte, Kriegsmateriallieferungen aus USA iſt, wenn nicht reſt⸗ los vernichtet, ſo doch empfindlich getroffen Der erſte An⸗ griff auf Belfaſt war ſchon ein erheblicher Schlag gegen das Einfallstor an der Nordweſtküſte Großbritanniens. Der heutige Angriff aber übertraf ihn, bedingt durch günſtige Wetterlage und auch durch die täglich größer werdende und erfahrungsreichere Entſchloſſenheit unſerer Kampfbeſatzun⸗ gen. Als der Mond im Weſten im Meer verſank und die Morgenröte die flüchtende Dunkelheit ablöſte, landeten die letzten Maſchinen im Heimathafen nach mehrſtündigem Feindflug. Im Tiefflug vernichtet Leichte Kampfflugzeuge überraſchen einen engliſchen Geleitzug. Von Kriegsberichter Robert Baur. DNB...(PS.) Wie im Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht mitgeteilt wird, haben deutſche Kampfflug⸗ zeuge dem Gegner wieder im Seegebiet weſtlich der Inſet erneut ſchweren Schaden zugefügt. Allein von unſerer Gruppe wurde neben zwei Handelsſchiffen von je 3000 To. ein Zerſtörer von rund 1200 To. von Bomben ſchweren Kalibers ſo gut getroffen, daß er ſich nach der Exploſton ſo⸗ fort zur Seite legte und wenig ſpäter in den Fluten ver⸗ ſank. f Noch bevor die Sonne im Weſten untergegangen iſt, ha⸗ ben unſere leichten Kampfflugzeuge unter Führung von Staffelkapitän Oberleutnant A. unſeren Einſätzhafen in Nordfrankreich verlaſſen. Im Tiefflug geht es weit hinaus über See nach Norden Bevor Ziele auf dem engliſchen Feſt⸗ land angegriffen werden, ſuchen die Beſatzungen das offene Meer ab. halten Ausſchau nach einem Geleitzug. Wenn ſie einen Konvoi ausmachen können, wird England erneut an ſeiner verwundbarſten Stelle getroffen werden Faſt ſcheint es ſo, als wäre jeglicher Schiffsverkehr auf der weiten See ausgeſtorben, bis plötzlich am Horizont eine Rauchfahne ſichtbar wird Im gleichen Augenblick gibt Oberleutnant A⸗ den Befehl zum Angriff Ehe der Gegner die Gefahr die ihm droht, erkannt hat, ſind die Maſchinen über den Ge⸗ leitzug von 7 bis 8 mittelgroßen Frachtern gekommen. Mit raſender Fahrt geht der Staffelkapitän auf den Begleitſchutz des Konvois, einen Zerſtörers, zu und löſt die beiden Bom? ben die durch die Bordwand in das Innere eingedrungen ſein müſſen Leutnant R und Oberleutnant Br. greifen in der gleichen Sekunde die größten Frachter des Gegners an, zwei Dreitauſendtonner, die ebenfalls Volltreffer erhalten. Und noch ehe die Flugzeugführer ihre Maſchinen, die in unerhörtem Tempo über die Maſtſpitzen der angegriffenen Fahrzeuge hinweggebrauſt ſind, hochgeriſſen haben, um die Wirkung der Treffer zu beobachten, explodieren die Bom⸗ ben. Der Zerſtörer neigt ſich immer ſtärker zur Seite, ſackt dann urplötzlich weg, verſchwindet in den Fluten, und über den beiden getroffenen Frachtern ſtehen für einen Augenblick Rauchwolken. Als ſie ſich auflöſen, iſt nichts mehr von den beiden Handelsſchiffen zu ſehen. Sie teilen das Los ihres Be mochers 5 13 1% Jawohl, er ſägte, daß er von einer Dame erwartet werde und freute ſich königlich über die Berntiederin, die vor lauter Neugier hungrige Augen bekam. 1 „So, ſo, eine Dame“, ſagte ſie erwartungsvoll.„Iſt es vielleicht das Fräulein Braut?“ 15 f Martin ſtand ſchon an der Türe und wollte eigentlich keine Antwort mehr geben. Aber vor ſopiel Neugier zer⸗ floß ſeine Standhaftigkeit. 22 5 1 „Ich kenne ſie erſt ſeit heute vormittag“, geſtand er. „Und wißt ihr, auf welche Art ich ſie kennengelernt habe?“ Er erzählte das kleine Erlebnis am See und fügte dann hinzu:„Bei allem Fortſchritt hat Seehalden aber doch ver⸗ geſſen, am See draußen das Nötige zu tun. Da gehören Badekabinen hin, Ruhebänke, ein paar Ruderboote und ſo fort. Na ja, ich wüßte ſchon, was da zu tun wäre, wenn ich das Hierbleiben im Sinn hätte. Alſo, nichts für ungut, daß ich euch ſo lange aufgehalten habe. Gute Nacht bei⸗ ſammen.“ 5 Im Gegenteil, es war uns eine große Ehre“, ſägte die Bäuerin. 5 50 „Wenn du ein biſſl warteſt, geh ich mit dir auf ein paar 1 meinte der Bauer und ſchlüpfte ſchnell in ſeine Joppe. l Als ſie das Haus verließen, war die Sonne hinter dem blochen hinuntergekrochen. Ein mildes Abendrot glutete auf allen Bergſpitzen, und die Wälder ſtanden in ſamt⸗ dunkler Schönheit darunter. Es zwang die Augen förmlich, dorthin zu ſehen, wo der Abend ſich in ſolch reicher Pracht vberſchenkte. Selbſt der Bernrieder, der wirklich keinen aus⸗ geſprochenen Sinn für Naturſchönheiten hatte, konnte ſich nicht enthalten, zu ſagen: 1555 „Sag', was du willſt. Martin, es iſt doch nirgends ſo ſchön wie bei uns da.“ 1 Martin ſchwieg, aber er mußte dem Bernrieder inner⸗ lich recht geben, obwohl er in ſeinem Leben noch ganz andere Dinge geſehen hatte, als ein leuchtendes Abendrot. Nach einer Weile meinte der Bauer: 85 „Mir will gar nicht recht aus dem Kopf, was du vorhin geſagt haſt wegen dem See. Ich glaub', daß er ein ſchönes Stück Geld abwerfen könnte.“ 9 „Man muß allerdings zuerſt ein ſchänes Stück Geld reinſtecken“, antwortete Martin. Dann ging er auf ein anderes Thema über.