Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 41. Jahrgang Freitag, den 23. Mai 1941 Nr. 119 Zwei Jahre„Stahlpakt“ Vor zwei Jahren wurde der deutſch⸗italieniſche Bünd⸗ nispakt abgeſchloſſen. Zwei ereignisreiche Jahre ſind ver⸗ gangen, ſeitdem am 22. Mai 1939 in Berlin das durch gleiche Geſinnung begründete Freundſchaftsband und die aus gemeinſamer Lebensanſchauung ſich ergebende Schick⸗ ſalsverbundenheit zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und dem faſchiſtiſchen Italien zu einem ſtäh⸗ lernen Bündnispakt erhärtet wurde.„Die beiden Regierun⸗ gen ſind der feſten Ueberzeugung, daß es in Europa kein einziges politiſches Problem gibt, das nicht bei allſeitig 8 Willen auf friedlichem Wege gelöſt werden könnte. ie ſind aber zugleich feſt entſchloſſen, vor der Drohung mit Gewalt keinen Schritt zurückzuweichen, ſondern die Le⸗ bensrechte ihrer Völker mit ihrer ganzen Kraft und allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu verteidigen. An der unlöslichen und ſchickſalhaften Verbundenheit des Groß⸗ deutſchen Reiches mit dem italieniſchen Imperium kann in Zukunft niemand in der Welt mehr zweifeln, deuteln oder gar rütteln. Jedem Eingriff in italieniſche oder deutſche echte wird in Zukunft die geſchloſſene Kraft beider Län⸗ der entgegenſtehen.“ Dieſe warnenden Worte, die Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop damals vor Preſſevertre⸗ tern an die Adreſſe der plutokratiſchen Kriegshetzer rich⸗ tete, haben heute geſchichtlichen Wert. Die demokratiſchen Einkreiſungspolitiker haben nicht nur ihre ſträflichen Win⸗ kelzüge mit den bedenklichſten Mitteln fortgeſetzt, ſondern drei Monate ſpäter den Kriegsbrand entfacht mit der Ab⸗ ſicht, die Aufſtiegskraft der beiden jungen Nationen, die durch dieſen Pakt neu beflügelt wurden, zu erſticken. Schon ein viertel Jahr ſpäter ſtanden Deutſchland und Italien vor der Notwendigkeit, ihre gleiche Geſinnung und ihren gemeinſamen Willen mit dem Schwerte vor gemeinſamen Gefahren zu verteidigen. Blieb auch Italien zunächſt Ge⸗ wehr bei Fuß, ſo hat es doch in den erſten neun Monaten des Krieges durch ſein Verhalten als Flankendeckung manche gefährlichen Pläne und Berechnungen des Gegners über den Haufen geworfen, bis es auf den Befehl ſeiner Führung mit den deutſchen Schickſalsgenoſſen Schulter an Schulter in den offenen Kampf trat. Es iſt ſelbſtverſtändlich, und es gehört zum Sinn des deutſch⸗italieniſchen Bündniſſes, daß die Kräfte der beiden Nationen, wenn ſie— wie es geradezu zur Funktion der Achſe gehört— auch räumlich getrennt eingeſetzt waren, ihre verſchiedengearteten Aufgaben dennoch auf das ge⸗ wiſſenhafteſte einander anzupaſſen wußten. Während Deutſchland in den Wintermonaten ununterbrochen ſeine Schläge gegen das Haupt Englands in Europa richtete, hat Italien dem Herz des Empire in Afrika trotz großer geg⸗ neriſcher Uebermacht und härteſter Strapazen großen Scha⸗ den zugefügt und auch auf dem Balkan den Boden vorbe⸗ reitet, auf dem dann die Streitkräfte beider Nationen ge⸗ meinſam antraten, um in nicht geahntem Siegeszug den europäiſchen Kontinent von dem britiſchen Störenfried endgültig zu ſäubern. England mag daraus erſehen, daß die Solidarität, die Deutſchland und Italien in dieſem Kampfe verbindet, keineswegs allein auf der Ueberzeugung beruht, daß der britiſche Einfluß im Lebensraum eines je⸗ den von ihnen beſeitigt werden ſollte. Vielmehr ſind beide Achſenmächte entſchloſſen, überall, wo England als Kriegs⸗ macht auftritt, ihren Kriegsſchauplatz zu ſehen, auf dem der britiſche Feind mit wuchtigen Schlägen zu treffen iſt. Eng⸗ land iſt für die Achſenmächte— für jeden und für ſie ge⸗ meinſam— überall der Gegner, wo immer es den Kampf 5 In dieſer Vereitſchaft iſt vor zwei Jahren. s Bündnis geſchloſſen worden.„Deutſchland und Ita⸗ lien“, ſo telegraphierte nach dem feierlichen Abſchluß der Führer dem Duce,„zu einem Block von 150 Millionen ver⸗ eint, werden ſtets zuſammenſtehen, um das heilige Erbe der Ziviliſation zu verteidigen und einen auf Gerechtigkeit gegründeten Frieden zu ſichern.“ Der zweite Jahrestag des Stählernen Paktes findet, wie der diplomatiſche Mitarbeiter der Agenzia Stefani er⸗ klärt, auch im geſamten italieniſchen Volk ſtärkſten Wider⸗ hall. Als der Pakt ſeinerzeit abgeſchloſſen wurde, behaupte⸗ ten die Londoner und Pariſer Politiker, daß er beim erſten Zuſammenſtoß an der Alpenfront in die Brüche gehen würde. Zuſammengebrochen iſt nicht er, dagegen das eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Bündnis. Der Stählerne Pakt iſt harten Prüfungen ausgeſetzt geweſen, die ſeine Feſtigkeit voll be⸗ ſtätigt haben. Die Solidarität zwiſchen den beiden Staaten iſt nunmehr tief im Bewußtſein des italieniſchen und des deutſchen Volkes verankert, die auf allen Gebieten brüder⸗ lich zuſammenarbeiten. Jeder feindliche Verſuch, die deutſch⸗ italieniſchen N zu trüben, iſt am Stählernen Pakt zerſchellt. Anläßlich des Jahrestages des Stählernen Paktes bekräftigen die beiden Verbündeten vor aller Welt ihre totalitäre Solidarität und ihre vollkommene Ueberein⸗ ſtimmung nicht nur in dem Willen, den Krieg unerbittlich bis zum Siege weiterzuführen, ſondern auch hinſichtlich der Art die Welt zu reorganiſteren Die Ereigniſſe baben be⸗ wieſen, daß der Pakt tatſächlich die Achſe der Neuordnung Europas und zuſammen mit dem Dreimächtepakt die Grund⸗ lage der neuen Weltordnung bildet. Der Stählerne Pakt hat zum Zuſammenſchluß von zwei parallelen nationalen Er⸗ neuerungsbewegungen, die ihre geſchichtliche Entwicklung noch nicht vollendet hatten, zweier auf das gleiche politiſche und soziale Ideal zuſtrebenden Revolutionen, zweier wirt⸗ ſchaftlicher Autarkien, die ſich gegenſeitig ergänzen, und eier den europäiſchen Kräfte geführt, die ſich gegen n Niedergang auflehnen und für die Jahrtauſende alte europäiſche Kultur eintreten Dieſer Pakt ſollte, wie„Po⸗ Polo di Roma“ ſchreibt, die Wehrkraft der beiden Länder au einer machtvollen 1 zuſammenſchweißen. Nach ſei⸗ Der Entſtehungsgeſchichte follte er nicht dem Kriege, ſondern 2 Treffer auf Kriegsschiffen Großer Erfolg unſerer Luftwaffe gegen die britiſchen See ſtreitkräfte im Mittelmeer.— Vereitelter Einflugverſuch an der Kanalküſte. Berlin, 22. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Deutſche Kampf. und Sturzkampfflugzeuge griffen am geſtrigen Tage mit großem Erfolg britiſche Seeſtreitkräfte im öſklichen Mittelmeer an. Bomben ſchweren und ſchwer. ſten Kalibers trafen ein Schlachtſchiff, ſechs Kreuzer und einen Jerſtörer. Auf vier Kreuzern entſtanden Brände, ein Kreuzer zeigte Schlagſeite. An den Angriffen bekeilig⸗ ken ſich auch ikalieniſche Torpedoflugzeuge. Im gleichen Seegebiet wurden ein feindliches Unkerſeebookl von einer Bombe getroffen und ein Handelsſchiff ſchwer beſchädigk. In Nordafrika vor Tobruk lebhafte Spähtrupptäligkeik. Bei Sollum ſchoſſen deutſche Jagdflieger von ſechs angrei⸗ fenden britiſchen Kampfflugzeugen fünf ab. Bei dem Verſuch des Feindes, am Tage in das be⸗ ſetzte Gebiet an der Kanalküſte einzufliegen, wurden ohne eigene Verluſte ſechs britiſche Jagdflugzeuge und ein Käͤmpfflugzeug im Luftkampf abgeſchoſſen. Einzelne feind⸗ liche Flugzeuge warfen Sprengbomben auf die Inſel Hel⸗ goland. Es entſtanden lediglich Schäden in Wohnvierkeln. Die Zivilbevölkerung hat einige Verluſte an Token und Verletzten. Marineartillerie ſchoß zwei der angreifenden briliſchen Flugzeuge ab. Sonſt fanden keinerlei weitere Einflüge des Feindes in das Reichsgebiet ſtalt. In der Jeit vom 18. bis 21. Mai verlor der Jeind zu⸗ ſammen 37 Flugzeuge. Hiervon wurden 22 durch die Luft. waffe, drei durch Marinearkillerie abgeſchoſſen, der Reſt am Boden zerſtört. Während der gleichen Zeit gingen elf eigene Flugzeuge verloren.“ 0 Engliſcher 12 000 Tonnen Frachter korpediert. Aſſociated Preß meldet aus Newyorker Schiffahrtskrei⸗ ſen, daß der britiſche Frachter„Huntingdon“(11849 BRT) 8 und ein Teil ſeiner Mannſchaft in Liſſabon ge⸗ andet iſt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Bomben auf Tobruk und Malka.