U t. 1940, sschule itssaal) blleb“ ugen eisen; I 5 1.00 ndlung — ö ückgabe 8740 tstr. 16 — Küche. 2 groß evtl. che. 2 8 st. d. B ug un 5 samstags. Frei Haus 1.65, Erscheint: montags, mittwochs und im Verlag abgeholt 1.45, durch die Post 1.45 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf. den Monatsersten angenommen werden Nr. 9 Montag, den 19. September 1949 1/49. Jahrgang Abwertung des britischen Pfund Sensationelle Mitteilung des britischen Schatz- Kanzlers— Ergebnisse des Snyder- Besuchs London(BBO). In einer Rede über alle englischen Sender gab der britische Schatz- kanzler, Sir Stafford Cripps, am Sonntag um 22.15 bekannt, daß die britische Regierung beschlossen habe, das Pfund Sterling von 4 Dollar 3 Cents auf 2 Dollar 80 Cents abzu- werten. Dieser neue Kurs ist in der Nacht von Sonn- tag auf Montag bereits in Kraft getreten. Zwecks Erledigung der mit der Kursänderung verbundenen Formalitäten bleiben am Montag in England alle Banken und Börsen geschlos- sen. Die Postanstalten und Privatkontore gehen ihren Geldgeschäften in gewohnter Weise nach. Angesichts der Tatsache, daß in den poli- tischen Kreisen der westlichen Hauptstädte noch am Samstag die Meinung vorherrschte, daß mit einer Pfund-Abwertung nicht un- mittelbar zu rechnen sei, wirkt die Mittei- lung des britischen Schatzkanzlers als eine Weltsensation. * Sir Stafford Cripps erklärte in seiner Rede einleitend, daß dieser Beschluß von der eng- lischen Regierung nach dem Besuch des ame- rikanischen Finanzministers Snyder in Europa gefaßt worden sei. Die Maßnahme er- folge in vollem Einverständnis mit den Län- dern des Commonwealth, mit denen sie vor- her verabredet worden sei. Finanzminister Cripps betonte, daß die Abwertung keinen oder nur einen geringen Einfluß auf den eng- lischen Inlandsmarkt haben werde, wohl aber für den Export von entscheidender Be- deutung sei. Oripps gab dann einen Uberblick über die Leistungen der englischen Wirtschaft nach dem zweiten Weltkriege. Die Verluste, die England in diesem zweiten Weltkrieg an materiellen Sütern aller Art gehabt Babe, i am Bestand seiner Rohstoffe und durch den Verlust seiner Außenstände, hätten es un- möglich gemacht, die zum Wiederaufbau und zur Herbeiführung einer blühenden Wirtschaft notwendigen Dollars zu verdienen. Infolge- dessen seien die Dollar- und Goldbestände Großbritanniens immer mehr zusammenge- schmolzen. Es müßten daher Mittel gefunden Werden, um diesen Abfluß aufzuhalten und zugleich eine Möglichkeit, mehr Dollar z U verdienen. Dieses Mittel sei die Ab- Wertung des Pfundes. Es gelte jetzt, mehr Waren und mehr Dienstleistungen zu verkaufen. Diese Chance des günstigen Verkaufes und damit des Ex- portes müsse voll wahrgenommen werden, bevor der Marshall-Plan aufhöre. Die Preise im Inland, S0 fuhr der englische Finanzminister fort, brauchten sich nicht zu erhöhen bei all den Waren, die im Lande er- zeugt werden. Anders verhalte es sich mit den Lebensmitteln und den Rohstoffen, die im Aus- lande gekauft werden müßten, Hiervon werde insbesondere der Weizen betroffen, der zum größten Teil in Amerika und Kanada ge- Kaüft werden müßte. Die 456 Millionen Dollar, die die Regierung alljährlich als Subsidien bei der Einfuhr von Lebensmitteln zahle, kön- nen nicht erhöht werden. Der Brotpreis Werde deshalb von 4% Pence auf 6 Pence pro Laib erhöht werden müssen, Sir Stafford Cripps betonte aber nachdrücklich, daß für die Erhöhung der anderen Preise einstweilen kein Anlaß bestehe. Sir Staflord Cripps wies nachdrücklich darauf Bin, daß alles getan werden müßte, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Er richtete einen dringenden Appell an die englischen Arbeiter, keine Lohnforderungen zu stellen, da dadurch die Produktionskosten gesteigert Werden würden Die dadurch bedingte Stei- gerung der Preise würde jedoch alle Vorteile, die sich aus einer Pfund- Abwertung im Hin- blick auf den Export ergeben, zunichte machen. Sir Stafford cripps schloß seine halbstündige Rede mit einem Appell an das gesamte eng- lische Volk, alles zu tun, um die Wirtschaft stabil zu ethalten, um mehr zu produzieren und damit die Export-Möglichkeit zu steigern. Rückwirkung auf die deutsche Marke? Als die Gerüchte um eine bevorstehende Abwertung des engl. Pfundes konkretere Ge- stalt annahmen, äußerte man in Kreisen der amerikan. Militärregierung, daß in einem sol- chen Falle auch die deutsche Mark Ab gewertet würde. Wie der Wirtschafts- berater Norman Collison in Frankfurt er- klärte, werde die deutsche Mark ihren Stand von 30 ets. kaum halten könen. Collison sagte, er glaube Aber nicht, daß die Mark sofort 5 5 der Abwertung betroffen würde. Maßgebende Kreise der Bank Deutscher Länder beurteilten die Nachricht von einer bevorstehenden Pfund- Abwertung sehr vor- sichtig. Es wurde betont, daß eine Abwertung des Pfundes und die damit verbundene evtl. Rückwirkung auf die deutsche Währung eine ekessa keit der Allilerten Sei. nisterien Nablerun ſarung ſertiogestel Erste Kabinettssitzung Montag Nachmittag v. W. Bonn. Bundeskanzler Adenauer be- nutzte den Sonntag in Rhöndorf zur Vorbe- reitung seiner Regierungs- Erklärung, was auf einen grundsätzlichen Abschluß der Koaliti- onsverhandlungen hindeuten dürfte. Gewisse letzte Ausfeilungen der Kabinettsliste haben allem Anschein nach keinen entscheidenden Einfluß mehr auf die Zusammensetzung der Regierung. Das Kabinett wird, wie der Pressereferent der CD/ CSU am Sonntagabend bekanntgab, aus vierzehn Mitgliedern bestehen. Von den 14 Ministerien entfallen 9 auf die CDU/CSU, 3 auf die FDP und 2 auf die Deutsche Partei. Die Namen der Minister stehen wohl fest, werden aber von Regierungsseite aus bisher geheim gehalten. Voraussichtlich wird die Ministerliste am Montagvormittag be- kanntgegeben werden. Nach einer Sitzung der CDU/CSU-Fraktion erklärte der bisherige Direktor der Verwal- tung für Landwirtschaft und Forsten, Dr. Schlange- Schöningen, er habe offi- ziell auf den Posten des Ernährungsministers Verzichtet. Dr. Schlange- Schöningen gab hier- für keine Gründe an. Für den Posten des Ar- beitsministers gilt der bisherige Arbeitsdirek- tor Anton Storch als aussichtsreichster Kan- didat. Das Innenministerium dürfte der bis- herige Ober bürgermeister von Düsseldorf, Dr. Robert Lehr, übernehmen. Nach reiflichen Uberlegungen, bei denen Gründe der Sparsamkeit gegen solche der Notwendigkeit abgewogen wurden, hat sich bei den Koalitions-Parteien der Gedanke durchgesetzt, gewisse besonders dringliche Aufgaben trotz aller Bedenken dadurch her- nister ier le das E. 5 W 818 die 35210 008 Benin 11 Ostvertriebe- nen- Fragen und den Wiederaufbau. Am Montag wird Bundeskanzler Dr. Aden- auer seine Regierung dem Bundespräsidenten Vorstellen. Nachmittags soll die erste Ka- binettssitzung stattfinden. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP, Franz Blücher, erklärte, die Zusammen- setzung der Ministerliste sei durchaus nicht nur von parteipolitischen Gesichtspunkten be- stimmt worden. Man habe vielmehr versucht, die Ministerien mit den jeweils qualifizierten Sachkennern zu besetzen. Dr. Schumacher äußerte sich in einem Interview über die künftige Haltung der SDP im Bundesparlament. Er sagte, seine Partei habe nicht die Absicht Opposition um jeden Preis zu machen. Die SPD werde dem Bun- destag nur solche Sozialgesetze vorlegen, die sie auch als Trägerin einer Regierung einge- bracht hätte. Sie werde sich dafür einsetzen, daß der soziale Lastenausgleich auch an die Substanz der Vermögen und nicht nur an ihre Erträge herangehe. Weiter werde sie auf emnem positiven Flüchtlings- und Wohnungs- bauprogramm bestehen. Die geringe Mehrheit Im Anschluß an die Wahl Dr. Adenauers zum Bundeskanzler gehen die britischen Blät- ter ausführlich auf die deutschen Fragen ein. In den Berichten stehen überall zwei Punkte im Vordergrund. Einmal die Tatsache, daß die Wahl Dr. Adenauers mit einer Mehrheit von nur einer Stimme erfolgt ist und zum anderen die von Dr. Adenauer abgegebenen Erklä- rungen. Die konservative„VLorkshire Post“ schreibt zu dem Thema Deutschland: „Wie die Dinge liegen, verfügt Adenauer über eine nur sehr geringe und vielleicht nicht in allen Fällen zuverlässige Mehrheit im Bundestag. Die Kommunisten dürften be- stimmt schon die Opposition bilden, die SPD Wird es ihnen sicher häufig gleich tun müssen, um sich nicht der Arbeiterschaft gegenüber von den Kommunisten den Rang ablaufen zu lassen. Die Nationalisten, welchen offiziellen Namen die einzelnen Gruppen auch immer tragen, werden die Schuld in allem gleich- mäßig zwischen der Bundesregierung und den Alliierten verteilen. Auf Jahre hinaus werden die Umstände gebieterisch fordern, daß Westdeutschland eine starke und stabile Regierung hat. Aufgabe der Westmächte ist es, nicht nur die Voraus- setzungen hierfür zu schaffen, sondern auch ihre eigene deutsche Politik so zu gestalten, daß es der deutschen Regierung möglich, ja natürlich ist, kriedlich, und freundschaftlich mit dem Westen zusammenuwirken. Es wird nicht ganz einfach sein, dieses Do PPeIlpTr O- blem restlos zu lösen.“ .—L—ñääñäääñĩÄ—rßÄ1——— Diplomatische Hochflut in Washington Zahlreiche außenpolitische Konferenzen— Die erste Sitzung des Atlantikrats— Vor dem Be- ginn der UN- Vollversammlung er.(Big.