T—A.. . 1255 e 0 eee Erscheint: samstags. Frei montags, mittwochs Haus 1.65, und im Verlag abgeholt 1.45, durch die Post 1.45 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: meterzeile 15 Pfg. die 6-gespaltene Milli- Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden tionen Ende des Monats zusammentritt, er- hofft man in Griechenland wirksame inter- nationale Maßnahmen, die den Grenzver- „ N der ire ſetelten Albanien: Nr. 3 Montag, den 5. September 1949 1. J 49. Jahrgang VON GESTERN AUF HEUTE Montag, den 5. September Es mag insgesamt mit der Häufung vor! Zahlen in den politischen Nachrichten der Gegenwart zusammenhängen, daß auch sehr entscheidende Ziffern heute nicht mehr mit jener Aufmerksamkeit gelesen werden, die Sie eigentlich verdienen. So ging es offenbar mit den Verteiler zahlen der Mar- shall-Plan-Hilfe für das kommende Rechnungsjahr. Schon die Kürzung der Ge- samtsumme um nahezu eine Milliarde Dollar (Von 4,744 Milliarden im Jahr 1948/49 auf 3,776 Milliarden im Jahre 1949/50) muß für die europäischen Länder eine schwere Sorge bil- den, obwohl diese Kürzung mit dem Grund- gedanken des Marshall-Plans, nämlich von Jahr zu Jahr abnehmender FHilfszahlun- gen, übereinstimmt. Wichtiger noch erscheint die Art, wie die Verteilung der um mehr als % geringer gewordenen Gesamtsumme unter den Empfangsländern erfolgt ist. Prozentual am stärksten wurde neben Holland und Frankreich die Hilfe an die Trizone gekürzt, die statt 509 800 000 Dollar nur mehr 348 200 000 Dollar bekommen wird. Auf der anderen Seite stehen aber Erhöhungen der Zahlungen an Griechenland, Island, Norwegen, Schweden und die Türkei. Auch ein überzeugt zivilisti- Scher Zeitungsleser wird daraus entnehmen, daß diese Erhöhungen sämtlich Länder be- treffen, denen vom amerikanischen Stand- punkt aus eine besondere militärische Bedeu- tung zukommt. Die Schlußfolgerung drängt sich daher auf, daß die Marshall-Plan-Hilfe schon im zweiten Jahr ihres Bestehens keine rein wirtschaftlich bedingte Unterstützung ist. sondern bestimmte Funktionen im Gesamt- plan der amerikanischen Außen- und Militär- Politik hat. Unter diesem Gesichtspunkt aber scheint die wesentliche Kürzung der Gelder für Westdeutschland mit den strategischen Plänen übereinzustimmen, die die„Rhein- Iinje“ als Verteidigungsgrenze ins Auge ge- faßt haben Neben den reinen Zahlen sind die Begleit- worte zu der Neuverteilung der Marshall Hilfe, die in dem Bericht der OEHC(Orga- on für die wirtschaftliche Zusammenar- it Burobas) zu finden sind, für alle euro- päischen Länder wenig trostreich. Die Ver- fasser der Denkschrift, Robert Marjolin und Paron Jean Snoy erklären darin unumwun- den:„Wenn wir einst glaubten, daß die eu- rohälsche Erholung rasch genug vorangehe. unn die Gesundung Europas bis zum Jahr 1952 möglich zu machen, müssen wir heute zugeben, daß der Grad des Fortschrittes nicht genügt. Das Dollarproblem ist trotz sener Bedeutung in der Situation der letzten zwei Jahre nicht auf dem Wege zur Lösung. Das ist nicht nur ein europäisches Problem. es ist ein Problem so gut für die Vereinigten Staaten wie für Europa und ebenso für die gAn Ze freie Welt.“ Das Dollarproblem steht nun bei den am 7. September beginnenden Beratungen zwi- schen den Finanz- und Außenministern der USA, Großbritanniens und Kanadas im Mit- telpunkt. Wollen wir hoffen, daß die drei Mächte dabei auch an jene europäischen Staa- ten denken, die bei den Beratungen nicht an- wesend d! Denn, wie gesagt, es ist„ein Problem tür die ganze freie Welt“, S. „Ian der albanischen Grenze nicht Halt e machen“ Gefährliche Tendenzen in Athen Athen(Radio Athen). Der griechische Außenminister Tzaldaris erklärte nach seine! Rückkehr aus London auf einer Pressekon- renz, in London seien jetzt Verhandlunger r eine Steigerung der Unterstützung Grie. chenlands durch Großbritannien im Gange gte Pzaldaris, Premierminister Att: 8 ritischen Beamten, mit denen el in London Besprechungen hatte, brächten der Problemen Griechenlands volles Verständni: entgegen. 5 In einer Meldung aus Sofia heißt es, die bulgarische Regierung hätte mehr als 800 griechische Aufständische, darunter einige Verwundete entwaffnet, die am Mittwoch und Donnerstag die bulgarische Grenze überschrit. ten hätten. Aus Athen Wird Welter gemeldet, die öffent- liche Meinung in Griechenland sei empört darüber, daß den Aufständischen die Be- nutzung albanischen Gebiets Sestattet Sei Man sei vielfach der Meinung, nach diesel Provozierung Griechenlands dure Albanien bleibe nichts anderes übrig, als daß die Regie- rungs- Truppen, um einen endgülti, en Sieg dei ler Verfolgung der Aufständischen 8 Hal! banischen Grenze nieht chischen Kreisen ist man sich bewuß 0 ein solches Vorgehen überaus gefährlich.. Da ie Vollversammlung der Vereinten über die Aufständischen sicherzustellen, be hten. Aber in verantwortlichen Srie- desrepublik icht Noluioclie Ciuigrauteuuliuoclit Auf einer Sitzung des Polnischen Volks- rates“ in London gab der Außenministe SO RKOIOWSKkKI der noch amtierenden Exil. regierung vor kurzem einen Uberblick übe deren außenpolitisches Programm. Man maę dazu neigen, den Erklärungen von Exilregie rungen kein allzu großes Gewicht beizumes- sen, aber mit Rücksicht auf die außerordent- lich große Zahl von Polen, die außerhalb ihres Vaterlandes leben, und vor allem mit Rück- sicht auf die starke polnische Emigration ir den USA wird man in diesem Falle solche Stimmen als die Meinung eines beachtlicher Teiles des polnischen Volkes bewerten müssen Wir Deutsche dürfen nicht erwarten, dal sich unter den Außerungen Sokolowskis Hin- weise finden, die sich zu den Hoffnungen un- serer Ostvertriebenen in Beziehung setzen las- sen. Im Punkte der Oder-Neiße- Linie von den Polen sicherheitshalber Oder-Lausit- zer-Neiße-Linie genannt, sind sich alle Polen ohne Rücksicht darauf, welchem Re: Sime sie anhängen, einig. Es mag dahinge- stellt bleiben, ob maßgebende Vertreter de Emigration in früherer Zeit die großen Ge- bietserwerbe im Westen Polens in vollem Um- fange gutgeheißgen haben und einen gegentei. ligen Standpunkt auch noch heute vertreten Angesichts der Rivalität mit dem Warschauei Regime ist es unmöglich, derartige Andeutun- gen zu erwarten. Der Unterschied zwischer den verschiedenen polnischen Auffassunger bezieht sich auf die Ostgrenze Polens. E: ist immerhin erstaunlich, daß Sokolowski die Erreichung der alten Ostgrenze Polens vor 1939 als, das Ziel seiner Subenpolitik be. Zeichnet. 5 Zurckhaltender— 8 ebenso Aettllen an die Warschauer Adresse gerichtet, sprach auf einem Treffen ehemaliger Soldaten der Ge- neral Anders davon, daß es nur bei voller Einigkeit der im Ausland lebenden Polen möglich sei, einst unter ihren eigenen Fahnen in das Vaterland zurückzukehren. Eine andere Blickrichtung wieder spricht aus den Worten des Präsidenten dei Amerika- Polen, anläßlich einer Feier in Chikago. Er meinte, daß Polen zum Schutze dem Besitze von Stettin, Breslau und S auch noch Königsberg erwerben in Friedensvertrag mit Deutschland ge- zen ist, in der Formulierung solche Man kann dazu sagen, daß solange i Forderungen eine zulässige Interessenwahr- nehmung liege. Im allgemeinen aber wird man in solchen Außerungen keine beruhigende Anbahnung zukünftiger stabiler Verhältnisse sehen können. Man muß den Polen jedoch einiges zugute halten. Sie haben vor 135 Jah- ren gewissermaßen das Recht erhalten, al: Fordernde auf das politische Parkett Europa: zu treten. Es wird bei der Betrachtung dei deutsch- polnischen Beziehungen leicht über- sehen, daß sich auf dem Wiener Kongreß 1814 sämtliche europäischen Großmächte dar- über einig waren, Polen nicht wieder als selbständigen Staat erstehen zu lassen. Es ist natürlich, daß ein Volk, dessen Staats- leben unter solchen Auspizien ausgelösch wird, Tendenzen ganz bestimmter Art in seine politische Vorstellungswelt aufnimmt. Die Er- hebung von Forderungen, die das Staatsgebſe anderer betreffen, ist eine Selbstverständlich- keit, und es ist ebenso verständlich, dag das Selbstbewußtsein der politischen Führer sick nicht nach der hinter ihnen stehenden Macht sondern nach der Beharrlichkeit in der Gel- tendmachung für recht gehaltener Ansprüche bestimmt. Einer solchen auf Restitution und Gutmachung gerichteten Grundhaltung ent- springt das über das Ziel-Hinaus- Schießen das das unbefangene Ausland den polnischen Staatsmännern vorwirft, wobei es auf die Grundsätze verweist, die heute die Beziehun- gen der Völker bestimmen, Wie diese Dinge bei einer endgültigen Re- gelung mit der Notwendigkeit, das Problem der deutschen Ostvertriebenen zu lösen, sich Vereinbaren werden, kann niemand voraus: sagen. Mit Recht weisen neben den ständiger Rufen deutscher Politiker auch zunehmend ausländische Stimmen darauf hin, daß das Problem der deutschen Ostver- triebenen und ihre Zusammendrängung im Westen nicht nur eine deutsche Angelegen- heit sei, sondern ein Problem von inter- nationaler Bedeutung. Es besteht we nig Aussicht, daß, sollten die Dinge einmal zur Sprache kommen, der deutschen Stimme viel Gehör geschenkt wird. Die völlige Ver- fahrenheit der deutsch- polnischen Beziehun- zen. die enge Verzahnung mit anderen poli- chen Problemen und die Tatsache, daß bidde Teile sich in der Uberzeugung des Rechts Helinden, macht dieses alles zu einem der schwierigsten Probleme, wohl wert, dag sich die Staatsmännep seiner mit Sorgfalt anneh- Heul. Waldemar Rimann . 