„Wird eigentlich noch was geredet von dem, weshalb ich damals fort bin?“ wollte er wiſſen. Der Bernrieder lachte.„ 18 5 „Da redet kein Menſch mehr was davon. Warſt halt auch noch ein junger Kampl damals und hätteſt nicht de aus der Heimat z' rennen brauchen, wegen der paar Reh⸗ böck'. Aber wer weiß, für was es gut war. Du haſt weni⸗ ſtens was geſehen von der Welt, haſt einen Haufen Geld und—— 1 8 5 „Geld wie Heu, bloß nicht ſo lang“ 1 f Martin ſchmunzelnd. Es freute ihn immer mehr, e Mann zu gelten. 1. „„Du biſt ein tüchtiges Luder, Martin. Da de uns alle verſtecken hinter dir.“ 5 5 „Na ja, jeder tut halt, was er 5 „Glück gehört ſchon auch dazu“, it Freilich, Glück hab' ich immer und übere prahlte Martin. a 5 Belfaſt, der jetzt bedeutendſte Umſchlaghafen für die ne 1 en. 2 22 Hen . e Kor psſührer Hühnlein in Straßburg Vereidigung der Motorſtandarte 157. NSG. Auf dem Karl⸗Roos⸗Platz in Straßburg nahm der Korpsführer des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps, Reichsleiter Adolf Hühnlein, die Vereidigung der erſten elſäſſiſchen Einheit des NSKK., der Motorſtandarte 157 (Straßburg) vor. Neben den Männern der Straßburger Standarte ſtanden Abordnungen anderer Standarten im Elſaß und der Motorſportſchule Achern in Baden. Nachdem der Korpsführer die Front abgeſchritten hatte, richtete er an die Männer eine Anſprache, in der er zunächſt ſeine Freude über die tadelloſe Haltung der Männer zum Ausdruck brachte. In knapp zehnmonatiger angeſtrengter, aber freudig geleiſteter Aufbauarbeit ſeien die Kameraden aus dem Elſaß in das Korps hineingewachſen. Der Korps⸗ führer erinnerte an die Julitage des vorigen Jahres, als er einige Tage im Elſaß geweſen ſei, um ſich von dem Einſatz des NSA. zu überzeugen. Sofort ſeien all die vordring⸗ lichen Aufgaben, die der Transport von Tauſenden elſäſſiſchen Flüchtlingen, die Einrichtung eines Kurierdienſtes im Rah⸗ men der Organiſation Todt, die Wiederherſtellung geord⸗ neter Verkehrsverhältniſſe uſw. geſtellt habe, angepackt und planmäßig gelöſt worden. Hervorragendes hätten die NSKK.⸗Verkehrsſtaffeln der Motorgruppe Südweſt vollbracht. Dieſer Einſatz habe das Vorbild abgegeben für den nun folgenden Neuaufbau. Tauſende von aufbauwilligen Kräften aus dem Elſaß hätten ſich freiwillig dem NS. rfügung geſtellt. Jedesmal, wenn dem Korps von der rung ein Auftrag erteilt worden ſei, habe es vorher ſchon aus ſich heraus die Vorarbeit geleiſtet gehabt, ſei es mun bei der Errichtung von Motorſportſchulen oder in der vormilitäriſchen Ausbildung. Eine herrliche Aufgabe ſei dem Nationalſozialismus im Elſaß geſtellt. Gelte es doch, eine deutſche Landſchaft mit deutſchen Menſchen für alle Zeiten in das Großdeutſche Reich zurückzuholen. Der Korpsführer nannte dann die wich⸗ tigſten Tugenden, die der NSKK.⸗Mann als politiſcher Soldat des Führers zu erfüllen habe. Er ſprach darauf die Eidesformel, die von den Männern Satz für Satz nachgeſpro⸗ chen wurde und vereidigte anſchließend die Sturmführer⸗An⸗ wärter durch Handſchlag. Es folgte ein Vorbeimarſch. Die NE ſammelt und verteilt Brot NSG. Es iſt bekannt, daß in vielen Familien die Brot⸗ marken nicht voll aufgebraucht werden. Die NS. ſorgt dafür, daß ſie geſammelt und planmäßig verwendet werden. Denn heute darf weniger denn je Brot vergeudet werden. Die von Mitte Februar bis Mitte März 1941 durch⸗ geführte Sammlung führte im Gau Baden zu einem Ergeb⸗ nis von 51 996 425 g Brotmarken, welche in 71094 Haus⸗ haltungen geſammelt wurden. Man ſtelle ſich vor: über fünf Güterwagen Brot machen dieſe überzähligen Marken eines Monats aus! Ihre Neuverteilung kam den kinderreichen Familien beſtens zu ſtatteß) auch die Gaue Sudetenland und Thüringen wurden mit einer beſonderen Zuwendung berückſichtigt. Jeder Volks⸗ genoſſe wird daher ſeine überflüſſigen Brotmarken dahin geben, wo ſie am nutzbringendſten Verwendung finden. der 7 Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat anläßlich des Ablebens des dä⸗ niſchen Geſandten Kammerherrn Zahle dem König von Dä⸗ nemark und Frau Zahle ſein Beileid übermittelt. Berlin. Für die Glückwünſche aus Anlaß ſeiner Ernen⸗ nung zum Pionier der Arbeit ſpricht Reichsleiter Amann ſeinen Dank aus. In der ihm gewordenen Auszeichnung ſehe er eine Ehrung für die deutſche Preſſe, ſeine Mitar⸗ beiter und alle deutſchen Preſſemänner. Newyork. Die verdächtige Geheimniskrämerei bei Be⸗ handlung des Kriegsetats hat im kanadiſchen Parlament zu einem ſchweren Konflikt geführt. Er iſt vor allem ein Aus⸗ fluß der in weiten Kreiſen vorhandenen Mißſtimmung über die von England verlangten unabläſſigen Opfer für den Krieg der Londoner Plutokraten. Volksſchädlinge hingerichtet. „DNB. Berlin, 6 Mai Der am 11 April 1914 in Hein⸗ richstal geborene Joſef Kohle wurde hingerichtet, den das Sondergericht in Dortmund als Volksſchädling zum Tode verurteilt hatte. Kohle, ein gefährlicher Gewohnheitsver⸗ brecher, hat in Arnsberg und in Wahn und Umgebung zahlreiche Betrügereien und Diebſtähle unter Ausnützung der Kriegsverhältniſſe begangen— Ferner iſt der am 22 Auguſt 