Send eo Ne SKS! ö nkte Akte Run- aus vor- ö N 4 samstags. Erscheint: montags, mittwochs und Frei Haus 1.65, im Verlag abgeholt 1.45, durch die Post 1.45 Zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Mittwoch, den 5. Oktober 1949 1./49. Jahrgang Friedensvertrag 2 Es ist verständlich, wenn sich nach der Er- richtung der deutschen Bundesrepublik un- ser Wunsch auch auf eine Stabilisierung der außenpolitischen Beziehungen richtet. Wir möchten allmählich wissen, woran wir als Mitglied einer europäischen Nachbarschaft sind. Voraussetzung hierfür ist ein Frie- dens vertrag, der als ein außenpolitisches Grundgesetz die Startbedingungen für unsere neue Existenz im Spiel der weltpolitischen Kräfte festlegen würde. Bei näherer Betrachtung der realen Aus- sichten einer Friedensregelung machen wir die Feststellung, daß ein Friedensvertrag im ge- genwärtigen Augenblick nicht das bringen kann, was wir von ihm erhoffen. Ein Ver- trag erfordert zunächst klar definierbare Part- ner. Auf unserer Seite erhebt sich die Frage, wer für Deutschland sprechen soll. Die Bun- desregierung vertritt vorläufig nur die west- deutschen Länder und hat in Bonn ein Grund- gesetz geschaffen, dem eine deutsche Ver- fassung folgen soll, wenn die Einheit mit Mittel- u. Ostdeutschland wiederhergestellt ist. Die Einheit Deutschlands wird aber nicht nur eine Verfassung und eine klare Legiti- mation für eine außenpolitische Vertretung bringen, sondern gleichzeitig die Folge einer Wiederherstellung der alliierten Koali- tion bedeuten, die nicht zuletzt über den deut- schen Problemen zerbrochen ist. Viele Deut- sche bezweifeln angesichts der unheilbaren Verquickung von Ursache und Wirkung, ob die Wiederherstellung der großen Allianz in ihren Konsequenzen für Deutschland wün- schenswert ist. Vorläufig gesehen würde sie eine unmittelbare Ausein andersetzung zwi- schen Westdeutschland und Sowjetrußgland be- deuten, die den Westdeutschen Aufbau im Grunde erschüttern müßte. Die Ablehnung dieser Konfrontierung aber ist wiederum gleichbedeutend mit dem Verzicht auf die Wieder vereinigung mit den mittel- und ost- deutschen Provinzen. Ein Friedensvertrag, der von der Bundes- regierung mit den westlichen Alliierten Abgeschlossen würde, hätte den Mangel, daß er zicht für ganz Deutschland und nur für einen Teil der außenpolitischen Partner gültig Wäre. Schon allein daraus ergäbe sich die Un- möglichkeit, verbindlich über Fragen, wie die Oder-Neiße-Linie, zu sprechen, deren Rege- lung zu den Lebensnotwendigkeiten der deut- schen Zukunft gehört. Abgesehen von diesen Schwierigkeiten, die in der Struktur der europäischen Machtver- hältnisse liegen, bieten sich auch bei den west- lichen Alliierten Widerstände, die man nicht unterschätzen darf. Die„Basler Natio- nal zeitung“ bemerkte kürzlich zum glei- chen Thema, daß das deutsche Volk in einer entscheidenden Hinsicht geradezu allein An- lag habe, dem Schicksal für die Verzögerung des Friedensvertrages dankbar zu sein.„Hät- ten sich die ehemaligen Feindmächte“, 80 schreibt sie,„im Jahre 1945/46 über alle schwe- benden Fragen einigen können, so wäre der Friedensvertrag unvergleichlich schlimmer ausgefallen als der einstige„Haßfrieden“ von Versailles. Nicht zuletzt aus dem Bestreben heraus, die Leidenschaften zuerst abklingen zu lassen, haben Amerika und England sich in jenen Jahren gerne entschlossen, den Frie- densschluß als eine kleinere Sorge zu betrach- ten— und noch heute geht die Hoffnung der Westmächte dahin, die Zeit werde die Wun- den des Krieges allmählich vernarben lassen und dereinst bessere Bedingungen zu einer Wahren Völkerversöhnung schaffen.“ Wir sind zwar nicht der Meinung, daß die Verzögerung des deutschen Friedensvertrages allein den freundschaftlichen Absichten der Westmächte entsprungen ist. Auf jeden Fall zeigt aber dieses Zitat, das für viele Außerun- gen in der Presse der westlichen Länder symp- tomatisch ist, daß in der Frage des Friedens- vertrages geduldiges Warten besser ist als temperamentvolle Forde- rungen. F. B. Deutscher Bundesjugendring gegründet K 6 In(TP). In Köln wurde am Montag der deutsche Bundesjugendring gegründet. Der Organisation gehören mit Ausnahme der Freien deutschen Jugend, die unter kommu- nistischem Einfluß steht, alle deutschen Ju- gendverbände an. Zum 1. Vorsitzenden des Bundesjugendringes wurde Joseph Romers- kirchen, der Leiter der katholischen Jugend gewählt. Der Jugendring will die deutsche Organisierte Jugend den Behörden gegenüber vertreten. Er will die Jugendgesetzgebung vorantreiben und Verbindung mit dem Aus- land aufnehmen. 4 * 1 Sowaetnote an die Westalliierten soll SED- Pläne unterstützen— Adenauer weist Angriffe auf Bundesregierung zurück Berlin(TP). Wie am Montag abend ver- lautet, wird die sozialistische Einheitspartei voraussichtlich noch in dieser Woche auf An- ordnung der russischen Militärverwaltung eine Regierung für die Sowzetzone bilden. In Ber- Iin erwartet man, daß der sogenannte„Volks- rat“ in„Volkstag“ umbenannt wird und die Funktionen eines Parlaments übernimmt. Als Kanzler der Sowjetzonenregierung soll Walter Ulbricht eingesetzt werden. Allgemeine Wah- len sollen vorerst nicht ausgeschrieben wer- den. Sämtliche Minister der änderregierun- gen in der Sowietzone sind für morgen nach Berlin beordert worden. Angesichts dieser Meldungen und der Tat- sache, dag während des Wochenendes in der gesamten russischen Zone in zahllosen SED- Versammlungen die Schaffung einer„deut- schen“ Regierung nach kommunistischem Vor- bild gefordert wurde, wirkt eine von Radio Moskau verbreitete sowjetische Note an die westlichen Großmächte wie eine beabsichtigte Unterstützung dieser SED- Campagne. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am Montag unserem Bonner TP. Rorresponden- ten gegenüber die in dieser sowjetischen Note enthaltene Behauptung, das Grundgesetz sei Unter alliiertem Druck zustande gekommen, für„absolut un wahr“ erklärt. Er fügte hinzu, daß die Arbeit am Grund- gesetz von freigewählten Vertretern des deut- schen Volkes— ohne jede Einflußnahme von alliierter Seite— zustande gekommen sei. „Die Alliierten westlicher Prägung“, so ver- sicherte der Bundeskanzler abschliegend, ha- ben in keiner Weise auch nur den Ver- such unternommen, sich in deutsche Belange einzuschalten.“ „Die westlichen Alliierten“, so heißt es in der sowetischen Note im Einzelnen,„haben durch die Bildung der deutschen Bundesregie- rung die Beschlüsse der Pariser Außenminister- Uolkspozel erweitert Funrungsstab Generale aus sowetischen Speziallagern ein- getroffen— Zur Zeit 300 000 Mann stark Berlin ODPZ). Die forcierte Rekrutierung zur ostzonalen VolkSspOlIlIiz ei hat die Stär- ke dieser Truppe nach Ansicht militärischer Beobachter in der letzten Zeit auf 300 000 Mann gebracht, was d des vorgesehenen Solls von 400 000 Mann entspricht. Die jungen Mannschaften dieser Truppe, die in den ka- Sernierten Einheiten gesammelt sind, machen, Wie allgemein von den Bewohnern der Ost- zone festgestellt wird, einen disziplinierten Eindruck. Der militärische Oberkommandierende der Ostzonenpolizei General Vinzenz Müller, hat sich auf verschiedenen Besichtigungsfahrten persönlich einen Einblick über den Ausbil- dungsstand der ihm unterstellten kasernier- ten Polizeieinheiten verschafft. In jüngster Zeit sind weitere Generale, unter ihnen auch ein Luftwaffengeneral, aus Speziallagern Ruß- lands in der Ostzone angelangt, so daß jetzt Allmählich die Voraussetzung für die Schaf- fung eines Truppenamtes, wie es in der Reichswehr unter Seeckt bekanntlich den verbotenen Generalstab ersetzte, geschaffen wurde. Neben diesem militärischen Führungsstab stehe ein politischer Führungsapparat, dessen markantesten Köpfe sich während des spanischen Bürgerkrieges zuerst mit militä- rischen Aufgaben beschäftigten, die sie wäh- rend des Ostfeldzuges auf russischer Seite ver- tiefen konnten. Die Angehörigen dieses poli- tischen Führungsapparates der Ostzonenpoli- zei sind durchweg Kommunisten, wäh- rend von den Stabsoffizieren und Genrälen ein Bekenntnis zur„Nationalen Front“ vor- ausgesetzt wird. Die Mitte vorigen Monats beendeten Herbst- Upungen der Volkspolizei waren, wie jetzt bekannt wird, bis auf wenige erweiterte Ma- növer auf den Bataillionsverband beschränkt. Gegen Ende der Felddienstausbildung wur- den indes einige Verbände von Regiments- stärke zusammengezogen. Jedoch handelt es sich auch hierbei nur um Manöver von In- fanterieeinheiten. Schwere Waffen wurden nur soweit hinzugezogen, als dies im Rahmen von Regimentsübungen üblich ist— als In- fanteriegeschützbatterien und als Granatwer- ferkompanien. Auch die auf dem Prenzlauer Flugplatz in Ausbildung befindlichen Flie- gereinheiten der Volkspolizei wurden zu keinen kombinierten Ubungen mit der Erd- truppe herangezogen. didung einer„Gegenrederung“ Konferenz sowie das Potsdamer Abkommen Verletzt.“ Die, wie es wörtlich in der Note heißt, so- genannte Bonner Verfassung stütze sich einzig auf eine kleine Gruppe besonders ausgesuch- ter reaktionärer Figuren Westdeutschlands, die mit ausländischen Finanzkreisen in enger Fühlung stünden und von ihnen abhängig seien. Das Grundgesetz sei in Wirklichkeit nur ein Anhängsel zum Besatzungsstatut, das die wichtigsten Funktionen der staatlichen Verwaltung zum Monopol der Besatzungs- macht mache. Alle diese Beschuldigungen und viele an- dere ähnlicher Art werden in der russischen Note unter Anführung zahlreicher Einzelhei- ten vorgebracht, mit denen bewiesen werden Soll, daß die Westmächte darauf ausgehen, Westdeutschland zu einer vorgescho- benen Basis für Angriffshandlun- Sen zu machen.„Infolge der Bildung einer Westdeutschen Regierung“— heißt es in der Note—„ist es wichtiger denn je, die Lösung der Probleme anzustreben, die mit der Wieder herstellung der Einheit Deutschlands zusammenhängen, damit Deutschland in die Lage versetzt werde, die ihm gemäß den Potsdamer Beschlüssen ob- liegenden Verpflichtungen zu erfüllen. Die sowjetische Note wird, wie unser Lon- doner TP-Korrespondent mitteilt, von der britischen Regierung, die sich hin- sichtlich der Beantwortung mit den beiden andern Westmächten in Verbindung setzen Will, zur Zeit genau geprüft. Ein Vertreter des Londoner Außenministeriums erklärte, die Note enthalte sehr wenig Punkte, die nicht bereits in den letzten eineinhalb Jahren Ge- genstand einer Beschwerde der Sowietunion gewesen seien. Auch in London fragt man sich nicht mit Unrecht, ob der Zeitpunkt der Absendung dieser Note nicht mit Absicht so berechnet ist, daß sie zur Unterstützung des S E D- Feldzuges für Errichtung einer neuen deutschen Regierung mit Sitz in Berlin dienen kann. Verstärktes Gewicht wurde in letzter Zeit in den Anordnungen des Truppenkommandos auf die Bekämpfung antisowjetischer Stim- gen gelegt, die sich in fühlbarer Weise so- bei der ganzen Bevölkerung der Ost- als auch bei den Angehörigen der Poli- 2itruppe bemerkbar macht. Imun gegen der- artige Beeinflußungen haben sich nur die aus zuverlässigen Jungkommunisten der FDY re- krutierten Kadereinheiten erwiesen, die als Elite formationen der Volkspolizei gel- ten und aus denen in Zukunft vornehmlich 2 Führernachwuchs herangezogen werden E001. 8 Moskau anerkennt Volksrepublik Chinesische Krise im Weltsicherheitsrat London(TP). Die Sowjet-Union hat die diplomatischen Beziehungen zur chinesi- schen Nationalregierung abgebrochen und die von den Kommunisten eingesetzte Chinesi- sche Volksrepublik anerkannt, Ferner hat der russische stellvertretende Außenminister dem diplomatischen Vertreter der chinesischen Nationalregierung mitgeteilt, daß diese nach Allsicht Moskaus nicht mehr die Macht in China ausübe und zur Regierung der Provinz Kanton geworden sei. Die Nationalregierung hat ihrer- seits bei den Vereinten Nationen Beschwerde eingelegt, daß Rußland die Unabhängigkeit Cbinas und den Frieden im Fernen Osten bedrohe. Politische Kreise in London sind der An- sicht, daß diese Schritte die lang erwartete Krise im Weltsicherheitsrat auslösen werden. Die Sowjet-Union habe durch die Anerken- nung der Volksrepublik China eine spannende Situation geschaffen. Zwei verschiedene chi- nesische Delegationen bemühten sich jetzt um den ständigen Sitz im Sicherheitsrat. Man müsse abwarten, welche Vertretung von der UN-Vollversammlung anerkannt werde. Sollte die Entscheidung zu Gunsten der chinesischen Volksrepublik ausfallen, so könnte Rußland im Weltsicherheitsrat auf drei Stimmen zäh- len, anstatt wie bisher auf zwei. Die britische Regierung will die kommu- nistische Regierung der chinesischen Volks- republik anerkennen. Wie ein Sprecher der britischen Regierung bekanntgab, wird Groß- britannien diese Frage jedoch vorher mit sämtlichen Staaten des Atlantik-Paktes und des Commonwealth besprechen. Titos westliche Verteidigungslinie Ne icher Festungswall zur Abriegelung der Zugünge zur Adria Von unserem TP- Korrespondenten Triest. In gut informierten Kreisen n zur Kenntnis eines bestimmten jugo- Szawischen Verteidigungsplanes gelangt, der im Falle eines Angriffes seitens der Sowiet- Union oder deren Satelliten zur Anwendung gelangen soll. Es handelt sich hierbei nicht um ein bloßes Prosekt des jugoslawischen Generalstabes, 8 in um einen konkreten, im Aufbau be- grifflenen Plan, um die Anlage einer inneren Verteidigungslinie, die von erprobten Spezia- listen des Guerillakrieges nach streng stra- teg n Maßstäben verwirklicht wird. Diese„westliche Verteidigungslinie“ Jugo- slawiens hat den Zweck, einen Vorstoß der bewaffneten Streitkräfte des Ostblockes über die Drau 8 und die Save zur dalmatinischen Adriaküste zu verhindern., Sie verläuft öst- lich der Dinarischen Alpen, vom südlichen Turmitor-Massiv bis zu den