I * r- re, ö . Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 3. September 1949 Wirtschaft 7 Wir müssen wieder zur Vollarbeit kommen Kurzarbeit senkt Reallöhne Die Höhe der Lebenshaltung sK O- sten und der Lohnin dex sind zwei Be- griffe, die heute viel besprochen werden. Lei- der werden sie häufig falsch angewandt und sie geben— jeder für sich beachtet— auch keine befriedigende Auskunft. Umfassender ist der Begriff des Real lohn s. Er entsteht, indem man die Indexziffer des Lohns durch die der Lebenshaltung dividiert. Es ist eine reine Prozentzahl und stellt einen Maßstab für die Kaufkraft des Lohnempfängers dar. Da die Indexziffern je nach Berufszweig recht unterschiedlich sind, sollen hier einma! die heutigen Reallöhne der Industriearbeiter betrachtet werden, eine Gruppe, die über die Hälfte der nicht landwirtschaftlich tätigen Be- völkerung umfaßt. Deren Löhne bewegen sich nach maßgebenden statistischen Erhebungen bei einer Ziffer von 75%(verglichen mit 1938 100 9). Sie liegen damit etwas über dem Gesamtdurchschnitt der Einkommensbezieher, der bei 70% liegt. Eine Industriearbeiter-Fa- milie kann sich also heute nur dreiviertel von dem kaufen, was sie sich 1938 leisten durfte. Nun wurde kürzlich in 300 Betrieben der Metallindustrie Württemberg-Badens eine re- präsentative Umfrage über Wochenarbeitszeit gehalten, wobei Betriebsgröße, Branche und Landesteil im entsprechenden Verhältnis be- rücksichtigt wurden. Die Feststellungen erga- ben, daß nur 29% der Betriebe 48 Stunden arbeiten. Etwa ein Drittel arbeitet 45 Stun- den. Von dem restlichen Drittel haben die meisten Betriebe Arbeitszeiten unter 45 Stun- den. Der Gesamtdurchschnitt beträgt 45 Stun- den wöchentliche Arbeitszeit(in Nordbaden beträgt der Durchschnitt sogar nur 44,7 Stun- den wegen der schlechten Beschäftigung der Karlsruher Industrie). Wenn es möglich wäre, allgemein wieder auf die normale Arbeitszeit von 48 Stunden überzugehen, so würde ohne jede Lohnerhö- hung— deren Auswirkung auf die Preise kaum vorauszusehen wäre— die Indexziffer des Wochenlohns eines Arbeiters steigen und damit seine Realkaufkraft von 75 auf 85% anwachsen. Es ist nun bekannt, daß vielfach in den Betrieben heute noch die Wirtschaft- lichen Voraussetzungen fehlen, um zu einer normalen Arbeitszeit zurückzukehren. Es muß daher oberstes Ziel aller wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung sein, durch Kre dit-, Rohmaterial- und Energiebeschaffung, sowie Steuersenkung der Industrie die Mög- lichkeit zu geben, wieder voll zu arbeiten. Diese ihrerseits muß alles tun, wWwas in ihren Kräften steht, um im Verein mit Rationalisie- rung und Leistungssteigerung Preissenkun- gen zu ermöglichen und somit Weder eine Realkaufkraft von 100% anzustreben Keineswegs sind in unserer heutigen Lage politische Bestrebungen verständlich, die mit 8 Räuberromantik in Sizilien Giuliano und seine Banditen— Fünf Jahre lang der Staatsgewalt getrotzt Von unserem Korrespondenten Wer Siuliano ist, das weiß nachgerade die ge- samte Weltöf fentlichkeit. Seit fünf Jahren treibt er sein Unwesen auf Sizilien und trotzt mit sei- ner Bande den zahlreichen Aktionen, die von der Staatsgewalt immer wieder vergeblich ge- gen ihn unternommen werden. Unser römischer Korrespondent berichtet nachstehend interes- Sante Einzelheiten über den„Fall Giuliano“, der allmählich zu einer Prestigefrage der Re- Slerung geworden ist. 5 A. Rom, Ende August In einem Lande wie Italien, wo die Wellen der Volkserregung bei den geringsten An- lässen hochschlagen, konnte der unbestreit- bare Erfolg des sizilianischen Bandenkönigs, Salvatore Giuliano, über die Staatsexeku- tive nicht unbeachtet bleiben. Seit fünf Jah- ren treibt Giuliano mit einem Häuflein ver- Wegner Briganten sein blutiges Handwerk, das durch eine unabsehbare Verbrechensliste von Straßenüberfällen, Morden, Menschen- entführungen, Erpressungen und Aufständen gegen die Staatsgewalt gekennzeichnet ist. Das Montelepre- Bergmassiv— das neben der Umgebung von Palermo zu seiner eigentlichen Operationszone zählt— ist damit zu einer der Verrufensten Gegenden Europas geworden. Keiner verriet das Versteck Immer wieder gelang es ihm und seinen Getreuen, sich unbestraft den Schlingen der Polizei zu entziehen, wobei allerdings fest- Steht, daß er seitens einer durch und durch feindlichen Bevölkerung jedwelchen atzende von Großgrazzien führen und einkerkern, aber 0 0 elbst als die Polizei auf Weisung des gegenwärtigen Innenmini- sters Scelb a, der selber Sizilianer ist, Ernst machte und mit einem Großaufgebot von Polizeikräften, Truppen mi Panzer wagen und mit allen Schikanen ausgerüsteten Spezial- korps, systematische Sauberungsaktionen durchführte, blieb alles beim alten. Auch eine Kopfprämie von 20 Millionen Lire vermochte keinem der tausend Helfershelfer die Zunge zu lösen. Die ärgsten Einschüchterungsver- suche blieben ergebnislos. 3 Polizeiwagen flog in die Luft Giuliano blieb unentdeckt, selbst als Pio- niertruppen die Felsenhöhlen, in denen er sein in Elternhaus in Montelepre in eine jeri-Kaserne verwandelten. Er blieb Jeg 5 Hauptquartier hatte, in die Luft sprengten orte, wobei die Hüter der öffentlichen sozialen Begründungen auf eine Her ab- setzung der Arbeitszeit zielen. Dies Würde eine empfindliche Minderung des ohnehin stark verkleinerten Sozialprodukts bewirken, welches der Maßstab für den Wohlstand eines Volkes ist und welche sich unser verarmtes Volk einfach nicht leisten kann, wenn es Wie- der zu einer verbesserten Lebensführung kommen will. Eh- Praktische Wünsche für den Kredit- suchenden Wir veröffentlichen nachstehend den H. Teil des Aufsatzes über„Praktische Winke für den Kreditsuchenden. Kann der Kredit zurückgezahlt werden? Ist der Kreditsuchende kreditwürdig und wird auch der Kreditzweck gebilligt, so wird festgestellt, ob der künftige Bankschuldner in der vorgesehenen Frist seinen Verpflich- tungen wird nachkommen können. Nehmen wir an, daß ein dreimonatiger Kredit gesucht wird, so Wäre also zu prüfen, ob nach diesen drei Monaten der Kredit auch zurückgezahlt werden kann, Es gibt Optimisten, die glauben, daß sie einen Wareneinkauf in drei Monaten wieder umgesetzt haben. Das Aber daß dies auch wirklich eintritt, dafür gibt es keine unbedingt sichere Gewähr. Der Kreditsuchende muß also über die Kredit- g umme hinaus noch andere Geldquellen zur Jerfügung haben, die bei Fälligkeit des Kre- (lites seine Zurückzahlung als sicher erschei- en lassen. Dafür kommen Außenstände in rage, vielleicht auch eine Erbschaft usw. Die leidigen Sicherheiten Wenn alle diese Fragen befriedigend ge- Itlärt sind, kommt als letztes Hindernis die rage nach der Sicherheit. Nicht immer! Es Zibt Fälle, wo bereits die Klärung der be- Handelten Fragen ausreicht. In diesen wird (dem Kreditsuchenden in irgendeiner Form Ein„Personal!-Kredit eingeräumt, d. h. ein [Tredit, dem keine besonderen Sicherheiten Hugrunde gelegt sind. In allen anderen Fällen müssen besondere (Sicherheiten gestellt werden. Der einfachste Fall der Sicherheitsleistung ist eine ausrei- (chende Bürgschaft. Was darunter zu ver- (stehen ist, weiß jeder. Neben der Bürgschaft bieten Grundstücke eine Sicherungsgrund- lage, indem zugunsten der kreditgebenden Bank eine Grundschuld eingetragen wird. Ist 1as Grundstück des Handwerkers oder Unter- nehmers aber bis zum Schornstein bereits belastet, so nützt die Eintragung einer Grund- schuld nichts. ES muß also innerhalb einer bdestimmten Belastungsgrenze(40 bis 50% des (Srundstückwertes) Platz für die Eintragung (der Grundschuld sein. Natürlich braucht es zich nicht immer um ein eigenes Grundstück zu handeln. Wenn die Schwiegermutter des Handwerkers ein Grundstück besitzt und da- mit einverstanden ist, dag es zur Sicherung des Kredites mit einer Grundschuld zugunsten der Bank belastet wird, so reicht das eben- falls aus. 8 ist gut so! In anderen Kreditfällen, so z. B. beim Wa- reneinkauf, kann die gekaufte Ware der Bank zur Sicherung übereignet werden. Wer- den dann aus den so übereigneten Waren Teile verkauft, so dienen die Erlöse der Ab- deckung des Kredites, oder die entstehenden Forderungen werden der Bank zediert, d. h. abgetreten. Verschiedene Handwerker verfü- gem heute über einen beachtlichen Maschinen- park, der ortsfest mit der Betriebswerkstatt verbunden ist. Die Sicherungsübereignung sol- cher Maschinen kann für einen Kredit aus- reichend sein. In diesem Fall spürt der Runde des Kreditnehmers nicht, daß mit Kredit gearbeitet Wird. Anders liegen Kredite, die auf Forderun- gen, welche der Handwerker seinen Kunden gegenüber hat, aufbauen. In solchen Fällen kann Kredit gegen Zession(Abtretung) der Forderungen gewährt werden. Das aber wird natürlich den Kunden mitgeteilt. Vom Querschreiben Eines der wichtigsten Kreditinstrumente ist seit je der Wechsel. In früheren Zeiten konnte fast jeder mit Wechseln umgehen. In den vergangenen Jahren der Rüstungshochkon- junktur und der Geldüberschwemmung ist die Kenntnis dieses Instrumentes bei vielen verloren gegangen. Der eine oder andere hat auch ausgesprochene Angst vor dem Quer- schreiben, mit Recht, denn der Wechsel kommt viel zu schnell„wieder vor“ und will dann unweigerlich bezahlt werden. 