Bezugspreis: Monatlich Mt 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemüß Preisliſte Mr. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 2 ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. f 41. Jahrgang im 1 3 2 J Britiſche Flugplätze bombardiert Aachtangriffe gegen ſchokliſche und ſüdengliſche Häfen.— A. Boot verſenkte 26 000 Sil— Heftige Kämpfe bei ollum. Berlin, 16. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: „Ein Unterſeebook meldet als Geſamterfolg ſeiner Kampftätigkeit die Berſenkung von 26 000 BRT. Davon wurden 18 000 BRT ſchon bekanntgegeben. Die Luftwaffe vernichtete im Seegebiet um England zwei Schiffe mit zu⸗ ſammen 5000 BRT und beſchädigte ein weiteres Schiff im Dock durch Volltreffer ſchweren Kalibers. ein Rampf und Jagdflugzeuge griffen bei Tag und Nacht mehrere britiſche Flugplätze an und zerſtörken eine Anzahl der feindlicher Flugzeuge am Boden. Weitere erfolgreiche Luft⸗ die angriffe richteten ſich in der letzten Nacht gegen Hafenflädte i in Schottland und Südengland. In Nordafrika wieſen italieniſche Verbände des Afrika⸗ „ korps bei Tobruk einen Angriff des Feindes ab. Anter Ein⸗ ſatz zahlreicher Panzer ſtießen ſtärkere britiſche Kräfte auf Jorl Capuzzo und Sollum vor und drangen mit Teilen in Follum ein. Der Feind hatte hierbei ſtarke Berluſte. Eine Anzahl Gefangener wurde eingebracht. Leichte deutſche Kampfflugzeuge griffen erfolgreich in die Kämpfe bei Tobruk und Sollum ein. Im Mittelmeerraum belegten Verbände der deutſchen Luftwaffe in mehrmaligem Angriff den Flugplatz Lucca auf der Inſel Malta mit Brand. und Sprengbomben, die Großfeuer und mehrere Exploſionen hervorriefen. Auf der Inſel treta wurden Kaſernenanlagen des Feindes in Brand geworfen und auf einem Flugplatz drei Flugzeuge am Boden vernichtet. Im Seegebiet um Kreta erzielten deutſche gtampfflugzeuge Bombenvolltreffer auf drei gro⸗ mae ßen Handelsſchiffen. der Bei dem Verſuch, im Laufe des Tages in die Deutſche en. Bucht und in die beſetzten Gebiete einzufliegen, verlor der ger Jeind insgeſamt fünf Flugzeuge. en In der letzten Nacht flog der Feind mit ſtärkeren Kräf⸗ Be⸗ ken nach Nord. und Nordweſtdeutſchland ein und griff u. a. ige Hannover an. Einzelne Flugzeuge gelangten bis Berlin. ei⸗ Nennenswerte miſitäriſche oder wehrwirkſchaftliche Schäden mf sind nirgends entſtanden. Es gab einige Toke und Verletzte me unter der Zivilbevölkerung Drei der angreifenden briti⸗ rſt] ſchen Flugzeuge wurden abgeſchoſſen.“ 5 Minenſuchboote ſchießen Briten ab 5 Im Kanalgebiet hat ein britiſcher Bomber zwei kleine Minenräumboote der deutſchen Kriegsmarine mehrfach an⸗ zugreifen verſucht Nachdem der erſte Angriff abgeſchlagen war, wehrten die Minenräumboote mit ihren Bordwaffen auch einen zweiten Angriff mit Erfolg ab. Die ſchwach be⸗ waffneten Fahrzeuge brachten dem britiſchen Flugzeug 1 Treffer bei Zuletzt griff das britiſche Flugzeug ie beiden deutſchen Boote mit Bomben an Dank der Wen⸗ digkeit dieſer unſcheinbaren Kriegsfahrzeuge verfehlten die Vümben ihr Ziel. Lebhaftes Feuer der Minenſuchboote brachte dagegen das abdrehende britiſche Flugzeug zum Ab⸗ ſture Entſchlußfreudigkeit und Kampfgeiſt der kleinen deut⸗ ſchen Fahrzeuge gegenüber dem britiſchen Bomber führten zum Erfolg. 18 Hilfskreuzer verloren Unerſetzliche Verluſte für die Briten. 20 000 BR großſen Hilfskreuzers durch ein deutſches Un. lerſeebool hat die engliſche Kriegsflotte den vierten Hilfs⸗ kreuzer innerhalb von zwei Monaten eingebüßt Dieſe Ver⸗ luſte kreffen die engliſche Seekriegsführung umſo härter, als dag Problem der Geleitzugsſicherung ſich ſeit Jahres- beginn zuſehends verſchärft hat. 5 Bisher hat die britiſche Admiralität einen Geſamtver⸗ luſt von 17 Hilfskreuzern ſeit Kriegsbeginn zuge eben. Legt man dieſe britiſchen Angaben einer Verluſtrechnung halten ſind deren Verluſt ſich nicht mehr geheimhalten ließ— es findet ſich z. B in dieſer Verluſtliſte nicht ein einziger Hilfskreuzer, der durch Minen verlorengegangen iſt— ſo hat die britiſche Kriegsmarine einſchließlich der erſenkung des jetzt gemeldeten 20000 BRT großen Kriegsſchiffes nachweislich 18 Hilfskreuzer eingebüßt. Hier⸗ unter befinden ſich dref Hilfskreuzer mit mehr als 20 000 BR, acht Hilfskreuzer mit 1520 000 BRT vier weitere mit einer Tonnage von 10—15 000 BRT und drei unter 10 000 BRT Zwei weitere große Hilfskreuzer,„Alcantara“ und Canarvon Caſtle“— jeder über 20000 BRT— wurden in Gefechten mit deutſchen Kriegsſchiffen in Uebec⸗ ſee ſchwer beſchädigt. Aus der Größe dieſer Hilfskreuzer Ec erſehen, daß es ſich durchweg um hochwertige otte bei der vorhandenen Knappheit nur in den ſeltenſten Fällen ſichern uzer den Stamm der Führerſchiffe, inn, b Du., Berlin, 16. Mai. mit der Berſenkung eines grunde, obwohl in dieſer Liſte nur die Hilfskreuzer ent⸗ Samstag den 17. Mai 1941 Der italieniſche Wehrmachtsverich Kämpfe bei Sollum.— Der heldenhafte Widerſtand der Garniſon Amba Aladſchi. Rom, 16. Mai. Der italieniſche Wehrmachksbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der Nacht zum 15. haben italieniſche und deutſche Luftver⸗ bände wichtige Ziele und Flugplätze und Flottenſtützpunkte Maltas mit ſichtbarem Erfolg angegriffen. Im Laufe des Tages wurden die Angriffe von deutſchen Einheiten wieder⸗ holt. Im Kampf mit feindlichen Jägern wurde eine Hurri⸗ cane abgeſchoſſen. a In Nordafrika ſind Kämpfe in der Gegend von Sollum im Gange. Von italieniſchen Jägern begleitete Skuka- Verbände haben im Abſchnikt von Sollum feindliche Stellungen bombardiert. Weitere italieniſche und deutſche Verbände haben Tobruk bombardiert, wobei eine Flakbakte⸗ rie und die Waſſerfiltrieranlagen voll getroffen und weiter ausgedehnte Brände verurſacht wurden. Im öſtlichen Mittelmeer haben unſere Flugzeuge Flugplätze und Bahnanlagen auf Typern bombardiert. Feindliche Flugzeuge haben einige Bomben auf Rhodos abgeworfen, ohne weder Opfer noch Schäden zu verurſachen. In Oſtafrika geht der heldenhafle Widerſtand un⸗ ſerer Truppen um Amba Aladſchi weiter, der in der Ge⸗ ſchichte ein neues Sinnbild der Tapferkeit und des Ruhmes der italieniſchen Soldaten bleiben wird. Die Garniſon, von allen Seiten durch ſtarke Verbände angegriffen, kämpft un⸗ ter ſtetem Arkilleriefeuer und Bombenabwürfen des Fein⸗ des mit bewährtem Mut weiter und fügt dem Angreifer ſtarke Berluſte zu. Aus den übrigen Abſchnitten nichks von Belang zu melden.“ Antwort mit Flammenwerfern Hinterliſtige britiſche Kampfweiſe bei Tobruk. Ein Kriegsberichterſtatter des„Giornale d Italia“ gibt einige intereſſante Einzelheiten über die Kämpfe um To⸗ bruk, die kennzeichnend für die hinterliſtige Kampfesweiſe der Engländer ſind So kamen etwa 15 Engländer mit er⸗ hobenen Armen aus einem Fort auf die deutſchen Stel⸗ lungen zu, in denen ſofort das Feuer eingeſtellt wurde. Als ſich die Engländer bis auf etwa 20 Meter den deut⸗ ſchen Linien genähert hatten, warfen ſie ſich plötzlich auf den Boden Sofort wurde von dem engliſchen Fort ein heftiges Feuer eröffnet wobei einige deutſche Soldaten die aus dem Graben herausgekommen waren, getroffen nur⸗ den. Mit Flammenwerfern gingen dann die deutſchen Pio⸗ niere gegen den hinterliſtigen Gegner vor der ſeiner ver⸗ dienten Strafe nicht entaing. Ein gefangengenommener ſchottiſcher Offizier erklärte dem Kriegsberichterſtatter des „Giornale d'Italia“ zufolge bei ſeiner Vernehmung daß die in Tobruk eingeſchloſſenen Truppen völlig von der Welt abgeſchnitten ſeien Man habe ihnen erzählt daß Truppen de Gaulles Tripolis und die Cyrenaika beſetzt hätten und nach der Einnahme von Benahaſi zu ihrer Befreiung uf Tobruk marſchierten Außerdem habe man ihnen erzöhlt, daß die Italiener aus Albanien vertrieben und entweder ins Meer geworfen oder gefangengenommen ſeien. Zahlreiche Leichen angeſchwemmtn. f DNB Rom, 16. Mai. Es wird mitgeteilt, daß am Strande zwiſchen Capo Bianco und dem Capo Serrath die Leichen von zahlreichen engliſchen Matroſen angeſchwemmt wurden. Es wird angenommen daß es ſich um die Opfer der heftigen Bombenangriffe durch Torpedoflugzeuge und Flugboote Italiens und Deutſchlands gegen einen britiſchen Geleitzug handelt, der geſchützt von Gibraltar kam und der im weſtlichen Mittelmeer angegriffen wurde. 1 0 3 d ARA RIEN o Alec 8 „Helis, e ee, 5 0 Aa 8 92 b eee OS TAFRIKÄ a * griechiſchen Truppen auf Kreta Papaſterſchin der mit der Ni 114 Beſchädigter Kreuzer in Gibraltar Wie verlautet iſt am Donnerstag ein engliſcher Kreu⸗ zer in Gibraltar eingelaufen; er zeigte Beſchädigungen am Heck und auf dem Deck und iſt zur Aushbeſſerung in die Docks eingefahren Weiter verlautet, daß der Gouverneur von Gibraltar angeordnet hat daß die britiſchen Unter⸗ tanen die Verwandte in Spanien haben dkeſe ſofort in die Befeſtigungen zurückrufen weil ſie gemeinſam mit den dort bereits befindlſchen Engländern untergebracht werden 11 In dem Befehl des Gouperneurs wird weiter ge⸗ agt. daß jeder, der dieſen Befehl nicht befolgt, die eng⸗ liſche Natfonalität verſieren und nach den Kriegsgeſetzen für die Gehorſamsverweigerung beſtraft werden wird. Fünffache Aebermacht in Oſtafrika Zuverſichtliche Stimmung der Italiener. Zur militäriſchen Lage in Italieniſch⸗Oſtafrikg ſtellt man in italieniſchen politiſchen Kreiſen feſt, daß die italieni⸗ chen Truppen heldenhaft bis zum äußerſten kämpften und em Feind größtmögliche Verluſte zufügten. Obwohl die italieniſchen Truppen in Abeſſinien ohne jede Verſorgungs⸗ möglichkeit aus der Heimat gegen eine fünffache Ueber⸗ macht, die jederzeit mit Nachſchüb rechnen könne, zu kämp⸗ 5 haben, ſeien die Oſtafrika⸗Kämpfer, angefangen mit em Herzog von Aoſta, nach wie vor der zuverſichtlichen Hoffnung, die italieniſche Fahne in Abeſſinien bis zum Endſieg der Achſe wehen zu laſſen. England ſei es weder elungen, die Eroberung in wenigen Monaten durchzu⸗ führen. noch einen Aufruhr der eingeborenen Bevölke⸗ rung gegen Italien zu provozieren, und zwar wegen des zähen und heldenhaften Widerſtandes der italieniſchen Truppen, und weit fünf Jahre italieniſcher, auf Gerechtig⸗ keit und Beſſerung der Lebensverhältniſſe beruhender Po⸗ litik die Eingeborenen davon überzeugen konnten, daß ihnen die italieniſche Herrſchaft zum Segen gereiche. 5 Durch den langen Feldzug in Abeſſinien habe England eine weſentlich ſtrategiſche Schwächung erfahren. Außer⸗ dem werde die Ende Maj beginnende Regenperiode die Operationen für den Angreifer noch ſchwieriger und lang⸗ ſamer geſtalten Wie lange der italieniſche Widerſtand noch dauern werde, könne niemand vorausſagen. Sicher ſei, daß der in Oſtafrikg in der Perſon des Herzogs von Aoſta ver⸗ körperte Heldenmut der italieniſchen Truppen das Aeußerſte leiſten werde.. * Kritiſche Phaſe erreicht“ Mehr Schiffe verſenkt, als England bauen kann. Die führenden engliſchen Fachleute, vor allem der Kom⸗ mandierende der britiſchen Flotte im Weltkrieg, Admiral Jellicoe, haben immer betont, daß eine deutſche Blockade die britiſche Inſel dann tödlich bedroht, wenn Deutſchland mehr Schiffe verſenkt, als England neu bauen kann. Bis jetzt hatte man von amtlicher engliſcher Seite ſtets be⸗ hauptet, daß die deutſchen Verſenkungsergebniſſe dieſes Ziel nicht erreichten. Jetzt aber ſieht man ſich— und zwar iſt es die kompetenteſte Stelle, das Schiffahrtsminiſterium ſelbſt— zu dem Eingeſtändnis gezwungen, daß die kritiſche Phaſe erreicht iſt. Der Staatsſekretär des Miniſteriums, Sir Arthur Salter, hat kürzlich, wie„Financial News“ in einem Artikel über die Schiffahrtsſituation hervorheben, feſtſtellen müſſen, daß Englands Schiffsverluſte durch U⸗Boote und Flugzeugangriffe die Erſatzbauten überſteigen. a Die augenblickliche Lage eröffne, ſo ſchreibt die„Finan⸗ cial News“,„beunruhigende Perſpektiven“. Wenn die Ver⸗ ſenkungen in dieſer Höhe fortgeſetzt werden, ſo werde den Nachſchub von Kriegsmunition aus USA nach Großbritan⸗ nien ernſtlich beeinträchtigt, und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem dieſe Munition ſich in immer größerem Maße in den amerikaniſchen Häfen anhäuft. Das Blatt beurteilt die Aus⸗ ſichten eines geſteigerten Neubaues ſkeptiſch, einmal wegen des Programmes für den Bau von Kriegsſchiffen und zum anderen weil etwa eine Million Tonnen Schiffsraum dau⸗ ernd in Reparatur ſtände Infolgedeſſen dürften die Neu⸗ bauten an Schiffen in England nach Anſicht des Blattes ſchwerlich über die 4 e An Amerika, Kanada. Auſtralien Hongkong und Indien ſeien Schiffsbauprogramme in Angriff 1 worden, aber es werde ſelbſt unter den beſtmögl en Bedingungen geraume Zeit in Anſpruch nehmen, bevor dieſe Programme durchgeführt werden könnten f Dieſe Ausffihrungen der führenden Londoner Blattes zeigen wie peſſimiſtiſch man in engliſchen Fachkreiſen die eigene Kriegswirtſchaftspoſition beurteilt. ehemaligen griechiſchen Regierung nach Kreta geflüchtet war 130 von Rebellen angegriffen und getötet worden gen ſeien zahlreiche eng Hollands Schuld Schon 1937 zum Kampf an Englands Seite bereit. DNB. Am 16. Maj jährte ſich der Tag, an dem Holland kapitulierte und damit die Vertreibung der engliſchen Trup⸗ pen aus Weſteuropa ihren Anfang genommen hat. Die Note der deutſchen Reichsregierung an die holländiſche Re⸗ gierung legte die Beweggründe und das Ziel der deutſchen Offenſive gegen Holland und Belgien dar. In ihr wurde der eindeutige Beweis erbracht, daß England die Neutra⸗ lität dieſer Länder verletzt hatte und daß ſich das Reich ge⸗ zwungen ſah, den engliſchen Kriegstreibern zuvorzukom⸗ men, ehe dieſe den Stoß in das Reich über Holland und Belgien vollbringen konnten. Ein Bericht des holländiſchen Chefs des Marineſtanes, Admiral J. Th. Furſtner, kam in deulſche hände. Er wurde am 30. Okkober 1937 unter der Nummer 11/4/ an den Miniſter gerichtet und enthielt Vorſchriften für die nie⸗ derländiſche Handelsflotte in ktriegszeiten. Aus dieſem Be⸗ richt, der mitten im kiefſten Frieden als eine Art Denk⸗ ſchrift abgefaßt wurde geht hervor, daß Holland damals mit größter Selbſtverſtändlichkeit davon ausging, daß es in einem zukünftigen Kriege auf Englands Seite gegen Deutſchland kämpfen werde. Nach allgemeinen Betrachtungen des Admirals über die Rückwirkungen des Blockadekrieges im letzten Welt⸗ krieg auf die holländiſche Wirtſchaft ſchreibt er:„Glück⸗ licherweiſe iſt die Stellung der internationalen politiſchen Lage eine ſolche, daß in dieſer Hinſicht unſere(Hollands) Kriegsvorbereitungen ſich beſchränken können auf Maß⸗ regeln, die in der Hauptſache abgeſtimmt ſind auf einen Kriegsausfall, in dem das britiſche Reich an unſerer Seite ſteht.“ Admiral Furſtner prüfte weiterhin eingehend an Hand der Erfahrungen des letzten Weltkrieges, welchen Schutz die holländiſche Handelsmarine von der engliſchen Marine erwarten könnte, und kam dabei zu dem Reſultat, daß die holländiſchen Handelsſchiffe ſich in ſe⸗ dem Falle ſchon im Frieden darauf vorbereiten müßten, bewaffnet zu werden und daß die Mannſchaften in der Bedienung der Waffen ausgebildet werden müßten. Er ſchreibt:„Wenn wir den wahrſcheinlichſten Fall beſchauen, nämlich daß die Niederlande Partei in einem Konflikt an der Seite Englands ſind, dann wird unzweifelhaft die niederländiſche Schiffahrt in die Schutzmaßnahmen auf⸗ genommen werden, die England für ſeine Schiffe auf dem Ozean trifft Solange die Schiffe nicht im Konvoi fahren, bleibt dann ein Treffen mit feindlichen Streitkräften mög⸗ lich, wobei das niederländiſche Schiff auf eigene Kraft und Initiative angewieſen iſt.“ Admiral Furſtner ſchilderte dann eingehend, welche militäriſchen Unterweiſungen im einzelnen bie Beſatzungen der holländiſchen Handelsſchiffe erhalten müſſen und ſchreibt zum Schluß:„Dem Direktor der höheren Kriegsmarineſchule iſt aufgetragen worden, eine Kartenübung abzuhalten, in der Holland und England im Kriege mit Deutſchland ſind.