bis Zum bis zum ngen, dag t ja längs anderen ie Beine rau, weng berühmte ch Marihz kurzum ist. Ahe der sich n diesen Fregok Verdach äutigam hre Hand alich. Si chen, den Sie Alle rm, ihre vie eben en kann Vexlien abelhafte reit, vol lit einem eim eschichte eisernen Goethe In neuen on Rich Weihe nfang —— Seckenheig 2 131 25 — tel erkaufen sst. d. B. W820 Weizen gn samstags. Erscheint: montags, mittwochs und Frei Haus 1.65, im Verlag abgeholt 1.45, durch die Post 1.45 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— ECreisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden N Montag, den 26. September 1949 1.49. Jahrgang Das innerdeutsche Preis-Niveau im Falle einer Abwertung PZ. Mißtrauisch gemacht durch die Wäh- rungsreform im Sommer letzten Jahres, hat die deutsche Gffentlichkeit sehr empfindlich auf die Nachrichten über die Abwertung des englischen Pfunds reagiert. Es ist daher ver- ständlich, wenn heute, um einer Panik unter den Sparern und Geldbesitzern entgegenzu- Wirken, erneut deutscherseits Erklärungen über den angeblich gleich bleibenden inneren Wert der DM, auch im Falle einer Abwertung nach außen, abgegeben werden. Dennoch dürfte es aber notwendig sein, jedermann, ohne ihn mit unverständlichen nationalökono- mischen Fachausdrücken zu verwirren, klar auf folgende Tatsachen hinzuweisen: Es liegt an den Hohen Kommissaren Alle Erklärungen deutscher Stellen sind mehr oder weniger blasse Theorie. Die allei- nige Befehlsgewalt auf diesem Sektor liegt bei den Hohen Kommissaren und der Alliier- ten Bank-Rommission. Ihrer Auffassung von der Zweckmäßigkeit eines höheren oder nied- rigeren Wechselkurses der DM bleibt es allein überlassen, wie diese Frage gelöst wird. Uper die Auswirkungen der Abwertung der DM ügehen die Meinungen auch in den inter- nen deutschen Kreisen auseinander. Diejeni- gen deutschen Exportindustrie-Zweige, deren Ausfuhr möglichkeiten bisher gerade von dem hohen Wechselkurs der DM gehemmt wurden, befürworten die Abwertung, nicht dagegen Alle jene Firmen, die aus dem Dollar-Gebiet Waren oder Rohstoffe beziehen müssen. Die Politik der JEIA Erschwerend für unsere gesamte Wirt- schaftspolitik wirkt dabei, daß durch die Zwi- schenschaltung der JEIA, die jetzt aufgelöst Wird, es uns bisher nicht möglich Wax, Selb⸗ ständig dert einzukaufen, wo es am gün stigsten für uns gewesen wäre. Der Wett⸗ bewerbsvorsprung, der dadurch der englischen, italienischen und französischen Konkurrenz gegeben wurde, ist nicht unbeträchtlich. Ein sehr einleuchtendes Beispiel hierfür ist die Tatsache, daß die JEIA kürzlich ein Einfuhr- Verbot für folgende wichtige Industriestoffe erlassen hat: Fettsäuren, Lumpen, Aluminium, Kupfer, Zink, Cadium, Antimon, Casein, Ma- mila-Hanf, Glyzerin, Vanadium, Zinn und Tal- um. Von allen diesen Artikeln hat die YETA vor dem allgemeinen Preisrückgang auf den Weltmärkten große Mengen für Westdeutsch- land eingekauft, die heute noch in Hamburg und Bremen lagern, und von der deutschen Wirtschaft nicht abgenommen werden. weil sie durch ihren höheren Gestehungspreis uns bei Waren, die aus diesen Rohstoffen herge- Stellt werden, wettbewerbsunfähig gemacht hätten. Das Einfuhrverbot soll nun die entsprechenden Firmen dazu zwingen, die- se zu teuren Rohstoffe dennoch abzu- nehmen. Teurer kaufen— billiger verkaufen Zu diesem Beispiel muß als weitere Uber- legung kommen, welche Art von Wirt- schaftsverflechtung uns mit den Dollar-Gebie- ten bzw. mit den abwertenden Ländern ver- bindet, und da ergibt sich folgendes inter- essante Bild: Unser Aubenhandel mit den Dollar-Gebieten hatte im letzten Halbjahr einen Minus- Saldo von 360 Mill. Dollar, Während die Wirtschaftsbeziehungen zu den abwertenden Ländern uns mit 93 Mill. Dollar im Plus sahen. Nüchtern ausgedrückt bedeutet das im Zusammenhang mit einer Abwertung, daß wir, da es sich bei ersteren Einfuh- ren im wesentlichen um Rohstoffe handelt, um den Prozentsatz der Abwertung teu rer kaufen müssen, und bei den letz- teren, wo es sich vornehmlich um Fertig- waren bzw. Kohlen oder Schrott Handelt, billiger verkaufen müssen. Auswirkung auf den Lebensstandard So tritt also in beiden Fällen eine erheb- liche Benachteiligung, um nicht zu sagen ein Verlust für die deutsche Wirtschaft ein. Gedeckt werden kann dieser aber nur durch Maßnahmen, die sich auf unseren Le bensstandard auswirken werden. Man kann entweder das Schacht'sche Ver- fahren einer Exportumlage auf die gesamte Produktion anwenden, aus deren Mitteln Bei- hilfen für Verkäufe unter den Gestehungs- kosten bewilligt werden— ein Verfahren, das von den Engländern seinerzeit als zunfaires“ 2 Vorgehen bezeichnet wurde— oder man kann den Ausgleich am einfachsten durch Ab- W Alzung der Preiserhöhungen für Lebens- mittel- und Rohsoffeinfuhren auf den Ronsu- menten finden. Sicherlich gibt es, und das ist jedem Fachmann bekannt, eine ganze Reihe von Mitte und Wegen, um diese zusätzliche Belastung nicht an der Stelle auftreten zu lassen, an der sie entsteht. Als Beispiel hier- für kann unser Getreidepreis gelten, dessen Niederhaltung durch Ausgleichs- a bga ben auf Südfrüchte- Einfuh⸗ 1 en usw. ermöglicht wird. Um nämlich den amerikanischen Weizen, der teurer ist als es Unser augenblicklicher Brotpreis verträgt, zu verbilligen, wird auf den Einstandspreis der Südfrucht-Importe für jeden Doppelzentner italienischer Tomaten, Pflaumen, Zitronen usw. ein Zuschlag zwischen DM 15.— und DM 40.— erhoben. Allgemein verständlich ausge- drückt heißt dies, daß der Verbraucher durch den Verzicht auf einen Teil seines sonstigen Obstverbrauchs das Brot um einige Pfennige Hilliger erhält. Genau so kann man natürlich in größerem Rahmen die Währungsabwertung und ihre Folgen von den eigentlich betroffenen Gebie- ten auf minderwichtige Punkte ablenken. Im ganzen gesehen jedoch, wird es unmöglich, auf längere Sicht eine Preisbewegung nach oben hintanzuhalten. Sie muß sich auch bei sorg- fältigster Manipulation früher oder später im Lebensstandard ausdrücken. Freilich tritt damit keine Währungsreform oder Inflation in dem Sinne ein, wie wir es bereits zweimal erlebt haben. Es wird keine Veränderung des nominellen Geldwertes vor- genommen und aus DM 100.—, die jemand auf der Sparkasse hat, werden keine DM 80.—. Aber es wäre eine IIlusion, hoffen 2u wollen, daß bei einer derart großen Abhängig- keit der westdeutschen Wirtschaft von den Weltmärkten es uns möglich sein könnte, die Abwertung obne eine gewisse Einschränkung des Lebenstandards zu tragen. Sicherlich wird es Monate dauern, bis diese Welle, die hier stärker und dort schwächer auftreten wird, den Letzten erreicht hat, aber kommen muß Sie. Edgar Bissinger Umrechnungskurs steht noch nicht fest v. W. Bonn. Der deutsche Bundestag hat bisher noch keine Entschließung über den neuen Umrechnungskurs der DM gefaßt. In Berlin hatten sich am Samstag Abend die Hohen Kommissare mit der Neufestsetzung der Besprechung wurden noch nicht bekannt gegeben. Forderungen des Bauernverbandes H. Sch. München.— In München fand eine Sitzung des erweiterten Vorstandes und eine Mitgliedsversammlung des Deutschen Bauernverbandes statt. Den Vorsitz führte Präsident Dr. Hermes. Hauptgegenstand der Beratungen war das große Agrarprogramm des Bauernverbandes, das von den Vertretern der westdeutschen Bauernverbände gebilligt und angenommen wurde. In seinen Entschließungen fordert der Deutsche Bauernverband im ein- zelnen: 7 Angleichung der Preise für blockierte Le- bensmittel an die heimischen Erzeugerkosten, staatliche Vorratshaltung für Agrarprodukte, freie Preisentwicklung auf dem Inlandsmarkt, jedoch Preissenkung für bestimmte Erzeug- nisse und Regelung ihres Absatzes durch Maßnahmen freiwilliger Marktverbände; fer- ner eine Steuerreform, die einen Anreiz zur Verstärkung der land wirtschaftlichen Produk- tion bietet, und Wiedererrichtung der Kredit- genossenschaft. 