1 vielen Fällen erspart der Wechsel aber dien Weg zur Bank. Will jemand Ware bei seinem alten Lieferanten kaufen, so kann er— wenn dieser damit einverstanden ist— mit einem Wechsel bezahlen, genau genommen die wirkliche Zahlung um drei Monate hin- ausschieben. Umgekehrt kann er bei eigenen Lieferungen die Zahlung in Wechselform an- nehmen und diese Wechsel bei seiner Bank diskontieren, Das setzt voraus, daß auf dem Wechsel mindestens zwei gute Unterschriften vorhanden sind und weiter, daß der Wechsel- begebung ein wirkliches Geschäft zugrunde: liegt, was leicht durch Rechnungsvorlage be- Wiesen werden kann. Nur so kann sich die Bank vor Wechseltreiberei, Gefälligkeitswech- seln usw. schützen. In vernünftigen Grenzen angewandt, also der Wechsel ein wertvolles Instrument der Kreditgewährung und der Verflüssigung von Forderungen, die auf andere Weise nich flüssig gemacht werden können. Anwendbar ist er in jedem Falle aber nur bei Geschäften, die eine kurzfristige Abwicklung sicherstellen. Und auf diese Fälle sollte der Wechsel auch beschränkt bleiben. Wer gegen Wechsel Maschinen usw. kauft, ohne genau zu wissen, daß er bei Fälligkeit die Wechsel auch be- zahlen kann, der begibt sich in Gefahren, die ihn umbringen können. Wo Wechselkredit in Frage kommt, wird jede Bank ihre Kunden gerne beraten, und gegebenenfalls wird sie auch Hilfestellung geben. a. let eines Feuergefechtes Widerst 8 traf. Ei mehrstündigen Wag en fuhr à den Banditen gelegte Mine und flog in die Luft. Zwei andere Polizeiautos wurden mit Handgranaten außer Gefecht gesetzt. Das Er- gebnis waren sieben tote Polizisten, während sämtliche Angreifer enkkamen. ber 168 Morde auf dem Gewissen Dieser Uberfall bildet nur ein neues Glied in einer langen Kette ähnlicher Ubeltaten, denn Giulianos Bande hat bis heute über 168 Morde auf dem Gewissen! Vor drei Wochen entführte die Bande, wie schon oft, Vier reiche Gutsbesitzer und forderte für ihre 2d, n PO Freilassung ein horrendes Lösegeld. Schon vorher wurden der Bande Millionenbeträge auf diese Weise ausbezahlt. Baron d' Alu, einer der reichsten palermitanischen Aristo- Kraten, bezahlte für seine Freilassung 35 Mil- lionen Lire. Andere bezahlten Summen von 10 bis 20 Millionen Lire. Einen eigentlichen Theatercoup bildete die jüngste Entdeckung einer giulianischen Flotte, die aus zwei Doppelmastern be- stand. Die in Trapani verhafteten Besitzer dieser Segelschiffe haben gestanden, daß der Erzbandit mit seinen Komplizen nach jedem gelungenen Anschlag mit diesen Schiffen aufs offene Meer flüchtete, während Tausende von Polizisten jeden Quadratmeter auf dem Fest- land bei der Suche nach den Banditen minu- 2168 durchkämmten. wehe dem Verräter! Wie ist so etwas überhaupt möglich, frägt man sich erregt im übrigen Italien. Das Pha- nomen Giuliano ist nur aus der typisch sizi- lianischen Mentalität zu erklären, wo seit Jahrhunderten das Volk stets mit dem vom Gesetz Verfolgten sympatisiert. Die Insel hatte im Laufe der Zeit alle möglichen Fremdherr- schaften zu erdulden, so daß als natürlicher Selbstschutz des Volkes ein tiefeingewurzelter Abwehrwille gegen jede Obrigkeit entstand, der im Guten wie im Bösen heute noch leben- dig ist. Wehe dem Verräter! Es gibt in Sizi- lien ein ungeschriebenes Gesetz, daß, wer einen Verfolgten anzeigt, der Blutrache zum Opfer fällt. Ganze Familien, ja Sippen, sind auf diese Weise schon bis in die dritte Gene- ration ausgerottet worden. Man hat deshalb vor den Banditen mehr Angst und Respekt als vor der Staatsgewalt. 5 5 Es bleibt somit einem glücklichen Zufall überlassen, wenn Giuliano eines Tages doch noch gefaßt werden soll. Für die Polizei, die bereits einen so hohen Blutzoll bezahlt hat, und für die Regierung in Rom ist der„Fall Giuliano“ zu einer Prestigefrage erster Ordnung geworden, so daß die Verfolgun- Sen mit starken Kräften in un vermindertem Maße fortgesetzt werden. a wetterbericht„ Programm üdd. Rundfunks des aut wellen 523 m= 574 KHz und 49,75 m= 6030 K lz Sonntag, 4. September 6.00 Choral, Frühmusik 7.00 Morgenstund hat Gold im Mind 7.45 Nachrichten, Wetter N 8.00 Landfunk m. Volksmusik 8.30 Aus d. Welt d. Glaubens 8.45 Das Glaubensbekenntnis von Günther Raphael. Es singt eine Chorgemeinschaft Ltg. A. Langenbeck 9.00 Die Einkehr: Aus dem Schatzkästlein deutscher Musik und Dichtung 10.00 Pontiflkalmesse vom Deutschen Katho- likentag 11.15 Das Meisterwerk: Franz Schubert, Streichquartett d-moll Der Tod und das Mädchen) 5 12.00 Vorschau a. kult. Veranst. 12.05 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Schlager v. anno dazumal 13.30 Aus unserer Heimat:„Goethe reist dure das Schwabenland“ 14.15 Kinderfunk: Radio- Kinder berichten v. Empfang FSK PRFP SSKRP SKP KPZZ den Ferien 5 15.00 Stunde des Chorgesangs 15.30 Nachmittagskonzert 16.30 Jetzt spielen die Schrammeln mit Loni Heumann und Franz Schier 17.00 Anton Bruckner zum 125. Todestag: Te- 5 deum für 4 Solostimmen, Chor und Orchester, 4. Symphonie Es-dur(die Ramantische) 19.00 Stimme d. Ver. St. v. Am. 19.30 Sport vom Sonntag 19.45 Nachrichten, Sport 20.05 Operettenkonzert 21.45 Nachrichten, Sport a 5 22.00 Vasa Prihoda spielt: Rich. Strauß: Im- prov. Op. 18; Dvorak: Indian Lamenth Melodie; Sarasate: Romanze; Paganini: Sonate e-moll. 3 22.30 Dichter lesen aus ihrem Werk: Georg 22.30 Dichter lesen aus ihrem Werk: G. Wei- senborg„„ 23.00 Lache, tanze, singe 23.50 Nachrichten, Sport „Schlesien, Land der 666 Dichter“ Oonnerstag, 8. Sept. um 20.45 Uhr) Nachdem die vorangegangenen schlesischen Heimatsendungen einen vorwiegend volks- tümlichen und heiteren Charakter trugen, sollen dieses Mal die schlesischen Dichter zu Worte kommen. tember keinerlei Preis vorschriften mehr. Die Die Finanzierung von Bauten Bauen ist immer eine langfristige Angele- genheit, die man nicht kurzfristig finanzieren kann. Wer also nicht die Mittel zum Bauen hat, muß sehen, daß eine Hypothekenbank ihm eine feste Hypothekenzusage gibt. Liegt eine solche Zusage vor, dann wird jede nor- male Bank darauf Zwischenkredite gewäh- ren, so daß der Bau bis zur Fertigstellung durchfinanziert werden kann. Wer dagegen in dem Glauben zu bauen beginnt, daß er kurzfristige Bankkredite „schon zur rechten Zeit“ werde abdecken können, ist gewöhnlich sehr schnell festge- fahren. Hier ist also Vorsicht geboten. In verschiedenen Ländern haben Flücht- linge eine besondere Kreditunterstützung, in- dem der Staat Flüchtlingsbürgschaften ge- Währt, bei deren Vorliegen eine Bank die nötigen Kredite bereitstellt. Im Ernstfalle berate man sich offen mit der Bank! Wer Kredit braucht, darf sich nicht scheuen, offen und frei mit der Bank seines Ortes zu verhandeln. Er kann dies ohne weiteres tun, weil einmal die Bank ja dazu da ist, gesunde Kreditwünsche nach Möglichkeit zu befrie- digen, und weil sie zweitens zu absolutem Stillschweigen verpflichtet ist. Dr. W. Hebert Preisbindung für Fische aufgehoben Frankfurt-Main WD). Die Preise für Fische und Fischerzeugnisse mit Aus- nahme von Fischmehl unterliegen ab 1. Sep- Bestrebungen, die Preisbindung für Fische und Fischerzeugnisse aufzuheben, waren seit langem schon im Gange. Im Frühjahr war im Interesse der notleidenden Hochseefischerei das Preisniveau zunächst noch erhöht worden. Als inzwischen Importe und überaus günstige Anlandungsergebnisse zu einer reichlichen Versorgung des Marktes geführt hatten, zeig- te sich, daß marktmäßig die erhöhten Preise micht mehr erreicht werden konnten. Aller- Aings haben sich die tatsächlich niedrigeren Preise leider nicht bis zum Verbraucher durch- gesetzt. Geringe Auslandsteilnahme in Leipzig Leipzig. Auf allen Nachkriegsmessen wurde von offizieller Seite in Leipzig immer wieder der Wunsch nach einer lebhaften Be- schickung des Auslandes geäußert. Die Er- füllung dieses Wunsches wurde bisher aber immer enttäuscht. So auch bei der diesjähri- gen Herbstmesse. Während bisher Polen Wie- derholt mit einer repräsentativen Kollektiv ausstellung in Erscheinung trat, ist diesmal neben der Tschechoslowakei nur Italien vertreten. Die Kollektivschau Italiens im er sten Stock des Petershofes zeichnet sich durch eine geschmackvolle Darbietung von schönen Woll- und Seidenstoffen(Canova Florenz, Lumifleio canapificio nazionale Italexim, Mai- land), Herrenhüten, Weinen und anderen Ge- nußmitteln des Landes aus. 1 Sonntag, 4. September München: 20.15 Papst Pius XII. an die deutschen Katholiken, Ausschnitte aus der Schlußkundgebung des Katholikentages in Bochum Frankfurt: 16.45„La Bohèeme“, Oper von Puccini NWDR: 23.00 Erinnern Sie sich? Mit Helmut Krüger Südwestfunk: 8.45 Evangelischer Festgottesdienst aus Alpirsbach (Schwarzw.) anl. der 850 Jahrfeier des Klosters Alpirsbach. Predigt von Landesbischof Dr, Haug, Stuttgart Montag, 5. September München: 21.30 Wanderungen durch Bayern, v Odenwald Frankfurt: NWDR Köln: 8 19.00 Internationales Jugendtreffen 1949, Berichee. 