“ Es iſt ganz klar. daß dieſe Denkſchrift nicht lediglich als eine Stilübung eines holländiſchen Marineoffiziers bezeich⸗ nef werden kann, denn es handelt ſich um den Bericht des veranfworklichen Chefs des holländiſchen Marineſtabes, und es kann hierbei mit Sicherheit angenommen werden, daß Admiral Furſtnet die Denkſchrift nicht aus eigener Inikia⸗ kive verfaßt hat, ſondern daß ihr ſchon im Jahre 1937 der allgemeine Kurs der Außenpolitik der niederländiſchen Re. gierung zu Grunde lag. a —— 150 000 belgiſche Arbeiter in Deutſchland. Brüſſel, 16 Mai Am Donnerstag hat der 150 000. bel⸗ giſche Arbeiter ſeine Heimat verlaſſen, um in Deutſchland ſein Brot zu verdienen. Anläßlich dieſes Ereigniſſes fand am Bahnhof in Brüſſel von wo der belgiſche Arbeiterzug ins Reich einfuhr, eine kleine Feier ſtatt, bei der dem 150 925 Arbeiter eine goldene Uhr als Geſchenk überreicht wurde. Die Deutſchen als Heiſer Wandlung der griechiſchen Volksmeinung. Athen, 16. Mai. Die öffentliche Meinung in Griechen⸗ land, die in den vergangenen Monaten völlig der lügen⸗ haften britiſchen Agitation ausgeliefert war, ſieht nun lötzlich nach der Kataſtrophe die tatſächlich in Europa ge⸗ bellen Lage Die dadurch hervorgerufene Wandlung der olksmeinung kann man täglich beobachten. Nicht zum wenigſten trägt dazu die Großzügigkeit der deut⸗ ſchen Beſatzung bei, die nicht nur ſeden Druck ver⸗ meidet, ſondern den griechiſchen Behörden und der Regie⸗ rung bei der Löſung lebenswichtiger Fragen behilflich iſt. Ferner ſteht das tadelloſe, würdige Verhalten des deutſchen Soldaten und ſeine freundliche Einſtel⸗ lung gegenüber den Griechen ganz im Gegenſaß zu dem verbündet geweſenen Engländer, der rückſichtslos auftrat, wie zahlloſe Beiſpiele zeigen. So zwangen die Briten viel⸗ ach arme Taxifahrer zu weiten Fahrten, für die ſie hinter⸗ er die Zahlung des Fahrpreiſes verweigerten, ſo daß chließlich die Taxifahrer vor jedem Engländer flüchteten. lehnliche Erfahrungen machten auch die Gaſtwirte großen Zechen, die die Briten ſchuldig blieben. Die„zerſtörten“ Kriegerſriedhöfe Niederträchtige Greuelhetze zuſammengebrochen. Als die deutſche Wehrmacht vor einem Jahr in ihrem Siegeslauf die Stätten der blutigen Schlachten des Welt⸗ krieges erreichte, füllten ſich die Spalten aller deutſchfeind⸗ lichen Hetzblätter mit Greuelmeldungen über die angebliche Zerſtörung von Denkmälern und Friedhöfen, die die ehe⸗ maligen Alliierten für ihre Toten errichtet hatten. Wie er⸗ innerlich, brach ſeinerzeit die infame Lüge von der Ver⸗ nichtung des kanadiſchen Ehrenmals auf der Vimy⸗Höhe durch deutſche Truppen bereits kurz nach ihrer Verbreitung zuſammen, als Lichtbilder die Beſichtigung dieſes Denkmals durch den Führer in Begleitung zahlreicher ausländiſcher Preſſevertreter zeigten. i Jetzt hat ſich auch der ſtellvertretende Vorſitzende der Kriegsgräberkommiſſion des britiſchen Empire, Generalma⸗ mit jor Sir Fabian Ware, laut„Times“ zu der Feſtſtellun ver⸗ anlaßt geſehen, daß die Denkmäler entgegen den früheren Nachrichten keinerlei Schäden erlitten hätten, die nicht leicht behoben werden konnten Auch die Friedhöfe ſeien, wie man durch eingehende Nachforſchungen ermittelt habe, vollkom⸗ men unbeſchädigt Damit iſt wieder einmal eine niederträch⸗ tige Greuelpropaganda durch ein offenes Geſtändnis von britiſcher Seite endgültig auf ihre gewiſſenloſen Urheber zu⸗ riickgefallenn aaf der Mehrmach lar Heulcclaude Sieg. HOPpfer der heimaf für Deutſchlande Zukunft. ale. 3 Dede, 5 5 m, i Sete a 8 omen, N * 5 8 75 f 55. 5 2 8 ARF. CGuech, 8 2 8. 8 8 25 N eee 5 2. 5 85 —— Politiſches Allerlei Deutſche Gemeinſchaft“ im Generalgouvernemem. Generalgouverneur Reichsleiter Dr Frank hat die Schaffung einer„Deutſchen Gemeinſchaft“ im General⸗ gouvernement verfügt durch die neben den Parteigenoſſen nun auch alle anderen im Generalgouvernement lebenden Deutſchen durch den Arbeitsbereich Generalgouͤvernement der NSDAP politiſch und weltanſchaulich betreut werden. „In allen Standorten der RSDAp im Generalgouverne⸗ ment werden Ortsverbände der„Deutichen Gemeinſchaft“ errichtet und von den Standortführern der NSDAP in Perſonalunion geführt. Walloniſche und Flämiſche Einheitspartei. Wie bekanntgegeben wird haben ſich in Belgien neben der Walloniſchen Einheitspartei mit gegenſeitiger Anerken⸗ nung nun auch flämiſche Verbände und der Verdinaſo(Ver⸗ band van dietſche Nationalſolidariſten) zu einer Einheits⸗ partei zuſammengeſchloſſen Die flämiſche Einheitspartei ſteht unter Leitung von Staf de Clereg In einer Erklärung an die Preſſe mies de Clereg auf die Bedeutung dieſes Zu⸗ ſammenſchluſſes hin und ſaate dabei u. a..„Wir haben die feſte Hoffnung nein die Gewißheſt daß Adolf Hitler die volitiſche kulturelle und wirtſchoftliche Zukunft unſeres Volkes ſicherſtelſen wird und ſind bereit mit dem Einſatz alles deſſen worſiber wir vorfſigen mitzuerßbeiten an dem Zuſtandaommon einer goon Ordneng in Europa in der das Germanentum alle ſeine Möglichkeiten entfalten kann Plutofratenwirtſchaſt Aufdeckung von Schiebungen„höchſt unangebracht“. Die engliſche Regierung hatte vor einiger Zeit eine Kommifſion eingeſetzt, deren Aufgabe es war, die Schie⸗ bungen und das Wuchertum im Lebensmittelhandel der North⸗Midlands zu unterſuchen. Die Kommiſſion deckte auch wirklich Rieſenſchiebungen, vor allem im Handel mit Konſerven auf. Dieſer Tage ſtellte nun ein Abgeordneter im Unterhaus an den Ernährungsminiſter die Frage, wie es um die Ergebniſſe dieſes Unterſuchungsausſchuſſes ſtehe. Lord Woolton war perſönlich nicht zugegen und ließ dieſe Frage durch ſeinen Unterſtaatsſekretär beantworten, der dem neugierigen Abgeordneten zur allgemeinen Ueber⸗ raſchung erklärte. Lord Woolton betrachte die Mitteilung des Vorſitzenden des Unterſuchungsausſchuſſes als„höchſt unangebracht; es liege nicht im Intereſſe des Staates, wenn derartige Dinge in die Oeffentlichkeit gebracht wür⸗ den. In den North-Midlands iſt man laut„News Chro⸗ nicle“ über dieſe Antwort ebenſo erſtaunt wie empört, da die von dem Unterſuchungsausſchuß aufgedeckten Schiebun⸗ gen dort jedermann bekannt ſind. Große Schiebungen beim Bau von Flugplätzen. Die„Daily Mail“ berichtet von umfangreichen Schie⸗ bungen bei Anlage engliſcher Flugplätze, wobei ſich das Blatt auf die amtlichen Angaben der Oberrechnungsk im⸗ mer über die Ausgaben der engliſchen Luftwaffe für 1939 bezieht Darnach waren z. B die Koſten für einen Lan⸗ dungsplatz im Mal auf 160 000 Mark feſtgelegt worden. Im September hatte das Luftfahrtminiſterium ſedoch ſchon eine Million Mark verausgabt. und die Fertigſtellung bes Landungsplatzes koſtete nochmals mehr als das Doppelte. ſo daß ſchließlich anſtatt 160000 Mark über 2.6 Mitlionen Mark ausgegeben worden waren. Die zuſätzlichen Gelder ſind faſt ausſchließlich in der Hand von Beamten und Mit⸗ telsperſonen hängen geblieben. 20 v. 5 Dividende trotz minderwerkigem Zemenk. Die Londoner„Tunnel⸗Zement⸗Geſellſchaft“ erhöht ihre Dividende für 1940 nach einem Bericht der„Times“ auf 20 Prozent Die Geſellſchaft konnte ungewöhnlich große Ueberſchüſſe erzielen weil ſie mit Wiſſen des engliſchen In, aenminiſteriums bei dem Bau von Luftſchuzraͤumen min⸗ derwertigen Zement verwendet hat, für den die Geſellſchaft aber die höchſten Preiſe wie für allerbeſten Zement ver⸗ langte. Wegen der ſchlechten Beſchaffenheit der Schutz⸗ cäume kamen aus dem Unterhaus bereits geharniſchte An⸗ 11 0 an die Regierung, in denen der große Unwille der Bevölkerung zum Ausdruck kam. Das Volk iſt unzufrieden, aber die Aktionäre der Tunnel⸗Zement⸗Geſellſchaft ſind außerordentlich glücklich über ihre müheloſen Gewinne. Nach den Berichten amerikanicher Korreſpondenten in London trägt man ſich mit dem Gedanken,„Fahrbare Städte“ zu organiſieren, die aus Wohnwagen beſtehen und deren Aufgabe es ſein ſoll, die obdachlos gewordene Be⸗ dölkerung einer beſonders ſchwer angegriffenen Stadt zu⸗ nächſt einmal proviſoriſch unterzubringen. Dieſer Plan werde in England hauptſächlich deswegen diskutiert, weil es infolge des Ausmaßes der deutſchen Luftangriffe einfach nicht mehr möglich ſei, die Obdachloſen in Häuſern oder Barackenlagern aufzunehmen. Man will einen Fahrpark derartiger Wohnwagen bereitſtellen und ihn dann ſtets dorthin dirtgieren, wo ein Bezirk von einem Angriff be⸗ ſonders ſchwer getroffen worden iſt. Gegen dieſen Plan wird allerdings von anderer Seite wieder eingewandt, daß es an geeigneten Wagen hierfür vollkommen fehlt und daß es auch unmöglich iſt, ſie in verhältnismäßig kurzer Zeit zu beſchaffen Schon die Diskuſſion dieſes Planes aber zeigt, daß die Probleme. die der moderne Luftkrieg auf⸗ wirft, für die britiſche Regierung immer komplizierter und ſchwerer werden. Ne rd. e. eee Zofe e 9 772 5 2 Ses e,, +. Se e, Sauen 2 8 . 3 Shaun. 8 8 22 0 9. Hd, Sageß x Alu „8 A 2 2 2 AZ Zur Beſetzung der Kykladen. 2 ON 7 Indien fühlen, geht daraus hervor t n. mandierende der britiſch⸗indiſchen Streikkräfte auf einer In Ningſendung zum Muttertag Brücken zwiſchen Front und Heimat. Der Großdeutſche Rundfunk führt und Schaffende und Helfende aus allen Gauen mit ihren Müttern daheim ſprechen laſſen. Kinder, die aus den luft⸗ gefährdeten Gebieten in die Oſtmark verſchickt ſind. haben Gelegenheit ſich mit ihren Eltern zu unterhalten. Selbſt⸗ verſtändlich können nur immer einzelne zu Worte kommen, und doch werden dieſe einzelnen den Geiſt unſeres Volkes, die Liebe und Verbundenheit in der deutſchen Familie zum Ausdruck bringen, ſo daß die an der Sendung Beteiligten und die Hörer an den Lautſprechern ſich zu einer gemein⸗ fate Feierſtunde für die deutſche Mutter ühlen. Die Sendung wird eingeleitet mit einer Anſprache von . Dr. Frick, das Schlußwort ſpricht die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink, Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 1941⸗42. NS. Die Gauwaltung Baden der Deutſchen Arbeits⸗ front teilt mit: In den nächſten Tagen kommen die Anmelde⸗ formulare für den 5. Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 194142 zur Verteilung. Die Betriebe werden gebeten, die Erklärung umgehend unterſchrieben an die zuſtändige Kreis⸗ waltung der Deutſchen Arbeitsfront zurückzugeben. Das Es für General Gatiboldi Der Kommandierende General des deutſchen Afrika⸗ korps, General Rommel, hat dem Oberbefehlshaber der italieniſchen Streitkräfte in Nordafrika, General Gari⸗ boldi, das Eiſerne Kreuz 1. und 2. Klaſſe überreicht, das ihm vom Führer verliehen worden war. Der feierlichen Ueberreichung wohnten der Stab von General Gariboldi und hohe deutſche Offiziere bei, General Gariboldi ſeine Glückwünſche aus und unterſtrich am Sonntag, 18. Mai 11.15—12.00 Uhr, eine Ringſendung zum Muttertag durch. Getreu ſeiner Aufgabe, Brücken zu ſchlagen zwiſchen Front und Heimat, wird der Rundfunk auch an dieſem Feiertag der Nation Söhne und Töchter von den Fronten verbunden General Rommel ſprach die enge und wirkungsvolle Zuſammenarbeit der italieni⸗ ſchen und deutſchen Truppen. General Gariboldi gab in ſei⸗ ner Antwort ſeiner Dankbarkeit Ausdruck und unterſtrich die Leiſtungen der deutſchen Trup⸗ pen und ihres Kommandierenden Generals. Gedenkſtein für Gefallenen der„Legion Condor“. Madrid, 16. Mai. Auf dem Madrider Militärflugplatz fand im Beiſein des deutſchen Luftattachés die Enthüllung eines Gedenkſteines für den im Spanienkrieg am 10. Juli 1937 gefallenen Flieger der„Legion Condor“ Reinhold Roland ſtatt. Eine ſpaniſche Ehrenkompanie erwies die Ehrenbezeugung, und der ſpaniſche Flugzeugkommandant brachte das Hoch auf die während der ſpaniſchen Revolu⸗ tion gefallenen Deutſchen aus. Vollſtreckung zweier Todesurteile Darmſtadt. Am 15. Mai iſt die am 7. Juni 1889 in Schlimpfhof geborene Babette Markert, geborene Muth, hingerichtet worden, die das Sondergericht Darmſtadt als Volksſchädling zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt hat. Die Markert war eine vielfach vorbeſtrafte Verbrecherin. Sie hat im Dezem⸗ ber 1940 drei landwirtſchaftliche Anweſen in Brand geſteckt. Zahlreiche landwirtſchaftliche Geräte und Erzeugniſſe fielen den Flammen zum Opfer. Ferner iſt der vom Sondergericht Darmſtadt als Volks⸗ ſchädling und Gewaltverbrecher zum Tode verurteilte 38 Jahre alte Alfred Sonnenberg aus Mainz hingerichtet wor⸗ den. Sonnenberg war ein mehrfach vorbeſtrafter jüdiſcher Miſchling. Er hat eine deutſche Arbeiterin unter Ausnutzung der Verdunkelung zu ermorden verſucht. Wegen Widerſtandes erſchoſſen. i DNB. Berlin, 16 Mai Der Reichsführer„/ und Chef der deutſchen Polizei teilt mit: Am 30. 4. 1941 wurde der Ludwig Koch wegen Widerſtandes erſchoſſen. Kurzmeldungen Himmelfahrtstag und Fronleichnam verlegt DaB. Berlin, 16. mai. mit Rückſicht auf die Er for⸗ derniſſe der Kriegswirtſchaft werden der Himmelfahrtskag (22 Mai) und der Fronleichnamskag(12. Juniy in dieſem Jahr auf die nächſtfolgenden Sonntage(25. Mai und 15. Zuni) verlegt. Die enkſprechenden kirchlichen Feierlichkeiten finden an dieſen Sonnkagen ſtatt. Jührer der Nasſonal-Samling in Deutſchland. Berlin, 17. Mai. Auf Veranlaſſung von Reichskommiſſar Terboven hat Reichsorganiſationsleiter Dr Ley 15 Führer der Nasjonal⸗Samling⸗Bewegung zu einer 14tägi 5 8 9 1* 14 gen Deutſchlandreiſe eingeladen. Auf dieſer Reiſe werden den norwegiſchen Gäſten die Einrichtungen der Partei und der DA ß gezeigt werden. Die norwegiſchen Gäſte beſuchten haftes Intereſſe und gaben ihrer Bewunderung über die Leiſtungen der deutſchen Frau im Kriege Ausdruck. Agram. Mit dem Sitz in Wien wurde eine ſtändige Grenzkommiſſion gebildet, der vorläufig Vertreter von Deutſchland, Italien und Kroatien angehören. Die Kommiſ⸗ ſion hat die Aufgabe, die Grenzen Kroatiens endgültig feſt⸗ 15 zuſetzen. am Freitag die Reichsfrauenführung. um einen Einblick in die deutſche Frauenarbeit zu bekommen. Sie zeigten leb⸗ gegenüber dem Führer — 2 Rom. Eine Militärmiſſion des verbündeten Japan wird., wie das„Giornale d'Italia“ meldet, in der Hauptſtadt eintreffen. Die von General Yamaſhita und Ad⸗ miral Nomura geführte Abordnung, die nach einem län⸗ i italieniſchen geren Aufenthalt in Deutſchland nach Italien kommt, wird auch hier als Gaſt der italieniſchen Wehrmacht mehrere Wo⸗ chen verweilen. Madrid. Im Deutſchen Haus fand die Abſchlußfeier der zweiten Arbeitstagung der Politiſchen Leiter der Landes⸗ gruppe Spanien der Auslandsorganiſation ſtatt, an dern auch der Botſchafter von Stohrer teilnahm. Madrid. Anläßlich der zweiten Arbeitstagun litiſchen Leiter der Landesgruppe Spanien der führung des Films„Jud Süß“ ſtatt, Kabul. Wie unſicher ſich die. in 1 er Oberkom ſpektionsfahrt nach Waziriſtan von Panzerwagen begleiter ließ. JJ der Po⸗ 5 uslands organiſation fand im Madrider Palaſt⸗Kino die Erſtauf⸗* g, 18. tertag iſchen dieſem onten ihren m luft⸗ haben selbſt⸗ nmen, olkes, zum ligten mein⸗ unden e von yt die beits⸗ nelde⸗ triebe t, die Kreis⸗ frika⸗ haber Gari⸗ „das lichen bold prach ſtrich lieni⸗ n ſei⸗ ührer Trup⸗ wlatz lung Jult hold die idant volu⸗ 9 in Muth, t als t der war gem⸗ ſteckt. ielen olks⸗ 38 wor⸗ iſcher zung Chef der t for- sag eiem 15. elten iſſar ihrer igen den der ten blick leb⸗ die dige von miſ⸗ feſt⸗ ö vird, ſchen Ad⸗ län⸗ wird Wo⸗ Nr. 114 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 17. Mai 1941 Zum Kriegsmutlertag Nb. Solange das Geſetz des Daſeinskampfes verlangt, daß Männer ihr Leben einſetzen, um das Leben zu gewin⸗ nen, ſteht zu dieſer harten Notwendigkeit in naturgewoll⸗ tem Ausgleich der ewige Auftrag der Frauen, das Leben zu hüten und zu pflegen. Am Tage, der den Müttern gewid⸗ met iſt, wollen wir vor dem ſchweren Ernſt dieſes Gedan⸗ kens und den Opfern, die mit ihm verbunden ſind, die Augen nicht verſchließen. Nein, das einzige, womit wir der Bedeutung des Tages gerecht werden können, iſt, die Her⸗ zen zu erheben zu dem Sinn des Opfers, der noch nie in Zer deutſchen Geſchichte ſo voller Verheißung war, und den Blick zu richten auf die Kräfte, die das Opfer der Mütter auf das unumgängliche Mindeſtmaß zu beſchränken vermö⸗ en. Das aber iſt— in gemeinſamem Willen— ganz uͤtſchland: Führung und Volk! Trotz Kühnheit und Wagemut der deutſchen Kriegsfüh⸗ rung, trotz Heldentum und Todesbereitſchaft des deutſchen Soldaten ſteht über allem großen Geſchehen— verpflich⸗ tend für die militäriſche Führung wie für die Leitung des ſo⸗ zialen Wirkens in der Heimat— das Wort: Schutz dem Le⸗ ben. In dieſem Willen der Volksführung und in den Kräf⸗ ten, die ihn zur Auswirkung bringen, 1 5 die deutſchen Mütter ihre ſtärkſten Verbündeten. Und es kann dabei ihr Vertrauen nur noch ſtärken, wenn ſie wiſſen, daß dieſer Wille nicht allein rein menſchlichem Mitgefühl entſpringt, ſondern der Erkenntnis einer Staatsführung, der die folgen⸗ ſchweren Verluſte des Weltkrieges 51 einer Erfahrung von tiefgreifender Bedeutung wurden, die aus dieſem Grunde einen neuen Krieg bis zum äußerſten zu vermeiden fuchte und deren fanatiſche Liebe zu Deutſchland in militäriſchen und machtpolitiſchen Erfolgen nur ein Mittel ſieht, des deut⸗ ſchen Volkes Blühen und Gedeihen bis in ferne Zukunft hin⸗ aus zu ſichern. So tragen die Mütter in dieſem Kriege ihre Mutterſorge nicht allein. In wiedererwecktem, machtvollen Lebenswillen— in ganz dem Muttergedanken wieder zuge⸗ wandtem Sinne— nimmt ſie auf ihre Schultern die ganze Nation. Es iſt eine doppelte Sorge, die die Mütter in Kriegszei⸗ ten erfüllt. Die eine geht den Weg an die Front