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Jahrgang Kein neuer Währunssschnitt Die Abwertung des Pfundes dürfte schon in absehbarer Zeit eine Neufestsetzung des D- Mark-Rurses mit sich bringen. Das bedeutet aber, wie man von verantwortlicher Stelle in Bonn hierzu erklärt, unter keinen Um- ständen einen neuen inner deut- schen Währungsschnit t. Die Zukunft der D-Mark war den ganzen Montag über am Bundessitz Gegenstand von Besprechungen, die zwischen dem zukünftigen Wirtschaftsmi- nister Professor Erhard und alliierten Fi- nanzsachverständigen einerseits, sowie zwi- schen ihm, dem Präsidenten der Bank deut- scher Länder Bernard und dem Vorsitzen- den des Zentral-Bankrates Vocke anderer- seits geführt wurden. Gleichzeitig hatte, wie es heißt, der Leiter der Deutschland-Abteilung im Londoner Außenamt, Henderson, in Frankfurt eingehende Besprechungen mit den Hohen RKommissaren MeCloy und RO- bertson. Während am Montag an der Frankfurter Börse mit einem Wechselkurs von 20 bis 21 Dollar-Cents statt wie bisher 30 gerechnet Wird, sind die diesbezüglichen Bonner Prog- nosen etwas vorsichtiger. Man ist sich jedoch im Klaren darüber, daß die jüngste Entwick- jung der europäischen Währungen einen Ein- fluß auf die innerdeutsche Finanz-, Währungs- und Sozialpolitik haben muß. Wie verlautet, haben die noch am Montagnachmittag im Ar- beitszimmer Dr. Adenauers geführten Kabinettsverhandlungen nicht zuletzt in die- sem Zeichen gestanden. In diesem Zusammen- hang wird erwähnt, daß beispielsweise eine Verteuerung der deutschen Lebenshaltungs- kosten, ausgelöst durch die Neufestsetzung des D-Mark-Umrechnungskurses das neue Ka- binett vor Aufgaben stellen kann, mit denen es vor 24 Stunden noch nicht zu rechnen brauchte. Der Fachminister tritt damit wieder stärker in Erscheinung als der politische Re- Präsentant der Koalitionspartei. Upereinstimmend wird in den ersten Stel- lungnahmen und Außerungen der maßgeben- den Wirtschafts- und Finanz-Experten Bonns über das Problem der Pfund-Abwertung und ihre Auswirkung auf die D-Mark zum Aus- druck gebracht, daß diese Frage zwischen den deutschen Import- und Export-Interessen sorgfältig abgewogen werden müsse, um unter allen Umständen eine erneute Schock wir- kung auf den Sparwillen der Bevölkerung 2 uU vermeiden. Die Abwertung des englischen Pfunds hält Professor ET Har d nach Außerungen gegen- über Pressevertretern im Prinzip für falsch. Er ist aber davon überzeugt, daß Deutschland ihr ebenfalls folgen muß. Die Abwertung, so meinte er, gebe den Engländern zwar eine Atempause, fasse jedoch das Wirtschaftspro- blem nicht entscheidend an. Richtiger wäre es gewesen, die Schwierigkeiten durch größere Produktion und vermehrte Qualitätsarbeit zu überwinden. Uber den zukünftigen Kurs be- fragt, war Erhard der Ansicht, daß der 26 Dollar-Cent-Kurs nach der Währungsreform für die deutsche Wirtschaft besser gewesen Wäre. Man habe jedoch am 30 Cent-Kurs fest- Halten müssen, um einen Leistungsdruck auf die deutsche Wirtschaft auszuüben. In unterrichteten Kreisen will man daraus schließen, daß der neue deutsche Wech- sel kurs— da vorerst eine Abwertung im vollen Umfang nicht erfolgen soll— sich bei 24 Dollar- Gents einspielen wird. Damit Wäre die alte Goldmark-Dollar-Parität von 4,20 Goldmark erreicht, Die außerordentlichen Schwierigkeiten einer Abwertung liegen in den nachkriegsbeding- ten Verhältnissen des deutschen Außenhan- dels. Bisher gingen weit über 30 9 der deut- schen Exporte in das Sterling-Gebiet, wäh- rend rund 90% der Einfuhrgüter aus Ländern des Dollarblocks stammten, Bei der augen- blicklich noch unausgeglichenen deutschen Handelsbilanz, in welcher der Wert der Im- Porte die der Exporte weit übersteigt, ver- teuern sich bei einer DP-Mark- Abwertung Zwangsläufig die Importe um das prozentu- dle Ausmaß dieser Abwertung. So rechnete man am Montag in eingeweihten Kreisen Borms mit einer siebenprozentigen Steigerung der gesamten deutschen Lebenshaltungskosten, Falls es nicht gelingen sollte, diese Verteue- rung durch eine entsprechende Steigerung des deutschen Exportvolumens auszuglelchen. Minister Blücher bestätigte uns gegen über in diesem Zusammenhang die Notwen- digkeit für das Kabinett Adenauer, die Fixis- rung des Bundes-Etais unter gänzlich neuan DIe erste undesregferung gebndet Bonn. Am Dienstag hat Bundespräsident Professor Theodor Heuß die ihm vom Bundeskanzler Dr. Adenauer vorgeschlagene Minister- liste bestätigt. setzt sich wie folgt zusammen: Die erste Regierung der deutschen Bundesrepublik Bundeskanzler: Dr. Konrad Adenauer(CDI), Vizekanzler und ERP-Minister: Franz Blücher(FDP), Innenminister: Dr. Gustav Heinemann(CDC), Justizminister: Dr. Thomas Dehler(FDP), Finanzminister: Dr. Fritz Schäffer(CSU), Wirtschaf tsminister: Professor Ludwig Erhard(CDI), Landwirtschaftsminister: Staatsrat Professor Wilhelm Nicklas(CSU), Minister für Arbeit: Anton Storch(CDU), Verkehrsminister: Hans Christoph Seebohm(DP), Postminister: Dr. Hans Schuberth(CDI), Wiederaufbauminister: Eberhard Wildermuth(FDP), Minister für Flüchtlingsfragen: Dr. Hans Lubascheck(CDU), Minister für Wiedervereinigung Deutschlands: Jakob Kaiser(CDC), Koordinierungsminister: Die fei erliche Vereidigung Bonn, 20. Sept. Am 20. September konsti- tuierte sich in Bonn die erste Regierung der Bundesrepublik Deutschland. Der Bundes- kanzler Pr. Adenauer und die 13 Mitglieder seines Kabinetts wurden vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages und des Bundes- ratées am Dienstagnachmittag vom Präsidenten des Bundestages, Dr. Erich Köhler, im großen Plenarsaal des Bundesbhauses vereidigt. An- Seien Pr, aner seine Regierungs- erklärung a Von den 155 255 ministern gehören acht der CDU/CSU, drei der FDP und zwei der DP an. Zu Beginn der feierlichen Konstituierung der Bundesregierung wies Dr. Erich Köhler auf die dem Präàsidenten des Hauses so vo Heinrich Hellwege(DP). Bedeutung der historischen Stunde hin, in wel- cher die erste Regierung der Bundesrepublik Deutschland bekanntgegeben werde. Er verlas dann die Schreiben des FBundespräsidenten an das Präsidium des Bundestages, in! welchem „im Namen der Bundesrepublik Deutschland“ der Bundespräsident Dr. Konrad Adenauer zum Bundeskanzler ernennt und auf Grund des Vor- schlages des Bundeskanzlers die 13 Mitglieder des ersten Bundeskabinetts bestätigt. Die Vereidigung des Kabinetts wurde von enommen, daß er die Eidesformel aus dem rundgesetz vorlas und die einzelnen Minister der Reihe nach, Bundeskanzler Adenauer an der Spitze, berantraten und mit erhobenen Schwurfingern den Eid ablegten. eee N Gesichtspunkten vorzunehmen. Obwohl eine Abwertung der D-Mark außerordentlich kom- Plizierte Probleme in der innerdeutschen Preis- und Lohnstruktur aufwirft, wird auch in der Stellungnahme Blüchers zum Ausdruck gebracht, daß die innere Stabilität der D-Mark davon keinesfalls betrof- fen wird. Vorerst werde man in deutschen Kreisen sorgfältig die Angleichungsbewegun- gen der anderen europäischen Länder in ihren Auswirkungen beobachten, ehe man sich zu Weitreichenden Schritten in Richtung auf die D-Mark-Abwertung, bzw. auf die D- Mark- Umwertung entschließen wird. Beratungen über die D-Mark Abwertung zu erwarten— Erstes Problem der Bundesregierung v. W. Frankfurt. Am Montag früh trafen in Frankfurt Vertreter der Bank deutscher Länder und des alliierten Bankausschusses zusammen, um über die Auswirkungen der Abwertung des britischen Pfundes auf die Deutsche Mark zu beraten. Die Bank deutscher Länder wies die einzelnen Länder- banken an, bis auf weiteres alle Devisen- geschäfte einzustellen. In weiten deutschen Kreisen wird angenom- men, daß die D-Mark ebenfalls ab- gewertet werden muß. Ein Vertreter der bri- tischen Militärregierung erklärte aber erneut, ein derartiger Schritt wäre Sache der Bundes- regierung und nicht der Westmächte. Der alliierte Bankausschuß würde jedoch einen neuen Devisenkurs der D-Mark zu geneh- migen haben. Korrespondenten weisen darauf bin, daß eine Herabsetzung des DM-Kurses nicht not- Wendigerweise eine Inflation bedeutet. Die Berliner Wechselstellen haben beschlossen, das gegenwärtige Verhältnis der Ostmark zur Westmark unverändert zu lassen. Sie erklären, dieses Verhältnis würde selbst bei Abwertung der D-Mark beibehalten werden. In einem Interview erklärte Prof. Er ha r d, daß er die Abwertung des Pfundes grund- sätzlich für falsch halte. Sie schaffe den Bri- ten lediglich eine Atempause ohne das Wirkliche Problem zu lösen. Die Entschei- dung für die erforderliche Anpassung der DM könne nicht ohne die Besatzungsmächte ge- fällt werden. Doch sei dies weitgehend eine deutsche Angelegenheit. Professor Erhard erklärte abschließend, daß sich die Bundesregierung in Bonn schon am Dienstag bei ihrer 1. Sitzung mit diesem Problem beschäftigen werde. Eine Arbassung der Deutschen Mark an den neden Wert des britischen Pfundss sei wahrscheinlich. regierung Der hessische Finanzminister Dr. Hilpert betonte unter Zustimmung von Prof. Erhard, daß die gesamten nun notwendig werdenden Finanzüberlegungen nichts mit der Güte und Stabilität der DM zu tun haben. Der Finanzsenator von Hamburg, Dr. Dude ck, erklärte zu der gleichen Frage, die DM müsse unverzüglich abgewertet werden, um schwere Verluste für den deutschen Export zu ver- meiden. Die Auffassung in deutschen Bankkreisen geht dahin, daß es sich bei einer möglichen Angleichung des