hetze gon, ein leren agne ft iſt nder eſten efere chten ſter „die krieg und hang 5 ja⸗ n iſt, jetzt litik Nr. 109 Reckar⸗VBote(2. Blatt) Montag, 12. Mai 1941 Das Leben im beſetzten Griechenland Vom DN B⸗Sonderberichterſtatter. Ein Land ändert in Kriegszeiten raſch ſein Ausſehen. Nicht allein das Auftauchen fremder Trüppenmaſſen, die Einſchränkungen im Leben der Bevölkerung und die Un⸗ terbrechung im Verkehr, die Auswirkung von Kriegsmaß⸗ nahmen und Verordnungen der Beſatzungsbehörden geſtal⸗ ten das äußere Leben des Volkes um, ſondern auch die in⸗ neren Kräfte, politiſche und menſchliche Gefühls und Ein⸗ ſtellungen, Triebe und Hemmungen wirken entſcheidend mit, um dieſen durch Krieg und Beſatzung unvermeidlich gewor⸗ denen Umſtellungsprozeß in eine beſtimmte Richtung zu leiten und zu beſtimmten Ergebniſſen zu führen. Wir ſahen dies ſehr deutlich jetzt in Griechenland, wo wir auf Wirt⸗ ſchafts⸗ und Stimmungsverhältniſſe ſtießen, die nur hier möglich ſind, weil nur hier die beſonderen Vorausſetzungen für ſie beſtehen. Als wir in Athen eintrafen, waren erſt vier Tage ſei⸗ dem Einmarſch der erſten deutſchen Truppen vergangen Das Bild der Straßen wird ſeitdem ſtark von ihnen be herrſcht; vor allem die zahlreichen Kraftfahrzeuge der Wehrmacht fallen in allen Stadtteilen, auch in den Vor, ſtädten, auf, während man die einzelnen Soldaten ſelbſt ir größerer Zahl nur dort trifft, wo es etwas zu ſehen gibt im Zentrum der Stadt, in der Gegend des Verfaſſungs, platzes, der Univerſitäts⸗ und Stadionſtraße und an der Denkmälern, vor allem natürlich auf der Akropolis. Abel obwohl ihr buntes Tuch überall ſofort auffällt, iſt die Zah unſerer Soldaten nicht ſehr groß im Vergleich zu der Men ſchenmenge, die wir in dieſen Tagen in den Athener Stra ßen zu allen Stunden des Tages⸗fanden Eine Million Ein wohner zählt dieſe Stadt in Friedenszeiten, aber als die deutſchen Truppen einmarſchierten, war dieſe Zahl um die Hälfte angewachſen, denn etwa 500 000 Menſchen hatten ſich in den Wochen vorher nach Athen geflüchtet in der An⸗ nahme und Gewißheit, daß hier am Fuße der Akropolis die größte Sicherheit vor den Gefahren des Krieges be⸗ ſtehen würde Dieſe Menſchenflut, die die Stadt förmlich überſchwemmt, hatte wirtſchaftliche Auswirkungen, deren Behebung heute noch ein großes Probterſenſt Dieſe Men⸗ ſchen hatten Hunger, ſie hatten Bedarf an allen möglichen Dingen, ſie mußten ihr tägliches Brot, aber auch noch dies und jenes kaufen, und da fürchteten die Athener, ſelbſt zu kurz zu kommen und eines Tages überhaupt nichts mehi zu haben, zumal durch die Kriegsereigniſſe der Verkehr immer mehr eingeſchränkt und die Zufuhren immer ſtär⸗ ker unterbunden wurden So entſtand eine Einkaufspanik, die ſich nicht nur auf Lebensmittel aller Art, ſondern auch auf die verſchiedenſten Bedarfsartikel erſtreckte und bald zu einem regelrechten Ausverkauf der Stadt führte. Aber als die deutſchen Truppen einmarſchierten, tran ſofort eine 1 Beruhigung ein Mit der Unge⸗ wißheit über die Zukunft verſchwand die Nervoſität, und we ſie noch vorhanden war, wurde ſie durch die klaren und vernünftigen Anordnungen der Beſcktzungsbehörden bald beſeitigt Die Achtung, die ſich unſere deutſchen Soldaten durch ihre Haltung und ihr Auftreten im erſten Augenblie erworben hatten, wurde durch dieſe organifatoriſchen Maß nahmen der militäriſchen Dienftſtellen noch verſtärkt, und ſo ſteht heute unſere deutſche Wehrmacht in den Augen der Athener Bevölkerung als ein Wunderwerk der Disziplin und der Organiſation da, das mit dem Auftreten und dem Ver⸗ halten der Engländer überhaupt in keinem Vergleich ge⸗ bracht werden kann. Angeſichts der hier geſchilderten beſonderen Lage iſt es von außerordentlicher Bedeutung, daß die jetzt in Griechen⸗ land ſtehenden Verbände der deutſchen Wehrmacht nicht auf die noch vorhandenen Landesprodukte und Vorräte der griechiſchen Wirtſchaft zurückgreifen brauchen, um ſich zu verpflegen, ſondern dieſe Verpfle⸗ gung aus eigenen Beſtänden beſtreiten. Zugute kommen ihnen dabei die rieſigen Lagerbeſtände, die die Engländer für ihr Expeditionsheer in Athen, in Piräus, in Lariſſa und an anderen Stellen angelegt ha⸗ ben und die nun zum größten Teile unverſehrt Kriegs⸗ beute unſerer Truppen wurden Ein Gang durch eines die⸗ ſer engliſchen Lager ermöglicht intereſſante Einblicke in das Syſtem der Verſorgung engliſcher Expeditionstruppen, das weifellos auf den großen Erfahrungen weit zurückreichen⸗ er Expeditions⸗ und Kolonialkriege aufgebaut wurde. Hier findet man nicht nur alle überhaupt denkbaren Lebensmit⸗ tel, ſondern auch die berſchiedenſten Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände, Sportgeräte, Handwerkszeuge, Büroartikel, Küchen⸗ einrichtungen uſw. Welche Werte auf dieſe Weiſe unſeren Truppen in Griechenland in die Hände gefallen ſind, läßt ſich im Augenblick noch garnicht abſchätzen In Phaleron bei Athen wurde eine Zentralverteilungsſtelle eingerichtet, in die die einzelnen Waren aus den verſchiedenen Lagern ge⸗ bracht und an die Truppenverbände ausgegeben werden. So vollzieht ſich die Verſorgung unſerer Soldaten ganz un⸗ abhängig von der Verſorgung der griechiſchen Bevölkerung, für deren Sicherſtellung die griechiſchen Behörden ſelbſt die notwendigen Maßnahmen getroffen haben. Die beſonderen Verhältniſſe, die durch den Flüchtlings⸗ ſtrom in Athen verurſacht wurden ſind inden anderen Städten Griechenlands nicht feſtzuſtellen. Dort ſind keine Schwierigkeiten entſtanden, auf den Märkten ſind die Zu⸗ fuhren normal, und die Bevölkerung kann ihren Bedarf genau ſo decken wie früher Ein Beſuch des Marktes in Salonikiz B mit ſeinem ganz orientaliſch anmutenden Treiben zeigt, daß eine Fülle von Landesprodukten vor⸗ handen iſt und daß das Geſchäfts⸗ und Marktleben unge⸗ ſtört weitergeht. Durch die Kriegsereigniſſe iſt zunächſt eine ſtarke Arbeitsloſigkeit eingetreten, da einerſeits der Schiffsverkehr und die Fiſcherei ſtillgelegt wurden und an⸗ dererſeits viele Induſtriebetriebe deren Beſitzer und Direk⸗ toren(in vielen Fällen Juden) geflüchtet ſind, ihre Arbeit einſtellen mußten So gibt es z. B in Saloniki eine um⸗ fangreiche Tabakinduſtrie ſowie große Spinnereien und We⸗ bereien deren Arbeiter von den geflüchteten Beſitzern ein⸗ fach ihrem Schickſal überlaſſen wurden Jetzt treffen die deutſchen Militärbehörden Maßnahmen, um dieſe Betriebe wieder in Gang zu bringen und dadurch den Arbeitern wieder zu ihrem Verdienſt zu verhelfen Ein ehemaliger grfechiſcher General wurde zum kommiſſariſchen Bürger⸗ meiſter der Stadt beſtimmt der ebenfalls um die Wieder⸗ oufnahme des normalen Wirtſchaftslebens bemüht iſt Der Eiſenbahnverkehr nach Saloniki iſt im Umkreis von etwa 50 km aufgenommen ſo daß die Zufuhren regelmäßig er⸗ folgen können Fleiſch. Gemüſe Obſt uſw kommen in reich⸗ lichen Mengen in die Stadt und werden hier zu billigen Preiſen verkauft Auch hier erkennt die Bevölkerung, daß die deutſchen Soldaten nicht als Feinde, ſondern als Freunde der Griechen ins Land gekommen ſind und daß ſie helfen, wo nur geholfen werden kann. Durch die Vertrei⸗ bung der Engländer aus der Aegäfs und von den ägäiſchen Inſeln iſt auch bereits die Wiederaufnahme der Fiſcherei, die einen Großteil der Bevölkerung ernährt möglich ge⸗ worden Wenn man jetzt über das Meer fliegt, ſieht man überall ſchon wieder die Fiſcherboote ja auch Küſtendampfer kann man wieder auf der Fahrt ſehen. Als eine weſentliche Erleichterung bei der Aufrechterhal⸗ tung des Wirtſchaftslebens hat ſich die Freilafſung aller gefangenen Griechen erwieſen, die am Frei⸗ tag durch den grfechiſchen Rundfunk bekanntgeworden iſt und überall im griechiſchen Volke die größte Genugtuung hervorgerufen hat. Dieſe Freilaſſung wird von jedem Grie⸗ chen als ein Beweis der großen Sympathie und Achtung betrachtet die Adolf Hitler für das griechiſche Volk hegt, und ſo hat dieſe Maßnahme dazu geführt, daß die freundſchaftlichen Gefühle, mit denen unſere Soldaten ſchon beim Einmarſch aufgenommen wurden, noch weiter geſtärkt wurden. Weltanſchauung gegen Geldanſchauung Baldur v. Schirach vor den Buchhändlern. DNB Leipzig, 11. Mai. Die zweite Kriegs⸗Kantate⸗ Tagung der deulſchen Buchhändler fand ihren feſtlichen Hö⸗ hepunkt in einer Kundgebung des deutſchen Buchhandels in dem im Blumenſchmuck prangenden Neuen Theater zu Leipzig, die durch eine Anſprache des Reichsleiters Baldur von Schirach beſondere Bedeutung erhielt. „In Deutſchland,“ ſo ſagte er u a.,„erhebt ſich das Ge⸗ nium der Menſchheit gegen ein ödes, unerträgliches Händ⸗ lertum. An dieſer großen Mobiliſierung des Geiſtes, in der die Weltanſchauung gegen die Geldanſchauung geſetzt wird, iſt jeder deutſche Menſch, jeder Soldat, jeder Junge, jeder Arbeiter, jeder Bauer, jede Hausfrau bewußt oder Unbewußt beteiligt.