die Int- von eSES nde und den- ares ken. att; der mea an, das iter D — 1 Nr. 28 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, den 2. November 1949 Leine Illusionen über Ostdeutschland Das Londoner liberale Blatt„News Chro- niecle“ glaubt eine Lanze für die Oder Neiße Linie als endgültige deutsch-pol- nische Grenze brechen zu müssen. Diese Linie, so argumentiert die Zeitung, sei zwar eine grausame Grenze für Deutschland; man müsse jedoch bedenken, daß Polen ein weit größeres Gebiet an die Sowjetunion verloren habe, als es von Deutschland gewann. Die nachstehende, sachlich-nüchterne Betrachtung der Lage in den abgetrennten deutschen Ostgebieten angesichts dieser Stellungnahme von„Ne Chronicle“, die nicht entschieden genug 2 rückgewiesen werden kann, von besonders ak- tuellem Interesse Die acht Millionen Flüchtlinge in West- deutschland und die Oder-Neiße-Lin sind zwei Seiten des gleichen Problems, das Wahrscheinlich auf Jahrzehnte hinaus den in- neren Aufbau und die Regelung der auswär- tigen Beziehungen Deutschlands belasten wird. Die Ostzonenregierung hat die Anerkennung der Oder-Neige-Linie zu einem festen Punkt res Programms gemacht. Wir nehmen an, daß dies eine der Lebens voraussetzungen für das Berliner Politbüro war. Das Bonner Kabi- nett hat dagegen mit Recht einen Verzicht auf die deutschen Ostgebiete abgelehnt. Gleich- zeitig sind wir Zeuge, wie fast auf jeder Kundgebung der Vertriebenen der berechtigte Anspruch auf Ostdeutschland in einer Form vorgetragen wird, der den heimwehkranken Flüchtlingen die Rückkehr in scheinbar greif- bare Nähe stellt. Die politische Schwarmgeisterei, die durch solche Illusionen geweckt wird, muß gefähr- liche Folgen haben, wenn nicht bald von den; zuständigen Sprechern der Bundesregierung dafür gesorgt wird, daß die Wünsche und, Hoffnungen der Vertriebenen in eine gesunde Beziehung zur politischen Wirklichkeit gesetzt werden. Das Bild von dem„Niemandsland zwischen Sudeten und Ostsee“ hat seine Gültigkeit ver- 1oren. So schwer es fällt: wir müssen uns da- mit abfinden, daß die Polen die ihnen ge- gebene Zeit genützt haben, Das Argument, sie seien nicht fähig, das von den Deutschen ge- raubte Land zu besiedeln und zu verwalten, trifft nicht mehr zu. Aus Berichten der aus- ländischen Presse erfahren wir, daß die Polo- nisierung der ostdeutschen Provinzen bereits eine feste Tatsache ist. Augenzeugen konnten feststellen, daß etwa vier Millionen Polen vor allem aus den an Rußland abgetretenen Ge- pieten nach Westen eingewandert sind und dort nun die neue Oberschicht bilden. Von den alten deutschen Bewohnern sind noch etwas mehr als eine Million vorhanden, von denen allerdings nur 100.000 als Deutsche an- gesehen und entsprechend behandelt werden. Die übrigen, vor allem die zweisprachigen Oberschlesier und die zahlenmäßig schwachen RKaschuben und Masuren in Ostpreußen konn- ten der Vertreibung entgehen, weil sie sich Als„Urbewohner“ polnischen Volkstums aus- gaben. Die Einwanderung von polnischen Fa- milien hält an und es läßt sich ausrechnen, Wann die Bevölkerungsdichte die deutschen Vorkriegszahlen erreicht und das Land keine leeren Orte mehr aufweist. Die bisherigen Einwanderungswellen haben sich naturgemäß auf diejenigen Gebiete gerichtet, die vom Krieg weniger zerstört waren. Das gilt vor allem für das südliche Niederschlesien und Oberschlesien mit Ausnahme der gebirgigen und land wirtschaftlich ärmeren Gegenden. Die polnischen Bauern haben nur ungern die fette Schwarzerde Galiziens mit den Sand- pöden in Schlesien vertauscht. Die polnischen Neusiedler haben sich ihrer neuen Umgebung sehr gut angepaßt und leben auch nicht mehr in der ständigen Angst, daß die Deutschen morgen zurückkehren und das Land wieder in Besitz nehmen könnten. Grö- Ber sind ihre Sorgen vor einer weiteren Bol- schewisierung des Wirtschaftslebens, die auch pei der breiten Masse der Polen nicht auf Gegenliebe trifft. Auf der anderen Seite Weis man, daß der gewaltsame Anschluß der ost- deutschen Gebiete an Polen ein Werk Ruß- lands war und daß die Rote Armee der Ga- rant für die Polonisierung des geraubten Lan- des ist, solange Polen kommunistisch pleibt. Die land wirtschaftliche Erzeugung der pol- nischen Kolonisten wird Wahrscheinlich nie- mals die Zahlen erreichen, die in der deut- schen Zeit den Durchschnitt bildeten. Dieser Rückfall geht aber weniger auf die mangelnde Tüchtigkeit des polnischen Bauern zurück, sondern erklärt sich aus den Schwierigkeiten der Nachkriegszeit. Die polnische Regierung hat mit Absicht ihr Hauptaugenmerk auf die Steigerung der industriellen Produktion ge- richtet. Es ist ihr gelungen, vor allem die oberschlesische Kohlenförderung mit allen Mitteln in die Höhe zu bringen und ihr einen beachtlichen Platz auf dem europäischen Markt zu sichern. Bei der Besiedlung und dem Wiederaufbau der deutschen Gebiete sind die Polen nach sehr praktischen Gesichtspunkten vorgegan- gen. Die stark zerstörten Städte in Pommern und Ostpreußen wurden liegen gelassen und bilden auch heute noch traurige Trümmer- wüsten Dafür wurden Material und Arbeits- Kraft auf diejenigen Orte und Industrien kon- zentriert, die sich rasch wiederaufbauen lie- Ben. Die Verkehrsanlagen sind soweit herge- stellt, daß man mit Recht von einem funktio- nierenden Wirtschaftssystem in den deutschen Ostgebieten sprechen kann. Die polnische Regierung hat damit Tat- sachen geschaffen, die bei der kommenden Auseinandersetzung über die Oder-Neige- Linie schwerer wiegen als die verlogenen Autos für den kleinen Wettbewerb um den rentabelsten Volkswagen Obwohl die Automobilproduktion der Welt Höchstziffern verzeichnet, überwiegt die Nach- frage immer noch das Angebot. Vor allem die Nachfrage nach einem preiswerten Kleinwagen. Die repräsentativen„Uber- landjachten“ made in USA entsprechen den Anforderungen nicht mehr, da ihre Anschaf- fungspreise zu hoch und ihre Unterhaltungs- kosten zu teuer sind. Ganz abgesehen davon, daß ihre überdimensionalen Ausmaße die Frage der Unterbringung zu einem Problem machen. Diesen Sorgen ist der Kleinwagen- Besitzer enthoben. Fachleute vertreten daher die Ansicht, daß dem Kleinwagen als dem an- passungsfähigsten Kraftfahrzeug die Zukunft gehören wird. Autofirmen von Weltruf beschäftigen sich seit Jahren mit der Aufgabe, das Auto für den kleinen Mann zu konstruieren. Noch ist nicht abzusehen, wer als Sieger aus diesem Rennen um den rentabelsten Volkswagen her- Vorgeht. Wohl ist die europäische Autopro- duktion mit einer reichhaltigen Kollektion an Kleinwagen noch um Runden voraus. Dieser Vorsprung dürfte sich jedoch rasch verringern, wenn erst die USA zu der planmäßigen Se- rienherstellung von Kleinautos übergehen. Nehmen doch von der gesamten Weltproduk- tion an Motorfahrzeugen im vergangenen Jahr mit über 6% Millionen Einheiten die USA mit über 5 Millionen weitaus den ersten Platz ein. Deutschland in führender Position Mit in führender Position des europäischen Teams an Kleinautos liegt der deutsche „Volkswagen“. Mit einem Preis von 5450 DM für das Luxus-Exportmodell ist er auf den internationalen Märkten mit den Spitzenmodellen anderer Länder durchaus konkurrenzfähig. Doch ist der Preis für das Standard-Modell(4800 DW) für den kleinen Mann in Deutschland unerschwinglich. Die- selben Bedenken werden gegen den neuen, deutschen Kleinwagen„Aero der Wendax- Fahrzeugbau- GmbH. in Hamburg vorge- bracht, der bei einem Eigengewicht von 550 kg eine Geschwindigkeit von 85 Stundenkilometer erreicht und mit 4860 DM veranschlagt ist. Preiswerter hört sich das Angebot der Fir- ma H. Holbein, Herrlingen bei Ulm, an, deren „Champion“ auf 100 km nicht mehr als 4 Liter Benzin brauchen und eine Geschwin- digkeit bis zu 65 km erreichen soll. Der in einer sehr schnittigen Form geheltene„Cham- pion“ ist auf 2400 DM ütaxiert. Als das ge Wärtig billigste Kleinauto Deutschlands der Fend- Flitzer“ der Autowerke O hofen/ Bayern, ein stromlinienférmiger Drei- räder, mit einem Benzinverbrauch von 1,3 Li- ter auf 100 km und einer Stundengeschwin⸗ digkeit von 30 km, der für 940 DM zu haber ist. In ähnlicher Preislage soll auch ein Je- dex mann Auto in Vorbereitung Sein wie der Chefingenieur Joseph Vollmel auf einer Veranstaltung der Berliner Ingenieur- kammer bekannt gab. Doch liegen darübei keine näheren Angaben vor. In Frankreich, Italien und England. Unter den französischen Kleinwagen machten besonders zwei neue Typen von sich sprechen: Die vierplätzige Limousine der Renault- Werke mit einer Höchstge- schwindigkeit von 90 km und einem Benzin- verbrauch von 6 Litern pro 100 Km.