n ampfes al und gqertod. genden ftwaffe unden. feldzug Siege je. Ge⸗ ſte um b, war ruppe. öchſten 3 1889 Beſuch kam er rückte ebruar tat er Fflieger⸗ örbert. yswehr it und 3 1935 erfolgte r 1939 nnung eines ag des n Be⸗ fte in if dem ſernen Gene⸗ üerſee⸗ ehl an i ſeine ſtolzer nn ihn immer fahren, nimmt. erden, rſchäu⸗ den A- nd ge⸗ unſe⸗ gland. publik Glück⸗ aurer⸗ gefun⸗ chtung zuden⸗ ſation r aus 2 Ge⸗ Slo⸗ 5 ufd tiſchen täriſch örden „ daß chren⸗ Jahre Ernſt aus Stet⸗ erteilt haus illige ver⸗ enge Nr. 121 Reckar⸗Vote(2. Blatt) 7 27 er + Mit Fallſchirmjägern nach Kreta Beſetzung lediglich aus der Luft.— Das kühnſte mililäriſche Unternehmen der Weltg chte. Von Kriegsberichter Wolfgang Küchler. DNB.(Pe.) Am Abend vorher, als die Sonne ſchon weit im Weſten ſtand und mit ihrem rötlichen Licht die Berge und Wälder des Peloponnes mit einem Feuerman⸗ tel überzog, ſtarteten noch einmal dis Stukas zu einem ver⸗ nichtenden Angriff gegen die Inſel Kreta. Den ganzen Tag ſchon hatte der Feind Angriff auf Angriff über ſich ergehen laſſen müſſen, Zerſtörer, Stukas und die ſchweren Kampf⸗ verbände hatten vom frühen Morgen bis in den ſpäten Abend hinein in ununterbrochener Reihenfolge Flugplätze, Kaſernen, Schiffsziele, Flakſtellungen und andere bedeaut⸗ ſame Ziele des Gegners mit Bomben belegt, und die aus⸗ gezeichnet ſchießende feindliche Flakartillerie wie auch die engliſchen Jäger hatten die Lawine der deutſchen Angriffe nicht aufhalten können. Seit mehr als zwei Wochen ſchon hatte die deutſche Luftwaffe faſt täglich dem Gegner harte, kaum zu überwindende Schläge zugefügt. Wieder ein Anſturm gegen die engliſch⸗griechiſche Zwingburg ſoll heute ſteigen. Hunderte von Transport⸗ Ju's, unzählige Fallſchirmjäger ſtehen auf ihren Feldflug⸗ häfen zu dem vielleicht kühnſten militäriſchen Unternehmen bereit, das die Weltgeſchichte je geſehen hat.— Die Schwierigkeiten, die einer Beſetzung der Inſel entgegenſtehen, ſind ungeheuer, und ſelbſt Rotterdam, Nor⸗ wegen und Korinth ſind wohl nicht ſo gefährliche Aktionen geweſen wie dieſe Inbeſitznahme der Inſel Kreta. Ohne Unterſtützung von Land oder von der See her, lediglich aus der Luft kann die Beſetzung erfolgen, und wer ſelbſt einmäl über Kreta geflogen iſt, wer dieſe von wilden und ſteilen Gebirgen zerklüftete Inſel geſehen hat, auf der der Gegner an wenigen markanten Punkten ſeinen Wider⸗ ſtand konzentrieren kann, der kann ermeſſen, mit wel⸗ cher Verwegenheit und welchem Todesmut die Männer rangehen müſſen, die dieſen ſüdöſtlichen Eck⸗ pfeiler Europas angreiſen ſollen. Wir ſind ſtolz und glück⸗ lich, an dieſem einzigartigen Unternehmen teilhaben zu kön⸗ nen. Unſerem Zerſtörer⸗Geſchwader, das ſich bereits in den vergangenen Tagen durch ſtändige, kühn geführte Tiefan⸗ griffe auf Flugplätze Kretas ausgezeichnet hat, iſt heute die Aufgabe zugefallen, den Anflug der unzähligen Trans⸗ portmaſchinen zu ſchützen, die Landung der Fallſchirmtrup⸗ pen gegen feindliche Luftangriffe zu decken und— wenn nötig— in den Erdkampf ſelbſt einzugreifen. Kurz und knapp ſind die Worte des Kommandeurs, als er zu ſeinen Staffelkapitänen ſpricht und ihnen die kommenden Aufga⸗ ben erläutert. Die Morgenſonne glitzert ſilbern über die Waſſer des Aegäiſchen Meeres. Der Himmel iſt ſtrahlend blau und nur mit wenigen dünnen Wolkenſchleiern durchſetzt, als wir ſtarten. Vor und neben uns brummen die anderen Maſchi⸗ nen, die den gleichen Auftrag haben. Dann geht es ſüd⸗ wärts. Der Flugzeugführer kann jetzt nur noch nach den Inſtrumenten fliegen denn die Inſeln ſind ſo klein, daß ſie nicht einmal auf der Karte verzeichnet ſind und deshalb nicht zur Orientierung dienen können. Im Rückſpiegel ſehe ich das Geſicht des Unteroffiziers, der unſere„Bruno“ führt. Ruhig und entſchloſſen iſt ſein Blick nach vorn gerichtet. Endlich, nach langen, langen Minuten kommt, mit einem hörbaren Aufatmen begrüßt, wieder Land in Sicht. Es iſt Kreta, deſſen mächtige Berge ſich wie eine gewaltige dro⸗ hende Feſtung aus dem Dunſt herausſchälen. Phantaſtiſch und einmalig iſt dieſer Anblick der wuchtig und maſſiv aus dem Meer emporſteigenden Inſel, gegen die ſich in dieſem Augenblick, das können wir wunderbar beobachten, ein rie⸗ ſiger Heerwurm von Transportflugzeugen wälzt. Hun⸗ derte von Ju 52 ziehen in einer kaum abſehbaren. Reihe auf der Straße nach Kreta entlang, ein fliegendes Heer marſchiert heran, den Tommy auf ſeinem letzten Schlupfwinkel anzugreifen, den er ſich noch aus dem Bal⸗ kankrieg gerettet hat. Bald haben wir die Ju's eingeholt, fliegen über und neben ihnen entlang, immer auf der Lauer gegen feindliche Jäger, die das Anrollen der deut⸗ ſchen Fallſchirmtruppen vielleicht verhindern wollen. Aber keine Hurricane, keineSpitfire, keine Gloſter läßt ſich blicken. Was die feindlichen Jäger verſäumen, das verſucht die Flak doppelt wettzumachen. Sie legt einen rieſigen Feuervor⸗ hang vor die deutſchen Flugzeuge, und die ſchwerfällig da⸗ hinſtampfenden Ju's mögen den britiſchen Flakkanonieren vielleicht als ein beſonders leichtes Ziel erſcheinen. 0 mitten in das wüſte Geballer der feindlichen Geſchütze hin⸗ ein raſen plötzlich wie ein unaufhaltſamer Wirbelſturm die Zerſtörer, die Habichten gleich aus ihrer Höhe herunterge⸗ ſchoſſen ſind, und in mehreren Tiefangriffen die Flakartil⸗ lerie schließlich zum Schweigen bringen. Eine Maſchine der Gruppen erhält bei dieſen Angriffen ſo ſchwere Treffer, daß ſie auf dem Flugplatz, in deſſen Nähe ſchon Teile der Fall⸗ ſchirmjäger gelandet ſind, notlandet. 5 Die Leiſtungen der„Alten Frau Ju“, wie die Flieger gern ſcherzhaft, aber doch mit dem Unterton der Achtung und der Bewunderung die Ju 52 nennen, die unverwüſtli⸗ chen und ſchon ſeit Jahren immer wieder bewährten Trans⸗ portmaſchinen, ſind an dieſem Tage über jedes Lob erha⸗ ben. In immer neuen Wellen ſchaffen ſie Kompanie auf Aber allen Gauen des Rei Kompanie von Fallſchirmjägern heran. Es iſt ein ſtets von neuem packender Anblick, wenn ſich die Türen der Ju's öff⸗ nen und in Sekundenabſtänden Jäger auf Jäger in die Tiefe ſtürzt, wenn ſich dann die Fallſchirme entfalten und zur Erde pendeln. Mitunter ſchweben Hunderte von Fall⸗ ſch 8 und dann ſi ben ſo aus, und wie ſie dann Plan ihre Aktionen ginnen. In unf Flugplatz zuen bereits um den Springer hinz in deutſcher H noch der reits grö ziehen wir arbeitet. Dann klet rem n neue Jereits der S Je K ger vor. Höhen Von oben dann einen Fel ſeh Auch dort ſind Fallſe jäger in gre Zahl gelandet. Hi eſo rs ſchwierig zu neh⸗ mende Punkte mit kühnem Angriff genommen. Eine Scheuer; in der ſich anſcheinend der Gegner feſtgeſetzt hat, iſt von deutſchen Truppen umſtellt, die hier mit Maſchinen⸗ gewehren vorgehen. Das Ende kann kaum zweifelhaft ſein. Inzwiſchen ſind wir wieder bis auf 2000 Meter ge⸗ ſtiegen. Während unten die Fallſchirmjäger in tapferem Vorgehen Stellung auf Siellung des Gegners niederringen, bleiben wir weiter auf der Wacht gegen eventuelle Ueber⸗ raſchungen aus der Luft. Großartig iſt der Ueberblick, den wir aus der Höhe haben. Hinter uns, faſt verſchwindend im Dunſt, über 2000 Meter hoch anſteigenden Gebirge 1 Teil noch mit Schnee bedeckt ſind, vor uns reines Blau in allen Regenbogenfarben deutliche Spuren der vielen Sch das ölig ſchimmert: 1 Schiffstragödien, die ſſich in ich 11 die ent letzten Wochen unter dem deutſchen Bomben⸗ hagel hier abgeſpielt haben. Jetzt wird auch nach halbrechts in die Sudabucht der Blick frei, in der noch immer eine Reihe feindlicher e liegt. Aber der ſchwarze Rauch, der vor Anker liegenden Kahn turmartig Häuliche Rauchſpur, die von einem 70 Hgeht, ſagen uns eindeu⸗ unſete m Werk geweſen ſind einmal' gute i iſtet haben. Wir ziehen über unſerem Zielraum unſere Kreiſe. In dieſer Zeit ſind faſt ohne Unterbrechung die Transport⸗Jus angerollt, und auch, als es jetzt auf den Heimflug geht, reißt dieſer end⸗ loſe Strom nicht ab. Mit Bewunderung haben wir den Be⸗ ginn dieſes in der Geſchichte wohl einmaligen Unternehmens verfolgt. Andere Kameraden löſen uns jetzt ab und über⸗ nehmen für die nächſte Zeit den Begleitſchuz der Traus⸗ portmaſchinen. Wix aber fliegen heim mit der Gewißheit: das Unternehmen Kreta, das in allen Phaſen auf das gründ⸗ lichſte und genaueſte vorbereitet worden iſt, hat einen guten Start gehabt. Daß auch ſein weiterer Verlauf erfolgreich ſein wird, dafür bürgen uns die Fallſchirmjäger, Deutſch⸗ lands ſieggewohnte und auserleſenſte Truppe. ze N— 55 N 5 5 5 etwa e ig, daß und wie D 2 Ausſtellung„Raubſtaat England“ Eine Ausſtellung„Raubſtaat England“ wird zur Zeit im Rathaus Berlin⸗Schöneberg veranſtaltet. Sie zeigt einpräg⸗ ſam die verabſcheuungswürdigen Methoden, die England jahrhundertelang in der ganzen Welt bei ſeinen räuberiſchen Feldzügen verfolgt hat. Man ſieht eine Fülle von intereſſan⸗ ten Bilddokumenten, Schauſtücken und pläſtiſchen Darſtellun⸗ gen, die markante Beiſpiele für die Raubgier der Briten ſind, die blutige Unterdrückung des Burenvolkes, der Raub der ſpaniſchen Silberflotte durch Drake, die mit den übelſten Ge⸗ waltmethoden durchgeführte Inbeſitznahme Indiens durch die Oſtindiſche Company und die jahrhundertelange Knechtung des iriſchen Volkes. Es fehlen auch nicht die Dokumente vom Raub der deutſchen Kolonien. Die Ausſtellung wird ſpäter auch in 3 gezeigt werden.