f i Bezugspreis: Monatlich Mk 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages · und Anzeigenb latt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Etſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. N ede e — 7 N * . 41. Jahrgang Donnerstag den 15. Mai 1941 Britiſche Häfen bombardiert Drei Schiffe von der Luftwaffe verſenkt.— Oerkliche Er⸗ folge in Nordafrika.— Britiſcher Panzerangriff abgewieſen. Berlin, 14. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Die Luftwaffe verſenkte in der letzten Nacht im See. gebiei 7509 57 Sunderland drei Handelsſchiffe mit zuſam⸗ men 14 000 BRZ und bombardierke mehrere wichtige Häfen in Süd. und Mittelengland. In Nordafrika brach ein von Panzern unkerſtützter bri⸗ liſcher Angriff gegen den Abſchnitt einer italieniſchen Divi⸗ ion zuſammen. Dabei wurden ſechs feindliche Panzer zer⸗ ſtört. Weitere Kämpfe brachten den deutſch⸗italieniſchen Truppen örtliche Erfolge. Im Raum von Sollum ſtießen Aufklärungskräfte des deutſchen Afrikakorps weit nach Oſten und Südoſten vor. Auf der Inſel Malta griffen deukſche Kampffliegerver⸗ bände bei Tage und in der letzten Nacht wiederum den Flug ⸗ platz Lucca mit guter Wirkung an. Der Feind bombardierte mit ſchwachen Kräften in den geſtrigen Abendſtunden die Inſel Helgoland. Militäriſcher Schaden ntſtand nicht. Es wurden lediglich Wohnhäuſer zerſtört und mehrere Zivilperſonen getöke oder verletzt. Flakartillerie ſchoß zweſ der angreifenden britiſchen Kampf. flugzeuge ab. Ueber dem Reichsgebiet fanden in der letzlen 3 Nacht keine Kampfhandlungen ſtatt. Die Beſatzung eines Aufklärungsflugzeuges mit Haupt. mann Pritzel, Feldwebel Heinemann. Feldwebel Hoppe und Anteroffizier Haus zeichnete ſich bei der Durchführung ſchwieriger Bildaufklärung über England beſonders aus. Bei den Kämpfen in Nordafrika zeigte der Oberleuknank Schultze als Gefechtsluftaufklärer beſondere Umſicht und Tapferkeit.“ Rotes Meer Operationsgebiet Reichsregierung warnt vor Befahren. Du Berlin, 14. Mai. Amtlich wird bekanntgegeben: „Infolge der Entwicklung des Krieges im öſtlichen Mittel ⸗ meer iſt in Zukunft auch mit Kampfhandlungen der deut⸗ ſchen Streitkräfte im Rolen Meer biet deo Jedes Schiff, das dieſes damit zum Operationsgebiet gewordene Seegebiet befährt, ſetzt ſich der Vernichtung durch Minen und andere Kriegsmiktel aus. Die deutſche Regierung warnt daher dringend vor dem Befahren des gefährdeten Gebietes, das wie folgt begrenzt 55 Der nördliche Teil des Roten Meeres einſchließlich des olfs von Suez und des Golf von Akaba bis zum nördlichen Wendekreis Ausgenommen bleiben die Hoheitsgewäſſer von Saudiſch⸗Arabien Eine Regelung für das Befahren des be⸗ chneten Operationsgebietes durch beſonders gekennzeich⸗ nete Pilgerſchiffe bleibt vorbehalten.“ Britiſcher Truppentransporker verſenkt. Beirut, 14. Mal Der engliſche Nachrichtendienſt teilte 5 eines Truppentransportdampfers von 1548 Re mit. 5 As A-Dampfer von engliſchem Kreuzer angehalten. DNB. Monkevideo, 14. Mai. Von Paſſagieren des hier [eingetroffenen US A⸗Dampfers„Agentina“ verlautet, daß Reſer auf ſeiner Heimreiſe gegenüber der Amazonas⸗ Mündung im Nebel von einem engliſchen Kreuzer durch Funkſpruch und Kanonenſchuß angehalten wurde. Der Irr- waim wurde erſt aufgeklärt, als beide Schiffe ſich in nächſter Nähe befanden.. Das zerſtörte Anterhaus Bereits ein drittes Gebäude bereitgeſtellt. „Die Mitglieder des Unterhauſes verſammelten ſich“, wie der Londoner Nachrichtendienſt meldet,„am Dienstag in einem anderen Gebäude. Die zeremoniellen Gegenſtände, auch der Stuhl des Sprechers ſeien ſo berichtet der Nach⸗ richtendienſt nicht ohne komiſchen Beigeſchmack.„durch Na ahmungen erſetzt worden“. 8 Churchill erklärt, daß das alte Parlamentsgebäude erſtört ſei und nicht mehr repariert werden könne.„Es sei“ f. er hinzugefügt,„bereits für alle Fälle ein drittes Gebäude als Sitzungshaus bereitgeſtellt worden.“ „Beifall allein tut es nicht“ Der„Daily Herald“ wagt es trotz der ſtrengen Zenſur im Anſchluß an die letzte Churchill⸗Rede vor dem Unterhaus einige ſehr kritiſche Bemerkungen in einem Arti ⸗ kel ſeines Kommentators Hannen Swaffer einzuſchmuggeln. pel iſt durch fortgeſetzte irakiſche Angriffe Die zahlreichen engliſchen Fliegerangriffe gegen die iraki⸗ Bei Beginn der Sitzung habe o habe 600. Luſtalarm auf Malta DB Berlin, 14. Mai Bei den letzten heftigen Angrif⸗ fen deutſcher Kampfflugzeuge auf den Krlegshafen La Va⸗ letta und engliſche Flugzeugſtützpunkte erlebte die See⸗ feſtung Malta ihren 600 Luftalarm innerhalb don knapp elf Monaten Mittelmeerkrieg Im letzten Monat allein ſtand Malta hundertmal unter Luftalarm ein Zeichen wie fc die Angriffe der deutſch⸗italieniſchen Luftwaffe auf dieſe tärkſte Soefeſtung Englands im Mittelmeer in letzter Zeit verdichtet haben. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Starker Ausfall aus Tobruk zurückgeſchlagen.— Flieger⸗ angriff auf Alexandrien. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Miktwoch hat folgenden Worklaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: Ver⸗ bände des deulſchen Fliegerkorps haben auf Malka den Floktenſtützpunkt La Valekta angegriffen. Es entſtanden Brände. Ein Flugzeug wurde am Boden zerſtörk. Im Kampf gegen feindliche Jäger wurden zwei Hurricane abgeſchoſſen. In der Cyrenaika verſuchte der Feind mit Anter⸗ ſtützung von Panzern einen ſtarken Ausfall aus Tobruk, der von unſeren Truppen abgeſchlagen wurde. Wir haben dem Gegner beträchtliche Verluſte an Mannſchaften und Panzern Ne Gefangene gemacht und Maſchinengewehre er⸗ eutet. Bei den im geſtrigen Wehrmachksbericht gemeldeten Kampfhandlungen an der 8Sollum Front wurden Ge⸗ fangene eingebracht ſowie Panzer und ſechs Geſchütze erbeu⸗ tet. Zwei Flugzeuge vom Muſter Hurricane wurden von un⸗ ſerer Flak abgeſchoſſen. Ein feindlicher Luftangriff auf Ben⸗ ghaſi hal unbedeutenden Sachſchaden in den Wohnvierteln angerichtet Es wurden einige Zivilperſonen verletzt. Im öſtlichen Mittelmeer haben unſere Flug⸗ zeuge einen feindlichen Geleitzug angegriffen. Ein großer Dampfer erhielt Treffer. Ein Verband unſerer Luftwaffe griff den Flottenſtütz⸗ punkt Alexandrien an und erzielte Treffer auf militä⸗ riſchen Anlagen des Hafens. In Oſtafrika Arrillerietätigkeit im Abſchnikt von Amba Aladſchi, wo ein neuer feindlicher Angriff glatt abge⸗ wieſen wurde.“ Flugzeugträger ſchwer getroffen Der im weſtlichen Mittelmeer getroffene engliſche Flug⸗ zeugträger iſt, wie„Popolo di Roma“ in einer Meldung aus Algeciras hervorhebt, ſicheren Informationen zufolge außer Gefecht geſetzt worden. Der beſchädigte Koloß ſchleppt ſich am Rande der franzöſiſchen Territorialgewäſſer mit ſichtlicher Schlagſeite langſam nach Gibraltar. In Gibraltar herrſcht wegen des ſchweren Schlages gegen die britiſche Flotte eine lebhafte Befürchtung, die, obwohl das engliſche Kommando zur Verhinderung von Indiskretionen ſtrenge Maßnahmen getroffen hat, nunmehr überall durch⸗ eſickert iſt. In Erwartung der Ankunft des beſchädigten lugzeugträgers wurde die Ueberwachung der Zugänge zu den Docks verſtärkt. 5 Englands Lage im Irak Volle nationale Einmütigkeit. Iſtanbul, 15. Mai Ueber die militäriſche Lage im Irak liegen in Amann folgende Einzelheiten vor: Die zwölf⸗ tägige Beſchießung der Flugplätze von Sennelſeban und Schuaiti durch irakiſche Flieger und Artillerie hat ſchwerſte Beſchädigungen angerichtet. Sennelſeban iſt eine mit Auf⸗ wand von ſechs Millionen engliſchen Pfund modern ausge⸗ baute befeſtigte Anlage mit unterirdiſchen Lagerräumen, Unterkünften und Bunkern. Die Wirkſamkeit dieſer Anlage ſehr herabgeſetzt. ſchen Belagerungstruppen haben nur wenig ausrichten können. Es wird gemeldet, daß für die engliſchen Angriffe eine ganze Anzahl engliſcher Flugzeuge aus Aegypten her⸗ angezogen werden mußte. „Die Straßen von Basra nach dem engliſchen befeſtigten Fliegerlager von Schugiti iſt durch irakiſche Streitkräfte blockiert Daraus erklärt ſich der engliſche Plan, ſich n den Beſitz des Forts Rutbah zu ſetzen. Zwei Angriffe ſcheiter⸗ ten unter den ſchwerſten engliſchen Verluſten. Der Erſatz der Verluſte iſt für England ſehr ſchwer weil die geführ⸗ dete Lage in Aegypten es nicht erlaubt namhafte Verſtär⸗ kungen nach dem Frak zu entſenden. Der Irak dagegen verfügt gerade unter den Stämmen über Zehntauſende von Kampftruppen die bisher noch gar nicht eingezogen wurden, weil mag eine allgemeine Mobilmachung vorläu⸗ fig noch für unnötig hält. Der Irak habe, wie weiter gemeldet wird keine Blockadegefahr zu befürchten, denn ſeine Selbſtver⸗ ſorgung ſei in großem Umfange geſichert. Selbſt wenn die Engländer lokale Erfolge erzielen ſollten zur vollen Unabhängigkeit kämpfen. Engl ke rfolge erz en oder in der Lage ſeien, dieſe oder jene Stadt zu beſetzen. ſo würde das an der erfolgreichen Fortſetzung des Krieges nichts ändern, denn der Irak werde in voller nationaler Einmütigkeit bis Ne. 142 Der Stuka⸗Angriff vor Benghaſi Die engliſche Meldung und die Wahrheit. Die britiſche Admiralität veröffentlichte 24 Stunden nach der Meldung des deutſchen Wehrmachtsberichts eine Mittei⸗ lung über die Beſchießung Benghaſis durch einen engliſchen Flottenverband und den Gegenangriff deutſcher Sturzkampf⸗ flieger. In der engliſchen Meldung heißt es, daß der briti⸗ ſche Flottenverband weder Mannſchaftsverluſte noch Schiffsbeſchädigungen erlitten und die deutſchen Sturz⸗ kampfflieger vergeblich verſucht hätten, die engliſchen Streit⸗ kräfte zu vertreiben. Hierzu iſt feſtzuſtellen: Schon bei dem erſten Angriff der deutſchen Sturzkampfflieger entſtand in dem britiſchen Flottenverband erhebliche Verwirrung. In höchſter Fahrt verſuchten die engliſchen Kreuzer und Zerſtörer in Zick⸗Zack⸗ Kurſen dem Angriff der deutſchen Sturzkampfflieger aus⸗ zuweichen, jedoch konnten ſie ſich den zielſicheren Bombenab⸗ würfen nicht entziehen. Drei Kreuzer⸗ und Zerſtörereinhei⸗ ten erhielten Volltreffer und„zeichneten“, nach den Ein⸗ ſchlägen deutlich ſichtbar, teils durch ſtarke Rauchentwick⸗ lung, teils durch Schlagſeite. Unter dem Eindruck dieſes wuchtigen Angriffs und der Treffer auf drei Kriegsſchiffe drehte der britiſche Flottenverband ſofort ab und trat be⸗ ſchleunigt den Rückzug an. Der krakiſche Heeresber icht Drei britiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. DNB Beirut, 14 Mai. Der irakische Heeresbericht vom Dienstag lautet:„Drei feindliche Bombenflugzeuge überflo⸗ gen das Truppenlager von Al Muſſayah und warfen einige Bomben ab, die ſedoch nur unbedeutenden Schaden an rich⸗ teten Ein Flugzeug wurde abgeſchoſſen und die Beſatzung gefangengenommen Ein engliſches Bombenflugzeug über⸗ log beute morgen Moſſul. wurde aber von einem irakiſchen Bat engen zum Landen gezwungen; die Beſatzung wurde gefangengenommen. Feindliche Bombenflugzeuge überflo⸗ gen gegen 19 Uhr einige Truppenlager, wurden aber von irakiſchen Jagdflugzeugen in die Flucht geſchlagen, ehe ſie ihre Bomben werfen konnten Alle