die kon-. auf die getä⸗ eine dieſe nach ftes, Ma⸗ aren nzu⸗ Nr. 124 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 29. Mai 1941 Front Europa „Ich verlange dringend Schiffe und verlange ſie in al⸗ ler Kürze. Ich verlange mehr Kanonen und mehr Flug⸗ zeuge mit höherer Geſchwindigkeit. Ich verlange mehr Bo⸗ denabwehrkanonen. Der gegenwärtige Konflikt iſt ein Krieg 5 Waffenleiſtungen, für den Deutſchland beſſer vorbereitet iſt. Das ſind Sätze aus einer Rede des Erſten Lords der britiſchen Admiralität, die ſchlagender als vieles andere die zunehmende Verſchlechterung der engli⸗ ſchen Poſitionen an allen Fronten kennzeichnen. Die ſyſte⸗ matiſche Umklammerung der engliſchen Stellungen in mili⸗ täriſcher und politiſcher Hinſicht, die ſeit dem Ende des Feldzuges im Weſten, alſo ſeit einem Jahre, von der deut⸗ ſchen Kriegführung mit ganz neuartigen Methoden durchge⸗ führt wird, beginnt Früchte zu tragen. Noch nie war die militäriſche und diplomatiſche Geſamtlage Englands ſo aus⸗ ſichtslos wie im Monat Mai 1941. Den Briten, deren ganze Aufmerkſamkeit zurzeit von den Vorgängen im öſtlichen Mittelmeer beanſprucht wird, bleibt daher nur der ſchwache Troſt auf die zwar längſt ver⸗ ſprochene, aber immer noch unvollkommene Hilfe aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Zwar will die Kriegstreibereligue um Rooſevelt lieber heute ſtatt morgen offiziell die USA in den Krieg gegen die Achſe hineintrei⸗ ben, aber der Präſident kennt zweifellos das Riſiko eines ſolchen Schrittes. Wenn es gewiſſe Amerikaner auch kaum erwarten können, das auseinanderbrechende britiſche Welt⸗ reich in Erbſchaft zu nehmen, ſo können ſie dennoch nicht die veränderte Lage in der Weltpolitik überſehen, die mit 105 Situation von 1917 überhaupt nicht verglichen werden ann. Der Führer der gewohnt iſt, alle Möglichkeiten der politiſchen Entwicklung in ſeine Ueberlegungen einzubezie⸗ hen, hat auch ſchon lange vor dem eigentlichen Beginn der Propaganda für den Kriegseintritt Amerikas dieſe Mög⸗ lichkeit erwogen und berückſichtigt. In bezug auf das ame⸗ rikaniſche Volk ſelbſt hat er wiederholt davon geſprochen, daß das deutſche Volk nichts gegen das amerikaniſche Voll 1 und nur derjenige das Gegenteil behaupten könne, der ewußt die Wahrheit verdrehen wolle. In ſeiner Rede am 30. Januar d. J. ſagte er in dieſem Zuſammenhange wört⸗ lich noch folgendes: „ deutſchland hat noch niemals auf dem amerikaniſchen Kontinent Intereſſen vertreten, es ſei denn, daß Deutſche mitgekämpft haben für die Freiheit dieſes Kontinents! Wenn Staaten dieſes Kontinents nun verſuchen, vielleicht in den europäiſchen Konflikt einzugreifen, dann wird nur noch ſchneller die Zielſetzung ſich verändern. Es wird ſich dann Europa verteidigen.“ An dieſes Wort, daß ſich Europa in ſeiner Geſamt⸗ heit gegen die amerikaniſche Interventionspolitik zur Wehr ſetzen würde, muß man ſich gerade in dieſen Wochen erinnern, in denen die amerikaniſchen Politiker mit Rooſe⸗ velt an der Spitze nicht nur die ſchriftliche Erklärung der franzöſiſchen Regierung in Vichy verlangen, daß ſich Frankreich unter keinen Umſtänden mit Deutſchland an einen Verhandlungstiſch ſetze, ſondern auch ganz phantaſti⸗ ſche und überhebliche Pläne eines feige geflüchteten polni⸗ 8 ſchen Politikers für die„Neuordnung Europas“ gutheißen. Alle dieſe amerikaniſchen Einmiſchungsabſichten können nur das eine zur Folge haben, daß ſich die europäiſchen Völker gegen dieſen Druck von der anderen Hälfte der Weltkuge! immer enger zuſammenſchließen. 5 Die Solidarität der europäiſchen Nationen iſt infolge dieſer weltpolitiſchen Entwicklungstendenzen dauernd im Wachſen begriffen. Die Gründung des Kroatiſchen Kö⸗ nigreiches auf der Grundlage hiſtoriſcher Prinzipien iſt ein überzeugender Beweis aus der jüngſten Vergangenheit für dieſen Prozeß, der freilich auch Zeit zum Ausreifen braucht. Auch die deutſch⸗franzöſiſchen Geſpräche zeugen davon, daß die Einſicht wächſt. Je länger der Krieg dauert, deſto mehr arbeitet die Zeit für die geiſtige Durch⸗ dringung der europäiſchen Menſchen von der Notwendigkeit ihres gemeinſamen Schickſals als einer kontinentalen Völkergemeinſchaft. In dieſem Sinne iſt das Wort des Führers zu verſtehen, daß ſich gegen Amerika unter Umſtänden das ganze Europa zur Wehr ſetzen würde. In der internationalen Diskuſſion über die Weiterent⸗ wicklung der Weltpolitik wird in dieſem Zuſammenhange immer wieder die Frage erörtert, ob Deutſchland und Ita⸗ lien als Antwort auf den amerikaniſchen Interventionismus die Schaffung einer kontinentaleuro⸗iſchen Einheitsfront beabſichtigen. Man müſſe, ſo wird argumentiert, mit der Wahrſcheinlichkeit rechnen, daß eine aktive Teilnahme Ame⸗ rikas am Krieg ſozuſagen umgehend eine gemeinſame kontinentaleuropäiſche Vertejdigung ge⸗ gen England und Amerika herbeiführen werde, von der ſich kein Glied des Feſtlandes ſelbſt werde ausſchließen kön⸗ 5 Mie Poincaré gegen ſeinen Willen Deutſchlands Einig⸗ keit, Stärke und Aufſchwung hervorgerufen habe, ſo werde jetzt Rooſevelt auch gegen e Willen die Einigkeit, Stärke und den Aufſchwung Kontinentaleuropas herbeifüh⸗ ren. 8 Wie auch immer die Entwicklung weiter verlaufen wird, es ſteht feſt, daß der Führer den Engländern keine Atempauſe gönnt und auf der anderen Seite bereits mit allem Nachdruck an der Entſtehung eines ganz neuen Europas gearbeitet wird. Die Genialität Adolf Hitlers, deſ⸗ ſen Freundſchaft mit dem kongenialen Führer des faſchiſti⸗ ſchen Italiens eine vollſtändige iſt, wird ſich gegen alle Wi⸗ derſtände durchſetzen. An ihm gemeſſen erſcheint auch eine Figur wie die Rooſevelts klein. Die Studentinnen in der Rüſtungsinduſtrie. DRB. Berlin, 28. Mai. In ſeiner letzten Reichstags⸗ rede hat der Führer zu verſtärktem Arbeitseinſatz der deut⸗ ſchen Frauen und Mädchen aufgerufen. In Befolgung die⸗ ſes Appells des Führers hat der Reichsſtudentenführer im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen des Reiches alle Studentinnen der deutſchen Hoch⸗ und Fachſchulen in der vorleſungsfreien Zeit der Ferien für die Dauer von mehreren Wochen zum Großeinſatz in der Rüſtungsindu⸗ ſtrie verpflichtet. Alle deutſchen Studentinnen treten damit an die Maſchine und nehmen eine Arbeit in der Rüſtungsinduſtrie in der Gewißheit auf, daß alle deut⸗ ſchen Frauen, die ihre Zeit und ihren Lebensumſtänden nach in der Lage ſind, ihnen darin folgen. Ausgenommen dere kriegsdringliche Arbeiten ſeitens der Reichsſtudenten⸗ führung freigeſtellt werden. 8 — m-——— von dieſem Einſatz ſind Studentinnen, die unmittelbar vor dem Examen ſtehen, und ſolche Studentinnen, die für an⸗ Günther Prien zum Gedächinis Von einem Kameraden DNB. Atlantikküſte, im Mat 1941. Mit jubelnder Liebe hat das ganze deutſche Volk den fungen Kapitänleutnant in ſein Herz eingeſchloſſen, als es an jenem 14. Oktober 1939 erfuhr, daß er mit ſeinem U⸗Boot mitten in dem für ihn gänzlich unangreifbar gehaltenen Schlupfwinkel der Grand Fleet, in der unſeligen Bucht von Scapa Flow das Schlacht⸗ ſchiff„Royal Oak“ vernichtet und ein zweites, die„Repulſe“ ſchwer beſchädigt habe. Ein junger deutſcher Offizier, „irgendein Kapitänleutnant“, bewies damit ſeinem Volk und der ganzen Welt, daß die kleine deutſche Kriegsmarine in ihrer zahlenmäßig hoffnungsloſen Unterlegenheit in keiner Weiſe die Entf huldigung für eine defenſive Haltung ſuchte, ſondern im Gegenteil vom erſten Tage an den aufgezwun⸗ genen Exiſtenzkampf beſonders mit der jüngſten Waffe, den U⸗Booten, als Angriffskrieg führte. Von einem Abend auf den anderen Morgen war der junge, namenloſe Kapitänleut⸗ nant zum Weddigen des neuen Krieges geworden. Wer war das, dieſer Mann? 5 Prien war nichts geſchenkt worden! Wie unzählige ſeiner Jahrgangskameraden hatte er die gaze Härte des Exiſtenz⸗ kampfes im demokratiſchen Deutſchland auf das bitterſte am eigenen Leibe erfahren. Immer wieder mußte er ganz von vorn beginnen, der arbeitslos gewordene Schiffsoffizier als einfacher Freiwilliger im Arbeitsdienſt, der junge Arbeits⸗ dienſtführer wiederum als Makroſe in der Kriegsmarine. Ueber den normalen Ausbildungsgang wurde er zum zwei⸗ ten Male, was er ſchon einmal geweſen: Offtzier— diesmal Offizier der, Kriegsmarine. Zur U⸗Bootwaffe kommandiert, kam ihm ſeine große ſeemänniſche Erfahrung vom erſten Tage an in hervorragender Weiſe zuſtatten. In der harten Schule der Ausbildung der fun den bewährte ex ſich aufs beſte. Wie kaum ein anderer war er bei allen Angriffen und Manövern mit Herz und Seele dabei. Ihm ging der U⸗Bootdienſt über alles. Dem Befehls⸗ haber iſt ſein Ausſpruch 1 855 in beſter Erinnerung:„Eine prima Geleitzugübung weit draußen iſt mir mehr wert, als der beſte Urlaub! So dachte und handelte er. Als Wach⸗ offizier eines U⸗Bootes nahm Prien an den ſpaniſchen Er⸗ eigniſſen teil und vollendete ſeine Ausbildung als U⸗Boots⸗ Offizier. Dann kam das eigene Boot, die wachſende Verank⸗ wortung, der Krieg der— Ruhm. Allen vieren war er ge⸗ wachſen. Boot, Verantwortung, Kriegsgefahren, ſeine Pflicht und ſorgfältige Ausbildung erlaubten ihm, ſie vor⸗ bildlich zu erfüllen. Sie kehrte aber auch die Außerordent⸗ lichkeit ſeiner Begahung für dieſes Fach— die U Boot⸗Waffe — hervor; der 1 war eine zuſätzliche, wahrſcheinlich die ſchwerſte, die menſchlichſte Aufgabe. Ex meiſterte ſie in ein⸗ maliger Weiſe. Wie wenige ertragen den Ruhm! Und wie ertrug. Da gab es keine Starallüren! Weiß Gott, er freute ſich aus vollem Herzen der Liebe, die ihm von allen Seiten entgegengetragen wurde, ex erlebte mit allen Faſern die Begegnungen mik ſeinem Führer, die ihm die höchſten Auszeichnungen eintrugen. Er berichtete hingenommen und begeiſtert von ihnen, wie von den Einladungen des Reichs⸗ marſchalls und den vielfältigen Geſchenken und Ehrungen, die an ihn und ſeine Beſatzung ergingen, aber er wurde nie— nicht einmal im Scherz— hochmütig durch ſie. Gerade und klar, Offizier mit Leib und Seele, faßte er den unerwarteten Ruhm nicht anders auf denn als Ver⸗ pflichtung zu immer weiterer Leiſtung. Ganze Säcke voll Poſt, Zeichen der Liebe eines ganzen großen Volkes. exreich⸗ ten ihn nach jeder Unternehmung, und ſo unerbittlich er die zahlloſen Autogrammjägerſchreiben dem Papierkorb überant⸗ wortete—„Ich bin Offizier und nicht Filmſtar“,— ſo herz⸗ lich und eingehend beantwortete er manches rührend unbe⸗ holfene Schreihen eines Jungen oder Mädels aus dem ihm in kindlicher Sprache oft genug kaum lesbar geſchrieben, die deutſche Liebe entgegenleuchtete. Im vergangenen Herbſt. als ich das Glück hatte, an einer langen Unternehmung ſei⸗ nes Bootes teilzunehmen und dieſen wahrhaft ſelkenen Mann ſo nahe kennenzulernen wie dies allein unter den Be⸗ dingungen möglich iſt die das U⸗Bootleben mit ſich bringt, ſchrieb er manche Stunde hinter den gleichmäßig hin⸗ und herſchwingenden dicken grünen Vorhängen an ſeinen Dan⸗ kesbriefen. Derſelbe Prien war aber auch ein unerbittlicher Vorge⸗ ſetzter; er konnte es ſein. da er ſich⸗ ſelbſt nichts ſchenkte— wie manchmal auch haben wir geſeſſen und von den menigen Dingen geſprochen, um die es einem echten Mann zu leben lohnt! Und wie war es, als wir nach langem Suchen end⸗ lich einen Geleitzug erwiſchten und zum Angriff kamen! Da ſtand oben auf dem ſchmalen Turm der Kommandant er allein Herr über das komplizierte Kunſtwerk das ſolch ein U-Boot iſt. und doch— wie ich mit bewunderndem Erſtaunen erlebte— genau durch⸗ und vorbedachter Entſchlüſſe und Befehle. Dann fielen die Schüſſe rauſchte die Todesſäule der Treffer mittſchiffs der getroffenen Dampfer auf krachten die töd⸗ 1 Detonationen herüber und Prien.