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Berlin, 12. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: „Die Luftwaffe griff in der letzten Nacht zahlreiche Flug⸗ Hätze in Süd. und Mittelengland mit guter Wirkung an. In Hallen, Unterkünften, kechniſchen Anlagen und Treib⸗ ftofflagern entſtanden ſtarke Brände. Auf mehreren Flug⸗ plätzen wurden Bombentreffer zwiſchen abgeſtellten ſchwe⸗ ren Kampfflugzeugen erziell. Bei weiteren Luftangriffen gegen Induſtrieziele in den Küſtengebieien Süd. und Mit⸗ kelenglands entſlanden in einem kriegswichtigen Werk von Middlesborough ſowie in den Dockanlagen von Pembroke große Brände. Kampfflugzeuge vernichteten im Seegebiet des St. Georg⸗Kanals aus zwei durch Kriegsſchiffe geſicherken Ge⸗ leitzügen heraus zwei Handelsſchiffe mit zuſammen 16 000 BR und einen Tanker von 8000 BRT. Außerdem wurden 5 große Handelsſchiffe durch Bombenwurf ſchwer beſchä⸗ Bei einem Vorſtoß gegen die britiſche Südküſte ſchoſſen deutſche Jäger fünf brikiſche Jagdflugzeuge vom Muſter Spitfire ab. i i In Nordafrika beiderſeitige Arkillerietätigkeit. Deutſche Sturzkampfflugzeuge erzielten in der Nacht zum 11. Mai Bombenvolltreffer ſchwerſten Kalibers auf drei Einheiten eines britiſchen Floktenverbandes vor Benghaſi und zwan⸗ gen ihn zum Rückzug. Auf der Inſel Malta erzielten in der letzten Nacht deut ſche Kampffliegerverbände Bombenkreffer in den Flugplatz⸗ anlagen von Luca ſowie in einem Torpedolager und in der Staatswerft des Hafens La Valetta. Es enkſtanden große Brände und heftige Exploſionen. Der Feind warf in der letzten Nacht mit ſtärkeren Aräf⸗ ten Bomben auf Hamburg und Bremen. In Juduſtriewer⸗ ken iſt der Sachſchaden gering; ſonſtige Schäden enkſtanden beſonders in Wohnvierteln. Die Zivilbevölkerung hat Ver⸗ luſte an Token und Verletzten. Nachtjäger und Flakartil. 7 0 ſchoſſen ſieben der angreifenden britiſchen Flugzeuge d In der Zeit vom 9. bis 11. Mai verlor der Feind zu⸗ ſammen 36 Flugzeuge. hiervon wurden 19 Flugzeuge durch Nachtjäger, weitere ſechs in Tagesluftkämpfen, drei durch Flakartillerie vernichtet und eines am Boden zerſtört Leichte Seeſtreitkräfte ſchoſſen drei, Marinearkillerie vier britiſche Flugzeuge ab. Während der gleichen Zeit gingen Is eigene Flugzeuge verloren. Bei dem Großängriff auf London in der Nacht zum 11. Mai zeichneten ſich zwei Beſatzungen von Kampfflugzeugen beſonders aus: 1. Oberleutnant Ihrig. Feldwebel Lenger, Anteroffizier Lehr, Unteroffizier Wolf und 2. Leutnagt Kornblum, Unteroffizier Lichtinger, Unteroffizier Sprenger. Gefreiter Schäfer.“ Aeber 100 000 Brandbomben Der Vergeltungsſchlag gegen London. Der Vergeltungsangtiff, den die deutſche Luftwaffe in der Nacht zum Sonnkäg auf London durchführte, iſt nach ergänzenden Meldungen der eingeſetzten Verbände einer der härteſten Schläge geweſen den die britiſche Hauplſtadt ſei Beginn des Arſeges erhalten hal. Von Beginn der Dunkelheſf an bis zur Rorgendämmerung waren die deut. ſchen Geſchwader ununterbrochen über den kriege meat gen Bekrieben und Verſorgungsein richtungen Londons, auf die Hunderte von Tonnen Sprengbomben und mehr als 100 900 Brandbomben abgeworfen wurden. n Die Feuersbrünſte, die im Zentrum von London, vor allem längs beider Themſeufer entſtanden, nahmen bereits in den erſten Stunden des Angriffes einen derartigen Um⸗ fang an daß die gewaltigen Rauchwolken, die über den Zielen lagen verſchiedentlich die Sicht erſchwerten. Die Wucht der Vernichtung wird durch das Erlebnis einer Be⸗ ſatzung am beſten gekennzeichnet. Eines der deutſchen Flug⸗ zeuge das mit den letzten Wellen anflog wurde nach Ab wurf ſeiner Bomben plötzlich von einem britiſchen Jäger angegriffen Der deutſche fFluazeuaführer ſtieß daraufhin mit ſeinem Flugzeug ſofort in eine dicke Brandwolke und ſich der Verfolgung. 8 85 1 Angriff der letzten Nacht hat ohne Frage die be⸗ ßigen Ausbeſſerungsarbeiten an den Londoner und Speſcherlagern Verlade, und Transporteinrich⸗ die in den vergangenen Monaten ausgeführt wur⸗ ößtenteils zunichteaemacht Schwere griechiſche Schiffs opfer e das griechiſche Heer die Flucht der enaliſchen Ex⸗ usarmee unter ſchweren Verluſten decken mußte hat ich die arjechiſche Flotte bei der Einſchiffung der Bri⸗ fern müſſen Während die enaliſchen Flotteneinhei⸗ den Schutz der eigenen Transporte erſt auf hoher See bm mußten die griechiſchen Krieasſchiffe im Brenn⸗ er deutſchen Luftangriffe die Einſchiffung in den bſt ſichern Hierb 5 ariechiſche Flotte italieniſchen Front in Nordafrika hat. Die Inſel Mitos beſetzt Kühner Zugriff deutſcher Truppen. Du Berlin, 12. Mai. Deutſche Truppen haben in küh⸗ nem Zugriff die Inſel Milos beſetzt. Die Beſatzung der In⸗ ſel wurde vollſtändig überrumpelt, wobei 118 Engländer und 200 Kreter gefangengenommen wurden. Die Inſel Milos liegt am Südrand der Kykladen⸗ Gruppe und iſt von der Nordweſt⸗Ecke von Kreta nur 120 Kilometer entfernt. Die Abfuhr der Briten vor Benghaſi Die harte Abfuhr, die ſich ein engliſcher Flottenverband bei ſeinem Angriff auf Benghaſi geholt hat, zeigt, ein wie wachſames Auge die deutſche Luftwaffe auf die Stützpunkte und rückwärtigen Verbindungen im Hinterland der deutſch⸗ Die ſchnelle und wirkſame Art, mit der hier deutſche Sturzkampfflieger den Angriff des britiſchen Kreuzer⸗ und Zerſtörerverbandes parierten, kann als ein Schulbeiſpiel aktiver Küſtenvertei⸗ digung durch Luftſtreitkräfte gelten. Londons„Nacht des Schreckens“ Das Untekhaus in Trümmern. Newyork, 12. Mai Die Newyorker Blätter bringen auch am Montag in großer Aufmachung Berichte über den deut⸗ ſchen Luftangriff in der Nacht zum Sonntag auf London. Die Meldungen geben zu daß es ſich um einen ungewöhn⸗ lich ſchweren Angriff handelte. Der Korreſpondent der„New⸗ hork Times“ ſpricht von einer Nacht des Schreckens und des Feuers, die an jeden Bewohner große Anforderungen ge⸗ ſtellt habe. Die Ueberſchriften heben hervor, daß der Sit⸗ zungsſaal des Unterhauſes durch einen Volltreffer ſo ſchwer beſchädigt ſei, daß die Inſtandſetzung unmöglich ſei. Auch der Parlamentsturm ſei beſchädigt Daneben gebe es unge⸗ zählte andere Schäden Die Regferung hat laut„Newyork Herald Tribune“ zugegeben, daß die Zahl der Opfer des Rudolf Heß verunglückt 6 DNB. Berlin, 12. Mai. Parteiamtlich wird mikge⸗ eilt: 2 Parkeigenoſſe Heß, dem es auf Grund einer ſeit Jahren forkſchreitenden Krankheit vom Führer ſtrengſtens rer⸗ boten war, ſich noch weiter fliegeriſch zu bekätigen, hat enk⸗ gegen dieſem vorliegenden Befehl es vermocht, ſich in letz⸗ ker Zeit wieder in den Beſitz eines Flugzeuges zu bringen. Am Samskag, dem 10. Mai, gegen 18 Uhr ſtarteke Par⸗ keigenoſſe Heß in Augsburg wieder zu einem Flug, von dem er bis zum heutigen Tag nicht mehr zurückgekehrt iſt. Ein zurückgelaſſener Brief zeigte in ſeiner Verworrenheik leider die Spuren einer geiſtigen Zerrüttung, die befürch⸗ ken läßt, daß Parteigenoſſe Heß das Opfer von Wahnvor⸗ ſtellungen wurde. Der Führer hal ſofork angeordnet, daß die Adjutanten des Parteigenoſſen Heß, die von dieſen Flügen allein Kennt; nis hatten und ſie entgegen dem ihnen bekannten Verbot des Führers nicht verhinderten bzw. ſofork meldeten, verhafkel wurden. Unter dieſen Amſtänden muß alſo leider die Nationalſo⸗ zlaliſtiſche Bewegung damit rechnen, daß Parteigenoſſe Heß auf ſeſnem Flug irgendwo abgeſtürzt bzw. verunglückt iſt. gefügt war In einem in noch geringerer Höhe ausgefſihr⸗ ten Tiefangriff erhielt auch der zweite Kreuzer einen Voll⸗ treffer Die drei Zerſtörer eilten dem mit ſchwerer Schlag⸗ ſeite herbleihenden Kreuzer zu Hilfe Bei Einbruch der Dämmerung ſichtete ein zu Aufklä⸗ rungszwecken eingeſetztes Torpedoflugzeug den in ſehr langſamer Fahrt befindſichen britiſchen Flottenverband der ſtark auf die algeriſche Küſte zuhielt Das italieniſche Flug⸗ zeug wurde von zwei Gloſter Flugzeſtigen angegriffen bon denen eines von dem italieniſchen Torpedofluozeug abge⸗ ſchoſſen wurde das ebenfalls Beſchädigungen durch MG⸗ Feuer der enoſiſchen Flugzeuge und durch das Flakfeuer der britiſchey Schiffe erfftten hatte Während des Kampfes waren die britiſchey Schiffe entkomſſſſen VBerbandsplatz in Nordafrika beſchoſſen. In den frühen Morgenſtunden unternahm ein britiſches 1 2 2 8—* 4 Angriffs groß und der Sachſchaden ausgedehnk iſt. Im Par⸗ lament ſei auch das Dach der Vorhalle zertrümmert. Die Be⸗ richte ſtimmen überein, daß die Bevölkerung von der Nacht des Angriffs völlig erſchöpft ſei. Engliſche Autofahrer berichteten nach einer Aſſociated⸗ Preß⸗Meldung, daß die Luft noch 32 Kilometer von London entfernt am Sonntag mit Aſchenteilen von den nächtlichen Bränden erfüllt war Ein britiſcher Poliziſt habe ſich ver⸗ zweifelt an den Kopf gefaßt und gerufen, der Angriff ſei einfach unbeſchreiblich geweſen In einer Vormittagsſendung erklärte der Londoner Nachrichtendienſt, das Unterhaus liege in Trümmern. Meh⸗ rere Löſcharbeiter ſeien ums Leben gekommen. Für England fahrender däniſcher Dampfer geſunken. Madrid, 12 Mai Der für England fahrende däniſche Dampfer„Iren Maria“ 1862 BR iſt untergegangen. Die 20köpfige Beſatzung wird vermißt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Engliſcher Flottenvorſtoß 050 Benghaſi erfolgreich abge⸗ wehrt. Ro m, 12. Mai. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Monkag hat folgenden Wortlaut: „Das Haupkquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika Arkillerietätigkeit im Raum von Tobruk. In der Nacht zum 11 haben feindliche Flotteneinhellen einen Bombardierungsberſuch gegen Benghaſi unternom⸗ men Das ſoforkige Eingreifen unſerer Küſtenbatterien und deukſcher Bomber hat den feindlichen Floktenverband zum Rückzug gezwungen Drei Einheiten wurden von Bomben ſchweren Kalibers voll getroffen. a In Oſtafrika har der Feind im Abschnitt von Amba Alagi mit ſtarken Kräften angegriffen, wurde aber überall glaft abgewieſen.“ Volltreffer auf britiſche Kreuzer Einzelheiten zu dem Angriff auf Flottenverband. In Ergängung zu den im ttalieniſchen Wehrmachtsbve⸗ richt am Sonntag gemeldeten Angriffen italieniſcher Luft⸗ ſtreitkräfte auf einen britiſchen Flottenverband bringt der italieniſche Rundfunk nachſtehende Einzelheiten: Ein ita⸗ lienſſches Aufklärungsflugzeug ſichtete am Nachmittag des 10 Maf zwei Kreuzer und drei Zerſtörer weſtlich von Tap Ferro(Algerjen) die anſcheinend zu der Bedeckung des am Maj angegriffenen britiſchen Geleitzuges gehört hatten und nach deſſen Uebergabe an britiſche Einheiten, die von Alexandrien entgegenkamen mit weſtlichem Kurs an ihren Stützpunkt zurückkehrten. Tiefhängende Gewitterwolken und dichter Dunſt hinderten die Sicht. Trotzdem griff ein Verband jtalieniſcher Kampfflugzeuge im Tiefflug die bri⸗ tiſchen Seeſtreitkräfte an und erzielte auf einem Kreuzer einen Bombenvolltreffer der den Kreuzer zum Stoppen zwang Am Nachmittag des 10 Maj griff ein doppelt io ſtarker italieniſcher Verband von Kampfflugzeugen den hritiſchen Flattenperband an. der in der Zwiſchenzeit nur. eine geringe Strecke zurückgelegt hatte was von dem ſchwe⸗ ren Schaden zeugte. der ihm durch den erſten Angriff zu⸗ rrtretreßtteggermerentermgrefarf den- dieftwrffer er bandsplatz Ain el Gazale in Nordafrika Obwohl der Ver⸗ bandsplätz und die einzeſnen Zelte durch große weithin ſicht⸗ bare rote Kreuze gekennzeſchnet waren, würden ſeine An⸗ lagen von dem feindlichen Jäger beſchoſſen Es gab einige Verletzte Dies iſt weiter ein Beiſpiel dafür daß die Englän⸗ der ſich über alle internationalen Vereinbarungen hinweg. ſetzen und rückſichtslos gegen ſedes Gefühl der Humanität ihre Kriegshandlungen unternehmen Der irakiſche Heeresbericht Beirut, 12 Mai Der irakiſche Heeresbericht vom Sonn⸗ tag hat folgenden Wortlaut:„Die weſtliche Armee hat nichts von Bedeukung zu melden, die ſüdliche gibt bekannt, daß am 10 Mai ein engliſches Flugzeug abgeſchoſſen, ein anderes beſchädigt wurde. Unſere Luftwaffe hat Aufklärungsflüge unternommen die feindliche Luftwaffe belegte am 10. Mai Rutba mit Bomben.“ Die arabiſche Bewegung Neuer Aufruf des Großmuffti. Beirul, 12 Mai. Der Großmufti von Jeruſglem hat in einem Aufruf die Hinterliſt und Gemeinheit der imper aliſti⸗ ſchen Politik Englands gebrandmarkt. In dem Aufruf heißt es u a., daß 220 Millionen Mohammedaner durch die im⸗ perialiſtiſche Tyrannei Englands unterdrückt würden. Der Großmufti fordert deshalb alle Gläubigen zum heiligen Krieg gegen England auf. 5 a Nachrichten, die aus allen Teilen Syriens eintreffen, beſagen, daß die Zahl derer, die ſich als Freiwillige zu den irakiſchen Fahnen melden, immer größer wird In Paläſtina und Trans] ord anien verſu⸗ chen die engliſchen Behörden mit allen Mitteln, die Sympa⸗ thiebewegung der Araber 51 unterdrücken, beſonders in Pa ⸗ läſtina häuft ſich die Zahl der willkürlichen Verhaftungen. U. a. wurden etwa 100 junge Araber in die engliſchen Ker⸗ ker geworfen, weil ſie unter dem Verdacht ſtehen, mit dem Großmufti von Jeruſalem zu ſympathiſieren. Irakiſche Konſuln weiſen britiſche Zumutung ab. Die britiſchen Behörden in Jeruſalem haben ſich an die irakiſchen Konſuln in Paläſtina und Transjordanien mit der Bitte gewandt in einem Aufruf gegen die Regierung Ali RaſchidKailani Stellung zu nehmen und für den ehemaligen Regenten Abdulillah einzutreten Die irakiſchen Konſuln ha⸗ ben jedoch das britiſche Erſuchen in e 55 Hinweis, die Legalität der Regierung Kailanis ſei un fechtbar. f 5 frechtzu d beſch ſſe aufzukaufen bez und Hamſterei zu verhinde in allen arabiſchen L ai. In allen arabiſchen! det wird, eine umfaſſende gung gegen britiſche Waren ausgebro⸗ N 5 Halbe Wahrheit Es ſind böſe Zeiten für die Engländer. Da haben die plutokratiſchen Machthaber an der Themſe dieſen Krieg an⸗ gezettelt, durch den ſie Deutſchland vernichten wollten, und nun verläuft alles genau umgekehrt: nicht Deutſchland wird vernichtet, ſondern England geht ſeinem Verderben entge⸗ gen— die verbrecheriſche Politik der plutokratiſchen Macht⸗ haber an der Themſe ſchlägt ihre eigenen Urheber. Bei dieſer Sachlage hat es der britiſche amtliche Nach⸗ richtendienſt ſchwer. Günſtiges kann er dem engliſchen Volk nicht vorſetzen(wenigſtens nicht, wenn er bei der Wahrheit bleiben will) und Ungünſtiges darf er nicht melden, um die Stimmung nicht noch weiter herunterzu⸗ drücken. Aus dieſer Klemme hat er ſich bisher dadurch her⸗ auszuhelfen verſucht, daß er entweder die Wahrheit ver⸗ heimlichte, oder daß er unangenehme Nachrichten zurecht⸗ friſierte, deutlicher geſagt, daß er ſchwindelte. Auf die Dauer kommt man damit aber natürlich nicht weiter. Lügen haben bekanntlich kurze Beine. Eine Nachrichtenpolitik, die auf Verſchleierung und Schwindel aufgebaut iſt, muß einmal zuſammenbrechen. Das hat man allmählich auch in London eingeſehen und man ſucht daher jetzt nach einer anderen Me⸗ thode. Nicht etwa, daß man nun die Wahrheit ſagte— bei⸗ leibe nicht. Das würde der ganzen Tradition der britiſchen Nachrichtenpolitik zuwiderlaufen. Aber man ſieht ſich nun genötigt, wenigſtens Teilgeſtändniſſe zu machen. Und das iſt wenigſtens etwas. Daß ſogar ſolche Teilgeſtänd⸗ niſſe als Senſation wirken, zeigt, wie falſch die britiſche Oeffentlichkeit bisher unterrichtet worden iſt. Ein derartiges Teilgeſtändnis iſt die amtliche britiſche Meldung, daß die Handelsſchiffahrt im Monat April d. J. eine halbe Million Tonnen Schiffsraum durch feindliche Einwirkung verloren habe. In Wirklichkeit war der Ver⸗ luſt zwar doppelt ſo groß— rund eine Million Tonnen— aber ſchon das Eingeſtändnis der Hälfte erregte peinliches Aufſehen, obwohl man die Oeffentlichkeit ſchon ſeit Tagen ſchonend darauf vorbereitet hatte. Man hat auch verſchie⸗ dene Ablenkungsmanöver verſucht, indem man das alte Märchen von rieſigen deutſchen Verluſten in Norwegen wie⸗ der aufwärmte, trotzdem aber iſt die britiſche Oeffentlichkeit beſtürzt über das Eingeſtändnis vom Verluſt einer halben Million Tonnen, das noch um über die Hälfte hinter der Wirklichkeit zurückbleibt. Wie ſcharf iſt der Gegenſatz der britiſchen Nachrichten⸗ politik mit ihrem unſicheren Hin und Her, ihrer Lügen⸗ und Vernebelungspolitik zu der klaren Linie, die das Ober⸗ kommando der deutſchen Wehrmacht auch in ſeiner Nachrichtenpolitik einhält. Die OK W- Berichte ent⸗ halten die Wahrheit. Das weiß man heute nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt. Sogar die uns feindlich oder mißgünſtig geſinnte Welt erkennt an, wenn auch ungern und häufig ungewollt, daß man ſich auf die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht unbedingt ver⸗ laſſen kann. Die britiſche Nachrichtenpolitik iſt noch weit, ſehr weit davon entfernt, dem britiſchen Publikum die Wahrheit zu ſagen; immerhin iſt es wertvoll, daß ſie in einem Fall wenigſtens die halbe Wahrheit eingeſtanden hat. Eine Wirkung hat dieſe Methode übrigens bereits gehabt: die Angaben der britiſchen Admiralität über die Schiffsverluſte löſten den lauten Ruf der Oeffentlichkeit aus, künftig die„ganze Wahrheit“ prompt und offen be⸗ kanntzugeben. Ein Leitaufſatz der Londoner Zeitung„Eve⸗ ning Standard“ kritiſiert in dieſem Zuſammenhang ſcharf den engliſchen Informationsdienſt. Auch die„Evening News“ greifen den engliſchen Amtsſchimmel, der ſich an Dummheit und Faulheit ſelten mehr übertroffen habe, als mit ſeiner Geheimniskrämerei bezüglich der Schiffsver⸗ luſte, heftig an. Ob dieſem Ruf nach der„ganzen Wahrheit“ Folge ge⸗ geben wird? Wohl noch nicht ſo raſch, denn Englands maß⸗ gebende Männer haben zurzeit