1 des Devisenkurses beschäftigt. Einzelheften In seiner Entschließung erklärt sich der Bauernverband bereit, bei der Durchführung des Flüchtlingssiedlungsgesetzes mitzuarbei- ten. Abschließend verlangt der Verband, daß die Landbezirke von der Arbeitslosenversiche- rungspflicht befreit werden, weil eine echte Arbeitslosigkeit auf dem Lande unbekannt und auch nicht zu erwarten sei. England wird Mangel an europäischem Solidaritätsgefühl vorgeworfen Nach Frankreich folgen auch Belgien und tallen mit der Abwertung G. L-e. Paris. Das belgische Kabinett be- Schloß nach einer fast einstündigen Sitzung, den belgischen Franken gegenüber dem ame- rikanischen Dollar um 12,3% abzuwerten. Damit haben nach Großbritannien insgesamt 21 Länder die Abwertung ihrer Währungen gegenüber dem amerikänischen Dollar be- kanntgegeben. Unter ihnen befinden sich Frankreich, Kanada, Schweden, Holland, Grie- chenland und der Iran. Italien kündigte an, daß es nun ebenfalls den Lire abwerten werde. Das österreichische Kabinett faßte den Be- schluß, den bisherigen Wechselkurs festzu- halten. Laut AP rechnen Finanzkreise jedoch damit, daß der Kurs des Schillings Mitte November neu festgesetzt wird. * In einem Kommuniqué erklärte das fran- Zzösische Finanz ministerium, dag Frankreich nur widerstrebend den Dollarkurs des Franc geändert habe. Die Abwertung sei jedoch un- vermeidlich gewesen. Nachdem bereits der frühere französische Ministerpräsident Paul Reynaud die Abwer- tung des britischen Pfundes als eine unfreund- liche Tat gegen die französische Regierung bezeichnet und erklärt hatte, die britische Maßnahme zeige einen Mangel an euro- päischem Solidaritätsgefühl, lie- gen weitere kritische Einwände in Frankreich Vor. Der französische Finanzminister Petsche soll erklärt haben, die britische Abwertung sei eine Maßnahme, die einem Handels- Krieg gleichkomme. Als 22. Land hat Portugal am Mittwoch seine Währung um 15% herabgesetzt. Haltung der Gewerkschaften entscheidet Ch. Z. London. Hinsichtlich der Auswir- kungen der Pfundabwertung ist man sich in London weitgehend darüber einig, daß die entscheidende Frage die Haltung der Gewerk- schaften sein wird. Es handle sich darum, so wird erklärt, ob die Gewerkschaftsführer er- stens Willens sind und zweitens imstande sein würden, die Arbeiterschaft zum Verzicht auf ihre Forderungen zu bewegen, selbst dann, wenn die Kosten der Lebenshal- tung infolge der Abwertung stärker steigen sollten, als vom Finanzminister urspünglich angenommen wurde. Daß dies der Fall sein Werde, davon sind die Zeitungen eigentlich alle überzeugt. Die„Times“ erkennt an, daß die mutmaß- lichen Konsequenzen der Abwertung die bri- tische Gewerkschaftsbewegung vor ein schwie- rigeres Problem stellen wird, als sie es je zu lösen gehabt hat. Bundespräsident Heuß sprach zur Jugend „Für Euch bin ich immer da!“— Die Bundes- feier der Jugend und des Sports v. W. Bonn. Im Rahmen der Bundesfeier der deutschen Jugend und des Sports sprach Bundespräsident Dr. Heuß am Sonntag nach- mittag im Bonner Gronau- Stadion zur deut- schen Sportjugend. Humorvoll wies der Bundespräsident darauf hin, daß man ihm aus seiner schwäbischen Heimat einen Gruß zugesandt habe, in dem er als„der Theodor im Fußballtor“ bezeich- net worden sei. Er streifte dann in launiger Weise seine Begegnungen mit dem Sport und meinte, so manches Mal hätte man in der Politik eine schlecht besuchte Versammlung erlebt und dann eben festgestellt, daß in der Nachbarschaft ein Fußballspiel stattfand. Die Politik könne aber vom Sport manches lernen, Vor allem die Fairneß im Kampf und das an- Ständige Unterliegen. Dr. Heuß ging anschließend auf die Ent- Wicklung der Leibesübungen ein und erwähnte zuerst das Turnen. Vor hundert und mehr Jahren sei es das Wissen darum gewesen, daß das Vaterland gesunde Menschen brauche. Später sei dann der Sport gekommen— ein Erziehungsfaktor für den Einzelnen und die Gruppen. Der Bundespräsident berichtete von seiner Fahrt nach Olympia vor eineinhalb Jahrzehnten, als er vor dem Denkmal des großen Franzosen Coubertin stand. Dieser habe begriffen, daß Sport das Gegenteil von kriege- rischen Auseinandersetzungen, nämlich freier Wettbewerb in ritterlicher Form sei. Dr. Heuß gab ferner seiner Genugtuung über die Wiederbildung des Nationalen Olym- pischen Komitees Ausdruck und rief der Ju- gend zu:„Für Euch bin ich immer da!“ Die Atere Generation müsse der Jugend die Mög- Uchkeit schaffen, unbesorgt sein zu können. Abschließend sagte der Bundespräsident:, Für heute bin ich am Ende. Jugendfragen sind deutsche Probleme, die nicht im Grundgesetz stehen, aber in unse- rem Herzen.“ Bei der Eröffnung der 1. Bundesfeier der deutschen Jugend und des deutschen Sports am Samstag forderte der 1. Vorsitzende des Landesjugendringes von Nordrhein-Westfa⸗ len Helmut Schaub in seiner Begrüßungs- ansprache eine neue Jugendschutzgesetz- gebung. Die deutsche Jugend erwarte von der Bundesregierung, daß Bestimmungen über den Schutz am Arbeitsplatz und den Urlaub er- lassen werden. Der CDU-Abgeordnete Peter Nellen wies darauf hin, daß im Bundestag junge Abgeordnete fast aller Parteien vertre- ten seien und ermahnte die deutschen Jun- gen und Mädchen, den Geist der Freiheit hoch zu halten. Abends sprachen Abgeordnete des Bundes- tages auf dem Kreuzberg, dem Venusberg, dem Römerbad und auf der Godesburg im Schein der Lagerfeuer zur deutschen Jugend. Ministerialdirektor Dr. Wandersleb rief den jugendlichen Sportlern in einem großen Zeltlager zu:„Das ganze Deutschland soll es sein.“ WAV-Bundestagsabgeordneter Loritz erklärte, der Zusammenhalt aller Deutschen ohne Rücksicht- auf parteiliche Zugehörigkeit sei die Grundlage für ein neues Deutschland. Er erinnerte an alle, die Leben und Gesund- heit für ihr Vaterland geopfert hätten, nicht Weil sie Militaristen waren, sondern weil sie auf Befehl ihre Pflicht taten. Bei aller Fröh- lichkeit solle auch derjenigen gedacht werden, die von Haus und Hof vertrieben wurden, vor allem der deutschen Brüder und Schwestern in der Sowietzone. 5 VON GESTERN AUF HEUTE Montag, 26. September 1949 Eine anschauliche Illustrierung der verwirr- ten europäjschen Währungsverhältnisse bis zu den jetzt erfolgten Umstellungen gibt der Mit- arbeiter der„New Vork Herald Tribune“, Aron Green, in einem Aufsatz, in dem er dem Leser beweist, daß es einem Amerikaner bis- her möglich war, für ganze 10 Cents„einen 350 0-Km- Trip dureh Europa“ zu machen, also„für das gleiche Geld, das wir in der New Lorker Untergrundbahn bezahlen würden.“ Wie er das fertigbrachte, ist nicht ganz ein- fach, aber der offenbar in Währungsdingen sehr erfahrene Verfasser rechnet die Einzel- heiten genau vor; und er meint dazu:„Wir müssen nur die ökonomischen Lebens-Tat- sachen verstehen und sie zu unserem Vorteil verwenden.“ Von den Stationen seiner Reisen seien einige erwähnt: Er nimmt von Paris als Ausgangs- punkt seiner Reise 400 Dollar in Reiseschecks mit und fährt nach Basel. Dort wechselt er 200 Dollar zum offiziellen Kurs von 4,26 um und bekommt 852 Schweizer Franken. Am nächsten Schalter wechselt er das erhaltene Geld zum freien Dollarkurs(3,97) sofort wieder um und bekommt 214,60 Dollar zu- rück:„14,60 Dollar mehr, als wir fünf Minuten zuvor besaßen“. Für 29,30 Dollar kauft er dann zum freien Kurs französische, tschechi- sche und österreichische Währung, die er zu seiner Reise braucht, und die geschickte Aus- nutzung aller Differenzen von amtlichem Kurs, Exportkurs, schwarzem Kurs und Freikurs ergibt tatsächlich für ihn am Schluß das Er- gebnis, daß er quer durch Deutschland, die Tschecheslowakei, Osterreich und die Schweiz gefahren ist und wieder in Paris ankommt, ohne mehr als 10 Cents insgesamt ausgegeben zu haben. Und er bemerkt dazu noch aus- drücklich:„Den ganzen Weg 2. Klasse in inter- nationalen Zügen fahrend.“ Wiedergegeben sei nur noch, wie er seine Reise in Deutschland finanzierte:„Auf dem deutschen Bahnhof in Basel besteigen wir den Skandinavien-Schweiz-Expreß; in Karls- ruhe steigen wir in den Orient-Expreß um, der uns nach Prag bringt. Aber wir kaufen unsere Fahrkarte nicht im Bahnhof, sondern vom Zugschaffner. Das ist ein großer Unter- schied. Auf internationalen Zügen in Deutsch- land wird der Fahrpreis in Dollar berechnet, aber der Zugschaffner nimmt die Bezahlung in der Währung des Landes an, von dem man kommt, oder wohin man fährt, und zwar zum offlziellen Wechselkurs.“ Auf diese Weise kostet ihn die Fahrkarte bis zur tschechischen Grenze 900 Tschechenkronen, die er zuvor in Basel zum Freikurs für insgesamt 2,25 Dollar erworben hat. Und auch diese niedrigen Dol- lar-Ausgaben holt er dadurch wieder herein, daß er in Basel mehr fremde Währungen ge- kauft hatte, als er tatsächlich braucht und diese dann wieder in den Heimatländern zum höheren amtlichen Kurs in Dollar umwech⸗ Selt. Diese Einzelheiten mögen genügen. Aber der erfahrene amerikanische„Traveler“ hat wohl recht, wenn er am Schluß bemerkt:„All dies zeigt nur allzu deutlich, warum sich Europa endlich entschloß, zu versuchen, etwas für sein Geld zu tun.“ Und wie man sieht, bleibt er auch bei dieser Formulierung der Vorsichtige Geschäftsmann. S. Tito protestiert gegen Rajk- Prozeß Belgrad(HF). Die jugoslawische Regierung hat bei der ungarischen Regierung Wegen des Prozeßes gegen den früheren ungarischen Außenminister Rajk Protest erhoben. Mar- schall Tito überreichte dem ungarischen Bot- schafter in Belgrad persönlich die Protest- note. Wenige Stunden vorher waren Rajk und zwei Mitangeklagte zum Tode verurteilt worden. In der jugoslawischen Note heißt es: Der Rajk- Prozeß gehörte zu der Verschwörung, die die Sowjetunion zum Sturz der jugoslawi- schen Regierung angezettelt habe. Die Persön- lichkeiten der Angeklagten seien von unter- geordneter Bedeutung; grundsätzlich handele es sich um eine Anklage gegen Jugoslawien. Ungarn beteilige sich an der von der Sowjet- union angeregten Verschwörung, um an die Stelle der rechtmäßigen jugoslawischen Re- Zierung eine Rußland gefügige jugo- slawische Regierung zu setzen. Neue Demontage; Initiative v. W. Bonn. Der Redakteur der amerikani- schen Zeitschrift„Readers Digest“, Armstrong sprach in den letzten Tagen mit maßgeblichen deutschen Politikern und Wirtschaftlern über Demontagefragen. Der amerikanische Jour- malist sammelt z. Z. für den amerikanischen Senator James Kamm Material über die deutsche Demontagefrage. Der Senator will noch im September im amerikanischen Senat die Uberprüfung der Demontage- liste durch den ERP-Verwalter Hoffmann be- antragen. Sein erstes Ziel ist, einen vorläuft?