Karawanken im Norden und ist als eine natürliche Festungs- kette zur Abriegelung der Zugänge zur Adria gedacht. Hinter diesem Schutzwall, der im vergange- nen Weltkrieg schon einmal seine Bewäh⸗ rungsprobe im Partisanenkampf gegen oft zehnfach überlegene Angreifer bestanden hat, liegen die wichtige, tief eingeschnittene Felsen bucht von Kotor, die Häfen von Dubrownik, Split, Dadar, Fiume und Pola. An der Na- renta- Mündung, zwischen Dubrownik und Split, ist außerdem im Schutze der vorge- lagerten Halbinsel Peljisa ein großer Uber- see und Kriegshafen im Bau, in dem die schwersten Einheiten der westlichen Mittel- meerflotte ankern können. Man geht kaum fehl, in der Annahme, daß dieser neue Hafen, neben Triest und Pola als Gegenstück zu Valona und der Insel Saseno in Albanien gedacht ist, Wo die Russen sich festgesetzt haben und einen starken U-Boot- Stützpunkt ausbauen. Auf mehreren zu Jugoslawien gehörenden dalmatinischen Inseln werden derzeit Mi li- Ar- Flugplätze errichtet, die zum Ver- teidigungssystem der inneren Bergfront ge Hören. Im Zusammenhang mit diesen Verteidi- gungs maßnahmen, spielt die Insel Brioni eine wichtige Rolle. In Triest ist man über- zeugt, daß im Kriegsfalle Titos Haupt- duartier dorthin verlegt werde, wofür auf Brioni bis jetzt insgesamt 370 Räume re- folgende Tatsachen sprechen: Die jugoslawi- sche Regierung hat in den Hotels und Villen bis jetzt insgesamt 370 Räume re- quiriert und diese in eine für Unberufene unzugängliche SPerrzone einbezogen. Stacheldrahtsperren und Minenfelder riegeln die Zugänge auch von der Küste her ab. Bombensichere Unterstände und unterirdische Schutzräume wurden ausgehoben und Stahl- panzerkammern für die Aufnahme des Staats- Schatzes der„Narodna Banka“ eingerichtet. Außer einer Spezialabteilung der„dba“, liegt die Bewachung der Inselgruppe in den Händen eines 800 Mann starken montegrini- schen Elitekorps. Brioni verfügt heute bereits über einen Kurzwellensender, sowie über eine Radarstation. Diese Anlagen sehen bestimmt micht nach einem friedlichen Kurort aus. „Jugoslawien gab keinen Anlaß“ Unterredung mit Titos Außenminister Belgrad(TP). Der jugoslawische Außen- minister Kar deli erörterte in einem Inter- view die Möglichkeit eines bewaffneten An- griffs auf Jugoslawien. Er erklärte, man könne sich kaum vorstellen, daß gegen ein Mitglied der Vereinten Nationen ein An- griff mit Waffengewalt unternommen werde. Jugoslawien habe keinen Anlaß für den Druck gegeben, den das Kominform ausübe und werde auch in Zukunft keinen geben. Eins Versöhnung mit der Sowjet-Union sei jedoch nur möglich, wenn diese die gegenwärtige Politik der Einmischung in Angelegenheiten Jugoslawiens auf gäbe. In Bezug auf Angelegenheiten der Verein- ten Nationen erklärte Kardelj, Jugoslawien sei der Meinung, es habe angesichts seiner geographischen Lage und seiner Leistungen in der Nachkriegszeit Anspruch auf einen Sit im Weltsicherheitsrat. Streiks in USA dauern an Gewerkschaften gegen„5. Kolonne Stalins“ New Vork(TP). In den Vereinigten Staa- ten dauern die Streiks im Kohlenbergbau und in der Stahlindustrie an. In beiden Fällen kann nicht mit einer baldigen Beilegung ge- rechnet werden. In der Stahlindustrie stehen augenblicklich mehr als 500 000 Arbeiter im Ausstand und möglicherweise werden sich bald weitere 500 000 dem Streik anschließen. Von dem Bergarbeiterstreik sind ungefahr 400 000 Arbeiter betroffen. Die amerikanische Industrie hat, wWwie man annimmt, Vorräte an Kohle und Stahl, die noch für 3 bis 4 Wochen ausreichen. Nach Ablauf dieser Zeit muß, falls der Streik andauern sollte, mit starker Ar- beitslosigkeit gerechnet werden. 5 Besprechungen über den Kohlenpreis Dienstag 10 Uhr Kabinettssitzung Bonn(TP). Auf dem Petersberg bei Bonn kanden am Montag abend deutsch- alliierte Besprechungen über den deutschen Kohlen- preis statt. An der Sitzung nahmen von deut- scher Seite Wirtschaftsminister Erhard und von alliierter Seite der amerikanische Wirt- schaftsberater Norman Collison teil. Das Er- gebnis der Besprechungen soll als Empfehlung len Hohen Kommissaren übermittelt werden. Die Anweisung Nr. 33 der JE IA, die das Ausfuhrverfaͤhren für Kohle aus West- deutschland regelt, ist jetzt in Kraft getreten. Gegenüber dem bisherigen Zustand sind darin keine wesentlichen Anderungen enthalten. Auch jetzt werden sämtliche Kohlenexporte über den Deutschen Kohlenverkauf abgewik⸗ Felt. Die Ausfuhrpreise für Kohle werden von den Hohen Kommissionen festgelegt. Neu ist die Bestimmung, daß die Ausfuhrkontrakte von einer deutschen Regierungskommission in Ubereinstimmung mit den internationalen Zuteilungen genehmigt werden. Diese Kom- mission wird von der westdeutschen Bundes- regierung bestellt und stellt eine Art Verbin- dungsstelle zwischen den alliierten Behörden und den deutschen Dienststellen dar. Sitz der Kommission ist Essen. Heimkehrergesetz wird vorbereitet Abteilung für westdeutsche Grenzfragen Bonn(TP). Das Bundes ministerium für Gesamtdeutsche Fragen will neben einer ost- deutschen Abteilung auch eine besondere Ab- teilung für westdeutsche Grenzfragen ein- richten, In dieser Abteilung sollen die hol ländischen, belgischen und französischen Grenz forderungen bearbeitet werden. Die Bundesminister Dr. Heinemann und Ja- cob Kaiser reisen am 10. Oktober nach Berlin, um dort eine Hauptabteilung des Mini- sterlums für gesamtdeutsche Fragen einzurich- ten. Der Entwurf eines Heimkehrergesetzes wird gegenwärtig vom Bundesarbeits ministerium Vorbereitet Das Gesetz soll das Recht der Heimkehrer auf Arbeit sichern und gegebe- nenfalls die Ausbildung, Umschulung, Unter- stützung und die Sozialversicherungsansprüche der ehemaligen Kriegsgefangenen regeln. US-Kapital für die Ruhr? Treviranus meldet sich BOnn(TP). Der ehemalige deutsche Mini- ster und jetzige kanadische Staatsangehörige Dr. Gottfried Treviranus, der sich zur Zeit in Bonn aufhält, hatte am Montag Be- sprechungen mit Bundesfnanzminister Schäf- fer und anderen Angehörigen der Bundes- organe. Wie verlautet, soll es sich dabei u. a. um die Frage der Wiedererrichtung eines deutschen Stahlwerkes an der Ruhr unter Nanspruchnahme amerikanischen KFapitals gehandelt haben. Deutschen Korrespondenten gegenüber äu- Berte sich Dr. Treviranus, die Alliierten soll- ten den Mut haben,„über ihren eigenen Schatten zu springen und nicht schrittweise, sondern großzügig en bloc den Deutschen die größtmögliche Selbständigkeit zurückzugeben.“ Der„Henker von Joachimsthal“ Wird sich der Tscheche Kroupa vor einem deutschen Gericht veranworten müssen? München(Tp). Der Tscheche Franz Kroupa, der im Jahre 1945 in Joachimsthal zahlreiche Morde und Mißghandlungen an Su- detendeutschen begangen haben soll, befindet sich wieder im DP-Lager Murnau. Er wird sich wahrscheinlich in Kürze vor einem deut- schen Gericht zu verantworten haben, sobald ihn die Besatzungsmacht freigegeben hat. Was sich nach dem Einzug Kroupas in Joachimsthal als Kommissar in den Revo- lutionsjahren von 1945 zugetragen hat, dar- über berichtet der„Joachimsthaler Heimat- brief“. Kroupa wird darin beschuldigt, er habe wahllos Verhaftungen durchführen und Männer und Frauen in Keller einsperren lassen, Mit Stahlruten, Gummischläuchen und Enüppeln seien die Unglücklichen verprügelt Worden und Kroupa selbst habe es besonders darauf abgesehen, ihnen die Zähne einzu- schlagen. Einigen Männern seien um den Kals Drahtschlingen gelegt worden und man gätte sie so durch einen Saal geschleift, des- sen Fußboden mit hervorstehenden Nägeln gespickt gewesen sei. Im„Heimatbrief“ wer- den ferner die Namen einiger Sudetendeut- scher genannt, die, nachdem sie halbtot ge- brügelt worden seien, von KRroupa durch Genfekschuß getötet worden wären. Als scheußlichstes Verbrechen aber wird die ölkentliche Erhängung eines angesehenen Sägewerkbesitzers erwähnt. Die ganze Be- völkerung sei gezwungen worden, der Er- hängung beizuwohnen. Durch die ungeheuerlichen Anschuldigun- gen sah sich die Bundespolizei im März dieses Jahres veranlaßt, Kroupa festzunehmen. Er sollte sich vor einem deutschen Gericht Verantworten. Da Kroupa als DP aber nicht der deutschen Gerichtsbarkeit untersteht, ver- anlaßte die amerikanische Militärregierung seine Freilassung Bei einer kürzlich statt- gefundenen Besprechung, an der Vertreter der amerikanischen Militärregierung, der Landrat von Weilheim, die Landespolizei und die Presse teilnahmen, erklärte der Militär- Ssouverneur von Weilheim, die Militäarregie- rung sei für Verbrechen außerhalb der US- Zone nicht zuständig. Nach den von amerika- nischer Seite eingeleiteten Untersuchungen stützten sich die Anschuldigungen gegen Kroupa auf Erzählungen Dritter und es gäbe keine Augenzeugen seiner aufgeführten Greuel taten. Kroupa selbst behauptet, die Beschuldi- Sungen seien das Werk Prager Kommunisten. Ein Reporter besuchte das Lager Murnau, in dem sich Kroupa aufhält, um den„Henker von Joachimsthal“ zu interviewen und Licht in dle verfahrene und undurchsichtige Affäre zu bringen. Er beschreibt Kroupa als einen mittelgroßen Vierziger mit einem kahlen Kopf und auffallend hellgrünen Augen. Das Interview war Kroupa offensichtlich peinlich, denn er verweigerte jede Auskunft mit der Behauptung, es sei ihm von der Militär-Re- Silerung verboten worden, mit einem Deut- schen zu sprechen. Der Lagerführer, von dem der Reporter einige Auskünfte erbat, be- zeichnete die gegen Kroupa erhobenen An- schuldigungen als Lügen. Neue Einzeineiten der russischen gtomennloslon Beschleunigung des amerikanischen Rüstungs- programms— England fühlt sich bedroht (H. R.) Die Bekanntgabe von der im Gebiet der Sowjetunion erfolgten Atom-Explosion hat zu den verschiedensten Deutungen und Mutmaßungen in der Presse und in den Sach- Verständigenkreisen der Westmächte geführt. Allgemein ist man der Auffassung, daß die amtliche russische Erklärung, es hätten Spren- Sungen im Zusammenhang mit zivilen Bauvorhaben und mit„Hilfe der mo- dernsten technischen Errungenschaften“ statt- gefunden, in dieser Form nicht zutrifft. Die Rus Wollten mit diesem Hinweis offenbar den Eindruck erwecken, daß sie die Atom- kraft schon für zivile Zwecke verwenden können, Abgesehen davon, daß dies für un- Wäahrsche nich gehalten wird, weist man da- rauf hin daß durch die Verwendung von Atomsprengstoffen der Boden und auch die Atmosphäre in weitem Umkreis und auf lange hinaus radioaktiv verseucht werden. Dies Würde aber die Durchführung von irgend- Welchen Bauvorhaben zumindestens für lange Zeit in der betreffenden Gegend unmöglich machen Drei Atom-Anlagen in der Sowjetunion Die Explosion, die von zahlreichen seismo- graphischen Stationen verzeichnet wurde, er- eignete sich am 10. Juli. Sie lief als Erd- bebenwelle über tausende von Kilome- tern. Auch aus diesem Grund nimmt man an, daß es sich nicht nur um eine Sprengung handelte, sondern um eine tatsächliche Atom- EXpPIOSion. In Ergänzung hiezu ist interessant, was der Londoner„Evening Standard“ berichten konnte. Das Blatt teilte mit, nach einer Mitteilung aus Prag habe ein tschechoslowakischer Minister im Anschluß an eine Reise in die Sowjetunion geäußert, daß Rußland über drei Atom- Anlagen verfüge. In einer dieser Anlagen sei eine Bombe vorzeitig explodiert und habe deut- sche und russische Wissenschaftler getötet. Es ist also sehr wohl möglich, daß es sich bei der Atom-Explosion um ein ungewolltes oder vorzeitig ausgelöstes Ereignis handelte. Der Ort der Explosion Es bleibt sodann die Frage offen, an wel chem Ort die Explosion stattgefunden hat. Hier können die, in den„Evening News“ auf- geführten seismographischen Registrierungen von Erdstößen einen Hinweis geben, die be- sonders am 10. Juli verzeichnet wurden. Als Epizentren dieser Erdstöße werden u. a. Süd- Sibirien, das Altai-Gebirge, Turkestan und ein Punkt 1600 km östlich des Ural angegeben. Als die Wissenschaftler, die in Rußland die Atombombe herstellen, werden die russischen Gelehrten Kapitz a, Semjenow und Joffe genannt, die in Zusammenarbeit mit den drei Deutschen Hertz, Meyer und Pose die Atomforschung der Sowjetunion leiten. In britischen Sachverständigenkreisen ist man dennoch überrascht, daß es der russischen Forschung schon jetzt gelungen ist, das Atom- geheimnis zu ergründen. Professor Moon von der Universität Birmingham und Sir George Thomson, der dem Atomkomitee der UN an- gehört, glauben, daß die Russen ähnlich wie bei der über Nagasaki abgeworfenen Atom- bombe Plutonium als Ausgangsmaterial verwendet haben. Sie halten es aber auch für durchaus möglich, daß die Russen unter Lei- tung von Professor Kapitza ganz neue Wege gefunden haben. Mindestens eine A.