Flugzeuge kehrten un⸗ verſehrt zurück Ein feindliches Bombenflugzeug überflog Al Nas riyah und warf einige Bomben ab. ohne jedoch Scha⸗ den zu verurſachen Zwei feindliche Flugzeuge warfen Bom: ben über einem Polizeipoſten ab. Die irakiſche Flak ſchoß eines von ihnen ab und zwang das andere zur Flucht. s * Britiſches Schreckensregiment in Basra. Junge Iraker, denen es gelungen war, aus der von bri⸗ tiſchen Truppen beſetzten Zone von Basra zu entfliehen, er⸗ zählen von einem wahren Schreckensregiment, das die Bri⸗ ten hier aufrichten. Wie aus Bagdad gemeldet wird be⸗ richten die Flüchtlinge weiter daß die geſamte wehrfähige Jugend verhaftet und in einem engen Lager zuſammenge⸗ trieben wurde und wegen angeblicher Sabotageakte eine Reihe von Erſchießungen vorgenommen worden ſeien. Alle Lebensmittelvorräte der Bevölkerung ſeien für die briti⸗ ſchen Truppen requiriert ſo daß das Volk hungere. Die Er⸗ bitterung ſeſ unbeſchreiblich. Die Juden Basras ſeien zu Kontrolleuren über die Araber eingeſetzt worden und übten ein Terrorregiment aus. Paläſtina- Freiheitskämpfer von 1936 im Irak. Wie die irakiſche Regierung nach einer Meldung aus Bagdad offiziell mitteilt, hat ſich der Führer der Paläſtina⸗ Erhebung von 1936 Fawzi Kaukſfi, in Begleitung von mehreren hundert Freiwilligen und wohlausgerüſtet mit Waffen an die Front begeben, um in den Kampf gegen Großbritannien einzugreifen. Vor ſeiner Abreiſe aus Bag⸗ dad erklärte Kaukfi, für ihn ſel der Moment gekommen, den Kampf des Jahres 1936 wieder aufzunehmen. Britiſche Nervoſität in Paläſting. Die britiſchen Behörden in Paläſting haben alle iraki⸗ ſchen Staatsangehörigen und paläſtinenſiſchen Staatsange⸗ hörigen, die die„Sidara“, d h. die irakiſche nationale Kopf⸗ bedeckung tragen, verhaftet. und in ein Konzentrationslager ebracht Jede Propaganda zugunſten des Irak und alle eußerungen über für England ungünſtige Umſtände und Tatſachen werden von den britiſchen Behörden ſtrengſtens überwacht Ständig finden eee bei Verdächtigen ſtatt, die ſofort vor die Gerichte geſchleppt und mit einer bisher nicht gekannten Strenge verurteilt werden. Die kürkiſch⸗irakiſchen Beſprechungen.. In Bagdad vorliegende Berichte über die Miſſion des irakiſchen Kriegsminiſters Schaukal in Ankara lauten da. 99. daß dieſe befriedigend verlaufen iſt. Schaukats ückkehr nach Bagdad wird deshalb mit großer Ruhe er⸗ wartet. Politiſche Kreiſe der irakiſchen Hauptſtadt ſprechen den Ergebniſſen dieſer Reiſe große Bedeutung für die we tere Entwicklung im Nahen Oſten zu. 355 Nachſchub⸗Oampfer im Indiſchen Ozean verſ Sympathiekundgebungen der Mohammedaner von Ba Paris 14 Mai. Vertreter der in Paris lebenden M mmedaner traten in der Pariſer Moſchee zuſammen und 1 Drei Hetzprediger Je mehr die Briten ſich klar werden über die Unzuläng⸗ lichkeit der eigenen Kraft, deſto zahlreicher und deſto drin⸗ gender werden ihre Hilferufe an die Vereinigten Staaten. Dieſer Tage haben ſich nunmehr gleich drei Wortführer der britiſchen Kriegshetzer bemüht, um den Bürgern der neuen Welt den Nachweis zu erbringen, daß England nicht für. ſich allein kämpft, ſondern für die Ziviliſation. Es waren der auſtraliſche Premierminiſter Menzies, der britiſche Bot⸗ ſchafter in den Vereinigten Staaten, Lord Halifax, und der Premierminiſter der Südafrikaniſchen Union, Smuts, die in dieſer Weiſe verſuchten, die Vereinigten Staaten gegen Deutſchland aufzuputſchen. Nach dem auſtra⸗ liſchen Premierminiſter Menzies geht dieſer Krieg die freien Männer der ganzen Welt an. Die Neuordnung Europas aber, für deren Weſen und Werden Menzies ſelbſtverſtänd⸗ lich kein Verſtändnis hat, glaubt er durch einen Hinweis auf die durch die deutſchen Stukas verurſachten Trümmerberge in England illuſtrieren zu können. Iſt es jedoch unſere Schuld, wenn die Begründung einer gerechten und dauer— haften Ordnung in Europa durch den Einfatz der bewaff⸗ neten Macht vorwärtsgeführt werden muß? Was möglich war, um auf friedlichem Wege einen gerechten Ausgleich zu erreichen, hat der Führer wahrlich getan. England aber hat jede Verſtändigung ſabotiert, und ſeine ganze Politik war nur darauf gerichtet, das Haßdiktat von Verſailles zu ver⸗ ewigen. England war es, das dieſen Krieg gewollt und dem⸗ entſprechend dann auch erklärt hat, und England iſt es auch, das niedergekämpft werden muß, wenn Europa ſich endlich eines wirklichen Friedens erfreuen ſoll. Im übrigen beſchei⸗ nigte Menzies den Griechen, daß ſie klüger daran getan hät⸗ ten, mit den Deutſchen zu paktieren, weil das praktiſcher ge⸗ weſen ſei. Warum plötzlich dieſe Beſcheidenheit? Es ware nicht nur praktiſcher geweſen, es war die Pflicht der ver⸗ antwortlichen Männer in Athen, wenn ſie ſich von den In⸗ tereſſen dieſes Landes leiten ließen, mit Deutſchland und Italien zuſammenzuarbeiten, weil irgendein ſachlicher Ge⸗ genſatz zu dieſen Mächten nicht beſtanden hat. Daß dieſer Krieg, wie Menzies ſeine Zuhörer weiter belehrte, nur mit einem hundertprozentigen Einſatz aller Kräfte gewonnen werden kann, wußten wir bereits vom erſten Tage an, und darum eben haben wir uns mit ganzen Kraft für die Aus⸗ rüſtung unſerer Truppen eingeſetzt, haben die deutſchen Sol⸗ daten rückſichtslos ihr Letztes hergegeben, wenn ſie dem Feind gegenüberſtanden. Daß Auſtralien nicht für England kämpft, ſondern für die Freiheit, hätte Menzies lieber nicht ſagen ſollen. Denn für die Freiheit kann England ſchon aus dem Grunde nicht kämpfen, weil man unmöglich gleichzeitig Sklavenhalter und Freiheitsapoſtel ſein kann. Oder iſt nicht die Geſchichte des britiſchen Weltreiches nur eine Aneinanderreihung von Attentaten gegen fremde Nationen, von Vergewaltigungen freier Völker? Iſt etwa Indien den Briten durch die Kraft der Zuneigung zugefal⸗ len, künden etwa die von Engländern in Irland verübten Grauſamkeiten von der Stärke engliſcher Freiheits- oder Ge⸗ rechtigkeitsliebe? Oder iſt etwa die Einverleibung des ſüd⸗ afrikaniſchen Landes nach einem mörderiſchen Krieg ein Triumph der Freiheit geweſend Daß Menzies der Anſicht iſt, nach dem Kriege würde eine enge wirtſchaftliche Zuſam⸗ menarbeit notwendig ſein, iſt eine reichlich ſpäte Erkenntnis. Nach unſerer Anſicht hätte dieſe Zuſammenarbeit bereits nach dem Weltkrieg in Angriff genommen werden müſſen. Damals zerrüttete England durch das wahnwitzige Repara⸗ tionsſyſtem die Wirtſchaft der ganzen Welt. Der Botſchafter Englands in den Vereinigten Staaten, Lord Halifax, bezeichnete einen Kompromiß mit Adolf Hitler als unmöglich und rief dazu auf, dieſen Krieg, der zu einem Kampf zwiſchen Gut und Böſe geworden ſei, bis zum Ende durchzuführen. Wenn auch unſere Anſchauungen über Gut und Böſe ſehr weſentlich von dem abweichen, was dieſer edle Lord darunter verſteht, ſo können wir ihm doch darin recht geben, daß ein Kompromiß unmöglich iſt. Was notwendig iſt, iſt eine klare Löſung. Dieſe Löſung aber iſt durch den Sieg der deutſchen Waffen an allen Fronten in Europa garantiert. Die Rede des Söldlings Smuts aber war nur ein Sammelſurium von wüſten Beſchimpfungen Deutſchlands und ein Gemiſch von ſtarken Worten, die weder über die Hohlheit dieſer Argumente dieſes Schwätzers, noch über die Schwäche der britiſchen Macht hinwegtäuſchen werden. Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht und insbeſon⸗ dere die harten Schläge, die immer wieder auf die feindli⸗ chen Handelsſchiffe niederwuchten, beweiſen deutlich genug, daß die Hoffnung Smuts auf die Vernichtung Deutſchlands eine Illuſion iſt, die ebenſo zerplatzen wird wie bisher alle Illuſionen der Engländer. „Mit verhällnismäßig wenigen Verluſten“ Ein britiſches Eingeſtändnis. Den deutſchen Siegeszug auf dem Balkan hat die bri⸗ tiſche Propaganda bisher dadurch zu verkleinern verſucht, daß ſie behauptete die Verluſte der deutſchen Streitkräfte ſeien rieſengroß und ſtänden in keinem Verhältnis zu dem Erreichten. Natürlich haben auch Churchill und Eden wider beſſeres Wiſſen dieſe Behauptung verbreitet. Jetzt aber hat der Londoner milftäriſche Sachverſtändige Frazer eine neue Lesart gefunden, die den bisherigen unwahren An'; gaben der britiſchen Propaganda ins Geſicht ſchlägt. Fra⸗ 15 hat am Dienstag wörtlich erklärt, daß die Deutſchen ieſe Siege„mit verhältnismäßig wenigen Verluſten er⸗ reicht“ hätten. Darüber hinaus wird dem Premierminiſter Churchill und dem Außenminiſter Eden durch den gleichen Sachner⸗ ſtändigen eine weitere Abfuhr erteilt. Frazer äußert ſich nämlich daß die deutſche Armee„die am beſten mech mi⸗ ſierte der Welt“ ſei, während bisher die durch nichts be ⸗ ründete Auffaſſung verbreitet worden iſt. die deutſche anzerwaffe reiche nicht an die britiſche heran. So bricht angeſichts der Ueberlegenheit der deutſchen Wehrmacht eine britiſche Unwahrheit nach der anderen zuſammen. 3000 verwundele Auſtralier in Haifa. Beirut, 14 Mai. Im Hafen von Haifa ſind zahlreiche Schiffe mit verwundeten Auſtraliern an Bord eingetrof · fen. In dem Militärlazarett von Haifa ſind bereits 3000 Verwundete untergebracht. Wie ferner aus Kairo ver⸗ lautet ſind auch die dortigen Krankenhäuſer mit Verwun⸗ deten vom griechiſchen Feldzug überfüllt. Die britiſchen Be⸗ hörden ſind deshalb an die ägyptiſche Regierung heran; getreten und haben um die Beſchlagnahme weiterer Ge; bäude gebeten, die in Lazarette umgewandelt werden kön⸗ nen. rungen von dort aus gemäß den Beſtimmungen des Pacht⸗ Politiſches Allerlei Norweger rühmen gute Behandlung Jetzt ſchon von Deukſchland freigelaſſen. Oslo, 14. Mai. Ueber 800 norwegiſche Seeleute, darun⸗ ter zahlreiche Walfänger, kehrten vor kurzem auf einem deutſchen Dampfer aus Bremen in ihre norwegiſche Heimat urück. Dieſe Seeleute ſtammten von norwegiſchen Schiffen, ie, unter britiſcher Flagge fahrend, von deutſchen Ueber⸗ waſſerſtreitkräften in fernen Meeren aufgebracht worden waren. Die geſamte norwegiſche Preſſe rühmt in bebilderten Berichten einmütig die vorzügliche Behandlung, die die nor⸗ wegiſchen Seeleute während ihres Aufenthaltes in Deutſch⸗ land erfahren haben Ferner heben die norwegiſchen Blät⸗ ter das entgegenkommende Verhalten der deutſchen Kriegs⸗ marine hervor und weiſen darauf hin, daß Deutſchland nach den 8 des Völkerrechts berechtigt geweſen wäre, die norwegiſchen Seeleute bis Kriegsende in Internierungsla⸗ gern feſtzuhalten. Deutſchfand zeigt durch ſeine Handlungsweiſe, daß es zu dem norwegiſchen Volke eine verſöhnliche Haltung ein⸗ nimmt, während England die neutralen Seeleute die ſich nicht in engliſche Dienſte preſſen laſſen wollen, durch Ge⸗ fängnisſtrafen und andere Druckmittel für ſeine Zwecke ge⸗ fügig macht Die Berichte der norwegiſchen Zeitungen wei⸗ ſen darauf hin daß ein Teil der heimgekehrten Norweger in Frankreich vorübergehend mit britiſchen Gefangenen zu⸗ ſammengelegt worden war. Die norwegiſchen Seeleute be⸗ richten, daß ſie unter dem anmaßenden Verhalten gefange⸗ ner britiſcher Schiffsbeſatzungen zu leiden gehabt hätten. Die Ausſagen dieſer Norweger beweiſen aufs neue den im⸗ mer wieder anzutreffenden Undank Englands, wie er auch in anderen Berichten Zurückgekehrter ſich ausdrückt. Befretung nur durch Deutſch land Jeſtſtellungen eines norwegiſchen Kechtshiſtorikers. DNB Oslo. 15 Mai Das gute Verhältnis zwiſchen den deutſchen Soldaten und der Bevölkerung in Norwegen iſt während des einjährigen Zuſammenlebens noch gefeſtigt worden. Es mehren ſich die Stimmen der Ueberzeugung, daß nur der Sieg der deutſchen Waffen allen ſeefahrenden Völkern die Befreiung von der britiſchen Piraterie bringen kann.