— Gegenangriffe italieni⸗ ſcher ktavallerie in Oſtafrika. Ro m, 22. Mai. Der italieniſche Wehrmachksbericht vom Donnerskag hal folgenden Worklaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: In Nordafrika an der Tobruk⸗Fronl Arkillerietätigkeit. Italieniſche und deutſche Flugzeuge haben Bakterien und Nachſchubanlagen von Tobruk bombardiert. Es wurden fünf Blenheim⸗ Bomber abgeſchoſſen. Italieniſche und deutſche Flugzeuge haben auf Malta einen Flugplatz bombardiert, wobei am Boden drei Flug⸗ zeuge in Brand gerieten. In Oſtafrika iſt im Gebiet von Galla Sidamo ein Berſuch der Engländer, in unſere Stellung einzudringen, vereitelt worden. Gegen weitere feindliche Abteilungen rich teten ſich Gegenangriffe unſerer Kavallerieabkeilungen. die den Feind zurückſchlugen. Eine Hurricane wurde ſüdlich von Pankelleria von der Marineflak abgeſchoſſen.. Eines unſerer Unterſeeboote iſt nicht zu ſeinem Stüß⸗ punkt zurückgekehrt.“ 0 Oer torpedierte engliſche Kreuzer Ueber die im italieniſchen Wehrmachtsbericht genannte lorpedierung eines engliſchen 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzers dhe Igenzia Stefani folgende Einzelheiten:„Zwei italieniſche zorpedoflugzeuge ſichteten abends im Kanal von Caſo einen on vier Zerſtörern begleiteten Kreuzer. Der Kreuzer, der berraſchend angegriffen wurde, konnte durch zwei Tor⸗ edos getroffen werden. An Bord ereigneten ſich ſtarke tploſionen, und der Kreuzer bekam ſofort Schlagſeite. Die eiden italieniſchen Torpedoflugzeuge ſind, obwohl eines on ihnen getroffen worden war, zu ihren Stützpunkten zu⸗ lickgekehrt. der Erhaltung des Friedens dienen. Als dann aber der Krieg von der Einkreiſungspolitik der ſatten Länder her⸗ aufbeſchworen worden ſei, habe ſich die vereinte Wehrkraft als ſcharfes Schwert erwieſen, um auf allen Gebieten und auf allen Kriegsſchauplätzen dem unerſchütterlichen Wollen der Achſenmächte zum Triumph zu verhelfen.„Meſſaggero“! bezeichnet den Stahlpakt als das Symbol des neuen Europa und die logiſche, e und notwendige Folge der Gleichrichtung zweier Revolutionen, die zur Wiederherſtel⸗ lung der Ordnung und Gerechtigkeit auf dem europäiſchen Kontinent und gle 10 0 5 5 Sicherung des Lebensraumes r die Arbeit und die ürfniſſe materieller und ideeller rt des italieniſchen und des deutſchen Volkes berufen wor⸗ den ſeien. Das europäiſche Geſchehen der letzten Jahre ſpie⸗ ele die„ des Paktes wider, der„in 9 eines politiſchen und militäriſchen e auch ormell die Uebereinſtimmung der Anſichten feſtzulegen be⸗ timmt war“. Die unlösliche Einheit der nationalſozialiſti, ſchen und faſchiſtiſchen Revolution ſei, wie„Lavoro Fasciſta um Jahrestag des Stahlpaktes ausführt, dazu beſtimmt, ie Grundlage für eine neue und hohe Kultur zu bilden. Dies ſei der Sinn des Faſchismus und der Sinn der Achſe ſowie des Krieges und Sieges, den die beiden Völker Schul⸗ ter an Schulter erkämpfen. 3 „HDomiuri“ meint, die ſcharfen der Volksſtimmung zu vermitteln. Der trakiſche Heeresbericht Der Bericht des irakiſchen Oberkommandos vom Don⸗ nerstag meldet von der Weſtfront keine Aenderung der Lage. An der Südfront haben die irakiſchen Truppen in Verbindung mit den irregulären nationalen Streitkräfter. mehrere Stunden lang die britiſchen Stellungen angegrif⸗ fen. Die Artillerie hat dem Feind ſchwere Menſchenver⸗ luſte beigebracht. Die irakiſche Luftwaffe unternahm meh⸗ rere Erkundigungsflüge über Eineldebbane und über an⸗ deren Gebieten. Beobachtungsflugzeuge griffen den Stüh⸗ punkt Cineldebbane an, den ſie bombardierten und mit Maſchinengewehrfeuer belegten. Genaue Treffer wurden feſtgeſtellt und Brände verurſacht. Ein Glabiatge⸗Flugzeug, das die Aktionen verhindern wollte, wurde abgeſchoſſen, ein anderes Flugzeug mußte mit Feuer an Bord notlan⸗ den. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Zahl der Flugzeuge, die am Dienstag in Habbaniyah getroffen wurden, ſich auf 24, und zwar 20 zweimotorige und vier einmotorige Maſchi⸗ nen, beläuft. Irakiſche Polizeiſtreitkräfte blieben in Ver⸗ bindung mit den irregulären nationalen Streitkräften nach wie vor Herr der Lage und behinderten die Tätigkeit des Feindes an allen Punkten. Am Mittwoch morgen 4.30 Uhr erſchienen zweimal hintereinander feindliche Flugzeuge über Raſchid. Mehrere Bomben wurden abgeworfen, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Ueber Moſſul warf der Feind Flugblätter ab. Saud⸗Arabiens Anſpruch an England. Damaskus, 22. Mai Nach einer Meldung aus Oſchid⸗ dah hat die ſaudiſche Regierung dem britiſchen Geſandten Sir Reader Bullard eine Note zugeſtellt, in der der An⸗ ſpruch auf den Hafen von Akaba formell geſtellt wird. Evakuierung Gibraltars unwiderruflich Vichy, 22. Mai. Aus einer hier vorliegenden Meldung aus La Linea iſt der Befehl zur Evakuierung der geſamten Bevölkerung von Gibraltar, die nicht zum Militärdienſt an Ort und Stelle verwendet werden kann, unwiderruflich. Die⸗ jenigen Perſonen, die dieſem Befehl nicht nachkommen, wer⸗ den beſtraft. Die Evakuierung wird zwei Tage dauern. Die Evakuierten können nur eine Summe von zehn Pfund mit⸗ nehmen. Die Geſamtzahl der Perſonen, die evakuiert wer⸗ den ſollen beträgt rund 2000. Syrien ſteht zu Petain Zuſtimmung zur Erklärung des Generals Dentz. Vichy, 22. Mai. Die ſyriſche Preſſe nimmt Stellung zu der Erklärungedes Oberkommiſſars für Syrien und Liba⸗ non, General Dentz. Die ſyriſche Preſſe hat der Botſchaft des Oberkommiſſars ein begeiſtertes Echo gewidmet, heißt es in einer amtlichen franzöſiſchen Auslaſſung. Sie unter⸗ ſtreicht vor allem den entſchloſſenen Ton, den General Dentz . angeſchlagen hat, und die Betonung der Notwendigkeit für Syrien und Libanon, mehr denn je die Bande mit Frank⸗ reich zu feſtigen. Die Zeitung„Beſchire“ ſchreibt:„Die kluge Stellungnahme von General Dentz hat uns bis zur Stunde die Schrecken des Krieges erſpart, denen andere Völker zum Opfer fielen. Frankreich wacht über unſer Schickſal, ſchenken wir ihm unſer Vertrauen.“ In der Zeitung„Yom“ heißt es:„Mit tiefer Entrüſtung nahm die Bevölkerung von den britiſchen Angriffen mit Maſchinengewehren auf Stadtviertel von Beirut, einer of⸗ fenen Stadt, Kenntnis. Die britiſchen Behauptungen enk⸗ behren jeder Grundlage und ſind nur ein Vorwand, um die Ausdehnung des Konfliktes auf außereuropäiſche Län⸗ der zu erreichen.“ Die Zeitung„L Orient“ erklärte:„Nach der Botſchaft von General Dentz haben wir offen unſere Stellungnahme angegeben. Wie auch die Entwicklung über uns kommen wird, wir werden ſie immer im Geiſt der Einigkeit der Franzoſen unter ſich und der Einigkeit zwiſchen Franzoſen, Syriern und Libaneſen hinnehmen. Der Mann, der heute Frankreich neu erſtehen läßt, wacht über uns, ge⸗ ben wir ihm das größte Vertrauen.“ In der Beirutef Zei⸗ tung„Le Matin“ heißt es:„Die verſchiedenſten Auslegun⸗ gen wurden gewiſſen Ereigniſſen gegeben Das Ohr war ge⸗ ſpannt, Aufklärungen und Erklärungen zu erhalten. Die Nortreter boben die Ungewißheit klargeſtellt die uns bis zu dieſem Tage beunruhigte. Sie haben uns die Wahrheit ge⸗ ſagt. Nach der Rundfunkrede des Oberkommiſſars General Dentz beſteht keinerlei Zweideutigkeit mehr.“ Luftangriff auf britiſchen Flugplatz in Transjordanien. Bagdad, 23. Mai. Der engliſche Flugplatz bei Amman in Transjordanien wurde von der irakiſchen Luftwaffe an⸗ gegriffen. Nähere Nachrichten liegen noch nicht vor. Es iſt dies das erſte Mal, daß die irakiſche Luftwaffe die Eng⸗ länder außerhalb des Irak angreift. 5 „Japan geht mit ſeinen Freunden 3 Tokio, 22 Mai. Die japaniſche Preſſe beſchäftigt ſich mit der Frage kommender nordamerikaniſcher Entſcheidungen in Zuſammenhang mit den. im Nahen Oſten. eußerungen Stimſons, Knox' und anderer ſeien nur Verſuchsballone, um Rooſe⸗ velt vor ſeiner Erklärung am 27. Mai eine klare Kenntnis u vermit„Miyako“ meint, die US A⸗Hilfe für England ſei im Hinbilck auf die voraus⸗ ſichtlichen 1 der füngſten politiſchen Entwicklung in Europa endgültig zu ſpät. Europa und Aſien ſtünden jetzt am Scheidewege Für Japan jedoch gebe es nur einen 9295 nämlich den, Arm in Arm mit ſeinen Freunden zu gehen.. 5 a —— „Gymbol des Widerſtandes“ „Irak, ein heiliger Name geworden“. Damaskus, 22. Mai. Der Zuſtimmung der hemenltl⸗ ſchen Bevölkerung zum arabiſchen Freiheitskampf gibt die Haupt„Atiman“ Ausdruck.„Atiman“, die in Sana, der Hauptſtadt des Landes, erſcheint, iſt die einzige Zeitung des Yemen.