— Die Austreibung rs durch den engliſchen Beſitzer. eines iriſchen P Montag, 26. Mai 1941 54 72 2 Im Scheinwerfer der Wirtſchaft Im N awer! Breslau, Deutſchlands letzte Frühjahrsmeſſe 1941. Im Gegenſatz zur Reichsmeſſe Leipzig, die eine Repräſentan⸗ tin der geſamtdeutſchen Wirtſchaft iſt, haben die übrigen deutſchen Meſſen überwiegend regionale Bedeutung. Sie werden haupt⸗ ſächlich bon den Wirtſchaftskräften ihres Lebensraumes ge⸗ und erhalten von ihm und von den angrenzenden aus⸗ lä!)en Verſorgungsgebieten ihre Aufgaben zugewieſen. Die Spezialaufgabe der Mitte dieſer Woche eröffneten Bres⸗ lauer Meſſe mit Landmaſchinenmarkt iſt die Verſorgung — des durch die militäriſchen Erfolge Deutſchlands bedeutend er⸗ weiterten deutſchen Oſtraumes und der öſtlichen und ſüdoſt⸗ europäiſchen Länder mit allen Maſchinen, Geräten, Werkzeugen und ſonſtigen Einrichtungen, an denen die Landwirtſchaft und die auf der Verwertung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe auf⸗ gebauten Induſtrien dieſer Gebiete vorwiegenden Bedarf haben. Verſorgung kommt heute angeſichts der großen Techniſierun beſtrebung in der deutſchen Landwirtſchaft und in der durch engſte Handelbeziehungen mit Deutſchland ver⸗ knüpften ſüdoſteuropäiſchen Landwirtſchaft größte Bedeutung zu. Die Wichtigkeit der Breslauer Meſſe und des ſeit 77 Jah⸗ ren regelmäßig in Breslau abgehaltenen Landmaſchinen⸗ marktes ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß die Gaue hleſi ebenſo wie der Reichsgau Wartheland und das überwiegend Landwirtſchaft treibende Bezirke d. In der alten Provinz Schleſien und im Warthegau ſind ein 5,5 Mill. Hektar oder 67,4 Prozent der Geſamtfläche landwirtſchaftlich genutzt. Auch die Spezialkulturen, beſonders Induſtriepflanzenanbau, ſind in Schleſien bedeutend aus⸗ ehnter als in anderen Teilen des Reiches. Auch die land⸗ wirtſchaftlichen Verwertungsinduſtrien ſind hier zahlreicher als in anderen deutſchen Gauen vertreten. So gibt es allein in Schleſien 40, im Waxthegau 23 Zuckerfabriken. Hinzu kommen Flachsaufbereitungsanſtalten, Mühlen, Brennereien und Kar⸗ toffeltrocknungsanlagen, um nur die wichtigſten Betriebe zu G nennen. Neben dem Landmaſchinenmarkt hat die Indu⸗ ſtrieſchau, die von der oberſchleſiſchen Bergwerks⸗ und der Produktionsmittel⸗ und Konſumgüterindu⸗ chleſiſchen Wirtſchaftsraums beſtritten wird und die des In⸗ und Auslandes einen Querſchnitt durch ſchleſiſchen Induſtriereviers gibt, eine wich⸗ Das rege Intereſſe für die Breslauer Meſſe Hüttenindi tige Rolle inne. kommt deutlich in der geſtiegenen Ausſtellerzahl(1500 gegen 1400 i. Bi), der vergrößerten Ausſtellerfläche und dem großen Einkäuferſtrom aus dem In⸗ und Auslande zum Ausdruck. „Der Lebensſaft des modernen Krieges“ macht England Sorge. „Bereits Ende April 1917“, ſo erklärte der britiſche Admi⸗ ral Jelliege in ſeinem nach dem Weltkrieg erſchienenen Werk itber den U⸗Bootkrieg,„litten wir unter empfindlichſtem Oel⸗ ngel, und das drohende Geſpenſt der Abſperrung von der uſuhr hat mir die allergrößten Sorgen bereitet.“ Die Be⸗ ö ſſe, von denen Admiral Jelliecoe hier ſpricht, dürften im heutigen England, in dem der Bedarf an Erdöl infolge der en Umſtellung der Flotte auf Erdöl, infolge des Groß⸗ arfs der Luft⸗ und Panzerwaffe und der britiſchen Wirt⸗ ſchaft, viel größer als zur Zeit des Weltkrieges geworden iſt, erheblich einſchneidender ſein, zumal die heutige Verſor⸗ gungslage ſich immer mehr zuſpitzt. Einmal ſind es die ſtetigen Verſen kungen an Tankſchiffraum, die den Eng⸗ ländern heute auf die Nerven gehen, zum anderen die Ab⸗ ſchneidungen von wichtigen bisherigen Einfuhrgebieten. Hier muß vor allem der Ausfall des FJrak⸗Oels durch die Sper⸗ rung der Oelleitung von Haifa durch Iraktruppen erwähnt werden. Mindeſtens ebenſo einſchneidend ſind die Vernichtun⸗ gen der engliſchen Tankertonnage durch die deutſche marine und die Vernichtung der Erdölvorräte auf der 0 1 Inſel infolge der Bombardierungen durch die deutſche Luftwaffe. Nachdem bereits im März und April d. J. in den deutſchen Wehrmgchtberichten beträchtliche Verſenkungs⸗ ziſfern gemeldet werden konnten, wurden in den erſten drei Malwochen insgeſamt 85000 BRT. engliſcher Tanlkertonnage vernichtet. Mit der Verſenkung dieſer Tonnage büßt England den Transportraum für mindeſtens rund 625000 Tonnen Erd⸗ öl ein. Berückſichtigt man, daß England in der Erdölverſor⸗ gung ſo gut wie(00prozentig von der Einfuhr abhängig iſt, ſo kann man die ſtarke Beunruhrgung verſtehen, die ſich der Kreiſe der britiſchen Kriegsführung über die anhaltenden Ver⸗ luüſte an Tankdampfern bemächtigt hat. Dieſe Beunruhigung iſt um ſo größer, als England ſich gleichzeitig an Hand der mili⸗ täriſchen Erfolge Deutſchlands davon überzeugen muß, daß ſeine Hoffnungen auf eine Erdölknappheit in Deutſchland eben⸗ ſo abwegig wie der Wunſchtraum der nochmaligen Aushunge⸗ rung Deutſchl s ſind. Im Gegenſatz zu England, das auf weiten gefährdeten Seewegen ſeinen Erdölbedarf heranſchaffen muß, iſt Deutſchland in der glücklichen Lage, von Nuntänien und Rußland auf direkteſten, gefahrloſen Wegen mit Erdöl verſorgt zu werden. Darüber hinaus ſind die Erzeugungs⸗ ziffern an ſynthetiſchem Erdöl in ſtändigem Aufſtieg begriffen. Unter dieſen Umſtänden können die von der engliſchen Propa⸗ ganda gelegentlich immer wieder ſervierten Behauptungen von der Erdölnot Deutſchlands nur in das Reich der Fabel ver⸗ wiefen werden. Die Tatſachen zeigen deutlich genug, daß Deutſchland keinen Mangel an dieſem Lebensſaft des moder⸗ nen Krieges hat und ſeine umſichtige Wirtſchafts⸗ und Han⸗ delspolitik iſt die ſicherſte Gewähr dafür, daß es ihn auch nicht kennenlernen wird. Vor einem Jahr Im Zuge der Einkeſſelung der feindlichen Armeen in Flandern und im Artois erfolgte am 26. Mai 1940 ein tiefer Einbruch in die feindliche Front bis dicht von Ypern. Calais wurde genommen. Großangriffe der Luftwaffe auf Kanakhäfen, insbeſondere Dünkirchen, Augriffe der Luftwaffe auf Flugplätze bei Paris e Verbindungen des Feindes. Der Feind ver⸗ or 73 Flugzenge. Per 1 e wurden. . 2 April das iel eines auß brd 8„„ deutche antnafke che. war 1 e wenigen Ar. ie von der britiſchen Zenſur nach dem Angriff der deut⸗ Eine der wenigen Aufnahmen, die wee 85 biber 1 0 5 5. 90 er e bie d. Induſtrieanlagen der nordiriſchen Hafenſta elfaſt waren e Werden und Indian la ng belen dealſchen dafkaigrs,— 2 3 Weltbild(M) e e ee General 8 der 5 beegeffeniſcen 6 Sport und Einheimiſcher Sport Fußball. Phönix Mannheim— 98 Geckenheim 1:3. Seckenheim war ſich der Situation, in der es ſchwebte, jederzeit bewußt und lieferte ein Spiel auf Leben und Tod. Jeder Mann war voll auf dem Poſten und trug ſo ſeinen Teil mit bei der 9. Minute verletzt ausſchied und die Seckenheimer Mannſchaft das ganze Spiel mit 10 Mann durchſtehen mußte, ſo iſt der Erfolg als„beſondere Leiſtung“ zu bewerten. Bauder II. entledigte ſich ſeiner Pflicht als Erſatztorſteher vorzüglich. ö Es wäre ungerecht einen Spieler beſonders zu loben, wenn man aber Welz, dem jungen, talentierten Spieler ein Sonderlob ſpendet, dann hat er es redlich verdient denn ſeine 3 Tore waren muſtergültig und er brachte, der Bewunderung abringen muß. Aber auch die Deckung ſtoß zum Ehrentreffer kam, dann beweiſt dies alles. er war es, der dafür Bag ſorgte, daß das Spiel in normaler ahn verlief. ch. —— Auswärtiger Sport 8 Fußball Meiſterſchafts⸗Endſpfele: Gruppe 1: Vorw.