andere Sorgen. Sie müſſen ſich nämlich dafür einſetzen, daß die— Schulen für die Söhnchen der Plutokraten erhalten bleiben! Im britiſchen Unterhaus gab es dieſer Tage eine außerordentlich erregte Schuldebatte, über die man— auch das iſt für die engliſche Nachrichtenpolitik bezeichnend— aus den Londoner Maſſen⸗ blättern ſo gut wie nichts erfuhr; nur der„Mancheſter Guardian“ berichtet jetzt ausführlich darüber. Man erfährt aus dieſem Bericht allerlei bemerkenswerte Dinge, vor allem, daß die jetzige britiſche Regierung mit allen Mitteln be⸗ ſtrebt iſt den Kaſtencharakter des engliſchen Erziehungsſy⸗ ſtems aufrechtzuerhalten. Es handelte ſich dabei um einen Geſetzesantrag des Erziehungsamtes, der die alten engliſchen Ariſtokratenſchulen wie Eton, Haarow, Rugby uſw. vor dem Bankerott retten will. Sie ſind ſämtlich in große Schwierig⸗ keiten gekommen, da ein ſehr erheblicher Teil ihrer Schü⸗ ler nach Kanada und Auſtralien verſchickt wurde Während maßgebende britiſche Erzieherkreiſe verlangten, daß die Re⸗ Drelllang der Jelmate . Martin hatte in einem der bequemen Seſſel Platz ge⸗ nommen und fühlte ſich nicht ganz wohl bei dieſer zuvor⸗ kommenden Art, mit der der Mann ihm entgegenkam. Aber er war keineswegs niedergedrückt und fragte dann ohne Umſchweife:. „Und weshalb, darf ich fragen, haben Sie mich her⸗ kommen laſſen?“ 3 i „Tia—“ Ein Räuſpern, dann verſchränkte der Bürger- meiſter die Finger ineinander, lehnte ſich behaglich zurück und ſah zum Fenſter hinaus, vor dem ein blühender Kirſchbaumzweig in luſtvoller Freude hin⸗ und herſchaukelte. Dann ſah er Martin gerade an.„Der Grund, weshalb ich Sie hierher bitten ließ, iſt an ſich eigentlich ganz einfach. Das heißt— aber wir wollen uns zunächſt einmal eine gute Zigarre anzünden. Es plaudert ſich leichter dabei. Darf ich bitten?“. Nachdem die erſten Rauchwölkchen zur Decke aufſtiegen, ſter wieder das Wort. a ber den Aufſchwung, den Seehalden ſeit ja, und er ſagte auch, ettet haben.“ C Ä er Bürgermeiſter klopfte mit dem Zeigefinger die um dann zum Fenſter hinauszuwandern, nahm der Bürger⸗ a ſehört, daß Sie ſich ſehr anerkennend ausge⸗ men hat. Ich darf Ihnen ja auch r en hat. Der Bernrieder hat orm ſicheren Ertrinken gierung dieſe Gelegenheit zu einer gründlichen Reorgäniſa⸗ tion des britiſchen Schulweſens benutzte, ſtellte ſich das Ka⸗ binett Churchill auf den Standpunkt, es komme vor allem darauf an, die traditionellen Schulen zu erhalten und ihnen über die augenblickliche ſchwere Kriſe hinwegzuhelfen. Die Debatte war teilweiſe außerordentlich erregt Der Labour⸗ Abgeordnete Cove erklärte:„Ich muß heftig dagegen prote⸗ ſtieren, daß die Regierung, in der Vertreter der Labour ⸗ Party ſitzen, mitten in einem Kriege, der angeblich zur Ret⸗ tung der Demokratie geführt wird kein höheres Ziel kennt, als unſere Plutokratenſchulen zu konſervieren Der Sprecher des Unterhauſes, der ſelbſt einer derartigen Schule ent⸗ ſtammt, verſuchte durch eine parteiiſche Geſchäftsführung eine allzu weitgehende Kritik an den Ariſtokratenſchulen zu verhindern und geriet dabei in mehrere ſchwere Konflikte mit Abgeordneten, die ſich dieſe Terroriſierung nicht gefal⸗ len laſſen wollten Schließlich ſetzte der plutokratiſche Flügel des Unterhauſes ſeinen Willen durch, da auch die der La⸗ bour⸗Party angehörenden Miniſter ſich auf die Seite der Vertreter des plutokratiſchen Schulſyſtems ſtellten. i Alſo das ſind die„Sorgen“ der britiſchen Machthaber. Kein Wunder, daß ſie da nicht die Zeit haben, ſich um den amtlichen Nachrichtendienſt zu kümmern und dafür zu ſor⸗ gen, daß das Volk über die Schiffsverluſte die„ganze Wahr⸗ heit“ erfährt. Und das Ganze nennt ſich„Demokratie“! Duff Cooper ſchlecht informiert DMB. Der britiſche Informationsminiſter Duff Cooper, der, geſtützt auf eine von ihm verfaßte Lebensbeſchreibung des franzöſiſchen Politikers Talleyrand ſich als Kenner Frankreichs aufſpfieſt hat es für klug befunden im Londo— ner Rundfunk die Erinnerung an die Zeit der Jungfrau von Orleans heraufzubeſchwören. Vor 500 Jahren, als dae Bauernmädchen aus Domremy ſeine Heimat verließ, um ar der Spitze der franzöſiſchen Heere gegen einen verhaßten Feind zu kämpfen habe es in Frankreich, ſo ließ ſich den britiſche Informatjionsminiſter vernehmen genau ſo ausge— ſehen wie heute Auch damals ſei das Land beſetzt geweſen und doch habe die Jungfrau von Orleans Karl VII durch die Reihen der Feinde hindurch zur Krönung nach Reime geführt Wie jetzt im 20 Jahrhundert ſo führte Duff Coo⸗ per ſeinen Veraleich fort hätte es auch damals Franzoſen gegeben die infa; goyug gomeſen ſejen mit dem Feindt zuſammenzuarbeiten. Aber die Flamme Jeanne d Ares hätte ein Feuer enfzſindet, das dos Land gereiniat und der barboriſchen Feind von dem geheiligten Boden Frankreichs pberteschan hitte Auch wenn Duff Cooper ſeine Anſprache am franzöſi⸗ ſchen Gedenktag der Junofrau von Orleans hielt. ſo iſt ſie trotzdem nicht zeitgemäß Dieſe Rede gehört zu den dümm⸗ ſten die Duff Coover je gehalten hat Schließlich waren die barbariſchen Feinde gegen die die Jungfrau von Or⸗ leans die franzöſiſchen Truppen zum Sieg gefſührf hat die Engländer Und die Engländer waren es auch die die Na⸗ tionaſheſdin Frankreichs als, ſſe ihnen in die Hand gefal⸗ len war kurzerhand verbrannt haben Inſofern war alſo der hritiſche Infayrmgtionsmipſſſer aſs er das Honzeyt ſei⸗ ger Rede ausarbeitete ſichtlich nicht informiert, oder aber er hat ſich in ſeiner Verlogenheit nicht geſchämt, auf blumpſte Art die Franzoſen einzunebeln. Letzten Endes war die Rede Duff Coopers ſomit dazu angetan, die Fran⸗ zoſen daran zu erinnern, daß auch vor 500 Jahren ſchon England der Feind Frankreichs war, der wiederholt Ver⸗ derben über das ganze Land gebracht hat. Frankreichs„barbariſcher Feind“ Eine Rieſendummheit Duff Coopers. Ausgerechnet den Tag, an dem Frankreich alljährlich ſeines Kampfes gegen England unter der Fahne der Jung⸗ rau von Orleans gedenkt, benutzt Duff Cooper, um höchſt überflüſſeg dem verratenen Freunde von geſtern Troſtworte zuzurufen.„Vor 500 Jahren“, ſo führt der britiſche Infor⸗ mationsminiſter dabei aus,„ſei es in Frankreich ähnlich ge⸗ weſen, wie jetzt im 20. Jahrhundert. Auch damals hätte es Franzoſen gegeben, die infam genug geweſen ſeien, mit dem „Feinde“ zuſammenzuarbeiten. Aber die Flammen Jeanne d'Ares hätten ein Feuer entzündet, das das Land gereinigt und den„barbariſchen“ Feind von dem heiligen franzöſi⸗ ſchen Boden vertrieben hätte.“ g Den Worten iſt nichts hinzuzufügen, wenn man feſt⸗ hält, was Duff Cooper in ſeinen Ausführungen berlegen umgeht, daß nämlich der Feind Frankreichs in den Tagen der Jungfrau von Orleans— England war. Es gehört ſchon die Beſchränktheit eines Duff Coopers dazu, gerade dieſes Thema zu berühren wo auch in Frankreich die Er⸗ kenntnis durchgebrochen iſt, wo geſtern wie heute der ewige „barbariſche Feind“ des Kontinents ſteht, Aſche von der Zigarre.„Ich habe nevenvei vemertt einen Bericht darüber weitergeleitet und Sie für die Rettungs⸗ medaile vorgeſchlagen. Sehen Sie, mein lieber Breiten⸗ bacher, der Gedanke, daß es mit Frau Heydebruck ein Un⸗ glück hätte geben können, der läßt mich nicht zur Ruhe kom⸗ men. Frau Heydebruck und ihr Mann ſind ſehr treue Gäſte, die ſeit drei Jahren in Seehalden ihre Erholung ſuchen. Es wäre mir, wie geſagt, äußerſt peinlich geweſen. Und nicht nur mir allein, ſondern auch für die ganze Marktgemeinde wäre dieſer Vorfall peinlich geweſen und wir müßten uns den Vorwurf machen, daß wir da unten am See eigentlich noch gar nichts getan haben. So ähnlich haben Sie ſich doch dem Bernrieder gegenüber ausgedrückt, nicht wahr, Herr Breitenbacher? 8 N 8 Und ich muß ſagen, Sie haben gewiſſermaßen recht. Allerdings iſt es nicht ſo, daß ich nicht daran gedacht hätte. Aber vielleicht können Sie ſich denken, daß wir hier in See⸗ halden etwas haushalten müſſen mit dem Kapital. Wir haben in den letzten Jahren enorme Summen verbaut, und es iſt ja nun leider niemand in Seehalden, der uns ein größeres Kapital zinslos zur Verfügung ſtellen würde Und da habe ich nun gedacht— äh— darf ich noch einen Likör ſchenken?““ d N „Bitte ſchön“, ſagte Martin und nahm bedächtig die gol⸗ dene Bauchbinde von ſeiner Zigarre. Er wußte noch nicht recht, worauf der Mann hinaus wollte. Aber ihm ſchwante etwas ganz Unangenehmes und er ſchwitzte ſchon ein wenig. „Aber bitte ſeh »Ich habe mir die 8 geſtern abend noch mit einigen Herren vom Gemeinderat darüber geſprochen. Wir möchten nun gerne da drunten am — ich darf doch ganz offen mit Ihnen ſprechen?