DM- Kurses an das Pfund Sterling lediglich um die Abwertung der DM im Ausland und um ihr Verhältnis zu den ausländischen Währungen handle. Eine Abwertung des DM- Kurses könne zur För- derung des deutschen Exportes führen. Auf die Inlandspreise könne sich eine solche Ab- wertung der DM. grundsätzlich nicht auswir- ken. Es sei damit zu rechnen, daß sich das Preisniveau, das zur Zeit sinkende Tendenz habe, mindestens halten werde. Panikmache unbegründet Erklärungen von Erhard und Blücher v. W. Bonn. Professor Dr. Erhard, der künftige Vizekanzler Franz Blücher und der Finanzsachverständige der CDU, Pferdmenges, besprachen mit dem Präsidenten der Bank deutscher Länder die fnanzpolitische Situ- ation nach der Pfundabwertung. Auch eine erste Fühlungnahme mit allijerten Sach- verständigen fand statt. Nach Beendigung der Konferenz erklärten Prof. Erhard und Minister Blücher einem Korrespondenten, daß eine Panikmache, die im Zusammenhang mit der Abwertung des Pfund Sterling beobachtet würde, völlig un- angebracht sei. Beide erklärten nachdrücklich, daß die D-Mark in ihrem inneren Wert unan- getastet bleibe. Eine offizielle Stellungnahme der Bundes- zur Abwertung des englischen Pfundes ist in der Regierungserklärung Dr. Adenauers zu erwarten. A Devisenhandel eingestellt VW. Frankfurt. Die Bank deutscher Länder hat alle Landeszentralbanken ange- wiesen, den An- und Verkauf von Devisen vorläufig einzustellen. Wie von der Bank deutscher Länder weiter verlautet, wird sich bei einer etwaigen Abwertung der D-Mark die innere Kaufkraft des deutschen Geldes nieht grundlegend ändern. Die Benx deutscher Länder teilte ferner mit, daß im Zuge einer Währungsabwertung eine rung der Währungsgesetze in Keinem Palle in Frage komme. Die Auswirkungen der Abwertung auf England Ein„konstruktiver Schritt“— Die Frage der Inlandspreise Washington(NBOC). In den Vereinigten Staaten wurde die Abwertung des britischen Pfund im allgemeinen günstig aufgenommen. Kongreßzangehörige bezeichneten die Abwer⸗ tung als einen Schritt zur Lösung der briti- schen Dollarkrise. Mehrere Kongregmitglieder sind jedoch der Ansicht, daß England noch drastischere Maßnahmen ergreifen müsse, wie etwa den Verzicht auf gewisse sozialistische Programmpunkte. Der US-Finanz minister Snyder erklärte, die britsche Regierung habe durch die Neu- bewertung des Sterlingkurses einen wirt- schaftlich konstruktiven Schritt getan. Die unmittelbare Wirkung, sagte Snyder, werde ein Ansteigen der britischen Dollarreserven sein. Auf lange Sicht betrachtet, werde dieser Schritt dem freien internationalen Handel ge- sunde Antriebe geben. In Großbritannien wird der Vorstand des britischen Gewerkschaktsbundes am Dienstag eine Sondersitzung abhalten, um die durch die Abwertung geschaffene Wirtschaftslage zu be- sprechen. Führende Mitglieder des Gewerk- schaftsbundes hatten bereits eine Unter- redung mit dem britischen Finanzminister. Berichterstatter erklären hierzu, daß die Aus- Wirkungen der Abwertung auf die Ausfuhr und auf die Lebenshaltungskosten erörtert Worden seien, Von den bevorstehenden Brot- Preiserhöhungen abgesehen, rechne mam nicht mit einer allgemeinen oder einer erheblichen Steigerung der Inlandspreise Großbritanniens in den nächsten 1 bis 2 Monaten. Gewisse Rohstoffe, die aus Dollargebieten bezogen werden, wie Kupfer, Blei und Zink, w. aber zweifellos im Preis steigen. Starke Reaktion in der ganzen Welt Schon zehn weitere Währungen ebenfalls abgewertet V. W. Frankfurt. Die Abwertt des englischen Pfundes, die am Sonntags dend vom britischen Schatzkanzler Sir Stafford Cripps bekanntgegeben wurde, hat in der gn Zzen Weltstar ke Reaktionen her- Vorgerufen. Schon zehn europäische und über- sseische Staaten haben sich in der Nacht vom Sonntag zum Montag dem englischen Beispiel angeschlossen und den Wechselkurs ihrer Währungen herabgesetzt. Es sind dies Norwe- gen, Dänemark, Irland Indien, Burma, Au- stralien, Südafrika, Neuseeland, Agypten und Israel, die ihre Währungen dem neuen Kurs des Pfund Sterling anpassen. Mit einer neuen Eestsetzung der Währungen in Osterreich, Holland und möglicherweise auch in Schwe⸗ den, Belgien und Luxemburg wird ebenfalls gerechnet. Wie in Großbritannien, so waren auch in Kanada, Frankreich, Belgien, Hol- land, Schweden, Griechenland und Finnland die Banken und Börsen am Montag geschlos- sen. Das französische Kabinett wurde für Mon- tagnachmittag zu einer Sondersitzung einbe- rufen. In Frankreich wie auch in anderen Staaten ist der Transfer von ausländischen Valuten zunächst verboten worden. Die italie- nische Regierung gab nach einer Kabinetts sitzung, die die ganze Nacht andauerte, be- kannt, dag der Wechselkurs zwischen Bollar und Lira nicht geändert wird. Die Bank von Italien wird vorerst nur Geschäfte in Edel- valuten tätigen. 0* Die sowjetische Presse veröffent- lichte am Montag die Nachricht von der Ab- wertung des Pfundes ohne jeden Kommentar. Das offizielle Regierungsorgan„Prawda“ hatte bereits am Samstag betont, England habe in der schwerwiegendsten Frage ka- pitulfiert, um unbedeutende Konzessionen einzuhandeln. Drei weitere Abwertungen London BBOC). Als 11. Land gab am Montag nachmittag Finnland die Abwertung seiner Währung bekannt. Bis zum Montag abend hatten sich ferner Island und Ceylon als 12. und 13. Län- der den Abwertungs-Maßnahmen ange- schlossen. a Erklärung der alliierten Hohen Kommission v. W. Bon n. Die alliierte Hohe Kommission für Deutschland gab eine Erklärung ab, in der es heißt: Die alliierte Hohe Kommission hat die Absicht, mit der deutschen Bundes- regierung über die Lage in Westdeutschland zu beraten, die sich aus der Abwertung des Pfundes ergeben könnte. Nach Abschluß die- ser Besprechungen werde eine weitere 3 klärung abgegeben werden. er. Stuttgart. Der Präsident der Landes- zentralbank von Württemberg-Baden wies in einer Presseerklärung darauf hin, daß die in Frage stehenden Maßnahmen lediglich für den Import- und Export gelten werden. An eine neue Währungsreform werde auf keinen Fall gedacht. Für die Bevölkerung be- stehe kein Anlaß zur.. 5 Ungarns Weg zur Sowiet-Republik Von unserem Korrespondenten G. F. A. Triest. „Nur wer die Sowjetunion liebt, ist ein richtiger ungarischer Patriot“. Mit diesen Worten lehrte unlängst der Ungarische Ver- teidigungsminister Farkas den jungen Of- flziersanwärtern der Militärakademie„Kos- suth“ die Treue zu Moskau und die vorbe- haltlose Unterordnung unter die Interessen des Kremls. Diese Worte bilden den Schlüssel zur Erklärung der ungarischen Krise und der neuen großen Säuberungswelle, die selbst vor führenden Kommunisten nicht Halt macht. Wer sich nicht Moskau unterstellt, gilt als „Volksfeind“, als Anhänger Titos, als Faschist oder Spion im Dienste der Westmächte und wird im Zuge der täglichen Verhaftungen „eliminiert“ und„unschädlich“ gemacht. Die aus Ungarn in Gsterreich eintreffenden Flüchtlinge, die trotz verschärfter Grenzkon- trolle, Stacheldrahtverhauen und Minenfel- dern ihr Leben aufs Spiel setzen, um die Frei- heit zu erlangen, bestätigen übereinstimmend, daß die gegenwärtige„Auskämmung“ der Kommunistischen Partei und der neueste Schlag gegen den letzten Rest der Opposition als entscheidende Vorbereitungsphase für die restlose Eingliederung Ungarns unter die Sowjetherrschaft und den künftigen Anschluß als neue Sowjetrepublik zu betrach- ten seil! Dieser Anschluß werde auch die übrigen Satelliten Moskaus erfassen, sobald es dem Diktatorenquartett Pauker-Rakosi-Gottwald- Kolarow gelungen sei, die letzten nationalen Widerstandskräfte gegen diesen Plan zu bre- chen. Nichts werde alsdann die Parlamente der betreffenden Satelliten-Staaten hindern, durch einen„spontanen Staatsakt“ den An- schluß an die Sowjetunion zu vollziehen und die übrige Welt vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Moskau wisse, daß bei einem sol- chen„legalen Vorgehen“ durch das der„Volks- Wille“ Wenigstens zum Schein gewahrt würde, eine Intervention bei den Vereinigten Natio- nen völlig zwecklos wäre und daß die West- mächte gegen einen solchen Schritt praktisch wenig einzuwenden hätten. Was sich gegenwärtig in Ungarn und in den übrigen Satellitenländern abspielt, ist ein VerzWeifelter Kampf der An Schlußgegner gegen diesen Plan der orthodoxen Moskowiter, der in der offiziellen Kominformpropaganda als„Konspiration mit dem Titoismus“ bezeichnet wird. Die schweren Angriffe gegen Tito und die„jugoslawische Verräterklique“ verfolgen zweifellos auch den Nebenzweck, die wahren Hintergründe des auf flammenden Widerstandes in den RKomin- formländern zu verschleiern und alle zu ver- nichten, die nicht als„richtige Patrioten die Sowjetunion zu lieben“ bereit sind. Einer dieser Männer war Ladislawy) Raj k, der wie zahlreiche seiner verhafteten Freunde zweifellos ein fanatischer Anhänger der Dik- tatur des Proletariats und des Klassenkampfes gegen die Bourgoisie war, der aber versucht hatte, die Interessen des Kremls denjenigen der Nation unterzuordnen. Dies war auch bei Tibor Szonyi der Fall, der als Säuberer der Partei letzten Endes auf höheren Befehl selbst liquidiert wurde. Das gleiche Schicksal traf die Obersten Oskoe, Biedermann, General Palfy und den Ministerialsekretär Haidu. Gegen einen Teil der Verhafteten wird jetzt in Budapest ein„abschreckender Schaupro- zel“ durchgeführt werden, Je gehässiger das Kominform gegen Tito tobt, desto rücksichts- loser wird