1903 in Werweiden(Oſtpreußen) geborene Wil⸗ helm Rosga hingerichtet worden den ebenfalls das Son⸗ dergericht in Dortmund als Gewaltverbrecher zum Tode verurteilt hatte. Rosga hat in Lünen⸗Brambauer Zie Ehefrau eines Freundes in ihrer Wohnung ermordet. Aus Jaden und den Nachbarganen Ausreichender Hausrat nach dem Krieg NS. Das Gauheimſtättenamt Baden teilt mit: Am die Befriedigung des im Kriege angewachſenen und aufgeſtau⸗ ten Bedarfs an Hausrat im Rahmen des vom Führer er⸗ teilten Auftrages zur Vorbereitung des deutſchen Wohnungs⸗ baues nach dem Kriege auch auf dieſem Gebiet zu gewähr⸗ leiſten, hat der Reichskommiſſar für den ſozialen Wohnungs⸗ bau, Reichsleiter Dr. Ley, mit Wirkung vom 25. März 1941 den Leiter des Reichsheimſtättenamtes der DAF. und Hauptabteilungsleiter des Reichskommiſſars für den ſozialen Wohnungsbau, Dr. Steinhauſer, mit der Durchführung vor⸗ bereitender Maßnahmen beauftragt, die der Sicherung einer mengenmäßig, qualitativ und kulturell ausreichenden Her⸗ ſtellung von deutſchem Hausrat ſowie der Regelung der Preiſe und des Abſatzes nach dem Kriege dienen ſollen. Zum Ver⸗ treter Dr. Steinhauſers wurde der Hauptabteilungsleiter Dörr beſtellt. upflegeſchule in Konſtanz. der Freien Schweſtern und Pfle⸗ kürzlich eine Krankenpflegeſchule me werden zu dieſem ſind bereits zehn Sch innen ein⸗ wird der Schweſtern⸗ tte eine weitere Förderung er⸗ NSF. Vom Re gerinnen wurde in Ko eröffnet. Sämtliche R dig neu eingerichte geſetzt; weitere ſoll 0 Nachwuchs auch an dieſer S fahren. (J) Auenheim b. Kehl.(Waghalſigkeit führt zum Tode.) Ein 12jähriger Knabe, der in Bodersweier in Ferien weilte und einen Ausflug an die Kinzigmündung unternahm, kam auf den Gedanken, auf einem Brett die Kin⸗ zig zu überqueren. Die Hinfahrt ging gut vonſtatten. Auf der Rückfahrt wurde das Brett gegen die Mündung zu ge⸗ trieben und legte ſich wenige Meter vor dem rettenden Ufer zur Seite. Der Knabe ſtürzte ins Waſſer und ertrank, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. 2 Freiburg.(Profeſſor Zöllner geſtorben.) Im 87. Lebensjahr ſtarb hier nach kurzer ſchwerer Krankheit der Altmeiſter der deutſchen Tondichter, Profeſſor Heinrich Zöllner. Sein Vater war der Schöpfer des Liedes:„Das Wondern des Müllers Luſt“. dieſes Schr 5 Sinzheim.(Tödlicher Unfall eines 13⸗ Jährigen.) Der 13jährige Sohn des Einwohners Bau⸗ meiſter von Waibſtadt berunglückte auf der Heimfahrt vom Walde tödlich. Der Junge ſtürzte von einem beladenen Laubwagen und war ſofort tot. Ettenheim.(50 Jahre Jung viehweide Kah⸗ lenberg.) Die Jungviehweide Kahlenberg bei Ettenheim kann dieſes Jahr auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Zum neuen Weidgang wurden 24 Fohlen und 72 Jungrin⸗ der zumeiſt aus dem Ried, ausſchließlich erſtklaſſiges Frankenlhal.(Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt.) Vor der hieſigen Strafkammer hatte ſich der Kraftfahrer Thomas Denu aus Deidesheim wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten und wurde zu fünf Monate Gefängnis, abzüglich acht Wochen Unterſuchungs⸗ haft unter Aufhebung des Haftbefehls. Der Verurteilte fuhr Anfang März mit ſeinem Laſtzua auf der Straße eines Ludwigshafener Fabrikbetriebes. Vor ihm bewegte ſich in der gleichen Fahrtrichtung ein älterer Radfahrer, der an ſeinem Fahrrad einen kleinen Anhänger mit ſich führte. Aus entgegengeſetzter Richtung kam ein anderes Fahrzeug. Dabei erſaßte der Angeklagte den vor ihm fah⸗ renden Radler und überfuhr ihn; dieſer blieb tot zwiſchen den Vorderrädern liegen. Denu will Signal gegeben haben und gibt an, daß der Getötete wohl plötzlich eine Bewe⸗ gung nach links gemacht habe, die dann zu dem Unfall führte. Die Beweisaufnahme ergab jedoch, daß D. eeicht⸗ ſinnig, ja ſogar grob fahrläſſig gehandelt hatte und ihn da⸗ für eine fühlbare Strafe treffen mußte. — Heilbronn.(Schwan durch wildernden Hund getötet.) Die beiden Schwäne des Eisſees im Pfühlpark wurden tot aufgefunden. Die Schwänin war von einem wil⸗ dernden Hund angefallen und faſt gänzlich aufgefreſſen wor⸗ den. Der Schwan dagegen, der tot auf dem Waſſer ſchwamm, wies keine Verletzungen auf. Man will verſuchen, die vier im Schwanenneſt vorgefundenen Eier im Gut Neckarau aus⸗ brüten zu laſſen. Der Vorfall zeigt wieder, welch großen Schaden frei umherſtreichende Hunde anrichten können. Zweibrücken.(schwerer Unfall durch rabiate Kuh.) Ein Landwirt aus dem benachbarten Medelsheim hatte eine Kuh gekauft und befand ſich auf dem Heimweg mit dieſer. Plötzlich wurde das Tier ſtörriſch und ſtellte ſich gegen den Landwirt, dem ſie mit den Hörnern ſchwere Verletzungen beibrachte. Ein des Wegs kommender Mann konnte nur mit Mühe das Tier bändigen und beiſeitefüh⸗ 5 5 Verletzte mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. 5 . 5.