-Bericht). In Washington herrscht eine außerordentlich lebhafte diplomatische Tätigkeit, die mit der sogenannten ABC-Ron- ferenz der Amerikaner, Briten und Kanadier über das Dollar-Problem ihren Anfang ge- nommen hatte. Wie wir berichteten, fanden diese Besprechungen ihre unmittelbaren Fort- setzungen in Beratungen der beiden Außenminister Acheson und Bevin, die sich nach einer Information der„New York Times“ vor allem um die Ausarbeitung gemeinsamer Vorschläge für die Vollver- 8a mmlung der Vereinten Nationen drehte. Die Vollversammlung beginnt am Dienstag. Wie es heißt, sollen die Beratungen Achesons und Bevins speziell den Balkanfragen und dem Verhältnis zwischen Griechenland und Albanien gegolten haben, sowie der spani- schen Frage. Sodann fand eine lange Konferenz zwischen Acheson und dem italienischen Außenmini⸗ ster Graf Sforza statt, bei der die Frage der itallenischen Kolonien sowie die Rolle Italiens im Atlantik Pakt besprochen worden sein dürften. Auf einer gemeinsamen Konferenz der drei westlichen Außenminister Acheson, Bevin und Schuman wurden die Probleme der Fernost- Politik erörtert. Unsere Leser finden hierüber an anderer Stelle eine amt- liche Verlautbarung. In Ergänzung zu dieser kurzen Meldung wird in unterrichteten Krei- sen Washingtons behauptet, daß die Errich- tung eines gemeinsamen amerikanisch-bri- tisch- holländischen Stützpunktes in Surabaja auf Java erörtert wurde, was erneut das im- mer größer werdende Gewicht der Fernost- Politik zeigt. Wie es heißt, sollen die Hollän- der jedoch die Errichtung dieses Stützpunktes ablehnen, während er von den indonesischen Republikanern begrüßt Wird. Die bedeutsamste Konferenz der letzten 48 Stunden war schließlich die erste Sitzung des Atlantikrates, an der die meisten der Mitgliedstaaten durch ihre Außenminister vertreten waren. Der Rat billigte einen um- fassenden Verteidigungsplan des We- stens und schuf einen Verteidigungsausschuß, dessen Mitslieder im Oktober e wer- den sollen.. Zum Schluß seien noch die Beratungen des „Internationalen Währungsfonds“ erwähnt, deren Hauptthema die Frage der Devisen-Kurse bildete, ohne daß es schon zu endgültigen Beschlüssen gekommen wäre., In London haben die Gerüchte über eine Pfund- Abwertung stark zugenommen. Es wird aber angenommen, daß als Ergebnis der Washing- toner Besprechungen noch ein letzter briti- scher Sanierungsversuch abgewartet werden Soll, ehe eine Abwertung der Pfundwährung durchgeführt wird. Die Verteidigung des Westens Fünf Verteidigungszonen geschaffen— Militär- ausschuß ins Leben gerufen Washington(NBC). Die Verteidigungs- minister der 12 Signatarmächte des Nord- atlantischen Vertrages werden im Oktober in Washington zum ersten Male zusammentreten. Sie wählen den Verteidigungsausschuß, der vom Atlantikrat geschaffen wurde. Dieser Ausschuß hat die Aufgabe, strategische Pläne in die Tat umzusetzen, die der Atlantikrat zur Abwehr von Angriffen gegen irgend eine Signatarmacht beschlossen hat. Am Samstag fand in Washington die erste Sitzung des Atlantikrates statt. Die meisten der Signatarmächte waren durch ihre Außen- minister vertreten. In kaum einstündiger Be- ratung bewilligte der Rat einstimmig die von den Sachverständigen vorgelegten Vorschläge für ein umfassendes Verteidi- gungssystem des Westens. Außer dem Verteidigungsausschuß, der ein- mal im Jahr zusammentreten wird, wurde ein Militärausschuß geschaffen, dem die Stabschefs aller Signatarmächte angehören sollen. Der Militärausschuß hat die Aufgabe, die Verteidigungspläne der Regionalausschüsse für die 5 Verteidigungszonen zu ko- ordinieren, Diese Verteidigungszonen sind: 1. Der Nordatlantische Raum(Mitglieder: alle Signatarstaaten mit Ausnahme von Italien-und Luxemburg); 2. Nordamerika. die SA und Kanada); 3. Nordeuropa(litglieder: Großbritannien, e Dänemark); 4. Westeurops(Mitglieder: die 5 Mitglieder der Westeuropäàischen Union); 5. Südeuropa(Mitglieder: Srobprntennies, Frankreich, Italien und Portugal) Das berarmie Engfaaa Vog unserem Londoner Vertreter Ch. Z. London Die dringenden Warnungen der englischen Industrie an Premierminister Attlee weisen in unmißgverständlicher klarer Sprache auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hin, mit de- nen England zu kämpfen hat. Mit brutaler Ofkenheit wird festgestellt, daß„ein wesent- licher Teil dieser Schwierigkeiten selbst ver- schuldet“ und seine Ursache in der„kopflosen Politik der Attlèe- Regierung“ zu suchen ist. Die britische Industrie sagt in ihren Veröf- fentlichungen kurz und bündig, dag Eng land über seine Verhältnisse lebe. Nun wird niemand, der die englischen Ver- hältnisse kennt, behaupten, daß der Lebens- standard zu hoch sei. Im Gegenteil! Mit vol lem Recht meinen die englischen Zeitungen, dag die Lebens verhältnisse im besiegten Deutschland in vielen Fällen besser seien als bei der Siegernation England. „Uper die Verhältnisse leben“ ist natürlich etwas relatives. Es läßt sich jedoch nicht ab- streiten, daß der englische Lebensstandard S0 niedrig er liegt— an der Produktion ge- messen, immer noch zu hoch ist. Auf diesem Gebiet hat man in England ver- sagt. Menschlich gesehen ist es verständlick genug. Nach fünf Jahren mit„Blut ud Schwein und Tränen“ ist es begreiflich, daß das englische Volk auszuspannen wünscht. Fast überall in Europa hat man nach dem Krieg diese„Ferienmentalität“ kennen ge- lernt. Wenn es nun in England schief ging, War der Grund nicht allein, daß es viel geleistet und gelitten hatte, sondern auch, dag es in Ger kritischen Zeit des Ubergangs vom Krieg zum Frieden neue Führer bekam. Die Arbei- terpartei bekam die Macht und versprach ei- nem erschöpften und kriegsmüden Volk Reich- tum und Aufstieg. Der Wohlstand der Nation sollte durch Sozialisigvung geteilt und die bis- her etwas stiefmütterlich behandelte. Sozial- gesetzgebung plötzlich Vorbild für die Län- der aller Welt werden. Es muß obne weiteres zugestanden werden, daß Attlèee und seine Regierung versuchten, ihre Wahlversprechungen zu halten. Man darf auch nicht sagen, daß sie nicht im Ernst an ihre Theorien glaubten. Aber das Resultat bleibt: Ein Land, das sich militärisch nicht brechen lieg, ist dabei, wirtschaftlich gebro- chen zu werden. a Die Sozialisierung, die den Wohlstand ver- Silen sollte, hat durch ein Sinken der Pro- duktion in den sozialisierten Industrien mit dazu beigetragen, die Armut zu fördern. Gleichzeitig hat die neue soziale Gesetzgebung 5 dem Land nicht allein gewaltige Mehrausga- ben aufgebürdet, sondern auch ungewollt zu einer geringeren Produktion geführt. So hat z. B. die Bestimmung, bei Krankheit volles Gchalt zu bekommen, die Krankheitskurve um 20% steigen lassen. Dazu kommt, daß die Steuer 40% aller Ein- nahmen beschlagnahmt und dadurch nicht nur die Produktionskosten vergrößert, son- 5 dern auch das Konkurrenzvermögen unter- miniert. 5 Eine Reihe mißlicher Umstände hat Fng- land in diese Krise gebracht. Der leidig⸗ ste Umstand ist, daß es in den kritischen Jahren eine Regierung hatte, die nicht den moralischen Mut und den politischen Willen aufbrachte, die Entwicklung auf den richtigen Weg zu leiten. Die übrige Welt kann aus den britischen Erfahrungen lernen. England hat, fast auf Kosten seiner Existenz, ein gewaltiges Expe- riment in praktischer Sozialisierung durchge- führt. Die geernteten Erfahrungen fordern kaum zur Nachahmung auf. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind zwar nur in den Regionalausschüssen des nordatlantischen Raumes und Nordamerikas vertreten,, werden aber an dem Verteidigungs- plan aller 5 Verteidigungszonen aktiv teil- nehmen. Die Frage eines gemeinsamen Oberbefehlss wurde nicht erörtert. Doch wurde beschlos- sen, daß die Oberbefehlshaber der 5 Verteidi- Zurigszonen einem ständigen Ausschuß verantwortlich sein werden, in dem, um höchste Leistungsfähigkeit zu erzielen, nur die Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich vertreten sein werden. Schlieglich wurde ein Ne. eingesetzt, das für die Normung von Waffen und Kriegsmaterial und für die Planung der Riistungsproduktion zuständig sein wird. Wien— internationales Flüchtlingsasyl Von unserem Korrespondenten K. Fechner Wien, im September 1949 Wien, die einst vielbésungene und vielbe- suchte alte Kaiserstadt besaß für die vielen kleinen Nationen des Ostens und Südostens seit jeher eine magische Anziehungskraft. Die begüterten Ungarn und Rumänen, die Kroa- ten, Serben, Polen, Ruthenen, Slowenen und Slowaken verbrachten ihre Urlaubstage mit Vorliebe in Wien, wo die Frauen und Töchter ihre Einkäufe besorgten und die Söhne die Hochschulen absolvierten. Aber auch die un- Zzähligen jungen Männer aller Völkerstämme der alten Donaumonarchie, die ihre militä- rische Dienstzeit bei der k. u. k. Armee in Wien abdienen durften, erzählten zeitlebens mit Stolz und Freude von ihren in der„Wiener- stadt“ verbrachten Jahren. Der rettende Hafen Wer hätte es sich damals träumen lassen, daß Wien für alle diese Völker— unter ganz anderen Vorzeichen— abermals zum noch inniger ersehnten Ziel und rettendem Hafen werden sollte? Die vielen tausend Flüchtlinge, die— von Osten und Südosten kommend— die wiedererrichtete Spitze des Stefansdomes erblicken, wissen sich am vorläufigen Ziel. Wien ist heute tatsächlich zu einer Hafen- stadt geworden, zu einer Art ganz vorgelager- ten Seefestung an den Ufern des Roten Ozeans, dessen Wellen stürmisch und unentwegt an ihre Mauern schlagen.... Seit den letzten Kriegsjahren ist der Strom der aus dem Osten eintreffenden Flüchtlinge bis heute nicht einen einzigen Tag abgerissen. Zuerst kamen die endlosen Trecks der Volksdeutschen, die den Wienern den Begriff der Heimatlosig- keit und des Elends eines Flüchtlingsdaseins handgreiflich vor Augen führten. Unmittelbar anschließend folgten Zehntausende von Un- gar n, die lieber ihr Hab und Gut, als ihren Kopf verloren. Darunter mondäne, hochele- gante Damen, die mit letzter Kraft den arm- seligen Leiterwagen weiterstießen, den die zum Umfallen erschöpften Pferde nicht mehr Weiter zuziehen vermochten. Dann folgten die Deutschen aus der Tschechoslowa- Kei; sie kamen nicht mehr mit Pferd und Wagen, sondern in plombierten Viehwaggons, erschöpft, mighandelt, mit dem Grauen furcht- barer Erlebnisse in den Augen. Stacheldraht, Minen und Hunde Seitdem sickerten unablässig größere und kleinere Gruppen durch die vielen großen und kleinen Lücken, die der„Eiserne“ Vorhang an den drei volksdemokratischen Grenzen Osterreichs dem Kundigen in den letzten Jah- ren— wenn auch in immer beschränkterem Maße— noch offen lieg. Die letzte größere Welle in diesem traurigen Reigen bildeten die I Rechen. Da gibt es manche merkwür- dige Begegnung! Die Sudetendeutschen, die vor mehr als drei Jahren von Haus und Hof Vertrieben, verfolgt, mißhandelt und ihres Eigentums beraubt wurden, treffen nun in Wien auf ihre Peiniger, die inzwischen selbst Menschen ohne Heimat, ohne Papiere und ohne Hoffnung wurden. Das Leben erlaubt sich seltsame Scherze. 