(Schwei- zer Verkaufspreis 5500 Fr.) Als sein schärfster Konkurrent gilt der neue 4-PS-Kleinwagen „Dyna-Panhard“ der Panhard-Leovas- seur- Werke, der auf der letzten internatio- nalen Autoschau in Genf eine hervorragende Beurteilung fand. Italien repräsentiert eine Neuauflage des „TO polino“, den Fiat 500 C, der bedeutend komfortabler ist als sein Vorgänger, das „Muschen“, der 95 km pro Stunde erreicht, sich mit 5 Liter Benzin auf 100 km bescheidet und in vier Ausführungen geliefert wird, deren Preise zwischen 5000 und 6500 skrs Schwanken. in England wartet der Standard-Kon- zern mit dem kleinen Triumph May- flower“ auf, einem luxuriösen Kleinwagen für 375 Pfund. Außerdem gilt als sehr lei- stungsfähiger Kleinwagen der„For d- Anglia“ mit 5,97 Steuer PS, und als preis- wertestes Kleinauto der„Minicar“, der ganz aus Aluminſum hergestellt nur 3 Liter Benzin auf 100 km braucht und nicht über 3000 DM kosten soll. Amerikanische Uberraschungen Grundsätzlich anders liegen die Verhältnisse in Amerika, wobei auf jeden 4. amerikanischer Staatsbürger 1 Kraftfahrzeug entfällt. Un Kanada, Neuseeland und Australien kommen auf je 6 Einwohner 1 Wagen, in Großbritan- nien auf 18, in Frankreich auf 24, in Belgien auf 30, in Holland auf 59, in Westdeutschland auf 80.) Die USA dürften also vorerst das ein- zige Land sein, in dem der kleine Mann tat- sächlich bereits ein Auto besitzt. Aber die gro- Ben amerikanischen Wagentypen sind für den kleinen Mann in den Staaten zu Kostspielig geworden. Der qeep wiederum entspricht nicht ganz dem gewünschten, repräsentativen Rah- men. Ein Mittelding zwischen Chevrolet und Jeep wird daher als erstrebenswert bezeichnet Ein Wagen, der nicht mehr als 1000 Dollai Kosten darf und trotzdem allen Ansprücher genügt. 5 5 Bekanntlich bemühen sich die amerikani- schen Autofirmen seit geraumer Zeit um die Verwirklichung dieses Idealtyps. Bisher nock ohne Erfolg, so daß der Absatz von europa. ischen Kleinwagen nach den USA im letzter Jahr beachtlich war. Es ist jedoch nicht anzu- nehmen, daß die amerikanischen Unterneh- mer den Markt für Kleinautos weiterhin aus- ländischen Konkurrenten überlassen, Im Ge: —— historischen Argumente, mit denen man bis- her den Raub Ostdeutschlands rechtfertigen Wollte. Diese neue Entwicklung sollte der Bundesregierung und den Westmächten An- jag sein, nach Mitteln zu suchen, das Gesprach über Ostdeutschland neu in Fluß zu. Mann genteil: Nach den neuesten Informationen ist die amerikanische Auto- Industrie auf dem besten Wege, preiswerte Kleinwagen nichit nur für den Inlandbedarf, sondern vor allem auch für den Export nach Zuropa herzustellen. Als eine der größten Uberraschungen in diesel Beziehung dürfte die Nachricht sein, daß die Kaiser- Fraz Corporation einer Kredit von über 34 Millionen Dollar aufnah- men, um die Fabrikation von billigen Klein- Wagen mit allen Mitteln zu forcieren. Damit dürfte der Wettbewerb um den rentabelster Kleinwagen in eine neue Phase getreten sein Sieger in diesem Rennen wird letzten Endes auf jeden Fall derjenige sein, der Volkswager liefert, die der kleine Mann tatsächlich auch kaufen und unterhalten kann. H. H Wirtſchaftliches Zur Frage der privaten Renten versicherten Auf Grund der bisherigen Auslegung der betreffenden Paragraphen der Versicherungs- ordnung sind offiziell die Renten, die auf Grund privatrechtlicher Versicherungsverträge gezahlt werden, nur im Verhältnis 10:1 um- gestellt worden. Auf dem Gebiete der Haft- Pflichtrenten sind dagegen gerichtliche Ent- scheidungen über eine Umstellung 1:1 ergan- gen. Dieses Ergebnis ist nunmehr durch die Kürzlich ergangene 32. Durchführungsverord- nung zur Versicherungsverordnung bestätigt worden. Bei einer vernünftigen und sozial gerechten Neureglung des gesamten Romplexes müßten aber auch die privaten Anwartschaften eine entsprechende Berücksichtigung erfahren. Es gibt 40 000 Empfänger von privaten Versiche- rungsrenten, die zum allergrößten Teil nicht mehr arbeitsfähig sind, zumal 90% das pen- sionsfähige Alter erreicht haben. Viele dieser Privaten Versicherungsrentner sind heute auf staatliche Unterstützung angewiesen. Nach den Währungsgesetzen können die Versiche- rungsunternehmen erhöhte Leistungen nur dann übernehmen, wenn sie entsprechend hö- here Ausgleichs forderungen erhalten. Dafür werde aber die Fürsorgeetats der Länder entsprechend entlastet, so daß die praktische Belastung erheblich geringer ist.(SWK) Wohnraum für gewerbliche Zwecke? Auf Grund der Tatsache, daß infolge des großen Mangels an Wohn- und Gewerbe- räumen ein Teil der Mieter gezwungen ist, hre Wohnung auch für gewerbliche Zwecke zu benutzen, vertreten die Gerichte heute den Standpunkt, daß bei der Beurteilung der Sachlage andere Maßstäbe anzulegen sind als zin früheren Jahren. In der Gegenwart kann also in der Ausübung einer beruflichen oder gewerblichen Tätigkeit in Wobhräumen nicht Unbedingt ein vertragswidriger Gebrauch der Mietsache erblickt werden. Die Rechtsprechung Wird daher bei derartigen Streitsachen im- mer vou Fall zu Fall entscheiden. Allgemein kann gesagt werden, daß die Ausübung eines Gewerbes in Wohnräumen solange nicht verwehrt werden kann, als die Zimmer hierdurch nicht zu direkten Gewerbe- räumen werden. Als direkte Gewerberäume aber sind im allgemeinen lediglich Laden- geschäfte, Werkstätten mit schweren Maschi- nen, Wirtschaftsbetriebe, Fremdenheime usw. zu betrachten. Wesentlich ist, daß der Wohn- zweck der Räumlichkeiten überwiegt. Eine Gefährdung der Mietsache kann auch nicht in Fällen erblickt werden, in welchen die Beschäftigung von Hilfskräften notwendig ist. Kann eine gewerbliche Mitbenutzung eines Raumes besonders starke Verschmutzung oder ein stärkerer Verschleiß an Tapeten, Decken und Fußböden festgestellt werden, so erscheint zwar keine Erhöhung der Mieten gerechtfertigt, jedoch ist es natürlich, daß der Raum seitens des Mieters in vertragsmäßigem Zustand erhalten wird. Export-Messe-Marken an allen Postschaltern Aus Briefmarkensammlerkreisen ist wieder- holt der Wunsch geäußert worden, die Mar- kenblöcke der Sonderpostwertzeichen„Export- messe Hannover 1949“ auch an den Schaltern der Postämter außerhalb des Oberpostdirek- tionsbezirkes Hannover zu beziehen, Ein Rest- bestand an Markenblöcken wird in nächster Zeit an den Schaltern der Postämter aller Be- zirke verkauft werden. Größere Vollmachten für Außenhandel Die Bundesrepublik wird, wie in einem Kommuniqué der Hohen Kommissare mit- geteilt wird, in Kürze mit den Vereinigten Staaten über ein zweiseitiges ERP-Abkom- men verhandeln. Die Bundesregierung soll ferner weitgehendere Vollmachten für den Außenhandel erhalten. Das Hohe Kommissa- riat behält sich jedoch ein Kontrollrecht vor. Einzelheiten über erweiterte deutsche Befug- nisse Werden von alliierten Sachverständigen ausgearbeitet. Das Hohe Kommissariat be- schloß ferner, der Bundesregierung eine Ein- ladung der internationalen Handelsorganisa- tion zur Teilnahme an den im nächsten Jahr stattfindenden Zollverhandlungen zu über- mitteln.(TP) „Industrie- und Handelstag“ Die Industrie- und Handelskammern der deutschen Bundesrepublik haben sich in Lud- wigshafen zum„Industrie- und Handelstag“ zusammengeschlossen. Die Bezeichnung wurde von der Organisation der Industrie- und Han- delskammern im früheren deutschen Reich übernommen, die auf eine langjährige Tradi- tion zurückblickte. Zum Präsidenten wurde Dr. Alfred Petersen aus Frankfurt ge- Wählt. Er forderte in einer Ansprache Erleich- terungen für die Handelsschiffahrt und für den Schiffsbau. Zur Frage des Mitbestim- mungsrechts der Arbeitnehmer erklärte er, daß nur der Unternehmer über die Führung des Betriebes entscheiden könne, weil er auch die Verantwortung dafür trage.(TP) Wirtschaft in Kürze Lohnteilzahlung an Angehörige von Repa- rationsarbeitern. Ein Antrag der soziademo- kratischen Fraktion im Bayrischen Landtag ersucht die Staatsregierung, im Bundesrat da- hin zu wirken, daß den Angehörigen von Kriegsgefangenen, die in fremden Ländern noch Reparationsarbeit leisten müssen, ein angemessener Teil des den Reparationsarbei- tern grundsätzlich zustehenden Arbeitsent- gelts ausgezahlt wird.(epd) Wird der Kaffee noch teurer? Im kommenden Jahr wird erstmals dei Kaffeeverbrauch in der Welt die zu erwartende Ernte übersteigen. Man rechnet deshalb mi einem weiteren Ansteigen der Kaffeepreise Für den deutschen Verbraucher wird sich die Preissteigerung wegen der hohen Steuer und Zollabgaben nicht so drastisch auswirken Um die Verbraucherpreise zu halten, bemühi sich der deutsche Kaffeehandel zur Zeit ur eine Senkung der Verbrauchersteuer. Dei deutsche Kaffee-Import weist besonders au die Wichtigkeit eines baldigen Handelsvertra- ges mit Brasilien hin, um die deutsche Versor- gung sicherzustellen. Zur Zeit wird mit Colum- bien über den Einkauf von Kaffee im Wer von rund 5 Millionen Dollar verhandelt.(TP Süd- Württemberg senkt Preise für Schweinefleisch Schon vor längerer Zeit stellte die Markt- beobachtung fest, daß die hohen Schweine preise der Nachbarländer sich auch auf Würt⸗ temberg- Hohenzollern auswirkten. Auf Initia- tive des Landwirtschaftsministers Dr. Weil wurde rasch zugegriffen. Durch Mitwirkung der Gewerkschaften gelang es, den Preis für ein Pfund Schweinefleisch, der 3,00 DM bis 3,50 DM betrug, um etwa 1 DM zu senken, ohne daß in der Schweineanlieferung eine rückläufige Bewegung einsetzte. Das Staats- ministerium ist der Ansicht, daß eine weitere Senkung der Preise möglich ist, wenn in den anderen Ländern ähnliche Maßnahmen er- griffen werden(M. K) Gute Zuchtfarren hoch im Kurs Bei der Zuchtviehabsatz veranstaltung des Fränkisch-Hohenlohischen Fleck- Vviehzucht verbandes wurden von 99 auf getriebenen Farren 22 in Zuchtwertklasse II, 60 in III gekört und 17 abgekört. Der beste Farren von Eugen Bauer-Bittelbronn ging um 4050 DM. an den Bullenhaltungsverein Murr- hardt. Die übrigen Preise der Klasse II lagern zwischen 2900 und 1740 DM weit über dem Anschlag von 1200 DM. Der Höchstpreis dei Klasse III bei 1300 DM. Von 19 Kalpbinner kamen 3 in Klasse I B, 3 in II A, 9 in II B und 4 in III. Den höchsten Preis erzielte mit 1700 DM eine Kalbin von Albert Kopp-Unge- heuerhof, Kreis Backnang, während die beste Kalbin der Gebrüder Landes-Lautenbach Kreis Heilbronn, um 1510 DM abging, Die nächste Versteigerung findet in Blaufelder Statt.