7777 Frankreich macht den ersten Schritt Abbau der Handelschranken in Europa G. L. Paris. In Paris wurde amtlich be- kenntgegeben, ab 1. Oktober beseitige Frank- reich eine Reihe von Einfuhrbeschränkunger von Waren, die aus den am europäischer Wiederaufbauprogramm teilnehmenden Staa- ten kommen. Von dieser Maßnahme werden ungefähr 15% der üblichen Einkäufe inner- aalb dieser Gebiete betroffen. Zwischen Frank- reich und anderen europäischen Staaten fin- den weitere Verhandlungen zwecks Abbaues der Handelsbeschränkungen für eine mög- lichst große Zahl von Waren statt. Frankreich hat damit als erstes Land Schritte zur Her- stellung uneingeschränkter Handelsbeziehun- 20 mit anderen am europäischen Wieder- rogramm beteiligten 8 unter- 1. „Raclio- Krieg“ Die Kämpfe haben nachgelassen La Paz(G). In Bolivien haben die Kämpfe in Bolivien zwischen den Regierungstruppen und den Aufständischen nachgelassen. Laut Reuter hat sich dagegen eine Art Rundfunkkrieg ent- Wickelt. Beide Parteien fordern laufend über die in ihrem Besitz befindlichen Rundfunk- stationen die Gegenseite zur Kapitulation auf. Die Rebellen stellten dabei dem bolivianischen Staatspräsidenn Frist bis Sonntag Mit- tag. gaarregierung für politische Autonomie G. L, Saarbrücken. Die Regierung des a Saargebiets veröffentlichte eine Erklärung, in der es heißt, politische Autonomie sei für die Zukunft des Saargebiets die einzig mögliche verfassung. Eine wirtschaftliche Vereinigung Zugehörigkeit zur deutschen Bun- in Einklang 2 U des Saargebiets mit Frankreich sei mit einer isch 200 Millionen mehr Menschen Erhöhung der Lebensmittelproduktion und Geburtenkontrolle notwendig London(BBC). Auf der Konferenz der britischen naturwissenschaftlichen Gesell- schaft, die in Nordengland stattfindet, kam die Weltproduktion an Lebensmitteln zur Sprache. Der Präsident der Gesellschaft, Sir John Russell, erklärte, eine zehnprozentige ET höhung der Lebensmittelproduktion sei unerläßlich, wenn das Ernährungsniveau der Vorkriegszeit wieder erreicht werden solle. Die Bevölkerung der Welt sei innerhalb der letzten 10 Jahre um 200 Millionen ange- stiegen, aber die Lebensmittelproduktion Habe mit der Bevölkerungsvermehrung nicht Schritt! gehalten. Ein kanadischer Lebensmittelsach- verständiger erklärte, er hoffe, Kanada könne 60 Millionen ha zusätzlichen Boden bebauen, Er regte an, Großbritannien solle mehr Fach- leute nach Australien schicken, um zu helfen, Australiens größtes Problem, die Trockenheit, zu bekämpfen. Australien plane bereits eine starke Erhöhung seiner Fiehzucht zu Aus- kuhrzwecken. Der bekannte britische Arzt Lord Howie erklärte, die biologische Lenkung der Mensch- heit durch weitgehende Geburten kon- tbrollen sei unerläßlich. Das Problem dei Ernährung und der Bevölkerungsziffern müsse in weltumfassender Veise geregelt werden Sehr wertvoll für Australien Melbourne(H). Der australische Mini- sterpräsident Chifley hat am Samstag in einer Rundfunkansprache deutsche Wissen- schaftler aufgefordert, nach Australien einzu- Wandern. Er erklärte ferner, daß Australien 5 laufend Reparationslieferungen aus Deutsch- land erhalte und gab zu, daß die deutschen Maschinen und vor allem auch die deut- schen Industrie- Geheimnisse 3 „„ für e seien. 2 Jag sie den Hohn gar nicht m. Der Donau⸗ Schwarzmeer⸗Kanal Von unserem Säüdostkorrespondenten Nachdruck verboten Nachfolgender Sonderbericht unseres Südost- Korrespondenten ist wegen der schwierigen und gefährlichen Beförderungsweise erst jetz in unsere Hände gelangt. Die darin enthalte- nen interessanten Ausführungen sind auf Grund eigenen Augenscheins geschrieben und werden deshalb das besondere Interesse unse- rer Leser finden. S. H. Bukarest. In wesentlich festliche- dem Rahmen noch als bisher wurde der 23. August, der Tag, an dem Rumänien vox fünf Jahren kapitulierte, im ganzen Lande hegangen. Durch einen Beschluß erklärte ihn cter Ministerrat zum Nationalfeiertag. Interessanter als alle Feierlichkeiten, die aus diesem Anlaß stattfanden, dürfte für das Ausland die Tatsache sein, daß im Zusammen- hang mit dem Nationalfeiertag erstmalig das Projekt des Donau- Schwarz meer- Kanales öffentlich in den Vordergrund der Bemühungen um den Aufbau des Landes ge- stellt wurde. Die Vorarbeiten haben begonnen Der Plan ist nicht neu und hat schon seit über hundert Jahren immer wieder zur Dis- kussion gestanden. Die heutigen Machthaber deuten selbstverständlich auch diesen Umstand au ihren Gunsten und betonen, daß die frühe- cen bürgerlichen Regierungen vor der Durchfüh- rung des Riesenprojektes, dem nur ein volks- demokratisches Regime gewachsen sei, zwangs- läufig kapitulieren mußten, da die Grundvorf- aussetzungen für den Kanalbau eben in dei großzügigen Unterstützung durch die Sowjet- union zu erblicken sei. Vorarbeiten vor kurzem begonnen, 3 der Ministerrat schon am 27. Mai des ahres 5 diesbezüglichen Beschluß ge- at att. Der Kanal beginnt bei Cernavoda, durch- Juert die Dobrudscha im Carasul-Tal, durch das sich vor hunderten von Jahren ein in- zwischen eingetrockneter Fluß gewunden ha- ben soll, und mündet nördlich von Konstantze ins Meer. An seiner Mündung sollen Stadi und Hafen Navodari entstehen. Eine neue Eisenbahnlinie, die den Kanal auf seiner Nord- seite flankiert, wird den neuen Hafen auch zu Lande mit Medgidia verbinden und dort auf die Strecke Bukarest-RKonstantza stoßen In Poarta Alba entsteht ein neues großes Plektrizitätswerk. Zehntausende von Arbei- tern sollen im Zusammenhang mit dem Bau des Kanals Beschäftigung finden und das sumpfige, malariaverseuchte Gebiet, das er durchläuft, in eine blühende Landschaft ver- wandeln. 5 Der unheimliche Schatten Die große Bedeutung des Kanals leuchte auch dem Laien sofort ein, wird doch der neus Wasserweg zum Schwarzen Meer unvergleich- lich kürzer sein als der bisherige auf der Do- gau, dessen ständige Schiffbarkeit ohnehin nur mit Hilfe von kostspieligen Baggerarbei- len aufrecht erhalten werden kann. Dazu wird die Eisenbahnlinie Konstantza-Medgidia auf der zumal der Güterverkehr nur unzulänglich bewältigt werden kann, die notwendige Ent- lastung erfahren. Gar nicht hoch genug aber kann schließlich die Entwässerung und Kulti- vierung des bisher brachliegenden Sumpfge- bietes bewertet werden. Die geplanten Siedlungen für die 5 nalarbeiter sollen das Modernste darstellen, Was es auf diesem Gebiet gibt. Sie werden nicht nur mit fließendem Wasser und elektri- schem Licht, sondern auch mit Rundfunk- anlagen, Lichtspieltheatern usw. ausgestattet sein und infolgedessen ausgezeichnete Propa- gandazentren für die weitere Sowjetisierung des Landes bilden Gleichzeitig aber werden sie ohne Zweifel auch die Orte sein, in denen man in Zukunft die Masse der Zwangsver- bflichteten des Landes zu suchen haben wird, und dies ist der unheimliche Schatten, der heute schon auf dem ohne Frage erolzzütgzigen Projekt lastet. Zum höheren Ruhme Stalins Wie alles, was heute im Lande geschieh letzten Endes„der unermeßlichen Güte völkerliebenden Führers Stalin“ zu verda ist, so wird auch der Donau-Sschwarzm Kanal zu seinem höheren Ruhm Sebaut. Huldigungen, die ihm im Zusammenh ng dem 23. 1 dargebracht wurden schreiten t nur das bisher gewohn dern jedes erträgliche Maß. Aber heit scheint schon derart abgestu Jer 2. B. in den Versen 5 Aas hiesige„deutsche“ versteigt: 5 Der 23. N Rei. Die starken Arbeitshände— frei 5 Arbeit W. 8 Jedenfalls haben die Deufſche Politik MecCloy zur Eröffnung des Bundes- parlaments Ein demokratischer Staat von dauerndem Bestand soll geschaffen werden v. W. Frankfurt/ M. Der amerikanische Hohe Kommissar in Deutschland, MecCloy gewährte dem Berichterstatter einer ameri- kanischen Rundfunkgesellschaft eine Unter- redung über die Probleme und Aussichten dei neuen feutschen Bundesrepublik, die vom Sender Frankfurt übertragen wurde. MecCloy sagte, die ganze Welt, die die Er- öffnung des neugewählten deutschen Parla- ments mit gespannter Aufmerksamkeit ver- kolgen werde, hoffe, daß in Deutschland nun endlich ein friedliebender demokratischel Staat von dauerndem Bestand geschaffen werde. Weiter sagte MeCloy, er gehöre ge- wiß nicht zu jenen, die an der Mentalität des deutschen Volkes verzweifeln. Er nabe nicht vergessen, daß Deutschland einstmals wenn auch nur für ganz kurze Zeit, in der libera- len Ideenwelt Europas eine führende Stel- lung eingenommen habe. Um einen demokra- tischen Staat zu schaffen, so fuhr Mecloy kort, müßten die leitenden Politiker Deutsch- lands sich vor allem stets die Fehler ihrer Vorgänger vor Augen halten. Sie müßten aui Parteigezänk verzichten und alles daran zetzen, durch patriotische und auf das Wohl der Allgemeinheit gerichtete Bemühun- gen den neuen Staat auf feste Grundlagen zu stellen. Schon einmal sei die demokratische Regierungsform in Deutschland infolge poli- tischer Zwistigkeiten zusammengebrochen. Die geue deutsche Regierung müsse sich die Wah- cung der Würde des Einzelmenschen zur Auf- gabe machen und dürfe nicht davon ausgehen, das Leben der Bevölkerung in starre Formen zu zwingen. Freiheit aller Männer und Frauen müsse das erste