- gen Demontagestop zu erreichen. Von den drei großen westdeutschen teien in Bonn wurde ein Ausschuß ger 5 der die Bemühungen des amerikan Journalisten unterstützen soll. Rußland besitzt die Atombombe Sensationelle Erklärungen Trumans und Attlees— Atomexplosionen in der Sowet- Union festgestellt Washington(BBO). In einer Erklärung, die Präsident Truman am Freitag dem ame- rikanischen Kabinett Zzuleitete, wird festge- stellt, man sei zu der Erkenntnis gekommen, daß die UdssR das Fabrikationsgeheimnis der Atombombe besitze. Eine Atomexplosion habe in den letzten Wochen in der Sowiet- Union stattgefunden. Im Anschluß an eine Kabinettssitzung emp- fing Präsident Truman den Stabschef der amerikanischen Armee General COIlIInhs und den früheren amerikanischen Romman- danten von Berlin, General Ho wle y. Wie der Privatsekretär des Präsidenten durch- blicken ließ, wird Präsident Truman seiner Verlautbarung keine Einzelheiten folgen lassen. Nach einer Sitzung des Atomenergie-Aus- schusses des amerikanischen Kongresses er- klärte Senator MeMahan:„Es steht außer Frage, daß in der Sowjetunion eine Atom- Explosion stattgefunden hat, die von Men- sehenhand verursacht wurde.“ Als der sowjetische UN- Delegierte Aron Djunjan gefragt wurde, ob die Erklärung Trumans über die sowjetische Atomexplosion echt sei, sagte er:„Es gibt keine Uberraschun- gen unter der Sonne.“ Er beschränkte sich darauf, mit diesem einzigen Satz zu antwor- ten und schien nicht überrascht zu sein. Das Büro des britischen Ministerpräsidenten Attlee gab am Freitag abend ebenfalls be- kannt, daß die britische Regierung Beweise dafür habe, daß sich in den letzten Wochen in der UdssR eine Atombomben-Explosion er- eignet habe. In der Verlautbarung heißt es weiter: Es muß damit gerechnet werden, daß Auch anderen Nationen die Entwicklung dieser neuen Kraft gelingen wird. In Paris lehnten Vertreter der französi- schen Regierung es ab, einen Kommentar zu der Erklärung Präsident Trumans zu geben, da sie erst eine offizielle Bestätigung durch die französische Botschaft in Washington ab- Warten wollten. Eine Stellungnahme der deutschen Bundes- regierung liegt bisher noch nicht vor. Der Sprecher der Präsidialkanzlei des Bundes- Präsidenten verwies an Bundeskanzler Dr. Adenauer. Bundesminister Jakob Kaiser erklärte der„Associated Pyess“, wenn die Nachricht einer Atomexplosion in Rußland auf Tatsache beruht, dann müßte die Welt besorgt sein, dag die Aufgabe, Weltprobleme mit den Mitteln der Politik zu lösen, nicht einfacher geworden sei. Moskau bestätigt den Besitz von Atomwaffen Weitere Feststellungen zur Schicksalsfrage der Menschheit Ch. Z. London. Nachdem am Freitag von amerikanischer und britischer Seite mitge- teilt worden ist, daß in der Sowietunion vor kurzem eine Atomexplosion stattgefunden hat, veröffentlichte am Sonntag die amtliche sow zetrussische Nachrichtenagentur„Tass“ die Er- klärung, die Sowjetunion verfüge jetzt über Atomwaffen und kenne das Geheimnis der Atombombe seit 1947. In der russischen Erklärung wird daran er- innert, daß Molotow als Außenminister am 6. November 1947 eine Erklärung über die Atombombe abgegeben habe, in der er sagte: „Das Verfahren zur Herstellung der Atom- bombe ist längst nicht mehr geheim.“ Dies— so betont Tass— sei kein Bluff gewesen. Wei⸗ ter heißt es in der russischen Erklärung:„Die Tatsache, daß Rußland Atomwaffen besitze, braucht nirgends Beunruhigung zu erregen“. Die Erklärung schließt:„Die Regierung der Sowjetunion beabsichtigt wie bisher, den Standpunkt zu verfolgen, daß die Herstel- lung von Atomwaffen unter allen Umstän- den verboten werden muß. Uberwachung ist unbedingt erforderlich, um den Beschluß, die Herstellung von Atomwaffen zu verbie- ten, verwirklichen zu können.“ Die Erklärung der russischen Nachrichten- agentur wurde in allen russischen Zeitungen veröffentlicht, wenn auch nicht an hervor- ragender Stelle. Wie wurde die Atomexplosion bekannt? In verschiedenen Kreisen werden lebhafte Mutmaßungen darüber angestellt, auf welche Weise die Atom-Explosion in Rußland den Westmächten bekannt wurde. Zwei hohe Be- Amte des amerikanischen Sicherheitsdienstes erklärten, den Beweis für die Explosion hätte nicht ein Seismograph gebracht, doch sei der Beweis schlüssig. Korresponden- ten weisen darauf hin, daß die sich infolge einer Atomexplosion bildende radioaktive Wolke stets entdeckt werden kann. Sie steigt 16 000 m hoch und wird im Verlauf von Wenigen Wochen rund um die Erde geweht. Die bei dem Versuch in Bikini im Pazifischen Ozean entstandene Wolke erreichte die 6000 Em entfernte amerikanische Westküste in 10 Tagen. Die als Geigerzähler bekannten In- strumente stellen sowohl das Vorhandensein als auch die Stärke der Radioaktivität fest. In Washington wurde soeben ein amtlicher Bericht über die Nachwirkungen der Explo- sion der Atombombe auf Bikini veröffent- licht, die vor drei Jahren stattgefunden hat. In dem Bericht heißt es, die Insel sei noch immer radioaktiv und es stehe noch nicht fest, ob die Eingeborenen jemals ohne Gefahr auf die Insel zurückkehren könnten. Prof. Heisenberg über die Atomforschung VW. Bonn. Prof. Heisenberg erklärte auf dem physikalischen Kongreß in Bonn, die Forschung auf dem Gebiet der Atomphysik könne für die Menschheit große Fortschritte bringen, weil mittels der Atomkraft Ma- schinen angetrieben und Heilmit- bel hergestellt werden könnten. Er be- konte ausdrücklich, daß die Atomforschung noeh nicht zum Abschluss gekom- men sei, obwohl bereits weittragende Ent- deckungen gemacht wurden. Weltpolitik Allgemeine Debatte wird beendet Ein Treffen der 4 Außenminister? Ne w- VOT²ñ(NBC). Die Vollversammlung der UN wird ihre allgemeine Debatte am Montag beenden. Eine Rede von Außenmini- ster Bevin ist für Montag vorgesehen. Am Dienstag werden dann die Ausschüsse mit ihrer Arbeit beginnen. Auch der Welt- Sicherheitsrat wird am Dienstag zu- sammentreten. Nach Auhßerungen mehrerer UN- Delegierter sollen die Außenminister der 4 Großmächte in der nächsten Woche zu einer gemeinsamen Sitzung zusammenkommen. Wie Verlautet, soll bei diesen Beratungen der sterreichische Staatsvertrag erörtert werden. Eine Bestätigung dieser Meldung liegt jedoch nicht vor. Wyschinski's Vorschläge Bei der Rede, die der sowjetische Außen- minister Wyschinski vor der Vollver- sammlung hielt, war bemerkenswert, daß er die Tatsache der Atomexplosion in der Sow- jetunion und die Verlautbarungen in Was- hington und London nicht erwähnte. Er regte den Abschluß eines Pak tes der künf Großmächte zur Konsolidierung des Friedens an. Ferner machte er noch ZzwWei Vorschläge: 1. Die Vollversammlung solle in einer Re- solution die„Vorbereitungen für einen neuen Krieg, die in einer Anzahl von Ländern, ins- besondere in den Vereinigten Staaten und Großbritannien, getroffen werden“, verdam- men. 2. Die Vollversammlung solle die Anwen- dung von Atomwaffen und anderen Massen- vernichtungsmitteln als„mit dem Gewissen und der Ehre der Nationen und mit der Mit- Sliedschaft bei den Vereinigten Nationen un- vereinbar“ verbieten. Atom- Kontrolle einer der wichtigsten Punkte Der Präsident der UN-Vollversamm- lung, Romulo, betonte in einer Ansprache, die Frage der Atomenergie-Kontrolle sei jetzt einer der wichtigsten Punkte auf der Tages- ordnung der Vereinten Nationen. Gleichzeitig Wies er darauf hin, daß der UN-Atomenergie- Ausschuß bisher keine Fortschritte er- zielt habe. Dreierbesprechungen über Atomenergie werden fortgesetzt Im Laufe dieser Woche werden Sachver- ständige Großbritanniens, der USA und Kana- das in Washington und London die Bespre- chungen über verschiedene Fragen der Atom- energie und über den Austausch von Infor- mationen darüber fortsetzen, Aus Washington Wird dazu gemeldet, daß man sich in den Vereinigten Staaten darüber einig sei, daß der bisher beschränkte Austausch von Infor- mationen nun unzulänglich geworden und üekhaltlose Informationen un erläßh lieh geworden seien. Bebler zur jugoslawischen Haltung Wie der stellvertretende jugoslawische Au- genminister Bebler erklärte, habe Jugo- slawien bisher bei allen Abstimmungen der N- Vollversammlung gegen die Kandidaten der Sowjetunion gestimmt, weil Rußland ge- genüber Jugoslawien eine außerordentlich keindselige Haltung einnehme. Dies bedeute jedoch nicht, dag Jugoslawien grundsätzlich segen alle sowjetischen Vorschläge stimmen werde, nur weil diese von Rußland ausgingen. 