⸗Raſſp. Gleiwitz— Dresdner Sc. ö Gruppe 2: 15 Hamburger SV.— Schalke 04 Tſchammerpokalſpiele: 5 Rotweiß Frankfurt— Germania Frankfurt 6 Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt 2 Sfr. Frankfurt— Union Niederrad 2 FC. Gebweiler— SV. Wittenheim(n. Verl.) 2 8 Am den Schwarzwaldpreis: SV. Waldhof— SV. Feuerbach 4 1. FC. Pforzheim— Sfr. Stuttgart 2 VfB. Stuttgart— VfR. Mannheim 5 Stuttgarter Sc.— VfB. Mühlburg 4 Um den Alpenpreis: BC. Augsburg— Wiener SC. Jahn Regensburg— Wacker Wien Admira Wien— Bayern München Bafa der S Ein Hans-Ernst- Roman 19) 5 5 Herr und Frau Heydebruck rieten ihm dringend dazu, und er mußte ihnen recht geben. Dieſe beiden waren immer noch ſeine beſten Vertrauten und Frau Heydebruck war ihm behilflich geweſen wie eine treue Schweſter, als er das Per⸗ Jona oinſtofftos“ eue,, 1 Dann kam der Tag, an dem Heydebrucks Abschied nah men. Herr Heydebruck hatte ſeinen Aufenthalt ſowieſo ſchor über das Maß ausgedehnt und die Abreiſe ducdete nun kei nen Aufſchußb mehr. Frau Evelyn ging mit Martin neben den Badekabinen hin, weil dort etwas Schalten über dem Wege lag. Man ſah die beiden oft beiſammen und wer Frau Heydebruck nicht näher kannte, munkelte, daß ſie die Braut des Badbeſitzers ſei. Jedenfalls, man kannte ſie ohne weiteres als ein Braut⸗ paar gelten laſſen. In der Art, wle ſie miteinander plau⸗ -derten und ſich gegenſeitig anlachten, konnte man ſogar an⸗ nehmen, daß ſie ſehr ineinander verliebt waren. Aber das ſchien nur ſo. Sie waren nichts weiter zueinander, als recht gute Freunde, die kein Geheimnis zueinanber hatten. 8 Ja, es hatte Frau Evelin ſogar ſehr gekränkt. daß Mar⸗ tin ein Geheimnis ſo lange vor ihr zu verbergen ſuchte. So ſprach ſie ihn einmal darum an: „Sagen Sie mal, Martin, was iſt denn mit Ihnen los? Sind Sie verliebt?“ „Verliebt? Nein, das weniger, aber ich liebe ſemanden.“ „Und das wollten Sie vor mir verbergen. Martin, das iſt unſchön von Ihnen. Ich habe Ihnen doch ſchon einmal geſagt, daß ich gerne Anteil haben möchte an allem, was Sie beginnen. Es iſt nun mal ſo, daß wir beide irgendwie mit⸗ einander verbunden ſind. Und gerade in dieſer wichtigen Frage wollten Sie mich beiſeite ſchieben. Und gerade für Sie, Martin, iſt es wichtig, daß Sie den richtigen Kamera⸗ den finden. Einer, der Sie ein wenig lenkt und führt, das brauchen Sie nun mal bei Ihrer Art Und ich muß darauf beſtehen, daß Sie mir das Mädchen Ihrer Wahl zeigen. Dann ſollen Sie mein unparteiiſches Urteil wiſſen.“ 5 8 Das war vor acht Tagen gewesen, als Frau Heydebruck in ſolcher Weiſe mit Martin gesprochen hatte. Es ſchickte ſich dann am ſelben Abend noch, daß Martin die beiden Frauen zuſammenführte. Und dann wartete er geſpannt auf das Urteil von Frau Evelyn. Sie ſagte zunächſt gar nichts, ſondern drückte ihm nur die Hand. i. „Zu einer ſolchen Frau, Martin, da muß man Sie be⸗ glückwünſchen. Zu ſagen habe ich Ihnen nicht viel, aber ich glaube, Sie ſehen nun allmählich ein, wie gut es war, daß ich Sie damals zurückgehalten habe, als ſie wieder auf und davon gehen wollten.“ 5 „Ich weiß erſt jetzt, wie dankbar ich Ihnen zu ſein habe, dieſes Mädchen kenne. Manchmal kommt es mir vor, verdiente ich ſo ein großes Glück gar nicht.“ · 5 a n hatten ſie nicht mehr darüber gesprochen bis jetzt, f Stunde des Abſchieds kam. Sie fuhren in einem Boot über den See. Die Hände im Schoß verſchlungen, ſaß Frau Evelyn Martin gegenüber, der gemächlich ruderte. paar große Wolken verdeckten die Sonne für eine Weile nd nahmen die ärgſte Hitze fort. Es ſchien ſo, als ob ſich nter den Bergen ein Wetter zuſammenbrauen wolle. 1 „Teil den Sieg zu erringen. Wenn man berückſichtigt, daß der Torwächter Klumb ſchon in mit dieſen Erfolgen einen Mannſchaftsgeiſt zu ſtande, ſtand eiſern und wenn Phönix nur durch einen Straf⸗ Schiedsrichter Pennig leitete wirklich meiſterlich und riſ 0„Ja, ja,“ fuhr ſie fort. Aufſtjegsſpiele: SV. 98 Darmſtadt— Tura Kaſtel 9·¹ FSV. Heuſenſtamm— TS. Urberach 6:4 Tura Ludwigshafen— Normannia Pfiffligheim 6:1 SVg. Quierſchied— TS. Kaiſerslautern 0:2 TSG. Plankſtadt— Bf Tu. Feudenheim 21 Siütdſtern Karlsruhe— BfR. Pforzheim 132 FJC. ZJabern— FC. Schweighauſen 185 SK. Thann— Stern Mülhauſen 07 ö SC. Schwenningen— Polizei Stuttgart 3:2 MTV. Ingolſtadt— TS. Augsburg 51 Rb. Vikt. Aſchaffenburg— VfB. Toburg 03 Freundſchaftsſpiele: SV. Saarbrücken— F. Pirmaſens 5 521 SVg. Sandhofen— Amicitia Viernheim 11:4 Kolmar— SS. Straßburg 3:1 — FC. Kolmar 712 05 Schweinfurt 2*¹ Hockey Länderſpiel: Kopenhagen: Dänemark— Deutſchland 11885 — 2* Sport in Kürze Der Große Preis der Weinſtraße, ein Berufsfahrer⸗ Straßenrennen über 240 km mit Stark und Ziel in Landau (Pfalz) wurde von dem Stuttgarter Weimer(Viktoria⸗Rad) in 7:19 Std. vor Bautz(Dortmund) ſowie den Luxembur⸗ 1— Majeruſud Clemens gewonnen. 36 Berufsfahrer waren eteiligt. 5 „Nund um Stuttgart“, ein 120 Em⸗Rennen für Amateure, wurde am Sonntag zum 23. Male durchgeführt und von dem Nürnberger Keſſeler in 3:30:09 Std. vor Allemdinger(Mün⸗ chen) und Maier(Innsbruck gewonnen. Württembergs Ringer ſiegten in der Pokal⸗Zwiſchen⸗ runde im Rückkampf gegen Baden mit 6:1 und qualifizierten ſich mit einem 9:5⸗Ergebnis für die Vorſchlußrunde dieſes Wettbewerbs. Badens Vertretung konnte in Stuttgart⸗Wan⸗ 15 nur im Halbſchwergewicht durch Litters zum Ehrenpunkt ommen. f Radrennen in Helſinki. Deutſche Siege gab es bei den zweiten Radrennen auf der Olympiabahn in Helſinki. Preis⸗ leit(Chemnitz) gewann das Punkte⸗ und Vorgabefahren, während Kittſteiner(Nürnberg) im Ausſcheidungsrennen er⸗ 11 8 war. Der Däne Chriſtenſen holte ſich den Flieger⸗ ampf. 3— —.. ̃ ˙* Sporckiaden Anekdoten um einen berühmten Kriegsmann. NS. Als Junge ein unbekannter Kuhhirt im Weſt⸗ fäliſchen und als Mann ein berühmter Reitergeneral, das war die außerordentliche, an der Wiege nicht geſungene Lauf⸗ bahn des Hans von Sporck, der ſich als Draufgänger be⸗ währte, in welcher Lage er ſich auch befand. Sein militä⸗ ches Glanzſtück war die Attacke auf dem Felde von St. was fach, war ich nämlich bei Chriſtine.“ Überraſcht blickte Martin auf,: „Ich wollte ihre Art noch näher kennen lernen. Sie gehört zu den ſeltenen Menſchen, die ſich einem einſchreiben für ein ganzes Leben. Sie hat Ver⸗ wandtes mit den Sternen und— Martin— ich habe ſehr viel darüber nachgedacht, Sie dürfen die Liebe dieſes Mäd⸗ chens nie enttäuſchen. Sie gehört zu jenen Menſchen, die nur einmal lieben.“ 5 8 „Aber Frau Evelyn, wie kommen Sie denn darauf?“ „Das mußte ich Ihnen ſagen, Martin, denn niemand ſieht in die Zukunft. Niemand weiß, was das Schickſal noch im Hintergrund bereithält. Und gerade mit Ihnen, Martin, hat das Schickſal ein buntes und wirres Spiel getrieben. Wer kann ſagen, daß es ſchon zu Ende iſt?“ Martin lachte. d „Aber da können Sie Evelyn.“ „Ich wünſche es ſehr, Martin. Das beſte wäre wenn Sie bald heiraten würden.“ „Aber ich will doch erſt noch fertig bauen. Und dann, Ehriſtine will goch bei ihrem Vater bleiben.“ „Ich weiß es. Und trotzdem würde ich es nicht zu lange hinausſchieben. Sie brauchen ja auch jemanden, Martin. Immer nur mit fremden Leuten wirtſchaften— Sie werden ſelber einſehen, daß das nichts auf die Dauer iſt. Und noch eins, Martin! Schreiben Sie mir über alles. Sie wiſſen ja, wie mein Mann und ich an allem intereſſiert ſind. Schrei⸗ ben Sie ruhig, wenn Sie einen Kummer haben, ganz gleich welcher Art. Ich werde verſuchen, immer das Rechte zu finden.“ Sie neigte ſich ein wenig vor und faßte ſeine Hand. „Wir wollen immer zueinander das bleiben, was wir vom erſten Tage an waren, gute Freunde, nicht wahr, Martin. So— und nun kehren wir um. Es wird allmählich Zeit.