-Bombe für London! Den ersten Raum in den politischen und strategischen Erörterungen nimmt die russi- sche Atom-Explosion in der britischen Otfentlichkeit ein. Man ist sich in England nämlich darüber klar, daß in einem künftigen Krieg, selbst wenn dem Gegner nur wenig Atombomben zur Verfügung ständen, minde- stens eine für London bestimmt wäre. Damit wird tur ungland die Frage der D Wehr zum Lebensproblem und die Ergeb- nisse der soeben abgeschlossenen Luftmanö- ver über England werden eingehend disku- tiert In den Manöverberichten hieß es Zu- nächst, jeder einzelne„Feindbomber“ sei von einem Jäger angegriffen worden, Aber abge- schen davon, dag Angriff noch lange nicht Abschuß beißt, ist im weiteren Verlauf der Manöver den„Feindbombern“ der Durch- bruch im Tag- und Nachtangriff gelungen. Gerade auch angesichts dieser Manöverergeb- nisse hält man die Atombombe selbst für die Wirksamste und einzig entscheidende Abwehr. Krise noch nicht überwunden Frankreichs Arbeiterschaft will Taten sehen Paris(TP). Politische Kreise in Frank- reich sind der Ansicht, daß die Regie- rungskrise noch nieht über wun- den ist. Man rechnet mit neuen Schwierig- keiten beim Zusammentreten des Parlaments am 18. Oktober. Die Kompromißlésung des Kabinetts für Löhne und Preise hat die Ar- beiterschaft nicht befriedigt. Die sozialisti- schen und kommunistischen Zeitungen er- klären übereinstimmend, die Arbeiterschaft erwarte von der Regierung Entscheidungen, Versprechungen genügten nicht mehr. Ministerpräsident Henri Queuflle wird sich am Mittwoch in einer Rundfunkansprache unmittelbar an das französische Volk wenden, um ihm die Preis- und Lohnpolitik der Re- gierung zu erklären. g Der französische Finanzminister Petsche erklärte am Montag, das Kommuniqus, in dem angegeben wurde, daß Frankreich eine neue europäische Wirtschaftskonferenz einbe- rufe, bedürfe der Berichtigung. Frankreich Wolle lediglich vorschlagen, daß die Organi- sation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa, die ohnehin Ende des Monats in Paris zusammentrete, auch über die Abwer⸗ tung vieler europäischer Währungen berate. Petsche gab gleichzeitig bekannt, daß die Finanzminister von Frankreich, Belgien, Ita- lien und Holland in 10 Tagen in Paris zu- sammentreffen werden, um Fragen von ge- meinsamem Interesse zu erörtern. Großbritannien will Atombomben Wie gemeldet, verhandeln die Briten seit längerer Zeit mit den Amerikanern darüber, daß ihnen die Ergebnisse der amerikanischen Atomforschung mitgeteilt werden. Bisher konnte sich der Kongreß zu einer derartigen Freigabe des Atomgeheimmisses“ gegenüber Großbritannien nicht entschließen. Es ist aber sehr wobl möglich, daß nun ein neuer Be- schluß gefaßt wird, der möglicherweise durch die von Truman und Attlee gemeinsam er- folgten Bekanntgabe, daß das Atomgeheimnis auch in der Sowjetunion kein Geheimnis mehr ist, erleichtert werden sollte. Für England hat sich damit das Problem aber auch schon wieder verschoben. Die Kenntnis der wissen- schaftlichen Tatsachen genügt jetzt England nicht mehr, vielmehr beansprucht es ange- sichts seiner möglichen Bedrohung durch Rußland auch ein Mitverfügungs- recht über die Atombomben der Ameri- kaner und evtl. ein eigenes Lager dieser Bomben. Ob England eine eigene Atombom- ben- Produktion aufnehmen will, ist dagegen fraglich. Das Risiko angesichts der Reichweite der russischen Bomber wäre wohl zu groß. Im Zusammenhang mit den jüngsten Mit- teilungen über die russische Atombombe wurde der Name von Professor Peter Ka- Pit z a genannt, der an der Spitze der sow- jetischen Atomforschung steht. Wie in wis- senschaftlichen Fachkreisen dazu betont wird, handelt es sich bei Kapitza um einen hervor- ragenden Gelehrten und ehemals besten Schü- ler von Lord Rutherford in Cambridge, be- Kanntlich einem der Begründer der modernen Physik, der mit seinen Atomspaltungsversu- chen weltberühmt wurde. Wie Lord Ruther- kord in seinen Lebenserinnerungen berichtete, ließ ihm seinerzeit die britische Regierung ein besonderes Laboratorium einrichten, das für die Forschungen Kapitzas bestimmt war. Professor Kapitza selbst war im Jahre 1920 als Emigrant nach London gekommen, ging jedoch 1935 anläßlich eines Internationalen Physikerkongresses wieder nach Moskau und kehrte von dort nicht mehr zurück. Was Ka- bitza bewog, in Moskau zu bleiben, ist unbe- kannt. Jedenfalls ist er abel seitdem der wis- senschaftliche Leiter der Sowjet-Physik. Ein- mal wurde sein Name in den letzten Jahren genannt als es hieß, daß er an den Dnje- prostrojwerken tätig sei, deren ungeheure elektrische Energie er für seine Versuche be- nützte. de In Ergänzung der Berichte über die russi- sche Atomexplosion wurde nun in den Krei- sen der Westalliierten Berlins darauf hinge- wiesen, dag Rußland„Osteuropa mit Abschuß- basen für noch tödlichere Raketen als sie Hitler benützte, übersät“ habe. Mindestens eine von den durch die Nazis errichteten Munitions- fabrikationsanlagen produziere in der Ost- zone Raketen für die Russen. Offiziere der Westalliierten Spionage erklärten ferner, daß sie der Meinung sind, Rußland habe eine „Kette von Abschußbasen vom Baltischen bia zum Schwarzen Meer“ errichtet. Nach Auf- fassung militärischer Kreise gibt es jedoch keinen Beweis, daß die Sowjet-Zone Deutsch- lands als Abschußbasis für Raketen vorbe- reitet wird. In der Zone liegt jedoch Peene- münde, wo sich unter Hitler eine der größten unterirdischen Fabrikationsstätten für Rake- ten befand. Wie behauptet wird, wurde das von britischen Bombern im Krieg zerstörte Werk inzwischen von den Russen unter Ein- satz von deutschen Gefangenen wieder auf- gebaut. Eine andere ehemalige unterirdische Munitionsfabrik ist Rechlin, die ebenfalls wieder in Betrieb sein soll, und ergänzend hierzu bemerkt die„New Vork Herald Tri- bune“ in einer Meldung aus Berlin:„Obwohl die V2 das letzte Raketen-Modell war, das speziell in größtem Ausmaß gegen England zum Einsatz kam, verdichteten sich gegen Ende des Krieges die Gerüchte, dag Nazi- Ingenieure bereits erfolgreiche Versuche mit einer VI2 gemacht hatten, mit der die Ost- küste von Amerika erreicht werden konnte.“ Bekanntlich wurden diese Gerüchte seinerzeit auf alliierter Seite als unglaubhaft abgetan, heute ist man dagegen offenbar geneigt, ihnen wieder mehr Glauben zu schenken, wobei man darauf verweist, dag die deutschen V- Spezialisten sich sämtlich in der Sowzet- Union befinden. „Hine über alle Zweifel erhabene Führung erringen“ In den USA führte die Nachricht von der russischen Atomwaffe offenbar zu einer Be- schleunigung sämtlicher Rüstungs- ar beiten. Der Vorsitzende der amerikani- schen Atomenergiekommission, David Li- lienthal erklärte:„Es ist unsere und des Präsidenten Meinung, daß uns nichts in den Weg gelegt werden sollte, um unser Land derart mit Atomwaffen zu versorgen, daß die Aggressoren in der Welt abgeschreckt werden und daß wir eine über alle Zweifel erhabene und unmißverständliche Führung erringen und damit Zeit gewinnen, so daß die Ver- nunft die Oberhand gewinnen kann.“ Das amerikanische Bauprogramm für Atom- waffen umfaßt 3,5 Milliarden Dollar. Auf einer gemeinsamen Sitzung der Atomenergie- Kommission mit dem zuständigen parlamen- tarischen Fachausschuß sollen nun in dieser Woche die Maßnahmen zur Steigerung der Produktion von Atomwaffen erörtert wer- den. Auch eine Erweiterung der Luft- waffe wird in Kongreßkreisen erörtert. Bis- her wurden erst 60 von den 170 in Auftrag gegebenen B-36- Bombern fertiggestellt, und für die B-50-Bomber soll das gleiche Ver- hältnis gelten. Das Augenmerk richtet sich ferner auf den Ausbau der militärischen An- lagen in Alas Ka und die Errichtung eines den Kontinent umspannenden Radarnet- 2 ES, für das der Kongreß 161 Millionen Dol lar bewilligt hat. Von der Atomenergie-Rom- mission soll die beschleunigte Herausgabe eines Handbuches für den zivilen Luft- schutz gegenüber Atombombenangriffen er i kolgen. VOM TAE Die Ernährungsminister der Länder sind in Bonn zu ihrer ersten gemeinsamen Konferenz unter dem Vorsitz von Bundes-Ernährungs- minister Niklas zusammengetroffen. Sie be- raten über den Ausgleich der hohen Einfuhr- kosten für Lebensmittel nach der Neufest- setzung des Außenhandelskurses der DM. Die deutsche Rechtspartei hat sich gespalten. Mehrere Bezirksgruppen in Niedersachsen und Hannover haben in Hameln die„Deutsche Sozialistische Reichspartei“ gegründet. Vor Aufhebung der Zuzugsbeschränkungen? Als erste Aufgabe des Bundesflüchtlingsmini- steriums kündigte Bundesflüchtlingsminister Dr. Lukaschek die Aufhebung der Zuzugs- beschränkungen für das gesamte Bundesgebiet an. Die Verordnungen hierzu sollen in kur- zer Zeit durch die Bundesregierung erlassen Werden. Flüchtlinge protestieren gegen Bayernpartei. Auf zwei Schlesierkundgebungen in Bayern Wurde gegen einen Antrag der Bayernpartei protestiert, bei der Umsiedlung der Flücht- linge landsmannschaftliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Die Bayernpartei wolle die Flüchtlinge aus Gebieten östlich der Oder- Neiße-Linie in die britische Zone transpor- tieren und in Bayern nur sudetendeutsche Heimatvertriebene ansiedeln. Auf diese Weise Soll, wie bei den Versammlungen erklärt Wurde, 2 Million Menschen, die teilweise schon zu Bayern geworden seien,„aòus Preu- Ben-Haß! Kollektiv vertrieben werden. Wegen Spionage verurteilt. In Hamburg ve te ein britisches Militärgericht einen Deutschen zu 10 Jahren Gefängnis wegen Spionage zugunsten der polnischen Regierung. Der Angeklagte war als Ingenieur bei der Werft Blohm& Voß angestellt gewesen und 8011 Vertreter der polnischen Regierung mit Angaben über Transporte, Verteilung priti- scher Truppen und Flugplätze versehen haben. Philatelisten errichten Tauschstelle. Auf dem 50. deutschen Philatelistentag, der am Sonntag in München seinen Abschluß fand, Wurde die Errichtung einer Tauschstelle be- schlossen. Bisher ist es den deutschen Brief- markensammlern nicht möglich gewesen, Marken aus anderen Ländern einzutauschen, da die deutschen Behörden die Briefmarke als Devise betrachten, während amerikanische Stellen sie als Ware ansehen. Die neue Tauschstelle soll diese Frage klären. Professor Albert Schweitzer wird nicht, wie verschiedentlich gemeldet wurde, im Herbst nach seiner zentralafrikanischen Krankensta- tion Lambarene zurückkehren, sondern wäh- rend des Winters in Europa bleiben, um in Günsbach im Elsaß den dritten Band seiner „Philosophie der Kultur“ abzuschließen, Orgel- Kompositionen fortzusetzen und einen um- fangreichen Briefverkehr zu erledigen. Erst nächstes Jahr Wahlen in England? Großbritannien werde keinesfalls vor Anfang Juli nächsten Jahres Parlamentswahlen ab- Halten, erklärte der britische Gesundheits- minister in einer Parteiversammlung. Nur ein besonderer Notstand könne eine Vorver- legung des Termins rechtfertigen. 1 Der 3. Weltkongreß für moralische Au rüstung wurde in Caux beendet. An der Ta- Sung haben 8000 Delegierte aus 82 Ländern teilgenommen. Der deutsche Bundestag war durch 15 Abgeordnete vertreten. Amerikaner fordern Rückgabe der deut- schen Ostgebiete. In einer von 10 000 Ameri- kanern unterschriebenen Eingabe an Präsi- dent Truman wird gefordert, daß die künfti- gen Grenzen Deutschlands denen von 1938 entsprechen sollen. Pommern, Schlesien, das Gebiet von Königsberg und alle deutschen Gebiete östlich der Oder dürfen nicht von Deutschland getrennt werden. Der amerikanische Hohe Kommissar John MedCloy verbringt zur Zeit einen kurzen Ur- laub in Bayern. Er bezog mit seiner Gattin und seinen beiden Kindern eine Jagdhütte in der Nähe von Schongau. Die Bunkerdecke brach durch BOonn(TP). Am vergangenen Sonntag wur- den in zahlreichen rheinischen Städten die all- jährlich üblichen Winzerfeste begangen. In Königswinter, wo die Fähre zur Bundeshaupt- stadt rechtsrheinisch ablegt, brannte durch ungeschicktes Handhaben brennender Fackeln ein Personenauto neuesten Typs ab. Man ver- suchte, den Brand mit Wasser— schließlich aber auch mit Wein zu löschen. Unter der den Brandherd umstehenden großen Men- schenmenge brach die Decke eines unterirdi- schen Bunkers durch, wobei eine Frau schwere Beinverletzungen erlitt und eine weitere ihr Gebiß verlor. Mehrere Brieftaschen werden seit diesem Augenblick vermißt. Dr. Eschenburg zum Südweststaat Tübingen(IP). Ministerialrat Dr. Eschenburg von der Landesregierung Württemberg- Hohenzollern hat erneut zur Südwestfrage Stellung genommen, Dr. Eschen burg betonte, die August-Note des südbadi- schen Staatspräsidenten Wohleb sei bisher nicht beantwortet worden, da sich Staatsprä- sictent Dr. Müller und andere Regierungsmit- glieder im Urlaub befänden, Er erklärte fer- ner, vor einer Südweststaat- Abstimmung müsse auch erst durch Volkabstimmung fest- gestellt werden, ob die erforderliche Ver- Tassungsänderung überhaupt vorgenommen werden könne. Us A-Manöver im pazifischen Raum. In die- sem Monat werden im pazifischen Raum aus- gedehnte Manöver amerikanischer Armee- und Flottenverbände stattfinden. U. a. wird ein Flottenverband von 100 Schiffen mit vier Flugzeugträgern teilnehmen. Insgesamt wer⸗ den über 50 000 Mann bei den Ubungen ein- gesetzt sein. PPP Unwetter in Italien Uber 30 Todesopfer f. Rom(IP). In Süditalien sind durch Un- Welter etwa 2500 qm Land verwüstet wor- den. Die Zahl der Todesopfer übersteigt 30. 5 In Benevento bei Neapel sind 1500 Personen Obdachlos geworden, da die Stadt infolge des über die Ufertretens zweier Flüsse metfertief inter Wasser gesetzt wurde. 5 ä— eee. den 5. Oktober 19 49 Godthaab, das»Lhaſa des Nordens fremde dürfen die Stadt nicht betreten— Das intereſte der Großmächte iſt erwach PRD. Grönlands Hauptstadt Godthaab ist Wohl die kleinste der Welt. Sie hat nur 1200 Einwohner und 127 Häuser. Aber sie ist kei- neswegs bedeutungslos, Sie ist immerhin der politische, wirtschaftliche und kulturelle Mit- telpunkt eines Riesengebietes, und außerdem haben sie die Strategen der Großmächte in ihren Karten für den arktischen Krieg wohl vermerkt. Aber die dänische Regierung hat sich bisher höflich aber bestimmt jedes auf- dringliche Interesse an seiner Kolonie Grön- land und an Godthaab verbeten, Selbst For- schern und Wissenschaftlern wird nur in Aus- nahmefällen die 18e hmigt. Für die Isolation 2 g hat 8 Einv, tuberkulés und für alle In: anfällig. Während des n Welt ges ist fast die ganze Bevölkerung an sern ge- storben. So lebt man in Godthaab von der übrigen Welt abgeschlossen und einsam. God- thaab wird deshalb auch oft das„Lhasa des N ens“ genannt. Die Gründung der Stadt liegt schon über 2 Jahrhunderte zurück. 