51 griechische Grenzverletzungen Die jugoslawische Regierung übermittelte den Vereinten Nationen einen ausführlichen Bericht, demzufolge die griechischen Luft- und Landstreitkräfte in 51 Fällen die jugoslawi- sche Grenze verletzt haben sollen. Der Bericht Wurde an den Balkanausschuß der Vereinten Nationen weitergeleitet. Vansittart will stark rüsten London(BBC). Mit der Atomexplosion in Rußland beschäftigt sich Lord Vansittart in einem Sonderartikel in den News f the World“. Er vertritt darin die Ansicht, daß die Westmächte nur dann den Frieden erhalten können, wenn sie stark rüsteten. Das sei zwar nicht die beste Methode zur Erhal- tung des Friedens, aber die einzig mögliche, solange nicht in der ganzen Welt eine Eini- gung über bessere Methoden erzielt worden seien. Nur zwei Möglickkeiten Auch die„Sunday Times“ geht in ihrem Kommentar auf die Atomexplosion in der UdSSR ein. Darin heißt es u. a.: „Derr Westmächten stehen nach Eintreffen dieser Nachricht von der Atomexplosion in Rußlarlid nur zwei Möglichkeiten offen. Die erste dieser Möglichkeiten besteht darin, weiterhin alles zu versuchen, Rußland davon zu überzeugen, daß es darauf an- kommt, mit der übrigen Welt in Freund- schaft zu leben und nicht in Feindschaft. Die andere Möglichkeit besteht darin, die Verteidigung des Westens auszubauen sowohl auf militärischem Gebiet— die Nach- — richt von der Atomexplosion in Rußland hat hier die Bedeutung der westeuropäischen Union nur noch gesteigert,— wie auf wirt- schaftlichem Gebiet. Der Erfolg der Bemühun- Sen der Westmächte hängt letzten Endes von der wirtschaftlichen Gesundheit der nicht- kommunistischen Länder ab.“ 5 4 4 Militärhilfe vom Senat genehmigt Washington NBC). Der amerikanische Senat hat nunmehr das militärische Hilfspro- gramm für die freien Nationen in Höhe von 1300 Millionen Dollar angenommen. Der Senat stimmte der Vorlage, die nahezu den vollen von Präsident Truman geforderten Betrag vorsieht, mit 55 gegen 24 Stimmen zu. Durch den Beschluß des Senats werden die Signatarstaaten des Nordatlantischen Vertra- ges aus überschüssigen amerikanischen Be- ständen Geschütze, Panzer und Flugzeuge er- halten. Die Höhe der Militärhilfe beträgt für die westeuropaischen Staaten 1 Milliarde Dol- lar, für Griechenland und die Türkei über 200 Millionen Dollar und für Iran, Korea, die Philippinen und China weitere 100 Millionen Dollar. 5 Spanien wirbt 8 um die Gunst des Auslandes Von unserem Korrespondenten G. F. A. Madrid. „Spanien ist eine atlantische Nation. Es Sibt keine Politik, die es fertigbringt, die Grenzen der Geographie zu ändern. Spanien bietet seine Mitarbeit auf der Halbinsel, im Atlantik und im Mittelmeer allen Nationen uten Willens an, die unsere Landeshoheit zu respektieren wissen.“ Mit diesen Worten um- schrieb General Franco in einem Interview an eine portugiesische Zeitung den außen- politischen Kurs und die Bereitschaft Spaniens, ins europäische Völkerkonzert 2Urückzukehren. Um die erhoffte Uberwindung der Isolation zu begründen, argumentiert man in Madrid mit Hinweisen auf die unbestrittenen Sym- pathien Spaniens in Lateinamerika, auf die Zuneigung der katholischen Welt, auf die militärisch- strategische Bedeutung der Pyre- näenhalbinsel für die Verteidigung West- Suropas und der Atlantikmächte und betont die Freundschaft mit zahlreichen arabischen Ländern. Nicht zuletzt bietet sich Spanien der saturierten USA- Wirtschaft als neues, vielver- 5prechendes Absatzgebiet und als Anlagemarkt an. Private Kapitalinvestitionen und größere Abschlüsse für Baumwollieferungen an die Kkatalonische Textilindustrie haben gezeigt, daß die amerikanische Finanzwelt auf die Dauer nicht auf den spanischen Markt ver- zichten will. In den vergangenen Wochen fanden zahl- reiche prominente Staatsbesuche im Escorial zu Madrid und auf Francos Sommer- site in Pazo de Meiras statt. König Abdul La h von Jordanien fand anläßlich der offi- ziellen Empfänge, Besichtigungen und Ban- kette, die zu seinen Ehren gegeben wurden, Viele schmeichelnde Worte für Spanien. Auch versuchte er mit einem Hinweis auf die Be- deutung Spaniens für die Verteidigung Frank- reichs, eine Lanze zugunsten der Wiederan- näherung der beiden lateinischen Schwestern staaten zu brechen. Dann traf erstmals seit Kriegsende ein Flotten besuch der ame- rikanischen Kriegsmarine in EI Ferrol de Caudillo, dem Geburtsort General Francos, ein, wobei der Chef der USA- Streitkräfte im Mittelmeer, Admiral Richard L. Conn 211 y, mit zwei Admiralen, zwei Generalen und einer Anzahl Marineoffiziere, Franco eine fünf- tägige offizielle Visite abstattete. Es folgten nordamerikanische Senatoren, Kardinal Te- deschini als Abgesandter des Vatikans and der General des nordamerikanischen Fran- ziskanerordens Bocella. Diese Gäste, die man wie„Neuentdecker“ Spaniens empfing, gaben zu den vielverspre- chendsten Zukunftshoffnungen Anlaß. Es schien So, als, wäre die Zeit der Erniedrigung, der Enttäuschung und der Isolation endgültig überwunden, als wären nun die, schönen Tage Von Aranjuez“ angebrochen und mit innen die Wiederaufnahme normaler internationaler Be- ziehungen. Ob die vielen freundlichen Händedrücke die ersehnten Dollarkredite beschleunigen wer- den, bleibt noch abzuwarten. Jedenfalls glaubt man in Madrid nun allmählich doch an einem Wendepunkt der außenpolitischen Be- ziehungen angelangt zu sein. Man unterlägt deshalb keine Gelegenheit, wenn es gilt, um die Gunst des Auslandes zu werben. In diesem Sinne hat man auch dem inter- nationalen Fremdenverkehr durch Visumer- leichterungen die Tore weit geöffnet. Man er- blickt im Zustrom ausländischer Besucher eine Möglichkeit zur Uberwindung gewisser Vor- urteile und der Wiederannäherung an die üb- rige Welt, von der man sich ausgestoßen kühlte. VOM TAG E Ohne Deutschland kein Europa. Auf der Tagung der parlamentarischen Union Europas in Venedig sagte der belgische Delegierte, eine Einigung ohne Deutschland sei nicht möglich. Der stellvertretende Präsident der Union be- grüßte Deutschland als Mitglied. Er erklärte: Die Bundesregierung müsse sich dermächst um dis Mitgliedschaft im Europarat bewer- ben.(G. A.) Deutsch- französische Tagung geplant. Eine deutsch- französische Tagung wird voraussicht- lich im November in München stattfinden. Die Konferenz soll der Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich dienen. Führende Politiker beider Länder, darunter der fran- 2sische Sozialistenführer Leon Blum, haben die Einladung angenommen.(H. Sch.) Keine Umsiedlung im Winter. Die Umsied- lung von Flüchtlingen aus Bayern, Nieder- sachsen und Schleswig- Holstein soll wärend der Wintermonate eingestellt werden. Man rechnet damit, daß der Umsiedlungsverkehr erst nach Beendigung der Kälteperiode im März nächsten Jahres wieder aufgenommen wird.(NWR) Wie lange noch deutsche Kriegsgefangene in Polen und Jugoslawien? Das Deutsche Rote Kreuz will seine Bemühungen um die Rück- kehr der deutschen Kriegsgefangenen aus Po- len und Jugoslawien verstärken, Die Zahl der deutschen Soldaten, die noch in Polen zu- rückgehalten werden, wird auf 12000 geschätzt. In Jugoslawien sollen sich noch 1400 deutsche Kriegsgefangene befinden. Die Statistik ent- hält keine Angaben über die Zahl der Zivil- internierten in diesen Ländern. 6 Aus dem Kinderhilfsfond der UN. Bedürf- tige Kinder sollen in Kürze Schuhe, Strümpfe und wollene Bekleidungsstücke aus dem Kin- derhilfsfond der UN erhalten.(V. W.) K Z- Prozeß in Rastatt. Vor dem französi- schen Militärgericht in Rastatt begann am Dienstag der Prozeß gegen sechs ehemalige Aufseher des Konzentrationslagers Ravens- brück. Den Angeklagten werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbre- chen zur Last gelegt. 5(nk) 1 mit 6 bzw. 8% über dem des Vorjahres. Gh Deutsches Olympisches Komitee neugegründet Herzog Friedrich Adolf von Mecklenburg und Prof. Carl Diem an der Spitze V. W. Bonn. Das Deutsche OIyMmpi. 5 he Komitee wurde im Festsaal der Bon- ner Bundeskanzlei neu gegründet. Zum Präsi. denten wurde einstimmig Herz o g Fried r Ieh Adolf von Mecklenburg ge. wählt, zu seinen Stellvertretern Dr. Ba u. wens und Dr. Max Da nz. Schriftführer Wurde der frühere Generalsekretär der Olym. bischen Akademie, Prof. Carl Diem. Von der Bundesregierung nahmen Vize. kanzler Dr. Blücher und Minister Jakob Kaiser an der Gründungsfeier teil. Prof Diem erläuterte in einer längeren Ansprache die Ziele des Olympischen Komitees. Er Sagte das nationale Komitee habe zwei Aufgaben: eine geistige und eine technische. Die technische Aufgabe bestehe in der Auswahl der olympischen Mannschaft, die geistige Auf. gabe in der Verbreitung der sittlichen Grundsätze, die in den Olympischen Spielen verkör⸗ pert werden. Prof. Diem äußerte sich optimistisch über die Aufnahme Deutschlands in das Internationale Olympische Komitee. Herzog Friedrich Adolf von Mecklenburg bezeichnete die Wiederaufnahme der Olympi- schen Arbeit als eine nationale Tat. Der Präsident des Internationalen Olympi- schen Komitees, Siegfried Eds trö m, sandte der Gründungs versammlung in Bonn ein Be- grühungstelegramm. In der Adresse drückt er die Hoffnung aus, daß Deutschland bei den Olympischen Spielen in Helsinki im Som- mer 1952 dabei sein möge. d Nach den vorangegangen internen Bespre- chungen war der eigentliche Gründungsakt des Nationalen Olympischen Komitees nür⸗ mehr eine Formsache, Auf Vorschlag von Dr. Bauwens(Köln), des Präsidenten des Deut- schen Fußballbundes, als des Sprechers der 16 vertretenen Fachverbände, wurde Herzog Adolf Friedrich