zu den Vätern und Söhnen, die andere kreiſt um das Wohl der Kinder daheim. Wollen alſo die aus der Gemeinſchaft des Volkes herauskommenden Kräfte das vom Feinde mittelbar und unmittelbar bedrohte Leben ſchützen, ſo müſſen ſie die⸗ ſelben Anſatzpunkte finden: im Feld und in der Heimat. Und es iſt nun, als ob den ſorgenden Herzen der Mütter zur Verwirklichung ihrer Wünſche eine Reichweite geſchenkt würde, die über alles hinausgeht, was ſie aus ihrem eige⸗ nen kleinen Lebenskreis heraus für ihre Lieben tun kön⸗ nen: Starke Arme tragen die Verwundeten aus der Feuer⸗ zone und bringen ſie in die Hut des Arztes, in die Pflege der Schweſtern, bereiten ihnen den Weg vom Lazarett ins Geneſungsheim, reichen ihnen Erfriſchungen auf dem Trans⸗ port, umgeben ſie in fremden fernen Ländern mit der Für⸗ ſorge der Heimat und ſetzen in die Tat um, was eine Mut⸗ ter daheim vergeblich zu tun wünſchte. Bis eines Tages der Geneſende(oder der Urlauber) wirklich heimkehrt in den engeren Schutzbereich mütterlicher Liebe. Andere Kräfte ſte⸗ hen den Müttern in der Heimat zur Seite. Ordnen für ſie, was ihre Fähigkeiten überſteigt, helfen ihnen die Geſundheit der Kinder bewahren, nehmen die Kleinen in Schutz und Hut. wenn ſie ſelbſt im Dienſt der Gemeinſchaft ſtehen, brin⸗ gen ſie aus den Städten heraus aufs Land, und wenn es nottut, Mutter und Kind gemeinſam fort aus dem Wir⸗ kungsbereich des Feindes an Stätten der Ruhe und Si⸗ cherheit. Und wenn junges, keimendes Leben ins Daſein hin⸗ einwächſt, iſt es, als ob ein Schutzwall ringsum das neue Werden umgibt. So helfen die Kräfte der Gemeinſchaft die Sorgen der Mütter zu tragen, ihre Opfer zu mildern. Die Sorgen abzu⸗ nehmen, die Opfer erſparen können ſie nicht. Doch iſt ja nichts ſo ſchwer— und ſei es das Schwerſte— daß es nicht ertragen werden könnte, wenn man nur weiß, warum. Wahrhaft zum Verzweifeln iſt nur die Sinnloſigkeit. So kann uns freilich beim Gedanken an die von den Frauen und Müttern der geſchlagenen Feindländer völlig unnötig — für ein Phantom, einen Irrtum, eine Lüge— gebrachten Opfer ein Grauſen ankommen. Wir, wir wiſſen, wofür die Männer kämpfen und die Frauen opfern. Das Ziel, das vor uns aufgerichtet iſt, liegt nicht irgendwo verſteckt hinter fal⸗ ſchen Vorſpiegelungen und Illuſionen— wir ſind ſchon auf dem Wege zu ihm. Unter unſeren Füßen fühlen wir den Boden des nationalſozialiſtiſchen Reiches. Und auch das wiſ⸗ ſen wir, was uns das Wichtigſte iſt für dieſen Muttertag und ihn hell überſtrahlt: im Mittelpunkt des deutſchen Volksreiches, für das die Vorſehung dieſe große Bewäh⸗ rungsprobe verlangt, ſteht die deutſche Frau und Mutter. Was wir auch betrachten mögen an Erſcheinungen unſeres Volkslebens, alle kreiſen um dieſes Lebenszentrum, in allen it wenn wir ihnen auf den Grund ſehen, das Beſtreben le⸗ bendig, die Daſeinsbedingungen für die Familie zu ſchüt⸗ 5 zu beſſern, zu fördern. Noch liegt das alles in ſtändigem ingen mit den Notwendigkeiten, die uns der Daſeinskampf aufzwingt. Und was immer in dieſem Sinne geſchieht— ge⸗ ſchieht trotzdem Dieſes„Trotzdem“ läßt ermeſſen, welchen Lauf die Entwicklung nehmen wird wenn ihr erſt uneinge ſchränkte Bewegungsfreiheit gegeben iſt. i Wohl iſt die Nation, um leben zu können, gezwungen, das Opfer anzunehmen, das die einzelne Mutter ihrer Zu⸗ kunft bringt— doch tut ſie es im letzten Grunde nur um dem ganzen Muttertum des Volkes den Platz bereiten zu können, den es heute ſchon in ſeinem Herzen beſitzt. H. Rs. i Gedenktage 17. Mai. 1510 Der italieniſche Maler Sandro Botticelli in Florenz 5 geſtorben. 1800 Der Bildhauer Ernſt v. Bandel, Schöpfer des Her⸗ manndenkmals im Teutoburger Wald, in Ansbach geb. 1930 1 des Dawes⸗Planes, Inkrafttreten des Mung⸗ anes. 5 1933 Adolf Hitlers Friedensappell im Deutſchen Reichst 1940 Kapitulation von Walcheren, der letzten holländischen Inſel. Die Stadt Antwerpen in deutſcher Hand, Me⸗ cheln und Löwen genommen, Brüſſel übergeben. Deut⸗ ſche Panzerkräfte überqueren nach Durchſtoßung der franzöſiſchen Grenzbefeſtigung ſüdlich von Maubeuge und der oberen Sambre die obere Oiſe. Sonnenaufgang 5.40 Sonnenuntergang 21.05 Mondaufgang 1.52 ee 12.08 Deuiſche Mütter Der Abend kam.— Nun wandern die Gedanken in reicher Fülle durch die Sternennacht, den Müttern, die ſo ferne ſind, zu danken, an ihren Herzen uns emporzuranken, die größer ſind, als wir zuvor gedacht. Denn wir ſind beſſer, wenn uns Mütter lenken. Groß wächſt der Glaube dem, der noch gezagt, daß er bereiſ wird, glücklich zu verſchenken an alle, die in kleinen Maßen denken, weil Kleinmut ſtirbt, wenn einer„Mutter“ ſagt. Sie ſind der Quell, daraus für alle Zeiten die Kräfte fließen, die der Tag verzehrt. Sie ſind die Glut, daraus in Ewigkeiten, wenn über uns ſich längſt die Hügel breiten, der Funke ſpringt und ſich zur Flamme mehrk. Sie ſind im Auftrag Gottes auf der Erde. In ſeinem Namen ſind ſie gut und groß. Daß dieſes Volk der Völker größtes werde, quillt ewig Leben aus der Mütter Schoß! Anteroffizier Werner Reſpondek. 883886833833 33 3488333888289 Vom dleutoclien ſuttertum Gedanken züm diesjährigen Muttertag Wenn wir uns während der Frühjahrsarbeit auf dem Lande umſchauen dann können wir ſehen und ermeſſen, was Frauen hände wirken und ſchaffen. Es iſt ein hohes Lied vom ſtillen, opferbereiten Einſatz der deutſchen Frau und Mutter was ſich dort vollzieht und was uns immerdar Kunde gibt von ihrer Treue zum Herd und Hof. In vielen Dichtungen iſt immer wieder gezeigt worden, daß ſich in der Mutter die ihre Kräfte ſo tief und wahr aus Blut und Bo⸗ den empfängt das Geſetz von der Gemeinſchaft verwirklicht und daß von ihr alle Kräfte und Regungen ausgehen in der ſich dieſes Leben der Gemeinſchaft innerhalb der Familie vollzieht. i Das Schalten und Walten der Frau und Mutter wird aber immer am deutlichſten auf dem Bauernhof ſpürbar be⸗ 95 5 jetzt in der Kriegszeit, da die Landfrau in vieler urbeit den Mann erſetzen muß, der in den Reihen der Sol⸗ daten des Führers für die Freiheit des Reiches kampft. Den⸗ ken wir aber auch daran, 5 auf dieſen Bauernhöfen aus der Kinderſtube auf dem Lande mancher große Deutſche her⸗ vorgegangen iſt. Dort vollzieht ſich das Leben, das Gemein⸗ 0 in ſeiner Arteigenheit, in ſeiner urtümlichen Nannigfaltigkeit, und daraus entwachſen Menſchen und Perſönlichkeiten mit ene Kräften. Schön bringt dies J. Wittig in folgenden Worten zum Ausdruck:„Die Leute ſprachen manchmal davon daß unſer Acker ganz be⸗ ſonders geſegnet ſei, und manche konnten ſich den Segen in unſerem Stall nicht anders erklären, als durch Annahme einer geheimnisvollen Kraft. Das war eben meine Mutter.“ So ſteht inmitten des Lebens der deutſchen Menſchen im⸗ mer die Mutter Iſt ſie uns fern— ſei es, daß wir mit den Soldaten des Großdeutſchen Reiches auf den Straßen des W marſchieren, ſei es, daß wir fern der Heimat am Webſtuhl der großen Zeit für ünſer Volk ſchaffen— aber immer iſt ſie bei uns: ihr treuer Geiſt behütet uns. der auch noch um uns iſt, wenn ſich ihre fleißigen Hände zur ewigen Ruhe gelegt haben. Dieſer Geiſt der Mutter in der ſich das Geſetz der Gemeinſchaft ſo helleuchtend widerſpiegelt, iſt ein Brunnen deutſcher Kraft und deutſchen Glaubens. Unſere Mütter geben uns die Heimat, geben uns Blut und Boden in denen ein reicher Segen für unſere Arbeit ruht. Soviel Reichtum aus der Erde, aus dem Boden ſtrahlt, ſoviel Reich⸗ tum Schönheit und Segen ſpendet auch die Mutter, Die Kinderſtube, deren natürlichſter Mittelpunkt die Mutter iſt, iſt der für das Loben ſo wichtige Ausgangspunkt unſerer ge⸗ ſamten Erziehungsarbeit. Die Mutter iſt immer Vorbild, und ihr Schalten und Walten im Haus und Hof erleben die Kinder von früheſter Jugend an mit So wachſen ſie hinein in die Familie— miterlebend und ſpäterhin mitarbeitend. Wenn ſchon im alten deutſchen Bauernrecht die hohe Auf⸗ faſſung von der Stellung der Frau beſonders als Mutter verankert liegt, ſo wiſſen wir andererſeits, daß in unſeren rößten Dichkungen die deutſche Mutter immer wieder ver⸗ herrlicht wird. Es iſt ein Schatzkäſtlein von kiefer volkheit⸗ licher Art und Treue, das ſich in der Geſchichte unſeres Schrifttums um Weſen, Leben und Wirken der Frauen rankt. Dieſe Bedeutung für unſer Leben zu verkennen, hieße das Geſetz des Lebens mißachten. Die 5 Auffaſſung von dem Weſen, der Stellung der Frau als Mutter iſt ſo alt wie unſere Geſchichte. Wkr finden ſie ſchon bei den germaniſchen Vorfahren. Immer aber bleibt das„Erleben der Mutter“ — wenn man es einmal ſo bezeichnen kann— eine heilige Verpflichtung für unſer geſamtes Leben. R. Walther Darre hat das alles einmal in folgenden Worten zuſammengefaßt: NES ede eee e e e e e eee ee NS Ne N N Ne d N 7 82 7 2 * * 2 a„Aufnahme; E Haſe— N. Das Antlitz der Mutter. dieſem Ehrentag der Mütter! „Davon, wie der funge Mann ſeine Mutter erlebt. davon, wie er ſeine Schweſter erlebt iſt nicht nur allgemein ſeine Einſtellung im ſpäteren Leben zur Frau abhängig, ſondern davon iſt weſentlich abhängig der Grundgehalt derfenigen Kräfte, die ihm überhaupt erſt die Vorausſetzung ſchaffen, um ein deutſcher Bürger und ein deutſcher Staatsmann zu ſein.“ Die Bedeutung dieſes Ausſpruches läßt ſich gerade am Entwicklungsgang großer deutſcher Perſönlichkeiten im⸗ mer wieder nachweiſen. Friedrich Schleichert. O Mutter! Ausſprüche großer Denker Eine rechte Mutter ſein, as 5 ein ſchwer Ding iſt wohl die höchſte. Menſchenleben. Gotthelf. „Lander und Städte werden weiblich genannt und abge⸗ bildet; und wahrlich; die Mütter, welche der Zukunft die erſten fünf Jahre der Kinder erziehen, gründen Länder und Städte. Jean Paul. Was man von der Mutter hat, das ſitzt feſt und läßt ſich nicht ausreden, das behält man, und es iſt auch aut ſo, denn ſchler Keim der ſittlichen Fortentwicklung des Menſchenge⸗ chlechts liegt darin verborgen. Raabe. Unter zehn tüchtigen Männern verdanken neun. was ſie ſind, der Mutter. Altdeutſches Wort. Was eine Mutter dem Kind wert iſt, lernt man erſt wenn es zu ſpät, wenn ſie tot iſt; die mittelmäßigſte Mutterliebe, mit allen Beimiſchungen mütterlicher Selbſtſucht, iſt doch ein Rieſe gegen alle kindliche Liebe. Bismarck. Das Mutterherz iſt der ſchönſte und unverlierbarſte Platz des Sohnes, ſelbſt wenn er ſchon graue Haare träat— und jeder hat im ganzen Weltall nur ein einzig ſolches S1 Stifter. Die Mutter iſt 5 nux die wahre und naturgebende Er⸗ zieherin, ſondern auch die Lehrerin des Kindes Das häus⸗ liche Leben iſt die wahre Muttererde der Sittlichkeit Eine brave Mutter, die ihre Kinder ſelber lehrt, iſt immer das, was uns auf Gottes Boden das Schönſte dünkt. Peſtalozzi. „Wenn Eg wüßte was mich der Tod meiner Mutter ge⸗ koſtet hat, ſo würde ER ſehen, daß ich unglücklicher geweſen bin wie jeder andere. Friedrich der Große. Wie oft iſt es mir vor die Seele getreten, daß der mütter⸗ liche Unterricht von allen Wohltaten die größte und blei⸗ bendſte war! Moltke. Was die Mutter konnte, tat ſie mit Treue. Sie lehrte uns die Hände falten und beten, leitete uns zu gewiſſenhafteſter Wahrheitsliebe an, belog uns nie, auch nicht im Scherz und Spiel, und ließ uns ganz beſonders niemals müßig gehen. v. Kügelgen. Und wägſt du gegen eine Welt mich ab— Die Mutter legt ihr Mutterherz mit in die Waagſchale und macht ſie ſinken gegen eine Welt. Hamerling. Mutterliebe! man nennt dich des Lebens Höchſtes! Hebbel. „ n, Und wenn ich einmal nicht mehr glauben kann, und tiefaufſchluchzend weine weil ich in Not und Unalück lebe. mich hat jg eine Mutter geboren. Eine Mutter hat mich ing Leben geführt. Eine Mutter geht noch heute mil mir. Sſe iſt die Heilige die mich nie verläßt. Sie iſt mehr. Sie iſt di: Botin des höchſten Lebens, und ſie iſt die Heimat und Va⸗ terland. Und ſie bleibt bei mir im Leben und im Sterben 8. Kaergel. Am Morgen des erſten Mobilmachungstages(1914 ſchrieb ich ihr zum Troſt mein Abſchikdslied in ihr Geſangbuch: Laß mich gehen. Mutter laß mit gehen!“ Von ihrem Mut⸗ terherzen fand das Lied den Weg ins Vaterland und wurde zum Abſchiedslied vieler Kameraden, auch das Troſtlied ihres Jüngſten, der am 12. September 1918 an der ſpyriſchen Fronf bei Bethlehem bei den Rückzugskämpfen vermißt blieb Sie hoffte, er würde heimkehren, bis es keine Hoffnung mehr 155.. Meine Mutter war nur von Geſtalt und Körper⸗ raft eine ganz kleine ſchwache Frau. Ihre Seele jedoch war die einer großen Heldin. Sie war eine der Millionen ſtiller, ſchlichter Mütter des Volkes die in chriſtlicher Erkenntut ihres Schickſals das Wort mit Blut und Leben zur Wahr⸗ heit machten: beſſer Unrecht leiden als Unrecht tun! Ich knio vor dem Bildnis meiner toten Mutter und erneuere den Schwur, den ich als kleiner Junge feſt in mein Herz prägte: ſtark und groß zu werden. um ein Kämpfer zu ſein für das Recht der Mutter auf ihr mütterliches Glück! Lerſch. .. der Soldat wird kriegeriſch der Dichter e der Gottesgelehrte fromm— und nur die Mutter wir menſchlich erziehen. Jean Paul. Der einfache Mann nennt ſein Weib, ſobald ſie ihm mehr als ein Kind geſchenkt hat, Mutter. Dieſe Name. dünkt 15 mehr als Weibz und wirklich er wiegt ſchwerer, er ailt mehr! Aus einer Hauschronik um 1690. Das Lachen einer warmherzigen Mutter iſt ein Klang, der durch ein langes Menſchenleben forttönen 1 v. Leixner. Muttertreue iſt täglich neu. Altes Sprichwort. Ein Tag im mai Ein Kinderlied für unſere Mütter. Ein anderer Frühlingstag kommt mir in den Sinn, ein Sonntag im Mai. Ich war in das Dörfchen gekom⸗ men, um„Tante Gerda“ zu beſuchen. Schon auf dem Dorfplatz kam ſie mir entgegen mit ihren Schützlingen, den flachsköpfigen, helläugigen Dorfkindern, vom Ernte⸗ kindergarten. 5 f Sie winkte und lachte:„Sie können gleich mitkommen. Wir feiern Muttertag!“ Da ſah ich auch, daß alle Kinder Blumenſträuße in Händen hielten und daß ſie ihr beſtes Kleid anhatten. Wir gingen die Dorfſtraße entlang zu dem kleinen Häuschen, wo die alte Schmiedlerin wohnt. Vier Kinder hatte ſie geboren und großgezogen und war jetzt doch allein und einſam geworden. Am Gartenzaun ſangen die Kinder ein Liedchen, und dann gingen drei hinein und brachten der Mutter Schmiedler ihre Blumen— weil Muttertag ſei. s a Noch in manches Haus kamen wir an dieſem Son tagvormittag im Mai. Zu der Frau Künzle, deren ein⸗ ziger Sohn im Krieg geblieben iſt; zur Holdermutter, deren ganze Brut längſt ausgeflogen war und die immer noch irgendeinen kleinen Pflegling im Hauſe hatte für ihr gütiges mütterliches Herz; zu allen alten Mütterchen gin⸗ gen wir hin und brachten ihnen ein Kinderlied und ein Sträußlein Frühlingsblumen. 8 Es war mir eine Feier, wie ich ſie inniger und ſchöner ſelten erlebt hatte, wie hier die Jüngſten des Dorfes zu allen einſamen Mutterherzen kamen mit Liedern und Blumen und ihnen zeigten: Ihr ſeid nicht vergeſſen an Das firiegshilſswerk iſt ein leuchtendes Bekennknis der Heimat zum Opfergeiſt der Front. 1 g 54 J 9 1 1 1 1 Ein Bayerndorf bei Athen Deutſche Soldaten trinken Bier inmitten attiſcher Weinberge. Von Kriegsberichter Siedfried M. Piſtorius. P. Wo die Straße von Athen nach Marathon ſich gabelt und langſam ſteigend höher windet, wo prächtige Villengrund⸗ ſtücke begüterter Athener gartenumſchloſſen wie Oaſen in ſtei⸗ nerner Wüſte ſtehen, liegt, ein wenig abſeits vom flutenden Verkehr, weinbergumrahmt Heraklion. Das Bayern⸗ dorf— ſo nennen es die Athener. Münchner wohnen hier, richtige, urwüchſige Bayern. Da ſtaunten unſere Landſer nicht wenig, als da plötzlich am Rande der ſtaubigen Straße blauäugige blonde Kinder die Hand zum Gruß erhoben, als mitten unter griechiſcher Sonne ein Dorf auftauchte, das ebenſo gut im bayeriſchen Lande hätte ſtehen können. Ein baumlanger Kerl, den die anderen Feldgrauen den Seppl Toni nannten, ſagte:„Ja, gibts denn dös a?