“ Zum Schluß ſeiner Ausführungen richtete der Reichs⸗ leiter einen Appell an die Buchhändler, den jungen unbe⸗ kannten Autor zu verlegen, denn es ſei mehr Ehre für einen Verleger, einen jungen Dichter beim erſten Aufſitzen aufs Pferd den Steigbügel gehalten zu haben, als einem alten zum 150. Tauſend das 160. hinzuzufügen. Deutſchland muß Kolonien haben! Reichsminiſter Ruſt ſprach in Hamburg Die Hamburger Univerſität iſt durch Errichtung neuer Lehr⸗ ſtühle für die Gebiete der künftigen kolonſalen Aufgaben, ins⸗ beſondere für koloniale Forſtwiſſenſchaft, Bodenkunde, Kultur⸗ technik, Tierzucht und Kolonial⸗ und Wirtſchaftsgeographie weſentlich erweitert worden. Aus Anlaß dieſer für Hamburg bedeutſamen Maßnahme fand in der Univerſität Hamburg eine Feierſtunde ſtatt, bei der Reichserziehungs miniſter Ru ſt über die Bedeutung der Kolonialwiſſenſchaft für Deutſch⸗ laud ſprach. Der Miniſter gab dabei einen Vergleich zwiſchen der kolo⸗ ulalen Beſitzloſigkeit Deutſchlands und dem engliſchen Rieſen⸗ beſitz. England kämpfe für das Privileg, alle Güter dieſer Erde für ſich mit Beſchlag zu belegen, gleichgültig, ob es davon Gebrauch machen könne oder nicht. Unter dem Namen„Völker⸗ bundmandate“ habe England die deutſchen Kolonien geraubt und dem deutſchen Volk unerſchwingliche Tribute auferlegt. Aus der Verzweiflung habe das deutſche Volk ſeinen Weg zu Hitler gefunden. Wiederun erlege England ihm den Weg und antworte mit ſeinen Vernichtungsblänen. Die einzkce Forderung, die Deutſchland an England ſteute— die Forde⸗ rung nach Rückgabe ſeiner Kolonien—, ſei eine klare Rechtsforderung, die mit tauben Ohren von England überhört werde. Nicht über Kolonialforderungen ſei es zu Auseinanderſetzungen mit den Waffen gekommen und wäre es auch nicht gekommen. Nun müſſe der Sieg der Waffen auch dem deutſchen Volk den Zugang zu einem gerechten Anteil an den Kolonfalgütern öffnen. Deutſchlaud müſſe Kolo⸗ nien haben. Was wir morgen aber haben werden, müſſen wir heute bereits vorbereiten. So greife die deutſche Wiſſenſchaft ſchon während des Entſcheidungskampfes auch auf dem kolonialen Gebiet mit der ihr eigenen gründlichen Methodik in Forſchung und Lehre die künftigen Aufgaben an. Seine Hauptſorge, ſo ſagte der Miniſter, ſei es, raſch die Mög⸗ lichkeiten zu ſchaffen, den jungen Akademiker für unſere zu⸗ künftigen Kolonialaufgaben heranzubilden. ee Dee Inn Shheiuwerſer der Wiriſchaft Deutſche Techniſche Ausſtellung in Brüſſel Die kontinentaleuropäiſche Zuſammenarbeit unter deutſcher Führung geſtaltet ſich von Staat zu Staat reger. Nach dem Beiſpiel der ſeit einigen Monaten in Paris ſtattkindenden Deutſchen Techniſchen Ausſtellung, deren Aufgabe es iſt, brachliegende franzöſiſche Induſtrien für die Uebernahme der Produktion deutſcher Induſtrie⸗Erzeugniſſe zu gewinnen, wird in dieſen Tagen in Belgiens Hauptſtadt eine ähnliche Schau eröffnet, deren Durchführung von der belgiſchen Preſſe ſowohl wie von der Induſtrie aufs wärmſte begrüßt wird, zumal es heute in Belgien noch eine Fülle ungenutzter induſtrieller Kapazitätsreſerven gibt. Die Bedürfniſſe der deutſchen In⸗ duſtrie und eine Beſchickung des deutſchen Marktes ſo ſchreibt die Deutſche Handelskammer in Belgien in ihrem Maiheft „Belgienhandel“, werden auch für die Zukunft der belgiſchen Wirtſchaft von großer Wichtigkeit ſein, da nach Friedensſchluß mit einer weſentlich intenſiveren Ausrichtung der Wirtſchafts⸗ ſyſteme der Randländer Europas auf die Mitte dieſes Erd⸗ leils zu rechnen iſt, als dies vor dem Kriege der Fall war. Die Unternehmer, die ſich dann bereits durch ihre Leiſtungen in dieſem Raum einen Namen geſchaffen und die dortigen Marktverhältniſſe aus eigener Erfahrung kennengelernt haben, werden damit einen großen Vorſprung vor den Berufsgenoſſen beſitzen. die mit der Aufnahme der Wirtſchaftsbeziehungen zu deutſchen Unternehmungen zögerten. Auf der anderen Seite iſt das Reich in hohem Maße daran intereſſiert, daß die Wirt⸗ ſchaft Belgiens wieder in Gang kommt und eine ſichere Grund⸗ lage für die Aufrechterhaltung der Ordnung in dieſem Lande ſowie für eine angemeſſene Beſchäftigung und Ernährung der belgiſchen Bevölkerung bietet. Im deutſchen Teil der Deut⸗ ſchen Techniſchen Ausſtellung in Brüſſel werden die Erzeug⸗ hiſſe ausgeſtellt. deren ſofortige Verlagerung nach Belgien von deutſcher Seite gewünſcht wird Im belgiſchen Tell der Aus⸗ ſtellung ſtellt die belgiſche Induſtrie die Waren aus, für die ſie auf Grund ihrer gegenwärtigen Erzeugungsbedingungen ſofort Aufträge in größerem Maße übernehmen kann. Durch »die Brüſſeler Ausſtellung wird fraglos der gewaltigen Strom lohnender Aufträge, der ſich ſchon bisher aus dem Reich nach 1 ergoſſen hat, eine weitere beträchtliche Stärkung er⸗ fahren. Deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit in der Verſicherung Im Rahmen der deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit iſt nunmehr auch eine Vereinbarung über ein enges Zuſammen⸗ gehen auf dem Gebiete des Verſicherun gs weſens zwiſchen dieſen beiden Ländern erzielt worden. Das auf Grund der Anfang März eingeleiteten Verhandlungen zwiſchen Ver⸗ lretern der deutſchen und franzöſiſchen Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften jetzt abgeſchloſſene Verſicherungsabkommen ſieht nach der Ausſchaltung des engliſchen Verſicherungsmarktes in Frank⸗ reich die Erleichterung der Deckung der induſtriellen Riſiken vor, die eine den nationalen Rahmen überſchreitende Deckung erfordern. Die Hauptaufgabe der Verſtändigung ſoll darin beſtehen, die Verſicherungsmärkte von einem ungeſunden Wett⸗ bewerb freizuhalten. Nachdem kürzlich bereits eine Reihe von deutſchen Verſicherern zum Geſchäftsbetrieb in Frankreich zu⸗ gelaſſen worden iſt, haben nun auch franzöſiſche Verſicherungs⸗ geſellſchaften die Genehmigung erhalten, ihren Betrieb in Deutſchland aufzunehmen, 0 Deutſche Aufträge für Kroatiens Induſtrie Mit großer Energie geht der funge kroatiſche Staat an dem Aufbau und die Feſtigung feiner Wirtſchaft, die in Zukunft trotz grundſätzlicher Beibehaltung der Privatinitiative der ſtaatlichen Führung nicht entbehren wird. Durch Geſetz wurde ſoeben ein beſonderes„Amt für die Erneuerung der Wirtſchaft“ beſtellt, dem die Staatsaufſicht über alle Wirt⸗ ſchaftsunternehmungen obliegt. Das Amt wird all dieſenigen Wirtſchaftsunternehmen, die ſich gegen die Beſtimmungen des Geſetzes zur Verhütung der Wirtſchaftsſabotage vergangen haben, in eigene Verwaltung nehmen, ebenſo die Betriebe, deren Beſitzer geflüchtet ſind Auch bei der Ariſierung der kroa⸗ tiſchen Wirtſchaft wird das neugegründete Amt eine beſondere Rolle ſpielen. Zur Ankurbelung der kroatiſchen Wirtſchaft wird die dortige Induſtrie mit Aufträgen aus dem Reich ausgeſtattet Die kroatiſche Tertilinduſtrie, die der Zahl ihrer Betriebe nach an der dritten Stelle der Induſtrien Kroatiens ſteht und etwa 120 Betriebe umfaßt, hat ſich bereits in den Dienſt der deutſch⸗kroatiſchen Wirtſchafts⸗ zuſammenarbeit geſtellt. Auf Grund der in Agram erfolgten Beſprechungen erhält die kroatiſche Textilinduſtrie Aufträge aus dem Reich, die ihr auf Monate hinaus Beſchäftigung ſichern. Den Arbeitsdienſtpflichtigen iſt als erſte Aufgabe die Wiedergutmachung der Kriegsſchäden geſtellt worden. Zur beſſeren Nutzung der landwirtſchaftlichen Möglichkeiten des Landes wurde die Koloniſierung der dünn beſiedelten Gebiete beſtimmt und eine umfaſſende Agrarreform in Ausſicht aeſtellt. Irak von heute. Wie vor 3000 Jahren: Arabiſche Stadtmauer in Molfiul, Eine Stadt, die oft genannt wird. M.) Am Stadttor von Moſſul, der irakiſchen Stadt am Tigris, die im Gebiet großer Erdöl⸗ felder lieat. 8 1 Weltbild⸗Archiv(M). Sport und Spiel Fußbal! Meiſterſchafts⸗Enoſpfele: Gruppe 1:. 