zum NOK-Präsiden- ten gewählt. Von den beiden Vizepräsidenten repräsentiert Dr. Max Dan z Kassel Leicht- Athletik, Schatzmeister wurde Willy DPaume⸗ Dortmund(Handball). Als Beisitzer gehören dem Vorstand ferner an Oberbürgermeister Dr. Kolb Frankfurt(Turnen), Operland- stallmeister a. DP. Rau ferdesport), Bern- hard Skamper- Köln(Schwimmen), Dr. Lingnau- Hannover Gudern) und Georg Dietrich Frankfurt(Boxen). Als Termin kür die erste Hauptversammlung wurde der 5. November 1949 festgesetzt, Tagungsort ist Köln. Von großem Interesse waren die Ausfüh- rungen von Prof. Dr. Carl Diem über die Künftige Arbeitsplanung des NOK. Dr. Diem als Organisator der Berliner Olympi- schen Spiele 1936 wie kaum einer berufen, zu diesem Thema zu sprechen, stellte die Teil- nahme der deutschen Jugend an der Feier der XV Olympiade in Helsinki 1952 als wich⸗ tigstes Ziel dieser NOR-Arbeit heraus und verbreitete sich im einzelnen über die Auf- gaben; die dem NOK im Rahmen einer sol- chen vorbereitenden Arbeit gestellt sind. Er erbat für diese Arbeit die Unterstützung der Regierung im Hinblick auf ihren nationalen Wert und hatte die Freude, feststellen zu können, daß nach den Worten des Vizekanz- lers Blücher mit dem größten Verständnis der höchsten Stellen gerechnet werden könne. Seine Schlußworte kennzeichneten die„Olym- pischen Spiele als einen Weg in Etappen zur Harmonie unseres Daseins, zu ei- nem Einklang von Körper, Geist und Seele, und das Nationale Olympische Komitee als eine kleine Gemeinschaft uneigennütziger Freunde des Sports, auf diesem Wege freie Bahn zu schaffen“. Der Bundespräsident empfängt die Stafetten Am Bonner Rheinufer hatten sich Zehn- tausende eingefunden, als Bundespräsident Or. Heuss die Schlußläufer der zahlreichen Stafetten empfing, die die Botschaften ihrer Länder und Städte überbrachten, Während sich auf dem Rhein eine Auffahrt der Rude- ver und Segler von Wesel bis Konstanz voll- 408, traf zuerst der Läufer der aus Frankfurt kommenden Stafette ein. Es folgten Pfad- finder, Jugendgruppen, eine Kraftwagenstaf- kel aus Hamburg mit der Botschaft des Senats der Freien Stadt, eine Reiterstaffel von der Burg Kappenburg bei Lünen in Westfalen, eine Motorradstaffel des ADAC aus Berlin und eine Rudererstafette aus Konstanz am Bodensee. Sportler aus Duisburg überreichten dann dem Bundespräsidenten den schweren goldenen Pokal, der im Jahre 1925 aus Anlaß der Jahrtausend feier der Rheinlande dem Reichspräsidenten von Hindenburg als TTrOophäe des deutschen Sportes überreicht worden War. Damit kam dieser bisher in einem Puis- burger Banksafe aufbewahrte Goldpokal, der emen Wert von 50 000 DM darstellt, wieder in die Hände des Staates, kür sportliche Leistungen ausschreiben Kar Todesurteil in Den Haag. Der ehemalige Chef des Sicherheitsdienstes in Amsterdam ist gestern von einem Sondergericht in Den Haag zum Tode verurteilt worden. Er stand unter der Anklage, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben, Die Ver- teidigung will Berufung einlegen. 0 Kabinettsumbildung in Hessen notwendig. In Hessen rechnet man mit einer Kabinetts- umbildung zu Beginn des kommenden Monats, da vier Mitglieder zu Bundestagsabgeordne- ten gewählt wurden. Die Zahl der Kabinetts- N der ihn jetzt wieder . minister wird wahrscheinlich durch eine Ver- waltungsreform von acht auf fünf herabge- setzt werden. Bessere Ulfruchternte. Die Glfruchternte im Vereinigten Wirtschaftsgebiet ist besser aus- gefallen als auf Grund der ersten Schätzung im Juni zu erwarten War. Der Gesamtertrag von Raps und Rübsen betrug 122 000 Tonnen. Der Hektarertrag von Mohn und Flachs liegt . W.) ee 8 eee Deere . t 2 1 81 1 ee nitee lenburg bitze Iympi. der Bon- im Präsi. Fried, urg ge. b. BAF iftkführer er Olym. n. en Vize, r Jako 211. Preh sprach Er sagte ufgaben: He. Die Auswahl tige Auf. dsätze, erkör- über die fationale Jenburg olympi⸗ Olympi- „ Sandte ein Be- drück bei den m Som- Bespre: ungsakt es nur- von Dr. Deut- ers der Wurde zäsiden- identen Leicht- u me- gehören meister erland- Bern- sort ist Lusfüh⸗ der die K. Dr. Iympi- fen, zu 2 Teil- Feier Wich- is und Auf r Sol- nd. Ex ng der onalen en Zu ekanz- andnis könne. Olym- en zur zu ei- Seele, ee als itziger freie Zehn- sident eichen ihrer hrend Rude- voll- Kurt Pfad staf- zenats n der alen, Berlin 2 am ichten Veren Send- enten Eliſabeth. 5 Südweſtd. Nundſchau 400 Hilfswerks Wohnungen in Nordbaden epd. Heidelberg. Von der Gemeinnüt- zigen Siedlungsgemeinschaft des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen in Deutschland, die in Heidelberg ihren Sitz hat, wurde besonders auch in Nordbaden in den letzten Monaten eine rege Tätigkeit entfaltet. Bis zum Ende des Jahres werden durch ihre Arbeit nahezu 400 Wohnungen bezogen sein. Bruchsal löst Wirtschaftsamt auf Bruchsal(SWI), Nach einer Mitteilung des Landratsamtes wird das Wirtschaftsamt am 30. September aufgelöst werden. Mit der Aufhebung des größten Teils der Bewirtschaf- tungsvorschriften sind auch die für die bisher bewirtschafteten Waren zuständigen Stellen überflüssig geworden. Die Geschäfte der Ben- zinbewirtschaftung werden von der Land- Kreisselbstver waltung mitübernommen wer- den. Kunstausstellung der Stadt Karlsruhe Karlsruhe(SWE). Im Zusammenhang mit den Karlsruher Herbsttagen 1949 zeigt die Stadtverwaltung in Verb indung mit dem Ba- dischen Kunstverein in einer Ausstellung„Aus den Sammlungen der Stadt Karlsruhe“, die vom Sonntag, dem 25. September bis zum 23. Oktober dauert, wieder einmal einen Quer- schnitt aus ihrem Sammlungsbesitz. Gestürzt und von PRW überfahren Pforzheim(SWE). Ein Radfahrer, der einem die Straße überquerenden Kinde aus- Weichen wollte, kam zu Fall und wurde hier- durch von einem hinter ihm fahrenden Per- sonenkraftwagen erfaßt und überfahren. Seine Verletzungen waren so schwer, daß er nach Einlieferung in das Krankenhaus verstarb. Internationales Handharmonika-Treffen Lörrach(SWE). Am 1. und 2. Oktober findet hier das seit längerer Zeit geplante In- ternationale Handharmonikafest statt. Bereits liegen zahlreiche Anmeldungen aus dem Aus- lande, so u. a, der Schweiz, Osterreich und Frankreich, vor. 700 Jährige Linde gefällt Gundelfingen(SWE). Kürzlich wurde nier am Ortsausgang eine mächtige Linde ge- fällt. Man schätzt das Alter des Baumes auf über 700 Jahre, Es dürfte sich dabei um die zweitälteste Linde Deutschlands handeln. Die vermeintliche Geldkassette Stockach(SWR). Nach Lokalschlug schaffte die Inhaberin einer Gastwirtschaft ihre Schreibmaschine in ihre in der Nähe ge- legene Wohnung. In der Dunkelheit entrig ihr Sin bis jetzt unbekannter Mann die Maschine, sicherlich in der Armahme, hier eine Geld- Kassette erwischen zu können Der Dieb ist rioch flüchtig. Handels- und Gewerbeausstellung in Lahr L. A. Lahr i. B. Die Stadt Lahr in Baden Veranstaltet in der Zeit vom 1. bis 9. Oktober in der Stadthalle und deren nächster Um- gebung eine groge Ausstellung, an der sich Handel, Handwerk, Gewerbe und Industrie beteiligen. 100. Geburtstag eines großen Forschers G. F. Heilbronn. Einem der erfolgreich- Sten Vorgeschichtsforscher Württembergs galt eme Gedächtnisfeier für Hofrat Dr. Alfred S hIIZ anläßlich seines 100. Geburtstages. Neben seiner langjährigen Tätigkeit als Heil- bronner Stadtarzt war Schliz durch seine Aus- grabungen und Forschungen zu einer inter- nationalen Kapazität geworden. Im Jahre 1911 Konnte er der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft die von ihm als steinzeitlich be- sledelt erkannten und erforschten Lössfelder bei Großgartach vorführen. Keramikgefäße Zus jenen Ausgrabungen stehen im Londoner Britischen Museum als Zeugnisse der„Groß- Zartacher Kulturs. Die Ergebnisse seiner Ar- beiten legte er in über 100 Schriften und Auf- Sätzen nieder. Sie künden noch von seiner Be- deutung, während die einzigartigen Samm- lungen des kostbaren Heilbronner Schliz- Museums durch Luftangriff vernichtet wurden. 