“ See etwas in Angriff nehmen, und das müßte ſofort ſein, . . damit fur die Hauptſatſon ſchon etwas da ware, ein paar aller Ruhe überlegen. Es ſoll nicht ſo ausſehen, als möchte ganz s und e N i einem gewaltigen Unternehmungsgeiſt. „Tja, alſo, mein lieber Breitenbacher, die Sache iſt die che reiflich überlegt und bereits 5 942 Politiſches Allerlei Englands neuer Schiffahrisminiſter— ein Erzplukokrat. Von dem neuen engliſchen Miniſter für Schiffahrt und Verkehr, Frederick James Leathers, berichtet„Daili Expreß“ daß er Direktor von 51 Unternehmungen iſt. Sein älteſtes Sohn Frederick iſt geſchäftsführender Direktor der Cory⸗Geſellſchaft ſeine Tochter hat den Direktor eines der größten Verlagsunternehmen für Erziehungsweſen gehei⸗ ratet, und auch ſeine Frau wird als ſehr eee aber auch eitel bezeichnet Auf ihren Wunſch ſoll Leather bes ſeiner Berufung darauf hingewieſen haben, daß er keinen Titel beſitze Deshalb wurde gleichzeitig mit ſeiner Ernen⸗ nung zum Miniſter auch ſeine Baroniſierung ausgeſprochen. Leathers iſt ſicher ein unternehmender Mann, gleichzeitig aber ein ausgeſprochener plutokratiſcher Geldmacher um je⸗ den Preis, wie ſie Churchill in letzter Zeit bevorzugt zur Regierungsarbeit heranzieht. 5 Wachſende Unruhe uuch in Indien. 0 5 Schanghai, 12 Mai. Einer Meldung aus Kalkutta zu⸗ folge hat die Nachricht von der Erhebung des Irak und die Unterſtützung dieſer Bewegung durch die anderen ara⸗ biſchen Völker die Unzufriedenheit in Indien gewaltig ge⸗ ſteigert. Der rückſichtsloſe britiſche Angriff auf die Unab⸗ hängigkeit des Iraks habe überall große Entrüſtung her⸗ vorgerufen. Wie gefährlich die Stimmung gegen England iſt, bewieſen die ausgedehnten antibritiſchen Kundgebun⸗ gen und die Streiks, die von der engliſchen Polizei nur mit Waffengewalt unterdrückt werden können. Die britiſche Re⸗ gierung habe die Gefahr erkannt und verſuche durch neue Verſprechungen an die Inder der Lage Herr zu werden. Der Vizekönig Lord Linlithgow habe den als Freund Eng⸗ lands bekannten Miniſterpräſidenten von Bengalen. Fazal Ul Hag zur Einleitung einer„Vermittlungsaktion“ zu ſich nach Simla gerufen. Geplant ſei die Einberufung einer Konferenz der verſchiedenen politiſchen Richtungen in In⸗ dien, in der über die Zuſammenſetzung der„künftigen“ indiſchen Regierung beraten werden ſolle. Wie es in dern Meldung aus Kalkutta heißt, werde der Plan des Vize⸗ königs in indiſchen Kreiſen offen als neues britiſches Ma- növer bezeichnet, das nur dazu dienen ſolle, die Inder aufs neue hinters Licht zu führen, ganz ſo, wie es während des Weltkrieges der Fall war. Scharfe Abrechnung Gandhis Indien verfällt immer mehr dem Elend. Kabul, 12. Mai. In einem äußerſt ſcharfen Kommentar hat Gandhi, hier eingetroffenen Meldungen zufolge, in der indiſchen Preſſe auf die letzte Rede des britiſchen Indienmi⸗ niſters Amery geantwortet Amery, ſo ſchreibt Gandhi, habe nicht nur die wahre Lage Indiens verheimlicht, ſondern auch die Tatſachen verdreht. Wenn er behaupte, England habe Indien den Frieden und Wohlſtand gegeben, ſo habe er N wahrſcheinlich die letzten ſchweren Zwiſchenfälle ſchon wie⸗ der vergeſſen Die ſogenannten„unabhängigen provinzia⸗ len Regierungen“ ſeien dort, wo es überhaupt welche gab, nur ein Scheingebilde. Die engliſche Herrſchaft habe Indien zugrundegerichtet. Amery beleidige und beſchimpfe die indiſche Intelligenz, wenn er erkläre, die einzelnen indiſchen Parteien müßten ſich einigen, denn die traditionelle engliſche Politik gehe darauf hinaus, dieſe Einigung zu verhindern, die Uneinigkeit der 2 Parteien werde ſolange dauern, wie die britiſche Herrſchaft 9 in Indien, denn menn dieſe Herrſchaft einmal aufhöre, wür⸗ den ſich die Parteien einigen. Amery lüge, wenn er be⸗- ö haupte, der Kongreß wolle alles oder garnichts Das Ge⸗ fe genteil ſei durch das Angebot von Puna bewieſen in dem eine beſchränkte Redefreiheit gefördert worden ſei Geradezu 4 lächerlich ſeien die Behauptungen Amerys hinſichtlich des 2 ſogenannten„Wohlſtandes“ Indiens, die große Maſſe des 5 indiſchen Volkes verfalle immer mehr dem Elend, weil In⸗ 8 dien von den Engländern erwürgt werde. Schwere Kämpfe in Waziriſtan. d Kabul, 12 Mai Schwere Kämpfe ſpielen ſich zurzeit zwiſchen einer ſtarken engliſchen Kolonne und Angehöri⸗ gen des Stammes Mahſud in Rajmak Narai in Mittel⸗Wa⸗ ziriſtan ab. Auf Seiten der Engländer ſind bereits zahl⸗ reiche Opfer zu beklagen Auch in der Gegend von Banu und Tochi entfalten die Waziren lebhafte Tätigkeit. .,„„ c eie &a 2 Der Oberkommandierende in Paläſtina und Transjordanien. Nach einer Reutermeldung aus London wurde amtlich bekanntgegeben, daß Generalleutnant Maitland⸗Wilſon das Kommando über die britiſchen Streitkräfte in Paläſtina und Transjordanien übernommen hat. Wilſon befehligte die bri⸗ tiſchen Streitkräfte in Libyen und Griechenland. — 2332 2 2 Badekabinen, einige Boote, ein kleines Strandkaffee viel, e leicht. Aber, wie geſagt, unſere Mittel ſind ſehr beſchränkt, fe und wir müßten jemanden finden, der uns mit einem en b ſprechenden Kapital den Rücken ſteift. Es käme natürlich b nur ein langfriſtiges Kapital in Frage mit ganz geringe:mm 9 Zinsfuß. Und da habe ich nun— verzeihen Sie, Herr 1 Breitenbacher— aber da habe ich nun an Sie gedacht Nachdem Sie doch gewiſſermaßen Glück gehabt haben, drau⸗ e ßen in der Welt, und nun als begüterter Mann heimgekehrt 2 ſind, hoffe ich zuverſichtlich, keine Fehlbitte zu tun. Ich bitte 1 ja auch nicht für mich, ſondern es geſchieht zum Wohle der Gemeinde. Ich hoffe, daß wir uns da verſtehen.“ 8 „Ja, ja, natürlich, ſelbſtverſtändlich“, ſagte Martin, und d es war ihm zumute, als wenn ihm jemand langſam den 1 Hals zudrücke. Nur jetzt um Gottes willen keine Blamage, b dachte er. Haltung bewahren, rief er ſich zu und riß ſeine Gedanken zu eiſerner Konzentration zuſammen. Einen Augen⸗ blick ſchloß er die Augen, deckte die Hand davor, und es ſah aus, als ob er etwas überlege. Er brauchte hübſch lange dazu, und der Bürgermeiſter ſagte ſchließlich vorſichtig: „Sie können ſich meinen Vorſchlag ſelbſtverſtändlich in ich Sie hier gleich feſtlegen.“ ü Martin hob die Augen. Er war ſich jetzt ganz klar. Und er fühlte ſich in dieſem Augenblick geradezu durchpulſt von ch brauche da nicht lange zu überlegen“, ſagte e dann.„Ich ſehe ein, daß in dieſer Hinſicht etwas getan werden muß. Und ich bin deshalb entſchloſſen, Herr Bürge mater, die ganze Sache auf meine eigene Kappe zu nehmen. Der Bürgermeiſter wiegte den Kopf hin und her. „Wie Sie denken, Herr Breitenbacher. Haben Sie ſchon gewiſſe Pläne?“ Bomben— die Flakartillerie von träger und Politiſche Leiter Tobruk ſturmreif trommeln! Das ganze Verteidigungsſyſtem ſyſtematiſch zerſchlagen. Von Kriegsberichter R. W. Billhardt. DNB.(PS.) Weit, endlos weit dehnt ſich das Wüſten, and unter uns. Tief eingeſchnitten ſind die Uadis, die ver⸗ rockneten Flußtäler, hier und da erheben ſich kleine Höhen ſteil fällt an manchen Stellen die Küſte ab. Aber die rieſi⸗ gen Flächen ſind kahl. Kein Dorf, kein Haus, faſt kein Baum unterbricht die endloſe Weite. Fern, an einer tie eingeſchnittenen, unverkennbaren Bucht, erheben ſich. wit am Rande einer rieſigen Tiſchplatte aufgebaut, die weißer Häuſer von Tobruk. So öde und eben auch das Land er— ſcheint, wenn wir von oben hinunterſchauen, unſeren Ka⸗ meraden da unten wird es noch öder, noch troſtloſer ſein Staub und Hitze werden ſie noch mehr plagen, und der Mangel an Deckung gegen Artillerie- und Luftangriffe wird ihnen das Leben ſehr ſauer machen Eine geringe Er⸗ hebung hat hier ſchon große Bedeutung, Hügel und Höhen können beherrſchende Stellungen ſein. Der Enaländer haf ſich dies zunutze gemacht Ueberall hat er ſeine Erdwerke und Befeſtigungen angelegt, an allen wichtigen Punkten 1 ſtehen ſeine Batterien eingebaut. Tobruk iſt nicht nur eine Stadt, die verteidigt wird ſondern ein großes, gut aus e geſchickt dem Gelände angepaßtes Verteidigungs⸗ ihſtem In dieſem Verteidigungsſyſtem ſpielten die Schiffe eine große Rolle. Wir haben ſie verſenkt oder ſchwer beſchädiat, Der Hafen war wichtia Er war es denn unſere Stukas haben die Anlagen zertrümmert. Die engliſchen Jäger ſpielten eine entſcheidende Rolle Sie haben dieſe Rolle ab⸗ geben müſſen. Unſere Me's und die italfeniſchen Jäger ha⸗ ben dieſe Rolle übernommen. Die ſchwere mittlere und leichte Flakartillerie von Tobruk genoß unſere höchſte Ach⸗ kung Sie genoß ſie einmal Dann warfen die Stukas ihre Tobruk iſt ſehr viel ſchwächer geworden Die Artillerieſtellungen haben unſeren anzern und unſerer Infanterie das Leben ſauer gemacht. Wir haben Batterie um Batterie mit Bomben niederge⸗ kämpft Ueber Tobruf iſt der Himmel nur ſelten ſtill Mo⸗ torengebrumm ſchreckt die Tommies immer wieder und immer wieder hoch fagt ſie an die Geſchütze, zwingt ſie, den Himmel mit eiſernen Vorhängen und ſchwarzen Flak⸗ wolken