Ziel der neuen Regierung sein. Die Hohen Kommissare, so erklärte Mecloy weiter, würden in Zukunft hauptsächlich eine überwachende Tätigkeit ausüben. Ihre Voll- machten seien jedoch ausreichend, um ihnen unmittelbares Eingreifen zu ge- statten, falls die neue deutsche Bundesregie- gung die in sie gesetzten Erwartungen ent- tauschen sollte, oder wenn sich Strömungen zeigten, die eine friedliche Entwicklung be- drohen könnten. Der Papst über die soziale Ordnung A. C. Bochum. Anläßlich des Deutschen Katholikentages in Bochum hielt der Papst eine Rede in deutscher Sprache über den Sen- der des Vatikans, in der er die Anschauung der Kirche über die sozlale Ordnung darlegte. Diese soziale Ordnung, so sagte der Papst, ruhe auf den drei Grundpfeilern der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der christli- chen Nächstenliebe. Ihr Ziel sei, den offen- sichtlichen Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit durch ihre Verschmelzung zu einer hö- heren Einheit aus der Welt zu schaffen. Das kürzlich veröffentlichte Dekret des Papstes gegen die Kommunisten habe nichts mit dem Gegensatz zwischen reich und arm oder Ka- pitalismus und Marxismus zu tun, sondern solle ein Bollwerk gegen die Gottlosigkeit des Rommunismus schaffen. Zum Abschluß des deutschen Katholikenta- ges wurde eine von der katholischen Arbei- terorganisation ausgearbeitete Resolution an- genommen, in der ein vereinigtes Europa ge- fordert wird. In der Resolution wird eine Sovfalisierung abgelehnt, die so weit gehe, daß alle wirtschaftliche Macht im Staat zu- sammengeballt werde. Zur Entnazifizierung wird betont, daß diese nur neues Unrecht er- zeugt und das Vertrauen zur Gerechtigkeit geschwächt habe. Gleichzeitig wird die Wie- dergutmachung für die Opfer des National- Sozialismus auf Bundesbasis gefordert. Auch der Lastenausgleich müsse für die Opfer des Krieges sofort in Kraft treten. In der Ent- schließung grüßten die deutschen Katholiken alle deutschen Kriegsgefangenen und Deut- schen, die aus anderen Gründen in der Fremde festgehalten werden. Vor endgültigen Beschlüssen Besprechungen um die Koalitionsregierung A. C. Bonn. In Bonn treten am Montag die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, der Freien Demokraten und der Deutschen Par- tei zu ihren konstituierenden Sitzungen zu- sammen. In den Besprechungen sollen end- gültige Beschlüsse über die Bildung einer westdeutschen HKoalitionsregierung ge- faßt werden Wie aus Kreisen des Zentrums verlau- tet, will die deutsche Zentrumspartei nach Zusammentritt der Bundesregierung erneut versuchen, in der französischen Zone zuge- lassen zu werden. Zusammensetzung der Bundes versammlung V. W. Bonn. Die Wahl von Vertretern durch die elf westdeutschen Landtage für die Bun- desversammlung wurde am Samstag abge- schlossen. Die 402 Vertreter der Landtage werden zusammen mit den 402 Vertretern des Bundestages am 12. September den Bundes- präsidenten wählen. Als Ergenis der Wahlen werden die CDU und die SPD je 279 Vertre- ter in der Bundesversammlung haben. Die FDP hat 88, die KPD 40, die Baernpartei 34, die Deutsche Partei 28, die wirtschaftliche Wiederaufbauvereinigung 24, die Zentrums- partei 21; die restlichen Parteien haben 11 Vertreter. Aus Anlaß der Eröffnung des deutschen Bundestages am 7. September werden die Bi- schöfe Dr. Dibelius für die Protestanten und Kardinal Frings für die Katholiken feierliche Gottesdienste abhalten. „Die größten Gruppen entwurzelter a Menschen“ epd. Washington. Uber die deutsche Flüchtlingsfrage sprach vor dem„Se- gaatsausschuß für das Gerichtswesen„der stell- vertretende Sekretär im„Nationalrat zur Ver- ainderung von Kriegen“ James Finucanes. Er verwies darauf, daß es sich bei den neun Millionen, die in den deutschen Westzonen leben und den vier Millionen in der Sowjet- zone um„die größte Gruppe entwurzelter Menschen“ handle.„Es ist nur zu gut bekannt, wie diese Menschen hinausgejagt wurden, aber kein Mensch, außer ihnen selbst, kann sich auch nur annähernd ein Bild von den Tragödien machen, die sich bei ihrer Ver- treibung abgespielt haben. Sie zogen in ein Jebiet, Wã o 40% der Vorkriegswohnungen dem Bombenkrieg zum Opfer gefallen waren. Ih- gen gegenüber ist unsere Verantwortung eine dreifache: Durch Potsdam haben wir sie dort- ain gebracht, wo sie heute sind. Als Besetzer Deutschlands sind wir auf Grund der Genfer Konvention für sie verantwortlich. Wollen wir zum zukünftigen Weltfrieden beitragen, 8e sind wir es ihnen und uns schuldig, auf lange Sicht alles zu tun, ihnen in ihrer Not zu helfen.“ VOM IA GE Ausbau der Volkspolizei. Die Volkspolizei Jer sowjetischen Besatzungszone veranstaltet zur Zeit in vielen Orten der Sowjetzone Wer- devor führungen. In der Gegend von Hoyers- Werdla nahmen Einheiten der Volkspolizei an Feldübungen der sowjetischen Besatzungs- truppen teil. Dabei wurden auch schwere Ge- schütze eingesetzt. In Weimar wurden weitere 3000 Polizisten kaserniert. Auf dem von den Sowjets benutzten Flugplatz Burg bei Magde- burg werden Einheiten der Ostzonen-Volks- polizei in sowjetischen Flugzeugen ausgebildet. Jugoslawische Aussteller gefährden Messe- krieden. Jugoslawien ist von der Teilnahme an der bulgarischen Industriemesse ausgeschlos- sen worden. Die bulgarische Regierung er- klärte, die jugoslawischen Aussteller seien nicht imstande, den friedlichen Ablauf der Messe zu garantieren.(H. Sch.) „Berliner Ballade“ prämiert. Der deutsche Comedia-Film„Berliner Ballade“ wurde bei den internationalen Film-Festspielen in Ve- nedig mit einem internationalen Preis für besonderen Verdienst ausgezeichnet.(R) e Du zo ernſt für Deine Jahre biſt. Ich ließ Dich früh viel In Sachen Malmedy- Prozeß. Zwei Mitglie- der der Untersuchungskommission für das Verfahren im Malmedy- Prozess, zwei ameri- kanische Senatoren, trafen in Bremerhaven ein. Die Senatoren werden prüfen, ob im Malmedy- Prozeß völkerechtswidrige Maßnah- men angewandt worden sind.(NWR) Das größte Landflſugzeug der Welt. Das zur- zeit größte Landflugzeug der Welt, eine bri- tische Neukonstruktion, stieg am Sonntag zum ersten Mal zu einem Probeflug von 27 Minu- ten Dauer auf. Das Flugzeug wiegt 130 Ton- nen und ist mit acht Motoren und einem zehnrädrigem Fahrgestell ausgestattet.(BBC) „Für Verbesserung der Landessitten“. In der Hauptstadt von Venezuela wurden im Zuge einer Polizeiaktion die sich für die Verbes- serung der Landessitten einsetzt, 50 Männer verhaftet, weil sie Frauen auf der Straße an- gesprochen oder ihnen etwas nachgerufen hatten.) „Nahrung aus dem Meer“— in England. Auf der Jahrestagung der Britischen Vereinigung zur Förderung der Wissenschaften wurden ua. Vorträge gehalten über die Verwendung von Seetang als Futtermittel. Eine Wissen- schaftlerin erklärte, gewisse Arten von See- tang enthielten nicht nur Nährwert, Haustiere fänden sie auch schmackhaft. Diese Futter- mittel sollten bei der gegenwärtigen Welt- knappheit an Futtermitteln nicht unberück- sichtigt gelassen werden.(BBC) Neufassung der Berufsordnung für Arzte. Die Hauptdelegierten- Versammlung des 52. deutschen Arztetages beschloß eine Neufassung der Berufsordnung. Diese schließt sich weit- gehend an das vom Weltärztebund beschlos- sene Genfer Gelöbnis an. Die in der Berufs- ordnung enthaltenen Richtlinien regeln u. a. die ärztliche Gewissensfreiheit, die Schweige- pflicht und Maßnahmen für das keimende Le- ben und das kollegiale Verhältnis der Arzte untereinander.(NW Pieck zum deutsch- polnischen Verhältnis, Nach seiner Rückkehr aus Polen erklärte der SED- Vorsitzende Wilhelm Pieck, die friedliche Zusammenarbeit zwischen dem deutschen und dem polnischen Volk sei die beste Garantie für der Frieder der ganzen Welt. Bekannt- lich hatte Pieck in Warschau erklärt, die Oder-Neiße-Linie stelle eine Grenze des Frie- dens dar.(I) Die Handels vereinbarungen mit Bulgarien. In den kürzlich getroffenen Handelsvereinba- rungen zwischen Bulgarien und Westdeutsch- land sind Lieferungen im Werte von 3,34 Mil- lionen Dollar vorgesehen. Westdeutschland erhält u. a. Weintrauben, Käse und Fett und liefert dafür Lastkraftwagen, Textilien, Ma- schinen, Ersatzteile, Eisenwaren und Chemi- Kalien. bt) Französische Spende für die Opfer von Früm. 50 000 DM für die Opfer der Explosionskata- strophe von Prüm wurden von dem französi- schen Gouverneur der pfälzischen Landes- regierung übergeben. Der Gouverneur über- gab die Spende im Auftrag des französischen Außenministers Schuman und des französi- schen Hohen Kommissars für Deutschland Frangois-Poncet. H) 12 Schülerinnen ertrunken A. C. Düssel dor f. 12 Mädchen ertranken am Samstag in einem Wasserkühlbecker einer Fabrik im Rheinland. Die Klasse badete mit ihrer Lehrerin. Die Mädchen rutschten aus und glitten dabei in den stark abfallenden Teil des Beckens. Die Ertrinkenden hielten sich an ihren Klassenkameradinnen fest und zogen diese mit sich. Die Lehrerin, die als einzige schwimmen konnte, rettete vier Kin- der. Die 12 anderen Kinder konnten nach etwa 20 Minuten durch herbeigerufene Re. tungsschwimmer nur noch als Leichen gebor- gen werden. Die 26jährige Handarbeitslehrerin Za cha- ri as, in deren Anwesenheit die Schülerinnen ertrunken sind, befindet sich im Zustande see- lischer Depression in einem Gummersbacher Krankenhaus. Sie wurde unter behördlichen Schutz gestellt, weil die Bevölkerung über das Verhalten der Lehrerin um so erregter ist, als das aden in dem Wasserbecken ver- boten War. W A2 zuzureden. Das muß man a Reform des tchechischen Schulunterrichts In allen tschechoslowakischen Unterrichtsan- stalten vom Kindergarten bis zur Universitat werden in diesem Monat neue Lehrbücher eingeführt, die wie es heißt, den Schülern den Weg zum Aufbau des glücklicheren sozia- listischen Morgen weisen sollen. Gleichzeitig wurde angeordnet, daß täglich Vorlesungen über Marx und Lenin abgehalten werden und Unterricht in der russischen Sprache erteill werden muß.