5 Gleiwitz: V/R Gleiwitz— Pr. Danzig 41 Prag: NST Prag— Dresdener SC 0¹1 Gruppe 2: Königsberg: VfB Königsberg— 1. SV Jena 0·4 Fulda: Bor. Fulda— Schalke 04 122 Gruppe 3: 5 Straßburg: F Mülhauſen— Vfe 99 Köln 1˙4 Eſſen: Helene Eſſen— Kick. Offenbach 04 Gruppe 4: München: 1860 München— Stuttg. Kickers 221 Wien: Rapid Wien— Pfe Neckarau 811 Freundſchaftsſpiele: Rotweiß Frankfurt— Höchſt 50 Wormatia Worms— VfR Frankenthal 0˙2 SpVgg Fürth— Admira Wien 4.1 Meiſterſchaftsſpfele: Gau Baden: Phönix Karlsruhe— VfB Mühlburg 121 Gau Warttemberg: 5 Union Böckingen— Sportfr. Stuttgart 4: SpVaa Untertürkheim— SS Ulm 1 * Deutſche Fußballmeiſter ſch aft Bf Neckarau in Wien 811 beſiegt. Nun hat Rapid Wien ſich auch der Wiener Fußball⸗ gemeinde in der„Stuttgarter“ Form vorgeſtellt und dabei im vorletzten Gruppenſpiel den Badenmeiſter Vfe Neckar⸗ au mit nicht weniger als 8:1(6:0) in Grund und Boden geſpielt. Die 15 000 Zuſchauer, die ins Praterſtadion ge⸗ kommen waren, hatten ihre helle Freude, und man iſt nun auf den am kommenden Sonntag an gleicher Stätte vevor⸗ 1 Entſcheidungskampf gegen die„Löwen“ beſon⸗ ers geſpannt. Zur Entſchuldigung der Gäſte, die im oro⸗ ßen und ganzen einen ſehr ſympathiſchen Eindruck gemacht haben, muß angeführt werden, daß ſie die Nacht auf der Eiſenbahn zubrachten und erſt am Sonntag morgen in Wien eintrafen. Trotzdem waren Schnelligkeit und begei⸗ ſternde Einſatzfreudigkeit die größten Vorzüge der Mann⸗ eimer Vorſtädter, die aber inbezug auf techniſches Können, aktiſche Einſtellung und planvollen Spielaufbau an die Wiener nicht entfernt heranreichten. Bei Rapid lief das von dem jungen Mittelläufer Gernhart meiſterhaft angekur⸗ belte Spiel großartig, wobei ſich im Angriff der vierfache Torſchütze Schors diesmal beſonders auszeichnete. Neben ihm gefiel Fitz, und auch die linke Angriffsſeite entſprach, während Binder zumeiſt aus dem Hinterhalt durch ideale Vorlagen erfolgreich wirkte. Die beſten Spieler der Gäſte waren noch Wahl, Preſchle, Wilhelm und der Verteidiger Lutz dagegen machte Gaska im Tor einen höchſt unſicheren Eindruck. i Nach einem Lattenſchuß Kaſpireks erzielte Dworacek in der achten Minute den erſten Treffer, ſieben Minuten ſpä⸗ ter landete eine Binderbombe im Tor der Gäſte und in der 27. Minute hieß es durch Kaſpirek 3:0. Dann ſtellte ſich Schors in kurzen Abſtänden mit drei weiteren Toren ein. Nach der Pauſe hatten vorerſt die Neckarauer ihre beſte Zeit, doch in der 65 Minute ſchoß Schors den 7. Treffer, und in der 77. Minute köpfte Binder einen Eckball zum 810 ein. Einer Spielerei der Hütteldorfer Abwehr verdankten die Gäſte fünf Minuten vor Schluß durch Wahl den Ehrentref⸗ fer. Schiedsrichter Büttner, Beuthen. a 5 1860 München— Stuttgarter Kickers 211. In einem ziemlich ausgeglichenen Treffen kamen die Mün⸗ chener„Löwen“ zu einem knappen Erfolg über Württembergs Meiſter. Die Einheimiſchen traten ohne Wendl und Krücke⸗ berg an. während die Kickers auf Conen verzichten mußten. ——— reiklang der Seim Ein Hans-Ernst- Roman 79 Der Wurzel wollte allerlei wiſſen. Ja, er hatte auch ſchon von einer Farm erfahren, die Martin drüben haben ollte. g„Wieviel ſind denn da Stückl Vieh dabei?“ wollte er wiſſen. „Wo?“ fragte Martin ahnungslos. 5 „No, bei deiner Farm halt, die wo du in Amerik drenten haſt.“ Martin riß es. Da war es ſchon wieder, dieſes ver⸗ dammte Gefühl der Würde und des Reichtums, das ihn übermannte, ſobald daran gerührt wurde. Hätte er etwa dem Wurzel jetzt ſagen ſollen: das iſt ja alles gar nicht wahr. Ich bin genau ſo ein armer Teufel wie du. Nein, das brachte er nicht übers Herz. Und ſo flunkerte er hurtig drauflos. „Werden wohl tauſend Stück ſein. Küh und Roß zu⸗ ſammen, verſteht ſich.“ Der Wurzl erſchauderte vor dieſer gewaltigen Zahl. „Da glaub ich's freilich, daß du reich biſt“, ſagte er und wollte dann wiſſen, wie die Weiber drüben ausſähen. »Was meinſt?“ fragte Martin, denn er war für dieſe Frage nicht gleich mit einer Ausrede gewappnet. Der Wurzl zwinkerte mit dem linken Auge. „Mit den Weibern, mein ich. Wie ſind denn die drüben?“ 5 Martin ſpitzte den Mund und ſchnackelte mit den Fingern. „Mei, Menſch, da könnteſt was erleben. Da können die unſeren da überhaupt nicht mit. In Honolulu zum Beiſpiel, laß dir ſagen, da hab ich eine gehabt— ſowas findeſt hier nicht, und wenn du drei Stund das Tal aufwärtsgehſt.“ „Schöner noch wie die Lehrer⸗Chriſtl?“ f Martin kannte zwar die Lehrer⸗Ehriſtl nicht, aber er agte: 5 „Das iſt ja gar kein Vergleich. Ich ſag dir ja, da darfſt weit und breit gehn, bis du ſo was findeſt, wie ich in Hono⸗ lulu gehabt habe.“ g Der Wurzl bekam ganz wäſſerige Augen. Er dachte ſeuf⸗ zend an die ſeinige daheim, die einen Kropf hatte und den 0 1 1 1 ———— Die erste ßalbe Stunde ſtand iim Zeſchen vörzüglicher Ab⸗ wehrleiſtungen beider Hintermangſchaften. Der 60er Sturm war etwas gefährlicher, und nach einem Gedränge vor dem Stuttgarter Tor konnte Stepberger im Nachſchuß das erſte Tor ſchießen. Ein 2:0 vergab kurz vor der Pauſe Schmid⸗ huber, frei vor Deyhle ſtehend. Nach der Pauſe erkämpften ſich die Kickers in der 63. Minute durch Kipp den Ausgleich, aber die im Sturm nach wie vor etwas gefährlicheren Mün⸗ chener buchten durch Schmidhuber ein zweites Tor und hiel⸗ ten dann den knappen Vorſprung mit vereinten Kräften gegen die zum Schluß ſtark drängenden Gäſte. Bad iſcher Fußball Phönis Karlsruhe— VfB. Mühlburg 111. Dieſes letzte Verbandsſpiel kam vor 1000 Zuſchauern zum Austrag und brachte dem Phönix ein verdientes Un⸗ entſchieden. Das Spiel wurde von beiden Mannſchaften in. fairer Weiſe durchgeführt und ſah in der erſten Hälfte den Phönix überlegen und in ſeinen Aktionen weit gefährlicher als die ſich ſehr ſchlecht zuſammenfindenden Mühlburger. Trotzdem ging Mühlburg nach zehn Minuten durch ſeinen Halblinken Fiſcher, der einen Deckungsfehler bei Phönix aus⸗ nutzte, in Führung. Aber ſchon drei Minuten ſpäter hatte Phönix nach- einem feinen Angriff den Ausgleich erzielt, der durch Schwertle mit fam oſem Schuß erreicht wurde. Die Phönix⸗Elf war im ganzen Ablauf der erſten Hälfte ton⸗ angebend, hatte aber mit ihren Aktionen einiges Pech. In der zweiten Hälfte war das Spiel etwas verteilter, verlor aber beiderſeits an Zuſammenhang. Erſt gegen Spielende kam Phönir wieder ſtark auf und ſetzte erneut das Mühlburger Tor unter Druck, aber einige ganz zugeſpitzte Situationen wur⸗ den von den Mühlburgern mit Glück überſtanden. Schieds⸗ richter Lauer⸗Plankſtadt war mäßig. Im Mannheimer Stadion mit 1118. Der neunte Handball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und Ungarn, der am Sonntagnachmittag vor 10000 Beſuchern im Mannheimer Stadion vor ſich ging, brachte zwar den erwarteten deutſchen Sieg, aber mit 11:8 Toren fiel das Ergebnis überraſchend knapp aus. Das lag einmal an der wenig überzeugenden Leiſtung der deutſchen National⸗ elf, dann aber zeigten ſich unſere ungariſchen Gäſte ſtark ſchl. und es hätte nicht viel an einer Ueberraſchung ge⸗ ehlt. In der erſten Halbzeit, die die ungarn mit 53 für ſich buchten, war das Zuſammenſpiel in der deutſchen Elf höchſt mangelhaft, eine Tatſache, die umſo mehr überraſchte, als gerade die deutſche Nationalmannſchaft ſtets durch präch⸗ tige Zuſammenarbeit aller Mannſchaftsteile begeiſterte. Dies⸗ mal wurde aber allzu viel auf eigene Fauſt-geſpielt, was nicht nur den Erfolg, ſondern auch die Schönheit des Kamp⸗ fes beeinträchtigte. Die Angarn überraſchten dagegen nach der angenehmen Seite. Sie zeigten gute Mannſchafts⸗ arbeit, hatten in Meray einen großartigen Torhüter und in dem Halbrechten Erdodoy einen Stürmer von Sonderklaſſe. Die Stärmer verſtanden ſich ſehr gut, und ihr Wurfvermögen war erſtaunlich. Dabei muß allerdings erwähnt werden, daß es in der deutſchen Hintermannſchaft viele Deckungsfehler gab, die die Gäſte geſchickt ausnutzten. Torhüter Körvers, Mittelläufer Brinkmann und die Stürmer Fromm, Zimmer⸗ mann und Brüntgens waren noch die Beſten auf deutſcher Seite. Der Verliner Denſchel war zwar der erfolgreichſte Torſchütze, aber er zeigte doch die mäßigſte Stürmerleiſtung. Beſſer wurde die Zufammenarbeit auf deutſcher Seite erſt nach der Pauſe, und da wurden dann auch die tapferen Un⸗ garn niedergekämpft. Für unſere Gäſte, die in Mannheim vorzüglich empfangen wurden, iſt aber dieſes ehrenvolle Er⸗ gebnis unſtreitig ein Erfolg. Die deutſche 1:0⸗Führung glichen die Ungarn ſofort aus, und nach einem Zwiſchenſtand von 3:1 ſicherten ſie ſich bis zur Pauſe eine 5:8⸗Führung. Nach Seitenwechſel wurde es über 5:5, 5:7 und 72:7 ſchließlich 11:7 für Deutſchland, und mit einem achten Treffer für die Ungarn ſchloß der von Müller(Wiesbaden) vorzüglich geleitete Kampf. Die Mannſchaften: Deutſchland: Körpers; Knautz, Hiener; Mücke, Brinkmann, Kaiter; Zimmermann, Denſchel, Sutter. Brüntoens. Fromm. Unaarn: Meray: Petery, —*——— ganzen Tag keifte. Der Wurzl hatte ſich trotz ſeiner nahezu ſechzig Jahre ein leichtempfängliches Herz bewahrt und ſeine Gedanken machten oftmals geradezu herrliche Spaziergänge hinter ſchönen Frauen her, obwohl ihm der Mut immer ge⸗ fehlt hatte zu einer befreienden Tat. Nein, er war ein ganz harmloſer Ehemann mit einem unſchuldigen Gemüt, obwohl er immer ſo tat, als gelüſte es ihn, ſein Herz tauſendfach zu verſchenken. Mittlerweile waren ſie bei den erſten Häuſern ange⸗ kommen. Da begegnete ihnen ein Mädchen. Sie kam ge⸗ radewegs aus einem Bäckerladen und hatte eine Einkaufs⸗ taſche. Ihr Geſicht war von einer ebenmäßigen Schönheit. Das blonde Haar war in zwei Zöpfen gebändigt, die wie ein Kronreif um die hohe Stirn geſchlungen waren. Und was für Augen ſie hatte. Groß und klar und dunkel. Sie gehörte jedenfalls zu jenen ſeltenen Menſchenkindern, die ſich einem beim erſten Sehen irgendwie einſchreiben. Der Wurzl zog ſeine Mütze, grüßte artig, und ſein Ge⸗ ſicht ging dabei auseinander wie ein Krapfenteig. Mit einem kleinen Lächeln und freundlichen Nicken gab das Mädchen den Gruß zurück und war dann vorüber. a Martin verhielt den Schritt und wandte das Geſicht über die Achſel. Dabei faßte er den Wurzl am Joppenärmel. „Wer iſt das Mädchen?