Erscheint: Zit. samstags. Frei abgeholt 1.45, montags, mittwochs Haus 1.65, und im Verlag durch die Post 1.45 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden — Preisliste Nr. J) 50 50 78 Nr. 15 Montag, den 3. Oktober 1949 1./49. Jahrgang 50 50 2 V 8 9 1 9 A 1 t 0. t e 55 111 1175 1 6 55 bis 1885 Rumänien und Bulgarien haben als Privatdozent an der Münchner Universität. am Samstag ebenfalls ihren Freundschafts- 25 N Ali. El 88 UN b 2 Sr E In diesem Jahr berief ihn Kiel auf das Ex- und Beistandspakt mit Jugoslawien gekündigt. — traordinariat für theoretische Physik, bis er, Sie schlossen sich damit dem Schritt der 50 Diese Einstellung war zutiefst begründet in erst einunddreigigjährig, 1889 die Nachf 5 Sowjet-Union, Polens und Ungarns an. Die in g Sofla und Bukarest veröffentlichten Noten Zum Todestag Max Plancks (TP). Im September 1947 durcheilte die Welt- presse die Nachricht, daß Max Planck in- folge eines Sturzes das Bett hüten müsse. In regelmäßigen Abständen erschienen Meldun- gen über den Stand seines Befindens, die zeit- weise ernst klangen, dann aber zu berichten wußten, daß er kleine Gehversuche mache und sich auf dem Wege der Besserung be- finde. Bis es plötzlich a m 4. Oktober hieß: Max Planck ist gestorben. Das Echo in der Offentlichkeit wie die ehrenden Nach- ruke in den Zeitschriften aller naturwissen- schaftlichen Sparten bewiesen die Wahrheit . dessen, Was einer seiner berühmtesten Schü- ö ler, der Nobelpreisträger Werner Heisen- 9 per g, von ihm schrieb:„Mit ihm ist nicht 4 nur einer der bekanntesten deutschen Ge- lehrten, sondern einer der wirklich Großen unter den Männern der Wissenschaft von dieser Erde gegangen.“ Noch befindet sich die von ihm eingeleitete Entwicklung im Fluß und Jahrzehnte wird es 9 Währen, bis sie ausgeschöpft ist, aber schon . heute läßt sich sagen: Die Tat Plancks 188 bedeutet eine Revolution auf dem Ge- biet der Physik, die jeden Menschen auf dem Erdball berührt und die gesamte Kultur des 20. Jahrhunderts be- feln eisg. einflußt. Sie stellt den Abschluß der . Epoche des klassischen naturwissenschaftlichen ggon Weltbildes dar und bietet den Schlüssel zur ein. modernen Atomphysik. Wissenschaftliche Umwälzungen vollziehen inter sich in der Stille der Gelehrtenstube und des Laboratoriums; selbst die Fachkreise vermö- gen die Folgen einer Entdeckung nicht sofort zu überblicken, am Ende des 19. Jahrhunderts 2 glaubten die Physiker ihren Bereich soweit durchforscht, dag grundsätzlich neue Ergeb- nisse nicht mehr möglich seien. Als daher Planck, der ein begabter Musiker War, bei der Wahl des Berufes zwischen dem Studium der Musik und dem der Physik schwankte, riet ihm einer seiner Lehrer von letzterem ab. te In dieser Zeit debattierten die Physiker über das Verhältnis der Strahlungsart zur Tempe- ratur eines erhitzten Körpers, ein Problem, tel dem sich Planck vom Beginn seiner Laufbahn 8 an zuwandte. Die angestellten Versuche konnten mit Hilfe a der als klassisch bezeichneten Physik nicht befriedigend dargestellt werden. So entwik- kelte Planck während einer Diskussion auf e der Sitzung der Berliner Physikalischen Ge- sellschaft am 19. Oktober 1900 Gedanken, die N der bisherigen Anschauung völlig widerspra- 1811 chen. In angestrengter Arbeit bemühte er sich 3 um die Lösung des Problems und bereits am 5 14. Dezember 1900 konnte er seine Theorie des Wirkungsquantums in der gleichen Gesell- ö schaft vortragen. Bis dahin waren die Physiker von der An- 1 5 nahme ausgegangen, daß die Wärme- und Lichtstrahlung kontinuierlich vor sich gehe, N d. h. daß das Licht ein geschlossenes Band darstelle und seiner Quelle entfließe, wie etwa 1 ein Wasserstrahl der Leitungsröhre. Demgegen- Ser über erklärte Planck, daß die ausstrahlende ken. Wärme und der Lichtstrom kein zusammen- 5 83. hängendes Energieband seien, sondern aus — kleinen, meßbaren Teilchen bestünden, aus 5 ö Energiequanten, die er als Wirkungs- l b quantum bezeichnete. Damit war der auf 1 Aristoteles zurückgehende Satz, daß die Na- re) tur keine Sprünge mache, und auf dem das nika bisherige physikalische Weltbild beruhte, um- 16 gestürzt. 1 Wenige Entdeckungen haben so fruchtbar N gewirkt wie diese. Fast alle Psysiker, die seit- 7 her der Welt immer neue Erfindungen und Entdeckungen schenkten, sind von Planck be- erd, einflußt worden, Seine Gedanken wurden 1905 1 von dem mit ihm befreundeten theoretischen 1 Physiker Albert Einstein auf ein anderes 6 20 Gebiet angewandt: er errichtete das Gebäude der Relativitätstheorie. Der Däne Niels Bohr kam 1913 zu den Gesetzen des Aufbaus der Atome und erschloß die Welt e 7 der Atomphysik, deren Ausmaß wir noch — nicht zu überblicken vermögen. Wenn heute vor allem das Damoklesschwert der Atom- bombe sichtbar ist, so darf man nicht verges- 5 den, daß die größten Anstrengungen gemacht wersen, um die entbundenen Atomkräfte N friedlichen Zwecken dienstbar zu machen. 24 Planck, der zu Beginn des Krieges nach der g Möglichkeit der Atombombe gefragt 5 wurde, glaubte zwar, daß sie geschaffen wer- g den könne, erklärte aber, daß ihm seine ethi- . sche- Haltung verbiete, sich damit zu befassen. seinem religiösen Wesen, das aus seiner For- schung immer neue Kräfte zog und dem er Während seiner letzten Lebensjahre in man- chen Vorträgen über das Verhältnis der Na- tur wissenschaft zur Religion Ausdruck gab. Er hatte die mechanistische und materialisti- Anschauung, zu der das Newtonsche System erstarrt war, überwunden, und als er 1937 das Präsidium der Kaiser- Wilhelm-Ge- sellschaft an seinen Schüler, den Nobelpreis- träger Otto Hahn abgab, erklärte er in einem Vortrag:„Der Sinn der Arbeit ist der stetig fortgesetzte, nie erlahmende Kampf gegen Skeptizismus und Dogmatismus, gegen Unglauben und Aberglauben, den Religion und Natur wissenschaft gemeinsam führen. Das richtungweisende Losungswort in diesem Kampf lautet von jeher und in alle Zukunft: Hin zu Gott!“ An anderer Stelle bekannte er: „Die Natur wissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, die Re- ligion aber braucht er zum Han- deln.“ Zwischen den Polen des Erkennens und des Handelns bewegte sich das Leben dieser ein- zigartigen Persönlichkeit. Max Planck wurde am 23. April 1858 in Kiel geboren, wo sein Vater den rechtswissenschaftlichen Lehrstuhl innehatte. Sein Onkel Gottlieb Planck war der Schöpfer des deutschen Bürgerlichen Ge- setzbuches, sein Großvater kam aus Schwaben als Theologieprofessor nach Göttingen. Von Kiel zog Max Planck bereits 1867 nach Mün- chen, an dessen Universität sein Vater beru- fen wurde. Hier verlebte der Sohn seine Jugendjahre und empfing tiefe Eindrücke, die für ihn kennzeichnend blieben: Er war den Künsten, besonders der Musik, aufgeschlos- sen und er bestieg noch mit 80 Jahren Berge von 3000 Meter Höhe. 1879 promovierte er, ein Jahr später habilitierte er sich mit einer Rutfrustung in Moskau sorgt für Hilfstruppen— Rumänien ruft seine Jahrgänge unter Waffen Im Zusammenhang mit der Kündigung des sowWaetisch- jugoslawischen Freundschaftspaktes durch Moskau ist der nachstehende Bericht sche des TP-Südostkorrespondenten H. S. von be- sonders aktueller Bedeutung. Bis zum Ausbruch des Konfliktes zwischen dem Rominform und Tito, also bis vor rund einem Jahr, stützte sich Stalin im Balkan- raum in erster Linie auf die jugoslawi- sche Armee, die sich— als zuverlässiges Instrument des Kremls gedacht— dank der sowjetischen Hilfe zur zweitstärksten Furo- Pas entwickelte und heute eine Stärke von Stwa 650 000 Mann aufweist. Demgegenüber besaßen die Armeen der übrigen südosteuro- päischen Staaten bisher einen bloß symboli- schen Wert; ihre Aufgabe beschränkte sich darauf, die neue innere Ordnung in den eige- nen Ländern zu sichern. Es leuchtet ein, daß die Sowjetunion seit dem offenen Bruch Belgrads mit Moskau um- 30 mehr darauf bedacht sein muß, das Va- ruum, welches sich infolge des Ausfalls der jugoslawischen Streitkräfte für sie ergibt, durch andere Hilfstruppen auszufüllen. Zu diesem Zweck beginnt Moskau die bisher mehr oder weniger symbolischen Armeen der kominformtreuen Satellitenstaaten in opera- tionsfähige umzuwandeln und in die eigene Kriegsmaschine einzubauen. Die Maßnahmen, die z. B. in Rumänien getroffen werden, las- sen an den bestehenden Absichten keinen Zweifel mehr aufkommen. Die rumänische Nationalversammlung hat für das letzte Semester des Fiskaljahres 1949 50 auhberordentliche Kredite genehmigt, die eine Verdoppelung der militärischen Ausga- ben im laufenden Jahr vorsehen. Die Regie- rung errichtet neue Schulen zur Ausbildung von Offizieren und Unterofflzieren. Die im Zuge der„Demokratisierung“ der Armee in den letzten drei Jahren entlassenen Offiziere und Unteroffiziere wurden vor kurzem wieder einberufen. Diese Maßnahmen sprechen eine nicht miß- zuverstehende Sprache. Der Einberufung des Jahrganges 1948(rund 80 000 Mann) im Herbst 1948 folgte die des Jahrganges 1949 bereits im letzten Frühjahr; und schon heute wird die gleichzeitige Einberufung der beiden fol- genden Jahrgänge— 1950 und 1951— noch für diesen Herbst vorbereitet. Die militärische Dienstpflicht beträgt in Ru- mänien zwei Jahre. Wenn in diesem Herbst also tatsächlich auch die Jahrgänge 1950 und 1951 eingezogen werden, dann wird die Volks- republik im kommenden Frühjahr— abge- sehen von den 90 000 Mann in den Einheiten ihrer„Miliz“— 320 000 ausgebildete Soldaten unter Waffen haben. Kirchhoffs in Berlin antrat. Bis zu Emeritierung 1927 blieb er der Berliner versität treu und leitete zugleich das da neugegründete Institut für theoretische EFhy Alle Ehren, die ein Wissenschaftler erwe ben kann, wurden ihm im Laufe eines langen Lebens zuteil, allerdings nicht ohne unend- liche Mühe und Arbeit Die höchste Ehrung errang er 1919 mit der Verlcihung des Nobelpreises. Welches Ansehen er in der Weltöffentlichkeit genoß, zeigt die Tatsache, daß Planck als erster Deut- scher 1946 aus dem damals noch völlig isolier- ten Deutschland ins Ausland geladen wurde: Er nahm als Gast der britischen Royal Society an der Feier des 300. Geburtstages Newtons teil. In beschränktesten Verhältnissen mußte der große Gelehrte in Göttingen seinen Lebens- abend verbringen. Auch an ihm war die Not der Zeit nicht vorübergegangen. Einen Sohn verlor er im ersten Weltkrieg, zwei Töchter starben kurz nach der Hochzeit, der älteste Sohn wurde im Zusammenhang mit dem 20. Juli gehängt. Die Luftangriffe verwandelten sein Haus im Berliner Grunewald in einen Trümmerhaufen; erst nach einem langen Fluchtweg fand er ein neues Heim bei Ver- wandten in Göttingen. So rundet sich das Bild einer großen Per- Sönlichkeit, über die der bedeutende Ge- schichtsschreiber der Natur wissenschaften, Bernhard Bavin k, das Urteil fällt:„Sein Name wird, solange diese irdische Welt ihren alten schiefen Gang noch weiter geht und solange Menschen noch ihren letzten Gründen auf die Spur zu kommen suchen, genannt werden, denn wenn nicht das Letzte, so sind doch vermutlich das Vorletzte der Natur die nach ihm benannten Planckschen Wirkungs- quanten.