„Der Name Irak“, ſo ſchreibt das Blatt,„iſt ein heiliger Name geworden. Er iſt Symbol des arabiſchen Widerſtandes gegen die britiſche Tyrannei. Wir wünſchen, daß die irakiſche Militärmiſſion im Yemen bleibt und uns ſchnell und gründlich lehrt, wie man das Schwert gegen Großbritannien führt. Dieſe Militärmiſſion iſt uns Unter⸗ pfand der irakiſch⸗yemenitiſchen Solidarität“. Unter Führung des Großmuftis von Jeruſa⸗ lem iſt in Bagdab ein Oberſter Ausſchuß gebildet worden, der es ſich zur Aufgabe geſetzt hat, den Kampf ge⸗ gen die engliſchen Unterdrücker zu organiſieren. In acht mohammedaniſchen Maſſenverſammlungen in Peking, an denen auch zahlreiche auswärtige Vertreter, darunter aus Mandſchukuo und Hſinking ſowie Tartaren teilnay⸗ men, wurde eine Entſchließung angenommen, in der der Irak zu ſeiner Entſcheidung, die Waffen gegen England, den traditionellen Feind aller Mohammedaner, zu erheben, beglückwünſcht wird. dem Irak wurde in einem Tele⸗ gramm die Anteilnahme und tatkräftige Hilfe von 50 Mil⸗ lionen Mohammedanern im Fernen Oſten zugeſichert. Luffſtützvunkt Habbaniyah bombardiert Wie aus Beirut über Vichy gemeldet wird, gab der irakiſche Generalſtab folgende Sonderverlautbarung her⸗ aus:„An der Weſtfront geht der Kampf im Gebiet von An e weiter. Irakiſche Flugzeuge unternahmen einen heftigen Bombenangriff auf den Luftſtützpunkt Hab⸗ baniyah, wodurch ſchwerer Schaden verurſacht wurde und mehrere Hallen und Depots in Brand gerieten Die Brände waren noch auf weite Entfernung hin ſichtbar. Andere Luftgeſchwader beſchädigten durch MG⸗Feuer zwei For⸗ mationen engliſcher Flugzeuge auf dem Boden, und zwar handelte es ſich um etwa 20 zweimotorige Apparate Ein feindliches Gloſter-Flugzeug wurde unmittelbar nach dem Start abgeſchoſſen, ebenſo eine Hurricane. die die frakiſchen Flugzeuge zu verfolgen verſuchten. Von zwei Gloſter⸗Ma⸗ ſchinen, die einen Gegenangriff unternahmen, wurde eine durch MG-Feuer zum Abſturz gebracht, während die zweite die Flucht ergriff. Alle frakiſchen Flugzeuge kehrten unberſehrt von dieſen Operationen zurück.“ Britiſche„Transportfeiertage“ Oelmangel als Folge der Tankerverluſte. Die Oelfrage nimmt, obgleich England und Amerika den unbeſchränkten Zugang zu den größten Erdölquellen der Welt beſitzen, infolge der Transportſchwierigkeiten, die durch die ſyſtematiſche Verſenkung und Zerſtörung von Tan⸗ kern hervorgerufen würden, immer ernſtere Formen an. In internationalen Oelkreiſen bringt man jetzt zwei Nach⸗ richten, die anſcheinend ohne jede Verbindung ſind, mitein⸗ ander in Zuſammenhang Die erſte kommt aus London und berichtet über eine Verordnung des britiſchen Kriegsmini⸗ ſteriums, derzufolge für die engliſche Wehrmacht ein Tag in der Woche zum„Transportfeiertag“ gemacht wird. An die⸗ ſem Tage dürfen, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, keine Militärfahrzeuge auf den Straßen fahren. Von amtlicher engliſcher Seſte wird dieſe überraſchende Maßnahme damit begründet, die engliſche Armee brauche dringend„Ausbeſ⸗ ſerungstage zum Ueberholen und zur Reparatur der Fahr⸗ zeuge!“ Außerdem ſchaffe die Einrichtung wichtige Erſpar⸗ niſſe bei der Abnutzung von Fahrzeugen. Schließlich aber würden auch rieſige Mengen von Brennſtoff geſpart. An dieſen Tagen ſind nicht nur militäriſche Uebungen und Uebungsfahrten verboten, ſondern ſelbſt die Fahrten der Laſtkraftwagen zur Verpflegung der Truppen finden nicht ſtatt. Es werden vielmehr Sonderrationen eigen Tag zuvor ausgegeben. In hieſigen unterrſchteten Kreiſen weſſt man darauf hin, daß eine ſolche Maßnahme nur verſtändlich ſei, wenn Englands Oelverſorgung infolge des Verluſtes an Tankern eln gefährliches Stadium erreicht hätte. Die zweite Meldung ſtammt aus Waſhington und be⸗ richtet, der Präſident plane die Anlegung einer beſonderen „Pipe⸗Linie“ zur Heranſchaffung des Oels nach der ameri⸗ kaniſchen Oſtküſte. Ohne dieſe„Pipe⸗Linie“ müſſe der Ver⸗ brauch von Brennſtoff im öſtlichen Teil der Vereinigten Staaten innerhalb der nächſten Monate ſtark eingeſchränkt werden. Auch dieſe Nachricht bringt man hier in Zuſam⸗ menhang mit dem Mangel an Tankern und nimmt an, daß England den Präſidenten um Ueberlaſſung amerikaniſcher Tankſchiffe für die Atlantiktransporte gebeten hat. * Dreiklang der Heimates Ein Hans-Ernst- Roman 17) Gut, ich kann es nicht ändern. Aber es war nicht ſo. Es war etwas anderes, ganz etwas anderes, für das ich jetzt keinen rechten Namen finde, denn ich weiß, daß ich doch keinen Glauben finde. Vielleicht wäre alles leichter und ein⸗ facher, wenn ich niemals fortgegangen wäre aus der hei⸗ mat. Damals, ja, da waren Sie noch ein kleines Kind, dem ich manchmal Haſelnüſſe mitbrachte, wenn ich zur Schule ging. Und als ich einmal nachſitzen mußte, da waren Sie es, die den Schlüſſel umdrehte, ſo daß ich wieder heraus⸗ verſchloſſen hatte. Es hat ſicher auch das keinen Sinn, wenn ich Ihnen das alles erzähle. Aber es iſt doch ſo, daß man gerne an das zurückdenkt, weil es ſo fern liegt und weil die Menſchen in der Heimat abgerückt ſind von mir. Es iſt kein inneres Ver⸗ hältnis mehr da und darum wollte ich wieder fort.“ Sie ſah ihn überraſcht an. 5 „Ja, ja, an dieſem Vormittag, als Sie mich damals in Bruck ſahen, da wollte ich fort. Ich wollte das alles hier nicht mehr beginnen. Aber es kam dann anders und doch llaube ich. daß ich draußen in der Fremde nicht einſamer N Ich dächte aber, am ſchönſten iſt es doch in der Hei⸗ ig. leiſe. i hat ſchon ſeine Richtigkeit. Aber man müßte nicht Man müßte einen Menſchen haben, zu dem man inte, wenn einem das Herz übervoll iſt, einen die Sorgen teilt und die Freuden mitlebt, als Jelen es ſeine eigenen. Und ſieh einmal, Mädchen—“ ahm plötzlich ihre Hand in die ſeine und war ſich voll be⸗ N aß er du zu ihr ſagte,„ſo einen Menſchen glaubte r zu ſehen. Darum bin ich unter deinem Fenſter ge⸗ . konnte aus dem Klaſſenzimmer, das Ihr Vater von außen Ein übler„Berater“ Deutſchenhetzer Vanſittart zurückgetreten. Wie Reuter meldet, hat Sir Robert Vanſittart den Wunſch ausgeſprochen, ſich von ſeinem Amt als diplomati⸗ ſcher Berater der Regierung bei Vollendung ſeines 60. Le⸗ bensjahres im Juni zurückzuziehen. Der Staatsſekretär im Außenamt habe widerſtrebend dieſes Rücktrittsgeſuch an⸗ genommen. Es ſei aber bekanntgegeben worden, daß der Premierminiſter und der Staatsſekretär des Außenamtes auch weiterhin auf den Rat von Sir Robert Vanſittart zu⸗ rückgreifen werden, wenn ihnen dies erforderlich erſcheint. Sir Robert werde an dem nächſten Geburtstage des Kö⸗ nigs den Titel eines Barons erhalten. Als Sir Robert Vanſittart am 1. Januar 1938 zur Entlaſtung des damaligen Außenminiſters Eden zum diplo⸗ matiſchen Hauptberater der britiſchen Regierung ernannt wurde, war der von einem gewiſſen geheimnisvollen Nim⸗ bus umwitterte und daher oft als„Graue Eminenz“ des Foreign Office bezeichnete Beamte bereits als fanatiſcher Deutſchenhaſſer bekannt. Obwohl er während der Olympi⸗ ſchen Spiele 1936 ſogar perſönlich das neue Deutſchland beſuchte und heuchleriſche Lobesworte für die muſtergültige Durchführung dieſes großen Friedensfeſtes fand. wußte doch alle Welt, daß Vanſittart einer der eifrigſten Kriegs⸗ hetzer und verbiſſenſten Feinde einer neuen Ordnung in Europa war. Als er das Ziel ſeiner jahrelangen Kriegs⸗ hetze erreicht hatte, hat dieſer echt britiſche„Gentleman“ ſeinem infernaliſchen Haß keinerlei Zügel mehr angelegt Und Deutſchland in Reden und Zeitungsartikeln bei ſeder Gelegenheit in der gemeinſten Weiſe beſchimpft. Er war es, der in ſeinem berüchtigten„Schwarzbuch“, einer Samm⸗ lung verſchiedener Rundfunkreden, ausdrücklich die ganze deutſche Nation als„europäiſchen Schlächter“ brandmackte und die Deutſchen als„engherzige, traurige Roboter“ be⸗ geiferte. Je ſhneller Churchill verſchwände Newyork, 22. Mai.„Das wunderſchöne England wird unter Churchill im Namen der Demokratie zerſtückelt und verkrüppelt, und zwar im Namen einer Demokratie, die mit der Herrſchaft der Internationalen Bankiers über die Welt gleichbedeutend ist“, ſchreibt die Zeitſchrift„Social Juſtice“. Bald würden Churchill und Eden zuſammen mit an⸗ deren Kriegshetzern Zuflucht in Amerika finden, um eine Exilregierung zu bilden. Während die im zer⸗ ſtörten Land Zurückbleibenden ihre eigene Regierung er⸗ richteten und am Wiederaufbau der zerſtörten Hoffnungen und Träume arbeiteten, würden die Emigranten, die in Amerika ſicher lebten, behaupten, die allwiſſenden Herren der Nation zu ſein obwohl ſie für deren Zerſtörung verant⸗ wortlich ſeien. Je ſchneller England Churchill des Landes verweiſe, umſo glücklicher werde es ſein. „Wohin ſteuert Island?“ i Kopenhagen, 22 Mai.„Berlingske Tidende“ ſchreibt über den Loslöſungsbeſchluß des isländiſchen Althings: „Die Kündigung des Bundestraktates hat den vielen däni⸗ ſchen Freunden Islands keine freudige Ueberraſchnug be⸗ reitet.“„National Tidende“ bringt ihre Verwunderung dar⸗ über zum Ausdruck, daß Island„mitten in einem brennen⸗ den Kriege, durch den alle Verbindungslinien zwiſchen Dä⸗ nemark und Island unterbrochen ſind,“ eine Loslöſung von Dänemark proklamieren zu müſſen glaubt.