5 5 Heute ist es bereits sehr gefährlich gewor- den, aus den Volksdemokratien kommend, die österreichische Grenze illegal überschrei- ten zu wollen. Die vor allem in Betracht kom- mende ungarische Grenze ist mit einem doppelten Stacheldrahtzaun gesperrt, der dazwischenliegende Landstreifen ist über- dies mit Minen und auslösbaren Leuchtrake- ten versehen. Außerdem gibt es allerorts er- richtete Beobachtungstürme und auch Wach- hunde, die den zahlreichen Grenzpatrouillen beigegeben sind. Die fieberhaften Arbeiten zur dichten Grenzabsperrung wurden in letz- ter Zeit vollendet. Der Abschluß erfolgte mit einem grotesken Knalleffekt. Der ungarische Pionierofflzier, der die Verminung gewissen- haft bis zum Ende durchgeführt hatte, ver- gag— als er fertig war— selbst wieder nach Ungarn zurückzukehren. Er setzte sich nach dem Westen ab. Klopfzeichen aus dem Möbelwagen Für die Kapitalkräftigen gibt es allerdings noch immer Wege, die Volksdemokratien zu Ein Kontinent erwaclit Projekte für die Erschließung Afrikas England ist im Augenblick dabei, die Reich- tümer seines afrikanischen Kolonialreiches 2 heben. Es hat für dieses Unternehmen die Vereinigten Staaten interessiert, die die Ver- Wirklichung dieses Projektes mit dem ame- rikanischen Dollar ermöglichen sollen. In die riesigen Gebiete des bisher noch„schlum- riernden Kontinents“ sollen der revolutio- nierende Atem modernster Technik und eine großzügige Planung einziehen, um den Völ- kern Afrikas ein besseres Leben zu geben und um die Nahrungssorgen der Welt zu lö- sen. Großbritanniens afrikanisches Besitztum das die Gebiete Kenia, Uganda, Tanganjika. Sansibar, Njassaland, Nord- und Südrhode- sien, Nigeria, Gambia, einen Teil des Sudan Somaliland und die Goldküste einschließt, beherbergt auf einigen Millionen Quadrat- kilometern etwa 62 Millionen Menschen. Von den 150 Planen, die England in den vergan- genen Jahren zur Erschließung dieses Kon- tinents aufgestellt hat, seien hier nur die wichtigsten erwähnt. In Tanganjika, Nord- rhodesien und Kenia wird zur Zeit der soge- nannte Erdnußolan“ in die Tat umgesetzt. Alit rlesigen Flachen werden dort Eranusse and Sonnenblumen angebaut, die— wie man gofft— den Fettmangel des englischen Mut- terlandes beheben. In Nigeria, Gambia und der Goldküste sind ähnliche Aktionen vorge- sehen. In Ostafrika werden Vorbereitungen getroffen, um eine groß angelegte Fischver- Arbeltungsindustrie aufzubauen. Der Erfolg der Kultivierung eines solch großen Gebietes, die ja in erster Linie mit modernsten Maschinen bewerkstelligt werden muß, hängt nicht zuletzt von dem Vorhanden- sein mächtiger Energiezentren ab, von Elek- ktrizitätsstationen und einem ausreichenden Vorkommen an Kohle. Aber auch in dieser Hinsicht ist der„Schwarze Erdteil“ von der Natur nicht stiefmütterlich behandelt worden. Kohle 2. B. ist im Uberfluß vorhanden. Fach- leute sagen aus, daß die Koblenlager des Wanke-Flußes in Rhodesien auf Jahrhunderte Ainaus unerschöpflich sind und England 500 — minien befürwortet. verlassen. Man munkelt von Möbeltrans- porten und Zollgut... Jedenfalls kam vor einiger Zeit ein Möbelwagen aus Buda- pest in Wien an, aus dem man deutliche Klopfzeichen vernehmen konnte. Als der Wa- gen entladen wurde, verließ ein Budapester Spediteur mit seiner Familie, zwar total er- schöpft, aber heilfroh sein Versteck, in dem r die Grenze glücklich passiert hatte. Hintergründe des Budapester Hochverratsprozesses Verrat in den höchsten Regierungsstellen (I) Der Hochverratsprozeß gegen acht lei- tende Persönlichkeiten des ungarischen Staates, der am Freitag in Budapest begonnen hat, bekommt seine aktuelle politische Bedeutung durch die massiven Anschuldigungen die in der Anklage gegen Tito und seine Regierung erhoben werden. Wie schon gemeldet steht im Mittelpunkt des Prozesses der ehemalige ungarische Innen- und Außenminister Laszlo Rajk, der auherdem Führer der ungarischen kommuni- stischen Arbeiterparteien und der Volksfront War. Nun wird ihm jahrelange Agententätig- keit sowohl früher für die Gestapo wie später für die Spionageorganisation Titos und den amerikanischen Geheimdienst vorgeworfen. In dem Abschnitt der Anklageschrift, in dem die Tätigkeit Rajks für die Pläne Titos geschildert wird, heißt es: 5 „Der jugoslawische Innenminister Ranko- vie konnte nach Titos Plänen und auf Grund des von dem Spionagenetz gelieferten Mate- rials konkrete Maßnahmen zum Sturz der ungarischen Regierung und zur Anderung der Staatsordnung Ungarns treffen. 5 Der Besuch Titos in Ungarn im Dezember 1947 galt den Vorbereitungen zur Durchfüh- rung dieses Plans. Bei der Rückkehr nach Jugoslawien trafen sich Rankovie und Raj k an einer Grenzstation zu einer geheimen Be- sprechung. Rankovic teilte Rajk die An- Weisungen Titos mit, nach denen Rajk sich darauf vorbereiten sollte, die Leiter des un- garischen Staats und der Kommunistischen Partei zu ermorden, um danach die Führung Ungarns in die Hand zu nehmen. Rajk über- nahm diese Aufgabe. Die Pläne Titos liefen, wie Rajk ausgesagt haben soll, darauf hinaus, nach der Herbei- führung von Grenzzwischenfällen einen Teil des ungarischen Gebietes militärisch zu besetzen und nach der Neubildung der un- garischen Regierung die Innen- und Außen- Politik des Landes sowie die ungarische Lan- desverteidigung mit den Interessen Jugosla- Wiens in Einklang zu bringen. Neben Rajk ist die hervorragendste Figur unter den Angeklagten der Generalleutnant Georg Palf y. Sein Lebenslauf ist außer- ordentlich aufschlußreich. Als Generalstabs- of flzier unter dem Reichsverweser von Horthy wegen seiner jüdischen Frau frühzeitig pen- sioniert, wurde er ein radikaler Kommunist und spielte eine führende Rolle in der un- garischen Widerstandsbewegung. In der kom- munistischen Armee Ungarns wurde er äußerst rasch befördert, wurde Chef der politischen Abteilung des Verteidigungsministeriums, Kommandant der Grenzwache. stellvertreten- der Verteidigungsminister und schließlich Chefinspektor der ungarischen Armee. Dies ist in Ungarn der höchste militärische Rang Wie zur Ablenkung dieser eindeutigen Dater Wird aber jetzt von der kommunistischer Presse darauf verwiesen, Palfy habe vor dem Krieg ein Jahr in der faschistischen Armee Italiens gedient und„als überzeugter Faschist“ an der Besetzung der Karpatho-Ukraine teil- genommen. Nun wirft auch ihm die Anklage- schrift vor, ein Spionagenetz aufgebaut und ebenfalls den Sturz der Regierung vorbereitef zu haben. Auch Palfy habe für den jugoslawi- schen Geheimdienst gearbeitet und direkte Meisungen Titos entgegengenommen. Neben diesen zwei Hauptfiguren des Pro- zesses spielen die anderen sechs Angeklagter eine geringere Rolle. Immerhin befindet sick unter ihnen ein für das kommunistische Re- gime Ungarns so wichtiger Mann wie Dr Ti bo SZ ö ny i, der Chef des Kaderdienstes — War und als solcher die Aufgabe hatte, die Parteimitglieder hoher und niedriger Rang- ordnung zu überwachen. Er hatte ferner die Vertrauensleute in Regierungs- und Industrie- posten zu ernennen. Uber die Erfolge der Konspiration zwischen den Angeklagten und dem jugoslawischen Ge- heimdienst sagte der ehemalige Legationsrat bei der jugoslawischen Botschaft in Budapest Lazar Brankow, der auch zu den Angeklagten gehört, aus: „Unsere Spionageorganisation spann ihre Fäden in jeden Zweig des ungarischen Ver. Waltungsapparates der Armee, der Polize sowie der kommunistischen und sozialdemo- Kratischen Parteien. Die Organisation War bereits derart gediehen, daß Rankovie im Auf- trage Titos jederzeit den Befehl z um Aufstand hi geben können. Jugosla- Wien hätte hierguf die neue Marionettenre- Sierung einsetzen können, in welcher Rajk den Fosten nes Premierministers hätte ein- nehmen sollen, während weitere wichtige Po- sten mit dem Einverständnis Titos durch ins Ausland geflüchtete Politiker, wie etwa Fe- rene Nagy hätten besetzt werden sollen.