zu bebängen, bis Bomben und Maſchinengewehr⸗ feuer im Tiefflug angreffender Jäger und Stukgs ſie nie⸗ derwerfen oder in die Deckungen zwingen. Kein Tag vergeht, ohne unſerer Gruppe ihren Auftrag zu bringen. Kein Tag ohne Flug, kein Tag ohne Angriff auf Tobruk„Es iſt wie im Weſten“ ſagen die alten Haſen unter uns. Und dann erzählen ſie von der ſauberen, ſchul⸗ mäßigen Stuka⸗Arbeit bei Lüttich beim Durchſtoß durch die Maginotlinie, beim Uebergang über die Maas. Und die Junden unter ins ſind dann am nöchſten Tage noch einmal ſo eifrig bei der Sache, fliegen noch„ſturer“ mitten ins Flakfeuer halten noch genauer auf ihre Ziele zu Denn man muß die günſtige Gelegenheit ausnutzen. Topruk ſturmreif zu trommeln ſoll ein ſauberes Stück Maßarbeit werden. Das ſind die alten und die jungen Stukaflieger N unſerer Gruppe ihrem Ruf ſchon ſchuldig! Kurzmeldungen Berlin. Der erſte ſtellvertretende Kommiſſar für den . Außenhandel der UdSSR Krutikow hat nach mehrwöchi⸗ gem Aufenthalt Berlin verlaſſen Er hat die in den deutſch⸗ jowjetiſchen Wirtſchaftsverträgen vorgeſehenen vierteljähr⸗ lichen Regierungbeſprechungen mit den zuſtändigen deut⸗ 3 ſchen Stellen geführt. Madrid. Im Deutſchen Haus fand die zweite Arbeits⸗ zagung der Politiſchen Leiter der Landesgruppe Spanien der NSA ſtatt. Zu der Tagung waren über 200 Hoheits⸗ 0 aus den Ortsgruppen und Stützpunkten Spaniens ſowie aus der Reichshauptſtadt meh⸗ rere Vertreter der Auslandsorganiſation der NSDAP und der Deutſchen Arbeitsfront gekommen. Heute vor einem Jahr Zum 13. Mai 1941. In Holland gelang es, den Einbruch in die Grebbe⸗ Linie ſüdoſtwärts Amersfoort zu erweitern und in Rich⸗ tung Utrecht Naum zu gewinnen Unſere Truppen ſtie⸗ hen bis Rotterdam durch und drangen weiter ſüdlich über Breda gegen die Schelde-Mündung vor. Rotter⸗ dam kapitulierte, Roſendaal wurde genommen. In Belgien fiel Lüttich vollſtändig in deutſche Hand, der Thourout⸗Kanal wurde überſchritten, und weiter ſüd⸗ lich die Große Gette erreicht. Nordoſtwärts Namur kam es zum erſten Male zu einem Großkampf zwiſchen Panzerverbänden. In Zu⸗ ſammenwirken deutſcher Panzerkräfte mit Kampfver⸗ biänden der Luftwaffe wurden franzöſiſche Panzerver⸗ bände, die die deutſchen Panzer in ihrem Vordringen auf die Dyle⸗Stellung hindern ſollten, geſchlagen und zbiurückgeworfen. Nach gewaltigen Marſchleiſtungen drangen die deut⸗ ſchen Truppen durch Südbelgien bis an die Maas vor. Dinant und Givet wurden genommen. Bei Sedan ge⸗ lang es, den Uebergang über die Maas zu erzwingen. Im Beſitz der von ihr erkämpften Luftherrſchaft über dem weſtlichen Operationsraum brach die Luftwaffe überall durch Angriffe mit Kampf⸗ und Sturzkampfver⸗ bänden ſowie durch Einſatz von Jagdkräften den feind⸗ lichen Widerſtand. mehr gefunden werden. Wie ſich ſpäter herausſtellte, iſt das Aus Baden und den Nachbargauen D Hofweier.(Auf dem Heimweg ſ tödlich über⸗ fahre n.) Der 60jährige Karl Schießle, der ſich mit ſei⸗ nem Fahrrad auf der Heimfahrt nach Hofweier befand, wurde von einem aus enkgegengeſetzter Richtung kommenden Kraft⸗ wagen angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. (-) Konſtanz.(Zuchthaus für Amgang mit Kriegsgefangenen.) Wegen verbotenen Umganges mit Kriegsgefangenen hatten ſich zwei Töchter mit ihren Müt⸗ tern aus Mimmenhauſen(Landkr. Ueberlingen) vor der Strafkammer des Landgerichts zu verantworten. Die An⸗ geklagte Eliſabeth Erder, die es am ſchamloſeſten getrieben hat, wurde zu zwei Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, ihre Mutter wegen Kuppelei zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt, die Angeklagte Anna Müller zu einem Jahr Gefängnis und ihre Muster zu bier Monaten Gefängnis verurteilt. Straßburg.(In der Wohnung tot aufgefun⸗ den.) Vor einigen Tagen wurde in einem Hauſe der Wil⸗ helmergaſſe eine alleinſtehende Frau in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Der Tod iſt allem Anſchein nach infolge Herz⸗ ſchlags eingetreten. Der Hiſtoriſche Verein für Mittelbaden, über 1000 Mit⸗ glieder zählend, neben dem Landesverein Badiſche Heimat (jetzt Oberrheiniſcher Heimatbund) der größte heimatgeſchicht⸗ liche Verein am Oberrhein, kann auf ein 30fähriges verdienſt⸗ volles Beſtehen zurückblicken. Die alljährlich von dem Verein herausgegebenen Jahrbücher ſind für den Heimatforſcher wahre Fundgruben. Alle Gebiete der Kunſt und Kultur, der Geſchichte und Volkskunde werden von erſten Kennern be⸗ handelt. Der Verein betreut das Gebiet von Ettenheim bis Raſtatt und von Triberg bis Kehl. Verſchobene elſäſſeſch⸗ſchweizeriſche Grenzöffnung. Es war zunächſt für Anfang Mai nochmals eine Grenz⸗ öffnung zwiſchen dem Elſaß und der Schweiz vorgeſehen, um den in der Schweiz noch anweſenden reſtlichen Elſäſſern Gelegenheit zu geben, in die Heimat zurückzukehren. Der Ter⸗ min der Grenzöffnung mußte aber nunmehr hinausgeſchoben werden. Sie dürfte wahrſcheinlich aller Vorausſicht nach im letzten Drittel des Monats vor ſich gehen. Der genaue Zeit⸗ punkt der Grenzöffnung wird noch von uns mitgeteilt werden. Buchen.(Tödlicher Anfall durch ſcheuende Pferde.) Die Pferde am Wagen eines Steinbacher Ein⸗ wohners wurden durch einen vorbeifahrenden Motorradler ſcheu und gingen durch. An einer Kurve wurde die neben dem Lenker ſitzende Roſa Hilpert von Steinbach vom Wagen ge⸗ ſchleudert und erlitt ſchwere Kopfverletzungen, denen ſie kurze Zeit darauf im Krankenhaus erlag. Steinsfurt.(Das letzte Los gewann.) Ein hie⸗ ſiger Junge, der Loſe verkaufte, nahm ſich das zuletzt übrig⸗ bleibende Los. Seine Freude war groß, als er beim Oeffnen feſtſtellte, daß er einen 50⸗Mark⸗Gewinn gezogen hatte. Gün dringen.(Tod durch ſcheuende Pferde.) Der 62jährige J. Held befand ſich mit einer Kohlenfuhre unterwegs, als durch eine herannahende Lokomotive die Pferde ſcheuten. In raſender Fahrt ging es eine abſchüſſige Straße abwärts, wobei Held ſo unglücklich vom Wagen ſtürzte, daß ihm ein Wagenrad über die Bruſt ging. Der Tod trat auf der Stelle ein. Bad Dürrheim.(Fremdenzahlen im April.) Unſer Kurort verzeichnete im Monat April 1941 1431 Neu⸗ ankünfte bon Gäſten mit 29 093 Uebernachtungen. Bis 1. Mai 1941 betrug die Zahl der angekommenen Gäſte 4236 mit 101 248 Uebernachtungen. Mainz.(Aufſpringen— das alte Uebel) Ob⸗ wohl in der Tagespreſſe immer wieder auf die Gefahren des Auf⸗ und Abſpringens nde wird, ſprang jetzt wieder eine Frau auf eine fahrende Straßenbahn in Mainz. Die Frau rutſchte ſedoch vom Trittbrett aus und geriet zwiſchen zwei Wagen. Sie hatte noch einmal Glück, denn ſie wurde vom Bahnräumer zur Seite geſchoben und nur einige Meter mitgeſchleift. Mit Prellungen kam die leichtſinnige Frau davon. 5. Darmſtadt.(Eine raffinierte Frauensper⸗ 11 85 Eine 37 jährige ledige Frauensperſon, die ſich ſeit ochen in Darmſtadt herumtrieb an ältere Herren heran⸗ 8 575 und ihnen im ee Augenblick Brieftaſche oder Geldbörſe ſtahl, konnte feſtgenommen werden. In der Dunkelheit in den Bach ge⸗ Der über 70 Jahre alte u Nach Eichhorn aus Egelsbach kam in der Dunkelheit beim Nachhauſegehen vom Weg ab und ſtürzte in einen kleinen Bachlauf. Er wurde erſt am anderen Tage tot aufgefunden. — Gatlborf.(Kind fiel in den Kocher.) Das zweijährige Töchterchen der Familie Wagenblaſt lief, wäh⸗ rend die Eltern im Garten arbeiteten, weg und konnte nicht Kind beim Blumenpflücken in den Kocher gefallen; die Leiche wurde an einer Wehranlage gefunden. f E Straßberg, Kr. Sigmaringen.(Schrotgewehr mit Nägeln geladen.) Zwei 15⸗ und 16jährige Jun⸗ gen von hier füllten ein altes Gewehr mit Schrot und Nägeln. Beim Auslöſen eines Schuſſes wurde das Gewehr zerriſſen, wobei die volle Ladung die beiden unglücklichen Schützen traf. Mit ſchweren Verletzungen im Geſicht und an der Hand mußten beide ins Krankenhaus eingeliefert werden. — Moöſſingen, Kr. Tübingen.