“ Sudost-Furona Der Friedensvertrag billigt Rumä- nien folgende Streitkräfte zu: 120 000 Mann an Landtruppen, 5000 Mann für die Luftab- Wehr, 5000 Mann für die Kriegsmarine und 8000 Mann für die Luftwaffe. Bedenkt man, daß der Stand der rumänischen Truppen im August 1948 nur rund 25% dieser im Frie- densvertrag vorgesehenen Höchststärke be- trug, dann erkennt man den beschleunigten Rhytmus der begonnenen Remilitarisierung. Die Ausrüstung der rumänischen Armee be- steht zu etwa 70 v. H. aus so Wjetrussi- s ehem Material. Der Rest ist einheimischer Herkunft, oder es handelt sich um alte Be- stände. Die Kriegsindustrie des Landes, die nach der Kapitulation vernachlässigt wurde, wird immer offensichtlicher für eine beschleu- nigte Produktion iristand gesetzt. Mit einer ähnlichen Entwicklung wie in Ru- mänien muß auf Grund verschiedener An- zeichen sowohl in Ungarn wie auch in Bulgarien gerechnet werden, so daß der Ausfall der jugoslawischen Hilfstruppen für die Sowjetunion durch die der übrigen südost- europaischen Staaten schon in kurzer Zeit Vollauf wettgemacht sein dürfte. Auch Rumänien und Bulgarien kündigten Freundschafts- und Beistandspakt Belgrad(TP). Marschall Tito hat die Kündigung des sowzetisch- jugoslawischen Bei- ztands-Paktes durch Moskau und die Truppen- bewegungen in Richtung auf die jugoslawische Grenze am Samstag mit einer großen Demon- stration seiner Streitkräfte beantwortet. Zum Abschluß der seit 14 Tagen stattfindenden Manöver nahm der Marschall den Vorbei- marsch von Infanterie, Artillerie, motorisier- ten Einheiten und Panzern ab, während gleichzeitig Verbände von Schnellbombern das Paradefeld überflogen. Die politische Bedeutung dieser Pa- rade ging am deutlichsten aus den Inschriften hervor, die auf den meisten Armeefahrzeugen angebracht waren. Einige davon lauteten: „Der Budapester Prozeß zielte auf Belgrad und traf Moskau!“—„Nieder mit den Ver- leumdungen!“—„Wir werden die Grenzen Unseres sozialistischen Vaterlandes vor allen Angriffen schützen!“ Nach der Parade erklärte das Mitglied des serbischen Politbüros Wesslinoff:„Un- sere Armee ist eine revolutionäre Armee, die ihre Pflicht gegenüber ihrer sozialistischen Heimat erfüllen wird, ganz gleichgültig, Wer es Wagt, Freiheit und Unabhängigkeit des jugoslawischen Volkes zu bedrohen. Der so- zlalistische Wiederaufbau Jugoslawiens wird weder von der Wirtschaftsblockade der Ko- minform, noch von den eingeschmuggelten Spionen und Feinden des jugoslawischen Re- gimes verhindert werden.“ geben ungefähr die gleichen Gründe für die- sen Schritt an wie Rußland. In der rumänischen Note wird Jugoslawien beschuldigt, Anschläge gegen das Kominform vorzubereiten. Die bulgarische Note behaup- tet, Jugoslawien beabsichtige, sich den bul- garischen Teil von Mazedonien einzuver- leiben und Bulgarien selbst zu unterwerfen, um den Balkan in eine Kolonie der Imperia- listen und einen Stützpunkt für seine An- griffspläne gegen das Kominform zu verwan- deln. Nur zwei osteuropäische Länder haben bis- her ihre Verträge mit Jugoslawien nicht auf- gehoben, die Tschechoslowakei und Albanien. Aber in der Presse beider Län- der wird der Schritt des Kominform begrüßt und Marschall Tito weiter heftig angegriffen. „Kampagne für den Frieden“ Kundgebungen auf Befehl Moskaus London(TP). In vielen Ländern veran- stalteten die Kommunisten am Sonntag auf Veranlassung Moskaus Kundgebungen, um ihrem„Wunsch nach Frieden“ Ausdruck zu geben. In der Presse der Kominformstaa- ten wird die Sowjetunion als der bedeutendste Vorkämpfer des Friedens gepriesen, und in der Sowjetunion selbst riefen die Redner auf Massenversammlungen zu einer„Kampagne für den Frieden“ auf. In der russisch- besetzten Zone Deutschlands wurde der„Tag des Friedens“ zu Demonstra- tionen für die Errichtung einer ostdeutschen Regierung gemacht. Um den Deutschen aus der britischen Zone die Teilnahme an diesem „Friedenstag“ zu ermöglichen, war die Grenze zwischen der britischen Zone und der Ostzone zum zweitenmal innerhalb weniger Wochen geöffnet. Wie beim letztenmal strömten viele tausende Bewohner der Ostzone in die briti- sche Zone, um Waren zu kaufen, die in der Ostzone nicht erhältlich sind, oder um Ver- wandte zu besuchen. a In London wird in diesem Zusammen- hang erklärt, wenn die Regierung der Sowiet- union tatsächlich dem Wettrüsten mit der Atomwaffe und anderen Waffen ein Ende machen wolle, so brauche sie nur einem wirk- samen System der Kontrolle und der Uber- wachung zustimmen. Wenn die Sowietunion ferner den Nervenkrieg mit dem Westen zu beenden wünsche, so müsse sie vor allem die Verpflichtungen, die sie in der Berliner Frage übernommen habe, einhalten und die Kam- pagne gegen Jugoslawien einstellen. Sforza beschuldigt Moskau Um das Schicksal der italienischen Kolonien Washington(TP). Der italienische Außenminister Graf Sforza verurteilte vor dem Politischen Ausschuß der UN-Vollver- sammlung die Politik der russischen Regie- rung. Er beschuldigte die Sowjetunion, sie habe die Aufnahme Italiens in die UN ver- hindert. In seinen weiteren Ausführungen be- faßte sich der Außenminister mit dem Schick- sal der ehemaligen italienischen Kolonien und setzte sich dafür ein, daß diese so bald wie möglich selbständige Staaten werden. Das Somaliland müsse vorläufig unter italie- nischer Treuhänderschaft bleiben. Wahlen in England? London(TP). In politischen Kreisen Großbritanniens wird mit der Möglichkeit neuer allgemeiner Wahlen gerechnet. Als ein Zeichen dafür sieht man die Veröffentlichung der Wahlordnung durch das Informations- büro der Regierung an. Peseta nicht abgewertet Madrid(TP). Die spanische Regierung be- schloß am Samstag, die Peseta im Verhältnis zum Dollar nicht abzuwerten. Dadurch wird sich der Kurs der Peseta im Verhältnis zu den abgewerteten Währungen ändern, Der neue Wechselkurs des Pfundes ist 30.66 Pesetas; bisher waren es 44.13. Für Importe, Exporte und für den Reiseverkehr werden von der spanischen Regierung Vorzugskurse festge- setzt. Einzelheiten hierüber wurden bisher noch nicht veröffentlicht. De Gaulle will Verantwortung Auflösung der Nationalversammlung gefordert Par Is(TP). General de Gaulle forderte am Sonntag in Paris, daß die französische Nationalversammlung aufgelöst werde, Der General sagte, die Sammlungsbewegung sei bereit, die Verantwortung für das Schicksal Frankreichs zu übernehmen und versicherte, seine Partei werde sich an die demokratischen Spielregeln halten. Es könne aber der Fall eintreten, daß bei der angespannten Weltlage eine Katastrophe hereinbräche und diejenigen hinwegfege, die vorgäben, den Staat zu len- ken. Wir haben das schon einmal erlebt“ sagte der General wörtlich,„und es ist 1 lich, daß sich dieser Fall wiederholt.“ Ein Häus-chen für Heuss So wohnt der Bundespräsident V. W. Bonn Wo der Bundespräsident Professor Theodor Heuß einmal endgültig sein Domizil auf- schlagen wird, steht noch nicht fest. Der Aus- Zang des Städtewettkampfes Bonn— Frank- kurt ist noch nicht entschieden. Zwar hat der höchste Eeamte der jungen deutschen Bun- desrepublik am vergangenen Sonntag bei der Bundesfeier der deutschen Jugend im Bonner Stadion humorvoll den„Theodor vom Fuß- balltor“ in den„vom Bundestor“ umgewan- delt, doch hat er mit diesem Torhüterposten noch keine Entscheidung darüber übernom- men, wohin die Bundesregierung ihren end- gültigen vorläufigen Sitz legen wird Vorerst hat man Präsident Heuß gewisser- maßen— und auch tatsächlich— provisorisch auf Viktorshöhe bei Bad Godesberg ein- quartiert. Denn mehr als ein Quartier mit Allen seinen vorübergehenden Begleiterschei- nungen ist diese Unterkunft nicht. Blaue Schilder, weiß beschriftet, weisen— an der historischen„Lindenwirtin, der jungen.“ Vorbei— zu der bescheiden geräumigen Villa, die bis jetzt Erholungsheim für Eisenbahner War und in kurzer Frist für ihren jetzigen Verwendungszweck so hergerichtet wurde, daß sie jederzeit wieder in ein Erholungs- heim zurückverwandelt werden kann. Ein weit offenes Tor läßt den Besucher ohne viel Formalitäten ein.„Vor dem Gitter soll niemand stehen und sich sagen, daß er hier unerwünscht sei.