— 0 Bauernkraſt überwindet den Tod Der Südweſten des Großdeutſchen Reiches hat in Verlauf der letzten Jahrhunderte mehr als einmal verhee⸗ rende Kriege über ſich ergehen laſſen müſſen, die das Land verwüſteten und die Siedlungen entvölkerten. Was der Krieg verſchonte, rafften anſteckende Seuchen dahin. In den Kirchen⸗ büchern aus jener Zeit, ſoweit ſie erhalten ſind, oder in an⸗ deren Aufzeichnungen lieſt man immer wieder, daß dieſes oder jenes Dorf bis auf ein paar Einwohner ausgeſtorben iſt. Aber kaum ein Menſchengeſchlecht ſpäter verraten ung die gleichen Quellen wieder eine zahlreiche wachſende Be⸗ völkerung. Und wenn wieder eine Generation vergangen iſt, ſind die Lücken in der Bevölkerung ausgefüllt. Der Kinder⸗ reichtum der Bauern hatte Not und Tod überwunden. Die Lebenskraft des Bauerntums im deutſchen Süd⸗ weſten war ſo ſtark, daß es kaum 50 Jahre nach dem Drei⸗ ßigjährigen Krieg, aus Lothringen, dem Saarland, der Pfalz, Heſſen, Baden und Württemberg, Tauſende und Abertauſende bäuerlicher Siedler nach Amerika ſchicken konnte und dieſa Auswanderung das ganze Jahrhundert hindurch in kurzen Zeitabſtänden mit gleicher Stärke nach dem deutſchen Oſten und Südoſten weiterging, ohne daß dieſer Aderlaß zab⸗ lenmäßig auf längere Zeit hin ſpürbar geweſen wär Der Kinderreichtum des Bauernvolkes bildete in allen Kriegs⸗ und Notzeiten den unerſchöpflichen Jungborn von Volk und Staat. Auch die Siedlungsgeſchichte ſelbſt bie⸗ tet zahlreiche Beiſpiele für dieſe lebendige Kraft des Bauern⸗ tums. In den deutſchen Siedlungsräumen der Batſchka und des Banates haben Fieber und Seuchen in den erſten Jahrzehnten ihres Beſtehens zahlreiche Lücken in die Reihen der Einwanderer und ihrer Kinder geriſſen. Aber die dritte Generation füllte bereits die weiten Landſtriche, ſodaß das Land knapp zu werden begann und der Ueberſchuß ſich weiter wenden mußte. So entſtanden die deutſchen Streuſiedlungen auf dem Balkan, ſo kamen Nachkommen der Batſchkadeut⸗ ſchen wieder nach Galizien und Südrußland und ſogar nach Amerika. Ein lehrreiches Beiſpiel bietet auch der deutſche Oſten. Ohne den Kinderreichtum der Bauernſiedler wäre heute ein großer Teil des Oſtdeutſchen Volksbodens in fremd⸗ völkiſchem Beſitz. So wurde in Oſtpreußen zur Ordenszeit nur das Gebiet zwiſchen der Weichſel und der ermländiſchen Nordoſtgrenze von deutſchen Bauern beſetzt. Die deutſchen Bauernſiedler öſtlich der ermländiſchen Nordoſtgrenze ſind aber zu 90 v. H. Nachkommen dieſer erſten herangeholten Bauernſiedler. So gelang es dem deutſchen Oſten, obwohl der deutſche Siedlerzuſtrom nach Oſtpreußen bereits zu Be⸗ ginn des 14. Jahrhunderts für lange Zeit verſiegte, ganz Oftpreußen(bis auf den Wildnisgürtel zum Schutze der Oſt⸗ grenze) einzudeutſchen. Auch ſonſt iſt das oſtpreußiſche Beiſpiel kennzeich⸗ nend. In der Zeit von 1709 bis 1711 ſtarben in Oſtpreußen an der Peſt über 240 000 Menſchen, d. h. etwa 40 v. H. der Einwohner. Etwa 11000 Bauernhöfe werden völlig menſchenleer; doch bereits im Jahre 1711 ſind weit über ein Drittel dieſer Höfe, 4241 wüſte Stellen, mit oſtpreußiſchen Bauernfamilien neu beſetzt. Durch Friedrich Wilhelm I. wur⸗ den in der Zeit von 1713 bis 1740 aus dem Mutterlande 15 000 Bauernfamilien und durch Friedrich II. in der Zeit von 1740 bis 1786 weitere 25000 Bauernfamilien an⸗ geſiedelt. Welche Kraft und welcher Lebensſtrom von dieſer Bauernſiedlung ausging, erweiſt allein die Tatſache, daß ſich die oſtpreußiſche Bevölkerung von 400 000 Einwoh⸗ nern im Jahre 1720 auf 931000 Einwohner 1800 erhöhte. Wenn man die lebensraumweitende Wirkung der deut⸗ ſchen Bauernſiedlung würdigt, darf man über die Leiſtung de deutſchen Bauern als Kulturpionier nicht vergef⸗ ſen, daß dieſe Pionierleiſtung nur das Mittel war, um die Lebensgrundlage eines kraftvollen Bauerntums zu ſchaffen. Ein Hagen-Arzneimittel ist ein Heilmiſſel aus den weltberühmten» Forschungs- stäften. Jausende von Arzten verordnen „Hagens Arzneimittel und erzielen damit glänzende Erfolge. Jede„Hager Arznei- [SAT ER mittelpackung ist kennflich amo agen. Kreuz. Geſiunung iſt stärker als Zahlen! Mit der erdrückenden Zahl ihrer Uebermacht gedach⸗ ten die Feinde des vom Führer geſchaffenen Großdeutſch⸗ lands abermals zu triumphieren,— wobei ſie ſich von der Skrupelloſigkeit ihrer Kampfmethoden den ſicheren Sieg über den ſoldatiſchen und ehrenhaften Geiſt unſeres Vol⸗ kes verſprachen. Sie ſummierten die Diviſionen der von ihnen gegen Deutſchland aufgehetzten Nationen, ſie zogen um unſer Land einen Kreis von Feſtungen und Bunker⸗ linien, von Flughäfen und Flottenſtützpunkten, ſie rech⸗ neten in phantaſtiſchen Zahlen von Soldaten und Ka⸗ nonen, Flugzeugen, Kriegsſchiffen und farbigem Kanonen⸗ 1 ſutter. War nicht ganz Europa englandhörig bis zur Selbſtvernichtung, und vor allem— ſtanden nicht uner⸗ meßliche Schätze an Rohſtoffen, Erzen, Kriegsmaterialien und Nahrungsmitteln zur Verfügung der britiſchen Welt⸗ macht, der gegenüber ein eingekreiſtes, auf kärglicher Scholle hungerndes Deutſchland zuſammenbrechen mußte, wie es einſtmals die Hungerblockade des Weltkrieges er⸗ zwungen hatte? Nun, es hat ſich gezeigt, daß die ſtolze und bis zum Tode opferbereite Geſinnung des deutſchen Menſchen ſtärker iſt als britiſche Verworſenheit und als alle Zahlen⸗ wunder