33 Die Muler e (Renate Halden) AUrheberrechtſchutz Verlag Aug. Schwingenſtein 5 11. Fortſetzung Blumengeſchäft und kommt mit beth volle Marcchal⸗Nil Roſen. geht von dieſen Roſen aus. „Da iſt man auch ſchon angelangt und geht in die Woh⸗ nung des Profeſſors Um die Zeit bis zum Abendeſſen zu verkürzen, fordert Eliſabeth ihren Bruder auf, ſeine Zieh⸗ harmonika zu holen. Sie möcht i Anton vermeiden. Sie iſt in. Gefühle, daß ſie während des kommen iſt. ſchen Jungen zu, wie er auf ſeiner und fröhlich mit. So vergeht die bittet. Der Gaſt ſitzt wieder zwiſchen der 0„Die roten Roſen ſtehen breiten einen ſüßen Duft. Da Eliſabteh und auch der Ingenieur mit erzählt der Hausherr aus den reichen Erfa a Es klingt oft wie ein Roman, gate 1 1 Hen, fenen lücklichen, fehlt, ihr Lebensſchifflein i een „ es ſelbſt zu ſteuern. Roman von Margarete Neidl Nachdruck verboten Nahe der Wohnung des Profeſſors hält er vor einem Blumen beladen wieder heraus. Er legt einen prachtvollen roten Roſenſtrauß Eliſa⸗ wortlos in den Schoß. Eliſabeths Mutter erhält pracht⸗ a 0 Sogleich iſt der Wagen mit einem betäubenden Duft erfüllt. Eine feſtliche Stimmung Fahrens auf dieſe Liſtt ge⸗ Anton hörte in ſeiner guten Stimmung gerne dem fri⸗ hen 5 iehharmonika alle möglichen Lieder ſpielte. Die beiden 5 e friſch Zeit, bis Frau Fanny zum Abendeſſen ch auf, werden deutlich, werden ewandelt dur erfahrene Hand des Seelenarztes, Entgleiſte werden zurück⸗ b Anglückliche wieder aufgerichtet. Freizeit kannte gar nicht. Sein Leben gehört den Un⸗ an Willenskraft Freiburger Oktoberfest nicht genehmigt Freiburg(SWI). Das in der Zeit vom 1. bis 3. Oktober auf dem Freiburger Münster- Platz geplante Oktoberfest ist von der Stadt- verwaltung auf Grund eines Einspruches des Dompfarrers und des Erzbischofs nicht 8e nehmigt worden. Man befürchtet in kirch- lichen Kreisen, daß die mit dem Fest ver- bundenen Tanzlustbarkeiten den Frühgottes- dienst stören. Man mußte ihm aufs Dach steigen M. P. Ravensburg. Erst aufs Dach stei- gen mußte die Polizei in Ravensburg einem entsprungenen Fürsorgezögling— der trotz seiner Jugend schon eine reichlich bunte Le- bensgeschichte hinter sich hat— um ihn wieder beim Wickel zu bekommen. Der Junge War aus der Verwahrung ausgebrochen und hatte sich im elterlichen Haus versteckt. Beim Herannahen der Polizei floh er aufs Dach, so- daß man die Feuerwehrleiter holen mußte. Inzwischen hatte er sich wieder ins Innere des Hauses verzogen, wo man ihn in einem Kleiderschrank versteckt auffand. Zweijähriges Kind verschluckt Rasierklinge M. P. Kars ee. Ein zweijähriges Kind fand dieser Tage beim Spielen eine Rasierklinge und wollte sie gerade ganz in den Mund stek- Ken, als sje ihm in den Fingern zersprang. Ein Stück flog dem Kind in den Mund und wurde von ihm, ehe jemand eingreifen konnte, ver- schluckt. Glücklicherweise kam das Stück ohne Schaden angerichtet zu haben, auf natürli- chem Wege wieder zum Vorschein. Wegen Sittlichkeitsvergehen verurteilt E. F. Sigmaringen. Das Amtsgericht Sigmaringen verurteilte einen 29 Jahre alten Polizeidiener und Pfarrmesner wegen Sitt⸗ üchkeitsvergehen, begangen an der 12jährigen Nichte seines Pfarrers, zu 8 Monaten Ge- fkängnis. In die Fahrbahn gelaufen W. R. Zwiefalten. Ein zweijähriges Mäd- chen lief dieser Tage direkt in die Fahrbahn eines Lastzuges, wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Nach polizeilichen Ermitt- lungen trifft den Kraftfahrer kein Verschul- den. 12 Bewerber für Oberbürgermeister-Posten Geislingen(SWE). Mit der Bewerbung eines ehemaligen Spruchkammervorsitzenden aus Vaihingen um den Posten des Oberbür- germeisters von Geislingen, dessen Wahl am 9. Oktober stattfindet, ist die Zahl der An- Wärter auf ein volles Dutzend angestiegen. Ulm zeigt seine Wiederaufbau-Pläne S. UI m. Die Frage des Wiederaufbaues der Ulmer Altstadt, die durch den Bombenkrieg zu 80% zerstört wurde, steht seit langem an der Spitze aller Ulmer Wiederaufpau-Planun- gen. In Nürnberg findet nun gegenwärtig eine groge Bauausstellung statt, auf deren Sonder- schau der deutschen Städte, Ulm mit Model- len, Plänen und Nachtaufnahmen des lichtbe- fluteten Münsters zeigt, wie die Ulmer Alt- stadt wieder erstehen soll. Grundlegend für das große Vorhaben ist die vom Gemeinderat im Oktober 1948 beschlossene sogenannte Ost- West-Achse, die sich vom Glöcklertor zur Ad- lerbastei mitten durch die Altstadt hindurch- zieht, der sie in Zukunft ein ganz neues Ge- präge geben wird. Langenargen(SWI. Bei einer leicht- athletischen Veranstaltung auf dem hiesigen Sportplatz überquerte ein 15 jähriger Junge Während des Speerwerfens die Wurfbahn. Er wurde von einem Speer so Unglücklich ge- troffen, daß er bereits auf dem Weg ins Kran- kenhaus verschied. Bootsunglück fordert fünf Todesopfer Rosenheim(SWE). Ein schweres Boots- Unglück das fünf Todesopfer forderte, ereig- nete sich auf dem Hintersteiner See bei Kuf- stein. Der Rektor der Technischen Hochschule Wien, Prof. Dr. Hopfner, hatte mit vier Personen eine Bootsfahrt auf dem See unter- nommen. Aus Gründen, die noch nicht fest- Sestellt werden konnten, kenterte das Boot und sämtliche Insassen ertranken. Lediglich die Gattin des Rektors konnte sich schwim- mend retten. Ein Paddler, der den Ertrinken- den zu Hilfe kommen Wollte, kenterte eben- kalls mit seinem Boot und ertrank. eee Als die Gläſe Wort formen wollte, das erſt golten hatte! Das wußte er die A München. 5. Ka Frau Riſa war in übelſte herausbringen können, ob ſprechungen gehabt hatte, zuſammen geweſen war. fai ſchritt ſie in Aufatmend bli trachtete ſie ihre ebenmäßige ſehr ſie ſich auch anſtrengte, ten, und konnte es wohl mit ſie wollte es! hatte es ſich in ſein, unendlich Alleinſein mit Widerſtreit der vorſichtig, um voraus hatte! . nicht. Sie ſtand noch immer vor was würde, was er Stimme Profeſſor Burghards malte ſich auf ihrem Geſicht. die in das Zimmer Riſas.„Riſa!“ Die Baronin fuhr wie elek Vertrag?“ fragte ſie. N 5 di r aneinanderklingen, ſieht Anton Eliſa⸗ beth tief in die leuchtenden Augen. Sie kann ſich nicht ver⸗ ſtellen! Ihre Augen waren rein wie Kriſtalle, echte Fen⸗ ſterchen der Seele Selbſt, wenn der Mund ein anderes ſtemal verraten, als ſi ga Eliſabeth vielleicht damals noch nicht atte. In ſpäter Stunde trennte man ſich nach angeregteſter Un⸗ terhaltung und der Ingenieur fuhr auf den Aynethof zurück. Anton wirklich geſchäftliche Be⸗ oder ob er doch 5 0 eb ſie vor dem Sie wollte um dieſen Mann kämpfen, ſie den Kopf geſetzt. Aber 6 eines fehlte Eliſabeth beſtimmt, wenn ſie auch die Jugend Die Erfahrung, dauernd zu feſſeln. Das würde ſie am Sonntag tun ſollte, ihn möglichſt gut zu unter⸗ halten. Da hörte ſie läuten. Ob früher öfter getan! Aber ſchon hörte ſie die Raſch trat Profeſſor Burghard ohne lange anzuklopfen Verkehrszählung in Rheinland-Pfalz Koblenz(SWF). Um sich ein Bild über die Veränderung der Verkehrsdichte in Rhein- land-Pfalz machen zu können, wird die Lan- desregierung im Oktober auf allen Land- straßen eine Verkehrszählung durchführen, von welcher alle Verkehrsmittel der verschie- densten Art erfaßt werden sollen. Straßenräuber und Einbrecher S. UI m. In Ulm hat sich in den letzten Ta- gen, seit größere Ausländertransporte anstelle der abgewanderten jüdischen DP's eingetrof- fen sind, das Bandeneinbrecher- und Straßen- räuberwesen in einer Weise breit gemacht, daß ernste Gefahr für dié öffentliche Sicher- heit besteht und die Polizei sich veranlaßt sah, die Bevölkerung zu ermahnen, Haustüren, Eingänge usw. richtig zu verschließen, in Par- terrewohnungen keine Fenster offen zu lassen und auch sonst auf der Hut zu sein. Allein in einer Nacht wurden am Rechberg- und Ro- sensteinweg 11 Einbrüche verübt, wobei es die ausländischen Täter auf Geld und Wertsachen abgesehen hatten. Am Donauufer wurden Zz Wei Personen von zwei mit Pistolen bewaff- neten Ausländern überfallen und beraubt. Die Polizei ist infolge ihrer zahlenmäßigen Schwä⸗ che und der Beschränkung ihrer Befugnisse gegenüber ausländischen PDp's häufig nicht in der Lage, die Bürger gegen solche Banden ausreichend zu schützen. Deshalb wird in Ulm mehr und mehr der Wunsch nach Verlegung einer stärkeren Einheit amerikanischer Mili- tärpolizei in die Stadt laut. Die falsche Kinobesitzerin E. M. So hWä bis ch Gmünd. Dieser Tage hat eine 36jährige Haustochter aus Bönnig- heim unsere Stadt plötzlich Verlassen, nach- dem sie verschiedene Geschäftsinhaber durch falsches Vorbringen betrogen hatte. In zwei Hotels hinterließ sie eine Schuld von 67 PM. Uberall hatte sie sich als Kinobesitzerin ein- geführt. Hagbergturm neu erstanden E. M. Gschwend, Kr. Backnang. Die Orts- gruppe Gschwend des Schwäb. Albvereins hat den Aussichtsturm auf dem über 600 m hohen Hag berg bei Gschwend, der einen einzig- artigen Blick auf die Bergkette der Schwäbi⸗ schen Alb bis zum Hohenzollern, auf den Welzheimer Wald, das Kochertal, die Löwen- steiner und Ellwanger Berge bietet, mit gr G- gerem Kostenaufwand Wiederhergestellt. Die Einweihung findet am 2. Oktober statt. Am Abend dieses Tages wird ein Freudenfeier die Wiedererstehung weithin verkünden. Motorradfahrer tödlick verunglückt A. L. Herrenzim mern(Kreis Rottweil). Der 55 jährige August Link von hier, der in Rottweil-Altstadt eine Gastwirtschaft betrieb, ist mit seinem Motorrad beim Ausweichen vor einem Lastkraftwagen in Villingendorf tödlich verunglückt. 5 „Gefallener“ nach 5 Jahren heimgekehrt A. L. Deiss lingen(Kreis Rottweil). Eu- gen KRlun k, der seit 5 Jahren als gefallen gemeldet war, kam zum Wochenende plötz- lich und unangemeldet aus russischer Gefan- Senschaft zurück. Zum Wiederaufbau Freudenstadts L. Freudenstadt. Der Kreisrat Freu- denstadt veranlagte innerhalb der Kreisge- meinden eine Sammlung zugunsten des Wie- deraufbaus der Stadt Freudenstadt. Wie Landrec Hesselbarth dem Bürgermeister der Kreisstadt mitteilte, sind an freiwilligen Spen- den 24816 DM. eingegangen. Zusätzlich dazu langfristige Darlehen in Höhe von 3900 DRM. Badische Hotelfachmesse eröffnet Ronstanz(SWE). In Anwesenheit von Staatspräsident Leo Wohleb wurde die erste Badische Gaststätten- und Hotelfachmesse feierlich eröffnet. Die Ausstellung vermittelt einen Querschnitt durch das Schaffen aller mit der Hotellerie und dem Gastsfättenge- werbe zusammenhängenden Zweige der Wirt- schaft. Neben Firmen der französischen Zone und der übrigen Länder des Bundes stellen auch in großer Zahl schweizerische und öster- reichische Unternehmen aus. Im Rahmen der Veranstaltung, die vom 22. September bis 2. Oktober dauert, wird die Modenschau des Pariser Modehauses Paquin Höhepunkt und Abschluß bilden. 