“ Als ſie wieder ans Ufer kamen, zog eine dunkle Wetter⸗ wand hinter dem Plochen herauf. Wie ſchnell da der See leer wurde. Schon erwachte der Wind und warf die bunten Sonnenſchirme auf der Terraſſe über den Haufen. Die Mäd⸗ chen flitzten eilig umher und räumten Geſchirr und Tiſch⸗ decken fort. Die Gäſte flüchteten ins Haus und bald waren alle drei Räume ſo dicht beſetzt, daß man keinen Platz mehr finden konnte. 5 5 ot EL N„Ich denke über ganz ohne Sorge ſein, Frau für Sie, * Nach dieſem Gewitter war die Welt wie neuerſtanden am anderen Morgen. Jim weißen Frühlicht lebten ſchon alle Farben der Landſchaft auf, und dieſe Farben hatten etwas Neues, ungewöhnktich Kraftvolles. Bas Haus am- See lag noch ganz ſtiu und im tiefen Schlaf. Nur der Herr des Hauſes Martin Breitenbacher, ſtand unter der Türe und atmete in tiefen Zügen die friſche Morgenluft ein. Bald darauf aber hörte man ſchon einen leiſen Schritt über die Stiege kommen Martin wandte den Kopf in den Flur. Es war die Kreſzenz; immer die erſte auf und die letzte ins Bett, 5 „Guten Morgen. Herr,“ ſagte ſie und ſteckte den Küchen⸗ ſchlüſſel ins Schloß. Sie war jetzt gar nicht mehr ſo unan ſehnlich. Man hatte ſich eben an ſie gewöhnt, ſie gehörte ſo⸗ zuſagen zum Haus und war gar nicht wegzudenken von ihm. Martin konnte Gott. danken, daß er ſie hatte. Nun wurde es Zeit. daß er ſich anſchickte, ins Dorf zu kommen Er hatte es ſich nicht nehmen laſſen, die Freunde nach Bruck an die Bahn zu bringen 5 Seit einer Woche hatte er ein Geſpann. der Bern⸗ „Sie ſprechen ja gar nichts, Frau Evelyn,“ ſagte Mar⸗ —ZZ 535 antwortete ſie.„Geſtern Gotthardt an der Raab, wo er die kürkiſchen Sakrament welche Wien zu erobern gedachten, vor ſich herjagte, daß d Funken ſtoben.„Ja“, ſagte der wehleidige Kaiſer Leopolg zum Sporck, der ihm ſtrahlend den Erfolg meldete und den Turban des Großweſiers zu Füßen legte,„ja, hätte der He g uns nicht geholfen!“ Und ſah mit einem Augenaufſchlag gen Himmel, aus dem nur ſanfte Ergebegheit in das Schi ſprach. Da ſchlug der Sporck, dem die Frömmelei de Kaiſers auf die Nerven ging, zornig mit ſeinem Säbel a den Tiſch und wetterte im ſaftigſten Weſtfäliſch los:„D Düwel bok, Majeſtät, de hett dat dahn!“ Bei ſich aber dach der alte Haudegen grimmig: Wie weit hätten wir es mite dem Gejammer gebracht, als die Türken zu Hunderttauſen⸗ den vor unſerem Wien ſtanden. Mit dem Beten allein iſt es nicht getan, es muß gekämpft werden. Gegen die krummen — Säbel der Janitſcharen hilft nur der wackere Hieb mit de eigenen Degen! So hakte er es immer in ſeinem Leben gehalten, zuſchla⸗ gen, wenn der Gegner ausholen wollte, und war damit vor⸗ angekommen. Da er noch als Bauernjunge im blauen Leinen⸗ kittel herumlief, war er nichts, nun er aber General der Dra goner geworden und in den Grafenſtand des Heiligen Röm ſchen Reiches erhoben war, zogen ſie alle tief vor ihm den Hut, und ſelbſt der ſtolze Fürſtenberger, der im heimatlichen Paderborn reſidierte, buhlte um ſeine Gunſt. Bei einem Emp⸗ fang im Schloß Neuhaus, zu dem die adeligen Potentaten von ihren Burgen und Landſitzen herbeigeeilt waren, um den! General, der einſt ein Kuhhirte geweſen, wie ein Wunder zu beſtaunen, ließ ein mißgünſtiger Junker, dem dieſe Karriere in die Augen ſtach, die Bemerkung fallen:„Man erzählt ſich, daß Ihnen das Schreiben genau ſo ſchwer fällt wie das Bitten, Graf Sporck“, und wollte ihm damit zu verſtehen geben, daß er in der Jugend nicht einmal das Schreiben gelernt habe und ſein Stolz darum nichtig ſei. Der alte Soldat ſtreifte den windigen Spötter mit einem geringſchät⸗⸗ zigen Blick. Sprach hier ein einzelner oder ſprach aus dieſem Schwätzer die Meinung der hohen Herren? Sporck faßte den Laffen noch einmal feſt ins Auge, ließ aber ſofort von ihm ab, als dieſer den Blick ſenkte. Dann wandte er ſich höflich an den Fürſten, indem er ſagte:„Von dem Biſchof hörte ich das genaue Gegenteil, er ſoll eine flotte Handſchrift führen. 3. Darum möchte ich ihn bitten, meinen väterlichen Hof für tau⸗ ſend Jahre von allen Abgaben zu befreien und mir das noch heute ſchriftlich zu geben.“ Die Herren in der Runde ſahen ſich betreten an, und der Fürſtenberger ſuchte lange nach einer Antwort. Der Bauernjunge war nicht auf den Kopf gefallen, und ſein Ruhm als Draufgänger bewährte ſich auch auf dem Parkett. Keine Abgaben für tauſend Jahre ein ſolches Privileg ſtand doch nur dem Uradel zu. Wie konnte ſich Sporck erkühnen, in geheiligte Vorrechte einzubrechen? Seine Bitte war nahezu unverſchämt. Der Fürſtbiſchof wand ſich noch verlegen hin und her und meinte ſchließlich mit ſauer⸗ ſüßem Lächeln:„Aber ſogleich für tauſend Jahre, iſt das nicht eine lange Zeit?“ Drauf der Dragonergeneral Hans von Sporck ſchneidig und ohne Umſchweif:„Beim Herrgott ſind, wie wir immer hören, kauſend Jahre nur wie ein Tag, und da ſollte einem ſeiner Diener ein Tag auch nicht zu lang werden!“ Wonach der Fürſtenberger kapitulierte und das Dokument wohl oder Wel ausfertigen mußte. ein Wagelchen dazu. Es war nötig geworden, denn der Weg ſowieſo immerzu her. hinauf. Die Welt ein wenig von oben betrachten. Der rieder hatte ihm einen achtjährigen Braunen beſorat und wird erſt einmal richliuů nach Seehalden betrug immerhin eine Viertelſtunde und es Die wurden doch tagtäglich eine Menge Lebensmittel gebraucht, eit da viele Gäſte ſchon immer vormittags kamen und zum Mit⸗ ret tageſſen blieben. Die Wirte in Seehalden waren davon nicht in beſonders entzückt. Martin wußte es wohl, denn ſie taten Pg ſich keinen Zwang an, ihm den Konkurrenzneid zu zeigen. W Wäre es gegangen, ſo hätten ſie ihm dieſen Neid auch ſpüren der laſſen. Aber Martins Unternehmen ſtand auf geſunden die Füßen. Er ſtieg den Gäſten nicht in die Hoſentaſchen und lich nahm ihnen keine erhöhten Preiſe ab. Er gab es aber auch de nicht billiger wie die im Ort drinnen. Und ſo war ihm me nicht gut etwas anzuhaben. 5 3 In flottem Trab fuhr Martin nach Seehalden. Er pfiff 70 einen flotten Walzer vor ſich hin und war in beſter Laune. der Oh, er hatte überhaupt keinen Grund mehr, nicht guter Laune zu ſein. Das Leben war ſo ſchön geworden für ihn keit und es freute ihn jeden Tag mehr. aus Heydebrucks waren ſchon wegfertig und die Fahrt nach 25 Bruck konnte ohne Verzögerung begonnen werden. Der We Wirt des Hotels zum Plochen hatte es nicht der Mühe wert äh gefunden, zum Abſchied nochmals zu erſcheinen. Er konnte Ch es ſich ja von den Fingern abzählen, daß dieſe beiden in geſ Zukunft nicht mehr bei ihm, ſondern am See draußen woh⸗ unt nen würden. fer Sie hatten noch reichlich Zeit und Martin ließ den 501 Braunen deshalb im Schritt dahingehen. Plötzlich mußte er anf laut auflachen, weil ihm einfiel, daß er vor gar nicht langer Ve Zeit zu ſolch früher Morgenſtunde durch dieſen Wald ge⸗ in gangen war, um flüchtig ſeiner Heimat einen Beſuch abzu⸗ lich ſtatten. Nun war er hiergeblieben und ſeßhaft geworden. La Wie nahe die beiden Menſchen ihm ſtanden, das merkte unt Martin erſt, als der Zug einfuhr und ſie ſich zum letzten Sck Male die Hände reichten. Hatte ihn dieſe Frau nicht mit Au ruhiger Hand in eine ſichere Zukunft hineingeſtellt? er gen weiß, wo er ſonſt heute umhertreiben würde! 0 Sl Martin ſtand am Bahnſteig, bis der Zug hinter einer* Waldbiegung verſchwand. Dann ging er zu ſeinem Gefährt zurück. 5 1 Als er heimkam, ſtand Chriſtine am/ See. Wahrhaftig, das Mädchen Chriſtine ſtand rank und ſchlank am See. Martin ſah ſie von weitem und holte einen flotten Trab 5 aus dem Braunen heraus. Vor dem Haus ſprang er vom Wägelchen, warf dem Hausburſchen die Zügel zu und lief zum Strand. f i d i „Chriſtine...“ „Freuſt du dich ein wenig?“ 5 „Freuen? Und wie! Muß ich dir das beſonders ſagen?“ „Nein, aber ich muß dir noch was Beſonderes ſagen, nämlich, daß ich heute den ganzen Tag bei dir bleiben will. Heut iſt ein Tag zum Feiern. Vater hat in die Stadt müſſen zu einer Konferenz, und unſere Sommergäſte ſind geſtern mittag abgereiſt. So will ich heut feiern.“ 8 3 Martin hätte ſie am liebſten in die Arme genommen und abgeküßt. Aber auf der Terraſſe waren die Mädch ſchon beſchäftigt, die Tiſche wieder zu decken. Sie „und ich. denkſt du vielleicht, daß ich dann ar Nein, ich feiere mit dir. Und weißt du was?