“ „Ja, das war die Lehrer⸗Chriſtl?“ „Vielleicht vom Hauptlehrer Lechner die Chriſtine?“ „Ja, ganz richtig, vom Hauptlehrer Lechner, bei dem du noch in die Schul gegangen biſt.“ Martin nickte verſonnen vor ſich hin. f „Wie ich in die Schul gegangen bin, weiß ich die Chri⸗ ſtine noch als ganz kleines Kind, das im Schulgarten auf allen Bieren umeinandergekrabbelt iſt. Und dann, wie ich fort bin, da mag ſie vielleicht zehn Jahr alt geweſen ſein.“ „Stimmt, ſtimmt“, ſagte der Wurzl.„Die Ehriſtl iſt jetzt zwanzig. Jahr geworden. Sie führt jetzt, nachdem die Frau Lechner vor vier Jahren geſtorben iſt, ihrem Vater den Haushalt. Auf dem Höslinger ſeinem Anger hat ſich de Lehrer vor ein paar Jahren ein Haus gebaut. Im Som⸗ mer haben ſie auch allweil Fremde, da hat ſie Arbeit genug, die Chriſtl.“ 5 In dieſem Augenblick wandte auch das Mädchen den Kopf zurück. Nur für einen kleinen Augenblick, dann ging ſie wieder wefter, und Martin Breitenbacher fühlte ſich Eszeki, Otte. Die Torſchützen für Deutſchland: Denſchel(4), Brüntgens(3), Brinkmann 65 Fromm und Zimmermann; für Ungarn: Erdodoy(6), Fodor und Eszeki. —— 30. Hockey⸗Länderſieg Ungarn in Schweinfurt mit 2:0 geſchlagen. Das vierte Hockeyländerſpiel zwiſchen Deutſchland und Ungarn gab Schweinfurt am Sonntag das Gepräge. Zu dem einzigen Sieg und den zwei Unentſchieden, die Deutſchland gegen die Magyaren bisher erzielen konnte, kam am Sonntag ein zweiter Erfolg, der mit 2:0(1:0) zu⸗ ſtandekam und ſo Deutſchland ein kleines Jubiläum brachte, denn es war der 50. Sieg in der deutſchen Länderſpielge⸗ ſchichte im Hockey überhaupt. 4000 begeiſterte Zuſchauer hatten ſich auf den Rängen des Stadions eingefunden, die ein überaus ſchnelles, von der deutſchen Mannſchaft meiſt leicht überlegen durchge⸗ führtes Spiel ſahen. Die ungariſchen Gäſte wehrten ſich mächtig, die ganze Mannſchaft legte einen ungeheuren Spieleifer an den Tag und war auch techniſch ausgezeichnet in Schuß. Bei Deutſchland machte der Torhüter Dräſe einen etmas unſicheren Eindruck; beſter Spieler überhaupt war der Halblinke Lange, von dem die meiſten deutſchen An⸗ griffe eingeleitet wurden. Ringen Siegfried Ludwigshafen beſiegt Neuaubing. Im Wettbewerb um die Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen ſtanden ſich im Vorkampf in Neuaubing der deut⸗ ſche Meiſter Siegfried Ludwigshafen und die Staffel der Reichsbahn Sc Neuaubing gegenüber. Obwohl die Lud⸗ wigshafener ohne Europameiſter Schäfer und den deut⸗ ſchen Meiſter Ehret antreten mußten, blieben ſie mit 41:3 ſiegreich.— Im Schwergewicht trafen Altmeiſter Gehring und der Olympiaſieger Manger zuſammen. Manger, deſ⸗ ſen Stärke eigentlich das Gewichtsheben iſt, verlor knapp nach Punkten. Baden ſchlägt Württemberg 4:3. In der Zutſchenrunde des Ringer⸗Pokalwettbewerbs für Bereichsmannſchaften trafen ſich Baden und Württem⸗ berg am Samstagabend vor nur wenigen Zuſchauern im Mannheimer Eisſtadion zum erſten Gang. Die Gaſtgeber behielten knapp mit 4:3 Punkten die Oberhand. In ſechs von den ſieben Kämpfen ging es über die volle Zeit, ledig⸗ lich Altmeiſter Robert Rupp(Sandhofen), der nach länge⸗ rer Pauſe erſtmals wieder auf der Matte erſchien, konnte ſeinen Kampf im Halbſchwergewicht in alter Meiſterſchaft enticheidend gewinnen. Gedenktage 5 12. Mai. 1670 Kurfürſt Friedrich Auguſt der Starke von Sachſen, König von Polen, in Dresden geboren. 1803 5 Juſtus Freiherr von Liebig in Darmſtadt geboren. 1884 Der Dichter Cäſar Flaiſchlen in Stuttgart geboren. 1866 Der Forſchungsreiſende Adolf Graf von Götzen auf Schloß Scharfeneck geboren. Hindenburg tritt das Amt als Reichspräſident an. Der polniſche Marſchall und Staatsmann Joſef Pil⸗ ſudſki in Warſchau geſtorben. Engliſch⸗türkiſches Hilfeleiſtungsabkommen. Verbindung mit den Luftlandetruppen in Rotterdam hergeſtellt, holländiſche Küſte bei Harlingen und das geſamte Oſtufer der Zuiderſee erreicht. Albert⸗Kanal auch nordweſtlich von Haſſelt überquert. Die deutſche Flagge auf der Zitadelle von Lüttich. Weſtlich der Ourthe und in Südbelgien franzöſiſche Truppen ge⸗ worfen, ſüdweſtlich St. Trond franzöſiſche Panzer⸗ kräfte durch deutſche Panzer und Luftwaffe zurück⸗ geſchlagen. Im Kampf um die Luftüberlegenheit etwa 320 feindliche Flugzeuge vernichtet. 1925 1935 1939 1940 irgendwie beſchämt, daß er ertappt worden war in ſeinem Nachſtarren. „Komm“, ſagte er ſchnell und drehte ſich um zum Weiter⸗ gehen. Aber da waren ſie ſchon gleich am Ziel. Vor einem großen Geſchäftshaus mit drei prächtigen Schaufenſtern blieb der Wurzl ſtehen und ſagte: „So, da mußt jetzt hinein, Martin. Der Bürgermeiſter 115 dich nämlich privat ſprechen, drum iſt er nicht im Rat⸗ aus.“ ̃ Surgermeiſter war ſett ſechs Jahren der Kaufmann Beckendorf; eigentlich kein geborener Seehaldener, aber er⸗ war ein tüchtiger Mann aus der Kreisſtadt, der ſeine viel⸗ ſeitigen Kenntniſſe jederzeit in den Dienſt des Marktfleckens Seehalden geſtellt hatte. Ihm war zum großen Teil auch der Aufſchwung zuzuſchreiben, den Seehalden in den letzten Jahren genommen hatte. Darum war er auch von allen Bürgern und Bauern geachtet und geehrt. Martin kannte ihn nicht, denn zu ſeiner Zeit war der Bäckermeiſter Limmer Bürgermeiſter geweſen. Er ging nicht durch den Laden, ſondern ging durch den Torbogen, wo dann drei Stufen zu der Wohnungstüre hinführten, an der auf einem Meſſingſchild der Name des Bürgermeiſters ſtand. Martin zögerte ein wenig, aber dann drückte er energiſch auf den kleinen Klingelknopf, und gleich darauf öffnete ihm eine Frau. Bevor er noch etwas ſagen konnte, fragte ſie: „Der Herr Breitenbacher wahrſcheinlich? Bitte, treten Sie nur ein. Mein Mann erwartet Sie im Wohnzimmer!“ Martin folgte ihr auf den Ferſen und ſtand dann in einem mit ſchönen, altertümlichen Biedermeiermöbeln aus⸗ geſtatteten Wohnraum dem Herrn des Hauſes gegenüber— Der Bürgermeiſter hatte zuerſt vor dem Schreibtiſch geſeſſen. Aber nun war er raſch aufgeſtanden, ging lebhaft auf Martin zu und ſtreckte ihm die Hand hin.. 8 „Herzlich willkommen, Herr Breitenbacher. Es freut 5 mich, daß Sie meinem Wunſche ſo ſchnell entſprochen haben. Bitte, nehmen Sie Platz. Agathe, ſei ſo gut und laß uns allein.“ 75 ö Als die Frau das Zimmer verlaſſen hatte, füllte der Bürgermeiſter ein paar kleine Gläschen mit orangegelbem Likör und meinte dabei:„Haben Sie ſich ſchon etwas ein⸗ gewöhnt, Herr Breitenbacher? Übrigens— Beckendorf iſt mein Name. Ihren Herrn Vater habe ich noch gekannt. Tja, iſt ſchnell gegangen mit dem guten Seeſchmied. Auf Ihr ganz ſpezielles Wohl, Herr Breitenbacher.“! N Benda Bfrlalan, Näf ff, Biber Tran, Erdsbah, Fodor, „ — — Wir marſchieren durch Alhen Von Kriegsberichter Dr. Robert Ofner. (P.) Als am Sonntagmorgen unſere erſten Kradſchützen Gebirgsjäger auf Motorrädern Athen erreichten, waren ie Straßen der Stadt menſchenleer. Nur wenige Ziviliſten 15 ſich ſehen. Dafür ſtanden an allen Ecken ſtarke Polizei⸗ rouillen mit Gewehren bewaffnet. Nach der Flucht des önigs und der Regierung waren die auf ihrem Arbeitsplatz rückgebliebenen Behörden offenbar um die Ruhe und Sicher⸗ it der Stadt ſo beſorgt geweſen, daß ſie zu ſtrengen Maß⸗ nahmen ihre Zuflucht nahmen. Für uns deutſche Soldaten, ie wir zwiſchen den Kämpfen und auf der Fahrt durch riechenland von der Bevölkerung immer ſo herzlich und freundlich begrüßt worden ſind, war der Anblick vorerſt fremd. Bald änderte ſich aber das Bild. Auf Anordnung des deutſchen Kommandierenden Generals wurde überall dort, wo e Hakenkreuzfahne gehißzt worden war, auch die griechiſche Flagge angebracht. Die Wache vor dem Schloß, die ſich zurück⸗ gezogen hatte, durfte wieder aufziehen. Die Abſperrmaßnahmen wurden gelockert und ſofort waren auch hier die erſten Männer des deutſchen Heeres von Neugierigen umlagert, mit Geſchenken und vielem Händeſchütteln begrüßt und mit Fragen über⸗ chüttet. 5 5 0 Ziel des bald von allen Seiten heranflutenden Menſchen⸗ oms war das Hotel„Grade Bretagne“, aus dem in der Nacht bom Sonnabend zum Sonntag das engliſche Oberkommando rſchwunden war. Seit 8.35 Uhr ſtanden dort zwei deutſche Panzerſpähwagen. Tauſende Griechen zogen daran vorüber ie hatten vor Stunden noch die Sprengungen gehört, die die 0850 Nachhuten auf der Straße von Theben her durch⸗ führten, und das Artilleriegefecht, das ſie mit unſeren Voraus⸗ abteilungen hatten. 