20.15 Edinburgher Festspiele, Dirigent: Bruno Wal- ther, Ludwig v. Beethoven: Ouver ure zu „Egmont“ und Sinfonſe Nr. 1 Csdur Sinfonie Spessart E.. Nr. 3 Es-dur Eroica). Südwestfunk: 21.00 Aus der Welt der Oper 8 * . Dienstag, 6. September München:. 5 22.45„Frankie“, eine Episode aus dem Buch„Straße der Olsardinen“ des Amerikaners J. Steinbeck Frankfurt: a 5 20.05 Musik für Dich Großes Unterhaltungskonzert NWDR: 5 2 5 23.00 Politische Chronik Chinas Südwestfunke: 3 20.45„Katharina Knie“ Hörspiel v. Carl Zuckmayer mit Albert Bassermann 8 8 i Mittwoch, 7. September München: 21.00„Die Rosse“ Hörspiel, eine Bauernballade von Richard Billinger g Frankfurt: 8 1 23.00 Deutsche Lieder, Moritaten und Balladen von Walter von der Vogelweide bis Bert Brecht. NWDR Köln: 28 5 20.00„No, no, Nanette“ Operette von V. Voumans Südwestfunk: 5 2 20.00 Scheinwerfer auf Die bunte Filmschau a N r Donnerstag, 8. September München:..— 355 23.00 Der Fleckerlteppich— eine Stunde blühenden Unsinns. 8 5 8 Frankfurt: 5 5 28 20.00 Im siebenten Himmel, Operettenmelodien NWDR Köln: 2 5 5 20.20„Simone Boccanegra“ Oper v. F. M. Piave Südwesttunk: 5 55 23.15 Dr. Nothardt-Stuttgart: Nordische Literatur in der Gegenwart 5 8 N 8 Freitag, 9. September München: 5 3 20.20 Rose von Stambul'! Frankfurt: 5 20.05 Unterhaltungskonzert NWDR: 5 g 2 85 18.00 Musik zum Feierabend Südwestfunk: e 5 20.45 Kammermusik mit dem Amsterd aduartett und Walter Gieseking 23.18 Kleine Intimitäten„Ce soir à Operette von Le 00.05 Wir 51. Frankfurt: 8 eutsch 5 eee eee eee e N Die Zeit im Leben Der Varone-Fall im Hinterland von Riva am Gardasee stürzt in einer engen dunklen, aber zu einem Gewölberaum ausgewaschenen Felsenklamm senkrecht herab. Das Tosen und Dröhnen der rastlosen Wassermassen ist ge- Waltig. Der Beschauer, der im schmalen Ein- gangsspalt dem haushohen Sturz gegenüber steht, erlebt vor ihm aufs höchste gesteigert jene Täuschung, die man noch sonst einigen Fälle nachsagt: das schäumende Niederjagen des grauen Wassers scheint sich von Sekunde zu Sekunde zu beschleunigen, immer wilder, immer toller zu werden. Man weiß, daß es nur ein im Beschauer entstehender Eindruck ist, aber man kann sich dem Zwingenden und Unheimlichen der Erscheinung nicht entziehen. an diesen Varone-Fall muß ich denken, wenn ich mir die im Leben jedes einzelnen mit dem Reifen und Alterwerden stetig sich beschleunigenden Zeit im Bilde anschaulich zu machen suche; dieses Rascherverfliegben der Wochen, Monate und Jahre, das auch nur im Erlebenden liegt und sich doch mit Unaus- Weichlichkeit wie eine äußere Tatsache jedem aufzwingt— und immer mehr, je älter er Wird. Man braucht sich nur einmal an seine eigene Kindheit zu erinnern, um sofort des Vorgangs inne zu sein: was waren dem Kinde die Som- merferien, arme vier oder fünf Wochen, für eine herrliche Unendlichkeit! Gleichviel, ob man verreisen oder nur von Zuhause aus un- gehindert Feld und Wald durchstreifen konnte, das Schulleben war fast versunken, man war in ein anderes Leben eingetreten, an dessem fernem, fernem Ende erst wieder die Schule an- fing. Und heute? Was ist ein Urlaub, eine Reise von 4 Wochen heute? Ein am ersten Tage schon als kurz empfundenes, vom vorausdenkenden, rechnenden, ordnenden Sinn schon übersprun- genes, eigentlich nur rasch zwischen zwei Ar- beitstage eingeschobenes Zeitstückchen! Nicht viel mehr als ein Ausflugssonntag oder eine Nacht, in der man mal früh zu Bett gehen und ein bißchen länger schlafen will. Wie oft habe ich Leute, die an diese merk- würdige Beschleunigungstäuschung nicht dach- ten, in einem mittleren richtigen Schnee- und Eiswinter— der natürlich nicht eine solche Ausnahme wie der von 1928 auf 1929 sein durfte— sagen hören: Schnee und Eis zum Schlittenfahren, Ski- und Schlittschuhlaufen habe doch in früheren Jahren immer viel länger angehalten als jetzt, wo es höchstens zwel, drei Wochen hintereinander kalt bleibe. „Unser Klima hat sich nicht geändert“, erwi- dere ich dann,„es waren damals aber drei große Kindheitswochen, und heute sind es drei rasche Wochen des Erwachsenen. Das ist's!“ Schopenhauer hat einmal gesagt: das Leben sei für den, der in seinem Anfange, der davor stehe, eine sehr lange Zukunft: und für den, der seinen Hauptteil durchlaufen habe, eine sehr kurze Vergangenheit. Dies Wort ist die klarste schönste Fassung der Auswirkung je- ner steten Beschleunigung der Zeit im Leben, die jedem auffallen muß, der auf die Zeit achtet und sich an den Wendepunkten seines Weges ein wenig besinnt. Eine weitere erstaunliche Folge dieses Im- mer-schneller-Werdens der Zeit im Leben ist, daß die Zeit, die vor unserer Geburt lag, nä- her an uns heranrückt, je älter wir werden, je weiter wir uns eigentlich von ihr entfernen. Dadurch, daß uns das vergangene Stück unse- res Lebens immer kürzer erscheint, je länger es wird, werden uns Jahre und Jahrzehnte überhaupt im Gefühl viel kürzer, als sie uns einst erschienen. Ich selbst bin einige Jahre nach dem siebziger Krieg geboren, der mir, als eben ein wenig die Dinge begreifenden Jungen, so etwas wie der Beginn der Welt und Geschichte war. Die Zeit Goetnes, Fried- richs des Großen selbst empfinde ich heute wesentlich näher als damals den Abstand von kaum einem Jahrzehnt. Wie wenig Ge- schlechterfolgen, von denen stets einzelne alt gewordene Leute sogar mehrere überbrückten, haben die Zeit von damals ans Heut heran- geführt! Es ist keine müßige Spielerei, darüber ein- ma] nachzudenken und sich selbst zu prüfen, wie man die Zeit einst in der Kindheit emp- fand und wie man sie heute empfindet; wie weit abgerückt man die Vergangenheit vor der eigenen Geburt als Kind sah und als Er- wWachsener, als vielleicht schon Gealterter, sieht. Es gibt tiefe Einsichten in das Wesen des Lebens. Sonuntago-Ged anten „Denn wir können die Kinder nach unserm Sinn nicht formen“. ImmanuelK ant: Die Erziehung ist das größte Problem und das Schwierigste, was dem Menschen kann aufgegeben werden. I. Wienberg: Bei der Erziehung des Kin- ddes werden so viele Mißgriffe gemacht, weil die Eltern die Eigentümlichkeit und Natur ihres Kindes zu wenig berücksichtigen. Kin- der sind wie die Kranken: eine Arznei paßt nicht für alle. Deter Rosegger: Die Liebe ist die Seele dler Pädagogik. Mit der Laterne nicht, mit dem Herzen suche die Menschen; denn er Laebe allein öffnen die Menschen ihre E 20m. Goethe: Sehr viel ist zu erreichen dura Strenge, mehr durch Liebe, das meiste aber urch Einsicht und eine unparteiische Ge- Fschtigkeit, bei der kein Ansehn der Person Kilt. a Albert Stifter: Nur die Liebe kann anshen Darum muß die Mutter das meiste 1 Cr Erziehung tun, wei sie die meiste Fiss Fa Anlichten eines alten Schulmeiſters Außer dem weisen Pfarrer Flattich und dem witzigen Pfeffer von Stetten gibt es bei uns Schwaben noch manch anderes Original, das hervorragt durch besondere Gaben, 80 den Pfarrer und genialen Mechanikus Hahn, den tiefsinnigen Bengel und den gemütstiefen Blumhardt, um nur einige weitere zu nennen. Eine Stunde westwerts von Böblingen liegt in einer Talmulde das Dorf Dagersheim, und hierorts hauste der Schulmeister Kol! b, des- sen herzhafte Frömmigkeit uns aufhorchen läßt. Bergen nicht seine Sprüche gerade für uns Heutige nach den Katastrophen zweier Weltkriege solch entschlossene Wahrheiten, als seien diese Gedanken gerade für uns ge- schrieben? Wir lassen etliche dieser vorzüg- lichen Sprüche folgen: Die Wahrheit adelt den Menschen wieder So, daß sie ihn zum Bilde Gottes macht. Der Weg, den uns der Heiland gezeigt hat, ist ein herrlicher Weg. Große Leute werden auf demselben klein und kleine werden groß. Suche nur der Kleinste im Haus zu werden, S0 ziehst du eine Macht an, daß du herrschen kannst, obne daß du es begehrst. Was dich sauer ankommt und was du nicht Willst, das tue und übe. Und was du willst, Für die Frau Mutters Wunſchbüchlein Schon vor vielen Jahren habe ich ihm ein- mal das Wort gesprochen, dem„Wunschbüch- lein“ aus Großmutters Kommodeschublade, das