„Politiken ſtellt feſt, daß der Althing nach allem zu urteilen durch ſeine Be⸗ ſchlüſſe faktiſch der normalen Prozedur einer Trennung der beiden Staaten voneinander vorgegriffen habe. In Däne⸗ mark werde eine Löſung der Beziehungen mit Island tief⸗ ſtes Bedauern auslöſen.„Fädrelandet“ fragt:„Wohin ſteuert Island, was tauſcht das Land für die Union mit Dänemark ein, wo kann es ſo ſelbſtloſe Freunde finden, wie die melche es in Dänemark hatte?“ Die über 100 000 qkm große, aber nur von rund 120 000 Menſchen bewohnte Inſel Island war ſeit dem 1. Dezember 1918 ein mit Dänemark durch Perſonalunion verbundenes unabhängiges Königreich. Im Mai 1940 beſetzte England die in keiner Weiſe auf die Verteidigung gegen einen äuße⸗ ren Feind vorbereitete Inſel und landete dort anſcheinend ziemlich erhebliche Truppenmaſſen. Seitdem ſind, abgeſehen von Klagen über das anmaßende Auftreten der Engländer, die durch Flüchtlinge bekannt wurden, nur ſpärliche Nach⸗ richten aus dem Norden an die Weltöffentlichkeit gedrun⸗ gen. Infolge der Ungunſt des Klimas und der Bodenbe⸗ ſchaffenheit iſt Island ſehr weitgehend auf die Einfuhr der lebenswichtigen Nahrungsmittel angewieſen. Die Vermu⸗ tung liegt ſehr nahe, daß London dieſe Zwangslage nach bewährten Methoden zur Förderung einer„Unabhängig⸗ keitsbewegung“ ausgenutzt hat, die nur allzu deutlich den Stempel„Made in England“ trägt. ſtanden und darum habe ich dich geſtern geſucht und ver⸗ mißt. Nun weißt du es, und du kannſt mir böſe ſein oder nicht. Gute Nacht, Chriſtine. Und vielleicht kommſt du doch einmal zu mir ins Bad. Ich würde dir ſehr gern einmal alles zeigen, was ich begonnen habe und noch vollenden möchte.“ Damit ging er ſchnell weg von ihr. „Aber ich bin Ihnen ja gar nicht böſe“, rief ſie beſtürzt. Ach, Chriſtine, du weißt wohl gar nicht, wie ſehr du dich jetzt verraten haſt. Vielleicht warſt du ſelbſt es gar nicht, die den Mann zurückgerufen hatte, ſondern dein Herz, das immerzu, ſchon ſeit dem erſten Begegnen mit dem Manne auf dem Marktplatz, ſeinen Namen heimlich gerufen hatte. Und noch dazu wechſelte ſie jetzt jäh die Farbe, wie in einer flimmernden Angſt vor ſich ſelbſt, als der Mann auf ihren angſtvollen Ausruf zurückkam und nun nahe bei ihr ſtand und das Licht feiner Augen in ihre Augen hineinging wie ein ſtilles, verläßliches Feuer. 5 8 Chriſtine war jung und ſie hatte noch nie einem Manne 1 hre Liebe geſchenkt, ja nicht einen Kuß. Und die Nacht, die ie jetzt wie ein warmer Schleier umſchlang, war ſchwül wie noch nie eine Nacht. Ein Zittern ging durch ſie hin, als er eine Hand über ihr Haar aleiten und dann in ihrem Nacken ruhen ließ, Aber es war gut, unendlich gut und kröſtend, „Und Martin! Eine köſtliche Seligkeit durchſtrömte ihn, wc leite ektwartungsvolle Bereitſchaft für irgend etwas Maßloſes wuchs von Minute zu Minute, als er merkte, wie Chriſtine ſich ſeiner Berührung ſanft entgegenhob. Ach, er fühlte eine ſolch gewaltige Welle von Gutſein in ſich, daß ſeine Gedanken klar, uber dem toſenden S ſeines Blutes ſtanden. Ja, er wagte ſie nicht einmal zu küſſen, obwohl ihr Mund dem ſeinen jetzt erwartungsvoll entgegengeſchoben war. Er ſah nur in ihre Augen. Wenn es doch ſein könnte, daß wir zueinander fänden“. ſagte er dann wie träumend.„Sag es, Chriſtine, ob du mir gut ſein kannſt.“ e 8 8 „Bin ich dir denn nicht ſchon gut?“ Leiſe aluckſten die Wellen. „Abhängigkeitsverhältnis ganz anderer Ark.“ DNB Stockholm, 22. Mai.„Aftonbladet“ beſchäftigt ſich am Donnerstag im Leitartikel mit Island und ſtellt feſt, daß der Vorgang auf Island nicht ganz mit dem überein⸗ ſtimme, was man einen guten nordiſchen Stil nenne. Wenn 2 auch der Wortlaut des Bündniſſes eine Kündigung des 8 Uebereinkommens im Jahre 1941 vorſehe, ſo ſei der Zeit⸗ 2 punkt für innere nordiſche Reibungen ſo ungünſtig wie nur 1 möglich. Wörtlich erklärt„Aftonbladet“:„Die kleine Re⸗ 2 volte in Reykjavik, die von Souveränitätsträumen ange⸗ haucht iſt, muß im Zuſammenhang mit dem Umſtand be⸗ 8 trachtet werden. daß Island gegenwärtig England zu mi⸗ 2 litäriſchen Dispoſitionen heranzieht. Eigentümlicherweiſe 9 ſcheint dieſes Verhältnis demoraliſterend auf die Politiker 0 in Reykjavik gewirkt und eine politiſche Aktivität von ihrer 5 Seite ausgelöſt zu haben. Wenn man ſich gerade in einer 85 derartigen Situation von Dänemark trennt, ſo muß befürch⸗ tet werden, daß der zukünftige Weg zu einem Abhängig⸗ 3 keitsverhältnis ganz anderer Art führt, als es bisher der Fall war.“ N 10 Der Krieg— ein Rennen? Hinkende Vergleiche Lord Alexanders. Aus Anlaß der„Kriegswaffenwoche“ hat auch der Erſte Lord der britiſchen Admiralität, Alexander, ſeine gei⸗ ſtigen Waffen geſchärft und einige Töne von ſich gegeben, die nicht eines unfreiwilligen Humors entbehren.„Wir 5 haben bewieſen“, ſo behauptete nämlich dieſer britiſche 1 Seelöwe,„daß dort, wo der Engländer dem Deutſchen in a einer Schlacht auf gleichem Fuß gegenüberſteht, es deinen m Zweifel gibt, wer der richtige Mann iſt, auf den man ſein 5 Geld ſetzen kann.“ Wie dieſes Bild aus dem Rennſport m zeigt, iſt Lord Alexander offenbar auf dem grünen Raſen 20 heimiſch und ſieht anſcheinend dieſen Kriea— wenigſtens. vorläufig noch— als ein ſportliches Match an. Vor genan 2 einem Jahr ſtanden die Engländer mit den Deutſchen bei Dünkirchen„auf gleichem Fuß“. Statt nun die günſtige fe Gelegenheit zu einem Meſſen der Kräfte auszunützen, leg⸗ 95 ten ſie eigenartigerweiſe nicht den geringſten Wert darauf. 55 Ob übrigens dieſer Alexander der richtige Mann iſt, N 10 auf den die engliſche Nation ihr Geld ſetzen könnte, ſotk 2 dabei dahingeſtellt ſein. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede. 55 konnte er nichts anderes tun, als der britiſchen Marine 1 Worte ſeiner Anerkennung zu zollen, um dann gleich be⸗ 1 weglich zu klagen:„Ich brauche weftere Schiffe, ich brauche di mehr Kanonen und mehr und ſchnellere Flugzeuge für die e Marineluftwaffe, und ich brauche mehr Geſchütze für kurze k0 Entfernungen.“ Das alles braucht Alexander ſehr dringend. und ſehr bald, womit er unfreiwillig geſteht, welch fühl⸗ 1 bare Schläge die britiſche Marine unter ſeiner Leitung be: Hi reits hat einſtecken müſſen, te * N en Antergang nicht abzuwenden 1 Newyork, 23. Mai. In einem Leitartikel ſchreibt„New⸗ ge gork World Telegramm“, Amerika ſei heute ſo für eine 6 Kriegsteilnahme unvorbereitet wie es Griechenland, Jugs⸗ Di ſlawien und Norwegen geweſen ſeien. Darum ſollte Ame Ni rika dem Kriege fernbleiben. Wenn England dem Unter⸗ V. gang geweiht ſei könnten die Vereinigten Staaten dies nicht ö abwenden, ſelbſt dann nicht, wenn ſie jetzt aktiv am Kriege teilnehmen würden.„Newyork Journal American“ ver⸗ langt in einem Leitartikel, daß Rooſevelt das dem USA⸗ 3 Volk während der Wahlkampagne gegebene Verſprechen hal⸗ Ab ten ſolle, die Vereinigten Staaten von der Kriegsteilnahme da fernzuhalten. Die Reden Rooſevelts, des Marine⸗ und Le Kriegsminiſters deuteten an, daß der Präſident das Ver⸗ de ſprechen nicht einlöſen wolle. i 16 Kurzmeldungen 1 Waſhington. Das Poſt⸗Departement gab bekannt, daß J 30 der Pakekdienſt von den Vereinigten Staaten nach dem unn m beſetzten Frankreich eingeſtellt wird. Wie das Departement 0 hierzu erklärte, ſei die Durchführung des Transportes un⸗ d möglich weil die britiſche Zenſur derartige Pakete als Konterbande behandle. 8 25 Buenos Aires. Unter der Ueberſchrift„Argentiniſcher 8 Frieden iſt kein Nazismus“. wendet ſich die Zeitung„No⸗ tiejas Graficas“ gegen die böswillige Unterſtellung, daß Neutralitätswille gleichbedeutend mit naziſtiſcher Geſin⸗ nung ſei und ſagt, für Argentinien ſei die Neutralität 5 patriotiſcher Egoismus, frei Kabul. Die engliſchen Behörden in Ahmedabad gaben we bekannt, daß auf alle Inder die nach der polizeilich feſt. Se geſetzten Stunde noch auf der Straße angetroffen werden. au geſchoſſen wird. 3 15 1 i ber Da machte ſich Chriſtine erſchrocken von ihm los. An „Um Gotteswillen, wo hab' ich nur hingedacht. So ſpät fen iſt es ſchon. Wie wird mein Vater ſich ängſtigen.“ An „Komm, ich begleite dich.“ „Ja, wenigſtens bis zum Wald hinaus.“ 1 „Und kommſt du morgen wieder?“* 5 „Morgen? Nein, morgen geht es nicht ſchon wieder.“ bof „Aber übermorgen. Bitte, komm.“ An „Gut, übermorgen.