“ In der Anklageschrift stehen im übrigen auch verschiedentlich Hinweise und Angriffe auf die Aktivität der amerikanischen SPIO nage im Donauraum. Besonders wird Allan Dulles, der Bruder des bekannten Se- nators, als Leiter der amerikanischen Spiona- gezentrale in der Schweiz angegriffen. Dieser habe speziell Dr. Szönyi zur Bildung einer Spionagegruppe aus ungarisch-trotzkistischen Flüchtlingen verwendet. Angesichts des Umfangs der aufgedeckten Verschwörung wie des Rangs der Hauptange- klagten ist es wohl verständlich, daß dem Prozeß in Budapest auch innerpolitisch größte Bedeutung beigemessen wird und daß man dort offenbar das Gefühl hat, einer unmittel- baren Gefahr entgangen zu sein. Es liegen daher auch bereits Anzeichen vor, daß der Prozeß neben der verstärkten Ko- minform- Propaganda gegen Tito auch zur Weiteren Vorantreibung des inner politi- schen Programms der Kommunisten be- nützt wird. Das kommunistische Regime in Ungarn hat nach wie vor mit den starken Wi- derständen der seit jeher nationalen Bauern zu kämpfen. Daher ist es von Bedeutung, daß die„Prawda“ in einer Betrachtung zu dem Budapester Prozeß die Regierungen der Sa- tellitenstaaten jetzt auffordert, die Kollek tivierung des Landbesitzes in be- schleunigtem Tempo weiterzuführen, In dem Aufsatz heißt es sodann weiter: „Ländliche kapitalistische Elemente werden so lange weiterexistieren, als es noch ein pri- vates Landbesitzertum gibt. Während 95% der Industrien Osteuropas nationalisiert wor- den sind, ist der größte Teil des Landes noch in Privatbesitz. Dieses soll nun baldmöglichst in Besitz- und Arbeitsgenossenschaften um- gewandelt werden.“ So ist es wohl möglich, daß mit dem Rajk- Prozeß in Budapest wieder einmal zwei Flie- gen auf einmal getroffen werden sollen: au- Benpolitisch Tit o und inner politisch der Wi- derspenstige bäuerliche Mittel- stand. 5 Einigung über Fernost-Poltik Washington(NBC). Großbritannien, die SA und Frankreich haben sich über ihre Politik im Fernen Osten geeinigt. Dies wurde hier am Samstag abend in Washington nach einer Besprechung der drei Außenmini- ster Bevin, Acheson und Schuman bekannt gegeben. Die Erklärung enthält keine näheren Einzelheiten. Die Außenminister berieten u. a. über die Lage in China, die Frage eines Friedensvertrages mit Japan und Wirtschafts- hilfe für Indien. Insel Pingtang erobert Hongkong(F). Die chinesischen Kom- munisten haben die Insel Pingtang erobert, die etwa 50 km südwestlich von Fudschau vor der Südostküste von China liegt. Fud- schau ist bereits in Händen von Kommunisten und der Besitz von Pingtang gibt ihnen einen neuen Stützpunkt für ihre Operationen gegen Formosa. Jahre lang versorgen könntèen. Der Boden in Nigeria und Tanganjika birgt ähnliche rie- sige Kohlenlager. In Uganda wurden reiche Zager von Phosphaten entdeckt. Das Produktionsvermögen der afrikanischen rde ist weitgespannt und schließt die viel- Altigsten Arten von Nahrungsmitteln und Zodenschätzen ein. Auf Afrikas Boden wach- sen Mais, Reis, Zuckerrohr, Weizen, Kaffee, Kakao, Bananen, Ingwer, Pfeffer, Kartoffeln Ind anderes; eine blühende Vieh- und Milch- wirtschaft kann dort erstehen; in seiner Erde gzuhen Aluminium, Diamanten, Chrom, Kohle, Eisenerz, Mangan, Zinn und Platin. Aber die anermeßhliche Weite des afrikanischen Raumes kordert— wenn die Kultivierung gelingen soll— den Ausbau eines Eisenbahnnetzes und kester Straßen. Bis jetzt existieren verhält- aismäßig wenig Eisenbahnstrecken, und diese definden sich in schlechtem Zustand. Dazu zritt das gigantische Projekt einer transkon- inentalen Autostraße, die Algier im Norden mit Kapstadt im Süden verbindet. Diese Stra- 3e wird mitten durch Afrika laufen, durch Dickicht, Grasland und Dschungel. Für die Verwirklichung dieses Planes ist die Zusam- menarbeit der Vereinigten Staaten, Englands, Frankreichs, Belgiens, Portugals und der Süd- afrikanischen Union notwendig. Die in Afrika lebenden Engländer, die Po- litiker und Parteiführer in den englischen Eolonialgebieten planen aber noch mehr. Sie interessieren nicht allein die wirtschaftliche Sphäre, der Ausbau Afrikas zu einem frucht- baren Nahrungsarsenal und zu einem reichen Industrieland— ihre politische„Sehnsucht“ strebt zu den„Vereinigten Staaten von Af- rika“, nach dem Vorbild der USA. Wortfüh- rer dieser immer stärker um sich preifenden Bewegung ist Godfrey Huggins, der der- zeitige Premierminister von Südrhodesien, ein Mann, der seit 15 Jahren im politischen Leben steht. Einst waren es Cecil Rhodes und Jan Smuts, die von der Einheit Südafrikas träum- ten und diesen Traum der Verwirklichung entgegenführten— heute ist es Godfrey Hug- Eins, der die Einheit aller auf Afrikas Boden liegenden englischen Kolonialgebiete und 15 5 r- VON GESTERN AUF HEUTE In letzter Zeit beschäftigt sich das Ausland wieder in zunehmendem Maß mit der militä- rischen Aus bildung der Volks pPOIIZZ ei in der Sowjetzone. Wie es heißt, soll der Aus- bau dieser Polizei in eine kampfstarlee Truppe bei den westlichen Alliierten Besorg nis hervorrufen. Nun kommt die— allerdings unbestätigte— Meldung, daß für eine Volks- 1 11 egertruppe“, deren Aufstellung in Stärke Von 5000 Mann ebenfalls von den Rus- sen verfſigt wurde, sogar Düsenjäger vorge- sehen sind. Die Junkers-Werke in Dessau sollen mit dem Bau bereits begonnen haben. An weiteren Einzelheiten über die neue Flie- gertruppe weiß die„National-Zeitung“ in Basel außerdem folgendes zu berichten: „Bis zum 20. September müssen alle Angehörigen der deutschen Luftwaffe als Piloten, Beobachter, Bordschützen und Funker registriert sein. Ein rie- siges Arbeitsprogramm zur Wiederinstandsetzung der in der Ostzone befindlichen Flugplätze ist gleich- zeitig angelaufen. Der Heinkel-Flugplatz bei Ora- mienburg ist von Offizieren der Roten Armee und der Volkspolizei unter Führung des früheren Ge- nerals der Luftwaffe Brandt, der das Volks-Flie- ger-Korps aufstellen soll, besichtigt worden. Vier Hallen für 16 Maschinen und 12 Unterkunftshäuser müssen im Eiltempo von Insassen des benachbarten Konzentrationslagers Sachsenhausen erbaut werden. Im übrigen sind alle Flugplätze längs der Ostsee- Kliste und östlich Berlins als vordringliche Bauvor- Daben erklärt worden. Inzwischen sind die Stamm- Mannschaften der beuen Truppe schon in härtester Schulung. Sowoll die Stuka- schule bei Leipzig, die Bordschützen- und Beobachter-Sschule in Burg bei Magdeburg und die Jagdfliegerschule Perleberg, wo der ehemalige Oberstleutnant und Ritterkreuzträger Hartnack un- terrichtet, haben vollen Lehrbetrieb für die getarnte ostdeutsche Wehrmacht. Der Maschinenpark be- steht aus zweihundert Flugzeugen, die von der R= ten Armee der Volkspolſzei zur Verfügung gestellt Würden,“ Angesichts dieses munteren Betriebs ist es Wohl zu verstehen, daß sich der Sohn von Max Reimann, der auch Volkspolizist werden Sollte, von diesen Ausbildungsstätten abge- setzt und in wWestalliierten Schutz begeben hat. Wollte er damit symbolisch für die gesamte Westzone handeln? Da, wie die„Neue Zürcher Zeitung“ sich aus London berichten läßt, bei der am 17. September beginnenden Konferenz der zwölf Atlantikpaht- Außenminister auch Ergebnisse einer Studienreise 1. Aufhebung der amerikanischen Einwande- deutschen rungsbestimmungen Flüchtlinge, für die 2. Hilfe für die vertriebenen Deutschen in der gleichen Weise wie die Marshallhilfe für Europa und 3. Rückgabe der früheren deutschen Ostpro- vinzen, die zur Zeit Rußland und Polen unterstehen, an Deutschland, verlangte der Leiter der amerikanischen Flüchtlingskommission, Prof. Austin I. E p p in Philadelphia, der von einer Studienreise über das Flüchtlingsproblem in Deutschland zurückkehrte. Er sagte, das Abkommen von Valta verletze jeden Paragraphen der Atlantik- Charta; auch das Potsdamer Abkommen Widerspräche dem internationalen Völkerrecht. Er forderte die Deutschamerika- ner auf, ihre Zurückhaltung aufzu- geben und sich beim Kongreß für Deutsch- land einzusetzen. Im künftigen Friedensver- trag mit Deutschland müsse den deutschen Flüchtlingen die Rückkehr in hre Heimatlän- der erlaubt werden. tt Sowjetzone:„Export um jeden Preis“ Leipzig(WD). Maßnahmen zur Er- leichterung des Außen- und Intersonenhan- dels wurden von den zuständigen Stellen der Sowjetzone angekündigt. Im Außenhandel wird sich die Forderung nach einem„Ex Port um jeden Preis“ durchsetzen. Die Preisberechnung erfolgt im Außen- und In- terzonenbandel künftig ausschließlich auf der Grundlage der Wettbewerbs fähigkeit und nicht entsprechend den Gestehungskosten. Werden trotzdem Kurse erzielt, die dem amt- lichen Verrechnungssatz entsprechen, sind an die Exporteure beträchtliche Prämien zu zahlen. 500 Flugzeuge vorläufig B. St. Berlin. Die vorläufige Stärke der ostzonalen Polizeiluftwaffe werde 500 Flug- zeuge betragen, berichtet am Sonntag die bri- tisch lizenzierte Berliner Zeitung„Sozial- demokrat“. Dieser Beschluß sei auf einer Kon- ferenz der ostzonalen Verwaltung des Innern bekanntgegeben worden. Der Künftige Chef der ostzonalen Polizeiluftwaffe, General Brandt, hat weiter mitgeteilt, daß die Zahl der Flugzeuge bis zum Frühjahr 1950 bis auf 1200 Maschinen erhöht werde. Die offizielle Lesart B. St. Berlin. Die Pressestelle der Ver- Waältung des Innern in der sowjetischen Be- Satzungszone gab eine Erklärung zur Flucht Josef Reimanns ab. Der Sohn des KPD. Vor- sitzenden Max Reimann, so heißt es darin, hat dem Studium und dem Dienst in der Volkspolizei nicht den erforderlichen Ernst entgegengebracht. Wegen seines undisziplinier- ten Verhaltens und seines unmoralischen Lebenswandels hat Reimanns Entlassung be- vor gestanden. Dieser Entlassung habe er sich durch die Flucht entzogen. 