(G. F. Um die Entlassungen bei der Bundesbahn Der Bundes- Verkehrsminister soll auf Be- schluß des Verkehrs- Ausschusses des Bundes- tages dem Parlament auf seiner nächsten Sitzung einen eingehenden Bericht über die geplanten Massenentlassungen bei der Bundes- bahn erstatten. Anschließend soll das Plenum eine Entscheidung in dieser Frage herbei- führen.(v. W.) Steuer- Terminkalender für November 1949 10. November: Lohnsteuer. Anmeldung u. Abführung der im Oktober einbehaltenen Lohnsteuer (ur Monatszahler). 10. November: Notopfer Berlin abführen von Lohn- und Gehaltszahlungen für Oktober(nur Mo- natszahler). 5 10. November: Umsatzsteuer-Vor anmeldung für Monat Oktober abgeben und Vorauszahlungen entrichten(nur Monatszahler). 10. November: Vermögenssteuer. IV. Rate für 1949. 10. November: Getränke- und Vergnügungs- Steuer. Steuererklärungen für Oktober ein- reichen und Steuer entrichten. 10. November: Beförderungssteuer im Personen- und Gepäckverkehr mit Personenkraftwagen. Nach Weisung für Oktober einreichen und Steuer entrichten(Monatszahler). 15. November: Grundsteuer. für November. 15. November: Gewerbesteuer. Rate für IV. Quartal 1949 entrichten. 21. November: Soforthilfe abgabe. Einreichung der Vermögensanzeige der Forst- und Landwirte und Entrichtung der Hälfte des Jahresbetrags. 21. November: Entrichtung der Vorauszahlung leisten Soforthilfe- Sonderabgabe aus Vorratsvermögen. Entrichtung des ersten Drittels der Sonderabgabe. 25. November: Beförderungssteuer im Güterver⸗ kehr mit Lastkraftwagen. Nachweisung für Oktober einreichen und Steuer entrichten (Monatszahler). Wetterbericht Wetterlage: Das langgestreckte, vo. Rußland über das Mittelmeer hinweg bis zum mittleren Atlantik reichende Hochdruckgebie schwächt sich etwas ab, bestimmt aber da Wetter in Deutschland auch noch in den fol genden Tagen Vorhersage für Nord- Baden: Am Mittwoch größtenteils heiter mit Höchsttempe- raturen zwischen 5 bis 8 Grad nach ka Nacht mit Frost bis etwa minus 4 Grad. Donnerstag aufkommende Nebelbildun Tagestemperaturen zwischen 2 bis Schwache nördliche Winde, später nach west drehend. 5„„ FFF c( h nuf Reisen gingen— ein neues Prac Prunkstück gekauft. Es war ein ganz 81 nes, wunderschönes Sofa mit ei* bezug in sanftem Blau. We Be stand es da in seiner schweren, 2 Form, ein neuer Familienschatz, Stolz waren und der bald— mit ge Läufer auf dem empfindlichen Rück der nächsten kleinen und Bekannten einen Mittelpunkt neuen Stol- 268 Wohlhabenheit Die Ziege auf dem In dem kleinen atten für das gute und sparsamer Würde. gung Lappen mit Bohnerwachs und fuhr damit bisch, a über ein winziges Kratzerchen im polierten Agathe Holz— liebevoller kann kein Arzt seines wisse Da stand sie, die junge Hausfrau, und ent- fernte mit weichem, sorgfäligem Bürstenstr bereits die ersten sonnenfeinen Sti durch die Ve von ganzem Kranken Wunde betreuen. und Aber nun war wirklich alles in Ordnung, davon, Zimmer die Vorbereitungen zu treffen für des sie schnell ging vornehmen Gastes Einzug. Der Hausherr ging gab ein Wort das Besue Herzen Feier mit hinaus, bot ihm aus seiner besten Kiste eine Zigarre an und gab ihm ein reichliches Trink- geld, auch er war voller Besitzerstolz. Drau- Ben ländlichen Beamtenhaus Zähre War frohe Erregung, neulich Ware l 8 und Hausfrau in der Kreisstadt Zimmer Klavier stand und die schöne Stehlai dem gelbseidenen Schirm, der blanke gonitisch mit der Spitzendec bernen Aufsatz für karten aller guten Bekannten, die im S e mit packung gedrungen sein konn- ten und ergriff mit dieser Pfleglichen Bewe- Zesitz von meuen Stück, das nun ihrer Betreuung anver- traut war, und schon holte sie einen weichen Kopf,„das kann n gle 8 dem Fuhrmann—„Was denn um Gottes V. 75e, fuhr Lotte Auf. „Nur ruhig Blut, Kind. steht ja alles schön, nur 2 6 ich etv Ver- andere;: Sachkundig über die Pferde, und ein Nachbar gesellte sich auf ein Männerwort dazu. in dem und dem und Verwandten Um Man 1 1 1 1 Ol He err 5 5 Ansi Meckern Einige 2 bilden iuhchen, die dem Lotte Auslas Weit, dag im guten sprach 117 1 auf e it lag Wimpern üb m die gleich: ch Küchentür trat. 1 auff! Sie 5 er die neug im Wied „Sehen sie sich einm Sagte jetzt Frau blüfkt. Also hören Si als einem Grafen werden sie ihr Herz se ken, und ausgerechnet dieser Graf wird Sie Hir Diese Zeit benützte die weiße Ziege, die heimführen!“ einmal wieder von ihrem Pflock losgekom-„Du lieber men war, um schnell einmal im Hause nach dem Rechten zu schen. Ziegen wissen gut, Was ein schlechtes Gewissen ist. Und diese Dieb schlich und nicht einen meckernden Ton von sich gab, tänzelte nun mit solcher anmutiger Vorsicht herein, blinzelte aus so listigen Au- die Vorsichtig wie ein um die Ecke „Mal die Brauen gen, daß sie wirklich aussah wie ein vor- noch etwas. sichtiger Einbrecher. Niemand hätte sagen können, was sie eigentlich wollte, vielleicht nur einmal das Fell am Türpfosten scheuern, Wie sie es so gerne tat, vielleicht irgendwo einen Kanten gerne fraß oder mit der langen Zunge am Salznapf schlecken. Aber zu alledem kam sie heute nicht; denn mitten in der geräumigen Küche stand noch der prunlthafte Gast. Die Ziege stutzte, vergaß ihre Vorsicht und meckerte stieß mit dem harten Schädel das neue Ding ein paar Mal vertraulich in die weichen Sei- schräggehaltenem der lange Schneiderbart in weichen Wellen über den Hals flel, äugte sie das vergigmein- nichtblaue Sofa an. Als es sich nicht von der Stelle rührte, wagte sie mehr. Nun leckte sie eifrig mit der langen Zunge daran. Das tat ihr sichtlich gut; denn die weichen Plüsch- ten. Brot leise, dann Mit ging erwischen, sie Kopfe, das sie so Preffkönig, sagte. ausgefüllt rufsarbeit. weiter und von dem hoch. Da mit herein. Aber das kann ich mir wi nicht erklären!“ Auch Lott 2welfelte sie e konnte es erns der in Tag reihte sich an „Aber ich habe doch soebe stellt, und da war er noch ger Mann ein, der am gl belehrte n noch ihr sehr machte ih a lus neue Freud Sie wich bis Wie ein bter Springer üchtigen und dann 361 nl 21 durch herr as man Agathe . 2u. Keinem Ger mmel“, seufzte Lotte, Send 1 au ein G 1 A 2 5 athe einmal ze „Da schau her, da spielt auch ein Was nicht. an del kuri Und m dicken bunt e Dinge v lich 80 den Da saß sie einmal mittags in ihrem Stamm- 2 hen Tisch te Portion. Je ebau t hatte. mmer- die gern Karten her- Sagen. eren 9 „ein Graf! Wie sollte ich denn einen Grafen kennen lernen] Ich komm' doch nire „unserem Büro treiben si herum. Und überhaupt abwarten!“ F. 8 noch einmal die Karten. Auf ds hin, und in 1 keine Grafen überblitkte diesmal Starr standen beide beim Anblick der Ziege auf dem tur weißes Fell trug rei ist und Erde. Reste einer schnel seiner tem Sp in den frühlingsatmei 1 Zleich vor Schrec rr und II wie die weiße brochen und 0 dem Alltag/ Von Mann gutmütig. Ich mach mir eus Fisch Wirklich nichts.“ och Lotte sträubte sich. Das wolle und könne sie nicht annehmen. Das wäre ja noch schöner. Und überhaupt Doch der junge Mann unterbrach sie lachend: „Na lassen Sie schon. Das nächste Mal re- eren Sie sich!“ kann ich mich denn revanchieren, wo ht wie ich, jeden Tag hier essen?“ nte sie verlegen. h. Ich werde vop nun an jeden * 1g Lotte kam sich ungemein selbstsüchtig vor, daß sie dem jungen un den guten Fisch W aber er schmeckte ihr trotzdem herr- Da war nichts zu machen. So gut hatte haupt noch nichts gesc Kt en Lag gleichen Tis und am gleichen es verstand sich von selbst, daß ebenso wie gestern, ihm ge Und am folgenden Abend, ja es rden, der in guter diesmal 0 als es gerade eine saßen sie W nur der in ei d nette Liebe en gab, geschah es 2 ich, daß Lotte und Freund etwas näher zusammen- eigentlich wunderbar r ganz natürlich, fügte sich eines zum anderen. Eines Tages, als der junge Mann eine längere Geschäftsreise an- treten mi gab ihm Lotte das kleine gol- gene H das sie am Halse trug, als Glücks- bringer mit, und das kleine Herz tat seine Pflicht und brachte ihr den Freund wohlbe⸗ halten zurück. Und bald darauf führte der 5 64 5 0* 91 dann, es und doch auch * 8 8 lich heim. der dicke Treffk önig recht be- Sertier“ hatte. Letzte. Ein V 81 Der neue Star Von Jeanpierre Favre 1 Die Regisseure, Prod tionsleiter, Autoren, im Chefbüro der Mammut Film Co ver- jelt waren, sahen einander bedeutungs- Ian. C. B. Hynes hatte seine riesige Zigarre im linken idwinkel statt im rechten. Das bedeutete Sturm. Und der Sturm kam. „Meine Herren“, begann der Präsident mit unheilverkündender Ruhe,„wie ich höre, sucht die„Hollywood Mail“ Zeitun Folpor- teure, Ich würde Ihnen dringend raten, sich einen solchen Posten zu sichern, denn die a, daß Ihnen die Mammut Co nächsten 1 Senf loch einen 1 8 Gehalt auszahlen Wenn wir nicht so- zieht, sind wir pleite, C. B. Hynes nahm eil ten Papierbogen zu n mit Zahlen bedeck. 