“ 5 un! Beim Wegkreuz trennten ſie ſich. Und da geſchah es, als 5 ihre Hände, die ſich ineinander verſchränkt hatten, aus⸗ ret einanderfielen, da wurden ſie beide überwältigt von der Un⸗ tro erfülltheit und es dünkte ſie, daß ſie nicht ſo auseinander⸗ 5 gehen durften, ohne daß etwas Wunderbares geſchehe. tiſe And ſo trieb die Macht des Willens, einander nicht tre mehr zu verlieren, ſie gegenſeitig in die Arme. Sie küßten dur lich. In dieſem Kuſſe offenbarten ſie beide ihr tiefſtes Zel Innere. Und während ſie noch ſtanden, halb betäubt und Au überwältigt von dem Geſchehen, das zu Beginn dieſes Tages noch fremd und fern von ihnen lag, fiel eine leuchtende hol Sternſchnuppe in das Geſchehnis der Stunde. Hinter dem deu gewaltigen Gipfel des Plochen verſank ſie erlöſchend. i die In dieſem Augenblick fühlte ſich Martin allein. Unten Hi ſeinen Händen war das Mädchen fortgeglitten und ſprang nun über die Wieſe, daß ihre Röcke flatterten. 3 „Komm wieder!“ rief er ihr nach, aber es kam keine Antwort mehr. Seine Hände ſanken herab, aber er ſpürte den ſchnellen Schlag ſeines Herzens und die Freude am Leben ſtieg ins Maßloſe bei ihm, da er dieſes blutjunge, gehalten und ihren blondlockige Mädchen in ſeinem Arm Kuß in ſeinem Blute brennen fühlte. Chriſtine, ach, junge, liebe Ehriſtine! 2 7 Dann ging er den Weg zurück zu ſeinem Haus. Oh, es eilte ihm nicht, in dieſer Nacht ſchnell nach Hauſe zu kommen. ein, ganz langſam ging er, und die Joppe hing er ſich um die Schultern. Er fand ſie ſo heiß, dieſe Nacht, und ſein Mund war beinahe ſchmerzlich aufgelockert. en Nee Zeigt Euch der Front wür dig! Aufruf zum Keichsſporkwellkampf 1941. Berlin, 22 Mai. Zu der großen Leiſtungsprüfung der Deutſchen Jugend, bei der am kommenden Samstag und Sonntag weit über fünf Millionen deutſche Jungen und Mädel von 10 bis 18 Jahren im Reichsſportwettkampf 1941 antreten, hat Reichsfugendführer Axmann folgenden Aufruf erlaſſen: a „Deutſche Jungen und Mädel! Wie alljährlich rufe ich Euch auch in dieſem Jahr wieder zum Reichsſportwett⸗ kampf auf. Wie der Soldat an allen Fronten täglich ſein Leben für die Freiheit und Größe unſerer Nation einſetzt, ſo ſollt auch Ihr durch Euren Einſatz in der Heimat be⸗ weiſen, daß die deutſche Jugend ihrer tapferen Soldaten würdig ſein will So ſoll der Reichsſportwettkampf 1941 ein Ausdruck unſerer Pflichterfüllung ſein und der Front der Heimat zei⸗ gen, daß in Deutſchland eine wehrhafte und geſunde Ju⸗ gend marſchiext, die bereit iſt ſich ſederzeit mit letzter Hin⸗ gabe für die Zukunft unſeres Volkes einzuſetzen.“ 2 1 „AS A⸗Grenze an der Donau Die Verantworkung am ZJuſammenbruch Serbiens und Griechenlands. Newyork, 22. Mai. In der„Saturday Evening Poſt bezichtigt Demeree Beß die USA Außenpolitik der Schuld am heutigen Schickſal Serbiens. In dem Bericht heißt es, mit dem Sturz der Regierung des Prinzregenten Paul habe ſich die US A-⸗Regierung direkt in die Balkangeſchichte einge⸗ miſcht Eine kleine Gruppe Amerikaner ſei vorwiegend ver⸗ antwortlich für die Herbeiführung einer Exploſion, die ein Land in weniger als zwei Wochen in Stücke geriſſen habe. Die Regierung ſei Verpflichtungen eingegangen, die tat⸗ ſächlich eine neue amerikaniſche Grenze an der Donau ge⸗ schaffen habe. Die Amerikaner hätten die deutſche Stärke gekannt und vorausgeſehen, daß Jugoflawien überrannt werden würde. Sie hätten jedoch Kriegspolitik ſpielen wol⸗ len. Das Vertrauen der Serben auf Amerika habe man be⸗ nutzt, um die Leiter der ſerbiſchen Politik zu überreden, ihr Land zum Schlachtfeld eines engliſch⸗deutſchen Krieges zu Machen. Die USA hätten mit dem Donovan⸗Beſuch in Belgrad die diplomatiſche Tätigkeit begonnen. Donovan ſei ein hart geſottener Typ, dem die Kriegspolitik Spaß mache. In An⸗ kara habe Donovan dem franzöſiſchen Botſchafter erklärt; „Das amerikaniſche Volk iſt bereit, ſeden Franzoſen verhungern zu laſſen, wenn das zur Niederlage Hitlers nofwendig iſt.“ In Belgrad habe Donovan die Lei⸗ ter der ſerbiſchen Politik vor die Wahl zwiſchen einer USA; engliſchen Kombination und der Achſe geſtellt Er habe ihnen erklärt, wenn ein Abkommen mit Deutſchland getroffen werde, werden die Vereinigten Staaten Jugoſla⸗ wien als Feind während und nach dem Kriege anſehen. Die USel⸗Regierung habe damit erſtmalig eine maßgebende Rolle in der Balkanpolitik übernommen und öffentlich die Verantwortung für die Entſcheidung übernommen. Bulgariſche Einigung dank der Achſe Sofia, 22 Mai. Anläßlich der Beratung der Kammern über den außerordentlichen Haushalt der Regierung für das Rechnungsjahr 1940⸗41 in Höhe von 3.3 Milliarden Lewa hielt Finanzminiſter Boſchiloff eine Anſprache, in der er unter anderem darauf hinwies, daß die Mehraus⸗ gaben des Staates bedingt ſeien durch die außerordent⸗ liche politiſche Lage des Landes die unter anderem die Mobilmachung der Armee notwendig gemacht habe. Der Miniſter gedachte zum Schluß mit dankbaren Worten der Einigung des bulgariſchen Volkes die nach jahrzehntelan⸗ gen opferreichen Kämpfen erſt durch die Achſenmächte möglich geworden ſei. Dadurch ſeien die ſahrhunderte⸗ alten nationalen Ideale des bulgariſchen Volkes verwirk⸗ licht worden. TVTTVVVTFVTVTFTDTVVFUTUVUVVVVVVVVVVVVVVVVVT———— N e e e e Ad d t e e A A Ae d e d e A, e e A 7d 7d vor einem Jahr Zum 23. Mai 1941. Durch erfolgreiche Angriffe wird der Ring um die feindlichen Armeen im Artois und in Flandern weiterhin verengt. In Flandern werden die befeſtigten Schelde⸗Stellungen durchbrochen. Der Vorſtoß führt bis auf das Weſtufer der Lys. Tournai genommen. Mau⸗ beuge nach Einnahme der letzten Außenwerke in deut⸗ ſcher Hand. Lorettohöhe nordweſtlich Arras genommen. Unſere Panzer nähern ſich den franzöſiſchen Kanalhä⸗ fen. An der Südfront wird ein feindlicher Vorſtoß auf Amiens abgewieſen. 8 Die Luftwaffe unterſtützte mit ſtärkeren Kräf⸗ ten den Kampf des Heeres gegen die im belgiſch⸗fran⸗ zöſiſchen Raume eingeſchloſſenen feindlichen Armeen. An der Südfront bekämpfte ſte Transportbewegungen und Truppenanſammlungen des Feindes. An der Kanalküſte wurden vor Boulogne meh⸗ rere feindliche Kriegsſchiffe durch ſchwere Bomben ge⸗ troffen und 6 beladene Transporter verſenkt. 5 Im Seegebiet von Narvik wurden mehrere bri⸗ tiſche Kriegsſchiffe und ein Transporter durch Bomben⸗ treffer ſchwer beſchädigt. Die Gruppe Narvik wurde durch Angriffe der Luftwaffe auf maſſierte Erdziele, Zelte, Tragtierkolonnen, Truppenanſammlungen und Ausladungen wirkſam entlaſtet. 5 Von den von der Kriegsmarine bereits beſetzten holländiſchen und belgiſchen Kanalhäfen aus ſtießen die deutſchen Schnellboote in den Kanal und gegen die engliſche Küſte vor und konnten einen feindlichen Hilfskreuzer und einen Zerſtörer verſenken. Aus Baden und den Nachbargauen Mondfeld b. Wertheim.(In den Tod gegan gen.) Infolge Schwermut ſuchte die 30jährige Ehefrau eines hier wohnenden Arbeiters den Tod im Main. In einem hinter⸗ laſſenen Brief teilte die Bedauernswerte, der ein glückliches Familienleben beſchieden war, mit, daß ſie ihr ſechsjähriges Töchterchen mit in den Tod nehme. Die Leichen von Mutter und Kind konnten noch ficht geborgeſt werden. Reicholzheim b. Wertheim.(Die älteſte Einwoh⸗ ne ri n.) Die älteſte Einwohnerin unſerer Gemeinde, die 9ö⸗ jährige Frau Joſefine Dorbath geb. Umert, wurde unter zahlreicher Teilnahme der Einwohnerſchaft zu Grabe getra⸗ gen. Ihre Schweſter ſtand mit 93 Jahten an ihrem Grab und iſt jetzt die Aelteſte von Reſcholzheim. „(0) Pforzheim.(Fahrläſſige Behandlung.) Ein hieſiger Arzt hatte ſich vor der Strafkammer wegen fahrläſ⸗ ſiger Körperverletzung zu verantworten. Der Angeklagte war beſchuldigt, einen 61jährigen Invalidenrentner in der Anterſuchung falſch und unſachgemäß behandelt zu haben. Drei Sachverſtändige wurden zu dem Fall gehört. Zwei von ihnen beanſtandeten die Anterſuchungsmethoden des Arztes, daß ſofort eine Unterſuchung in der Narkoſe vorgenommen wurde. Der Staatsanwalt betonte, der ſonſt ausgezeichnete Facharzt habe voreilig zu den beanſtandeten Mitteln gegrif⸗ fen, ohne andere Möglichkeiten auszuſchöpfen, vor allem eine Röntgenaufnahme zu machen. Er habe dadurch Schmerzen und Schaden fahrläſſig verurſacht. In Anbetracht der Ver⸗ mögensverhältuiſſe beantragte er eine Strafe von 3000 Mark. Das Gericht bejahte fahrläſſige Körperverletzung. Die ſpä⸗ teen Schmerzen des Patienten, ſeine Bettlägerigkeit ſowie eine Venenentzündung und Lungenembolie, wurden vom Ge⸗ richt als Folgen einer unzweckmäßigen Behandlung angeſehen. Der Arzt wurde zu 1500 Mark Geldſtrafe verurteilt. Grenzach.