1728 wurde das erste Haus Daut, das der dänische Geistliche in Besitz nahm. Ihm hat man als Olonie später ein Denkmal ge- ö hatte sich die 1 ubnis s kür seine Kolonialpläne Monarch zeigte Ver- Manis und gab ihm als„Gründungskapital“ 12 Verbrecher und 12 Protistuierte mit. Der Ankang war schwer, das ungewohnte rauhe Klima machte den Neuankömmlingen zu Schaffen und die Eskimos waren ihnen feind- lich gesonnen. Unter den harten Lebensbe- dingungen starben die meisten Frauen. Das aber Wẽãar für die Entwicklung der Kolonie von ausschlaggebender Bedeutung. Die Män- ner suchten sich nämlich Frauen unter den Eskimos, stellten so den ersten Kontakt mit den Eingeborenen her und zeugten Nachkom- men, die sich immer weiter fortgepflanzt ha- ben und heute eine neue Rasse bilden: die Grönländer. Für den Grönländer ist es eine Beleidigung, als Eskimo bezeichmet zu werden, denn er be- groges trachtet sich als Europäer und steht auch auf. einer viel höheren Kulturstufe als die Eski- mos. Es gibt zum Beispiel eine Universität in Godthaab, in der Priester, Hilfsärzte, Kran- Kenschwestern, Kaufleute und Lehrer ausge- bildet werden. In kultureller Hinsicht wurde von deen Grönländern schon Bedeutendes ge- leistet. Bekannt sind die Werke des grönlän- dischen Malers Rosing, Ein Neffe dieses Man- nes ist ebenfalls berühmt, und zwar durch seine Publikationen über griechische Litera- tur in mehreren europäischen Sprachen. Das sind nun allerdings Ausnahmen und die Durchschnittsbildung des Grönländers reicht gerade so weit, daß er seine Muttersprache legen und schreiben kann. Für einen Europäer mag das Leben eines Bürgers von Godthaab nichts Verlockendes haben. Aber es ist ein Paradies der Ruhe. Man geht seiner Arbeit nach und vergnügt sich. Vom Leben in der übrigen Welt, dem Hasten und Treiben in der westlichen Zivili- tion erfährt man wohl durch eine täglich in „Eskimo“ erscheinende Zeitung und eine Mo- matsschrift. Der Grönländer ist aufgeschlos- sen, aber mehr als ein Krieg in Europa inter- essiert ihn die nächste Kajakregatta oder eine Tanzveranstaltung. Man vergnügt sich nämlich gern und ist sehr gesellig Die W en Weißen, die in Godthaab woh⸗ nen, eil Dänen und der amerikanische Konsul mit seiner Familie, fühlen sich in die- sem Parad der dänische Bürgermei schon über kein Verlan, 2 zum in Grönland und Is seinen Po Hat ren. Er kommt mit den halbzivilisierten Grönländern sehr gut aus. Seit Generationen hat es keine Verbrechen und keine Verstöße gegen die Gesetze gegeben, wenn man davon absehen will, die großgzü ige Auslegung des Begriffs Liebe den G ndern a gegen die Gesetze anzurechnen. Es war daher auch noch nie ein Polizist in Godthaab nötig. Die achtköpfige Besatzung der dänischen Ma- im lrrgarten einer 5-Millionen-Spende Von Konstanz bis Hamburg suchte man den Spender— Die„Ente“ eit NP. Stuttgart, Sept. 1949 Im Mai dieses Jahres überraschte ein Stutt- garter Architekt namens Mu hlbayer die Teilnehmer an einer Bürger versammlung des Stuttgarter Vororts Botnang mit der sensa- tionellen Mitteilung, ein Spender, der zu-. nächst noch anonym bleiben Wolle, habe fünf Millionen DM für den Wohnungsbau gestiftet. Diese fünf Millionen bedeuten 85 fertige Woh- nungen. Es läßt sich vorstellen, daß die Bürger die- ses Stuttgarter Stadtteils jubelten und den Verkünder der prächtigen Nachricht bestürm- ten, das Inkognito dieses hochherzigen Mäzens zu lüften. Doch der Architekt wußte die Ano- nymität des Spenders zu wahren. Was Wün- der also, wenn die Reporter begannen, sich für die Person des Wohltäters Zu intèeressie- ren, zumal die Zeitungen der Trizone in schlagwortartigen Meldungen von dem Glück berichteten, das auf die Stuttgarter„gefal- len“ war. Die Geschichte würde vor allem da- durch besonders pikant, daß die Stadtober- häupter der schwäbischen Metropole selbst keine Ahnung hatten, wer so großzügig mit fünf Millionen herumwerfen könnte. Um die Person des Spenders wob sich ein dichter Legendenkranz. Die Reporter folgten allen Spuren, die einigermaßen sicher schie- nen, zur gesuchten Person zu führen. Und der Erfolg? Ein Schweizer sei Spender gewesen, meinte man. Er hätte das Elend der Deut- schen nicht mehr mit ansehen können. Also habe er in Konstanz den Architekten beauf- tragt.. Die Geschichte von dem Deutschame- rikaner tauchte auf, der— um sein überflüs- siges Geld los zu werden— extra nach Fraph- furt gekommen sei, um von hier aus Freude zu bereiten. Sie entpuppte sich gleichfalls als Erite. Mit der Hinterlassenschaft eines Indu- striellen aus Hannover war es auch nichts. Und die Monate vergingen. Also nochmals intensive Rückfrage in der hohen Stadtverwaltung, auch beim Bürger- meister. Jetzt munkeltèe man von einem Ham- burger Spender.„Hacken sie doch mal dort nach, es liegt doch auf der Hand, daf Auf der Hand? Der Name Reemtsma fiel. Die Reporter feixten. Kein schlechter Schlager: Reemtsma als Philantrop,— läßt Millionen Springen, um den Stuttgartern Wohnungen zu schenkten, Ein feiner Mann, ob's auch stimmt? Herr Reemtsma war nicht zu sprechen, und ein gewisser Architekt hielt dicht. eit rinestation würde im Notfall polizeiliche Hilfe darin, leisten. Ihre. Hauptaufgabe besteht aber einige Eisberge, die am Ufer des Fiol ankert sind, zu betreuen. Sie das Wasserreservoir der Stadt. Dänemark hat nie daran gedac Kolonie Grönland auszubeuten. Es vielmehr mit allen zur Verfügung st Mitteln geschont und gepflegt. Neuerdings hat g den als wolle den icht mehr 1. Anschein, gs 7 die Pflege fallen. Der Ruf nach staatlicher Selbständig- it wird immer lauter. Bezeichnend für die ation der Grönländer ist, daß zur Zeit eine grönländische Frau in der Delegation der Kolonie in Kopenhagen vertreten ist. Man weiß nicht, wie lange Godthaab noch das„Lhasa des Nordens“ bleiben kann. Es hängt auf alle Fälle von den Plänen der Großmächte ab, deren Superfestungen, die oft darüber hinwegfliegen, nicht gerade als Friedenstauben angesehen werden. 88 8 Jetzt konnte er aber mehr schweigen. Der Architekt, angeblic der Durchführung des Wohnbauprojektes auftragt war, wird seine gigantischen Pläne ins Wasser fallen lassen müssen. Er muß zu- geben, daß die fünf Millione at dem Sp der eine ganz fette Ente waren. Mühlbayer ist inzwischen von der Stuttgarter Kriminal- Polizei festgesetzt worden en Verdachts des Betruges und der Untreue. Er hat ihm an- Vertraute Gelder nicht für die gedachten Zwecke verwendet und Baugelder an Hand- Werker nicht ausbezahlt. Außerdem sollen noch eine Reihe anderer Sachen Vorliegen, bei denen er keine sauberen Hände hat. Und es wurde bekannt, daß er es liebte, für Wieder- aufbauten von vornherein von Hausbesitzern Anzahlungen zu verlangen, die kaum unter je 10 000 Mark lagen. Was das Bauprojekt für die 85 Wohnungen betrifft, so erklärt der Baugewaltige Stuttgarts, das Baugelände, das der„tüchtige“ Architekt benannte, wäre nie dafür in Frage gekommen. Eine ziemlich späte Feststellung... Während die Stuttgarter Bür- ger in seliger Wohnungsvorfreude gern durch den Irrgarten der vorgegaukelten fünf Millio- nen tappten, muß der Erfinder dieses Millio- nenmärchens nun selbst sehen, wie er sich aus der Not polizeilicher Neugier herauswindet H . Weg Noch 22s ooo deutſche Gefangene! Obwohl im vergangenen Jahre laufend grö- Bere und kleinere Transporte von Kriegsge- kengenen in die Heimat zurückgekehrt sind, befinden sich leider auch jet zt nochetwa 22 5 0 deutsche Gefangene, die mit ihren Angehörigen in Verbindung stehen, in Rußland. Die Zahl der in Rußland Ge- fanngenen, die mit ihren Angehörigen nicht in Verbindung stehen, ist unbekannt. Die Zahl der in Rußland Vermißten beträgt 16 Millio- nen. In Polen befinden sich neben 12 000 Kriegsgefangenen zahlreiche Zivilinternierte in Lagern aller Art. In Jugoslawien sind noch etwa 1400 Kriegsgefangene, die mit der Heimat in Verbindung stehen. Es wird vermutet, daß eine größere Anzahl von Kriegs- gefangenen dort noch festgehalten wird, die nicht die Möglichkeit der Korrespondenz mit der Heimat hat. n französischen Ge- kängnissen befinden sich im Zusammenhang von Kriegsverbrecherprozessen und ihrer Vor- bereitung rund 2000 Gefangene. Jaletessant ND NE berühmte„Englische Gruß“ von Stoß, der, an einer eisernen Rette id, über dem Altar in der Nürnberger Nzkirche schwebte, wird nach der Wie- stellung des Lai f der Kirche 1es seinen alten Platz erhalten. Uber dreitausend Fälle von Kinderhan- del wurden nach Meldung eines schwedischen Korrespondenten in der japanischen Prov Totschigi festgestellt. Es handelt sich zumei um Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren von gefallenen Soldaten und aus verarmten Land- arbeiter familien. Die Preise bewegten sich Zwischen 5 und 12 US-Dollar. Die bekannte amerikanische Filmschauspie- lerin Ginger Rogers wurde kürzlich von ihrem dritten Gatten, dem Schauspieler Jack Briggs, geschieden. Als Scheidung grund hatte sie vor Gericht angeführt, ihr Jack sei nicht nach Hause gekommen, um mit ihr das Diner inzunehmen, das sie anläßlich ihres sechsten itstages 2 e sich Gi um Essen. Und wenn es doch Hlafe er regeln ste da se S0 s Wie eine amerikanische Zeitung berichtete, kand in einem College in Ala hama eine Durchsuchung einer Mädchenklasse Statt, nachdem eine Schülerin erklärt hatte, i wolle eine Lehrerin erschießen. Dabei fand man folgende Gegenstände: 87 Lippenstifte, 38 Kriminal- und Liebesromane von anrüchi- gen Autoren, 18 Pakete Kaugummi, eine R. Kautabak, 3 Stinkhomben, 37 Fotos von Film- stars, ein lebendes Kaninchen und schließlich die Pistole, mit der die Lehrerin erschossen Werden sollte. Sie war aber nur mit Platz- patronen geladen. 2 Nach vielen Hin und Her haben sich die Stadtväter von Rheinsberg nun doch ent- schlossen, das unzeitgemäßge Fridericusdenk- mal stehen zu lassen. Um sich aber nicht nach- sagen zu lassen, sie seien Militaristen, wurde der Säbel des alten Fritz demontiert. In der Pariser Zeitung„Figaro“ las man Kürzlich folgende Geburtsanzeige:„Herr und Frau Jean-Pierre X. geben die Geburt ihres dritten und letzten Kindes bekannt.“ Nach zwölf jährigem Aufenthalt in Amerika kehrte der anglikanische Bischof Jar dine, der 1937 den Herzog und die Herzogin von Windsor getraut hatte, nach England zurück. Er berichtete, er sei in Amerika während die- ser Zeit von der Episkopalkirche an jeder Seelsorgerlichen Tätigkeit gehindert worden, So daß er schließlich völlig zurückgezogen in Los Angeles gelebt habe. Im nächsten Jahr will er nach Südafrika reisen, wo er zum Ersten Bischof der dortigen Episkopalkirche ernannt wurde.* 250 000 bis 300 000 amerikanische Touristen haben nach Schätzungen der Economie Cooperation Administration in Paris in diesem Jahre Europa besucht. Allein im Juli haben 55 000 Reisende die USA verlassen, um nach Europa zu fahren. Während in den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres 185 000 amerikanische Touristen in Europa ge- zählt wurden, sind in der gleichen Zeit dieses Jahres bereits 353 000 Amerikaner nach Eu- ropa gekommen. Das bedeutet eine Zunahme um 38%. Daß Säuglinge nicht erſtichen. Was amerikanische Untersuchungen lehren In den Vereinigten Staaten richten Arzte an die Eltern eindringliche Mahnungen, auf ihre Kleinkinder im Alter von 6 Monaten und jünger sorgfältiger achtzugeben, um den „zufälligen Erstickungstod“ zu verhüten. Es wurde auf Grund von statistischen Unter- suchungen festgestellt, daß in USA jährlich 30 000 Säuglinge durch solche tragische Un- fälle den Tod finden. Die Ursachen dieses„zu- fälligen Erstickungstodes“, die ja mit Krank- heiten im Organismus des Eindes nicht zu tun haben, sind verschiedener Art: sie resul- tieren fast immer— wie von den Arzten be- tont wird— aus der Nachlässigkeit, dem Unverständnis und der mangelnden Sorgfalt der Eltern oder mit der Wartung der kleinen, hilflosen Wesen beauftragten Personen. Manch- mal sind es unpraktisch gelegte Tücher und Decken im Bettchen oder im Wagen, in die sich der Säugling verwickelt; sehr häufig nehmen Erwachsene, nehmen Mütter ihr Kind nachts zu sich ins Bett, schlafen ein und rol- len sich plötzlich mit einer unbewußten Be- Wegung über den Säugling; oft wird das Eind mit dem Gesicht nach unten zur Ruhe niedergelegt, im Schlaf vergraben sich Nase und Mund in das Kissen oder Kopfpolster und die Atemwege sind dadurch blockiert. In New Vork zeigte eine bis ins Einzelne gehende Untersuchung von 139 solchen To- desfällen, daß mehr Jungen als Mädchen ér- stickten, daß diese„häuslichen Tragödien“ häufiger im Winter sls im Somter vorka⸗ men, wenn die Säuglinge von einer stärkeren Kleider- und Deckenhülle umgeben ware, daß die meisten Kinder in den frühen Mor- enstanden zwischen 3 und 8 Uhr starben, wWeim die müden, schlaftrunkenen Eltern we⸗ niger Wachsam sein konnten. 65% dieser Kleinkinder waren im Alter zwischen 2 und 5 Monaten. Die amerikanische Zeitschrift„Magazine Digest“ zitiert folgende wahre Begebenheit Eih 4 Mongte altes Eind wurde in der Obhut 5 eines 14 jährigen Mädchens gelassen, während die Eltern ausgingen.„Laß das Kind ruhig auf dem Bauch schlafen. Es hat es gern so.., wurde dem Mädchen vorher gesagt, Etwa eine halbe Stunde später hörte das Kindermaäd- chen ein Schreien aus dem Kinderzimmer. Es beschloß, noch einige Minuten zu warten, be- Vox es nach dem Kinde sah, wielleicht wird es sich„in den Schlaf weinen“, dachte es, Und das Kindermädchen war Überzeugt, rich- tig gehandelt zu haben, denn kurze Zeit Spa- ter war das Weinen verstummt. Nach eini- gen Stunden kamen die Eltern 2zurück, sie hatten einen vergnügten Abend verbracht, traten an das Bettchen ihres kleinen Lieb- Ungs und fanden ihn tot. Das Gesichtchen war in das Kissen gedrückt. Viele Arzte in den Vereinigten Staaten be- tonen immer wieder, daß mean die RKleinkin- der im ersten halben Lebensjahr nie und nimmer ohne sorgfältige Wartung mit dem Gesicht nach unten zum Schlafe niederlegen soll; während dieser Zeit— so erklären sie seien die Halsmuskeln des Säuglings noch nicht stark genug, um das Köpfchen seitwärts bewegen und es aus der Gefahrenzone heben zu können. „Nehmt Euer Kind während der Nacht nicht in Euer Bett!