hinter dem Eisernen Vorhang ge- säubert. Ungarn, wo die Liste der Opfer täg- lich um einige Namen ehemaliger prominen- ter Kommunisten vermehrt wird, ist ein Spre- chendes Beispiel dafür, mit welchen Mitteln die Sowietisierung durchgesetzt und daß nicht der leiseste Widerstand geduldet wird. Schwenkung der Gaullisten zu Deutschland? G. L-e. Paris. Eher würde General de Gaulle mit Deutschland Verbindung suchen, als daß er die Vorzugsstellung Englands als Vertretung der USA auf dem Kontinent an- erkenne, sagte Gaston Palewski, der außen- politische Berater de Gaulles. Laut AP er- klärte der Redner, dieses kontinentale Bündnis, das Großbritannien jahrhunder- telang zu verhindern suchte, sei heute durch die Verhältnisse selbst geschaf- fen. Er kündigte an, die Gaullisten würden künftig die Demontage in Deutschland ableh- nen. Bisher hatten sie den Abbau von Fabri- ken als Reparationszahlungen gebilligt. Protest General Hays' B. St. Berlin. Der stellvertretende ameri- kanische Militärgouverneur, General Hays, Protestjerte bei der sowjetischen Militärver- Waltung gegen die Festhaltung und Mighand- lung eines amerikanischen Soldaten durch Sowzetische Stellen. Hays stellte fest, auf eine Anfrage hin sei ihm kürzlich mitgeteilt wor- den, der gesuchte amerikanische Soldat be- fände sich nieht in sowjetischer Haft. Trotz dm hätte man ihn 10 Monate lang festge- halten und brutal behandelt. General Hays forderte die Bestrafung der sowjetischen Offi- ziere und Mannschaften, die sich schuldig ge- macht haben. Der amerikanische Soldat ist vor einer Wo- che zusammen mit drei britischen Soldaten aus einem Gefängnis des Berliner Ostsektors lichen. Wuschinski in New Vork eingetroffen Ney] York(F). Der russische Außen- minister Wyschins ki ist am Montag in New Lork eingetroffen. Wyschinski leitet die russische Delegation auf der UN-Vollver- sammlung. Er erklärte bei seiner Ankunft: »Ich bin mit dem festen Entschluß nach New Vork gekommen, an der Erstarkun g der europäischen Nationen mitzuarbeiten“ Auf die Frage, ob er mit einem guten Abschluß der Vollversammlung rechne, antwortete Wy- schinski:„lch bin von Natur aus Optimist.“ Die Beratungspunkte der UN Lake Success(NBOC). Die am Dienstag beginnende Vollyersammlung der Vereinten Nationen wird sich im wesentlichen mit fol- genden Punkten befassen: Die Zukunft der italienischen Kolonien, der griechische Bür- gerkrieg, das Indonesische Problem und die amerikanischen Beschuldigungen gegen Bul- garien, Ungarn und Rumänien im Zusam- menhang mit dem Griechenland-Konflikt. Ferner ist eine Debatte über die Internationa- lisierung Jerusalems u. das arabische Flücht- Iingsproblem vorgesehen. An der Sitzung wer- den 18 Außenminister teilnehmen, unter ihnen Dean Acheson, Bevin, Wyschinski und Robert Schuman. Uber die Haltung der USA zu diesen Fra- gen äuſserte sich der amerikanische Sonder- botschafter Phillip Jessup, die Vereinigten Staaten würden in der Frage der italienischen Kolonien die baldige Unabhängigkeit Lyhiens sowie eine italienische Verwaltung des Soma- lilandes unter Kontrolle der UN befürworten. In der Palästinafrage werde sich seine Regie- rung für eine weitere Unterstützung der ara- bischen Flüchtlinge einsetzen. Zu der griechi- schen Frage erklärte er, Amerika werde die UN- Vollversammlung um eine klare Stellung- nahme ersuchen. Entweder sollen die betref- fenden Länder aufgefordert Werden, ihre Maßnahmen gegen die griechischen Aufstän- dischen einzustellen, oder aber der interna- Honale Gerichtshof müsse sich mit dieser Frage befassen. Britische Zone für Otto Strasser verboten London GBO). Ein Sprecher des briti- schen Außenministeriums erklärte, dem frü- heren Führer der„Schwarzen Front“, Otto Strasser, sei es Verboten, die britische Besatzungszone Deutschlands zu betreten. Auf die Frage, ob Strasser in die französische oder die amerikanische Zone einreisen könne, er- Widerte der Sprecher, dies sei ausschlieglich ache der betreffenden Besatzungsbehörde. Srasser, der sich 1930 von Hitler losgesagt hat, lebt gegenwärtig in Kanada. In seinem Auftrag wurde 1947 in verschiedenen Orten Westdeutschlands der„Bund für deutsche Er- neuerung“ gegründet. Spaltung in der Ostzonen- CDU? Dertinger contra Nuschke Y. W. Bonn. Nach monatelangen„Unter- irdischen“ Auseinandersetzungen ist es jetzt zwischen den beiden ostzonalen CDU-Promi- nenten, dem Vorsitzenden Otto Nuschke und seinem Generalsekretär Georg Dertinger, zu offenen Auseinandersetzungen gekommen. Dertinger, gestützt auf seine starke Position bei den Sowjets, will anscheinend das„Raiser- Spiel“, jene geschickt eingefädelte Intrigue gegen Jakob Kaiser, die schließlich zu dessen Sturz führte, in einer zweiten Auflage gegen Nuschke wiederholen. Wie wir dazu aus gut unterrichteten Kreisen erfahren, scheint es diesmal nicht ganz so reibungslos zu klappen. Nuschke, durch Erfahrungen gewitzigt, will sich zur Wehr setzen und den ostzonalen CDU- Vorsitzenden-Sessel mit allen Mitteln ver- teidigen. Dabei dürfte er die führenden Män- ner der Ostzonen-CDU auf seiner Seite haben. Die Reparationen der US-Zone B. St. Berlin. Der Juli-Monatsbe- richt der amerikanischen Militärregierung führt u. a. aus, daß in der Zeit zwischen März 1946 und August 1949 Reparationen im Ge- samtwert von 49,2 Millionen Dollar aus der US-Zone an 138 alliierte Nationen verteilt wurden. Davon erhielt die Sowjetunion Gü- ter für 9 Millionen Dollar, während der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Polen und Al- banien Reparationen im Gesamtwert von 18 Millionen Dollar zugesprochen wurden. Der Rest verteilt sich auf andere westeuropäische Länder, die am Kriege beteiligt waren, so- Wie auf einige Fernost-Nationen. Außerdem entnahmen die USA-Reparationen für 670 000 Dollar und Großbritannien für 200 000 Dollar. Wiederaufnahme der Oesterreich-Beratungen London(BBO). In einem in London, Wa- shington und Paris gleichzeitig ausgegebenen Kommuniqué heißt es, die Sowjetunion habe sich damit einverstanden erklärt, daß die Sonderbeauftragten der Außenminister für den Staatsvertrag mit Gsterreieh am Donnerstag in New Vork ihre Beratungen wieder aufnehmen. Die Sonderbeauftragten Batten ihre letzten Besprechungen zu Beginn dieses Monats in London. Der russische Dele- gierte Zarubin, der russischer Botschafter in London ist, ist bereits auf dem Wege nach New Lork. Katholischer Geistlicher verurteilt. Der tschechoslowakische Staatsgerichtshof verur- teilte den Sekretär des Erzbischofs von Ol- mitz, Vikar Theodor Funk, wegen Hochver- rats zu 10 Jahren Gefängnis. Nach einer amt- lichen Verlautbarung gestand Funk, daß er im Vergangenen Monat bei Wallfahrten in Mäh- 10 5 illegale Flugblätter an Priester verteilt labe. Gegen das Unrecht von Potsdam. Die hei- matvertriebenen Sudetendeutschen aus dem Elbetal hielten in Regensburg eine große Kundgebung. Auf dieser wurde eine Reso- lution an das amerikanische Außenministerium angenommen, in der die Wiedergutmachung des Unrechts von Valta und Potsdam gefor- dert wird. 5 Städte-Kongreß in Hamburg. In Hamburg hat am Montag ein internationaler Städte- Kongreß begonnen. Im Mittelpunkt der Ta- gung steht das Thema Deutschland und Frankreich in Europa“. In seiner Begrüßungs- sprache sagte Bürgermeister Brauer. Deutschland und Frankreich seien berufen, dem europäischen Kontinent in gemeinsamer Arbeit eine Stabilität zu geben, die keine kriegerischen Konflikte mehr kenne. Um die deutschen Gefangenen in Frankreich. Die französische Justiz sei gewillt, die Ver- fahren der 2000 zur Zeit noch in Unter- suchungshaft befmdlichen deutschen Kriegs- Sekangenen im Geist der Gerechtigkeit und Milde durchzuführen, erklärte Dekan Lindner Faris), der die deutschen Kriegsgefangenen seelsorgerlich betreut. f „Wir nix Gaskammer Bezeichnendes Eingeständnis eines sowietischen NKWD- Offiziers.— Die KZ's in der Ostzone „Wir nix Gaskammer, bei uns Deutsche verrecken auch so. Mit diesem Ausspruch hat ein sowjetischer NRWD- Offizier in dem Konzentrationslager Buchenwald nicht nur den Mantel der Humanität um die bestialischen Ausrottungs- methoden in diesen Lagern legen wollen, son- dern er hat auch sehr drastisch und unbewußt den Zweck dieser KZ zugegeben. Was weiß die Welt denn heute schon über das große Gefängnis„Ostzone Deutschlands“? Dann und wann gehen mal einige erschüt- ternde Zahlen durch die Presse über Depor- tierte, Verhungerte oder augenblickliche Lager- belegung— und was macht der größte Teil der Menschen in Europa: er liest es und hat es auch schon wieder vergessen! Was wurde von der Masse der Europäer oder von dem Einzelnen gegen diese Un- menschlichkeit bis jetzt unternommen? Nun, Von offizieller Seite fast gar nichts und von Privater Seite manches, aber mit völlig unzu- reichenden Mitteln. Erst im Dezember 1948 fand sich eine Handvoll Männer zusammen, um die„Kampfgruppe gegen Un- menschlichkeit“ zu gründen. Kampf der Unmenschlichkeit! Aus der zufälligen Zusammenkunft einiger entlasener Häftlinge mit D. Rainer Hilde- brandt, der schon mit Albrecht Haushofer in der Widerstandsgruppe gegen Hitler ge- standen hatte, wurde der Gedanke geboren, eine Organisation zu schaffen, die sich den Kampf gegen die Unmenschlichkeit auf ihre Fahnen schrieb. Mit den einfachsten Mitteln, aber von einem unbändigen Willen beseelt, Grausamkeiten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wenigstens hier in Europa, zu bannen, gingen diese Männer ans Werk. Aus dem umfangreichen Arbeitsprogramm entnehmen wir Folgendes: 1. Aufklärung der Welt über alle Ver- brechen gegen die Menschlichkeit, gleich- Sültig in welchem Lande und durch wen sie begangen wurden. 