“. Und dann ſaßen ſie alle bald auf rohgezimmerten Holzbänken, auf ſteinernen Stiegen oder wo ſich ſonſt irgendwo ein ſchattiges Plätzchen finden ließ und hörten ſtaunend die ſeltſame Ge⸗ ſchichte vom baveriſchen Dorf im attiſchen Land. Als 1833 die Großmächte Griechenland zum ſouveränen Königreich unter Otto l., dem zweiten Sohn Ludwigs l. von Bayern, erklärten, brachte er auch eine große Anzahl bayeriſcher Landsleute mit nach Athen. In Heraklion ſiedelte er ſie an. Zauberhaft lagert ſich das Dorf auf einem ſanftgeſchwungenen Hügel über der attiſchen Ebene. In dunſtiger Ferne breitet ſich Athen, und weiter rundet ſich der wäßrige Horizont der Bucht von Salamis. Auf den Aeckern vor dem Dorf und in den Weinfeldern trifft man junge Bauern mit deutſchen Geſichtern. Die Jungen können nur wenige deutſche Worte, aber die Alten beherrſchen noch recht gut die Sprache ihrer Heimat. Heil Hitler“, grüßte ein altes Mütterchen mit faltenreichem Tage⸗ werksgeſicht und ſtieg mühſam die ſteinernen Stufen der idylliſch gelegenen Kirche hinab, die mit ihrem Zwiebelturm nicht ſo recht zur Umgebung paſſen will. Wo Münchner ſind, wird auch Bier getrunken. Wie ſollte das anders ſein. Es war die Familie Fix, die deutſches Bier in Griechenland berühmt und geſchätzt gemacht hat. In einem kleinen Schuppen war die erſte Brauerei. Das war 1833, als ein gewiſſer Herr Fix aus München nach Athen gekommen war. Heute erheben ſich in Athen und in Saloniki mächtige Gebäude. Nach alten deutſchen Rezepten und unter Leitung bewährter deutſcher Braumeiſter entſteht dort ein Bier, das ſeiner deut⸗ ſchen Herkunft alle Ehre macht. Als die untergehende Sonne das Meer färbte und die Inſeln wie Schattenriſſe gegen den roten Horizont ſtellte, klan⸗ gen deutſche Soldatenlieder aus der kleinen Taverne am Dorf⸗ ausgang in den lauen Abend. Beſuch aus Deutſchland. Die Gläſer klirrten, und die Landſer mußten erzählen, bis die Sel⸗ lämpchen erlöſchend zu flackern begannen. Dann tranken ſie auf Deutſchland, fern der Heimat, inmitten attiſcher Weinberge. Ueber manches faltenzerfurchte Geſicht ſchlich ſich ganz heimlich eine Träne. Menſchen, die die Heimat vielleicht ſchon ein wenig im arbeitsreichen Tag vergeſſen, hatten ein Stück Zuhauſe im deutſchen Soldaten wiedergefunden. Wenn man nach Süden blickte, konnte man eben noch im letzten Abendrot die wehenden Farben des Reiches auf der Akropolis erkennen Ein Hans-Ernst- Roman 12) Martin truͤg ſeine Tracht und hatte im Ruckſack eine Menge Wäſche verpackt. Im Gegenſatz zu ſeinem Kommen, ging er geradezu flott aus der Heimat. Ja, man könnte vielleicht noch das Guthaben abheben bei der Kaſſe, denn wer weiß, ob er den Weg jemals wieder hierher fand. Nun, ſo ohne weiteres wollte er dies gar nicht einmal von der Hand weiſen. Er war gewiſſermaßen von einem Ehrgeiz er⸗ faßt worden. daß es ihm doch gelingen möchte, in einigen Jahren wirklich als ein reicher Mann zurückzukommen, da⸗ mit das Spiel dieſer Tage feſte Wirklichkeit werde. Martin nahm den Ruckſack auf und verließ das Haus zum ſelben Eingang, durch den er gekommen war. Auf dem Weg ins Dorf fiel ihm ein, daß es keinen beſonderen Ein⸗ druck machen würde, wenn er mit dem Ruckſack in der Kaſſe vorſprechen würde. Er verſteckte ihn im Unterholz, trieb ſich eine Weile in der Umgebung umher, bis er dachte, daß die Kaſſe nun offen ſein könnte. Es ging ganz leicht. Martin ſteckte die nahezu drei⸗ tauſend Mark mit einer großzügigen Geſte ein, nachdem der Beamte nur einen Ausweis als Legitimation verlangt hatte. Ja, Martin fand es an der Zeit, hier ſchon etwas durch⸗ blicken zu laſſen von ſeinem Plan. „Man kommt doch nie zur rechten Ruhe“, ſagte er, während er die Scheine aufeinanderlegte und in ſeine Joppen⸗ taſche ſteckte.„Kaum bin ich ein paar Tage daheim, ruft mich ſchon wieder die Pflicht. Und ich habe immer gedacht, daß ich Amerika nicht wieder ſo ſchnell ſehen würde.“ „Nach Amerika fahren Sie?“ fragte der Kaſſenbeamte baff vor Staunen. Martin tat großſpurig. Flüchtig blätterte er in dem Kursbuch. „Ganz vortrefflich“, rief er voll höchſten Erſtaunens aus. „Ich habe in der Kreisſtadt Bruck keine lange Wartezeit, kann den Bummelzug um zehn Uhr benützen, dann habe ich gleich Anſchluß um zwölf Uhr in der Hauptſtadt an den Dezug nach Hamburg. Ganz ausgezeichnet. Auf dieſe Weiſe W faſt keine Zeit verloren. Alſo, nochmals beſten ank!“ f N Martin verließ eilig die Kaſſe, ging ſchnell über den Marktflecken und hoffte, daß er nun weiter keinem Bekann⸗ ten mehr begegnen möchte. Aber da lief ihm ausgerechnet der Wurzl in den Weg. Nein, er konnte wahrhaftig nicht mehr ausweichen, und obwohl er vorgab, es höchſt eilig zu haben, ließ der redſelige Wurzl ihn nicht ſogleich los. „Deswegen hat dich alſo der Bürgermeiſter geſtern zu ſich kommen laſſen.“ 5 Warum meinſt du?“ „Na, heut ſteht es ja großmächtig in der Brucker Zei⸗ tung, das von der Badeanſtalt und dem Strandcafé.“ „So? Steht es drinnen?“ „Großmächtig hab ich geſagt.“ „Na, dann wird es ſchon ſo ſein“, ſagte Martin und wollte weiter. 5 Doch der Wurzl ließ nicht locker. Wart ein biſſl, ich hab noch was für dich.“ »»Haſt noch was?!“ 5 Is, die Lehrer. hifi hat mich geſtern gefragt nach dir. drelllang der Jeimats Die Landung auf Euböa Kradſchützen ſetzen in Fiſcherkähnen über—„Germanig kalos“. Von Kriegsberichter Heinrich Rodemer. P. Langſam verblaſſen die Sterne. Gras und Sträucher voll Tau. Stumpf und bleiern erſcheint die ſonſt ſo ſtrahlend blaue Aegäis. Drüben erheben ſich die Berge Eubbas, der zweitgrößten Inſel Griechenlands. Es geht auf fünf Uhr. Leiſe Kommandos. Vom diesſeitigen Ufer löſen ſich grö⸗ ßere und kleinere Fiſcherkähne. Kräder ſind auf ſie verladen. Zum erſtenmal in der Geſchichte ſetzen hier deutſche Soldaten über. Alle Augen ſind geſpannt auf die Inſelküſte gerichtet. Sollten gerade hier die Tommys auf der Lauer liegen? Nichts regt ſich drüben. Ein Kahn nach dem andern kann unbehelligt landen. Kradſchützen ſpringen ans Land und ſichern. Kein Engländer zu entdecken. Genau ſo haben ſich das unſere Männer gewünſcht. Wenn der Tommy noch auf Eubba weilen ſollte, wird er böſe überraſcht werden. Den ganzen Tag über dauert die Landungsaktion. Stun⸗ den um Stunden werden die Maſchinen des Kradſchützenbatail⸗ lons auf den Booten ein⸗ und ausgeladen. Und dann holpert man über ſchlechte Wege dem Ufer entlang. Weder hier noch im Innern ein Feind zu ſehen. Alſo dann mal raſch ſüd⸗ wärts, nach Chalkis, der Hauptſtadt Eubbas! Aber auch hier warten Euttäuſchung und— Ueberraſchung. Enttäuſchung, weil ſich kein britiſcher Stahlhelm blicken läßt, Ueberraſchung, weil ein ſo freundlicher, ja herzlicher Empfang nicht erwartet wurde. Kaum haben ſich die Bewohner vom erſten Staunen erholt, kommen ſie näher und bringen Blumen. Der Bürgermeiſter weiß. was ſich gehört: Er lädt zuerſt mal zum Eſſen ein. Die Einwohner bringen offen ihre Freude darüber zum Ausdruck, daß die Engliſhmen ab⸗ und die Deut⸗ ſchen eingerückt ſind, ohne daß ihre Stadt zum Kampfplatz wurde. Der Krieg hat die berühmte Inſel faſt verſchont. Nur in dem kleinen Hafen ragen aus dem Waſſer Schornſtein und Rumpf zweier Schiffe, welche die Briten zur„glorreichen“ Flucht reſerviert hatten und die zu ihrem großen Aerger von deutſchen Bombern auf den Grund gebettet wurden.— Wo ein deutſcher Soldat ſteht, bilden ſich ſofort Gruppen. Jeder will ihm etwas Freundliches ſagen. Keiner verſteht des anderen Sprache. Darum müſſen Hände und Arme helfen. Wie in allen anderen Städten und Dörfern reiben ſie die Zeigefinger an⸗ einander und rufen dazu:„Germania⸗Grek!“. Das ſoll heißen: Deutſche und Griechen ſind Freunde. Auf das Geländer der beſcheidenen Uferpromenade geſtützt, bewundert ein deutſcher Unteroffizier das tieſe Blau des Meeres und die felſigen Buchten des gegenüberliegenden Feſtlandes, hinter denen die Gipfel hoher Berge in weicher violetter Facbe ſchimmern. Ein Gymnaſiaſt tritt auf ihn zu, klopft ihm höchſt vertrau⸗ lich auf die Schulter und ſagt:„German kalos— Engliſh...“ und dazu winkt er lebhaft weit weg, ſoweit ſein Arm reicht. Die anderen lachen. Ja, die Engländer ſind getürmt, ſo weit ſie konnten.„Germania kalos“— Deutſchland gut“, tapfer. Und dann ſagt er noch:„Stuka“, ein Wort, das bereits in alle Sprachen eingegangen iſt.„Stuka“, wiederholen die anderen und ziſchen und brummen minutenlang. Jetzt brauſt in einem uralten Auto ein griechiſcher Matroſe in voller Uniſorm mit weißer Mütze heran. Als Wimpel dient ihm eine Hakenkreuzfahne. Er winkt, lacht, ruft, ſteigt aus, zieht einen der deutſchen Soldaten ins nächſte Lokal und ſer⸗ ꝓartin hob den Kopf. Er fuhlte, wie ein verlegenes Rot in ſein Geſicht ſprang. Gleichgültig ſagte er: „So? Hat ſie gefragt nach mir?“ Ein Gedanke über⸗ fiel ihn plötzlich und zwang ihn zu fragen:„Glaubt ſie auch all das dumme Zeug?“ „Was meinſt du für ein dummes Zeug?“ Ich hab nur gemeint, ob dieſe Chriſtine auch das dumme Zeug glaubt, daß ich ganz Seehalden umwandeln möchte.“ f „Möchteſt du das? Na, zuzutraun wäre es dir ſchon. Aber ich glaub nicht, daß die Ehriſtine etwas von deinen Plänen weiß. Sie wird es höchſtens heute auch in der Zei⸗ tung leſen. Aber mir ſcheint es ſo, als ob es dich gar nicht freuen würde, daß die Chriſtl ſich noch die erkundigt hat. Ich wüßte genug Burſchen, die ſich darüber freuen würden.“ „Wie kannſt du ſagen, daß es mich nicht freu?“ In ſeinen Augen glomm ein freundlicher Schein auf.„Doch, Wurzl, es freut mich. Sehr ſogar! Kounß du ihr das ſagen?“ Martin griff in die Taſche. zog einen Haufen Banknoten heraus und ſteckte dem Burzl einen Jehnmark⸗ ſchein zu.„Wenn es dir nichts ausmocht, donn jag es ihr heute noch, wie ſehr es mich gefreut hat, daß de nach mir fragte.“ Dann ging Martin ſchnell davon und hatte die Häuſer ſchon hinter ſich gelaſſen, als der Wurzt inuner noch mie berdatteri ouf dem gleichen Fleck ſtand. Es mar ihm bisher noch nicht untergekommen, daß er ein ſolch fürſtliches Trink⸗ geld erhalten hatte. Für ſo eine Kleinigkeit! Das Herz des guten Wurzl war erfüllt von Glückſeligkeit und Dank. Und da jede Liebe eine Gegenliebe wert iſt, nahm ſich der Wurzl vor, ſeinen Freund Martin bei dem Mädchen Chriſtine in das allerſchönſte Licht zu heben. * Im Unterholz nahm Martin ſeinen Ruckſack auf und ſchritt dann flotten Schrittes durch den Wald. Bevor er die Hauptſtraße erreichte, blieb er ſtehen und ſchaute nochmal zurück zu dem kleinen See, zu den Bergen. Zuletzt blieb ſein Blick eine ganze Weile auf dem Haus des Lehrers haften, und es war ihm zumute, als ob er etwas Großes, Uner⸗ füllbares zurückgelaſſen hätte. 5 Auf der Straße warf er die Beine locker hinaus und »fiff ein fröhliches Lied. Hoch und ſtill ſtanden zu beiden Seiten die alten Bäume. Das Sonnenlicht tanzte hell auf ihren Wipfeln. Manchmal griffen in der Höhe die Aſte in⸗ einander, ſo daß es war, als ob man in einer großen, kühlen Halle wandere. In allen Ecken und Enden ſangen die Vöglein ihre Frühlingsfreude in den morgenſtillen Wald, und Martin dachte wehmütig, daß dies ein Abſchieds⸗ lied ihm zu Ehren ſei. 5 Gleich darauf aber ſtellte er wieder mit beißendem Sarkasmus feſt, daß nicht einmal ein Hahn nach ihm krähte. Niemand war da, der ihm einen warmen Händedruck mit⸗ gegeben hätte auf ſeine Wanderung ins Ungewiſſe. Ja, nicht einmal dieſe fremde, ſtille Frau war da, die ihm ihr Leben zu verdanken hatte und mit der eine frohe Stunde auf der Terraſſe des Plochenhotels verlebt hatte; eine Stunde, in der ſein abenteuerliches Herz zu bereitwilligem Verſtändnis geneigt war. Ach, es mußte auch gar nicht ſein, daß er noch ſemanden traf, es wanderte ſich ſo viel leichter und unbeſchwerter. 3535. 8 So kam er nach einer Stunde in Bruck an. Im Schalterraum des Bahnhofes waren nur wenige Menſchen anweſend. Martin achtete gar nicht auf ſie, ſondern ging ſchnurſtracks auf den Schalter zu und verlangte eine Karte nach Hamburg. 5 a viert ihm dort ein Frühſtück. Mädchen reichen einigen Kame⸗ raden kleine Zinnbecher voll Wein. Auf der anderen Seite verfehlt auch hier das korrekte Auf⸗ treten der deutſchen Truppen ſeinen Eindruck nicht. Wir ſän⸗ bern nicht nur Griechenland vom engliſchen Verräter, wir er⸗ obern im Sturm die Herzen ſeines Volkes. Deulſches Aufbauwerk in Nordnorwegen Von Kriegsberichter Karl Schwarz. Pk. Die nördlichſte Provinz Norwegens, ſozuſagen das Schwanzſtück des ſkandinaviſchen Katers, iſt die Finnmark, ein flächenmäßig rieſiges Reich, deſſen weſtlicher Teil bon Hammer⸗ feſt und deſſen öſtlicher Teil von Kirkenes aus verwaltet wird. Die weſtliche Finnmark allein ſtellt ein Gebiet dar, das flächen mäßig ſo groß iſt wie ganz Dänemark, aber nur ſo dünn be⸗ völkert wie Auſtralien: nämlich ein einziger Menſch auf den Quadratkilometer. Der„Regierungsſitz“ für dieſes Reich aus Felſen, Schnee und Eis iſt die nördlichſte Stadt der Erde, Hammerfeſt. Die Verwaltung wird von den lokalen norwe⸗ giſchen Behörden und Polizeiſtellen durchgeführt, aber von dem Beauftragten des Reichskommiſſars für die beſetzten norwe⸗ giſchen Gebiete gelenkt und geleitet. Seine hauptſächlichſte Auf⸗ gabe iſt es, die deutſchen Belange den noörwegiſchen Stellen gegenüber wahrzunehmen. In der Finnmark bieten ſich dem Reichskommiſſar nun gauz beſondere eigenartige Aufgaben. Die an ſich ſehr dünne anſäſſige Bevölkerung muß mit allen Notwendigkeiten des Lebens verſorgt werden. Der größte Teil des Verſorgungs⸗ transportes iſt auf den Waſſerweg angewieſen. Daraus ent⸗ ſtehen die ſchwierigſten wirtſchaftlichen und verwaltungsmäßi⸗ gen Probleme, bei denen der Beauftragte des Reichskommiſſars regelnd und ordnend einzugreifen hat. i Oder auf dem Gebiet der Preiſe und Löhne. Die Preis⸗ überwachung iſt eine Angelegenheit der norwegiſchen Polizei⸗ behörden. Doch muß der Reichskommiſſar auch hier ein wach⸗ ſames Auge haben, gerade in der Finnmark mit ihren beſon⸗ deren Verhältniſſen. Da gilt es, Höchſtpreiſe für Renntier⸗ fleiſch feſtzuſetzen, das wichtigſte ländliche Produkt der Finn⸗ mark. Um dieſes Fleiſchnahrungsmittel zu ſchützen und dem Gebiet zu erhalten, mußte die Ausfuhr aus der Finnmark genehmigungspflichtig gemacht werden. Die Durchführung aller dieſer Dinge, die dem Norweger oft verblüffend neu⸗ modiſch erſcheinen, iſt ihm ſelbſt überlaſſen. Das gilt auch für die einheitliche Regelung aller Lohn⸗ und Urlaubsfragen der norwegiſchen Arbeiter, die ſich jetzt zum erſten Male in ihrem Leben von einer zupackenden praktiſchen Sozialpolitik getragen ſehen. a Dann bedürfen die Straßen⸗ und Wegeverhältniſſe be⸗ ſonderer Aufmerkſamkeit, um ſie von Verwehungen frei zu halten damit Verkehr und Transport nicht nur auf den Waſſer⸗ weg angewieſen ſind. Schließlich werden im tatkräftigen Zu⸗ packen auch hier deutſche Wirtſchaftsgedanken in die Tat um⸗ geſetzt. Der wichtigſte Rohſtoff, den dieſes nördliche Land über ſeinen Eigenbedarf hinaus erzeugt, iſt der Fiſch. Den norwegk⸗ ſchen Fiſchern, die bisher knapp das notwendigſte e minimum verdienten, iſt jetzt der Abſatz und ein guter tetiger Verdienſt feſt garantiert, womit zugleich der deutſchen Ernäh⸗ rungslage ein großer Dienſt erwieſen iſt.. So arbeitet die deutſche Verwaltung und Organiſation in Norwegen. Das iſt eine Leiſtung, die ebenbürtig neben der ſoldatiſchen Wacht unſerer in Eiswinter und Polarnacht aus⸗ harrenden Truppe ſteht. „Wie bitte?“ fragte der Beamte, „Ja, ja, nach Hamburg“, ſagte Martin noch lauter und deutlicher und fügte noch hinzu:„Bis Amerika kann man ja bei euch doch keine Karte bekommen?“ f „Nein“, ſagte der Beamte.„Bis Amerika nicht. Ich muß die Karte nach Hamburg ſogar erſt ſchreiben.“ s Damit zog er ſeinen Kopf vom kleinen Guckfenſter zu⸗ rück und ſetzte ſich an den Tiſch, um die Fahrkarte nach Hamburg auszuſchreiben. Im ſelben Augenblick zwängte ſich jemand neben Mar⸗ tin. Ja, ſie legte ihre Hand auf ſeinen Arm und ſagte in beſtimmtem Ton zu dem Guckfenſter hinein: „Ach bitte, laſſen Sie das mit der Karte nach Hamburg einſtweilen, der Herr kommt dann ſpäter nochmals her.“ Es war Frau Heydebruck, und Martin war im erſten Augenblick ſo beſtürzt, daß er nichts dagegen einwenden konnte und er ihr willig folgte, als ſie ihn bat, mit ihr hinauszukommen. Vor dem Bahnhof war ein kleiner, freier Platz mit einigen Ruhebänken und einem Rundbeet, in dem ein paar frühe, hochgezüchtete Blumen blühten. Ein paar Flieder⸗ bäume verſtrömten verſchwenderiſch ihren Duft, und die Bienen ſummten darinnen, als ſei irgendwo im Hinter⸗ grund eine Orgel. Auf einer der Bänke nahmen ſie Platz. Martin tat eigentlich alles mechaniſch, und ſelbſt als die Frau ihn fragte, was das nun alles wieder zu bedeuten habe, drang dies nur von ganz fernher in ihn. Er war innerlich ſchon zu ſtark vorbereitet auf ſeine neue Reiſe und er konnte ſich nicht denken, daß ſich hierin noch etwas ändern könnte. Da ſagte ſie zum zweitenmal, und ihre Stimme klang ein wenig unwillig: „Martin, ſo ſagen Sie doch, was das nun wieder zu bedeuten hat.“ Er lächelte ein wenig abweiſend. 5 „Sie haben doch gehört, wohin ich meine Fahrkarte verlangt habe.“ 5 f v Ach, das iſt ja alles Unſinn!“ i „Olala...“ ſagte er und ſpitzte den Mund.„Ich habe es mir ſo überlegt.“ 5 „Martin, ſo handelt kein Mann, der Mut im Herzen at 4. „Sind das die Tapferen, die Zeit ihres Lebens daheim ſitzen und ſich kaum über die Dorfgrenze hinauswagen?“ „Sie reden an der Sache vorbei, Martin. Iſt etwa ein Menſch tapfer, der zuerſt große Pläne entwirft und dann vor ihnen flüchtet?