(Kind in der Abortgrube er⸗ tr unken.) In einem unbewachten Augenblick ſtürzte das einjährige Kind der Familie Ehret in die Abortgrube. Der Anfall wurde nicht ſofort bemerkt. Als man das Kind ver⸗ mißte, gab man ſich die erdenklichſte Mühe, es aufzufinden und entdeckte es erſt einen Tag ſpäter in der Abortgrube. Bühl.(65 Jahre Handweber.) In dem Fiſcher⸗ und Schifferdorf Greffen übt der heute im 77. Lebensjahr ſtehende Karl Stolz ſeit 65 Jahren ſeinen Beruf als Hand⸗ weber aus. Alle ſeine Vorfahren waren Leineweber. Sein Webſtuhl blickt auf ein Alter von über 300 Jahren zurück. O Zell a. H.(65jähriges Arbeitsfubiläum) Seit dem Jahre 1876 ſtand der Kaufmann Symphorion Graber von hier im Dienſt der Keramiſchen Werke Zell. In einer Feierſtunde wurden dem 80jährigen Jubilar wohl⸗ verdiente Ehrungen zuteil. Landrat Dr. Wagner aus Wolfach übermittelte die Glückwünſche des Miniſterpräſidenten Köhler; Ortsgruppenleiter, Bürgermeiſter, Betriebsführer und Be⸗ triebsobmann gratulierten und überreichten dem Arbeits⸗ veteranen, der das Werden des bekannten Betriebes mit⸗ erlebte, Geſchenke. O Lörrach.(Der Raubüberfall auf die Tante) Der jugendliche Andreas Ritter, der, wie gemeldet, einen Aeberfall auf ſeine Tante in Neudorf(Elſaß) verübte, konnte nunmehr in Lörrach feſtgenommen werden, als er im Begriff war, die Schweizer Grenze zu überſchreiten. Die Abſicht eines Raubüberfalls auf ſeine Tante geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß er wenige Tage vor der Tat einen Koffer mit Kleidungsſtücken nach Weil a. Rh. ſchaffte und ſich durch den Ueberfall zuerſt Geld für ſeine Flucht verſchaffen wollte. Ritter ſollte in eine Erziehungsanſtalt eingeliefert werden. O Lörkach.(Von Lieferwagen totge fahren.) Auf der Adolf⸗Hitlerſtraße wurde der 60jährige Wilhelm Bühler von einem Lieferwagen angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung im Kran⸗ kenhaus ſtarßb. Zweibrücken.(Ihr Kind getötet.) Vor der Straf⸗ kammer Zweibrücken hatte ſich die 1915 geborene Hedwig Wegner geb. Heß von Geiſelberg wegen Kindstötung zu verantworten. Die Angeklagte ließ ſich am 17. Oktober 1939 mit W. Wagner, der ſich bei der Wehrmacht befand und einige Tage Urlaub erhalten hatte, kriegstrauen. Bald fühlte ſich die junge Frau bereits vernachläſſigt und ſpäter ſogar be⸗ trogen, und es dauerte nicht ſehr lange, als ſie die eheliche Treue vergaß. Ende Oktober 1939 nämlich ließ ſie ſich mit einem Manne eil, von dem ſie ſich im April 1940 ſchwanger fühlte. Vor ihrem Manne, der in Urlaub kam und vor der Oeffentlichkeit gelang es ihr zunächſt noch, ihren Zuſtand zu verheimlichen. Auch die Eltern der Wagner merkten die Ver⸗ fehlungen ihrer Tochter zunächſt nicht. Sie wurden ſie erſt gewahr, als Hedwig im Dezember 1940 in ihrem Schlafzim⸗ mer einem Mädel das Leben ſchenkte. Am die Verzeihung ihres Mannes eher zu erlangen und um von ihren Eltern nicht verſtoßen zu werden, faßte ſie etwa eine Stunde nach der Geburt den Entſchluß, das Kind zu töten. Das Gericht ver⸗ urteilte die geſtändige Angeklagte unter Zubilligung mildern⸗ der Umſtände zu drei Jahren Gefängnis. Strafmildernd be⸗ rückſichtigte das Gericht, daß die Wagner urſprünglich nicht die Abſicht gehabt hat, das Kind zu töten, ſondern erſt den Entſchluß dazu faßte, als ihre Eltern ſie mit Vorwürfen über⸗ äuften. f 5 9 7 55 a. M.(Der Trauring im Brötchen.) Eine Frau aus Höchſt, die in Frankfurt zum Einkauf weilte, kaufte ſich einige Brötchen, die ſie in einer Gaſtſtätte ver⸗ zehrte. In einem der Brötchen fand ſie einen goldenen Trauring. Sie ging damit in den Bäckerladen zurück und meldete 1575 ſeltſamen Fund. Dem Bäcker war der Ring beim Teigmachen vom Finger abgeglitten doch bemerkte er den Verluüſt erſt dann, als ie meiſten Brötchen bereits ver⸗ kauft waren. 5 Frankfurt ag,. M.(Ein übler Burſche.) Als einen gemeingefährlichen Angeklagten den man nicht ſcharf genug anfaſſen könne bezeichnete die Strafkammer den 27 fahrigen Ernſt Benſch. Er war Zuhälter und ſtiftete, als dieſerhalb ein Strafverfahren gegen ihn anhängig wurde, die Dirne, die ihn unterſtützt hatte, an, die Unwahrheit zu ſagen. Das Mädchen wurde wegen Meineids zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Verleitung zum Meineid wurde er zu e Zuchthaus und drei Jahren Ebhrverluſt ver⸗ urteilt. Starker Andrang heimkehrender Elſäſſer. St. Ludwig. Wie bereits allgekündigt, wurde am Diens⸗ tag die elſäſſiſch⸗ſchweizeriſche Grenze am Lysbüſchel nach zwei⸗ monatiger Pauſe für drei Stunden zum Grenzübertritt nach dem Elſaß wieder eröffnet. Der Andrang der Elſäſſer und der im Elſaß wohnenden Schweizer, die aus beſonderen Um⸗ ſtänden noch in der Schweiz zurückgehalten waren, war größer als bei der letzten Grefzeröffnung. Die beiderſeitigen Grenz⸗ organe fertigten etwa 100 Perſonen ab. Das Reiſeziel der Heimkehrer war in den meiſten Fällen Straßburg, Mülhauſen und St. Ludwig. Unter den Heimkehrern befand ſich auch eine Anzahl Lothringer. Zollbehörden, Rotes Kreuz, die Gliederungen der Partei, vor allem die NSV., ſtanden den Rückwanderern weitgehend mit Rat und Tat zur Seite. Dieſem Vorgang wohnte auch ein Vertreter des deulſchen Generalkonſuls in Genf und Baſel ſowie der Schweizeriſche Konſul von Mülhauſen bei. f i * Von einer Kalbin tödlich verletzt. Als die 70 Jahre alte Müllerswitwe Franziska Kraus in Heinrichskirchen(Bayer. Oſtmark) mit dem Melken beſchäftigt war, kam die Greſſin zu Fall und wurde von einer ſcheu gewordenen Kalbin mehr⸗ mals auf die Bruſt getreten. Die Verletzte, die in bewußt⸗ loſem Zuſtand vom Platz getragen werden mußte, iſt nun⸗ mehr geſtorben * Meiſenneſt im Geldſchrank. In Lüttringsbauſen hat ſich ein Meiſenpaar für ſein Brutgeſchäft einen etwas unge⸗ wöhnlichen Platz ausgeſucht. In einem alten Geldſchrank, der zum Abtransport bereitſtand, hat es ſein Neſtchen ges baut. Der Einflug erfolgt durch die Oeffnung. die durch das Hexausſchneiden des Türſchloſſes entſtand. u Ein Kind, das ſeit drei Jahren ſchläft. Die kleine Mary Ellen Reardon in Chikago iſt jetzt in das vierte Jahr eines geheimnisvollen, unüberwindlichen Dornröschenſchlaßß eingetreten, aus dem ſie, wie die Aerzte befürchten, über; haupt nie mehr erwachen wird. Mary Reardon iſt jetzt fünf Jahre alt und unterſcheidet ſich äußerlich nicht von einem normalen Kind. Im Mai 1938 ſchlief das Kind das damals noch nicht ganz zwei Jahre alt war, ein und hat ſeitdem, abgeſehen von ganz kurzen Unterbrechungen, die Augen nicht geöffnet. Ihre Organe ſcheinen mit Ausnahme allein des Gehirns normal zu funktionieren, ſo daß ſie phyſiſch, obwohl ihr die Nahrung mit Hilfe eines Gummiſchlauches zugeführt werden muß. keinerlei Anomaljen zeigt. Aus dem Gerichtsſaal. (). Baden⸗Baden.(Der im Waſchraum gefun⸗ dene Ring.) Die 48jährige Frau W. J., die mit ihrem Mann in guten Verhältniſſen lebt, fand eines Tages im Waſchraum eines Kaffees einen braunen, in Gold eingefaß⸗ ten Topasring. Jeden Tag hielt ſie nun in den Zeitungen nach einer Verluſtanzeige Ausſchau. Der Umſtand, daß darin nichts zu leſen war, ſchien ihr Gewiſſen vollkommen zu beru⸗ higen. Auf den nächſtliegendſten Gedanken, nämlich den Ring gleich im Kaffee abzugeben, will ſie nicht gekommen ſein. Sie⸗ ben Wochen ſpäter traf die Eigentümerin die Frau im Kur⸗ haus und glaubte an ihrem Finger ihren Ring zu erkennen. Ein ſchnell verſtändigter Kriminalbeamter ſtellte ſie. Sie beſtritt jedoch enkſchieden, den Ring zu haben und wies ent⸗ rüſtet jeden Verdacht zurück. Auch bei ihrer Vernehmung auf der Kriminalpolizei blieb ſie anfangs in Anweſenheit der Geſchädigten bei ihrer Lügentaktik, um erſt nach deren Weg⸗ gang nach langem Leugnen den Beſitz des Fingerringes zu⸗ zugeben, der ſich ins Mantelfutter verirrt hatte. Die Straf⸗ kammer in Karlsruhe erkannte gegen die Angeklagte, die vom Baden⸗Badener Amtsgericht zu acht Tagen Gefängnis und 40 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war und dagegeſt Berufung eingelegt hatte, auf eine Geldſtrafe von 100 Mark oder 20 Tage Haft. Das Gericht glaubte von einer Gefäng⸗ Uisſtrafe abſehen zu können, da eine wiederholte Handlung der bisher ſtraffreien Frau nicht zu erwarten iſt, begründete die Höhe der Geldstrafe aber mit ihrem hartnäckigen Leugnen. Freiburg. Dieb und Schwarzfahrer.) Der 28⸗ jährige Friedrich Otto G. aus Oberhausen entwendete einem Servierfräulein, das er auf den Tanzboden begleitete, zur Bezahlung der gemeinſamen Zeche aus ihrem Handtäſchchen den Betrag von 10 Mark, einen Geldbeutel mit 7 Mark In⸗ halt, den ſie ihm aus Furcht vor Dieben bei Beginn des Tanzes anvertraute,„verlor“ er in die eigene Taſche. Die Anklage bezichtigte ihn ferner der Benützung