(R) Wünschelrutengänger fand die Quelle S. Essendorf/ Ulm. Zur Erschließung einer neuen Wasserversorgungsquelle warb die Gemeinde einen Wünschelrutengänger aus Bernstadt an, dem es sehr bald gelang, zwi- schen 4,5 und 5,5 m Tiefe die Hauptader unter- irdischer Quellen festzustellen. Die angestell- ten Bohrungen zeigten ein positives Ergebnis und bald werden alle Essendorfer Bauern ausreichend mit Wasser versorgt sein. Ein Haus eingestürzt E. F. Gammertingen. In einer der letz- ten Nächte stürzte das land wirtschaftliche Anwesen des Kürschners Karl Göggel ein. Die Bewohner des Hauses kamen wie ein Wunder mit dem Schrecken davon. Seit Jahren be- stand bei dem Anwesen Einsturzgefahr. „Herkules“ des Schienenstranges M. P. Ravensburg. Erst in diesem Jahr entstanden ist der mächtige Kranwagen der Deutschen Eisenbahn, der am 1. September auf dem Ravensburger Güterbahnhof erprobt Wurde. Er hob einen Prüfwagen— ein für solche Erprobungen hergerichtetes Unterge- stell einer ausgedienten Lokomotive, das mit ganzen Paketen von Eisenschienen, großen Stücken schwerster Doppel-T- Träger und einem Pack massiver Eisenbalken von 330 bis 410 kg Stückgewicht bepackt war— glatt von den Schienen. Das Gesamtgewicht der Prüf- last betrug 71 to, während als praktische Höchstlast nur 57 to, also 25% weniger, vor- gesehen sind. Es handelt sich um einen der Vier neuesten Kranwagen der Eisenbahn, der im Wilhelmsfavener Werk einer Osnabrücker Firma gebaut worden ist. 5 Auch in Meersburg ein Spielkasino Meersburg(SWE). In diesen Tagen Wer- den die Räume des neuen Meersburger Spiel- kasinos dem Publikumsverkehr übergeben. Der Spielbetrieb darf jedoch noch nicht auf- genommen werden, bis die Konzession für die „rollende Kugel“ erteilt ist. Träger des Unter- nehmens ist die Münchner Spiel-Casino-Ge- sellschaft. Knüppeldamm zum Wildsee wieder begehbar E. WII dba d. Viele Schwarzwaldwanderer werden es der Kur- und Stadtverwaltung Wildbad sowie dem Revierförster von der „Großen Tanne“ zu danken wissen, daß der in den Kriegs- und Nachkriegsjahren allmäh- lich unpassierbar gewordene, 2,4 km lange Enüppeldamm zum Wildsee-Naturschutzge- biet, der sogenannte Pionier weg, nun Wieder begehbar gemacht wurde. Liebesgaben und Schmugslergewinne (Abt) Fran K fur t. Das amerikanische Zoll- amt in Frankfurt teilt mit, daß das Ein- und Ausfuhramt 30 Firmen in 8 europäischen Län- dern, die sich mit dem Verkauf und dem Ver- sand von Liebesgabenpaketen nach Deutsch- land befaßten, die Bewilligung hierfür ent- zogen hat. Unter dem Vorwand, Lebensmittel- pakete in Deutschland zu Vertreiben, ver- schafften sich diese Firmen Bewilligungen für, die Einfuhr von Lebensmitteln im Werte von mehreren Millionen Pfund Sterling, vor al- lem für Kaffee, Kakao, Schokolade, Zucker und Fett. Diese Lebensmittel wurden jedoch dem Schleichhandel zugeführt. wodurch die Firmen hohe Gewinne erzielten und Deutschland mehrere Millionen Mark an Steuergebühren einbüßte. Eine Bande von 17 Deutschen und Griechen, die in Bremen diesen Schwindel mit Lebensmitteln betrie- ben, wurde verhaftet. Gegen andere große Firmen, die sich mit dem internationalen Versand von Liebesga- penpaketen befaßten, sind die Untersuchungen noch im Gange. NN ee l les dem fall überlaſſen. Im r Die Mutter vom Aynelhof Roman von Margarete Neidl (Renate Halden) Urheberrechtſchuz Verlag Aug. Schwingenſtein, München. 2. Fortſetzung Nachdruck verboten Aber wie war ihr zu helfen? Er hätte ſie viel⸗ leicht doch fragen ſollen, obwohl bei Eliſabeths verſchloſ⸗ ſenem Weſen eine aufklärende Antwort kaum zu erwarten war. 2. Kapitel Als Eliſabeth nach Hauſe kam, wollte ſie in ihr Zim⸗ mer eilen, aber das Stubenmädchen berichtete ihr, ſie möchte gleich in den Salon kommen. Nach einer herzlichen Be⸗ grüßung ſagte die Mutter, daß eine Einladung hier ſei, die man unmöglich abſchlagen könne und daß Eliſabeth ja doch nicht zu einem Bücherwurm geſchaffen ſei und einmal mitgehen ſolle. 5 Es war etwas ganz Merkwürdiges in Eliſabeth wach geworden. Sie fühlte ſich auf einmal hellhörig. War die Mutter heute nicht ganz beſonders herzlich? Warum ſollte ſie plötzlich in Geſellſchaft gehen? Sie hatte ſich doch nur dem Studium widmen wollen; hing das am Ende mit dem zuſammen, was ſie heute erlauſcht hatte? Der Vater deutete ſich Eliſabeths Schweigen auf ſeine Art! Er ſagte lachend:„Ueberlege nicht lange, Eliſabeth. Wenn ich Dir zurede, dieſe intime Abendgeſellſchaft zu be⸗ ſuchen, ſo weiß ich, daß dort Menſchen find, die Dir ſicher zuſagen. Ich habe Dich oft genug im Kreiſe Deiner gleich⸗ altrigen Kameraden und Kameradinnen beobachtet. Du fühlſt Dich mehr zu geiſtig hochſtehenden Menſchen hinge⸗ zogen, denn durch Dein vielseitiges Studium biſt Du natür⸗ lich auch viel ernſter als es Deinen Jahren geziemt.“ Zart ſtrich er ihr über den dichten Scheitel und ſagte gedanken⸗ voll:„Vielleicht bin auch ich ein wenig ſchuld daran, daß Menſchenleid sehen.“ 5 5 Einen Augenblick blieb es ſtill, dann ſagte Eliſabeth wie aus tiefen Gedanken heraus:„Wenn ich Dir Freude mache, Papa, dann werde ich ſelbſtverſtändlich dieſe Geſell⸗ ſchaft beſuchen. Du weißt, im allgemeinen bin ich keine Freundin von ſogenannten Unterhaltung n. die mir, ich möchte lagen, leider, oft langweilig wer! Es iſt eigent⸗ lich merkwürdig“, fuhr Eliſabeth fort,„aß ich bis jetzt keine ſo ganz richtige Freundin gefunden habe. Vielleicht iſt es ein wenig meine Schuld, ich glaube, ich bin viel zu wenig mitteilſam!“ 5 s „Oh nein“, sagte die Mutter lachend,„ich könnte Dir einen ganz genauen Grund ſagen, warum Du ſchwer eine Freundin finden wirſt, aber ich ſage ihn Dir nicht, weil Du ſonſt viel zu eitel würdeſt!“ g 5 Der Vater lachte und ſagte dann, daß die Abendgeſell⸗ ſchaft am folgenden Abend ſtattfinde, er aber Eliſabeth es abſichtlich ſpäter geſagt habe, um ihr keine Zeit zu langen Ueberlegungen zu laſſen; denn diesmal müſſe ſie ſchon ein⸗ mal mit. Im übrigen wäre es ganz nett, meinte er, wenn ſie auch einmal dort etwas ſingen würde. 1 ſah ihn ganz erſchreckt an.„Nein, nein“, meinte begütigend lächelnd der Vater.„Ich denke nur, wozu lernſt du jahre⸗ lang ſingen, wozu verſichert Deine Profeſſorin immer wie⸗ der, daß Du ſo große Fortſchritte machſt, wenn Du Deine Kunſt ſo eng in Dich verſchließt. Unſer Gaſtgeber iſt In⸗ genieur Anton vom Aynethof, den ich ſeit vielen Jahren kenne, der aber wegen des Todes ſeiner Frau einige Zeit ganz abgeſchloſſen gelebt hat.“ Eliſabeth war wie gelähmt. Nun ſollte ſie dem Manne begegnen, dem ſie nicht einmal ihren Namen genannt hatte! Sollte ſie ihren Eltern von ihrer Begegnung erzählen? Eine eigentümliche, unerklärliche Scheu hielt ſie da⸗ von ab. Der Vater deutete ſich ihr Erſchrecken anders und ſagte ſofort einlenkend:„Nein, nein Eliſabeth, Du mußt nicht ſingen, wenn Du nicht willſt. Du weißt, daß ich mich immer freue, wenn Du ſingſt, aber es liegt mir ganz ferne, Dir übrigen habe ich eine kleine Ueberraſchung für Dich. Ich habe ganz zufällig zur heutigen Parſtval⸗Vorſtellung vor einem Patienten eine Loge bekommen und es iſt höchſte Zeit, daß Du Dich umkleideſt. Merkwürdigerweiſe haben ſogar die Jungen heute Luſt mitzugehen. Ich kann ja lei⸗ der nicht ſo früh mit, aber ich komme nach. Ich habe noch mehrere Beſuche zu machen und dann hoffe ich euch ſo bald als möglich folgen zu können. 