1.„Hier habe ich die Ziffern über die Ergebnis unserer letzten Produktion: Die Frau mit n violetten Au- gen mit Viola Storm, dem Ubervamp. Defizit 200 000 Dollars. Der Engel am häuslichen Herd! mit Joan Hazelton, dem neuen frau- lichen Typ. Defizit 250 000 Dollar. Fifi stellt sich auf den Kopf mit Liz Barker, dem smar- ten Sportgirl. Defizit 300/000. Und so weiter Drückendes Schweigen ringsumher. Nur der unentwegt vergnügte Kingsley glaubte auch jetzt einen Witz machen zu müs- sen.„Was hielten Sie von Fräulein Smith als unserem neuen Star, Bog?“ Fräulein Smith hob ihren blonden Kopf und sagte kühl:„Ich würde einen solchen Antrag nicht annehmen, Mr. Kingsley.“ „Auch nicht, wenn ich Ihnen 2000 Dollars pro Woche zahlen würde?“ „Auch dann nicht Herr Präsident.“ „Darf ich fragen, warum nicht, mein Kind?“ „Weil es mir keinen Spaß machen würde! Weil ich den Betrieb zu genau kenne Weil en „Aber ehe Sie den Betrieb kannten, Fräu- lein Smith, hatten Sie da auch nicht Sehn- sucht, star zu werden?“ da. Man sah, wie enn Sie sich bereit * sten Film die Haupt- rolle zu spielen, biete ich Ihnen 3000 Dollars bro Woche. Nehmen Sie an?“ „Nein, Herr Präsident.“ „5000!“ „Nein, Herr Präsident.“ C. B. Hynes zog den Revolver aus der Tasche und richtete ihn auf die Sekretärin.„10 000 Nehmen Sie an oder Fräulein S h stand bleich und zitternd da. S:„Kameraleute her! Rasch!“ Im Nu war der Raum gefüllte.„Alles kertig? Aufnahme!“ Der Präsident steckte den Revolver wieder ein und reichte Fräulein Smith lächelnd die Hand.„leh gratuliere Ihnen!“ Dann zu den Propagandaleuten:„In einer Stunde geht die soeben aufgenommene Szene per Bildfunk an die Presse sämtlicher fünf Weltteile, mit f nden Text: DI Müt Film CO Wie der allen voran! C.„nes zwingt Mabel Smith mit vorgehaltenem Revolver, für 10 000 Dollars pro Woche die Hauptrolle in dem neuen Mammut-Großfilm zu kreieren! Mam- mut Film Co bringt die größte Sensation des 9 er aus, 0 zugeführt, und dieser Jahrhunderts: Mabel Smit, die einzige Frau haare strichen so sanft darüber, daß sie vor„Bringen Sie dem meinen Fisch glauben oder nicht, hies der Welt, die nie in ihrem Leben davon ge- Wonne die Augen verdrehte; und in langen und mir etwas anderes“, der junge träumt hat, Filmstar zu werden!“ Programm des Süddeutsch En Rundfunks S 2 Wir freuen uns, daß gerade wir aus St. Etienne a G es We die gegen den Zonenmeister der . 8 i D kr Nzösischen Besatzungszone“ die Sportlichen Donnerstag, 3. November Freitag, 4. November November Beziehunger 6.00 6.30 6.45 6.50 7.00 7.55 8.00 8.10 8.15 9.00 9.45 9.50 10.15 10.45 11.00 11.45 12.00 12.45 18.00 13.10 13.55 14.00 14.45 16.00 16.50 17.05 17.45 18.00 18.30 18.55 19.00 19.30 19.45 20.00 20.45 21.45 21.50 22.00 22.45 23.45 238.50 Choral, Frühmusik Morgengymnastik Nachrichten, Wetter Evang. Morgenandacht Morgenstund hat Gold im Mund Nachrichten Das Feuilleton Wasserstandsmeldungen Morgenmusik Kindersuchdienst Nachrichten Die Stuttgarter Volksmu- Sik Schulfunk, Instrumente des Orchesters (Wiederholung) Suchdienst f. Heimkehrer Kleines Orchesterkonzert Landfunk Musik am Mittag Nachrichten, Wetter Echo aus Baden Musik nach Tisch Programmvorschau Aus der Wirtschaft Sendepause Nachmittagskonzert Für die Frau Hausmusik, Werke von Sixt, Haydn u. Diabelli Südwestd. Heimatpost Von Pag zu Tag, aus dein Zeitgeschehen Chorkonzert,„Gar lustig ist die Jägerei“, alte und neue Jägerlieder, der Madrigalchor der Heidel- berger Hochschule für 5 Musik Anschlagsäule, Progr. Die Stimme Amerikas Sport gestern und heute Nachr., Wetter, Komment. Frohes Raten, gute Ta- ten, unsere Quizsendung Musikalische Abendun- terhaltung Nachrichten, Wetter Brennende Tagesfragen: Die Saar 5 5 Goethe und Marianne in Heidelberg Erklingen zum Tanze die Geigen Nachrichten Zum Tagesausklang 6.00 6.45 6.50 7.00 7.55 Aus dem Reich der Frau: 8.15 9.00 9.45 9.50 10.15 10.45 11.45 12.00 12.45 13.00 13.10 14.00 21.45 22.00 22.50 23.00 28.18 Choral, Frühmusik Nachrichten, Wetter Morgenandacht der thodisten Morgenstund hat Gold im Mund Nachrichten Me- Am Familientisch Morgenmusik Kindersuchdienst Nachrichten Die Kapelle Marggran- der Schulfunk, Singt mit Suchdienst f. Heimkehrer Kulturumschau Musik am Mittag Nachrichten, Wetter Echo aus Baden Musik nach Pisch Schulfunk, Geschichte, Der Gang nach Canossa Börsenkurse Kinderfunk, Wir laden 2. lustigen Musikstunde eir Froh und heiter Aus der Wirtschaft Lieder vom Wein von der Liebe Anschlagsäàule, Progr. Die Stimme Amerikas Von Tag zu Tag, aus dem Zeitgeschehen Nachr., Wetter, Komment. Klingende Wochenpost, aktuelle Glossen in Wort und Ton Symphoniekonzert, Joh. Nepomuk David: Kume, kum, geselle min, Diver- timento nach alten Volks- Uiedern, Ottorino Respi- ghi, Concerto Greoriano für Violine u. Orchester, W. A. Mozart, Symphonie O-dur Nachr., Wetter, Kommen- tar von Alfred Boerner Das Tunzensemble Paul und Wehrmann Badischer Theaterbericht Musik des Rokoko Deutscher Geschichtsvn- terricht— heute, eine Diskussion Nachrichten Zum Tagesauskleng 9.45 9.50 10.15 10.30 10.45 11.45 12.00 12.45 13.00 13.10 13.45 14.00 14.40 15.00 16.00 17.00 17.45 18.00 18.15 18.30 18.55 19.00 19.30 19.45 20.00 21.45 22.00 23.10 23.45 24.00 ichten, lorgena hat Gold Nachrichten Der Funkku Morgenmusik beschwingte Melodien Aus Welt und Wissen: „Geheimnis der Oster- insel!“ Nachrichten Slawische Musik. Schulfunk: Englisch Schülerfunk Suchdienst f. Heimkehrer und Kr zefangene Landfunk Musik am Mittag Nachrichten, Wetter Echo aus Baden Musik nach Tisch Der Sport am Wochen- ende Unsere Volksmusik Albert Hofele Jugendfunk, Was die Woche brachte Naclimitt 1 Frohes Ra ten(Wiede Südwestd. Heimatpost Mensch und Arbeit Im Namen des Gesetzes, Hermann Mostar spricht zu Prozeßen von heute Kleines Konzert am Samstag abend, Edvard Grieg: Sonate e-moll Anschl 4e, Progr. Die Stimme Amerikas Zur Politik der Woche Nachrichten, Wetter Im Rhythmus der Freude ier mit Nachrichten, Wetter Da werden Tiere zu Hyä- nen, eine Zeitsatire mit Musik nach George Or- v N a Farm“ Woechenend-Rehraus, Tanz- u. Unterhaltungs- Musik Nachrichten, Sport Wir tanzen weiter, Rum ba, Tengo, Fox u. Samba im Kuns en Kunstkraftsport- 1. Alfons Frankfurt) 50,7 P.; 2 SV Hamburg) 50,55 P.; 3. Do- g) 48,53 Punkte. Zweier I. Zwei Hamburger Jungs 54 P. e Frankfurt) 51, 8. ZWel Ewald 50,34 r Grup 8 B (Hambur 1. Drei Adoni manns(Frank Athos(Stuttgart) 48,33 P. 8 erer Gruppen!: 1. Vier Fridols(Mainz- Weise. mau) 54,50; 2. Vier Ortweins Gagstfelch; 3 Vier Athos(Stuttgart).— Fünfer- Gru P. PS I. Slassinis (Neckarso 1. Sechs F 48.41: 2. tfeld) 50,65 P.; 2 2 3. Fünf Kurt „Sechser- Gruppen echinis(Frankfurt- Fechenheim Sechs Slassinis(Eisenberg) 45.50 P „Rote Teufel hervorragend“ Franzosen bewundern 1. Fo Kaiserslautern Der stärkste Eindruck des ersten deutsch- französischen Gballspieles war die Ged minute, die für den verunglückten krar schen Boxer Marcel Cerdan vor Spielbegitr eingelegt wurde. Die Fußball-Rif von St. Etienne ehrte so zusammen mit den 25 000 am Betzenberg in Kaiserslautern das groge Sportidol Frankreiclis. Das pe 8e Spiel wurde von der Kaisers⸗ lauterner Mannschaft verdient mit 21 82 Wormen. In der 43. Minute schoß Volz das bungstor. In der zweiten Halbzeit gelang st dem St. Etienner Mittelstürmer elani in der 67. Minute aus dem Ge- dränge heraus der Ausgleich. Zwel Minuten später schoß Basler einen Strafstoß so wuch⸗ tig, daß ihn der Gästetorwart Jacquin nicht festhalten konnte. Den abspringenden Ball schoß Otmar Walter ein. 5 Die Franzosen spielten den kultivierteren und schnelleren Fußball. Ir direktes Weiter- leiten des Balles ohne sonderliche Kraft- anstrengung war erstklassig. Der Halbrechte Gomes War der auffallendste Spieler auf dem Platze. Bei den Kaiserslauternern gefiel die feine Ballbehandlung. Monsieur Chenevat, der Präsident von St. Etienne, sagte nach dem Spiel:„Die Roten Teukel von Kaiserslautern sind ausgezeichnet. Wir waren zwar schon gewarnt. Wir spielten schon einmal gegen eine Saar-Auswahl und siegten 3:1. Aber der 573 Sieg der Kaisers- lauterner über den 1. Fe Saarbrücken vor erst vier Tagen imponierte uns doch mächtig. mit den deutschen Vereinen er- nen durften. Wir waren in Portugal, wWo 1 ien, Wo wir gegen Valencia 4.3 gewannen, aber so etwas, wie die beispiellos sichere Ball- führung und die Schnelligkeit der Kaisers- lauterner habe ich noch nicht gesehen.“ Fritz Walter(als Zuschauer auf der- Tribüne):„Schade, daß ich Wegen meiner Ver- letzung gegen diese technisch fabelhafte Mannschaft nicht spielen konnte. Ich hätte es mit diesen Technikern gern einmal auf- Senommen. Mit meiner Mannschaft bin ich Sehr zufrieden, denn wenn man gewinnt, sieht ja alles rosig aus.