“ Mit dieser Anweisung des Bundespräsidenten muß sich der für des- sen Sicherheit verantwortliche Beamte abfin- den, der nun aus eigener Verantwortung ent- scheiden muß, wo störende Zudringlichkeit höflich abzuwehren oder wesentlich erschei- nender Besuch zuzulassen ist. Schließlich hat Prof. Heuß, der sich„nicht hermetisch ab- schließen“ will, ein gerüttelt Maß an Arbeit zu erledigen, so daß sein Tag streng eingeteilt ist. Professor Heuß bewohnt mit seiner Frau vier einfache Zimmer in der Villa, die sich einst ein Professor der Medizin in die Land- schaft hinein komponieren lieg und deren Park er mit Edeltannen und exotischen Bäu- men aus seinen südamerikanischen Besitzun- gen verschönte. Von der Terrasse hat man einen herrlichen Blick auf die Rheinlandschaft Und das Siebengebirge. Im Haus selbst keiner- lei Prunk oder Luxus, aber überall Blumen, die der sparsame neue Hausherr nicht außer- halb kaufen läßt, sondern aus der eigenen kleinen Gärtnerei bezieht. Es gibt bei Heußens weder Zofen noch Kammerdiener. Man hat das Personal des Eisenbahner-Erholungsheims einfach über- nommen und kann es wieder dorthin zurück- geben, wenn Professor Heuß noch einmal um- ziehen sollte. Aus der bisherigen Umgebung des Präsidenten wird der Chauffeur Meier Weiter beschäftigt, und die alte Köchin aus dem Stuttgarter Haushalt soll bald nachge- holt werden, Vorerst kocht der früher bei der Mitropa tätig gewesene Koch des Erholungs- heims, aber ein Butler(eine Art Hausbof- meister) und ein Diener werden wohl später doch noch eingestellt werden müssen. Eine„Leibwache“, von der gelegentlich ge- sprochen wurde, besteht nicht. 30 Polizeibe- amte der nordrhein- westfälischen Landespoli- zei in ihren dunkelblauen Uniformen(ohne jegliche Sonderabzeichen) versehen einen un- auffälligen Streifendienst, und sechs Mann Auf Krafträdern begleiten den Wagen des Präsidenten; mehr als Verkehrsregler denn Als„Schutz“-RKommando. Man hat nach Mög- lichkeit unverheiratete Leute ausgewählt, um die Trennungsentschädigung zu sparen. So macht das Ganze auf der Viktorshöhe bei Godesberg einen mehr privaten als staats- männisch- repräsentativen Eindruck. Man ver- läßt den Präsidentensitz in dem Bewußtsein, daß an der obersten Stelle des neugebildeten Staates wahrhafte— und dazu noch feingei- stige— Menschen stehen, die in Trom- melwirbel und Präsentiergriff nicht das De- korum sehen, das unserer Lage gemäß wäre. a VOM TAGE Die Flucht in die Erde „Maulwurfstaktik“ gegen Atombomben Im Zusammenhang mit der Erklärung von Präsident Truman, daß eine Atom-Explo- sion auf sowꝛjetrussischem Territorium regi- striert worden sei, ist in den USA die Depatte über den Schutz von lebenswichtigen Industrie- anlagen erneut aufgelebt. Die Vorschläge, die dabei gemacht werden, bewegen sich in zwei Richtungen: einmal wird vorgeschlagen, die verteidigungswichtigen Industrieanlagen so zu dezentralis ieren, daß Atombomben Würfe immer nur einen Teil der Werke zu stören vermögen, zum anderen wird die sogenannte„Maulwurfstaktik“ empfohlen, das heißt, Dezentralisation bei gleichzeitiger An- lage unterirdischer Werke. Bekanntlich hat Deutschland am Schlusse des Krieges, als die alliierten Bombenangriffe immer mehr deutsche Industrieanlagen zer- störten, die Maulwurfstaktik ebenfalls anzu- Wenden versucht. Bis Kriegsende wurden et- wa 150 unterirdische Werke gebaut. Die wich- tigsten Mulwurfsfabriken lagen im Harz, Wo in großen, 10 Meter breiten und zum Teil 25 Meter hoben Tunnels V-2-Geschosse her- gestellt wurden. Diese unterirdischen Werke konnten durch Bombenwürfe nicht oder nur sehr wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Die amerikanischen Truppen haben sich diese unterirdischen Fabriken sehr eingehend angesehen. Eine Arbeitsgemeinschaft unter Führung des New-Vorker Ingenieurs Pa- nero hat sogar ausführliche Gutachten über die Maulwurfsfabriken ausgearbeitet. Dieser Bericht hat in Fachkreisen gute Aufnahme gefunden, haben doch nicht nur die deutschen Erfahrungen gezeigt, daß es keinen besseren Schutz gegen Bomben gibt als eine gewach- sene Erd- oder Felsschicht. Auch bei den Atombombenwürfen auf Hiroshima und Nagasaki hat es sich erwiesen, daß tiefe Stollen selbst gegen die Atombombe zu schüt- zen vermögen. Bei Untersuchungen, die über die Frage entscheiden sollten, ob Dezentralisation oder Maulwurfstaktik billiger sei, wurde festge- stellt, daß bei sehr wichtigen Werken die Maulwurfstaktik auf die Dauer gesehen we- sentlich billiger ist. Dezentralisierte Werke können immer noch durch gewöhnliche Spreng- bomben vernichtet werden, falls die Werke nicht durch gewaltige Betonklötze geschützt werden. Und dieser Schutz kostet ebenfalls sehr viel Geld. Schon vor einiger Zeit haben amerikanische Wissenschaftler damit begonnen, die großen TTropfsteinhöhlen zu durchforschen, deren es in den USA weit über tausend gibt und die so groß sein sollen, daß im Notfall ein großer Teil der Bevölkerung unter der Erde verschwinden könnte. Die Gänge ziehen sich in der Tat oft viele Kilometer weit unter der Erde hin. Sie könnten also im Ernstfall sowohl Fabriken als auch große Menschen- massen aufnehmen. Werden die Eingänge mit dicken Bleitüren versehen, dann vermag auch die Radioaktivität nichts auszurichten. Nebenher laufen drüben auch noch Versuche, Häuser zu bauen, die vor radioaktiven Strah- len schützen. Die meisten Experten für den Atomkrieg sind jedoch der Auffass dag nur tiefe und nach den Erkenntni modernsten Atomforschung ausgebaute und ausgestattete Höhlen einen wirksamen Schutz gegen Atombomben gewähren können. RD) Die Flagge der Chinesischen Velksrepublik Peking(TP). Nach der Ausrufung der Chinesischen Volksrepublik, zu deren Präsidenten, wie bereits Kurz berichtet, der Führer der chinesischen Kommunisten, Maotse-Tung gewählt wurde, ist auf dem Kaiserpalast in Peking die Flagge des neuen Staates gehißgt worden. Sie zeigt auf rotem Grund fünf gelbe Sterne. Die ausländischen Regierungen wurden davon unterrichtet, daß die neue kommunistische Regierung die Auf- nahme diplomatischer Beziehungen mit dem gesamten Ausland wünsche. Zum Ministerprä- sidenten und Außenminister wurde General Tschu-en-La i ernannt. ee eee eee eee Paris schlägt europäische Wirtschafts- Konferenz vor Französische Regierung beschloß Preissenkungen Paris(TP). Die französische Regierung hat Vorgeschlagen, so bald wie möglich eine europäische Wirtschaftskonfe- renz einzuberufen, auf der in erster Linie über die wirtschaftliche Stabilisierung der europäischen Länder beraten werden soll. Als Tagungsort ist Paris vorgesehen. Wie ver- lautet, sind über das Verfahren zur Einbe- rufung der Konferenz noch keine Beschlüsse gefaßt worden. Ein Vertreter der französi- schen Regierung erklärte, die Konferenz werde Wahrscheinlich im Rahmen bestehender Or- ganisationen, etwa der Organisation für die Wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas, statt- finden können. Der Pariser Korrespondent der„Sun day Times“ weist in diesem Zusammenhang hin, daß für den 11. Oktober bereits eine Zu- sammenkunft der Finanzminister von Frank- reich, Italien und den Beneluxstaaten in Paris angesetzt sei, auf der die Frage der Konver- tierbarkeit der Währungen dieser Länder be- sprochen werden soll. * Die französische Regierung hat sich am Samstagabend über die Preis- und Lohnforde- rungen der Sozialisten geeinigt. Wie unser Pariser Berichterstatter bestätigt, wurde durch diese Einigung eine politische Krise verhütet, die eine zeitlang unabwendbar zu sein schien. Die Regierung beschloß Preissenkungen für bestimmte Waren, darunter für Kohle, Butter. Mehl, Textilwaren und andere Industriepro- dukte. Ferner wurde beschlossen, die Kontroll- bestimmungen über die Vorräte und die Ge- winne der kaufmännischen Unternehmungen zu verschärfen. Auch werden kollektive Lohn- Verhandlungen wieder gestattet sein. Die fran- zösische Regierung beabsichtigt jedoch, außer im Fall von Arbeitern der niedrigen Lohn- stufen weiter auf Fixierung der Löhne zu bestehen. Der Staatssekretär im französischen Außen- ministerium, Alexandre Paro d i, erklärte im Zusammenhang mit der DM-Abwertung, Frankreich werde von den USA in der Frage des deutschen Kohlenexportpreises unterstützt Werden. Stahlarbeiter-Streik dauert an e Fortschritte bei Atombesprechungen Nashington(TP). Der stellvertretende kanische Außenminister James Webb über den ichtete Präsident Truman S der Atomverhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Ka- nada. Wie verlautet, sind bei diesen Bespre- chungen keine Fortschritte erzielt worden. Ein von der USA-Regierung eingesetzter Schlichter gab bekannt, daß es bis jetzt nicht gelungen ist, den nun zwei Tage dauernden Stahlstreik beizulegen. Die Stahlarbeiter fordern Altersrenten und Lohnerhöhung. Von dem Streik sind 95% der Stahlproduktion be- troffen. Die kanadische Stahlarbeitergewerkschaft hat beschlossen, die streikenden amerikani- schen Stahlarbeiter zu unterstützen. Dr. Maier über Kirche und Staat Nordheim(Tp). Der Ministerprasident von Württemberg- Baden, Dr. Reinhold Maier, sprach am Sonntag bei der Einweihung der neuen Firche in Nordheim im Kreise Heil- bronn. Dr. Maier, der sich vor allem Hiit dem Verhältnis zwischen Staat und Kirche be- kaßte, erklärte u. a.: Das Problem der Kirch- chen und weltlichen Gewalt hat schon viel Kopfzerbrechen verursacht. Die weltliche Macht hat bei Erfüllung ihrer Aufgabe kei- nen besseren Bundesgenossen als die Kirche. Es liegt in der Natur des Menschen, daß er zuerst an sich selbst denkt und immer wieder mit den Schranken, die der Staat im Allge- meininteresse aufrichtet, in Konflikt Serät. Rein noch so fein ausgeklügeltes PhHilosophi- sches System kann einem Staat dieselben Praktischen Dienste leisten, wie die einfache, 3 christliche Grundlehre der Nächsten- 188 erregten Zwischenrufen, Tumulten und Um den Kohlenpreis Verhandlungen werden heute fortgesetzt Bonn(ITP). Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Hohen Kommis- sion über den Kohlepreis werden am Montag n Bad Godesberg wieder aufgenommen. Die Hohe Kommission hat für diesen Zweck zwei Kusschüsse gebildet. Die Bundesregierung ist zufgefordert worden, deutsche Fachleute in diese Ausschüsse zu entsenden. Sie soll inner- halb von sieben Tagen Maßnahmen treffen, urch die verhindert wird, daß dem Ausland urch die Abwertung des Außenhandelskurses ler DM Nachteile erwachsen. Lukaschek über seine Aufgabe Konferenz über Flüchtlingsproblem Bonn(TP). Der Flüchtlingsminister der Bundesregierung, Dr. Lukas ehe k, äußerte sich in einem Interwiev über die Aufgabe seines Ministeriums. Er sagte, er werde sich in erster Linie für die Eingliederung der Hei- matvertriebenen in ihre neue Umgebung ein- setzen. Darüberhinaus werde er die Forde- rung der Flüchtlinge, in ihre alte Heimat zu- rückzukehren, unterstützen. Er werde in sei- nem Ministerium grundsätzlich keine Unter- schiede zwischen Flüchtlingen, Heimatvertriebe- nen und Umsiedlern machen. Es sei natürlich möglich, daß die Ansprüche der einzelnen Gruppen gestaffelt werden. Vertreter des Weltkirchenrates, der ameri- kanischen Hohen Kommission und der Bun- desregierung befaßten sich auf einer Konfe- renz in Frankfurt mit dem Flüchtlingsproblem. Die ausländischen Konferenzteilnehmer ver- sicherten, sie würden sich so bald wie möglich für die deutschen Forderungen einsetzen. Den Vertretern der Bundesregierung wurde emp- fohlen, Pläne zur Freigabe von Geldern aus dem Gegenwertfonds des Marshallplanes zu unterbreiten. Auf der Konferenz wurde außer- dem die Möglichkeit zur Auswanderung be- sprochen. Stürmische Heimkehrer-RKundgebung München(TP). Ehemalige Kriegsge-⸗ fangene aus Bayern hielten im Münchner Zir- kus Krone eine Kundgebung ab. In einer Resolution wurde die gesetzliche Anerkennung der in der Kriegsgefangenenschaft geleisteten Reparationsarbeiten gefordert. Außerdem soll durch Verabschiedung eines Heimkehererge- setzes den ehemaligen Kriegsgefangenen das Recht auf Arbeit gesichert werden. Der bayrische Justizminister Dr. Müller, der auf der Kundgebung sprach, wurde mebr- lach von den Versammlungsteilnehmern un- terbrochen, als er erklärte, er habe sich in Karlshorst persönlich bei den Russen für die Entlassung der Kriegsgefangenen eingesetzt und dabei seine Ehre aufs Spiel gesetzt. Zahl- reiche Teinehmer verließen demonstrativ die Versammlung, als Dr. Müller erklärte, man könne von den Siegermächten nur durch einen Appell an die Vernunft Gerechtigkeit erwar- ten. Während seiner Rede kam es laufend zu tu Multartigen Szenen, Bisweilen schien es, als ob der Justizminister zum Abtreten gezwun- gen würde. Er setzte sich jedoch schlieglich S IIS Zw nrufe dul und ftem Beifall verabschiedet. Ein ertreter der kommunistischen Partei, der anschließend sprechen wollte, wurde nieder- geschrien, sodaß er nicht zu Wort kommen Konnte. Bundesminister Niklas zum Erntedankfest. In einer Rundfunkansprache zum Erntedank test erklärte Bundesminister Dr. Niklas, sein Ministerium habe sich das Ziel gesetzt, die deutsche Landwirtschaft auch im freien Wett⸗ bewerb mit der Welt gesund zu erhalten, Da- bei müßten aber auch die Bauernverbände und jeder einzelne Bauer mithelfen. Die Gattin des amerikanischen Hohen Kom- missars MecCloy hat den Fhrenvorsitz der deutschen Abteilung des Jugend-Aufbau-Wer⸗ WUrde kes übernommen. Es wurde beschlossen, daß diesem Jahr mit Jugendlichen aus 21 Ländern bei internatio- deutschè Kinder sich in nalen Weihnachtsfeiern treffen sollen. vlhre ſchönſte Stunde Die Kriegserinnerungen Churchills II. Bd. War Memoirs, Vol. II: Their Finest Hour. Houghton Mifflin Co., New Lork 1949: Cassell Gassell& Co,, London, 1949, Am 27. Juni 1949 konnte der Verlag Cassell, Cassell und Co. in London den zweiten Band (Von fünf, die geplant sind) von Winston Chur- chills Kriegserinnerungen auf den englischen Büchermarkt werfen, und Verlag und Autor dürfen einer breiten und interessierten Kau- ferschaft sicher sein. Das Buch ist in Amerika schon in diesem Frühjahr herausgekommen Winston Churchill zeigte damit, daß er auch ein guter Geschäftsmann sein kann— und die amerikanische Wochenschrift„Life“ hat vor einigen Monaten bereits breite Auszüge aus dem Werk gebracht, die den ersten gewalti- gen Eindruck vermittelten. Nun, da die eng- lische Ausgabe vorliegt— die deutsche Uber- setzung aus der Schweiz ist erst angekün- digt— wird der Leserkreis sich beträchtlich vergröhern; ist doch dies der Bericht über eines der entscheidenden Jahre des letzten Kriegs von einem der führenden Männer Europas von damals und heute. Jeder Engländer, der den Titel des Buches liest, weiß, worum er sich handelt und ist nicht erstaunt über ihn, wenn auch„Ihre schönste Stunde“! nach allem anderen klingt als nach dem Ausspruch, der unsichtbar über deni ganzen Werk geschrieben steht und den der Verfasser in schwerer und historischer Stundle seinen Landsleuten gegeben hat:„Blut, harte Arbeit, Tränen und Schweig“. Im we- sentlichen behandelt dieser zweite Band die Geschichte Englands im Jahre 1940— vom Monat Mai ab. In den Augen der Engländer ist es das entscheidende Jahr des Kriegs ge- wesen. Das Motto des Buches klingt wie ein schwe- rer Vorwurf und wie ein stokzeer Gesang:„Wie das britische Volk allein die Festung hielt, bis diejenigen, die bisher halbblind gewesen, halbbereit waren“. Und das kurze Vorwort, das in wenigen markanten Sätzen den Inhalt des Buches wiedergibt, ist ihm gleich in Ge- sinnung und Stil: „Während des Zeitabschnittes, den dieser Band umfaßt, trug ich eine schwer auf mir lastende Verantwortung, Ich war Minister- präsident, Schatzkanzler, Verteidigungsmini- ster und Führer des Unterhauses. Nach den ersten vierzig Tagen(gemeint ist: seiner Re- gierung) standen wir allein da, mit dem sieg- reichen Deutschland und Italien in tödlichem Angriff auf uns, mit Sowjetrußland als einem feindlichen Neutralen, der Hitler aktiv unter- stützte, und Japan als unbekannter, drohender Gefahr, Jedoch das britische Kriegskabinett, das die politischen Angelegenheiten Seiner Majestät mit Wachsamkeit und Treue führte, Unterstützt vom Parlament und den Regie- rungen und Völkern des Commonwealth und des Empire, ermöglichte es, daß alle Aufgaben gemeistert wurden und überwältigte alle un- sere Feinde.“ Wir erleben— mit Churchills Augen und von der anderen Seite aus gesehen— noch einmal die dramatischen Ereignisse der „Schlacht in Frankreich“, wie die Engländer den Feldzug von 1940 nennen, die holländische und belgische Kapitulation, die Hoffnungs- losigkeit des französischen Oberbefehlshabers, des Generals Gamelin; dazwischen die ernste, private Korrespondenz Churchills mit Roose- velt, das„Drama von Calais“, das„Wunder von Dünkirchen“—„wir werden weiter- kämpfen, wenn es sein muß jahrelang, wenn es sein muß: allein“—, den Zusammenbruch Frankreichs, den Versuch, den englisch-fran- zqösischen Widerstand gemeinsam fortzusetzen, die Kämpfe gegen die französische Flotte bei Oran und Dakar, die Bildung des Freien Frankreich“ unter der Führung des Generals de Gaulle, die scheinbar akute Gefahr einer deutschen Invasion, die Luftschlacht um Eng- land, die dem Krieg die erste entscheidende Wendung gab, die Verhandluagen mit Ame- rika über„Pacht und Leih“, Francos neutrale Politik, Mussolinis Angriff auf Griechenland, die deutsche U-Boot-Gefahr, die englische Offensive in Nord- Afrika, erstes Zeichen einer Wendung zum Besseren und den menschlich Warmen Briefwechsel zwischen dem eng- lischen König und seinem ersten Minister zu Beginn des Jahres 1941. Zwischen den Schilderungen dieser und an- derer Ereignisse, die Churchill mit schwerster Sorge erfüllt, aber nicht überwältigt haben, finden wir kluge Bemerkungen über Verfas- sungsfragen, interessante Beurteilungen der handelnden Personen aus beiden Lagern, tech- nische Vorschläge und Pläne, Notizen über sein privates Leben, Tageseinteilung und Ar- beitsweise, seine Front- und Truppenbesuche, farbige Berichte aus dem schwer bombardier- ten London, über Luftschlachten und Luft- Siege usw., so daß man von der Fülle der Tat- sachen fast erschlagen wird. Eine Besprechung kann kaum einen voll- ständigen Eindruck dieses Buches vermitteln und vermag hier nur hinzuweisen auf die dramatische, belebte, interessante Anle ge und den abwechslungsreichen, knappen, beinahe Klassischen Stil. Man wird seine Erinnerungen als histori- sches Dokument eines berufenen Augenzeu- gen würdigen und neue Tatsachen und Per- spektiven darin finden. Für das Bid des eng- lischen Politikers schlechthin sind sie nicht minder interessant. Man weiß, daß das eng- lische Volk sofort nach dem Ende des Kriegs in Europa im Jahre 1945 den siegreichen Mi- nisterpräsidenten und seiner Partei den Lauf- paß gab und die Labour-Party zur Regierung rief— etwas was kein anderes Volk der Welt Wohl getan haben oder je tun würde Viel- leicht war Churchill in den Augen der Eng- länder in ruhigen Zeiten nie vollkommen be- liebt gewesen— in seinen Gedankengängen erschien er ihnen zu hart und konsequent, in seinem Temperament zu wenis reserviert, in seinem Wesen zu impulsiv. Ie: Kroge holten sie ihn, weil er hier der riet ige Menn war. Für den Frieden taugten später— nach ihrer Meinung— andere Persönlichkeiten besser Ind dennoch hat Churchill auch im Kriege, 3 Wo das reine Befehlen wichtiger zu sein schien, nie die Bahn des überzeugten demo- kratischen Staatsmannes verlassen und bei diesem so selbständig handelnden Mann ist immer wieder das ernsthafte und dauernde Bemühen sichtbar, die Zustimmung des Kö- nigs(eine menschlich bedeutsame Formalitäàt), seiner Kollegen im Kriegskabinett und der Abgeordneten des Unterhauses als der Ver- tretung des Volkes für seine Ideen, Pläne, Ab- sichten und Taten zu erhalten, Wir hatten in England wenige so starke Verehrer unserer besten Eigenschaften wie gerade ihn. Er hat uns seine Bewunderung für viele