— Prien hatte ge⸗ rade eine S kunde Zeit ſich ſo zu freuen wie ein Leutnant— und ſchon kam wieder der eiskalte Befehl an den Gefechts⸗ rudergänger und Torpedowaffe, ſchon war er wieder das kühl rechnende Hirn das die Chancen ſah, den Gefahren auswich, den Ausguck ermahnte, die Schußwerte im Kopf er⸗ rechnete und das Boot unmerklich. buchſtäblich unmerklich ſo ſelbſtverſtändlich in die beſte Angriffsſtellung brachte da man dieſe Kunſt erſt begriff, wenn der Schuß ſchon gefallen war und ein nachſtes Opfer angeſteuert wurde. Wir ſind heimgekommen; der Ruhm hat Prien wieder er⸗ griffen, und als er zurückkehrte zum Stützpunkt, um wieder auszulaufen zu ſeiner letzten Fahrt, da lebe er plötzlich ganz impulſiv:„Menſch, ich freue mich, daß der alte Bock 948 Boot) wieber klar iſt und daß es wieder anſtändig friſche Seeluft um die Naſe gibt“. Er iſt ausgelaufen. Günther Prien, geleitet von den Hurras der zurückbleibenden Kame⸗ raden, wie manches Boot vor und manches ſeither. Niemand, am wenigſten er ſelbſt wußte, daß es ſein letztes Auslaufen ſein würde. Voll Zuverſicht gab er uns die Hand. ehe er ab⸗ legte.„Diesmal gibts eine gute Reiſe“, ſagte er,„das habe im Gefühl Uns, die wir dich gekannt, geliebt un es bis heute noch nicht 158 5 daß es wirklich und wahrhaf⸗ tig deine letzte geweſen ſein ſoll. Aber der Krieg kennt keine Gnade, und in das Wiſſen, dich im Leiblichen verloren zu haben, miſcht ſich neben der Trauer das tröſtende Gefühl. daß es dir vergönnt war, früh zu vollenden, was wenigen 5 8 iſt? das ganze Leben eines großen klaren Soldaten urch Werden, Ruhm und Tod. Noch eines wiſſen wir aus einer unbeſtimmbaren Quelle, aber aufrichtender Gewißheit: Du kehrſt nicht zurück aber nachdem du das Letzte gegeben haſt, was dir 5 geben blieb, biſt du ganz für alle Zeiten un⸗ verlierbar unſer Aller Vorbild geworden. Kein Boot wird fahren, auf dem nicht du unſichthar auf der Brücke ſteht: kein Schiff wird als verſenkt gemeldet werden, bei dem nicht das ganze deutſche Volk deinen Namen denken wird; kein Glas wird erhoben werden, wenn Boote heimkehren bei dem nicht ſtill deiner gedacht würde. Du kehrſt nicht wieder aber indem du draußen bleibſt und eingingſt in die große. weite Ewigkeit, haſt du uns allen den letzten, deinen größten 1 N aß du uns, uns alle, verpflichteſt, ſo zu ſein wie Sonnenaufgang 525 Sonnenuntergang 21.22 Monduntergang 0.25 en U⸗Bootwaffe im Frie⸗ Er allein das Hirn die Zentrale blitzſchnellbr Möge deine letzte Reiſe eine gute geweſen ſein. Günther 8 bewundert haben, iſt 18880 Der Geſ 1895 Der Generaladmiral Rolf Carls in Roſtock eboren.. 1940 Wide Flach FFF 1 f Mondaufgang 10.19 Der fliegende Soldat Deutſchland in der Entwicklung der Luftfahrt allezeit führend 1798 erfolgte der erſte Luftbombenabwurf.— Von der Auf klärung zur kriegsentſcheidenden Waffe. Der Gedanke der militäriſchen Verwertung des fliegender Menſchen iſt vielleicht ebenſo alt wie der Wunſch, ſich in die Lüfte erheben zu können, deſſen Aufdämmern in jene Zeit fällt die— wenig glücklich— als die vorgeſchichtliche bezeichnet zu werden pflegt. Den Wunſchſagen der geſchichtlichen Zeit fol zen Jahrhunderte immer wiederholter mutiger, durchdachte oder ſinnloſer Verſuche, bis zielbewußtes, einſatzbereites Müher zur Wirklichkeit macht, was bis dahin als Traum galt. Die Geſchichte der Technik will zwar in Dädalus den Er⸗ finder des Segelns erkannt haben, zweifellos aber führen die erſten praktiſchen Verſuche des Fliegens weiter zurück als di— ſchriftliche Ueberlieferung. Der Alexander⸗Roman aus dem dritten Jahrhundert vor unſerer Zeitrechnung erzählt, daß der ruhmreiche Mazedonier gezähmte große Vögel in ein Joch vo) einem eiſenbeſchlagenen Sitz ſpannte und ſie mit an langen Stangen befeſtigten Fleiſchſtücken zu kräftigen Flügelſchlägen reizt, bis ſie ihn auf dem Sitz von der Erde hoch in die Luf emporgehoben Vögel auf irgendeine Art zum„Motor“ menſch, licher Flüge zu machen, lag allen Völkern und Jahrhunderten nahe. Die utopiſteſchen Dichter des 17. Jahrhunderts ergrü⸗ belten ſich„Vogelkraftmaſchinen“, und noch um 1800 tauchter ernſtgemeinte Vorſchläge auf. Luftbälle durch vorgeſpannte Adler zu leiten. Als Goethe 1783 ſeinen Urfauſt umarbeitete ſprach gerade ganz Europa von der neuen Erfindung der Brüder Montgolfier, die in Paris einen Ballon mit Warm. luft hatten ſteigen laſſen; der den Naturwiſſenſchaften und der Technik zugetane Dichter„empfand einigen Verdruß, die Ent⸗ deckung nicht ſelbſt gemacht zu haben“. Die Entwicklung des Militärballons ſeit den letzten Jahr. zehnten des 18. Jahrhunderts war demſelben Rhythmus unter worfen wie die der zivilen Luftfahrt. Hoffnungsvollen An⸗ ſätzen folgte einige Zeit nahezu gänzlichen Niederganges. Ein neuer Aufſchwung begann nach 1860. Bereits 1784 hatte der preußiſche Ingenjeur Hayne in einer kleinen Schrift die Mög⸗ lichkeit eines wirkungsvollen Luftſchutzes erörtert und eine Ar „bombenſicherer Luftſchutzkeller“ vorgeſchlagen. Der erſte Luft, bombenabwurf der Geſchichte geſchah 14 Jahre ſpäter, freilich nur, um zur„Verſchönerung“ eines Siegesfeſtes ein kleines Holzhaus auf dem 10 e arsfeld in Brand zu ſetzen. Noch. mals 14 Jahre danach ließ der ruſſiſche Zar einen von einem deutſchen Techniker konſtruierten Ballon Napoleons Stellungen bei Moskau überfliegen und damit den 1 unternehmen; die franzöſiſchen Soldaten mit Bomben zu bewerfen; der tutzen des Experiments war ſo gering, daß von einer Wieder⸗ holung abgeſehen wurde. Im Juli 1849 belegten die Oeſter⸗ reicher das von ihnen eingeſchloſſene Venedig aus unbemannten Freiballonen, die mit automatiſchen Abwurfvorrichtungen ver⸗ ſehen waren, mit Bomben und Schrapnells, die meiſten Spreng⸗ körper fielen ins Waſſer, aber die einſchüchternde Wirkung au die Venetianer war ſehr ſtark. f Um 1843 baute der Nürnberger Mechaniker Leineberger ein großes Dampfluftſchiff, das niemals aufgeſtiegen iſt. Der Ver⸗ ſuch des Franzoſen Giffard, einen durch Maſchinenkraft ange⸗ triebenen Propellerballon mittels eines als Steuerruder die⸗ nenden Dreieckſegels zu lenken, mißlang nach anfänglichen Er⸗ folgen, da der Ballon 1855 durch Exploſion zerſtört wurde. Ein eigentliches Luftſchiff bauten die Deutſchen Wölfert und Baum⸗ garten. Nach mehreren gelungenen Fahrten explodierte den zum Antrieb verwendete Gasmotor von 8 bS am 12. Juni 1897 in einer Höhe von 600 Meter über dem Tempelhofer Feld, dem heutigen Zentralflughafen der Reichshauptſtadt; die Piloten erlitten den Verbrennungstod und ſtürzten verkohlt zu Boden, Schon ein Jahrzehnt vorher aber hatte Graf Zeppelin ſeine Gedanken zum Bau eines lenkbaren Luftſchiffes, groß, ſtarr, in Zellen eingeteilt, damit etwaige Einſchüſſe nicht für das Ganze gefährlich werden könnten, in einer muſterhaft klaren Denk⸗ ſchrift zuſammengefaßt. Mit unerſchütterlicher Ausdauer erhol er den Luftkreuzer aus dem Bezirk unſicheren, langſamen Vor⸗ wärtstaſtens in den Wirkungskreis ſiegreicher Tat. Im Jahre 1907 bejahte das Kriegsminiſterium die Einführung von Luft⸗ ſchiffen bei der deutſchen Armee. Vom erſten nennenswerten Fluggerät, das 1807 der Wiener Jakob Degen erbaut und erprobt hat, bis zum erſten militäriſch brauchbaren Flugzeug führte der Weg über theoretiſche und praktiſche Verſuche, unter denen die Vorſchläge eines Dampf⸗ flugzeuges, 1820 von dem Erfinder des Fahrrades, Drais von Sauerbronn, entwickelt, die Muskelkraftmaſchine des genialen Friedrich von Drieberg aus dem Jahre 1845, die wie eine Ver⸗ vollkommnung der grundſätzlichen Erkenntniſſe des univerſalen Leonardo da Vinei erſcheint, und die 1868 konſtruierte„Taube“ Joſeph M. Kauſmanns hervorragen. Die Bedeutung der auf Beobachtungen des Vogelfluges und Meſſungen des Luftwider⸗ ſtandes ſyſtematiſch aufgebauten Segelflugverſuche Lilienthals für das Flugweſen erwies ſich als ſo groß, daß ein zeitgenöſſi⸗ ſches Urteil, wonach der Augenblick, ſeit dem die Menſchen flie⸗ gen können, mit dem Tage zuſammenfällt, an dem Lilienthal 1891 ſeine erſten 15 Meter in der Luft durchmeſſen hat, ver⸗ ſtändlich wird. Die entſcheidende Wendung führte die Erfin⸗ dung des Motors herbei. 1909 flog Hans Grade drei Kilo⸗ meter in einer„Acht“. Ae berühmter Air dle„Ohne Flieger kein Tannenberg!“ kennzeichnete zwar die Leiſtungen in der Luft⸗ aufklärung, aber die Einſatzmöglichkeiten als Flugwaffe waren nirgends in vollem Umfang erkannt. Erſt der Stellungskampf im Weltkriege brachte die grundlegende Technik für einen Luft⸗ krieg und damit im Verlaufe weniger Monate die beſonderen Typen der neuen Waffe und jene induſtriell, konſtruktiv und techniſch bedeutende Entwicklung. auf deren Grundlagen ſich nach der erzwungenen Pauſe der Ausbau der in jeder Hinſicht überragenden neuen deutſchen Luftwaffe vollziehen konnte. Die Eroberung des Luftraumes iſt eine der größten Taten deutſchen Erfindergeiſtes Daß die deutſche Luftwaffe im gegen⸗ wärtigen Kriege die beherrſchende und im Zuſammenwirken mit der Land⸗ und Seemacht auch eine entſcheidende Rolle ſpielt, iſt dem Weitblick des Führers und der Tatkraft des Reichsmarſchalls Göring zu verdanken. Fr. K. Koeiſchau. „Gedenktage 5 2 9. Mai. 1456 Gründung der Univerſität Greifswald. 1594 Der kaiſerliche Feldherr Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim in Pappenheim geboren. 1809 Der Geſchichtsſchreiber Johannes von Müller in Kaſ⸗ ſel geſtorben. 5. e 1809 Sieg der Tiroler am Berg Iſel. 1846 Graf Albert Apponyi, Wien geboren. 3. 55 1869 Der Staatsmann Ulrich von Brockdorff⸗Rantzau in 5 0 eboren. 8 5 e 6 hichtephiloſaph Oswald Spengler in Blanken⸗ burg am Harz geboren. a 1913 Der Forſchungsreiſende München geſtorben. 1918 Einnahme von Soiſſons. 5 1923 Der Karikaturzeichner Adolf Oberländer in Mün⸗ chen geſtorben. 5 Eduard Pechuel⸗ oeſche in t der engliſchen Expeditionsarmee z Küſte. Vernichtende Angriffe deutſcher Bomber e Vereinigung der von Weſte N und Süden angreifenden deutſchen Armeen ſüdlich der Linie Poperinghe—Caſſel. Briten und Norweger an der Erzbahn gelandet und in Narvik eingedrungen. ungariſcher Staatsmann, in 5 * BOleelklang der Beimats Ein Hans-Ernst- Roman 22) War das ein Sommer diesmal: ein Tag ſchöner und heißer als der andere. Gott meinte es gut mit den Bade⸗ gäſten, aber ſchlecht mit den Bauern. Es war eben ſo, daß alles gelang und zum Vorteil ausſchlug, was Martin be⸗ gann. Es iſt ſchon wahr: regnen hätte es längſt einmal dürfen. Aber außer einem dürftigen Gewitter alle drei Wochen wurde die Erde überhaupt nicht genetzt. Es war klar: der vielgeſchmähte„Wettergott“ hatte vergeſſen, über der Land⸗ ſchaft von Seehalden die himmliſche Brauſe zu öffnen. Als der Sommer zu ſeiner ſchönſten Höhe geſtiegen war, ja, ſich darüber hinaus ſchon ein wenig neigte und die Abende bereits früher ins Tal fielen, da beſchloß der Ge⸗ meinderat von Seehalden, daß man den Sommergäſten noch etwas Großes bieten müſſe, bevor die Badezeit zu Ende ging. Ein Seefeſt vielleicht? So kündeten alſo nach wenigen Tagen ſchon große Plakate an, daß am Sonntag, dem 28. Auguſt, ein Seefeſt abgehalten werde, mit Tanz, Korſofahrten in geſchmückten Booten, Feuerwerk auf dem See bei Einbruch der Dunkel⸗ heit und ſonſtigen Luſtbarkeiten. Um die zweite Nachmittagſtunde kam Chriſtine mit ihrem Vater. Martin eilte ſogleich auf ſie zu und wies ihnen einen der ſchönſten Plätze an, von dem aus man alles über⸗ ſehen konnte. Wenn er ein paar Minuten frei hatte, dann ſetzte er ſich zu ihnen, er tanzte mit Chriſtine und tanzte außer ein paar Pflichttänzen, die ſich nicht umgehen ließen, nur mit ihr. An dieſem Tage fiel es den guten Leuten von Seehalden das erſtemal auf, daß der Martin Breitenbacher ein größeres Intereſſe an des Lehrers Chriſtine hatte. Ja, für die, die es beſſer beobachteten, gab es dann keinen Zweifel mehr, Martin und Chriſtine gehörten zuſammen. Und wenn jemand daran noch herumdeuteln wollte, der konnte ſogleich vom Wurzl die endgültige Beſtätigung haben, „Da beißt die Maus keinen Faden ab, die zwei gehören zuſammen, ſo wahr ich der Wurzl bin.