„Deutſchland ſchließt jetzt einen zweihundert Jahre langen Kampf gegen England um die Freiheit der Meere ab“ ſo ſchreiht der norwegiſche Rechtshiſtoriker Dr. Her⸗ mann Harris Aall in ſeinem vor kurzem erſchienenen Buch „Freies Norwegen“„Wir haben Hunderte von Malen die ſchmählichſten Kränkungen durch England erfahren. Unſere Schiffsreeder mußten die Zwanasbeſtimmung auf ſich neh⸗ men. ihre Bunkerkohſen nur aus Enaland zu teuren Wu⸗ cherpreiſen zu beziehen Die deutſche Wehrmacht dagegen beweiſt durch ihr korrektes Verhalten immer wieder, doß ihr unſer Privateigentum heilig iſt.“ Verteidigungsanlagen in Paläſt ena Verſtärkte Aufſtandsbewegung der Araber. Radio Ankara beſtätigt, daß die engliſchen Truppen in Paläſtina mit dem Bau von Verteidigungsanlagen be⸗ ſchäftigt ſind. Die Agentur Mondo Arabo meldet aus Da— maskus, daß es in zahlreichen Ortſchaften Paläſtinas zu einer verſtärkten Aufſtandsbewegung gegen England ge⸗ kommen ſei. Die engliſchen Zivilbehörden haben im Ein⸗ vernehmen mit den Militärbehörden in den letzten Tagen ihre Aushungerungspolitik gegen die Bauern verſtärkt um ſie dadurch zu zwingen, ſich zu den Waffen zu. melden. Dieſe unmenſchliche Methode ſoll jedoch vollkommen Schiff⸗ bruch erlitten haben. In El Karam hat eine Gruppe von Arabern als Vergeltung das Haus eines Engländers über⸗ 88 in dem ſich mehrere britiſche Beamte verſammelt atten. Es kam zu einem heftigen Kugelwechſel, in deſſen Verlauf einige Engländer getötet wurden In Haifa er⸗ plodierte in unmittelbarer Nähe eines britiſchen Militär⸗ poſtens eine Bombe. Nach einer Meldung der gleichen Agentur aus Jeru⸗ ſalem haben die britiſchen Behörden in Paläſting im Laufe der Woche wieder vier Paläſtinenſer zum Tode verurteilt. Dieſe neuen Märtyrer geſellen ſich den tauſend anderen hinzu, die auf barbariſche Weiſe von England ermordet wurden, das vorgibt, den Iflam zu verteidigen. Wafd bedingt zum Regierungseintritt bereil. Wie aus Beirut gemeldet wird hat ſich der Wafd d. h. die nationaliſtiſche Partei Aegyptens, bereiterklärt, einer Regierung der nationalen Einigung beizutreten unter der Bedingung daß Aegypten niemals an der Seite Englands in den Krieg eintrete. Weitere Verſchlechterung der Lage in Indien. Die allgemeine Lage in Indien hat ſich weiterhin ver⸗ ſchlechtert. Neue Unruhen werden beiſpielsweiſe aus Jullun⸗ len. Die Deutſchen haben ſehr ſchnell begriffen, daß fleißige Arbeit an Maſchinen einen kürzeren Weg zum Sieg er⸗ ſchließt als volle Kaſſenſchränke.“ Bücher Lindberghs aus der Bücherei entfernt. Der Stadtrat von Ottawa(Kanada) nahm, wie Aſſo⸗ ciated Preß meldet, eine Entſchließung an, nach der ſämt⸗ liche Bücher Lindberghs aus der Stadtbücherei entſernt werden ſollten, weil ſich Lindbergh als„Achſenanhänger“ erwieſen habe. Ein neues Beiſpiel dafür, wie die angebliche Freiheit des Schrifttums in den Demokratien praktiſch ge⸗ handhabt wird. 8 Auſtralien wird ſeine Erzeugniſſe nicht los. „Die Aufgabe des nach Waſhington entſandten Landwirt⸗ ſchaftsminiſters von Neuſeeland iſt es, Neuſeeland einen neuen Markt für ſeine landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe in den USA zu ſuchen. Das gleiche verfolgt die auſtraliſche Ge⸗ ſandtſchaft in Waſhington. Die Abſatzkriſe der britiſchen Do⸗ minions im Pazifik nimmt immer beängſtigendere Formen an. Der größte Teil der auſtraliſchen Fleiſch⸗ Speck⸗ und Käſeausfuhr ging nach England. Die britiſche Regierung war gezwungen, ihre Fleiſchkäufe auf das ſtärkſte herabzu⸗ ſetzen. Die Fleiſchausfuhr aus Neuſeeland nach England z B. ging von jährlich 351000 Tonnen auf rund 180 000 Ton⸗ nen zurück und ſinkt unaufhaltſam weiter Erſt ganz vor kur⸗ zem hat England größere Speckaufträge wieder zurückgezo⸗ en. In Auſtralien und Neuſeeland ſieht man zwar ein, daß ie Tonnagenot dem Mutterland gewiſſe Einſchränkungen auferlegt, man iſt aber ſehr empört darüber, daß die engli⸗ ſche Regierung auch Aufträge für Fleiſch und andere Agrar⸗ produkte nach den Vereinigten Staaten legt, weil die Liefe⸗ und Leihgeſetzes unentgeltlich erfolgen. Die gejagte Putſchregierung Die Flucht des Knaben Peter und ſeiner Clique.— Schluß kämpfe ohne Operatkionsplan. „Giornale d'Italia“ bringt folgenden intereſſanten Son⸗ derbericht über die Ereigniſſe in den regierenden Kreiſen Jugoſlawiens in den Tagen des Zuſammenbruches: Zwei Tage vor Ausbruch der Feindſeligkeiten hatte General Simowitſch die Anordnung getroffen, daß die Regierung ſich im Kriegsfalle nach Vruſſka Banja zu bde⸗ geben habe Der erſte deutſche Luftangriff, der Belgrad in ſeinen lebenswichtigen Teilen traf führte zu einer unbe⸗ ſchreiblichen Panik Die Mitglieder des Kabinetts befan⸗ den ſich im Augenblick des erſten Luftangriffes nämlich voneinander getrennt die ſerbiſchen Miniſter, darunter auch General Simowitſch hielten ſich in ihren in den Außenquartieren Belgrads gelegenen Villen auf, die krog⸗ tiſchen Miniſter hingegen befanden ſich in ihrem ſtändigen Quartier dem in nächſter Nähe des Bahnhofs gelegenen Hotel Briſtol Matſchek habe, wie der Sekretär eines Miniſters berichtete, bleich und ſtillſchweigend die verwor⸗ renen Vorſchläge angehört die ſeine Miniſterkollegen vor⸗ brachten., und ſich dunn entſchloſſen, Simowitſch aufzu⸗ uchen, was ihm aver nicht gelang, da der zwene deurſche Luftangriff einſetzte. Schließlich fanden ſich die kroatiſchen Miniſter im Hauſe eines Freundes in Dodinje zuſammen, wo Matſchek, auf der Schwelle des Luftſchutzraumes ſitzend, eine Art von Miniſterrat abhielt, in dem die Fortſetz eng der Flucht in Richtung auf Avala beſchloſſen wurde we man ſich in relativer Sicherheit glaubte, da ſich dort das Grabmal des Unbekannten Soldaten befand. In Toyola, wo ſich das Mauſoleum der Dynaſtie Karageorgewitſch be⸗ findet, wurde die Kolonne der fliehenden Miniſter von der Nachricht erreicht daß deutſche Panzer ſchon weit in Ser⸗ bien eingedrungen ſeien. Von Panik erfaßt, ſetzten die flie⸗ henden Regierungsmitglieder die Flucht fort und verbrach⸗ ten die Nacht in Cacak, wo der greiſe Außenminiſter Nimtſchitſch auf die Fliehenden traf. Nach e hatte es den Anſchein, als ob das Kabinett ſeine Arbe wieder aufnehmen könnte. Es traf eine Eilnachricht aus dem Hauptquartier ein, daß der ſunge König ſich in Zver⸗ nik aufhalte Die übrigen Meldungen des Kuriers waren aber derart verworren, daß Matſchek ſich veranlaßt ſah ſeine kroatiſchen Miniſterkollegen zufam⸗ menzuberufen, die den Beſchluß faßten, die Regierung ihrem Schickſal zu überlaſſen Während einer heftigen Auseinanderſetzung gelang es Matſchek, in ſeinem Wagen zu entfliehen. Die übrigen kroatiſchen Miniſter wurden von den ſerbiſchen Miniſtern als gefangen betrach⸗ tet und unter militäriſche Bewachung geſtellt. Inzwiſchen hatte Simowitſch von ſeinem derzeitigen Aufenthalt Kovilaſha aus den Regierungsmitgliedern die Weiſung gegeben, ſich nach Pale bei Seraſewo zu begeben, wo das Hauptquartier und der junge König ſein ſollten und wo die Regierungsmitglieder am 10. April eintrafen. In Han Pjeſak trafen ſie auf Exkönig Peter II., der völlig teilnahmslos alles über ſich ergehen ließ. Während des Aufenthaltes in Pale trafen Hiobsbotſchaften über vernich⸗ tende Niederlagen ein Am 12. April verlangte unter dem Druck dieſer Meldungen der bosniſche Miniſter Kule⸗ nowitſch die Einſtellung der Kampfhandlun⸗ gen, da er es als Bosniake nicht dulden könne, daß ſein Land zum Schauplatz von Kämpfen gemacht werde, die von der„verrückten“ Generalsgruppe ange⸗ zettelt wurden. Die Erklärungen von Kulenowitſch kanden die Unterſtützung der kroatiſchen Miniſter ſowie von Nimtſchitſch. während ſich Simowitſch und der König da⸗ gegen ausſprachen. Während die Meinungen aufeinander⸗ prallten, traf die Melduna vom Vormarſch der Ita⸗ liener längs der dalmatiniſchen Küſte ein. Simowitſch und die Generäle des Hauptquartiers verſicherten jedoch, daß engliſche Streitkräfte in Cattaro zu landen im Begriff ſeien. Am Abend jedoch teilten ſie den Regie⸗ rungsmitgliedern mit, daß der Zuſammenbruch des Widerſtandes unmittelbar bevorſtehe. An die verſchiedenen noch beſtehenden Kampfgruppen wurde der Befehl ausgegeben, ohne gemeinſamen Operationspfan ſelbſtändig den Kampf fortzuſetzen, um, wie Simowitſch zyniſch zugegeben habe, die Rettung des Königs und der Regierung zu ermöglichen. Am 13. April begaben ſich König Peter ll und das Diplomatiſche Korps nach dem Kloſter Oſtrog Am 14. April flog der junge König in Begleitung ſeines Generaladſutanten und 185 Luftfahrtattachss von Nikſie nach Griechen⸗ and. victot Emanuels Beſuch in Albanien. Rom, 14 Mai König und Kaiſer Victor Emanuel III., der ſeine Beſichtigung der Frontabſchnitte und der Truppen bei Tepeleni. Premeti, Kliruſa, Ponte Perti und Erſeke fortſetzte traf am Nachmittag in Kortſcha ein wo ihm von der Bevölkerung ein außerordentlich herzlicher Empfang bereitet wurde Im Reaierungsgebäude dankte der Regie⸗ rungskommiſſar Victor Emanuel lll im Namen der Be⸗ völkerung für die Befreiung Kortſchas durch die italieni⸗ ſchen Truppen und die Erfüllung der Hoffnungen des alba⸗ niſchen Volkes auf Wiedervereinigung der Gebiete von Koſſovo und Cirtmurien mit dem Mutkerlande und betonte. das albaniſche Volk erwarte mit unerſchütterlicher Zuver⸗ ſicht den totalen Sieg der Achſenmächte. Kurzmeldungen 1 Der Earl von Suffolk durch Bombe getötet. Der Earl von Suffolk und Berkſhire wurde, wie Reuter meldet in der Montagnacht zuſammen mit ſeinem Sekretär und fünf anderen Leuten don einer Bombe getötet. Der Earl war Marineoffizier und bisher Farmer in Auſtralien. Briefe Rooſevelts. DNB Kairo, 14. Mai Hau 0 N „14.„Hauptmann James Rooſevelt i e Reuter meldet, von einem kurzen Beſuch auf Kre 8 ga. eure dels de dresden J eines e d böndigte f rs, des Präſidenten Rooſevelt, aus⸗ „Neger in den UuSg gelyucht. Wie aus Quinec lo: rida! gemeldet wird, wurde ein bei einem Lunchperſug ſchwerverletzter Neger von der Polizei befreit und in ein Krankenhaus gebracht. 