3 Lalcale Rund ochiau Der geſtrige Sonntag. Noch einmal hatte die Sonne ihre ganze Kraft aufgeboten, um die vorgeſchrittene Jahreszeit vergeſſen zu laſſen. So war es natürlich kein Wunder, daß wieder viele Menſchen Erholung und Entſpannung vom Alltag draußen in der verblühenden Natur ſuchten. Es iſt doch etwas Eigenes mit dem Herbſt, denn erſt jetzt wird der Wert ſommer⸗ licher Freuden richtig verſpürt, um mit vollen Zügen das jetzt noch Gebotene auszunutzen. Vom frühen Morgen an ſtanden im herbſt⸗ lichen Wind die Srachen in der Luft als Segler kühner Bubenträume. Sicher werden ſich viele der ſonntäglichen Spaziergänger an die Zeit ihrer Jugend erinnert haben. Auch einige Veranſtaltungen erfreuten ſich über das Wochenende regen Zuſpruchs. In Ilvesheim wurde am Samſtag„das Walzer⸗ mädel von Wien“ wiederholt. Der neuerliche Erfolg bewies die gute Leiſtung der ſpiel⸗ freudigen Schar, die über beachtliches ſchau⸗ ſpieleriſches, wie geſangliches Können verfügt. Ebenfalls am Samstag Abend konnte in einem bunten Abend im Rechartal der „Feudenheimer Fetze“ ein zahlreich erſchienenes Publikum mit einem echten bodenſtändigen Humor erheitern, hatte er es doch verſtanden, die Lachmuskeln ſeiner Zuhörer ſtändig in Bewegung zu halten. Der Sonntag Nachmittag brachte den vielen Sportanhängern gleich doppelte Koſt in Form eines Fuß⸗ und Handballſpieles, über die wir im ſportlichen Teil berichten. Fünfzig Azetylenflaschen explodiert K. D. Mannheim. Durch die Geistesgegen- wart eines Kraftfahrers wurde in Ludwigs hafen eine Katastrophe verhütet. Wie alltäg- lich fuhr ein Bulldog der Firma Lanz mit 50 gefüllten Azetylenflaschen nach deni Mann- heimer Werk, als der Fahrer Brandgeruch Wahrnahm und an einer Flasche ein Flämm- chen feststellte. Er stoppte auf der Stelle und brachte durch Rufen und Zeichen Anwohner, Fußgänger und Fahrzeuge aus der Gefahren- zone. Kaum waren die letzten Passanten fluchtartig in Deckung gegangen, als es das erste Mal krachte. Sämtliche Flaschen explo- dierten in kürzeren und längeren Zeitabstän- den und flogen wie Geschosse fast zwei Stun- den lang bis zu 250 m weit auf Straßen und Häuser. Ein starkes Aufgebot von Feuerwehr und Polizei riegelte den Verkehr im Umkreis der Gefahrenzone ab. Der Anhänger des Bulldogs verbrannte vollkomen. Zahlreiche Fensterscheiben gingen in Trümmer. Der Ver- kehr im Hauptbahnhof Ludwigshafen ruhte über eine Stunde lang. Dank der Geistes- Segenwart des Bulldogfahrers kam jedoch nicht eine einzige Person zu Schaden. Wetterbericht Wetterlage: Das osteuropäische Hoch- druckgebiet dehnt sich über das ganze europa- ische Festland aus, so daß vorerst keine Stö- rungen mehr unser Gebiet erreichen können. Vorhersage für Nord- Württem berg: Am Montag und Dienstag bei leichten Winden aus Südost bis Ost Vorwiegend heiter, trocken und warm mit Höchsttemperaturen um 25 Grad. Stellenweise Frühnebel. Für Nord- Baden: Am Montag und Dienstag überwiegend heiter. Höchsttempera- turen 2528 Grad, Piefsttemperaturen 10 bis 15 Grad. Südöstliche Winde. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeltung für Mannhelm-Seckenhelm und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerel Georgs Zimmermann(Inhaber Georg Här Mannheim-Seckenheim. „Ja, Riſa, ugen verrieten ſie, hatten ſie e das Lied ſang, das ihm ge⸗ heute ganz genau, wenn es ſo ſicher gewußt ärgerlich. pitel r Laune! Wenn ſie nur hätte mit Eliſabeth ihrem Boudoir auf und ab. Spiegel ſtehen. Kritiſch be⸗ Geſtalt und ihr Geſicht. So ſie entdeckte noch keine Fal⸗ Oder Eltſabeth aufnehmen! Und 25 5 ſie mußte vorſichtig abzuſchrecken. Denn dig und allein ihn nicht einen Mann wie Anton ihr nicht gelingen, nein, dem Spiegel und überlegte, Ahnung, er ſie vielleicht überraſchen und eine große Enttäuſchung rief er,„der Vertrag iſt da.“ widmen! Oder triſtert empor.„Was für ein ch weiß tatſächlich nicht, was ich von Dir halten ſoll. Erſt ſtrebſt Deine Kunſt auszuüben, trag nun errungen habe, „Ja“, ſagte Frau Riſa leichthin, haben eben unſere Launen.“ „Ja, du haſt recht“, „Aber die Launen einer tragen werden“, meinte Riſa. Dann ſagte ſte einlenkend: den Vertrag ſehen.“ Profeſſor Burghard nahm neben Vertrag aus ſeiner Rocktaſche.„Riſa“, ſagte er weich,„be⸗ denke, bitte, es iſt Dein erſter leben noch etwas uneingeweiht, Du kannſt noch nicht er⸗ meſſen, was das bedeutet!“ Riſa las ſchnell den Vertrag, an ſich zu ziehen verſuchte. „Laß das“ herrſchte ſie ihn an,„Du mir jetzt der Vertrag das Wichtigſte iſt.“ meinte Burghard gedehnt,„der Herr vom Aynethof! Denkſt Du vielleicht, daß ich blind bin, da nicht gefühlt habe, für wen das Programm ausgewählt war?“ 5 „Alſo eiferſüchtig“, ſagte ſpöttiſch die Baronin, und nun dieſer lächerliche Vertrag. Erſtens an eine Provinz⸗ bühne, zweitens mit dieſem Taſchengeld von Gage.“ Burghard antwortete nun gereizt: „Bitte, laß mich was es heißt, auch dieſen Vertra Du darfſt nicht vergeſſen, daß Du wohl ein ſchöne Stimme haſt, aber noch nie in tern geſtanden biſt. fehlt! Im übrigen hätteſt Du Dir ja früher überlegen kön⸗ nen, daß Du vielleicht hinzu,„unter die Haube kommſt, anſtatt Dich der Tunſt zu i haſt Du es ſchon ganz mich gebeten haſt, Du mit allen Mitteln darnach, und wenn ich mit Mühe den Ver⸗ dann biſt Du erſtaunt darüber.“ „wir Künſtlerinnen meinte nun Profeſſor Burghard ſchönen Frau müſſen eben er⸗ ihr Platz und zog den Vertrag. Du biſt im Thealer⸗ während Burghard ſie leiſe ſiehſt doch, daß 5 ich letztesmal ein⸗ „Haſt Du eine zu erreichen? einer tragenden Rolle auf den Bret⸗ Daß Dir daher an Routine manches plötzlich lieber“, ſetzte er ſpöttiſch vergeſſen, wie Du zum Theater zu kommen?“ 1 Fortſetzung f. 7 Vom Sperrt Fußball. Schützenfest bei der FSG. ES Plankstadt 1 1:7 FSG II— Plankstadt II 3:3 FSG. Jungliga— Heddesheim 12 Die 700 Zuschauer sahen ein Spiel, in dem gezeigt wurde, wie man Tore schießt. Auf Seiten der FSG. ein Tormann, der unmöglich War. Schüsse von 20-30 m ein Tor. Kaum glaublich. Aber das allein war nicht Schuld an der Niederlage der FSG. Die gesamte Mannschaft spielt viel zu weit, und dann noch schwache Außenstürmer, auf der Gegenseite harte und schlagkräftige Abwehrspieler; das Schicksal des Sturmes ist besiegelt. Plankstadt eine harte, aber faire Mannschaft. In allen Teilen gut besetzt und ein Sturmführer der es Versteht seine Nebenspieler frei zu spielen und noch selbst zu schießen. So kam es, daß Plankstadt in der 8. Minute in Führung geht; gleich darauf folgte durch schöne Flanke des Rechtsaußen der 2. Treffer. Dann gelingt es Herdt mit seinem Nebenspieler auf 1:2 heran- zukommen. Es geht auf und ab. Spielerisch kann FSG. gut gefallen. Aber Plankstadt bricht durch und wird Zug auf Zug gefährlicher vor dem Tor. So verstéhen es die Plankstädter in der Folge 5 weitere Treffer zu schießen. Schiedsrichter Kupfernagel, Nußloch konnte mit Ausnahme eines Abseits- und ein Handtor gut gefallen. * Fv. Wallstadt— Fvgg. 98 Seckenheim 4.0 Das Spiel begann für die 98 er sehr ver- heißungsvoll. Mit Flachpaßkombinationen 20“ gen die Seckenheimer immer wieder vor das gegnerische Tor, sodaß die Wallstädter Hinter- mannschaft stark überlastet wurde, was zur Folge hatte, daß 3 saftige Strafstöße über die Latte strichen. Auch aus Spielmomenten heraus entstanden 2 schöne Torchancen, die aber nicht verwertet werden konnten. Ohne Zweifel waren die ganze erste Halbzeit die 98 er stark überlegen, doch konnte es die Hintermannschaft nicht verhüten, daß bei drei Durchbrüchen die Wallstädter 2 Tore vorlegen konnten. In der zweiten Halbzeit am Anfang Wieder dasselbe Überlegene Drängen gegen das gegnerische Tor, aber die Schußkraft der 98 er Stürmer war zu unentschlossen. Das Deckungsspiel der Hintermannschaft wurde Stark vernachläßigt und schon war das dritte Tor fertig. Nun spielten die 98 er so, als wäre mit einem Erfolg doch nicht mehr zu rechnen, dies war unverständlich, denn Wallstadt war bei weitem keine 4 Tore besser. Seckenheim versteht es eben nicht, die eigene Ueberlegen- heit mit Toren abzuschließen, Es wäre höchste Zeit, daß auch die Spieler auf dem Spielfeld diesen Fehler erkennen. Handball. * TV. 98— SG. St. Leon nach verbissenem Kampf 9:9 Der erwartete harte Kampf auf beiden Seiten, der über 400 Zuschauer angelockt hatte, blieb nicht aus. Er überschritt sogar zeitweise die Grenze des Erlaubten. Ueberraschend gingen die Einheimischen schon in den ersten Spiel- minuten durch Biegel in Führung. Aber es dauerte nicht lange da führte St. Leon 4:2, nachdem Staudter einen 2:1 Rückstand auf- geholt hatte. Ja die Gäste konnten sogar auf 7.3 davonziehen, bevor die 98er zwei Torè durch Biegel entgegensetzten, was den Pausenstand ergab(5:7). Die zweite Halbzeit war voller Dramatik. Treiber und Biegel auf der einen, sowie Götz⸗ mann jr. auf der anderen Seite lösten sich im Tore schießen ab. Blitzschnell wechselten die Situationen, aber keiner Mannschaft gelang der entscheidende Vorsprung. Biegel mußte das Feld verlassen, der Kampf schien verloren. Da gab ein 13 m, von Treiber sicher verwandelt, den Start zum Schlußangriff. Bei diesem gelang es Gehr K. aus halbrechter Position zum ge- rechten Unentschieden einzuschießen. So sah jede Mannschaft ihre Anstrengungen mit einem Punkt belohnt. Das hinderte aber einige Außenstehende nicht, dem Spiel einen weniger schönen Abschluß zu geben. Tv. 98, 2. Mannsch.