der Eiſenbahn⸗ ſtrecke Freiburg— Schliengen ohne Fahrkarte, denn eine alte Eiſenbahnermütze, die ſich G. vor Antritt der Fahrt auf den Kopf ſtülpte, wollte der Schaffner nicht als Ausweis zu einer Freifahrt gelten laſſen. Einer Frau verſprach G. gegen Ueber⸗ laſſung eines Zwanzigmarkſcheins die Beſorgung von Wäſche, ſte bekam aber weder die erhofften Wäſcheſtücke noch die 20 Mark jemals wieder zu ſehen. Wegen mehrfachen Diebſtahls im Rückfall, Betrugs und Unterſchlagung wird dem G. ein ſieben Monate dauernder Aufenthalt im Gefängnis vermittelt, () Vertrauen mißbraucht. J. W., der ſchoß fünfmal vorbeſtraft iſt, darunter dreimal wegen Unterſchlagung, ſtand wieder wegen desſelben Vergehens vor Gericht. Der An⸗ geklagte, der Vater von fünf Kindern iſt, war ſeit 1938 in einem Rundfunkgeſchäft, wo er als Techniker Reparaturen an den Apparaten vornahm. Mit Ausbruch des Krieges er⸗ langte er durch die Einziehung des Geſchäftsinhabers, deſſen 515 und Kinder rückgeführt waren, eine beſondere Ver⸗ rauensſtellung. Er führte das Geſchäft in der Werkſtatt weiter und durfte auch Kaufverträge von Rundfunkgeräten abſchließen. Mit der Ablieferung der Gelder an die inzwiſchen wieder zurückgekehrte Frau ſeines Arbeitgebers nahm er es aber nicht ſo genau ud unterſchlug verſchiedene Beträge. Auch verkaufte er einen Radioapparat, der ihm nicht gehörte, zu einem hohen Ueberpreis. Das Gericht beſtrafte ihn mit Rücksicht auf ſeine Familie und weil ſein Lebenskampf dur den verhältnismäßig geringen Verdienſt von 200 Mark nich ſo einfach iſt, mit vier Monaten Gefängnis und 280 Mark Geldſtrafe oder 31 Tagen Haft und den Koſten des Ver⸗ fahrens. (=) Konſtanz.(Wirtin und Kameraden be⸗ ſtohlen.) Das Jugendgericht verurteilte einen 17⸗Jährigen zu einem Monat Jugendarreſt. Er hatte ſeiner Wirtin und einem Kameraden etwa 100 Mark geſtohlen. Das beſonders Verwerfliche ſeines Tuns wurde dem Verurteilten dadurch aue a daß das Gericht ſofortige Strafvollſtreckung an⸗ Montes nnn 5 5 5 ist der zeitgemäße Reinigungs helfer för alle grobe Potzarbeit- Steihböcden, Flie soſſten Sie ſefzt an Steſſe yon Seife AA grob nehmen; es för ſeden Haushalt eh, Fliesen, Becken US olcale Nuudochiau. Zu der Wohnungsmeldeordnung für den Stadtkreis Mannheim wird bemerkt, daß die durch die Meldeord⸗ nung vorgeſchriebenen Meldungen bei der Gemeindebehörde auch dann zu erfolgen haben, wenn freie oder überſchüſſige Räume bereits bei Parteiſtellen gemeldet ſind oder noch gemeldet werden. Mannheimerin am Staufen abgestürzt. Die am Sonntag beim Uebergang vom Staufen zum Zwieſel vom Klotterberg abgeſtürzte Touriſtin— es handelt ſich um die 28jährige Laborantin Ruth Staff aus Mannheim— iſt nunmehr ihren inneren Verletzungen erlegen. Die Touriſtin war beim Ab⸗ ſturz auf einen Schneehang gefallen und blieb dort liegen, bis eine Rettungserpedition ſſe zu Tal brachte. Außer den inneren Verletzungen hatte ſich die Verunglückte auch noch einen Oberſchenkelbruch, eine Beckenprellung und eine Gehirn⸗ erſchütterung zugezogen. — Zuſammengeklebte Reichsbanknoten! In letzter Zeit werden wieder Reichsbanknoten in den Verkehr gebracht, die in betrügeriſcher Abſicht aus Teilen echter Banknoten der glei⸗ chen Werthöhe zuſammengeſetzt find. Dieſe Noten ſind daran zu erkennen, daß die einzelnen Teile durch Klebeſtreifen ver⸗ bunden ſind und zum Teil verſchiedene Nummern aufweiſen. Es wird vor der Annahme zerſchnittener, wieder zuſammen⸗ geklebter und in der Beſchriftung verſtümmelter Noten ge⸗ e bei der Reichsbank nicht umgetauſcht zu erhalten. Went ich die Zahlung mit derartigen Noten unter verdächtigen Am⸗ ſtänden vollzieht, iſt die Kriminalpolizei zu benachrichtigen, Allgemein empfiehlt es ſich, zuſammengeklebte Noten nicht anzunehmen, ſondern die Inhaber an die Reichsbank zu ver⸗ moilon. Fahrraddiebe an der Arbeit! Volksgenoſſen, ſichert eure Fahrräder! Seit Beginn der wärmeren Jahreszeit und der damit ver⸗ bundenen zahlreichen Benützungen des Fahrrades nehmen auch die Fahrraddiebſtähle wieder zu. Meiſt werden die Fahr⸗ räder vor öffentlichen Gebäuden, aus Schulhöfen, Hausfluren, vor Läden und Gaſtwirtſchaften, wo ſie unbeaufſichtigt auf⸗ geſtellt ſind, geſtohlen. Ohne viel Mühe und faſt ohne jedes iſiko kann ſich der Fahrradmarder ein geeignetes Rad aus⸗ wählen und damit das Weite ſuchen. Die Wiedererlangung aber iſt ſehr ſchwer. Deshalb ſollte jeder Radfahrer die Polizei in ihrem Kampfe gegen die Fahrraddiebe durch vor⸗ beugende Maßnahmen unterſtützen, indem er 1. jedes un⸗ beaufſichtigt hinterſtellte Rad genügend ſichert, auch wenn er ſich nur für einige Minuten entfernt, 2. nur taugliche Sicherungen verwendet, über die ihn jeder Fachmann berät. Untauglich ſind Ketten, die ſich mit feder Zange durchzwicken laſſen, 3. ſich Marke und Nummer ſeines Rades notiert, denn beide werden bei der Fahndung nach dem geſtohlenen Rad dringend benötigt.. Betroffene Fahrraddiebe ſind unverzüglich der Polizei zu übergeben. Meiſt handelt es ſich um gewerbsmäßige Diebe dieſer Art. Man ſoll auch keine Fahrräder von Leuten kau⸗ fen, die man nicht kennt. Bei verdächtigem Anbieten von Fahrrädern ſollte ſtets die Kriminalpolizei oder die nächſte Mannheimer Wochenmarkt v. 22. Maf. Vom Statf⸗ ſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln, alte 4,8 bis 5, neue 22; Blu⸗ menkohl, St. 40 bis 50; Karotten, Bſchl. 35; Gelbrüben 12 bis 15; Rotrüben 10 bis 15; Spinat 10 bis 13; Mangold 20 bis 25; Zwiebeln 15; Grüne Erbſen 35 bis 38; Spargeln 42 bis 85; Kopfſalat, St. 15 bis 25; Lattich 40 bis 50; Oberkohlraben, St. 20 bis 40 Rhabarber 16 bis 18; Radies⸗ chen, Bſchl. 7 bis 10; Rettich, St. 18 bis 20; Meerrettich, St. 20 bis 60; Schlangengurken, St. 50 bis 80; Suppen⸗ grünes, Peterſilie, je Bſchl. 8 bis 10; Schnittlauch, Bſchl. 7 bis 8; Zitronen, St. 5 bis 7; Markenbutter 180; Weißer Käſe 20 bis 42; Eier, St. 10,5 bis 12; Rindfleiſch 91; Kalbfleiſch 116. Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Seckenheim. Mlle PDflichtjahr mädchen, die nicht im Lager ſind, müſſen heute Freitag Abend zwiſchen 6 und 9 Ahr bei der Ortsjugendwartin, Haupt⸗ ſtraße 127 gemeldet werden. Der Ortsbauernführer. Parteiamtliche Mitteilungen HJ. Gefolgſchaft 47/171. Am Sonntag, 25. Mai findet im Wörtel der diesjährige Reichsſportwettkampf ſtatt. Die Stamm Hg. ſowie die Pflicht HJ. tritt pünktlich vormittags 8.30 Uhr am HJ.⸗Heim an. Antreten iſt Pflicht. Jungmädel. Morgen Samstag Rachmittag ½ 3 Uhr treten ſämtliche Mädels in Kluft mit Sportzeug im Wörtel zum Reichsſport⸗ wettkampf an. Erſcheinen unbedingte Pflicht. Bd M. 47/151 tritt am Sonntag Vormittag 9 Uhr in Uniform mit warnt, da ſtets die Möglichkeit beſteht, daß es 55 um Fäl⸗ ſchungen handelt und daher der Empfänger Gefahr läuft, Polizeiwache verſtändigt werden. iſt die Polizei ſtets dankbar. Für ſolche Mitteilungen Sport am Kino an. Ohne Gl. und Schönheit. Wer kein Sport beſitzt, tritt ebenfalls pünktlich an. Todes-Anzeige. Nach längerer Krankheit verschied am 22. Mai mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel Herr Josef Iransier Metzger im Alter von 80 Jahren. In tiefer Trauer: Familie Transier und Angehörige. Mannbeim-Seckenheim, 23. Mai 1941. Die Beerdigung findet morgen Samstag Nachm. 3 Uhr vom Trauerhause, Bonndorferstraße 18 aus statt. Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimganę unseres lieben Entschlafenen Herrn Georg Müller Gipser sagen Wir herzlichen Dank. Besonderen Dank der Firma Eugen Heckmann für die Kranzniederlegung, sowie all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben und für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim-Seckenheim, 23. Mai 1941. lüb Maſchinen aller Syſteme werden repariert, Räheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23493 Taglabn- Leftel zu haben in der Neckarbotfe-Druckore Kameradschaft ehemal. Soldaten Mannbheim-Seckenheim. Unser Kamerad Josei Iransier ist gestorben. Die Beerdigung findet morgen Samstag Nachmittag 3 Uhr statt. Antreten ½ 3 Uhr bei Kamerad Zwingen- berger„Zum Hirsch“. Der Kameradschaftsführer. und Heute Freitag bis Montag: Das fluchen von Fand Ein spannender, schicksalserfüllter Film, die bewegende und ergreifende Geschichte eines stolzen Frauenherzens, ein Drama von Kampf und Liebe mit Brigitte Horney, Joachim Gottschalk Gustav Knuth. Sonntag Mittag 1 Uhr Trauer-Dupiere werden in jeder Ausjührung angefertigt „Neckar-Bote. in der Druckerei des Kinder Vorstellung: Drei Unteroffiziere e lie Feroe augen Ein Schohlöffel kostet wenig und hält ein leben lang. EV erleichtert das Anziehen und schont den Schub. Verwenz det man dann noch das alt bewährte Erdal zur Schuh- 57 206 0 dann hat man lange 1 1 eit schöne Schuhe. Aber mir J das altheuyclrte Erdal 5 4 A Die Schuhe halten länger und bleiben länger schon! Wohnungsmeldeordnung für den Stadtkreis Mannheim Aufgrund der 88 23, 49 des Bad. Polizeiſtrafgeſetz⸗ buches und§ 147 der Landesbauordnung wird mit Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs, e als Anordnung aufgrund des§ 3 Abſ. 8 des eichsleiſtungsgeſetzes vom 1. September 1939, folgende Ortspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen: I. Allgemeines: 8 1 Zweck der Vorſchrift Die nachfolgenden Beſtimmungen bezwecken die Beſchaffung eines laufenden Ueberblicks über den ver⸗ fügbaren Wohnraum im Stadtkreis Mannheim. 