zu führen mir selbst auch große Freude gemacht hat. Dann aber kam der Krieg und vorbei war's mit all den großen und kleinen Wünschen zu Fest- und Geburtstagen; denn immer leerer wurden die Läden und Schau- kenster und immer schwächer unser Begehren nach guter Einrichtung und Wohnkultur. Wa- rum sollten wir noch mehr schöne Dinge um uns anhäufen, um sie heute oder morgen oder übermorgen um so schmerzlicher von einem grausamen Geschick vernichtet zu sehen? Doch auch diese böse Zeit nahm ein Ende; vier biblisch-magere Jahre folgten nach, aber nun ist es fast wie zuvor: Die Schaufenster locken und lachen und die Ladentische biegen sich wieder von schönen und nützlichen Din- gen, die wir so lange entbehren mußten. Wo sollen wir da anfangen mit Anschaffen und Einkaufen, alles, alles könnten wir ja gebrau- chen! Nur allzu leicht kann es uns bei dieser verwirrenden Fülle passieren, daß wir héeute etwas kaufen, was schließlich auch noch einen kleinen Aufschub ertragen hätte, und daß wir dann morgen das Geld,— diesen rarsten Ar- tikel unserer Tage— nicht mehr zu einer dringenderen Notwendigkeit haben. Ganz ähnlich ergeht es oft dem Gatten und den Kindern, die der Mutti doch so gerne eine Geburtstagsfreude machen möchtert, eine ganz große Freude, die zugleich eine Uberraschung sein soll. Fragen kann man da natürlich nicht, wenn man jetzt nur wüßte, was von all die- sen schönen Dingen man wählen soll,— wel- chen Gegenstand sich die Mutter ganz dring- lich und sehnsüchtig wünscht! Der Vater läßt sich von dem freundlichen Ladenfräulein be- raten und die Kinder, diè so köstlich sind mit ihren Geheimnissen und ihrem Wichtigtun, gehen auf eigene Faust zum Einkaufen los. Am Geburtstagsmorgen bewundert dann die Mutter die schöne Kristallvase, die Vater ge- kauft hat, samt den herrlichen Blumen darin, aber im Grunde ihres Herzens denkt sie mit einem leisen Seufzer: Ach, es wären noch so viele Wünsche vor der Kristallvase gekom- men und die teueren Blumen haben viel zu viel Geld verschlungen. Die Herrlichkeiten, die die Kinder aufgebracht haben, bewundert sie natürlich gebührend, aber mit all dem Kleinkram haben sie soviel Geld verzettelt und— ganz heimlich aber ehrlich gesagt,— etwas Rechtes ist es doch nicht. Um solch fehlgesteuertes Einkaufen bei dir und deinen Lieben künftig zu vermeiden, weiß ich dir, liebe Mutti, einen guten Nat. Lege dir, wie es die Großmutter in der Gründlichkeit und Bedächtigkeit der guten, alten Zeit einst getan hat, ein„Wunschbüch- lein“ an. Jedes kleine, schmucke Notizbuch eignet sich dazu. Seine Seiten werden fein säuberlich in drei Rubriken eingeteilt. Uber der ersten Spalte steht geschrieben„Notwen- diges“, über der zweiten„Nützliches“ und über der dritten„Angenehmes“.— Wenn nun auch heute im Zeichen der modernen Technik und angesichts unserer, durch den Krieg und seine Nachwirkungen ganz verarmten Haushaltun- gen und Wäscheschubladen unsere Rubriken mit etwas anderen Wünschen ausgefüllt sind. wie einst beim Großmütterlein, so haben die Zeiten doch das Gemeinsame, daß wir im All- tag mit dem Pfennig genau so rechnen müssen, wie es die Großmutter getan hat, bevor sie zu Besitz und Wohlstand kam. Die Spalte„Notwendiges“, in die wir die dringenden Anschaffungen für den Haushalt eintragen, füllt sich natürlich im Nu über zwel Seiten hin! Aber gerade, weil es so Vieles ist, das zu kaufen notwendig wäre, müssen die einzelnen Posten nochmals genau über- prüft und gegeneinander abgewogen werden, Was wirklich das Vordringlichste ist, ob die nützliche Anschaffung herangehen, um nach- her den Gegenstand mit genießerischer Be- sitzer freude aus dem„Wunschbüchlein“ zu streichen. Die dritte Rubrik aber, die sozusagen Mut- ters eigenste Herzenswünsche umfaßt, ist für Weihnachten und Geburtstage und Mutter- ge gedacht. Hier darf sie.„Allgemein- das lasse. Hier hast du es kurz beieinander. — Und wenn du meinst, man tue dir etwas zuleide, so denke: es ist gerade recht für mich. Ein einziger Tag wahrer Treue kann in je- ner Welt Tausend Jahre Seligkeit nach sich ziehen. Wenn ihr einen findet, der wohlgeraten und ein Christ ist, so dürft ihr glauben, daß er die ganze Hölle durchwandert hat. Es gibt Personen, an denen man schwer zu tragen hat; wer aber an sich selber trägt, der ist für andere leicht. Besinne dich, was für Sachen du noch ne- ben dem Heiland herumschleppen willst! Nur 80 viel du dein Herz ausleeren lässest, so viel kann dich Gott erfüllen! Der Zweck deines Lebens soll allein der sein, daß du deine Bestimmung erreichst; denn alles andere ist Nebensache, du magst in einem Beruf sein, in welchem du willst. Und diese Bestimmung ist, göttlicher Natur teilhaftig zu werden. Wenn einer aus Paris käme, der ich noch nie gesehen hätte, und er wäre redlich, so wären wir in der ersten Viertelstunde ver- bunden. Die ganze Menschheit macht nur ein Gan- 288 aus. Wenn also Einer fehlt, so ist es ein Mangel. G und hier ein Eckchen für die Frauen zum Lächeln, Lernen und krbauen wohl“ ein bißchen ausschalten und das ein- tragen, was ihr eine ganz persönliche Freude sein wiirde: Ein gutes Buch, ein Schmuckstück, irgend etwas aus dem großen Bereich des Kunstgewerbes oder ein Paar Nylon- Strümpfe, je nachdem ihr Begehren steht und— ich will es ehrlich gestehen, auch diese Wunschreihe versiegt nie! Wie von ungefähr liegt dann vor einer Festzeit das Wunschbüchlein ganz naseweis obenauf, der Gatte und die Kinder können einen heimlichen Blick darein tun und sich von den großen oder kleinen Wünschen der Mutter einen aussuchen, je nach dem Stand ihrer Finanzen. Welch restlose und wirklich echte Freude wird es dann auslösen, wenn die Mutti am Geburtstagsmorgen vor der Erfüllung ihres heimlichen Wunsches steht und der für Geber und Nehmer beglückende Uberraschungsmoment ist doch gewahrt. Mit welch unbändigem Stolz aber die Kin- der den Wunsch, zu dessen Erfüllung sie ihre bescheidenen Pfennige zusammengelegt haben, aus dem Wunschbüchlein streichen, das mußt du, liebe Mutter, einmal erleben, das ist dann nochmals eine heimliche aber ganz große Ge- burtstagsfreude für dich. K. Ein Wort für die frauen Amerika besitzt die hübscheste Volksver- treterin, und man könnte sie den Parteien aller Staaten als Vorbild geben bei der Aus- Wahl ihrer Kandidatinnen für die Wahlen. Ihr Name ist Clare Booth-Luce. Sie hat Geist; sie hat das bewiesen durch ein nettes Thea- terstück, dessen Titel„Frauen“ heißt, und in dem auch nur Frauen auftreten. Die ganzen Gespräche drehen sich jedoch um den Mann, und man erwartet immer wieder, es würde wenigstens einer dieser species auf der Bühne erscheinen, und am Schluß denkt man, nun muß er kommen, und man weiß, jetzt müßte er zur Türe hereintreten, und nun ist er. nein, er kommt nicht, er bleibt unsichtbar. Wie ehrlich von einer geistvollen Frau zuge- geben: es geht nicht ohne ibn, selbst wenn D er im Hintergrund bleibt. Aber dann müßten die Frauen mehr in die gefährlichen Vorder- gründe treten. Frau Booth-Luce hat das ge- tan. Sie reiste während des Krieges in die unwirtlichsten Gegenden, um die amerikani- schen Soldaten dort zu besuchen und aufzu- muntern. Sie ist hübsch und mehr als das: sle ist schön; sie hat Figur, Charme und Kon- tur. Ein paar Tausend solcher Frauen, und die Männer könnten aus der Politik zurück- treten. Denn alle Dinge, die von schönen Frauen getan werden, enden ja bekanntlich mit einem„Happy End“, Und dazu haben es die Männer— wenigstens in der Politik bisher nicht gebracht. R. M. PRAKTISCHE WINRKRE Verwendung von Fallobst In diesem Jahr war es fast unmöglich, ge- nügend von den teuren Beeren zum Einko- chen von Marmelade zu kaufen. Jetzt gerade gibt es aber viel unreifes Fallobst und zum Glück ist der Zucker nicht mehr so knapp, sodaß man auch wieder einmal Gelee kochen kann. Die Angst vor dem Miglingen ist un- begründet, wenn man beachtet: 1. Unreife Früchte gellieren am besten. 2. Der Saft muß frisch sein und darf nicht gären. 3. Nur bei kleinen Mengen(bis zu 1 1 Saft) gelingt ein steifes Gelee. 