0 Groß war die Surge um die ſchöne Stadt. Aber wir hatten den Feind bereits im großen Bogen um⸗ gaugen. Mit einem gewaltigen Nachtmarſch durch den Wald und über Feldwege erreichten Teile unſerer Verbände das Ge⸗ biet öſtlich der Stadt und zwangen die Engländer zum raſchen Abzug. Die Griechen erzählten, daß die engliſchen Kolonnen or nicht allzulanger Zeit, noch im Schutze der Dunkelheit, ab⸗ gefahren waren. f Als gegen Mittag die erſten größeren Einheiten unſerer Diviſionen, nachdem ſie ſich einen Weg über die engliſchen Sprengtrichter gebahnt hatten, in Athen eintrafen, waren ſie ofort von unzähligen Menſchen umringt. Unſere feldgrauen Kraftwagen verſchwanden förmlich in der Menge, und jede am Straßenrand parkende Kolonne war eingeſchloſſen von einer chten, ragenden Menſchenmauer. Die Bürger Athens wollten die Sieger über das weltbeherrſchende England ſehen. Was ankam, waren aber ſtaubbedeckte Männer, lehmgrau ihre Uni⸗ ſorm und ihre ratternden Motorfahrzeuge, ſtaubgelb ihre Ge⸗ ſichter. Auch die ſchwarzen Männer, die aus den Panzern fiiegen, waren keine beſondere Sehenswürdigkeit. Nur ihre Zähne blitzten, wenn ſie lachten, und aus ihren Augen leuch⸗ ete die ſtolze Freude über den neuen Erfolg. Was ſie erzählten, wurde ſchnell verdolmetſcht, und jeder hatte bald viele Freunde. An unſerem Motorrad lernten wir unter vielen anderen inen griechiſchen Soldaten kennen, der, auf beiden Ecken mit zerriſſener Uniform, ſich durch die Neugierigen drängte. Er war„fünf Monate im Krieg gegen Albanien“ und iſt jetzt u Fuß nach Hauſe gekommen. Vor Jahren hat er einmal eine längere Reiſe durch Deutſchland gemacht, Er kennt von Klagen⸗ ürt bis Hamburg viele Städte, ſpricht gebrochen Deutſch, ſagt zu uns allen„Du“ und iſt für alle Umſtehenden der Ausdruck es Unglücks, das England über Griechenland gebracht hat, und zugleich auch verdolmetſcht er uns die Genugtuung ſeiner andsleute darüber, daß wir mit dieſem Unheil ſo ſchnell Schluß gemacht haben. Wir nahmen ihn auf dem Rad mit ind brachten ihn nach Hauſe.— Dann reichte uns ein junger Mann über die Köpfe der anderen hinweg beide Hände und t dazu: 5 „Willkommen in Athen!“ i Auf unſere Frage hören wir von ihm, daß ſeine Mutter Deutſche, ſein Vater Grieche iſt. Ueber das ganze Geſicht ſtrah⸗ end, eilt er von einem deutſchen Soldaten zum anderen und egrüßt jeden einzelnen Mann aus dem Heimatland ſeiner Mutter, das er vielleicht noch nie geſehen hal. Schließlich hörten wir unſere Sprache noch aus dem Munde ines Ziviliſten, der ſich als Oberſtleutnant der griechiſchen mee vorſtellte. Er war vor wenigen Monaten eingezogen, ber bald darauf aus politiſchen Gründen wieder entlaſſen worden. Ihm verdanken wir ein ſchönes Quartier, in dem wir ius nach vielen kalten Nächten im Freien oder in Notguar⸗ eren einige Stunden köſtlicher Raſt hingeben konnten. Dann vollte er uns auf die Akropolis führen. Wir baten ihn aber, ius lieber den Weg zum Hafen zu zeigen. Die Akropolis ten mir mit einem Schrei der Freude begrüßt, als ſie im orgenlicht zum erſtenmal aus der Ferne ſichtbar wurde, und blicken immer mit ſtiller Ehrfurcht zu ihr auf, wenn ihr zigartiger Anblick ſich zwiſchen den Häuſern darbietet, aber 1 beſuchen wollen wir erſt ſpäter, wenn der Krieg zu de und wieder Muße genug iſt, um ſich den erhabenen eugen einer alten und doch unvergänglichen Welt zu widmen. Jetzt gilt es den von England gewollten Krieg Wir wären eine Deutſchen, wenn wir uns dieſer uns geſtellten Aufgabe icht mit aller Gründlichkeit widmen würden. Vom Stadt⸗ entrum Athens führt eine breite Straße zum Strand. Dort ehnt ſich das ewig bewegte Meer, und Welle auf Welle ſchlägt och. Noch weiter kommt man zu einem Hafen, in dem von Domben getroffene engliſche Schiffe liegen. Wie ein leichter Schatten ragt über dem Horizont ein Gebirgszug über das aſſer. 34557722, 66 NM. für das Note Kreuz Opferſinn des deutſchen Volkes aufs neue bewährt er Ruf des Führers iſt tief in alle Herzen eingedrungen id hat goldene Früchte getragen. Der Erfolg der erſten ausſammlung des zweiten Kriegshilfswerkes für das utſche Rote Kreuz hat gezeigt, daß das hohe Ver⸗ auen des Führers in den Opferſinn ſeines Volkes wieder Ang ſertigt iſt und daß die Heimat ſich in dem gewaltigen dig erweiſt. Nach den bisher vorliegenden Meldungen erbrachte die am April 1941 durchgeführte Hausſammlung das Ergeb nis 34557 722,66 Mark. i. i Im Vergleich zur 1. Hausſammlung des 1. Kriegshilfs⸗ es für das Dag. 1940 hat ſich das Ergebnis um 104.32 Mark, das ſind rund 85 v. H. erhöht. » Deutſches Theater Lille“ eröffnet. Brüſſel. 2 d Nordfrankreich und in engerem Sinne Lille r erſten Wiederkehr des Jahrestages des Feld⸗ eſten ein hervorragendes kulturpolitiſches Ereig⸗ verzeſchnen. In dem impoſanten ehemaligen Opern eſer Stadt wurde das„Deutſche Theater Lille“ mit aufführung oon Goethes„Egmont“ feierlich eröff⸗ Bedeutung dieſes Tages wurde durch ein Geleit⸗ Reichsminiſters für Volksauf en um die Selbſtbehauptung Großdeutſchlands der Front Der Bereich des Militärbefehlshabers Ein Beſuch bei unferer Panzerwaffe Opd. Wir wiſſen, daß in dieſem großen Ringen um un⸗ ſere Freiheit und unſer Lebensrecht alle Teile unſerer ſtol⸗ zen Wehrmacht miteinander wetteifern. Laſſen wir die bis jetzt errungenen Erfolge an unſerem Auge vorüberziehen, dann ſtehen wir ſtaunend vor den gewaltigen Leiſtungen der Kriegsmarine, der Luftwaffe und des Heeres, und wir wiſſen in Wahrheit nicht, welche Waffentaten wir am mei⸗ ſten bewundern ſollen. Auch innerhalb der einzelnen Wehr⸗ machtsteile ſelbſt will ſich keine Waffengattung von der anderen an Tapferkeit und Tüchtigkeit übertreffen laſſen. Eine hervorragende Bedeutung kommt in dieſem Krieg auch der Panzer waffe zu und gerne folgten wir der Einladung, bei der Uebung einer Panzerabteilung zuge⸗ gen zu ſein. Ein Offizier gibt uns einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung des Panzerkraftwagens, dem im Weltkrieg 1914.18 zu wenig Beachtung geſchenkt worden war. Die Engländer jedenfalls hatten damals eine Viel⸗ zahl der Panzer uns gegenüber beſeſſen. Noch wihrend des Weltkrieges begann man dann mit verhällnismaßig ſchweren Panzern zu operieren, die aber nicht ſchnell ge⸗ nug waren und einen kleinen Aktionsradius hatten. Erft nach dem Kriege baute man kleinere, dafür aber beweg⸗ lichere und ſchnellere Fahrzeuge. Es waren dies reine MG⸗ Panzer, die eine Fahrtgeſchwindiokeit bis zu 45 km ent⸗ wickelten Im Zuge dieſer Entwicklung kam man dann vom leichten zum mittleren Fahrzeug, wie es heute ver⸗ wendet wird Die jetzigen Panzerwagen ſind funkkechniſch ſo ausgeſtattet daß jeder Schütze und jeder Fahrer auf dieſem Wege Befehle entgegennehmen kann. Die Panzerwaffe greift unter Schwerpunktbildung an, mit einer möolichſt großen Maſſe von Wagen in Keil⸗ for m. Gerät ein Infanterieangriff ins Stocken, darn geht die Panzertruppe rückſichtslos vor: ſie fährt und ſchießt bis zum äußerſten, bleibt im gegebenen Augenblick zu einer Wagenburg formiert ſtehen und verfügt ſo über eine ungeheure Feuerkraft. Nun ſtehen wir auf dem Gefechtsübungs⸗ pla g. auf dem uns zunächſt das Schulgefechtsſchießen eines Zuges Panzer gezeigt wird Schuß auf Schaß ver- läßt die Rohre Maſchinengewehre knattern und mit Ka⸗ nonen wird auf Pak⸗Scheiben geſchoſſen. Wir beobachten die exakte Bedienung der Panzer und die Treffſicherheit der Schützen. Ziel um Ziel wird umgelegt. Anſchließend an dieſes Schulſchießen folgt die Angriffsübung eines Ju⸗ ges aus der Bereitſtellung heraus Der Uebung liegt der Gedanke zugrunde, daß die Infanterie einen Panzerzug angefordert hat. Ihm wird die Aufgabe übertragen, den hartnäckigen Feindwiderſtand zu brechen Pak⸗Abwehr iſt feſtgeſtellt. Der Angriff iſt für 14 Uhr befohlen. Auf den Befehl„An die Fahrzeuge“ ſpringen die Bedienungs⸗ mannſchaften an die im Wald verſtreut ſtehenden Panzer. Zur befohlenen Minute brechen die Wagen aus dem Ge⸗ hölz hervor, fahren in die Kampfſtellung und nun geben alle Rohre her, was ſie können. In den peitſchenden Knall der Maſchinengewehre miſcht ſich der dumpfe Knall der Granaten: wir ſehen die Mündunagsfeuer aufblitzen, ver⸗ folgen die Wirkung der Einschläge. Der Widerſtand iſt ge⸗ brochen, die Infanferie kann ihren Vormarſch fortſetzen. Der Einſatz im Ernſtfall ſetzt natürlich eine gründliche Ausbildung und ein intenſives Vertrautſein mit dieſer Waffe voraus. In einem kurzen Formaſexerzieren werden uns die Anfangsgründe hierzu gezeigt: Auf⸗ und Abſitzen (das iſt bei der Bauart der Panzer keine ſo leichte Sache), Geben und Ausführen von Kommandos, Flaggenſignale. das Auffahren in verſchiedenen Gefechtsformen uſw. Alles klappt wie am Schnürchen. Beſonders intereſſant iſt der letzte Teil der Uebung: das Nehmen bergiger Hinderniſſe. Vor uns liegt eine ſteile Anhöhe, die es zu überwinden gilt Panzer um Panzer klettert ruhig und ſicher den Berg hinauf, ent⸗ ſchwindet kurz unſeren Blicken und kommt dann, für einen Augenblick mit dem Vorderteil in der Luft hängend, in ſchnellem Tempo die Höhe herab, ſeine Ketten ſchleudern den aufgewühlten Sand