“ Frankreich— Jugoslawien 1:1 Nachdem sich Frankreich und Jugoslawien bereits zum zweiten Mal 1:1 unentschieden trennten, muß nun der entscheidende Gang um die Fahrkarten nach Rio zur Fußball Welt meisterschaft auf neutralem Platz in Ita- lien entschieden werden, In Paris waren die Franzosen am letzten Oktobersonntag vor 60 000 Zuschauern in der ersten Hälfte die Besseren, und der Stuttgarter Rundfunkre- Porter, Gerd Krämer, der die Partie mit Rol- legen aus Saarbrücken nach Deutschland über- trug, stellte im Vergleich zu Deutschland Lest daß man ein so schnelles, elanvolles und mit Technik gepaartes Spiel, wie das der Franzo- Sen, nur selten, sehr selten in Deutschland zu Sshen bekommt. Aber auf das Führungstor Frankreichs in der 9. Minute durch Bail- lot kolgte in der 42. Minute der Ausgleich durch den jugoslawischen Mittelstürmer Paljewitch. Da es um alles ging, spielte man auf beiden Seiten in der zweiten Hälfte nervös und etwas zerfahren und diese faire Partie endete 121. Tabellenstand der Oberliga Süd Spiele Tore Pkt. VIB. Stuttgart 5 14:6 10˙4 VfB. Mühlburg 7 11·˙8 10¹˙4 Spvgg. Fürth 7 21:10 10:4 Schweinfurt 05 8 14:8 10·˙6 SV. Waldhof 8 20:14 10.6 Eintracht Frankfurt 8 16·14 10:6 VfR Mannheim 7 1311 9˙5 FSV. Frankfurt 8 9˙7 9˙7 Oflenbacher Kickers 7 14:16 8:76 Jahn Regensburg 8 15:10 72 1. FS., Nürnberg 7 12:13 6˙8 Schwaben Augsburg 7 6˙15 5˙9 Kickers Stuttgart 7 15:19 4.10 BO. Augsburg 8 12:28 4:12 1860 München 7 8.14 3414 Bayerb München 7 11:18 3˙44 2:2 Und 1:1 spielten, und waren in Spa- N .es dae-%e. S588 * 4 en ch uch e e„ 0 l te ch 1 ee SS e S Sn en Südweſtd Rund ſchau 5 Zusammenschluß für Gesamt-Baden Mannheim(SWE). Im Mittelpunkt der diesjährigen Hauptversammlung des Landes Baden der Deutschen Lebensrettungsgesell- schaft(DLRC), die am 12. und 13. November im Rosengarten zu Mannheim stattfindet, steht auch die Erweiterung des Landes-Ver- bandes nach Süd-Baden. Das Präsidium des Landes- Verbandes für Gesamt-Baden wird neu gewählt. Der Ehrenvorsitzende des Lan- desverbandes, Oberstudiendirektor Carl Broß mer, Karlsruhe, hält das Hauptreferat. Wei tere Gegenstände der Tagesordnung bilden der Unfallschutz für Kursleiter, Kursteilneh- mer und Rettungswachen. Theater- Einschränkungen in Nordbaden Karlsruhe(TP). Der Finanzausschuß des württembergisch-badischen Landtags hat fest- gestellt, daß die verhältnismäßig große Zahl von Theatern im Landesbezirk Nordbaden mit ihren hohen und ständig noch wachsenden Sub- velntionsansprüchen bei der allgemeinen wirt- schaftlichen Notlage nicht mehr tragbar ist. Allein das Bad. Staatstheater erfordeit in die- sem Rechnungsjahr 1,6 Millionen Zuschuß von Staat und Stadt. Dem gesamten Schauspiel- Exemble und dem technischen Persona] Wurde auf Beschluß des Verwaltungsrats zum Ende der Spielzeit 1949/50 gekündigt. Man hofft, zu einer Zusammenarbeit mehrerer Theater zu kommen, so daß von dem einen das Schauspiel, von dem anderen Oper und Operette jeweils für mehrere Städte qepfleqt werden Albdorf Lehr wieder aufgebaut S. Lehr(Kreis Ulm). Die beim schweren Luftangriff auf Ulm am 17. Dezember 1944 zu 60 Prozent zerstörte Ortschaft Lehr ist nunmehr im wesentlichen wieder aufgebaut. Durch Fleiß und sinnvolle Planung ist aus den Trümmern ein schönes, stilvolles Dorf- bild entstanden, das jedem Besucher Freude macht. Nur noch wenige Ruinenreste an Wohnhäusern und Stallungen erinnern an die Schreckenstage der 500 Einwohner zählenden Ortschaft. Tuttlinger„Wildwest“-Prozeß vertagt M. S. Tuttlingen. Die Verhandlung ge- Zen vier Artisten der„Stuttgarter Künstler- Klause“, die seinerzeit den Lokalberichterstat- ter Z. überfallen und verprügelt hatten, Weil eine— nicht von 2. geschriebene— Fritik seines Blattes ihr Mißfallen erregt hatte, mußte vertagt werden, weil nur einer der Vier Angeklagten, der Artist Pitt Reinhard, erschienen war. Gegen die Artisten Georg Korner und Herbert Scherzer, die trotz recht- zeitiger Ladung ohne ordnungsgemäße Ent- Schuldigung weggeblieben waren, wurde Haft- Hefehl erlassen. Die Schwägerin des Z., die Pei dem Uberfall versucht hatte, ihm zu Hilfe zu kommen und dabei ebenfalls tätlich ange- Sriffen worden war, ist wenige Tage später gestorben. Das gewalttätige Vorgehen der Artisten hatte seinerzeit viel Aufsehen erregt und, wWar fast von der gesamten Presse als üble„Wildwest- Manier“ gebrandmarkt wor- den. Auch die führende Artisten vereinigung, die„Internationale Artisten-Loge“ hatte sich Ausdrücklich von den betreffenden Artisten Aistanziert. Von einem schleudernden Auto erfaßt St. Nagold. Auf tragische Weise kam Zimmermeister Adolf Henßler ums Leben. Ein von Besenfeld kommendes Personenauto, das mit fünf Personen besetzt war, kam bei der Kurve an der Turnhalle auf der schlür- igen Straße ins Schleudern. Der Fabrer konnte den Wagen nicht mehr halten und Tuhr auf den Gehweg. Dabei wurde Henßler von dem Auto erfaßt und erlitt einen dop- Pelten Schädelbruch. Im Krankenhaus Na- gold ist der Verunglückte seinen schweren Verletzungen erlegen. Reife Erdbeeren— Ende Oktober! St. Ebingen. Ein Gartenbesitzer von hier War nicht wenig erstaunt als er frisch ge- reifte Erdbeeren an seinen Stauden fand. Die günstige Witterung lieg in diesem Jahr die Pflanze nicht nur zweimal blühen, sondern Auch zweimal Früchte tragen. Deutsch- schwedischer Ferienaustausch Karlsruhe(SWE). Das im Stadtteil Dur- lach bestehende„Institut zur Förderung kreundschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschen und Angehörigen anderer Länder“ CBA) bahnt jetzt einen Ferienaustausch zwi- schen Schweden und Deutschland an. Es wer- den zirka 30 Eamillen gesucht, die bereit sind, einen Jungen oder ein Mädchen im Alter von 14 bis 20 Jahren aus Schweden zu Gast zu nehmen. Der Besuch der Schweden ist für die Zeit vom 29. Dezember 1949 bis zum 31. Ja- auar 1950 vorgesehen. Von den betreffenden deutschen Familien könnte dann im Sommer 1950 jeweils ein gleichaltriges Kind einen Monat Sommerferien in Schweden bei der damilie des Gastes verleben. Frankenthaler Kanal soll eingeebnet werden Ludwigshafen a. Rh.(TP). Seitdem die Autobahn auf der Strecke Mannheim Saar- brücken angelegt wurde, ist eine Flurbereini- gung im angrenzenden Gelände notwendig. Im Zusammenhang damit wurde angeregt, den Frankenthaler Kanal von der„Hohen Schließe“ am Altrhein bis zur Mündung einzuebnen. Der Schiffsverkehr auf diesem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebauten Kanal ist in den letzten Jahren völlig bedeutungslos ge- worden, nachdem Schienenweg und Kraftfahr- zeug die wichtigsten Verkehrsmittel geworden sind. Durch die Einebnung werden 100 Morgen wertvolles Ackergelände gewonnen. Außerdem kann der für den Bau der Kanaldämme entnom- mene Mutterboden auf die Acker zurück- gebracht werden. Zur RKauschgiftaffäre am Oberrhein LG TTa ch(SWI). Die Staatsanwaltschaft in Waldshut beschäftigt sich eingehend mit der Aufdeckung der kürzlich gemeldeten umfang- reichen Rauschgiftaffäre. Bekanntlich wurden riesige Mengen an Morphium, Pantopon und Coffein, als„Weißmehl“ getarnt, über die Grenze nach Deutschland geschmuggelt. Die Ermittlungen werden im Interesse der restlosen Aukklärung der Schiebungen selbstverständ- lich geheim geführt. Immerhin verlautet jetzt soviel, daß man sich bei der„Warenbeförde- rung“ die Nebeltage am Rhein zunutze machte, um in Schlauchbooten heimlich die Dreiländer- eck-Ubergänge als„Loch im Westen“ zu be- nutzen. Viele kleine Leute, die in die Affäre miteinbezogen wurden, waren sich der Straf- barkeit ihres Tuns kaum bewußt. Sie dienten als Mittler und wollten sich aus einer gewis- sen Notlage heraus einen Nebenverdienst ver- schaffen. In diesem Zusammenhang wurden be- reits zahlreiche Personen festgenommen. In Württemberg-Baden fast abgeschlossen Stuttgart(TP). Dr. Kochiert vom Landes- Wirtschaftsministerium Württemberg Baden erklärte, in Württemberg-Baden seien die Demontagen fast abgeschlossen. Frau sprang aus dem brennenden Haus S. UI m. Dieser Tage geriet im nahen Unter- elchingen ein Wohnhaus in Brand. Trotz so- fortiger Bekämpfung griff das Feuer auf eine Scheuer und eine angebaute Remise über, die mit einem Teil der dort lagernden Erntevor- räte niederbrannten. Vieh und ein Teil des Mobiliars konnten gerettet werden, Das Feuer griff so schnell um sich, daß eine Frau aus dem ersten Stock in den Hof sprang, da sie anders nicht mehr ins Freie gekommen wäre. Mehrere Feuerwehren der Umgebung konn- ten nur noch das Ubergreifen des Feuers auf andere Gebäude verhindern. Die Brand- Ursache ist noch nicht geklärt; der entstan- dene Schaden wird auf 50 000 DM geschätzt. Frau stürzt sich zu Tode Neuffey(TP). Eine ältere Frau stürzte so unglücklich die Treppe hinunter, daß sie einen schweren Schädelbruch erlitt, der sofort den Tod herbeiführte. Ganze Sportredaktion verunglückt S. UI m. Auf einer Autofahrt von Augs- burg nach Ulm verunglückte dieser Tage die gesamte Sportredaktion des in Ulm erschei- nenden, angesehenen Sportblattes Sport- kurier“ Der Herausgeber der Zeitung, Wer- ner Tapper, und zwei Redakteure kamen mit leichteren Verletzungen davon, während Re- dakteur Albert Müller schwerere, aber keine ernstlichen Verletzungen davontrug. Der Wagen der Redaktion war ins Schleudern ge- Lalcale Rund cliau Der geſtrige Allerheiligentag war ein wundervoller Herbſttag, deſſen mil⸗ des, verklärendes Sonnenlicht über der ſpät⸗ herbſtlichen Natur lag. Viele Menſchen nütz⸗ ten den Nachmittag zu einem Gang nach dem nahen Gottesacker, um die Gräber ihrer An⸗ gehörigen zu ſchmücken. Ebenfalls am Nach⸗ mittag fand der allübliche Gräbergang ſtatt, während am Abend eine Gedächtnisſtunde viele Gläubige zu einer Gedenkfeier ver⸗ einte. Ein Tag, der durch ſeine frühwinter⸗ liche Witterung und das fallende Laub an das Vergehen alles Irdiſchen erinnerte, über dem hoffnungsfroh die Sonne, als Zeichen nie verſiegenden Lebensſtromes, leuchtete. 