unserer guten Seiten nie versagt, und er ist nach diesem Kriege als einer der Ersten für das deutsche Volk eingetreten. So überkommt einen gerade bei der Lektüre die- ses Buches jener Schauer vor dem Unfaßba- ren, daß es so zwischen dem englischen und deutschen Volke gekommen ist, wie unsere Väter und wir in den letzten fünfzig Jahren haben erleben müssen. Der Weg von den deutsch-englischen Entente- und Bündnis- Verhandlungen um die Jahrhundertwende bis zur Gegenwart ist eine Straße, die von den Opfern einer Verständigung auf beiden Seiten und ihren Feinden und den Leichen zweier Kriege blutig übersät ist. Diesem Geschehen haftet Geheimnisvolles und Pragisches an Man mas noch so viele Gründe und Gegen- Sründe aufführen, man wird immer vor den furchtbaren Tatsachen stehen: so War es. Wenn aber die Lektüre von Winston Chur- chills Buch Interesse, Sinn und Verständnis bei uns hervorzubringen vermag, so müßten daraus die Erkenntnis und der Entschluß wachsen, daß der vergangene Krieg, der zu- tiefst ein deutsch-englischer war, der letzte Abschnitt eines schrecklichen Kapitels sein und bleiben möge auf dem Wege zu einer besseren und friedlichen Welt. Der englische Ministerpräsident des Krieges hat erst neu- lich wieder als Privatmann das Programm der Zukunft entworfen: Europa mit Deutsch-. land. Es ist sein und unser Wunsch, daß die- ses Werk gelingen möge. Dr. W. E. 2 n 1 + eee S. Kr A„ ee 1 eren 1 i ere een n a Hen NN. Zt hen nis- tag Die wei ist in er- ren, and Ses ge ⸗ Zir- ner ung ten Soll ge- das N e ee een eee 1 ien eee, enn Südweſtd. Rund ſchau Landesbischof predigt vor Flüchtlingen Heideberg(SWI). Im Rahmen der Kul- turwoche des Ostdeutschtums, die vom 1. bis 9. Oktober hier veranstaltet wird, fand am Sonntag, den 2. Oktober, ein Flüchtlingsgottes- dienst statt, bei dem der Landesbischof D. Bender die Predigt hielt. Leichtes Erdbeben in Baden Karlsruhe SWE). Sonntag mittag gegen 12.54 Uhr wurde das Stadtgebiet von Karls- ruhe von den Ausläufern eines Frdbebens be- rührt, dessen Herd aller Voraussicht nach in tektonischen Bewegungen im Gebiet der Schwäbischen Alb zu suchen sein dürfte. Eine amtliche Bestätigung und ein Ergebnis von Seismograph- Aufzeichnungen war am Sonn- tag nachmittag allerdings nicht zu erhalten. Das Beben verursachte ziemlich heftige Er- schütterungen in Häusern und Wohnungen. Es dauerte ungefähr drei bis vier Sekunden. Irgendwelche Schadensfälle sind im hiesigen Bezirk nicht zu verzeichnen gewesen Einbruch in Lebensmittelgeschäft Karlsruhe(SWE). Durch Entkitten eines Schaufensterteiles brachen Diebe in ein Le- bensmittelgeschäft in der Gerwigstraße ein. Pine große Menge Zigaretten, 17 17 Flaschen Spirituosen, Bonbons und Kondensmilch wur- den gestohlen. Dem 200 000. Einwohner entgegen Karlsruhe(SWE). Die ehemalige badi- sche Landeshauptstadt geht mit Riesenschrit- ten dem 200 000. Einwohner entgegen. Nach dem Stand vom 1. September stieg die Ein- Wohnerzahl auf nahezu 197 000 an. Von der Gesamteinwohnerzahl sind 106 380 weibliche und 90 383 männliche Personen. Vortragsreise Professor Thulins KAT ISTuhe(SWR). Der Leiter der Luther- Halle in Wittenberg, Prof. Dr. Oskar Thuli n, Wird Anfang Oktober eine Vortragsreise durch Baden durchführen. Er wird in Karlsruhe, Pforzheim, Durlach, Baden-Baden, Lahr, Frei- burg, St. Georgen, Königsfeld und Triberg Sprechen. Vor Ernennung des Landesbezirkspräsidenten Karlsruhe(SWK). Seit dem Tode Gu- star Zimmermanns führt bekanntlich Finanzminister Dr. Kaufmann interimi- stisch die Geschäfte des Landesbezirkspräsi- denten von Nord-Baden. Die Frage der end- gültigen Neubesetzung dieses Postens bildete in der Zwischenzeit ein mehr oder weniger scharfes Diskussions-Thema in offiziellen und Parteikreisen. Noch in seiner letzten Karls- ruher Sitzung unterstrich der Landesvorstand der CDU von Nord-Baden einmütig und er- neut die alte Forderung, das Amt des Landes- Hezirkspräsidenten dem Oberbürgermeister a. D, Joseph Braun(Mannheim) zu übertragen. An diesem Standpunkt hat sich, wie SWE er- Fährt, auch inzwischen nichts geändert. Nach einer Verlautbarung des Stuttgarter Staats- ministeriums soll die endgültige Entscheidung über die Neubesetzung des Postens des Lan- desbezirkspräsidenten von Nord-Baden in einer Sitzung des Ministerrates am kommen- den Donnerstag, den 6. Oktober, fallen. Südbadischer Gewerkschaftsbund tagte Neustadt(TP). Die Vorsitzenden des südbadischen Gewerkschaftsbundes sind am Zamstag in Neustadt zu ihrer Jahrestagung zusgramengetroffen. Die Delegierten beauf- tragten den Bundesvorstand, er solle dafür Sorgen, daß das Notopfer für Berlin und Kehl nicht über den 31. Dezember hinaus verlän- Zert werde. Außerdem forderten sie eine ein- Heitliche Krankenversicherung. Der„RBot-Herbst“ beendet Neustadt(S Weg). Der diesjährige„Rot- herbst“ kann ziemlich als beendet angesehen werden. In der Mittelhaardt wurde bei den Oechslegraden am besten abgeschnitten und bis zu 85 Grad gemessen, gegenüber 70 Grad in der Oberhaardt und 65 Grad in der Unter- haardt. Auch bei den Weißweinen ist der Säuregehalt im allgemeinen gering. Mordtat nach 60 Jahren aufgeklärt Bensheim(SWE). Vor rund 60 Jahren verschwand der damalige Gemeinderechner von Bickenbach an der Bergstraße spurlos. Man vermutete schon seinerzeit ein Verbre- chen. Jetzt stieß man bei Rodi ngsarbeiten in der gemeinde auf Uberreste eines mensch- lichen Skeletts. Die Nachforscl ungen führten zu der Feststellung, daß an der Stelle des Skelettfundes nahezu ununterbrochen Zigeu- nertrupps lagerten. Der Gemeindebeamte hatte tatsächlich in der fraglichen Zeit dienstlich bei den Zigeunern zu tun. Vermutlich kam es dabei zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf er einen gewaltsamen Tod fand. Polnische Diebesbande vor Gericht Karlsruhe(SWE). Vor dem amerikani- schen Bezirksgericht in Karlsruhe begann die Verhandlung gegen zwei Angehörige einer Polnischen Diebesbande, die bei Begehung der Taten aus vier sehr aktiven Mitgliedern be- stand, ungerechnet die zahlreichen Hehler und Schmieresteher bei den einzelnen Einbrüchen. Einer der Haupträdelsführer, namens So- bod da, ist gegenwärtig noch flüchtig. Die beiden Angeklagten, der 26 Jahre alte Woc- law Diak und der 23jährige Florian Ko- Wals Kk i, bekannten sich in den ihnen zur Last gelegten Fällen für nicht schuldig. Das Umfangreiche Beweismaterial, in Gestalt des zum Teil wieder herbeigeschafften Diebes- gutes vor dem Richtertisch aufgebaut, redete jedoch eine deutliche Sprache. Den Angeklag- ten wird zur Last gelegt, laufend Einbrüche in der Umgebung von Karlsruhe, besonders in Neureut, in Knielingen, aber auch im Stadt- et selbst, begangen zu haben. Die Bevöl- erung in der ländlichen Umgebung Karls ruhes und in den benachbarten Orten der Südpfalz war durch das Treiben der Ein- brecher seinerzeit in ziemliche Aufregung und Unsicherheit versetzt worden. Die Verhand- lung wird am Montag fortgesetzt. Herbsttagung des Evangelischen Hilfswerks epd. St. Georgen(Schwarzwald). Die Vielseitigkeit der Aufgaben des Hilfswerks der Evangelischen Kirche wurde in besonde- rem Maße deutlich auf der Herbsttagung der Bezirksvertreter in St. Georgen, die sowohl der Information als auch der Planung für die bevorstehende Winterarbeit diente. Das Haupt- gewicht der Tagung lag auf der beabsichtig- ten Weckung der freien diakonischen Kräfte der Gemeinde, die in der Hauptsache zu- gunsten der Flüchtlinge zum Einsatz kommen sollen. Als Auswirkung der Beschlüsse der gesamtkirchlichen Tagung des Hilfswerks in Eschwege wird künftig die badische Landes- kirche die Landeskirche Brandenburg unter- stützen in der Weise, daß Spendenaufkommen einzelner badischer Gemeinden bestimmten brandenburgischen Gemeinden zugeteilt wer- den, also eine gewisse Patenschaft entsteht. Waldbrand in der Nähe von Bad Wildbad N. Bad Wildbad. Am vergangenen Don- nerstag wurde in Bad Wildbad Feueralarm zur Bekämpfung eines sich schnell ausdehnen- den Waldbrandes im oberen Rennbachtal ge- geben. Die Trockenheit der vergangenen Wo- chen begünstigte die rasche Ausbreitung des Brandes, der sich orkanartig beide Hänge des schmalen Tälchens hinauffragß. Bald waren außer der Feuerwehr von Bad Wildbad, die Feuerwehren von Calw, Neuenbürg und von Calmbach zur Stelle. Außerdem fanden sich rasch über 1000 freiwillige Löschmannschaften ein. Auch die Besatzungsmacht griff helfend ein. Uber 1,5 Km mußte das Wasser über die steilen Hänge hinaufgepumpt werden und die Löschmannschaften konnten nur durch Auf- werfen von Gräben und durch den Einsatz von Motorsägen ein Ubergreifen in den Hoch- wald buchstäblich in letzter Minute verhin- dern. Ein kleiner Teil einer mehrjährigen Kultur des Stadtwaldes wurde vernichtet. Erst in den Abendstunden war die größte Gefahr gebannt. Die Brandursache konnte noch nicht geklärt werden. 