nach rückwärts und ſtolz wie ein kräftiger Wanderer, der einen Bera mühelos bezwungen hat, ſetzt er ſeinen Weg zu ebener Erde fort, als ob ihm nicht das geringſte Hindernis begeonet wäre. Noch einmal fährt zum Abſchied die Gruppe, in Linke ausgerichtet, vor uns auf. Die Bedienungsmannſchaft iſt vor ihren Panzern in Reih und Glied angetreten. Wir überſchauen das ſoldatiſch ſtraffe Bild und denken dabei an all die Kameraden der vor uns ſtehenden Panzer⸗ beſatzungen, die in unvergleichlicher Tapferkeit dem Feind gezeigt haben, was deutſcher Wehrwille und deutſcher Mut iſt. Und zugleich nehmen wir von dem uns gezeigten Aus⸗ ſchnitt aus dem Uebungstag der Panzerwaffe die Gewiß⸗ heit mit, daß auch dieſer Teil unſerer Wehrmacht, der ſolch tüchtige und todesverachtende Männer in ſeinen Reihen hat, alle an ihn geſtellten Anforderungen reſtlos erfüllt und daß er am Ende dieſes großen Ringens von ſich ſagen darf: Wir haben zu unſerem Teil dazu beigetra⸗ gen, den Sieg zu erkämpfen. Glückwünsche des Führers zum rumäniſchen Natfonaltag. Der Führer hat dem König von Rumänien zum National⸗ tag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. An den rumäni⸗ ſchen Staatsführer General Antonescu hat der Führer eben⸗ falls ein Glücwunſchtelegramm gerichtet. rer,— Stiftung eines Abzeichens für Blockadebrecher.. Der Führer hat durch Verordnung vom J. April 1941 ein Abzeichen für Blockadebrecher geſtiftet. Es ſoll 10 Beliehenen eine Erinnerung an die dem Führer und Vaterland eiſteten Dienſte ſein und den Schiffsbeſatzungen zum Anſporn dienen, M ihren mit dem Abzeichen beliehenen Kameraden in Treue und ſatzbereiſſchaft nachzueifern.— Weltbild M): geleiſteten Aus Baden und den Nachbargauen (—) Konſtanz.(Zwei Feuerwehrmänner töd⸗ lich verunglückt.) In der benachbarten ſchweizeriſchen Gemeinde Kreuzlingen brach in einer 40 Meter langen Lager⸗ halle ein Brand aus, der ſich ſehr raſch zu ud entwickelte, da die Flammen in den dort lagernden lan wirt⸗ ſchaftlichen Produkten reiche Nahrung fanden. Da ſich in der Nähe des Brandherdes ein großes Benzinlager befand, mußte ſich die Feuerwehr darauf beſchränken, ein weiteres Umſich⸗ greifen des Brandes zu verhüten. Bei dent Löſcharbeiten, die mehrere Stunden dauerten, kam ein Feuerwehrmann in den Flammen um. Ein zweiter Feuerwehrmann erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er auf dem Transport in das Kantons⸗ krankenhaus Münſterlingen ſtarb. Außerdem wurde ein drit⸗ ter Feuerwehrmann ſchwer verletzt. Bei dem Feuerwehr⸗ mann, der unterwegs ſtarb, handelte es ſich um einen deut⸗ ſchen Staatsangehörigen, der in der deutſchen Kolonie in Kreuzlingen das Amt des zweiten Vorſitzenden innehatte. (—) Konſtanz.(Nicht erwarteter„Erfolg“ einer Berufung.) Der 26jährige, wegen Diebſtahls oft vorbeſtrafte Hermann Ganter von Konſtanz war wegen Dieb⸗ ſtahls vom Amtsgericht Konſtanz zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Er legte Berufung ein und wurde nun vom Landgericht als Gewohnheitsdieb zu einem Jahr und vier Monaten Zuchthaus verurteilt. Johann Peter Hebelpreis 1941 für Emil Strauß. NSG. Reichsſtatthalter Robert Wagner hat auf Vor⸗ ſchlag des badiſchen Miniſters des Kultus und Unterrichts Dr. Schmitthenner mit Zuſtimmung des Reichsminiſters fu Volksaufklärung und Propaganda den Johann Peter Hebel⸗ preis des Jahres 1941 dem Dichter Dr. h. c. Emil Strauß in Freiburg verliehen. Die Auszeichnung bedeutet eine aus Anlaß des 75. Geburtstages von Emil Strauß ausgeſpro⸗ chene Anerkennung der hohen künſtleriſchen und volkserzieheri⸗ ſchen Bedeutung des Lebenswerkes des Dichters. Nückkehr von der großen Wehrmachts⸗Konzertreiſe. Die Hochſchule für Muſik und Theater Mannheim iſt mit Orcheſter, Chor und Soliſten am Samstag von ihrer großen Front⸗Konzertreiſe in Mannheim wfeder eingetrof⸗ fen. Im Verlauf von 15 Tagen, in denen die große An⸗ und Rückfahrſtrecke eingerechnet iſt, wurden hintereinander 10 Konzerte an der ganzen Kanalküſte veranſtaltet. Der Er⸗ folg bei den Soldaten der Wehrmacht war ganz außerordent⸗ lich. In vielen Konzerten wurde Wiederholung gefordert. Wilhelm Peterſens Kantate„Von edler Art“ hat auch dies⸗ mal ihre Wirkung nicht verfehlt. Karl v. Baltz und Max Spitzenberger wurden als Soliſten lebhaft gefeiert. Die Hoch⸗ ſchule wird in Kürze einen Lichtbildervortrag über die Reiſe veranſtalten, bei dem Direktor Rasberger alle Einzelheiten der erlebnisreichen und intereſſanten Fahrt ſchildern wird. 1 Gerichtliches Nachſpiel einer Ehettagödie. Ueber eine Bluttat, die ſich im vergangenen Herbſt hier ereignet hatte, wurde nunmehr verhandelt. Der 41jährige Sattler Er⸗ bacher, nach dem mediziniſchen Sachverſtändigen ein hochgra⸗ diger Epileptiker, hatte ſeine Frau mit ſieben Dolchſtichen verletzt, von denen einer tödlich wirkte. Auch die Tochter, die der Mutter beiſtehen wollte, wurde durch zwei Dolchſtiche verletzt, die jedoch ungefährlich waren. In der Familie gab es durch den unverträglichen Charakter des Angeklagten ſtän⸗ dig Streit. Auch bei den Arbeitskameraden war die krank⸗ hafte Streitſucht des Erbacher läſtig aufgefallen. Das Ge⸗ richt ſchloß ſich den Ausführungen des mediziniſchen Sachver⸗ ſtändigen au, erkannte auf den Paragraphen 51 Abſatz 1 und ordnete die Ueberführung des Angeklagten in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt an. 5 0 Wachsfiguren auf Schallplatten Am 10. Mai, dem Jahrestag des Beginnes der deub⸗ ſchen Offenſive im Weſten, wurde der britiſche Rundfunk in erheblichem Umfang in das Londoner Sandkaſtenſpiel eingeſchaltet. Das Londoner Mikrophon ſtrapazierten zahl⸗ reiche Schallplatten, die mehr oder weniger gekrönte, ſamt und ſonders aber emigrierte Häupter aus aller Welt in die Hochburg der Plutokraten geſandt hatten. Wilhel⸗ mine, über deren ſeinerzeit von langer Hand ahnend vor⸗ bereitete Fluchtpläne vor kurzem erſt intereſſanteEnthüllun⸗ gen bekannt geworden ſind, hatte aus den ſicheren UA ſo⸗ gar zwei Schallplatten geſchickt Beide Reden waren ein unwürdiges Dankesgeſtammel an die engliſche Adreſſe, bei dem man ſich vergeblich fragte, wofür? Vielleicht für die Bombardierung holländiſcher Städte? Als weitere Mumie ſprach die„Großherzogin von Luxemburg“ die ſich gleichfalls„glücklich ſchätzte, dieſe Möglichkeit zu ha⸗ ben, mich an das britiſche Volk zu wenden“, und ihre Flucht zu entſchuldigen verſuchte. Als dritte Wachsplatte im Bunde ließ ſich der ehemalige belgiſche Premier vernehmen, der ſich bei Churchill dafür bedankte, daß er ſich in London„organiſieren“ durfte.„ Bei der ganzen Darbietung wurde man an den Grab⸗ ſtein jenes verſtorbhenen Amerikaners erinnert, bei dem man durch einen Knopfdruck eine Schallplatte mit der Stimme des ſanft Entſchlafenen vernehmen kann. Der braune Glücksmann h Nun tritt es wieder an, das kleine Heimatheer der Glücks männer in den bekannten braunen Uniformen, den roten Los kaſten umgehängt, und jeder einzelne dieſ ganze Perſon wiederum ein im Dien Aide des Deut euch. gen insgeſamt a eln Für Lolcale Nuudochiau Der Chor der Don⸗Koſaken erfreute wieder einmal die Seckenheimer mit ihren prachtvollen geſanglichen Dar⸗ bietungen am Samstag Abend im Schloßſaal. Es iſt immer ein Hochgenuß, die in einem Guß dargebotenen Geſänge mit ihrer wunderbaren Ausdruckskraft zu hören. Da dröhnen abgrundtiefe Bäſſe, jubeln Tenöre und ſummend und brummend werden Jaſtrumentaleffekte erzielt, die ſtaunenswert ſind. Die Gefühlstiefe und die Innigkeit der ruſſiſchen Volksſeele zeigt ſich hier be⸗ ſonders, aber auch der deutſche Chor liegt ihnen nicht ſchlecht. Das bewies das am Schluß herrlich zum Vor⸗ trag gebrachte„Ich bete an die Macht der Liebe“. Der uneingeſchränkte ſtürmiſche Beifall der Zuhörer war wohl⸗ verdient, Auch dem Veranſtalter K. d. F. iſt man durch dieſen Genuß zu Dank verpflichtet. Härdle. 5 Im Herbſt Einführung der dritten Reichskleiderkarte, Zur Nichtigſtellung böswillig ausgeſtreuter Gerüchte, teilt die „Textil⸗Zeitung“ von zuständiger Stelle mit, daß die drftte Reichskleiderkarte im Laufe des September ausgegeben wird. Eine Verkürzung des vorgeſehenen Zeitraumes, für den die zweite Reichskleiderkarre ausgegeben worden iſt, wird nicht erfolgen. Ebenſo werden auch keine Aenderungen in der Punktzahl und Punktbewertung der zweiten Rel skleider⸗ karte vorgenommen. Die Gültigkeit der zweiten Reichskleider⸗ karte wird verlängert werden, ſie behält alſo auch über den 31. Auguſt hinaus ihre Gültigkeit. Wenn auch die dritte Reichs⸗ Heiderkarte bereits im September zur Ausgabe gelangt, ſo Wird dennoch die Inanſpruchnahme der einzelnen Bezugs⸗ abſchnitte der dritten Reichskleiderkarte nicht vor dem J. Oktober erfolgen können Es empfiehlt ſich daher, mit „den keſtlichen Punkten der zweiten Reichskleiderkarte ſpar⸗ fam zu wirtſchaften. Gemeinden ſollen Wohnungstauſchſtellen errichten. Dem Wohnungstauſch kommt bei der Wohnungsknappheit beſon⸗ dere Bedeutung zu, insbeſondere, nachdem jetzt die, Einwilligung des Vermieters zum Wohnungstauſch gen enen⸗ falls durch das Mieteinigungsamt erſetzt werden kann. Der Reichsarbeitsminiſter hat den Gemeinden deshalb die Errich⸗ tung von Wohnungstauſchſtellen empfohlen. Die dabei bisher geſammelten Erfahrungen ſeien überwiegend günſtig. Die Verhältniſſe nötigten in der 0 dazu, die Arbeit der Woh⸗ nungstauſchſtellen darauf zu beſchränken, daß die Tauſch⸗ wünſche und möglichkeiten liſtenmäßig erfaßt werden. Die aktive Unterſtützung des Wohnungstauſches darüber hinaus werde ſich nur dann empfehlen, wenn die Gemeinde ein Wohnungsamt beſitze oder ohnehin auf dem Gebiet der Wohn⸗ raumbewirtſchaftung beſondere Verwaltungsarbeiten erledige. N 1** 2 58. 