“ Als er den Martin einmal allein erwischte, zupfte er ihn am Armel. 5 „Was Neues wüßt ich.“ i 8 „So? Was denn, mach ſchnell, ſiehſt ja, daß ich heut alle Hände voll zu tun häbe.“ „Das Schloßfräulein hat mich gefragt nach dir.“ „Und— weiter?“ „Was weiter? Iſt das net ſchon genug?“ „Weißt du, ob ſie heute kommt?“ „Das weiß ich net. Aber jedenfalls, ſie wollte alles wiſſen von dir, ob du eine Braut hätteſt und—“ „Was haſt denn dann geſagt?“ „Hätt ich vielleicht leugnen ſollen. daß du mit der Cjhriſtine gehſt?? 5 8 5 Nach dem Tanz führte Martin Chriſtine ins Haus. Er wollte doch wenigſtens für ein paar Minuten mit ihr allein ſein. Sie trug heute ein helles Sommerkleid mit hauch⸗ feinen Roſenmuſtern und als einzigen Schmuck eine weiße Perlmutterkette. Gerade das Einfache und Unaufdringliche an ihrer Kleidung hob ihre Schönheit. Das ſchmale Geſicht war ein wenig rot vom Tanzen und in ihren Augen leuch⸗ teten Stolz und Freude. In ſeinem Zimmer droben neſtelte Chriſtine einen kleinen Blumenſtrauß von ihrem Gürtel, ſteckte die Blumen in eine Vaſe und ſtellte dieſe auf den Nachttiſch. ö „Damit du auch immer, wenn du ſchlafen gehſt und morgens beim Aufwachen an mich denkſt“, ſagte ſie mit tiefem Ernſt. Dann umſchlang ſie ihn mit beiden Armen. „Ach du— ich habe dich ja ſo namenlos lieb. Ich wüßte gar nicht, was ich anfangen würde, wenn du mich nicht mehr lieben würdeſt.“ 5 „Aber Chriſtine, was machſt du dir denn wieder für unnütze Gedanken.“ N. Sie lächelte zu ihm auf. Ja, ich weiß ſchon, daß ich dir ſoviel bedeute wie du mir. Nur manchmal glaube ich, es ſei zuviel des Glückes.“ Sie ſtreckte ſich ein wenig, küßte ihn auf den Mund und zog ihn bei der Hand mit hinaus. i „Komm, Martin, es iſt ſo ſchön draußen, und ich möchte tanzen, tanzen, bis mir der Atem vergeht.“ Augenblick Helga Amſtetten⸗Schelte vor. Sie hatte heute ein beigefarbenes Sportkabriolett, deſſen Innenſeite mit rotem Leder ausgeſchlagen war. Es ſchien ganz neu zu ſein und nur für zwei Perſonen berechnet. Chriſtine legte ihre Hand auf Martins Arm. „Das Schloßfräulein von Reuth“, flüſterte ſie. 5 5 Martin war zumute, als ſchnüre ihm jemand den Hals zu. Wenn du wüßteſt, Chriſtine, dachte er, wie gefährlich mir dieſe Frau ſchon bald einmal geworden wäre. Wahr⸗ haftig, du würdeſt es mir nicht auftragen, mit ihr zu tanzen. ann, um Helga Amſtetten zu begrüßen. letzten Schönheit empor. Im Garten flammten Hunderte praſſelte. Andere wieder entfalteten ſich droben in der Höhe ſie hatten Ampeln aufgeſteckt. Es war eine Nacht mit tauſend Wundern und die Sterne mochten ſich traurig und verlaſſen vorkommen da droben, weil auf der Erde drunten ſich ein ſolches Lichtmeer ergoß und die Nacht in traumhafte Stunden zerteilte, in denen die Sünde lockte. i Eine feurige, von vielen Inſtrumenten begleitete Weiſe lockte zur Damenwahl. 8 8 5 Helga Amſtetten kam auf Martin zu. Darf ich um dieſen Tanz bitten?“ . ſten. 5 5. „Vergeben? An die kleine Blonde?“ zu langen Zeit. wenig davon hatten.“ 2 g 8 ö leuchtete ſtill und ſchön dicht vor dem ſeinen. Ihre Augen Als ſie wieder ins Freie traten, fuhr in demſelben Er führte Chriſtine an ihren Platz zurück und ging 8 Als die Nacht ſich niederſenkte, ſtieg das Feſt zu ſeiner von bunten Lichtern auf, die Niſchen tauchten in rötliches Licht, und plötzlich ſchoß mitten auf dem See draußen eine Feuergarbe in den Himmel, die als Blumenregen nieder⸗ ſchneite es in dieſem Jahre ausnahmsweiſe ſehr ſpät— es zu ziſchenden Garben roter, grüner und blauer Lichtbündel. Auf dem See ſchwammen die blumengeſchmückten Boote, auch i N 8 lich eine Stütze und ſcheute ſich auch ſonſt nicht, ihre Kraft das tut mir leid, ich bin bereits vergeben. Vielleicht „Ja“, antwortete er und begegnete ihrem Blick frer und offen. i Als die erſten Gäſte aufgebrochen waren, leerte ſich der Garten immer mehr. Zwei Drittel waren vielleicht ſchon gegangen. Die Jugend blieb noch länger. Martin war wirklich froh, als es ruhiger wurde. Der Tag war anſtrengend geweſen für ihn, und nun ſchlenderte a er auf eine Niſche zu, um ſich ein wenig auszuruhen. Es tat ihm wirklich wohl, dieſes ſtille Raſten. Er blickte rückwärts durch die kleinen Gitterſtäbe in das weiche Dunkel der Nacht hinaus. Die Muſik ſpielte ſoeben einen Wiener Walzer. Martin wandte langſam den Kopf und zuckte zuſammen. 5 Am Eingang der Niſche ſtand Helga Amſtetten. „Guten Abend“, ſagte ſie. Ihre Stimme war ein wenig verſchleiert, ihr Blick dunkelte wie ein Tannenwald am Abend. „Ich dachte, Sie ſeien ſchon heim“, ermannte ſich Mar⸗ tin endlich zu ſagen und hatte dabei das Gefühl, daß heute noch irgendetwas geſchehen würde. „Ich— bin nochmal umgekehrt.“ Langſam und ſchleppend ſagte ſie es.„Es war mir ſo, als ob es doch noch zu früh ſei. Es iſt eine alte Gewohnheit von mir, daß ich vor Mitternacht nicht einſchlafen kann. Aber das ſoll keine Entſchuldigung ſein. Ich hatte einfach das Bedürfnis, noch ein wenig mit Ihnen zu plaudern, da Sie vergeſſen zu haben ſcheinen, daß Sie mich kürzlich eingeladen haben, Ihr Gaſt zu ſein. Ich darf doch Platz nehmen?“ „Bitte“, ſagte Martin und rückte zur Seite. Sie merkte es und ein ſpötiſches Lächeln glitt um ihre Mundwinkel. „Was wollen Sie trinken?“ fragte er nach einer viel „Bitte wählen Sie.“ Martin rief eine Bedienung heran. „Eine Flaſche Malvaſier.“ Da das Mädel nicht wußte, daß er nicht allein war, brachte es nur ein Glas. Martin wollte ſchon nachbeſtellen, unterließ es aber, von dem plötzlichen Gedanken befallen, daß ſein Beiſammenſein mit dieſer Frau niemand zu wiſſen brauche. N „Bitte, ſchenken Sie ein— Martin.“ Er blickte überraſcht auf. „Sie müſſen auch trinken“, ſagte ſie dann. Er wollte aufſtehen und ſich ein Glas holen. Da legte ſie ihre Hand auf die ſeine. „Iſt es Ihnen unangenehm, aus dem zu trinken, das ich benutzte, Martin?“ Nun ſchenkte ſie ihm ein. Martin ſtarrte ſie in ſtummer Bewunderung an. Mun ſtrich ſie ſich ein Löckchen aus der Stirne. Jede Bewegung verfolgte er. Selbſt den roſigen Schatten ſah er, der dabei über ihre Robe huſchte. „Und nun wollen wir plaudern“, ſagte ſie dann und lehnte ſich ein wenig zurück.„Alle Anerkennung, Sie haben das Feſt ſehr hübſch arrangiert. Schade, daß Sie ſelbſt ſo „Wie aus weiten Fernen klang jetzt ihre Stimme an ein Ohr. 2 „Da Sie die Freundlichkeit hatten, mich heute als Ihren Gaſt einzuladen, müſſen Sie auch einmal zu mir kommen. Ich glaube, daß ich ſicher mehr Zeit für Sie haben werde wie Sie heute für mich. Alſo, ich darf auf Sie rechnen?“ Martin fühlte, wie alle Melodien ſeiner Seele zu einem einzigen Leidenſchaftsſchrei zuſammenfloſſen und wußte zu genau, wenn er jetzt nicht den Zaun durchſtieß, der ihn zu umſchlingen drohte, dann verſank er haltlos in den Strom ihrer Leidenſchaftlichkeit. ö Er öffnete die Augen.. „Nein—“ ſagte er hart und beſtimmt„Sie brauchen nicht auf mich zu rechnen.“- Ihr Geſicht umſchattete ſich. „Du biſt grauſam, Martin.“ i „Nennen Sie mich nicht du— nicht Martin.“ Er verſtummte jäh. War denn das möglich? 8 Sie ſtand hoch aufgerichtet vor ihm— und lachte. Lehnte ſich an die Wand— und lachte. Das Blut ſprang ihm in die Schläfen. Er ſtreckte die Hand aus, um ſie hinauszuweiſen, ließ ſie aber ſogleich wieder ſinken. 5 Denn dieſes lachende Geſicht— dieſes hoheitsvoll⸗ſchöne Geſicht Helga Amſtettens war überſtrömt von Tränen. Martin ſtarrte ſie an. Sein Atem ging ſchwer. Dann griff er auflockernd nach ihr. „Komm, ſei ſtill, ich habe nicht gewußt, daß es ſo tief ſitzt bei dir und daß du— mich lieb haſt.“: 5 Ihre Arme umſchlangen ſeinen Hals. Ihr Antlitz ſangen Wunder des Sehnens. In heißer Welle brauſte ihre Leidenſchaſt über ihn hin. Er ſchloß die Augen, wie um alles andere auszulöſchen und drängte ſich ihrem Kuß ent⸗ gegen mit einer Zärtlichkeit, die nicht aus ihm zu kommen ſchien, ſondern aus der Nacht, der Welt und dem Blut, die in ihm zuſammen zu ſtrahlen ſchienen. 8 Ach, es war ja zwecklos, einer ſolchen Schönheit gegen⸗ über auf die Dauer mit dem Verſtande zu trotzen. Sein Blut ſang vor Freude und Sehnen und er wußte, daß dieſe eine Stunde groß werden ſollte und ſich nicht mit dreiund⸗ zwanzig anderen Stunden bedauern laſſen würde. Ein Raſcheln ließ ihn plötzlich aufhorchen. Mit ihren Lippen zerbrach ſie ſeine Bedenken. 5* Ein ungewöhnlich ſchöner Herbſt ermöglichte es, daß der Bau vor dem erſten Schneefall ſoviel wie fertig war. Zwar war bald Mitte Januar— dafür hatte aber dieſer erſte Schneefall mit ſeinem Reichtum gleich entſcheidende Winter⸗ gültigkeit. 5 N i War es mit dem Bau allein ſchon getan? Daß Türen und Fenſter gut ſchloſſen, daß die Böden ſauber gelegt waren? Mußten die Zimmer, wenn ſie vermietet werden ſollten, nicht auch eingerichtet ſein? Und zwar mit allem! Komfort eingerichtet, verſteht ſich. Mußte nicht auch Re- klame gemacht werden, daß überhaupt alles vermietet werden konnte? 25 2 N 3 i Ach, es war eine Menge Arbeit und Sorgen, die auf Martin laſteten. In dieſer Zeit erkannte er erſt, welch ein großer Menſch Chriſtine eigentlich war. Sie war ihm wirk⸗ in den Dienſt dieſes neuen Hauſes zu ſtellen. Mit der Kreſzenz ölte und bohnerte ſie die Böden, maß die Vorhänge barte. Auch ließ er dabei durchblicken, daß im vergangenen ſolch weite Reiſe mitzunehmen. Aber er möchte ihnen jeden⸗ N Sie hatten dies ſcheinbar als abgetan zur Kenntnis genom⸗ hoffnungsvoll zu ſein, bis zu dem Tag, da Helga Amſtetten und trug das Klingen der Worte dieſer Frau in ſich. A am andern Morgen der Kreſzenz auf der Stiege begeg ſah er über ihren forſchenden Blick hochmütig hinweg. W.̃ ſchriften machen laſſen müßte, die keinen blaſſen Schim er davon haben konnte, was Liebe iſt. g ab und ſchneiderte ſie ſelbſt. Hatte Martin eine Ahnung. was die Vorhänge für dreißig Zimmer mit je zwei Fenſtern koſten könnten? Nein. davon batte Martin keinen Schimmer und er erfuhr es auch nie, weil Chriſtine ihre Erſparniſſe daran hängte, wie ſie auch ihre ganze Wäſche zur Ver⸗ fügung ſtellte. Das merkte er ſchließlich dect „Iſt das Wäſche von dir?“ fragte er. Sie nickte ihm lächelnd zu. „Aber Chriſtine— das geht doch nicht-* „Warum denn nicht, Martin? Es iſt doch ganz einerlei. ob ich es jetzt herbringe oder erſt wenn wir heiraten. Ich. glaube, daß es jetzt viel wichtiger iſt.“ ö „Ja, ja“, ſagte er ſchnell und fahrig.„Du haſt recht, Ehriſtine, wie du überall und immer recht haſt.“ Chriſtine ſah ihn forſchend an. „Das will ich aber doch gar nicht, Martin, überall recht haben.