1. Die Operette„Monika“ im Vereinshaus. Als recht zugkräftig hatte ſich die Operette „Monika“ erwieſen, denn das Vereinshaus war am vergangenen Sonntag gut beſetzt, als ſich das Enſemble des„Theaters des Vol⸗ kes“ dem Seckenheimer Publikum vorſtellte. Die ſpiel⸗ und auch ſingfreudige Schar auf der Bühne hatte bald Kontakt mit der Zuhö⸗ rerſchaft gefunden und wurde durch die zahl⸗ reichen Beifallsbezeigungen in beſter Art in ihrem ſchwungvollen Spiel gefördert. Als beſte Kraft, ohne die Leiſtungen der übrigen Mitwirkenden ſchmälern zu wollen, ſtellte ſich Irene Arndt heraus, die der Monika den richtigen Ausdruck eines Schwarzwaldmädels gab, der mit einem Schuß verführeriſcher Lieblichkeit und Naivität gemiſcht war. Mit ihrer wohltemperierten Stimme gab ſie dem „Seimatland“ Geſtalt und Farbe und hinter⸗ ließ damit einen nachhaltigen Eindruck. Das Orcheſter unterſtützte in feiner Form die wohlgelungene Aufführung, die allgemein Anerkennung fand. Zwei Arbeitsjubilare. Letzte Woche konnte Betriebsleiter Herr Karl Vogler bei der Fa. C. F. Boehringer u. Söhne, Mhm.⸗Wald⸗ hof, ſein 40 jähriges Arbeitsjubiläum bege⸗ hen. Sein Bruder, Peter Vogler konnte das⸗ ſelbe ſchon im Januar dieſes Jahres feiern. Peter Vogler iſt Leiter der mikrochemiſchen Abteilung und Ausbilder der Jungwerker und Laboranten im Werk. Der Betriebsführer Herr Dr. Engelhorn würdigte die Verdienſte der beiden Angeſtellten und überreichte ihnen wertvolle Geſchenke. * Die„Tromba“ Tiger in Mannheim Artiſtiſche und zirzenſiſche Spitzenleiſtungen Seit einigen Tagen übt der Zirkus Krone, der ſeine rieſige Zeltſtadt auf dem Mann⸗ heimer Meßplatz aufgebaut hat, eine ſtarke Anziehungskraft aus. Die Ueberlieferung des toten Carl Krone iſt von Tochter und Schwiegerſohn fortgeſetzt worden. Alle Ver⸗ ſprechen werden erfüllt in Vorführungen, die durchweg als zirzenſiſche und artiſtiſche Spitzenleiſtungen angeſprochen werden müſ⸗ ſen. Es iſt ein beſonderer Vorzug, daß häu⸗ fig genug die ernſte Arbeit im Gewande hei⸗ teren Tuns aufgelockert erſcheint und ſich beim Zuſchauer atemberaubende Beklemmung in befreiendem Lachen löſen kann. Die drei Stunden währende, pauſenloſe Darbietung offenbart eine muſterhafte Organiſation bis ins kleinſte. Einen äſthetiſch reizvollen Auftakt gibt die Gruppe prächtiger Königstiger, die im Trom⸗ ba⸗Film zu Darſtellern wurden. Des toten Vaters Lieblingsnummer der Dreſſur einer Elefantenherde hat unter Leitung der Tochter Frieda Krone⸗Sembach eine Neuauflage ge⸗ funden. Auserleſene Pferde edelſter Raſſen nehmen durch ihre Schönheit und die Ein⸗ maligkeit ihrer Dreſſurleiſtungen gefangen, gleichgültig, ob ſie unter dem Ehepaar Sem⸗ bach⸗Krone und deſſen 12 jähriger Tochter vollendet die hohe Schule gehen, ungeſattelt dem Reiternachwuchs als lebendiges Gerät dienen müſſen, oder einzeln und in großen Gruppen von dem Willen zeugen, den ihnen Carl Sembach aufzwang. Die Tricks der Artiſten ſind kaum zu zäh⸗ len, faſt in jeder Nummer wird ſelbſt der Ken⸗ ner überraſcht. Oder könnte jemand behaup⸗ ten, der Gebrüder Stolls wirbelnde Wag⸗ halſigkeiten im kombinierten Zahn⸗ und Ze⸗ henhang am ſchwingenden Schiff; den meiſter⸗ haften Balance⸗Akt der Stuhlpyramiden bau⸗ enden vier Furres, den Acht⸗Taſſen⸗Trick des jugendlichen Jongleurwunders Rudy Horn, den Damenkreuzflug und den Doppelſalto der Mellvils am fliegenden Trapez, des Trampolinſpringers Johns hundertmaligen Salto, die Fineſſen der fünf Talos oder die menſchenſchleudernden Fredonas in ähnlicher Vollendung geſehen zu haben? Wobei wir gar nicht von dem Kraftakt der anmutigen Trapez⸗Artiſtin Paulina, den ſpringenden, rad⸗ und ſaltoſchlagenden Charivaris, den Muſikal⸗Exzentrikern, den Clown⸗Inter⸗ mezzi und den Hochſeil⸗Läufern ſprechen wol⸗ len. Es iſt ein wirklich großer Zirkusabend! * Zwei Autos am Abfahren hindern iſt wirklich keine alltägliche Angelegenheit. Max Hartmann, ein Kraftmenſch und Athlet, der dieſes Experiment mit ſeiner Muskel⸗ kraft nun ſchon in mehreren Großſtädten, zuletzt auf dem Meßplatz in Mannheim, mit großem Erfolg durchgeführt hat, gaſtiert am kommenden Samstag und Sonntag jeweils 16 Uhr am Waaghallenplatz in Seckenheim. Neben dieſer Hauptattraktion will er gegen einen Seckenheimer einen Schau⸗Boxkampf durchführen. * „Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte“ Mannheim(TP). Hier wurde am Wo- chenende eine„Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte“ ins Leben gerufen. Die Organi- sation hat es sich zur Aufgabe gemacht, das erschütterte Rechtsbewußtsein wiederherzu- stellen. Dem Vorstand der Gesellschaft ge- hören der SpD.-Landtagsabgeordnete Kurt Angstmann, Fritz von Schilling und der Hei- delberger Publizist Dr. Dolf Sternberger an. Schwedische Studenten in Mannheim Mannheim(TP). Die Handelshochschule in Göteborg(Schweden) hat die Patenschaft für die Mannheimer Handelshochschule über- nommen. Vom 4. bis 8. November besucht eine schwedische Abordnung ihre Studienkamera- den in Mannheim. Unter den 25 Besuchern ist auch eine starke Sportgemeinschaft. Vorsicht beim Uberholen Mannheim(TP). Bei dem Versuch, in Kä- fertal ein Pferdefuhrwerk zu überholen, kam dem Motorradfahrer eine Radfahrerin in die Quere, die ebenfalls überholen wollte. Dabei stürzte der Motorradfahrer zu Boden und erlitt einen sSchädelbruch; schwerverletzt mußte er ins Krankenhaus gebracht werden,. Nach der Radfahrerin wird gefahndet. Neue Wege der Hortgestaltung Mannheim(TP). Auf Anregung des Kul- turdezernenten der Stadt Mannheim, Prof. Lan- ger, versucht man bei der Einrichtung von Horten an der Mannheimer Volksschule neue Wege zu gehen. Der erste wurde dieser Tage eröffnet. Der Hort ist der Vorläufer des ange- strebten Jugendheimes, das bei der Neu- planung in jedem Schulhaus errichtet werden soll. Die Verwaltung dieses Hortes liegt nicht mehr bei irgendeiner städtischen Dienststelle, sondern wird gemeinsam von der Hortleiterin, den Eltern und den Kindern ausgeführt. Ob sich diese Form der Erziehungshilfe durchsetzen wird, hängt ganz davon ab, ob hauptsächlich die Mütter von den ihnen zugestandenen Rech- ten auch Gebrauch machen werden. Das zu- künftige Jugendheim innerhalb der Schule soll ein Eckstein der angestrebten Schulreform sein. Die Multzer dom esel hof Roman von Margarete Neid! (Renate Halden) Arheberrechtsſchutz Verlag Ang. Schwingenſtein München Nachdruck verboten Eliſabeth dachte, daß auch ſie ſo eine kleine, verlaſ⸗ ſene Brigitte geweſen wäre, hätte ihr Vater ihr nicht ſei⸗ nen Namen gegeben, und ſie vor der Welt rehabilitiert! Was mußte ihre arme Mutter gelitten haben! And an all dieſem Elend ſolcher Kinder, die unverſchuldet durch ihre Eltern leiden, geht die Geſellſchaft im allgemeinen meiſt achtlos, ja vielleicht ſogar manchmal verachtend vor⸗ bei. In ihrem Innern aber gelobte ſich Eliſabeth, für ſolche, gerade für ſolche Kinder zu arbeiten, solange ſie die Kraft 27. Fortſetzung dazu hatte Der Schulrat merkte ihte Nachdenklichkeit und ihren wie abweſenden Blick, ihre tiefe Melancholie nach der vor⸗ herigen Heiterkeit und machte ſich als erfahrener Pfycho⸗ loge ſeine Gedanken darüber, aber er pprach ſie nicht aus. Im Gegenteil, er begann ganz wie ſelbſtverſtändlich die Unterhaltung weiterzuſpinnen und machte Eliſabeth noch mit allen Lehrkräften bekannt, ſprach mit dieſen von der wohltätigen Einrichtung der Beſchäftigung jener Kinder, die ſich ſelbſt überlaſſen wären, und forderte ſie auf, Eliſa⸗ beth in ihrer freien Zeit zur Seite zu ſtehen, was alle gerne versprachen. Eliſabeth dankte nun herzlich dem Schulrate und bat ihn, bei ihr auf dem Aynethof das Mittageſſen einzuneh⸗ men, damit man gleich vieles beſprechen könne, worauf der Schulrat gerne einging Auf dem Wege berieten die bei⸗ den, als ob ſie ſchoͤn alte Bekannte wären, die Tageseintei⸗ jung und die Art der Beſchäftigung Da ja Reßſerl beauf⸗ tragt war, die vorſchulpflichtigen Kinder gleich zu ſam⸗ meln und mitzubringen, ſtand ſie ſchon keuchend mit einer Kin derſchar bereits am Gittertor, als die beiden mit dem Schulrat ankamen Sie gingen alle zußammen auf die Ter⸗ „Bitte, ſprechen Sie nie verſtehen werden.“ Die Kinder baten um ein Liedchen. und da ſetzte ſich Eliſabeth zum Klavier Der Schulrat war ein viel zu er⸗ fahrener Mann, viel zu großer Muſikkenner, um nicht zu merken, daß durch die kleine Brigitte irgend etwas in Eliſabeths Seele aufgerührt worden war, worüber ſie ſich Er wußte aber auch um das wunderbare Verſtrömen von Luſt und Leid in der Muſik und ſo ließ er Eliſabeth nun beim Flügel ganz nach ihrem Wunſch ihr ſeeliſches Gleichgewicht wiederfinden Die Kin⸗ der und er lauschten den mit ſeltenem Gefühl geſungenen Kinder⸗ und Wiegenliedern Eliſabeth vergaß Naum und Zeit und ging von den Kin⸗ derliedern auf jenes Lied. das ſie ſo ſehr liebte—„Es muß ein Wunderbares ſein“ von Liszt über Sie hatte es nicht gehört, daß die Kinder fortgegangen waren, für ſie war im Augenblick die Welt verſunken 5 Als das Lied zu Ende war, trat der Schulrat auf ſie zu und beglückwünichte ſie Er ſagie ihr daß er die begei⸗ 9 2 eſchickt hätte, um nun ruhig mit ihr an n e: 5 b 1e 72 5 e 5 noch jemand lieb.