— St. Leon 4:5 TV. 98, 3. Mannsch.— Tb. Jahn 4:6 TSV. Viernheim— Tb, 99 Seckenheim 7:5 Mit einigen Sorgen war die umgestellte Mannschaft des Tb. in den Kampf gegen den Tabellenführer TSV. Viernheim gegangen. Wer aber an einen leichten Sieg der derzeit sehr gut stehenden Mannschaft geglaubt hatte, Wurde bald eines Besseren belehrt. In guter Spiellaune spielte der Turnerbund ganz groß auf. An dem berühmten seidenen Faden hing der knappe Sieg der Viernheimer, denn bis 10 Minuten vor Schluß führte der Turnerbund mit einem Tor Vorsprung. Die Umstellung im Sturm machte sich bemérkbar, denn Winkler konnte auf schöne Vorlage von Heierling Th. vom Anspiel weg zum 1:0 einschiegßen. Nach Wiederanpfiff drängten die Viernheimer schwer, äber die Hintermannschaft hielt dicht; doch nach 10 Minuten Spielzeit gelang Viernheim das erste Tor, dem es auch gleich das 2. und 3. folgen ließ. Seckenheim konnte durch Heier ling nur noch einen Treffer aufholen. Mit diesem Resultat ging es in die Halbzeit. Nach Wiederanpfiff dominierte der Turner- bund und konnte durch Winkler und Embach auf 3:4 aufholen. Viernheim mit seinem schnellen und wurfstarken Sturm erspielte aber im Gegenzug das 4.4 und gleich darauf das 5.4. Nun kam Seckenbeim wieder auf und schoß durch Winkler den Ausgleich. Jetzt Wurde auf beiden Seiten mit dem größten Einsatz gekämpft, um den Sieg zu erringen. Jedoch blieb der Torerfolg auf beiden Seiten aus. Erst 5 Minuten vor Schluß erhöhte Viern- heim auf 6 bezw. 7.5. Bei diesem Stand pfiff der Schiri das schöne kampfbetonte Spiel ab. Die zweite. Mannschaft gewann ihr Spiel 5:6, die AH gegen den Seckenheimer Turnverein, 3. Mannschaft 6.4. Das Spiel der Schüler- mannschaft fiel aus. Treiber, Tv. 98, holt die Krone der Leicht- athletik nach Seckenheim. Am vergangenen Wochenende ging es auf dem MSG Platz um den höchsten Titel, den die Mannheimer Leichtathletik zu vergeben hat: Fünf- und Zehnkampfmeisterschaft. Der Sams- tag galt dem 5-Kampf. Lagen nach den ersten Uebungen die Favoriten Schulz, Handschush., Härtel, SV Schwetzingen und Treiber, Ty. 98 noch dicht beisammen, so ließ der Seckenheimer mit der ausgezeichneten Hochsprungleistung Von 1,75 m alle Mitbewerber weit hinter sich. Auch im Kugelstoßen überbot er seine bis- herigen Leistungen und stellte mit einer bad. Jahresbestleistung den Sieg im 5-Kampf sicher. 1. Treiber 3135 Pkt.(100 m: 11,6, Weit: 6,18, Kugel: 10,24, 400 m: 54,3, Hoch: 1,75). 2. Härtel, Schwetzingen 2836 Punkte. Auch in den schwie- rigeren Uebungen zeigte sich Treiber über- legen. Es waren besonders der Speerwurf und 1500 m Lauf, die keinem Gegner eine Chance boten. ihm den Sieg im Zehnkampf streitig zu machen. Damit ist Treiber Mannheims bester Leichtathlet. I. Treiber 5149 Punkte. Württ.-Bad. Sport-Toto vom 24./ 25. 9. SV Waldhof— 1860 München Stuttgarter Kickers— SpVgg. Fürth Baxvern München— VfR Mannheim FSV Frankfurt— VfB Stuttgart Jahn Regensburg— Offenbacher Kickers Schwaben Augsburg— Eintracht Frankfurt VfB Mühlburg— 1. FC Nürnberg Schweinfurt 05— BC Augsburg Rot-Weiß Essen— Horst Emscher Werder Bremen— Eimsbüttel VfR Pforzheim— Phönix Karlsruhe Sportfr. Stuttgart— Sportclub Stuttgart Eislingen— FV Zuffenhausen ASV Feudenheim— Germ. Brötzingen — 1 O SSO S S- d= d e e (110 Hürden: 19,8, Diskus: 24,95, Stabhoch: 2,60, Speer: 42,76, 1500 m: 4,50, 9). Tischtennis 1846 Mannheim— Tv. 98, 1. Mannsch. 4:5 Rheinau, 1. M.— IV. 98, 2. Mannsch. 9.0 Die Spiele der süddeutschen Oberliga VfB Mühlburg— 1. FC Nürnberg 2:1(0:J) 20 000 Mühlburger Zuschauer konnten dem früheren deutschen Meister bestätigen, daß er einen hervorragenden Fußball spielt. Wenn trotzdem der VfB Mühlburg mit 2:1(0:1) das bessere Ende für sich behielt, so war es Nürn- bergs nun schon sprichwörtliches Pech. Man kann schon sagen, der„Club“ setzte sich selbst k. o. Inmitten spielerischer Uberlegen- heit der Nürnberger ſiel die Entscheidung. Baumann gab ziemlich unnötig eine hohe Rückgabe aufs eigene Tor. Da Schaffer gerade außen war, passierte der Ball ungehindert die Torlinie und damit war es passiert Nur in der ersten halben Stunde bedrängten die Mühlburger den Club. Als Baumann einen Freistoßball von Gebhardt entschlossen ein- lenkte(34. Minute), schien die Wendung ge- kommen. Nürnberg dominierte in der Folge deutlich. Mitte der zweiten Halbzeit erzwang Kunkel aus einem Gedränge heraus unver- mutet den Ausgleich. Baumanns Eigentor in der 84. Minute war umso unverständlicher, als die Clubläuferreihe mit Ubelein I-Kenne- mann-Gebhardt souverän das Spielfeld be- herrschte. Bayern Megchen— VfR Mannheim 3:2(3:1 Die luder Bayern erfochten ihren ersten Sieg in einem schweren Spiel gegen den deut- schen Meister VfR Mannheim. In der ersten Halbzeit hatten die Bayern mehr vom Spiel und holten durch den Mittelstürmer Walter Schmid(2) und den Linksaußen Resch eine 3:1-Führung heraus, nachdem Löttke nach 14 Minuten die Mannheimer überraschend in Vorteil gebracht hatte. Nach der Pause drück- ten die Mannheimer stark aufs Tempo, ob- Wohl sie durch Verletzung ihres Brechers Löttke ziemlich benachteiligt waren. Islacker verwandelte auch einen 25-m- Freistoß zum 3:2. Aber dabei blieb es bis zum Schluß. SV Waldhof— 1860 München 3:4(2:3) Die Taktik der Münchner Löwen ging sicht- lich dahin, durch blitzschnelle Purchbrüche erzielte Erfolge zu verteidigen. Diese Metho- de ging eine zeitlang recht güt, aber im End- spurt waren die Waldhöfer glücklicher und verzeichneten einen torreichen 5:4-Sieg. Da weiß man wirklich nicht, soll man die Schug- freudigkeit der Stürmer loben, oder an der . Sattelfestigkeit der Abwehrreihen zweifeln. Die 8000 Zuschauer brauchten sich indessen über Mangel an Spannung nicht zu beklagen. Für Waldhof waren erfolgreich Herbold(9), Sifkling, Lipponer und Rendler, für 1860 Thanner, Brück, Fottner und nochmals Than- ner. Stuttgarter Kickers— Spielvereinigung Fürtk 1:1(1:0) Die mit großen Spielen verwöhnten Stutt- garter(30 000) waren begeistert von dem her- Vorragenden Spiel zwischen Kickers und dem neuen Stern am Himmel der süddeutschen Oberliga, der Spielvereinigung Fürth. Die Kleeblättler hielten das, was man sich ver- sprochen hatte und erzwangen ein beachtliches 1:1. In Stuttgart sind die Punkte nur schwer zu erkämpfen, zumal die Kickers-Elf jetzt in Stärkster Besetzung spielen kann. In der 41. Minute schoß Stehlik das Führungstor für Kickers und der verdiente Ausgleich war in der 67. Minute durch Brenzke fällig. Jahn Regensburg— Kickers Offenbach 4:0 (2:0) Die Offenbacher Kickers machten mit dem „Regensburger Strudel“ eine recht unange- nehme Bekanntschaft. Mit 4:0 geschlagen mußte der süddeutsche Meister abziehen. Ein schwacher Trost für die Gäste, daß sie zeit- Weilig im Feld herrlich kombinierten. Aber vor dem Tor fehlte es am entschlossenen Ein- satz. Da waren die Oberpfälzer aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Mit energischen Angriffen wurden die Offenbacher unter Druck gesetzt. Wenn der Torhüter Riecker nicht einen so guten Tag gehabt hätte, wäre die Niederlage womöglich noch höher aus- gefallen. Hubeny und Pesahl waren vor der Pause erfolgreich und in der zweiten Halb- zeit reihte der Mittelstürmer Hubeny noch Zwei weitere Treffer an. 25 000. Ergebnisse aus den süddern Landesligen Württemberg: FC Eislingen— FV Zuffenhausen 6.2 SpVgg. Feuerbach— Sg Untertürkheim 41 SF Stuttgart— Stuttgarter SC 4.1 VfR Aalen— VfL. Kirchheim 275 Um 46— Normannia Gmünd 275 Onion Röckingen— FV Neckargartach 4 ˙1 Ba den:. Hockenheim— Rohrbach 32 FC Pforzheim— Amicitia Viernheim. Friedrichsfeld— VfL Neckarau 2˙⁰ VIR Pforzheim— Phönix Karlsruhe 0˙1 Mosbach— Durlach 2·˙3 ASV Feudenbeim— Germania Brötzingen 4:0 7 Liedertafel 1907 Mannheim-Seckenheim . in unserem Vereinslokal„Zum mit Theater- Aufführung Gönner unseres Vereins herzlich Eintritt 1.— DM. Samstag, 1. Oktober, um 20 Uhr Kaiserhof“ Zuuter Aleud Wozu wir alle Mitglieder sowie Freunde und einladen. Nur Bestuhlung. Guatitatsware Zu binigsten Pressen! Schrankferge wäsche in sehweren Linonqualtaten Unserer werten Kundschaft zur Kenntnis, daß unsere Geschäftsräume am Donnerstag, 29. und Freitag, 30. Sept. 1949 Kopfkissen, 80/80 3 DM 3.988 Untere 0% d t dM 8.85 Oberbettuch, 160/250 22 ĩðͥVöũ den 180 Bettbezug, 130/180, mit Rnopfver schluß DM 14.75 Für angestaubte Ware aus unserem„SsUHO GA“, Stand alle Preise um 10% zurückgesetzt Blumendamast, 130 em breit, div. Dessins per Meter ab DM 4.70 Bettuchbiber, 80 em breit. per Meter DM 2.15 bleiben. um 10 Uhr. 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