“ Auch diese Mahnung wird immer wieder von den Arzten ausgesprochen. Eine Untersuchung ergab jüngst, daß 15% der„zufälligen Kleinkindererstickungen“ da- durch verursacht wurden, dag Mütter ihre Kinder zum Stillen mitten in der Nacht zu sich ins Bett nahmen, plötzlich einschliefen und sich wäbrend des Schlafes über das Kind legten.„Es gibt für eine Mutter nichts Tragischeres, meinte ein amerikanischer Arzt,„als wenn sie morgens aufwacht und entdeckt, daß sie ihren kostbarsten Besit?. ihr Kind, durch Unachtsamkeit selbst, getöte! hat.“ l Auch hinsichtlich der Bekleidung des Kin- des und der Ausstattung seiner Lagerstätte werden von dien Paellkreisen Richtlinien ge- geben, Die Decken und Tücher im Bettchen sollen gut eingeschlagen, wenn möglich außen festgesteckæt werden. Es ist ratsam, allzu viele Decken zu vermeiden. Schlafsäcke mit zu en- gen oder zu losen Halsausschnitten sind für die Kleinkinder Gefahrenquellen. Die Matrat- zen sollen fest und möglichst flach sein, ge- nau in das Bettgestell passen und keinen Raum übriglassen, in dem sich der Kopf des FKindes„verfangen“ kann. Die Bedeutung des gesamten Themas in der amerikanischen Of fentlichkeit und der ernst- hafte Wille, solche tragische Todesfälle aus- zumerzen, gehen auch daraus hervor, daß Kürzlich eine Gesellschaft ins Leben gerufen Wurde, die es sich zur Aufgabe macht, die Altern auf diese Gefahrenquellen bei der Pflege der Kleinkinder aufmerksam zu machen und durch einleuchtende Richtlinien auzuklären. rr gekorde im Tierreich Das größte Tier, das jemals lebte und nock lebt Ein neugeborener Blauwal ist beinahe halb 50 lang wie seine Mutter: Diese Größe, ver- bunden mit einer entsprechenden Schwere ist nur möglich, weil das Wasser, in dem der Wal lebt, hilft, das Gewicht des sich entwidselnden „Kindes“ mitzutragen. Kein Landtier brächte es fertig, ein so riesiges Embryo im Leibe mit sicht zu führen. Dies schreibt der amerika- nische Zoologe P. Breland in einem Kürzlich erschienenen Buch. Das Wachstum der Wale zur Reife geht sehr schnell vor sich, Inner- halb des ersten Lebensjahres verdoppelt er seine Länge und bei gewissen Walfischarten ist das Weibchen bereits am Ende des 2. oder 3. Lebensjahre ausgewachsen. Diese Schnellig- keit im Wachstum ist wahrscheinlich mit ein Grund, daß Walfische noch nicht ausgestorben sind, Obwohl die Menschen seit Jahrhunderten Jagd auf sie machen und unzählige getötet haben. 7 J 9 Auch einen andern Rekord hält der Blauwal. Es liegt ein authentischer Bericht vor über einen Wal, der über 30 m lang war und nahezu 80 f Wog. Einige heute ausgestorbene Reptilien, die zur Dinosaurier-Gruppe gehörten, waren si- cherlich sehr groß, aber die Wissenschaft hat keinen Beweis, daß sie größer waren als der Blauwal. Eines der größten aufgefundenen Dinosaurierskelette maß über 26 m. Man schätzt, daß der schwerste Dinosaurier ein Ge- wicht von 50 t erreicht haben mag, ein Gewicht, das um ein beträchtliches geringer ist als die bekannte Schwere verschiedener Walfischarten. Der größte lebende Vogel— soweit wir da- bei die Höhe und das Gewicht berücksichti- gen— ist der afrikanische Strauß. Männliche Tiere werden nicht selten 2½ m groß und die maximale Höhe liegt sogar darüber. Aber in der Urzeit lebten Vögel, die den Strauß an Größe wesentlich übertrafen. Es sei nur an den riesigen Moa erinnert, ein straußenähn- liches Tier, dessen aufgefundene Skelette nahezu 3 m maßen; es wird angenommen, daß es noch größere Arten davon gab. Das Straußenei ist größer als das irgend eines anderen lebenden Vogels. Es ist über 15 em lang, sein Durchmesser beträgt etwa 1213 era; es benötigt 40 Minuten und länger, um gar gekocht zu werden. Vor J ahrtausenden allerdings gab es Vögel, die sich zSeschämt“ hätten, wenn sie nur so„kleine Eier“ fertig gebracht hätten wie der Vogel Strauß. Der Zusgestorbene Elefantenvogel von Madagaskar legte die größten Eier. Nahezu vollständige Schalen solcher Eler sind entdeckt worden, einige von ihnen maßen über 30 em in der Länge und besaßen einen Durchmesser von 25 m. Ihr Fassungsvermögen wird mehr l⁸ 8. Liter betragen haben, sechsmal so viel wie das eines Straußeneis und beinahe die 150 lache Kapazität eines Hühnereis.— Die Koli- Hris legen die kleinsten Eier, sie sind oft nur 6 krrim latig. 25 *. Der amerikanische Zoologe Breland sah ein- mal eine Riesenschlange oder Python, die bei- nahe 10 m lang war in Fachkreisen ist man der Ansicht, daß Schlangen nur selten zu die- Ser erstaunlichen Länge heranwachsen. Die König Robraschlange ist die längste Gift- schlange der Welt sie wird bis zu 56 m 35 1 1 7 5 ausgestatteten Grönung auftauchte, h PFausenden von Hilfesuchenden, Neugierigen und Reportern belagert dem Wirken Es gibt zur Zeit wohl kaum einen Men- schen, dèssen Namen in den Schlagzeilen der Presse mehr genannt wird, als den des Wun- derdoktors Bruno Gröning. Kein Tag vergeht, an dem die Zeitungen nicht eine Nachricht von einer 1 sonst eine sensationelle Mitteilung über die- sen mit scheinbar übernatürlichen Kräften ungewöhnlichen Heilung oder pringen. Wo Bruno wurde er sogleich von Mann Interessant ist es nun, daß gleichzeitig mit dieses„Wundermannes“ in Deutschland auch in Skandinavien eine „Wunderfrau“ aufgetaucht ist. Um. die Dänin Dorothea Iversen drängt sich täglich eine Unmasse von Kranken, Lahmen und Blinden, die alle von ihr geheilt sein wollen. Die Poli- zei mußte besondere Absperrkommandos aufstellen, um den Andrang der Menschen von der„Wunderfrau“ abzuhalten. 5 5 Schon mit sechzehn Jahren zeige sich bei Dorothea Iversen die„übernatürliche Kraft“. Hören wir, was sie selbst sagt: b. „Damals sagte eine Stimme zu mir, daß ich kranke Menschen heilen kann, Ich sah, Wie eine unsichtbare Hand an die Wände meines Zimmers das Wort„Kraft“ zeichnete. Meine Schwiegermutter War mein erster Patient, sle war schwerkrank. Ich legte meine Hand auf ihre Schultern und sie wurde gesund. Sie war die erste von Tausenden, denen ich Hei- lung brachte Heute kommen täglich an 500 Patienten zu der„Wunderdoktorin“. Sie ist„Spezialistin“ für Herzkrankheiten, Rheumatismus, Ischias, Nervenschmerzen, Appetitmangel und Schlaf- losigkeit. Wenn die Kunst aller Arzte ver- sagt, dann ist für die Kranken die fünfzig- jährige korpulente Dame, die wie eine brave bürgerliche Hausfrau aussieht, gewisser- mahßen der letzte Rettungsanker. Wie der auch die Deutsche Bruno Gröning, 80 nimmt Dänin Dorothea Iversen für ihr hbeilprak- tischen Bemühungen keinerlei Honorar. Sie hat eine durchaus persönliche Methode, die Kranken von ihren Leiden zu befreien. Gröning erhält Eon re Rezepte werden von ihr grundsätzlich nicht verschrieben, nur ganz harmlose Kräutertees, die weder einem gesunden noch einem Kran- ken Menschen Schaden zufügen können, wer- den von ihr verordnet., Dorothea Iversen ver- langt nur eines, damit die Heilung der Krank- heit von Erfolg gekrönt ist: Der Patient muß an sie glauben, Bekanntlich müssen ja auch bei Bruno Gröning alle Heilungsuchenden an ihn glauben. Hat nun irgendein Patient diesen Glauben an die„Wunderfrau“, dann braucht er sich gar nicht persönlich zu der Dame zu bemühen, sondern er muß nur die Telefonnummer von Frau Iversen im Fernsprechbuch nachschla- gen und dann kann der Kranke auch tele- phonisch geheilt werden. In Kopenhagen hat der weibliche Medizinmann auf diese Weise schon ungezählte Heilunge ausgeführt. Sie nimmt dann den Telefonhörer in die Hand,. spricht eine geheimnisvolle Formel durch die Muschel des Apparates und schon sid bei dem zuhörenden Patienten am anderen Ende der Leitung die Kopfschmerzen Wie verflogen und besser als dies durch Pyrami- don oder sonst ein Arzneimittel geschehen könnte. Im Hotel„Continental“ auf der Vasagatan- Straße bewohnte Frau IVversen vor einiger Zeit eine Reihe von Zimmern. Die Hotelhalle war Tag und Nacht überfüllt von Kranken in Rollstühlen, auf Krücken und mit Prothesen. die von Schweden, Norwegen, Dänemark und sogar von Lappland zu der Wunderdoktorin gepilgert kamen. Sowohl die Hoteldirektion als Fremdenpolizei stellte an Frau Dorothea Iversen das höfliche Ersuchen, das Land wieder zu verlassen, da man nicht mehr im Stande war, das Heer dieser hilfesuchenden Menschen ordnungsgemäß zu überblicken und zu kontrollieren Die Wunderdoktorin Dorothea Iversen 18t zur Zeit die populärste Frau in Skandinavien und es berührt seltsam, daß ausgerechnet zur gleichen Zeit auch in Deutschland der Wun- derdoktor Bruno Gröning auf der Höhe seines Ruhmes steht! HHgt. aueh die Das Kind nach der Scheidung 5 Von Hans Die Scheidung einer Ehe ist im Verhältnis der Ehegatten untereinander gewöhnlich nur die Legalisierung eines zuvor schon tatsäch- lich eingetretenen Zustandes. Man hat sich irgendwie auseinandergelebt und wünscht nun diese Tatsache rechtlich anerkannt zu sehen. Nach der materiellen Ausein andersetzung be- stehen nur selten noch innere Bindungen, dle Folgen haben können. Problematisch wird die Scheidung erst, wenn gemeinsame Kinder da sind. Diese ha- pen den Bruch nicht im gleichen Maße mit- erlebt wie die Eltern, und haben trotz deren Auseinandergehens noch innigere Beziehungen zu Vater und Mutter, Dem Gesetzgeber ist damit die Frage gestellt, wer die Kinder nach der Scheidung bekommen soll und welche Rechte dem Elternteil verbleiben, der sie nicht zugesprochen erhält. Das Bürgerliche Gesetzbuch löste diese Frage, indem es ziemlich automatisch von dem Verschulden ausging, das im Scheidungs- Prozeß festgestellt wurde, 8 1635 BGB be- stimmte, daß die Sorge für die Person des Kindes dem Ehegatten zusteht, der an der Scheidung unschuldig ist; waren beide El- ternteile schuldig, so blieben alle Kinder unter sechs Jahren bei der Mutter und Söhne erhielt der Vater, sobald sie über sechs Jahre alt Waren per die Zukunft der Kinder War also grundsätzlich entschieden, Wenn über die Schuldfrage der Eltern entschieden war. Nur in Ausnahmefällen konnte das Vormund- schaftsgericht eine abweichende Anordnung treffen, falls es„aus besonderen Gründen“ im Interesse des Kindes geboten war. Nach § 1636 BGB behielt der Ehegatte. dem die Sorge für die Persop des Kindes nicht zu- Altendorf stand, ein Verkehrsrecht, das im Streitfalle vom Vormundschaftsgericht näher geregelt werden konnte. Von dieser gesetzlichen Lösung ist das jetzt geltende Ehegesetz, in der Fassung der alliierten Militärregierung vom 20. 2. 46, ent- scheidend abgegangen. Maßgebend hierfür war der Gesichtspunkt. dem Interesse des Kindes nicht nur aus- nahmsweise, sondern auschlaggebende Be- deutung beizumessen., Die Entscheidung über den Verbleib des Kindes sollte aus der Ent- scheidung über die Ehe der Eltern grund- sätzlich herausgenommen werden. 5 74 des Ehegesetzes überträgt nun die Lösung des Problems vollkommen dem Vormundschafts- gericht, ohne daß dieses an einen Automa- tismus zwischen seiner Entscheidung und dem Schuldspruch des Scheidungsurteils gebunden wäre. a Kleine Tips zum Bessermachen Um einen in einer Flasche feststeckenden Stöpsel zu lockern, läßt man warmes Wasser über die Flasche rieseln. * Der braune Niederschlag, der sich oft in Essigflaschen bildet, wird am besten mit Sal- miak oder Borax entfernt. . Gerät Fett in einer Flasche in Brand, s0 lösche man mit nassen Handtüchern, Auf kei- nen Fall darf man Wasser auf die Flammen gießen, weil sonst das Fett herumspritzt und die Gefahr besteht, daß sich der Brand aus- breitet. Ein guler Einfall Auch auf dem Gebiete des Haushalts und des Küchen wesens ist menschlicher Frfinder- geist ständig bestrebt der Hausfrau ihre Ar- beit zu erleichtern. Es braucht nicht immer eine wWeltumwslzende Erfindung oder ein eu- er technischer Apparat zu sein, dureh welche der Hausfrau ÜUberflüs- sige Mühen und Anstren- gungen erspart werden können, oft genügt ein Kluger Einfall wie beispielsweise der neben- stehend abgebildete Küchentisch. Unter der Pischplatte befindet sieh eine ausschwenkbare Platte zur Aufnahme der Abwsschschüsseln Die ausschwenkbare Platte liegt gerade 80 hoch, daß man sehr bequem daran im Sitze arbeiten karm, I Brita Kennen Sie Erika? Das ist das Mädel mit dem keschen dunkelblauen Sportpullover. Tag für Tag sitzt sie vor ihr Schreibmaschine, addie lange Zahlenreihen o nimmt Stenogramme auf Mit Sehnsucht sie auf das 1 Wartet Woche ende, dann wird das Boot hervorgeholt und aus der„Schreib- maschinen-Erika“ wird ein flottes Sportmädel. Nichts Schöneres kennt sie, als stundenlang auf dem See zu rudern. Ab und zu läßt sie ihr Boot reiben, schaut selbst- loren in die Wolken, Wartet auf die Sonne und ist glücklich, weil sie spürt, daß es herr- lich ist— 50 jung zu sein— wie Erika. Wenn das Wetter aber so schlecht ist, daß sie mit ihrem Freund, dem Boot, nicht unterwegs sein kann, dann sitzt Erika zu Hause, holt sich ihr Strickzeug her- vor und arbeitet die nettesten Dinge. Den Pullover, den sie trägt, hat sie auch selbst gearbeitet. Die Bünd- chen hat sie eine Masche rechts, eine links ge- strickt, die anderen Teile eine Nadel rechts und die Rückseite links. Sle wußte genau, daß sie für diese Strickart wenig Wolle braucht. Als er fertig war, hat sie sich für ein paar Pfennige zwei weiße 80 Was meinen Sie dazu? Die Feage ist nicht neu und wird nie alt werden, solange Men- schen lieben, Doch gerade in diesen Tagen, in denen die junge männliche Generation so- zusagen„dünn gesät“ ist, taucht dieses Pro- blem erneut auf. Ich frage Sie, schöne junge Leserin nach hrer Ansicht.