“ Sie nahm dabei aus ihrer Handtaſche eine Zeitung, ſchlug ſie auf und reichte ſie ihm, indem ſie mit dem Finger auf einen Artikel hintippte.„Nun werden . doch hoffentlich nicht ſagen, daß ſie von all dem nichts wiſſen.“ Martin begann zu leſen, was da ein eifriger Mit⸗ arbeiter geſtern abend noch der„Brucker Rundſchau“ ein⸗ geſandt haben mußte. f Das erſte, was in Martin nach dem Leſen aufkam, war ein kleiner Zorn gegen den Bürgermeiſter, der die Unter⸗ redung ausgeplauſcht hatte. Dann ſteigerte ſich dieſer Zorn und wandte ſich der Frau an ſeiner Seite zu, die ihn mit ihrem Dazwiſchenkommen in dieſen Zwieſpalt brachte, in f dem er ſich jetzt befand. Da ſagte ſie: „Martin, was ſind Sie doch für ein leichtſinniger Burſche. War Ihnen denn nicht klar, daß Sie zuviel ver⸗ ſprachen?“ N e Martin ließ den Kopf ſinken. N. D e 6% rr 5 e yr —— r S 5 r ee Geeſellſchaft und äußere Erlebniſſe ſuchen. Die Nampfgefährtin Zum Muttertag am 18. Mai. Nie hal der deulſche Mann allein geſtanden, wenn ſeine Fauſt ſich um den Schwertknauf ſchloß, weil Weib und Mutter ihm die Rüſtung banden, weil große Stunden größ're Herzen fanden. And alſo freier ſchwang er ſich aufs Roß. Sie ſprangen lachend in die kalten Speere, wenn über ihnen dumpf die Lure ſang. And goß ihr Blut verſtrömend ſich ins Leere, dann hoben krotzig auf der Wagenwehre die Frauen Schild an Schild zum letzten Gang. Und wenn die Feuer von den Bergen brannten, wenn es dem Höchſten, wenn's der Freiheit galt, ward eine Wallfahrt all der Ungekannten, und was ſie geſtern werk und keuer nannten, ward heut zum Opfer wider die Gewalt. Durch kauſend Jahre endlos geht die Straße, die ſchweigend dieſes Große offenbart: Für euren Glauben gibt es keine Maße, ihr zieht den Streitern nach auf ihrer Straße. Der Mütter Größe iſt auch eure Ark! Walter Schäfer. Reich durch Kinder i Die Stimmen der Einſicht, daß unſere beſten Erb⸗ gutträger ſich zum Kinderreichtum bekennen müßten, haben micht nur Zuſtimmung in der Preſſe, ſondern Erfüllung in den Wiegen gefunden, in denen das kommende Volk heran⸗ wächſt. Wir haben in den letzten Jahren— vielleicht ein wenig einſeitig— immer von„Mutter und Kind“ ge⸗ sprochen, wir haben„Mütterehrungen“ durchgeführt und den Vater nicht in das Blickfeld dieſer Bemühungen ge⸗ rückt. Gemeint haben wir natürlich die deutſchen Eltern. Als Stufe der ſelbſtverſtändlichen Bejahung der Eltern⸗ ſchaft war es nötig, nach der Verunglimpfung der Mutter⸗ ſchaft durch konfeſſionelle Einrichtungen, liberaliſtiſche Denkweiſe und Hemmungsloſigkeit den Begriff Mutter und Kind ſo zu Ehren zu bringen, daß ſich dem Mutter⸗ tum als höchſter deutſcher Frauentugend wieder alle Frauenherzen zuwenden konnten. Mit dem Vater als Sicherer und Träger der deutſchen Familie rückt nun die deutſche Familie in den Mittelpunkt unſerer Bemühungen zum das Erſtarken des Lebenswillens im deutſchen Volke. Wir bereiten den Bau von Wohnungen für Familien vor, Unſer Kunſt⸗ und Kulturleben muß ſich wieder um den Begriff der Familie konzentrieren. Durch Kinder entſteht ſie, und dann, wenn ſie reich iſt an Kindern, wird das Elternpaar, das vom Glück damit geſegnet iſt, reich wer⸗ den durch Kinder. Das höchſte Glück der Menſchen iſt im Glück der Familie umſchloſſen; die Kinder bringen den Eltern eine Auferſtehung der eigenen Jugend, das Er⸗ leben der Vererbungsvorgänge, das Sichtbarwerden der Ahnen in dieſem oder jenem„Zug“ der Kinder. Glaubten wir früher, mit einer Zahl von vier Kindern auskommen zu können, ſo muß es für unſere Generation heißen: „ mindeſtens vier Kinder ſoll der erbtüchtige Deutſche haben!“. Beim Abwägen aller Werte, die uns das Leben erſchließt, kommen wir in beſinnlichen Stunden immer wieder an das Wunder des Lebens, an die höchſte Voll⸗ endung unſeres Daſeins, an die Familie, in der uns in Kindern die letzte Erfüllung geſchenkt wird. Kein bewußt lebender Deutſcher darf ſich von dieſem Glück ausſchließen, das ihn gleichzeitig befähigt, ſeinem Volle gegenüber ſeine tiefſte und heiligſte Verpflichtung zu erfüllen. Beſonders im Kriege empfinden wir das Geſetz des Lebens ewiger Erfüllung als letzte Sicherung für den Fortbeſtand der Nation. Zum Bewußtſein der Sicherung der Dauer * unſeres völkiſchen Fortbeſtandes tritt das unermeßbare Glück, reich zu ſein durch Kinder, durch unſere erbtüchtigen deutſchen Kinder, dem heranwachſenden Volk von morgen! Leutnant Dr. H. Schmalfuß. Was tun Sie am Sonntag? Pauſe zum Ausruhen und Kraftſchöpfen. So verſchieden wie die Menſchen werden auch die Antworten ſein, die man auf dieſe Frage bekommt. Die einen werden davon erzählen, daß ſie jeden Sonntag unbe⸗ dingt irgendwie aus dem Haus hinausgehen. Die anderen werden dafür eintreten, daß man am Sonntag viel beſſer . zu Hauſe in der Stille mit ſich und ſeiner Familie allein bleibt. g l Dieſe Vielgeſtaltigkeit der Wünſche und Vorſtellungen it durchaus richtig und naturgemäß, denn auch der Ver⸗ 4 lauf der Wochen- und Arbeitstage iſt bei allen Menſchen * verſchieden. So iſt es durchaus verſtändlich, daß der eiſtesarbeiter ſich am Sonntag gern eine körperliche Aus⸗ arbeitung, Sport oder Wanderungen ſucht, und daß der Menſch, der in der Woche eine angeſtrengte körperliche Tätigkeit hat, ſich am Sonntag lieber ausruht. Diejenigen, die einen ſehr lebhaften anregenden und vielſeitigen Ar⸗ beitstag haben, werden am Feiertag ſich lieber ſtill mit ſich ſelbſt beſchäftigen. Die anderen, die gleichförmig und 1 eintönig arbeiten, werden ſich als Abwechflung Anregung, in einer abſtechenden Farbe. Auf alle Fälle aber— ſo verſchieden der Sonntag auch geſtaltet wird— ſoll er der Schlußpunkt nach ſechs Ar⸗ beitstagen, die Pauſe zum Ausruhen und Kraftſchöpfen ſein und die Möglichkeit bieten ſich über den Alltag hin⸗ auszuheben. Niemals ſoll der Sonntag irgendein Zwang ſein, etwas von vornherein nach einem ſtarren Schema Feſtgelegtes, ſondern er ſoll ſo erfüllt werden, wie es dem Menſchen gerade ums Herz iſt. So ſollte die Haus⸗ frau auch ruhig einmal, wenn die Arbeitswoche ſehr an⸗ ſtrengend war, zum Sonntag ein ganz einfaches Eſſen zu⸗ bereiten, das trotzdem geſund und ſchmackhaft ſein kann. Wenn ſie den ganzen Sonntagvormittag mit komplizier⸗ ten Gerichten zu tun hat und dann noch bis in den Nach⸗ mittag hinein aufwaſchen und aufräumen muß, bleibt ihr vom wirklichen Sonntagserlebnis nicht mehr viel übrig. Aus uns ſelbſt, aus unſerem eigenen Erleben wollen wir uns den Sonntag froh und feſtlich machen, allein oder in Geſellſchaft, draußen in der Natur oder im eigenen Haus. Viel Geld oder beſondere Glücksumſtände ſind dazu nicht nötig. Wenn wir uns nur ſelbſt ein wenig kennen und unſeren heimlichen Wünſchen und Intereſſen entgegenkommen, dann wird der Sonntag ſo ſein, daß wir uns ſchon die ganze Woche darauf freuen und auch in die kommenden Tage etwas von ſeinem Erleben und ſeinem Glanz mit hinübernehmen. Zimmermann. Die jweckmüßige Küche Man kann ſie ohne teure Anſchaffungen haben. Wieviel Zeit und Mühe kann ſich die Hausfrau ſparen, wenn ſie in ihrer Küche alles praktiſch und zweckmäßig einrichtet. Eine zweckmäßig eingerichtete Küche bedeutet eine ganz weſentliche Erleichterung in der Wirtſchafts⸗ führung. Das braucht nicht etwa immer mit teuren An⸗ ſchaffungen verbunden zu ſein. Auch ohne Anſchaffung neuzeitlicher Küchenmöbel läßt ſich die Küche praktiſch und zweckmäßig umgeſtalten. Vieles von dem, was in mancher Küche auf Regalen und Wandbrettern herumſteht und hängt, wird über⸗ haupt nicht gebraucht; es macht nur unnütze Arbeit und Mühe. Auf den Töpfen, Doſen uſw. ſammelt ſich hart⸗ näckiger Staub, der ſich dem feuchten Lappen widerſetzt. Auch bei einer gründlichen Durchſicht des Küchen⸗ ſchrankes wird ſich manches finden, das ſich des Aufhebens nicht lohnt: fehlerhaftes oder veraltetes Kochgeſchirr uſw. Es bedeutet verkehrte Sparſamkeit, veraltete unzweck⸗ Der Schranhüter Ein Jungmädelſportkleid aus einem alten Anzug. Mancher Anzug iſt zwangsweiſe dazu verdammt, Schrankhüter zu ſein. Sei es, daß er nicht mehr paßt, ſei es, daß er ſo altmodiſch geworden iſt, daß er beim beſten Willen nicht mehr getragen werden kann— ſolche Anzüge betrachtet man mit einem weinenden und einem kritiſchen Auge: wozu iſt er nur noch gut? Und doch, mancher alte Anzug gibt ein hübſches Kleid, wenn nicht für die Frau, dann doch für das Jungmädel. Für das Jackenkleid, auch als Koſtüm zu tragen, gibt ein beliebiger zweireihiger Herrenanzug das Material. Wir brauchen dazu nur einen einfachen Grundſchnitt, den wir genau nach unſeren Maßen einrichten. Der Anzug muß ſorgfältig getrennt werden, dann gut gewaſchen und gebügelt. Ob man die rechte oder die linke Seite ver⸗ wendet, richtet ſich nach der Beſchaffenheit des Stoffes. Der obere Taſcheneinſchnitt wird verſtopft, indem man von außen einen ausgezogenen Faden darüberlegt und möglichſt fein hin und her ſtopft. Nachdem wir alle Teile nach der Schnittauflage zugeſchnitten haben, ſteppen wir ſie zuſammen. Da⸗ bei bekommt der Rock vorn eine Falte und wird in der Mitte ab⸗ geſteppt Man ſchließt ihn ſeit⸗ lich mit Druck⸗ knöpfen und ſetzt oben ein Gurt⸗ band gegen. In dem Jäckchenteil werden 6 Knopf⸗ löcher eingearbei⸗ tet. Bei den Ta⸗ ſchen, die man wie ein Knopf⸗ loch arbeitet, wer⸗ den die verſäu⸗ berten Klappen mitgefaßt und von innen die Taſehe gegenge⸗ ſäumt. Ueber den Schulterabnäher — ſteppt man ver⸗ 2 laufend zwei — Wäßhte bis zu den äußeren Taſchenrändern. Der Aermel wird in der Keule eingeriehen, unten ſetzt man blind zwei Knöpfe auf. Alle Nähte werden verſäubert, an den Jackenrändern, falls zu wenig Stoff vorhanden, Nahtband gegenſäumen, Knöpfe, Gürtel und kleines ſeidenes Halstuch wähle man abſt Nach Belieben kann unter dem Kleid auch eine paſſende Bluſe getragen werden. Text und Zeichnung: F. R. H. mäßige Kochtöpfe mit Schneppen, aus denen der Dampf beim Kochen entweichen kann, oder ſchmale, hohe Töpfe, die viel Beheizungskoſten verurſachen, nur deshalb zu verwenden, weil ſie nun einmal vorhanden ſind. 0 3 5 Welches Gemüſe ſoll ich kauen? Das„volkswirtſchaftliche Gewiſſen“ der Hausfrau. In den Monaten, in denen das Friſchgemüſe ſonſt nur ſpärlich und zu höheren Preiſen auf den Markt kommen konnte, war in dieſem Jahr eine reichliche Beſchickun mög⸗ lich. Auch fetzt ſtehen Wintergemüfe und teilweiſe feiſches Gemüſe in⸗ und ausländiſcher Erzeugung den Haushalten zur Verfügung Allerdings ſollte nun die Hausfrau nicht hartnäckig darauf Anſpruch erheben, ein ganz beſtimmtes Ge⸗ müſe, das vielleicht erſt nur in geringeren Mengen am Markt iſt. zu kaufen. Es gilt vielmehr, nun einmal zu zeigen, daß ſie gelernt hat, das zu kaufen, was da iſt und reichlich zur Verfügung ſteht. Wenn die deutſche Ernährungswirtſchaft vorſorgend größere Gemüſemengen bereitgeſtellt, ſo ſollten wir keine Zeit darauf verwenden, um in langer Schlange nach den erſten Gurken oder Beeren anzuſtellen, ſondern bemüht ſein, alles das, was reichlich vorhanden iſt, auf den Speiſezettek des nächſten Tages zu ſetzen. Dann kann es nicht vorkommen, daß der Gemüſehändler am Abend ſorgenvoll vor größeren Mengen Spinat ſteht, weil er fürchten muß, daß ihm das wertvolle Gut verdirbt. Wenn ſich die Hausfrau erſt einmak klargemacht hat, daß reſtliche Vorräte an Spinat und Salat ſchließlich in den Abfalleimer des Händlers wandern müſſen. wird ſie gleichzeitig wiſſen, daß hier wertvolle Stoffe für die menſchliche Ernährung verlorengehen. Etwas umkommen laſſen aber bedeutet Verſchwendung unſeres Volksgutes. Und zum Glück erwacht ja heute in einem ſolchen Augenblick in einer ſparſamen Hausfrau das „hauswirtſchaftliche Gewiſſen“,— ja, es iſt heute geradezu zum„volkswirtſchaftlichen Gewiſſen“ geworden. Die deutſche Hausfrau hat erkannt, daß alles, was ſich im Haushalt ab⸗ spielt, ſeine Auswirkung in der Volkswirtſchaft findet, und die Parole„Auf dich, deutſche Hausfrau, kommt es an!“ iſt kein inhaltloſes Schlagwort, ſondern es iſt wirklich 11 F D. 3 * Hinſicht eine Verpflichtung für ſie geworden. Wie verwendet man Sauerampfer? Der etwas herbe Geſchmack des Sauerampfers wird genau wie der des Spinats durch Beigabe von etwas Milch ausgeglichen. Verſuchen Sie alſo, friſch gepflückten, grob zerrupften Sauerampfer in einer warmen Tunke aus Milch, wenig Eſſig, Salz, gehackten Kräutern, etwas Zucker und ein wenig Oel anzurichten. Kochen Sie eben⸗ falls eine Sauerampferſuppe, wobei Sie den grobgehackten Sauerampfer in ein wenig Fett ohne Waſfer dämpfen, dann die gleiche Menge warmer, abgezogener feingeſchnit⸗ tener Pellkartoffeln dazuſchütten, das Gericht über der Flamme ein paarmal hin und her ſchütteln und mit Waſſer zu beliebiger Dicke auffüllen Kochen Sie die Suppe auf kleiner Flamme durch, binden Sie ſie mit ein wenig Mehl, ſchmecken Sie ſie mit Milch und ein wenig Salz ab. Sauerampfer iſt außerdem ein ausgezeichnetes Würzmittel. Hacken Sie ihn beiſpielsweiſe fein und geben Sie davon zu weißem Käſe. Schmecken Sie eine milde Meerrettich⸗ ſoße damit ab, vermiſchen Sie ihn mit roh geraſpeltem verſchiedenen Gemüſe, mit etwas Zitrone gewürzt, zu einem appetitanregenden und nährſtoffreichen Friſchkoſt⸗ gericht. Wochenküchenzeitel Anregungen vom 19. bis 26. Maj. Montag: morgens: Kakaoſchalentee, Vollkornbrot, Marmelade; mittags: Tomatenreisſuppe, Brotpuffer, Rha⸗ barberkompott; abends: Ueberbackene Milchkartoffeln, Kopf⸗ ſalat, Brombeerblättertee. Dienstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, But⸗ ter; mittags: Kräuterſuppe, Zwiebelfleiſch, Spinat, Kartof⸗ felſchnee; abends: Rettichquark, Schalkartoffeln, Spitzwege⸗ vich tog. Mittwoch: morgens: Roggenſchrotſuppe, Vollkorn⸗ brot, Marmelade; mittags: Grünkernſuppe, Spargelgemüſe, Hefeküchle; abends: Kartoffelſalat mit Gurkenſalat gemiſcht, Schwartenmagen, Pfefferminztee. 5 Donnerstag: morgens: Müsle mit Rhabarber, Vollkornbrot; mittags: Bauernſuppe, Leberſpätzle, Lattich⸗ ſalat und Spinatſalat; abends: Aufgebratene Leberſpätzle, Hörnle gemiſcht, Friſchkoſt, Hagebuttentee. Freitag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Butter; mittags: Spargelſuppe, Dampfnudeln, Eingemachtes oder Apfelkompoot; abends: Tomatenſuppe, Schalkartoffeln, Apfel⸗ chalentee. 5 i Samstag: morgens: Kinder: Heiße Milch, Vollkorn⸗ brot, Marmelade, Erw.: Malzkaffee, ſonſt dasſelbe; mittags: Spinatſuppe, ſaure Kartoffelblättchen, geb. Blutwurſtſcheiben, Friſchkoſtſalat; abends: Dicke Suppe, Rhabarbergrütze, Va⸗ nillebeiguß, deutſcher Tee. Sonntag: morgens: Gedeckter Rhabarberkuchen(Hefe⸗ teig), Malzkaffee; mittags: Frühlingsſuppe, Rouladen, Spar⸗ gel und Kopfſfalat, ged. Kartoffeln; abends: Wurſtſalat, Ret⸗ tich oder Radieschen, Vollkornbrot, Butter, deutſcher Tee⸗ Ueberbackene Milchkartoffeln. 1,5 kg rohe Kartoffeln, 30 g Margarine etwa 0,5 J entrahmte Friſchmilch, Salz. Die geſchälten Kartoffeln in ſehr dünne Scheiben ſchneiden, in eine gefettete Auflaufform geben, Fettflöckchen oben e viel Milch darübergießen, daß ſie eben ſichtbar wird. Ei gefettetes Papier darüberdecken und bei mittlerer Hitze 45 Minuten backen. i 7 5 Hefeküchle. 375 9 Mehl, 15 g Hefe, etwa 0,375 l ent⸗ rahmte Friſchmilch, einen Teelöffel Salz, zum Backen 30 g Schweinefett. Man ſtellt von den Zutaten einen dickflüſſigen Hefeteig her, läßt ihn gut gehen(etwa 30 bis 45 Minuten), gibt löffelweiſe von dem Teig in das heiße Fett und bäckt kkleine goldbraune Küchle. 3 Leig: 500 g Weizenmehl, 1 Pa bis 200 g Zucker, 1 Päckchen Dr. Oetker anillinzucker, etwas Salz, I Släſchchen Dr. Oetker Rum⸗Aroma, 1 Släſchchen Dr. Oetker Back⸗ klroma Zitrone, 3-4 Cropfen Dr. Oetker Back⸗ roma Bitter⸗ mandel, 1 Ei, 4 Eßl. entrahmte griſchmilch oder waſſer n päckchen Dr. Oetker Soßen⸗ oder 7% Päckchen Puddingpulver vanille⸗ Geſchmac, 100 g Margarine und 50 g Rinderfett“) oder. 150 f Margarine“), 125 8 Copfen(Quark), 150200 f Roſinen, Korinthen oder getrocknetes Miſchobſt. Zum Bestreichen Etwas zerlaſſene Matgarine. D Zum Beſtäubenz Etwas Puderzucker. ) der Stollen gelingt auch ſchon mit 128 g Seit. Pr. 2 Ker Bd k Pulv 2 fachen Dr. Oetker„Backin“, 150 ovalen Platte in“ gefettetes Backblech gelegt. Puderzucker. Bachin oder das gereinigte, entſteinte, in würfel geſchnittene Miſchobſt. f edeckt d te m. Mehl, drückt alles zu einem Kloß zuſammen und verknetet von der Mitte aus alle Zutaten ſchnell 5 2 zu einem glatten Teig. Sollte er kleben, gibt man noch etwas Mehl hinzu. Er wird zu einer 5 r Größe von etwa 50 8 16 cm ausgerollt, zum Stollen geformt und auf ein Backzeit: 70-80 Minuten bei ſchwacher Mittelhitze. 