“ Sie faßte ihn an der Hand und ſah flehentlich zuuu ihm auf,„Sag mir einmal, Martin, bedrückt dich etwas. Du biſt in letzter Zeit oft ſo zerſtreut. Haſt du Sorgen, haſt du dir doch nicht zuviel zugemutet mit dem Bau? Vielleicht wenn du nur halb ſo groß gebaut hätteſt? Komm, ſag mir's. wenn dich was bedrückt, ich will dir doch gerne helfen. Wi gehören doch zuſammen, wir zwei, und ich will doch gerre auch teilhaben an deinen Sorgen!“ Ihm war zumute, als müſſe er ſich in den Boden ver— kriechen. Hatte er ſoviel Liebe und Freundſchaft verdient? Sie griff fein und behutſam in ſein Herz hinein, in das ver⸗ borgene Neſt ſeiner dunklen Sorgen. * Krachende Kälte herrſchte in dieſem Winter. Der Se war bockſteif zugefroren, und man konnte ſeelenvergnügt darüber wandern. Aber das tat niemand. Gäſte waren keine in Seehalden um dieſe Zeit, und die Bauern hatten wahr⸗ haftig etwas anderes zu tun. 5 Allmählich gab der Winter die Herrſchaft an einen lauen, föhnigen Wind ab. Allerdings war es zu dieſer Zeit ſchon März. Immer größer wurden die dunklen Flecken im See, Eisblöcke ſchwammen zwar noch vereinzelt umher. wurden aber bald verſchluckt. Auf den Aſten der Buume hockte zwar noch ein wenig Schnee, aber die Raben ſtießen ihre krächzenden Schreie nicht mehr ſo klagend über den See hin. Sie fanden da und dort doch ſchon wieder etwas 1 Genießbares. Heimlich, in verſchwiegenen Hainen, läuteten ſchon die Schneeglöcklein, die Palmkätzchen ſprangen heraus und eines Tages ſtand die Sonne an einem fleckenloſen Himmel, und 0 wie ſilberne Funken hüpften die Wellen über den See. 85 Es ließ ſich jetzt nicht mehr leugnen. Der Frühling kam. 5 Da das Wetter anhielt, kamen die Fremden frühzeitig 1 und nach einer Woche waren im Strandhotel alle Zimmer 5 beſetzt. War das ein Betrieb. Martin hatte allen Grund. zufrieden zu ſein. Er hörte es nicht ungern, wenn die Frem: den davon ſprachen, daß es ſich hier am See gemütlich und gut leben ließ. Es war aber auch für die Fremden in jeder* Weiſe gut geſorgt. Zum Teil hatte Martin das Bedienung⸗ perſonal vom vorigen Jahre wieder erhalten können, das mit 5 den Gepflogenheiten des Strandhotels ſchon vertraut war. Eigentlich profitierten die Geſchäftsleute in Seehalden alle 1 davon, denn täglich fuhr der Hausdiener zweimal mit dem Braunen zum Markt und lud den Wagen voll Lebensmittel. 5 Alles in allem ſah es ſo aus, daß Martin ſeinen Verpflich⸗ 3 tungen mit leichter Mühe nachzukommen möglich ſein würde.* Das graue Geſpenſt der Angſt vor dem Termin, an dem der* erſte Wechſel fällig war, war in weite Ferne gerückt.* Um dieſe Zeit ſchrieb er an Heydebrucks einen langen Brief, in dem er den Freunden alles bis ins Kleinſte dar⸗ i legte, auch ſeine Wünſche und Pläne für die Zukunft offen⸗ 5. 2 Herbſt ſein Herz in eine große Wirrnis geraten ſei. Das 5 ſei aber nun endgültig vorbei und im Herbſt werde er Chri- ſtine heiraten. Und er hoffe, daß er im nächſten Jahre die 5 Familie Heydebruck bei ſich wieder begrüßen dürfe. Sie möchten ihm dies nur frühzeitig mitteilen, weil er dann für 1 ſie das ſchönſte Zimmer reſervieren wolle. 1 Gern und freudig kämen ſie wieder an den See, ſchrie⸗ ben Heydebrucks zurück. In dieſem Jahre gehe es nun leiden nicht, denn der Junge ſei noch zu klein, um ihn auf eine falls den Termin ſeiner Hochzeit bekanntgeben, ſie möchten dann wenigſtens ganz in Gedanken an dieſem Tage bei ihm ſein. a 1 Ehriſtine freute ſich, als er ihr den Brief zu leſen gab.* Er konnte dies ruhig tun, da Heydebrucks auf die Ver⸗ wirrung ſeines Herzens mit keiner Silbe eingegangen waren. Anekdoten N men und es nicht der Mühe wert gefunden, darüber ein Wort zu ſchreiben. So hatte alſo Martin in jeder Weiſe Urſache, froh und wieder an den See kam. Sie kam ganz unangemeldet. Nicht einmal ihr Vater, g bei dem Martin wiederholt zur Jagd eingeladen war, wußte a—. davon. Plötzlich war ſie einfach wieder da, ſchöner und ſieg⸗ hafter, begehrenswerter als je zuvor. 5. Ihre Augen leuchteten auf, als ſie ihn ſah. Und dann hatte ſie wieder jenes Lächeln um den Mund, das Feuer in ſein Blut warf. ö. g Da ſtellte Helga eine ſchickſalsſchwere Frage. „Biſt du nun frei?“ fragte ſie, und er erſchrak darüber ſo ſehr, daß ſie es merkte. „Alſo noch nicht“, ſagte ſie und ihr Blick wurde fern und abgewandt. Da ſprang ihn der Zorn an. Va ſprang er auf. a 5 „Sei doch nicht ſo hart, Helga. Ich wollt' dich doch nur — wenig zappeln laſſen. Natürlich hab' ich es Chriſtine geſagt.„ 5 So, nun war ſie heraus— die große, erbärmliche Lüge. Er fühlte ſie nicht in ihrer ganzen Größe, denn Helga ſchlang ihre Arme um ſeinen Hals.„555 Noch ſpät in der Nacht ſaß er hellwach in ſeinem Zimmer ja noch ſchöner, wenn er ſich von dieſer Verwachſenen VB Aber er war ſich jetzt klargeworden, daß er mit Chr ſtine reden müſſe. 5 1 „„se et eee e zr en e ene eee“ e ee ene jelan 0 „8 1 uspnvitgz“ uv oneavong due l ozeaune qun cp og 40888 Inv mg ene gol doi zlogzlune uoonzz gag nszvan jgog usgoeuvg ihc ue eier gun ugumou sb Doi uu uus ochplpiauvc read! suv oenog 1 ushna pi inv uuvueitz ufejnpas uga ugönzz eig onen 4e undd p buvaneeg ad de uswmmouos auvch dia u nenen uv anz sva dnpg ic divuozc⸗ zoag eqn àps sung vzfalje un zeig on usa obub e lie goes egen Inv uvm uud o gane dico udp oho zod jo nas auge aue 0 ö ueicpnag Solon ue zva uoöonzz neonvig usgond ud u! anu Hlanvn ava ipulog) so nas usquojg usbunk zoufe anne sog gun un vit ueujsoh ustuvd us gun guschhaaog e eee en eee neuheit eee eee ed eng ieee a0 pequ schi sw uvm sog poudg ava use gun Agvlod 0e e un Seugoeudzuv loch Souie ogich g 910 Toadastplegleiagz zbpym une Boi gesch uus meg Inzz udp Roc uochunzalo mopog en dgupgß uollog zuüinvzt usphbogeg ueuso ud ang Sud aun luv gup a goneo dio„o uuf o dog cpi 008“ „muede vo oi ue Sog“ selan enbanl„gd“ „ela Soapqicpank ue g i flaent gun and Luvos ois 8 1 dopo o routun i so“ op goneo „Ind Luvg ge ih uod“:pnjche zvoc use uongu uog zuopn Sich mod pu zog Sies on 1128 uur upgig ue e ene ee„nog Seabgcpan; use e e“ neunen nan emoanun„oa“ g„IHochlava ou end Inzz“ duigozsupnncvzz zog zonluss mu 11 uduebpjcplegzelqanz ud use ug Inv on eine aun q gol pie ven eie aba mog ugvu(ines unapzgz 18 a„lusgzec svahe lacan vl 8 gala uuvg“„eavaſchg ꝛ00 aso„vp“ „ 01 dat nun uu ueinpas onng ch aemunecbn vie sun Aan uogogh usgollnv doing ud nat goa uscbnlaea jom ue pied odeat hp!“ e ioo„udav emo 0118“ 1001 Seholin d Susie gun dug zelnpqujeſg uvm gan uobpzupjch oollpzz uogond uod ne uno uoufe! us ne uod pos ppu ol dana dig z 0%; fiuic segen ue ui Soon usch Sn non euvds s go uuvg uockcun dufchvurg lea za! inv vag uod guugz uuvurjoit uleinpas uche uu udn usch oi us dana va alomodogz log juopog sus dung did z hlloch eie an Svau ono usgeles Wield ichtu 80 40 apo. lusppm ame din aue ee eee, ine be ee enen een eee e ien eue ec oung ela ud zmunzuobich zebigpuufcpen wan ic udgoß Sin eeuc e mee eee ee deen een .„ gebe nume i Mog did uud ene egen ee eee bee ene eee e gog uche“ z ed„ezu vc“ te an pn 4% . auvch dig uequo iq ue avs qun gn io„uenſzidg g uh 1188“ f„chin ueugd aa usr nog ang zu de ie mat uso ibu 80 10 une e ige en neee e unc eg uu usr! va uon ben en ol ei een ev bund aoinuegge ue enge neo n g gun iu Inv 4% Snus Sean a0 oe ane sichzu ius] vl in imo z Sehpzeß Luba Teseillozezun doe muga Skaten z ih zeig zg“ 1 2b„ela iin 00 dun of di ueſog usngefdvgz nog“ Ocbivzlelag siv ug! 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Die paar Deutſchen zwiſchen den vielen Engländern. Das deutſche Schiff, das wie eine Inſel iſt, wie die letzte deutſche Kolonie, die einzige, die wir haben.“ Martin Degerloh verſtummte. Er zwang ſeine Gedanken, ruhiger zu werden, damit dieſer Widerſtreit zwiſchen Sehen und Schreiben, zwiſchen Wiſſen und Darſtellen endlich ſchwieg. Plötzlich ſagte er: „Ich möchte den ganzen Schwindel noch einmal umdik⸗ tieren. Ich ſehe es auf einmal, wie man ſchreiben könnte. Ich ſehe. wie ſie alle da nebeneinanderſtehen, und über ihnen liegt das Schickſal der Fremde. Sie haben alle im Grunde etwas Angſt vor Afrika. Aber ſie haben auch alle eine Sehnſucht nach Afrika. Sie ſprechen alle von dieſen weiten, blauen Nächten und von der Rieſenorgel der Grillen. Es ſind ſchon merkwürdige Leute hier an Bord. „Diktieren Sie das doch“, ſagte Urſula Reimann,„ſo wie ſie das eben geſagt haben.“ 5 Martin Degerloh ſagte:„Wiſſen Sie, es iſt nicht mein Beruf eigentlich.“ „Welches wäre denn Ihr Beruf?“ fragte Urſel. Degerloh ſah ſie an.„Wir haben alle unſeren Beruf im Kriege verloren. Einen Beruf, den ich lieben würde wäre der, Afrika wieder für Deutſchland zu erobern.“ „Oh, Ihr Männer!“ ſagte Urſula.„Das ſagt Herr Übelode auch.“ Sie machte eine kleine Pauſe, dann ſah ſie Degerloh ruhig an.„Awer der gut's ſchaffe!“ Unvermittelt zitierte er dann Verſe von Kipling, die ihm durch den Sinn fuhren: f „Laß uns hinter Suez fahren, Wo noch jeder Kerl was gilt! Wo nicht jeden, der mal Durſt hat, Frömmelnd man als Säufer ſchilt.“ „Laßt uns hinter Suez fahren Ach, Herr Deger⸗ loh, wenn Sie wüßten, wie ich mich freue! Wenn Sie fich ſo freuen würden, täten Sie Rad ſchlagen.“ Möglich,“ ſagte Degerloh.„Aber worüber freuen Sie ſich denn ſo.., er machte eine kleine Pauſe,„liebes Fräulein Reimann?“ „Daß ich nach Afrika komme, daß ich Palmen ſehen werde und den Kilimandſcharo. Ich bin doch noch niemals auf einem Schiff gefahren. Geſtern beim Baden, wiſſen Sie, in dem Rieſenbottich auf dem Hinterdeck, da bin ich vor Freude beinahe rappelig geworden. Uebrigens: wolle Se nu arbeite, oder wolle Se net arbeite? Wir nähern uns mit raſender Geſchwindigkeit Mombaſa, und da wartet der Herr Poſtbeamte ſchon mit dem dicken Stempel!“ „Gut“, ſagte Degerloh,„ſchließen wir mit der Ge⸗ ſchichte von dieſem drolligen Schweizer Konſul, der die ſchöne Frau hat, die er nur zweimal im Jahre ſieht.“ Urſel hatte eine Frage auf den Lippen, aber ſie ſchwieg.„Bitte“, ſagte ſie. Jetzt mußte man arbeiten, nachher konnte man ſchwatzen.„Alſo bitte, Herr Deger⸗ loh,“ ſagte ſie noch einmal.— Degerloh diktierte faſt eine halbe Stunde, ohne ſich zu unterbrechen. Die Arbeit machte ihm plötzlich Freude, Gedanken und Erlebniſſe formten sch 11 Sätzen, die Urſula mit intenſiver Teilnahme nieder⸗ rieb. „So, das hätten wir geſchafft,“ ſeufzte Degerloh nach dem Schlußſatz erleichtert auf.„Wie gefällt Ihnen der Artikel, Fräulein Reimann?“ „Er gefällt mir! Aber es iſt doch nur ein Teil des debens auf dem Schiff, den Sie beſchreiben. Waren Sie nuch ſchon in der Mittelklaſſe?“ „Natürlich“, ſagte Degerloh. „Da hätten Sie mit einem jungen Farmer ſprechen können. Der geht nach Bagamojo, um die Farm zu über⸗ nehmen, die ſein Vater vor dem Kriege angelegt hat. Es iſt wie ein Märchen, ihm zuzuhören, wie er das Geld zuſammengebettelt hat, wie er entſchloſſen iſt, dieſe Arbeit fortzuſetzen, wie er gearbeitet hat, um dieſes Land zu kennen, ehe er es betritt.“ „Wie heißt denn der Wundermann?“ fragte Degerloh und verſpürte ein etwas unbehagliches Gefühl. „Übelode,“ ſagte Urſel Reimann. „Man könnte mit ihm ſprechen. Kokospalmen bei Bagamojo ſagten Sie. Es paßte ganz gut in den Reiſe⸗ lan.“ g Urſel klappte plötzlich ihren Stenogrammblock zu⸗ ſammen und fragte:„Haben Sie noch Wünſche, Herr Degerloh?“ „Nein, aber eine Bitte. Machen Sie doch den Aequator⸗ ball mit.