— Ieh höre, die Achtzehnjäh- rige wird mir ein entrüstetes„nie“ entgegen- schleudern, die Vierundzwanzig sagt überlegend„vielleicht“ und die Dreißigjährige meint entschieden„natürlich“. Behalten wir nun die goldene Mitte des „vielleicht“ und versuchen die Frage von vornherein aufzurollen: ganz menschlich. Bleiben wir vorerst bei einer Gegenüber stellung von jung und älter und sprechen wir vom„jungen Mann“, Angenommen, er liebt. Man kann sagen, er ist anhaltend verliebt. Mal in diese, mal in jene— oder mehrere gleichzeitig. Er hat sozusagen noch keinen festen Typ. Er ist jugendhaft fröhlich, unpro- blematisch und ausgelassen und spielt mit dem gefährlichen Feuer. Liebt er, so tut er es mit Glut und Leidenschaft— ohne Beden- ken und verläßt die Schöne ebenso bedenken- los, wenp ihm ein neues Glück zu winken scheint. Er will sich ja noch nicht festlegen und seine Leidenschaft gehört außer der Liebe dem Fußball, sich selbst und dem Abenteuer. Muß man ihn nicht mitunter mächtig ins Gängelband nehmen, schöne Achtzehnjährige? Wie sollte es auch anders sein? Er sucht ja noch nach dem Leben in irgendeiner Form vielleicht auch uneingestanden nach der „blauen Blume“— und will wissen und leben. Wie dagegen ist es mit dem reifen, dem älteren Mann? Auch er liebte einst genau so jung und bedenkenlos, Doch die Fälle des Wissens macht ihn wählerischer, sehender, einfacher. Er hat den Wert der Frau erkannt, während er in jungen Jahren nur die Frau schlechthin erkennen wollte Das ist der Unterschied. Er ist weitaus dankbarer für ein bezauberndes Frauenlächeln, eine schöne Geste, ein Wort, ein Spiel der Hände Viel- eicht liebt er noch ebenso glutvoll und leiden- schaftlich— aber sicheplich mit Sedenken Kosten, nicht allein um des Erlebens willen Wir wollen nicht auf das Jedermanns: Sprichwort vom„Alten“ und„gut erhalten“ zurückfallen, wenngleich es einen richtigen Kern birgt„Eine junge Frau kann einen alten Mann lieben, versteht er nur ihre Phan- tasle zu wecken“, sagt Balzac. Und er wird es schon wissen nach seinem geliebtem Leben“. Die Illusion der Liebe fragt im Grunde nicht nach dem Alter. 5 3 EKrägelchen gekauft, die sie immer auswech- seln kann, wenn einer mal schmutzig ist. Sagen Sie selbst— sieht Erika nicht ent- zückend aus?. 5 8 8 Wie viele junge Mädchen und Frauen be- klagen sich heute über eine gewisse Selbst- sucht und Unhöflichkeit der jungen Männer! Meinen Sie nicht auch, schöne junge Leserin, der ebenso so häufige„Ball paradox“ habe eine gewisse Schuld? Ich glaube doch, eine Emanzipation der Frau auf der Tanzfläche oder beim Werben um Liebe ist eben doch nicht das richtige, weil nicht naturgemäße. „Nachkriegserscheinung“ werden Sie sagen. Aber eine nicht vertretbare. Doch wollen wir nicht zum Sittenrichter werden. Rehren wir zum Kernpunkt unserer Frage zurück! Wie stellt sich der ältere Mann zu der Liebe eines jüngeren Mädchens? Er schenkt ihm gern das, was ihm Freude macht: eine kleine Höflichkeit, einen schönen Tanz und ein paar nette Worte, wenn er weiß, sie schmeicheln ihm. Bestimmt tut das auch der junge, wenn er seinen„Stern“ in ihm sieht. Doch eine Bangnis um das— Vielleicht— allzu frühe Ende spielt in das Tändeln und Lachen mit hinein lch rede absichtlich nicht von den Sorgen um die Existenz, die den jun- gen Mann gleichermaßen— vielleicht noeh stärker beschatten als den älteren, Dieser konnte oft wieder anknüpfen àn dem, was er lernte, sich erarbeitete. Die Jungen verloren im Krieg und Zusammenbruch die besten Jahre ihres Lebens, leh spreche nur von jenem Maß des inneren Ausgeglichenseins, das eher geneigt ist, darauf zu verzichten, lebenshungerig dem„Nachholenmüssen“ hin- terherzujagen. Natürlich hat jede Frau, auch in punkto Liebe ihre eigene Tendenz. Sie lieben den jungen Mann mit dem unbeschwerten, ver- spielt-trotzigen Wesen— und Sie den„Herrn mit den angegrauten Schläfen“. Letzten Endes kommt es nur auf den Menschen an, ganz persönlich. Und trotzdem wollten wir hier ein kleines Plädoyer für den reifen alternden Mann ge- halten haben, Ob wir so ganz Unrecht haben? Lassen Sie es sich einmal dureh den Kopf geben schöne junge Leserin, was hier gesagt Wurde Gisels Sehnupp Frauen in der Schweiz Die Schweizer Frauen gehören zu den weni- zen in Europa, die noch kein Wahlrecht be- sitzen. Die Schweizer Vereinigung für das Frauenwahlrecht entwiekelt große Aktlvität. Auf der letzten Tagung in Chexbres wurde der Vorschlag gemacht, die Frauen sollten elne Steuern mehr zahlen, wenn map ihnen weiterhin das Wahlrecht vorenthält Eine Kommission wurde damit beauftragt die rechtlichen und sonstigen Folgen eines sol- chien Schrittes zu prüfen. 3+———ö—n 21ü— % Senn e 2 2 2: Sc. 3 N 10 fh, R 5 MANN HEINMH=SECKENHEIM, Oftenburgerstraße 29 Seit 25 Jaliren immer preiswert und gut 5 Südweſtd. Rund ſchau Großfeuer vernichtet Badehotel Sachschaden von mehreren Millionen D-Mark Baden-Baden(SWE). In einem der ersten Badehotels der Stadt, im„Badischen Hof“ entstand am Montagmorgen ein Zim- merbrand, der sich durch Verkettung einer Reihe unglücklicher Umstände zu einem Groß- feuer ausbreitete und das Gebäude fast völ- lig vernichtete. Der Sachschaden ist außer- ordentlich groß. Nach oberflächlicher Schät- zung dürfte er mehrere Millionen D-Mark betragen. Opfer an Menschenleben sind glück- licherweise nicht zu verzeichnen. Während die Feuerwehr mit der Bekämp- kung des an sich geringfügigen Zimmerbran- des beschäftigt war, entdeckte man einen Weiteren schwelenden Brandherd im mor- schen Gebälk des Dachgeschosses. Nach Ein- sturz des Dachstuhles und des Lichthofes mußte Feuer-Grohgalarm gegeben werden. Da Feuer fand außerordentlich reiche Nahrung in dem sehr alten Hause. Seine Bekämpfung gestaltete sich sehr schwierig, da man en des Blechdaches nicht von außen an den Brandherd herankommen konnte. Infolge des Einsturzes des Lichthofes war auch der Weg über das Treppenhaus versperrt. Die unter Einsatz aller Mittel vorgehende Feuerwehr mußte sich deshalb auf die Lokalisierung des Feuers beschränken. Meldungen, die von zahlreichen verletzten Feuerwehrleuten sprechen, treffen nieht zu; nur einige Wehrmänner erlitten leichtere Rauchvergiftungen. Uber die Ursache des Brandes liegen zuverlässige Nachrichten noch nicht vor. Man vermutet: Fahrlässigkeit. Die amtliche Untersuchung ist noch im Gange. Todessturz von der Haustreppe Karlsruhe(SWE). In der Schubertstraße Stürzte ein 78 jähriger Kaufmann so unglück- lich von der Treppe seines Hauses, daß er sich beim Aufschlagen einen Schädelbruch zuzog. an den Folgen der erlittenen Verletzungen Starb er bald darauf im Krankenhaus. Evangelische Jugendwoche in Karlsruhe Karlsruhe(SWE). Unter dem Thema „Wir wollen leben“ veranstaltet die evangeli- Sche Jugend der Stadt Karlsruhe in der Zeit vom 9. bis 15. Oktober eine Jugendwoche. In Sechs Vorträgen, die jeweils an 10 verschiede- nen Orten des Stadtgebietes gehalten werden, Sollen gegenwartsnahe Probleme, die in erster Linie die Jugend angehen, behandelt und zur Diskussion gestellte werden. Bei Theaterprobe erstochen Rheinfelden(SWK). Hier trafen sich z Wei Freunde, um für ein in Kürze aufzu- führendes Theaterstück zu proben. Zu der darin vorkommenden Wilderer-Szene hatte mer der beiden Freunde einen Dolch mitge- Pracht. Im Spaß demonstrierten die beiden die Art ihres Auftritts, Dabei stürzten sie. Als der eine von ihnen nach dem Dolch griff, bemerkte er nicht, daß die Scheide fehlte und verletzte seinen Partner so schwer, daß dieser wenige Stunden nach der unglücklich ver- 1 9 Probe an den Folgen der Stichwunde Starb. Uber 400 Wildschweine erlegt Pirmasens(SWI). Von 1945 an hat ein Jagdpächter aus dem Elsaß in der Nähe von Germanshof in den Waldungen des Grenz- Sebietes über 400 Schwarzröcke zur Strecke Sebracht, Allein im Juli dieses Jahres gelang ihm der Abschuß von nahezu Zwanzig Wild- Schweinen. Auf dem Heimweg überfallen Lindau(SWE). Ein Strickereibesitzer, der Sich mit seinem Fahrrad und Anhänger auf dem Heimwege befand, wurde von zwei Män- ern angehalten. Während einer von ihnen den Mann bedrohte und durch Festhalten des Ra- des ihn am Weiterfahren hinderte, bemächtigte sich der andere eines auf dem Anhänger lie- genden Paketes und verschwand damit. In dem Paket befanden sich Stoffe im Werte von über 2000 DM. Die Täter konnten inzwi- Schen ermittelt und festgenommen werden. Zigaretten-Schmuggel auf dem Luftwege Waldshut(SWE). Dieser Tage beobach- tete ein Gendarm in der Nahe des Schluchsees ein Flugzeug, aus dem mehrere Pakete abge- worfen wurden. Als der Polizeibeamte im Laufschritt die Abwurf- bezw. Landestelle des „Passagiergutes“ erreicht hatte, kam er jedoch schon zu spät. Er fand nur noch zwei Pakete mit je 25 000 amerikanischen Zigaretten, Marke Chesterfield, vor. In einer nahegelege- nen Waldschneise parkten zwei Lastkraft- Wagen, deren Fahrer beim Näherkommen des Gendarmen sofort die Motore anwarfen und Wie der Blitz verschwanden. Eine Verfolgung durch den Beamten war leider nicht möglich. Die vergiftete Zigarette Frankfurt(SWE). In der Wobnung einer Frankfurterin erschien dieser Tage ein Unbekannter, um angeblich Grüße einer Be- kannten zu überbringen. Im Laufe des Ge- sprächs bot er Zigaretten an. Die Frau, welche eine genommen hatte, wurde bereits nach den ersten Zügen ohnmächtig und erwachte erst nach mehreren Stunden. In der Zwischen- zeit hatte der Dieb mit ihrem gesamten Schmuck im Werte von mehreren tausend DM das Weite gesucht. Einzelhandels-Umsätze zurückgegangen Stuttgart(VWD. Die Umsätze des Ein- zelhandels von Württemberg-Baden sind im August auf 74,2% gegen 78,9% im Juli zu- rückgegangen(November 1948— 100). Die Um- sätze der Warenhäuser ermäßbigten sich von 66,1% auf 58,2%. Höhere Umsätze verzeich- neten nur die Sparten Maschinen, Kraftfahr- zeuge, Wohnbedarf, Musikinstrumente, Eisen- und Metall- und Porzellanwaren. 75 Millionen für Wohnungsbau verteilt Stuttgart(VWD). Die vom württ.-bad. Landtag zur Förderung des sozialen Woh- nungsbaues für 1949 bereitgestellten 75 Mill. DM sind nach einem Bericht des Innenmini- sterlums an die Land- und Stadtkreise ver- teilt worden. Die Bautätigkeit ist gut ange- laufen. Karlsruher Arbeitslosenziffer gestiegen Karlsruhe(SWE). Nach einem leichten Rückgang im August hat die Arbeitslosen- ziffer für den Arbeitsamtsbezirk Karlsruhe nach dem Stande vom 29. September wieder, wenn auch nur leicht, um 80 auf insgesamt 10 776 Unterstützte angezogen. Auch die Stel- len-Vermittlungstätigkeit verzeichnet einen Rückgang; gegenüber August waren es im September 446 Stellen weniger. Rund 5000 Ju- gendliche möchten gern in Lehre und Arbeit, leider sind die arbeitsmarktpolitischen Vo- r aussetzungen dazu nur sehr gering. Pfalz kann Spinat liefern Karlsruhe(TP). Die Gemüseerzeuger in der Pfalz können den Erzeugergroßmärkten sofort einige tausend Zentner Spinat liefern. Der Preis sei sehr niedrig, so daß in allen Städten wertvolles und billiges Gemüse ver- kauft werden könne. Der Handel wird gebe- ten, sich an die Erzeugergroßgmärkte in der Pfalz zu wenden. München(SWF). Ab 15. Oktober stellt der Allgemeine Deutsche Automobil- Club (DAO) wieder Triptyks und Carnets de Pas- sage on douane nach Osterreich aus. Die Aus- gabe nach den Beneluxstaaten, Dänemark, Frankreich, Schweiz, Italien wird in abseh- barer Zeit ebenfalls möglich sein. Antrags- formulare sind bei der Hauptverwaltung des ADAC, München 22, Königinstraße Ila, oder bei den Landesgeschäftsstellen des Clubs er- hältlich. In einer Kiesgrube verschüttet Geisingen(SWE). Acht Jungen hatten sich in der Nähe des Ortes in einer Kiesgrube eine Höhle gegraben. Während sich zwei der Kinder vor dem Eingang beschäftigten, gru- ben innerhalb der etwa drei Meter langen Höhle sechs Kinder weiter. Hierbei rutschte die Erdwand ein und begrub die Jungen un- ter sich. Vier Knaben konnten sich noch selbst herausarbeiten, während zwei völlig verschüt⸗ tet wurden. Dem geistes gegenwärtigen Ein- greifen eines 12jährigen Jungen gelang die rasche Bergung eines dieser Kinder. Das zweite Kind konnte erst nach einiger Zeit und in bewußtlosem Zustand geborgen wer- den; Wederbelebungsversuche führten glück- licherweise zum Erfolg. Lolcale Nundcliau Bunter, leuchtender Monat Das iſt im wahrſten Sinne des Wortes der Oktober, mit dem wir nun in das letzte Viertel des Jahres eingetreten ſind. Abſchied gilt es zu nehmen von den langen frohen Tagen ſommerlicher Freude und das Leben wieder an den langen Abenden zu beſinnlichen Stunden zu machen. Zu Stunden, die wieder die Traulichkeit der Wohnung erkennen laſſen, die Rückſchau und Beſinnung bringen und noch öfter zur Zeitung und zum Buch greifen laſſen. Draußen aber flammt und leuchtet das herbſtliche Laub, das der große Bildner in tauſendfältigen Farben erglühen läßt. Das Erntedankfeſt ſtand am Anfang dieſes Monats und mit ihm alter bäuerlicher Brauch für die Ernte dem Dank zu ſagen, der immer wieder neu für unſer täglich Brot ſorgt. Doch mit dieſem Dank iſt noch nicht alles getan, denn draußen fordert der Herbſt neue Arbeit. Schon knarren die erſten ſchwer— beladenen Wagen mit Kartoffeln heimwärts. Doch bietet auch dieſer Mont viel frohe Kurzweil, wenn draußen die erſten Kartoffel⸗ feuer brennen und die ſaftigen Aepfel von den Bäumen gebrochen werden. Und nicht zuletzt iſt es ja einer der höchſten„Feſttage“ der in dieſem Monat auf uns wartet, das Feſt, das ſchon jetzt ſeinen Schatten durch die Seufzer und Pläne unſerer Hausfrauen voraus⸗ wirft, die„Kerwe“. Auch der Oktober bietet mit ſeinen mannigfachen Bauernregeln An⸗ haltspunkte für die weitere Geſtaltung des Wetters. So heißt es u. a.„Wenns im Oktober friert und ſchneit, bringt der Januar milde Zeit“.