2. Aufbau eines umfassenden Suchdienstes zur Feststellung des Verbleibs und wei teren Schicksals verschleppter oder ver- hafteter Personen in der sowietischen Zone Deutschlands, sowie eine Beratung und Unterstützung der Angehörigen und aller politischen Flüchtlinge. 3. Ferner der Aufbau einer eingehenden Materialsammlung über alle Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ein Besuch in Berlin- Grunewald, Höhmann- straße 4, dem augenblicklichen Sitz der Kampfgruppe, gibt uns einen Einblick in die Tätigkeit. Was hier in einem halben Jahr ge- leistet wurde, ist zwar erst ein Anfang, aber doch schon sehr viel, gemessen an den großen Schwierigkeiten, die vor allem darin bestan- den, die entlassenen Häftlinge zum Sprechen zu bringen. Jeder Gefangene bei den Russen muß ja einen Revers Unterschreiben, über das Erlebte zu schweigen! Eine Reihe von Wieder- verhaftungen oder Sippenhaf tungen, nachdem ein Häftling doch gesprochen oder an- dere Angehörige benachrichtigt Hatte, geben ein beredtes Zeugnis von den unmenschlichen Methoden der Sowjets. Die Hälfte aller Insassen verhungert Erst wenn man weiß, mit welcher Skrupel- losigkeit die Sowjets über ein Menschenleben hinweggehen, kann man ermessen, welche Schwierigkeiten bei der Nachforschung zu überwinden sind. Es gibt Häftlinge, die sich nur noch an 8 bis 12 Menschen erinnern kön- nen, mit denen sie vielleicht drei Jahre zu- sammen gelebt haben; andere können über 100 oder 150 Menschen einwandfreie Angaben machen. Wenn man von den Tausenden von Menschen absieht, die auf den verschiedencn Transporten elend umgekommen sind und einfach am Wege verscharrt wurden, und dann durch einen anderen, wahllos ergriffenen Men- schen ersetzt wurden, damit die Zahl stimmte, kann man heute mit Sicherheit sagen, daß in den Konzentrationslagern der Sowjets in der Ostzone Deutschlands 50% aller Insassen seit 1945 einfach verhungert sind. Ihre Akten und Papiere wurden einfach vernichtet ohne daß auch nur ein Angehöriger benach- richtigt wurde! Was ist uns heute aus der Arbeit der Kampfgruppe über die Methoden der Sowjets in ihren Zwangslagern und ihren NK W D- Kellern bekannt? Die Behandlung jedes ein- zelnen ist anders, aber trotzdem zeichnet sich aus den Erlebnisberichten der Glücklichen, die den Todeslagern entronnen sind, eine ge- wisse Linie ab, die man in der Welt kennen muß. Heute wird ein Mensch, der den Sowjets aus irgend einem Grunde unbequem oder ge- fährlich erscheint, nicht mehr durch die NRW D ergriffen, sondern man bedient sich hierzu der besonders zu diesem Zweck abge- richteten„Deutschen Volkspolizei“, die ihrer- seits wieder eng mit den Spitzeln der soge- nanmten„Sozialistischen Einheitspartei“ der Ostzone zusammenarbeitet. Wie„Geständnisse“ zustandekommen Nach der Einlieferung in einen der berüch- tigten NK WD-Keller wird versucht, durch oft wochen und monatelange Verhöre, dem Ver- hafteten ein„Geständnis“ abzupressen. Die- ses„Geständnis“ ist immer in russischer Sprache abgefagt und der endlich zur Unter- schrift weichgemachte Häftling weiß gar nicht, was er unterschreibt. Bei den Verhören ist das Primäre immer der seelische Druck und die seelische Qual für den Häftling; die kör- Perliche Züchtigung und Drangsalierung ist Völlig sekundär und soll nur in einigen Fäl- len beschleunigend wirken. Verhöre finden z. B. nur nachts statt, so daß der Häftling nach Kurzer Zeit gar nicht mehr einschlafen kann, weil er ständig auf das Klappen der benach- barten Zellentüren horcht und auf seine ei- gene Abholung wartet. Eltern oder nächste Verwandte werden in nächster Nähe einge- sperrt und dem Hungertode preisgegeben, so- daß sie den Häftling laut und flehentlich um sein Geständnis bitten, um endlich erlöst zu werden. Solche Methoden bringen einen Menschen oft eher zur Selbstbezichtigung, als wenn z. B. ein Häftling fünfmal in der Woche achtzehn i Stunden lang abwechselnd mit kochend hei- gem und eiskaltem Wasser übergossen wird, oder wenn er neunmal in der Woche je vier Stunden an Händen und Füßen aufgehängt Wird! Man sollte glauben, daß ein Mensch solche bestialischen Methoden gar nicht über- lebt. Aber es hat auch schwerverwundete Häftlinge gegeben, denen man nicht nur die notwendigen Medikamente versagte, sondern ihnen ein Glied einfach mit einer Knochen- säge aus der Küche abgenommen hat. Hat nun der Häftling endlich ein sogenann- tes„Geständnis“ abgelegt, erfolgt die Vor- führung vor ein russisches Militärtribunal, bei dem der Richter und Staatsanwalt in einer Per- son mit einem, meist völlig unzureichend ge- bildeten, Dolmetscher die Verhandlung führt. Einen Rechtsbeistand für den Gefangenen gibt es natürlich nicht, und die Strafen werden meist nach einer Verhandlungsdauer von et- Wa 5 bis 10 Minuten in Form von 5, 10, 15, 20 Jahren oder noch längeren Zeiten Zwangsar- beitslager ausgesprochen. Der Transport in ein EZ Oder nach Sibirien läßt dann nicht mehr lange auf sich warten. Täglich sterben 20 Unglückliche Es ist hier nicht der Raum und die Zeit, an Hand des bei der Kampfgruppe vorlie- genden umfangreichen, statistischen und do- kumentarischen Materials nachzuweisen, wie Viele europàische Menschen unter den Hun- gerrationen, den Seuchen oder den unmensch- lichen Zwangsar! methoden des sowjeti- schen Regimes einen entsetzlichen Tod ge- storben sind. Wir Europaer müssen wieder lernen, uns nicht nur zu empören, sondern uns energisch zur Wehr zu setzen, wenn nur ein oder zwei Menschen hier in Europa einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Opfer fallen. Es sind aber nicht nur zwei Menschen, gn lern, um nur ein Beispiel aus der Vielzahl herauszugreifen, im RZ Buchen- Wald sterben heute auf der Tbe-Station 15 bis 20 Menschen täglich! Die Welt muß sich die Namen Sachsenhau- sen, Buchenwald und die grogen NK WD-Ge- fängnisse Bauzen, Fort Zinna bei Torgau und Hohenschönhausen bei Berlin einprägen. Wenn sich heute ein Einheitsparteiführer hinstellt und öffentlich erklärt, es gäbe keine KZ mehr in der russischen Zone Deutschlands, und es würden nur ein paar Feinde der Demokratie und Anhänger des Marshall-Planes im„fort- schrittlichen Sinne“ erzogen, daun muß man feststellen, daß diese Partei sich mit den Un- menschlichkeiten der Nazis und mit den neuen Greueltaten der sowjetischen NKWD solida- risch erklärt. Es wäre hohe Zeit auch eine solche Partei als verbrecherische Organisation öfkentlich vor aller Welt zu verurteilen. Aussagen im Rajk- Prozeß Budapest(R). Der Hochverratsprozeg gegen den früheren ungarischen Außenmini- ster Rajk und seine sieben Mitangeklagten wurde am Montag fortgesetzt. Der zweite An- geklagte, der frühere jugoslawische Geschäfts- träger in Budapest, Brankow, schloß seine Aussagen ab. Er erklärte, die jugoslawische Regierung habe vor zwei Jahren ungarische Staatsbürger verschleppt und sie dann als Spione nach Ungarn zurückgesandt. Nach der Aussage Brankows bekannte sich der dritte Angeklagte, Sossai, schuldig, seit 1944 für die Amerikaner gearbeitet zu haben. Er sagte aus, der Leiter des amerikanischen Geheimdien- stes in der Schweiz habe während des Krie- ges Flüchtlinge, darunter Tschechoslowaken, Polen und Deutsche— Trotzkisten, wie er sie nannte— in amerikanische Dienste aufge- nommen. Die jugoslawische Presse nennt den Rajik- Prozess eine verbrecherische Provokation ge- gen das sozialistische Jugoslawien und das düsterste und schimpflichste Kapitel in der ganzen Geschichte der Arbeiterbewegung. So lebt Kardinal Mindszenty heute Von unserem Südost- Korrespondenten S. H. Budapest. Zwei politische Häftlinge, denen es gelang, aus dem Budapester Sammel- gefängnis zu entkommen, geben über den Aufenthaltsort und Tageslauf des verurteilten Ungarischen Kirchenfürsten Mindszenty folgende Einzelheiten bekannt: Der Kardinal befindet sich heute noch im Krankenhaus des Budapester Sammelgefäng- nisses, wohin er nach seiner Verurteilung schwer erkrankt eingeliefert wurde. Sein Zimmer ist 4 mal 4 Meter groß. Es enthält ein Bett, einen Schrank, einen Waschtisch und in einer Ecke einen kleinen Altar. Den Fuß- boden bedeckt ein roter Teppich. Die beiden Fenster sind vergittert. Die Zimmertüre ist dauernd geöffnet und wird Tag und Nacht von drei politischen Detektiven bewacht, die 2wWeistündlich abgelöst werden. Mindszenty, der das Zimmer allein bewohnt, darf keine Besuche empfangen und mit nie- manden sprechen. Wenn er nicht liest, geht er im Zimmer auf und ab. Zweimal täglich wird er für je zwel Stunden in den Gefängnishof Seführt, wo ihm die Detektive auf Schritt und Tritt folgen. Er ist so sehr geschwächt, daß er sich beim Gehen eines Stockes bedienen muß. Nuht er auf der Bank des Gefängnishofes aus, dann umstehen ihn die Häscher, Sein Mund ist— wie die beiden politischen Flüchtlinge meinen— von der Wirkung der Medikamente und Gifte krampfhaft verzogen. Der Gesichts- ausdruck läßt vermuten, daß er nicht ganz bei Sinnen sei. Vier Mahlzeiten werden dem Kardinal täg- 5 lich aus der Stadt gebracht. Die Detektive Prüfen die Speisen sehr genau. Brot und Obst werden zerkleinert und auf etwaige geheime Mitteilungen von draußen untersucht. Jeden zweiten Morgen kommt ein Amtsarzt zur Visite. Dann wird die Zimmertüre geschlossen. Vom Krankenhauspersonal darf allein die Oberschwester Maria das Zimmer betreten, die für seine Säuberung verantwortlich ist. Aber auch ihr ist es verboten, das Wort an e ee een Streikbewegung in Pittsburg. Die bereits angekündigte erste Arbeitsniederlegung ame- rikanischer Bergleute wurde am Montag früh aus dem Gebiet von Pittsburg gemeldet. Der Ausstand droht zu einem Generalstreik aller amerikanischer Bergarbeiter zu führen. An- 18. Arbeitsniederlegung ist die Auflösung des Wohlfahrts- und Rentenfonds für die Bergarbeiter.. 