8 Stunden ſpäter drangen aber bewaffnete Männer in das Krankenhaus ein und entführten den Neger. Seine Leiche wurde ſpäter, von zablreichen Ku⸗ Pen Zarechlöchert, in der Umgebung der Stadt aufaefunden. —. war beſchuldigt, ſich an einer Weißen vergangen 8 Ortsname ssmat in bieſer ger, daß „ 1 mein betannt, wenn chou deut eich usuugz 1016 fat usg teach gene pig use] ins pol uuppsz dd ei udo mocges wu ahb ge uegog zn uehoahenvung 518 gg udgelaeg ol Sva uud unzeß“ ubdacctes Great Silggic zwar jchllog led zeugs sog Sand pijquebnzz neue go! 16 „Jwigbunzesbentz mech ueug g uv p lo Ho] usgagaq; ein püus ugs pu uud dem ne 950 ulngvo chi Megurg S eee en eee een egit 1546 eipaiegzzg uupzez zend use og z muupzeg svane gun erde gd u eee eee een n ene e nee tene neue eh eee eee ed dung tefun dvauz aueh aue nu ee eee t eic“ ee gu ung red un i siv uuns 40 910 „vagbunzesdeng ich“ gens 510 qe eng van aun 2 eagch ud iv ad mund obo„ind uche“ „ lig um i float poche ue aun ez ue eg e“ „ eee eee einn e ee nu ee ogg „eee nenen eee“ ane ee eue u „ leg“ „ edlapzeß ugaec i eee eee e ee een ben he dau auf 1“ mug de ibo uuvcg„iuseho Pijqusbnzz uguse sun iS ue aenne uenpas“ Inv auvi mu noch „Dia uezedobue dag seale zn iu de go uegelacpleb beiagz uus aun jog oss unge uo oho a0“ „zuuu oi aun uecpa pzc“ „ he oss“ „s uud oi usa uigo gz“ lan abörge, f gie Spes“ „Uvaegn uvm anu ushoqav e gegn ea zeig iges ge geen e s Gui uoileg 40 S due uv eie ue“ ur una on u e og abalae jean sid Saeguv Luv o uhu ut „ Uebigungz mungen esch gm 8“ „s Salle pou tuo ei unc“, eee ec eb!„ugcol azu vc“ „ ueqog dungen dog ei tene d mund zaoch uoza bez od gun aer“ uu tazoch uog ins 9 ub einde de gate z0g Ueznu sz tet ava 8 ian zd oon gf oe Inv Jubi joan „ uezavalge voub uf os dcn 0 ujegoz bunmun ing as um ee uud usuugz 2051242 onbog ou 915 te usgnusg ne zuobupzcz' Lolckuuve used uobojcblaga teougs oganat c usfesadaene dolſeg oe zog uss obig un uogeb gagos fate inv Sbufgzohv digum ane 1 uejgveuse jagolpnnt gun Koch age n ung de len dont dad leg dei d enen ehen eb eee usgenſhue ꝙn eie uudg uscom ne cu zeig se ii tegobenze sgoab ung uofuugz uszoch scpohganvct loc 11 —r. i So bDulpichs deze pifvuom üog idgoch uje dun in ans ene bee eee ee ene d bunnonus ei Mang meczegnv eig n lp aan nenn de nas enten zeig duni Seins ue 1 89 usbnvag uacpand ne coin zaſch 590 s gg of oog oog zuseno zan vans auedbeog) z g und uf Apo iavie onen nod lognege bon ung dic uleſe nv Envg uad ue gun unvlsollvß dgand sugcp aus uegvg 118 use ne icpgaaezun inch uozſae ue ueapa obvß 100 u aaa on ae e neee eme enen g 18 95d n eee eee e eee ehe ee 810 leg ig 0e de eee be deen e eee ebun! 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Laſſen Sie ſich von Herrn Krüger ihr Gehalt auszahlen... Er griff nach ſeiner Brieftaſche: „Hier ſind dreihundert Mark, davon kaufen Sie ſich eine Schreibmaſchine, die nehmen Sie mit. Das wird immer gut ſein, ſelbſt wenn der Herr Marſchede eine haben ſollte. Schlimmſtenfalls können Sie einen ſchwunghaften Handel damit treiben Und hundert Mark für die Reiſe als Fundus.“ Er lächelte. Urſel ſah ihn zum erſtenmal ſeit einem Jahr lächeln „Fahren Sie glücklich,“ ſagte Herr Timm.„Laſſer Sie es ſich gut gehen!“( aß ihr die Hand.„Und ſeien Sie vorſichtig, Kind! 8 ruſen Sie mir Fräulein Müller. Auf Wiederſen Ueber dem Deck der angoni“ lag die helle blaß⸗ blaue Himmelskugel. Das er flimmerte in wilder, hell⸗ grauer Unendlichkeit. Der Wind kam gleichmäßig über der Indiſchen Ozean, er kühlte die heißen Planken, trieb die heiße Luft vom Roten Meer aus jedem Winkel des Schiffes. Es waren nur noch 25 Grad; man fröſtelte, denn die Poren waren von der Hitze des Roten Meeres wei geöffnet. Martin Degerloh hatte den einen Fuß auf die ſchmale Treppe geſetzt, die zum Kapitänsdeck führte. Er fühlte ſich leicht heute. Man würde heute ſchreiben können. In Mom⸗ baſa wäre die ganze Geſchichte fertig und käme zur Poſt Er genoß noch einen Augenblick ſeine Faulheit, dieſ⸗ ſüße Schiffsfaulheit, und ſpannte den Körper zu den paar Schritten in die Höhe. Da legte ſich eine Hand leicht auß ſeine Schulter. „Hallo, Miſter Degerloh! Haben Sie einen Augen: blick Zeit?“ artin Degerloh wandte ſich um und zog den Fuf von der Treppe zurück.„Womit kann ich Ihnen dienen Miſter Lawrence?“ 0 Er ſah in ein gutmütiges Geſicht, weiße Haare über roten Wangen, graue, luſtige Augen, feſte Zähne. Unter den Augen aber hundert Fältchen. Miſter Lawrence ſagte; „Sie ſollen mir gar nicht dienen, Miſter Degerloh. Ick wollte Ihnen vielmehr, wenn es Ihnen recht iſt, etwas Dienliches ſagen.“ „Bitte!“ Degerloh trat an die Reling, und der Engländer ſtellte ſich neben ihn.„Mich geht die Geſchichte nichts an. Aber ich habe den Eindruck, daß Sie ein Gentleman ſind.“ „Hoffentlich,“ ſagte Degerloh. Der Engländer ſchüttelte über dieſe Antwort eir wenig mißbilligend den Kopf.„Sie haben allerlei Pläne in Oſtafrika,“ fuhr er fort. „Die haben wir alle,“ ſagte Degerloh.„Sie auch, Miſter Lawrence... Hoffentlich ausſichtsvolle,“ fügte er höflich hinzu. 8 „Sicherlich,“ ſagte Lawrence,„ausſichtsvolle und ge⸗ ſetzliche.“ „Auch das möchte ich in Ihrem Intereſſe annehmen,“ ſagte Degerloh ſehr freundlich. Was will der alte Mann? dachte er. Ich will vor Mombaſa meinen Artikel zu Ende ſchreiben, ſonſt gar nichts!„Alſo, Miſter Lawrence. nur ſchioßen Sie 3. „Ich hrebe es ſchon getan,“ ſagte Lawrence.„Ich ſagte, daß ich geſetzliche Pläne drüben an der Küſte hätte.“ „Halten Sie Artikelſchreiben für ungeſetzlich?“ „Nein,“ ſagte Lawrence,„aber ich warne Sie als alter Mann. Sie gefallen mir nämlich an ſich. Es iſt unangenehm, drüben verhaftet zu werden, ſehr unange⸗ nehm, und die Zeit iſt ſo, daß man keine Rückſichten nehmen kann. Mehr wollte ich Ihnen nicht ſagen.“ „Aber hören Sie,“ ſagte Degerloh. „Es iſt nichts mehr zu ſagen,“ erklärte nun Miſter Lawrence und deutete ein Kopfnicken an. Er ging. Degerloh ſah kopfſchüttelnd der langen, ſchmalen Ge⸗ ſtalt im ſchneeweißen Tropenanzug nach. Was ſollte das? Er überlegte einen Augenblick. Ach, es hatte keinen Zweck zu überlegen. Alte Männer oder alte Hexen am Scheidewege ſind ausgezeichnete Requiſiten für ältere Bühnenſtücke, dachte er. Bleiben wir beim Theater: Vor⸗ hang zu. Die Szene iſt hiermit geſtrichen. Er ging die Treppe zum Kapitänsdeck hinauf und ſetzte ſich an den Tiſch neben de. Kajüte, wo ſeine Schreib⸗ maſchine ſchon bereit ſtand. Er wußte nicht, wie lange er auf die kleine Berta, wie er ſie nannte, eingeſchlagen hatte, als er aufblickte. Der Kapitän der„Mangont“ tand an der Tür ſeiner Kabine, ſah auf das lichterfüllte Graublau der Luft und betrachtete dann ein wenig lächelnd ſeinen Gaſt auf dem Kapitänsdeck. Kapitän Peter Harwede knöpfte ſich die Jacke ein wenig feſter zu, blinzelte in die untergehende Sonne und holte dann einen dicken Wollſchal. Den legte er dem Mann hinter der Schreibmaſchine um die Schultern; er mochte ihn gut leiden. „Man friert hier, wenn man aus dem Roten Meer kommt,“ ſagte er dazu.„Sie ſind, ſcheint's, zum erſtenmal hinter Suez.“. „Ach was“, ſagte Degerloh.„Ich muß noch zwanzig bis dreißig Zeilen ſchreiben, Käpt'n! Ich brauche noch dreißig bis vierzig verdammte Zeilen, Käpt'n...“ „Haben Sie das ſchon,“ fragte Peter Harwede,„von den Araberjungens in Port Said, die aus einem Kücken immer zwei machen? Wiſſen Sie, ſie brüllen dabei immer 691 die Affen: Galla, Galla, Galla, Killa, Killa, Killa, Alla „Käpt'n, Sie ſind ein ganz reizender Menſch, aber ich muß noch ſchreiben, dreißig bis vierzig Zeilen, verſtehen Sie? Sie haben doch gekabelt, daß wir morgen in Mom⸗ baſa ankommen.“ „Tun wir auch,“ ſagte der Kapitän. „Alſo, ich kann Ihr Galla, Galla, Galla, Killa nicht gebrauchen. Ich ſchreibe für die ruſſiſche Prinzeſſin, die an Bord iſt.“ „Schöne Frau,“ ſagte Peter Harwede, und ſeine Augen wurden ganz veilchenblau, als er das Wort ausſprach. „Was hab ich davon!“ ſagte Martin Degerloh und trommelte auf ſeine Schreibmaſchine. Es gab ein kleines, ſpitzes Geräuſch. „So!“ ſagte Degerloh,„da haben wir's, Sie Untier von einem Kapitän!“ Er nahm den Wollſchal, den ihm der andere um den Hals gelegt hatte, mit ungeſtümer Bewegung ab und warf ihn zuſammengeknäult in einen der herumſtehenden Korbſeſſel.„So, der Buchſtabe„E“ fehlt, aus iſt er, und„R“ klebt jetzt mit„T“ zuſammen, als wären es die Siameſiſchen Zwillinge. Aus iſt's, und dreißig bis vierzig Zeilen fehlen noch. Hätt ich doch nie⸗ mals in meinem Leben dieſen Schmutzauftrag übernom⸗ men, nach der Uhr zu ſchreiben. In Mombaſa zweihundert Zeilen! Oh, Käpt'n, ich habe in meinem Leben Pferde geſtohlen, ich habe unter anderem auch den Annaberg mit geſtürmt, Käpt'n, das war ziemlich beſcheiden dagegen.“ Er fuhr ſich mit der rechten Hand durch das Haar. „Käpt'n... Nervös baſtelte er mit der linken an der . herum.„Es geht nicht,“ ſagte ers„Sie will nicht.“ Er ſah über das weite, graue, atmende Meer. Die Sonne lag wie ein blutroter Teppich über dem Grau, die Halbkugel ſank hinab in die Ewigkeit des Waſſers Drüben an der Somaliküſte niſtete ſchon die Dunkelheit. Während ſie fuhren, ging dort das Leuchtfeuer hoch. „Was mache ich nun?“ ſchimpfte Degerloh, der in⸗ zwiſchen auch die Buchſtaben„R“ und„T“ verbogen hatte. Harwede ſah ihn ruhig lächelnd an.„Tſcha, da müſſen wir wohl den Erſten Ingenieur kommen laſſen.“ Da ſtand Degerloh plötzlich auf, preßte den Mund feſt zuſammen, ergriff die Schreibmaſchine mit beiden Hän⸗ den und warf ſie über Bord. Es klatſchte auf, man ſah, wie auf dem Promenadendeck ein paar Paſſagiere an die Reling liefen und neugierig ins Mees blickten. „Nun brauchen wir ja wohl den Erſten Ingenieur nicht mehr kommen zu laſſen,“ ſagte Peter Harwede freundlich und ruhig. In ſeinen blauen Augen war jetzt ein abgründiges Lächeln. Martin Degerloh ſah den großen, ſtarken Mann an, die lächelnden Augen, das feſte Kinn, die gewaltigen Schultern. Er zuckte die Achſeln.„Sie ſind viel ſtärker als ich, Herr Harwede,“ ſagte er.