12 Jahre Zuchthaus für Totschlag Mainz(SWE). Ein amerikanisches Kriegs- gericht verurteilte den amerikanischen Solda- ten Wiley Gates, der am 6. September am Landungssteg des Dampfers„Bismarck“ einen deutschen Kellner erschlagen hatte, wegen fahrlässiger Tötung zu 12 Jahren Zuchthaus. Bundespräsident Heuss nahm Abschied von Stuttgart N. Stuttgart. Professor Dr. Heuss, der am 2. September zur höchsten Würde beru- fen wurde, die die deutsche Bundesregierung zu vergeben hat, muß sich auf Grund seines neuen Amtes vorff seinem bisherigen Wohnsitz trennen und nach Bonn übersiedeln. Der Bun- despräsident und seine Gattin nahmen daher am vergangenen Samstag Abschied von der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie wur- den auf ihrer Rundfahrt, die sie durch die Stadt zum Landtagsgebäude in der Heusteig- straße führte, von der Bevölkerung, insbe- sondere von der Schuljugend, der das Kult- ministerium schulfrei gegeben hatte, Herzlich begrüßt. Die Feierstunde im Gebäude des Landtags, zu der sich mit Ministerpräsident Maier das gesamte württemberg- badische Kabinett, Lan- deskommissar Charles P. Gross, Oberbürger- meister Dr. Klett, die Landesbischöfe Wurm und Haug sowie die Oberbürgermeister sämtlicher größeren Städte Württembergs ein- gefunden hatten, zeigte, in welch“ hohem An- schen der Bundespräsident und seine Gattin stèehen. Landagspräsident Keil begrüßte nach einem festlichen Konzert des Stuttgarter Kam- merorchesters unter Leitung von Karl Mün- chinger alle Anwesenden, insbesondere Pro- fessor Heuss und seine Gattin im Namen des württemberg- badischen Landtages. Er gab dem Gefühl der Freude und des Stolzes über die Berufung eines Schwaben zum Bundes- präsidenten Ausdruck, sprach jedoch auch von dem schmerzlichen Verlust, den der Landtag durch das Ausscheiden dieser beiden Mitglie- der zu beklagen habe und wünschte den schei- denden Abgeordneten weiterhin reichen Erfolg. Nach der Ansprache von Präsident Keil dankte Bundespräsident Heuss in bewegten Worten für die Ehrung und sprach insbeson- dere von seinem Verhältnis zu seiner würt- temberg- badischen Heimat.„‚Württemberg- Baden ist unsere Heimat“, so sagte der Bundespräsident—„Deutschland aber ist unser Vaterland“, Auch die Gattin des Bun- despräsidenten, Frau Elly Heuss- Knapp dankte in herzlichen Worten für die Ehrung und sprach von der Aufgabe, die sie nun an der Seite ihres Mannes als„first lady“ des Staates erfüllen wolle: Nicht nur miteinander leben, sondern gemeinsam für etwas zu le- ben.— Am Abend fand ein Empfang der Staatsregierung im Kursaal von Bad Cann- statt statt. Am Sonntag stattete der Bundespräsident seiner Heimatstadt Brackenheim einen Besuch ab. 8 „Du mir geben, was du hast!“ S. Ulm. Im Zuge der vielen Untaten, die in den letzten Tagen von Ausländern began- gen wurden, hat sich in Ulm eine gewisse Uperfallspsychose entwickelt. In einer der letzten Nächte mußte das Uberfallkommando zWeimal ausrücken, da im Mähringerweg Hilferufe gehört worden waren. Ein im drit- ten Stockwerk schlafendes Mädchen wollte eine geisterhafte ZJand am Fenster ge- sehen haben und rief deshalb um Hilfe. Ein Passant meldete ferner, daß er beim Passie- ren der Schillerbrücke Filferufe, Stöhnen, Hundegebell und Ausländerstimmen gehört Habe. Bei näherem Zusehen konnte nichts festgestellt werden. Die Polizei weist die Be- rung darauf hin, daß in allerletzter Zeit e weiteren Uberfälle und Entführungen meh vorgekommen seien. Nur bei Offenhau- sen Wurde dieser Tage ein junger Mann von einem Ausländer mit den Worten gestellt: „Du mir geben, was du hast!“. Der Uberfal- lene konnte sich dem Verbrecher durch die Flucht entziehen. Landarbeiter wollen nach Frankreich M. K. Tübingen. Für den Arbeitseinsatz in Frankreich meldeten sich aus Südwürttem- berg- Hohenzollern im letzten Monat 60 Ar- beitskräfte. 10 wollten als Bergleute, 6 als Metallarbeiter, 28 als Landarbeiter, 4 als land wirtschaftliche Gehilfinnen und 12 als Hausgehilfinnen nach Frankreich. Von der Kommission wurden 3 Berg, ein Metall-, 13 Landarbeiter und 7 Hausgehilfinnen ange- nommen. In Südwürttemberg- Hohenzollern selbst fehlen noch immer hundert Landarbei- ter und Hausgehilfinnen. Ob die Abgewiese- nen jetzt hier eine Stelle annehmen? Lolcale Nund cliau Bunter Abend bei der Liedertafel. Mit einer ſehr gut diſponierten und ſpielfreudigen Laienſpielſchar ſtellte ſich die Liedertafel in ihrem bunten Abend vor. Immer wieder war es der volkstümliche Frohſinn, der dem dank⸗ baren Publikum und ſicher auch den Akteu⸗ ren auf der Bühne viel Freude machte Der wirklich gut gelungenen Veranſtaltung wäre nur ein beſſerer Beſuch zu wünſchen geweſen. Rein im Lied Liederabend des Sängerbundes. Mit einem ſtattlichen Chor ſtellte ſich der Sängerbund geſtern ſeit langer Zeit dem hie⸗ ſigen Publikum vor. Die gewählte Programm⸗ folge erwies ſich als ſehr glücklich, denn die bereits in der Vorſchau erwähnten Programm⸗ teile brachten eine Steigerung in den Pro⸗ grammablauf, wie nicht ſinnfälliger das Wech⸗ ſelſpiel des Lebens, dem in erſter Linie dieſer Abend gegolten hatte, es zu zeigen imſtande iſt. Der Chor, der in der Hand ſeines Diri⸗ genten, Herrn Chormeiſter Bilz, in ſehr guten Händen iſt, bewies gute ſtimmliche und pho⸗ netiſche Schulung und zeigte ein beachtens⸗ wertes Niveau in ſeiner Vortragskultur. Be⸗ ſonders gut beſetzt zeigte ſich die Baßlage, die beſondere klangliche Effekte zu erzielen wußte. Mit ſeinem ſtrahlenden Tenor hat ſich Wilhelm Stein in die Herzen aller Muſik⸗ freunde geſungen. Man kann dem bonzert⸗ gebenden Verein nur gratulieren zu einem ſolchen Soliſten. Am Flügel war Margot Bilz eine einfühlſame Begleiterin. Der erſte Teil, die Klage des Volkes be⸗ handelnd, brachte eine Tonſetzung neuerer Art, die von Kehldorfer aus einem Volkslied um 1800 entſtanden iſt. Bei der Schwierigkeit zur Erzielung klanglicher Fülle bewies der Chor gute Diſziplin und beſte Schulung. Im zweiten Teil war es beſonders das„Dörflein im Schnee“, das liebevoll einſtudiert, gefühlvoll zu Gehör gebracht wurde und ſo großen Bei⸗ fall ernten durfte. Der dritte Teil brachte die Freude und den Frohſinn des Vollsliedes und ſprang wie ein zündender Funke in das aufnahmebereite Publikum. Die vielen luſtigen Volkslieder, in freudiger Form vorgetragen, hatten wie immer einen beſonderen Erfolg. Abſchließend konnte der Vorſtand, Herr Görig voll Stolz auf die geleiſtete Arbeit hinweiſen, die in erſter Linie dem alten deutſchen Volks⸗ lied galt. Als Sprecher hatte H. Keller fun⸗ giert. Im ganzen geſehen war der Abend ein ſchöner Erfolg des Sängerbundes und läßt für das im nächſten Jahr ſtattfindende 85⸗jäh⸗ rige beſondere Leiſtungen erwarten. * Neue Termine für Soforthilfe (TP) Bis zum 20. Oktober 1949 hat die Ver- mögensanzeige und die Selbstberechnung der Soforthilfeabgabe zu erfolgen. Die Soforthilfeabgabe ist zu je einem Drittel des Jahresbetrages am 20. Oktober 1949, 20. De- zember 1949 und am 20. Februar 1950 zu zah- len. Von der Landwirtschaft ist die Abgabe je zur Hälfte am 20. November 1949 und am 20. Februar 1950 zu entrichten. Die Sonderab- gaben vom Vorratsvermögen(Soforthilfe- sonderabgabe) ist mit je einem Drittel am 20. November 1949, am 20. Januar 1950 und am 20. März 1950 fällig. Am 20. November 1949 ist der Reuezuschlag zu zahlen. Die Unterhaltshilfe wird vom 1. April 1949 an gewährt, wenn ein entsprechender Antrag bis zum 30. September 1949 bei der Gemeinde- behörde gestellt wird.„ N Sie gingen die Treppen hinab und ſie nahm am Vo⸗ geſtern in ihrem Zornausbruch Burghard zugefügt. Sie die Muſſer dom Roman von Margarete Neidl (Renate Halden) Arheberrechtſchutz Verlag Aug. Schwingenſtein, München. 14. Fortſetzung Nachdruck verboten „Na, ſo ſchlimm, glaube ich, iſt es wieder nicht. Ich kann mich an manchen ſchönen Abend erinnern, den Sie bei mir verbrachten, als Sie noch mehr Zeit für mich hatten“, fühte ſie etwas gekränkt hinzu. Der Ingenieur drohte ihr mit dem Finger, trank ſeinen ſchwarzen Kaffee aus und wünſchte ihr galant eine gute Mahlzeit. Damit entzog er ſich der etwas heiklen Antwort, und da er dabei ſchon aufgeſtanden war, blieb der Baronin nichts anderes übrig, als auch aufzuſtehen. Der Ingenieur meinte, daß um jede Minute ſchade ſei, die man an dem herrlichen Sonnentag im Zimmer verbringe. Die Baronin mußte ſich, ob ſie wollte oder nicht, um⸗ kleiden und verſchwand. Aufatmend blieb der Ingenieur vor den roten Roſen ſtehen.„Merkwürdig“, dachte er bei ſich ſelbſt,„wie gerne war ich früher hier, da ich Eliſabeth nicht kannte. Wie ver⸗ 1 55 ſind dieſe beiden Frauen von einander. Beide ſchön und doch, ſeit er Eliſabeth kannte, ließ ihn die Schön⸗ heit Riſas kalt. Bei Eliſabeth war alles ungekünſtelt, na⸗ türlich, was man bet der Baronin nicht ſagen konnte, oder ſchien es ihm bloß jetzt ſo?“ Er wußte ſich darauf keine Antwort. Er hatte es gar nicht gehört, daß Riſa bereits längſt wieder eingetreten war und leiſe zu ihm geſchlichen kam. „Wie eine ſchöne Katze“, dachte er bei ſich, laut aber lagte er„Frau Baronin, meine vollſte Bewunderung, in erſter Linie für die ſchnelle Umkleidung, in zweiter Linie für das geradezu entzückende Sportkoſtüm.“ „Wirklich“, fragte erfreut die Baronin,„gefällt es Ihnen? Das freut mich ſehr. Aber nun wollen wir gehen, ſonſt ſind Sie ſa böſe auf mich, daß der Sonntag nicht ausgenützt wird.“ lant bei ihm Platz. Fort ging es durch die heute menſchen⸗ leeren Straßen ins Freie. Wie im Fluge verging die Fahrt, und ſie ſtanden vor der Hermesvilla. Der Ingenieur ließ den Wagen parken und Riſa drängte zu einem Spazier⸗ gang. Der Ingenieur wäre wohl gerne noch bei der Her⸗ mesvilla geblieben, er hoffte im Stillen irgendwie Be⸗ kannte zu treffen, um das Alleinſein abzukürzen, aber es wollte ſich niemand blicken laſſen. Sie gingen die gepflegten Waldpfade entlang, wie elbſtverſtändlich ſtützte ſie ſich auf ſeinen Arm und chmiegte ſich an ihn. Er fühlte ganz genau, daß ſie zu einer Aussprache drängte. Er mußte ſich auch ſelbſt ge⸗ ſtehen, daß ſie mit Recht glauben konnte, ihm nicht gleich⸗ gültig zu ſein oder, beſſer geſagt, geweſen zu ſein, aber er konnte es doch nicht ändern, daß ſich ſein Herz nun ein⸗ mal für Eliſabeth entſchieden hatte. So gingen ſie den Waldweg weiter und kamen zu dem großen Gebiete des 1e Es wurde immer einſamer um ſie. Am Ende des Geheges trafen ſie zum Glück den Präſident des Tierſchutzvereines mit ſeiner Frau. Der Ingenieur begrüßte ſie mit einer ſolchen Herzlich⸗ keit, daß Riſa befremdet aufſah. War er ſo froh, nicht mehr mit ihr allein zu ſein? Sie empfand es wenigſtens ſo. Gemeinſam beſichtigte man die Einrichtungen des Vogel⸗ 1 machte noch einen ſchönen Spaziergang und begab ſich in die Hermesvilla zur Jauſe. Der Ingenieur lud ſeinen 1785 55 und deſſen Frau ſowie die Baronin zum Abendeſſen ein, was Riſa natürlich nicht begeiſterte, aber ſie konnte nichts dagegen machen. Sie fühlte nun klar und deutlich, daß der Mann, den ſie liebte, ihr entglitt. Es war nicht die Nähe des Ehepaares allein, o nein, es hatte Zeiten gegeben, da fühlten ſie ſich ſelbſt inmitten einer großen Geſellſchaft— allein, als ob die anderen Menſchen gar nicht anweſend wären. Auch im Theater kam es ihr oft ſo vor, als ſpielte die Muſik nur für ſie Beide und dieſes Gefühl hatte ſie jetzt nicht. Wie grauſam war doch eigentlich das Schickſal! Dasſelbe Leid, das ſie jetzt erfüllte, das hatte ſie wußte genau, daß er ſie liebte und hatte ihm ſchonungs⸗ los geſagt, daß ſie ſeine Liebe nicht erwidere. Dieſe ſchwe⸗ ren Gedanken machten ſie ſchweigſam, ſchweigſam inmit⸗ ten einer fröhlichen Tafelrunde, inmitten einer fröhlichen Muſik, bis ſie ſich einen Ruck gab, alle dieſe trüben Ge⸗ danken abſchüttelte und die Zügel der Unterhaltung jäh an ſich riß Sie verſtand es zu unterhalten, und ſie wollte es heute auch zeigen, daß ſie es konnte. Sie fühlte, daß die Blicke des Ingenieurs öfter prüfend auf ihr ruhten, das machte das Rot in ihre Wangen zurückkehren und in luſtiger Stimmung wurde der Heimweg angetreten. 