“ Dann aber war ſie Eliſabeth um d noch nicht beruhigt hatte. 8 Laſſe, wo ſoſort ere OSlupp era delge nommen Wards. Eliſabeth begann ſofort die Kinder einzutragen und nach dem Alter zu gruppieren. ger, als ſie gedacht hatte Sie nahm ſich vor, mit dem Schulrat ausführlich über Brigitte zu ſprechen. Nach einer Weile ſagte ſie aufatmend:„Sie werden ſich vielleicht wundern, daß ich ſo ſchweigſam bin, aber um Gotteswillen nicht ſchweigſame Frauen ſind eine ſolche Seltenheit, daß man 105 daran ehrlich erfreuen ſoll. Ich bin ja ſo glücklich, einen o ſeltenen Menſchen wie Sie gefunden zu haben, der mich ſo ganz verſteht, in meiner Liebe zu den Kindern. Bitte, hängen Sie ruhig Ihren Gedanken nach, meinen Sie ſa nicht, daß ich das nicht verſtünde. Wer wenig denkt, ſpricht viel, wer aber viel denkt, der wägt die Worte, ſo wie Sie, und das ſind jene Herrenmenſchen, die die Herdenmenſchen Dand 1c Das dauerte weitaus län⸗ ihren Eifer, weiter, Stein. Der gute Schulrat merkte. Bei aller Hilfe. die Hand der Zahlen über die Zeiteinteilung und die Art der i le! mn aber war ſie e Beſchäftigung prechen zu können Hals gefallen und hatte bitterlich geweint. größere Kinder leiſten könnten, dürfte ja doch nie eine lei⸗ f 8 fehlen. ſtaunt, wie weit Eliſabeth gelommen war, und bewunderte Wenige Woche der großen Terraſſe beim Spiel verſammelt. In der Mette Eliſabeth, glücklich, der Verwirklichung ihres Zieles näher zu ſein, glücklich, dieſen Kindern ein Heim bieten zu kön⸗ nen, in dem die Sonne warmer Nächſtenliebe ſchien. Die Backen der Kinder ſind rot, die Augen leuchten, alles iſt in Bewegung, daß die Kleidchen nur ſo fliegen! Kleidchen ſind von Eliſabeth ausgewählt, bunt mit vielen Blumen, denn alle dieſe Kinder nennt Eliſabteh ihren Blumengarten! Wie ſie ihn liebte, dieſen Blumengarten! Dieſe Kinderaugen waren der Spiegel, in den Eliſabeth am liebſten ſah. Da vergaß ſie das Grübeln nach ihrem Vater, die Angſt vor der ſchönen Nachbarin, die trachtete, Anton mit allen Mitteln der Kunſt an ſich zu feſſeln! Da fühlte ſie ſich frei und leicht, überhaupt, ſeit auch das Töch⸗ terchen von Rudolf Steinfels hier war, dem es mit der Geſundheit gar nicht gut ging, weil er, trotz des Verbotes des Arztes, fieberhaft an ſeinem Roman arbeitete. Kind ſollte hier zwanglos luſtig ſein können und nicht ſtets den kranken Vater vor Augen haben. Ihr Liebling aber war eigentlich Brigitte. Die ſtille kleine Brigitte. Die nie mit den andern tollte, die ſtets allein ſpielte und in deren Phantaſie alles Leben gewann. Jede Blume, ſelbſt jeder nlängſt hatte ſie lange einen Stein im Händchen gehalten und geſtreichelt. Da war Eliſabeth zu ihr getreten And hatte ſie gefragt, warum ſie ſich kein Spielzeug hole. Da hatte Brigitte ſie mit ihren großen dunklen Augen verträumt angeſehen und langſam geſagt:„Der Stein war vielleicht auch einmal eine ſchöne Blume geweſen! Aber weil er ſtolz war und in jeiner Schönheit die andern ſchlecht behandelt hatte, wurde er ſtumm und kalt und nun muß er immer ſo bleiben, und da tut er mir leid und ich wollte ihn ein wenig ſtreicheln, damit er ſieht es hat ihn doch Beim Wlitlageſſen hörte Anton er⸗ ſpäter waren die Kinder bereits auf Und dieſe 1 Das 2 FJortſetzu ng folg! VOM TAGE Mecloy in London. Der amerikanische Hohe Kommissar John Mecloy, der am Montag in London eintraf, war abends Gast des ameri- kanischen Botschafters Douglas. Andere Gäste Waren der britische Außenminister Bevin so- wie hohe Beamte der Deutschland- Abteilung des britischen Außenministeriums.(TP) Britische Truppen verlassen Griechenland. Im Unterhaus gab der Staatssekretär im bri- tischen Außenministerium, Mahew, bekannt, Großbritannien werde demnächst seine in Griechenland stationierten Truppen. die 3000 Mann stark sind, zurückziehen.(TP) Aus Rußland heimgekehrt. Im Grenzlager Moschendorf bei Hof trafen am Mantag wie- der 849 Rußlandheimkehrer ein. Defunter be- fanden sich 26 Frauen. 213 ehemalige deutsche Kriegsgefangene und 11 Frauen wurden nach Württemberg-Baden weitergeleitet.(TP) Fahrpreisermäßigung für Flüchtlinge. Hilfs- bedürftige Flüchtlinge erhalten in Zukunft für vier Fahrten im Jahr eine Fahrpreisermägi- gung von 50 Prozent. Für dieses Jahr gewährt die Bundesbahn noch eine ermäßigte Fahrt. Die Fahrkarten werden nur gegen Vorlage einer Bescheinigung des Staatsbeauftragten kür das Flüchtlingswesen ausgegeben.(TP Adenauer an Robertson und Piron. Anlaß lich der Räumung Bonns durch ausländische Truppen und Kontrollorgane sandte Bundes- kanzler Adenauer an General Piron, den Obersten Befehlshaber der belgischen Trup- pen in Deutschland, und an den Hohen Kom- missar General Sir Brion Robertson Tele- gramme, in denen er seinen Dank für diese Maßnahme aussprach.(TP) Robertsons Vertreter in Berlin. Der britische Kommandant in Berlin, General Born, wird General Robertsons dortiger Vertreter werden. General Born wird künftig nicht nur den Oberbefehl über die britischen Besatzungs- truppen in Berlin führen, sondern auch für Alle Verwaltungsangelegenheiten verantwort- lich sein.(TP) Kosten für Spandauer Gefängnis gesenkt. Die Kosten für das Spandauer Kriegsverbre- chergefängnis sind durch ein Upereinkommen der vier Besatzungsbehörden um fast die Hälfte gesenkt worden. Sie betrugen bisher 450 000 DM jährlich.(TP) Deutsche Flagge im Hafen von Le Havre. Als erstes Schiff mit der Flagge der deutschen Bundesrepublik lief der deutsche Fracht- dampfer„Hagar“ in Le Havre ein. Er hatte eine Ladung Zucker an Bord.(TP) Quäcker setzen sich für deutsche Vertriebene ein. Die Quäker haben in der englischen Zei- tung„Times“ zu einer Aktion für die Hei- Mmatvertriebenen in Deutschland aufgefordert. n ihrem Appell wird betont, daß die deut- zchen Flüchtlinge nicht von der internationa- en Flüchtlingsorganisation unterstützt wer- den.(TP) Neckar- Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim: Sectenheim und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Georg Zimmermann Inhaber Georg Härdle) Mannheim-Seckenheim. Herbstnebel Nein, hier soll nicht von dem melancholi- schen Bild einer nebelverhangenen Herbst- landschaft gesprochen werden, wenn die Tröpfchen an den letzten dürren Blättern hängen,— nur vom Standpunkt des Wetter- kundigen aus wollen wir heute einmal den Nebel betrachten. Eigentlich besteht kein Unterschied zwi- schen einer Wasserwolke und Nebel. Was wir vom Tal aus als Wolke über uns sehen, wird der Bergsteiger, der in dieser Wolke drin steckt, als Nebel bezeichnen. Beide be- stehen sie aus mikroskopisch kleinen, in der Luft schwebenden Wassertröpfchen. Dabei muß, damit wir von Nebel sprechen, die Zahl dieser Tröpfchen so groß sein, daß durch sie die Sichtweite in der Horizontalen weniger als I km beträgt. Ist die Sichtweite größer, so spricht man von Dunst. Bei einem dichten Nebel liegt die Sichtweite erheblich unter diesem Wert, oft beträgt sie nur wenige Meter. Nebel ist also eine feuchte Angelegenheit. Damit ist es nicht mehr schwer, seine Ent- stehung zu erklären. Luft enthält immer etwas Wasser in dampfförmigem Zustand. Wieviel Feuchtigkeit 1 ebm Luft enthalten kann, hängt von der Temperatur ab, und zwar kann wär⸗ mere Luft mehr Wasserdampf enthalten als kalte Ist der Höchstwert erreicht, so sagt man, die Luft ist„feuchtigkeitsgesättigt“, oder„ihre relative Feuchtigkeit ist 100%“, Wird solche gesättigte Luft nun abgekühlt, Was in der Natur durch eine Reihe von me- teorologischen Vorgängen eintreten kann, so muß ein Teil der Feuchtigkeit in Tröpfchen- korm ausfallen, weil ja die kühlere Luft nur weniger Wasser in dampfförmigem Zustand enthalten kann. Dasselbe kann eintreten, wenn Wasser zum Verdunsten in kühlere Luft ver- anlaßt wird. Je nachdem, welcher Vorgang im Einzelnen zur Nebelbildung führt, unterschei- det man in der Wetterkunde verschiedene Nebelarten mit besonderen Bezeichnungen. Unsere Herbstnebel sind meist sog. Strah- lungsnebel, wie sie auftreten, wenn die Luft bei ruhiger Wetterlage starker nächsicher Abkühlung ausgesetzt ist, wie es in den schon Wieder längeren klaren Herbstnächten der Fall ist. Wenn dieser Nebel als„Bodennepel“ auf dem Boden aufliegt, ist er selten mehr als 200 m dick, und wird sich nach Sonnen- aufgang mit zunehmender Erwärmung und damit zunehmender Luftbewegung bald uf- lösen. Nur unter besonders günstigen Bedin- gungen wird er tagelang fortdauern. Hier- her gehören die berühmten oder berüchtigten Londoner Nebel. Da sich Wasser nachts viel weniger abkühlt als Land, wird über Seen und größeren Flüssen kein Bodennebei ent- stehen. Vom Land her gegen das Wasser vor- dringender Nebel wird sich dabei auflösen, 80 daß der Flieger sich durch eine nebelfreie Rinne über einen Flußlauf orientieren kann. Besonders langdauernpd ist eine andere Ar der Strahlungsnebel, der sog. Hochnebel, der auch im Herbst und Winter häufig auftritt. und in einer Höhe von einigen 100 Meter liegt. Er wird manchmal so mächtig, daß e bis zum Boden herunterreichen kann. Tage sogar wochenlang kann er bei einer ausge- Brennholz 1 Vereins- Kalender 0 Turnverein 1898. Alle Männer und Turner, die am kommen- den Sonntag am Pfalzausflug teilnehmen, treffen sich um 8 Uhr an der Turnhalle. Humor ist mitzubringen. liefert frei Haus Wilhelm Rug III., Gammelsbach Bestellungen nimmt entgegen Brennholzsägerei Hch. Marzenell Eyangelischer Männerverein Mhm.