Englands. Geniale Führung, heldenmütiges Sol⸗ datentum und geſchichtlich beiſpielloſe Waffentechnik zer⸗ achen den eiſernen Ring der Einkreiſung, trieben Mil⸗ en von britiſchen Helfershelfern zu Paaren, über⸗ die Wunder der 1 N Feſtungsbaukunſt und etterten die Uebermacht der Gegner zu Lande, zu Waſſer und in der Luft. Heute ſteht der ganze europäiſche Kontinent unter dem ſtarken Schutz des deutſchen Schwer⸗ tes, und von der Anbetung britiſcher Rechenkünſte iſt den von Churchill betrogenen Völkern nur ein überdimenſio⸗ naler Katzenjammer verblieben. Wie ſteht es nun aber um die nach Englands Mei⸗ nung doch entſcheidende Frage der Ernährung? Auch hier haben die Zahlenwunder der Briten ſich als fragwürdig erwieſen. Millionen Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen britiſchen oder englandhörigen Schiffsraumes ſanken auf den Meeresgrund, und eine angſterfüllte Debatte im Unter⸗ haus machte dem Inſelvolk klar, daß es im kommenden Winter eine fürchterliche Hungersnot zu erwarten hat. Die Parks und Golfplätze der Plutokraten ſollen„mobiliſiert“ werden, um die Verluſte auszugleichen. An einen wirk⸗ lichen Erfolg ſo verſpäteter Maßnahmen dürften ſelbſt die überklugen Lords kaum glauben, nachdem ihnen das deutſche Beiſpiel bewieſen hat, daß nur ein lebenskräf⸗ tiges und leiſtungsfähiges Bauerntum die Ernährung eines Millionenvolkes aus eigener Scholle zu ſichern vermag. In Deutſchland iſt es dank der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik des Reichsbauernführers R. Walther Darrs freilich dahin gekommen, daß unſer Landvolk in uner⸗ hörtem Einſatz aller Kräfte dem Heimatboden ausreichende Nahrungsmengen für die Nation und ihre Wehrmacht abgewann. Rechtzeitige Planung, muſtergültige Organi⸗ ſation und volksgemeinſchaftliches Denken unſerer Bauern Erfolge letzten Endes nicht von zahlenmäßigen Voraus⸗ überwand die Schwierigkeiten, die ſich vor allem bei Kriegsbeginn aus dem Mangel an Arbeitskräften und Geſpannen ergaben. Feſtes Zuſammenſtehen der bäuer⸗ lichen Hof⸗ und Dorfgemeinſchaften, eiſerne Pflichterfül⸗ lung und reſtloſe Erfüllung der von der Führung erteilten Parolen ermöglichte im Herbſt 1939 die Bergung der Hackfruchternte und die Herbſtbeſtellung. Muſtergültiger Einſatz in der Frühjahrsbeſtellung 1940 glich die Folgen des harten Kriegswinters aus, durch unbedingte Ver⸗ meidung des Verfütterns von Brotgetreide konnte das Ablieferungsſoll nicht nur erreicht, ſondern z. B. beim Roggen ſogar übertroffen werden. Immer war es die Geſinnung und ſittliche Haltung des deutſchen Bauern, die Punkt für Punkt die britiſchen Aushungerungspläne zunichte machte. So konnte durch pflichtgetreue Abliefe⸗ rung und reſtloſe Erfaſſung der Milcherträge die An⸗ lieferung an die Molkereien ſchon 1940 gegenüber dem Friedensjahr 1938 um zweieinhalb Milliarden Kilogramm geſteigert werden! Für 1941 ſind die Ablieferungsſätze gegenüber dem Vorjahre im wochenweiſen Vergleich aber mals um 4 bis 7 v. H. geſtiegen] So ſteht Deutſchland heute mit einer jährlichen Buttererzeugung von 600 006 Tonnen in der ganzen Welt an zweiter Stelle! Was wil es demgegenüber beſagen, wenn Amerika auf 1Ema! größerer Fläche 750 000 Tonnen Butter erzeugt, zumal! dort 67 Millionen Rinder zur Verfügung ſtehen, während Deutſchland 24 Millionen Rinder beſitzt. Es gibt wohl kaum einen ſchlagenderen Beweis als dieſen für die Richtigkeit der nationalſozialiſtiſchen Erkenntnis, daß all⸗ ſetzungen abhängen, ſondern vom Menſchen. nung des deutſchen Bauern iſt ſtärker als alle kolonnen britiſcher Plutokraten und Kriegsb ö 1 ö 1 ö Colcale Nuud schau Zeit des Wachſens Im Frühling, in der geſegneten Zeit des Wachſens, Hrängt das neue Leben überall ſieghaft nach Entfaltung. Während ſich die Pflanzenwelt täglich mehr mit dem neuen grünen Gewand ſchmückt, wird tief in der Ackerſcholle das Saatkorn immer größer und dringt ſprießend aus dem chwarzbraunen Boden. Die Zeit der Ausſaat iſt vorüber, e Periode des Wachſens iſt gekommen, das milliardenfäl⸗ nige Leben in der Natur regt ſich allüberall und treibt Blät⸗ ter, Blüten und Blumen in bunteſter Fülle. Was uns Menſchen gemeinhin als Frühlingsſchönheit dünkt, iſt im Organismus der Natur eine drängende, ſtür⸗ miſche Jugendzeit, die nur allzu bald wieder vergeht, um der Reife Platz zu machen. Die Zeit des Werdens und Wachſens iſt eine hohe, eine heilige Zeit und die Mutter Erde als Ernährerin der Menſchen und aller anderen Ge⸗ ſchöpfe verdient Ehrfurcht vor jedem ihrer zarten Halme, vor jeder Blüte und vor jedem jungen Gräslein, das, im Windeshauch zitternd, wogt und ſchwankt. Tödlicher Verkehrsunfall. In den Mittagsſtunden fuhr ein Kraftfahrer mit ſeinem Perſonenkraftwagen in über⸗ mäßiger Geſchwindigkeit durch die Sandhofer Straße in Richtung Stadl. An der Hanfſtraße ſtieß er mit einem aus dieſer Richtung aus der Straße herauskommenden Radfahrer zuſammen, welcher ſeinerſeits nicht auf das Vorfahrtrecht geachtet hatte. Der Radfahrer, ein 60 jähriger Mann aus Sandhofen, wurde zu Boden geſchleudert