5 f d hei- 1 Wird, je vier ehängt Mensch über- undete ur die ondern ochen- mann- Vor- al, bei er Per- ad ge- führt. en gibt verden on et- 15, 20 ngsar- in ein mehr Zeit vorlie- d do- Wie Hun- nsch Wieti- d ge- vieder ndern n nur einem zum Z Wel 1 aus chen- 15 bis Hhau- D-Ge- u und Wenn Stellt mehr nd es Kratie „fort- man 1 Un- neuen olida- eine zation rozeh mini- agten An- lritte r die Aus, dien- Frie- Aken, r sie lAfge- ik ge- das der g. te ö 9. Fortſetzung enen, Südweſid. Aundſchau Karlsruhe wird aktiv Karlsruhe(SWI). In der letzten Stadt- ratssitzung wurde die Bildung eines Aus- schusses zur Vertretung der Interessen der ehemaligen badischen Landeshauptstadt Karls- ruhe bei der Staatsregierung von Württ.-Ba- den beschlossen. In der Debatte wurde u. à. die Forderung erhoben, daß Karlsruhe die zu- Künftige Landeshauptstadt Werden solle, wie dies die Stuttgarter für ihre Stadt verlangten. Neuer Lehrgang der Elektro-Meisterschule Karlsruhe(STIZ). Die Staatl. Meister- schule für das Elektrohandwerk, die älteste deutsche Fachschulè für Elektroinstallateure, Fmdfunkmechaniker und verwandte Berufe führt vom 1. Oktober 1949 bis 28. Februar 1950 neue Lehrgänge durch. Der Unterricht erfolgt theoretisch und praktisch in 50 Wochen-Stun- den und wird durch die Meisterprüfung abge- Schlossen. Funkhaus von Radio Stuttgart in Karlsruhe? Karlsruhe(SWO). Die Nachricht, das der Verwaltungsrat von Radio Stuttgart sich ernsthaft mit dem Gedanken trage, das Fun kxhaus des Süddeutschen Rundfunks wegen plötzlich auftretender Differenzen mit der Stadtverwaltung Stuttgart evtl. an einem Anderen Platz, vielleicht sogar in Karlsruhe, einzurichten, hat die ehemaligen Landeshaupt- Städter freudig- erwartungsvoll gestimmt. Man Sieht in dieser Möglichkeit mit Recht eine ein- malige Chance, einen Ausgleich zu finden. Wie man aus maßgebenden Kreisen der Karlsruher Stadtverwaltung hört, ist man dort selbstverständlich durchaus bereit, die ge. potene Möglichkeit wahrzunehmen und wird, falls die Angelegenheit tatsächlich greifbare Formen annehmen sollte, Radio Stuttgart den „Zuzug! nach Farlsruhe nicht verweigern. Doch glaubt man vorerst noch nicht 80 recht daran, daß sich Oberbürgermeister Dr. Klett allen Ernstes den Rang von Karlsruhe oder Ludwigsburg ablaufen lassen Wird. Zwei gefährliche Ausreißer Lörrach(SWE). Zwei Insassen des Aus- länderlagers in Haagen brachen vor einigen Tagen aus dem Polizeigewahrsam Aus. Kurz nach ihrer Flucht kehrten sie in ihr Lager zurück und entwendeten dort zahlreiche Klei- dungsstücke. Außerdem nahmen sie eine Axt mit, Von dieser gefährlichen Hiebwaffe mach- ten sie auch Gebrauch, als sie bei einem Ein- bruch gestört wurden. Es gelang jedoch den angegriffenen Passanten, die Einbrecher nie- derzuschlagen. Einer von ihnen ist entkom- men, bevor die deutsche und französische Gendarmerie zur Stelle War. Stelle Starker Fremdenverkehr in Wildbad W. N. Bad Wil dba d. Das anhaltend gute Herbstwetter hat den Zustrom an Badegästen und vor allem an Ausflüglern in ungeahntem Maße gesteigert. Seit Wochen kommen Tag für Tag unzählige Reiseomnibusse aus Württ. Baden und den angrenzenden Gebieten. Das alte Weltbad Wildbad ist mit bestem Erfolg Wieder daran, seinen guten Namen unter den deutschen Bädern und Kurplätzen zurückzu- gewinnen. Gendarmerie in Frauenkleidern Radolfzell(SWR). Der hiesigen Gen- darmerie wurde gemeldet, daß sich ein älte- rer Mann einzelnen Frauen gegenüber, die in einem benachbarten Wald mit Beerensuchen beschäftigt waren, unsittlich näherte. Die Gendarmerie wollte den Mann sozusagen„in flagranti“ überraschen. Zu diesem Zweck leg- ten sich einige Beamte Frauenkleider an und mischten sich unter die Beerensammlerinnen. Doch der Versuch mißlang. Ob der Mann den Braten gerochen oder die falsche Weiblichkeit nicht anziehend genug gefunden hatte, bleibt dahingestellt. Jedenfalls konnte er erst jetzt und zwar auf Grund anderweitiger Nachfor- schungen ermittelt und verhaftet werden. Selbstmord eines Sittlichkeitsverbrechers München(SWF). Ein Mann, der festge- nommen worden war, weil er sich an vierzehn Kindern in übelster Weise vergangen hatte, deging in der Gefängniszelle Selbstmord durch Erhängen. — Dieselwagen- Geschenk für Arbeiter S. Ulm. Die Firma Magirus/ Klöckner- Humboldt-Deutz ist zur Zeit die einzige Fir- ma der Welt, die den luftgekühlten Diesel- motor herstellt. Dieser Tage wurde im Werk der 3000. luftgekühlte Magirus-Dieselwagen angefertigt, den die Firma ihren bewährten Arbeitern im Verlaufe einer Betriebsfeier zum Geschenk machte. Der Wagen hat einen Wert von 18 000 DM. Die Firma beliefert heute be- reits wieder 25 Länder mit ihren Feuerwehr- wagen und Geräten. Toter Hund rettet den Bauern S. Rammingen Kr. Ulm. Auf einer Wiese im Donauried lagen zwei verendete Füchse und ein Reh, die an einen in der Wiese gelegenen abgerissenen Hochspannungs. draht geraten und vom Starkstrom getötet worden waren. Als sich ein Landwirt mi seinem Fuhrwerk der Gefahrenquelle näherte, sprang der Hund des Bauern, der auf den Verwesungsgeruch des verendeten Wildes aufmerksam geworden war, dem Fuhrwerk Voraus, geriet an den Draht und wurde eben- falls sofort getötet. So bemerkte der Landwirt rechtzeitig die auch ihm drohende Gefahr und blieb vor größerem Schaden bewahrt. Neue Ermsbrücke in Urach fertiggestellt F. W. Urach. Dieser Tage wurde die von der Baufirma Brack-Lustnau aus Stahlbeton hergestellte neue Ermsbrücke am Stadtein- gang nach Urach dem Verkehr übergeben. Die alte Brücke war durch Bombenwurf im Früh- jahr 1945 beschädigt worden und konnte dem zusehends wachsenden Verkehr nicht mehr standhalten. Die neue Brücke gewährleistet mit ihrer 8 Meter breiten Fahrbahn eine weit- aus größere Fahrsicherheit und Ubersicht, zu- mal die einstige Kurve an dieser Stelle nun- mehr begradigt werden konnte. Kübelwagen fuhr auf Pferdegespann H. Sch. Ebingen. In Lautlingen hei Ebin- gen ereignete sich ein folgenschwerer Ver- kehrsunfall. Ein Kübelwagen fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf ein Gespann auf. Dabei wurde ein Pferd getötet. Die drei Insassen des Autos mußten erheblich verletzt in das Frankenhaus eingeliefert werden. Ebinger Heimatmuseum wieder eröffnet H. Sch. Ebingen. Die Stadt Ebingen er- öffnet dieser Tage wieder ihr in weiten Krei- sen bekanntes Heimatmuseum, das in den letzten Tagen des Krieges durch Bombardie- rung schwer beschädigt worden war. Industrie-Fragen in Calw W. N. Calw. Wer wird in die Lufag— das große moderne, über 1200 Arbeiter fassende Fabrikgebäude einziehen— diese Frage be- wegt nicht nur den Stadtrat, der sich mit die- ser Entscheidung beschäftigte, sondern auch die ganze Offentlichkeit. Die letzte Stadtrat- Sitzung brachte ein Abstimmungsergebnis von 10:1 für die Landmaschinenfabrik Gutbrod. Nachdem Calw verschiedene größere Textil- firmen beherbergt, wäre es gut, wenn endlich auch ein größerer Betrieb der Metallbranche nach Calw käme. VON GESTERN AUF HEUTE Die Flüchtlings-Not in Niedersachsen Hannover. Eine Denkschrift über die Flüchtlingsnot in Niedersachsen Wurde der amerikanischen Senatsabordnung übergeben, die z. Zt. das Flüchtlingsproblem in Westdeutschland studiert. Flüchtlings- minister Albertz erklärte dazu, das wirkliche Flüchtlings-Notland reiche von Flensburg bis Göttingen und von Helmstedt bis Bückeburg. In zahlreichen Tabellen und Schaubildern veranschaulicht die Denkschrift die Verhält- nisse in Niedersachsen und in anderen west- deutschen Ländern. Kein franz. Einreisevisum für Reimann V. W. BO n n. Die französische Regierung hat dem I. Vorsitzenden der Kommunistischen Partei in Westdeutschland, Max Reimann, das Einreisevisum nach Frankreich verweigert. Max Reimann wollte an der Geburtstagsfeier des Alterspräsidenten der Nationalversamm- lung, dem Kommunisten Marcel Cachin, teil- nehmen. In einem Telegramm an Cachin er- klärte Reimann, die französische Regierung Wolle offenbar nicht, daß die brüderliche Ver- bundenheit zwischen deutschen und französi- schen Werktätigen manifestiert werde. Lolcale Nundocliau Blick in die Gemeinde. Der Sommer iſt gegangen, über Nacht hat er ſich verabſchiedet und hat ſeinem weniger freundlichen Geſellen dem Herbſt Platz gemacht, der nun mit ſeiner bunten Palette, der Natur letztes verzaubertes Leuchten und Bild gibt. Die geruhſame Zeit iſt angebrochen, die Zeit die Gelegenheit bietet, das in der Ueber⸗ arbeit des Sommers verſäumte nachzuholen. Geruhſam iſt aber auch das dörfliche Ge⸗ ſchehen geworden. Wirklich kein Paradies für ſenſationshungrige und abwechslungsbereite Leute. Aber auch kein Paradies für diejenigen, die über laufende Neuigkeiten berichten ſollen. Aber, und das iſt das Schöne dabei, die menſchlich freundliche Geruhſamkeit dörflichen Geſchehens am Nande der Großſtadt tut gut, bei all der Hetze der doch viele Menſchen in