5 In der Erklärung wird darauf hingewiesen, daß Josef Reimann nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft sich selbst um die Einstellung bei der Volkspolizei beworben Nabe. 1 Zweiseitige Magistrats- Besprechungen in Berlin. Vertreter des West- und Ostberliner Magistrats verhandelten über eine Normali- sierung des wirtschaftlichen Lebens in Ber- lin. Die Besprechungen kamen auf Anregung des Ostberliner Magistrats zustande. Es soll nunmehr dafür gesorgt werden, daß die Le- bensmittelkarten bei der Stadtverwaltung in allen vier Sektoren angenommen werden. Man wies jedoch darauf hin, daß noch zahl- reiche technische Schwierigkeiten zu überwin- den seien. Landrat Schroeter beauftragt. Der würt.- bad. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier hat Landrat Ludwig Schroeter zum Leiter der Abwicklungsstelle für Entnaziflerungsfragen beim Staatsministerium ernannt. Schroeter war von 1945 bis 1948 Landrat im Kreise Leonberg und wurde dann als Vorsitzender der Berufungskammer Stuttgart dienstver- pflichtet. (H. H.) die Frage„Rhein linfe“ oder„EIB Iinje“ zur Verteidigung Westeuropas er 8 tert werden soll, ist es vielleicht nicht un- zweckmäßig, wenn die Minister dieses Sym- bol! Joseph Reimann beherzigen. So wie die- sem jungen Deutschen, der sieben Jahre Milli- tärdienst, Krieg und Gefangenschaft hinter sich hat und nichts mehr davon wissen Will, geht es allen seinen Altersgenossen. Und da- her steht nicht irgendein angeblicher neuer, nationaler Radikalismus in Westdeutschland zur Debatte, sondern die Frage, wie die West- allierten das Friedens- und Ruhebedürfnis der deutschen Jugend zu schützen gedenken. Wußten Sie schon. 2 „daß COppPIS Einkommen auf vier- zig Millionen Lire geschätzt wird? Der italie- nische Radsport-Matador erhielt u. a. drei Millionen von der Fahrradfabrik Bianchi, wei- ere Millionen von Fabriken der Euftpumpe, des Sattels, der Schutzbrille, der alkoholfrei Zetränke, der Pullover, der Radschuhe usw. Der Fremdenverkehrsverein Aosta überwies ine halbe Million, Prämien bei Rundfahrten aAmfaßten 2,7 Millionen und die Simplex- schaltung gab ihm drei Millionen. Rechnef man hinzu, daß Coppi bei 60 Bahnen je 300 000 Lire erhält, so kommt man auf annähernd 40 000 000 Lire. Bartali, der im Vorjahr 25 Mil- lionen scheffelte, ist diesmal zweiter Groß- verdiener. * 1 „ daß sich die besten Berufsringer in Berlin vergeblich bemühen, den bulg ar i- z chen Riesen Georgief f auf die Schul- ern zu legen? Der Goliath vom Balkan ver- steht zwar nicht viel vom Ringen, seine ge- wwaltigen Körpermaße von mehr als 2,5 Ztr⸗ machen es aber selbst Exweltmeister Fritz Kley unmöglich, mit Spezlalgriffen den Koloß tur Streclce zu bringen. 1 Deutschlands Studenten gewannen bei der l. Internationalen Hochschulsportwoche in Meran den Pokal für die Länderwertung in Jer Leichtathletik mit 135 Punkten vor Italien 111, Spanien 68, Luxemburg 49, Osterreich 37. Schwelz 26 und Agypten 5 Punkte 5 nn ere e. 1 5 1 ue 5 Se wande- utschen in der Ife für Dstpro- Polen nischen 5 155 Dp enreise chland n von nder damer onalen erika fz u- utsch- nsver- tschen Atlän- tt gs“ Eels Er- mhan- an der nandel 5 n. Die d In- If der Keit Osten. Amt- nd an Nn Zu eder Flug- e bri- Ozial- Kon- nnern aftige meral Zahl S auf Ver- Be- Jucht Vor- larin, der Ernst nier- schen be- sich esen, Aus t um ben in iner nali- Ber- zung Soll Le- g in den. Ahl Win- Uürt.— aier der Agen deter eise nder Ver- I. H.) 58 röres un yum die- Milli- inter Will, da- Uer, land Jest- der Sollen Verbandes Südweſtd. Rund ſchau i Im Betrieb tödlich verunglückt Heidelberg(SWI). In dem Betriebe einer Firma in Rauenberg ereignete sich ein Schwerer Betriebsunfall. Beim Transport einer Lore geriet ein Arbeiter so unglücklich unter dieselbe, daß er sofort getötet wurde. Schweizer Pädagogen in Heidelberg Heidelberg(SHZ). In der Heidelberger Lehrerbildungsanstalt trafen sich badische Junglehrer mit Schweizer Pädagogen zu einer Studienwoche. Dr. Bachmann behandelte die bisherigen Bildungsziele und entwarf ein Bild der neuen Erziehung. Aus der europäischen Geschichtsforschung gab Dr. Boesch(Luzern) eine Darstellung der Entwicklung Deutsch- lands. Die amerikanischen Professoren An- dressohn und Schall bemühten sich ebenfalls um die Erkenntnis der deutschen Geschichte. Von deutscher Seite brachten u. a. Reg.-Direk- tor Geierhaas(Karlsruhe) und Direktor Schuck zum Ausdruck, wie notwendig solche freien Aussprachen für die Schulerziehung sind. Kulturwoche des Ostdeutschtums Heidelberg(SWE). Wie im vergange- nen Jahre veranstaltet die„Interessengemein- schaft Der Ausgewiesenen Deutschen“(DAD) auch in diesem Herbst wieder eine„Kultur- woche des Ostdeutschtums“. Diese IDAD- Festspiele in der Zeit vom 1. bis 9. Oktober die kulturellen Leistungen des Ost- deutschtums auf den verschiedenen Gebieten der Wissenschaft, der Kunst, der Musik usw. einer breiten Offentlichkeit, insbesondere je- doch den Altbürgern nahebringen. Minister Stooß in Karlsruhe Stellungnahme zum Südweststaat-Problem Darlsruhe(SWE). Die diesjährige Gar- tenbau-Tagung des Badischen Gartenbau- erhielt durch die Anwesenheit zweier Mitglieder der Staatsregierung, Land- Wirtschaftsminister Heinrich Stobßg und Wirt- schaftsminister Veit, ihre besondere Bedeu- tung. Nach Eröffnung der Tagung nahm am Sonmtag nachmittag Landwirtschaftsminister Stoob das Wort zu einem großangelegten Re- ferat. Der Minister wandte sich mit Schärfe Segen etwaige Absichten, das Landwirtschafts- Ministerium zu einem Anhängsel eines an- deren Ministeriums zu machen. Hinsichtlich des Südweststaates sagte der Redner, daß diese Frage nunmehr in ein akutes Stadium getreten sei. Er setzte sich dabei eindringlich für ein weiteres Zusammen- leben und Zusammengehen von Württemberg und Baden zum Wohle des größeren Ganzen ein. Der Minister erkannte an, daß die Ent- Wicklung der letzten vier Jahre für die ehe- malige Landeshauptstadt Karlsruhe sehr schmerzhaft gewesen sei; daher müsse Karls ruhe dafür entschädigt werden. Festnahme einer Einbrecherbande Karlsruhe(SWE). Einer aus drei Per- sonen bestehenden polnischen Einbrecherban- de, deren Festnahme vor einigen Wochen ge- lang, konnten bisher 17 Wohnungs- und Wirt- schaftseinbrüche in Karlsruhe, sowie zwei Einbruchsversuche in Neureut nachgewiesen Werden. Ein Teil des Diebesgutes wurde wie- der herbeigeschafft. Tariferhöhung bei Karlsruher Straßenbahn Karlsruhe(SW). Auf Grund der finan- Ziellen Entwicklung bei den Städt. Straßen- bahnen und in Anbetracht des fast 40%igen Verkehrsrückgangs sowie einer stetigen Stei- gerung der laufenden Betriebsunkosten ist eine Erhöhung der Tarife für Straßenbahn und Omnibus unausweichlich geworden. Die Tariferhöhung soll zum I. oder 15. Oktober in Kraft treten. Die Fahrpreisgestaltung Schafft den bisherigen 20-Pfg.- Einheitstarif ab. Die eingereichten Vorschläge, die allerdings als endgültig angesehen werden Können, sehen einen Fahrpreis von 20 Pfg. bis zwei Teil- Strecken, 25 Pfg. bis fünf Teilstrecken und 30 Pfg. bei mehr als fünf Teilstrecken vor. Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren werden nach dem neuen Tarif für 15 Pfg. be- fördert. Durch die bevorstehende Tarif- erhöhung hofft man, das in rd. 9 Monaten ent- Standene Defizit in Höhe von 1 Mikion N decken zu können. Die Multer vom Aynelhof Roman von Margarete Neidl (Renate Halden) Urheberrechtſchutz Verlag Aug. Schwingenſtein, München. Nachdruck verboten Wie eine ſchöne Katze entwand ſich ihm die Baronin und ſagte:„Ich erinnere mich, daß ich einmal mit dir aus⸗ wir einander nicht mehr wiederſehen.“ „Reſerl, ach pardon, Riſa, wie geht es unſerem....“ „Bitte, ſprich nicht von früheren Zeiten. Ich habe ge⸗ nug mitgemacht, bis es mir gelang, Baronin Schwarzen⸗ 8. Fortſetzung machte, daß Die Karlsruher Falschgeld- Affäre Karlsruhe(SWE). Im Zusammenhang mit der bereits gemeldeten Aufdeckung einer Falschgeldwerkstatt in Karlsruhe erfahren wir noch weitere Einzelheiten. Der Falschgeldher- steller, ein Werkführer der Druckerei der Eisenbahndirektion, ist kein unbeschriebenes Blatt mehr. Bereits vor der Währungsreform gelang es ihm, in einer Privatdruckerei Leder- bezugsmarken für rund 1500 kg Leder herzu- Stellen. Sozusagen vom Tage X„stellte er sich um“ und fertigte mit Hilfe einer Handpresse falsche 20-DM- Scheine an. Von diesen Falsifi- katen brachte er 20 O00 DM in Umlauf. Von Polizeilicher Stelle wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese Fälschungen nicht in der Druckerei der EBD Karlsruhe hergestellt worden sind, bei der der Werkführer nach semer Entlassung im Jahre 1945 erst wieder im Februar 1949 eingestellt wurde., Hier erlag er seiner alten Leidenschaft und fertigte, wie gemeldet, in geschickter Nachahmung DM Scheine zu einer Mark an. Uberfall in der Dunkelheit Karlsruhe(SWI). Nach Einbruch der Dunkelheit wurden bei der Bauhütte der AK in der Soflenstraße Hilferufe gehört. Eine hinzueilende Polizeistreife fand einen Mann bewußtlos mit einer schweren Kopf- verletzung am Boden liegen. Ermittlungen über den Sachverhalt sind noch im Gange. Tod durch Wundstarrkrampf Karlsruhe(SWI). Ein im hiesigen Schlachthof seit 23 Jahren beschäftigter Metz- gar hatte sich beim Verladen von Rnochen eine Rißwunde zugezogen. Obwohl er sich in ärztliche Behandlung begab, stellten sich