5 Wie Eliſabeth in ihr Zimmer gekommen war, wußte ſie ſpäter ſelbſt nicht. Da ſtand ſie nun, ein Raub der widerſprechendſten Gefühle. Das erſtemal in ihrem Leben war es, daß ein Mann einen ſolchen Eindruck auf ſie ge⸗ macht hatte, daß ſie ſein Bild nicht von ihrer Seele weg⸗ wiſchen konnte, und gerade an dem Tag mußte ihr das Schickſal dieſe Begegnung beſcheren, da ihre Seele aufge⸗ wühlt war von dieſer furchtbaren Erkenntnis. War es eigentlich wirklich ſo ſchrecklich? Wer wußte darum? Nie⸗ mand. Aber dieſe Gedanken wurden ſofort in den Hinter⸗ grund gedrängt durch die Erwägung, wie er wohl dieſe abermalige Begegnung aufnehmen würde. Die Einladung war, wie der Vater ſagte, bereits vor einigen Tagen gekom⸗ men, es war alſo ausgeſchloſſen, daß ſie mit der erſten Be⸗ gegnung zuſammenhing. Der Vater hatte 10 ausdrücklich erklärt, daß er ihn ſchon lange kenne. Vielleicht war dies die Urſache, daß ſein Blick ſo prüfend auf ihr geruht hatte. Da fiel ihr ein, daß ſie den Namen ja gar nicht geſagt hatte, ſein Blick alſo eine andere Urſache haben mußte. Naſch erhob ſie ſich, um ſich in fliegender Eile umzuklei⸗ den. Sie hatte ganz vergeſſen, daß ſie ſich ja beeilen mußte! Wie hatte ſie ſich ſonſt über jeden Opernbeſuch gefreut. Heute ſchien es ihr faſt ſchöner, die Einſamkeit ihres Zim⸗ mers genießen zu können. Ein Abſchlagen der Einladung in die Oper wäre aber den Eltern unbedingt aufgefallen, und das wollte ſie nicht. Sie wählte ein einfaches blaues Abendkleid, eilte in das Badezimmer ſich fertigzumachen und hörte auch ſchon die Stimme der Mutter, die zum Fort⸗ gehen ermahnte. Fortſetzung folgt Südweſtd. Nundſchau 8 Danziger protestieren gegen Zwangsansiedlung 5 von Polen 8 EH ei delber g. Vertreter der aus ihrer 10 Heimat vertriebenen Danziger protestierten 111 in Heidelberg gegen die von der polnischen Regierung angeordnete Zwangsansiedlung von Polen im Gebiet der freien Stadt Danzig. In dem Protest heißt es, daß auch die freie Stadt Danzig den Polen nur vo rläufi⸗ 18 gen Verwaltung übertragen worden sei. b Der britische Außenminister Bevin habe im 18 Oktober 1945 erklärt, daß die rechtliche Lage 1 0 freien Stadt Danzig nach Ansicht der r Fr zischen Regierung unverändert sei. 5—— 15 In der Schweiz abgestürzt 8 Lörrach(SWI). Wie aus Ponte im Enga- Ain berichtet wird, fand man den angeblich 89 Jahre alten Heinrich Kremer aus Pforzheim 2— im Val Malat tot auf. Es wird angenommen, 42 daß er bei einem Aufstieg auf den Müselle 12 von der plötzlich hereinbrechenden Dunkel- er heit überrascht wurde, infolge Fehltritts ab- 2 stürzte und so den Tod fand. Ausstellung zeitgenössischer Kunstwerke Heidelberg(SWE). In der Zeit vom hr 4 bis 14. September veranstalten die„Freunde . der bildenden Kunst“ Karlsruhe gemeinsam eL mit dem Künstlerhilfswerk Baden, Karlsruhe, bt eine Ausstellung zeitgenössischer Kunstwerke Ur im Heidelberger Civil Center. 5 Mutter und Tochter überfahren f n Heidelberg(SWE). Eine Frau, die mit d ihrer 14jährigen Tochter die Straße über- iS queren wollte, wurde von einem Jeep über- 2 fahren. Beide Personen wurden in schwer- — verletztem Zustand in die Chirurg. Klinik ne überführt. Es besteht bei beiden Lebensgefahr. 85 Heilmittelmesse in Karlsruhe eröffnet er Karlsruhe(SWR). Am Samstag abend el wurde in der Aula der Gewerbeschule in Karlsruhe in Anwesenheit zahlreicher Ehren- Zäste die 1. Deutsche Heilmittelmesse, sine Veranstaltung der gesamten pharmazeutischen 1 Industrie der Westzonen, eröffnet. Der Prä- 1 ident des Verbandes der leitenden Kranken- n. Zausärzte Deutschlands, Dozent Chefarzt Dr. 12 Elenle, begrüßte die Gäste und umriß die lie gemeinsame Aufgabenstellung beider Veran- 7 staltungen, die erstmalig in dieser Form in 2 Deutschland durchgeführt werden. Interessant War die Mitteilung von Dr. Kienle, daß in anger Zusammenarbeit der medizinischen und ar Jer pharmazeutischen Wissenschaft demnächst er m KFKarlsruhe eine Zentrale für Arzneimittel- ng korschung eröffnet wird. ler Wirtschaftsminister Dr. Veit, der Schirm- ler herr der 1. Deutschen Heilmittelmesse, über- - brachte die Grüße der Staatsregierung und ge hob besonders die Bedeutung der Heilmittel- . messe für die deutsche pharmazeutische und lex Arztliche Wissenschaft hervor. Er übernahm die Ausstellung in seinen Schutz und wünschte ihr einen vollen Erfolg. Ein Rundgang durch die Ausstellung ver- mittelt einen hervorragenden Einblick in den aeuesten Stand der pharmazeutischen Indu- strie und ihrer Erzeugnisse. Ein offizieller Be- Züßungsabend im Badischen Staatstheater schloß sich an. Die eigentlichen Kongreß-Be- ratungen begannen am Samstag vormittag um 3 Uhr mit einer Fülle von Vorträgen. Der Kongreß dauert noch die ganze Woche über an Hundertjahr-Feier bei den Eisenbahnern Karlsruhe(SHZ). In Anwesenheit der Württ.-badischen Minister Steinmeyer(Ver- kehr) und Dr. Veit(Wirtschaft) begingen das Reichsbahn-Ausbesserungswerk Karlsruhe in einer großen Montagehalle das Fest des 100“ jährigen Bestehens. Verkehrsdirektor Dr. Gröner sprach über die Entwigklung der Ausbeserungswerkstätten, die im zweiten Weltkrieg total zerstört wurden, aber jetzt schon wieder über 50% aufgebaut sind. Seit 1945 Wurden 4500 Personenwagen, 22 500 Gü- terwagen, 800 Autos und zahlreiche Werkzeug- maschinen für den Eisenbahnbetrieb in Baden, Pfalz und Württemberg-Baden wiederherge- Stellt. Wirtschaftsminister Dr. Veit gab dem Wunsch Ausdruck, daß die hier reparierten Wagen nicht an Karlsruhe vorbeifahren, son- dern durch eine gerechte südwestdeutsche Verkehrspolitik auch durch Karlsruhe hin- durchgeleitet werden. Die vorbildliche Feier, an der fast 2000 Personen, vor allem Werk- angehörige mit ihren Frauen teilnahmen, war ein starkes Bekenntnis zu gemeinsamem Leistungswillen beim weiteren Wiederaufbau im Dienste des deutschen und europäischen Verkehrswesen. Rund 11 000 Besucher Karlsruhe(SWE). Die große Leistungs- schau des badischen Bekleidungshandwerks, die am 20. August eröffnet wurde und ur- sprünglich nur bis zum 28. August dauern sollte., mußte wegen ihres großen Erfolges bis zum 31. August verlängert werden. Die erstmalig in dieser Art seit vielen Jahren veranstaltete Ausstellung unter dem Motto Was Meisterhände schaffen“ war in jeder Peziehung ein voller Hrfolg. Rupd 11 000 Per- sonen besuchten die im Foyer des Badischen TON S D Ein Toter, drei Schwerverletzte Karlsruhe(SWE). In der Nacht zum Sonntag, zwischen 2 und 3 Uhr, ereignete sich in der Nähe Karl- und Amalienstraße ein schwerer Verkehrsunfall. Aus amtlich bisher noch nicht geklärter Ursache stieß ein Lang- holz-Fuhrwerk mit einem mit 4 Personen be- setzten Kraftwagen zusammen. Ein Insasse des Wagens wurde sofort getötet, während die übrigen drei so schwere Verletzungen Javontrugen, daß sie dem neuen Vincentius- Trankenhaus zugeführt werden mußten. Bei allen drei besteht gegenwärtig mehr oder weniger akute Lebensgefahr. Großes Schadenfeuer in Boll S. BO II. Während eines heftigen Gewitters schlug der Blitz in das Anwesen des E. Gölz zur„Linde“. Während das Wohn- und Gast- haus bis auf die Stockmauern ausbrannte, wurden die Nebengebäude und Stallungen vop dem sich mit rasender Schnelligkeit ausden- nenden Feuer völlig zerstört. Das Vieh konnte gerettet werden, dagegen wurden alle land- Wirtschaftlichen Maschinen und Geräte ein Raub der Flammen. Der Schaden beläuft sich auf 80 bis 100 000 DM. Südwestdeutsche Briefmarkenausstellung Freiburg(SWE). Die zum 100jährigen „dächtnis an die exste deutsche Briefmarke mn Rottecksgymnasium geplante Südwest- deutsche Briefmarkenausstellung wird am 17. September eröffnet werden. Die badische Postverwaltung und die Postverwaltung der französischen Zone haben ihre Mitwirkung zugesagt. Die Ausstellung wird Sammlungen und Stücke aufweisen, die bisher noch nicht Zezeigt wurden und somit für jeden Phila- thelisten von höchstem Interesse sein. Lalcale NRundocliau Erfolgreich verlaufenes Preisrätſelraten. Das von der Ortsgruppe Seckhenheim des Verbandes der Körperbeſchädigten, Sozial⸗ rentner und Hinterbliebenen am vergangenen Samſtag im Vereinshaus veranſtaltete Preis⸗ rätſelraten war von einem durchſchlagenden Erfolg. Alles war auf Stimmung eingeſtellt. Hans Karl Berger brachte als Leiter und Anſager den nötigen Schwung in den Abend. Auch die übrigen Mitwirkenden taten das übrige dazu. Die Kapelle Schary ſpielte hei— tere Weiſen, das Schmitt'ſche Sängerquartett ſang muntere Lieder. Frau Liebewein erfreute mit Liedern zur Laute, Herr Bühler mit Geſangs⸗, Herr Liebewein mit Violinſoli und Herr Hermann Grimm mit auf das Preis⸗ rätſelraten abgeſtimmten humoriſtiſchen Zeich⸗ nungen. Die zum Teil grotesken Antworten auf die zu löſenden Nätſel brachten ſtürmiſche Heiterkeitsausbrüche. Die Sieger im Preis⸗ rätſelraten konnten durch die reichen Stiftungen von Seckenheimer und Mannheimer Firmen mit allerlei Gewinnen, beſtehend aus prak⸗ tiſchen Haushaltungsgegenſtänden, Kleidungs⸗ ſtücken u. ſ. w., bedacht werden. Das erfreu⸗ lichſte Ergebnis der Veranſtaltung beſteht darin, daß durch die Zuwendung des Vein⸗ ertrags an arbeitsunfähige Schwerkriegsver⸗ ſehrte, Kriegswitwen und ⸗Waiſen mancher⸗ lei Rot gelindert und etwas Freude in den durch Sorgen getrübten Alltag der Bedachten gebracht werden kann. V. Bazar— ganz groß. Man hat in den Vorankündigungen nicht zu viel verſprochen. Ein Volksfeſt im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes hat ſich nach der Er⸗ öffnung des Bazars geſtern Sonntag Nach⸗ mittag entwickelt. War doch für Alle und Jeden etwas geboten, ſei es in kulinariſchen Genüſſen oder an Darbietungen von der Bühne aus, ſei es bei den verſchiedenen Ge⸗ legenheiten ſein Glück zu verſuchen und ſchließlich einen Gewinn einzuheimſen. Nur zu ſchnell waren die Loſe vergriffen. Am Abend herrſchte dann Maſſenbetrieb, konnte doch der 3000 ſte Beſucher regiſtriert werden, Aber auch die Darbietungen in der Anſage ſowohl, als auch in geſanglicher und humori⸗ ſtiſcher Art ließen keinen Augenblick die Hoch⸗ ſtimmung abflauen und es war ſchon Mitter⸗ nacht vorbei, als die Reihen ſich etwas lich⸗ teten. Der heutige Montag Nachmittag dürfte von den Beſuchern vorgezogen werden, die mehr fürs Gemütliche ſind und für die Jugend. Der Abend dürfte wieder nach dem glänzen⸗ den Erfolg von geſtern Maſſenbeſuch bringen. Alſo„auf zum Bazar“, es lohnt ſich. „ Wirtschaft 7. Sonderzuteilung von Handelsfetten Die Pressestelle des Landwirtschaftsministe- riums gibt bekannt: Im September erfolgt eine einmalige Fettsonderzuteilung von FHandels- ſolten an Verbraucher über 6 Jahren i he von 875 Gramm und an Verbraucher von 1 bis 6 Jahren in Höhe von 125 Gramm. Die Aus- gabe der Handelsfette erfolgt auf die Ab- schnitte der Karte 11 und zwar je 125 Gramm Handelsfette auf: Fett M, Fett O, Fett 2 002 rerner 500 Gramm Handelsfette auf L 005. Karten 21, 31, 41: 125 Gramm Handelsfette auf 2 002, 250 Gramm Handelsfette auf L 004 500 Gramm Handelsfette auf L 005. Karten 14, 24, 34, 44: 125 Gramm Handels- fette auf Z 002. Die vorstehenden Aufrufe gelten auch fül die Karten der Reihen B und C. Uber Nacht Uber Nacht geschehen so viele Dinge, dag wir am Morgen erwachen wie die sagenhaf- ten Kölner, für welche die Heinzelmännchen alles Nötige besorgt haben, so daß für sle zu tun nichts übrig bleibt: 5 Es hat der Bäcker über Nacht gebacken, denn am frühen Morgen schon kauft die Hausfrau die knusprigen Brötchen ein, bis sie eines Tages auch wieder in wohlgefüllten Päckchen sozusagen mit der Tür ins Haus fallen. Oꝛeandampfer müssen viele Nächte hin- durch, durch die stürmisch bewegte See stampfen, um mit Riesenladungen an Ge- treide oder privaten Gaben der Nächstenliebe der Not unseres Volkes zu steuern. Eisenbahnzüge rattern durch weites Land in der Nacht, damit der Briefträger, kaum hast du dir den Schlaf aus den Augen ge- rieben, wie ein Automat die Post in den Ka- sten schüttet. 