“ 1 hübf „„Nur für Herrſchaften““ „Das iſt doch Unſinn. Wenn ich Sie einlade... Ich möchte Ihnen während des Balles ein paar Aufzeich⸗ nungen diktieren. Es verweht ja alles. Ich habe immer die Photographen beneidet, die knipſen, und dann haben ſie ein Bild, ſo wie es wirklich iſt: Aequatorball an Bord. Die Geſichter ſind echt, und die verdrehten Koſtüme ſind echt. Wirklich, ich möchte Ihnen während des Balles dik⸗ tieren. Wir ſchreiben, indem wir erleben, hundert Einzel⸗ heiten. Aequatorball an Bord iſt doch ſchließlich ein Thema.“ Urſel Reimann ſtand auf und ſah ihn ſpöttiſch an. Sie bewegte ſich dahei ein klein wenig in den Hüften. Gleichzeitig hob ſie die rechte Hand hoch und ſtreckte ihren Zeigefinger aus:„Zu oft geſchrieben, Herr Degerloh. Ich bin ein großes Kücken, aber das weiß ſogar ich: Ball an Bord! Aber wie Sie meinen, Herr Degerloh, bitte, ich komme.“ f 5 Degerlohs Geſicht wurde ernſt. Es ſchien Urſel, als ob es plötzlich einen faſt bekümmerten Ausdruck bekam Das wollte ſie nicht. Vielleicht lag ihm wirklich daran, in dieſer Nacht noch etwas zu diktieren! Dann ſagte ſie:„Ich komme recht gern. Ich ſtelle mir das ſehr hübſch vor. Ich habe noch niemals in meinem Leben einen Ball an Bord mitgemacht, überhaupt noch kein Koſtümfeſt. Hoffentlich blamiere ich Sie nicht. Ich werde als Matroſe kommen, ein paar blaue Hoſen habe ich mit, und die Mütze mit dem Band der„Mangoni“ beſorgt mir beſtimmt Herr Übelode.“ Die Schiffsordnung war völlig geſtörk. um ſteber Uhr pünktlich auf die Sekunde gongten ſonſt Tag für Tag die Stewards zum erſten Male, und zehn Minuten ſpäter ſaßen alle Paſſagiere im Abendanzug an den kleinen Tiſchen für vier Perſonen. Die Damen, die doch faſt alle in eine große Einſamkeit fuhren, zeigten die allerneueſter großen europäiſchen Toiletten. Die Herren trugen den ſchwarzen Smoking. Nur ein paar Engländer, die nach der Kenya⸗Kolonie wollten, nach Nairobi, wo es phan⸗ taſtiſche Hotels geben ſollte, hatten weiße Dinnerjacketts an Man fuhr zwar auf einem deutſchen Schiff, aber die engliſche Auffaſſung, daß man mindeſtens ſchwarze Hoſer zum Abendeſſen tragen müſſe, wurde jenſets Suez wie ein Geſetz reſpektiert. An dieſem Abend aber gab es über⸗ haupt keinen Gongſchlag. In allen Kabinen war Wiſperr und Lachen. In den Gängen leuchteten bunte Kimonos, huſchten merkwürdige Geſtalten, kleine Ueberraſchungs⸗ rufe und Lachen tönten auf. Degerloh kramte unter ſeinen Sachen und fand eine Ruſſenbluſe aus ſchwarzer Seide, die er für alle Fälle als Erſatz eines Hausjacketts mitgenommen hatte. 5 Er klappte den kleinen Waſchtiſch auf, damit der Spiegel über dem Waſchbecken frei wurde. Ueber dem ſchwarzen Stoff ſah er in ein mageres, großes Geſicht in dem zwei Augen hell brannten. Das Geſicht war dunkel braun, aber unter den Augen lagen Schatten, und um den Mund waren zwei ſcharfe Striche. Man wird alt, der Teufel hole es! Und was iſt man Man ſollte wirklich aus dieſer Reiſe etwas machen. Der Auftrag für die Zei⸗ tung war doch gut. Der andere Auftrag, Land zu kaufen. war noch beſſer. Man würde mit den Engländern ver⸗ handeln müſſen. Ach, man hatte genug mit ihnen ver⸗ handelt, in Riga und in Oberſchleſien, in Maſuren und in London, in Liſſabon und auf Malta. Sie hatten bisher immer am längeren Ende geſeſſen Was wollte eigentlich dieſer alte Mr. Lawrence! War⸗ nen? Was heißt warnen? Es iſt alles Unſinn. Der Paß iſt in Ordnung, die Sache iſt in Ordnung, ich will nichts von ihnen, was ein anſtändiger Menſch nicht verantwor⸗ ten kann. Alſo: Vorhang! Martin Degerloh knöpfte die Ruſſenbluſe feſt am Hals zu. So, nun bin ich verkleidet genug. Er mußte lächeln, wenn er daran dachte, was die Fürſtin dazu ſagen würde, daß er ſo als ihr Landsmann käme. Sie würde wahrſcheinlich ſpöttiſch erklären:„Wunderbares Koſtüm! Ich werde mich Ihnen zuliebe als Deutſche verkleiden!“ Na, es war gleichgültig, was die Fürſtin ſagte. Man hatte ſich mit ernſthafteren Dingen zu beſchäftigen. Man mußte durch. Man mußte etwas erreichen. Sein Geſicht veränderte ſich, die Augen wurden heller. Er ſah wieder jünger aus. „Gib, bitte“, ſagte die Jüngere und ſtreckte die Hand nach dem Brief aus, den Sabine eben von dem Poſt⸗ boten erhalten hatte.„Er iſt doch für mich— ich habe geſehen, daß mein Name auf dem Umſchlag ſtand. An Fräulein Hanni Schwabe ſtand da, ich habe es ganz genau leſen können.“ 1 Sie ſtand in Hut und Mantel in der Diele, ganz ſo, wie ſie eben nach Hauſe gekommen war, ſie hatte noch nicht Zeit gehabt, abzulegen und die Eltern zu begrüßen. Ihre Augen flammten böſe— ſie hatte einen großen Reſpekt vor ihrer älteren Schweſter, die immer ſo ſtill, ſo ruhig und ſo beherrſcht war, aber was zu weit ging, das ging zu weit, und ſie hatte ſchließlich nicht nötig, zu dulden, daß man ihr ihre Briefe unterſchlug. Wo ſie doch bereits achtzehn Jahre alt war und alſo ſo gut wie er⸗ wachſen. „Ja“, ſagte Sabine ganz leiſe.„Es ſtand dein Name drauf. Aber der Brief iſt trotzdem nicht für dich beſtimmt, ſondern für mich. Er iſt namlich von Heinz— oder nein—, ſie warf einen Blick auf das Stückchen Papier, das ſie in der Hand hielt, auf die ihr ſo völlig fremden Schriftzüge, und ihre Lippen zitterten, während ihr etwas heiß in die Augen ſchoß—„er iſt nicht von Heinz, er iſt... über Heinz.“ e 5 Sie wollte fort, ſie wollte hier nicht mehr ſtehen⸗ bleiben und gezwungen ſein, der Schweſter Rede und Antwort zu ſtehen. Aber ſie ſah auch, daß Hanni ſie ſo nicht loslaſſen würde, und ſie begriff, daß die Schweſter wohl auch das Recht hatte, eine Erklärung zu verlangen. „Es iſt nämlich ſo, Hanni“, ſagte ſie deshalb, ganz ſanft, ohne jeden Vorwurf in der Stimme,„als Heinz. ins Feld zog, da.. nun, er iſt noch ſehr jung, er iſt jünger als ich, und er liebte dich oder glaubte doch, dich zu lieben. Und er glaubte wohl auch an deine Liebe nicht wahr? Das war ein Irrtum, und es war gewiß nicht deine Schuld, daß er entſtehen konnte. Du ſchriebft ihm ein paar Briefe, anfangs, im vorigen Herbſt, und dann fuhrſt du nach Bremen, zu Tante Ellen, und da trafſt du den andern, und Heinz... nun, Heinz haſt du vergeſſen. Ich ſah es aus zwei, drei Karten, die von Heinz hierher kamen, ich... ja, ich habe ſie geleſen, es waren ja offene Karten, und ich habe mir mein Teil ge⸗ dacht und ſie dir nicht nachgeſchickt. Und dann habe ich mir überlegt: da iſt er nun draußen, ein Soldat, ein Kämpfer für ſein Vaterland und für ſeine Heimat, und er hat's gewiß nicht leicht, keiner von allen dort hat es leicht. Aber er glaubt doch, daß du in der Heimat zu ihm gehörſt, und dieſer Glaube macht ihn froh und zuverſicht⸗ lich, läßt ihn auch das Schwerſte mit Heiterkeit ertragen. Ja, das überlegte ich mir, und daß es ihm ſehr weh tun würde, wenn ſich dieſer Glaube als trügeriſch erwieſe. Das.., das wollte ich ihm erſparen. Und weil wir beide, du und ich, doch faſt die gleiche Handſchrift haben— alle, die uns kennen, haben ſich ja ſchon darüber gewun⸗ dert, weil wir doch ſonſt ſo verſchieden ſind—, da nun, da bin ich ganz ſtill und heimlich an deine Stelle getreten, ich habe die Korreſpondenz fortgeſetzt, zu der du keine Luſt mehr hatteſt. Es hat mir keine Mühe be⸗ reitet, denn ich kannte ihn ja ſo gut, und. und ich hatte ihn gern. Und ich dachte mir auch: kommt er heim, nach Beendigung dieſes Krieges, und erfährt er von dem frommen Betrug, dann wird er das in ſolchem Augen⸗ blick leichter überwinden als draußen, im Felde. Kommt er aber nicht heim, dann.. ja, dann wird er leichter ſterben in dem Glauben an eine ferne Geliebte.“ Sie achtete gar nicht auf das bange und verwirrte Geſicht der jüngeren Schweſter. Sie konnte nun plötzlich nicht mehr ſprechen. Sie lief fort und huſchte die Treppe hinauf, ſie ſtürzte in ihr kleines Zimmerchen und ver⸗ riegelte die Tür hinter ſich.. Da war nun der Brief, ein Brief von fremder Hand. Nicht einen Augenblick wagte Sabine zu hoffen, er würde vielleicht nur mitteilen, daß Heinz verwundet ſei und irgendwo im Lazarett liege. Er war gefallen, er war tot, ſicher war er tot. Sie brauchte den Brief alſo gar nicht zu leſen, eigentlich. g 5 Sie öffnete ihn dann doch, mit bebenden Händen, und ſie nahm ihr Herz feſt in die Hand und las. Der Hauptmann hatte ihn geſchrieben, und es war ein Brtej, gann mit efnigen 5 und dann erzählte der geſchehen ſei, und daß Heinz mit der befehlsgemäßen D chführung udung ganz unerwartet in die Kugelgarben eines feindlichen Maſchinengewehrs hineingeraten ſei. „Als das Feuer bereits begonnen hatte“, ſchrieb der Hauptmann dann noch,„und die anderen ſich zu Boden warfen, richtete er ſich in voller Mannesgröße auf und ſuchte das Gelände mit dem Glas ab. Dabei wurde er von drei Kugeln getroffen. Er war ſofort tot. Als Soldat und Offizier muß ich dieſes Verhalten verurteilen, aber als Kamerad und Menſch darf ich es bewundern. Er war, ſo jung er war, ein ganzer Mann, und ich glaube, nichts Beſſeres zu ſeinem Lob und zu ſeiner Ehre ſagen zu können.“ f f. Sabine faltete den Brief zuſammen, langſam, vor⸗ ſichtig, wie eine große Koſtbarkeit.„Ein ganzer Mann“, flüſterte ſie ſchluchzend vor ſich hin.„Und noch ſo jung, ſo ſchrecklich jung...“ 5 8 i f Ich bin froh, dachte ſie, daß ich das getan habe. Daß ich ihm geſchrieben habe unter Hannis Namen. So iſt ieben f f 5 19 1 All die Zeit war ſie ſich über ihre Empfindungen Heinz gegenüber nie recht klar geworden. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr für ſie. Jetzt wußte ſie, daß ſie ihn 190 2 hatte, und daß ſie nie aufhören würde, ihn zu ieben. f a Sf. Der riff geſehen vom ert einanderſetz ſchen den Streitkr Weltkriege its war er ein Rin Frage aber, ob ein Krieg jemals 5 entſchieden werden kann, blieb offe kein Krieg zur See bis zu Ende dur U-Bootkrieg 1917 war allerdings nahe werden. Kein Wunder, wenn nun d ſſerf, s ſtammt ſchon „ br chbare e er⸗ beim Kampf zur See der 5 erſtrecken ſit i niker Cornelius Diebe 1600 ſeinen ſtaunenden dem Umbau eines Ue 9 etwa 12 bis 15 Fuß 15 wäre wohl wegen de i Luft im U⸗Boot erneuer Die Belaſtung des Bootes 1 N Jahre 14175 102 reiche Verfaſſer laß 5 ſten an einer eiſernen Kette in de an hingbſenken. ohne ſich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie die Inſaſſen darin atmen konn⸗ ten. Die Güte der ſpäteren Verneſchen Romane erreicht er alſo nicht. Schon der größte Philofoph und Naturforſcher im Altertum Ariſtoteles erwähnt in ſeinen Betrachtungen über mechaniſche Fragen die Möglichkeit eines Apparates, in dem man ſich unter Waſſer lange 1755 aufhalten könne, und kommt dabei zu der ſehr anſchaulichen Erläuterung einer phyſikaliſchen Vorausſetzung, indem er den Elefanten an⸗ ührt, der lange untergetaucht bleiben könne, wenn er nur eine W über die Waſſeroberfläche halte und ſich ſo auernd Luft zuführe. Im Erſtdruck eines techniſchen Bu⸗ ches, dem 1472 erſchienenen Werke des apoſtoliſchen Inge⸗ nieurs Valturio, wird ein zeppelinförmiges, vollſtändig beheſſens Tauchboot mit vielen kleinen Fenſtern age eſſen Schaufelräder durch innen angebrachte Kurbeln i Bebwe geſetzt wurden. In einer 40 Jabre ie er geha. da Vineis beweiſt da der Tauch Allerlei Neuigkeiten Kriegsverdienſtwimpel Für hervorragende Verdienſte um die Kriegsführung. 8 8 DNB Berlin, 28. Mai. Der Führer hat als äußere An⸗ 8 ennung für hervorragende Verdienſte um die Kriegs⸗ 5 8 rung, die ſich Kapitäne von nicht unter der Reichs⸗ 8 2 riegsflagge fahrenden Schiffen erwerben, durch Verord⸗ 23 ung den Kriegsverdienſtwimpel geſchaffen.. 