(Von rollenden Slämmen erdrückt.) Beim Ausladen von Buchenſtäm⸗ men aus einem Güterwagen N der 38jährige Eugen Hauſch aus Ofterdingen auf dem Bahnhof Möſſingen 0 a Durch das Reißen der Sicherungskette waren die hoch auf⸗ geladenen Stämme ins Rollen gekommen und hatten Hauſch mit großer Wucht getroffen, ſodaß er einen Schädelbruch und ſchwere innere Verletzungen erlitt. Der Verunglückte, der Mit⸗ inhaber der Stielfabrik Albert Hauſch u. Söhne war, hin⸗ terläßt die Gattin und zwei Kinder. Mahnung an die„Flüſterer“! n Der Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes ſchreibt: Dis Lebensmittelkarte gewährleiſtet gerechte und gleiche Zutei⸗ lungsmengen an jeden Verbraucher. Auch der Lebensmittel⸗ kaufmann weiß, daß er ſich bei der Hergabe ſeiner Waren grundſätzlich an die Rationierungsvorſchriften halten muß. Zugegeben ſei, daß es leider auch heute noch vereinzelt üble Kunden gibt, die es ſich anſcheinend nicht abgewöhnen können, über den Ladentiſch„zu flüſtern“. Das ſind die We Geſtalten, die ſich plump⸗vertraulich und mit geheimnisvollem Augenzwinkern an den Verkäufer oder die Verkäuferin wenden und den Verſuch machen, als angeblich„alte Stammkunden“ oder auf Grund„guter Beziehungen“ und„alter Bekannt⸗ ſchaft“ ſich eine Extrawurſt zu verſchaffen. Sie wiſſen ganz genau, daß ſie ihre Rationen bekommen, aber ſie wollen ſich damit nicht zufrieden geben und verſuchen, ſich auf Koſten an⸗ derer Leber mittel zu verſchaffen. Denn darüber muß man ſich doch klar ſein, was ein ſolcher Kunde zu viel bekommt, das geht der Geſamtheit verloren. Weiſt darum die Flüſterer in aller Oeffentlichkeit zurecht! And wo warſt Du im Kriege? Eine Frage, die jetzt auch der Frau gilt WPD. Der Führer hat am Schluß ſeiner großen Reichs⸗ tagsrede, nachd m er auf die erſtaunlich großen Leiſtungen des deutſchen Solda zen hingewieſen hatte, auch der Leiſtu des deutſchen Arbeiters gedacht. Wir wiſſen alle, daß das deutſche Volk mehr denn je mit einem Mangel an Arbeits kräften fertig werden muß. Der Führer iſt in ſeiner Rede kurz auch auf dieſe Dinge eingegangen und hat den Millio⸗ nen deutſcher Frauen, die auf dem Lande und auf dem Felde in härteſter Arbeit die Männer erſetzen, ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Wetterhin hat er den Millionen deutſcher Frauen gedankt, die in Fabriken Werkſtätten und Büros an⸗ deren Hunderttauſenden deutſcher Frauen, die bisher noch nicht in einem Arbeitsverhältnis ſtehen, ein Vorbild an Ein⸗ ſatzbereitſchaft und Einſatzfreudigkeit ſind. Frauenarbeit in dieſem Augenblick iſt nicht eine Exiſtenz⸗ frage für die einzelne ſchaffende Frau ſondern eine Exiſtenz⸗ frage, eine Daſeinsfrage des geſam en deutſchen Volkes. Wenn der Führer und mit ihm Millionen einſatzbereiter deutſcher Menſchen den harten Eutſchluß gefaßt haben, das deutſche Volk aus der Knechtſchaft zu befreien, es beſſeren Zeiten entgegenzuführen, der Jugend und vielen kommen⸗ den Generationen eine glücklichere Zukunft zu ſchaffen, ſo können ſich nicht wenige Hunder tauſend abſeitsſtellen und zuſehen, wie deutſche Frauen und Mütter wahrhaft Bewun⸗ derungswürdiges in dieſem Kriege leiſten. Wir wollen hier nicht von den Empfindungen hart arbeitender deutſcher Volksgenoſſen ſprechen, die für die Frauen gehegt werden, die ſich von dieſem Daſeinskampf ſei es aus Intereſſeloſig⸗ keit oder Eigennutz, ausſchließen. Aber wir wollen beronen, daß grade die hart ſchaffende Frau in dieſen ihren Erwar⸗ tungen nicht enttäuſcht werden darf. Es handelt ſich hier nichl um Opfer, die gebracht werden müſſen, ſondern um Pflichten, die zu erfüllen ſind. Die Tatſache, daß durch die en der Partei und die Leiſtung der Deutſchen Ar⸗ eitsfront die ſchaffenden deutſchen Frauen ſozial auf das beſte betreut werden, läßt das vermeintliche Opfer gering er⸗ ſcheinen. Die Anſicht aber, daß die Frau nur eine minder⸗ wertige helfende Stellung innerhalb der deutſchen Kriegs⸗ wirtſchaft einnehmen könnte, iſt grundfalſch. Das Frauen⸗ amt der Deutſchen Arbeitsfront hat ſchon ſeit Jahren die Betriebsführer immer wieder darauf hingewieſen. Frauen auch für ſolche Tätigkeiten mindeſtens anzulernen in denen ſie bei genügendem Vorhandenſein männlicher Kräfte üb⸗ licherweiſe nicht verwendet werden. Dieſe vorbeugende Tä⸗ tigkeit hat in der Kriegswirtſchaft ihre volle Bewährung ge⸗ funden. Die Frau iſt in der deutſchen Kriegswirtſchaft als leitende Kraft nicht mehr wegzudenken. Ihre, Verwendung iſt ſo vielſeitig daß ſie hier im einzelnen nicht aufgezählt werden kann. Grundſätzlich aber kann geſagt werden, daß mit Ausnahme beſonderer„ Frauen faſt ſämt⸗ liche Tätigkeiten innerhalb der deutſchen Kriegswirtſchaft ausüben Eine Anzahl deutſcher Betriebsführer hat die größte Anerkennung über die Eignung und die Tüchtigkeit der Frauen auch in ſolchen Tatigkeiten ausgeſprochen, die man ihnen 1175 5 niemals zugetraut hätte. Insbeſondere hat ſich die bisherige Auffaffung daß die Frau kein techn ſches Verſtändnis habe. an vielen Stellen als unrichtig her⸗ ausgeſtellt. Es kommt dabei hinzu. wenn man an dieſer Stelle eine gänzlich unangebrachte Parallele zum Frauen⸗ arbeitseinſatz im Weltkriege 1 wollte, daß ſich manches in der Arbeit erleichtert hat durch den Fortſchritt der Tech⸗ nik. Schwierige Arbeitsgänge ſind weitgehend mechaniſiert 1 daher ohne weiteres auch von Frauen ausgeübt werden. „Wenn ſich alſo i deutſcher Frauen, die der Führer in ſeiner Reichstagsrede angeſprochen hat, heute zur freiwilligen Arbeitsleiſtung in der deurſchen Kriegswirtſchaft melden, ſo erfüllen ſie nicht nur eine ſelbſtverſtändliche Pflicht dem deutſchen Volke gegenüber, ſondern auch eine ſchöne Pflicht deutſchen Müttern gegenüber. Es iſt bekannt, daß gerade die Doppelbelaſtung den deutſchen Müttern nicht 1 Schwierigkeiten bereitet. Der Reichsarbeitsminiſter hat, um dieſe Doppelbelaſtung ſoweit wie möglich auszu⸗ ſchalten am 12. Dezember 1939 empfohlen, den verheirateten Frauen mit eigenem Hausſtand alle 14 Tage einen freien Werktag zu gewähren. Sehr viele Betriebe ſind dieſer An⸗ regung des Reichsarbeitsminiſters gefolgt. Einige Rüſtungs⸗ betriebe aber für die ſelbſt eine ſolche Entlaſtung untragbar ſchien ſehen mit wachſender Sorge ſich der Tatſache gegen⸗ über, daß ſie nur ſehr ſchwer eine Entlaſtung der ſchaffen⸗ den Frau und Mutter bieten können. Das aber wäre eher möglich, wenn ſich aus dem Kreis der Frauen, die ſich bisher noch nicht einer freiwilligen Arbeitsleiſtung zur Verfügung eſtellt haben, eine derartige Entlaſtung ergehen würde. kiemand braucht dabei Sorge zu haben, daß er die von ihm verlangte Leiſtung vielleicht nicht erfüllen könnte. Die Deut⸗ ſche Arbeitsfront hat Anlernverfahren, die jeden Menſchen raſch zu einer nutzbringenden Leiſtung im Betrieb fähig machen. Dieſe Tatſache iſt nicht allein für die ſchaffende Frau eine Verdienſtangelegenheit ſondern auch eine Angelegen⸗ heit zur Selbſtachtung. Wir fragen nicht ob die Frau die für das um ſein Daſein ringende deutſche Volk twas hätte leiſten können ſich einmal überleat hat wie weib es mit ihrer Selbſtachtung beſtellt iſt wenn ſie ihre Schaffenskraft dem Volke entzieht Wir wiſſen aber daß der weitaus überwi⸗⸗ gende Teil dieſer Frauen den Führer verſtandon hat. 4 Sehler in einem Haushalt Fehler es ſich hier handelt? Bitte, ſehen noch Frauen, die glauben, ſie könnten Schmutzflecke auf Fußböden, an Türen oder Fenſterbrettern nur mit Seife weg⸗ bringen, ſo wie bei Bild 1. Andere Frauen bearbeiten ſtark verſchmutzte Arbeits- ſachen auf dem Waſchbrett mit Bürſte und Seife(Bild 2), obwohl es dafür viel einfachere Mittel gibt. und was macht der Mann in Bild 32 Gedankenvoll hat er die Badewanne volllaufen laſſen und merkt gar nicht, daß das Waſſer 3 das Seifennäpfchen überflutet. Außer⸗ 5 dem hat er ſchon ½ Stück Seife ver⸗ braucht, um den Olſchmutz von ſeinen Fingern zu kriegen, und er will gar nicht weggehen. 8 Iſt es auch notwendig, für ſtark ver⸗ ſchmutzte Berufsſachen unbedingt Seife Welche ſind's? Können Sie beurteilen, um welche Sie das Bild an. Mürden Sie ſo, wie in dieſes Bild, von oben in manche Haus⸗ halte hineinſehen, ſo würden Sie häufig folgendes entdecken: es gibt heute immer mit einem guten, fettlöſenden Reini dabei ſchont man noch das Gewebe. Man zu verwenden? Nein, viel ſchneller. b es Schaum gibt. Aber meiſt liegt die gungsmittel, das den zähen, feſtgekitteten und fetthaltigen Schmutz, wie er ſich in Fleiſcher- und Bäckerwäſche, in Mon- Kalk. teur- und Schloſſeranzugen befindet, viel beſſer löſt. Selbſt ganz hartnäckig haftender Schmutz wird auf dieſe Weiſe viel ſchneller gelöſt als mit Seife, und hartem, kalkhaltigem Maſſer werden 7% Pfund Seife unwirkſan. Wenn braucht keine Wurzelbürſte und kein Waſchbrett. Man weicht zunächſt gründ⸗ lich ein(Metzger- und Bäckerſachen mit blut⸗ und eiweißhaltigen Flecken werden in lauwarmer Löſung eingeweicht), hin⸗ terher wird in friſcher Löſung gekocht. So ſpart man Seife und Waſchpulver für die beſſere Haushaltwäſche! Schäumt Ihre Waſchlauge ſchlecht? Oann verbrauchen Sie zuviel Seife, denn Sie müſſen zu lange reiben, bis vor dem Waſchen einige Oandvoll Bleichſoda im Keſſel und Waſſer bis zum nächſten M So wird es über Nacht wunde weich. Am nächſten Morgen brauc man nur noch einen Te We pulvermenge, die man f Mit anderen Worten: man k mit der gleichen Menge Waſchpulver viel weiter als ſonſt! 