4. Saft und Zucker dürfen nicht zu lange ge- kocht werden, da sonst das Gelee zäh und sirupartig wird. Gel Einige Tropfen Gelee auf ei- nen Porzellanteller geben; wenn sie er- starren, ist das Gelee fertig. Immer wieder den Schaum abnehmen. Heiß einfüllen, erkalten lassen und dann erst zubinden. Apfelgelee: Die unreifen Apfel schneidet man in Schnitze, entfernt dabei Stil und Blüte, gibt soviel Wasser darüber, daß sie gerade noch bedeckt sind und kocht sie weich. Dann gibt man sie auf ein Tuch und läßt den Saft ab- laufen. Dieser wird mit der gleichen Menge Zucker(1 Liter Saft— 1 kg Zucker) in einem niedrigen Topf bis zur Geleeprobe gekocht, heiß eingefüllt und nach dem Erkalten zuge- bunden. D Apfelsaft aus reifem Obst: Der Saft kann auf dieselbe Weise, wie bei Geleèee gewonnen werden, oder durch Aus- pressen in einer Obstpresse. Dann wird er er- hitzt und kochendheiß in vorgewärmte Fla- schen gefüllt. Als Verschluß eignen sich am besten Gummikappen; sie werden einfach auf die bis zum Uberlaufen gefüllte Flasche ge- stülpt und zwar sofort nach dem Einfüllen. Man kann auch Patentflaschen verwenden oder Korken. Um bei Korkenverschluß die Haltbarkeit zu erhöhen, bindet man den Kor- ken darauf und taucht ihn in Wasserglas oder heißes Paraffin: Essig und Salz als Reinigungsmittel Zwei Dinge, die billig und im Haushalt immer greifbar sind! Angelaufene Messing- und Kupfergegenstände, wie Messingpfannen, Waagschalen, eingebaute Spülbecken aus ei- ner derartigen Legierung, Wasserbehälter usw., werden im Nu blank, wenn man sie mit Essig und Salz abreibt. Man erwärmt den zu rei- nigenden Gegenstand, taucht einen Lappen in Essig und dann in Salz, das lediglich als Reibemittel dient. Anschließend spült man gut nach und reibt trocken. Die häßlichen Kalkränder an Blumenvaser: und Eindünstgläsern entfernt man ebenso- leicht mit Essig und Salz. R. M. Aumn Natseln 5 45 UND RATEN Um das„G-“ Kreuzworträtsel 1 2 8 3 4 Waagerecht: 1. Ort bei Kairo, Pyramiden; 3. Auszeichnung; 5. Ballspiel. Senkrecht: 1. heiße Springquelle; 2. chem. Abk. eines Gases; 4. Bursche, engl. Wr. Allerhand aus dem Schwabenland Zahlenrätsel 1) 15 13 16 14 Weltbekanntes Unternehmen 2) 13 15 2 00 85 Landschaft 3 83 10 Schimpfname 777% Industriestadt FBF 5 Fluß 69. 16 6 10 2 7 12 9 2 Nationalgericht 3338 Flugplatz S l größter Sohn Jede Zahl entspricht einem Buchstaben, al- cher gefunden werden muß. Bei richtiger Lo sung nennen die Anfangsbuchstaben von oben nach unten gelesen, einen See in Süddeutsck- land. Wr LGSUNGEN SsUepog nu FCC ae ig Uesunlge d Lepper pus 2 SO T: puvjusquaios wmop sn purgaenv KA F OH SAD I tense- KasnAH e dorf g Uses IT Renee eM„0“ sep l SCHACH-EC KE Problem Nr. 4 von F. Rauch, Ghringen GSüdwꝛestschach“ 1949) a ee, .,, 4 ee* N 85 1 E. 5. Matt in z wei Zügen 35 Schachprovokation ist der Vorwurf dieses netten Zweizügers: Auf originelle Weise setzt Weiß. eigenen König 8 Schachgefahr sus. . , * do gen guten Tropfen aus bestem Malz 0. Hopfen! 2 e r e 1 5 Südweſtd. Rund ſchau ERF und Schulunterricht. Eine bessere Xus- bildung in der englischen und französischen Sprache an den deutschen Oberschulen for- derte der westdeutsche Berater für das ERP. Programm in einem Schreiben an die Kultus- minister der Westzonen. Er betonte die Wick tigkeit dieser Sprache für den deutschen Nach- wuchs und für die wirtschaftliche Zusammen- Arbeit innerhalb Europas.(v. W.) Für 14 000 DM Juwelen gestohlen Heidelberg(SWE). Einem hiesigen Ju- Welier wurden von drei Dieben, bei denen es sich vermutlich um Ausländer handelt, 13 Bril- lantringe im Werte von 14 000 PM entwendet. Die Kriminalpolizei hat die Fahndung nach den Tätern aufgenommen. Rot-Kreuz-Tagung auf Schloß Rotenburg S. H. Z. Wiesloch(Baden). Der Landes- Ferband des Roten Kreuzes für Württemberg Baden hielt auf Schloß Rotenburg bei Wies- Joch eine Tagung der Sachbearbeiter für Krankentransport ab. Für diese gemeinnützige Einrichtung wird eine gesetzliche Grundlage gefordert, weil nur ausgebildete Sanitäter und Desinfektoren den Transport sorgfältig durch- Führen können. Die Allgemeinheit wird um Stärkere Unterstützung gebeten, weil der Krankentransport auf Selbsthilfe angewie- Sen ist und keine behördliche Unterstützung erhält. Bisher 50 000 Feriengäste in Nordbaden Karlsruhe(SWE). Auf einer Pressebe- Sprechung teilte der Leiter des Fremdenver- Kkehrsverbandes mit, daß in diesem Sommer in den Städten Nordbadens über 50 000 Inland- reisende und 1700 Auslandsgäste gezählt wer- den konnten. An der Spitze der Städte ran- Siert Heidelberg, wohin im ersten Halb- Jahr rund eine Million PM geflossen seien. 100 Jahre Reichsbahn-Ausbesserungswerk Karlsruhe(SWE). Am 3. September kann das Reichsbahn Ausbesserungswerk Karlsruhe im Rahmen einer Werkfeier auf sein 100 jähriges Bestehen zurückblicken. Es Spricht für die Energie und den Aufbauwillen der gesamten Belegschaft, wenn dieses Werk, das durch die Einwirkung des Krieges zu 90% Zerstört war, heute wieder 1300 Menschen beschäftigt und 50% seiner Vorkriegsleistung erreicht hat. Wieder Dürkheimer Wurstmarkt S. H. Z. Dür Kheim(Pfalz). Vom 10. bis 13. und 17. bis 18. September findet der Hürk- heimer Wurstmarkt statt, der dank seiner 500 jährigen Uberlieferung zum größten deut- schen Weinfest geworden ist und alljährlich Hunderttausende mit Sonderzügen und Ge- sellschaftsfahrten in die fröhliche Pfalzstadt Pringt. Bis jetzt 11 000 Kurgäste in Wildbad W. N. Bad WII d ba d. Das hatten die kühn- sten Optimisten nicht erwartet, daß bis 31. 8. seit Beginn der Badesaison 1949 11 000 Bade- gäste nach Wildbad kommen würden. Wie die Kurdirektion berichtet, sind während der Hauptferienzeit in den vergangenen Wochen wegen Uberfüllung einiger Hotels und Pen- slonen manche Besucher unverrichteter Dinge Wieder abgereist. Bezirkswochenkarten der Reichsbahn 2 Frankfurt-Main WD). Die Deutsche Reichsbahn wird ab 1. Oktober 1949 Bezirks- Wochenkarten mit dem örtlichen Geltungsbe- reich einer Bezirksteilkarte einführen wie VWD zuverlässig erfährt. Die Verhandlungen über die dabei eintretende Ermäßigung sind Zur Zeit noch nicht abgeschlossen. 4 Die Lockerung der Eisenbewirtschaftung Frankfurt/ M. WD). Die Verwaltung Tür Wirtschaft hatte bereits Mitte Juli eine Anordnung vorgelegt, die eine Lockerung der Eisenbewirtschaftung zum Ziele hatte und nunmehr vom Zweimächtekontrollamt geneh- migt wurde, sodaß sie mit dem 1. September in Kraft tritt. Die Kleinverbraucher sind durch die Gewährung einer Freigrenze für den Bezug von Eisen- und Stahlmaterial aus der Bewirtschaftung herausgenommen Wor- den. Im übrigen werden nur noch Fertigungs- Kontingente ausgegeben. Dr. Eberhard trat sein neues Amt an Stuttgart. Dr. Fritz Eberhard, der bisherige Leiter des Deutschen Bunds für Friedensfragen, hat am Donnerstag seine Wahl zum Intendanten des Süddeutschen Rundfunks angenommen. Auf Grund der Bedingungen des Rundfunkrates wird Dr. Eberhard sein Landtagsmandat niaderlegen, seine Entlassung aus dem Staatsdienst ein- reichen und künftig nicht mehr als Heraus- eber der„Stuttgarter Rundschau“ zeichnen. In einer Rundfunkansprache anläßlich sei- ner Amtsübernahme erklärte der neue In- tendant u. a., daß der Rundfunk dazu mit- helfen müsse, den Deutschen zu einem selbst- bewußten und Verantwortungswilligen demo- kratischen Bürger zu machen, der sein Ge- schick selbst bestimme. er Israeliten wollen in Uim bleiben S. Ulm. Erhebliche Aufregung herrscht das IRO- Hauptquartier die baldige Raumung der Sedankaserne verlangt, um dort sofort zu verbringen, weigerten sich die Israeliten, die Lastwagen zu tend, dag man innen nicht zumuten könne, vor der endgültigen Auswanderung nach 18. rael noch durch verschiedene Lager geschleppt Sars Mecloy, bei dem Protest erhoben wurde, jüdischen DPS Weiterhin wei⸗ gern, dem Befehl der IRO Folge zu leisten. Gärtner tas,en in Eßlingen EBIIn gen(SWE). Etwa 600700 Gärtner aus Württemberg, Baden und Süd-Württem⸗ berg hatten sich zu Beginn der Woche hier zu einer Tagung zusammengefunden. Aus den Verschiedenen Reden und in der anschließen- den Aussprache kam die Besorgnis der Gärt- ner über die starke Einfuhr ausländischen Ge- müses zum Ausdruck. + Heftiges Wortgefech, im Jones-Prozess Ein neues Sachverständigen-Gutachten H. H. Ludwigsburg. Im Ludwigsburger Militärgerichtsver fahren gegen Russel Jones begann die Verteidigung am Donnerstag mit der Verlesung von Beweisstücken, die von Familienangehörigen des Angeklagten in Ame- rika zu Protokoll gegeben Waren. Demnach ist Jones, dessen Mutter schon ein halbes Jahr nach seiner Geburt starb, in wenig freund- licher Umgebung aufgewachsen. Mehrere Ver- Wäandte von ihm haben längere Zeit in Irren- anstalten zugebracht. Er selbst wird als leicht erregbar geschildert. So sprang er einmal in angetrunkenem Zustand in einen See, ohne sich hinterher daran erinnern zu können. Die Verteidigung legte Wert darauf, daß dem An- Seklagten aus den angeführten Zeugnissen keine Abneigung gegen Deutsche nachzuwei⸗ sen ist. Jones' militärische Vorgesetzten, die ebenfalls am Donnerstag verhört wurden, stellten dem Angeklagten ein sehr schlech- tes Führungszeugnis aus. Die Freitag- Verhandlung brachte erneut die Vernehmung eines Psychiaters, und zwar des deutschen Heidelberger Neurologen Dr. Hans Rauh. Seine Diagnose deckte sich beinahe wörtlich mit den Aussagen der bisher schon von der Verteidigung herangezogenen Sach- verständigen. Auch er bezeichnete Jones als einen Psychopathen, der vor allem durch den Einfluß übermäßigen Alkoholgenusses in der Tatnacht unzurechnungsfähig gewesen sei. Noch schroffer als bei den bisherigen Ver- handlungen standen sich während dieser Ver- nehmung die Anschauungen von Anklagever- tretung und Verteidigung gegenüber. Es kam zu verschiedenen heftigen Wortgefech- ten, bei denen der Vorsitzende des Gerichts Mühe hatte, die Vernehmung auf sachlicher Basis fortsetzen zu lassen.