Läh- mungserscheinungen ein, in deren Verlauf er infolge Wundstarrkrampf verstorben ist. Lasskraftwagen stürzte 30 Meter tief POT Zheim(SWE). Aus bisher noch nicht geklärter Ursache verlor der Fahrer eines schweren Lastkraftwagens auf der Autobahn zwischen Stuttgart und Karlsruhe die Herr- schaft über sein Fahrzeug. Er geriet von der Mitte des Ispringer Autobahn-Viadukts Ab, durchbrach das Schutzgeländer und stürzte 30 Meter tief ab. Der Führer des Lastkraftwa- gens konnte sich buchstäblich in letzter Se- kunde durch Abspringen auf die Fahrbahn retten und wurde so von dem sicheren Tode bewahrt. Unwetter zerstört Kraftanlage Hindelang/ Allgäu(SWE). Ein furcht- bares Unwetter, das im Ostrachtal bei Hinde- lang niederging, verschüttete eine Berghalde auf einer Länge von fast 300 Metern. Ein Ge- bäude, in dem sich 36 Kinder befanden, wurde von den herabstürzenden haushohen Fels- plöcken bedroht. Glücklicherweise konnten die jugendlichen Insassen noch rechtzeitig in Si- cherheit gebracht und das Haus selbst ge- schützt werden. Die eigene Tochter erstochen Landau(SWI. Ein 57jähriger Landwirt aus Wörsbach griff im Verlauf einer Ausein- andersetzung mit seiner 25 Jahre alten Toch- ter im Jähzorn zum Messer und erstach sein eigenes Kind: Nach der grausigen Tat kam die Ernüchterung und von Selbstvorwürfen gepeinigt schnitt er sich selbst die Kehle durch. Zuchthaus wegen Blutschande EII wangen(SWE). Ein 63 jähriger Mann hatte sich mit seiner Tochter vor der großen Strafkammer in Ellwangen zu verantworten, Weil er seit Jahren mit dieser Blutschande getrieben hatte. Die Tochter ist von ihrem er- sten Mann geschieden und ihr zweiter Mann gilt als vermißt. Das Urteil des Gerichts lau- tete gegen den Vater auf zwei Jahre Zucht- aus, während die Tochter mit sechs Monaten Gefängnis davonkam. „Deutsches Theater“ vor dem Bankerotte St. Konstanz Infolge finanzieller Schwie- rigkeiten ist der Weiterbestand des Deutschen Theaters unter Heinz Hilpert derart gefähr- det, daß das Theater im Oktober schließen muß, falls bis dahin nicht die nötigen Mittel aufgebracht werden können. Hilpert hat be- reits Verhandlungen mit anderen Orten auf- Senommen, unter denen Detmold an erster Stelle steht. geſtaltet. Heute habe ———.—————————P—— ich eine Stellung in der Geſellſchaft,] Abe die will ich mir um jeden Preis erhalten. Du haſt mich zur Materialiſtin gemacht, denn ich glaubte Deinen heißen Lie⸗ besworten, bis Du den Schwu chen. Nein, ſprich nichts, ich wi mehr aus dieſer Zeit erinnert ſein. Durch Dich hatte ich den Glauben an die Menſheit verloren. Die Güte meines Mannes hat mir allmählich dieſen Glauben zurückgegeben.“ Als Hans von Langen raſch auf ſie zutrat und ſie um⸗ faſſen wollte, machte ſie ſich mit einem Ruck frei und ſagte brüsk:„Viel Glüg auf Deinen ferneren Lebensweg, ich er⸗ warte Beſuch und bitte mir nochmals aus, daß Du meinen Lebensweg nicht mehr kreuzeſt.“ Damit wandte ſie ſich raſch zur Türe, reichte ihm flüch⸗ r, mich zu heiraten, gebro⸗ VOM TAGE Notgemeinschaft ficht Bundestagswahl an. Die württemberg- badische Notgemeinschaft hat die Bundestagswahlen in Württemberg⸗ Baden angefochten. In einem Bericht an den Bundestag beruft sich die Notgemeinschaft auf Artikel 21 des Grundgesetzes. Bekannt- lich wurde die Notgemeinschaft in württem⸗ berg-Baden nicht als politische Partei aner- kannt. Bayerische SPD will erneut Landtagsauflö- sung beantragen. Die SPD in Bayern werde abermals die Landtagsauflösung beantragen, kündigte heute der Landesvorstand der SpD, Waldemar von Knoeringen, auf einer Wahl- kreiskonferenz in Rosenheim an. Flüchtlingsfrau gewann 10 000 DM. Eine 30- jähr. Flüchtlingswitwe mit 7 Kindern erhielt 10 00% DM aus der Wohnungsbaulotterie des Nord westdeutschen Rundfunks. Die Flücht⸗ Iingsfrau wohnte in einer Kornkammer über dem Pferdestall. Sie will sich jetzt eine Woh- nung ausbauen lassen Notgroschen in Regensburg. Im Landkreis Regensburg wird bei kulturellen Veranstal- tungen der sogenannte Notgroschen eingezo- Sen. Mit den eingehenden Geldern soll der Wohnungsbau finanziert werden. Großrazzia in Hamburg. In der vergange- nen Nacht unternahm die Hamburger Polizei mit Unterstützung britischer Militärpolizei die größte Razzia seit Kriegsende. Vierte UNESCO- Konferenz. Die vierte Jah- reskonferenz der UNEScCo beginnt am Mon- tag in Paris. 300 Vertreter aus 48 Ländern werden an den Besprechungen teilnehmen. (Le) Schiftskatastrophe in Kanada. Wie gemel- det wird, dürften auf dem kanadischen Ver- gmügungsdampfer„Noronik“, der im Hafen von Toronto durch Feuer zerstört wurde, mehr als 220 Menschen ums Leben gekommen sein. Bisher wurden fast 200 Leichen gebor- gen.(R) Belgrader Messe eröffnet. In der jugosla- wischen Hauptstadt wurde die dritte inter- nationale Nachkriegsmesse eröffnet. Auf dem Messegelände waren neben der Flagge Jugo- slawiens auch die von 12 anderen Staaten, da- runter auch die von Deutschland, Gsterreich und Italien. Die Kominformstaaten sind an der Messe nicht beteiligt.(R) Drei Flugzeuge bei Gedenkfeier abgestürzt. Uber England stürzten bei der Gedenkfeier für die„Schlacht um England im Jahr 1940“, drei Flugzeuge ab. Dabei kamen acht Perso- nen ums Leben.(R) Erbprinz Waldeck Belasteter. Der ehemalige SS- und Polizeigeneral Erbprinz Josias Zu Waldeck- Pyrmont wurde von der Spruchkam- mer in die Gruppe der Belasteten eingereiht. Er wurde zu fünf Jahren Arbeitslager verur- teilt. 70% seines Vermögens werden einge- zogen. Er war im Dachauer Kriegsverbrecher- prozeß zu lebenslänglicher Haft verurteilt und später zu 20 Jahren Gefängnis begnadigt wor- den.(R) „Monte- Rosa“ gehoben. Der 22 000 Tonnen Dampfer„Monte-Rosa“ von der Hamburg- Südamerika-Linie, wurde bei den süddäni- schen Inseln gehoben. Das Schiff war kurz vor Kriegsende auf der Fahrt nach Dänemark auf eine Mine gelaufen und gesunken. Etwa 1000 Flüchtlinge waren dabei ums Leben ge- kommen.(R) Vier unbekannte Lieder von Richard Strauß. Vier bisher unbekannte Lieder von Richard Strauß sollen beim nächsten Konzert der nor- wegischen Sopranistin Kirsten Flagstad in der Londoner Albert-Hall uraufgeführt werden. Der Dirigent des Konzertes ist Wilhelm Furt- Wängler. Richard Strauß hat die Lieder kurz vor seinem Tode der norwegischen Soprani- stin überreicht.(R) „Welt im Film“ muß nicht gezeigt werden. Die deutschen Lichtspieltheater sind ab 20. September nicht mehr verpflichtet, die eng- lisch- amerikanische Wochenschau„Welt im Film“ vorzuführen. 9 Kriegsverbrecher-Prozesse sollen nachge- prüft werden. Die Mitglieder des Malmedy- Untersuchungsausschusses versprachen nach einer Unterredung mit dem Vertreter der Evangelischen Kirche Bayerns, Kirchenrat Rusam, sich nach ihrer Rückkehr in Amerika dafür einzusetzen, daß auch zur Nachprüfung in den anderen Kriegsverbrecherprozessen ähnliche Untersuchungskommisionen einge- setzt werden.(epd) 855 zu . nd lan nichts, an gar nichts auf ſeinen Beſi Ausflug in die rückerwartet. ſeine Enttäuſchung über Eliſabeths Abweſenheit zu ver⸗ bergen, doch Frau Fanny half ihm geſchickt darüber hin⸗ weg. Er lud die ganze Familie für den nächſten Samstag ner Samstag nie Ordinatkon hatte, ſo konnte Frau getroſt auch in ſeinem Namen zuſagen und verſprach gerne, auch Eliſabeth ſicher mitzubringen. ſchien, Eliſabeth zu erwarten, verabſchiedete ſich der In⸗ genieur in kurzer Zeit. Nachdenklich Lalcale Nuundocuiau Der geſtrige Sonntag war ein prachtvoller Herbſttag und lockte viele Wanderluſtige in die nahen, jetzt ſo farben⸗ frohen Wälder der Bergſtraße und des Oden⸗ waldes. Der Ausflugsverkehr war daher dem⸗ entſprechend, und beſonders die O. E. G. führte nur„beſetzte“ Wagen Tags„nach“ und Abends „von“ Richtung Heidelberg. Die Sühoga Mannheim hatte zum letzten Ausſtellungstag eingeladen und auch der Dürk⸗ heimer Wurſtmarkt hatte zum Ausklang noch viele Freunde des Pfälzer Weins und Humors hinübergezogen in die ſonnige Pfalz. Beim Sport bot der Turnerbund„Jahn“ ſeine Anhänger und Sportbefliſſene zum Hand⸗ ballſpiel auf den Waldſportplatz auf. Viele folgten dem intereſſanten Spiel und benützten anſchließend den ſchönen Nachmittag zum herbſtlichen Spaziergang in den nahen Wald. Im Großen und Ganzen ein geruhſamer Sonntag. * Noch gut abgelaufen. Scheuende Pferde raſten mit dem Fuhrwerk gegen das Haus Ecke Gengenbacher-Freiburgerſtraße. Mit zerbrochenen Fenſterſcheiben, leichter Mauer⸗ beſchädigung und Deichſelbruch ging es dies⸗ mal glücklicherweiſe noch ab. Hohes Alter. Ihren 84. Geburtstag konnte am Samstag Frau Katharina Sponagel, Maxauerſtraße 9 begehen. Noch nachträglich die beſten Wünſche. 5 Auf der Autobahn überfahren Mannheim(SWE). Die leidige Unsitte des Anhaltens von Kraftwagen auf der Auto- bahn, führte auf der Strecke Frankfurt-Mann- heim zu einem tragischen Unfall. Eine 52jäh- rige Frau versuchte einen LKW anzuhalten. Sie stellte sich zu diesem Zweck dem heran- brausenden Wagen in den Weg, geriet unter die Räder des Fahrzeuges und wurde auf der Stelle getötet.. Ab 1. Oktober Normalzeit In der Nacht vom 1. zum 2. Oktober wer- den die Uhren in allen vier Besatzungszonen Deutschlands um eine Stunde zurückgestellt. Für das Winterhalbjahr gilt somit in Deutsch- land wieder die Normalzeit. Sternfahrten werden wieder populär Der Automobilclub von Deutschland(AvD), der nach seiner Wiedergründung mit sport- lichen Veranstaltungen noch nicht vor die Ofkentlichkeit trat, hat zur Feier seines 50 zhrigen Jubiläums eine Sternfahrt nach Wiesbaden ausgeschrieben. Die„Jubi- läums- Sternfahrt“ läuft nach der„Prinz Heinrich-Formel“ aus dem Jahre 1911.