1 Güterwagen und LKW's werden nächtli- cherweile hin und her dirigiert, auf daß dir zum Morgenkaffee die Milch nicht fehle. In den Nachrichtenzentralen und Redaktio- nen, den Seismographen des Weltgeschehens, haben in der Nacht Telefone sich heiser ge- leutet und Schreibmaschinen sich heiß gelau- fen und in der Druckerei Rotationsmaschinen Wie Urweltriesen gepoltert, damit die Zeitung rechtzeitig auf dem Frühstückstisch liegt. Und zu all diesem waren Männer und Frauen nötig, welche einen Teil ihrer bitter nötigen Nachtruhe opferten, um dir beim ersten Hahnenschrei ihre Botengänge zu wid men— oft bekommst du sie tage- und wo- henlang nicht zu Gesicht, so selbstverständ- 55 97 We auf leisen Sohlen tun sie ihre icht. Wetterbericht Heiter, warm, Höchsttemperaturen 2 30 Grad. Schwache Winde. 5 Vorhersage für Nordbaden und Nord- württemberg: Frühestens gegen Abend leicht gewittrig. Sonst keine wesentlichen Ande- rungen. 8 5 3 Nectar-Bote, Südd. Heimatzeſtung für Mannheim Secenheim und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buch druckerei Georg Zimmermann(nhaber Georg Härdle Mannhbeim-Secdtenheim.. Montag, 8 September 6.00 Choral, Frühmusik 6.30 Programmvorschau 6.45 Nachrichten, Wetter 6.50 Ev. Morgenandacht 7.00 Südwestd. Heimatpost 7.15 Morgenstund' hat Gold im Mund 7.55 Nachrichten 8.00 Haus und Heim 8.15 Wasserstandsmeldungen 9.00 Kindersuchdienst 9.15 Suchmeldungen 9.45 Nachrichten 9.50 Kleine Klaviermusik: 5 Krieg: Lyrische Stücke 10.00 Schulfunk: Geschichte 5 am Limes 11.30 Unterhaltungsmusik 11.55 Vorschau a. kult. Veranst. 12.00 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 3.10 Musik nach Tisch 55 Programmvorschau . ulfunk: Erdkunde— unsere Heimat 14.30 IRO- Suchdienst 15.45 Einderfunk: Basteln 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Neue Bücher 17.00 Konzertstunde: Werke v. Job. Seb. Bach u, seinen Söhnen 17.45 Nachrichten 8 18.00 Quer durch den Sport 48.15 Für die Era 18.30 Alte deutsche Weisen v. Karlsruher Kammerchor 18.55 Die Anschlagsäule 19.00 Stimme d. Ver. St. v. Am. 19.30 Die aktuelle Viertelstunde e au nee 19.45 Nachrichten, Kurzkommt. e, 20.00 Damenwahl, Hörerinnen- Wünsche i 30 Sendung der Militär-Reg. 21.00 Ein heiteres Funkmagazin 21.45 Nachrichten, Wetter 22.00 Zeit und Leben 22.30 Opernmelodien 10.30 Suchdienst f. Heimkehrer Dienstag, 6. September 6.00 Choral, Frühmusik 6.45 Nachrichten, Wetter 7.00 Südwestd. Heimatpost 8.00 Für unsere Heimkehrer 9.00 Kindersuchdienst 9.45 Nachrichten 10.00 Schulfunk: Erdkunde 11.30 Kleines Konzert 12.00 Landfunk 12.15 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 13.10 Musik nach Tisch 14.00 Schulfunk: Ed. Mörike 14.30 Aus der Wirtschaft 14.45 Jeder lernt Englisch 15.00 Der Kammerchor singt 15.15 Beethoven: 32 Variatio- nen in c-moll, Sonate opa 81 4 15.45 Klassische Lyrik Japans 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Der Mensch im Spiegel: „Sprechen und Denken“ 17.15 Kleines Konzert 17.45 Nachrichten 18.00 Mensch und Arbeit 18.15 Jugendfunk 8 18.30 Klänge der Heimat 19.00 Stimme d. Ver. St. v. Am. 19.30 Die aktuelle Viertelstunde 19.45 Nachrichten, Kurzkommt. 20.00„Der Bajazzo“(Oper von Leoncavallo) aus d. Mai- länder Scala mit Benja- mino Gigli u. Ida Pacetti 21.15 Ein Walzerreigen 21.45 Nachrichten, Kommentar i von Alfred Boerner 22.00 Das Tanzensemble Paul Wehrmann 22.50 Aus Theater u. Konzert- 5 sas! g 23.00 Nachtkonzert: Symphon.— Orch. des Südd. Rundf.; Far! Höller: Passacaglia und Fuge für Orch., Ltg. der Kompon. Max Reger: Romantische Suite, Ltg.: 23.00 Humanismus und Schule 23.55 Nachrichten 16.00 Für dich daheim Mittwoch, 7. September 6.00 Choral, Frühmusik 6.45 Nachrichten, Wetter 6.50 Ev. Morgenandacht 7.00 Südwestd. Heimatpost 7.15 Morgenstund' hat Gold im Mund 7.55 Nachrichten 8.00 Haus und Heim 8.15 Morgenmusik 9.00 Im Vorübergehen 9.15 Suchmeldungen 9.45 Nachrichten 9.50 Akkordeonmusik 10.00 Schulfunk: Ed. Mörike 10.30 Suchdienst f. Heimkehrer 11.30 Slawische Weisen 11.55 Vorschau a. kult. Veranst. 12.00 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 14.00 Schulfunk: Joh. Seb. Bach 14.30 IRO- Suchdienst: 14.50 Kultur-Umschau 15.05 Melodien v. Theo Macke ben u. Fr. Schroeder 15.30 Börsenkurse 15.35 KFinderfunk:„Die Regen- trude“ 16.15 Konzertstunde 17.00 Blick in die Welt 17.15 Unterhaltende Weisen 17.45 Nachrichten 17.50 Zeitfunk, Vorschau 18.00 Sport 18.15 Guten Abend, lieb. Hörer 19.00 Stimme d. Ver. St. v. Am. 19.30 Innenpolitische Umschau 19.45 Nachrichten, Kurzkommt. 20.00„Dieser Eine“ Dichtung von Walter Bauer 20.45 Musik zur Unterhaltung 21.45 Nachrichten, Wetter. 22.00 Funkbrett'l(Gastspiel des Münchn. Kabaretts„Der Simpl!“ 5 22.30 Schachfunx 22.45 Das schöne Lied: M. Reger 23.00 Dr. Klages:„Die Grund- Dr, Gustan Koslik 5 23.55 Nachrichten 8 5 23.30 Tahzmusi 5 23.55 Nachrichten lagen d. Charakterkunde wenenlängen 8 andere N Donnerstag, 8. September 6.00 Choral, Frühmusik 6.35 Morgengymnastik 6.45 Nachrichten, Wetter 6.50 Ey. Morgenandacht 7.00 Südwestd. Heimatpost 7.15 Morgenstund! hat Gold 5 im Mund 7.55 Nachrichten 8.00 Wir wollen helfen 9.15 Suchmeldungen 9.45 Nachrichten 9.50 Kleine Klaviermusik 10.00 Schulfunk: Joh. Seb. Bach 10.30 Suchdienst f. Heimkehrer 11.30 Heut spielt der Ziehrer 11.55 Vorschau a. kult. Veranst. 12.00 Landfunk 12.15 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 13.10 Musik nach Tisch 14.00 Schulfunk: Große Reise der Zugvögel 14.30 Aus der Wirtschaft 14.45 Englischer Sprachkurs 15.00 Hausmusik: Komposit. v. Corelli, Clementi, Dussek, Beethov., Mozart-Jarnach 15.45 Das Steckenpferd: Für d. Freunde des Sternenhim- mels 16.00 Nachmittagskonzert 16.50 Das Podium: Landeswohl- fahrtspfarrer Ziegler üb. „Soziale Verantwortung heute“ 5 17.05 Konzertstunde 17.45 Nachrichten 18.00 Zeit und Leben 18.30 Wenn auf der Alm die Zither klingt 5. 19.00 Stimme d. Ver. St. v. Am. 19.45 Nachrichten, Kurzkommt. 20.00 Filmsterne: Marika Röck, Margot Hielscher, Paul Kemp u. Victor de Ko-ẽꝛ 20.30 Sendung von OMGus 20.45 Schlesien, Land der 666 Dichter g 5 5 21.45 Nachrichten, Wetter 22.00 Orchesterkonzert: Ravel „Daphnis u. Cloe“; Jean Frangais: Congertinaʒ Zwei Tänze; „Feuervogel- 8 19.30 Die aktuelle Viertelstunde 21.45 Nachrichten, Wetter 22.00 Tanzensemhl Freitag, 9. September 6.00 Choral, Frühmusik 6.30 Programmvorschau 6.45 Nachrichten, Wetter 6.50 Morgenand. d. Methodist. 7.00 Südwestd. Heimatpost 7.15 Morgenstund' hat Gold im Mund 7.55 Nachrichten 8.00 Haus und Heim 8.15 Wasserstandsmeldungen 9.00 Kindersuchdienst 9.15 Suchmeldungen 9.45 Nachrichten 9.50 Klaviermusik: Schubert „Moments musicaux“ 10.00 Schulfunk: Naturkunde 10.30 Suchdienst f. Heimkehrer 11.30 Gute Laune 11.55 Vorschau a. kult. Veranst. 12.00 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 13.10 Musik nach Tisch 13.55 Programmvorschau 14.00 Schulfunk: Geschichte, Willlam Penn 14.30 IRO-Suchdienst 15.30 Börsenkunde 15.45 Kinderfunk„Singt mit!“ 16.00 Nachmittagskonzert: Max Bruch: Jubilate Violin- konzert g-moll. César Franck: Redemption 16.45 Neue Bücher 8 17.00 Froh und heiter 17.45 Nachrichten 17.50 Presseschau 18.00 Aus der Wirtschaft din, die wir uns wünschen 18.30 Volkstümliche Weisen 18.55 Die Anschlagsäule 19.00 Stimme d. Ver. St. v. Am. 19.45 Nachrichten, Kurzkommt. 18.15 Jugendfunk: Die Freun- Samstag, 10. September 6.00 Choral, Frühmusik 6.30 Programmvorschau 6.45 Nachrichten, Wetter 6.50 Junge Christen bekenn. 7.00 Südwestd. Heimatpost 7.15 Morgenstund' hat Cold im Mund. 7.55 Nachrichten 8.00 Der Funkkurier 8.10 Wasserstandsmeldungen 8.15 Morgenmusik 9.00 Der freudenreiche Frucht- garten v. Fr. Schnack: Birnen 8 9.15 Suchmeldungen 9.50 Kleine Klaviermusik 10,00 Schulfunk, Englisch 10.15 Schüler funk 8 10.30 Suchdienst f. Heimkehrer 11.30 Klein, Konzert: J. Hayd Sonate D-dur Nr. 3 und altitalienische Arien für Sopran. 5 2 11.55 Vorschau a. kult. Veranst. 