5 3 Jogleich nach dem Backen beſtreicht man den Stollen mit zerlaſſenem Zett und beſtäubt ihn mit Deutſches Frauenwerk, e gereinigten Roſinen(Korinthen) . Han bebet die Süchte mi Bitte eee de 0 Jahren Pe we Sport und Spiel Das dritte Mai⸗Wochenende wird ſportlich wieder vor⸗ wiegend von den Raſenſpielern ausgeſtaltet. Internationalen Einſchlag bekommt das Programm durch den Fechtländer⸗ kampf Schweden— Deutſchland in Stockholm, die deut⸗ ſchen Ringer beenden in Mainz ihre Freiſtilmeiſterſchaften, weiter ſorgen Leichtathleten, Radfahrer und Reiter für Ab⸗ wechſlung. Im Fußball gehört die Aufmerkſamkeit der Sport⸗ freunde ſowohl den Meiſterſchaftsendſpielen als auch den Tſchammerpokalkämpfen in den Bereichen. Der Titelkampf feht kurz vor dem Abſchluß der Gruppenſpiele, zu dem für die Vorſchlußrunde ſchon bereitſtehenden VfL. 99 Köln wird ich am Sonntag noch der Sieger der Gruppe 4, Rapid Wien der 1860 München, geſellen, in den übrigen Gruppen ſteigen die erſten Entſcheidungsſpiele nach folgendem Plan: Gruppe 1: Dresdner SC.— Vorw.⸗Raſſp. Gleiwitz, Gruppe 2: Schalke 94— Hamburger SV., Gruppe 3: Helene Eſſen— VfL. 99 Köln, Kickers Offenbach— FC. 93 Mülhauſen, Gruppe 4: Rapid Wien— 1860 München, Vf. Neckarau— Stutt⸗ garter Kickers.— Die Tſchammerpokalkämpfe bringen eine Reihe reizvoller Begegnungen, wobei oft ſchon Bereichsliga⸗ vereine unter ſich ſind: Südweſt: Wormatia Worms— Bopp und Reuther Mannheim, Kampfſport Wiesbaden— VfR. Frankenthal, 1. FC. Kaiſerslautern— Fa. Walk, FV. Saarbrücken— Vf. St. Ingbert, FV. Schaffhauſen— FV. Metz; Heſſen: 1860 Hanau— FC. Hanau 93, Ger⸗ mania Niederrodenbach— Dunlop Hanau, Tuſpo. Frielen⸗ dorf— Kurheſſen Kaſſel, BC. Sport Kaſſel— Hermannia Kaſſel, SV. Kaſſel— SC. 03 Kaſſel; Frankfurter Stadt⸗ runde: Adlerwerke Frankfurt— FSV. Frankfurt, Rotweiß Frankfurt— Vf. Rödelheim, Höchſt 01— Union Niederrad. Die Handball⸗Meiſterſchaft bringt die vier Treffen der Vorſchlußrunde. Der Südweſtmeiſter SA. Frank⸗ furt erwartet im Sportfeld den Nordmarkmeiſter Polizei Hamburg. Die gute Form der Frankfurter SA.⸗Männer läßt einen neuen Erfolg wahrſcheinlich erſcheinen. Weiter ſpie⸗ len: MSV. Hindenburg Minden— SV. Waldhof, Reinecke Brieg— TSV. 67 Leipzig und LSV. Poſen— Elektra Berlin. Eine Runde weiter iſt man bereits im Hockey, wo in den Treffen Berliner HC.— DC. Hannover und Etuf Eſſen— TSG. Paſing bei den Männern ſowie Harveſtehu⸗ der THC.— Würzburger Kickers und Wiener AC.— Rot⸗ weiß Berlin bei den Frauen die Endſpielgegner ermittelt werden. Die Deutſche Rugbymeiſterſchaft wird mit dem zweiten Endſpiel Elite Hannover— Siemens Berlin beendet. Die Nie derſachſen gewannen bereits das Vorſpiel in Berlin mit 11:3 Punkten ſicher. Ueber 60 Ringer bewerben ſich um die Deutſchen Frei⸗ ſtilmeiſterſchaften der Bantam⸗, Feder⸗, Welter⸗ und Mittel⸗ gewichtsklaſſen in Mainz. Bei der Klaſſe der Bewerber dürfte es hier heiße Kämpfe geben. Den Länderkampf der Fechter in Stockholm gegen Schweden beſtreiten deutſcherſeits Lerdon(Frankfurt), Knöbel (Dresden), Jacobi(Hamburg), Kroggel und Loſert(beide Berlin). Es wird auf Degen gekämpft, wobei mit einem guten Abſchneiden unſerer Spitzenkönne derechnet werden kann. Wiriſchaſtswoche Eine halbe Million Arbeitskräfte 1940 ausgekämmt— Rü⸗ ſtungsvorſprung und Kriegskoſten— Beiſpielloſe Höhe des Spareinlagenbeſtandes Der ſtarke Stand der deutſchen Rüſtung iſt nicht zuletzt auch der planvollen Lenkung des Arbeitseinſatzes zu ver⸗ danken. Der Sachbearbeiter des Reichsarbeitsminiſteriums, Oberregierungsrat Dr. Hildebrandt, berichtet in den Mo⸗ natsheften für eee über die außerordentlichen Erfolge der Prüfungskommiſſion, die das Reichsarbeitsmi⸗ niſterium im Jahre 1939 erſtmalig zur Freiſtellung von Fach⸗ arbeitern gebildet hat. Sie hatten zu prüfen, ob der Ge⸗ folgſchaftsbeſtand in den Betrieben angemeſſen iſt ob die Gefolgſchaftsſtruktur unter Berückſichtigung der Aufgaben als geſund ben werden kann und ob durch Ausgeſtal⸗ 11015 der betrieblichen Organiſation weitere Kräfte eingeſpart werden können. Es wurde in jedem Betriebe eine Total⸗ prüfung angeſtrebt. Nachdem die e ionen ausreichende Erfahrungen geſammelt hatten wurde ieſe Aktion im Laufe des Jahres 1940 im Intereſſe einer ausreichenden arbeitsmäßigen Verſorgung der Rüſtungs⸗ wirtſchaft auf eine breitere Baſis geſtellt. Für jeden Land⸗ arbeitsbezirk wurden 5 bis 10 Kommiſſionen zur Prüfung von Betrieben mit Gefolgſchaften von 200 Kräften und auf⸗ wärts gebildet, für jeden Arbeitsam sbezirk ferner Kom⸗ miſſionen zur Prüfung kleinerer Betriebe. Insgeſamt wur⸗ den im Jahre 1940 auf Grund dieſer Betriebsprüfungen rund 480 000 Arbeitskräfte freigeſtellt, und damit wurde die Verſorgung der Rüſtungswirtſchaft nachhaltig unterſtützt. Dieſes Ergebnis wurde erreicht, ohne daß Totalſtillegungen erfolgten. Daneben iſt der Wert der erzieheriſchen Einfluß⸗ nahme auf einen rationellen betrieblichen Arbeitseinſatz und die Senkung der Bedarfsanforderungen der Betriebe noch höher einzuſchätzen. In za Fällen zeigte ſich bei den Betriebsprüfungen, daß die Freiſtellung von Facharbei⸗ tern an dem Mangel an angelernten Kräften ſcheiterte. Deshalb wurde von der Arbeitseinſatzverwaltung auch auf eine vermehrte Anlernung von Metallarbeitern Einfluß ge⸗ nommen. Auf dieſe Weiſe wurden im vorigen Jahre über 175000 Anlernkräfte eingewieſen, von denen die Mehrzahl heute bereits bei produktiver Arbeit beſchäftigt iſt. Seit März 1941 iſt nunmehr die Ueberprüfung von Betrieben noch erheblich verſtärkt und auf eine neue Baſis geſtellt wesen en die Freiſtellung von Arbeitskräften kommen im weſentlichen Betriebe mit zivilen Fertigungsaufgaben in Frage. Es handelt ſich nicht nur um einfache Stillegungen und Auskämmungen, ſondern ſoweit wie möglich ſollen durch die Verlagerung von Fertigungsaufgaben aus Enapaßbezir⸗ ken in weniger e Bezirke und innerhalb der Be⸗ triebe durch Ausgleichsmaßnahmen für vordrinaliche Auf⸗ gaben Kräfte freigemacht werden. Welche beſonderen Maß⸗ nahmen darüber hinaus notwendig werden, um die Deckung 55 Facharbeiterbedarfes zu fördern, iſt noch nicht zu über⸗ eben. Daß der deutſche Rüſtungsvorſprung ſo gewaltig iſt, verdanken wir ganz allein der vorausſchauenden Planung In der Leichtathletik iſt ein Vergleichskampf zwi⸗ ſchen Heſſen und Bayern in Kaſſel vorgeſehen. Einige deutſche Spitzenkräfte mit Weltrekordmann Rudolf Harbig ſowie den Meiſtern Kaindl und Mellerowicz an der Spitze ſtarten bei Bahnwettkämpfen in Berlin. Der Radſport wartet in der Reichshauptſtadt mit dem erſten Berufsfahrerſtraßenrennen auf, deutſche Amateure kämp⸗ fen beim Borga⸗Lauf in Helſinki und bei dem Straßen⸗ rennen„Rund um Neunkirchen“. Galopprennen werden in Hoppegarten(Henckel⸗ Rennen) gelaufen. des Flthrers. Was wäre Deutſchland heute ohne den Vier⸗ jahresplan? Mit Stolz konnte bereits zu Beginn des Krte⸗ 5 der Führer verkünden, daß er 90 Milliarden Mark für ie deutſche Aufrüſtung aufgewandt habe, nachdem er längſt e in Nürnberg die Erklärung der deutſchen Blok⸗ adefeſtigkeit abgegeben hatte. Damit war von vornherein dem Feinde ſeine gefährlichſte Waffe aus der Hand geſchla⸗ gen. Dadurch erſt konnten wir ihn überhaupt zum Kampf mit den Waffen zwingen. Auf einen ſolchen Kampf hatte England nicht gerechnet. Es hatte zwar ſeit dem Abeſfinien⸗ konflikt ebenfalls aufgerüſtet, aber in völlig unzulänglichem Maße. 3,2 Milliarden Pfund, das heißt vielleicht 32 bis 36 Milliarden Mark, haben die Engländer im vergangenen Haushaltsjahr an Koſten ausgegeben. Das iſt wenig mehr als ein Drittel deſſen, was wir vor dem Kriege ausgegeben haben, und doch wirft bereits dieſer Betrag den Staafsb. 18. halt des reichen Englands völlig über den Haufen, ſo daß für das neue Haushaltsjahr mit einem ungedeckten Defizit von rund 3 Milliarden Pfund trotz der amerikaniſchen Hilfe gerechnet werden muß. Deutſchland aber beſitzt, wie ſoeben Staatsſekretär Reinhardt in einem Vortrag mitgeteilt hat, eine jährliche Einnahme aus Steuern und Zöllen von rund 30 Milliarden, wovon etwa 3,5 Milliarden Mark zur Verzin⸗ ſung der Staatsſchuld von 90 Milliarden Reichsmark erfor⸗ derlich ſind. Das Geld für dieſe Staatsausgaben, ſoweit es nicht durch Steuern aufgebracht wird, ſtellen die Banken, Sparkaſſen, Kreditgenoſſenſchaften und andere Geldinſtitute zur Verfü⸗ gung. Dank eines ſtarken Einlagenbeſtandes ſind ſie dazu in der Lage. So hat im Jahre 1940 der Einlagen beſtand der deutſchen öffentlichen Sparkaſſen die 33⸗Milliarden⸗Grenze⸗ überſchritten, und es ſind Größenordnungen erreicht worden, die in der Sparkaſſengeſchichte ohne Beiſpiel ſind. Die Er⸗ gebniſſe aller Vorjahre ſind um das Drei⸗ bis Vierfache übertroffen, und auch in den erſten Monaten des Jahres 1942: hat ſich der ungewöhnlich günſtige Einlagenzufluß nicht nur fortgeſetzt, ſondern weiter verſtärkt. Die im Kriege in beſon⸗ derem Maße gebotene nationale Sparpflicht iſt weithin ſicht⸗ bar in die Wirklichkeit umgeſetzt worden. Dabei ſind die charakteriſtiſchen Merkmale des Sparverkehrs auch im Kriege unverändert zu beobachten, nämlich die Fülle der kleinen Einzahlungen und die für das planmäßige langfriſtige⸗ Sparen typiſche regelmäßige Beſtandsaufſtockung der Spar⸗ guthaben. Eine gewiſſe Aenderung gegenüber früher liegt nur inſofern vor, als die Beträge ſe Einzahlung im Durch⸗ ſchnitt höher liegen als in den vergangenen Jahren und daß ſich gleichzeitig die Zahl der aktiven Sparer erheblich ver⸗ größert hat. Millionen von Volksgenoſſen. die zwar von früher 1 ein Sparkaſſenbuch beſaßen, aber aus wirtſchaft⸗ lichen Gründen ſchon ſeit Jahren keine Einzahlungen mehr etätigt hatten, ſind jetzt wieder regelmäßige Sparer gewor⸗ en. Ende 1940 waren nach dieſen Erfolgen in Großdeutſch⸗ land über 43 Millionen Sparkaſſenbücher im Umlauf. Es kann alſo mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß die Ka⸗ pitalſammelarbeit der Sparkaſſen zunehmend ſowohl in dit Tiefe wie auch in die Breite gegangen iſt. Gedenktage 18. Mai. 1782 Der Freiſcharenführer Major Frhr. Berlin geboren. 1804 Napoleon J. wird erblicher Kaiſer. 1848 Eröffnung der Nationalverſammlung v. Lützow in in Frankfurt a. M. 1868 Zar Nikolaus II. von Rußland in Zarſkoje Selo geb. 1915 1185 3. Juni) Beginn der Schlacht am Stryj in Ga⸗ izien. 1930 Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“(LZ 127) tritt ſeine eerſte Südamerikafahrt an. 1940 Wiedervereinigung der Gebiete von Eupen, Malmedy und Moresnet mit dem Deutſchen Reich Zum Eeitvertreib gage 20 Silbenrätſel. ar— ätz— den— dres— du— e— e— e— fant funk— ga— gau— ge— ge— glom— grün— ha 10— la— lai— lau— le— lig— men— mu— na ni— ni— num— on— pard— ra— re— reſt— ro rund— ſa— ſtadt—. N— tent— ti— tor vi— zi. Aus vorſtehenden Silben ſind 17 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, einen Sinnſpruch ergeben, der den Geiſt des Engländers charakteriſiert. Die Wörter bedeuten: 1. alte ſpaniſche Münze, 2. Rieſentier, 3. widerſetz⸗ lich, 4. Straußenart, 5. Führung des Schiffes, 6. Jagd⸗ leopard, 7. lateiniſche Bezeichnung für Holz, 8. Reini⸗ gungsmittel, 9. Stadt in Oberſchleſien, 10. Stadt an der Elbe, 11. Belaſtungsfähigkeit, 12. wichtiges Kulturinſtru⸗ ment, 13. große Wüſte, 14. Freiheitsſtrafe, 15. Stadt in der Pfalz, 16. Stadt an der Elbe, 17. der größte Fluß Norwegens. Klangvoll. Vor„Aſter“ dem Raucher ein Hochgenuß, vor„Ute“, weh dem, der ſie ſpüren muß. Vor„Eifer“ ſieht alles ſich beſſer an, vor„Olle“ man Wachstum erwarten kann. Vor„Echt“ wird er als Helfer ſich offenbaren, vor„All“ wird erſchreckt man zuſammenfahren. Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Soda, 2. Eriwan, 3. Irawadi, 4. Darius, 5. Wolgaſt, 6. Aſow, 7. Scipio, 8. Ingrams⸗ dorf, 9. Hanau, 10. Roquette, 11. Salpeter, 12. Cochem, 13. Hekla, 14. Engadin, 15. Ihering, 16. Nervi, 17. Tirol, 18. Melinit.— Seid, was ihr ſcheint, man iſt, wofuer man gilt(Demetrius). 5 Silbenkette: Menzel, Zelter, Terror, Rorſchach, Schachbrett, Brettſpiel, Spieluhr, Uhrwerk, Werktag, Tag⸗ ger, Gerda, Damen. Traurig: Kirchenmaus. 3 e 4 ver biulen, Hansaplast- elastisch ist ein idegler Schnell. verband. Er läßt sich leicht anlegen, sitzt sofort fest u. schützt die Wuncle vor Verunreinigung. Hunsup last AF der Nome ist i- plost. Bitte gend beachten. Altſtoffe ſammeln u. durch die Schuljugend abliefern: auch eine kriegswich⸗ tige Leiſtung der Heimat! Flazebe RN 13g te allen Apotheken Eten Kallarstasten Ratenl mie A e DR angemeldel Hühneraugen-Jropfen SAHUKO Extre gert Grohe ſiefen wirkung Zu haben in allen Fachgeschäften LINGNIN-WIRKE DRESDEN gehl verstimmt herum, fühlt sich nicht wohl, nimmt alles krumm. Nichts schmeckt so recht nach 5 seinem Sinn! Sein guter Appetit ist hin! 2. Kriegshilfs⸗ werk für das Deutſche Rote Das laßt sich aber vermei- Kreuz. Der Führer: den, dennEierkann man ja 0 Wenn ich auf das ja in Sarontol über Rote g hin. Johr konservieren e Kreuz und Wer das regel- weiſe, dann wird mäßig tut, der hof uns allen ſofort bewußt, wie klein immer, seinen“ Eier- bestand im Hause. Möhelos ond billig die Opfer ſind, die vom einzel ⸗ ist die Verwendung den von Sorantol. ſen an den Op⸗ fern, die viele unſerer Volks ⸗ genoſſen an der Front zu brin⸗ gen hatten. und was wichtig ist: die Eier konnen zu jeder Zei bedenklich ent und zugelegt werden! Es muß ganz e ſein Inenko, ist zu jeder Zeit voll Frohmuf und voll Munterkeit. Er lebt vernünftig, fühlt sich wohl! Ansonsten hält er's mit Zur Desinfektion und Wundverſorgung gebraucht man die ſeit über 10 Jahren ärztlich erprobte und bewährte Sepſo⸗Tinktur, die in allen Apotheken und Drogerien in Fläſchchen zu fünfundfünfzig Pfennigen und in Tupfröhrchen zu neunundvierzig Pfennigen erhältlich 5 Sie desinfiziert wie Jod⸗Tinktur und wird ge⸗ nau ſo angewandt. Sepſo⸗Tinktur findet nicht nur bei Hieb⸗ Stich⸗, Biß⸗, Schnitt⸗ und Schürfwunden Anwendung, ſondern auch bei Ent⸗ zündungen in der Mundhöhle und des Zahnfleiſches ſowie zur Des⸗ infektion von Pickeln und Inſektenſtichen. Infolge ihrer großen Tiefen⸗ wirkung erweiſt ſie ſich ferner bei Prellungen, Quetſchungen und in allen Fällen, in denen eine geſteigerte Durchblutung des Gewebes erwünſcht iſt, als ſehr brauchbares Behandlungsmittel. liche Ceiatei Ne GUTER RAT, IS NMCAHT FUER 2 ffeldoeite ſundheit! 5000 medizin. Fach⸗ —— e Von Dr. Dlwok. 1. 4 Abb. XM 675 Dine Pf. Sie e. bei An⸗ 8 Abbild. 0.7 der gepflegten Frau dart emails Je dr dier duroh quàſende Kopfschmerzen, Ratet A 25 9 11 11 Leib. Gder Rüchen Schmerzen 0.7 5 dungen RM 0.75 beeinträchtigt werden, Daher dere 8 Ach Bakterien nehmen Sie bel auftretenden dlldungen Igre Be 8 ihre Schmerzen eine Herbin-Stotlin- Gas 0 8 Bedeutung lire Belamp⸗ 95 ſe. Bon 5 8 Tablette, 1 5 5 3 on Or Ed Strau Wirksam ist, das Gebel an der F n 5 Was e 8 a5 Wurzel pacfet und die Ursacrſen otverbande und lte Kran- schmerzhafter Storungen erfolg- 2985 Heilktänterge relch betamptt. Am besten Sie ol. Nu 108. Ard, af 0 verfangen in der Apotheke Sin- dungen NM 50 5 fach Weber's Tablette gegen Schmerzen, derm diese Pringt gie gewunschte Erleichterung. Achten Sie aber immer aut das im Oreſeck. Heilmittel, woher. Gewicht/ Ge⸗ eee fand, plat Get e. wle ſie wi on Dr. 1 und Kd ſegt) Straus... RM 1.— 5 VAN A A π]ͥ0d ric · cctiyιν⁰,ẽ.N ea — D ARNO! jo tt 10 Tabletten 0.52 · 20 Tabletten 0.81 80 fabletten 2.20 Herhin- Sfudin Webers ſablenſle gegen Schmerze U.. 0. g. UEBER acbERUR Aaltanlaneen tanteanna ttt. „Zum Wochenende“ und„Zum Zeitver⸗ treib“ Nr. 20 erſcheinen als Beilage. Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden n der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Verant⸗ wortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für den Anzeigenteil Car! Görg. Verlag Sonntagsblakt Deutſcher Provinz⸗ Verleger. fämtlich in Berlin SW 68. Lindenſtraße 101/102. benennitaenteentahftaatt DRM WERK * Wien 8 XII und Ordnungsſtrafen ſollen. der handwerklichen Leiſtung ausgeſtellt werden, ſind e 5 5 dant eines Schnellbootes an dem Einſatz l beim Norwegenunternehmen und bei ſpäteren Overatio⸗ Oie preisauszeichnungspflcht Wichtige Klarſtellungen des Preiskommiffars WPD. In der Frage der Preisauszeichnungspflicht— laut Verordnung vom 16. November 1940(RGBl 1 S. 1535), die ſich nach Mitteilung des Reichskommiſſars übrigens gut bewährt hat— hat der Reichskommiſſar im Laufe der ver⸗ gangenen Zeit eine Reihe von Zweifelsfragen über die An⸗ wendung der Verordnung in ſedem einzelnen Falle klären müſſen. Auch dieſe Zweifelsfragen ſind aus der Praxis heraus entſtanden, und ihre Klärung hat demnach gerade für die Praxis des geſamten Verkaufsgeſchäftes das größte Intereſſe. Mit Rückſicht hierauf iſt es zu begrü⸗ gen, daß der Reichskommiſſar in ſeinem Runderlaß Nr. 46/ 4 vom 11. April die wichtigſten ſeiner Entſcheidungen allen Preisbehörden bekanntgegeben hat mit dem Erſuchen, die Klarſtellungen auch allen mit der Kontrolle der Preis⸗ auszeichnungen beauftragten Beamten zur Kenntnis zu brin⸗ gen. Nachſtehend bringen wir deshalb für die Kreiſe des Einzelhandels und Handwerks zunächſt einen Teil der ergangenen Klarſtellungen, ſo wie ſie in dem Rund⸗ erlaß des Preiskommiſſars dargeſtellt ſind, unter Hinweis darauf, daß die Richtlinien des Erlaſſes nach dem Willen des Preiskommiſſars auch bei allen vorliegenden Anzeigen entſprechend berückſichtigt werden 1. Waren in Ausſtellungsrüäumen. Waren in ſolchen Aus⸗ ſtellungsräumen, die von der Induſtrie(zum Beiſpiel Gas⸗ werk, Elektrizitätswerk uſw.) zum Zwecke der Werbung un⸗ terhalten werden, in denen alſo ein Verkauf unmittelbar an den Verbraucher nicht ſtattfindet, ſind nicht auszeichnungs⸗ hflichtig. Das Gleiche gilt für Meſſen, Gewerbeſchauen, Fachausſtellungen uſw., bei denen ein Verkauf der Waren an Verbraucher nicht erfolgt. Waren in Ausſtellunasräumen dagegen, die von einem Einzelhandelsgeſchäft unterhalten werden, ſind auch in dieſen Ausſtellungsräumen auszuzeich⸗ nen, da die zu dem eigentlichen Verkaufslokal gehörigen Aus⸗ ſtellungsräume nur ein exweitertes Schaufenſter des betref⸗ fenden Einzelhandelsgeſchäftes darſtellen. 2. Preisauszeichnung der Handwerksbetriebe: Die hand⸗ werklichen Betriebe, die als ſolche der Preisauszeichnung unterliegen, ſind in den Paragraphen 3 und 4 der Verord⸗ nung aufgeführt. Darüber hinaus ſind Handwerksbetriebe immer nur dann zur Auszeichnung verpflichtet, wenn ſie fer⸗ tige Waren, die der Preisauszeichnung unterliegen,„im Kleinhandel“ zum Verkauf vorrätig halten und anbieten. Unverkäufliche Muſterſtücke, die nur zur Sent nd e enſo wenig auszeichnungspflichtig wie Rohſtoffe und Zutaten die nicht als ſolche an Verbraucher verkauft werden, ſondern nur bei der handwerklichen Fertigung Verwendung finden. Beiſpiele: Ein Schneidermeiſter, der Stoffe in ſeinem Schaufenſter zeigt, die er aber als ſolche nicht ver⸗ kauft, ſondern von denen er nur Anzüge auf Beſtellung an⸗ fertigt, braucht dieſe Stoffe nicht auszuzeichnen. Stellt er aber fertige Waren(zum Beispiel Oberhemden, Kragen, Hüte, Knöpfe uſw.) ſichtbar aus, alſo Waren, die er im Kleinhandel an Verbraucher abgibt, ſo muß er ſie auszeich⸗ nen.— Ein Polſterer, der unverkäufliche Muſter in ſei⸗ nem Schaufenſter zeigt nach denen er auf Beſtellung anfer⸗ tigt(zum Beiſpiel Seſſel), braucht dieſe Muſter nicht aus⸗ zuzeichnen; hat er aber Seſſel auf Vorrat gearbeitet, die er als fertige Waren zum Verkauf ſtellt, ſo muß er dieſe Seſſel, da er ſie in dieſem Falle als Kleinhändler an den Verbrau⸗ cher veräußert, auszeichnen. 3. Abgrenzung der Preisauszeichnung: a) Nahrungs⸗ und Genußmittel. Reine Arznei⸗ und Heilmittel find nicht preisauszeichnungspflichtig. Dagegen gehören zu den auszeichnungspflichtigen Waren alle diätetiſchen Nährmittel, wie zum Beiſpiel Malzextrakt, Biomalz, Sanatogen. Häma⸗ togen, Kindermehle(Kufeke, Neſtle, Hipps Kindermehl Ovo⸗ maltine), Lebertran, Lebertran⸗Emulſion, Sanoſtol. Oſſin⸗ Lebertran, Nährzucker, Dextropur, De'tro⸗Energen Früh⸗ ſtückstees und andere Haustees. Auch die nicht ausſchließlich 1 Heilzwecken gebrauchten Teeſorten(wie Pfefferminz, Lin⸗ enblüten, Kamillen und andere), ſowie die als Erfatz für echten Tee geführten Waren(Apfelſchalentee. Kakaoſchalen⸗ tee uſw.) gehören zu den auszeichnungspflichtigen Nahrungs⸗ And Genußmitteln. Bei Tahakwaren iſt der Kriegszu⸗ ſchlag in dem Preisſchild nicht anzugeben, ſondern nur der eigentliche Preis. b) Blumen und Zierpflanzen. Wie bereits im Runderlaß Nr. 3/1 klargeſtellt, ſind Blumen und Zier⸗ pflanzen auch in der Form von Zuſammenſtellungen, zum Beiſpiel als Kränze, e Werden von Blumengeſchäften, wie es vielfach handelsüblich iſt Kranz⸗ ſchleifen allein ſichtbar ausgeſtellt, ſo ſind dieſe nicht auszu⸗ e Auch Kränze, die nicht zum Verkauf angeboten und eilgehalten werden., ſondern auf Beſtellung angefertigt worden ſind und nunmehr als bereits verkaufte Ware noch bis zur Abholung ausgeſtellt werden, ſind wenn durch die Widmungsſchleife die Sonderanfertigung des betreffenden Kranzes dargetan wird, nicht mit einem Preisſchild auszu⸗ zeichnen. 5 c) Waren, die der Bekleidung dienen. Zu den Gegenſtänden, die zur Ergänzung der Bekleidung dienen, ge⸗ hören nicht Spazierſtöcke. Damen taſchen, Schmuckſa⸗ chen(Ohrringe Broſchen Anhänger, Colliers, Armoänder usw.), Puderdoſen(leer), Hülſen für Lippenſtifte. Taſchen⸗ spiegel, Geldbörſen und ⸗taſchen. Aktenmappen. Buchhüllen und dergleichen.(Fortſetzuna folgt) Ritterkreuz für Schnellbootkommandanten DB Berlin, 16. Mal. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Ober⸗ befehlshabers der Kriegsmarine. Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Oberleutnant zur See 1 Chriſtianſen. b tnant See Chriſtianſen hat als Komman⸗ Oberleutnant zur e Chriſt feiner e nen vor der engliſchen Küſte teilgenommen. Während die— ſer Unternehmungen vernichtete er ein Torpedoboot und mit Unterſtützung eines anderen Bootes zwei Zerſtörer. Außerdem verſenkte er aus ſtark geſicherten Geleitzügen ſieben Handelsſchiſſe mit insgeſamt 30 000 BRT Oberleut⸗ nant zur See Chriſtianſen hat ſein Boot ſtets mit Mut und voller Einſatzbereitſchaft beim Angriff geführt und hat da⸗ bet ausgezeichnetes ſeemänniſches Können und großes tak⸗ tiſches Verſtöndnis bewieſen.— Oberleutnant zur See Georg Chriſtianſen wurde am 21. 10. 1914 zu Flensburg geboren Im April 1934 trat er in die Kriegsmarine ein. Bereits im Frieden hat ſich Chriſtianſen, ein ausgezeich⸗ neter Segler, bei den verſchiedenen internationalen Segel⸗ wettfämpfen einen Namen gemacht. 1939 kurz nachdem der Offizier Oberleutnant geworden war wurde er Schnell⸗ bootkommandant. Die Straßburger Rektoratskette zurückgebracht. Der mit der Rückführung des nach dem unbeſetzten 2 N verſchleppten Eigentums beauftragte Miniſterialrat raft brachte u. a. nunmehr auch die wertvolle Rektorats⸗ kette der Univerſität Straßburg zurück. Er übergab dieſe in Karlsruhe dem Staatsminiſter Profeſſor Dr. Schmitthenner. Dieſer each Miniſterialrat Kraft den Dank für ſeine tat⸗ tigen und ſo erfolgreichen Bemühungen im Dienſte der Wiederaufnahme des Lehrbetriebs der Straßburger Aniver⸗ ſität aus. 35**VVVUÿk i i Gewicht. Für den Jungen bedeuten die 15 Lolcale Nuudochiau Am Sonntag iſt Muttertag NSG. Am Sonntag, 18. Mai, begeht das deut Volk den Muttertag. Galt dieſer Tag in den Friedenssahren hauptſächlich der Ehrung der Mütter im engen Familien⸗ kreis, ſo dankt heute die große deutſche Volksfamilie der deutſchen Mutter. Wieviel hat ſie ihr gerade heute zu dan⸗ ken! Wieviele Mütter ſtehen heute allein, der Mann und die Söhne ſtehen irgendwo im fernen Oſten oder im Weſten und tun ihre Soldatenpflicht. Amſo inniger ſind aller Gedanken bei den tapferen deutſchen Frauen. Sie tragen ja am ſchwerſten an den Laſten und Unbequemlichkeiten des Krieges, wenn auch der Staat von den Soldatenfrauen die Sorge um das tägliche Brot nimmt, wenn auch die Organiſationen der Partei, NS. Frauenſchaft und NS.⸗Volkswohlfahrt mit ihren im Frieden aufgebauten, im Krieg beſonders bewährten Hilfswerken ihnen wo nur immer möglich Entlaſtung bringen. Aber manche der Mütter, die ſtill und tapfer die großen und kleinen Pflichten des Alltags erfüllen, trägt durch ihre Tage und Nächte eine immerwache Sorge und manche auch großes Leid. An dieſem Tag im Kriegsjahr 1941 wollen wir ſie fühlen laſſen, daß ſie nicht alleinſtehen, daß das ganze Volk an ihrer Seite iſt in treuer Kameradſchaft. Am Muttertag ſoll ſich keine Mutter einſam fühlen. Die NS.⸗Frauenſchaft veranstaltet Feierſtunden, in deren Mittelpunkt die mit dem Mütterehrenkreuz ausgezeichneten Frauen ſtehen. Die Kindergruppen ſuchen die Mütter in ihrem Heim auf und bringen etwas von ihrer unbeſchwerten Fröhlichkeit mit. Von Berlin aus erfolgt über alle deutſchen Sender eine Ringſendung, in der Soldaten von den fernen Fronten, Arbeitsmaiben in den Lagern, NS. ⸗Schweſtern in den Heimen der NSV., Rote Kreuz⸗Schweſtern aus den Lazaretten der Mutter in der Heimat gedenken. Zum erſten⸗ mal nimmt in dieſem Jahr auch das Elſaß am Deutſchen Muttertag teil. Schauturnen des Turnerbund Jahn. Wenn die Frühlingsſonne ihre erwärmenden Strahlen Erde und Menſchen ſpendet, dann iſt auch die Zeit, wo in den Turn⸗ und Sportvereinen wieder neues, pulſierendes Leben hervorbricht. Dies offenbart ſich bei den Turnvereinen in den alljährlich wiederkehrenden Schauturnen, die ein Spiegelbild von Fleiß und Schaffenskraft der geſamten aktiven Kräfte abgeben. Wie in der Natur, unbekümmert ob Krieg oder Frieden die junge Saat zur Ernte reift, ſo drän⸗ gen die jungen Menſchenkräfte zur Betätigung, Entwicklung und Reife. Dieſer natürliche Vorgang beweiſt, daß auch in dieſer ſchweren Zeit in der körperlichen Erziehung und Er⸗ tüchtigung kein Stillſtand eintreten darf. In dieſem Sinne faßt der Turnerbund Jahn ſeine Arbeit auf und das in nächſter Zeit ſtattfindende Schauturnen iſt aus dieſen Ge⸗ danken heraus geboren. So wird auch dieſe Veranſtaltung ſicherlich in breiter Oeffentlichkeit den Widerhall finden, den 5 auf Grund ihrer großen volkspolitiſchen Bedeutung ver⸗ tent. Aus Baden und den Tachbargauen Erfolgreicher badiſcher Flachsanbau. (). Karlsruhe, In der zweiten Kriegserzeugungsſchlacht hat in Baden der Flachsanbau einen bedeutenden Aufſchwung genommen. Die Landesbauernſchaft hat mit allen Mitteln den Anbau gefördert und es war ihr nach Abſchluß der erſten Kriegserzeugungsſchlacht möglich, verdienten Flachsanbauern Buchpreiſe als Belohnung für beſondere Anſtrengungen zur Beſſerung der Qualität des Flachſes auszuhändigen. Auch in dem neuen Anbaufahr iſt wieder eine Anerkennung und Prä⸗ miierung des Gemeinſchaftsanbaues geplant, der ſich als äußerſt zweckmäßig erwieſen hat. Wertheim.(Totgedrückt.) Ein ſchwerer Anfall trug ſich in der Nähe des Tremhofs bei Bortal zu. Als der 69⸗ jährige Kilian Oetzel mit einem Langholzfuhrwerk die abfal⸗ lende Straße paſſierte und die Breniſe zog, ſchlug der Wagen plötzlich um und begrub den alten Mann unter ſich. Oetzel erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er auf der Stelle tarb. f() Eutingen b. Pforzheim.(Ein rüſtiger Alter.) Wilhelm Gutekunſt feierte am Freitag ſeinen 90. Geburtstag. Der Jubilar iſt noch rüſtig und geſund. Er iſt nie ernſtlich krank geweſen und ſchreibt ſein hohes Alter dem Umſtand zu, daß er immer viel in die Natur hinausgewandert iſt. Auch heute noch macht er täglich ſeinen Spaziergang. 5 Lahr.(Im Steinbruch abgeſtürzt.) Im Stein⸗ bruch wurde von Arbeitern ein 16fähriges Mädchen in ſchwer⸗ verletztem Zuſtande aufgefunden. Das Mädchen ſcheint vom oberen Rand des Steinbruchs abgeſtürzt oder abgeſprungen zu ſein und hat lebensgefährliche Verletzungen. a Denzlingen.(Tödliche Folgen eines Unfal⸗ les.) Vor einigen Tagen fiel der Landwirt Julius Rappold vom Heuboden auf die Tenne. Der 71jährige Mann iſt nun⸗ mehr den bei dem Sturz erlittenen Verletzungen erlegen. Freiburg.(Profeſſor Dr. Müller bleibt in Freiburg.) Profeſſor Dr. Horſt Müller hat einen ehren⸗ vollen Ruf an die Aniverſität Straßburg abgelehnt. Der be⸗ währte Forſcher und Lehrer des bürgerlichen Rechts, des Zivilprozeßrechts und des internationalen Privatrechts bleibt damit der Freiburger Aniverſität erhalten. * ö Pfennig zu Pfennig gibt Mark zu Mark NSG. Das iſt eine altbekannte Tatſache, aber meiſtens iſt es ſo, daß es einem zu langweilig iſt, mit dem Pfennig anzufangen. Markſtücke zum Beiſeitelegen hat man nicht, alſo fängt man mit dem ſchon garnicht an. Trotzdem ſoll die Jugend nun ganz bewußt zum Sparen erzogen werden. Da kann man natürlich nicht mit dem üblichen Sparkaſſenſatz von mindeſtens einer Mark Einzahlun anfangen, da muß ein anderer Weg gefunden werden. An er iſt gefunden worden, für die Jugend fängt das Sparen ſchon beim Zehnpfennigſtück an. Da wird nun mancher ſagen:„Ja, auf die Weiſe bekommt der Junge doch nichts zuſammen, da wird er ja alt und grau, bis er einen ſo⸗ genannten„Betrag“ beieinander hat, mit dem er auch was anfangen kann.“ Rieſenſummen kommen da freilich für den Einzelnen nicht zuſammen, aber wenn die ganze deutſche Jugend ſpart, fallen die Einlagen in der Summe doch ins Mark für ein Braunhemd oder eine Hoſe oder die 2 Mark für Halstuch und Knoten, für das Fahrtenmeſſer immerhin einen Betrag, für das Mädel iſt es die Mark für die Teilnahme an der Sonntagsfahrt oder die 5 Mark für ein paar Tage im Som⸗ merlager. Es lohnt alſo doch.. a * Dank für große Waffentat Zur 2. Hausſammlung des Kriegshilfswerkes für daͤs Deutſche Rote Kreuz. Am 18. Mai wird die 2. Hausſammlung im neuen Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz durchgeführt. Wieder wird das deutſche Volk durch ſeine Spende beweiſen, wie ſehr es ſich mit ſeinen Soldaten verbunden fühlt und be⸗ reit iſt, ihnen für ihr Opfer und ihre Einſatzbereitſchaft zu danken. Schon bei der erſten Hausſammlung war das Sammelergebnis erfreulich hoch. Inzwiſchen haben unſere Truppen wieder Gewaltiges geleiſtet. Beendet iſt ihr Sie⸗ gesmarſch, der ſie in ſtürmendem Lauf durch Jugoflawien und Griechenland an die Küſten der Adria und Aegäis führte. Jeder Deutſche iſt erfüllt von der kühnen Waffentat unſerer Wehrmacht, die beiſpiellos in der Geſchichte daſteht. Ergrif⸗ fen lauſchte das deutſche Volk anläßlich der letzten Reichstags⸗ ſitzung dem Siegesbericht des Führers und hörte mit Genug⸗ tuung, daß die Opfer des Feldzuges in Jugoſlawien, ge⸗ meſſen an den Verluſten im Weltkrieg, gering zu nennen ſind. Wohl trauern wir mit den Familien, die einen ihrer An⸗ gehörigen verloren, vergeſſen aber über den Toten die Leben⸗ den nicht! Unſeren Stolz auf ihre kühne Waffentat und un⸗ ſeren Dank für ihren Einſatz ſoll unſer Opfer bei der 2. Hausſammlung dokumentieren. Jeder bringt deshalb am Sonntag zur 2. Hausſammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutſche Rote Kreuz ſein Opfer: es kann nur ein kleiner Dank an unſere Soldaten ſein! Die Anmeldung der Schulanfänger findet hier in der Volksſchule im 3. Stock ſtatt und zwar für Knaben Zim⸗ mer 36 und für Mädchen Zimmer 29. Im übrigen weiſen wir auf die Bekanntmachung des Stadtſchulamtes im heu⸗ tigen Inſeratenteil hin. 1 Der Mannheimer Maimarkt mit Vergnügungspark iſt noch bis einſchließlich Sonntag, 18. Mai, am Adolf⸗Hitler⸗ Ufer geöffnet. 8 Die Städtiſche Palmenhalle bleibt in der Zeit vom 15. Mai bis 30. September geſchloſſen. * Uraufführung im Nationaltheater. Das Luſtſpiel„Das Unmöglichſte von Allen“ von Lope de Vega, deutſche Nach⸗ dichtung von Hans Schlegel, wird am Pfingſtmontag, den 2. Juni, in der Inszenierung von Helmut Ebbs im Natio⸗ naltheater Mannheim uraufgeführt. Ausbildungsbeihilfen Zur Sicherung des Nachwuchſes für den gehobenen bau⸗ techniſchen Dienſt(Bauinſpektor⸗Anwärter) im Geſchäftsbe⸗ reich der Waſſerſtraßen⸗ und der Straßenbauverwaltung wer⸗ den künftig jungen Leuten, die zum Eintritt in die Laufbahn des gehobenen bautechniſchen Dienſtes eine in die Reichsliſte eingetragene Bauſchule(früher höhere techniſche Lehranſtalt) des Tiefbaufaches beſuchen wollen, auf Antrag Ausbildungs⸗ beihilfen gewährt. Die Bewerber müſſen mindeſtens 17 Jahre alt und körperlich geſund ſein, der Hitlerjugend an⸗ gehören, den Nachweis der deutſchblütigen Abſtammung er⸗ bringen, mindeſtens eine abgeſchloſſene Volksſchulbildung be⸗ ſitzen, eine 24 Monate lange handwerkliche Lehrlings- oder Praktikantenausbildung nachweiſen oder die Geſellenprüfung abgelegt haben. Die Beihilfen werden ohne Rücksicht auf die Vermögens⸗ lage der Bewerber, fedoch nur unter der Bedingung gezahlt, daß die Bewerber ſich ſchriftlich verpflichten, nach Ablegung der Abſchlußprüfung an der Fachſchule bei der Behörde, die die Ausbildungsbeihilfe gewährt als Bauinſpektoranwärter in den Vorbereitungsdienſt einzutreten und für den Fall, daß ſie vor Ablauf einer zehnjährigen Dienſtzeit aus dem Beam⸗ tenperhältnis der Verwaltung ausſcheiden, für jedes nicht voll abgeleiſtete Jahr ein Zehntel der insgeſamt erhaltenen Beihilſen zurückzahlen. Die Ausbildungsbeihilfe iſt bei der Behörde zu beantra⸗ gen, bei der der Fachſchulbeſucher ſpäter in den Vorbereitungs⸗ dienſt einzutreten beabſichtigt. Im Land Baden iſt dies das Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium, Abt. für Waſ⸗ ſer⸗ und Straßenbau, Karlsruhe. Nähere Auskunft insbeſon⸗ dere über die Höhe der Unterſtützungsbeihilfen erteilen außer der vorgenannten Behörde die Bezirksſtellen der Waſſerſtra⸗ ßen⸗ und der Straßenbauverwaltung, die Arbeitsämter, Fach⸗ ſchulen und Berufsberatungsſtellen der Deutſchen Arbeitsfr out. Filmſchau. Der von dem bekannten Regiſſeur Lippl inſzenierte Ba⸗ varia⸗Film„Im Schatten des Berges“ behandelt in einer überaus ſpannenden Handlung ein Stück Heldentum aus unſerer ſchönen Bergwelt. Die Männer der Bergwacht ſetzen ihr Leben ein für jeden, der in Bergnot geraten iſt. Einer der Männer, der Lehrer Andreas Aichwalder(Attila Hör⸗ biger), läßt ſich durch die Liebe und Sorge eines Mädchens beſtimmen, aus der Bergwacht auszutreten. Die Mas gret Aber ſchon gilt er im Dorfe als Feigling, und die Männer der Bergwacht meiden ihn. In der Verzweiflung über ſein Ausgeſtoßenſein begeht er, um einen Beweis ſeines Mutes zu erbringen, eine tollkühne Tat: Er beſteigt als erſter die für unbezwingbar gehaltene Teufelswand auf dem Gei⸗ ſterkopf, die ſchon ſo viele Todesopfer gefordert hat. Neben den beiden genannten Hauptdarſtellern begegnen wir noch in tragenden Rollen Viktoria v. Ballasko, Franziska Kinz, Winnie Markus, Eliſe Aulinger, Richard Häufler, Hein⸗ rich Heilinger u. a. Ferner wirken vier bekannte Bergſteiger mit. i Grimm. Seit über fünf Jehrzehnfen gibt es ages Arzneimittel. Das bedeutet mehr * es 50Ojsbrige Erfahrung und Bewahrung. 