„Wenn der Eichbaum ſein Laub behält, dann folgt im Winter ſtrenge Ano ere„Lerue? otelut /or der Jlir Traditionsgemäß erscheint dieses Jahr wieder der Kirchweihanzeiger. Denken Sie rechtzeitig daran, Ihre Kirchweihanzeige in Ihrer Lokalzeitung aufzugeben. Vorwürfe gegen Ott zurückgewiesen EBILin gen a. N.(TP). Die Notgemeinschaft von Württemberg-Baden konstituierte sich in Eglingen als politische Partei. Zum ersten Vorsitzenden wurde Dr. Mattes gewählt. Sein Stellvertreter wurde der bisherige Vor- sitzende der Notgemeinschaft Württemberg Baden Siegfried Fischer. Die Delegierten sprachen dem Bundestagsabgeordneten Dr. Ott erneut ihr Vertrauen aus. In einer Ent- schließung wurden die Vorwürfe des bischöf- lichen Ordinariats gegen Dr. Ott zurückge- Wiesen. Ulm kauft Radium zur Krebsbehandlung S. UI m. Zur Durführung der Krebsbehand- lung durch Radium in der Städtischen Frauen- Klinik beschloß der Hauptausschuß des Ge- meinderates die Anschaffung von 150 Milli- gramm Radium zum Preis von 17 600 DM. In der unter Leitung von Prof. Dr. Spiegler ste- henden Klinik wird ferner eine Krebsbera- tungsstelle eingerichtet. —.— Kält“.—„Wer an Lukas Voggen ſtreut' es im Jahr darauf nicht bereut“.—„Auf St. Gall(18.), bleibt die Kuh im Stall“.— „An Urſula muß das Kraut herein, ſonſt ſchneien Simon und Judas(28.) drein“.— „Hat der Oktober viel Regen gebracht, ſo hat er auch gut die Egge bedacht“.—„Ohtober⸗ himmel voller Stern, hat warme Ofen gern“. Die alten Freunde. Viel Freude und Wiederſehensglück gab es am Samstag im„Löwen“, wo ſich die Jahrgänge 1914/15 zu einem Treffen zuſammenfanden. Allerlei gute Unterhaltung und nicht zuletzt allerhand Eß⸗ und Trinkbares förderte die Stimmung, daß viele nicht mehr ans Heimgehen dachten, zumal ihnen das Schickſal eine Stunde mehr eingeräumt hatte. So wurden die im Flug vergangenen Stunden mit zu einer ſteten Erinnerung an vergangenes Jugendglück und viele Erinnerungen„aus alten Zeiten“ feier⸗ ten fröhliche Auferſtehung. Richt vergeſſen waren aber die, deren Leben der Krieg ein grauſames Ende geſetzt hatte. Und gerade dieſe Jahrgänge hatten ihren beſonderen Blut⸗ zoll entrichtet, denn faſt die Hälfte mußte fehlen. Die alten Freunde aber ſind nicht eh! Seckenheimer beim Pferderennen in Viernheim. Zu einer ganz beachtlichen Pferdeſport⸗ veranſtaltung entwickelte ſich am Sonntag in Viernheim das dort veranſtaltete Pferde⸗ rennen. Dieſe Rennen erhielten ihre beſondere Rote dadurch, daß zum erſtenmal in unſerer näheren Umgebung ein Trabrennen für Pferde der Landwirtſchaft eingeſetzt wurde. Dieſe Gelegenheit machten ſich unſere Landwirte zunutze, um ihr in den langen Trainings⸗ wochen erworbenes Können unter Beweis zu ſtellen. Wenn auch, dies ſei vorbemerht, noch nicht ganz das Niveau eines reinen Trabrennens erreicht werden konnte, ſo wurden doch gute Anſätze gezeigt, die bei entſprechendem Aufbau zu beſten Hoffnungen berechtigen. Beim Eröffnungsrennen(Trabfahren, 1700 m) konnte Artur Bürgy mit„Fanny“ als erſter durchs Ziel gehen, den 3. Platz ſicherte ſich Frl. Melanie Lochbühler mit„Loreley“. Als 4. und 5. liefen Werner Klumb mit„Graf“ und Edgar Volz mit„Lord“ ein. Das Vennen war mit 250.— DM. dotiert, in die ſich die Sieger teilen durften. Dieſe Erfolge knüpfen an eine Tradition an, die der Seckenheimer Pferdeſport aufzuweiſen hat. Wer erinnert ſich nicht an die früheren Pferderennen, die draußen an der Waldſpitze gelaufen wurden und weit und breit bekannt waren. Hoffen wir, daß ſich auch hier wieder neue Wege anbahnen, die dem alten Anſehen gerecht werden. Mondfinsternis vom 6. zum 7. Oktober (SW EK) Eine in der Nacht vom 6. zum 7. Ok- tober 1949 eintretende Mondfinsternis wird, Wolkenklares Wetter vorausgesetzt, in ganz Deutschland gut sichtbar sein. Der Eintritt des Mondes in den Erdschatten beginnt 2.05 Uhr. Die„totale“ Finsternis wird um 3.20 Uhr er- reicht sein, um bis 5.48 Uhr abzuklingen, 80 daß dann der Trabant der Erde wieder voll sichtbar ist. Steuerterminkalender 7 Stuttgart(TP). Wie soeben bekannt wird, ist der Termin für die Abgabe der Vierteljährlichen Einkommensteuererklärung, sowie für die Entrichtung der Steuer und der Abgabe„Notopfer Berlin“ vom 10. Oktober auf 20. Oktober verlegt worden. — 8 8 n Deer 2 abſchieden. Das letzte Zuſammenſein hatte ihr ziemlich So ſagte ſie jetzt ſpitzbübiſch:„Alſo ich muß ſchon ſagen, e * D 10 —ô * Die Muller pol Aynethof Roman von Margarete Neidl (Renate Halden) Arheberrechtsſchutz Verlag Aug. Schwingenſtein, München, 15. Fortſetzung Nachdruck verboten Als die Ordination zu Ende war, ging Profeſſor Schach⸗ ner zu ſeiner Frau. Er erzählte ihr ſofort von der Wer⸗ bung des Ingenieurs und mitten in ſeiner Erzählung kam auch Eliſabeth nach Hauſe. Frau Fanny war hocherfreut, Eliſabeths Herz war vol⸗ ler Seligkeit. Die Mutter begann mit dem praktiſchen Sinn der Hausfrau ſofort zu überlegen, wie lange die Beſchaf⸗ fung der Ausſtattung dauern würde und meinte, Eliſa⸗ beth könnte ja die Vorleſungen an der Univerſität ſobald als möglich aufgeben. Als Hausfrau würde ſie dafür ja ſo keine Zeit mehr haben. Eliſabeth wollte das Semeſter noch fertig machen. Die Sorge um die Ausſteuer hingegen überließ ſte gerne der er⸗ fahrenen Mutter. Dann eilte ſte in ihr Zimmer. Dort an⸗ gelangt ſchwand das heitere Lächeln in ihrem Antlitz. Ein Gedanke nur beherrſchte ſte: hatte ihr Vater dem Inge⸗ nieur geſagt, was ſie eigentlich nicht wiſſen ſollte oder nicht. Sollte ſie es Anton ſagen, wäre es gut, wäre es ſchlecht, wenn ſie es nicht tat? Ihre Seele war von Zweifeln zer⸗ rüttet. Sie beſchloß, in den nächſten Tagen ihn in ſeinem Büro aufzuſuchen, vielleicht kam ſie ſo am beſten darauf, ob ihr Vater etwas geſagt hatte oder nicht. Schließlich konnte ſie ſeiner oft ausgeſprochenen Einladung einmal folgen. Geſagt, getan Am übernächſten Morgen faßte ſie ſich ein Herz und ging in das Büro des Ingenieurs. 8 Aber auch die Freiin von Schwarzenſee wollte den In⸗ Nane 3 wie er über den ihr angebotenen Ver⸗ denke. Obwohl ſie ſchon entſchloſſen war, ihn anzu⸗ nehmen. Aus dieſem Anlaß wollte ſie ſich von ihm ver⸗ deutlich gezeigt, daß ſie nichts zu hoffen hatte. Vielleicht, daß der Abſchied ihn weicher ſtimmte. Jedenfalls war es 1105 feſte Abſicht, alles zu tun, um ihm Eliſabeth auszu⸗ reden. Beſchwingt eilte ſie die Stufen hinauf und warf dem Diener ihre Karte auf den Tiſch. Er ging damit ſofort zu ſeinem Herrn. Der Ingenieur erwartete aber Eliſabeth. Sie hatte ihn von unterwegs angerufen und ihr Kommen in Ausſicht geſtellt, was ihn außerordentlich freute.. Was ſollte er nun tun? Die Baronin würde ſich nicht abweiſen laſſen und wenn. rannte ſie auf der Stiege ſicher mit Eliſabeth zuſammen. Das ſollte um jeden Preis ver⸗ mieden werden. Alſo tat er vielleicht am beſten, die Freiin von Schwarzenſee zu empfangen und zu trachten, die Un⸗ terredung ſo kurz als möglich zu geſtalten. i Auf den erſten Blick ſah er, daß die Freiin eine der Roſen trug, die er ihr damals zum Geſchenk gemacht hatte. Eine zarte Aufmerkſamkeit, die ihn einmal ſicher ſehr ge⸗ freut hätte. Ein dunkles Sportkoſtüm ließ ihre ebenmäßige 1 voll zur Geltung kommen und ein wunderbarer Silberfuchs bildete den richtigen Rahmen für ihr pikantes Geſicht. Ein ſchickes, ſchwarzes Hütchen ſaß auf dem gold⸗ blonden Lockenkopf, und ſo blieb ſie lachend vor ihm ſtehen. Ihren Kopf kreuzten die tollſten Gedanken. Ein Mann hatte es doch viel leichter. Der konnte den Nebenbuhler fordern! Er konnte ihn niederſchießen und aus dem Wege ſchaffen. Aber was konnte ſie tun? Sie hatte ihre beſten Waffen gewählt, die eine Frau nur wählen kann: ſie hatte ſorgfältig Toilette gemacht, das ſüßeſte Parfüm genom⸗ men und anſehen wollte ſie ihn, daß er die ganze verzeh⸗ rende Glut las, die in ihr loderte. r es denn möglich, daß ihre heiße Liebe gar kein Echo fand? Sie war ſchon ſo weit in ihren nächtelangen Ueberlegungen gekommen, daß ſie darauf verzichtet hätte, ſeine Frau zu werden! Vor der Welt war ſie Baronin und ſonſt frei in ihren Ent⸗ chlüſten. Nur einmal ſollte der Mann ſagen:„Riſa, ich liebe dich!“ Nur einmal ſte in ſeine Arme reißen und küſſen, bis die Welt um ſie verſank.* ein ſehr erfreutes Geſicht machen Sie nicht, aber ich will Sie nun ein bißchen der Tyrannin Arbeit entreißen, zu⸗ mal ich ſowieſo bald abzureiſen gedenke.“ 0 „Abzureiſen?“ fragte der Ingenieur zweifelnd. „Ja freilich“, ſagte die Baronin,„ich muß doch meinen Vertrag erfüllen.“ 5 „Ja richtig, daran habe ich gar nicht gedacht“, ſetzte der Ingenieur zerſtreut. 5 4 „Nun glaube ich aber ernſtlich“, ſagte die Baronkn, „daß Sie verliebt ſind, nachdem Sie alles, was wir am Sonntag geſprochen haben, ſo raſch vergeſſen haben. Darf man vielleicht ſchon zur Verlobung gratulieren?“ „Ja“, ſagte der Ingenieur aufatmend,„ich habe mich verlobt, aber ich bitte Sie, liebe Baronin, das Geheimnis noch bei ſich zu behalten.“ „Da wünſche ich herzlich Glück“, meinte ſie ſchelmiſch, ſtreifte den Handſchuh ab und reichte ihm die Hand, die er an die Lippen zog„Und darf man fragen, wer die Aus⸗ exwählte iſt, das heißt, ich kann es mir wohl denken, die Sängerin des Liedes„Es muß ein Wunderbares ſein“, Ein wenig jung ſcheint ſie mir noch, ich kann mir nicht ganz gut vorſtellen, daß Sie dieſes halbe Kind auf die Dauer wird feſſeln können, Sie Don Juan!“ „Bin ich das“, fragte faſt erſchreckt der Ingenieur.„Iſt das ſo etwas Schlechtes?“ f Viele Frauen finden ſolche Männer intereſſant, minde⸗ ſtens mir gefallen ſolche Naturen“, ſagte ſie mit betonter Offenheit. „Ja“, ſagte der Ingenieur jetzt ſinnend,„die große Liebe ver⸗ kommt meiſt über Nacht...“ „Und Sie glauben“, ſagte die Baronin langſam,„daß Eliſabeth dieſe große Liebe für Sie iſt? Ich glaube“, ſetzte ſie übermütig hinzu,„ſie könnte faſt ihre 3 ein, hätten Sie ſehr früh geheiratet, aber das ſpielt bei einem Manne keine Rolle, denn das Altwerden iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich nur ein 72 5 der Frauen, Männer werden doch nicht 17. 5 alt, nicht wa 5 Fortſetzung folgt Wirtschaftliches Deutscher Uhrmachertag 1949 Hbt Frankfurt. Als erste handwerkliche Organisation des Uhrmacherhandwerks wurde nach dem Kriege von den Landesinnungsver- bänden im Jahre 1947 der Zentralverband der Uhrmacher gegründet. Diese Organisation hat in den zwei Jahren ihres Bestehens be- wiesen, daß eine einheitliche, überregionale Vertretung notwendig und nützlich ist. Das Uhrmacherhandwerk zählt im Bundes- gebiet rund 12 000 selbständige Handwerker mit 26 000 Beschäftigten. Die Versorgung mit Ersatzteilen, die lange Zeit überhaupt nicht möglich War, ist wieder ausreichend. Sie wird sich— zumal was ausländische Ersatzteile betrifft— von Jahr zu Jahr weiter bessern. Aber heute schon kann gesagt werden, dag das Uhrmacherhandwerk, in den durch ein besonderes Fachzeichen gekennzeichneten Uh- renfachgeschäften, wieder imstande ist, jeden Kundenauftrag sachgerecht und fachmännisch sauber auszuführen. Die Uhrenpreise sind seit März dieses Jahres erheblich, teilweise zwi- schen 50 bis 60% gesunken, liegen aber immer noch um rund 50% über den Vorkriegspreisen. Dies ist eine Folge einschneidender Demon- tagen, von denen auch die Uhrenindustrie ge- troffen wurde. Die jetzige Tagung wird nicht nur die Uhr- macherhandwerker zusammenführen, sondern darüber hinaus maßgebliche Repräsentanten der gesamten deutschen Uhrenindustrie, des Fachgroßhandels und des Einzelhandels. Es tritt also ein ganzer Wirtschaftszweig geschlos- sen auf den Plan, um seine Angelegenheiten zu besprechen und zu ordnen. Mit der Tagung ist eine umfassende Musterschau verbunden. Internationale Bozener Mustermesse BO:z en(TP). Zum zweitenmal hat die In- ternationale Bozner Mustermesse ihre Pforten den in- und ausländischen Besuchern geöffnet. Allerorts leuchtet der vielfarbige Enzian, das Sinnbild der Messe, von Straßen und Plätzen. In den Auslagen spiegelt sich eine Waren- fülle, wie sie unerschöpflicher kaum geboten werden könnte. Gries ist gegenwärtig mit sei- nem Messeviertel das geschäftliche Zentrum. Zwischen den hochragenden Säulen des Messe- hauptgebäudes hängen die Fahnen der Teil- nehmerstaaten. Zum ersten Mal wehen auch die Fahnen der Westdeutschen Bundesrepu- blik Schwarz-Rot-Gold von der Fassade. Insgesamt haben 1049 Firmen ausgestellt, 395 hievon sind aus dem Ausland Deutsch- land Osterreich, USA, Schweiz, Schweden, Frankreich, England, Spanien, CSR und Nord- Afrika) gekommen. Von den ausländischen Nationen nehmen Osterreich mit 145 Ausstel- lern und Deutschland mit 142 einen führen- den Rang ein. Die Ausstellung Westdeutsch- lands Wirtschaft“ wird sehr beachtet und be- wundert. Ihr Schwerpunkt liegt auf allen Warengebieten, die mit dem Hotel- und Gast- stättengewerbe zusammenhängen. Auch der Gedanke an das kommende„Heilige Jahr“ kommt stark zum Ausdruck, da mehrere Fir- men mit Kirchenglasgemälden, Wachskerzen und Wachsplastiken vertreten sind. Eine deut- sche Firma zeigt auf der Bozner Messe fluores- zierende Zähne, den neuesten Modeschrei. Be- leuchtung spielt keine Rolle mehr, fluoreszie- rende Zähne sind von echten nicht mehr zu unterscheiden. Das meist besuchte Haus auf der Messe ist das österreichische Holzhaus „Dolomit“, Fünf Zimmer mit Küche, Bad und Vorzimmer sind darin untergebracht. Der Kaufpreis beläuft sich auf 36 000 S, für Italien auf 2,6 Millionen Lire. Viel beachtet wurde auch der Stand von„Vespa“, dem Motorrad für den schwarzen Anzug“. Man ging aber in- zwischen noch gleich um zwei Schritte weiter. Zuerst konstrujerte man aus diesem Vehikel ein„dreirädriges Lieferauto“ und wer damit noch nicht zufrieden ist, der kann nun mit seiner„Vespa“ ans Meer fahren, dort den Motor ausbauen und ihn als Außenbordantrieb für sein Boot verwenden. Was will man da noch mehr verlangen? Münchener Landwirtschaftsschau beendet München(TP). Die bayrische Zentral- Landwirtschaftsschau konnte am letzten Tag den 400 000. Besucher verzeichnen. Die Aus- steller konnten durch Abschlüsse ihren Ab- satz auf viele Monate hinaus sichern. Fast alle ausgestellten Maschinen wurden ver- kauft. Einige Firmen nahmen Verbindung mit ausländischen Interessenten auf, u. a. mit Griechenland. Agypten, der Türkei, Belgien und der Schweiz. Vom Sperrt Nachlese vom Sonntag. Tb. Seckenbeim— Reichsbahn Mannheim 8:12 Mit großer Hoffnung und mit Siegeswillen begann der Turnerbund sein Spiel gegen den Reichsbahnsportverein Mannheim. Vom An- spiel weg schoß Seckenbheim zum 1:0 ein. Alles lag in diesem Treffen drin, was zu einem richtigen Handballspiel gehört, aber dies sollte nicht lange anhalten, denn bei jedem Angriff der Reichsbahn erspielte sich die auf ihren Strafstoßspezialisten abgestimmte Stürmerreihe einen Freistoß, der auch prompt in ein un- haltbares Tor verwandelt wurde. So geschah es, daß die Reichsbahn bis zur Pause mit 7 Strafstoßtoren davongezogen war, während Seckenheim nur dreimal ins Schwarze treffen konnte. Nach Wiederanpfiff versuchten die Turnerbündler mit letztem Kräfteeinsatz den Sieg zu erkämpfen, aber sie konnten der Gästemannschaft lediglich ein ausgeglichenes Spiel abringen und verhüten, daß der Straf- stobschütze nicht mehr allzu stark zum Zuge kam, Was ja auch die Torausbeute von 5:5 der zweiten Spielhälfte erweist.