8 Der Kriegsverdienſtwimpel iſt ein roter Wimpel, in dem 8.85 ſich ein rundes, weißes Feld mit dem von einem ſchwarzen 2 Eichenlaubkranz umgebenen Eiſernen Kreuz befindet, über idem Eiſernen Kreuz liegt auf dem Kranz ein ſchwarzer 8 Wehrmachtsadler, deſſen Kopf zur Stange blickt. Der Kriegs⸗ in pverdienſtwimpel iſt auf Schiffen im Vortopp, in Booten im 2 8 88] Bug zu ſetzen. Der mit dem Kriegsverdienſtwimpel belie⸗ 5 S hene Schiffsführer erhält eine Berechtigungsurkunde. Das Recht zum Führen des Kriegsverdienſtwimpels verleiht im 55 8 5 Namen des Führers der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine 8 nach vorhergehendem Einvernehmen mit dem Reichsver⸗ „8 kehrsminiſter. 5 281 5—— 5 Ritterkreuz für vorbildliche Fliegeroſſiziere 8 Berlin, 28. Mai Der Führer und Oberſte Befehlshaber eder Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers 8s der Luftwaffe, Reichsmarſchall Göring, das Ritterkreuz 8 des Eiſernen Kreuzes verliehen: Hauptmann Noeske, 2 Staffelkapitän in einem Kampfgeſchwader, und Oberleut⸗ „ sJnant Czernik, Staffelkapitän in einem Kampfaeſchwa⸗ ee. N — Auszeichnung für den Verkeidiger von Giarabub. An Oberſtleutnant Caſtag na, den Befehlshaber der kleinen Garniſon der Oaſe Giarabub, die drei Monate lang einer überwältigenden feindlichen Uebermacht Wider⸗ ſtand leiſtete, wurde das Ritterkreuz des Militärordens von Savoyen verliehen. 100 Menſchen vom Tode bewahrt. Narvik, 28. Mai. In der Gegend der erbitterten Kämpfe C des vorigen Jahres, zwiſchen Bfoernedjell und Hundalen, ereignete ſich ein gewaltiger Eisrutſch, der beinahe hundert Menſchen das Leben gekoſtet hätte. Dank dem Einſatzeifer emes jungen Mannes wurde die Kataſtrophe verhindert. ieſer hörte das Dröhnen der abrutſchenden Eismaſſen und lief 400 Meter auf dem Bahngeleiſe zwiſchen den beiden obengenannten Eiſenbahnſtationen einem gerade auf der 10 „ iin cin ge uva uus gnueg den! anleig pang eue un Slang lau 5185 22 N Strecke befindlichen Zug entgegen den er im letzten Auzen⸗ 8 3 lick noch aufhalten konnte Andernfalls wäre der Zug mit 3 cherheit entgleiſt und mit ſeinen hundert Fahrgäſten über 2 einen Steilhang in die neben den Gleiſen verlaufende 1 chlucht geſtürzt. f 38 Rom. Reichsjugendführer Axmann und die Fühcerab⸗ S 808 ordnung der Hs verließen am Mittwoch Rom. Vor Beſtei⸗ 28 gen des Flugzeuges ſchritt der Reichsjugendführer unter 2 den Klängen der italieniſchen und deutſchen Nationalhym⸗ 8 en eine aus Jungfaſchiſten gebildete Ehrenkompanie ab. Buenos Aires. Bei der Uebergabe des neuen Schul⸗ auſes in La Paz(Bolivien), das dank der tatkräftigen ferfreudigkeit der deutſchen Kolonſe in La Paz errichtet und eingeweiht worden iſt, war auch der Wirtſchaftsmini⸗ ſter Vasquez, deſſen Kinder gleichfalls die deutſche Schule beſuchen, anweſend. In einer Anſprache würdigte er die örderung bolivianiſcher Bildung und Wiſſenſchaft durch e moderne deutſche Lehranſtalt. 8 5 Gewalkverbrecher und Volksſchädling hingerichtet. Berlin, 28. Mal Am Dienstag iſt der am 12. März 1909 in Hetzendorf, Kreis Judenburg, geborene Joſef Rei⸗ ter hingerichtet worden, den das Sondergericht in Leoben als Volksſchädling und Gewaltverbrechre zum Tode verur⸗ teilt hatte. Der Verurteilte, der ſchon zweimal wegen ver⸗ ſuchter Notzucht und wiederholt wegen Diebſtahl vorbeſtraft Dar, hat unter Ausnützung der Verdunkelung ein funges Mädchen überfallen zu vergewaltigen verſucht und be⸗ ktaubt.— Ferner iſt der am 6. Dezember 1920 in Oberdorf, Kreis Bruck(Mur) geborene Johann Putzgruber hinge⸗ richtet worden, den ebenfalls das Sondergericht in Leoben als Volksſchädling zum Tode verurteilt hatte. Putzgruber, der bereits wegen Diebſtahl vorbeſtraft war, hat als Reichs⸗ bahnarbeiter unter Ausnutzung der Verdunkelung viele HGepäckſtücke geſtohlen und auch ſeine Arbeitskameraden zum Stehlen verleitet. Der Aufbau der kroatiſchen Wirtſchaft. Die Vertreter der kroatiſchen Wirtſchaft wurden vom taatsführer Dr Pawelitſch empfangen, der mit ihnen die rundzüge des Wirtſchaftsgufbaues im Lande beſprach. Dabei bekonte Dr Pawelitich daß die kroatiſche Wirtſchaft wohl in ihrem Geiſte wie auch in ihren Methoden nach en Grundſätzen der Wirtſchaftsordnung des neuen Europa usgerichtet werden müſſe n Luftwaffendepot und Farmen in Kanada durch Feuer erſtört. Wer brite Nachrichtendienſt meldet, daß in der bergangenen Woche in der kanadiſchen Stadt Calaarv ein Depot der Luftwaffe durch Brand zerſtört worden ſei. Fer⸗ er ſei eine große Zahl von Feuersbrünſten in den kanadi⸗ ſchen Provinzen zu verzeichnen geweſen, durch die an ver⸗ i Stellen Farmen zerſtört worden ſeien. Dex Ge⸗ galten belaufe ſich dabei auf ungefähr fünf Millionen ar. 5 e Bambusbeton. Wie der Ingenieurausſchuß des Japa⸗ iſchen Elfen dahin teriams Peßanntgigt iſt es gelungen, nen bra ren Bambusbeton— im Gegenſatz zu Eiſen⸗ ton alſo Zement, der durch e Bambusſtangen ver⸗ kt iſt— zu ſchaffen; dieſer neue Bauſtoff hat alle bisher geſtellten Verſuch beſtens beſtanden. 2 Aus Baden und den Nachbargauen Wiesloch.(Kind im Bach ertrunken.) In St. Leon fiel das dreijährige Kind des Bäckers Pfiſter in den Kraichbach und ertrank. Die Leiche des Jungen konnte ſpäter in der Nähe der Reilinger Mühle geborgen werden. (). Kehl.(Der letzte Kehler Flößer.) Seit Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts ruht die Flößerei am Oberrhein. Der letzte Kinzigflößer von Schil⸗ tach, Sebaſtian Armbruſter, iſt am 29. Oktober 1939 ge⸗ ſtorben. Wenig bekannt dürfte es ſein, daß in Kehl noch ein alter Flößer am Leben iſt. Es iſt dies Johann Baumert, der dieſer Tage in guter Geſundheit ſein 88. Lebensjahr voll⸗ endete. Glücklich hat er, trotz ſeines hohen Alters, die Frei⸗ machungszeit überſtanden. Im letzten Jahre feierte Baumert, der manches aus der Flößerzeit zu erzählen weiß, ſeine Gol⸗ dene Hochzeit. a O Freiburg.(„Stumm ſchläft der Sänger!“.) Aeber ein Menſchenalter diente Karl Rombach⸗Freiburg dem deutſchen Männerchorgeſang. Dank ſeiner über 50jährigen Zugehörigkeit zum MG. Nägeleſee⸗Freiburg wurde ihm vom Deutſchen Sängerbund die Goldene Ehrennadel ver⸗ liehen. Nun ſind ſeine Lippen für immer verſtummt. Im Alter von 69 Jahren entriß ihn„Schnitter Tod“ aus den Reihen der deutſchen Sängerbewegung. Freiburg.(Feierliche Immatrikulation an der A niverſität.) An der Univerſität Freiburg fand die feierliche Immatrikulation ſtatt, die eine beſondere Note dadurch erhielt, daß infolge der durch die Wehrmacht an die ſtudierenden Soldaten erteilten Erlaubnis, ihre Studium fortzuſetzen, die bis auf den letzten Platz gefüllte Aula eine Zuhöxerſchaft aufwies, die vol der militäriſchen Uniform ihre Prägung hatte. Rektor Profeſſor Dr. Süß wies darauf hin, daß die Leiſtungen der Wehrmacht es den Studenten möglich gemacht hätten, ſchon nach kurzem Militärdienſt ihr Studium aufzunehmen oder fortzuſetzen. Wie im Weltkriege werde der Lehrkörper verſtändnisvoll und hilfsbereit ſein, während die Reichsregierung bekanntlich den Kkiegsſtudentent weſentliche Förderung auf wirtſchaftlichem Gebiete zu ertei⸗ len bereit iſt. Unter den 3101 Studenten und Hörern befin⸗ den ſich 189 erſte Semeſter. Die Univerſität iſt von 21 Aus⸗ ländern— 15 Schweizern und 6 Norwegern— beſucht. Straßburg.(Tiroler Schuhplattler und Jod⸗ ler.) Im großen Saal des Sängerhauſes in Straßburg fand in Anweſenheit des Chefs der Zivilverwaltung, Gau⸗ leiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, ein Abend der Tiroler Jugend aus den Reichsſchulen für Volksdeutſche Rufach(Elſaß) und Achern(Baden) ſtatt. Die Tiroler Kin⸗ der brachten den Straßburgern, die den Saal bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzt hielten, in ſchönen Liedern, Jodlern, Bänder⸗ tänzen und Schuhplattlern die Grüße der Heimat. Und ſie werden, wenn ſie nun auf zwei Monate in ihre Heimat fah⸗ ren, daheim erzählen können, daß ſie nun das deutſche Elſaß kennengelernt haben. 5 a Betrügerehepaar vor Gericht. (—) Konſtanz. Vor der Strafkammer des Landgerichts begann ein umfangreicher Betrugsprozeß gegen die Eheleute Helmar und Edith Nachtweh. Nürnberg, Berlin, Dortmund, Hannover, Remſcheid, Aue im Vogtland, München und zu⸗ Jetzt Konſtanz ſind die Stationen eines ſeit 1929 geführten Schwindlerlehens, das ſeinen tiefſten Grund darin hatte, daß die Frau mit dem Verdienſt des Mannes nicht hauszuhalten vermochte. Man verlegte ſich aufs Schuldenmachen und prellte, was in den Weg lief: Bäcker und Metzger, Kolonialwaren⸗ geſchäfte, Aerzte, Hausbeſitzer und Dienſtmädchen. Auch Gas⸗ und Stromrechnungen blieben unbezahlt. 1939 kamen die beiden nach Konſtanz, beladen mit einer Schuldenlaſt von 30 000 Mark. Hier ſetzten ſie das betrügeriſche Treiben fort, trotzdem es bei dem Monatseinkommen des Nachtweh von 750 Mark, das ſich ſchließlich ſogar auf 1100 Mark erhöhte, möglich geweſen wäre, ſich eines Beſſeren zu beſinnen. Auch in Konſtanz wurden in den verſchiedenſten Geſchäften Waren bezogen in der vorgefaßten Abſicht, nicht zu bezahlen. So ſtiegen die Schulden des ſauberen Ehepaares innerhalb eines Zeitraumes von einunddreiviertel Jahren(Januar 1939 bie Oktober 1940) um weitere 20000 Mark., Es ſind allein 53 in Konſtanz verübte Betrugsfälle, die unter Anklage ſtehen Der Arbeitgeber und ſelbſt Angeſtellte des Betriebs, in dem Nachtweh auskömmlich verdiente, gehören gleichfalls zu denen, die ſich in ihrem Vertrauen ſchmählich betrogen ſehen. Sie warten noch immer auf die Rückzahlung der von ihnen ge⸗ gebenen Darlehen in Höhe von insgeſamt 13 000 Mark. Bei dem fehlgeſchlagenen Verſuch, auf der Spielbank Rettung zu finden, ließen die Eheleute N. einige tauſend Mark liegen. Des Urteil in dem Prozeß, der zwei Tage dauern dürfte, iſt noch nicht geſprochen. i Gemeinſchaftswidriges Verhalten führt ins Gefängnis. — Heidenheim a. Brenz. Das Sondergericht Stutt⸗ gart, das unter dem Vorſitz von Senatspräſident Cuhorſt in Heidenheim tagte, verurteilte den Angeklagten Johannes B. aus Giengen⸗Brenz wegen Verbrechens gegen die Kriegswirt⸗ ſchaftsverordnung und Vergehens gegen die Verbrauchsrege⸗ lungsſtrafverordnung zu fünf Monalen Gefängnis. B., der neben ſeiner Landwirtſchaft eine, kleine Gerberei betreibt, hatte während des Krieges, obwohl es verboten iſt, noch 47 Groß⸗ giehhäute eingelegt und weiter faſt 13 Zentner Leder ohne Bezugsberechtigung an Schuhmacher und Sattler verkauft, womit er das Material für rund 2000 Paar Schuhſohlen der Versrauchsregelung entzog. Für dieſes gemeinſchaftswidrige und darum verwerfliche Verhalten hat er neben der Gefäng⸗ nisſtrafe den empfindlichen wirtſchaftlichen Verluſt zu kra⸗ gen, der ihm durch die gerichtliche Einziehung der 47 Häute entſteht. i n Trauring aus dem Jahre 1786 gefunden. Der Land⸗ wirt Johannes Mardorf fand auf ſeinem Acker in Wabern, der ſchon einige Jahrzehnte ſein Eigentum iſt, einen Trau⸗ ring mit dem Zeichen M. M. S. 1786. 4 Ein nobler Bettler. Eine Ueberraſchung bereitete ein Bettler in Böhmen ſeinem Richter, der ihn wegen wieder⸗ holten Bettelns zu einigen Wochen Haft verurteilt. Man hätte eigentlich annehmen ſollen, daß der Landſtreicher zu⸗ n geweſen wäre, einige Zeit unter Dach und Fach zu ommen. Statt deſſen aber erkundigte er ſich höflich wie hoch die Geldſtrafe ſein würde mit der man die Haftſtrafe ahlöſen könne und zahlte dann die geforderte Strafe ohne Zögern bar auf den Tiſch des Hauſes. * Zovologiſche Merkwürdigkeit. Die Sau eines Hofhe⸗ ſitzers in Hinnerup warf vor einigen Wochen zehn Ferkel und genau 37 Tage darauf wieder 11, von denen 4 ſtarben, während ſich die anderen gut entwickelten. Verſchiedene Tier⸗ ärzte, die ſich die zoologiſche Merkwürdigkeit anſahen, er⸗ klärten dieſe Erſcheinung für geradezu unglaublich und als einzig daſtehend. Bad Dürkheim.