— Auch der ADAC hat erstmals nach dem Kriege eine Sternfahrt ausgeschrieben: Ziel ist das Münchner Oktober fee! Wetterbericht Wetterlage: Das über der Deutschen Bucht gelegene Tiefdruckgebiet füllt sich all- mählich auf. Gleichzeitig gewinnen jedoch, nachdem vorübergehend Wetterbesserung ein- Setreten ist, von Westen her schwache Stö- rungen langsam an Einfluß, ohne daß es je- doch dabei zu anhaltend schlechtem Wetter kommen wird. Vorhersage für Nord- Württemberg und Nord-Baden: Am Montag und Dienstag Be- Wölkungszunahme, insgesamt leicht veränder- liche Witterung, vereinzelt auch am Montag abend oder Dienstag etwas Regen möglich. Mähgig warm, Höchsttemperaturen um 19 bis 22 Grad. 3 Neckar- Bote, Sũdd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenhelm und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Georg Zimmermann(Inhaber Georg Hardlel Mannheim-Seckenheim. . lieur, Kaum gelang es dem Inger ur Beſichtigung der Werke und zu einem öne Umgebung ein. Da Profeſſor Schach⸗ Fanny Da es ausſichtslos über alles, was er über Eliſabeths ſoziales Wirken erfahren hatte, beſtieg er ſeinen Wagen. Die Zeit bis Samstag ſchien ihm endlos lange. Dabei mußte er un⸗ ſee zu werden! Dadurch entſtanden mir geſellſchaftliche Ver⸗ pflichtungen. Ich muß als Witwe auf dieſe Position achten und meinen Verkehr ſorgfältig auswählen und will nicht an die Vergangenheit erinnert werden. Du kämpfſt ja ſelbſt um den Aufſtieg beim Film. Erinnerſt Du Dich, wie entſetzt Dein Vater war, als Du mich als blutarmes Ding heiraten wollteſt: Ich habe das alles nicht vergeſſen. Heute, wo ich Baronin Schwarzenſee bin und reich, wäre es ihm vielleicht ganz recht. Heute danke ich dafür“ „Riſa, iſt es möglich, daß jedes Gefühl bei Dir für mich 5 iſt? Weißt Du noch, das traute, kleine Zimmer⸗ en 6. „Ja“, unterbrach die Baronin mit ſchneidendem Hohn, „ich weiß alles, die heimliche Liebe 15 niemand Jolle etwas wiſſen, ich hatte weder Vater noch Mutter, ich mußte froh ſein, das Liebchen eines Hofratsſohnes zu ſein. Heb' nicht abwehrend deine Hände! Du warſt zu feig, für mich zu kämpfen, dem Theatermädel Deinen Namen zu geben. Darum habe ich alle Brücken abgebrochen— wenngleich es mir damals gewiß bitter weh tat. Der Baron hätte leicht mein Vater ſein können. Aber er war reich— er zahlte meine kleinen Schulden, ich konnte,— ja hör' es nur,— den verſetzten Schmuck auslöſen, ich wurde materiell unab⸗ hängig, und das danke ich ihm im Grabe noch. Die weni⸗ gen Jahre an ſeiner Seite habe ich ihm ſonnig und ſchön tig die Hand, die er innig küßte, während man im Vor⸗ zimmer Stimmen hörte, was die Baronin veranlaßte, raſch in ihr Boudoir zu verſchwinden. Hans von Langen machte eine Bewegung, als wollte er der Baronin nacheilen, dann riß er ſich zuſammen und ging raſch in das Vorzimmer, wo ihn Betty ſehr freundlich in den Mantel half und zur Haustüre begleitete. f Riſa war indeſſen in ihrem Boudoir in einen Fauteuil geſunken und ſtarrte vor 5 hin. Die Unterredung war ihr viel tiefer gegangen, als ſie 2 wollte. Er war ihre erſte große Liebe und ihre erſte große Enttäuſchung geweſen. Das iſt der Liebe ewiges Leid, dachte die Ba⸗ ronin, eigentlich wie bei Anton. So nahe der Erfüllung und ebenſo nahe vielleicht wieder einer Enttäuſchung. 4. Kapitel Wenige Tage nach der Abendgeſellſchaft machte Inge⸗ nieur Anton vom Aynethof der Familie Schachner ſeine Aufwartung. Er hatte ſich nicht kelefoniſch angeſagt, um ſeinem Beſuch das Konventionelle zu nehmen. Zwei pracht⸗ volle Blumenſträuße lagen in ſeinem Arm Die Hausfrau empfing ihn mit großer Freude, Eliſabeth war leider nicht zu Hause. Sie war wieder einmal auf einer ihrer Auto⸗ fahrten zu Fürſorgezwecken, wovon ihm Frau Fanny nicht genug zu erzählen wußte, und wurde erſt für den ſpäten willkürlich immer wieder auch an Riſa denken. Beide wa⸗ ren ſchöne Frauen in des Wortes vollſter Bedeutung. Riſa hatte vieles, was Eliſabeth fehlte, wenn man das„Feh⸗ len“ nennen konnte, wenn es nicht vielmehr ein Vorzug war. Oder fiel ihm das alles jetzt erſt auf? Er hatte doch viele Abende in Riſas gemütlichem Heim zugebracht und ernſtlich daran gedacht, die Baronin zu ſeiner Frau zu machen und nun ſchien ihm das plötzlich in eine unvorſtell⸗ bare Weite gerückt, aber war es auch ſo— mit Riſa? Hatte nicht Riſa vielleicht ſicher damit gerechnet, einſtmals die Herrin vom Aynethof zu werden? i Ein ſarkaſtiſches Lächeln umſpielte ſeinen Mund. Niſa und— die Mutter vom Aynethof, das waren zwei unvor⸗ ſtellbare Begriffe. Er dachte an. Mutter, wie ſie im einfachen Kleid in der Mitte der inderſchar geſtanden und dem Vater bis zum letzten Atemzug eine wirkliche Stütze geweſen war. Und Riſa mit ihrer Kunſtbegeiſterung und mit ihrer Sorge für Kleider und anderen ichtigkeiten, die die Modedame ausmachen, nein, konnte das je ſein ernſtlicher Gedanke geweſen ſein? Wohl konnte er ſi Elisabeth vorſtellen, wie ſie durch die Räume wandelte! Wie ſie auch für ſein großes Perſonal ein Herz hatte, wie ſie überall mit Rat und Tat beiſtehen würde, wenn auch Eliſabeth bis jetzt wenig vom Leben wußte. We Fortſetzung folgt Sport und Spiel Fußball. FSG. siegt im Lokalderby Fveg. 98— Freie Sportgemeinde 0: 2(0:2) Die große Schlacht ist geschlagen. In einem spannenden Spiel behielt am Samstag die technisch und faktisch überlegene FSG gegen die sich tapfer wehrende Fußballvereinigung mit 0.2 Toren die Oberhand. Ein Resultat, das dem Spielverlauf nach als gerecht ange- sehen werden muß. Die ersten Minuten des Spieles gehören der Fygg., die gleich mächtig loslegt, Während sich der gegnerische Sturm nicht gleich findet. Beiderseits verlegt man sich zunächst auf Durchbruchsaktionen. Doch langsam kommt die Kombinationsmaschine der FSG. in Schwung, ein Strafstoß streicht knapp über die Latte. In der 18. Minute ist es soweit; Erny, der tor- hungrige Halbstürmer ist in den Strafraum gespurtet, aus der Luft heraus zischt sein glasharter Schuß zwischen den beiden Be- Wachern in das untere Toreck. Eine schöne Leistung. Nun kommt Bewegung in das Spiel, immer wieder rollen die Angriffe in den Strafraum der 98er. Hier aber steht ein Mann, der Wirklich zum Turm in der Schlacht wird. Der kleine Greulich ist, auch während des ganzen Spieles, der Mann in der Verteidigung, der mit seinen Nebenleuten die bestgemeinten Kombinationen zunichte macht. Der Sturm der Egg. kommt über gute Ansätze nicht hinaus. Die weiten Vorlagen können von den Stürmern nicht mehr erreicht werden und so hat es die standsichere Verteidigung, in der Würthwein eine gute Rolle spielt, leicht, die Angriffe immer wieder zu stoppen. Erst die 43. Minute bringt das nächste Tor, während Erny von Greulich und Gruber von Kraft gut beschattet Wird, kann Würthwein aus halblinker Position das zweite Tor anbringen. Die zweite Halbzeit das gleiche Bild. Wieder ein paar stürmische Angriffe der Fuygg., dann ist die FSG. wieder da. Seitz kann den Ball noch auf der Torlinie klären, als Bausch schon geschlagen ist. Doch bei der Fygg. kommt mehr System in den Angriff. Hartmann knallt aus guter Position daneben, während der Wenig beschäftigte Maier einen Kraftschuß Beckers noch wegfausten kann. Erny versucht immer mit seinen rasanten Spurts durchzu- kommen, während Benz in der Läuferreihe aufmerksam zerstört. Ein Eckball wird von Herdt knapp neben das Tor geköpft. In der letzten Viertelstunde drängt die FSG. die sich zäh verteidigende Mannschaft der 98er in ihre Hälfte zurück. Auf Seiten der Fugg. war Greulich der beste Mann. Auch Kraft wußte zu gefallen, Im Ganzen War die Abwehr bester Mannschaftsteil, während der Sturm zu ungenau und oft zusammenhanglos kombinierte. Die Außen vermigte man sehr e oft. Die FSG. war im Kombinationsspiel überlegen und spielten den Gegner durch Schnelligkeit aus. Diese Tatsachen, bedingten, von Wenigen Drang⸗ perioden abgesehen, eine ständige leichte Feld- Überlegenheit. Beste Leute waren Würthwein, Benz und Erny, der durch seine faire Haltung gut zu gefallen wußte. Die zirka 600 Zuschauer waren befriedigt über die beiderseitigen Leistungen. Besonders anerkennend muß die faire Haltung beider Mannschaften, von einigen versteckten Fouls abgesehen, erwähnt werden. . Die Sieger der Seitenwagenklasse; Klanker Handball. Tv. 98 verliert in Ketsch 16:4 Wie erwartet konnten die 98er die Erfolg- serie der Ketscher nicht unterbrechen. Als ver- dienter Sieger ging der Gastgeber vom Platz, Wenn auch das allzu hohe Ergebnis nicht ganz dem Spielverlauf entspricht. Benn in der ersten Halbzeit waren sich beide Mannschaften spielerisch gleichwertig. Der Pausenstand von 7.3 zeigt aber, daß Ketsch seine Chancen besser àusnutzte. Als Groh, Neckarau, der dem Spiel ein guter Leiter war, die zweite Halbzeit anpfiff, waren es einige Schwächen der sonst so guten Hintermannschaft der Seckenheimer, die es Schmeißer und Lemberger erlaubten ihren Vorsprung schnell zu vergrößern. Auch der Tormann der 98er hatte nicht gerade seinen besten Tag erwischt. So konnte trotz guter Stürmerleistungen, denen aber oft der saftige Torschuß fehlte, das Resultat nicht mehr Wesentlich verbessert werden und mit 164 bljeben Sieg und Punkte in Ketsch. IV. 98, 2. Mannsch.— Ketsch, 2. Mannsch. 4.11 TV. 98, 3. 