— Die zweite Mannschaft verlor ihr Spiel knapp 4:5. Die Jugendmannsch, gewann geg. VIL. Neckarau 6:4, Während die Schülermannschaft gegen Reichs- bahn einen 14:0 Sieg erkämpfte. Die AH-Mann- schaft spielte gegen Leutershausen 3. Mann- schaft unentschieden 6.6. Tabellenstand der Oberliga Süd Spiele Tore Schweinfurt 05 4 11.3 SV. Waldhof 4 11:7 Spvgg. Fürth VIB. Stuttgart Eintracht Franklurt Offenbacher Kickers FSV. Frankfurt VIR. Mannheim VIB. Mühlburg Jahn Regensburg 1. FC. Nürnberg Bayern München Kickers Stuttgart Schwaben Augsburg 1860 München BC. Augsburg 0 N . 855 5 A i g i b Si d d N d d= N e d f DA r= e r en e c c c d e e h E e f c e * dd e e e ee 0 Das 200. Länderspiel 1950 in Stuttgart? (ISE). Der offiziellen Aufnahme Deutsch- lands in den Internationalen Fußballverband, in die FIFA, scheint nach der Konstituierung einer deutschen Bundesregierung, der Grün- dung des Nationalen Olympischen Komitees und nach dem Wiedererstehen des DFB nichts mehr im Wege zu stehen. Das war so die Grundtendenz der Münchner Tagung des Deutschen Fußball-Bundes. Man nimmt an, daß Deutschland nach Wie- deraufnahme in die FIFA sein erstes Länder- spiel(das 199.) in Zürich gegen Schweiz be- streiten wird. Da 1950 dann gleich das Rück- spiel fällig wäre, könnte der DFB seinen 200. Länderkampf mit seiner 50-Jahrfeier koppeln, lie wohl in Stuttgart stattfinden würde. Hessen Kassel hat„schwerste“ Jugend Bei den deutschen Jugend-Gewichtheber- meisterschaften, die in Kassel zur Austragung gelangten, siegte Hessen Kassel mit 2340 Pfd. Jeder Verein war mit je sechs Mann ver- treten und die Ubungen waren aus einarmi- gem Reißen, beidarmigem Stoßen und beid- armigem Reißen zusammengesetzt. Die Mei- stermannschaft von Hessen Kassel, wurde von St. Johannis Nürnberg stark gefährdet, das mit 2315 Pfund auf den zweiten Platz kam. Dritter wurde Ac Weinheim mit 2295 Pfund vor SF Möckmühl 2015 Pfund. Die relativ beste Leistung erzielte bei den deutschen Jugendmeisterschaften jedoch der Nürnberger Zwack, der im Bantamgewicht im beidarmigen Stoßen 145 Pfund zur Hoch- strecke brachte. Zwack hat nur ein Eigenge- wicht von 93 Pfund. Im Schwergewicht siegte Putz- Weinheim mit 215 Pfund, vor dem außer Konkurrenz startenden Kolle, Hessen Kassel, der ebenfalls 215 Pfund schaffte. Alle Ringermeister ermittelt Die deutschen Ringermeister 1949 im grie- chisch-römischen Stil stehen nunmehr alle Lest. Fliegen: Fischer-Apolda; Bantam: Bauer- München; Feder: Burbath-Mülbheim(Ruhr); Leicht: Han- Göppingen; Welter: Paar-Rei- chenhall; Mittel: Gocke- Dortmund; Halb- schwer: Leichter- Frankfurt; Schwer: Liebern- Dortmund. Adenauer ehrte die Sieger 110 000 beim Kölner Rundstreckenrennen (ISK). 110 000 Zuschauer erlebten am Sonn- tag auf dem Kölner Rund-Kurs packende Duelle. Leider konnte der Engländer An- dersen in der 250er Klasse auf seiner Moto- Guzzi nicht starten, da er von seinem Ver- band keine Startgenehmigung erhielt. Er stellte seine Maschine aber nicht wie erwartet wurde dem„Gußeisernen“ Meier zur Ver- fügung, sondern dem Godesberger Thorn- Pri K ker, der mit dieser Maschine in der Klasse der 250 cem hinter Walfried Wink ler den zweiten Platz belegen konnte. Wal- fried Winkler siegte mit einem Durchschnitt von 121,6, während Thorn-Prikker, der aber mit 124,1 die schnellste Runde drehte, 113,4 benötigte. In der Klasse der 125 cem siegte der Wies- badener Dring auf DKW mit 97,3. Dem ewigen zweiten in der 500-œ,,Tòÿ-Klasse, Heiner Fleischmann gelang endlich mal ein Sieg. Dies aber nicht in dieser Klasse, sondern bei den 350 ern, die er mit einem Schnitt von 128,2 gewann. Mit 130,3 fuhr er auch die schnellste Runde. Georg Meier(München) mußte in der 500 cem-Klasse wegen Defektes an der Benzin- pumpe aufgeben. Kraus(München), BMW, siegte mit 132,6 stdkm. BGhm/ Fuchs hatten wieder mehr Glück, denn in der Klasse der 600er-Beiwagen siegten sie mit 121,3, während in der 1200er- Beiwagenklasse die deutschen Meister Klan- Ker meier/ WOI:z mit 117,6 siegten. Toni Ulmen verwies sowohl bei den Renn- wagen(Formel II) als auch bei den 2 lL-Sport- wagen seinen Widersacher Kling(Stuttgart) auf den zweiten Platz. Ulmen hatte sich an den künstlichen Hindernissen gleich in der ersten Runde der Rennwagen festgefahren, aber er schaffte auf seinem weißen Veritas- Wagen doch noch den Sieg, nachdem Stuck nach anfänglicher Führung in der siebten Runde ausfiel. Kling fuhr auf seinem neuen Bellgrünen Veritas mit 133,1 zwar die schnell- ste Runde, blieb am Schluß aber doch um 17 Sekunden geschlagen. Bei den 2 l-Sportwa- gen drehte Ulmen noch mächtiger auf und gewann mit einem Stundenmittel von 134,6 stdkm vor Kling(Stuttgart. Graeske(Mann- heim) auf Veritas mit 121,2, Vollmer(Kettwig) auf VW mit 141,1 und Lehder(Neu Isenburg) auf LTE mit 109,3 waren die Sieger bei den Sportwagen der 1500 cem.— 1100-œꝙ,n-Klasse und der Kleinstrennwagen. Bundeskanzler Adenauer überreichte al- len deutschen Meistern in Anerkennung ihrer hervorragenden, auf private Initiative zu- rückzuführeden Erfolge, Urkunden und zeich- nete Toni Ulmen ODüsseldorf), den großen Sieger des Tages, mit einem Lorbeerkranz aus. Rennwagenkämpfe in Deutschland unbefriedigend Mercedes wartet mit Rennwagenbau auf die Grand-Prix- Formel 1954 (ISK) Wer am Grenzlandring, auf der Soli- tude oder in Nürnberg in den Läufen der „Rehnwagen“ sah, wie ein Fahrzeug nach dem anderen einging, der wurde mit Wehmut an die Zeit erinnert, da die deutschen„Silber- pfeile“ als die Rennwagen der Welt die schwersten Rennen durchstanden. Heute sind in Deutschland diese Rennen nach der For- mel II mehr oder weniger ein Torso, wenn man nach früheren Maßstäben des Rennwa- gensports mißt. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß die Rennen nach„Formel II“ in Deutsch- land auch nur ein Notbehelf sind. Im Ausland hat man als Formelwagen II ganz andere Fahrzeuge einzusetzen. Weiter muß berück- sichtigt werden, daß es sich bei den zur Zeit bei uns laufenden Fahrzeugen um„Renn- wagen“ handelt, die aus veralteten BMW-Motoren und sonstigen Altteilen von Automobilen in mühevoller Kleinarbeit zusammengebastelt wurden. Daß diese Fahrzeuge nicht einen Ver- gleich mit den schnellen Rennern des Auslan- des aushalten können, die teilweise staat- lieh subventioniert oder mit beträcht- lichen Mitteln der Industrie gebaut wurden. ist klar. Man muß den wenigen, passionierten Sportsleuten dankbar dafür sein, daß sie viele Mühen und Unkosten auf sich nehmen, ohne jemals Aussichten auf großen Ruhm zu haben. Sie halten wenigstens den Gedanken des Wa- genrennsports in Deutschland hoch. Erst wenn in Deutschland die eins chl a- gige Industrie mit ihren großen Erfah- rungen, dem Einsatz eines bewährten Arbeits- stabes an Konstrukteuren und Mechanikern und dem ganzen technischen Apparat die Auf- gabe des Rennwagenbaues übernehmen Kann, darf sich der deutsche Motorsport wieder Hoffnungen machen. Wie Alfred Neu- bauer, der Rennleiter von Mercedes-Benz, einem Motorsportmitarbeiter der ISK in die- sem Zusammenhang erläuterte, wird eine neue Grand-Prix-Formel erst für das Jahr 1954 spruchreif. Darauf werden die Untertürkheimer ihre Ar- beit einrichten. Für den Rest der laufenden Formelzeit rentiert sich der Einsatz der er- forderlichen beträchtlichen Mittel nicht, die der Bau von richtigen Rennwagen verschlingt. FIA wird über deutsche Aufnahme befinden In den Tagen vom 6. bis 16. Oktober tagt in Pe der Internationale Automobilsport- verband. Dabei wird auch über die Aufnahme Deutschlands ein Entschluß gefaßt werden. Nach den vorliegenden Informationen ist man in internationalen Motorsportkreisen einer Wiederzulassung der deutschen Motorsportler günstig gesinnt. Nachdem die FIA bereits früher andeutete, daß sie den AvD und den ADAC als deutsche Clubs anerkennen werde, ist die Hoffnung nicht unbegründet, dag es im kommenden Jahr auch im Motorsport wie- der internationalen Sportverkehr geben wird. Fechter-Hoffnungen sind erfüllt Mit sofortiger Wirkung wurde das Fecht verbot für Deutsche aufgehoben. Lange ge- nug sind die Floretts, Säbel und Degen in der Ecke gestanden, weil das Fechten durch Kon- trollratsgesetz für Deutsche nicht mehr er- laubt war. Damit der Fechtsport wieder einen schnellen Aufstieg erlangt und eine internationale Wett- kampfstärke erreicht wird, soll bereits am 5. und 6. November in Bonn der Deutsche Fechter verband als Dachorganisation für den Fechtsport gegründet werden. Dieser Verband soll die Tradition des alten 1911 ge- gründeten Deutschen Fechterbundes fortsetzen, der nach 1933 aufgelöst wurde. Voraussichtlich wird der 23fache deutsche Meister und Olympiasieger Erwin Cas mir (Frankfurt) an der Spitze des neuen Verban- des stehen und es dürfte daher kein Zweifel bestehen, daß der Deutsche Fechterverband schnell wieder internationale Anerkennung finden wird. Uberdies bestehen seit langem gute Beziehungen zwischen Deutschland und der FIE(Federation Internationale d'Escrime). (isk) Herberger Bundestrainer im Nebenamt? (ISK) Nach den Repräsentativspielen der Oberligen wird es kaum schwer fallen, eine deutsche Nationalmannschaft aufzustellen. Noch war es nicht herauszubekommen, ob Herberger den DFB- Trainerposten haupt- amtlich oder nebenamtlich neben seinen Auf- gaben an der Hochschule für Leibesübungen in Köln übernehmen wird. Trainer Sauer- wein bleibt in Hamburg, wo ihn ein Vertrag noch auf Jahre hinaus an den Hamburger Fußball fesselt. Auf alle Fälle hat Herberger alle Einwendungen beseitigt, die völlig un- berechtigt gegen ihn vorgebracht wurden. Nationaltheater Mannheim Spielplan 2 Mittwoch, 5. 10. Miete O, Nr. 2)„Im weißen Röß'l'e, Operette von R. Benatzky. Anf. 19.30, Ende 22. 30 Uhr. Donnerstag, 6. 10.(Miete E, Nr. 2) Geschichte Gotifriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand, dramatisiert von Joh. W. v. Goethe. Anfang 19.00, Ende 22.40 Uhr. Freitag, 7. 10.(Miete B, Nr. 3)„Tannhäuser“, Oper v. Rich. Wagner. Anf. 18.30, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 8. 10. Premierenmiete Nr. 3). Zum 25 jähr. Dienstjubiläum von Ernst Langheinz, zum ersten Male:„Fanny“, Komödie von Marcel Pagnol. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 9. 10.(Eintrittspreise 0.50 bis 3. DM) 1. Morgenveranstaltung, zum ersten Male; „Hinter verschlossenen Türen“, Lustspiel von Jean-Paul Sartre. Anfang 11, Er nde 12.30 Uhr. Sonntag, 9. 10.(außer Miete) abends:„Die Ent- führung aus dem Serail“, Singspiel V. W. A. Mozart. Anf. 20, Ende 22430 Uhr. Montag, 10. 10.(Miete K, Nr. 3)„Tannhäuser“„ Oper von Richard Wagner. Anfang 18.30, Ende 22.30 Uhr. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Georg Zimmermann(nhaber Georg kara NMannheim-Sedtenheim. N Vereins- Kalender Turnerbund„Jahn“. Turnratssitzung im„Kaiserhof“. TV. 98(Handballabteilung) Ab morgen Donnerstag findet das 18.30 Uhr Jugend, 19.30 Uhr 2. und 3. Mannschaft, 20.00 Uhr 1. Mannschaft. Training in der Halle statt: Heute Mittwoch 19 Uhr Jugendtraining, 20 Uhr Senioren im„Kaiserhof“.— Freitag 20.30 Uhr 0 Fyangelischer Männerverein Mhm.-Seckenheim. Sonntag, den 9. Oktober 1949, 1500 Uhr im Konfirmandensaal J. Herbstversammlung. Herr Plantius- Mannheim spricht über„Sozialer Friede“. Alle evang. Männer sind eingeladen. Der Vorstand. Achtung, Heimkehrer! Zentralverbandes der Heimkehrer. Am kommenden Samstag, den 8. Oktober, 20.00 Uhr treffen sich in Seckenheim im Lokal„Zum goldenen Engel“ alle Heimkehrer zur Haupt- Versammlung. Es spricht der 1. Vorsitzende des Kreisverbandes Mannheim im Auftrage des Palast- Theater Mhm-Seckenheim Heute Mittwoch, 20.00 Uhr Morgen Donnerstag, 20.00 Uhr Der kupferne Berg auf vielseitigen Wunsch nochmals: Bravo Heorge Eingetreffen: Enschneichäraul, kwinterhartonle (auch für Nichtbesteller). Stets frisches Obst und Gemüse Gute Backäpfel zur Kirchweihe. Wiln. Holzwarth, Freiburgerstr. 45, Tel. 47302 s wenn man 1 8 N muß, FARBEN Kenios Nioppenheimerstrase 99(Nahe Wasserturm) Uebernehme fachgerechte Ausführung sämtl. Malerarbeiten. eee aaa tac tget cer ank an Der Schlenper für die Straße, für den Landwirt m. Allwetterdach auf Wunsch 4 Rad-Antrieb Preisgekrönt auf der DLG. Prospekte und Auskünfte durch die 5 MAN e ufo Schͤb 1 ManHEIM, T 6, 17/ fel. 42814 Raum als Schneiderei zu mieten gesucht. Angeb. unt. Nr. 152 a. Gesch, d.BI. Bücherschrank Eiche, erstkl. 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