der Rervenmühle der nahen Großſtadt täglich ausgeſetzt ſind. Die feſtlichen Veranſtaltungen ſind weniger geworden. Man ſchont ſich und den Geld⸗ beutel für kommende„heiße“ Tage. Dafür läuft nun die Vereinsarbeit nach der Sommer⸗ flaute auf vollen Touren. And hier iſt Seckenheim mit ſeinen vielen Vereinen, Geſellſchaften und Vereinigungen wirklich ein Ort ſtarker geſellſchaftlicher und ſportlicher Betätigung. Es dürfte nicht ganz einfach ſein die wirklich„Organiſierten“ alle zu erfaſſen, die ſich irgendwo betätigen und in froher Gemeinſchaft Ausſpannung und Erholung vom harten Alltag finden. Unſere Sportvereine deren guter Ruf weit über die Gemarkungsgrenzen hinausgeht, werden wohl die meiſten Mitglieder in ihren Reihen zählen. Und das ſchöne Spiel am Samstag hat gezeigt, wieviele mehr noch mit Anteil nehmen an dem ſportlichen Geſchehen. Die Geſangvereine, von' denen der Sänger⸗ bund in Bälde mit einer größeren Veran⸗ ſtaltung vor die Oeffentlichkeit tritt, arbeiten in aller Stille an der Erhaltung unſeres wertvollen geſanglichen Kulturguts, während die verſchiedenſten anderen Vereine die Lieh⸗ Dokumente über die Zerstörung Südrußlands Hamburg G. Im Prozess gegen den frũ- heren deutschen Generalfeldmarschall von Manstein verlas der britische Ankläger zahl- reiche Befehle an die Manstein-Truppen, die zur Zerstörung Südrußlands auffor- derten. In einer der Erklärungen hieß es, je- der Russe solle als Spion erschossen werden, der sich dem Befehl zum Abtransport der männlichen Zivilbevölkerung widersetze. Der britische Anklagevertreter erklärte dazu, em- gehende Vorbereitungen zur Zerstörung Süd- rußlands zeigten deutlich, daß sie nicht nur auf mililärischer Notwendigkeit beruhten. Teildemontage auch in Hüls Reeklinghausen G). Bei den chemi- schen Werken in Hüls wurde heute vormittag mit der Teildemontage begonnen. Zwischen- fälle wurden nicht gemeldet. Zur Zeit sind 0 Arbeiter mit der Demontage beschäftigt. Wie alt sind die Dachauer Skelette? H. Sch. München. Die amerikanisch-deut- sche Kommission zur Untersuchung der Ske- lettfunde in Dachau hielt ihre erste Sitzung ab. Nunmehr sollen die Teile der Skelette sowie Erdproben von dem pathologischen In- stitut in Washington und von der Universität München darauf untersucht werden, ob es sich bei dem Gräberfund in Dachau um einen ehe- maligen KZ Friedhof handelt oder um ältere Grabstätten. Die Berichte sollen in Kürze der Kommission zugestellt werden. haberei ihrer Mitglieder in einer gemein⸗ ſchaftlichen Form pflegen. Zu einem neuen Verein werden ſchon jetzt Fundamentſteine gelegt. Ein Gang am Sonntagvormittag zu den Wörtelwieſen zeigt ein bewegtes Bild, das zu dieſer Annahme führt. Was da los iſt? Viele Zuſchauer werden erzählen können, hohe Schule der Reiterei iſt da im Gange, abgelöſt von Ga⸗ loppſprüngen der noch etwas ungelenken Pferde, die ihren jungen Reitern noch nicht ganz alles gewähren wollen. Sogar Sulkys hat man aufgetrieben und wie die wilde Jagd ſtieben die Fahrer auf 2 Rädern auf dem flachen Plan dahin. Die Alten werden es ja noch wiſſen, draußen am Wald war einſt die große Rennbahn, die Seckenheim einmal einen guten Namen als Pferdezucht⸗ und ⸗ſportort brachte. Man munkelt bereits wieder von einem ähnlichen Vorhaben. Aber wo und wann?? Es wäre ſo ſchön, wenn ſich ſo nach und nach in unſere ſchnellebige moderne Zeit auch wieder etwas von den alten Bräuchen und Gepflogenheiten miſchen würde. Aber nicht nur hier, ſondern auch ſonſt bei anderen geſellſchaftlichen Veranſtalt⸗ ungen, denn etwas Tradition zu wahren hat noch niemals geſchadet.. * Die SülloGa— ein Exempel? Man muß ein Exempel ſtatuieren— ein Wort das in Vieler Munde iſt. In Mann⸗ heim wurde ein ſolches Exempel ſtatuiert. Worauf? Auf den Geldbeutel des kleinen Mannes. Anſeren Leſern iſt die in Mannheim am Sonntag abgeſchloſſene Südd. Hotel- und Gaſtſtätten⸗Ausſtellung bekanntgeworden bzw. von vielen auch ſicher beſucht worden. Eine Schau, die in ihrer Einmaligkeit von uns Entwöhnten ſicher mit vieler Befriedigung aufgenommen worden iſt. Eine Schau, die tatſächlich einmal alles zeigte, was zum Be⸗ trieb einer Gaſtſtätte, beſonders natürlich größeren Ausmaßes erforderlich iſt. Sie zeigte insbeſondere Konditorenkunſt in auserleſener Form. Torten faſt ein Meter hoch, wunder⸗ bare Zuckergußarbeiten, alles Dinge die lange nicht, geſehen jedem Beſucher unwillkürlich das Waſſer im Munde zuſammenlaufen ließen. Beſonders zugkräftig waren die ver⸗ ſchiedenen Verſuchslokale unendlich vieler Kellereien, Brauereien uſw., das Muſterkaffee, der Mitropawagen, der eigens angefahren wurde, die Muſtergaſtſtätte. Zugkräftig nicht nur für die Beſucher, zugkräftig für die ſo knapp gewordenen Moneten. Die Ausſteller beklagten ſich über die Länge der Ausſtellung, den unter den Erwartungen liegenden Beſuch. Das letztere war kein Wunder. Man hatte zuviel auf die Löslichkeit des Geldes beim kleinen Mann gehofft. Und diesmal wurden dieſe Erwartungen getäuſcht. Wen der immenſe Eintrittspreis nicht abgeſchreckt hatte, wurde durch die Preiſe für das zu„Verzehrende“ leicht ins Wanken gebracht. Wenn man auch in den letzten Tagen die Preiſe reduzierte— es war zu ſpät. Man wird ſicher, ſo iſt zu hoffen, einiges gelernt haben, auch die Stadt Mannheim, die endlich ein ordentliches Groß⸗ ausſtellungsgelände benötigt, um in Zukunft aus dieſem Exempel mit 70000 Beſuchern zu lernen. Letzlich ging es ja um die Werbung, und dieſe gilt wiederum dem Kunden oder Gaſt. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannhelim-Seckenheim und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Valag Buchdruckerei Georg Zimmermann(Inhaber Georg Härdle Mannheim-Sectenheim. 5 Aynethof beſuchen kam, denn er Riſa auf Eliſabeth ſehr eiferſüchtig war. Er beſchloß einen 4 Mittelweg zu wählen und ſagte Riſa für Samstag ab, aber für Sonntag zu. Am Samstag Freiin ſich für den Ingenieur ſehr intereſſierte. Noman von Margarete Neid! (Renate Halden) Urheberrechtsſchutz Verlaa Aua. Schwingenſtein, Munchen Nachdruck verboten Immer wieder kreiſten ſeine Gedanken um Eliſabeth, und je mehr er ſich mit ihr beſchäftigte, deſto mehr ver⸗ blaßte das Bild Riſas, Mechaniſch hatte er den Wagen ab⸗ gegeben und ſein Schreibzimmer betreten. „Mehrere Wochen hatte er nun Riſa nicht geſehen, da⸗ für deſto öfter Beſuche im Hauſe Profeſſor Schachners ge⸗ macht und alle zum Wochenende auf den Nynethof einge⸗ laden. Baronin Schwarzenſee hatte ihn eingeladen. Er wollte um jeden Preis vermeiden, daß Riſa ihn auf dem fühlte ganz genau, daß ber Am g ſchien es ihm glaub⸗ würdig, wenn er geſchäftliche Besprechungen vorſchützte, — 9 e ſchwerer tun konnte. Riſa ſchien ſehr gekränkt, aber ſie tröſtete ließlich, daß er Sonntag zu ihr zu Tiſch käme. f 8 5 8515 Voll ſchwerer Gedanken ging der Ingenieur in ſein Schreibzimmer, wo die ganze Poſt vorbereitet zur Anter⸗ ſchrift lag. Er konnte ſich nicht verhehlen, daß 55 dei dem Vortrag des Prokuriſten heute ſehr zerſtreut war, ihn kalt ließ, daß ſeine Gedanken immer und immer um Eliſabeth an und er die Zeit bis Samstag kaum erwarten 1 9 Nicht viel anders ging es Elisabeth. Sie ertappte ſi dabei, daß ſie den Vorleſungen nicht folgte und Pläne fr Samstag ſchmiedete. Außerdem quälte ſie der Gedanke an die Freiin von Schwarzenſee. Ihr Spiel war viel zu offen⸗ ichtlich, als daß Eliſabeth nicht gemerkt hätte, daß die Prüfend utter vom Ayneſhof ſah ſie ſich in Nn Spiegel, ob ſie ſich wohl an Schönheit mit ihr meſſen konnte. Dies machte ſie ein klein wenig zag⸗ haft, was ſonſt gar nicht ihre Art war. Die Uhr der Zeit aber lief weiter, und ſo kam auch der Samstag heran, und man machte ſich reiſefertig, um auf den Aynethof zu fahren. Der Hausherr ſelber holte alle ab und lud Eliſabeth ein, neben ihm am Volant zu ſitzen. Rückwärts ſaßen der Profeſſor, die Söhne und Frau Fanny. Es war eine ſchöne Fahrt in die waldige Gegend an der Südbahn. Trotzdem die beiden am Steuer nicht viel ſpra⸗ chen, fühlte beſeeligt eines des anderen Nähe. Von Ternitz zweigt der Weg ab in ein wunderſchönes Tal und von dort ſah man bereits die großen Anlagen. Sägewerke, ein gro⸗ zes Waſſerkraftwerk und das ſtattliche Herrenhaus. Der Verwalter empfing den einfahrenden Wagen. Der Profeſſor kannte ihn bereits von früheren Beſuchen und es fügte ſich von ſelbſt, daß der Hausherr mit Eliſabeth ging, ihr alles zu erklären. Sie gingen durch die Maſchinen⸗ hallen, durch die Sägewerke und überall bei den Arbeitern war ſchon eine gewiße heitere Stimmung. Es war ja Samstag und in wenigen Minuten Feierabend. Der In⸗ genieur kannte ſie alle und von vielen war bereits Vater und Sohn im Betrieb, ſowie der Aynethof ſeit Genera⸗ tionen im ſelben Beſitz war. Als die Beſichtigung der Fabrik und des großen Gar⸗ tens beendet war, begab man ſich in das Haus. In der großen Halle war noch die Tafel eingelaſſen, an welchem Datum der Großvater Antons das kleine Bauernhaus mit dem mächtigen Herrenhaus vertauſcht hatte. Die Einrich⸗ tung zeigte viel alten Hausrat. Da waren Truhen, in denen noch echtes hausgewebtes Linnen aufbewahrt wurde. Das Speiſezimmer war getäfelt, die Bilder der Familie grüßten von den Wänden. Man ſetzte ſich zu Tiſche und der Hausherr ſaß zwiſchen den beiden Damen. Die drei Jungens ſtellten an den Ingenieur ungezählte Fragen über das Werk und über die Fabrikation der Bahn⸗ ſchwellen, über die Lieferungen der Turbinen, ſo daß Pro⸗ feſſor Schachner endlich ſagte:„Jetzt laßt den vielgeplag⸗ ten Mann in Ruhe ſein wohlverdientes Mittagmahl ver⸗ DDD ren eee zehren. Ihr könnt ja nach Tiſch das Werk nochmals beſich⸗ tigen, wenn es Euch Freude macht.