55 Diesen Erfolgen verdankt das Hagen Kreuz 5 BAYER] das große und allgemeine Vertrauen. (Hanſi Knoteck) hätte ſonſt den Andres nicht geheiratet. Volksſchule Mannheim. Anmeldung der Schulanfänger. Auf das im Herbſt 1941 beginnende neue Schul⸗ jahr 1941/42 werden alle Kinder ſchulpflichtig, die dis zum 31. Auguſt 1941 das 6. Lebensjahr vol⸗ lenden. Die Möglichkeit einer vorzeitigen Aufnahme vor Beginn der Schulpflicht fällt fort. Die Anmeldung der hiernach ſchulpflichtig werdenden Kinder zur Volksſchule findet am 19. und 20. Mai 1941, jeweils von 11—12 Ahr im den einzelnen Schulhäuſern ſtatt. Die genaue Umgrenzung der Schulbezirke iſt aus den Anſchlägen an den Plakatſäulen, im Rathaus und den Gemeinde⸗ ſekretartaten der Vororte erſichtlich. Eier⸗Verteilung. Auf den vom 5. Mai bis 1. Juni 1941 gültigen Beſtellſchein 23 der Reichseierkarte werden für jeden Verſorgungsberechtigten auf Abſchnitt e 2 Eier ab 19. 5. 1941 auf Abſchnitt d 2 Eier ab 26 5.1941 abgegeben. Soweit die Eier ſchon früher bei den Verteilern vorhanden ſind, können ſie auch ſchon vor dem genannten Zeitpunkt ausgegeben werden. Bei verſpätetem Eintreffen der Eier behalten die Abſchnitte auch über ihre Laufzeit hinaus Gültiggeit. Stadtſchulamt. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. 8— Städt. Ernährungsamt Mannheim. Turnerbund„jahn“ Mhm.-Seckenheim. Unserem Mitglied WILHELM HERDT und seiner lieben Braut MARIA zur neutigen Vermählung herzliche Glücłe- und Segenswünsche, Der Vereinsführer. N56. Frauenſchaft Mhm.⸗Sechenheim. Einladung. Morgen Sonntag Nachmittag 3 Ahr findet im Saale der Wirtſchaft„Zum Löwen“ unſer diesjähriger Mütter⸗Nachmittag ſtatt, zu dem unſere Mitglieder, die Frauen des Reichs⸗ nährſtandes, des deutſchen Frauenwerkes und der Jugendgruppe herzlich eingeladen ſind. Ortsfrauenſchaftsleiterin der NS.⸗Frauenſchaft. Ortsabteilungsleiterin des Neichsnährſtandes. Perfekte Stenotonistin 2u möglichst baldigem Eintritt gesucht. Fulminawerk K. G. Franz Müller Mannheim- Friedrichsfeld. 1 kiſenbahnzüge voll Seiſe ſahren ins meer! In den deutſchen Haushaltungen gehen fahr⸗ aus, jahrein rund 100 Millionen Kilo Seife beim Waſchen mit hartem Waſſer verloren! verhütet dieſen ſinnloſen Verluſt durch vor⸗ heriges Weichmachen des Waſſers mit fjenko⸗ (30 minuten dor Bereitung der cauge im Waſchkeſlel verrühren! Das Waſchwaſſer wird dann weich wie Regen ⸗ waſler. Waſchpulver und Seife werden voll ausgenutzt! pa gene, b deſch 7/1 en waffe den 80 05 br n Hausfrau, begreife: Nimm Henko Spar Seife! dem mit Zahlung Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus April 1941 rührenden Gebühren werden bis ſpäteſtens 18. Mai 1941 Zahlung an die Stadttäaſſe fällig; Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ her⸗ zur An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis zum 20. Mai 1941 nach den Vorſchriften Semeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die Koſten wangsvollſtreckung zu erwarten. ine beſondere Mahnung einzelnen Säumigen erfolgt nicht. leiſtet, der hat bad. in Höhe von verbundene jedes Stadtkaſſe. Der Eisver kauf an Private von Brauerei Pfiſterer beginnt am Montag, den 19. Mai Die für zuſtehenden B nicht mehr an amtsgebühren, Feuerverſicher⸗] Für unterver ungsgebühren, Desinfektions⸗ gebühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. ten nicht Vert zuſtändigen 3 amtes in der Untermieter a über das Unt Ausgabe der Kohlenkarte oder für untervermietete Räume, die an Stockwerks hizun⸗ gen angeſchloſſen ſind, dürfen keine Anträge auf Unter⸗ mieter⸗Kohlenkarten geſtellt werden. Als Untermieter gel⸗ gehilfen und Hausgehilfinnen. Die Kohlenkarten für Untermieter werden durch die an dieſen Tagen wie gewöhnlich von 8— 12 Uhr vormittags und 2.30 5.30 Uhr nachmittags geöffnet. Die Einhaltung einer beſonderen Reihenfolge iſt bei der Abholung der Koh⸗ lenkarte für Untermieter nicht nötig. Vei der Antragſtellung iſt der Ausweis des Antragsberechtigten zur Abholung der Lebensmittelkarten vorzulegen. Falls die Abholung durch einen Beauftragten erfolgt, muß dieſer in der Lage fein, der Antragſtellung muß auch der Name des Kohlenhändlers, in deſſen Kundenliſte der Vermieter eingetragen iſt, ange⸗ wieder durch Anton Würz. geben werden. für Anter mieter. untervermietete Räume mit Einzelofenheizung rennſtoffe werden im Wirtſchaftsjahr 1941/2 Vermieter, ſondern an Untermieter zugeteilt. mietete Räume in zentralbeheizten Häuſern wandte, die keinen Mietzins zahlen, Gewerbe⸗ weigſtellen des Ernährungs⸗ und Wirtſchaſts⸗ Zeit vom 19. Mai bis 23. Mai 1941 an die uf Antrag ausgegeben. Die Zweigſtellen ſind ervermieterverhältnis Auskunft zu geben. Bei Städt. Wirtſchaftsamt Mannheim. Fräulein oder Frau mit ſchöner Handſchrift für leichte Büroarbeit halbtagsweiſe geſucht. Zuſchriften unſer Rr. 111 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Taſchenuhr gez. J. Hammer von der Wirtſchaft„Zur Linde“ bis Lorettoſtraße verloren. Abzugeben gegen Belohnung Lorettoſtraße 29. und eingetroffen. a wird entgegeng Schöne 2 Uimmer- Wohnung gegen ebenſolche oder rot⸗ und ſchwarzbunte, gekalbte und hochtragende Milchkühe Gämiliches Gchlachtvieh Intereſſenten wollen ſich vertrauensvoll an mich wenden. 5 Hermann Kreis, Viehkaufmann, Hemsbach a. Großer Transport Rinder — Die Tiere ſtammen aus guter Zucht. enommen und beſtens verwertet. d. Vergſtr.— Fernſprecher Weinheim 2317. 3 Zimmer⸗Wohnung zu tauſchen geſucht. Räheres in der Geſchäftsſt. d. Bl. Speiſekartoffeln und Futterkartoffeln kauft und verkauit Aufzucht 1 gesunde ju Weiße Leghorn Eintagsküken, Mehrtagskütken, sortierte Hennen kütken, Junghenneg von mehrjährigen Leistungshennen gepaart mit ersten Herdbuchhähnen. Alle Stammtiere sind blutuntersucht. Geflügelzucht Eduard Bähmer, Mpm.⸗Waldnof Langer Schlag 122 Fernsprecher: Mannheim 42631. f r n rauher Odenwaldlage, daher abgehärtete, ngtiere. Jeden Mittwoch und Samstag Schlupf. Mex. Schmich. Speiſekartoffeln zu verkaufen. Kloppenheimerstr. 20. Sängerbund. fieklame, die treibende Kraft, ße die immer wieder Umsatz schafft Goffesdienſt Or dn Evangel Kirche. 10 Uhr Hauptgottesdienſt.(Kollekte). Pfarrer 11 Uhr Kindergottesdienſt. Pfarrer Dr. Duhm. Sonntag, 18. Mai 1941 ung. Dr. Duhm. a mitbringen. Parteiamtliche Mitteilungen Jungmädel. Heute Mittag tritt die ganze J. M.⸗Gruppe um 15 Uhr vor dem Heim an. Sport und Turnſchuhe Liedertafel. Heute Abend 8.30 Uhr Probe. Männergeſangverein. Heute Abend 8.30 Uhr Probe. Hilfsfeuerwehr. Morgen Sonntag vorm. 8.45 Uhr antreten am Spritzenhaus(Mitteldorf). N Fußballvereinigung. Das für morgen Sonntag angeſetzte Kriegsmeiſterſchaftsſpiel der 1 Mannſchaft fällt aus und wird ſpäter nachgeholt. Spiele finden ſtatt; Heute Samstag 6.30 Uhr in Seckenheim Käfertal.— Morgen Sonntag 9.30 Uhr in Lindenhof (Schäferwieſe) Schüler geg. 08 Mannheim.— 2.30 Uhr in Ilvesheim 2 Jugend gegen Ilvesheim. erſammlungs⸗Anzeiger. Heute Abend 8.30 Uhr Probe. 1. Jugend gegen Wohnungsmeldeordnung für den Stadtfreiz Mannheim Aufgrund der 88 23, 49 des Bad. Polizeiſtrafgeſetz⸗ buches und§ 147 der Landesbauordnung wird mit Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs, ie als Anordnung aufgrund des§ 3 Abſ. 8 des eichsleiſtungsgeſetzes vom 1. September 1939, folgende Or tspolizeiliche Vorſchrift I. Allgemeines: 92851915 a Zweck der Vorſchrift a Die nachfolgenden Beſtimmungen bezwecken die Beſchaffung eines laufenden Ueberblicks über den ver⸗ fügbaren Wohnraum im Stadtkreis Mannheim. 52 erlaſſen: Geltungsbereich Den Beſtimmungen dieſer Meldeordnung unterliegen: 1. alle Wohnungen(auch Teilwohnungen) und Einzelwohnräume— mit oder ohne Kochgelegenheit in Alt- oder Reubauten ohne Rückſicht auf die Höhe der Miete; dazu gehören auch Wohnungen, die außer Wohnräumen Geſchäftsräume enthalten. N 3 2. zu Wohnzwecken geeignete Geſchüftsräume und unterbelegte Wohnungen nach Maßgabe des§ 6. Als Geſchäftsräume ſind alle nicht zu Wohnzwecken, ſondern zu geſchäftlichen, gewerblichen oder ſonſtigen beruflichen Zweczen benutzten Räume anzuſehen. 8 3 Ausnahmen Den e dieſer Meldeordnung unterliegen nicht: 0 1. die möbliert vermieteten Zimmer(auch im Be⸗ herbergungs gewerbe), 2. Wohnungen, die nur mit Rüchkſicht auf ein Dienſt⸗ oder Arbeitsverhälinis zwiſchen dem Arbeit⸗ eber und Wohnungsinhaber vermietet oder Ueber⸗ laſſen werden(Dienſt, und Werkwohnungen), i 3, Pächterwohnungen, die zuſammen mit dem Pachtgegenſtand verpachtet werden, 4. Wohnungen, die innerhalb eines Hauſes ge⸗ tauſcht werden. II. An⸗ und Abmeldepflicht. UMumeldung von Wahn ungen und Wohnräumen Leerſtehende, unbenutzte, freiwerdende ſowie neu⸗ erſtellte oder durch Umbau gewonnene Wohnungen und Wohnräume ſind bei der Gemeindebehörde inner⸗ halb einer Friſt von 3 Tagen anzumelden. Leerſtehende Wohnungen(Wohnräume) ſind nichteingerichtete, un⸗ benutzte ſind unbewohnte eingerichtete Wohnungen (Wohnräume). Unbenutzte Wohnungen(Wohnräume) ſind nicht zu melden, wenn die Richtbenutzung nicht länger wie 6 Wochen dauern wird; nach Ablauf von 6 Wochen 3 ſie jedenfalls ſofort zu melden. Sofern von vorn⸗ erein feſtſteht, daß die Richtbenutzung nicht länger mie 6 Wochen dauern wird, ſind die Wohnungen (Wohnräume) binnen der dreitägigen Friſt zu melden. Richt meldepflichtig ſind ferner unbenutzte Wohnungen (Wohnräume) im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt Abweſender. 5 Die dreitägige Friſt beginnt: a 1. bei zurzeit leerſtehenden oder meldepflichtigen unbenutzten Wohnungen(Wohnräumen) am Tage nach der Veröffentlichung dieſer Vorſchrift, bei fpäter⸗ hin leeſſtehenden oder meldepflichtigen unbenutzten Wohnungen(Wohnräumen) mit dem Beginn des Leerſtehens oder der Richtbenutzung: 2. bei freiwerdenden Wohnungen(Wohnräumen), deren Freiwerden dem Meldepflichtigen bereits bekannt iſt, am Tage nach der Veröffentlichung dieſer Vor⸗ ſchrift, bei ſpäterhin freiwerdenden mit dem Tage, an dem der Meldepflichlige erfährt(z. B. durch Kündi⸗ gung, Räumungsurteil, Räumungsvergleich), daß die Wohnung(Wohnräume) frei wird; 3. bei neuerſtellten oder durch Umbau gewonnenen Wohnungen(Wohnräumen) mit der baupolizeilichen Bezugserlgubnis oder, falls eine buupolizeiliche Ge⸗ nehmigung nicht erforderlich iſt, 2 Wochen vor der Bezugs fähigkeit. 3 wenn die Wohnung(Wohnräume) zur Vermietun angeboten wind. Sie Aameldepflich beſeht in leg ſicht ſteht oder der Hauseigentümer ſelbſt die Wohnung (Wohnräume) beanſpruchen will. f Abmeldung vermieteter Wohnungen und Wohnräume 5 Die der Anmeldepflicht nach§ 4 unterliegenden Wohnungen(Wohnräume) ſind bei der Gemeinde⸗ behörde ſofort, ſpäteſtens am nächſten Werktag nach der Vermietung oder anderweitigen Verfügung, ins⸗ beſondere auch bei Ingebrauchnahme durch den Haus⸗ eigentümer ſelbſt, abzumelden. Die Umwandlung von ſchäftszwecken(Unterſtellung von Möbeln) iſt nach der Anordnung des Oberbürgermeiſters vom 17. 6. 1940 nur mit deſſen vorherige Zuſtimmung zuläſſig. als die um 1 vermehrte Zahl der Bewohner beiträgt. Perſon gerechnet, Vorübergehend anweſende Perſonen werden nicht gezählt, dagegen vorübergehend für kür⸗ Die Anmeldung hat in allen Fällen ſchon vor Ablauf der Friſt und zwar ſofort zu erfolgen, ällen auch dann, wenn ein Mieter bereits in Aus⸗ zu verwenden, die bei der Gemeindebehörde koſtenlos Wohnräumen in Räume anderer Art(z. B. zu Ge⸗ 8 6 An⸗ und Abmeldung von zu Wohnzwecken geeigneten Geſchäftsräumen und Meldung von unterbelegten Wohnungen Leerſtehende, unbenutzte, freiwerdende, ſowie neu⸗ erſtellte oder durch Umbau gewonnene Geſchäfts⸗ räume, die zu Wohnzwecken geeignet ſind, ſind in entſprechender Anwendung der Beſtimmungen in 88 4 und 5 bei der Gemeindebehörde zu melden. Dabei iſt es gleichgültig, ob dle Geſchäftsräume mit Wohn⸗ räumen zufammenhängen oder nicht. Zurzeit unterbelegte oder ſpäterhin unterbelegt werdende Wohnungen ſind vom Wohnungsinhaber der Gemeindebehörde ſoſort zu melden. Als unter⸗ belegt gelten ſolche Wohnungen, die einſchließlich der Dach⸗ und Untergeſchoßräume mehr Räume haben, Dabei werden zwei Kinder unter 7 Jahren als eine zere Zeit abweſende, ſowie im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt abweſende. Küchen, Badezimmer und ſonſtige nicht zum dauernden Aufenthalt von Menſchen im Sinne der Bauvorſchriften geeignete Räume, ferner zuläſſiger Weiſe zu Geſchäftszwecken(§ 2 Abf 2) verwendete Räume bleiben außer Betracht. Künftige Aenderungen der Perſonenzahl ſind jeweils ſoſort zu melden. Erfüllung der Meldepflicht Zu den in 88 4⸗ 6 vorgeſchriebenen Meldungen ſowie von der Gemeindebehörde etwa geforderten Ergänzungen iſt der Hauseigentümer oder der ſonſt Verfügungsberechtigte verpflichtet. Der Hauseigen⸗ tümer haftet neben dem Vertreter. Die Wohnungs⸗ haber und Wohnungsſuchenden ſind verpflichtet, dem Meldepflichtigen Auszunft zu geben, ſoweit dies zur A der Meldepflicht erforderlich iſt, Für die An⸗ und Abmeldung von Wohnungen und Wohnräumen nach§8 4, 5 und 6 Abſ. 2 (außer Schlußſatz ſind die amtlichen Vordrucke zu erhältlich ſind. Die An⸗ und Abmeldung von Ge⸗ ſchäftsräumen nach§ 6 Abs. 1 müſſen die genaue Darlegung der Verhältniſſe enthalten. Die Meldepflicht gilt nur dann als erfüllt, wenn die Meldungen voll⸗ ſtändig und wahrheitsgemäß(auch hinſichllich des Mietbetrags) erſtattet und innerhalb det vorgeſchriebe⸗ nen Friſt bei der Gemeindebehörde eingegangen find. 8— Veſichtigungsverpflichtung Der Verflaungs berechtigte hat den Beauftragten der Stadt, die ſich als ſolche ausweiſen, in der Zei! 8 9 Deffentliche Anzeigen Chiffreanzeigen in der Tagespreſſe oder in ſonſtigen öffentlichen Blättern über Wohnungen und Bäume, die der Meldepflicht nach dieſer Vorſchrift unterliegen, ſind unzuläſſig. 8 10 Wohnungsvermittler Die Wohnungsvermittler ſind verpflichtet, der Gemeindebehörde die bei ihnen gemeldeten Wohnun⸗ gen und Räume, die der Meldepflicht nach dieſer Vor⸗ ſchrift unterliegen, ſofort anzuzeigen. III. Schlußbeſtimmungen. 8 11 Strafbeſtimmungen Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſer Meldeordnung oder gegen die aufgrund derſelben er⸗ gangenen ſchriftlichen Verfügungen werden nach 8 40 des Bad. Polizeiſtrafgeſetzbuches oder nach den Straf⸗ beſtimmungen des Reichsleiſtungsgeſetzes mit Geld⸗ ſtrafe, Haft oder Gefängnis beſtraft. Falſche Angaben zur Täuſchung der Behörde werden mit Geldſtrafe bis zu 150.— Rm oder Haft bis zu 8 Tagen beſtraft, ſofern nicht eine längere Beſtrafung nach dem Reichs leiſtungsgeſetz verwirkt iſt. 8 12 a Inkrafttreten i Dieſe Meldeordnung tritt am Tage nach der Ver⸗ öffentlichung in Kraft. Mannheim, 6. Mai 1941. Der Oberbürgermeiſter. Nr. 5495. „Vollziehbar!“ Mannheim, den 8. Mai 1944. i 1 Der Landes kommiſſär, „Vorſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift wird hiermit bekanntgemacht. Die Meldungen an das Städt. Quartieramt— Wohnung? meldeſtelle— Rathaus N 1, Zimmer 47 zu richten. Für die An⸗ und Abmeldung von Wohnungen und Wohnräumen ſind amtlich Vordrucke zu verwenden, die bei der Woh nungsmeldeſte le, in den Gemeindeſekretariaten fund den Zweigſtellen des Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamtes koſtenlos erhältlich ſind. J von 10— 16 Uhr die Beſichtigung der meldepflichtigen Wohnungen und Räume(88 4—6) zu geſtatten. Mannheim, den 12. Mai 1941. 3 Der Oberbürgermeiſter.