18 9 Arbeitseinſatz in Krieg und Frieden Der Uebergang von der Friedens⸗ in die Kriegswirtſchaft iſt, wie der Staatsſekretär im Reichsarbeitsminiſterium Dr. Syrup in einem Vortrag in Duisburg feſtſtellte, diesmal völlig anders verlaufen als beim Ausbruch des Weltkrieges. Damals, 1914, habe eine große Arbeitsloſigkeit infolge weit⸗ gehender Betriebseinſchränkungen geherrſcht. Jetzt, 1939, ſeien dagegen keine Stillegungen oder Einſchränkungen wichtiger Be⸗ triebe und damit keine Zunahme der Arbeitsloſenzahl einge⸗ treten. Drei Punkte ſeien für die Vorbereitungen der Arbeits⸗ verwaltung hier weſentlich geweſen: Die Unabkömmlichſtellung der für die Wirtſchaft unentbehrlichen Arbeitskräfte, die Sicher⸗ ſtellung des Erſatzbedarfes für die Einberufenen und die Be⸗ reitſtellung von Arbeitskräften für die ausgeweitete Kriegs⸗ produktion. Dieſe vorbereiteten Maßnahmen hätten ſich auf Millionen von Arbeitskräften erſtreckt und ſeien nur mit Hilfe der Arbeitsbücher möglich geweſen. Dr. Syrup behandelte dann den Einſatz ausländiſcher Arbeitskräfte. So ſehr dieſer Einſatz während des Krieges zu begrüßen und not⸗ wendig ſei, ſo verkehrt ſei es, im Frieden mit einem derarti⸗ gen Ausländereinſatz zu rechnen. Nur der Boden gehöre auf die Dauer einem Volk, den es ſelbſt pflüge, und nur die Kohle gehöre ihm, die es ſelbſt fördere. Der Vortragende wies auf den Appell des Führers an die deutſche Frau hin und ſägte, zur Zeit ſeien rund 8,3 Millionen 1 als Arheiterin⸗ nen und Angeſtellte tätig. Die Frauen hätten in hohem Maße ihre Pflicht getan. Trotzdem ſeien im Frauenſektor zweifellos noch viele Frauen vorhanden, die geſund und nicht durch, Pflichten als Mutter und Hausfrau gebunden ſeien. An ſie wende ſich der Appell des Führers. Dr. Syrup ging ferner auf die kommende Friedens wirtſchaft ein. Die Um⸗ ſtellung von der Kriegs⸗ auf die Friedenswirtſchaft werde ſich ohne beſondere Reibungen vollziehen. Gefahren einer neuen nennenswerten Arbeitsloſigkeit beſtänden nicht. Innerhalb der kommenden Friedenswirtſchaft würden beſondere Aufgaben der Bauwirtſchaft zufallen, wobei der Wohnungsbau an der Spitze ſtehen müſſe Een halbe Million Arbeitskräfte wurde 1940 ausgekämmt. Oberregierungsrat Dr. Hildebrandt berichtet in den Monats⸗ heften für NS. Sozialpolitik über die außerordentlichen Erfolge der Prüfungskommiſſionen, die das Reichsarbeitsminiſterium im Jahre 1939 erſtmalig zur 1 von Facharbeitern ge⸗ bildet hat Insgeſamt wurden im Jahre 1940 auf Grund dieſer Betriebsprüfungen rund 480 000. Arbeitskräfte frei⸗ geſtellt und damit die Verſorgung der Rüſtungswirtſchaft nach⸗ haltig unterſtützt. Dieſes Ergebnis wurde exreicht, ohne daß Totalſtillegungen erfolgten. In zahlreichen Fällen zeigte ſich bel den Betriebsprüfungen. daß die Freiſtellung von Fach⸗ arbeitern an dem Mangel an angelernten Kräften ſcheiterte⸗ Deshalb wurde von der Arbeitseinſatzverwaltung auch auf eine vermehrte Anlernung von Metallarbeitern Einfluß genommen Auf dieſe Weiſe wurden im vorigen Jahre über 175 000 An: lernträfte eingewieſen, von denen die Mehrzahl heute bereits bei produktiver Arbeit beſchäftigt iſt. Seit März 1941 is 0 die Ueberprüfung von Betrieben noch erheblich ver⸗ ſtärkt worden. Die Bürgerſteuer der Volksdeutſchen. Bei Perſonen, die nach dem 10. Oktober eines Jahres aus dem Ausland zu⸗ ziehen, iſt der 10. Oktober der Stichtag des Resch mit dem die perſönliche Steuerpflicht beginnt. Der s eichsinnen⸗ und der Reichsfinanzminiſter haben die Gemeinden erſucht, dieſe Vorſchrift auf Volksdeutſche, die in das Reich zurückkehren, nicht anzuwenden. Das hat zur Folge, daß alle nach dem all⸗ gemeinen Stichtag in das Reich zurückkehrenden Umſtedler erſtmalig für das Kalenderjahr zur Bürgerſteuer heranzu⸗ ziehen ſind, das auf den nach ihrer Rückkehr liegenden all⸗ gemeinen Stichtag folgt. 8 Der Hausgarten im Mai Die erſten Gemüſe können geerntet werden. Eine alte Bauernregel ſagt:„Iſt der Mai kühl und naß, füllt er dem Bauern Scheune und Faß“ Und was dem Bauern recht iſt, iſt dem Gärtner billig. Ein kühler, naſſer Mai läßt das Ungeziefer nicht gedeihen, verhütet, daß der Salat„ſchießt“, und erſpart uns das viele Gießen, was wir in dieſem mit Arbeit bis zum Rande gefüllten Monat ſehr begrüßen. Alſo nehmen wir den Mai, wie er kommt. Er bringt uns neben der Blütenpracht ſchon die erſten Ernten: Salat und Radieschen, Spinat, Gartenkreſſe, Rha⸗ barber und vielerlei Kräuter. Vor allem genießen wir in vollen Zügen die Gaben unſerer Spargelbeete. Je nach Witte⸗ rung wird zwei⸗ bis dreimal geſtochen. Vorſicht, daß die Wur⸗ zel nicht verletzt wird! Die Ernte der Rhabarberſtiele dauert genau ſo lange wie die Spargelernte. Damit die Pflanze ihre ganze Kraft den fleiſchigen Stielen widmen kann, brechen wir die Blütenſtiele aus. Spinat, Radieschen, Erbſen, Karotten und Schnittſalat werden noch alle zwei Wochen nachgeſät. Alle Kohlbeete müſſen jetzt fertig gepflanzt werden, und auch die Spätkartoffeln kommen in die Erde. Ende des Monats, wenn die Eisheiligen keinen Schaden mehr anrichten können, pflanzen wir die empfindlichen Gur⸗ ken, Kürbiſſe und Tomaten, Lauch, Sellerie und Zwiebeln. Stangenbohnen und Zuckermais werden jetzt geſät, und Dill. Kerbel, Gurkenkraut, Gartenkreſſe und andere Kräuter werden friſch nachgeſät. Alles, was wachſen ſoll, braucht Luft und Waſſer, alſo hacken und wäſſern wir fleißig; das vertreibt auch das Un⸗ kraut, das jetzt üppig wuchert. Kürbiſſe ſetzen wir nicht auf den Kompoſthaufen, ſondern an ſeinen Rand. Sie bekommen da auch genug Nahrung. Die Ranken legen wir als Schattenſpender über den Kompoſt. Die Gurkenbeete, die wir rechtzeitig fertig gemacht haben und deren Ränder wir mit Kohlrabi oder Salat bepflanzten, brauchen ſehr nahrhaften Boden. Auch wollen die Gurken viel Waſſer haben, wenn ſie gut geraten und nicht bitter werden ſollen. Die ſehr empfindlichen jungen Pflanzen müſſen vor Sonnen⸗ glut und Nachtfroſt durch übergeſtülpte Tüten oder Blumen⸗ töpfe geſchützt werden. Die Tomaten bekommen ein beſonders gut gedüngtes Beet in voller Sonne. Sie vertragen auch friſchen Dung und oft⸗ mals Güſſe mit Dungwaſſer. Jede Pflanze bekommt einen ſo⸗ genannten Gießteller, eine flache Mulde, die den Wurzeln das Auffaugen des Gießwaſſers erleichtert. Gurken und Tomaten kann man auch, um Platz zu ſparen, an einen voll beſonnten Drahtzaun pflanzen. Die Erde am Zaun wird tief gegraben und ſo gut wie die übrigen Gurken⸗ und Tomatenbeete gedüngt. Lauch wird, damit er lange, weiße Stangen bilder, in 15 Zentimeter tiefe, handbreite Rillen geſetzt, an deren Boden er nur leicht angedrückt wird. Die Rillen bleiben offen, ſchwemmen aber allmählich durch Gießwaſſer und Regen zu Erſt im September werden ſie ganz zugeſcharrt und auch noch angehäufelt. Kein friſcher Dung, keine Jauche! Knollenſellerie dagegen wird ſehr hoch gepflanzt, deſto beſſer werden die Knollen. Sie will auch guten, alten Gartenboden und ver⸗ ſchmäht friſchen Dung. Aber Waſſer braucht ſie reichlich. Stangenbohnen können wir auch an Lauben und Draht⸗ zäunen ziehen, nur Luft und Sonne müſſſen ſie haben. Neben dem Wäſſern und Unkrauthacken iſt die Schäd⸗ lingsbekämpfung im Mai ſehr wichtig. Wir müſſen eine un⸗ barmherzige Jagd auf Maikäfer, Erdflöhe, Blattläuſe, Blut⸗ läuſe, Spargelfliegen und anderes Ungeziefer machen, Spalierobſt braucht in kalten Nächten einen Schutz durch Strohmatten oder Decken. Obſtbäume und Sträucher, die Fruchtanſatz haben, bekommen viel Waſſer, auch Dungwaſſer. C2 empfiehlt ſich, Löcher in die Erde zu bohren, damit die Feuchtigkeit auch an die tieferen Wurzeln herankommt. Jetzt legen wir Dahlienknollen, Gladiolen und Kanng, die den Gar⸗ ten im Spätſommer bunt und leuchtend machen. Die verblüh⸗ ten Frühlingsblumen werden abgeräumt und die Beete mit Sommerblumen neu bepflanzt, damit uns ein lückenloſes Blüben im ſtets ordentlichen Garten erfreut. M. Sch. Von der Stadtſchwolbe und der Dorfſchwalbe Die Haus⸗ oder Mebhlſchwalhe iſt die Städterin während die Rauchſchwalbe die Bäuerin iſt. Erſtert zeichnet ſich durch einen ſchneeweißen Bürzel und weiße Un; kerſeite aus auch iſt ſte etwas kleiner als die Dorſſchwalbe die leicht daran erkenntlich iſt daß ihre Oberſeite eine glän⸗ zende ſtahlblaue Farbe zeigt. Einen ganz beſonderen und glänzenden Schmuck bilden die weißen Höschen. 