und ſtarb kurze Zeit darauf an den erlittenen ſchweren Verletzungen. Ins Motorrad gelaufen. Nachts lief ein älterer Mann einem durch den Luiſenring fahrenden Motorradler in die ahrbahn und wurde ſchwer verletzt. Auch der Motorrad⸗ her erlitt Verletzungen. Beide mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. — Die Mieten für möblierte Zimmer. Bereits vor län⸗ rer Zeit hatte der Reichskommiſſar für die Preisbildung 1 möblierten Zimmern den örtlichen Preisbehörden als wirk⸗ amſtes Gegenmittel gegen Preisſteigerungen den Erlaß von icht⸗ oder Höchſtpreisanordnungen empfohlen. Zahlreiche Preisbehörden haben von dieſer Anregung Gebrauch gemacht. Am den Erlaß weiterer Anordnungen zu fördern, hat der Reichskommiſſar für die Preisbildung nunmehr in ſeinem Mit⸗ keilungsblatt eine Muſteranordnung veröffentlicht. In dieſer Anordnung werden die Zimmer in beſtimmte Gruppen ein⸗ geteilt, deden Höchſtpreiſe ſeweils den örtlichen Verhältniſſen Anzupaſſen find. Die Nachprüfung des Mietzinſes durch Be⸗ hörden und ſpätere Mietbewerber ſoll ein Untermietbuch er⸗ leichtern, in das der Vermieter jedes länger als eine Woche andauernde Mietverhältnis mit genauen Einzelangaben ein⸗ zutragen hat. Die Muſteranordnung gibt ferner Grundſätze für die Mietzinsbildung bei Leerzimmern und Schlafſtellen ſowie für die Untervermietung von leeren und möblierten Wohnungen, um den auch inſoweit auftretenden Neigungen zum Preisauftrieb entſcheidend zu begegnen. — Neiſebüros voll in Betrieb. Um den Reiſenden die Vorbereitung ihrer Reiſen zu erleichtern, haben ſich die Reiſe⸗ büros, die faſt durchweg in Betrieb ſind, in den Dienſt geſtellt. Sie liefern nach wie vor ohne jeden Aufſchlag Fahrkarten, Bettkarten, Flugſcheine uſw. Darüber hinaus geben ſie er⸗ ſchöpfend Auskunft über alle heute gegebenen Reiſe⸗ und Er⸗ holungsmöglichkeiten. Auch Proſpekte über beſonders preis⸗ werte, während des ganzen Jahres durchführbare Pauſchal⸗ erholungsreiſen nach deutſchen Bädern und Kurorten ſind bei den Reiſebüros kostenlos zu haben. ** — Bei Poſtſendungen nach dem Gau Weſtmark zu be⸗ achten. Seit Erweiterung des früheren Gaues Saarpfalz zum Gau Weſtmark vermerken viele Volksgenoſſen in der Aufſchrift der Poſtſendungen nach dieſem Gau neben dem Beſtim⸗ mungsort die Bezeichnung„Weſtmark“. Wegen dieſer poli⸗ tiſch zwar richtigen Bezeichnung werden aber infolge der gro⸗ 55 Ausdehnung des Gaues und zahlreicher gleichlautender rtsnamen ſehr häufig Poſtſendungen fehlgeleitet und ver⸗ zögert. Die Deutſche Reichspoſt bittet daher, in den Auf⸗ Ert en den Zuſatz„Weſtmark“ nicht zu verwenden, ſon⸗ en nur die poſtamtlichen Ortsbezeichnungen anzugeben wie ſie aus dem Ortsverzeichnis der Reichspoſt zu erſehen oder bei jeder Poſtdienſtſtelle zu erfragen ſind. Bei großen und all⸗ mein bekannten Orten des Gaues kann jeder Zuſatz zum Ortsnamen wegbleiben, ſoweit nicht gleichnamige Orte unter⸗ Das Blütenwunder Geheimniſſe der Natur— Die Befruchtung Das herrliche Blühen, das nun unſere Heimat wiederum in einen großen Garten verwandelt, erweckt in uns die Freude am Schönen. Den Ablauf verfolgt der Landmann aufmerkſam; aber auch der Städter weiß den Obſtbau zu ſchätzen. Wir wiſſen, wenn der Zauber der Obſtbaumblüte um Uns iſt, daß wirkſame Beſtäubung bei den Biaiumen, die durchaus von Inſekten allein nicht abhängig iſt, die Voraus⸗ ſetzung für den Ertrag bildet. Was will die Natur mit der Blüte? Nicht der äſthetiſche Genuß am Wunder des Blühens, noch die wirt⸗ ſchaftliche Funbtion im Obſtbau erſchöpfen den Vorgang, der der Erhalkung der Art dient der Grundlage allen Geſche⸗ hens in der Natur. Einen komplizierten Apparat können wir eine Blüte nennen: grün die geſchloſſenen Kelchblätter, farbig nach dem Aufſpringen mit den Staubblättern. Die Beſtäubung erfolgt unter mannigfachen Erſcheinungen— und ſehr verſchiedenartig. Mit dem Problem befaßt ſich— in Deutſchland ſeit 1926— die Blütenhiologie, wobei Pro⸗ feſſor Schanderl(Geißenheim) zu wichtigſten Erkenntniſſen kam. Manche Obſtarten können nicht durch Befruchtung mit eigenem Staub Früchte hervorbringen. Andere können von den eigenen Pollen aus fruchten. Bei den vollenſterilen iſt der Pollenſtaub funktionslos. Unverträgliche Gruppen kommen oft bei Steinobſt vor; hier können zum Beiſpiel zwei Kirſchſorten etwa nicht nach gegenſeitiger Beſtäubung Früchte hervorbringen. Gleich bei den Mandeln ſtoßen wir auf eine Sonder⸗ art. Sie ſind unfähig, ſich mit ſorten⸗ und baumeigenen Pollen zu befruchten, würden alſo Zierbäume bleiben, wenn nicht gleichzeitig Blüher da ſind von anderer Sorte und ſämlingsfremd. Ganz anders iſt die Sache bei Pfir ichen. Alle Sorten, die bei uns vorkommen, fruchten mit eigenen Pollen. So kann ein Baum ganz einſam ſtehen Selbſt bei ſchlechter Witterung wird der Ertrag e nee gut. Auch wenn die Blüten wochenlang geſchloſſen ſind bleiben die Staubfächer offen. Ebenſo ſind Aprikoſen, entgegen der Behauptung ausländiſcher Forſcher, bei Beſtäubung durch fremde Sorten nicht fruchtbar. Unter den Süßkkr⸗ ſchen ſind