“ Der Ingenieur benützte die Pauſe, um ſich gleich an Eliſabeth zu wenden, wie es ihr gefallen habe. Eliſabeth zeigte ſich erſtaunt, daß auch ſo viele Frauen im Betriebe tätig ſeien und erkundigte ſich, wie es mit den Kindern derſelben ſtünde, wenn die Mütter in Arbeit wären. „Aha“, ſagte Profeſſor Schachner,„die Fürſorgerin regt ſich ſchon wieder.“ Eliſabeth errötete, aber Ingenieur Anton ſagte ernſt: Mir gefällt es ſehr, wenn eine Frau ſich mit dergleichen Dingen beſchäftigt. Wohl war dies bei meiner Mutter zum Beiſpiel mit ihren vielen Kindern ſchwer, zumal meine Mutter und auch meine Großmutter bereits mit ſiebzehn Jahren geheiratet haben. Frau Fanny lachte und ſagte etwas gezwungen:„Ja, ja, in früheren Zeiten ging das Heiraten bedeutend ſchnel⸗ ler als jetzt. Ich bin im allgemeinen nur dann für einen Beruf bei einer Frau, wenn er das Weibliche nicht ſtört, was ja beim Fürſorgeberuf der Fall ſei. Im übrigen ſoll la jede Frau in erſter Linie für den Haushalt ausgebil⸗ det ſein, aber ich weiß aus Erfahrung, daß die Praxis die beſte Lehrmeiſterin iſt, denn ich kam von meinem Beruf als Krankenpflegerin direkt in die Ehe und ich glaube und hoffe, mein Mann hatte ſich nicht zu beklagen.“ Freundlich ſah der Profeſſor zu ſeiner Frau hinüber und ſagte ſchmunzelnd, daß es eine Arztensfrau ſicher nicht immer leicht habe, daß ſie ihm aber das Leben leicht ge⸗ macht habe. 8 i Das Mahl war beendet, der Hausherr hob die Tafel auf und ſchlug einen Spaziergang auf einen nahen Berg mit einer ſehr ſchönen Ausſicht vor. Falls der Profeſſor aber gerne der Ruhe pflegen würde, meinte der Ingenieur verbindlich lächelnd, ſo ſtuͤnden genug Liegeſtühle im Gar⸗ ten zur Verfügung und er ginge mit Eliſabeth allein. Frau Fanny ging auf den Vorſchlag gerne ein, da ſie wußte, daß ihr Mann tatfächlich ſehr überarbeitet war, und Elisabeth und die drei Jungen machten ſich mit dem Ingenieur auf den Weg. Fortſetzung folgt 5 Wirtſchaftliches Steuerliche Vorteile der neuen Anleihen Frankfurt-Main WD). Die steuerbe- günstigte 5½ prozentige Wiederaufbauanleihe, und die steuerfreie 3%½ prozentige Wohnungs- bauanleihe, die in diesen Tagen zur Zeichnung aufliegen, gewähren erhebliche steuerliche Vorteile, von denen man annimmt, daß sie angesichts der allgemeinen Uberbesteuerung die anziehende Wirkung auf das Sparkapital nicht verfehlen werden. Die Wiaederaufbauanleihe ist aller- dings nur dann mit einer Steuerbegünstigung Ausgestattet, wenn die Anleihestücke auf drei Jahre festgeschrieben werden. Der zur Zeich- nung aufgewendete Betrag kann in den für Sonderausgaben geltenden Höchstbeträgen von den steuerpflichtigen Einkünften abgesetzt werden. Bei lohnsteuerpflichtigen Arbeitnehmern können die gezeichneten Beträge als Sonder- ausgaben abgezogen werden, ohne daß sie um den in die Lohnsteuertabelle eingearbeite- ten Pauschbetrag von 26 DM monatlich ge- kürzt werden, wie es bei den sonstigen Son- derausgaben der Fall ist. Die 3% prozentige Wohnungsbau an- leihe gewährt volle Steuerfreiheit ohne Festschreibung der Anleihestücke. Die Anleihezinsen genießen Steuerbefreiung von der Einkommensteuer, der Kirchensteuer, der EKörperschaftssteuer und der Gewerbeertrags- steuer für die Zeit des Anleihebesitzes; für die Anleihebeträge selbst gilt die Steuerbe- freiung von der Vermögenssteuer, der Ge- werbekapitalsteuer, der Kirchensteuer, der Erbschafts- und Schenkungssteuer, soweit sie vom Erblasser oder Schenkenden selbst ge- zeichnet werden und sofern sie nicht wegen Nichtüberschreitung der Freigrenzen bereits steuerfrei sind. Die Anleihe beträge brau- chen in den Steuererklärungen zur Vermögens- steuer und zur Gewerbesteuer nach dem Ge- Werbekapital, die Anleihe zinsen in den Steuererklärungen zur Einkommensteuer, Kör- Perschaftssteuer und Gewerbesteuer nach dem Gewerbeertrag nicht angegeben zu werden. Steigerung der deutschen Erdölgewinnung möglich (SWE). Eine Studie, die als Grundlage für eine Planung auf lange Sicht von einer deut- schen Kommission ausgearbeitet wurde, ist gemeinsam mit einem Bericht amerikanischer und britischer Olfachleute der OEEC(Organi- sation für europäische wirtschaftliche Zusam- menarbeit) in Paris zugeleitet worden. Die beiden Pläne haben vieles gemeinsam und streben an, den westdeutschen Mineral- ölbedarf aus Gründen der Devisenersparnis durch Verarbeitung in- und ausländischer Rohöle in eigenen Raffinerien zu decken. Die verhältnismäßig stark steigende Förderung von Rohöl in Baden und im Emsland in den letzten Jahren bedingt zur vollen Aus- nutzung die schnelle Errichtung von Crack- Anlagen. Wie man hört, haben die maßgebenden deutschen Glgesellschaften bereits Pläne für den Aufbau neuer Mineralöl- Crackanlagen ausgearbeitet, jedoch wird eine baldige Durchführung dieser Arbeiten von der Gestellung der für derartige Bauten nötigen Millionen-Kredite abhängig sein. Falls es in den nächsten Jahren gelingen sollte, die geplanten Anlagen evtl. mit Hilfe ausländischen Kapitals fertigzustellen, würde sich die Kapazität der westdeutschen Raffine- rien auf etwa 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr belaufen, womit der westdeutsche Bedarf ge- deckt werden kann, sofern man die Planung der alliierten Kontrollbehörde zugrundelegt, die für das Jahr 195253 den Verbrauch auf knapp vier Millionen Tonnen bereits festge- legt hat. Nach vorsichtigen Schätzungen dürfte die deutsche Rohölförderung im Jahr 1952/53 rund 1% Millionen Tonnen erreichen und es müßten somit— immer unter Zugrundelegung der Verbrauchsfestsetzung durch die Alliierten— 3,5 Millionen Tonnen eingeführt werden. Wohnungsbau- Kredite Berlin WD). Zur Förderung des Woh- nungsbaues in der Ostzone hat das Sekreta- riat der„Deutschen Wirtschaftskommission“ verfügt, daß die privaten Eigentümer beschã- digter oder zerstörter Wohnhäuser Kredite mit einer Laufzeit bis zu 20 Jahren erhalten kön- nen, die zum Wiederaufbau oder zur Wieder- herstellung der Wohnungen sowie zur Trüm- merbeseitigung verwandt werden sollen. Pri- vaten Eigentümern von Grundstücken, die diese Kredite in Anspruch nehmen, werden die Geldleistungen für die auf dem betreffen- den Grundstück ruhenden Belastungen wäh- rend der Dauer des Kredites insoweit 82 stundet, als sie aus dem Ertrag des auf- oder auszubauenden Wohnhauses keine Dek kung finden. Zur Sicherung des aufgenom- menen Kredites ist eine Auf baugrund- schuld einzutragen, die den Vorrang vor allen anderen Lasten hat und unkündbar ist. Die Krafstoffzuteilung für das vierte Quartal Frankfurt(SWE). Die Verwaltung für Wirtschaft teilt mit, daß sie das Kraftstoff- kontingent für das vierte Quartal 1949 auf 245 000 Kubikmeter festgesetzt habe. Die Zu- teilung ist damit eine Kleinigkeit höher als im dritten Quartal. Auf Württemberg-Baden entfallen von dieser Zuteilung 19 870 Kubik- meter. An Dieselkraftstoff beträgt die zuge- teilte Menge 240 000 Tonnen, wovon Württem- berg-Baden rund 18 490 Tonnen erhält. Erfinderschutzvereinigung stellt aus Nürnberg WD). In Nürnberg wurde nach einer Pause von 15 Jahren die 11. Aus- stellung von Erfindungen und Neuheiten der bayerischen Erfinderschutzvereinigung eröff- net. Es werden Neuheiten auf folgenden Ge- bieten gezeigt: Motorfahrzeuge, Eisenwaren, Maschinenbau, Feinmechanik, Elektrotechnik und Radio, Bauartikel, Möbel, Haus- und Küchengeräte, Musikinstrumente und Spiel- Waren sowie technischer Bürobedarf. 200 000 Besucher auf der Bauausstellung Nürnberg(VWD). Insgesamt 200 000 In- teressenten haben bisher die Deutsche Bau- ausstellung 1949 besucht. Nach Ansicht der Ausstellungsleitung kann die Ausstellung be- reits jetzt als ein guter Erfolg bezeichnet wer- den. Eine beträchtliche Zahl ausländischer In- teressenten, darunter vornehmlich Holländer und Belgier, tätigten in fast allen Branchen Abschlüsse. Inlandspreise auch für Importgüter mk. Tübingen. In einer Verordnung der Preisaufsichtsstelle des Wirtschaftsministe- riums von Württemberg- Hohenzollern wird das Zustandekommen der Inlandspreise für Importgüter geregelt. Diese Güter unterliegen im Inlandshandel den gleichen Preisvor- schriften wie die gleichartigen oder vergleich- baren inländischen Güter. Soweit Differenzen bestehen, kann das Wirtschaftsministerium zur Sicherung des Preisgefüges bestimmen, daß der Importeur ganz oder teilweise die Differenz erstattet erhält oder abführt. Erfolgreiche Lohnverhandlungen mk. Tübingen. Die Fachverbände und Landesberufs- Gewerkschaften Metall sowie Textil und Bekleidung führten neue Lohnver- handlungen, da die bisherigen Vereinbarungen abgelaufen sind. In der Textilindustrie wer- den für die Zeit vom 1. September bis 31. De- zember weiterhin Uberbrückungsbei- hilfen gezahlt, und zwar 30 DM für Haus- haltungsvorstände, 24 DM für Haushaltspart- ner und Ledige über 18 Jahren, 16 DM für Jugendliche unter 18 Jahren mit Ausnahme der Lehrlinge. Die Metallindustrie zahlt bis auf weiteres monatlich 7,50 DM bezw. 5, 00 DM und 2,50 DM als Uberbrückungsbeihilfe. Das Abkommen der Metallindustrie kann monat- lich gekündigt werden. Preisnachlässe der deutschen Linoleumwerke in Bietigheim Stuttgart(VWD). Die deutschen Lino- leum-Werke in Bietigheim haben nach Mit- teilung der Geschäftsleitung die Preise ihrer Erzeugnisse weiter ermäßigt. Die Preisnach- lässe betragen bei Fußbodenbelag bis zu 12%, bei Tischbelag zwischen 10 und 21%, bei Wandbelag zwischen 27 und 35% und für Stragula 12,5%. Vom Sperrt Die siegreichen„Löwen“ Einzelheiten von den Kasseler Leichtathletik- kämpfen Bei den Kämpfen um die Mannschaftsmei- sterschaft in der Leichtathletik in Kassel Zeig- ten die siegreichen„Löwen“ vom TSV 1860 München die besten Spitzen- und Durch- schnittsleistungen. Vor allem Ludwig Kaindl, der erst eine Grippe überstanden hatte, trug durch einen Doppelsieg zum Erringen des Ti- tels bei. Dagegen ließen manche Eintracht Leichtathleten den letzen Einsatz vermissen. 