“ Er d zu den Bergen hinüber„Dort wollen wir ein w ſoll einmal uns ganz allein gehören. Herrgott, Mädl, eine ganzen, lieben langen Sannenlag mit dir allein. Ich könnt dich erdrücken vor tende. Aber komm mit, jetz Stabschef Lutze in Straßbura DNB. Straßburg, 25. Mai. Der Stabschef der SA., ktor Lutze, traf nach Beendigung ſeiner mehrtägigen elſaß⸗Reiſe am Samstag gegen 18.15 Uhr in der alten tſchen Stadt Straßburg ein. Am Sonntagvormittag 11 r nahm der Stabschef im Beiſein des Chefs der Zivil⸗ waltung im Elſaß. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert agner, auf dem Karl⸗Roos⸗Platz die feierliche Verpflichtung der keu aufgeſtellten elſäſſiſchen S A.⸗Einheiten ab. G A⸗Aufmarſch in Straßburg cttauſen⸗ 1 Stabschef Lutze vereidigt die elſäſſiſchen Verbände. lein iſt DN Straßburg, 25. Mai Am Sonntag ſtand Straß⸗ nit 5 burg im Zeichen der Männer im Braunhemd der SA Stabs⸗ tit de chef der SA, Viktor Lutze, nahm im Rahmen eines erſten Großaufmarſches die feierliche Verpflichtung der neuaufge⸗ ſtellten elfäſſiſchen SA⸗Einheiten vor. Der im Mittelpunkt der Stadt gelegene Karl⸗Roos⸗Platz hatte zu Ehren dieſes Tages ein feſtliches Kleid angelegt. In vielen Blocks inner⸗ zuſchla⸗ nit vor⸗ Leinen⸗ 1 halb des Platzvierecks waren die SA⸗Männer aus Stadt und 5 100 Land angetreten, um von ihrem Stabschef auf den Oberſten zallichen SA⸗Führer feierlich verpflichtet zu werden. Straßburg 55 prangte an dieſem Sonntag in einem Meer von Flaggen. n Emp. Tauſende und Abertauſende von Volksgenoſſen hielten die A Straßenzüge und die Fenſterreihen der Häuſer um die Ver⸗ 1 1 eidigungsſtätte dicht beſetzt. Gegen 11 Uhr traf der Stabs⸗ 0 5 50 chef in Begleitung des Chefs der Zivilverwaltung im Elſaß, e Gauleiter Reichsſtatthalter Robert Wagner, auf dem Platz 47 50 ein, Führende Männer aus Partei, Staat und Wehrmacht erstehen waren ebenfalls zu dieſer erſten großen Willenskundgebung reiben der elſäſſiſchen SA erſchienen. Gauleiter Robert Wagner ſprach als erſter. Er er⸗ innerte an den ſiegreichen Einmarſch deutſcher Truppen in das Elſaß und in Straßburg, worauf er 18 mit folgenden Worten an Viktor Lutze wandte:„Heute, Stabschef, mar⸗ er alte agſchät⸗ dieſem ßte den on ihm ſchieren in der Freiheitsbewegung unſeres Volkes und des höflich Großdeutſchen Reiches in Eßſaß rund 250 000 Elſäſſer und örte ich Elſäſſerinnen. Damit iſt das Elſaß endgültig und für alle führen. Zeiten aus der Rolle des Zwieſpalts herausgeführt. Es ür tau⸗ nimmt nunmehr aktiv Anteil an dem Schickſal des Reiches. Das Elſaß hat ſich durch dieſen einzigartigen freiwilligen as fo g 5 0 Volksentſcheid für immer zur deutſchen Nation und zum ſahen ch einer deutſchen Reich bekannt. efällen,, Stabschef Lutze ging in ſeiner Anſprache davon aus, uf dem wie hart und ſchwer der Weg geweſen ſei, den die Partei ſolches und damit ſelbſtverſtändlich auch die SA zurücklegen mußte, ite ſich um nach einer Zeit der Verhöhnung des Terrors und letzten Seine Endes ſogar des Mordes den von Adolf Hitler verkündeten nd ſich Glauben an Deutſchland in die Tat umzuſetzen. Viktor Lutze ſauer? wandte ſich dann in eindringlichen Worten an die angetre⸗ ſt das tenen elſäſſiſchen SA⸗Männer Er gab in großen Zügen ein Hans Bild von der Kampfzeit und den Opfern und gedachte da⸗ errgott] bei des erſten Blutzeugen des Elſaß, des Freiheitskämpfers 1 Tag, Karl Roos g 5 8 Vd A⸗Reichstagung f Referate führender elſäſſiſcher Volkstumsvorkämpfer. ee Straßburg. In Straßburg begann die mehrtägige . 550 Meichstagung des Vd A., an der aus allen Gauen des Reiches ind es die Hauptabteilungsleiter, die Abteilungsleiter der Bundes⸗ raucht, jeitung und Gauverbandsleiter und Gauberbandsgeſchäftsfüh⸗ i Mit, ter teilnahmen. Die Leitung der Straßburger Tagung liegt nicht in den Händen des kommiſſariſchen Bundesgeſchäftsführers taten pg. Hillebrand Berlin. Hauptabteilungskeiter Pg. eigen. Wilſky⸗Berlin eröffnete die Tagung und hob dabei in ſei⸗ püren ker Begrüßungsanſprache beſonders die große Freude hervor, unden die die Tagungsteilnehmer deshalb dankend empfinden, daß und ſich nun zum erſtenmal Vertreter des Vd A. aus dem ganzen auch Reich in der alten deutſchen Reichsſtadt Straßburg verſam⸗ ihm deln können. Er gedachte dabei in ehrenden Worten der Männer, die hier im Elſaß auf Vorposten im Kampf für pfiff die Erhaltung des Deutſchtums ſtanden. In Karl Noos habe pl auch dieſes Land einen Mann hervorgebracht, zu deſſen An⸗ aune. denken ſich die Verſammelten von ihren Plätzen erhoben. guter Der Gauverbandsleiter Baden des Vd A., Propaganda⸗ r ihn eiter Pg. Adolf Schmid, hieß die Vertreler des Bda. aus dem Reich herzlich willkommen und übermittelte ihnen nach Fpuceitig die Grüße des Gauleiters Reichsſtatthalter Robert Wagner. Er bat alle Tagungsteilnehmer ſich durch perſön⸗ wert(ichen Augenſchein ein Bild zu machen von dem deutſchen Charakter nicht nur dieſer Stadt, ſondern darüber hinaus des geſamten Elſaß. Sie ſollten in ihren Gauen der früher mit⸗ woh⸗ unter unzutreffenden Meinung entgegentreten, daß die Elſäſ⸗ ſer zwar eine deutſche Zunge, aber ein Franzoſenherz haben. den Volkstumsreferent und bekannter elſäſſiſcher Volkstums⸗ ite er vorkämpfer Renatus Schlegel⸗ Straßburg verbreitete ſich anſchließend über die volkspolitiſche Lage im Elſaß von der N Vergangenheit bis zum heutigen Tage. Er unterſtrich dabei dige. in einigen markanten Hinweiſen und an Hand außerordent⸗ abzu⸗ uch bildhafter Beiſpiels aus der wechſelvollen Geſchichte des n. Landes deſſen deutſchen Charakter, der ſich trotz allem Hin erkte und Her unerſchüttert durch den Zeitenwandel erhalten habe. etzten Schlegel ging ſodann kurz auf den derzeitigen politiſchen mit Aufbau und auf einige beſonders aktuelle volkspolitiſche Fra⸗ Wer gen ein und gab zum Schluß erneut dem zuverſichtlichen Glauben des deutſchen Elſaß an den Endſieg in dieſem Kriege einer u leidenſchaftlichen Worten Ausdruck. 5 fährt Der Generalreferent beim Chef der Zivilverwaltung, HDdberſtadtkommiſſar Dr. Robert Ernſt⸗Straßburg, der tig, ch ſeine aktive Arbeit auf dem Gebiet des Volkstums it dem Volkstum für das Deutſchtum im Ausland(Bd A.) eit Jahren eng verbunden iſt, entwarf in großen Zügen ein immungsbild der jetzigen Lage im Elſaß, wobei er auch n wohltuender Offenheit die Uebergangsſchwierigkeiten auf⸗ igte, die ſich aus der politiſchen Umſtellung ſeiner Land⸗⸗ eute zunächſt zwangsläufig ergeben mußten. Er gedachte bet des uneigennühigen Wirkens und der zielſicheren Vor⸗ rbeit in der 22jährigen Franzoſenzeit, die von den Heimat⸗ chts⸗Kämpfern im Elſaß geleiſtet wurde. Sie garantieren m Voraus ſchon das Gelingen der Aufgabe, die bereits gen⸗ eute auf lange Sicht und zwar überall und auf allen Ge⸗ will ten eingeleitet worden ſei. a iſſen. tern Nimmler bei norwegiſchen Frelwingen 5 r Reichsführer„/ Himmler ſtattete den von ihm im Ja⸗ in Pele tt 15 Waffendienſt in der Waffen ⸗ erpflichteten und in die Gemeinſchaft der deutſchen Soldaten genommenen norwegiſchen Freiwilligen einer Diviſion der affen⸗/ nach Abſchlu 15 militäriſchen Ausbildung einen e eee rer immler den Frei ge„ g 1 5 88 Kinder ſein für die große germaniſche Gemein⸗ uro wir mit der Waffe in der ührer der„Nasjonal Samling“, An der Geſtaltung er Hand teilge⸗ der Begleitung des Reichsführers„/ Himmler be⸗ erte feine ungen Kameraden auf, nicht nachzulaſſen Kampf um die Vertofrlicund ihrer Ideale. werdet ſagen können: beutel mit nd teilge⸗ Quißling, Aus Baden und den Nachbargauen „Geefahrt iſt not!“ Gauausſtellung vom 31. Mai bis 15. Juni 1941. () Karlsruhe. Im Oktober vorigen Jahres war vom Oberkommando der Kriegsmarine und der Reichswaltung des ſtS.⸗Lehrerbundes unter dem Motto:„Seefahrt tut not“ ein Reichs⸗Schülerwettbewerb ausgeſchrieben worden, der für die Jugend ein Anreiz ſein ſollte, in eigener Idee die⸗ ſen werbenden Gedanken zu geſtalten und ſich ganz beſonders im Schiffsmodellbau zu betätigen. Der Wettbewerb iſt in⸗ zwiſchen in allen Gauen des Reiches zur Durchführung ge⸗ kommen. Das Ergebnis zeigt, wie begeiſtert unſere Jugend den Ruf vernommen und wie geſchickt ſie ihn in die Tat um⸗ geſetzt hat. Nun werden die gefertigten Arbeiten zu Gauaus⸗ ſtellungen zuſammengetragen und öffentlich zur Schau ge⸗ ſtellt. So wartet auch der Gau Baden mit einer Aus⸗ ſtellung im Karlsruher Orangeriegebäude auf, die unter Mitwirkung des Reichsbundes Deutſcher Seegel⸗ tung und der Hitlerfugend von Ende Mai bis 15. Juni 1941 veranſtaltet wird. Der Gauamtsleiter des NS.