5 . 6. Kapitel Wenige Tage nach dem Zuſammenſein mit Baronin Riſa begab ſich der Ingenieur zu Profeſſor Schachner und hielt um die Hand Eliſabeths an. Lächelnd hörte ihm der Profeſſor zu und ſagte dann freudig bewegt:„Ich habe es kommen ſehen und freue mich herzlich darüber. Ich kenne und ſchätze Sie ſeit langem, Eliſabeth iſt ein guter Menſch, tief veranlagt, ein wenig grübelnd und zweffelnd an ſich und der Welt, aber Sie werden ſie gut führen, ich bin über⸗ zeugt davon.“ f Die beiden Männer reichten einander die Hand und der Ingenieur ſagte aufatmend:„Nun habe ich nur einen Wunſch, daß Sie Eliſabeth zureden, daß die Verlobungs⸗ zeit nicht allzu lange dauere. Am Aynethof wartet alles auf 10 a der neuen Herrin, am ſehnlichſten aber— warte ich ſelbſt.“ „Wollen Sie nicht auch zu meiner Frau hinübergehen, ſie wird ſich ſicher ſehr freuen. Eliſabelh 1211 5 bat, Frau ndküſſe auszurichten, er m üro zurück, da ihn viel Arbe 1 1 leine ergebenſten ämlich ſofort in ſein erwarte. a f Fortſetzung folgt 3 Fußball. SC. Käfertal I.- FSG. Seckenheim J. 5 5 5 II. 5 5 4-4 FSG. Jungliga— Spv. Sandhofen 3:1 TSV. Neckarau, Jug.— FSG. Seck., Jug. 0.2 Ein hartes und unsportliches Spiel hat mit 3:2 für Käfertal sein Ende gefunden. FSG. kommt in der neuen Aufstellung sehr gut zum Zug und hat auch die ersten 20 Minuten für sich, dann fällt durch ein Mißverständnis des Tormannes von Käfertal ein Eigentor. Doch bald gelingt es dann Käfertal zu erzwingen. In der Folge wird das Spiel immer härter; Kern und Gruber w. erden, ohne am Ball zu sein, tätlich angegriffen. So gelingt es Käfertal auf 2:1 zu erhöhen. In der 2. Halb- zeit wird es noch katastrophaler. Seckenbheim verlegt sich nur noch auf lange Vorlagen. Herdt ist frei durch und wird im Strafraum gelegt, Elfmeter, Tor. Nach diesem 2:2 ein ohne jede Spielkultur bares Spiel. Es ist noch eine Minute zu spielen, Käfertal drängt. Durch einen Eckball(der Schiri pfeift nicht an und läßt in seiner Aufregung weiter spielen) wird das 3. Tor erzielt. TSG. Plankstadt— Fvgg. 98 Seckenheim 53:1 Es War ja nicht zu erwarten, daß Seckenheim in Plankstadt gewinnen würde, aber dem Spiel- verlauf nach wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Ja manche Optimisten der vielen Seckenheimer Anhänger hielten einen knappen Sieg der 98er durchaus für möglich, wenn ja Wenn wir mit den bestgemeinten Schüssen nicht das Pech gehabt hätten, immer wieder die Latte zu treffen. Schon in der 2. Minute verfehlte Daub eine totsichere Chance und kurz darauf jagte Schmitt einen Bombenschuß in das Dreieck, den der Torwart mit größter Mühe noch ablenken konnte. S0 ging die große Drangperiode vorüber, obne Erfolg. 5 schwache Minuten der Hintermannschaft er- möglichten der TSG. 3 Tore, die durchaus ver- meidbar waren. Aber trotz diesem Vorsprung der TSG. kämpften und spielten die 98er immer Wieder in prachtvollem Kombinationswirbel vorwärts und so mancher Schuß wurde für die TSG. äußerst gefährlich. Die technische Ueber- legenheit der 98er reichte aber nicht aus, das Endresultat günstiger zu gestalten. Weitere Ergebnisse: Plankstadt II— Seckenbeim II 4:2 G. Jug. Rohrhof G. Jug. Seckenheim 1.2 5 0¹ꝰ 2 0 den Ausgleich B-Jug. WIR. Mhm.— B. Jug. 1. Schülerm. Viernh.— J. Schüler 15 5 2 5„ 5 3¹0 * Handball. Tv. 98 versagt im entscheidenden Moment. Mit den besten Siegeshoffnungen gingen die Seckenheimer in dieses Spiel, das Ende war eine erbitterte Niederlage, Bitter deshalb, weil damit die große Chance auf den 5. Tabellen- platz vorzustoßen, vergeben war. Am Beginn teilten sich beide Mannschaften in die Tor- erfolge. Aber dann trat immer mehr ein Uebergewicht der Gäste in Erscheinung. Sie konnten die 1. Halbzeit mit 6:2 zu ihren Gunsten entscheiden. In der 2. Halbzeit ließen sich die Einheimischen zu einem weniger schönen Spiel hinreißen, mit dem die Punkte verdient bei den Gästen bleiben mußten. Die 2. Mannschaft behauptete mit einem sehr hohen Sieg ihren Platz in der Spitzengruppe. IV. 98, 1. Mannsch.— TSV. Rintheim 47 88, 2 0— ITSV. 50 12 Tv. 98, 3. 55— Leutershausen 5:7 Spvgg. Ketsch— Iv. 98, A-Jug. 11:3 —* Tischtennis. TV. 98, I.— Tv. Schwetzingen JI. 8.1 IV. 98, II.— MSG. IV 4.5 ** Tv.98 gewinnt denFriedrichsfelder Wanderpreis im Geräteturnen. Der Sonnabend sah die FSG, TV. 93 TV. Friedrichsfeld im Kampf um den Friedrichsfeld gestifteten Wanderpokal. Die Turner zeigten an Barren, Pferd, Boden und Reck anspréchende Leistungen, denen mancher Versager gegenüberstand. Von der besten Seite zeigten sich Möll und Büchner vom TV. 98. Sie demonstrierten die moderne Auf- fassung einer Bodenübung und stellten mit den beiden ersten Plätzen in der Einzelwer⸗ tung(74,5 bzw. 73,2) den Gesamtsieg sicher. 1. Tv. 98, 241 Pkt., 2. Tv. Friedrichsfeld, 227 Pkt., 3. FSG. Seckenheim, 175 Pkt. Auch bei den Turnerinnen siegte der Tv. 98 mit 77 Punkten knapp vor FSG. mit 763 Punkten. Die Seil- übung der FSG. und der Walzer der 98er ernteten besonderen Beifall. und von por u Groß-Staffellauf durch Mannheim. Ein Erfolg des Tv. 98 Der gestrige Groß- Staffellauf„Quer durch Mannheim“ stand wieder im Zeichen spannen- der Kämpfe. Während der Wanderpreis in diesem Jahr nach Heidelberg durch die Tgd. 78 vor dem Titelverteidiger 15 Käfertal enfführt werden konnte, war man besonders auf das Abschneiden der beiden Seckenheimer Turn- vereine gespannt, die beide in der Klasse J starteten. Der TV. 98 übernahm vom Start an durch Treiber die Führung, die nicht, mehr ab- gegeben wurde. In der Mitte kam der Tb. sehr schön auf. Aber die lange Strecke über 500 m machte diese Hoffnung zunichte. Hier war Zubrod überragender Mann, der einen Vorsprung von etwa 60 m herausholte, der leicht zum Sieg genügte. Als zweiter kam der Tb. Jahn vor 1846, 15 ein. Ein schöner Erfolg für die Seckenheimer Vereine. Der Tb. Jah m war außerdem mit einer Schüler- mannschaft. die den 2. Platz belegte, mit einer Jugendmannschaft, die ebenfalls 2. wurde und einer 3. Mannschaft der es zum 3. Platz reichte am Start. Die Spiele der süddeutschen Oberliga Eintracht Frankfurt— BC Augsburg 3:1(3:0) 10 000 Zuschauer sahen ein überlegenes Spiel der Eintracht-Elf, die ihrem Gegner jederzeit klar überlegen war. Gleich in der 6. Minute konnte Schieth das Führungstor er- zielen, dem in der 10. Minute das 2:0 folgte, während Krauß in der 27. Minute das Halb- zeitergebnis sicherstellte. Nach Wiederanpfiff der zweiten Halbzeit konnte der BCA vorüber- gehend das Spiel an sich reißen und in der 65. Minute durch Ostertag das Ehrentor er- zielen. FC Schweinfurt 05— FSV Frankfurt 2:0(1:0) Der 2:0-Erfolg der Schweinfurter ist ver- dient, da die Gäste aus Frankfurt allgemein enttäuschten. Es war ein Spiel der beiden Hinter mannschaften, von denen die Einhei- mische besser gefallen konnte. Durch ein Eigentor Dehms kamen die Schweinfurter in der 31. Minute zu einer recht billigen Führung. Eine Minute vor Schluß erhöhte Meusel auf 2:0. 7000 Zuschauer. Jahn Regensburg— Waldhof Mannheim 0:1(0:0) Nach dem großen Sieg gegen die Offen- pacher Kickers erwarteten die 22000 Zuschauer auch einen Erfolg ihrer Mannschaft gegen die„‚Waldhof- Buben“, Schon während dem Spiel und ganz besonders nach dem Schlußg- pfiff machten die Zuschauer ihrem Fußballer- herzen mächtig Luft, denn sie waren mit ihrer Mannschaft sowie mit dem Schiedsrichter durchaus nicht zufrieden. Beide Läuferreihen waren groß in Form. Der Waldhof-Sieg wurde in der 77. Minute durch Herbold sichergestellt. Offenbacher Kickers— Stuttgarter Kickers 3:0(1:0) Ohne Conen geht es halt bei den Blau- Weißen aus Stuttgart nicht. Dies bewies wie- der einmal mehr das Spiel gegen Offenbach, Wo der Fickers-Gäste-Sturm völlig zusam- menhanglos spielte. Die 12 000 Zuschauer sa- hen einen verdienten Sieg des süddeutschen Meisters, obwohl dieser auch nicht restlos überzeugen konnte. Schreiner erzielte in der 5. Minute den Führungstreffer. In der 74. und 76. verbesserten Barth und Maier das Ergeb- nis auf 3:0. VfB Stuttgart— Werder Bremen 4:3(2:2) (Freundschaftsspiel) Nur 3000 Zuschauer wohnten dem Freund- schaftsspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem„Geheimtyp“ der norddeutschen Oberliga, Werder Bremen, bei. Während Werder kom- plett antreten konnte, mußte der VfB mit 5 Ersatzleuten spielen, gewann aber trotzdem knapp mit 4:3 Toren. Die Gäste-Mannschaft zeigte zwar das reifere Können, konnte aber seine Vorteile nicht immer verwerten. VfR Mannheim— HSV 15(1:2) (Freundschaftsspiel) Der