— Die Verhandlung wird am Montag fortgesetzt. Einfuhren gesunken. Der Wert der Einfuh- ren in der Bizone sank in der Zeit vom Juni bis Juli um 18%. Der verhältnismäßig starke Rückgang ist auf die Seringeren Einfuhren von Lebensmitteln zurückzuführen. Die Aus- fuhren nahmen gegenüber dem Monat Juni um 4% zu.(hbty Blick in die Gemeinde. Mit dem Erſcheinen unſeres Reckarboten hat ſich endlich eine Lücke geſchloſſen, die oft ſchmerzlich empfunden wurde. Mit Freude iſt er deshalb von Vielen begrüßt worden. Für uns bedeutet dies aber Verpflichtung, in der begonnenen Weiſe fortzufahren, um wirkliches Spiegelbild des täglichen Lebens in der Gemeinde zu werden. Und hierbei erhoffen wir die freundliche Mitarbeit unſerer Leſer. Feſte wurden in Seckenheim ſchon immer groß geſchrieben. Lange hat aber die Rot und die Sorge einen gewiſſen Dornröschen⸗ ſchlaf heraufbeſchworen, der nun gleich mit Gewalt zu Ende ging. Und dieſes Fehlen frohen Gemeinſchafts⸗ lebens hat Feſte zu Stande gebracht, die aus der Vergangenheit nicht beſſer in Erinnerung ſind. Das 1. Kreisturnfeſt, das der Turner⸗ bund Jahn veranſtaltete, klingt heute immer noch in Vielen nach, das Feſt war Beweis einer ſport⸗ aber auch feſtfreudigen Stimmung in Seckenheim. Lange wurde kein Ende ge⸗ funden.. ſcheinbar wird der Sonnenaufgang am Reckar zur neuen Sehenswürdigkeit. Vom Schuttabladeplatz zum Sportgelände. faſt ein Romantitel. Denn die freien Turner haben durch eine feine Gemeinſchaftsleiſtung wirklich ein Sportgelände geſchaffen, das endlich im Großen einmal den ſportlichen Belangen unſeres Vorortes gerecht wird. Hier feierte der vielgeſchmähte Gemeinſchaftsgeiſt einen wirklichen Triumph. Die feſtlichen Veranſtaltungen anläßlich der Platzweihe waren wiederum unvergeßliche Tage frohen Lebens und Treibens, das Viele in ſeinen Bann zog. Und morgen ſteht bereits wieder ſo ein Feſt vor der Tür. Der„Bazar“. Und aller Vorausſicht nach wird es auch hier wieder einen Maſſenandrang geben. Bald werden ſich ſo alle alten und neuen Bürger kennen⸗ gelernt haben.. Aber.. wem gefällt unſer Schloßgarten? Früher Erholungsaufenthalt Vieler, bekannt wegen ſeiner wunderbaren Sicht nach der Bergſtraße und der kulinariſchen Genüſſe, heute wüſtes Trümmerfeld mit einem frag⸗ mentariſchen„Etwas“ in der Mitte, das einſt höheren Beſtimmungszweck hatte. Wenn auch Saal und Wirtſchaft nicht mehr zur Ver⸗ fügung ſtehen, der Garten böte bei ent⸗ ſprechender Herrichtung immer noch einen angenehmen Aufenthalt. Die katholiſche Kirche hat wieder ein ſchmuckes Kleid angelegt. Und immer noch geht die Arbeit weiter. Hoffen wir, daß hier bald wieder das alte ſchöne Bild hergeſtellt ſein wird. Es war doch immer ein ſchönes Feierabendbild die beiden Kirchtürme über dem ruhenden Dorf. Der weitere Ausbau ſoll aber noch Gegenſtand einer ausführlichen Betrachtung werden. Seckenheim wird langſam ſeine Geſchäfts⸗ ſtraße erhalten. An der Hauptſtraße ſind bereits wieder neue Läden im Entſtehen begriffen. Scheinbar iſt Seckenheim ein guter Boden. Auch draußen an der Waldſpitze wird eifrig gebaut. Der erſte Verſuch, die„gedrückten Verhältniſſe“ aufzulockern iſt gemacht und geht hoffentlich weiter, denn eigener Herd... Hotel- und Gaststättenausstellung eröffnet Manne im SWI). Am 2. September Wurde auf dem Gelände des Mannheimer Ro- sengartens die„Südwestdèeutsche Hotel- und Gaststättenausstellung“(Sühoga) eröffnet. Die Schau bietet durch die Teimahme einer gan- Zen Anzahl Firmen aus ganz Westdeutsch- and den Besuctiern Gelegenheit, sich auf dem Gebiet der Gastronomie weitgehendst zu in- Tor mieren. Zur Belustigung der zahlreichen Gäste wird unter anderem ein Kellner wettlauf Hit Vollen Tabletten SUsgetragen werden. Warum bleibt das Fleisch bewirtschaftet? SWE. Die Heraufsetzung der Fleischration auf 1000 g Hat in Verbraucherkreisen durch- aus nicht die Freude ausgelöst, die fan Wohl behördlicherseits erwartet hatte. Die in erster Linie interessierte Hausfrau sieht sich Zwi- schen zwei Stühle gesetzt: sie hat zu wählen 2 wischen dem jetzt überreichlichen Angebot, auch ohne Marken, wenngleich teurer, oder der Leistungsfähigkeit ihres chronisch schma- len Geldbeutels. Andererseits möchte sie auch nicht, daß aufgerufene Fleischmarken verfal- len. Sie sieht sich also einem regelrechten Dilemma gegenüber, weil sie nicht 80 dispo- nieren kann, wie die Segenwärtigen Verhält- nisse es für sie am zweckmäßigsten gebieten. In Kreisen des Fleischerhandwerks weist man darauf hin, daß das gegenwärtige Uber- angebot auch bei zukünftiger normaler An- lieferung durchaus genügen werde, der Nachfrage auch ohne Marken- Wirtschaft entsprechen zu kön- nen. Wie überall, reguliere der„Kleingeld mangel“ ganz automatisch Angebot und Nach- frage und würde wahrscheinlich auch dem Preiswirrwarr gerade auf dem Fleischmarkt ein Ende bereiten. Demgegenüber stehen die bizonalen Frank- kurter Verwaltungsstellen auf dem Stand- Punkt, daß an eine Aufhebung der Bewirt- schaftung für Fleisch- und Wurstwaren erst gedacht werden kann. wenn eine Durch- schnittsration von monatlich 1200 g gesichert ist. Gerade wegen des gegenwärtigen und auch in den kommenden Monaten noch Wei- terhin zu erwartenden Uperangebots an Vieh, müsse eine Reserve für das Frühjahr ange- legt werden. Zu diesem Zweck Will die Ver- Waltung für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bis Ende Oktober rund 20 000 Tonnen Fleisch in Vorratshaltun S übernehmen. Vereinfachungen im Markensystem V. W. Die Rationierung der Lebensmittel in Westdeutschland soll, wie schon mehrfach ge- meldet, in nächster Zeit weiter gelockert wer- den. Die neuen Lebensmittelkarten für Sep- tember und Oktober sind bereits so einge- richtet, daß dem Verbraucher die Wahl bleibt zwischen Schwarz- und Weißbrot, sowie zwi- schen dunklem und hellem Mehl, sobald es die Versorgungslage zuläßt. Für die Kolonial- Warenhändler soll ein vereinfachtes Verfahren eingerichtet werden, indem gewisse Marken nicht mehr aufgeklebt abzuliefern sind, son- dern lediglich in Tüten an die Ernährungs- ämter abgeliefert werden müssen. Ein ent- sprechendes Verfahren soll auch bei Süß- Waren, Trocken, ächten, Kindernährmitteln und anderen Produkten eingeführt werden. Diese und andere Maßnahmen sollen dazu dienen, die gerechte Verteilung wichtigster Lebensmittel sicherzustellen und gleichzeitig alle entbehrlichen Bewirtschaftungsschranken abzubauen. Der Nachſommer Die Tage strahlen dir ihre Erfüllung zu. Innig und leise leuchtet die Sonne bis in den leicht nachglühenden Abend. 8 Hell glänzt das Gras und aus dem dunkel- zrünen Laub funkeln rosig die Früchte. Die Garben von den Feldern sind heimgebracht, in den Höfen schimmert das goldene Stroh. Die goldgrünen Weinberggehänge umstrahlt blau- seiden der wie verklärte blaue Himmel. Glu hend duften die Wälder. Dir lächelt heilige Zeit: Reifeglück glänzt durch das Land. l.. Neckar- Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr 3. Verantwortl. Herausgeber: Georę Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Georg Zimmermann(Inhaber Georg Härdle 5 NMannheim-Seckenheim.. —— „„ Die (Renate Halden) Arheberrechtſchutz Verlag Aug. Schwingenſtein, München. Nachdruck verboten Sie wußte noch genau, wie ſie ihn in der Univerſttät ken⸗ nen gelernt, wie ſie mit ihm über Dinge geſprochen hatte, Fortſetzung die man eigentlich wahl der Vorleſungen, die ſie zu beſuchen gedachte, ihren künftigen Studiengang, für alles hatte er ſo viel Verſtänd⸗ nis gehabt, als ganz merkwürdig, wie ſie Kind und die Frau an ihr hingen. And heute— ſchien es ihr 155 leicht. Ihr f r Vater! Wer aber dann? Und ihre Mutter, ihre engelsgute Mutter, die ſo r a hatte ſie in einer Fuge großgezogen. Hatte ſie in dem Glauben en dürfe, und es war muß cutter gelitten haben! Dunkel 1 ihr plötzlich der ſonnige Herbſthimmel, Trauer erfüllte ihr all' den ſchweren Gedanken In a Männeraugen— die bittend auf ſie gerichtet ſchienen. Hatte ſie recht getan, ihm den Namen zu nennen? Wie gerne häte ion lich getan! ie gerne! Wie hatte ſie ihr Herz klopfen iüglt! Aver ie en pfand letzt etwas ie Scham— ihren gewacht hatte, ſie mit Recht Vater ſa Was mußte auch ihre Herz. Und unter Immer wieder zwei dunkle nicht den 1 Probelemen vorbei. Sie Klavierſpiel ihrer Groß⸗ eee Nein, tauſendmal nein! ren. Vor dieſem nein, vorbei, dolf beraten, Plan kommen. Da war ſie auch zarte Hand. „Wie freue ich mich, is ich ganz hergeſtellt war. Es geht mir ſchon beſſer! und zählen, da das Sterben ſein müßte. Dir, Eliſabeth, Du biſt heute ſo nachdenklich!