8 Das Häufermeer großer Städte, das der Stadtſchwalbe Nota behagt der Bauernſchwalbe nicht. Letztere legt ih eſt an Stallungen und Scheuern, Hausfluren und Schorn; ſteinen an manchmal findet man das Neſt auch in Küchen in Wohn- und Schlafſtuben. Die Stadtſchwalbe baut ih! Neſt faſt immer außen an Gebäuden unter Geſimſen, Mau⸗ erwölbungen und Spalten und oft trifft man ganze, Reiher von Neſtern neben⸗ und übereinander an. Die Wobnung den Städterin iſt ſolider gebaut als die der Bäuerin. Was der Geſang der Schwalben betrifft, ſo ſteht die Stadtſchwalbe der Bäuerin weit nach. Er hört ſich bei der Stadtſchwalb⸗ wie ein langweiliges Geſchwätz an. während die Bauern ſchwalbe ganz lieblich ſingen kann. Im Gegenſatz zur Rauch ſchwalbe die meiſt in niedrigen Regionen jagd ſtellt din Städterin ihre Jagden häufig in höheren Luftſchichten an Beide Schwalbenarten vertilgen eine unberechenbare Menge ſchädlicher Inſekten; Arbeitsbienen frißt weder die Stadt ſchwalbe noch die Rauchſchwalbe. bis Seckenheim, Zähringerſtraße 8 verloren. Abzugeben g. Belohnung Zähringerſtraße 8, 1. Stock. 5 Tüchtiges N n E Mad chen, b bitte ich um bei gutem Lohn geſucht, Frau H. Pecoroni Männheim, Prinz Wilhelmſtr. 8. N— 35 jährige Praxis. 1. Warnscke, Berlin- Halensee, Kurkürstengaqm 93 werden. Gebrauchter eintüriger Auskunftüber Beseitigung durch natürliche Methode erhalten Sie sofort kostenlos und unverbind- lich von ehemaligem schweren Stotterer, der selbst durch die Tiefen seelischer Zerrüttungen gegangen ist,(Falls Zusendung im verschlossenen Umschlag ohne Aufdruck ge 5 wird, 7 ö. insendung von kinderlieb, in gepflegten Haushalt 24 Pie in Brlefmäkiren), Keine Anwendung von Medikamenten oder Hypnose. Nur die Sprech- angst muß durch systematischen Neuaufbau der Sprache beseitigt GLaundfrauen! Mbegen Pietz tag Abend ½ 8 Ahr wichtige Beſprechung. Die Ortsabteilungsleiterin. Landwirtſchaftliche Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Tabakpflanzer, welche zum Anbau von Virginia⸗Tabak beſtimmt ſind, können je einen Zentner 2 8 N Gtickſtoffdünger in unſerem Lager abholen. Außerdem geben wir bekannt daß ſämtliche Tabakpflanzer, welche Milcherzeuger ſind, je einen Ballen Torf in unſerem Lager abholen können. Kleiderſchrank zu kaufen geſucht. Anton Schiwon, Hauptſtr. 153 0 deklame, die treibende Kraft, die immer wieder Umsatz schafft liefert in jeder Größe Druckerel des„Neckar-Bote“, Hummiſlempel eee Wochenküchenzeitel. Anregungen vom 12. bis 19. Mai 1941. 5 Montag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Mar melade; mittags: Kräuterſuppe, Hefeauflauf mit Vanilletunte abends: Meerrettichkartoffeln, Spinatſalat, Pfefferminztee. Dienstag: morgens: Rhabarbermüsle, Vollkornbroß Butter; mittags: Rindfleiſchbrühe mit gebähten Weckſchnitteh, Fleiſchſtrudel, Tomatentunke, Schalkarkoffeln; abends: Kas toffelklöße ohne Ei, Kopfſalat, Erdbeerblättertee. Mittwoch: morgens: Rhabarbermüsle, Vollkornbroß Butter; mittags: Tomatenſuppe(Verwertung des Reſtes vo Tag vorher), Spinatkartoffelauflauf; abends: Schnittlauch quark, Schalkartoffeln, deutſcher Tee.. Donnerstag: morgens: Roggenſchrotbrei mit Mil und Zucker, Vollkornbrot, Marmelade; mittags: Frühlings ſuppe, Kartoffelſpargelſalat, gebratene Fleiſchklöße; abend Kartoffelküchle, Lattichſalat mit Kreſſe und Radieschen, Brom beerblättertee. Freitag: morgens: Kakaoſchalentee mit Milch, Britz chen, Butter; mittags: Spinatſuppe, Buttermilchpfannkuchen Rhabarber; abends: Blutwurſtkartoffeln, Friſchkoſtſalat, Apfel ſchalentee. N Samstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Mat! melade; mittags: Dicke Graupenſuppe, Gelbrübenſalat; abends Rhabarbergrütze mit friſcher Milch, Vollkornbrot, Streichwurſt Hagebuttentee. 8 i Sonntag: morgens: Malzkaffee, Biskuittorte mit Rhabarber gefüllt; mittags: Grünkernſuppe, Braten, Spa! gelgemüſe, Kartoffelſchnee; abends: Vollkornbrot, Kräuter butter, Radieschen, Braten mit Gürkchen, deutſcher Tee. * F rerem Hefeauflauf: Zutaten: 375g Mehl, 25 g Hefe, knapß 0,125 J Waſſer oder entrahmte Friſchmilch, 50 g Zucker, ei Priſe Salz, 30 g Fett, ev. 50 g Roſinen oder Korinthen. Zu bereitung: Aus den angegebenen Zutaten bereitet man einen lockeren Hefeteig, den man in einer gefetteten Auflauffor etwa 45 Minuten bäckt.. 6 Roggenſchrotbrei: Zutaten: 200 g Roggenſchrot, 0,75 Waſſer, Salz, 0,50 l entrahmte Friſchmilch, Zucker nach Ge ſchmack. Zubereitung: Das Schrot mit Waſſer und Saß etwa 30 Minuten kochen. Das gibt eiwen dicken Brei, der f der heißen Milch übergoſſen und nach Geſchmack mit Zucke beſtreut wird. Buttermilchpfannkuchen: Zutaten: 0,75 l Buttermil 375 9 Mehl, ein Kaffeelöffel Backpulver, Salz, Bratfett un eine halbe Zwiebel zum Ausfetten der Pfanne. Zubereitung Alle Zutaten zu einem Eierkuchenteig verrühren und in del ausgeſetteten Pfanne dünne Pfannkuchen backen. Biskuttorte mit Rhabarber gefüllt: Zutaten: Ein G etwas Eiaustauſchmittel, 250 9 Zucker, 375 9 Mehl, ein Bach pulver, knapp 0,25 l heißes Waſſer, Vanillezucker ode Zitrone. Zur Füllung: 500 g Rhabarber, 100 g Zucker ode Süßſtoff, 20 bis 25 g Kartoffelmehl. Zubereitung: Zucker Ei und das angerührte Eiaustauſchmittel werden ſchaum gerührt. Dann gibt man unter ſchnellem Rühren abwechſelſh heißes Waſſer und Mehl, jedesmal etwa ein Drittel dazt Mit dem letzten Drittel Mehl gibt man das Backpulver dazu Die Torte muß ſofort bei ſchwacher Hitze 45 Minuten ge backen werden. Friſch kann man ſie ungefüllt eſſen. Erkalte ſchneidet man die Torte ein⸗ oder zweimal durch und fh mit dem aus Rhabarber, Zucker und angerührtem 85 felmehl hergeſtellten Rhabarberkompott. Man ſetzt die Toy tenblatten möglichſt ſo zuſammen, daß die oberſte Scheil flach liegt. Dieſe wird mit Puderzucker bestreut. f Deutſches Frauenwerk, Abt. Voltswirkſchaft⸗Halswirtſchaft, Gau Baden. 2 e So( o N Sosse ss sss Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 13. Mai: Miete C 24 und 2. Sondermiel . C 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultim e Mannheim, Platzgruppe 261 bis 263: Au iſch der Ehe. Luſtſpiel von Heinz Becker⸗Triet Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Mittwoch, 14. Mai: Miete M 23 und 1. Sondermiel M 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultuß gemeinde Ludwigshafen, Abt. 420 bis 428: Der Graß Cavour. Schauspiel von Domenico Tumiati. Anfang 19, Ende etwa 21.30 Uhr. Donnerstag, 15. Mai: Für die NS.„Kraft dul Freude“, Kulturgemeende Mannheim, Platzgruppe 13 hg 16, 49 bis 51, 67 s 4, 87 bis 89, 236 bis 247, 3⁴⁰ bis 355, Gruppe D Nie. 1 bis 600, Gruppe E Nr. 600 bis 900: Der Vogelhändler. Operette von Cal Zeller. Anfang 19, Ende 21.45 Uhr. 1 Freitag, 16. Mai: Miete F 23 und 1. Sondermiel F 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultul gemeinde Mannheim, Platzgruppe 52, 291, 360, 580 689: Magnus Fahlander. Oper von Fritz va Borries. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. f Samstag, 17. Mai: Miete B 24 und 2. Sondermie B 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultul gemeinde Ludwigshafen, Abt. 438 bis 440: Das Lie bespaar. Komödie von Friedrich Schreyvogl. A fang 19.30, Ende 21.30 Uhr. ö* Sonntag, 18. Mai: Miete§ 23 und 1. Sondermief H 12: Notre Dame. Oper von Franz Schmid Anfang 19, Ende 21.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſche nen aufgehoben). 2 Montag, 19. Mai: Miete A 24 und 2. Sondermeg A 12 und für die RSG.„Kraft durch Freude“, Kull gemeinde Ludwigshafen, Abt. 111 bis 115: Mag nn Fahlander. Oper von Fritz von Borries. Anfaß 19.30, Ende 21.30 Ahr. a Im Neuen Theater(Roſengarten): 5 Mittwoch, 14. Mai: Für die NSG.„Kraft durch Freud Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 281 bis 200 321 bis 341, 554 bis 566, 644 bis 646, Jugendgrußh Nr. 501 bis 1000, 1126 bis 1375, Gruppe D Nr. bis 600, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 909: Daß n in Granada. Oper von Konrabt Kreutzer. Anfang 19.30, Ende nach 21.30 Ahr. Montag, 19. Mai: Für die NS.„Kraft durch Freud Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 21, 28 bis 121 bis 182, 160 bis 184, 361 bis 369, 391 bis 84 514 bis 518, 584 bis 540, 349 bis 550, Gruppe D 1 bis 600, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: D Liebespaar. Komödie von Friedrich Schreyr „ Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. 5 Im Schwetzenger Rokokotheater: i Sonntag, 18. Mai: Die h Serail. Komiſche Oper von W. A. 14.30, Ende 16.45 Uhr. r aus ozart. Anft —————ů————