12.00 Landfunk N 12.15 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 13.10 Musik nach Tisch 13.40 Programmvorschau 13.45 Der Sport a. Wochenend 14.00 Zeit und Leben 15.00 Volksmusik, Alb. Hofel 15.45 Der Film von heute 16.00 Joh. Strauß: Melogien d.„Zigeunerbaron ner Blut“ d.„Fleder „Der lust. Krieg LI lieder-Walzer 17.00 Zu-Fee und Tan 17.45 Nachrichten 20.00 Froh. Raten- gute Taten bermann, Debussy, Tschaikowsky. L.: Hans Müller-Kray. Kornimentar v. A 20.20 Symphoniekonzert: Lie- 16.30 Bekann 13.55 VPVom Sport N Fußball. FSG. Seckenheim— TSV. Viernheim 5.2 Die Revanche der FSG. ist vollauf gelungen. Viernheim mußte sich mit 5:2 geschlagen geben, Während es in der Halbzeit erst 1:0 für die Einheimischen stand. Das Spiel entsprach nicht den Erwartungen und ist auch bei dem spätsommerlichen Wetter zu verstehen. Erst in der 2. Halbzeit zeigten die Einheimischen ihr bekanntes Flachpaßspiel, was auch durch den Erfolg gekrönt wurde. Die Verteidigung zeigt noch manche Schwäche auf; es wird zu inkonsequent gedeckt, während Kondition und Schnelligkeit im Vergleich zu den letßten Spielen eine bessere wurde. Viernheim zeigte ein Zweckmäßigkeitsspiel mit langen Vorlagen und Durchbrüchen. Da- durch mußte der FSG-Tormann seine Sicher- heit oft unter Beweis stellen. * Dossenheim— 98 Seckenheim 3:6 In der Vorschau am Samstag war Dossen- heim als Sieger angesprochen worden. Aber es kam, wie schon so oft, anders. Und wer laubte erst an ein so hohes Resultat zu unsten Seckenheim. Dossenheim, das eben- falls mit Ersatz antreèten mußte, war den, besonders in der Breite spielenden 98er nicht gewachsen. Schmitt, der in glänzender Spiel- laune zu gefallen wußte, setzte seine Neben- leute immer wieder mit prächfigen Vorlagen ein, sodaß für die erste halbe Stunde nur einige Lattenschüsse das negative Ergebnis War. Um so überraschender Wirkte das Eigen- tor von Seitz, das die Dossenheimer 1:0 in Führung brachte. Auch in der 2. Halbzeit wWar Seckenheim immer tonangebend, sodaß schließ- lich die Tore wie reife Früchte fielen. Sie Wurden vollstreckt durch Schmitt(2), Daub(I), Becker, Winkler G. und Winkler W je(J). Mit dieser klaren Führung glaubt die Hinter- mannschaft weit aufrücken zu können, Was sich aber als taktischer Fehler erwies, denn Dossenheim konnte noch 2 mal durchbrechen und dadurch das Resultat auf 3.6 verkürzen. Wenn Seckenheim mit dieser Spielweise in den Verbandsspielen aufwartet, dann ist ein guter Platz in der Tabelle sicher. Weitere Ergebnisse: Dossenheim II.— Seckenheim II. 4.4 Feudenheim, B-jug.— Seckenheim, Bug. 2.0 Dossenh., gem, Jug.— Seckenh., gem. Jug. 012 Dossenheim, Schül.— Seckenheim, Schül. 6:0 N 5 ö Handball. Unglücklicher Start der 98 er Nachdem die 2. Mannschaft in einem schönen und fairen Spiel ein 10.6 Sieg davongetragen hatte, gab ein Karlsruher Schiedsrichter den Ball zum ersten Punktespiel frei. In der ersten Halbzeit erfüllten beide Mannschaften die in sie gesetzten Erwartungen und zeigten ein spannendes Spiel. Den Strafwurftoren des Brettener Mittelstürmers setzten die ersatz- geschwächten Seckenheimer durch Biegel, Preiber und Müller schöne Spieltore entgegen und mit 6.4 für Bretten ging es in die Pause. In der 2. Halbzeit zeigte sich bald, daß der Gastgeber sein schnelles Tempo nicht mehr halten konnte. Aber in diesen Minuten, in denen die 98er hätten das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden können, verloren sie unglücklicherweise 2 Spieler durch Platzverweis. So gelang es nicht mehr den ohne weiteres möglichen und verdienten Sieg mit nach Hause zu nehmen. Man wird nun mit noch größerem Interesse in Seckenheim dem großen Spiel gegen SV Waldhof am kommenden Sonntag entgegensehen. Die A-jugend unterlag dem VII. Neckarau trotz beinahe gleichwertigem Feldspiel 9.4, da jene es verstanden Schmidt In ihre Obhut zu nehmen und damit dem Sturm die stärkste Waffe genommen War. TV. Bretten— 98 1. Mannschaft 8:5 8 Tv. 7— 98 2. 15 6.10 Ty. Friedrichsfeld 2. Mannsch.— 983. Mannsch. 11.2 a 15— 98 Baqugend 10.2 VIL Neckarau— 98 A Jugend 9.4 85* Tv. Schriesh.— Tb. Jahn Seckenh. 11:8(8.2) Mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft trat der Tb. Jahn gegen TV. Schriesheim an. Gleich zu Beginn zeigte sich Schriesheim als harter und schußkräftiger Gegner und die Folgen blieben auch nicht aus. Wohl schoß für Seckenheim Winkler das erste Tor, aber im Gegenzug glich Schriesheim sofort aus. Beim zweiten Angriff erhöhte Riesenacker auf 1:2; aber auch dieser Stand blieb nicht lange. Schriesheim konnte wieder gleichziehen und sogar auf 3:2 erhöhen. Die Seckenheimer Hintermannschaft, die sonst mit ihrer Abwehr glänzt, konnte sich heute nicht zurechtfinden und so kam es, daß Schriesheim bis zur Pause auf 8:2 davon- gezogen War. Nach der Pause hütete Bühler das Tor, Herdt spielte im Sturm, und nun zeigte Seckenheim, daß es auch fähig ist zu spielen und Tore zu schießen. In kurzer Zeit holte Seckenheim auf 9:8 auf. Schön kombinierte der Sturm, die Hintermannschaft hielt jetzt auch dicht, konnte aber trotzdem nicht ver- hindern, daß Schriesheim noch 2 Treffer ver- buchen konnte, während der Seckenheimer Sturm nur noch einmal erfolgreich war. Tischtennis TSG Ladenburg— 98 Seckenheim 5:4 Oberligastart mit Uberraschungen Mannheim und Augsburg lachen (ISE) Der 1. September brachte den Start zu den Meisterschafts-Spielen. Aber bei 35 Grad im Schatten gab es manchen Hitz- schlag und man darf diesen ersten Sonntag mit den überraschenden Ergebnissen nicht Allzu tragisch nehmen. Mannheims Vereine VfR und Waldhof sowie die beiden Aug s- burger Clubs waren die großen Gewinner des Tages und zu ihnen darf man als glück- liches Kleeblatt noch die Spygg. Fürth rech- nen, die gegen Bayern München einen ver- heißungsvollen Start vornahm. Am schlech- testen kam München weg. Der deutsche Meister VfR Mannheim nahm die schwere Schweinfurter Hürde im Handgalopp. Die Kupfer-Elf wurde mit 2.1 knapp, aber verdient geschlagen, wobei beide Prefler De la Vigne schoß, der sich damit in der Torschützenliste einen guten Ausgangs- punkt verschaffte. Waldhofs 5:1 Segen Eintracht Frankfurt flel hingegen etwas zu hoch aus, denn so schlecht war die verjüngte Eintracht-Elf nicht. Nach Schiehts Führungs- tor wendete sich das Blatt, als inner- halb drei Minuten Lipponer, Hölzer und Her- bold drei Tore schossen, denen dann Rube und Lipponer weitere anreihten. Der im Vorjahr so Knapp dem Abstieg ent- ronnene BC Augsburg verbeulte gleich den Nürnberger Trichter ordentlich, als er aus einem 1:3 Rückstand nur ein 3:3 machte und 18 000 Zuschauern in der Noris das Herz stocken ließ, als in einem gewaltigen Endspurt der Club einer Niederlage nahe gebracht Wurde. Ucko(2) und Gebhardt schossen die Club-Tore, für BCA waren Schlumpp, Plat- zer und Nettel erfolgreich. Bei den Nürnber- gern waren Baumann, Knoll und Gebhardt Inn der Abwehr die besten Leute, während Pöschl im Sturm nicht viel zeigte. Die Ehre der Fußball- Hochburg Nürnberg- Fürth rettete die wiedererstandene Spvgg. Fürth, die in München vor 18 000 Zuschauern die Bayern verdient mit 3:2 besiegte. Hier batte der Fürther Torwart Goth den Haupt- verdienst am doppelten Punktgewinn. Wicht so glücklich schnitt der zweite Neu- ling Jahn Regensburg ab, der auf eigenem Platz gegen VfB Stuttgart 112 unterlag. Die routinierten Spieler Schlienz, Barufka und Ledl gaben den Ausschlag für den Sieg der Gäste. 1860 München konmte bei Schwaben Augsburg nichts aus- richten und unterlag 0:1, wobei Lehmann das einzige Tor schoß, während ein Elfmeter von Strodl nicht verwertet werden konnte. Am Bornheimer Hang in Frankfurt teilten sich bei schwachen Leistungen FSV und Mü h- pur g mit 2:2 in die Punkte. Auffallend, dag häufig eine allzu forsche Gangart das Spiel- geschehen beeinträchtigte, Bei nachlassenden Temperaturen werden sich die Gemüter eher beruhigen. Den sieben, Spielen wohnten rund 95 000 Zuschauer bei. Die spielfreien Vereine Kiekers Stutt- gart und Kickers Offenbach bestrit- ten Jubiläumsspiele gegen west- und nord- deutsche Spitzenklasse. Die Stuttgarter trenn- ten sich vor 20 000 Zuschauern von Borussia Dortmund mit 3:3 unentschieden, wobei beide Mannschaften mit gutem Spiel auf warteten. Der süddeutsche Meister Kickers Offenbach unterlag etwas überraschend mit 214 gegen den Hamburger Sportverein, der in letzter Zeit nur Niederlagen hinnehmen mußte. Auch im Westen zeigen Neulinge die Zähne Auch in diesem Jahre ist das Feld der West- Oberliga ziemlich ausgeglichen, wie die Er- gebnisse des ersten Spieltages vermuten lassen. Die vielen Neulinge zeigten teilweise keinerlei Scheu vor den alten Routiniers. So mußte Rotweiß Oberhausen vor 15 000 roh Seh bei 1:1 mit einem blauen Auge segen SV Duisburg 08 wegzukommen. Föhr konnte Maiers Führungstor aber gerade noch aus- gleichen. Die Dellbrücker Preußen besiegten Alemannia Aachen trotz der Schußkraft eines Derwall mit 3:2. Das siegbringende Tor schoß dabei Fischer. Duisburg 08 bedrängte Erken- schwick sehr stark und unterlag nur knapp 2:1. Eichy schaffte den glücklichen Sieg. Ar- minia Bielefelds klare 0:5 Niederlage gegen Preußen Münster erklärt sich daraus, daß Torwart Eppke verletzt wurde. So hatten es die Rachube, Mennecke und Lezus leicht, das 5:0 herauszuschießen. Pech hatte der 1. FC Köln, der vor 8000 Zuschauern trotz hart- näckiger Gegenwehr im Endspurt gegen R mia Würselen 0:2 unterlag. Vohwinkel 80 Hamborn 07 trennten sich 1:1, wobei baum und Slota die Tore markierten. ung 1 Im Norden triumphierten die Alten Nicht ganz so eindrucksvoll schnitten die Neulinge im Norden ab. Nur der Harburger TB erreichte gegen Hannover 96 ein 0:0. Der mit viel Vorschußlorbeeren bedachte VfB Ol- denburg unterlag gegen VfL Osnabrück 0:2. Neben Osnabrück kamen noch Werder Bre- men(3:0 über Göttingen), Concordia Ham- burg(3:0 gegen Eintracht Braunschweig) und FC St. Pauli(allerdings nur knapp 1:0 gegen VIB Lübeck) zu doppeltem Punktgewinn, während der Bremer SV im Lokalkampf ge- gen Bremerhaven mit 2:3 den Kürzeren 20g. Ein„Schalke des Ostens“ im Kommen? Es ist eine bekannte Tatsache, daß inmitten der Kohlenreviere ein hervorragender Fuß- ball gespielt wird. Man munkelte schon viel von der Elf der„Grube Marga“. Die Cott- buser bestanden jetzt ihre erste Bewährungs- probe, indem sie beim Ostzonenmeister ZRkSG Halle mit 4:3 zum Siege kamen. Das bedeutet zweifellos eine größere Sensation als der 12:2 Sieg der Dresden-Friedrichsstädter über das unbeschriebene Blatt Babelsberg. Industrie Leipzig vermochte gegen Waggon Dessau nicht die erwartete große Rolle zu spielen und verlor 2:1. Der Leipziger Gegentreffer resultierte aus einem Elfmeter. 