“ größeren Vater, ihr ge⸗ Eliſabeth nahm die dargebotene Zigarette und ſagte war es langſam:„Ich wollte Dich um Rat fragen, Rudolf, wegen überſtürzten meiner Zukunft. Mich freut „So plötzlich?“ gelaſſen, da nicht wahr! chien fie cher 5 ſie ſchroffet, als erſchienen[kene Studium ſatt. IJ ernſt und . Mitmenſchen zu helfen, ſie es ſenen, verkommenen, Was ſagſt du dazu?“ Vielleicht würde ſich manches klä⸗ Manne wollte ſie makellos daſtehen. Nein, er würde ſie vergeſſen, ſie wollte ihn vergef⸗ ſen. Sie würde arbeiten und in der Arbeit ihr Glück fin⸗ den. Wozu ſtudierte ſie eigentlich So ialwiſſenſchaften? Wo⸗ zu dieſe vielen Vorleſungen und 8 hinein ins Leben und armen Kindern helfen! ohne Vater, Kindern ohne Mutter! chüre, die ſie unlängſt in der Hand gepackt hatte? Ja, richtig:„Kinder ohne Bett“. Darin wa⸗ fh beide auf jedes Wiederſehen! Es ren herzzerreißende Kinderſchickſale geſchildert. War das nicht viel ſchöner, ſolchen Kindern zu helfen, als das Stu⸗ dieren aus Büchern? Heute gleich wollte ſie dies mit Ru⸗ zu ihrem Vater wollte ſie mit einem fertigen thof Namen zu nennen— dieſen Namen, der ihr nicht gebührte? ſchon an ihrem Ziele angelangt. Ru⸗ dolf Steinfels, der jugendliche Dichter, lag im Streckſeſſel in der Sonne. Er begrüßte ſie freudig und küßte innig Dich nach ſo langer Zeit bei uns zu ſehen! Bitte, nimm Platz und mach es Dir be⸗ 5 i 17 5 g der Sonate Pa⸗ quem. Das Kleine war bis Nachmittag bei den Großeltern, thétique, bei der ihr immer die Tränen gekommen waren 5 das Studium ni fragte der Dichter erſtaunt. Cliſabeth konnte nicht hindern, daß in die Wangen ſtieg, was ſie ein wenig verlegen machte. wie weit ſie ſich Rudolf offenbaren ſollte, ſagte fer, als es ſonſt ihre Art war:„Ich 10 ſehne mich nach einem Beruf, der es mir künftig ermöglicht, mitten im Leben ſtehend, meinen mit Rat und Tat, Elend zu lin⸗ dern, wo ich es finde, beſonders will ich mich der verlaſ⸗ verwahrloſten Jugend annehmen. eee ücher? Lieber gleich Kindern Wie hieß doch die Bro⸗ gehabt und die ſie ſo ihre t mehr.“ ihr ein tiefes Rot habe das trok⸗ e Betroffen blickte Rudolf Eliſabeth an. Was war mit ihr vorgegangen? Woher dieſe Behutſam wollte er forſchen, ſie ja nicht zu verletzen! Sie hatte ihm und ſeinem Kinde wußte genau noch den Tag, Univerſität kennen leſung hatten ſie So vertraut, als ob hatte ihr Ratſchläge hatte ſeine letzten Gedi plötzliche Sinnesänderung? ſoviel Gutes getan! Er den Ort, an dem er ſie in der gelernt hatte! Und gleich nach der Vor⸗ zuſammen geſprochen, wie alte Bekannte. ſie ſich ſeit langem gekannt hätten. Er gegeben über die Inſkriptionen, ſte te geleſen. Und gefreut hatten ſie war eine reine Freund⸗ 1 Linien eides gezogen ſein? Was hatte ihre reine chaft geworden. Die ſollte bleiben! Verſtohlen betrachtete er ihr Geſicht. ſtanden darin, die der herbe Griffel des hatte. Was konnte geſchehen Seele in Aufruhr verſetzt“ Vielleicht die Liebe? Er wollte ſie ein wenig zur Ruhe Augenblick das Wichtigſte. trüben Gedanken abzulenken, reichte er ihr ein Blatt, auf das er gerade ein Gedicht geſchrieben hatte. Eliſabeth las es für ſich. Es lag in ihrer St rigkeit! Er wollte aber nicht mußte immer von ſelbſt kommen. So begann er ihr zu er⸗ er nun doch einige Ausſichten habe, in einem erlag ſeine Gedichte unterzubringen, was ſie kommen laſſen, das ſchien ihm im Sie um jeden Preis von ihren mme ein Klang von Trau⸗ in ſie dringen. Vertrauen aber nur zerſtreut zur Kenntnis nahm, denn ihre Gedanken n ſich, wie die Ereigniſſe. das Geſpräch und jedes war mit ſich ſelbſt beſchäftigt. Die Dämmerung brach herein die Heimfahrt denken. Als ſie ſich gerade vetabſchieden wollte, kam die Raſch wurden die Pakete aufgemacht, und unter dem Jubel des Kindes verabſchiedete ſich Eliſabeth und ſtieg in den Wagen. Ueberra auf dieſes raſche hatten ſich nicht einmal für die ſchönen Gaben bedankt. Nu⸗ dolf bedauerte gerade heute Eliſabeths plötzlichen Abſchied, i denn er fühlte ganz genau, daß ſie irgendein Leid drückte. Schließlich verſiegte und Eliſabeth mußte an Frau des Dichters mit dem Töchterchen. ſcht blieb die Familie zurück. Ste waren ortgehen nicht vorbereitet geweſen und Fortſetzung folgt PVom Sport Start zur Deutschen Fußballmeisterscliaft 1949/50 Zum ersten Mal auck Spiele der Oberliga Ost ISK) Wenn am Sonntag die Startglocke in 5 den deutschen Fußball- Oberligen ertönt, be- Zinnt erstmalig in allen vier Himmelsrich- tungen der Kampf um die Punkte. Vier- 2 2 hn Mannschaften der Ostzone nehmen nämlich in einer Ost- Oberliga am 4. September den Wettstreſt auf. Mannheims Meister-Elf in Schweinfurt Der Oberliga Süd bringt man als Hei- mat des Deutschen Fußballmeisters VfR Mannhei m regstes Interesse entgegen. Dieser muß am Sonntag in Schweinfurt gegen 05 vorsichtig sein, um keine Uber- raschung zu erleben. Der Club hat den BC Augsburg wohl als ersten Punktelieferan- ten zu Gaste. Es spielen: Schweinfurt— VfR Mannheim Regensburg— VfB Stuttgart FSV Frankfurt— VfB Mühlburg Schwaben Augsburg— 1860 1. Fœ Nürnberg— BC Augsburg Waldhof— Eintracht Frankfurt Bayern München— Spvgg. Fürth Eickers Stuttgart und Offenbach sind spiel- frei. Die beiden süddeutschen Kickersmann- Schaften tragen Privatspiele aus, da die Treffen Offenbacher Kickers gegen HSV Ham- burg und Stuttgarter Kickers m 50-Jahr- Feier- Spiel) gegen Borussia Dortmund schon seit langer Zeit vorbereitet waren. Sechs Spiele in Oberliga West Die Oberliga West gönnt dem Mei- ster Borussia Dortmund eine Verschnaufpause zum qubiläumsspiel mit den Kickers in Stutt- gart, so daß nur sechs Spiele durchgeführt Werden, denn Schalke 04 spielt ein Freund- 3 bei Wormatia- Worms. Es treten Würselen— I. FC Köln Vohwinkel 80— Hamborn Pr. Dellbrück— Aleman. Aachen RW Oberhausen— SV Duisburg Duisburg 08— Erkenschwick Pr. Münster— Bielefeld St. Pauli in Lübeck Aus der Oberliga Nord entließ man am Sonntag den HSV Hamburg zu einem Gesellschaftsspiel mit dem Südmeister Kickers Offenbach, da ja der HSV schon seinen 2.1 Sieg über Holstein Kiel am Vorsonntag er- focht. Der hartnäckige Konkurrent des HSV, St. Pauli, reist von der Nordsee zur Ostsee, wWo er in Lübeck das Treffen nicht unter- schätzen darf. Der Spielplan sieht folgende Begegnungen vor: Bremerhaven— Bremer S Arminia Hann.— Eimsbüttel Harburg— Hannover 1896 5 Werder Bremen— Göttingen 05 Mit vier Vereinen des Landes Sachsen, je drei von Sachsen-Anhalt und Thüringen, je zwei von Mecklenburg und Brandenburg geht es um den Titel des Ost-Oberliga- Meisters, clen folgende Vereine umwerben: Sd Dres- den- Friedrichstadt, SG Meerane, 288 Indu- strie-Leipzig, BSG Horch-Zwickau, BSG Er- furt, Sg Altenburg-Nord, BSG Gera- Süd, 288 Falle(als Titelverteidiger), S8 Ein- tracht-Stendal, BSG Dessau, BSG Babelsberg, BSG Grube-Marga, Sd Wismar-Süd, SG Schwerin Die Zonenligasüdwest wird erst am 11. September mit ihren Meisterschaftsspielen beginnen. Während der I. FC Kaiserslautern und Trier-Kürenz spielfrei bleiben, stehen sich dann in Gruppe Nord gegenüber: VfR Kaiserlautern— Mainz 05, Andernach— Worms, Kirn— Neuendorf, Oppar— Pirma- sens, Eintracht Trier— Phönix Ludwigshafen, Weisenau— Landau und Engers— Neustadt. Das Programm der Gruppe Süd sieht am ersten Kampftag am 11. September fol- gende Treffen vor: VfL Konstanz— VfL Frei- burg, Fortuna Freiburg— ASV Villingen, SSV Reutlingen— S8 Friedrichshafen, VfL Schwenningen— SV Kuppenheim, Sc Ra- statt— 16. Teilnehmer, Sportfreunde Lahr— ZV Tübingen, ASV Ebingen— SV Offenburg, Eintracht Singen— Spygg. Trossingen. Der 16. Platz soll am 4. 9. zwischen Sc Baden- aden und SV Hechingen vergeben werden. An diesem Sonntag ist das sportliche Ge- schehen hier noch etwas mager. Die Fußballer beginnen mit ihren Rundenspielen erst am 11. September, während die Handballer bereits morgen ihr erstes Debüt in der neuen Saison geben. In Seckenheim spielt nur die FSG. Während die Fygg. 98 zum fälligen Rückkampf in Dossenheim gastiert. Die beiden Handball- vereine sind in Bretten bezw. Schriesheim Spielgegner. * FSG. Seckenheim— TSV. Viernheim. Die FSG empfängt die spielstarken Viern⸗ heimer zu einem Freundschaftsspiel. Hier haben die Einheimischen etwas gut zu machen, denn in dem Vorspiel mußten sie sich mit 7: 2 ge- schlagen geben. Eine Niederlage, wie sie die Fsd in ihrer kurzen Spielzeit nicht erfahren bat. Viernheim, verstärkt durch Spieler der Amicitia, wird in der Verbandsrunde ihrer Gruppe ein wichtiges Wörtchen mitzusprechen haben, Vorausgesetzt, wenn sie nich Schwan- kungen unterliegen, die so oft bei solchen Vereinen zu verzeichnen sind. Die Freunde und Anhänger der FSG sowie das sportfreudige Publikum wird deshalb auf dem neuen Sport- platz an der Hühnerfarm ein interessantes Spiel zu sehen bekommen. Vorher untere Mann- schaften. 