⸗Lehrerbun⸗ des, Miniſterialdirektor Pg. Gärtner, wird ſie am Samstag, 31. Mai, vormittags 11 Uhr, eröffnen. Als Gaupreiſe win⸗ ken Bücher, als Reichspreiſe für 100 Schüler eine Fahrt auf Kriegsſchiffen, während 30 Jungen und Mädel in den Genuß einer Küſtenfahrt kommen werden. Zu den Preiſen gehört ferner das Bild des Großadmirals Dr. h. c. Raeder mit eigenhändiger Anterſchrift. Am 31. Mai, dem Tage der Eröffnung aller Gauaus⸗ ſtellungen, werden übrigens der Reichswalter des NS.⸗Lehrer⸗ bundes, Gauleiter Wächtler, und ein Vertreter des Groß⸗ admirals Dr. h. c. Raeder über den Großdeutſchen Rund⸗ funk ſprechen. Philippsburg.(Gründung eines Sozial⸗Ge⸗ werkes.) Nach einer Aufklärungsverſammlung fand in Ge⸗ genwart von 80 Handwerkern aus Philippsburg und den e Gemeinden die Gründung eines Sozial⸗Gewer⸗ es ſtatt. Bad Rappenau.(Eröffnung des Badebetriebs) Die Vorbereitungen zur Eröffnung des Badebetriebes ſind bereits getroffen. Ueberall wurden ſchon die Ruhebänke auf⸗ geſtellt. Das Gemeindeſolbad, welches ſeinen Badebetrieb über die Wintermonate in das Kurhaus verlegt hatte, iſt nun wieder geöffnet. Auch die beiden Becken des Soleſchwimm⸗ bades ſind gefüllt. Würdeloſes Verhalten einer Soldatenfrau. (). Karlsruhe. Die Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe verurteilte die 26jährige verheiratete Emma Herz geb. Bechtold aus Karlsruhe⸗Knielingen wegen verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und acht Monaten abzüglich zwei Monate Un⸗ terſuchungshaft und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von drei Jahren. Ferner hat die An⸗ geklagte die Koſten des Verfahrens zu tragen. Selten hat eine Frau ehrloſer gehandelt als die Angeklagte. Sie, die Mutter eines ſechsjährigen Bübchens und Frau eines deut⸗ ſchen Soldaten, der ſeit Kriegsbeginn ſeine Pflicht für Volk und Vaterland erfüllt, hat ſich mit einem polniſchen Kriegs⸗ gefangenen eingelaſſen und in ſchamloſem Vergeſſen ihrer Würde ein intimes Verhältnis mit einem Vertreter jenes Vol⸗ kes unterhalten, das deutſche Volksgenoſſen brutal hinmetzelte. Bei einem Landwirt, dem ſie bei den Feldarbeiten mithalf, hat die Angeklagte den Polen kennengelernt. Anſtatt Zurück⸗ haltung zu währen, entſpann ſich zwiſchen Beiden aber bald ein Verhältnis. Einmal empfing ſie den Polen ſogar in ihrer eigenen Wohnung. Auch als der Pole von Knielingen weg⸗ kam, wurde das Verhältnis nicht abgebrochen. Der Vertreter der Anklage brandmarkte das Verhalten der Angeklagten als beſonders ſchweren Fall von verbotenem Umfang mit Kriegsgefangenen und beantragte eine Zuchthausſtrafe von zweieinhalb Jahren. Mit Rücksicht auf die primitive Geiſtes⸗ verfaſſung ſetzte das Gericht eine etwas niedrigere Strafe an. Es war aber auch dies das einzige, was man der An⸗ geklagten zugutehalten konnte. Ludwigshafen a. Rh.(Geldbeutel im Kinderwa⸗ 45 85 Die Kriminalpolizeiſtelle Ludwigshafen teilt mit: 5 etzter Zeit ſind aus abgeſtellten Kinderwagen öfters Geld⸗ 1 erheblichen Geldbeträgen entwendet worden, während die Kinder zur Impfung in das Schulgebäude ge⸗ bracht worden waren. Um weiteren Diebſtählen dieſer Art vorzubeugen, wird nochmals darauf hingewieſen. Hand⸗ taſchen, Geldbeutel und dergleichen nicht in unbeaufſichtigten Kinderwagen liegen zu laſſen. 5 Ludwigshafen a. Rh.(Schwerer Junge kommt in Sicherungsverwahrung.) Der im Jahre 1895 eborene Joſef Habermehl aus Scharnitz(Tirol), zuletzt in udwigshafen wohnhaft war wegen verſchiedener Diebſtähle, zum Teil unter Ausnutzung der Verdunkelung, vor der Strafkammer Frankenthal angeklagt. Bei dem Angeklagten handelt es ſich um einen ſchweren Jungen. Seite Strafliſte weiſt erheblich Einträge auf. Habermehl hatte ſetzt wieder mehrere Diebſtähle begangen darunter auch Fahrraddieb⸗ ſtähle, einen unter Ausnutzung der Verdunkelung. Der An⸗ geklagte geſtand ſeine Verfehlungen ein. Zu ſeiner Perſon wurde bekannt, daß er ſchon in der Fremdenleakon gedient hat und als der typiſche Verbrecher bezeichnet wird Aller⸗ dings iſt er dieſer aſoziale Menſch aus einer gewiſſen Schwäche heraus Auf Grund ſeines körperlichen Befundes billigte ihm der Sachverſtändige den Ahſatz 2 des Paragraph 51 zu. Das Urteil lautete auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren. Außerdem wurde die Sicherunasverwah⸗ rung angeordnet. Neuſtadt a. d. Weinſtraße.(Mit dem Fahrrad ver⸗ unglückt.) Der neun Jahre alte Sohn Wolfgang des Einwohners Ernſt Kling Rieß an einer Straßenkreuzung mit ſeinem Fahrrad gegen einen vorbeifahrenden Liefer⸗ wagen. Der Knabe ſtürzte und kam unter den Anhänger des Laſtwagens. Mit ſchweren Verletzungen wurde er ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Sein Zuſtand iſt bedenklich. da an⸗ ſcheinend auch innere Organe verletzt wurden. Frankenthal.(Lebensmittelkarten zu— bezogen.) Der Kohlenhändler M. in Frankenthal be⸗ ſchäftigte bis November 1940 den Arbeiter W., der vom Ge⸗ werbeaufſichtsamt als Schwerarbeiter anerkannt war, und daher die Zuſatzkarten vom Ernährungsamt erhalten hatte. Als W. ſeine Arbeitsſtelle damals aufgab unterließ der Arbeitgeber M. die Abmeldung beim Städtiſchen Ernäh⸗ rungsamt und bezog die Schwerarbeiterkarten für W. weiter, obwohl er 8 als r ebe erben 5 297 125 für ſeine entſprechenden Zuſatzkarten erhält. In dieſem a i noc 7 daß der 2 N. außerdem noch S derſorger in Fleiſch und Schlachtfetten iſt, ſo af. er ohnedies in ſeiner Verſorgung gegenüber an⸗ deren Volksgenoſſen beſſer geſtellt Städtische Ernäh⸗ rungsamt 35 eine enkſprechende Ir N 0h h 5 erna ebend N ſich 2 on fe einzuhaltenden, ernährungswirtſchaftlichen Beſtimmungen anvdagt. * üg allen denk. 1 Und deshal Kaffee Zusatz Soll das Kaffeegetränk ſo kräftig und gehaltvoll ſein, wie wir es gern trinken, dann müſſen wir dem Bohnen⸗ Malz⸗ oder Kornkaffee bei der Zubereitung richtigen Zuſatz hinzugeben. Dafür empfehlen wir einen gut bewährten Kaffee⸗Zuſatz wie Mühlen Franck Der macht mit ſeinem hohen Gehalt an Inulin, Frucht. N zucker, Karamel und Aroma- ſtoffen jeden Kaffee kräftiger und gehaltvolle. N 9 FRANCK SET 1828 N 6 0 Lalcale Nuud schau Zulaſſungskarten für Pfinaſten 5 in beſchränktem Amfange Zur Fahrt mit den vor den Feiertagen am 30. und 31. Mai verkehrenden Schnellzügen D 1, D 43(Frankfurt Ber⸗ lin) und D 37(Stuttgart— Wien) werden von den Bahn⸗ höfen Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim in beſchränktem Umfange Zulaſſungskarten in Verbindung mit den Fahrausweiſen, die vier Tage vor dem Reiſetag gelöſt werden können, ausgegeben: „In Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim zu D 1 und in Karlsruhe und Mannheim zu D 43 für Fahrten über Frankfurt a. M. hinaus und in Karlsruhe zu D 37 nach ſämtlichen Haltebahnhöfen. Reiſende, die bereits einen gültigen Fahrausweis beſitzen, haben eine Zulaſſungskarte unter Vorlage des Fahrauswei⸗ ſes zu löſen. Die Zulaſſungskarte gilt nur für den auf ihr angegebenen Reiſetag und Zug. Keine Zulaſſungskarten be⸗ nötigen Uebergangsreiſende, Reiſende mit Wehrmachtsfahr⸗ ſcheinen und Wehrmachtsfahrkarten, Inhaber von Zeitkarten — auch Netz⸗ und Bezirkskarten— Inhaber von Bettkarten und außertarifmäßigen Fahrausweiſen. Die Abgabe der Zu⸗ laſſungskarten iſt koſtenlos. Fernmündliche oder ſchriftliche Beſtellungen werden nicht angenommen. Die Zulaſſungskarte darf erſt nach beendeter Fahrt abgegeben werden. Es emp⸗ fiehlt ſich, nicht ganz dringliche Reiſen zu unterlaſſen und bei Antritt der Rückreiſe bei der Fahrkartenausgabe des Ziel⸗ bahnhofes nachzufragen, ob zur Rückfahrt mit einem Schnell⸗ zug eine Zulaſſungskarte nötig iſt. Die Flußbäder wieder geöffnet Die Städtiſchen Flußbäder ſind ab heute Montag wieder in Betrieb genommen worden.. — Bezahlung der Bürogehilfen während der Anlernzeit. Der Reichstreuhänder der Arbeit für das. Brandenburg veröffentlicht in ſeinen amtlichen Mitteilungen Nr. 9—10 die nachſtehende Anordnung:„Als neuer Anlern⸗ beruf wurde im April d. J. der Beruf„Bürogehilfin“ neu eingeführt. Wie ich aus einer Reihe von Anfragen erſehen habe, beſteht weitgehend Unklarheit über die Bezahlung der Gefolgſchaftsmitglieder in dieſem Beruf während der Dauer der Anlernzeit. Zum Teil wurde die Auffaſſung vertreten, daß dieſe Gefolgſchaftsmitglieder als Anfängerinnen im Sinne meiner Anordnung über Höchſtgehälter für Anfängerinnen in kaufmänniſchen und Büroangeſtelltenberufen vom 29. Januar 1941 zu gelten haben und daß daher Beträge bis zur Höhe der in dieſer Anordnung ſeſtgeſetzten Höchſteinſtellungsgehälter berechtigt ſeien. Dieſe Auffafſung iſt nicht richtig. Im Gegen⸗ ſatz zu Anfängerinnen im Sinne der Anordnung, die in einem Arbeitsverhälknts ſtehen, handelt es ſich hier um Anlern⸗ linge, bei denen ein Ausbildungsverhältnis vorliegt, und deren Bezahlung daher nach ähnlichen Maßſtäben wie bei Lehrlingen vorzunehmen iſt. Bedenken dagegen, bei der Höhe der Bezahlung das Vorhandenſein einer beruflichen Vorbil⸗ dung zu berückſichtigen, beſteht jedoch nicht.