(Starke Raupenplage.) In die⸗ em Jahre treten die Raupen des Baumweißlings an den Obſtkulturen, vor allen Dingen an den Mirabellen im Be⸗ zirk Dürkheim in ungeheuren Maſſen auf Kein Mittel wird von den Winzern und Obſtzüchtern unverſucht gelaſſen, um das gefräßige Geſchmeiß zu bekämpfen. Als ſehr wirkſam hat ſich dabeſj auch das Schütteln der ſtark befallenen Bäume und das nachfolgende Aufleſen der Schädlinge erwieſen. Es iſt dabei keine Seltenheit, daß man ſo von verhältnismäßig kleinen Obſtſtücken einen Waſſereimer voll Raupen„erntet“, die dann daheim durch Ueberbrühen vernichtet werden. Homburg.(Wenn kleine Kinder an die Näh⸗ maſchine geraten.) Das fünf Jahre alte Kind einer Einwohnerin von Höcherberg hantierte in Anweſenheit der Mutter an einer offenſtehenden Nähmaſchine und brachte dabei die linke Hand unter die Nadel. Das Kind trug ſehr ſchmerzhafte Verletzungen davon. Rüſſelsheim a. M.(Gleisarbeiter ſchwer ver; unglückt.) Ein Gleisarbeiter aus Trebur wurde bei Gleisarbeiten an der hieſigen Bahnſtrecke don einem Zug an⸗ gefahren. Dabei verlor er die Finger der rechten Hand. Außerdem erlitt er eine ſchwere Kopfverletzung. — Steinheim a. M.(Kraftwagen fuhr gegen Baum.) In der Nacht bog ein Stuttgarter Kraftwagen anſtatt in die Straße nach Murr in eine Seitenſtraße ein und prallte gegen einen Baum. Die Frau des Kraftwagenlenkers wurde dabei durch Glasſplitter erheblich im Geſicht verletzt. Der Kraftwagen wurde ſo ſtark beſchädigt, daß er ab⸗ geſchleppt werden mußte. — Erkenbrechtsweiler, Kr. Nürtingen.(Von ein ſtür⸗ zender Giebelwand tödlich verletzt.) Bei der Auf⸗ ſtockung eines Hauſes brach die alte Giebelwand zuſammen. Der Z4jährige Hausbeſitzer Karl Lehmann aus Erkenbrechts⸗ weiler und der Zimmermann Stoll aus Hülben wurden dabei o ſchwer verletzt, daß ſie in das Plochinger Krankenhaus über⸗ geführt werden mußten. Dort erlag nun Hausbe' ger Leh⸗ nann ſeinen Verletzungen. n Dey Hirſch unter Rindern, Im vergangenen Winter näherte ſich ein Hirſch den Gutsgebäuden des Wißmanns⸗ hofes bei Speele. Hier fand er eine gute Aufnahme. Eine Futterſtelle wurde ihm hinter einer Scheuer errichtet. wo er reichliches Futter 1 Auch jetzt kann ſich der Hirſch nur ſchwer trennen und kommt noch immer zu Beſuch auf den Hof, Mit Vorliebe hält er ſich bei den Rindern auf der Weide auf, als ob er zu dieſen gehörte. Er bleibt ſtunden⸗ lang inmitten der Herde und entfernt ſich auch nicht, wenn die Betreuer des Viehs kommen. n Vor den Augen der Frau. Als der Spenalermeiſter Nikolaus Triem mit ſeinem Fahrrad den Kaſernberg in Landsberg/Lech herunterfuhr und ein vorbeikommendes Pferdefuhrwerk ſtreifte, wurde er vom Rad geſchleudert und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der den Tod zur Folge hatte, Ein tragiſches Geſchick wollte es, daß ſeine Frau in dem Augenblick an der Unfallſtelle vorbeikam, als Triem den tödlichen Unfall erlitt. 5 In den Bergen tödlich abgeſtürzt. Am Sonntag iſt beim Ueberqueren eines Schneefeldes die 19 Jahre alte Reichsbahnangeſtellte Hildegard Göder aus Dortmund abge⸗ rutſcht, trieb auf dem ſteilen Schneehang etwa 100 Meter ab und wurde etwa 50 Meter über den ſtetlen Felsabbruch der Roßlähne geſchleudert, in der ſie mit ſofort tödlichen Ver⸗ letzungen liegen blieb. Die Leiche wurde noch am gleichen Tage von der Bergwacht Mittenwald geboygen. Die Verun⸗ glückte war weder bergerfahren noch für die Tour entſpre⸗ chend ausgerüſtet. * Nachts auf dem Heimweg ertrunken. Der 82 Jahre alte Rentner Quirin Wimmer in Dießen(Bayern) kam nachts auf dem Heimweg vom Wege ab und ſtürzte in einen Bach. Infolge der ſtarken Strömung an der Unfallſtelle wurde der Greis vom Waſſer mitgeriſſen; die Leiche fand man am an⸗ deren Morgen am Rechen eines Werkkanals. Auf der Zwei Kühe von der Lokamotive zermalmt. Bahnlinſe Memmingen Leutkirch ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Als der Bauer Steinhauser von Aiſtetten ſein Vieh von der Weide eintreiben wollte, waren die Schranken beim Bahnübergang e e ſchon längere Zeit ge⸗ ſchloſſen, Zwei Kühe ſchlüpften unter der Schranke durch. Gleichzeitig brauſte die Lokomotipe eines von Leutkirch kom⸗ 1 Zuges heran und zermalmte die beiden Tiere voll⸗ ſtändig. Heute vor einem Jahr 5 Zum 29. Mai 1941... Die Schlacht in Flandern und im Artois vor ihrem Ende. Die Engländer flüchten in völliger Auflöſung. An der unteren Somme feindlicher Panzerangriff ab⸗ gewieſen. Harter Kampf um Narvik. f Flakartillerie ſchoß vom 16. bis 25. Mai 265 feind⸗ liche Flugzeuge ab. Geſamtzahl der ſeit 10. Mai erziel⸗ ten Abſchüſſe durch Flak 607 feindliche Flugzeuge. Zahl der durch Flak vernichteten Panzerwagen 101. Der Feind verliert 89 Flugzeuge. Schnellboote verſenken im Kanal einen großen eng⸗ liſchen Zerſtörer. 5 2 Sichem — Anzuſtellbare Feldpoſtſendungen In den Nachforſchungsſtellen der Poſtſammelſtellen iſt käglich zu beobachten, daß eine ſehr große Anzahl von Feld⸗ poſtſendungen unzuſtellbar und unanbringlich wird. Oft iſt in erſter Linie der Abſender ſelbſt daran ſchuld, indem er die Vorſchriften über die Beſchaffenheit der Feldpoſtſendungen nicht gehörig beachtet. Hin und wieder fehlt die Anſchrift ganz, oft iſt ſie unvollſtändig oder unrichtig, oder es ſehlt die Angabe des Dienſtgrades. Die Anſchrift iſt mit Blet⸗ ſtift, blaſſem Tinten⸗ oder Farbſtift niedergeſchrieben, beſon⸗ ders auf Päckchen iſt ſie deshalb oft undeutlich und nicht lesbar, weil ſie leicht verwiſcht wird. In vielen Fällen fehlt die Feldpoſtnummer ganz, ſte iſt unvollſtändig oder falſch, beſteht aus weniger oder aus mehr als fünf Ziffern; die Zahlen ſind umgeſtellt, die Nullen ſtehen an unrichtiger Stelle. Dann ſind die Zahlen ſehr undeutlich geſchrieben. Im weiteren fehlen bei Einheiten die Zusätze L oder M, wäh⸗ rend bei anderen Sendungen dieſe Zuſfätze unrichtig hinzu⸗ gefügt werden. Auf Sendungen an Erſatztruppenteile oder Landesſchützen⸗ und Grenzſchutzeinheiten fehlen die Angaben der Abholämter, die Namen dieſer Aember ſind oft unvoll⸗ ſtändig oder auch falſch abgekürzt. Sporiliches. Die Ergebniſſe zum Reichsſportweitkampf der HJ. Am vergangenen Samstag und Sonntag fanden in! Wörtel die diesjährigen Reichsſportwettkämpfe der Hitler⸗ Jugend ſtatt. Vormittags wurden die Pflicht⸗Dreitkämpf ausgetragen. 116 Jungen und Mädel erreichten die er forderliche Punktzahl 180 und wurden mit der Sieger nadel 1941 ausgezeichnet. Rachmittags fanden die End! kämpfe ſtatt, woran die 6 Beſten von den einzelnen Diſziplinen von morgens teilnahmen. Anſchließend fand ein Handballſpiel Hitler⸗Jugend gegen Jungvolk ſtatt, bei dem ſich das Jungvolk der körperlichen Ueberlegen heit der Hitlerjugend beugen mußte und mit 1:6 verlor. Dem Turnverein 1898, der uns freundlicherweiſe Kampf⸗ und Schiedsrichter zur Verfügung ſtellte, ſei hier nochmalz gedankt. Rachſtehend die Sieger in den Einzelwettkämpfen 100 m HJ. 1. Sieger Heinz Roß, 12,1 Sek.; 2. Anhäußer; 3. Brüſtle. 60 m JV. 1. Sieger Sichler 8,4 Sek.; 2. Nein. hardt 8,6 Sek.; 3. Weinle 8,7 Sek.; 60 m JM. 1. Sieg Biegel 9,5 Sek.; 2. Winkler 9,5 Sek.; 3. Bauder 9,8 Ses Keulenwerfen HJ. 1. Sieger Biegel(J V.) 53 m; 2. Bitſch 5I m! 3. Brüſtle 47 m Ballweitwerfen JV. 1. Sieger Arnold 54 m; 2. Raufelder 54 m; 3. Stahl 54 m; 4. Reinhard 53 m. Ballweitwerfen JM. 1. Sieger Volz 47 mi 2. Würz 40 m; 3. Rudolph 35 m. 3000 m Lauf HJ. 1. Sieger Brüſtle 10,40 Min.; 2. Roß H. 10,44, 3. Lenz 3000 m Lauf JV. 1. Sieger Arnold 13,80 Min 2. Treiber 11,31; 3. Oeſtreicher 11,35; 4. Jakoby 11.88, 5. Stefan 11.39. Weitſprung HJ. 1. Sieger Treiber A. Vom Nationaltheater. Am Pfingſtſonntag gelangt im Nationaltheater die Oper„Undine“ von Albert Lortzing zur Aufführung, am Pfingſtmontag findet die Uraufführung des Luſtſpiels„Das Unmöglichſte von Allen“ in der deutſchen Nachdichtung von Hans Schlegel ſtatt. Regie: Helmut Ebbs, Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Als letzte Uraufführung der Spielzeit 1940⸗41 erſcheint am 14. Juni die Komödie „Erlebnis in Bradone“ von Roberto Farifacci(deutſche Büh⸗ menbearbeftung von Roland Schacht) in der Inſzenjerung von Intendant Friedrich Brandenburg im Spielplan des Natio⸗ naltheaters. Schwarzſchlächter vor dem Sondergericht. Das Mann⸗ heimer Sondergericht verurteilte den 37jährigen Franz Sch. aus Heddesheim wegen Verbrechens gegen die Kriegswirt⸗ ſchaftsverordnung in Tateinheit' mit Schlachtſteuerhinterzie⸗ hung zu 10 Monaten Gefängnis, 50 Mark Geldſtrafe und 100 Mark Werterſatzſtrafe. Drei Monate und drei Wochen 1 gehen an dieſer Strafe 05 verbüßt ab., Sch. hatte Kälber und Schweine teils mit Genehmigung, zum; 15 8 größten Teil jedoch ohne Genehmigung und heimlich geſchlach⸗ An bel zelt ber Sendungen Aehuld S ſieht d ehr tet bzw. ſchlachten laſſen und zuſätzlich für ſeinen Eigenbedarf häufig dünne Briefumſchläge, die Zigarettenſchachteln 375 verwenden wollen. Zwei mitangeklagte Metzger, die die alten. Auch Päckchen ſind oft mid ſo ſchwachem Verpak⸗ Schlachtungen ausgeführt, hatten, wurden freigeſprochen, da Ago verpackt, daß die Umhüllungen zerdrückt werden ſie an eine ordnungsgemäße Schlachterlaubnis glaubten. oder zerreißen, det Inhalt herausfällt und ſich nicht mehr 5 eſtſtellen läßt, in welche Sendung er gehört. Nicht ſelten Treue Dienſte. Frau Eva Winkler kann in die ſen fell bt un 1 5 f 50 1 f 11 5.. gehen Teile der Umhüllung verloren, ſodaß hierdurch die Tagen auf 20 jährige treue Dienſte bei Landwirt Karl Anſchrift unvollſtändig wird. Bei Zeitungen und Zeitſchrif⸗ Jakob Volz zurückblicken. ten werden leicht zetreißbare Strelfbänder ſo ſchlecht um⸗ 5 1 8 daß f 2 Jenin 275 1h 1 Straßenſperre. Die Landſtraße Schwetzingen—Fried⸗ Auffallend iſt es, daß Zeitungsverlage die von ihnen dus⸗ richsfeld. Vornahme der Pflaſterung der Straßen⸗ gehenden Feldpoſtzeitungen mangelhaft bezeichnen. Die Af⸗ f j ift. llen ganz ab, die Feldpoſtnummern find unvoll⸗ 6,23 m; 2. Biegel JB.; 3. Anhäußer. JB. 1. Sie fahrbahn bei der Einfahrt zur Panzerkaſerne in kinbten fal b. ioo„23 m; 2. Biegel JV.; 5 3 ger 4 8 5 g, durch Verwendung von zuviel Kleiſter kleben die ein⸗ ö. 5 b Si Schwetzingen bis 12. Juni für den Durchgangsverkehr— 1 geitingen zusammen, und beim Auseinandernehmen Sichler 4,85 m; 2. Weinle; 3. Reinhardt. JM. 1. Sieger geſperrt. Die Umleitung nach Schwetzingen erfolgt über Schüßler 4,25 m; 2. Biegel 4,06 m; 3. Winkler 4,05 m Rheinau. Warum heult die Sirene? Von Odyſſeus bis zum Luftkrieg. NSK. Als in Deutſchland vor Jahren immer mehr die Erkenntnis wuchs, daß die kapitaliſtiſchen Demokratien mit werden die Anſchriften abgeriſſen und Undeutlich. N Sendungen werden unanbringlich, wenn ſie weder dem Empfänger infolge der geſchilderten Mengen zugeſtellt noch dem Abſender zurückgegeben werden können, weil er nicht ſeine genaue Anſchrift angegeben hat. Am die Unzuſtellbar⸗ keit und Ananbringlichkeit der Päckchen zu verhindern, iſt den Abſendern immer wieder empfohlen worden, Zettel oder Feld⸗ — Pfingſtaus flüge ohne Eiſenbah Wenige Tage trennen uns noch von dem lieblichſten aller Feſte, dem Pfingſtfeſt. Es könnte einer ſagen, daß es in Nn dieſem ſchweren Jahre nicht Zeit iſt, Feſte zu begehen und doch iſt es gut, wenn auf dem weiten Weg einmal Halt ge⸗ macht wird, um zu verſchnaufen und mit einem tiefen, ge⸗ Empfängers und Abſenders einzulegen. * poſtkarten mit der vollſtändigen und deutlichen Angabe des wachſender Mißgunſt auf die Erfolge des nationalſozialiſti⸗ ſchen Reiches ſahen und den Ring der Einkreiſung zu ſchmie⸗ den begannen, wurden alle Möglichkeiten eines von England ruhſamen Atemholen neue Lebenskraft zu ſchöpfen die wir 5 5 5 a la 1 185 1800 1 35 5 l der 5 Hautſchonende Reinigungsmittel an Stelle von Ein⸗ Friedens war es zu einer ſchönen Selbſtverſtändlichkeit gewor⸗ ſor a 1780 loch ben ee ge für induſtrielle Fettver⸗ den, am Pfingſtfeſt, dem Feſt des Frühlings, hinaus in die ktrielle“ 1 ie Anordnung 26 der Neichsſtelle für indu⸗ grünende und blühende Natur zu fahren. Von Jahr zu Jahr i c 1915 verſorgung vom 28. März 1940 in verſchie dener wurden die Rekorde der Reichsbahn in der Beförderung ihrer 8 r Keigtändert, Allgemein zugelaſſen als Austauſchmit⸗ Fahrgäſte größer, und welcher Badener oder Württemberger die 5 dose ge iet feinſeife und Kernſeife ſind nunmehr wäre nicht ſtolz darauf, zu hören, daß ſein Ländle zu einem Satina“ 1 n Reinigungsmittel, z. B. Präcutan und der erſten Reiſeländer geworden ſei. Was damals die Reichs⸗ Nac 1 0. ſolche Austauſchſtoffe bewährt haben. bahn im Frieden leiſtete, war vielleicht eine ſpielende Uebung 5 11 nit 15 rigen Regelung durften hautſchonende Rei⸗ für das, was in dieſem Krieg von ihr verlangt wird. Das 93 Veſc zl nur in gewiſſen Sonderfällen und nur gegen harte Muß verdoppelt die Kräfte und wenn einmal die Ge⸗ Na cd ſchenigung des Betriebsarztes verausgabt werden. ſchichte der Kriegsleiſtungen der Reichsbahn geſchrieben wer⸗ An dem die hautſchonenden Reinigungsmittel allgemein als den wird, dann wird man von den ſtaunenswerten Rekorden b„freigegeben werden, iſt die Beſcheiniaung hören. Aus dem Inſtrument des 3 iſt 9 5 mar s Velkiebsarztes künftig nicht mehr erforderlich. ligſten Inſtrumente des Krieges geworden, und es wird des⸗ Japan Konful für Süd tdeutſchland in je ehen, wenn von den Reichsbahndirek⸗ paniſcher Konſul für Sudweſtdentſchland. F 5 1 0 NS. Die japaniſche Regierung hat beſchloſſen, in tionen die Bitte ausgeſprochen wird, während, vor und nach 8 J 0 5 t den Pfingſtſetertagen fich die Reichsbahn zu benutzen. Der[ Frankfurt a. M. für den Geſchäftsbereich Südweſtdeutſchland gleiche Ruf erging ſchon für die vergangenen Feiertage; da[ein Konſulat zu erreichten. Zum Konſul wurde Dr. Hans aber die kriegs⸗ und lebenswichtigen Transporte ſtändig zu: Drißler beſtellt. Der erſte Frankfurter Konſul der mit nehmen, iſt es nötig die Zahl der Reiſezüge immer noch ſtär⸗ Deutſchland und Italien im Dreierpakt eng verbundenen ler einzuschränken. Wir untorlaſſen deshalb über Pfingſten] zaiſerlich⸗japaniſchen Regierung entſtammt einer bekannten jede nicht unbedingt nötige Reiſe! Wer auf ſeinen Pfingſt⸗ Frankfurter Familie. Seit dem Jahre 1924 iſt Dr. Drißler ausflug nicht verzichten will, der ſuche ſich ſolche Ausflugs⸗] im Japangeſchaft tätig. Wiederholte Reiſen nach Japan ziele aus, die er ohne Benutzung der Eiſenbahn erreichen kann.] machten ihn mit Land und Leuten bekannt und ließen ihn Für die Zeit vom 29. Mai bis 3. Juni einſchließlich werden Vertrauen und Freundſchaft führender Männer des japa⸗ wieder Zulaſſungskarten ausgegeben. Wer ſich an den Appell] niſchen Volkes erwerben. An der Ausgeſtaltung der deutſch⸗ der Reichsbahn nicht hält, nimmt dem beruflich reiſenden[ japaniſchen Handelsbeziehungen hat Dr. Drißler ſeit Jah⸗ ren tatkräftigen Anteil genommen. Er hat auch die Südweſt⸗ Volksgenoſſen einen Platz weg, er begibt ſich aber auch in N 1 die Gefahr, vielleicht die Rückreiſe nicht antreten zu können. deutſche Zweiggeſellſchaft der Deutſch⸗Japaniſchen Geſellſchaft 82 mit ins Leben gerufen. 8 aiccinen aller Syſteme werden repariert, Näheres Zür n, „Bad. Hof“ oder Tel. 23493 — Pfuhl⸗ wagen (einſpänner) mit Geſtell zu verkaufen. faula Zelle betriebenen zukünftigen Krieges„einkalkuliert“. Dazu gehörten die Möglichkeiten des Luftkrieges auf zivile Ziele. Es galt Vorkehrungen zu treffen, um die Bevölkerung rechtzeitig vor dem Anflug feindlicher Flieger zu warnen und zu ſofortigem Aufſuchen der Luftſchutzräume zu veranlaſſen. Bei den Groß⸗ ſtädten und den rieſigen, von Zivilbevölkerung bewohnten. Landſtricken mußte ein weit hörbares Warnmittel angewandt Werden. Außerdem ſollte das Warnſignal von dem Ent⸗ warnungsſignal leicht zu unterſcheiden ſein. Hier er⸗ gaben ſich beſondere Schwierigkeiten, denn hohe Häuſer bil⸗ den einen Schallſchatten, d. h. ſie verſchlucken ſozuſagen die Töne. Hierfür galt es ein Gerät zu entwickeln, das auch beß ſolchen Verhältniſſen über viele hundert Meter hörbar ſein ſollte. Me erinnerte ſich der ſchon lange bekannten Geräte zur Erzeugung von Tönen beſtimmter Höhe, der Sirenen. Woher kommt nun dieſer merkwürdige Name? Jeder hat ſchon von den Irrfahrten des Odyſſeus ge⸗ hört, der ſeinerzeit nach dem Trojaniſchen Kriege nicht nach Hauſe finden konnte und auf ſeiner Fahrt vielerlei erlebte. So wird erzählt, er ſei auch an einer Inſel vorbeigeſegelt, wo Jungfrauen, Sirenen genannt, mit Zaubergeſang die Vorüberfahrenden anlockten. Für die Schiffe war es gleich⸗ zeitig eine Warnung, anzulegen, denn wer. ſich anlocken ließ, alſs die Warnung nicht beachtete, wurde getötet. Odyſſeus ließ ſeinen Gefährten die Ohren mit Wachs verſtopfen, ſich ſelbſt aber am Maſt feſtbinden. Sein Schiff fuhr vorbei, ohne anzulegen. Die Sirenen ſtürzten ſich ins Meer, Ha ſie nur o lange leben ſollten, als jemand durch ihren Geſang un⸗ betört bliebe. So erzählt der alte Homer. Vorrichtungen, die weithin über das Waſſer reichende Töne erzeugten, wurden ſeitdem Sirenen genannt. Sie warnen alſo vor Gefahren. Denken wir nur an die Dampferſirenen und Nebelhörner a f Leuchttürmen. Für die Warnung bei Fliegeralarm ſind dur die deutſche Technik Sirenen mit Motorantrie entwickelt worden. Ein elektriſcher Motor dreht ſehr ſchnell ein Laufrad in einem Gehäuſe. Das Laufrad iſt als Trom⸗ mel mit z. B. ſechs bis acht Zellen ausgebildet, die je eine Oeffnung an der Achſe und am äußeren Anfang haben. Von innen ſtrömt die Luft in die Zellen. Sie wird beim Drehen des Rades mit ungeheurer Kraft nach außen geſchleudert und verſucht zu dem Loch am Ende feder Zelle herauszukommen. Das feſtſtehende Gehäuſe um dieſes Zellenrad hat ebenfalls ſechs bis acht Löcher. Die Luft kann nun nur dann heraus, wenn das Loch einer Zelle gerade einer Oeffnung des Gehäu⸗ ſes gegenüberliegt. Beim Drehen kann nun die Luft nur ſtoß⸗ weiſe heraus, und zwar dann, wenn ſich die Oeffnung einer Zelle gerade an einem Loch im Gehäuſe vorbei bewegt. Sis hangt dabei durch den ſtarken Druck den ſo weit reichenden on. Amllice Bebanulmacung der etedt Mannheim Behebung von Fliegerſchäden. Rach den Erfahrungen beim letzten Fliegerangriff iſt für künftig folgendes zu bemerken: Es iſt zwecklos und behindert den Einſatz, in den erſten Tagen nach einem Angriff Schäden mündlich, telefoniſch oder ſchriftlich beim Hochbauamt— Abt. Sofortmaßnahmen!— anmelden zu wollen. Abnahme von Meldungen oder Auskunftserteſlung kann dort nicht erfolgen, da ſich dieſe Stelle in der erſten Zeit für den Einſatz im Geſamten freihalten muß. Für die Behandlung der Einzelfälle ſind vom erſten Tag nach einem Angriff an in den 15 Stadlbezirken = Polizeibezirken) Bezirksleiter des Hochbauamte eingeſetzt, die die Schadensſtellen begehen und die er⸗ forderlichen Maßnahmen zur kurzfriſtigen Behebung einleiten. Der Einſatz von Handwerkern erfolgt nach ß der Dringlichkeit der Schadensbehebung(Sicherungs- Maßnahmen, Behebung von Glas- und Dachdeckungs⸗ ſchäden uſw.) und zwar ausſchließlich durch die Be⸗ zirksleiter. Es iſt daher unſtatthaft und den Hand⸗ „ werkern ausdrücklich verboten, ſich von einzelnen Privgten heranziehen zu laſſen. Die Bezirksleiter ſetzen ſich ſofort mit der Orts⸗ gruppe der RS AN., die in dem Bezirk dem haupt⸗ beſchädigten Gebiet zunächſt liegt, in Verbindung und Ac hein dort ihren Standort mit Telefonoerbindung. Alle Anmeldungen von Fliegerſchäden im Bezirk ſind 3 0 an die zuſtändigen Ortsgruppen der RS DAP. zu richten.. Unabhängig von der Schadensbehebung iſt der Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die reichen Kranzspenden und die liebevolle Pflege der Krankenschwestern, sowie allen denen, die unserem lieben Entschlafenen Herrn Georg Schwind das letzte Geleit gaben, sagen wir unseren innigsten Dank. 8 Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim: Seckenheim, Mannheim P7 18, Buenos-Aires 29. Mal 1941. Am nun das an⸗ und abſchwellende Heulen zu erreichen, wird der Motor im Abſtand von einigen Sekun⸗ den ein⸗ und ausgeſchaltet. Beim Einſchalten läuft er ſchnel⸗ ler, beim Abſchalten langſamer, eutſprechend erhöht ſich der Ton der Sirenen und wird tiefer. Wir hören dann das charakteriſtiſche Heulen des Fliegeralarms. Bei dem Signak „Entwarnung“ wird der Motor einmal eingeſchaltet und läuft dann ununterbrochen die vorgeſchriebenen zwei Minu⸗ ten. Hierbei wird der Dauerton erzeugt, d. h. die Sirene ſingt ihren eigenen Ton. Am nun eine gute Abſtrahlung des Schalles zu erreichen, erkennen wir an den auf den Häuſer⸗ dächern angebrachten Sirenen immer mehrere übereinander⸗ liegende nach unten offene Glocken, die dem Schall eine ſehr Unsere Kasse ist am Pfin sstsamstag geschlossen. Spar. Und Kredltbank deckenheim Schadenserſatzantrag. Zur baldigen Stellung eines e. G. m. u. H., Mannheim Seckenheim: 3 e n 1 85 mögleh, die lee 1 S8 115 N 5 Ae 5 5 5 vorgeschrieb. Gebiete gleichzeitig in Betrieb zu ſetzen. 5 i er auf. städt. Muster) So bleiht heute kein Volksgenoſſe bei drohendem An⸗ griff ohne Warnung. Er hat aber andererſeits die Pflicht, ſich und ſeine Familie für die Volksgemeinſchaft zu erhalten Dr.⸗Ing. H.⸗O. Karl. 5 hör uf Auch Anochen, merke, ſammelt man! 5 Ein Schulkind bei dir nebenan Hand dieſer Vordrucke ihre Angaben über den ein⸗ getretenen Schaden nach beſtem Vermögen. Eine An 5 Verſammlungs⸗ Anzeiger. zu haben in der abe über die Höhe des Schadens iſt bei Gebäude⸗ Fußballvereinigung. Heute Donnerstag Abend Training für alle Neckar-Bote- und die Schutzräume aufzuſuchen ſchäden im allgemeinen zunächſt noch nicht möglich n. Bion ler 85 h 5 zuſuchen. und daher inſoweit auch nicht erforderlich. Sie il Aktiven. Beſonders die Schüler werden zum Beſuch eingeladen Druckerei. 5 für größere Schäden ſpäter nach den Angaben der Oandwerkzer oder unter Beilage eines Koſtenanſchlages 4 ngen dure Reg ee, in 5 a* 1— 3 einen Fällen dur echnungsvorlage zu belegen. M dche* Die Schadenserſatzanträge ſind alsbald über die Frau oder 1 U g ö zur Mithilfe im Haushalt der eine ſucht, will der andere wegen wichtiger Beſprechung. um 9 Uhr Spielerverſammlung. im Vereinslokal. i 5 2 Hausfrau, Slempe!!“ Ortsgruppen unmittelbar an die Feſtſtellungsbehörde l 5 9 Altpapi . 1 nd beid Holt ſie, mit Lumpen, Altpapier, s h Bebe abergau es ſich, auf dem 0 Wg g e gen Gen dug ene deln N 1 8 Von Zeit zu Zeit gern ab. von dir. Amſchlag deutlich den Ramen des Abſenders anzu⸗ i Anzeige geholfen im Ausführung 1 Paul Martinufer 9 a Doch ſag's ihm ſelber, wenn's ſowelt; 5 Reu⸗Oſtheim. geben, da die Bearbeitung nach Anfangsbuchſtaben Es hat a auch nicht immer gell zu haben in der erfolgt. Der Oberbürgermeiſter Neckardofe-Druckeref „Neckar. Bote“ . rr„ aan Pune VVV