5 1 Urſache gar nicht an der Seife, ſondern am Waſſer. Das Waſſer enthält zu vienß Kalt läßt die Seife ſchwer ſchäumen. Kalt vernichtet Seiſe. Beß in einem mittelgroßen Keſſel bis zo Sie alſo Seife und Waſchpulver ſparen wollen, machen Sie das Waſſer vorher weich. Man verrührt dazu am Abend Loltale Nuudochiau Der letzte Laternenanzünder. Mannheims alte Zeit, in der die abendliche Stadtbeleuchkung noch durch die bekannten Laternenanzünder ausgeführt wurde, wird in Erinnerung ge⸗ bracht durch den Tod eines 91⸗ Jährigen. Der lange Jahre bei der Stadſ angeſtelfte Laternenanzünder Georg Krieger iſt dieſet Tage zur großen Armee eingegangen. Hans⸗Schemm⸗Schule vor der Vollendung. Die in der Schönau⸗Siedlung bei Maunheim⸗Waldhof errichtete Hans⸗ Schemm⸗Schule wird am Montag, 19. Mai, ihrer Beſtim⸗ mung übergeben. 8 — Die teuren Damenhüte. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung führt in einem Erlaß zu ſeiner Anordnung über die Preisregelung bei Damenhüten aus, durch die Vorſchrift, daß Unternehmen, die Damenhüte im Preiſe von mehr als 40 Mark verkaufen wollen, einer Genehmigung bedürfen, ſolle erreicht werden, daß der Kreis der Unternehmen, die dieſe beſonders teuren Hüte verkaufen, auf ein wirtſchaftlich ver⸗ tretbares Maß beſchränkt bleibt. Bei der Zulaſſung ſolcher Unternehmen ſoll ein ſtrenger Maßſtab angelegt werden. In gleicher Weiſe ſoll der Kreis der Unternehmen, die Anfer⸗ tigungs⸗, Umarbeitungs⸗ und Aenderungsarbeiten für Damen⸗ hüte in einer beſonders ſorgfältigen Weiſe und nach Sonder⸗ wünſchen vornehmen, auf das wirtſchaftlich vertretbare Maß beſchränkt und die Preisbildung für ſolche Arbeiten eindeutig geregelt werden. — Beihilfen aus dem Reichslandeskulturfonds 1941. Durch einen im landwirtſchaftlichen Reichsminiſterialblatt ver⸗ öffentlichten Nunderlaß des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft werden die oberen Verwaltungsbehörden ermächtigt, bis zur endgültigen Feſtſetzung der Reichslandes⸗ rulturfonds⸗Kontingente 1941 im Rahmen der geltenden Vor⸗ schriften vorläufig Beihilfen feſtzuſetzen. Danach können neue Beihilfen bis zu einer Höhe von 50 v. H. des Kontingent⸗ betrages 1940 bewilligt werden. Hierbei muß jedoch davon ausgegangen werden, daß für das Rechnungsjahr 1941 höch⸗ ſtens das gleiche Kontingent wie für 1940 zugeteilt werden kann. Die für die Auszahlung erforderlichen Mittel können bis zu einer Höhe von 25 v. H. des Kontingentbetrages 1940 von der Reichskaſſe abgehoben werden. — Kinderbeihilfe auch ohne Haushaltszugehörigkeit. Der Reichsfinanzminiſter hat einen für den Arbeitseinſatz ſehr wich⸗ tigen Erlaß herausgegeben(Reichsſteuerblatt Nr. 34). Zur Sicherung des Bedarfs von Arbeitskräften in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft und in der Hauswirtſchaft kaun den Eltern für Kinder, die in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft arbeiten oder die in der Hauswirtſchaft als Hausgehilfinnen tätig ſind, die Kinderbeihilfe auch dann gewährk werden, wenn das Kind nicht mehr zum Haushalt der Eltern gehört. Die übrigen Vorausſetzungen der Kinderbeihilfe müſſen fedoch gegeben ſein. Damit wird den Eltern der Anreiz genommen, um einen Zu⸗ ſchuß zu ihrem Haushalt zu erlangen, die Kinder, die in der Land⸗ oder Hauswirtſchaft tätig ſind, aus dieſen Arbeitsver⸗ hältniſſen herauszunehmen und ſie in die Fabrik zu ſchicken. Einführung einer Wofnungsmeldeordnung für den Stadtkreis Mannheim. Nach dem Reichsleiſtungsgeſetz vom 1. September 1939 ſind die Bewohner des Reichsgebiets zu allen Leiſtungen verpflichtet, die von den zuſtändigen Stellen infolge der Kriegserforderniſſe verlangt werden. Dieſe Verpflichtung beſteht auch inſoweit, als dies zur Vorbereitung der Lei⸗ ſtung erforderlich iſt. Der Pflichtige hat nach 8 3 Abſatz 3 des Geſetzes auf Verlangen der zuſtändigen Stellen Aus⸗ künfte zu erteilen, Meldungen und Anzeigen zu erſtatten, Unterlagen zu beſchaffen uſw. Aufgrund dieſer Verpflich⸗ tung im Zuſammenhang mit einſchlägigen Beſtimmungen des Bad. Polizeiſtrafgeſetzbuches und der Landesbauord⸗ nung hat der Oberbürgermeiſter die aus dem Anzeigenteil erſichtliche ortspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen. Die Beachtung der Vorſchrift iſt vaterländiſche Pflicht. Auf die Nichtbe⸗ achtung der Verpflichtungen aus dem Reichsleiſtungsgeſetz ſind ſchwere Strafen geſetzt. Die Erfüllung der Verpflich⸗ tungen wird ſtrengſtens überwacht werden. Der Zweck der Vorſchrift iſt, der Gemeindebehörde einen laufenden Ueberblick über den verfügbaren Wohn⸗ raum im Stadtkreis Mannheim zu beſchaffen, um in Fällen von Kriegserforderniſſen auf freie oder entbehrliche Räu⸗ me greifen zu können. Nach der Vorſchrift ſind daher bei der Gemeindebehörde anzumelden alle leerſtehenden, un⸗ benutzten, freiwerdenden, neuerſtellten oder durch Umbau gewonnenen Wohnungen(auch Teilwohnungen), Einzel⸗ wohnräume und Geſchäftsräume, die zu Wohnzwecken ge⸗ eignet ſind. Meldepflichtig iſt der Hauseigentümer oder der ſonſt Verfügungsberechtigte, bei unbenutzten Wohnungen (Räumen) derjenige, dem die unbenutzte Wohnung uſw. ge⸗ hört(gegebenenfalls alſo auch der Mieter). Die Anmelde⸗ friſten ergeben ſich aus§ 4 der Vorſchrift. Die Anmeldung hat ſofort zu erfolgen, wenn die Wohnung(Räume) zur Vermietung angeboten wird. Die Anmeldepflicht beſteht auch dann, wenn ein Mieter bereits in Ausſicht ſteht oder der Hauseigentümer ſelbſt die Wohnung(Räume) beziehen will. Soweit die Räume von der Gemeindebehörde nicht in Anſpruch genommen werden, ſind ſie zur Vermietung oder zum Bezug durch den Hauseigentümer frei und ſind nach Bezug bei der Gemeindebehörde abzumelden. Die Abme dung iſt für den Hauseigentümer ſehr wichtig, da ohne erfolgte Abmeldung die Gemeindebehörde annehmen muß, daß die Räume noch verfügbar ſind. Der Meldepflicht unterliegen nicht die Räume de; Beherbergungsgewerbes und die ſogenannten möblierten Zimmer, Dienſt⸗, Werk⸗ und Pächterwohnungen ſowie Woh⸗ nungen, die mit Zuſtimmung des Hauseigentümers innere halb eines Hauſes getauſcht werden. Unbenutzte Räume ſind nur zu melden, wenn die Nichtbenutzung länger wie 6 Wochen dauern wird oder gedauert hat. Unbenutzte Räu⸗ me im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt Abweſender ſiſd nicht zu melden. 8 ö Weiterhin ſind unterbelegte Wohnungen der Gemeinde behörde vom Wohnungsinhaber ſofort zu melden. Als unter belegt gelten ſolche Wohnungen, die einſchließlich der Dach und Untergeſchoßräume mehr Wohnräume haben, als die um 1 vermehrte Zahl der Bewohner beträgt. Dabei werden 2 Kinder unter 7 Jahren als eine Perſon gerechnet, vor übergehend anweſende Perſonen werden nicht gezählt, da⸗ gegen vorübergehend für kürzere Zeit Abweſende, ſowie im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienft Abweſende. ö Für die An⸗ und Abmeldung von Wohnungen und Wohnräumen ſind amtliche Vordrucke zu verwenden, die bei dem Städt. Quartieramt— Wohnungsmeldeſtelle, Ral⸗ haus N 1, Zimmer Nr. 47, in den Ge neindeſekretariaten und den Zweigſtellen des Städt. Ernährungs⸗ und Wirt⸗ ſchaftsamtes koſtenlos erhältlich ſind. Alle An⸗ und Abh⸗ meldungen ſind an das Städt. Quartieramt— Wohnungs⸗ meldeſtelle zu richten. 6 Den Beauftragten der Stadt iſt die Beſichtigung der meldepflichtigen Wohnungen und Räume zu geſtatten. Ehiffreanzeigen in der Tagespreſſe oder in ſonſtigen öffentlichen Blättern über Wohnungen und Räume, die der Meldepflicht unterliegen, ſind unzuläſſig. N Die Wohnungsvermittler ſind verpflichtet, der Gemein⸗ debehörde, die bei ihnen gemeldeten Wohnungen und Räu⸗ me, die der Meldepflicht unterliegen, ſofort anzuzeigen. Um Mißverſtändniſſe auszuſchließen, wird ausdrück⸗ lich bemerkt, daß die Städt. Wohnungsſtelle zur Vermittlung von Wohnungen nur dann zuſtändig iſt, wenn infolge von Kriegserforderniſſen Wohnungen geräumt oder anderweit beanſprucht werden müſſen. In allen anderen Fällen ſind Geſuche um Zuweiſung von Wohnungen zwecklos. Die in der gleichen Richtung ergangenen Anordnungen des Herrn Polizeipräſidenten vom 18. Dezember 1940 und 8. Januar 1941 werden durch die neue Vorſchrift er⸗ ſetzt. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an Unserem schweren Verluste sprechen wir unseren auf⸗ richtigsten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Dr. Duhm für seine tröstenden Worte, den evangel. Krankenschwestern für ihre liebevolle Pflege, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Albert Seitz. Mannheim-Seckenheim, 13. Mai 1941. Trauer Dapiere werden in jeder Ausführung in der„Neckaurbete- Druckerei“ angefertigt f peissfert nicht n Glück schon, Wenn me 1 — eb Slatte„Reise nach Amerika“ Pflichtjahr. 18 jähr. Mädchen ſucht Stelle im Haushalt per ſofort, Räheres in der Ge⸗ ſckäftsſtelle ds. Bl. 5 Salat⸗Setzli nge Frühkraut⸗Setzlinge Rhabarber zu verkaufen. zwecks zu verkaufen. 2 Bettſtellen mit Roſt und Keilpolſter, 1 Rachttiſch mit Marmorpl., 1 Fleiſchſtänder und 1 Sauerkrautſtänder Kloppenheimerſtr. 