8 2 Geltungsbereich Den Beſtimmungen dieſer Meldeordnung unterliegen: 1. alle Wohnungen(auch Teilwohnungen) und Einzelwohnräume— mit oder ohne Kochgelegenheit— in Alt- oder Reubauten ohne Rüchkſicht auf die Höhe der Miete; dazu gehören auch Wohnungen, die außer Wohnräumen Geſchäftsräume enthalten. 2. zu Wohnzwecken geeignete Geſchäftsräume und unterbelegte Wohnungen nach Maßgabe des§ 6. Als Geſchäftsräume ſind alle nicht zu Wohnzwecken, ndern zu geſchäftlichen, gewerblichen oder ſonſtigen eruflichen Zwecken benutzten Räume anzuſehen. 8 3 Ausnahmen Den 5 dieſer Meldeordnung unterliegen nicht: 1. die möbliert vermieteten Zimmer(auch im Be⸗ herbergungsgewerbe), 2. Wohnungen, die nur mit Rüchkſicht auf ein Dienſt⸗ oder Akbeitsverhältnis zwiſchen dem Arbeit⸗ 5 und Wohnungsinhaber vermietet oder Ueber⸗ ſſen werden(Dienſt⸗ und Werkwohnungen), 3. Pächterwohnungen, die zuſammen mit dem Pachtgegenſtand verpachtet werden, 4. Wohnungen, die innerhalb eines Hauſes ge⸗ tauſcht werden. 85 f II. An⸗ und Abmeldepflicht. 73 9 4 Aumeldung von Wohnungen und Wohnräumen Leerſtehende, unbenutzte, freiwerdende ſowie neu⸗ erſtellte oder durch Umbau gewonnene Wohnungen und Wohnräume ſind bei der Gemeindebehörde inner⸗ halb einer Friſt von 3 Tagen anzumelden. Leerſtehende wenn Wohnungen(Wohnräume) ſind nichteingerichtete, un⸗ benutzte ſind unbewohnte eingerichtete Wohnungen (Wohnräume). Unbenutzte Wohnungen(Wohnräume) ſind nicht zu melden, wenn die Richtbenutzung nicht länger wie 6 Wochen dauern wird; nach Ablauf von 6 Wochen ſind ſie jedenfalls ſofort zu melden. Sofern von vorn⸗ herein feſtſteht, daß die Richtbenutzung nicht länger wie 6 Wochen dauern wird, ſind die Wohnungen (Wohnräume) binnen der dreitägigen Friſt zu melden. Richt meldepflichtig ſind ferner unbenutzte Wohnungen (Wohnräume) im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt Abweſender. Die dreitägige Friſt beginnt: 1. bei zurzeit leerſtehenden oder meldepflichtigen unbenutzten Wohnungen(Wohnräumen) am Tage nach der Veröffentlichung dieſer Vorſchrift, bei fpäter⸗ hin leerſtehenden oder meldepflichtigen unbenutzten Wohnungen(Wohnräumen) mit dem Beginn des Leerſtehens oder der Richtbenutzung: 2. bei freiwerdenden Wohnungen(Wohnräumen), deren Freiwerden dem MWeldepflichtigen bereits bekannt iſt, am Tage nach der Veröffentlichung dieſer Vor⸗ schrift, bei ſpäterhin freiwerdenden mit dem Tage, an dem der Weldepflichtige erfährt(z. B. durch Kündi⸗ gung, Räumungsurteil, Räumungsvergleich), daß die Wohnung(Wohnräume) frei wird; 3. bei neuerſtellten oder durch Umbau gewonnenen Wohnungen(Wohnräumen) mit der baupolizeilichen Bezugserlaubnis oder, falls eine baupolizeiliche Ge⸗ nehmigung nicht erforderlich iſt, 2 Wochen vor der Bezugsfähigkeit. Die Anmeldung hat in allen Fällen ſchon vor Ablauf der Friſt und zwar ſofsrt zu erfolgen, ie 5(Wohnräume) zur Vermietung angeboten wird. Die Anmeldepflicht beſteht in allen ällen auch dann, wenn ein Wieter bereits in Aus⸗ cht ſteht oder der e ſelbſt die Wohnung (Wohnräume) beanſpruchen will. 5 Abmeldung vermieteter Wohnungen und Wohnräume Die der Anmeldepflicht nach§ 4 unterliegenden Wohnungen(Wohnräume) ſind bei der Gemeinde⸗ behörde ſofort, ſpäteſtens am nächſten Werktag nach der Vermietung oder anderweitigen Verfügung, ins⸗ beſondere auch bei Ingebrauchnahme durch den Haus⸗ eigentümer ſelbſt, abzumelden. Die Umwandlung von Wohnräumen in Räume anderer Art(z. B. zu Ge⸗ ſchäftszwecken(Unterſtellung von Möbeln) iſt nach der Anordnung des Oberbürgermeiſters vom 17. 6. 1940 nur mit deſſen vorherige Zuſtimmung zuläſſig. 8 6 An⸗ und Abmeldung von zu Wohnzwecken geeigneten Geſchäftsräumen und Meldung von unterbelegten Wohnungen Leerſtehende, unbenutzte, freiwerdende, ſowie neu⸗ erſtellte oder durch Umbau gewonnene Geſchäfts⸗ räume, die zu Wohnzwecken geeignet ſind, ſind in entſprechender Anwendung der Beſtimmungen in 88 4 und 5 bei der Gemeindebehörde zu melden. Dabei iſt es gleichgültig, ob dle Geſchäftsräume mit Wohn⸗ räumen zufammenhängen oder nicht. Zurzeit unterbelegte oder ſpäterhin unterbelegt werdende Wohnungen find vom Wohnungsinhaber der Gemeindebehörde ſoſort zu melden. Als unter⸗ belegt gelten ſolche Wohnungen, die einſchließlich der Dach⸗ und Untergeſchoßräume mehr Räume haben, als die um 1 vermehrte Zahl der Bewohner beiträgt. Dabei werden zwei Kinder unter 7 Jahren als eine Perſon gerechnet, Vorübergehend anweſende Perſonen werden nicht gezählt, dagegen vorübergehend für kür⸗ zere Zeit abweſende, ſowie im Wehr⸗ oder ſonſtigen Reichsdienſt abweſende. Küchen, Badezimmer und ſonſtige nicht zum dauernden Aufenthalt von Menſchen im Einne der Bauvorſchriften geeignete Räume, ferner zuläſſiger Weiſe zu Geſchäftszwecken(§ 2 Abſ 2) verwendete Räume bleiben außer Betracht. Künftige Aenderungen der Perſonenzahl ſind jeweils ſoſort zu melden. 7 8 Erfüllung der Meldepflicht Zu den in§§ 4- 6 vorgeſchriebenen Meldungen ſowſe von der Gemeindebehörde etwa geforderten Ergänzungen iſt der Hauseigentümer oder der ſonſt Verfügungsberechtigte verpflichtet. Der Hauseigen⸗ tümer haftet neben dem Vertreter. Die Wohnungs⸗ inhaber und Wohnungsſuchenden ſind verpflichtet, dem Meldepflichtigen Auskunft zu geben, ſoweit dies zur N der Weldepflicht erforderlich iſt, Für die An⸗ und Abmeldung von Wohnungen und Wohnräumen nach§§ 4, 5 und 6 Abf. 2 (außer Schlußſatz! find die amtlichen Vordrucke zu zu verwenden, die bei der Gemeindebehörde koſtenlos erhältlich ſind. Die An⸗ und N von Ge⸗ ſchäftsräumen nach§ 6 Abſ. 1 müſſen die genaue Darlegung der Verhältniſſe enthalten. Die Meldepflicht ilt nur dann als erfüllt, wenn die Meldungen voll⸗ tändig und wahrheitsgemäß lauch hinſichtlich des Wietbetrags) erſtattet und innerhalb der vorgeſchriebe⸗ nen Friſt bei der e eingegangen find. Beſichtigungsverpflichtung Der Verfügungsberechtigte hat den Beauftragten der Stadt, die ſich als 915 ausweiſen, in der Zeit von 10—16 Uhr die Beſichtigung der meldepflichtigen Wohnungen und Räume(58 4—6) zu geſtatten. 8 9 Deffentliche Anzeigen Chiffreanzeigen in der Tagespreſſe oder in ſonſtigen öffentlichen Blättern über Wohnungen und Räume, die der Meldepflicht nach dieſer Vorſchrift unterliegen, ſind unzuläſſig. 8 10 Wohnungsvermittler Die Wohnungsvermittler ſind verpflichtet, der Gemeindebehörde die bei ihnen gemeldeten Wohnun⸗ sch und Räume, die der Meldepflicht nach dieſer Vor⸗ chrift unterliegen, ſofort anzuzeigen. III. Schlußbeſtimmungen. 8 11 Strafbeſtimmungen Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſet Meldeordnung oder gegen die aufgrund derſelben er⸗ 99 ſchriftlichen Verfügungen werden nach 8% es Bad. Polizeiſtrafgeſetzbuches oder nach den Straß beſtimmungen des Reichsleiſtungsgeſetzes mit Geld ſtrafe, Haft oder Gefängnis beſtraft. Falſche Angaben zur Täuſchung der Behörde werden mit a u 150.— Rm oder Haft bis zu 8 Tagen beſtraft sofern nicht eine längere Beſtrafung nach dem Reich- leiſtungsgeſetz verwirkt iſt. g 8 12 ö Inkrafttreten Dieſe Meldeordnung tritt am Tage nach der Ver⸗ öffentlichung in Kraft. Mannheim, 6. Mai 1941. Der Oberbürgermeiſter, ö ö 8 Nr. 5495. „Vollziehbar!“ Mannheim, den 8. Mai 1941. Der Landeskommiſſik. „Vorſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift wir hiermit bekanntgemacht. Die Meldungen ſind an das Städt. Quartieramt— Wohnung meldeſtelle— Rathaus N 1, Zimmer 47 31 richten. Für die An⸗ und Abmeldung vl Wohnungen und Wohnräumen ſind amtlich Vordrucke zu verwenden, die bei der Woh nungsmeldeſtelle, in den Gemeindeſekretariate und den Zweigſtellen des Städt. Ernährung“ und Wirtſchaftsamtes koſtenlos erhältlich ſind Mannheim, den 12. Mai 1941. Der Oberbürgermeiſter. 1 .