-Seckenheim. Wir laden alle evang. Männer zur diesjährigen Hauptversammlung am Sonntag, den 6. November, nachm. 3 Uhr im„Löwen“ treundlichst ein. Zahlreiches Erscheinen notwendig. Der Vorstand. Herrenmantel (Marengo-Flausch) mittl. Gröhe, starke Figur, fast neu, zu verk. Hauptstraße 21. Wintermantel für Mädchen von 14 15 Jahren Preiswert zu verkaufen. Zu exfr. i. der Geschäftsst. d. Bl. Sprochenen Schonwetterlage andauern, unc liegt dann wie eine graue, tiefe unbewegte Schichtwolke über uns, trübseliges Wettel vortäuschend, während der Bergsteiger, der nur einige 100 Meter höher ist, die ganze Zeit das Nebelmeer unter sich hat, und sich an strahlend blauem Himmel und schönstem Wetter erfreuen kann. Dr. H. Bühler Schwarzarbeit und Volkswirtschaft Was ist Schwarzarbeit? Man versteht da- runter jede Leistung gegen Entgelt, die von Personen verrichtet wird, die sich den Ver- pflichtungen gegen den Staat durch Nicht- Entrichtung der Steuern und der Sozialver- sicherungsbeiträge entziehen. Pfuscharbeit kann keineswegs immer als Schwarzarbeit be- zeichnet werden, weil sie auch zum Teil von cegulären Gewerbetreibenden ausgeführt wird. Und wer ist Schwarzarbeiter? Es sind dabei zwei Arten zu unterscheiden: 1. Personen in einer abhängigen Arbeitnehmerstellung und 2. Personen, die Arbeitslosen unterstützung be- ziehen oder die nur„gelegentlich“ arbeiten. Die 88 60 und 61 des HGB haben diese Wett- bewerbsfrage dahin geregelt, dag Arbeit- nehmer ohne die Genehmigung des Arbeit- gebers weder selbst ein Handelsgewerbe be- treiben noch im Handelszweige ihres Prinzi- bals für eigene Rechnung Geschäfte machen dürfen. Aber nicht nur bei Handlungsgehilfen, sondern bei allen Arbeitnehmern verstößt es gegen alle Regeln der Treupflicht und berech- tigt den Arbeitgeber zur fristlosen Kündigung. Die zweite Art der Schwarzarbeiter ist in erster Linie das Ergebnis unserer wirtschaft- lichen Notlage. Um sich und ihre Familie über Wasser zu halten, werden die Arbeits- losen und die Gelegenheitsarbeiter zu diesem Schritt in vielen Fällen gezwungen. Das Bau- handwerk, die Schreiner, Schuhmacher, Da- men- und Herrenschneider, Putzmacherinnen und Elektriker sind am meisten von dieser Schwarzarbeit betroffen. Die Aufträge gehen zurück, was zur Folge hat, daß der Hand- Werksbetrieb Entlassungen vornehmen muß. Diese Abwärtsbewegung schadet aber nicht nur der Wirtschaft in erschreckendem Mage, sondern auch dem Staat, denn durch Betriebs- stillegungen und-einschränkungen verringern sich die Steuereingänge. Die Folge davon kann nur sein: Steuererhöhung, denn der Staat mug ein Mindestaufkommen an Steuern haben, Wenn nicht die Ordnung aus den Geleisen geraten soll. Der Auftraggeber— der eigentliche Nutz- nieger bei dieser ganzen Angelegenheit— Setzt sich großen Gefahren aus. Die Leistung des Schwarzarbeiters kann ausfallen, wie sie Will, der Auftraggeber kann ihn nicht zur Ersatzleistung für eine mangelhafte Lieferung heranziehen. Wenn 2. B. eine Giebelwand von einem„schwarzen Gipser“ verputzt wurde, und die aufgetragene Masse nach wenigen Wochen wieder abbröckelt, so hat nur der Auftraggeber den Schaden. Ereignet sich aber Während der Arbeit an diesem Bau ein Un- fall, so trägt der Auftraggeber allein die Ver- antwortung und die Kosten. Die augenblick- lichen wirtschaftlichen Verhältnisse tragen die Schuld an diesem Schaden der Volkswirt⸗ schaft. Nur wenn die Schwarzarbeiter wieder in den geordneten Arbeitsprozeß hineinge- führt werden können, wird sich das Bild ent- scheidend ändern können. E Der Film„Nachtwache“ Uraufführung unter Beteiligung beider Kirchen epd. Zu einem ebenso Weitwirkenden wie Lestlichen Ereignis gestaltete sich die Urauf- fümrung des großen religiösen Spielfilms„Die Nachtwache“ von Harald Braun in den„Welt- Spielen“ zu Hannover. Außer Vertretern der Diedersächsischen Landesregierung sowie Eh- Tengästen aus allen Zweigen des öffentlichen Lebens gaben namhafte Persönlichkeiten bei- der Kirchen dem Film das Geleit. Der Film selbst hat eine einfache Fabel, die aber durch Verflechtung verschiedenster Men- schen und Lebenskreise mit dem Schicksal der Hauptgestalt die Vielschichtigkeit des mensch- lichen Ringens mit den letzten Fragen gleich. nishaft sichtbar werden läßt. Ein verwitweter junger evangelischer Anstaltspfarrer, der in seiner weltoffenen, von froher Glaubenszu- Versicht geprägten Art vielen ein Helfer und Halt wird, verliert durch einen Unfall Plötz- lieh sein geliebtes einziges Kind. Protz der Unbegreiflichkeit dieses Geschehens ringt er sich nach kurzem Aufbäumen nicht etwa zur Resignation, sondern zu erneuter Getrostheit im Vertrauen auf die Sinnhaftigkeit des Da- seins durch. In dieser Haltung weiß er sich Eins mit dem katholischen Geistlichen seines Wirkungsortes, einem jungen Kaplan, der sich mit ihm trotz des Trennenden, das in den bei- den Verschiedenen Bekenntnissen liegt, in dem Semeinsamen Anllegen, für die Slaubenslosen oder nicht mehr glauben könnenden Mitmen- schen die Nachtwache zu halten, verbündet. Den szenischen Hintergrund dieses Geschehens bildet ein durch eine festgefügte Schwestern schaft betreutes Krankenhaus, dessen eine Oberärztin dem neuen Anstaltgeistslichen eine echte Neigung entgegenbringt. Wenn sie seiner Werbung widersteht, so nur deshalb, weil sie, die selbst ihr zweijähriges Töchterchen im Krieg verbluten sah, ihre Glaubensfähigkeit Verloren hat und damit zugleich jede Mög- lichkeit, dem Pfarrer, der seine Kräfte aus einer anderen Welt empfängt, in das Froh Werden an dieser zu folgen. So spannend die Handlung ist, so ist doch das eigentlich Fesselnde an diesem Film nicht S0 sehr das, wWẽas sich ereignet, als vielmehr die darin sich vollziehende Wiederherstellung des filmischen Menschenbildes: mag es sich um die Oberin oder um den Luftschaukel- Pächter handeln, immer wird der Mensch in Seiner Ganzheit und in seiner Bezogenheit auf die letzten Dinge sichtbar, wodurch ein unab- sichtliches religiöses„Klima“ entsteht, dem sich auch der oberflächliche Theaterbesucher nicht zu entziehen vermag. Tragenden Anteil an dieser in das Zentrum des Menschseins stoßenden Erschütterung, den das Werk aus löst, hat der sparsame Dialog, der das Ganze aus der Sphäre des Films fast in die des ge- filmten Dramas hinaufhebt. Das besondere Anliegen des Films schloß die Schauspieler, unter denen altersmäßig fast alle Generationen vertreten waren, zu einer echten Gemeinschaft zusammen. Dem evan- Seelischen Geistlichen lieh Hans Nielsen mit Uberzeugendem Geschick Gestalt und Sprache, Während der katholische Kaplan in Dieter Borsche einen adäquaten Darsteller fand. Die Arztin verkörperte Luise Ullrich mit starker Psychologischer Einfühlungskraft. Ihr haltloser und vehementer früherer Freund, der in dem Film selbst noch eine Szene aus Hofmannsthal „Jedermann“ darstellt, war René Deltgen, der alte und durch sein jenseitiges Wissen ein- drucksvolle Schaukelpächter Nicolai Kolin. Die schwierige Rolle der ebenso strengen wie ver- ständnisvollen Oberin hatte Käthe Haack übernommen, der als lebensechte Feierabend schwester die 78jährige Gertrud Eysold ge- Senübertrat. Eine Neuentdeckung war die 9 jährige Angelika Voelkner, die als Töchter- chen des Pfarrers durch ihre natürliche und Anspruchslose Darstellungsart gefiel. Nationaltheater Mannheim Spielplan 5 Mittwoch, 2. Nov.(Miete F. Nr. 4)„Fanny“, Komödie v. M. Pagnol. Anf. 20, Ende 22.40 Uhr. Donnerstag, 3. Nov.(Miete K, Nr. 4) zum 25. Male:„Im weißen RöB'“I“, Operette v. R. Be- natzky. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 4. Nov.(Miete A, Nr. 4)„Die Ent- führung aus dem Serail“, Singspiel von W. A. Mozart. Anf. 20, Ende 22.30 Uhr, Samstag, 5. Nov.(Miete L, Nr. 4)„Fanny“, Komödie v. M. Pagnol. Anf. 20, Ende 22.40 Uhr. Sonntag, 6, Nov.(Eintrittspreise 0.50 b. 3. DM.) Morgenveranstaltung: Zum I. Male„Der Kammersänger“, drei Szenen von Frank Wedekind. Anfang 11, Ende 12 Uhr. Dferdezuchtverein Seckenbeim Einladung. Am Samstag, den 3. November 1949, 20.30 Uhr findet in der Wirtschaft„Zum Badischen Hof“ eine vorbereitende Besprechung statt, zu der alle früheren Mitglieder sowie Interessenten des Pferdesports eingeladen werden. I. A.: Karl Lochbühler. 20000 überzeugten sich schon in Mannheim 2 Weit über 1 Mil e Der Cireus, der niemand enttäuscht! Nur noch Hause, Gengenbacherstraße 20, ein eröffnet habe. (Teilzahlung) Spezialgeschäft in Mannheim. Um geneigten Zuspruch bittet 4 Heschäfts- Srflnung. Einer verehrl. Einwohnerschaft von Mhm.-Seckenheim a und Umgebung zur gefl. Kenntnis, daß ich in meinem 0 4 Radio- Speziulgeschäft mit Reparatur-Werkstätte Gute Auswahl in neuesten Markengeräten Ersatzteile/ Reparaturen prompt und gewissenhaft. 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