dagegen alle Sorten der Welt ſelhſtſteril das heißt bei Eigenbefruchtung unfruchtbar. Ein einzelner Kirſchbaum mitten in einem Apfelbaumgarten wäre nur Zierbaum. Eine Anlage mit einer einzigen Sorte bleibt, wenn keine andere Sorte in der Nähe iſt deswegen ertrag⸗ los. Sauerkirſchen ſind keineswegs einheitlich. Hier kommen alle Uebergängs vor. Am häufigſten ſind ſelbſtſterile. ſolche die von den eigenen Pollen aus fruchten. Die von anderen abhängigen Sorten ſollen ausgemerzt werden. Zur Pfla u⸗ mengruppe zählen wir Pflaumen, Zwetſchen und Rei⸗ neclauden. Ein Drittel ihrer Sorten erweiſt ſich als ſelbſt⸗ fruchtbar. Ein markantes Beiſpiel iſt die Lützelſachſe. ner Frühzwetſche, die vor 10 Jahren ihren Sieges⸗ zug dürch ganz Deutſchland antrat. Während ſie an der Bergſtraße und im Alten Land bei Hamburg aute Träger ſtellte weil hier eine blaue Frühzwetſche einwirkte. 8 ſie zunächſt bei außerordentlich früher Blüte in der Pfalz und am Niederrhein, da ſie auf Fremdbefruchtung angewie⸗ ſen iſt und ſie da allein ſtand. Wie weiſe die Natur einge⸗ richtet iſt, erkennen wir auch daran daß es bei dieſer Züch⸗ tung genügt, wenn von 100 Blüten nur 12 befruchtet werden. Abſolut unabhängig iſt die deutſche Hauszwetſche, die wich⸗ tigſte Pflaumenſorte Europas, fa, ſie nimmt wahrſcheinlich den Blütenſtaub anderer Sorten nicht an. Aepfel und Birnen bringen mit eigenen Pollen keine Früchte. Hier iſt wichtig, daß jeweils andere Sorten. die um die gleiche Zeit blühen, in der Nähe ſtehen. Allerdings ſchwirren bei ſpäter Blüte die Bienen ſchon emſig, die oft einen weiten Weg hene ee außerdem bleiben die Pollen mehrere Tage lebensfähig. ö 8 Zwar nimmt die Biene allein die Befruchtung nicht vor. Sie fliegt ja meiſt noch nicht, wenn Kirſchen blühen. Wenn die Blütenbüſchel im Regen hin⸗ und herpendeln dann üßer⸗ nimmt der Wind die Beförderung. Bei Kernobst greiken ſchon zur Hauptſache die Inſekten ein. Daß die Bienen unſchäbbare Dienſte leiſten, darf nicht verkannt werden, wenn wir uns an dem Blütenwunder freuen, die Farben⸗ bracht auf unſere Angen wirken laſſen und etwas hinter die Kuliſſen der Natur zu ſchauen verſuchen, die voll von rätſel⸗ haften Geheimniſſen iſt in ihrer Größe. Gedenktage 7. Mai. 973 Otto I., der Große, römiſcher Kaiſer deutſcher Nation, in Memleben geboren. 1623 Der Ritter Franz von Sickingen auf Burg Landſtuhl geſtorben. 1833 Der Tondichter Johannes Brahms in Hamburg geb. 1840 Der ruſſiſche Tondichter Peter Tſchaikowſky in Wot⸗ kinſk geboren. 1855 Der Ingenieur und Gründer des deutſchen Muſeume in München, Oskar v. Miller, in München geboren. 1876 Der Zeichner, Dichter und Muſiker Franz Graf Pocei in München geſtorben. 1919 Uebergabe des Verſailler Diktats durch Clemenceau ſchieden werden müſſen. an Graf Brockdorff⸗Rankau. Als vor etwa 30 Jahren das erſte Vitamin entdeckt wurde. da ahnte niemand, welch ungeheure Bedeutung dieſen Wirk⸗ ſtoffen zukommt. Die Wiſſenſchaft war mit Recht ſtolz da⸗ rauf, nun endlich das Weſen der Rachitis des Skorhuts uſw. erkannt zu haben. Doch daß s außer den damals be⸗ kannten Vitaminen noch viel mehr geben ſollte, erſchien den Forſchern jener Zeit am beſten zum ſchränkte, die Vitan den Buchſtaben A, ſich, daß die Buchſt Uſw. einzuführen zur ſprünglich als einheit * aus ve Die Za ö die heutige Wiſſenſchaft dert rechnet von Dutzend erforſcht iſt, was damit zuſammenhänat daß dieſt Donnerstag, 8. Mai: Miete D 24 und 2. Sondermiete Donnerstag, 8. Mai: Für die NSG.„Kraft durch na Freitag, 9. Mai: Für die NSG.„Kraft durch 1840 Der Maler Caſpar David Friedrich in Dresden geſt. Glatze und graue Haare Vitaminmangelkrankheiten? unwahrſcheinlich was vielleicht dadurch druck kommt daß man ſich darauf be⸗ zum Zweck der Unterſcheidung mit C muſw. zu bezeichnen. Jedoch zeigte es allein bald nicht mehr ausreichten, ug. Bezeichnungen wie B 1. B 2 il ſich auch herausſtellte daß ur⸗ Stoffe angeſehene Vitamiſſe ſich u Einzelheſtandteilen Aus edenar ö zuſaͤmmenſetzten. der au g indenen Vitamine wächſt ſtändig ſo daß mit mindeſtens einem halben Hun— denen allerdings noch nicht einmal ein Stoffe in nur unvorſtellbar kleinen Mengen im Körver vor 5 kommen. Kürzlich ſind nun wieder zwei neue Vitamine entdeckt worden, denen erſtaunliche Eigenſchaften zuzukommen ſchei⸗ nen. Es iſt bekannt, daß auch Tiere unter Haarausfall lei⸗ den. Man hat, um hinter die Urſache dieſer Krankheit zu kommen, Mäuſe mit allen bisher bekannten Vitaminen, Nährſtoffen, Salzen uſw. gefüttert. Trotzdem blieben de Haarausfall und die damit zuſammenhängenden Hautent? zündungen beſtehen. Eine Heilung trat aber ſehr bald ein. tr wenn man die Verſuchstiere mit Leberpräparaten behan⸗ 1 delte. In der Leber mußte alſo ein bisher unbekannter Wirkſtoff, ein Vitamin, enthalten ſein. Nach lanawierigen 5 und mühevollen Verſuchen gelang es dem Forſcher Wooley, de aus Leberextrakten dies neue Vitamin zu gewinnen. Be bi der Beſtimmung der Zuſammenſetzung des Stoffes machte er zu die intereſſante Feſtſtellung, daß es ſich wahrſcheinlich um ur den gleichen Wirkſtoff handelt den man von der Pflanze m her als Wachstumshormon„Phytin“ kennt. Verſuche mik ke us Getreidekeimingen gewonnenem Phytin erbrachten nämlich die gleichen Ergebniſſe. Das iſt zugleich auch ein ſe neuer Beweis für die Zuſammenhänge zwiſchen Tier⸗ und 0 Pflanzenwelt. Aus der Tatſache aber, daß das neue Vita-⸗ 2A min in der Leber der höheren Säugetiere vorkommt, darf geſchloſſen werden, daß es für die ebenfalls von Bedeutung er ſein wird Mit großer Wahrſcheinlichkeit kann alſo angenom: ſi men werden, daß auch der Haarausfall beim Menſchen auf einen Mangel an dieſem Vitamin zurückzuführen iſt.