deutsche Fußballmeister 1949, VfR Mannheim, spielte vor 10 000 Zuschauern bis auf de la Vigne in seiner Endspielbesetzung gegen den Hamburger SV und unterlag klar und verdient mit 1:5 Toren. Die Ergebnisse der süddeutschen Landesligen Bayern: FC Bamberg— MTV Ingolstadt Wacker München— FC Lichtenfels Röthenbach— Bayreuth VfL Ingolstadt— Straubing = d n S ASV Cham— Spvgg. Landshut 3:0 Spygg. Weiden— FC Haidhof 4:3 Pfeil Nürnberg— Bayern Hof Ausgef. Württemberg Untertürkheim— Spfr. Stuttgart 1 FV Zuffenhausen— VfR Aalen 321 SC Stuttgart— Ulm 46 35 VII Kirchheim— Eislingen 3:4 Neckargartach— Feuerbach 10 Norm. Gmünd- Sc Ulm 2:0 Baden: Germ. Brötzingen— Friedrichsfeld ASV Durlach- VfR Pforzheim Rohrbach— Viernheim Hockenheim— ASV Freudenbheim Phönix Karlsruhe— Mosbach Hessen: Bor. Fulda— Eintracht Wetzlar Kassel 03— Spvgg. Kassel Herm. Kassel— VfB Friedberg Darmstadt 98— Arheilgen Germ. Bieber— Union Niederad Fe Rödelheim— SV Wiesbaden Or. Fulda— Eintracht Wetzlar Viktoria Aschaffenburg— Hessen Kassel en d S S S d S S e= HE N SSO Süd— Nord 2:2(1:1) (ISK- Sonderbericht Selbst in der zünftigen Atmosphäre des Münchner Oktoberfestes behielten die kühlen Norddeutschen gegen die temperamentvolleren Süddeutschen im dritten Vergleichskampf nach dem Kriege einen kühl berechneten Kopf. Der Erfolg davon war, daß die Hanseaten er- neut ein Unentschieden erzwangen und mit der Gewißheit die Heimreise antreten können, daß es mit der Vorherrschaft des Südens nicht Weit her ist. Als Erkenntnis dieses Spieles Kann gewer- tet Werden, daß etwaige Spieler für eine deut- sche Länder-Elf aus anderem Holz geschnitzt sein müssen. Uns tut eine starke Verjüngung hot. Viele der berühmten Namen haben im Ländertheam keinen Platz mehr. Im Zeit- lupentempo können große Spiele nicht ge- wonnen werden. So ging manchem Kämpen vorzeitig die Puste aus. Daran werden die verantwortlichen Männer des deutschen Fuß- ball denken müssen, wenn größere Aufgaben zu lösen sind. Fünf Mann von St. Pauli und vier vom HSV, die sich sämtlich gut kehnen und er- gänzen, gaben dem Norden mehr Geschlossen- heit. Trotz der Langsamkeit waren die Aktio- nen stets gekonnt. Warning im Tor bewies seine Klasse erneut. Leider verletzte sich Dzur, so daß nach der Pause Spun d- flasche in die Läuferreihe zurück mußte. Der langbeinige Hamburger trug zusammen mit Posipahl und Stender die Hauptlast des Spieles. Mit zwei Innenspielern auf den Flügeln— Baruf ka und Pöschl— und zwei wenig glücklich operierenden Halbstürmern war das große Handicap des Südens offenkundig. So kam Schade nicht zur vollen Entfaltung, obwohl er noch mit Abstand der beste Mann War. Die Herausnahme von Kenne mann und Gebhardt in der Pause rechtfertigte sich, denn die wesentlich agileren und schnel- leren Baumann und Gottinger brach- ten mehr Schwung in die Süd-Elf und die Wurde dadurch auch sicherer. Schmid wieder glänzend. Die Aufstellun- aus München) T War gen: Nord: Warning: Appel, Hempel; Stender, Dzur, Posipahl; Adamkiewiez, Hagenacker, Manja, Spundflasche, Beck(später Boller, ausgeschieden Dzur). Süd: Schmid; Pledl, Knoll; Hammerl, Kennemann, Gebhardt; Pöschl, Brenzke, Schade, Janda, Barufka(später Gottinger und Baumann für Gebhardt und Kennemann). Schiedsrichter: Trompetter-Köln; Zuschauer 50 000. Die Tore: 6. Minute Schade 1:0, 36. Minute Adamkiewicz 1:1, 70. Minute Schade 2:1, 71. Minute Boller 2:2. 20 Minuten brillierte der Süden. Nord-Ab- wehr ließ sich nur einmal durch Schade über- listen. Dann kam der Norden stark auf. 36. Minute Adamkiewiez Ausgleichstreffer. Zweite Halbzeit erheblich schwächer. 70. Minute wiederum Schade für Süden erfolgreich. So- kort Gegenstoß aus Abseitsstellung durch Bol- ler 2:2- Ausgleich. Zuschauertumult. 88. Minute schlägt Hempel auf der Torlinie den Ball mit der Hand zurück. Den Elfmeter verschießt L. Janda. Sonst hätte es 3:2 geheißen Was die Prominenten meinen: Herberger: Es wird noch viel Aufbau- arbeit getan werden müssen, wenn wir eine Schlagstarke Mannschaft zusammenstellen wollen: Dr. Randry: Die zukünftigen National- spieler müssen mit besseren Leistungen auf- Warten, als sie diese 22 Spieler zeigten. Deckert: Gerantwortlich für die Süd- Elf): Ich hatte keinen Linksaußen und mußte eine Notlösung finden. Schade, daß Brenzke seinem Vereinskameraden Schade nicht die erwartete Hilfe war. Württemberg- badischer Sport-Toto 1) Süddeutschland Norddeutschland 252 2) RW Oberhausen— Alem. Aachen ausgef. 3) Arm. Bielefeld— Horst Emscher ausgef. 4) TSG Vohwinkel— Schalke 04 25 5) Pr. Delbrück- 1. FC Köln 125 6) Hannover 96— Eintr. Braunschweig 2·1 7) Pr. Münster— Spvgg. Erkenschwick 3:1 8) Conc. Hamburg— Holstein Kiel 1:0 9) SSV Reutlingen— Fort. Freiburg 2:1 10) TSG Rohrbach— Amicitia Viernheim 0:0 11) Sœ Stuttgart- TSG Ulm 46 35 12) Friedrichshafen— SV Tübingen ausgef. 13) Untertürkheim— Sportfr. Stuttgart 521 14) ASV Villingen— VfL Konstanz 0.0 —— Neue Jahresbestleistung von Eitel über 10 000 m Der 8-fache Deutsche Meister Otto Eite! (Ehglingen) unterbot am Samstag in Eßlingen die Jahresbestleistung von Holtkamp-Koblenz über 10 000 m und stellte mit 30:55, eine neue deutsche Jahresbestleistung auf. Jubel um Bartali in München Aber Weilenmann(Schweiz) triumphierte im 100-Minuten-Rennen Wenn der dunkelhaarige Italiener Gino Bartali in München bei einigen Spurtrun- den um die Bahn flog, jubelten ihm 10 000 Zuschauer zu, obwohl der Gigant der euro- päischen Landstraßen nach dieser schweren Saison auf der Zementbahn doch nicht so zur Entwicklung kam. Nach Behebung von Schwierigkeiten war Italiens Radsport-As erst kurz vor dem Start des 100-Minuten-Europa- Kriteriums in München(von Zürich und Flo- renz her) eingetroffen. Aber sofort erschien er am Start, trudelte sich zwei Runden lang ein und gestaltete mit ein Abendrennen, das in der Münchner Abendkühle mitreißend bis zum Schluß war. Die erstklassige Fahrweise des Schweizer Toursiegers, Gottfriec Weilen mann aus der Schweiz konnte er zwar nicht abstoppen. Der Schweizer fuhr wunderbar mit Kopf, ließ die anderen Punkte sammeln und war nur mehrere Male dabei, als es galt, Rundenge- winne zu vollziehen. Nachdem nach 50 Minu- ten ach der Hälfte des Rennens der Einzel- fahrer) noch Ludwig Hör man n-München mit 5 Punkten vor Harry Saag er(Bad Rei- chenhall) mit 1 Punkt und Gottfr. Weile n- mann(Schweiz) mit 0 Punkten geführt hatte, siegte dann nach 100 Minuten der Schweizer km be- Weilenmann, der als Sieger 72,666 deckte. a Beim Gewipn der 7. Wertung und des Schlußspurtes ließ Bartali sein großes Können besonders aufleuchten. Die Zuschauer: jubelten ihm, ihrem Münchner Eudwig Hör- mann als 2. und den Rundfahrtsiegern Gino Bartali und Harry Saager auf den Schluß- Wertungen am meisten zu. Das Schluß-Ergeb- nis der ersten Groß-Veranstaltung zur An bahnung der guten Beziehungen z wis Radsportlern der Schweiz, Ttal! jens, Oster- reichs und Hollands(auch Speukling War 888 am Start erschienen) war folgenc 100-Minuten- Einzelrennen um das „Europa- Kriterium“ 5 Gottfried Weilenmann(Schweiz) 3 Punkte Eine Runde zurück — 2. Ludwig Hörmann(München) 12 Punkte 3. Siebelhoff Dortmund) 11 Pitt 4. Gino Bartali Italien) 10 Punkte 5. Harry Saager(Bad Reichenhall) 4 Punkte Z Wei Runden zurück 6. Hans Preiskeit(München) 11 Punkte 7. Schöpflin München) 0 3 Punkte 8. Sepp Berger(Rosenheim) 3 Punkte Drei Runden zurück 9. Pankoke(Bielefeld) 13 Punkte 10. Speukling(Holland) 7 Punkte 11. Schmaderer(Osterreich) O Punkte Vier Fahrer landeten vier Runden zurück Sohnetal, Osterreich; Heinz Müller, Schwen- ningen; Heinz Vopel, rer, unter ihnen Corrierie- Italien, fünf Run- den zurücklagen. Hans Hörmann wurde aus dem Rennen genommen. Schwarzer gab vor- zeitig auf. Bei den Boxern Der deutsche Ex-Meister Peter Müller (Köln) besiegte in Düsseldorf Klein bauer in der 7. Runde durch ko. Dortmund und Rudi Mirke, München), während sechs weitere Fah- Der um fast zehn Jahre jüngere Heraus- forderer Koch(Wiesbaden) erreichte gegen den deutschen Federgewichtsmeister Färber(Augsburg) nur ein Unentschieden. i Färber hatte Koch in der 11. Runde am Bo- ö den, doch stellte sich dieser vor dem Aus noch- einmal zum Kampf und erreichte dadurch daß der Kampf über die volle Distanz ging. Der österreichische Schwergewichtsmeister Joe Weidinger besiegte seinen Heraus- Forderer und ehemaligen deutschen Meister leinz Lazek in der dritten Runde durch Kol ö Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim- Sterben und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Georgs Zimmermann(Inhaber Georg Bad 8 Mannheim-Seckenheim. N Vereins-Kalender 4 Turnverein 1898 e. V. Morgen Dienstag, 20.30 Uhr Turnrats- sitzung. 8 Palast-Theater Mhm.-Seckenheim zur Kenntnis, Kar! Barth sen. Heute Montag Abend DBruvo george zeigen wir: zweier Generationen. Dienstag und Mittwoch, je abends 8 Uhr Der Huderne dero Ein spannender, sensationeller Film vom Kampf übernommen habe. schaft auf das Beste zu bedienen, entgegengebrachte Vertrauen auch mir zu erweisen. Geschäfts- Uebernahme. Der verehrl. Einwohnerschaft von Seckepheim und Umgebung daß ich am 1. Oktober 1949 das Geschäft meines Vaters Air ansporte und dlderbestätter Es wird mein Bestreben sein, eine werte Kund- das meinem Vater und ich bitte, ROBERT BARTH Autotransporte und Güterbestätterei Mhm.-Seckenheim, Oberkircherstr. 16/0 Fernruf 47291 N Ein wirklich preiswertes E Mahagoni-Sapelli Schrank 180 cm Stürig 2 Betten 100/200 m 2 Nachtschränke mit Glas 1 Frisierkommode 6 mit stig. Spiegel u. Glas kompl DN 798. Möbel-Meisel MANN HEIM, E 3, 9 1 Dipl.-Schreibtisch in Eiche, extra tief, 2 Betten, neuwert. mit Patent- 2 rösten u. Matr., 1 Sofa, älter 1 Roßhaarmatratze zu verk., elnrleh Seel, Hauptstr. 19(im Hof) . Anzus. v. 10 12 u. 14 18 Uhr. — innen mit Zügen, e — 2