1. FC Schweinfurt— VfR Mannheim 1:2(1:0) Das Erscheinen des Deutschen Fußball- meisters VfR Mannheim bedeutete für das mainfränkische Gebiet einen Großkampf erster Ordnung. Das Sachs-Stadion sah etwa 15 000 auf den Rängen, die vergeblich auf eine Sensation warteten. Zwar gingen die Schwein- furter durch ihren Linksaußen Hippler in der 20. Minute in Führung und behaupteten die- sen Vorsprung lange Zeit. Aber in der zwei- ten Halbzeit entfaltete die Meisterelf ihr ganzes Können. Da versuchten die Kupfers vergeblich, die Kreise des Meisters zu stören, der schließlich klar überlegen wurde und mit 2:1 verdient die ersten Punkte kassierte. In der 60. Minute brachte ein Strafstoß De la Vignes den Ausgleich und die Wendung. Mitte der zweiten Hälfte verwandelte dann De la Vigne einen Elfmeterball zum Sieges- treffer. SV Waldhof— Eintracht Frankfurt 5:1(3:1) Die Frankfurter Eintracht kam in Waldhof gleich bös unter die Brause, Die Waldhöfer siegten hoch mit 5:1(8:1), ein Ergebnis, das den Spielverlauf keineswegs richtig wieder- gibt, Anfangs sah es gar nicht nach einem si- cheren Sieg del Waldhöfer aus, denn Schieth brachte Eintracht in Führung. Als aber Mitte der ersten Halbzeit innerhalb weniger Minu- ten drei Gegentore durch Lippener, Hölzer und Herbold fielen, brach der Widerstand der Eintracht zusammen. Nach dem Wechsel er- nöhten noch Rubo und Lippener auf 5:1, ob- wohl der Eintracht-Torhüter sich verzweifel! wehrte. Die unerhörte Hitze machte den Frankfurtern weit mehr zu schaffen als den Waldhöfern. 1. FC Nürnberg BOC Augsburg 3:3(11) Des Clubs wohlgemeinter Vorsatz, diesmal von Anfang an ernsthaft die Spiele durzu- stehen, ließ sich nicht verwirklichen. Vor 18 000 bekam der Altmeister im 3:3(1 0) Spiel gegen den BCA sleich einen empfindlichen Dämpfer. Man spielte im Felde recht schön. aber vor dem Tore ohne Einsatz. Allein der Schweinfurter Ucko hatte Schußstiefel an. Auch Poeschl zeigte nicht viel. Die bester: Leute waren Baumann als Stopper, Knoll und Gebhardt in der Abwehr. Im Verlaufe der welten Halbzeit hätten die Augsburger mit jhrem frischen Spiel leicht zu doppeltem Punktbeginn kommen können. Durch Tore von Ucko(2) und Gebhardt hieß es bis zur 51. Minute 3:1 für Nürnberg. Mit dem Nach. lassen des Clubs wurden die Augsburger dann immer besser. Dem ersten Gegentreffe: von Schlumpp(41 Minute) folgten weitere Tore von Platzer(75. Minute) und Nettel(85. Minute) und der Endspurt Augsburgs ließ die 18 000 Nürnberger bange Minuten erleben. FSV Frankfurt— VfB Mühlburg 2:2(1:1) Der Auftakt am Bornheimer Hang war sehr mags. Ubertriebene Härte sollte spielerisches Können ersetzen. Es gab viele unschöne Sze- nen und gegen Ende wurde unnötig hart ge- kämpft. Mühlburgs Verteidiger Hauer machte dabei seinem Namen alle Ehre. Besonders unangenehm berührte, dag der Platzansager- am Lautsprecher unpassende Bemerkungen machte und so noch Ol ins Feuer goß. Die- Ober! eitung wird gut tun, solche Zwischen- in- für allemal unmöglich zu machen. Jahn Regens g VfB Stuttgart 1:2(0:0) In der Oberliga weht ein schärferer Wind. Das mußte die Jakob-Elf von Jahn Regens burg erfahren, die beim Start in die Ober- liga auf eigenem Platz mit 1:2 an den VfB Stuttgart die ersten Punkte abgab. Dabei hatte man auf den berüchtigten Regensburger Strudel so große Hoffnungen gesetzt. Anläg- lich der Weihe des neuen Stadiums waren 20 000 Zuschauer gekommen, die mit dem Spiel ihrer Mannschaft recht unzufrieden waren. Nur eine Halbzeit lang konnten die Regensburger dem VfB Stuttgart zusetzen. Dann machte sich die größere Spielerfahrung der Stuttgarter geltend. Die alten Routiniers Schlienz und Barufka erkannten die Schwä- chen in der Platzelf, während andererseits Ledl als Stopper dem Tatendrang der Re- gensburger eine Grenze zog. Nachdem ein Tor von Blaimer(13. Minute) wegen Abseits nicht anerkannt wurde, verging Regensburgs gute Zeit ohne Erfolg. Dem Stuttgarter Füh- rungstor von Krieger(73. Minute) setzte Re- gensburg durch Hubeny zwar sofort den Aus- gleich entgegen, aber 5 Minuten vor Schluß war es dann so weit. Barufka verwandelte einen Strafstoß von Schlienz zum 1:2 für Stuttgart. Hamburger Stadtpark-Rennen Im 160-Km-Tempo wurde beim Hamburger Stadtparkrennen der Bielefelder H. P. Mü I- ler aus der Bahn geschleudert. Müller lie- kerte 13 Runden lang dem Karlsruher Gab lenz einen Rad-an-Rad-Kampf, der die 70 000 Zuschauer mitrig. Dann hatte der Bie- lefelder aber Pech, d. h. er hatte noch Glück im Unglück. Als seine Kette riß und der Mo- tor blockierte, wurde Müller in voller Fahrt von der Rennstrecke geschleude ind landete an einem Baum. Glücklicherwelse konnte er sich aber wieder erheben. Er hatte nur ge- ringe Hautschürfungen davongetragen. Sie- ger in der 250-α§,ỹnꝗꝗ-Klasse wurde Gablenz Karlsruhe auf PR W, der die letzten 7 Runden mit klarem Abstand führte. 3 Auch sonst gab es einige Stürze, die aber dank der aufgestellten Strohballen glimpflich verliefen. In der Klasse bis 125 cem siegte Carl Döring-Wiesbaden auf DRW und ge- wann damit die deutsche Meisterschaft. Zwei- ter wurde Willy Thor n-Wiesbaden auf FBS. Bei den Seitenwagen bis 600 cem holten sich ie Münchner Klankermeier-Wolz auf BMW mit 106,6 Stakm. Sieg und Meistertitel. Die NJSU-Fahrer Böhm-Fuchs aus Neckarsulm gatten ihnen zunächst ein spannendes Duel! Zeliefert, schieden dann aber aus. Walcott warf Kronen unter die Menge (ISE) Schwedens Schwergewichts-Boxmei- ster Olle Tandberg erklärte nach seiner k. o. Niederlage gegen Joe Walecott, daß er mit dem Boxen Schluß machen und sein Glück als Promotor versuchen würde. Von Tandbergs letztem Kampf spricht heute noch ganz Stockholm. Nach einem Bericht, den wir dem Wiener Veranstalter Pachmann verdanken, war der Fight typisch amerika- nisch aufgezogen. Jersey Joe Walcott machte „ballyhoo made in USA“. Angefangen vom Zirkuszug quer durch Stockholm, wobei die Teilnehmer alle 100 Meter„Walcott ist da!“ brüllten, bis zu seinen Spazier fahrten durch die Armenviertel, bei denen der Neger mit vollen Händen Geld aus dem Wagen schmiß, tat Jersey Joe alles, was man jenseits des grogen Teiches als gut und billig kennt. Bei- spielsweise lud er die ganze Gesellschaft eines Bauunternehmens zum Mittagessen ein. Im Rasunda- Stadion hatte man vor dem Kampf eine Music-Band im Ring postiert, die ihren Platz erst verließ, als Olles Manager Ahlquist in Frack und Zylinder erschien, um dem Publikum Witze zu erzählen. Nach seiner Conference kam der Einzug der Delegationen Zuerst die amerikanische, Voran das Sternen- banner, eine Abteilung amerikanischer Ma- trosen, der USA-Gesandte und schwarz 1 Schwarz Joe Waleott. Olle Tandberg wurde hinterher von schwedischen Girls mit kürze- sten Röckchen in den Ring begleitet. Hir geführt wurde er wenig später von man— und als Draufgabe bekam Olle etliche Küsse Wirkliche, noch dazu von Waleott und nicht von den Mädchen. [Vereins Ralle N in der Turnrhalle. Turnverein 98. Morgen Dienstag, 20 Uhr, Turnratssitzung 8 288 E 5 0 8 5 Erstes Auftreten der 21 jähr. Dichterin Liselolie Langer-Jillernagel leine geborene Seckenheimerin) i 0 5— f C 1 gebr. f Nannheim-Seckenheim a f 8. am 10. und 11. September 1949: . 1 Frohgesinnte Nenschen ladet herzlichst ein ent futen und f f Vaildant-Casbadeofen I gebr. Kohlenherd 1 gebr. Waschkessel 1 f liermit bestelle ich zur regelmäßigen Lieferung den I Stimmuns, Heiterkeit, Uberraschunsen IAN bis zum Morgen Knaben; und Mädchenschulranzen (echt Leder), gut erhalten, zu verkaufen. 5 stämmigen Sekundanten. Zwischendurch boxte Klein, Kloppenheimerstr. 49 2 7 ff 3 1 gebr. Closet mit Deckel 3 N Mieſiten-Vbend f i Altpapier Inserieren i 5. ö 55. 1 zu verkaufen. a 8 ö a endet statt am 7. Sept. 1949. 20.30 Uhr 15 e 11 Klaus Möller, Hauptstr. 89 brin S. Gewinn 4 e B hee. ü 0 Turnhalle des Turnverein 1898 I d i 5* „Neckar-Bote“ 8 die Heimatzeitung für den Stadtteil Seckenheim u. Umgebung Bezugspreis monatlich 1.4 DM. zuzüglich 20 Pig. Trägerlohn