— Den Forſchern Lunde und Kringſtadt gelang— ebenfalls aus S Leberextrakten!— die Reindarſtellung eines weiteren Vi⸗ M tamins, das ſich als identiſch mit einer bereits bekannten ge chemiſchen Verbindung, der Panthotenſäure, erwies Tier⸗ ge verſuche ergaben, daß dieſer Stoff als„Anti⸗graue⸗Hagre⸗ 6 Mittel“ angeſehen werden kann denn ſchon weniae Milli⸗ la gramm genügten, um den Haarfarbe wiederzugeben. Es wäre natürlich verfehlt, nun ſchon für die allernächſte en Zeit das Ende der Glatzen zu erwarten denn deren Urſachs ih iſt nicht allein als Vitaminmangel zurückzuführen. Geiß; m iſt aber daß die Medizin mit dieſen neuen Erkenntniſſen N auch neue Wege zur Heilung dieſer Haarkrankheiten finden die Verſuchstieren ihre normale wird. 90 5 ſie Mannheimer Theater ſchau in Im Nationalthegter: b ſel D 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ i le gemeinde Ludwigshafen, Abt. 410 bis 414, 435 bis 0 436: Die vier Geſellen. Luſtſpiel von Jochen Huth. 0 Anfang 19, Ende 21.30 Uhr. ba Freitag, 9. Mai: Miete F 22 und 2. Sondermiete F 11 eit und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ 1 gemeinde Ludwigshafen, Abt. 425 bis 429: Die Zau⸗ un berin. Oper von Peter Tſchafkowſky. Anfang 18.30, kat Ende gegen 21.45 Uhr. 2 Im Neuen Theater(Roſengarten): Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Pla e 88 Si 15 510 55185 1515 248 bis 259, 80 bi 89, 509 Fe is 510, is 520, 540, Jugendgr Nr. 1 bis M 500, 1001 bis 1125, 1501 1 1350 e D Nr. 7 4 bis 600, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Das W Nachtlager in Granada. Oper von Konradin Ki Kreutzer. Anfang 19, Ende nach 21 Uhr. ſte⸗ 1 1 Freude“ ein Kulturgemeinde Ludwigshafen: Geſchloſſene Vorſtellung di, für die Hitler⸗Jugend Ludwigshafen: Sappho. in 2430 J von Franz Grillparzer. Anfang 19, Ends im 5 T. Sonnenaufgang 5.55 Mondaufgang 16.04 —**— 20 92 Sonnenuntergang 2081 Monduntergang 400 rik Zum Eintritt auf 1. Juli oder früher gewandte Stenotypistin, 8 Ahr Evangel. Kirchenchor Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Donnerstag Abend Drobe. Eier⸗ Verteilung. Verſorgungsberechtigten auf Abſchnitt a 2 Eier ferner Kontoristin un kaufmännische Anfängerin gesucht. Fleißiges Zu erfragen in der Geſchüftsſt. d. Bl. Oer Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. 8 Städt. Ernährungsamt Mannheim. Ausgube von Seefiſchen Auf den vom 5. Mai bis 1. Juni 1941 gültigen Beſtellſchein 23 der Reichseierkarte werden für jeden auf Abſchnitt b 2 Eier ab 12. Mai 1941 abgegeben. Soweit die Eier ſchon früher bei den Verteilern vorhanden ſind, können ſie auch ſchon vor dem genannten Zeitpuntzt ausgegeben werden. Bei 175 5 8 verſpätetem Eintreffen der Eier behalten die Abſchnitte für Geſchäfts haushalt, auch über ihre Laufzeit hinaus Gültigkeit. eventl. auch Mithilfe im Laden, geſucht. in ſämtlichen zugelaſſenen Fiſchverkaufsgeſchäften ohne die St nit Die nächſte Verteilung von Seefiſchen findet N 0 heute Mittwoch, den T. Mai 1941 bisherigen Beſchränkungen ſtatt. i 4 5 Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Nüekſicht auf de die Nummer des weißen Kundenaus weiſes. 5. Städt. Ernährungsamt. 5 N Angebote mit kurzgefaßtem Lebenslauf erbeten an Deutsche Steinzeugwärenfabrik E 5 NMannheim-Friedrichsield. Büglerin zum ſoforttgen Eintritt geſucht. Wäſcherei Volk. Bruteier die bis Freitag angenommen. 8 Mannheim⸗Seckenheim. 1 er Verein gewährt ſeinen Mitgliedern bei Todesfall zu verkaufen. bei einem Eintrittsalter Täglich friſche Zur letzten Brut Aurlalte Taglohn Fußballvereinigung. Morgen Donnerstag Abend Training für all zu haben in der L. Weſch, Kloppenheimerſtr. 103. Neckarbots-Druckerei 25 gahren RM. 220.— . bfaht- ung Aufgage-Maratzen Offenburgerſtraße 45. Oeutſches Jungvolk. A Mittwoch tritt das ganze Fähnlein Verſammlungs⸗Anzeiger. Atztiven, alſo für Schüler, Jugend und Senioren auf dem Spot platz. Reſtloſes Erſcheinen wird erwartet. Anſchließend, üblich, Spieler⸗Verſammlung im Vereinslokal. Turnverein 1898. Ein Kartenvorverkauf für das Handball⸗Länder⸗ treffen, das am Sonntag, 11. Mai im Stadion in Mann zum Austrag kommt, findet in der Turnhalle ſtatt g plätze 60 Pfg., Sitzplätze Mk. 1.50. Der Vorverkauf wird morgen Donnerstag Abend beendet. Morgen Donnerstag Abend punß ½9 Uhr Spieler⸗Verſammlung. n Parteiamtliche Mitteilungen. punkt 6 Uhr in Uniform vor dem Heim an.(Pfli ö Ebenfalls der Spielmannszug. 88 5 0 5 dummſlenpel