„Iſt das nett, einen armen Binnenmenſchen Er zuckte wieder die Achſeln, trat an die Reling und blickte in die Tiefe. Nicht einmal ein kleiner Strudel war mehr zu ſehen. Das rote Sonnengold war gelb ver⸗ blaßt, ein fahler Schein fuhr mit dem immer ſtärker auf⸗ kommenden Wind über die Tiefe. Fortſetzung folat. Der Frankfurter Friedensvertrag Ein Dokument deutſcher Mäßigung Der 10. Mai 1941, der letzte Jahrestag des Beginns der Entſcheidungskämpfe im Weſten, war zugleich der 70. Jahres⸗ 89 des Friedensvertrages von Frankfurt a. M. der den Schlußſtrich unter den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg von 1870, 71 zog. Auch damals waren die franzöſiſchen Heere im Zeit⸗ raum weniger Monate von deutſchen Soldaten vernichtend geſchlagen worden. Der Kaiſer der Franzoſen wurde in Se⸗ dan gefangen, ſtarke und wohlbewährte Feſtungen wurden eingehen und 1 zur Kapitulation gezwungen, die Maſſenheere aber, die Gambetta aus dem Boden ſtampfte, wurden geworfen, wo ſie zum Kampfte ankraten. Aus Blut und Eiſen war ſo auf den Schlachtfeldern Frank⸗ reichs das Deutſche Reich wiedererſtanden, deſſen Proklama⸗ tion am 18. Januar 1871 im Spiegelſaal von Vexrſailles ex⸗ folgte. Zehn Tage ſpäter ſah ſich auch die franzöſiſche Hauptſtadt 1 0 Kapitulation gezwungen. In der Zwiſchen⸗ zeit hatten bereits mehrfach Bemühungen um einen Waffen⸗ ſtillſtand eingeſetzt, doch hatten ſich alle Verhandlungen zer⸗ ſchlagen, weil Frankreich, auf die Einmiſchung fremder Mächte ſpekulierend, bemüht war, den Krieg in die Länge zu ziehen. Nach dem Zuſammenbruch der franzöſiſchen Hoff⸗ nungen wurde am 26, Februar 1871 in Verſailles ein Vor⸗ friedensvertrag abgeſchloſſen dem dann am 10. Mai 1871 in Frankfurt a. M. die Unterzeichnung des endgültigen Frie⸗ densvertrages folgte. Frankreich mußte in Durchführung des Friedens von Frankfurt das alte deutſche Land Elſaß⸗ Lothringen zurückgeben und eine Kriegsentſchädigung von fünf Milliarden Franken zahlen. f ö Nachdem die Waffen verſtummt waren. galt die Arbeit des„eiſernen Kanzlers“ der Begründung eines dauerhaf⸗ ten Friedens in Europa. Während man 1919 in Verſailles Deutſchland diffamierte und dem Reich grauſame Bedingun⸗ gen auferlegte, deren Zweck der war, Deutſchland zu entrech⸗ ten 155 zu verſklaven, erleichterte Bismarck ganz konſequent den Wiederaufbau und Wlederaufſtieg Frankreichs. Die deutſchen Heere waren ja nicht ausgezogen, um Frankreich auszulöſchen, ſondern ſie ſollten nur den ſinnloſen Mider⸗ ſtand Frankreichs gegen die zur Schickſalsnotwendigkeit ge⸗ wordene Einigung der deutſchen Stände brechen. Der Mäßt⸗ ung der deutſchen Politik hatte die Welt fünf Jahrzehnte bes Friedens zu verdanken. Wenn trotzdem 1914 die Völker erneut die Waffen erheben 19 70 ſo lag die Schuld ledig ⸗ lich auf der Seite unſerer Feinde, deren Haß gegen Deutſ 5 land trotz des friedlichen Charakters der Politik Bismarcks unauslöſchbar war. 1918 gelang es dann dem Feind, no einmal über Deutſchland zu triumphieren. Dieſer Triump ſedoch beruhte nicht auf Waff ntüchtigkeit, ſondern der Sieg, en der Feind 1919 ſo furchtbar mißbrauchte, war nur ge⸗ ſtohlen und durch die ſchmutzigen Waffen der Hungerblockade und der Verhetzung der Welt erſchlichen. 5 So hat denn auch Deutſchland krotz härteſter Bebrückung aus eigener Kraft ſich eine neue Zukunft erkämpft. Es war der Wille des Führers die notwendige Neuordnung in fried⸗ licher Zuſammenarheit mit den anderen Mächten durchzu⸗ führen. Aber auch diesmal wieder halte der Feind für den Appell Deutſchlands zur Wahrung des Friedens nur Hohn und Spott übrig, ſo daß ſchließlich die Waffen ſprechen muß⸗ ten um die geifernden Stimmen der Haſſer und Neider Deutſchlands zum Schweigen zu bringen. Zwanzig Jahre wartete der Proſeſſor Moorwieſe gab ihr Geheimnis fre. Häufig muß der Vorgeſchichtsforſcher ſchnell zugreifen, um wertvolle Bodenfunde vor der Vernichtung zu bewahren; oft aber muß er ſich auch mit größter Geduld wappnen, um zum Ziele zu kommen. Schon vor mehr als 20 Jahren— es war noch im Weltkrieg— hatte ein Landmeſſet den weſtfäliſchen PVorgeſchichtsforſcher Profeſſor Langewieſche(Bünde) auf ſelt⸗ ſame Holzpfoſten aufmerkſam gemacht, die bei einer Zürre auf der Moorwieſe des Bauern Stelze in Unterlübbe(Kreis Minden) zum Vorſchein gelommen waren. Der Proſeſſor eilte zur Fundſtelle, aber der Bauer hatte die Pſoſten, die beim Mähen der Wieſe hinderlich waren, ſchon entfernt und zum größten Teil verbrannt. Man konnte damit rechnen, daß noch Pfoſten im moorigen Wieſengrund ſteckten, aber natürlich wußte man nicht, wo. Ueber 20 Jahre hindurch pilgerte der Profeſſor nun all⸗ jährlich zur Moorwieſe, immer in der Hoffnung, daß dieſe mit dem Sichtbarwerden des einen oder anderen Pflahles wenigſtens einen Zipfel ihres Geheimmiſſes lüfte. Frerwillig tat ſie das zwar nicht aber nach 22 Jahten brach der Bauer mit Pferd und Pflug die Wieſe um, und nun fand Lange⸗ wieſche ſeine langjährige Mühe belohnt. Es kamen etwa 50 ſtehende und mehrere liegende Hölzer zu Tage Der Proſeſſor erkannte ſofort, daß es ſich um eine Pfahlbauſiedlung mit Hausreſten und Bohlenweg handelte,— die erſie in Weſt⸗ ſalen.. d doch iſt f g Gauen 3 Daß Hagen in Weſſaglen Die Michnngteig diefer Weſtimmgung wurde zuntgch ange zwelfelt, da N ahtoaugſedt anden r Wefſſafen G10 Naes und Unerhörtes waren. Inzwiſchen erbrachten aber Probe⸗ grabungen, u. a, auch durch den Beauftragten des Weſtfäli⸗ ſchen Landesmuſeums, den unanfechtbaren Beweis. Der Fund einer römiſchen Augenfibel ermöglichte auch bereits eine enge Zeitbegrenzung. Die mit zwei augenähnlichen Oeffnungen verſehene Gewandſpange war in der gefundenen Form nur im 2. und 3. Jahrzehnt nach der Zeitwende üblich. Da es ſich bei ber Pfahlbauſiedlung um eine Anlage handelt, die in Kriegszeiten Sicherheit bieten ſollte, und da nur in den Jahren 14 und 16 unſerer Zeitrechnung Weſtfalen, und zwar gerade die Gegend um Minden, vom Feinde berührt wurde, muß die Anlage aus dieſer Zeit ſtammen. Damit bſetet der Fund einen wertvollen Beitrag zur Erforſchung der Zeiten der germaniſchen Freiheitskriege.— Die weitere Erforſchung der bedeutſamen Fundſtelle hat durch den Krieg eine Unter⸗ brechung erfahren, wird aber ſpäter fortgeführt. Das heilende Waſſer des Sees Wie die Chinarinde entdeckt wurde. Bei Lora im nördlichen Peru befand ſich, wie in einer ürztlichen Chronik aus dem ſiebzehnten Jahrhundert berichtet wild, ein See, in den infolge eines Erdbebens einige große Bäume gefallen waren. Das Waſſer des Sees nahm darauf einen bitteren Geſchmack an, und man ſah oft, wie kranke Tiere, die davon kranken, überraſchend ſchnell wieder geſund waren. Ein Indianer, der das beobachtet hatte, trank, als er einmal von einem heftigen Fieber befallen wurde, 1 falls von dem Waſſer und fühlte ſich bald wieder wohl Da er ein wißbegieriger Mann war, begann er zu unterſuchen, welcher Teil des Baumes wohl den Bitterftoff enthalten mochte; er fand ihn in der Rinde des Stammes. Die Chinarinde, die in der Heilkunde als fiebertrelbendes Mittel(Chinin) eine ſo große Rolle ſplelt, war enideckt, aber die Indianer hüteten das Geheimnis ſehr forgfälti vor ihren Feinden, den Spaniern. Als fedoch im Jahre 1638 ein ſpani⸗ ſcher Soldat unter Fiebererſcheinungen ſchwer erkrankte, be⸗ handelte ihn ein Eingeborener, der ihm gewogen war, mit einem aus der Chinarinde gewonnenen Pulver und machte ihn geſund. Nun begann der Soldat dem Geheimnis nach⸗ zuſpüten. Seinen Forſchungen gelang es, den Baum, der das wertvolle Heilmittel herborbrachte, genau kennenzulernen und das Pulver dann mit Erfolg bei Erkrankungen anderer Sol⸗ daten anzuwenden. Das„Rindenpulver“ gelangte ſchließlich auch nach Spanien und verbreitete ſich von dort über ganz Europa. g Das Sammeln der Rinde, aus der das Chinin ge⸗ wonnen wird, iſt mit großen Schwierigkeiten verbunden und wird von beſonders darin geübten Leuten betrteben. Man zieht die Rinde von Stamm und Aeſten in Streiſen ab und lrocknetſſie an der Sonne oder über Feuer in großen. Bei jüngeren Bäumen läßt man breite Rindenſtreiſen ſtehen, von denen aus die Rinde ſich erneuern kann. Z3mal Hauſen Häuſige Ortsnamen N Das Reichsorgan des deutſchen Fremdenvexlehrs„Der Fremen per lehr 1 0 in ſeiner Nm 17 in ſehr Lerplenſt⸗ boller Weife einmal für glle dieſenigen, die es ſich immer noch nicht angewöhnen können, bei der Beſchriftung von Briefen oder Pake en zur Vermeidung von Verwechſlungen genaue Ortsangaben zu machen, die häufigſten Verwech 5 lungs möglichkeiten zuſammengeſtellt.. „Vor kurzem konnte man leſen, daß die Stadt Krank, furt a. O, beabſichtigte, hren Namen 00 ändern. weil es zu viel unbegneme Verwechſlungen mit de⸗ 179 6 1 Schwe · ſter am Main gebe.(Nebenbel bemerkt, ist noch ein Ort Frankfurt in Bahern vorhanden.) Für bie Poſt iſt natür⸗ lich eine häufige Wiederholung von Ortsnamen eine beſon⸗ dere Schwierigkeit! Wenn man bedenkt, daß der Ortsname Haufen Fömal in Deulſchland vockommt Stein bach amal und Neuendorf Jomal, ſo kaun man ſich die vor⸗ kommenden Mißverſtändniſſe leicht ausmalen Auf eben Fall iſt eine genaue Ortsangabe notwendig. Bei alle zum Beiſpiel denken wir un willkürlich an die Saale ver geſſen aber, daß diefer Name noch fünſma: ſich wiederholt: zweimal im Hannoverſchen und weitet in Praunſehmeig, Aheinland und Weſtſalen. Selbſt Veulln hal noch eine allerdings kleine Konkurrentin in Scheswig⸗Holſtein. Die große rheiniſche Induſtrieſtart Eſſen hat zwei Namen 1. in Hannober und Oldenburg die bekannte bab Großſtadt Nannheim iſt auch Brandenbura zu fin. den, und München ſtark verkleinect, in Thüringen und Sachſen, Selbſt Heidenberg, die„Feine, iſt noch in Brandenbarg, Sachſen und Nieberfchleſlen zu kreffen, Wenn man von Alten bug pricht. denkt man meiſt an Tüurin⸗ doch iſt dieſer Name ingl in anderen bautſe a, J al nee enen eee eee aeg ue chen eng uv ae 75 zouje auß zog uv qupß„uobu va“ zo u ,, e N nnen Weid i Ka, n nennen 0 55 dane duese dose 10 flunkverbrecher Joſef Mihlan aus Schneidemühl zu vier Jahren Zuchthaus. . 5 ſchloſſen, oder die deil. Anfang 1940 zum Chef des Generalſtabes der Luft⸗ er ſeine an den bisherigen Kriegsſchauplätzen erworbenen Unterſtützung der Feindpropaganda die vom Geſetzgeber eine oder andere Weiſe der im entſcheidenden Kampf um aus und wird von der ganzen Härte des Geſetzes getroffen Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt Zu ſechs Jahren Zuchthaus wurde vom Sonderaericht beim Land— deburg erhielt amm Verfahren beteiligten Zeugen fälſchlich wegen angeb⸗ vom Sondergericht Kattowitz die deutſche Volksgemeinſchaft vor wieder genau ſo einwandfrei erwieſen hat, bggenheit der feindlichen Hetzpropaganda. . halden. Die Kirchenglocken ſchwangen den Avegruß weit des ſchläfrig gewordenen Tages, Da und dort flammten in 1 f i gangen. Er ſang ein luſtiges Lied vor ſich hin und hatte ein Fliederſträußlein hinter das linke Ohr geſteckt. Er kam vom i Berghöfe Im Luftkrieg bewährt Zwei neue Ritterkreuzträger. DB Berlin, 14. Mai. Der Führer und Oberſte Be⸗ jehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbe⸗ ren der Luftwaffe, Reichsmarſchall Göring, das itterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen: Generalmajor Korten, Chef des Generalſtabes der Luftflotte 4, Leut⸗ nant Rudo 215 r. Flugzeugführer in einem Jagdgeſchwa⸗ der. Generalmajor Korten, zu Kriegsbeginn Chef des Ge⸗ neralſtabes der Luftflotte 4, hat an den großen Erfolgen die⸗ ſer Luftflotte des Feldzuges in Polen hervorragenden An⸗ flotte 3 ernannt, iſt es ſeiner Tätigkeit zuzuſchreiben, daß es der Luftflotte gelang, am Siegeszug in Frankreich entſchei⸗ denden Anteil zu haben. Als Chef des Generalſtabes der Luftflotte hat ſich Generalmajor Korten in der Führung des Luftkrieges gegen England bewährt. Im Südoſtraum konnte umfaſſenden Kenntniſſe und Erfahrungen erneut einſetzen. Er hat an der ſchnellen ſiegreichen Durchführung der Luft⸗ waffenaktionen auf dem Balkan entſcheidenden Anteil. Seine perſönliche Einſatzbereitſchaft und vorbildliche Tapferkeit hat er vor dem Feinde mehrfach bewieſen. Leutnant Rudorfer hat ſich in 145 Angriffsflügen als angriffsfreudiger Jagdflieger hervorragend bewährt: davon hat er 45 gegen England geflogen Wegen Tapfer⸗ keit vor dem Feinde wurde er am 28. Oktober 1940 zum Leutnant befördert. Seinem unbändigen Draufgängertum und ſeiner zähen Ausdauer ſind jetzt 20 Luftſiege zuzuſchrei⸗ ben Als vorbildlich tapferer Offizier iſt er ſeinen Kamera⸗ den ſtets ein leuchtendes Beiſpiel. Nundfunkverbrecher verurteilt Zuchthaus für Abhören feindlicher Sender. DNB. Berlin. 14 Mai Noch immer laſſen ſich einzelne Volksgenoſſen verführen, außländiſche Sender abzuhören. Sie lähmen dadurch ihre eigene innere Widerſtandskraft und kreiben damit eine geiſtige Selbſtverſtümmelung die nicht weniger verbrecheriſch ift als die körperliche Selbſt⸗ verſtümmelung eines Wehrpflichtigen. Laſſen ſich ſolche Rundfunkverbrecher gar dazu verleiten. die abgehörten ausländiſchen Lügenmeldungen im deutſchen Volke weiter⸗ zuverbreiten, ſo treiben ſie damit eine landesverräteriſche mit ſchweren Zuchthausſtrafen geſühnt wird Wer auf die ihre Lebensrechte ſtehenden Volksgemeinſchaft in den Rük⸗ ken fällt ſchließt ſich ſelbſt aus dieſer Volksgemeinſchaft werden Eine Anzahl ſolcher Rundfunkverbrecher wurde in der letzten Zeit wieder von den Sondergerichten abgeurteilt Das Sondergericht beim Landgericht Eger verurteilte den 1899 geborenen Wenzel Stowaſſer aus Altrohlau zu vier gericht Wien der 1904 geborene Franz Pelikan aus Wien verurteilt Der 1911 geborene Herbert Stritte aus Mag- vom Sondergericht beim Landgericht Magdeburg wegen des gleichen Verbrechens vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Das Sondergericht beim Landgericht Schneide mühl verurteilte den Rund⸗ Der 1909 geborene Alfred Kern aus Erlpruth, Kreis Koſten, wurde vom Sondergericht in Zo⸗ ſen wegen Abhörens ausländiſcher Sender zu ſechs Jah⸗ ren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt. Kern hatte außerdem noch die Gemeinheit begangen, einen lichen Abhörens ausländiſcher Sender anzuſchuldigen. Der 1913 geborene Joſef Fuchs aus Schwientochlowitz erhielt vier Jahre Zuchthaus. Das Sondergericht St. Pölten verurteilte die Marie Sengseis aus Ruprechtshofen, Kreis Melk, wegen Abhö⸗ rens ausländiſcher Sender und ſtaatsfeindlicher Aeußerun⸗ gen zu fünf Jahren Zuchthaus. Dieſe Verurteilungen zeigen, daß die Sondergerichte allen Verbrechern zu Abhören ausländiſcher ihre Hilfe leihen, obwohl ſich die abſo⸗ Zuverläſſigkeit der deutſchen Nachrichtengebung immer wie die Ver⸗ ſchützen wiſſen die heute noch durch 1 8 dem Feind ute Dreillang der Jelmate 100 Ein ſchöner Abend dämmerte über dem Tal von See⸗ hinaus, und auf den Straßen und Gaſſen lag ſchon die Ruhe den Häuſern die Lichter auf, und die Fenſter wurden ge⸗ Vorhänge zugezogen, um dem Schwarm der vielen Falter, die erſt mit dem Abend zum Leben auf⸗ wachten, den Eintritt ins Zimmer zu verwehren. Auf einem ſchmalen Bauernſträßlein kam ein Mann ge⸗ Gemeindedienſt, der ihn oft ſtundenweit in die entlegenſten 0 hinaufführte. Und da der Wurzl einem Gläs⸗ lein Schnaps nicht abhold gewöhnlich in ſeliger Stim eſchlafen hatte dem Tode büßen ſollte. So kam er an das Haus des Haupt⸗ lehrers Lechner heran. Dort ſah er die Chriſtl noch im denn gar kein anderes Lied, Wurzl, als e nur.“ 5 was.“ Ein ganz Beſonderer. Der hat dich ſchon gekannt, wie du lehnte ſich wit beiden Armen über den Gartenzaun. Aber Chriſtine wich einen Schritt zurück, denn de Wurzla roch ſehr ſtark nach Schnaps.„Alſe, der Burſch da, den wo du heut bei mir geſetzen haſt, das iſt ein Freund von mir. Ja⸗ Aus Baden und den Nachbargauen Mondfelv⸗Wertheim.(Mit dem Kind in den To d) In einem Anfall von Schwermut ſuchte eine 30jährige Ehe⸗ frau von hier mit ihrem ſechsjährigen Töchterchen den Tod im Main. Nähere Urſachen über ihren Entſchluß, in den Tod zu gehen, ſind nicht bekannt, zumal die Unglückliche mit ihrem Gatten in einer harmoniſchen Ehe lebte. () Raſtatt.(Lom Tode errettet.) In den Abend⸗ ſtunden fiel ein vierjähriger Junge beim Spielen in den Ge⸗ werbekanal. Auf die Hilferufe der Mutter ſprang der zufäl⸗ lig in der Nähe befindliche SS.⸗Oberſcharführer Karl Köſer raſch entſchloſſen bei der Eiſenbahnüberführung in den Kanal und rettete das Kind vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens. 2 Offenburg.(Einer, der nur vom Schwindel lebte.) Die Strafkammer des Landgerichts Offenburg ver⸗ urteilte den aus Lahr gebürtigen Erich Scheffek wegen Kin⸗ derraubs(Entführung), Urkundenfälſchung und verſuchten Be⸗ trugs zu vier Jahren Zuchthaus, vier Jahren Ehrverluſt und ordnete gegen den gefährlichen Gewohnheitsverbrecher nach Strafverbüßung die Sicherungsverwahrung an. Scheffel, der erſt im April 1940 aus dem Zuchthaus entlaſſen worden war, kehrte nach Lahr zurück, machte ſich an ein 18jähriges Mädchen heran, dem er eine gute Stellung und das Heiraten verſprach. Er entführte das unbeſcholtene Mädchen, das ihm grenzenlos vertraute und mit ihm ging. Zur Friſtung des notwendigen Unterhalts verlegte ſich Scheffel auf Betrü⸗ gereien und Urkundenfälſchungen, wobei es ihm gelang, teils durch Ueberredung, teils aber auch erſt durch Drohungen und Mißhandlungen das Mädchen als Helferin zu gewinnen. O Furtwangen.(Aelteſte deutſche UAhrmacher⸗ ſchule.) Die älteſte deutſche Uhrmacher⸗Fachſchule, die be⸗ reits ſeit 90 Jahren in Furtwangen beſteht, wurde vom Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung zur Meiſterſchule des deutſchen Handwerks erhoben. Sie trägt in Zukunft die Bezeichnung:„Staatliche Uhrmacherſchule, Mei⸗ ſterſchule für das Deutſche Uhrmacherhandwerk, Fachſchule für Feinwerktechnik“. O Offenburg.(Ein Neunzigfähriger.) In guter Geſundheit vollendete einer der älteſten Offenburger Bürger, Altwagnermeiſter und Landwirt Auguſt Moppert, ſein 90. Lebensfſahr. Von ſeinen Enkeln ſtehen fünf an der Front. Täolich noch im Garten arbeitend, nimmt Moppert an dem großen Geſchehen unſerer Zeit lebhaften Anteil. Lörrach.(Hebel⸗Feier.) Die Stadt Lörrach veranſtaltete zuſammen mit dem Volksbildungswerk eine ein⸗ druckspolle Hebel⸗Feier. In ſeiner Anſprache betonte Bür⸗ germeiſter Booß, daß von nun ab in jedem Jahr in Lörrach am Geburtstag des großen alemanniſchen Dichters eine Ge⸗ denkſtunde ſtaftfinden ſoll. Die Feſtrede hielt Hermann Burte, der das Weſen und Wirken Johann Peter Hebels deutete. (—) Donaueſching en.(Pferde und Fohlenſcha u) Bei der diesjährigen Pferde⸗ und Fohleuſchau waren 67 Tiere aus der Baar aufgeführt. Davon konnten 42 mit Preiſen und Anerkennungen ausgezeichnet werden. 21 Stuten kamen zur Vorführung zwecks Aufnahme in das Badiſche Pferdeſtammbuch. Die einheitliche Zuchtrichtung des mittel⸗ ſchweren Kaltblutes wird immer mehr erreicht. Hüningen(Els.).(Sturz in den Rheinpegel⸗ kaſten.) Ein kleiner Junge, der mit ſeiner Mutter einen Spaziergang am Rhein unternahm, fiel in einem unbewach⸗ ten Augenblick in den zum Rheinpegel gehörenden Kaſten etwa acht Meter tief hinunter. Männer des Arbeitsdienſtes, die in der Nähe beſchäftigt waren, konnten nach vieler Mühe den Kleinen wieder aus dem Kaſten herausbringen. Durch den Sturz hatte das Kind jedoch einen Oberſchenkelbruch und Ver⸗ letzungen am Kopfe erlitten, die ſeine Aufnahme ins Mül⸗ hauſer Krankenhaus notwendig machten. Hanau a. M. n ber l Sturz von der Treppe. n einem Hauſe in der Brückenſtraße ſtürzte eine zu Beſu ei ihrem Sohn weilende 66 jährige Frau eine enge Stiege hinab und blieb mit einem Schädelbruch tot liegen. Darmſtadt.(Vom Laſtkraftwagen tödlich über⸗ fahren.) Im Stadtteil Arheilgen lief in den Abendſtunden ein fünfjähriger Junge, der ſeinem älteren Bruder ein Bröt⸗ chen genommen hatte und damit weglaufen wollte blind⸗ lings in ein Laſtauto hinein, wurde überfahren und auf der Stelle getötet. —. Lippach, Kr. Aalen. Unter zuſammenbre⸗ chendem Gebälk begraben.) Beim Abbruch eines alten Wohn hauſes wurden der Sohn und zwei Töchter einer Witwe unter plötzlich zuſammenbrechendem Gebälk begra⸗ ben. Das eine Mädchen mußte mit ſchweren Beinverletzun⸗ gen in das Krankenhaus gebracht werden. Die Schweſter und der Bruder des Mädchens wurden leichter verletzt. N ſehen?“ Sie atmete in tiefen Zügen ein paarmal auf.„Wie ſtark alles duftet, wenn die Nacht kommt.“ Der Wurzl wußte nicht viel anzufangen mit ſolchem Gerede, wenigſtens nicht in dieſer Stimmung, in der er ſich befand. Sonſt, ja ſonſt mochte er gerne plaudern mit dem Mädchen, das eigentlich in ihrer Art ganz anders war, als die andern Mädchen in ihrem Alter. Der Wurzl war ſo ziemlich über alle Liebesverhältniſſe in der Umgebung unter⸗ richtet. Weiß der Teufel, wie er immer dahinterkam. Nur von der Chriſtl, nein, von der Chriſtl war nichts zu erfahren. Sie ſchien noch vollſtändig unaufgewacht zu ſein, und die Wirrniſſe der Liebe hatten ihr Herz noch in gar keiner Weiſe beſchwert. Und darum war der Wurzl mehr als erſtaunt, als die Chriſtl eine Frage an ihn richtete. Er glaubte zuerſt nicht recht gehört zu haben, und er ſtocherte zunächſt mit dem Zeigefinger in ſeinem Ohr umeinander, wobei ihm ſein Fliederſträußlein herunterfiel. Und da fragte Chriſtine zum zweitenmal: J „Wer war denn der der bei dir war?“ „Ha, lachte der Wurzl.„Das iſt einer, ſag ich dir. große, ſchlanke Burſche heute früh, noch im Röckerl da im Garten umeinandergekrabbelt biſt.“ „Alſo iſt er ein Hieſiger?“ 3 „Freilich, freilich, iſt er ein Hieſiger. Aber ſag, warum fragſt du denn nach ihm? Hat er dir gefall'n?“ g „Ach, Wurzl, doß man denn mit dir gar kein geſcheites Wort reden kann.“. e „Alſo, paß auf“, ließ ſich der Wurzl nun herbei und wohl, ein Freynd. Ec iſt eus Auterila zurückkemmen und mit wahnſinnig viel Geld. Der hat ſo viel Geld, ſag ich dir, daß „euß man zu solcher Stunde nicht eher ales fühlen als Letzte Oeffnung der elſäſſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze. St. Ludwig. Am Dienstag, 20. Mai, wird die elſäſſiſch⸗ ſchweizeriſche Grenze am Lysbüſchel das letztemal geöffnet, um den noch in der Schweiz zurückgebliebenen Elſäſfern und den im Elſaß wohnenden Schweizern Gelegenheit zur Heim⸗ kehr zu geben. Es iſt nur dieſe eine Grenzſtelle in St. Ludwig geöffnet uno zwar am Vormittag von 10 bis 13 Uhr. Der alemauniſche Dichter Oskar Wöhrle wird von ſeiner Heimatſtadt geehrt. ö St. Ludwig. Der mit dem Erwin⸗von⸗Steinbach⸗Preis ausgezeichnete Dichter Oskar Wöhrle, der in St. Ludwig geboren iſt und vor wenigen Wochen wieder in ſeine Heima zurückkehrte, wurde von der Stadtverwaltung St. Ludwig noch beſonders geehrt. Bürgermeiſter Dr. Hurſt und der Erſte Beigeordnete überreichten dem Dichter ein Geſchenk und ein Glückwunſchſchreiben. Die Stadt drückte darin ihre Freude aus über die dem Dichter des Sundgaues und des aleman⸗ niſchen Raumes in Freiburg und Straßburg zuteilgewordenen Ehrungen. — Herrenberg.((Von Kraftwagen tödlich ang e⸗ fahren.) In der Nacht wurde der 20 Jahre alte Otto Wünſch aus Nufringen, als er ſich mit mehreren Altersge⸗ noſſen von Herrenberg aus auf dem Heimweg befand von einem Kraftwagen erfaßt und in den Straßengraben ge⸗ ſchleudert. Wünſch wurde ſo ſchwer am Kopf verletzt, daß er wenige Stunden nach ſeiner Einlieferung in das Herrenber⸗ ger Krankenhaus verſchied. Der Kraftwagenlenker ſuchte das Weite ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. — Gingen, Kr. Göppingen.(Kind aus dem I geſtürzt.) In der Nähe von Gingen ſtürzte ein und Jahre alter Junge aus dem fahrenden D⸗Zug. Ein Land⸗ wirt fand das Kind, das einen Schenkelbruch, eine Gehirn⸗ erſchütterung und ſchwere Kopfverletzungen bei dem Sturz davongetragen hate, und ſorgte für ſeine Ueberführung in das Geislinger Krankenhaus. Anſcheinend hatte ſich das Kind an der Gangtür zu ſchaffen gemacht und war dabei aus dem Zug gefallen. Kirchheim⸗Teck.(Kind beim Spiel ertrun⸗ ken.) Ein noch nicht drei Jahre alter Knabe veranügte ſi mit anderen Kindern durch Steinwerfen in den Lauterkanal. Dabei bekam er das Uebergewicht und ſtürzte ins Waſſer, das dor ſehr tief iſt Das Kind ertrank. Abenteuer eines jugendlichen Geſchwiſtervagres. Einen 15 jährigen Lehrling aus Augsburg packte vor einigen Tagen die Abenteuerluſt und er überredete ſeine 2 jährige Schwe⸗ ſter, mit ihm in aller Frühe heimlich aufzubrechen und ſich mit ihm mit der Bahn und zu Fuß nach Scheurina, Land⸗ kreis Landsberg a. L. zu begeben, wo die beiden bekannt waren. Bei dortigen Verwandten holten ſie ſich heimlich noch ein Beil und wanderten ſo ausgerüſtet in den Wald. Für die erſte Tat wurde eine Jägerhütte auserſehen, in die ſie einſtiegen und daraus Kaffee, eine Petroleumlampe und andere Dinge mitnahmen. Mit einer Jägerleiter die ſie vom Jagdſtand entfernten, ſtiegen ſie dann in eine Feldſcheuer ein, in der ſie im Heu überngchteten. Da ſie ſehr froren, wurde ein altes Bratrohr, das ſie in einer Kiesgrube fanden, auf dem Heuſtock aufgeſtellt und Feuer darin entfacht. Das Heu fing alsbald zu glimmen und zu rauchen an. Ihre Löſchverſuche mit Hilfe einer mit 1 gefüllten 1 le⸗ büchſe verſagten, und ſo ergriffen ſte die Flucht und überlie en die Scheuer ihrem Schickſal, die dann abbrannte. Die eiden Ausreißer trieben ſich darauf wieder im Walde um⸗ her. Als bei Ihnen die Ernüchterung eintrat, ſuchten ſie Ver⸗ wandte auf, die ſie ihren Eltern wieder zuführten. * Beim Spaziergang ertrunken. Der 80 jährige Rentner Joſef Will in Burghausen wurde während eines Spazier⸗ ganges an der Salzach plötzlich von einem Unwohlfein be⸗ 295 und ſtürzte in den Fluß. Die Leiche konnte geborgen erden. i „Sturz ins Schlächtermeſſer. Als in einem Betrieb in Plattling kurz nach Arbeitsbeginn der 33 Jahre alte Metz⸗ Pera Leonhard Aigner vom Obergeſchoß die Treppe erabging, wurde er von einem die Treppe hinauffteigenden Hilfsarbeiter, der ein Schlächtermeſſer zum Schärfen trug im Sturz aufgefangen. Durch ein Verhängnis drang dabei dem Aigner das Meſſer in den Unterleib und verletzte die Vauchſchlagader. Der Schwerverletzte wurde ſofort ins Krankenhaus verbracht. Dort ſtarb er wenige Minuten ſpäter an innerer Verblutung, Richtige Zahnpflege hilft ſparen Ste iſt eine Forderung der Klugheit, denn bei geringſtem Koſten⸗ aufwand wird der höchſte Nutzen erzielt, weil die Zahngeſundheit eine wichtige Vorausſetzung für die Geſundheit des ganzen Körpers iſt. Zur richtigen Zahnpflege gehört außer der täglichen, gewiſſen⸗ haften Reinigung der Zähne mit Zahnpaſte und Bürſte eine ver⸗ nünftige Ernährung, gründliches Kauen und die regelmäßige Über⸗ wachung der Zähne. Chlorodont weiſt den Weg zur richtigen Zahnpflege Und in Hulu, jagt er, da hat er eine gehabt, ſagt er, die muß viel ſchöner geweſen ſein wie das Schloßfräulein von Reuth.“ a g „So?“ ſagte Chriſtine, und es grub ſich eine kleine Falte in ihre Stirne.„Aber das intereſſiert mich ja gar nicht, Wurzl. Ich habe dich ja nur gefragt, wer er iſt.“ „Ja, der Schmied iſt es. Der Seeſchmied Martin. Und dieſelbige da von Hululu, die hat ganz ſchwarze Augen ge⸗ habt, ſagt er—“ „Es wird wohl Honolulu heißen“, unterbrach ihn Chri⸗ ſtine und wandte ſich dann ab.„Aber die Kinderſtube deines Freundes muß nicht beſonders gut geweſen ſein, ſonſt würde er ſolche Erlebniſſe nicht weitererzählen. Gute Nacht, Wurzl!“ Der Wurzl rief ihr zwar, heftig mit den Armen rudernd, nach, aber ſie hörte oder wollte ihn nicht mehr hören, ver⸗ ſchwand im Haus und drückte leiſe die Türe ins Schloß. Der Wurzl konnte ein ſolches Gebaren nicht verſtehen und war ein wenig verſchnupft, daß ſeine Vertrauensſeligkeit und ſein Drang zum Mitteilen auf ſolche Weiſe belohnt wurden. Gleich darauf aber kehrte ſeine gute Laune zurück. Er ſchmiß die Beine locker aus und pfiff nun leiſe wieder jenes Lied. Chriſtine trat in das hellerleuchtete Zimmer, in dem ihr Vater über einem Haufen Schulheften ſaß, räumte da und dort ein paar Kleinigkeiten fort, nahm dann ein Buch zu Hand und ſetzte ſich mit ihm in den Ofenwinkel, ohne zu leſen. Schließlich ſuchte ſie ſich eine Näharbeit vor und fand auch dabei nicht das, was ſie ſuchte: Ablenkung ihrer Ge⸗ 5 danken. Plötzlich erreichte ſie die Stimme des Vaters: a * er das ganze Seebalben kaufen könnt und uns zwei damit. Brille ab und legte ſie ins Futteral. „Iſt dir etwas, Chriſtine?“ „Was ſollte mir ſein, Vater?“ i „Darum frage ich dich eben. Ich betrachte dich ſchn eine ganze Weile. Alles, was du getan haſt ſeit dein,. eintreten, war ſovjel wie ſinnlos.“ Der Lehrer naht i die N tteral.„Iſt dir vielleicht emand begegnet draußen im Garten?“ „Nur der Wurzl.“ I ĩ§ĩé—᷑«ůêũ ß N 3 olcale uud och au Fliegerſchäden. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die Bekanntmachung betreffs Sprechſtunden der Feſtſtellungsbehörde für Fliegerſchäden im heutigen Anzeigenteil aufmerkſam. — Die Lohnſtenerſtufen düefen ausgenutzt werden. Der Reichsfinanzhof hat in einem Urteil vom 17, Oktober 1940 4 142,40, abgedruckt im Reichsſteuerblatt Nr. 35, erneut die Möglichkeit der Ausnutzung der Lohnſteuerſtufen zugun⸗ ſten des Arbeitnehmers gebilligt, auch dann, wenn bei Ge⸗ hartserhöhungen oder neuen Gehältern der Lohn ſo bemeſſen wird, daß er nur um einen Pfennig unter der neuen Lohn⸗ ſteuerſtufe varhleibt; allerdings wird im Regelfall kaum ſo ſcharf an die Grenzen herangegangen werden. Das Urteil weiſt bei dieſer Gelegenheit auf den Fall hin, der ſeinerzeit in den Entſcheidungen des Reichsfinanzhofs Band 38, Seite 44, ver⸗ öffentlicht wurde und bei dem einem Arbeitnehmer ſein bis heriges Gehalt von 500 Mark um einen Pfennig herabgeſetzt wurde, nur damit der Arbeitnehmer der Pflicht zur Zahlung der Eheſtandsbeihilfe entgehen konnte. Hier hat damals das Reichsgericht die Ausnutzung der Steuergrenze nicht an⸗ erkannt, da ſie dem Paragraphen 1 des Steueranpaſſungs⸗ geſetzes widerſprach. Auf den gleichen Standpunkt ſtellt ſich auch das neue Urteil. — Zulaſſung der Abiturienten zum Hochſchulſtudium. Soweit Abiturienten vom Frühjahr 1941 ungeachtet recht⸗ zeitiger Meldung zum Reichsarbeitsdienſt für das Sommer⸗ halbfah 1941 nicht angen mmen worden ſind, können ſie, laut einer ſdeben ergangenen Anordnung des Reichserzie⸗ hungsminiſters, zum Studium an den wiſſenſchaftlichen Hoch⸗ ſchulen ohne den Nachweis der vorherigen Ableiſtung des Reichsarbeilsdienſtes für das Sommerſemeſter 1941 zugelaſſen werden. Auf Abiturientinnen des gleichen Geburtenſahr⸗ ganges(1923) findet dieſe Regelung keine Anwendung. FFC————— ͤ— ß Kameradſchaft und Opfer ſichern den Sieg für die Frei⸗ heit und das Leben von Volk und Heimat. Die Kriegsmarine ruſt! Auf allen Meeren ſteht die deutſche Kriegsmarine in erbittertem Kampf gegen die britiſche Seemacht. Mit wach⸗ ſendem Erfolg packen unſere Einheiten vom U⸗Boot bis zum Schlachtſchiff den engliſchen Lebensnerv. Deutſche See⸗ leute ſichern die Küſten vom Nordkap bis zu den Pyrenäen. Tauſende von Kriegsfahrzeugen ſind eingeſetzt, und immer wieder werden für neue Aufgaben neue Beſatzungen er⸗ forderlich. Bei den Einſtellungen zum 1. 7. 1941 und ſpäter bietet ſich für geſunde und einſatzbereite deutſche Männer Gele⸗ genheit zum Eintritt in den Flottendienſt. In Frage kom⸗ men hierfür in erſter Linie junge Leute vom vollendeten 17. bis zum 25 Lebensjahr, die eine abgeſchloſſene Berufs⸗ ausbildung(Geſellenprüfung) nachweiſen können, bezw. bis zum Tage der Einſtellung dieſe Prüfung abgelegt ha⸗ ben. Es werden aber auch angelernte und ungelernte Arbei⸗ ter dieſer Geburtsfſahrgänge eingeſtellt. Bedarf liegt für ſämtliche Marinelaufbahnen vor. Meldungen ſind an das für den Wohnſitz des Bewerbers zuſtändige Wehrbezirks⸗ kommando, Abt Marine, zu richten, wo jede weitere Aus⸗ kunft über die Einſtellung erteilt wird. — Maiwetter in Bauernregeln. Wenn wir uns auch den Wonnemonat Mai ſelbſtverſtändlich recht ſonnig und warm wünſchen, ſo darf man nicht vergeſſen, daß für den Bauern vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus ein kühler und feuchter Mai im allgemeinen vorteilhafter iſt, vorausgeſetzt daß er keinen Froſt mehr bringt. Dies kommt auch in einer Aus⸗ leſe von bäuerlichen Wetterregeln für den Monat Mai zum Ausdruck: Kühler Mai, viel Stroh und Heu!— Ein kühler Mai wird hoch geacht', hat ſtets ein fruchtbar“ Jahr gebracht! — Mai mäßig feucht und kühl, ſteckt dem Juni ein warmes Ziel!— Uebermäßig warmer Maj, will, daß der Juni voll älte ſei!— Mat kühl, Juni naß, füllt Scheuer und Faß! — Iſt's im Mai recht kalt und naß, hat der Maikäfer wenig Platz!— Viel Gewitter im Mai, iſt der Bauern Juchhei! — Im Mai ein warmer Regen, bedeutet Früchteſegen. Auf Philipp und Jakobi Regen, folgt ſicher großer Ernte⸗ ſegen!— Trockener Mai, dürres Jahr!— Blüte ſchnell und ohne Regen, verſpricht beim Obſt großen Segen!— Regen am Himmelfahrtstag zeigt ſchlechte Heuernte an! Gedenktage 15. M a i. 17738 Der öſterreichiſche Staatsmann Wenzel Fürſt v. Met⸗ ternich in Koblenz geboren. 1816 Der Maler Alfred Rethel Aachen geboren. 1855 Der Maler Leopold Graf eboren. 1859 Der Phyſiker und Entdecker des Radiums Curie 1 1940 Kapitulation der geſamten in Haus Diepenbend bed v. Kalckreuth in Düſſeldorf Pierre holländiſchen Armee in der „Feſtung Holland“. Einmarſch deutſcher Truppen im Haag und in Amſterdam. ſüdlich Sedan abgewieſen. Franzöſiſche Panzerangriffe Mannheimer Theater ſchau Im Natkonaltheater!: Donnerstag, 15. Mai: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgem⸗inde Mannheim, Platzgruppe 13 bis 16, 49 bis 51, 67 s 74, 87 bis 89, 236 bis 247, 345 bis 355, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E Nr. 601 bis 900: Der Vogelhä ndler. Operette von Carf Zeller. Anfang 19, Ende 21.45 Uhr. Freitag, 16. Mai: Miete F 23 und 1. Sondermiete F 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 52, 291, 360, 589, 689: Magnus Fahlander. Oper von Fritz von Borries. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Samstag, 17. Mai: Miete B 24 und 2. Sondermiete B 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ . Ludwigshafen, Abt. 438 bis 440: Das Lie⸗ espaar. Komödie von Friedrich Schreyvogl. An⸗ fang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Sonntag, 18. Mai: Miete H 23 und 1. Sondermiete H 12: Notre Dame. Oper von Franz Schmidt. Anfang 19, Ende 21.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). Im Schwetzinger Rokokotheater: Sonntag, 18. Mai: Die Entführung aus dem Serail. Komiſche Oper von W. A. Mozart. Anfang 14.30, Ende 16.45 Uhr. Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim Die Sprechſtunden üb- Pikierte Lauch⸗ und Sellerie⸗Setzlinge der Feſtſtellungsbehörden für Fliegerſchäden im Rathaus N11 ſind bis auf weiteres Montag- Freitag 8.30 bis 12 Ahr u. 14.30 bis 17 Ahr Samstag 8.30 bis 12 Ahr. 1 8 reinigt Mannheim, den 14. Mai 1941. Der Oberbürgermeiſter. — Feſtſtellungsbehörde.— Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtbaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 15. 5. 1941: die von den Arbeit⸗ gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ ahlungen im April 1941 ein⸗ bene Bürgerſteuer. 15. 5. 1941 Gewerbeſteuer, 1. Viertel der Vorauszahlungen für 1941. 15. 5. 1941: Gebäudeſonder⸗ ſteuer und Grundſteuer, die Mo⸗ nats⸗ bezw. die Viertel⸗, Halb⸗ und dechenen in der in den Steuer⸗ eſcheiden feſtgeſetzten Höhe. 20, 5. 1941: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer. 20.5. 1941: Gemeindegetränke⸗ ſt euer für April 1941. 20. 5. 1941: die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzeahlungen und Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Zahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit Ablauf des Fällig keits⸗ tages ein einmaliger Zuſchlag(Ver⸗ ſäumnisgebühr bezw. Säumniszu⸗ ſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rück⸗ ſtändigen Betrages verwirtzt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangs⸗ vollſtreczung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadthaſſe. Hergesell in den persil-Werken aſchinen aller Syſteme werden repariert, Räheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23493 Ab Freitag ſtarke Tomaten⸗Pflanzen zu haben bei Gropp, Meersburgerſtraße 28. Bandwirſſchaflliche Ein- und Verkaufsgenoſsenſchaf Mannheim⸗Seckenheim. Morgen Freitag und am Samstag wird in unſerem Lager ein beſtimmtes Quantum Dinger mittel an diejenigen, welche noch nicht voll beliefert ſind, verteilt. Sämtl che für die Landwirtſchaft notwendigen Körbe ſind im Lager vorrätig. Druckarbeiten werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckaurbete- Druckerei“. 2 Doppelleine* in der Rähe beim Waſſerturm verloreu. Abzugeben* Bonndorferſtraße 19 Verlobungskarten Vermählungskarten Taclonn-Z8 le für Bauhandwerker zu haben in der Neckarbote- Druckerei. Gratulationskarten Karten für Geſchenkzwecke werden in jeder Ausführung Einige Zentner gelbe Speiſekartoffeln zu verkaufen. Lichtenauer ſtraße 5 angefertigt in der Oruckerei des„Neckar⸗Bote“ Wohnungsmeldeordnung für den Stadtkreis Mannheim Aufgrund der 88 23, 49 des Bad. Polizeiſtrafgeſetz⸗ buches und§ 147 der Landesbauordnung wird mit Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs, gleich als Anordnung aufgrund des§ 3 Abſ. 8 des Relchskeſſtungsgeſezes vom 1. September 1939, folgende Or tspolizeiliche Vorſchrift urlaſſen: I. Allgemeines: 8 1 Zweck der Vorſchrift Die nachfolgenden Beſtimmungen bezwecken die Beſchaffung eines laufenden Ueberblicks über den ver⸗ fügbaren Wohnraum im Stadtkreis Mannheim. Geltungsbereich Den Beſtimmungen dieſer Meldeordnung unterliegen: 1. alle Wohnungen(auch Teilwohnungen) und Einzelwohnräume— mit oder ohne Kochgelegenheit— in Alt- oder Reubauten ohne Rüchkſicht auf die Höhe der Miete; dazu gehören auch Wohnungen, die außer Wohnräumen Geſchäftsräume enthalten, 2. zu Wohnzwecken geeignete Geſchäftsräume und unterbelegte Wohnungen nach Maßgabe des§ 6. Als Geſchäftsräume ſind alle nicht zu Wohnzwecken, ſondern zu geſchäftlichen, gewerblichen oder ſonſtigen beruflichen Zwecken benutzten Räume anzuſehen. 83 Ausnahmen a Den e dieſer Meldeordnung unterliegen nicht: a 5 1. die möbliert vermieteten Zimmer(auch im Be⸗ herbergungsgewerbe), 2. Wohnungen, die nur mit Kückſicht auf ein Dienſt⸗ oder Arbeitsverhälinis zwiſchen dem Arbeit⸗ eber und Wohnungsinhaber vermietet oder Ueber⸗ ſſen werden(Dienſt, und Werkwohnungen), 3. Pächterwohnungen, die zuſammen mit dem Pachtgegenſtand verpachtet werden, 4. Wohnungen, die innerhalb eines Hauſes ge⸗ tauſcht werden. II. An⸗ und Abmeldepflicht. 3 5 5 Anmeldung von Wehn ungen und Wohnräumen Leerſtehende, unbenutzte, freiwerdende ſowje neu⸗ erſtellte oder durch Umbau gewonnene Wohnungen und Wol nräume ſind bei der Gemeindebehörde inner⸗ halb einer Friſt von 3 Tagen anzumelden. Leerſtehend Wohnungen(Wohnräume) ſind nichteingerichtete, un⸗ benutzte ſind unbewohnte eingerichtete Wohnungen (Wohnräume). Unbenutzte Wohnungen(Wohnräume) ſind nicht zu melden, wenn die Richtbenutzung nicht länger wie 6 Wochen dauern wird; nach Ablauf von 6 Wochen ſind ſie jedenfalls ſofort zu melden. Sofern von vorn⸗ herein feſtſteht, daß die Richtbenutzung nicht länger wie 6 Wochen dauern wird, ſind die Wohnungen (Wohnräume) binnen der dreitägigen Friſt zu melden. Richt meldepflichtig ſind ferner unbenutzte Wohnungen (Wohnräume) im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt Abweſender. Die dreitägige Friſt beginnt: 1. bei zurzeit leerſtehenden oder meldepflichtigen unbenutzten Wohnungen(Wohnräumen) am Tage nach der Veröffentlichung dieſer Vorſchrift, bei fpäter⸗ hin leerſtehenden oder meldepflichtigen unbenutzten Wohnungen(Wohnräumen) mit dem Beginn des Leerſtehens oder der Richtbenutzung:. 2. bei freiwerdenden Wohnungen(Wohnräumen), deren Freiwerden dem Meldepflichtigen bereits bekannt iſt, am Tage nach der Veröffentlichung dieſer Vor⸗ ſchrift, bei fadepſie freiwerdenden mit dem Tage, an dem der Meldepflichtige erführt(z. B. durch Kündi⸗ gung, Räumungsurteil, Räumungsvergleich), daß die Wohnung(Wohnräume) frei wird; 3. bei neuerſtellten oder durch Umbau gewonnenen Wohnungen(Wohnräumen) mit der baupoltzeilichen Bezugserkaubnis oder, falls eine baupolizeiliche Ge⸗ nehmigung nicht erforderlich iſt, 2 Wochen vor der Bezugsfähigheit. Die Anmeldung hat in allen Fällen ſchon vor Ablauf der Friſt und zwar ſofort zu erfolgen, wenn die Wohnung(Wohnräume) zur Vermietung angeboten wi d. Die Anmeldepflicht beſteht in allen Fällen auch dann, wenn ein Mieter bereits in Aus⸗ ſicht ſteht oder der Hauseigentümer ſelbſt die Wohnung (Wohnräume) beanſpruchen will. 8 5 Abmeldung vermieteter Wohnungen und 8 Wohnräume Die der Anmeldepflicht nach§ 4 unterliegenden Wohnungen(Wohnräume) ſind bei der Gemeinde⸗ behörde ſofort, ſpäteſtens am nächſten Werktag nach der Vermietung oder anderweitigen Verfügung, ins⸗ beſondere auch bel Iugebran eee durch den Haus⸗ eigentümer ſelbſt, abzumelden. Die Umwandlung von er Anordnung des Oberbürgermeiſters vom 17. 6. 1940 nur mit deſſen vorherige Zuſtimmung zuläſſig. Wohnräumen in Räume anderer Art(z. B. zu Ge⸗ ber Amer dnn(Unterſtellung von Möbeln) iſt nach 8 6 An⸗ und Abmeldung von zu Wohnzwecken geeigneten Geſchäftsräumen und Meldung von unterbelegten Wohnungen Leerſtehende, unbenutzte, freiwerdende, ſowie neu⸗ erſtellte oder durch Umbau gewonnene Geſchäfts⸗ räume, die zu Wohnzwecken geeignet ſind, ſind in entſprechender Anwendung der Beſtimmnungen in 88 4 und 5 bei der Gemeindebehörde zu melden. Dabei iſt es gleichgültig, ob dle Geſchäftsräume mit Wohn⸗ räumen zufammenhängen oder nicht. f Zurzeit unterbelegte oder ſpäterhin unterbelegt werdende Wohnungen ſind vom Wohnungsinhaber der Gemeindebehörde ſoſort zu melden. Als unter⸗ belegt gelten ſolche Wohnungen, die einſchließlich der Dach⸗ und Untergeſchoßrüume mehrt Räume haben, als die um 1 vermehrte Zahl der Bewohner beiträgt. Dabei werden zwei Kinder unter 7 Jahren als eine Perſon gerechnet, Vorübergehend anweſende Perſonen werden nicht gezählt, dagegen vorübergehend für kür⸗ zere Zeit abweſende, ſowie im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt abweſen de. Küchen, Badezimmer und ſonſtige nicht zum dauernden Aufenthalt von Menſchen im Sinne der Bauvorſchriften geeignete Räume, ferner zuläſſiger Weiſe zu Geſchäftszwecken(8 2 Abſ. 2) verwendete Räume bleiben außer Betracht. Künftige Aenderungen der Perſonenzahl ſind jeweils ſoſort zu melden. 5 8 7 Erfüllung der Meldepflicht Zu den in§8§ 4 6 vorgeſchriebenen Meldungen ſowie von der Gemeindebehörde etwa geforderten Ergänzungen iſt der Hauseigentümer oder der ſonſt Verfügungsberechtigte verpflichtet. Der Hauseigen⸗ inhaber und Wohnungsſuchenden ſind verpflichtet, dem Meldepflichkigen Auskunft zu geben, ſoweit dies zur Erfüllung der Meldepflicht erforderlich iſt, Für die An⸗ und Abmeldung von Wohnungen und Wohnräumen nach§§ 4, 5 und 6 Abſ. 2 erhältlich ſind. Die An⸗ und ſchäftsräumen nach Darlegung der Verhältniſſe enthallen. Die Meldepflicht gilt nur dann als erfüllt, wenn die Meldungen voll⸗ ständig und wahrheitsgemäß(auch hinſichtlich des Mietbetrags) erſtattet und innerhalb der vorgeſchriebe⸗ bmeldung von Ge⸗ Beſichtigungsverpflichtung 8 Der Verfügungsberechtigte hat den Beauftragten der Stadt, die ſich als ſolche ausweiſen, in der Zei von 10—16 Uhr die Beſichtigung der meldepflichtigen Wohnungen und Räume(88 4—6) zu geſtatten. tümer haftet neben dem Vertreter. Die Wohnungs⸗ (außer Schlußſatz) ſind die amtlichen Vordruche zu zu verwenden, die bei der Gemeindebehörde koſtenlos § 6 Abſ. 1 müſſen die genaue nen Friſt bei der Gemeindebehörde eingegangen find. i 1 8 8 8 9 Oeffentliche Anzeigen Chiffreanzeigen in der Tagespreſſe oder in ſonſtigen öffentlichen Blättern über Wohnungen und Räume, die der Meldepflicht nach dieſer Vorſchrift unterliegen, ſind unzuläſſig. 8 10 Wohnungsvermittler Die Wohnungsvermittler ſind verpflichtet, det Gemeindebehörde die bei ihnen gemeldeten Wohnun⸗ gen und Räume, die der Meldepflicht nach dieſer Vor⸗ ſchrift unterliegen, ſofort anzuzeigen. III. Schlußbeſtimmungen. 5 Strafbeſtimmungen Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dleſer Meldeordnung oder gegen die aufgrund derſelben er⸗ gangenen ſchriftlichen Verfügungen werden nach 9 4% des Bad. Polizeiſtrafgeſetzbuches oder nach den Straf⸗ beſtimmungen des Reichsleiſtungsgeſetzes mit Geld⸗ ſtrafe, Haft oder Gefängnis beſtraft. Falſche Angaben zur Täuſchung der Behörde werden mit Geldſtrafe bis zu 150.— Bm oder Haft bis zu 8 Tagen beſttaſt, ſofern nicht eine längere Beſtrafung nach dem Reichs⸗ leiſtungsgeſetz verwirkt iſt. 5 8 12 Inkrafttreten Dieſe Meldeordnung tritt am Tage nach der Ver⸗ öffentlichung in Kraft.] Mannheim, 6. Mai 1941. f Der Oberbürgermeiſter⸗ Nr. 5495. „Vollziehbar!“ Mannheim, den 8. Mai 1941. Oer Landeskommiſſür. „Vorſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift wird hiermit bekanntgemacht. Die Meldungen ſind an das Städt. Quartieramt— Wohnungs- meldeſtelle— Rathaus N 1, Zimmer 47 zu richten. Für die An⸗ und Abmeldung von Wohnungen und Wohnräumen ſind amtliche Vordrucke zu verwenden, die ab Donnerstag bei der Wohnungsmeldeſtelle, in den Gemein⸗ deſekretariaten und den Zweigſtellen des Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamtes koſtenlos erhältlich find. Mannheim, den 12. Mai 1941. Der Oberbürgermeiſter. r eee 0 N E