36 Seitz⸗Moſer, Kloppenheimerſtr. 17. i Ein Einlegſchwein zu verkaufen. Geſchäftsſtelle ds. Bl. nerstag, Verſammlungs⸗Anzeiger. Fußballvereinigung. Das Training findet nicht am Don⸗ Trainings findet ein Privatſpiel gegen eine hieſge Wehrmachtsmannſchaft ſtatt. Zuſammenkunft al er Spie⸗ ler 6.30 Uhr im Lokal. 88 0 ſondern morgen Mittwoch ſtatt. Anſtatt des Wohnungsmeldeordnung für den Stadtkreis Mannheim Aufgrund der§8 23, 49 des Bad. Polizeiſtrafgeſetz⸗ buches und§ 147 der Landesbauordnung wird mitt Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs, zugleich als Anordnung aufgrund des§ 3 Abſ. 8 des Reichsleiſtungsgeſetzes vom 1. September 1939, folgende Ortspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen: I. Allgemeines: 8 1 Zweck der Vorſchrift Die nachfolgenden Beſtimmungen bezwecken die Beſchaffung eines laufenden Ueberblicks über den ver⸗ fügbaren Wohnraum im Stadtkreis Mannheim. 8 2 Geltungsbereich Den Beſtimmungen dieſer Meldeordnung unterliegen: 1. alle Wohnungen(auch Teflwohnungen) und Einzelwohnräume— mit oder ohne Kochgelegenheit— im Alt- oder Reubauten ohne Rückſicht auf die Höhe der Miete; dazu gehören auch Wohnungen, die außer Wohnräumen Geſchäftsräume enthalten. 8 2. zu Wohnzwecken geeignete Geſchäftsräume und unterbelegte Wohnungen nach Maßgabe des§ 6. Als Geſchäftsräume ſind alle nicht zu Wohnzwecken, A zu geſchäftlichen, gewerblichen oder ſonſtigen ruflichen Zwecken benutzten Räume anzuſehen. 8 3 Ausnahmen Den e dieſer Meldeordnung unterliegen nicht: N 1. die möbliert vermieteten Zimmer(auch im Be⸗ herbergungsgewerbe), 2, Wohnungen, die nur mit Rückſicht auf ein Dienſt⸗ oder Arbeitsverhälinis zwiſchen dem Arbeit⸗ eber und Wohnungsinhaber vermietet oder Ueber⸗ ſſen werden(Dienſt⸗ und Werkwohnungen), 3. Pächterwohnungen, die zuſammen mit dem Pachtgegenſtand verpachtet werden, 4. Wohnungen, die innerhalb eines Hauſes ge⸗ tauſcht werden. II. An⸗ und Abmeldepflicht. a 9 4 Aumeldung von ahn ungen und Wohnräumen Leerſtehende, unbenutzie, freiwerdende ſowie neu⸗ erſtellte oder durch Umbau gewonnene Wohnungen und Wo nräume ſind bei der Gemeindebehörde inner⸗ halb einer Friſt von 3 Tagen anzumelden. Leerſtehende Wohnungen(Wohnräume) ſind nichteingerichtete, un⸗ benutzte ſind unbewohnte eingerichtete Wohnungen (Wohnräume). Unbenutzte Wohnungen(Wohnräume) ſind nicht zu welden, wenn die Nichtbenutzung nicht länger wie 6 Wochen dauern wird; nach Ablauf von 6 Wochen ſind ſie jedenfalls ſofort zu melden. Sofern von vorn⸗ herein feſtſteht, daß die Richtbenutzung nicht länger wie 6 Wochen dauern wird, ſind die Wohnungen (Wohnräume) binnen der dreitägigen Friſt zu melden. Richt meldepflichtig ſind ferner unbenutzte Wohnungen (Wohnräume) im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt Abweſender. Die dreitägige Friſt beginnt: 1. bei zurzeit leerſtehenden oder meldepflichtigen unbenutzten Wohnungen(Wohnräumen) am Tage nach der Veröffentlichung dieſer Vorſchrift, bei fpäter⸗ hin leerſtehenden oder meldepflichtigen unbenutzten Wohnungen(Wohnräumen) mit dem Beginn des Leerſtehens oder der Nichtbenutzung: 2. bei freiwerdenden Wohnungen(Wohnräumen), deren Freiwerden dem Meldepflichtigen bereits bekannt iſt, am Tage nach der Veröffentlichung dieſer Vor⸗ ſchrift, bei ſpäterhin freiwerdenden mit dem Tage, an dem der Meldepflichtige erfährt(3. B. durch Kündi⸗ gung, Räumungsurteil, Räumungsvergleich), daß die Wohnung(Wohnräume) frei wird; 3. bei neuerſtellten oder durch Umbau gewonnenen Wohnungen(Wohnräumen) mit der baupolfzeilichen Bezugserlaubnis oder, falls eine baupolizeiliche Ge⸗ nehmigung nicht erforderlich iſt, 2 Wochen vor der Bezugsfähigkeit. Die Anmeldung hat in allen Fällen ſchon vor Ablauf der Friſt und zwar ſofort zu erfolgen, wenn die Wohnung(Wohnräume) zur Vermietung angeboten wi d. Die Anmeldepflicht beſteht in allen Füllen auch dann, wenn ein Mieter bereits in Aus⸗ ſicht ſteht oder der Hauseigentümer ſelbſt die Wohnung (Wohnräume) beanſpruchen will. 5 8 5 a Abmeldung vermieteter Wohnungen und Wohnräume Die der Anmeldepflicht nach§ 4 unterliegenden Wohnungen(Wohnräume) ſind bei der Gemeinde⸗ behörde ſofort, ſpäteſtens am nächſten Werttag nach der Vermietung oder anderweitigen Verfügung, ins⸗ eigentümer ſelbſt, abzumelden. Die Umwandlung von Wohnräumen in Räume anderer Art(z. B. zu Ge⸗ ſchäftszwecken(Unterſtellung von Möbeln) iſt nach der Anordnung des Oberbürgermeiſters vom 17. 6. 1940 nur mit deſſen vorherige Zuſtimmung zuläſſig. 8 6 An⸗ und Abmeldung von zu Wohnzwecken geeigneten Geſchäftsräumen und Meldung von unterbelegten Wohnungen Leerſtehende, unbenutzte, freiwerdende, ſowie neu erſtellte oder durch Umbau gewonnene Geſchäfts⸗ räume, die zu Wohnzwecken geeignet ſind, ſind in entſprechender Anwendung der Beſtimmnngen in 88 4 und 5 bei der Gemeindebehörde zu melden. Dabei iſt es gleichgültig, ob dle Geſchäftsräume mit Wohn⸗ räumen zufammenhängen oder nicht. Zurzeit unterbelegte oder ſpäterhin unterbelegt der Gemeindebehörde ſoſort zu melden. Als unter belegt gelten ſolche Wohnungen, die einſchließlich der Dach⸗ und Untergeſchoßräume meht Räume haben, als die um 1 vermehrte Zahl der Bewohner beiträgt. Dabei werden zwei Kinder unter 7 Jahren als eine Perſon gerechnet, Vorübergehend anweſende Perſonen werden nicht gezählt, dagegen vorübergehend für kür⸗ zere Zeit ahweſende, ſowie im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt abweſende. Küchen, Badezimmer und ſonſtige nicht zum dauernden Aufenthalt von Menſchen im Sinne der Bauvorſchriften geeignete Räume, ferner zuläſſiger Weiſe zu Geſchäftszwecken(8 2 Abf. 2) verwendete Räume bleiben außer Betracht. Künftige Aenderungen der Perſonenzahl ſind jeweils beſondere auch bei Ingebrauchnahme durch den Haus⸗ g ſoſort zu melden. 8 7 Erfüllung der Meldepflicht Zu den in 88 4= 6 vorgeſchriebenen Meldungen ſowſe von der Gemeindebehörde etwa geforderken Ergänzungen iſt der Hauseigentümer oder der ſonſt Verfügungsberechtigte verpflichtet. Der Hauseigen⸗ tümer haftet neben dem Vertreter. Die Wohnungs⸗ i haber und Wohnungsſuchenden ſind verpflichtet, dem Meldepflichtigen Auskunft zu geben, ſoweit dies zur Erfüllung der Meldepflic eien l iſt, 5 Für die An⸗ und Abmeldung von Wohnungen und Wohnräumen nach 88 4, 5 und 6 Abſ. 2 (außer Schlußſatz! ſind die amtlichen Vordrucke zu erhältlich ſind. Die An⸗ und e von Ge⸗ ſchäftsräumen nach§ 6 Abf. 1 müſſen die genaue Darlegung der Verhältniſſe enthalten. Die a d gilt nur dann als erfüllt, wenn die Meldungen voll⸗ ſtändig und wahrheitsgemäß(auch hinſichilich des Mietbetrags) erſtattet und innerhalb der vorgeſchriebe⸗ nen Friſt bei der e eingegangen find. f 5 a Beſichtigungsverpflichtung Der Verfügungsberechtigte hat den Beauftragten der Stadt, die ſich als ſolche ausweiſen, in der Zeil von 10— 16 Uhr die Beſichtigung der meldepflichtigen Wohnungen und Räume 88 460) zu geen 5 werdende Wohnungen ſind vom Wohnungsinhaber, zu verwenden, die bei der Gemeindebehörde koſtenlos richten. Für die An⸗ und Abmeldung von bei der Wohnungsmeldeſtelle, in den erhältlich find. 8 9 Deffentliche Anzeigen f Chiffreanzeigen in der Tagespreſſe oder in ſonſtigen öffentlichen Blättern über Wohnungen und Räume, die der Meldepflicht nach dieſer Vorſchrift unterliegen, ſind unzuläſſig. N 8 10 Wohnungsvermittler Die Wohnungsvermittler ſind verpflichtet, der Gemeindebehörde die bei ihnen gemeldeten Wohnun⸗ gen und Räume, die der Meldepflicht nach diefer Vor⸗ ſchrift unterliegen, ſofort anzuzeigen. III. Schlußbeſtimmungen. 8 11 Strafbeſtimmungen g Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dleſet Meldeordnung oder gegen die aufgrund derſelben er⸗ gangenen ſchriftlichen Verfügungen werden nach 9 40 des Bad. Polizeiſtrafgeſetzbuches oder nach den Skraf⸗ beſtimmungen des Reichsleiſtungsgeſetzes mit Geld⸗ ſtrafe, Haft oder Gefängnis beſtraft. Falſche Angaben zur Täuſchung der Behörde werden mit Geldſtrafe bis zu 150.— Rm. oder Haft bis zu 8 Tagen beſtraſt, ſofern nicht eine längere Beſtrafung nach dem Neichs⸗ leiſtungsgeſetz verwirkt iſt. g 812 Inkrafttreten Dieſe Meldeordnung tritt am Tage nach der Ver⸗ öffentlichung in Kraft. Mannheim, 6. Mai 194]. Nr. 5495. „Vollziehbar!“ Mannheim, den 8. Mai 1941. „Vorſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift wird hiermit bekanntgemacht. Die Meldungen ſind an das Städt. Quartieramt— Wohnungs⸗ meldeſtelle— Rathaus N 1, Zimmer 47 zu Wohnungen und Wohnräumen ſind amtlich Vordrucke zu verwenden, die ab Donnersta deſekreta iaten und den Zweigſtelzen des Städt Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamtes koſtenloß Mannheim, den 12. Mai 1941. Zu erfragen in dee! Der Oberbürgermeiſter. Der Landeskommiſſür. %%% ͤꝗGw0.. L e.