“ Der Nalhtigallengelang Wenn Frau Nachtigall, die Königin unter den geflügelten Sängern, ihre Stimme erſchallen läßt aus einſamen Gebüſchen in linder Frühlingsnacht, dann lauſcht der fühlende Menſch bewegten Herzens. Es liegt ein eigener Zauber in dem Ge⸗ ſange des beſcheidenen Vögleins, 3 5 dunkles Federkleid an Schönheit mit den meiſten anderen Bewohnern der Lüfte nicht wetteifern kann. 5 5 Von jeher wußte man den Nachtigallenſang zu ſchätzen. Schon die Alten lauſchten den herzberückenden Tönen der Nachtigall mit ſtiller Wonne, und ihre Dichter prieſen in ihren Geſängen den Nachtigallenſchlag. Man kaufte die Nachtigallen zu hohen Preiſen für die Gemächer der edlen Damen, für die Gärten der Vornehmen. Schon ihr Name(galan gellen, be⸗ deutet ſingen) ſagt, daß Frau Nachtigall nur des Nachts ihre Stimme hören läßt. Sie wird als der Schutzgeiſt der Lieben⸗ den betrachtet, und manches ſinnige Märlein, manche Sage weiß von ihrem Opfermut zu berichten, wenn es galt, zwei Liebende glücklich zu machen. Ein wehmütiger, faſt ſchmerz⸗ licher Grundton tritt aus ihrem Sange hervor, ein ſchwer⸗ mütiger Zug geht durch ihre Töne. Und dieſer iſt es vielleicht, der die Sängerin dem Deutſchen ſo beſonders lieb gemacht hat. Sie ſingt den Frühling ein, und mit Recht ſagt das Volks⸗ lied:„Juchhe! Nun kommt die Frühlingszeit, der Nachtigal⸗ len Luſtgeſang.“— Denn Nachtigall und Lenz ſind es, die den Menſchen wieder ſroh aufatmen laſſen nach den langen Winter nächten. Die deutſche Frau erkennt ihre Pflicht Selbſtverſtändliche erhöhte Leiſtungsbereitſchaft nach dem Appell des Führers Von Alice Rilke Die Reichstagsrede des Führers vom 4. Mai 1941 enthält auch einen Appell an die Frauen. Im Zuſammenhang mit dem Hinweis, daß die ſtändige Vergrößerung des Vorſprungs, den die deutſche Nation beſitzt, kein Problem des Kapitals, ſondern ausſchließlich ein Problem der Arbeit ſei und damit unſeres Willens und unſerer Fähigkeiten, erklärte der Führer: „Ich glaube, daß dabei vor allem auch das deutſche Mädchen und die deutſche Frau noch einen zuſätzlichen Beitrag leiſten können. Denn Millionen deutſcher Frauen ſind auf dem Lande, auf dem Felde, und müſſen dabei in härteſter Arbeit die Männer erſetzen. Millionen deutſcher Frauen und Mäd⸗ chen arbeiten in Fabriken, Werkſtätten und Büros und ſtellen auch dort ihren Mann. Es iſt nicht unrecht, wenn wir ver⸗ langen, daß ſich dieſe Millionen deutſche ſchaffende Volks⸗ genoſſinnen noch viele Hunderttauſende andere zum Vorbild nehmen.“ Reichsmarſchall Hermann Göring hat daran in ſeinem Nachwort die Gewißheit geſchloſſen, daß im gleichen Augenblick, in dem dieſer Appell des Führers an die Frauen ausgeſprochen wurde, auch die Bereitſchaft in allen Schichten des deutſchen Volkes eine Selbſtverſtändlichkeit iſt. Dieſer Aufruf zur Mitarbeit wendet ſich an die nicht ge⸗ ringe Gruppe derjenigen Frauen, die bisher noch in keiner oder ungenügender Weiſe ſich zur Mitarbeit zur Verfügung geſtellt haben. Jeder weiß, daß inſonderheit in den deutſchen Großſtädten ſich noch zahlreiche Frauen befinden, die weder mit der Betreuung von Kindern noch mit der Ausübung einer Berufsarbeit oder einer ſoziglen Tätigkeit ausreichend beſchäf⸗ tigt ſind. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Summe an Zeit und Arbeitskraft, die dieſe Frauen noch zur Verfügung ſtellen können, einen wertvollen Beitrag bilden wird für die durch den Führer erwähnte weitere Sicherung und Steigerung des deutſchen Vorſprungs auf allen Gebieten. Der Bedarf der Kriegswirtſchaft an weiblicher Arbeitskraft konnte bisher im allgemeinen aus der Gruppe der von jeher erwerbstätigen bzw. durch die Umſchichtung aus nicht kriegswichtiger Indu⸗ ſtrie freiwerdenden Frauen gedeckt werden. Daß ſich auf Grund der günſtigen Familienunterſtützung hier und da Müt⸗ ter von der Arbeit abmeldeten, führte ſchon ſeit einiger Zeit zur Notwendigkert, neue Kräfte zu beſchaffen Darüber hinaus iſt aber grundſätzlich der ſteigende Bedarf an weiblicher Mit⸗ arbeit in der Wirtſchaft unverkennbar geworden. Wo er ſtär⸗ ker iſt als die in der betreffenden Gegend vorhandene Zahl der üblicherweiſe tätigen oder früher tätig geweſenen weib⸗ lichen Arbeitskräfte, muß ſelbſtverſtändlich ſetzt der Aufruf zur Mitarbeit auch an diejenigen gerichtet werden, die bisher noch nicht zum Nutzen des Volksganzen beſchäftigt find, ſondern zunächſt ausſchließlich ſich ſelbſt und ihrem eigenen Pripat⸗ bereich leben konnten. Dieſem Aufruf des Führers werden mit Selbſtverſtändlichkeit alle Frauen folgen, die wiſſen, daß während des Krieges Untätigkeit nationale Würdeloſigkeit iſt. Wir haben noch eine erhebliche Anzahl nſcht beſchäftigter Frauen, die wertvolle Hilfskräfte abgeben für ſchnell anzu⸗ lernende Arbeiten. Dre ſoziale Betreuung der Frauen iſt in der Kriegswirt⸗ ſchaft aufrechterhalten worden und wird auch in Zukunft nie⸗ mals nachlaſſen. Insbeſondere iſt ſelbſtverſtändlich der be⸗ ſtehende Mutterſchutz nicht gelockert worden. Zur Erleichte⸗ rung für ſchaffende Frauen. die gleichzeitig einen eigenen Haushalt zu beſorgen haben, ſind beſondere Möglichkeiten ge⸗ ſchaffen worden, die je nach den Anforderungen des Betriebes und den jeweiligen Bedürfniſſen anwendbar ſind, z. B. die Möglichkeit eines freien Werktages in beſtimmten Zeitabſtän⸗ den oder des freren Sonnabends, oder in beſonderen Fällen auch der Halbtagsbeſchäftigung. Ganz allgemein wird in der deutſchen Kriegswirtſchaft die Erfahrung gemacht, daß Leiſtungsfähigkeit und Arbeitsbereitſchaft der Frauen fteigen, wenn auf ihre häuslichen Pflichten ausreichend Rückſicht ge⸗ nommen wird. Dieſer Aufforderung an die Frauen muß jedoch auch ein Wort an die Ehemänner, vor allem die kinderloſen, hinzu⸗ gefügt werden: Es ſind nicht wenige unter ihnen, die es für eine unmögliche Zumutung halten, daß ſie ihre Frauen, die ihnen doch zu Hauſe das Heim bereften ſollen, für die Arbeit in der Kriegswirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen haben. Dies kann nur als ein Beweis egoiſtiſchen Denkens betrachtet wer⸗ den, denn heute geht es nicht um die Bequemlichkeit des ein⸗ zelnen, ſondern um die Sicherung der Nation. Wo dafür noch eine Kraft frei zu machen iſt, muß ſie der Nation gegeben werden, auch wenn der eine oder andere im Rahmen feiner privaten Bequemlichkeit Opfer bringen muß.. Millionen von Frauen haben ſchon vor dem Kriege und vor allem ſeit Begiun des Kampfes das Vorbild gegeben, von dem der Führer ſpricht. Ohne dieſes Maß an weiblicher Mitarbeit und ohne die Fähigkeit der deutſchen Arbeiterin, ſich nach den Verhältniſſen einzurichten, wären die Siege der deutſchen Wehrmacht nicht möglich geweſen. Denn die un⸗ geheure Leiſtung der kämpfenden Front iſt abhängig von der Leiſtung der deutſchen Kriegswirtſchaft. Das Arbeitertum, von dem die Induſtrie getragen wird, hat in ſeinem über- großen Teil der deutſchen Nationalwirtſchaft ſeit Jahrzehnten nicht nur die Arbeitskraft ſeiner Männer, ſondern auch die ſeiner Frauen geſtellt. Erſt nach Entwarnung! i NS. Im Lußftſchutzkeller! Seit einer halben Stunde war kein Flakſchuß mehr zu hören. Luftſchutzwart Schu kam von einem Rundgang durchs Haus und ſetzte ſich auf einen Stuhl an der Kellertür.„Wie ſteht's, Herr Schulze fragte der Mieter Heinrich, dem offenbar die Zeit zu Lang wurde.„Iſt die Luft rein?“ Der Luftſchutzwart ſchüttelſ den Kopf:„Solange noch keine Entwarnung kommt, iſt dich Luft!“ Heinrich zog es nach dem Bettzipfel. Die Bleigewichz an den Augen erfüllten den ſonſt fügſamen Mann mi Widerſpruchsgeiſt.„Aber ich bitte Sie“, ſagte er,„ſeit gulf dreißig Minuten hat's nicht mehr gebumſt. Wenn Flieger de wären, würde doch unſere Flak dazwiſchenhalten. Ich meinte wir könnten ruhig in den Kahn gehen!“„Die kurze 300 bis zur Entwarnung halten wir's noch aus“, rief der Luft. ſchutzwart.„Verlaſſen Sie ſich darauf, man läßt uns keit Minute länger als notwendig hier ſitzen. Das iſt doch allt zu unſerem Schutz, Herr Heinrich! Iſt ſchon vorgekommeh daß Volksgenoſſen, die die Zeit nicht abwarten konnten, ii die ſcheußlichſte Knallerei hineinkamen. Warum wollen Sz mit Ihrem Leben ſpielen? Wenn Sie nicht mehr zu verſäſ men haben, als ein paar Minuten Schlaf, lohnt ſich das doß nicht!“ Zinn. Wochenküchenzettel Anregungen vom 26. Mai bis 1. Juni 1941. N Montag: morgens: Deutſcher Tee, Vollkornbrot, But⸗ ter; mittags: Friſche Erbſenſuppe, Kräuterkartoffeln, Spinat⸗ ſalat; abends: Haferflockenſchmarren, Rhabarberkompott, Streichkäſebrote. Dienstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Mar⸗ melade; mittags: Spinatſuppe, Kartoffelfleiſchklöße, Sauer⸗ kraut, Friſchkoſt; abends: Bibeliskäſe mit Kräutern, Schal kartoffeln, Pfefferminztee. Mittwoch: morgens: Kakaoſchalentee mit Milch, Voll⸗ kornbrot, Butter; mittags: Sellerieſuppe, Buttermilchpfann⸗ kuchen, Spargel im Beiguß; abends: Bratwurſtkartoffeln, Lattichſalat mit Rettich gemiſcht, Hagebuttentee. 9 Donnerstag: morgens: Vollkornmehlſuppe, Voll⸗ kornbrot, Marmelade; mittags: Spargelſupve, Gulaſch, Spätzle, Salat; abends: Aufgebr. Spätzle mit Makkaroni ge⸗ miſcht, Kartoffelſpargelſalat, Spitzwegerichtee. 0 Freitag: morgens: Kinder: Heiße Milch, Vollkorn⸗ brot, Marmelade, Erw.: Malzkaffee, ſonſt dasſelbe; mittags: Dicke Kartoffel⸗Gemüſeſuppe, Rhabarberkuchen mit Hefeteig; abends: Kartoffelküchle, Spargecfriſchkoſt, Brombeerbläk⸗ tertee. Samstag: morgens: mittags: Kerbelſuppe mit Spinat; abends: Reſteſuppe, chen, Apfelſchalentee. Sonntag: morgens: Wickelkuchen mit Marmelade⸗ fülle, Malzkaffee; mittags: Grünkernſuppe mit geröſt. Brot⸗ würfeln, Kartoffelrand mit Gelbrüben und Erbſen gefüllt, Schnitzel»der Koteletten; abends: Heiße Würſtchen, Kartof⸗ felſpargelſalat, deutſcher Tee. Haferfrockenſchmarcen: Zutaten: 125 g Haferflocken 0,25 l warmes Waſſer, 0,50 J Magermilch, eine Priſe Sal ein Et, 30 g Zucker, eptl. 50g Roſinen, Mehl nach Bedarf. — Die Haſerflocken werden einige Stunden in dem warmen Waſſer eingeweicht. Dann fügt man 0,50 J Milch dazu und läßt drei Minuten durchkochen. Nachdem die Maſſe etwas ab gekühlt iſt, gibt man ſoviel Mehl dazu, daß ein dickflüſſiges Teig entſteht. Man gibl das ganze Ei, Roſinen, Zucker und Salz dazu. Man kann auch von dem Eiweiß Schnee ſchlagen Nun gießt man alles in eine gefettete Pfanne und bäckt den Teig auf beiden Seiten goldbraun. Dabei zerreißt man ihn mit zwei Gabeln und läßt ihn ausdampfen, bis er ganz locke iſt. Mit Zucker beſtreut richtet man ihn an und reicht Kom pott dazu. Buttermichpfannkuchen: Zutaten: 0,75 J Buttermilch 375 g Mehl, einen Teelöffel Backpulver, Salz, Backfett und eine halbe Zwiebel zum Ausfetten der Pfanne.— Alle Zu⸗ taten wie zu einem Eierkuchenteig verrühren und in der aus gefetteten Pfanne dünne Pfannkuchen backen. Spargelfriſchkoſt: Zutaten: 500 g Spargel, 20 g Fett, 30 g Mehl, 0,25 l entrahmte Friſchmilch, Waſſer nach Be⸗ darf, Salz, Zitronenſaft, nach Belieben etwas Eigelb, Peter ſilie.— Man ſtellt aus Fett, Mehl, Flüſſigkeit und Gewürzen* eine dicke Tunke her, ſchmeckt ſie kräftig ab und gibt den ge ſchälten, in dünne Scheiben geſchnittenen Spargel hinein und beſtreut ihn mit Peterſilie. Der Salat muß 20 Minuten durchziehen. a Rhabarbermüsle, Vollkornbrot; Sauerampfer, Bauernomelette, Wurſt⸗ und Käſebrote, Radies. Todes-Anzeige. Nach längerem Leiden entschlief heute unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel Herr Georg Schwind im Alter von 74 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Sofie Schwind Jak Schwind u. Frau. Mannheim August Schwind u. Frau Familie Karl Wetzel. Mhm.-Seckenheim —— 25. Mai 1941. Buenos-Aires N Die Beerdigung findet morgen Dienstag, 27. Mai, nachm. 3 Uhr vom Trauerhause, Maxauerstr. 3 aus statt. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange meines lieben Mannes, unseres guten Vaters sagen wir tiefgefühlten Dank Be- sonderen Dank auch dem Verein ehem. Soldaten für die letzten Ehrungen und für die vielen Kranz. und Blumenspenden. Familie Transier. Mannheim-Seckenheim, 26. Mai 1941. Parteiamtliche Mitteflungen billigſte und beſte 8—— Bd. 47/171. Für Schaft 8 und Sale 5 haute 85 Dienſt Weg hierzu iſt das e 515 5 8 1 5 aus, da morgen Dienstag Gtuppen⸗Heimabend mit Sport um— un eiben länger schön! 78 Uhr ſtattfindet. Zeitungsinſeratl—.. werden repariert, Näheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23493 Aedadddnd Lablonn- zu haben in der Add Schnell verkauft und vermietet ſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll. — Der einfachſte flüb- maschinen aller Syſteme Tolle (nach. enthält qußer vorgesclirieb. Woachsen auch flöchtige Stoffe, städt. Muster) N die für die Lederpflege und den Olanz wichtig sind. Damit diese nicht vorzeitig entweichen, muß mon die Dosen nach Gebrauch sofort wieder schließen. Donn zeigt seine volle Wirkung das althewalirte Exdal Neckar-Bote- Druckerei. Gewinnauszug Ohne Gewähr 2. Klaſſe 5. Deutſche Reichslotterie Nachdr. Auf jede gezogene Nummer einer auf die Loſe 1. Ziehungstag In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 100000 RM. 3 Gewinne zu 5000 RM. 3 Gewinne zu 4000 RM. 31644 N 12 Gewinne zu 2000 RM. 17784 31520 128936 209766 21 Sewinne zu 1000 RM. 4553 158578 165782 192275 240780 265480 303971 90 Gewinne zu 500 RM. 3520 14513 39909 4750 45/0 92725 106413 116019 12452 130491 137100 168483 190078 20640 206891 207362 222011 287235 2762177 277672 303712 309224 314396 322812 339453 348996 249276 351112 3556/2 357% 285 Gewinne zu 200 RM. 2578 2791 3024 7532 12248 17883 19291 23685 2714 24 32866 33140 35055 38918 436% 4834 84308 66130 80001 8094 87/82 103313 102159 102888 102810 10340 115701 9186 125611 127308 143414 148 148803 14137 149416 150283 151793 159192 15940 159954 163503 168700 16877 16249 178289 175359 176054 179603 182838 18760! 191546 201358 202882 203235 208863 207786 210785 21408] 223062 227210 247801 250282 250285 253430 258529 252471 267091 254530 287638 273162 274% 27779 7922 283602 4619 3024 306894 310367 315007 329852 330583 381831 34072 336037 337614 338912 3394 35694 362983 366156 382181 389282 389480 395/15 395939 Außerdem wurden 510 Gewinne zu je 150 RM und 6587/3 Gewinne zu je 90 RM gezogen. ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je gleicher Nummer in den drei Abteilungen J, II und I 20. Mal 1941 In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 25000 RM. 295418 3 Gewinne zu 10000 RM. 726533 3 Gewinne zu 5000 RM. 6478 3 Gewinne zu 4000 RM. 374101 9 Gewinne zu 3000 RM. 183002 128934 247705 12 Gewinne zu 2000 RM. 1487/2 1805/5 2778 232741 15 Gewinne zu 1000 RM. 93578 350861 54 Gewinne zu 500 RM. 48508 9794 113588 136157 172780 183311 191116 196540 232196 243383 269534 270512 284191 257791 301667 3177 2657 Gewinne zu 200 RM. 7805 11456 12571 19819 46256 50093 57097 59682 8458 67135 679% 70882 741 83365 85027 86067 86687 91802 93289 55578 98097 1 11200 120328 12104 28898 1247/0 132581 132970 134054 134112 140300 140857 14780 148802 15107 17/2 162615 164694 J68831 178817 179/24 181857 183625 203069 203987 207780 208426 275767 222385 225541 281840 234% 24507! 270! 248048 258723 260154 270816 25394] 295313 305152 306818 312459 318480 314554 315278 318037 320611 327242 337320 338883 3405/ 342125 356825 359954 380785 351813 36524 366188 370878 37/3166 375270 381246 391940 392887 3947/96 396086 398941 2 Außerdem wurden 301 Gewinne at 150 RM und 6630 Gewinne zu je 970 NM gezogen. c 2 1 Druckarbeiten werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckurbote · Druckerei!