55— 7 5 115 ITV. 98, B- jugend— Edingen 1·9 * Tb. Jahn Seckenheim— SG. Mannheim 1.4 Mit guten Vorsätzen und Wünschen begann der Turnerbund sein zweites Verbandsspiel gegen die Sportgemeinschaft Mannheim. Aber bei diesen sollte es auch bleiben; denn wieder War es das Sorgenkind Sturm, welches sich im Spiel nicht finden konnte. Die Hinter- mannschaft dagegen, in der vor allem Tormann Böhl mit glänzenden Abwehrparaden zu ge- fallen wußte, hatte alle Hände voll zu tun, um den gegnerischen Sturm in Schach zu halten. Nach 25 Minuten Spieldauer gelang es Endlich Winkler, dem Mittelstürmer des Tb. ein Tor für seine Mannschaft zu erzielen. Mit diesem Resultat ging es in die Halbzeit. Nach Wiederanpfiff legten die Scaler mächtig los und zeigten den Turnerbündlern, wie man sich im Sturm kreispielt und Tore schießt. Wäre hier wieder die Hintermannschaft nicht auf dem Plan gewesen und wiederum Böhl nicht im Tor, so wäre die Torausbeute der Mann- heimer wahrscheinlich noch höher ausgefallen. S0 konnte der Turnerbund heilfroh sein, daß beim Stande von 1:4 der Schlugpfiff ertönte. Die 2. Mannschaft gewann ihr Spiel mit 8:7. Das Spiel der gem. Jugend gegen die von SV. vesheim endete 14.2 für Seckenheim. asp. * Länderpokal-Vorrunde mit Uberraschungen (ISK) Der Vorrunde um den deutschen Länderpokal kam in mancherlei Hinsicht be- sondere Bedeutung zu. Einmal brachte dieser repräsentative Wettbewerb den ersten offizi- ellen Kräftevergleich zwischen West- und Ostdleutschland, zum anderen bedeutete dieses Aufgebot unserer besten Spieler eine erste Sichtung hinsichtlich der Bildung einer neuen deutschen Nationalmannschaft. Im Ost-West- Vergleich brachten die Ostvertreter ihre Mannschaft aus Sachsen durch, die den Pokal Verteidiger Niederrhein mit 2:1 aus dem Wett- bewerb ausschaltete, Dafür gingen Branden- burg in Hamburg(2:10) und Sachsen/Anhalt in Stuttgart gegen Nordwürttemberg(1:7) umso kläglicher unter. Schließlich konnte auch Berlin den Bayern keinen Widerstand- leisten und wurde mit 3:0 gestrichen. Eine Mmaier-Scholz GMW) Württ.-bad. Sport- Toto vom 17/18. 9. Nordbaden— Pfalz Süd württemberg— Hessen Rheinland— Niedersachsen Westfalen— Bremen Hamburg— Brandenburg Nord württemberg— Sachsen- Anhelt Berlin— Bayern Sachsen Niederrhein SV Offenburg Eintracht Singen TSG Rohrbach- 1. FC Pforzheim VfR Aalen— SC Stuttgart (wird nicht gewertet) Normannia Gmünd— Union Böckingen VfL Neckarau— ASV Feudenbheim VfL Kirchheim— SG Untertürkheim 9 — SFS * L D S SS —— 4:0 5:0 6·2 ——— * c do Solomaschinenklasse: Georg Maier BMM“). besondere Uberraschung bedèutet aber der 2:0-Sieg von Süd württemberg über Hessen, Während der 4:2-Sieg von Niedersachsen ge- gen Rheinland und der 4:1-Sieg von Rhein- hessen Pfalz gegen Nordbaden immerhin im Bereich des Möglichen lag. Auffallend, daß das kampfstarke Westfalen gegen Bremen nur Knapp 3:2 die Oberhand behielt. Demnach bestreiten die Zwischenrunde am 30. Oktober folgende Mannschaften: Bayern, Sachsen, Hamburg, Rheinhessen/ Pfalz, West- falen, Niedersachsen, Süd württemberg und Nord württemberg. Die Punktespiele der Landesligen Nor d württemberg: Neckargartach— Eislingen 1 SC Ulm— Ulm 46 Sc Stuttgart— VfR Aalen 4 VfL Kirchheim— Sg Untertürkheim 62 Normannia Gmünd— Union Böckingen 4 FV Zuffenhausen— SF Stuttgart 1:1(abgebri Nordbaden TSS Rohrbach— 1. Fe Pforzheim VfL Neckarau Feudenheim Phönix Karlsruhe— Hockenheim Mosbach— Germania Brötzingen ASV Durlach- Friedrichsfeld VfR Pforzheim— Eutingen Neusel— ten Hoff unentschieden Der Kampf um die Deutsche Meisterschaf im Schwergewicht Hein ten Hoff gegen Waltei Neusel endete mit einem„Unentschieden“ das im Publikum als öffentliches Fehlurte allgemeine Empörung auslöste. Neusel zeigte eine für sein Alter nochmal, Wahrhaft erstaunliche Leistung. ten Hof zeigte sich gegenüber seinem Düsseldorfei Kampf gegen Seelisch vor einem halben Jahi erheblich verbessert, hatte wieder Herz unc Nerven. Auch seine Linke war gut im Schuß In allen Runden mit Ausnahme von zwei, di. unentschieden verliefen, boxte sich ten Hof einen Punktvorsprung heraus, sodaf die Entscheidung„Unentschieden“ ein glatte! Skandal war. Wilde Rekordjagden beim Solitude- Rennen 300 000 begeisterte Zuschauer— Georg Meier mit 121,5 km/ Std. Rekordsieger Stuttgart(ISE). Dem wiedererstandenen Solitude-Rennen war ein Riesenerfolg be- schieden. Etwa 300 000 Zuschauer umsäumten die neuausgebaute Rennstrecke im„Wildpark“ zwischen Stuttgart und Leonberg und hatten die Freude, daß dem regnerischen Samstag herrlich schönes Rennwetter am Sonntag früh folgte. So waren die Voraussetzungen für Re- kordrunden gegeben, die dann auch nicht auf sich warten ließen. Schon die Kleinste Klasse der Motorräder über 125 cem bot ein schnelles Rennen. Dann gab es in der 250-c οm-Klasse ein tolles Ren- nen. Hier wollte sich der vor 14 Tagen im lamburger Stadtpark gestürzte Bielefelder H. P. Blüller an dem Karlsruher Gablenz revan- Hauptstr. 131 Meßbkircherstr. 42 K. Winkler Unterzeichnete Friseursalons haben sich Freiburgerstr. 59 K. Schneider e 20 ar am breiten Weg günstig zu v Acker Kloppenheimerstr. Ilvesheim, Hauptstr. 20 ar im Niederfeld zu verpachten. 69. Röser, Immobilien erkaufen eee eee een Wenn man etwas streichen mus, FARBEN life, LENIUS Kloppenheimerstraße 98(Nähe Wasserturm) Uebernehme lachgerechte Ausführung sämtl. Malerarbeiten. chieren, doch schen nach drei Ründen fie Gablenz auf dem Weg zum Frauenkreuz aug Nun machte sich der Stuttgarter Lokalmata. dor an die Verfolgung des Bielefelders. Es ge. lang ihm dann buchstäblich auf den letzten 100 Metern noch, Müller in der Zielkurve 20 „schnappen“. Bei den Seitenwagen hatte das NSU-Ge. spann Böhm/ Fuchs in der 600-c m-K lasse Pech. Es fuhr zunächst einen Rundenrekort um den andern und erreichte in der drittes Runde 110,1 stdkæm. Dann aber wurde dit NSU-Maschine sauer und schied in der letzte Runde aus. Schmidt /Mittelmeier, Sindelfingen kamen so mit genau 100 stdkm zum Sieg Während in der Klasse bis 1200 cem di Münchner Klankermeier/ Wolz auf BM w m. 104,6 km unangefochten siegten. Bei den Sportwagen fuhr der Stuttgarte Karl Kling auf seinem 2-Ltr.-Veritas en unerhört schnelles Rennen. Schon in der Start. runde fuhr er 119,2 stdkm. und dann holte g Ohne ernsthafte Konkurrenz einen glänzende Sieg heraus. Er fuhr die Strecke in 34:7, M. nuten und stellte mit 121,5 einen neuen Strek. ken-Rekord auf. Der Kampf der 500-cœ m-Maschinen bracht Begeisterung unter die Hunderttausende Fleischmann setzte sich zunächst scharf hinte Georg Meier, aber bald blieb er mehr und mehr zurück und Meier brauste in höllische Fahrt mit 2 bis 3 Minuten Vorsprung dahin Ein wahres Phantom der Geschwindigkeit Mit 129,5 stdkm. fuhr er einen neuen Solitude Rekord heraus. Fleischmanns NSU-Maschine lief in den letzten zwei Runden nicht mehr ganz so hoch tourig wie zu Beginn und so konnte Meien Stallgefährte Kraus auf seiner BMW noch i der letzten Runde Fleischmann passieren und ihm den zweiten Platz abnehmen. Bester de Saugmotoren wurde Zeller-Hamerau(BMW, der als Vierter einkam. Ergebnisse: Motorräder, bis 125 cem(3 Runden⸗ 34,6 Em): 1. Vienatzer- Dornbirn uch) 22.27 Min. 92,5 stdkm.; 2. FHeinrich-Wiesbaden (Puch) 92,4 stdkm.; 3. Dietrich-Frenkfurt au Puch 90,0 stdkm. BIiSs 250 cem(6 Rund. 69,17 km: 1. Dai ker-Stuttgart Kompr.-DRW) 38:10, Min. 108,8 stdkm.; 2. H. P. Müller- Bielefeld(Kom- pressor-DRKW) 108,8 stdkm.; 3. Kohfink- Bie tigheim DKW) 102,3 stdkm.; 4. Schön-Frank furt(Bücker-Jaep) 101,5 stdkm.(bester de Saugmotoren). BIS 350 cem(6 Rund. 69,17 km) 1. Herz Lampertheim NSU-Kompressor 35:37,9 116 stdkm.(neuer Klassenrekord); 2. Knees-Braug schweig DK W- Kompressor) 113,0 stdkm.; Schnell- Karlsruhe(Spezial) 1129 std (bester der Saugmotoren). Seitenwagen bis 600 cem Schmidt-Mittelmeier(Sindelfing., NSU) 27:41 Minuten- 100 stdkm.; 2. Strengert-Köhler a Binswangen(BMW) 96,0 stdkm.; 3. Seppen hauser- Wenzel, München(BMW) 95,9 stdkm. Seitenwagen bis 1200 cem: 1 Elankermeier- Wolz, München(BMW) 26:27 104,6 stdkm.; 2. Forster-Ziegelwallner, Mün⸗ chen(BMW) 10358 stdkm.; 3. Roth-Ruf, Nieder- haus i. Taunus(BMW) 101,4 stdkm. Sportwagen bis 2 Liter(6 Runden 69,17 km): 1. Karl Kling- Stuttgart Veritag 34:0 7,6 121,5 stdkm.; 2. Toni Ulmen- Düssel dorf(Veritas) 114,9 stdkm.; 3. Riess-Nürnberz (HH 47) 114,5 stdäkm(die schnellste Runde kuhr Kling mit 124, 2 stdkm.). Rennwagen Formel II: 1. Toni Ul. men Düsseldorf) auf Veritas 114,0 stdkm,; 2 Fritz Riess Nürnberg). SOILO- Motorräder Kl. O) bis 500 cem 1. Georg Meier, München(BMW) 129,5 stdkm (neuer Streckenrekord); 2. Krauß-München (BMW) 122,1 stdkm.; 3. Fleischmann-Amberg (NSU) 112,1 stdkm.; 4. Zeller-Hammerau aul BMW(Erster mit Saugmotor). Rennwagenklasse: Ulmen(Veritas), verfolgt von Riess- [Albert YT Freiburgerstr. 57 Telefon 47157 N Weinhandlung . 1a N Eine J kaufen 8 entschlossen, bei gewohnter Qualitätsarbeit, e ö b die Preise wie folgt zu senken: ist Vertrauenssache! 8 HKaltielle 15. 00 DN Sie finden bei mir eine schöne Auswahl und 8 1 Pauerwellen e zeitgemäße Preise in Tischuhren bim-bam Lauwarme Welle 10. 00„ und Westminster, Küchenuhren, Wecker und 1 8 8 Stiluhren, Reisewecker, Faschen- und Arm- 8 Ondulieren 1.50 banduhren von der billigsten bis zur besten 8 N Ausführung. 8 Kostenlose und unverbindliche Beratung 8 in allen Fragen der modernen Haarpflege. Ihr Fachmann:— 5 5 1 Uhrmacher S Günther k. schetter f. Mittmann„%%% 5 KELTEREIL/ BRENNEREI 5 f 8 6 Wochen alte Starke Ferkel (gute Presser) zu verkaufen. 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