5 enttäuschten besonders die 1500-m.-LAu- er. Die besten Einzelleistungen wa- ren: 100 m: Schreiber(1860) 10,8; 400 m: Ul- heimer und Luther je 49,3; 800 m: Ulzheimer (Eintracht 1:52,7; 1500 m: Kaindl(1860) 3:56, 1; 5000 m: Kaindl(1860) 15:06,0; 110 m Hürden: Becker(Bremen) 15,3; 400 m Hürden: Riegel Eintracht) 56,8; Speer: Loose(Eintracht) 62,37; Kugel: Griese(Eintracht) 14,38; Diskus: Hilb- recht(1860) 45,84; Hammer: Ronge(Rade- vormwald) 49,22; Weitsprung: Luther(1860) 7,13; Hochsprung: Beller Gadevormwald) und Koppenwallner(1860) je 1,80; Stabhoch: Pe- termüller(1860) 3.65. Bei den Frauen wieder Ssy Wuppertal Auch in der Mannschaftsmeisterschaft der Frauen gab es keinen Titelwechsel. Die von Käthe Krauß betreuten Leichtathletinnen des SSV Wuppertal errangen erneut den Pitel mit 22622 Punkten vor Werder Bremen 21769, MIV München 21 651, St. Georg Hamburg 21 297 und Stuttgarter Kickers 20 651 Punkten. In der deutschen Jugend meister schaft gewannen Rot weis Oberhau- sen und Hessen- Hersfeld die Titel. Bei der männlichen Jugend, die in Lennep kämpfte, war die Reihenfolge: I. RW Ober- hausen 14 246 Pkt., 2. Hessen-Kassel 13 359 Pkt., Hamburg 12 840 Pkt., 4. Göttingen 05 12 840 Pkt., 5. Hamburger SV 12 648 Pkt. Die besten Vereine der weiblichen Jugend, die in Hersfeld ihren Meister ermittelte, waren: 1. Hersfeld 9 892 Pkt., 2. Hamburger Sx 9 370 Plkt., 3. Hamburg- Alstertal 9 070 Pkt., und 4. Göttingen 05 9 030 Pkt.(ISK) Kämpfe um drei Meistertitel Neben dem Schwergewichts-Meisterschafts- kampf Hein ten Hoff— Walter Neusel wurde in Düsseldorf und Berlin noch um drei wei⸗ tere Titel im deutschen Berufsboxsport ge- kämpft. In Düsseldorf verteidigte Herbert Nürnberg (Hamburg) im Leichtgewicht seinen Titel ge- gen Otto Domke(Hamburg) durch k. o. nach 90 Sekunden, dagegen wechselte die Meister- schaft im Federgewicht. Hier unterlag der Ti- telverteidiger Simon(Leverkusen) gegen Hess Darmstadt) nach Punkten. In der Endaus- scheidung im Weltergewicht erhielt Schnei- der(Celle) gegen Oechsle(München) einen denkbar knappen Punktsieg. a Boxer-Skandal auch in Berlin 19 Stunden vor dem Fehlurteil in der Deut- schen Schwergew.-Box meisterschaft in Düssel- dorf zwischen ten Hoff und Neusel gab es auch in der zu nächtlicher Stunde mit 10 000 Watt erleuchteten Berliner Waldbühne einen Skandal. 20 000 erhoben hier ein wildes Pfeif- Konzert, als Conny Rux Gerlin), der 23 jährige Herausforderer, gegen den 39 jährigen Halbschwergewichtsmeister Richard Vogt Hamburg nach anfänglicher Führung in der dritten Runde wegen Tiefschlages disqualifi- ziert wurde und Vogt auf diese billige Art den Titel behielt. Rux erklärte mit Bestimmt- heit, daß er nur auf, aber nicht unter die Gürtellinie getroffen habe. Er meinte, daß Vogt in der dritten Runde infolge eines vor- herigen Treffers auf den solar plexus(und nicht wegen eines Tiefschlages) zusammenge- sackt sei. Auch drei Ringärzte vermochten bei Vogt keinen Tiefschlag festzustellen. Je- denfalls stimmen die Skandale in Berlin und Düsseldorf bedenklich. Das Publikum wird sich auf die Dauer krasse Fehlurteile kaum mehr gefallen lassen Sachsenring-Rennen am 25. September „Hausstrecke“ von DRW— Autounion wieder fahrbereit (ISE). Der Präsident der Obersten Motor- sport-Rommission, Curt Wedekind-Hamburg hat vor einiger Zeit seine Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, mit der Motorsport-Rom- mission der Ostzone zusammenzuarbeiten Dies wurde vor allem in der Ostzone begrüßt Wo mit Oberingenieur August Prüs sin g. dem früheren Rennleiter des erfolgreichen DR W- Rennstalles, ein Mann an der Spitze der Motorsportor ganisation steht, dessen Ar. beit für den deutschen Motorsport schon res che Früchte trug. In der Nachkriegszeit kam der Motorsport in der Ostzone etwas langsam auf die Beine. Nun aber läuft das Kind. Nach einigen Ver anstaltungen in Berlin, Wittenberg, Stralsund und Dessau wird am 25. September die bisher größte Rennveranstaltung inszeniert. Der „Sachsenring“ feiert seine sportliche Wiederkehr. Hohenstein- Ernstthal hatte in den Vorkriegsjahren einen Ruf wie Nürburg, Schotten oder Solitude und selbst der„Gros Be Preis“ von Europa wurde bereits auf dieser klassischen Strecke ausgefahren. Die unmittelbare Nähe von DR W/ Autounion War für den Sachsenring von großem Vorteil. Diese„Hausstrecke“ von DR W ist 8,7 km lang und wurde jetzt vollständig überholt, ver- breitert und die Kurven überhöht, so daß hohe Geschwindigkeiten erreicht werden kön- nen. Die gesamte ostdeutsche Rennfahrer-Elite wird am Start sein und es ist nur bedauer- lich, daß durch den gleichzeitig stattfindenden letzten Meisterschaftslauf in Nürnberg die Fahrer der Westzonen abgehalten werden, be- reits in diesem Jahr die Zusammenarbeit Ost- West in die Praxis umzusetzen. Saarland-Pokal mit Deutschland? Mannschaften aus sieben Nationen spielen um eine Million Franes Der Fußballclub Saarbrücken hat einen in- ternationalen Saarland-Pokal ausgeschrieben, an dem sich Vereinsmannschaften aus der Schweiz, aus Frankreich, Belgien, Jugoslawien, Osterreich und Schweden beteiligen werden. Auch eine deutsche Mannschaft soll zu den Spielen verpflichtet werden, wenn die FIFA die Voraussetzungen dafür schafft. Dem Sieger winkt neben einem wertvollen Pokal ein Geldpreis von 1 Million Franes. Für die drei nächstplacierten Vereine sind eine wei⸗ tere Million an Prämien vorgesehen. Das eigenartige dieses Pokalwettbewerbes besteht darin, daß die Mannschaft des 1. FG Saarbrücken Klassierungsspiele gegen die aZusländischen Vereine bestreitet. Die drei Mannschaften, die dabei gegen den 1. Fès am besten abschneiden, kommen zum Endrunden- turnier im Monat Juni 1950 nach Saarbrücken, Bei gleichen Ergebnissen in diesen Ausschei- dungsspielen soll die Anzahl der Eckbälle die Rangfolge ergeben. Bisher wurden verpflich- tet: Schweiz: Fe Chaux-de-Fonds, Lau- Sarme Sports, Ac Bellinzona; Frank- r Sleh: FC Metz, Stade Rennes, FC Nancy, Cort Roubaix, As Cannes, RC Lens, Fo Sete, Olympique Nimes, AS St. Etienne, Stade Fran- cais Paris, FC Toulouse; Sehweden: IF Elfsborg Boras; Jugoslawien Ffaſduk Split; Osterreich: Rapid Wien. Nationaltheater Mannheim 8 Spielplan Mittwoch, 21.9.(Miete B, Nr. 2)„Geschichte Gott⸗ friedens v. Berlichingen m. der eisemen Hand“, dramatisiert v. Joh. W. v. Goethe. Anfang 18, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 22. 9.(Miete G, Nr. 1)„Die Ent⸗ führung aus dem Serail“, Singspiel v. W. A. Mozart. Anf. 19.30, Ende 22.00 Uhr. Freitag, 23. 9.(Miete K, Nr. 2)„Was ihr wollt“ Lustspiel von W. Shakespeare. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 24. 9.(Miete F, Nr. 2)„Geschichte Gottfriedens v. Berlichingen mit der eisernen Hand“, dramatisiert von Joh. W. v. Goethe. Anfang 18, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 25. 9. Premierenmiete Nr. 2), In neuer Inszenierung:„Tannhäuser“, Oper von Rich. Wagner. Anfang 18, Ende 22 Uhr. Nereins Kalender* Turnerbund Jahn. Kaninchenzuchtverein 1949, Seckenheim. Samstag, 24. Sept., 20 Uhr Mitgliederversammlung im Gasthaus„Z. Neckartal“ Freitag Abend, 21.00 Uhr, im„Kaiserhof“ außer ordentliche Spieler- und Sportlerversammlung. Haltwelle Dauerwellen Mann heim-Seckenheim Fur die anlablicb unserer Vermdblung ewiesenen Aufmerſtsamſteiten danſten perelich Erwin Mohr u. Frau Lucia mit Waschen Ondulieren geb. Hirsch d. Günther Hauptstr. 131 Hauptstraße 131 Damen- und Merren Mrisiersalon JOSEF SUNTHER jetzt in den neuen Rdumen 9 5 K. Winkler Kloppenheimerstr. Unterzeichnete Friseursalons haben sich entschlossen, bei gewohnter Qualitätsarbeit, die Preise wie folgt zu senken: Lauwarme Welle Wasserwellen Kostenlose und unverbindliche Beratung in allen Fragen der modernen Haarpflege. E. Schetter Meßkircherstr. 42 15. 000 DN S. OO„ 10. OO„ 2.50„ 2.50„ F aAcruN 0g Samstag, den 24. September, ab 20 Uhr im„Neckartal“ Bunter Abend des„Feudenheimer Fetze“ A. Wittmann Freiburgerstr. 59 K. Schneider Nvesheim, Hauptstr. Als Fachmann empfehle ich mich 4 Velsicherung ist Vertrauerssache! zu kostenloser und unverbindlicher Beratung und für den Abschluß von Versicherungen aller Art. FEDMUND Wolf, Vers Inspektor, Breisacherstraße 9 Wenn man etwas streichen muß, FARBEN lief, LENIUS Kloppenheimerstraße 99(Nähe Wasserturm) Uebernehme fachgerechte Ausführung sämtl. Malerarbeiten. Es ladet freundlichst ein Perfekte böchn über die Kirchweihtage gesucht. Zu erfr. in der Geschäftsst, d. Bl.] karte und eine Mutterkarte, und seiner Kapelle bei Kaffee und Kuchen, gutgepflegter Küche Biere und Weine. Eintritt frei! Der Wirt. 2 Komplette Fenster— este benen and Afiglg-Sachs-Motonad Frau Lenz Mtw.(„Zum Lamm) neuwertig, zugelassen und vert Abzug. geg. 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