8 Die Fußballvereinigunę 98 bestreitet in Dossenheim das Rückspiel gegen den dortigen Fußballverein. Das Vorspiel in Seckenheim wurde knapp mit 3:2 verloren. Die starke Dossenheimer Mannschaft dürfte auch auf eigenem Gelände wieder den Sieg davontragen. Wenn auch zu berücksichtigen ist, daß 98 auf fremden Gelände sich oft besser zurechtfand, als in der heimischen Umgebung. Allerdings muß Seckenheim dieses schwere Spiel, das den letzten Probegalopp vor der Saison bedeutet, mit Ersatz bestreiten. Mit Zuversicht geht die junge Mannschaft der Fygg. in diesen schweren Kampf und es bleibt zu hoffen, daß sich das Mannschaftsgefüge unter der Leitung des bewährten Trainers Wahl weiter günstig entwickelt und so Anschluß an die frühere Spielstärke wieder findet. * Der Kampf um die Punkte beginnt. Zuversichtlich sieht man im Lager der 98er Handballer dem Beginn der Punktespiele am morgigen Sonntag entgegen. Kann man sich doch auf die bewährte Elf, die in harten Kämpfen den Aufstieg in die Verbandsliga sicherte, stützen, in der nur der langjährige erfolgreiche Tormann Stamm durch einen Nach- Wuchsspieler ersetzt Wird. 7 Mannschaften (Schüler, Jugend und Aktive) sorgen dafür, daß der neue Trainer Gehr ein reichhaltiges Arbeitsfeld findet. Zu dem ersten fälligen Verbandsspiel reisen die 1. und 2. Mannschaft nach Bretten, das zu Hause schon oft einen schwer zu schlagenden Gegner abgegeben hat. Wenn auch zwei der Stammspieler nicht zur Verfügung stehen, 80 könnte doch, wenn auch nach hartem Kampf, mit einem knappen Sieg der Einheimischen gerechnet werden. Daneben treten die 3. und die Jugend auf den Plan, deren Gegner Fried- richsfeld bezw. VfL. Neckarau sind. * Saisonauftakt beim Tb. Jahn. Mit 6 Mannschaften geht der Tb. Jahn in die diesfährige Verbandsrunde. Die letzten Probe- galopps lassen erwarten, daß auch diese neue Spielrunde wieder guten Sport bringen wird. Die verjüngte Mannschaft hat das spielerische Zeug in sich, bei einigermaßen Beteiligung von„Fortuna“ sich gut aus der Affaire zu ziehen. Gleich am Sonntag gilt es sich einer delikaten Aufgabe zu entledigen. Der spielstarke TV. Schriesheim ist der erste Gegner, bei dem es hart auf hart gehen wird. Das Spiel ist Ab- schluß eines Turnfestes der Gemeinde Schries- heim und wird so sicher viele Zuschauer auf den Plan rufen. Die Jugend, die im letzten Jahr besonders gut abschnitt, hat am Sonntag in Seckenheim den TV. 1846 zu Gast. beginn 16 Uhr auf dem Waldsportplatz. Die Alten Herren, immer noch rüstig mit von der Partie, treten voraussichtlich gegen die alten Herren des VfR an. Vorbemerkt sei schon heute, daß am über- nächsten Sonntag die Freunde der Leichtathletik Wieder ein Leckerbissen erwartet, denn an Spiel- diesem Tag steigen auf dem Waldsportplatz die Vereinsmeisferschaften und das gesamte Abturnen des Vereins. Fufßball-Schnitzel Auf der Sporthochschule Wedau bei Duis- burg soll im kommenden Jahr der Deutsche Jugend- Fußballmeister ermittelt werden. Teil- nahmeberechtigt sind die Jugendmeister von Süd-, West- und Norddeutschland sowie der Sieger aus dem Spiel Berlin gegen französi- sche Zone. Die fünf deutschen Ober- und Zonenliga- Vereine, die aus der Schweiz zurückgekehrt sind, haben acht von elf Spielen bei 47:21 To- ren gewonnen. Das Treffen des Deutschen Meisters VfR. Mannheim gegen FC. Brugg nannte der Züricher„Sport“ eine Offenba- rung. Die deutschen Radsport-Meister Ii deutschen Radsport sind alle Titelkämpfe des Jahres abgeschlossen und die neue Mei- sterliste lautet: Amateure: 1000 m Sprint, W. Trost (Köln). 1000 m Sprint, Jugend, Schwab(Her- persdorf). 4000 m Verfolg.: Schäfer Frankf.). 4000 m Vierer: RC. Herpersdorf. Vierer Ver- einsfahren(Straße): RV. 1889 Schweinfurt. Straßen-Einzelrenn.: Schürmann(Hombruch). Straßenr. Gugend): G. Ziege(Schweinfurt). Berufs fahrer: 1000 m Sprinterr.: Vog- genreiter Nürnberg). 100 km Mannschaftsr.: Holthöfer/ Pankoke(Bielefeld). 500 m Ver- folgungsr.: H. Schwarzer Nürnberg). Straßen Einzelr.: Otto Ziege(Berlin). Steherr.: Walter Lohmann(Bochum). Die meisten Titel, insgesamt sechs, sind also an den Süden gefallen, während der We- sten vier und Berlin eine Meisterschaft er- obern konnte. 8(ISE) Länderwertung der Kopenhagener Weltmeisterschaften 1949 (ISE) Regenbogentrikots und Medaillen der diesjährigen Radweltmeisterschaften sind ver- teilt. Italien hat in Kopenhagen als einziges Land zwei Weltmeistertitel erobern können, aber das ist ein schlechter Trost dafür, daß es in der Nationenwertung von den Hohlän- dern überflügelt wurde. Mit 10 Pkt. verwiesen die Holländer die Azzuris, die 1947 und 1948 auf dem ersten Platz standen, auf den zwei- ten Rang(8 Pkt.) England und Luxemburg schoben sich überraschend auf den dritten und vierten Platz, während Frankreich dm Vorjahr Zweiter) nud Belgien(im Vorjahr Vierter) zurückfielen. Die Schlußbilenz lautete: Land Hyumkte Holland 10 Italien England Luxemburg Dänemark Belgien Australien Frankreich 9. Schweiz 10. USA 8 5* N 1 en go do do c d o c e No Lübeck— St. Pauli Hamburg Vereins- Kalender 1 . KARL RITTER Herren,, Concordia Hbg.— Braunschweig VIB Oldenburg— VfL Osnabrück Turnverein 98(Handballabteilung). Morgen Sonntag spielt die 1. und 2. Mannschaft in Bretten. Treffpunkt in der Turnhalle. Abfahrt 11 Uhr mit Auto. Die Adugend spielt um 10.30 Uhr in Neckarau. Abfahrt 9.30 Uhr per Rad. Die 3. Mannschaft spielt in Friedrichsfeld. FSG.(Abteilung Fußball). Morgen Sonntag spielen folgende Mannschaften: 15.00 Uhr: I.— Viernbeim I. 13.45 Uhr: II.— Viernheim II. 10.00 Uhr: Privat— Phönix Mannheim. In Sandhofen: Jungliga und Jugend. Abfahrt 8.30 Uhr Seckenheim SCHNEIDERMHEISTER Hauptstr. 131 Das Fach- Geschäft für moderne Herren- und Damen-Maß kleidung Vertraut 8 in allen vorkommenden Arbeiten der Schneiderei Damen- und Kinderbekleidung Stoffe aller Art KAUFHAUS WIESER-ILLI Mannheim-Seckenheim/ Hauptstraße 153 5 ee e Ab Vereinshaus. Männergesangverein 1861. Unsere Proben finden jetzt wieder jeden Samstag, 20.30 Uhr statt. Sangesfreudige Herren Sind jederzeit herzlich willkommen. Beteiligung am Bazar. Treffpunkt Sonntag 19.30 Uhr am Kirchplatz. 9 eh röl nähe. euern Liedertafel. Heute Samstag, 20.30 Uhr, beginnen unsere regel- mäßigen Proben. Restloses Erscheinen erforderlich. Be- teiligung am Bazar. SN d Ich biete an: Ottene Weine 1948 er Zellertaler 55 1948 er Nahe 5 ute aud billige lueine 1948 er Rheinhessischer Weißwein, Ltr. 2.60 Ltr. 2.80 Litr. 3.— N Juoudas Becl Tabakwaren Groß handlung MANNTIEINM-SECKENTLHEILNI Offenburgerstr. 49— Fernruf 47136 Großbertrieb scimtlicher Tabaſterzeusnisse, 1e Zigarren, Zigaretten, Rauch und Hautabaſt usw. Günstige Bezugsquelle für Wiederverkäufer Fachmännische Ausführung sämtl!. Schrotarten, sowie Haferquetsche mit modernsten Maschinen Thomas FRITZ, Muller Mhm.Seckenheim, Freiburgerstr. 18 1 Knaben: und Flaschenweine ½ Fl. ohne Glas ab 2.30 Lixöre, Eckes Edelkirsche .„ Edel-Likör e„ Drey-Drey Sekt, Gennheimer Goldkarte 8 Privat * 5 l Steinhäger Weinbrand, Weinbrand-Verschnitt, ½ Fl. O. Glas 8.50 5 9 ½% Krug 5.50 0 Mannheim-Seckenheim, Gengenbacherstr. 7 % El. 7.50 % Fl. 750 3 4 Mbert Möll a„ ö 1 Weinhandluns N Eugen Sohliek, gelernter Welnküter, Weinhandlung Mannheim · Sectenfieim, Freiburgerstr. 57 KELTEREI/ BRENNEREI umu u veikaufen! 1 Gummirolle N (5 Tonnen Tragkraft) 1 Zweispänner-Bo 1 neuer Unterwagen 1 Zweispänn.-Mänmaschine 2 Saateggen 2 Eiseneggen 1 Jauchefaß(Ble rdwagen 000 Ur. (echt Lede Zu verkaufen. 2 Mädchenschulranzen gut erhalten, Klein, Kloppenheimerstr. 49 Habe mein und sonstige landw. Geräte Stroh und Heu Wohnhäuser Baupl Grundstücke Wald und Wiesen Bestellungen auf NMMos obst 8 lieferbar im Oktober werden sofort entgegengenommen.. 85 Ernst Sponagel, Ipfelweinkelterei. erten Kundschaft bringen dir unseren ie neuen Bedienu Schaufenstef! ng spr isse N N jeder Mahlung d ä„Seckenheim, Staufenerstr. 6 ( benrich Brosch schrotmöhlen- Betrieb 8 Auto- Transporte a Friseur-Salen EE in empfehlende Erinnerung. 5 samtliche Betreldearten Katharina Barth WW. Freiburgerstraße 35 Hiermit bestelle ich zur regelmäßigen Bestellschein Lieferung den. „Neckar Bo aus künfte und Beratungen werden erte die Heimatzeitung für den tadttell Seckenhelm u. Umgebung Bezugspreis monatlich 1.45 DMI. zuzüglich 20 Pig. Trägerlo! Han- und Fernverkehr 7036 Name: Beruf berw. Firma: