annys, 40 Uhr. DRA) erung Franz uber“ K von Ihr. 1 Male peare. inny“, 2 Uhr. eigen 19.0 Tann- I. 19, Deut- das Duilh. ichm. Ent- 1 W. ends Hang tags⸗ mer⸗ ind, samstags. Erscheint: montags, mittwochs und Frei Haus 1.65, im Verlag abgeholt 1.45, durch die Post 1.45 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden — Ereisliste Nr. J) Montag, den 7. November 1949 1.49. Jahrgang Das Echo in Bonn Saarfrage kein Hindernisgrund BOn n(TP). Bonner Regierungskreise be- grüßten am Sonntag die Empfehlung des europaischen Ministerrates, die deutsche Bun- desrepublik als beigeordnetes Mitglied in den Europarat aufzunehmen. Ein Sprecher der Re- gierung sagte, jede Form einer Anerkennung Deutschlands werde als Fortschritt auf dem Wege zu einer europäischen Gemeinschaft be- trachtet. Die Aufnahme der Bundesrepublik als assoziiertes Mitglied bedeute keine Zurück- setzung, da die Bundesrepublik außenpolitisch noch nicht selbständig sei. Die Saarfrage dürfe kein Hindernisgrund kür eine Mitgliedschaft Deutschlands im Eu- coparat sein. Eine Aufnahme des Saarlandes dhne jeden Vorbehalt in die europäische Ver- zammlung sei für Frankreich und für Deutsch- and von gleicher Bedeutung. — Für enge Fühlungnahme zwischen Bonn und der Ostregierung München(TP). Der stellvertretende bay- rische Ministerpräsident und Justizminister, Dr. Josef Müller, trat für eine enge Füh- lungnahme zwischen der Bundesrepublik und der Ostzonenregierung ein. In einem Inter- view mit der Züricher„Tat“ erklärte er, man dürfe die sowietzonale Realität nicht ein- fach als indiskutabel hinstellen. Dadurch ent- stehe die Gefahr, daß der Osten das deutsche Einheitsstreben monopolisiere und in seiner Art revolutionär ausbeute. Dazu bemerkt die„Tat“, der bayrische Mi- nister versuche, über alle sozialen und welt- anschaulichen Probleme hinweg eine gemein- same Basis für Bonn und Berlin zu finden. In diesem Sinne sei Dr. Müller einer der be- deutendsten Gegenspieler des Bundeskanzlers Dr. Adenauer. Moskau zur deutschen Frage Kein Weltfriede ohne Lösung dieses Problems Moskau(TP). Der stellvertretende russi- zche Ministerpräsident Malenkow sprach am Sonntag auf einer Veranstaltung zur Feier des 32. Jahrestages der Oktober revolution. Er sagte, niemals seien die Grenzen der Sowijet- union so sicher gewesen wie heute. Der Friede in Europa und in der Welt sei dhne eine korrekte Lösung der deutschen Frage nicht gesichert. Hierunter verstehe er, dass die Ruhrmagnaten ihrer Macht beraubt Werden und die Reformen der in der Ostzone Aurchgeführten Maßnahmen auch auf West- deutschland ausgedehnt werden müßten. Ferner erklärte der stellvertretende Mini- Ster präsident:„Wir wollen keine Gebiets- Srweiterungen und keine Kolonien. Das rus- sische Volk fürchtet den friedlichen Wett⸗ bewerb mit den kapitalistischen Staaten aicht. Sollte aber ein dritter Weltkrieg ent- kesselt werden, dann wird die Sowjetunion der ganzen kapitalistischen Welt den Todes- stoß versetzen.“ Deutsche Konsulate in Sicht Kein Staatssekretariat des Auswärtigen? Von unserem TP- Korrespondenten v. W. Bonn. Die Errichtung eines Staats- Sekretariats des Auswärtigen beim Bundes- kanzleramt scheint nach neuesten Informa- tionen nicht beabsichtigt zu sein. Vielmehr will Bundeskanzler Dr. Aden auer, wie in Bonn verlautet, seinen bisheri- Sen persönlichen Referenten, Legationsrat Blankenhorn als Leiter eines Verbin- dungsstabes für auswärtige Angelegenheiten einsetzen und damit die Führung der west- deutschen Außenpolitik praktisch selbst in der Hand behalten Immerhin dürfte in der nächsten Zeit eine größere Aktivität in außen-, speziell wirt- schaftpolitischen Fragen von Bonn her zu er- Warten sein. Schon die Reise Minister Blü- Shers nach Paris deutete darauf hin und es ist wohl kein Zufall, daß Wirtschaftsminister ET har d zur selben Zeit in der französischen Hauptstadt sein wird, in der auch die Hohen Kommissare— sei es als Sachverständige, sei es als Berater— an der Pariser Konferenz der Außenminister teilnehmen werden. Der Bundeskanzler wird in der nächsten Zeit eine Reihe von ehemaligen deutschen Berufs- Diplomaten nach Bonn zum Vortrag bitten, um sich über die Möglichkeiten des Aufbaues verschiedener außenpolitischer Re- kerate beim Bundeskanzleramt zu informie- ren; mindestens die Errichtung von Konsulaten in verschiedenen Ländern dürfte in absehbarer Zeit bevorstehen. Entnazifizierung soll einheitlich beendet werden Rothenburg(TP). Die Justizminister der Länder haben auf einer gemeinsamen Tagung in Rothenburg beschlossen, die En f- nazi fler ung nach eintheitlichen Gesichts- punkten zu beenden. Die Minister sprachen sich ferner dafür aus, daß in den 11 Ländern Sleichlautende Gesetze für Richter und Be- amte geschaffen werden. Sie wollen jedoch die Gesetzgebung des Bundestages auf diesem Gebiet abwarten. Zum 0 5 In dieser Woche treffen die Amerikas, Großbritann s und Fran Paris zusammen, um re Politik 8g schland zu koordinieren. Seit der nung im Juni die Jahres sowjet. ische Außenminister Wschinski nahm, t durch d Bildung der„West- men Bund blik““ und durch die ung der„ chen Demokratischen Re- zone eine neue Situat Londoner„Economist“ rschrift:„Werben um Angesichts die- Rede des Direktors für Angelegenheiten Henr7 A. By bel einer bandes im Staat Außenminister 1m U 1 Ou de, 1 rung des 2 8 85 sen hat. Wir bringen aus dieser Rede nach- stehend wichtige Auszüge: „Ich möchte ganz klar auseinandersetzen, Weshalb wir den Entschluß gefaßt haben, die Rückgabe der Regierungs verantwortung an die Deutschen zu wagen. Es geschah deshalb, Weil wir uns vor nur z wei Möglichkeiten ge- stellt sahen. Wir hätten einmal die volle Kon- trolle des deutschen Volkes durch eine Mili- tärregierung für unbegrenzte Zeit, vielleicht Tür Jahrzehnte, aufrechterhalten können. Das hieße aber, dem amerikanischen Steuerzahler eine erdrückende Last aufzubürden. Letzten Endes wären die Deutschen dadurch nur noch wWiderspenstiger geworden und hätten die Lei- stungen des demokratischen Systems noch skeptischer betrachtet, als sie es heute tun. Andererseits konnten wir einen langen Wie- deraufbauprozeß beginnen, indem wir die Deutschen in die Lage versetzten, selbst po- litische Verantwortung zu übernehmen und sich in der Kunst der Selbstregierung zu üben, um im Laufe der Zeit ihre politischen Ein- richtungen völlig demokratisch zu durchdrin- gen. Wir haben uns für die letztere Alter- Native entschieden, und ich glaube, dag wir die richtige Wahl getroffen haben. Die Westmächte haben den Deutschen ge- stattet, in Bonn eine Bundesregierung nach demokratischen Gesichtspunkten zu errichten. Wir hätten bereitwilligst einer Regierung für ganz Deutschland zugestimmt, wenn die Russen sich damit einverstanden erklärt hät- ten. Doch unter den herrschenden Umständen Wäre dies nur unter vollständiger Preisgabe jedes demokratischen Prinzips möglich gewe- sen. Dazu waren wir allerdings nicht bereit. Ich möchte Sie daran erinnern, daß die Regie- rung in Bonn eine aus freien Wahlen hervorgegangene Regierung der vereinigten drei Westzonen Deutschlands ist, im Gegen- satz zu dem Rumpfregime, das die Sowjets ihrer Zone aufgezwungen haben. Hinter der Regierung in Bonn liegen vier Jahre allmäh- lichen Wachsens demokratischer Einrichtun- gen und Gepflogenheiten. Damit ist zumindest ein Anfang gemacht. Weitere Jahre geduldi- ger Anstrengungen werden noch nötig sein, bis die Deutschen gelernt haben, weniger auf die Autorität des Staates als auf ihre eigene Ver- antwortlichkeit als Staatsbürger zu vertrauen. Ich bin überzeugt, daß wir letzten Endes die Gefahr eines Wiederauflebens des Nazismus nur bekämpfen können, indem wir die demo- kratischen Kräfte Deutschlands positiv unter- stützen und ihnen jede in unserer Macht stehende Hilfe gewähren, damit sie ihren Kampf gegen die unheilvollen Elemente, die Deutschland an den Rand des Abgrunds ge- bracht haben, zum Siege führen können. In allen unseren Deutschlandplänen ist ein Punkt von Bedeutung. Wir können unsere Mission nie erfolgreich zu Ende führen, wenn das deutsche Volk nicht völlig in die Familie der freien Nationen auf- genommen wird und sich freiwillig den Lebensprinzipien der freien Völker unterord- Außenministertreffen in Pur 8 net. Ob wir recht daran taten, uns um die Rehabilitierung der deutschen Nation zu be- mühen, wird letzten Endes von dem Geist ab- hängen, den das neue Deutschland in Gedan- ken und Handlungen beweist. Schließlich möchte ich noch besonders die Ihnen wohlbekannte Tatsache daß das deutsche Problem in ers internationales Problem ist. Was heute in Deutschland geschieht, hat unmittelbaren Ein- fluß auf das Schicksal eines Volkes, das eine zentrale Stellung im Marshallplan einnimmt her Ausein- und auch als Schauplatz polit anndersetzungen im Ringen rivalisierender [deologien und Systeme bedeutsam ist. Deutschland wird immer zentrale Bedeutung dehalten und daher ist auch unsere Deutsc landpolitik von größter internationaler Be- deutung. Es ist selbstverständlich klar, dag die Lösung des deutschen Problems nicht durch das Diktat einer einzelnen Großmacht erfolgen kann, sondern daß dazu die kluge Zusammenarbeit vieler Regierungen erforder- lich ist. Ich weiß genau, daß Sie in Verbin- dung damit an ein anderes Problem denken: Wie steht es mit Rußland? Die USA haben sich seit 1945 ehrlich be- müht, im Verein mit den Mächten, die wäh- rend des Krieges und während der Besetzung am engsten mit ihnen zusammengearbeitet haben, eine Lösung der deutschen Frage her- beizuführen und den Weg für einen deutschen Friedensvertrag zu ebnen. Der Erfolg blieb jedoch wegen der russischen Obstruktion aus. In drei aufeinanderfolgenden Sitzungen des Auhßenministerrats, auf denen vor allem die deutsche Frage behandelt wurde, hat sich ge- zeigt, daß die Sowietregierung keine Lösung des deutschen Problems wünschte, die nicht von ihren eigenen nationalen Interessen dik- tiert wird. Unsere Rechte in Berlin wurden Uns streitig gemacht— wie Sie wissen, ohne Erfolg. Wir sind immer noch in Berlin! Die Sowjetregierung hat sämtliche 1945 eingerich- teten Viermächteorgane vorsätzlich sabotiert und ihre Zone auch weiterhin nach russischem Muster organisiert. Wir haben darauf geant- wortet, indem wir im Westen zusammen mit England und Frankreich ein im Geiste der ur- sprünglichen Vier-Mächte- Vereinbarungen für Deutschland gehaltenes Programm durchge- führt haben. Wir werden uns nicht a Us Berlin vertreiben lassen, und Wir werden alles tun, um diese vom Kriege heimgesuchte Stadt zu einem Vorposten der Demokratie in Osteuropa zu machen. Im We- sten werden wir unser Programm weiter ver- Wirklichen und dabei den Sowjets immer das Tor offen lassen, sich an den gemeinsamen Bemühungen zur Lösung des deutschen Pro- blems zu beteiligen. Aber wir werden die Mit- arbeit der Russen niemals dureh Preis- g Abe von Prinzipien erkaufen, die wir für den Frieden und für die Völkerge⸗ meinschaft Europas und der übrigen Welt als wichtig erachten. Deutschland ist in dem großen Gebiet der Auhenpolitik wohl die schwierigste Einzel- aufgabe, der sich unsere Regierung unter- zogen hat Sie verlangt von uns allen sehr viel Geduld und Verständnis. Die Interessen vieler anderer Völker sind eng mit ihr verflochten und müssen sorgfältig bei der Durchführung unserer eigenen Politik beachtet werden. Ich glaube bestimmt, daß Deutschland eines Tages durch unsere gemeinsamen Bemühun- gen ein Bollwerk des Friedens in Europa und ein wertvolles Mitglied der demo- kratischen Völkerfamilie werden wird.“ Schuman bereitet die Tagesordnung vor Paris(TP). Der Ständige Ausschuß der Beratenden Versammlung des Europa-Rates tritt am Montag in Paris zusammen. Er wird sich mit den Empfehlungen des Ministerrates befassen, wonach die deutsche Bundesrepu- blik und das Saargebiet als beigeordnete Mit- glieder in den Europa-Rat aufgenommen wer- den sollen. Ein endgültiger Beschluß soll erst gefaßt werden, wenn der amerikanische Au- Benminister Acheson in Paris eingetroffen ist und Besprechungen zwischen den drei Außen- ministern stattgefunden haben. Die Vereinigten Staaten sind als Besatzungs- macht an der Zulassung der deutschen Bun- desrepublik zum Europa-Rat unmittelbar in- teresslert. Nach den letzten Meldungen aus Washington wird sich Acheson auf der am Mittwoch beginnenden Außenminister konfe- renz für den Zusammenschluß der wWesteuro- päischen Wirtschaft einsetzen. Der französische Außenminister Sehu- man bereitet zur Zeit die Tagesordnung für die Konferenz vor. Nach inoffiziellen Berich- ten soll auch das deutsche Demontage Problem zur Debatte stehen. Ferner werden sich die Außenminister mit einer Revision des Besatzungsstatuts und mit der Rolle der Bundesrepublik in Westeuropa be- fassen. Neben den deutschen Fragen dürfte auch die Anerkennung Rot-Chinas auf der Tagesordnung stehen. In Paris findet zur Zeit der Kongreß der Sozialistischen Bewegung für die Vereinigten Staaten von Europa statt. Die britischen Dele- gierten bei diesem Kongreß befürworten die Aufnahme Deutschlands in die euro- päische Gemeinschaft. In einer Entschließung heißt es, Deutschland besitze noch immer das größte Wirtschaftspotential Europas. Daher sei es der Schlüssel zum wirtschaftlichen Wie- deraufbau und ein unentbehrlicher Faktor für die wirtschaftliche und politische Unabhängig keit des Kontinents. Auf der Suche nach dem Gleichgewicht Die Zeit der„Produktion um jeden Preis“ ist vorüber, die Zeit, in der die Bedingungen für Inflationen geschaffen wurden. Anschlie- Bend stand die Weltwirtschaft unter einer Konjunktur des angestauten Bedarfs, in der der V ufermarkt die preistreibenden, in- flationistischen Tendenzen eher noch mehr unterstützte, als es die Wirtschaft der Militärs im Kriege getan hatte. Nach Sättigung der unterversorgten Märkte und der Zunahme der Produktion für Frie- denszwecke mußte unabwendbar ein Um- schwung in der Preistendenz kommen., Die Angst vor wirtschaftslähmenden Schrump- kungserscheinungen lag auf der Hand. Tat- sächlich hat der Welthandel im eben abgelau- fenen Sommer einen Rückgang im Absatz ge- zeigt, der schließlich zu der Abwertungswelle um das Pfund geführt hat. Damit ist die Gefahr eines Preissturzes, der am Ende jeder Romjunktur des angestauten Bedarfes nach einem Kriege kommen muß, aufgefangen wor- den. Dabei kann man nicht einmal sagen, auf Rosten der Sparer der Abwertungsländer, denn bei einem Preissturz hätten die Vermö- gen, die in der Inflationszeit entstanden sind, eine ungerechtfertigte Aufwertung erfahren. Die Abwertung in den Pfundländern und in den meisten anderen Ländern, die sich ange- schlossen haben, von Ausnahmen wie West- deutschland abgesehen— stellt deshalb einen gerechten Ausgleich dar. Problematisch wird die Lage jetzt jedoch in den Nichtabwertungsländern. Die Gerüchte um den Dollar sind ein Beweis dafür. Es fragt sich, ob das Preisniveau in diesen Län- dern gehalten werden kann. Die Vereinigten Staaten haben der Tendenz fallender Preise mit Hilfe eines ungeheuren Ausfuhrüberschus- Ses bisher trotzen können. Wenn sich jetzt die niedrigen Angebote der Abwertungsländer immer stärker bemerkbar machen, kann in den USA eine Stimmung entstehen, in der von der heimischen Industrie und Landwirtschaft Vorsorge gegen einen Abschwung gefordert Wird. Die Nachrichten aus New Vork über den größten Absatz britischer Autos seit 30 Jahren könnten bedenklich stimmen. Die Abwertung des Pfundes ist von ameri- kanischen Wirtschaftspolitikern empfohlen worden. Man hatte aber nicht erwartet, daß die Kursberabsetzung derartig scharf ausfal- len würde. Jetzt ist in vielen Ländern, 2. B. den nordischen, der, Bezug aus den Nichtab- Wertungsländern so verteuert worden, daß in den Abwertungsländern die Preise zu steigen beginnen. Das Gleichgewicht ließe sich nur dadurch wiederherstellen, daß der Bezug aus den Nichtabwertungsländern verbilligt würde. In angelsächsischen Finanzkreisen wird dem Internationalen Währungsfonds als prakti- scher Weg empfohlen, den Vorschlag auf eine Erhöhung des amerikanischen Goldpreises einem näheren Studium zu unterziehen. Die Festsetzung eines richtig abgewogenen Goldankaufspreises erscheint tatsächlich das einzige Mittel zu sein, durch das verhindert Werden kann, daß in den Nichtabwertungs- ländern durch Preisrückgang eine ungerecht- fertigte Aufwertung der Geldvermögen auf der einen Seite und in den Abwertungslän- dern durch Preisauftrieb eine ebenso unge- rechtfertigte Entwertung der Geldvermögen eintritt. Bis auf diese Weise ein Gleichgewieht erreicht ist, wird es schwierig sein, die von der OEEC in Paris eingeleitete Aktion zur Liberalisierung des Welthandels zum vollen Erfoge zu führen. Der Erfolg dieses Befrei- Ungsplanes ist aber die Voraussetzung für die Aufrechterhaltung eines einigermaßen richtig festgesetzten Gleichgewichtes zwischen den Währungsparitäten, wenn es schon nicht mög- lich ist, daß die Paritäten sich im freien Spiel der Kräfte bilden.(VWD) Protestkundgebung in Frankfurt Demonstranten drohten mit Steuerstreik Frankfurt(TP). Etwa tausend Frank- furter protestierten am Sonntag auf dem R&- merberg gegen die Entscheidung des Bundes- tages für Bonn als Bundessitz. Die Redner be- zeichneten diesen Entschluß als eine Ver- schwendung von Steuergeldern. In einer Ent- schließung wird gefordert, daß die Entschei- dung über den Bundessitz in namentlichen Abstimmung wiederholt wird. Im Falle eine Ablehnung ihrer ultimativen Forderung dro- hen die Verfasser der Resolution mit einem Streik der Steuerzahler. Truman greift in Wahlkampf ein. Präsident Truman griff in den Senatoren wahlkampf des Staates New Lork ein und forderte die Bürges auf, sie sollten den früheren demokratisches Gouverneur, Lehmann, wählen.(F Am Rande bemerkt Der N Botschafter bei der Ost- zonenregier„ Düse Hir N, stattete am Wochende Otto Srotewohl und den drei stell- tenden Mi isterpräsidenten, Nuschke, Kastner und Ulbricht, offiziell Besuche ab. Der Gesandte der Ostzonenres erung, Rudolf Appelt, wurde ar tag in Moskau vom Stellvertretenden Groom yk o. 1 Slaubigune schreiben Überreichte. Puschkin ist ein erfahrener Expert in „Volks demokratischen Methoden“, Er war es, der die Hauptverantwortung für die Umge- staltung Ungarns 2 einem sowjetischen Va- Sallenst: jell befand er sich als schen Außenminister, n, dem er sein Be- at trug. O sischer Vertreter in der alliierten Kontroll- Fommission dieses Landes, aber in Wirklich- Seit gilt er als Vater der Intzigen, welche dem Fommunismus die gesamte Macht in Ungarn in die Hand spielten. Im Laufe der vier Jahre, n denen Puschkin sein Spiel in Budapest trei- ben konnte, wurde die bis dahin größte Par- tei des Landes, die der Agrarier, vernichtet. In diesem Zusammenhang Verdienen auch der Mindszenty-Prozeg und die Vorbereitungen kür das große Najk- Verfahren nochmals Er- Wähnung. Mit den in Ungarn gemachten Er- fahrungen, von russischen Gesichtspunkten betrachtet, scheint man in Puschkin den idea- len Mann gefunden zu haben, um womöglich das Experiment in Mitteldeutschland zu wie- Aerholen. Rudolf Appelt,„ostdeutscher Gesandter in Moskau“, der großen Offentlichkeit im all- gemeinen ziemlich Unbekannt, hat während der letzten Jahre hinter den Kulissen eine nicht unbedeutende Hauptrolle gespielt. Er War sudetendeutscher Kommunist, der in der Tschechoslowakei eine extrem linksstehende Zeitschrift redigierte und beim Einrücken der deutschen Truppen nach Moskau geflohen war. Dort wurde er Leiter der Verlagsabteilung der Komintern, der Weltzentrale für kommuni- stisches Schrifttum. Der So harmlos erschei- nende Posten eines Verlagsleiters War nicht Ungefährlich. Appelts Vorgänger, Jahnson, Wurde als angeblicher Trotzkist liquidiert und der ehemalige EP-Vorsitzende im preußischen Landtag, Paul Schwenk, drei Jahre in den Kerkern der NKWD eingesperrt, ehe er als gebrochener Mann zurückkehrte. Appelt hatte oder mehr Gefühl für die richtige mehr Glück Form der Unterwürfigkeit. Im Jahre 1941, als die Deutschen Moskau hedrohten, ging er mit dem Komintern nach Ufa. Nach Kriegsende berief man ihn als Vizechef der ostdeutschen Wirtschaftskommission. Im Laufe der Zeit nahm er an Verschiedenen Konferenzen mit Westdeutschen Wirtschaftsexperten teil, zu- letzt an den Verhandlungen über den gerade abgeschlossenen Handelsvertrag zwischen Ost- und Westdeutschland. Daß man gerade Ap- Delt, einen àußerlich sehr verschlossenen Mann mit unergründlichem Gesichtsausdruck, nach Moskau geschickt hat, läßt erkennen, dag man einen Vertreter haben Wollte, der nicht nur Als hundertprozentig zuverlässig und linien treu gilt, sondern auch als Fxpert in bezug Auf wirtschaftliche Beziehungen im Kreml si- cherlich einen besonderen Ruf genießt. Er Wurde übrigens nicht vom Außenministerium der Sowietzonenrepublik für den Moskauer Posten ausgesucht. Dertinger war über diese Ernennung genau so überrascht wie Ap pelt selbst. Die Nachricht von seiner Ernen- nung wurde von dem Informationsamt Ger- hard Eis lers der Presse übergeben. Wer die Weisung dazu gab, mag man sich denken. 2 Tito suchte Versöhnung mit Stalin Ein gescheiterter Versuch Sensationelle Enthüllungen über Belgrader Machtpläne Jugoslawien als Hort der Weltrevolution Von unserem IP- Korrespondenten gfa. Triest. Nach neuesten, hier vor- liegenden Informationen hat Marschall Mito noch vor kurzer Zeit versucht, eine Wieger- Verständigung mit Moskau zu erzielen. Zu diesem Zweck beauftragte er Mitte September den qugolawischen General Fopowich der als überzeugter Fürsprecher 0 der estorien tie- Tung gilt und deshalb nicht verdächtigt wer- den konnte, mit der vertraulichen Mission, eine Annäherungsaktion an die Sowjetunion anzubahnen. 5 Popowich trat mit einem Mitglied des Zen- tralkomitees der kommunistischen Partei, mit Damiano v, in Verbindung, der nach Füh- Jungnahme mit den Moskauer Stellen ger Belgrader Regierung den Bescheid brachte, eine russisch- jugoslawische Versöhnung sei allerdings möglich, aber nur unter der Be- dingung, dag Pit o 2 War auf seinem Posten bliebe, all seine nächsten Mitarbeiter aber So- Wie sämtliche Mitglieder des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Jugoslawiens durch Personen ersetze, die Moskau genehm seien. Als neuer Generalsekretär der Partei Wurde russischerseits der Genosse Zaje- Gefährliches Spiel des POlitbüros Unmittelbar nach dem Migerfolg der Mis- sion Popowich-Damianov traten unter dem Vorsitz Pitos die Mitglieder des jugoslawi- schen Politbüros Zusammen, um die nun- mehrige Linle der Belgrader Außenpolitik Auszuarbeiten. Das Politbüro beschloß, trotz der bisherigen Fehlschläge den P lan einer grogen Balkanföderation unter der Leitung Jugoslawiens keineswegs fallen zu lassen. Tito wird ihn jetzt. nur unter rein militärischem Aspekt, den Amerikanern und Engländern noch einmal unterbreiten. Lediglich das Bestehen eines starken, der Sowjetunion nicht hörigen Balkanblocks 80 lautet die Belgrader These— könne Mos Kau davon aphaſten, eine Kriegerische Inva- sion bis zum Rhein und darüber hinaus zur Allantischen Küste zu unternehmen. Eine sol- che Balkanföderation, die Jugoslawien, Bul- garien. Albaien und das gesamte mazedoni- sche Gebiet um te und ihre Wichtigsten Verbindungszentre mit dem Westen in Triest und Saloniki besäße, Wilirde die ärkste Macht Europas und zugleich die gefährlichste Flankenbedrohung für ein nach dem Westen Vorstoßendes Sowietheer darstellen und da- mit sowohl den Ausfall des deutschen Kampf- Potentials als auch die Unzulänglichkeit des Westlichen Verteidigungssystems v ttmachen. Diese Ziele Belgrads müßten im Sinne eines neuen isch- politischen Gleichgewichts verstanden werden, gleichgültig ob It, alien und Griechenland damit einverstanden Wären oder nicht. 5 S* Die Trumpfkart Nach Auff Ministers g ändern en Dienst erwiesen P. N 0 iminister Ran- k O WIe h händigte nämlich, wie Verlautet, den Amerikanern die Liste a Iller KO minformagenten in Westeuropa aus. Diese Trumpfkarte soll sich nun mehr als bezahlt machen! Was die Geheimsitzung des Politbüros in Belgrad am meisten Kkennzeich- nete, war die Erklärung Mosche PI]ja des, Jugoslawien stehe vor der Notwendigkeit einer zeitweiligen Abkehr von Moskau— im Interesse der Proletarischen Weltrevolution! Pijade, der die Ideologie des jugoslawischen National- Kommunismus theoretisch ausgear- beitet hat, führte in diesem Zusammenhang Aus, daß in einem eventuellen dritten Weltkrieg die Sowjetunlon un? ber liegen wür de Deshalb es not- Wendig, im Südosten Europas ein einheit- liches Staatengebilde zu schaffen, das sich Offiziell von der Vorherrschaft Moskaus los- Sagt, dafür aber den R eim der Weltre⸗ Vvolution Weiterträgt. Sollte hingegen durch die weitere Entwicklung der Krieg ver- mieden Werden, dann könnte diese Balkan- Töderation ihr militärisches Gewicht bei Spä- teren politischen Zusammenstößen in die Waagschale Werfen. Sei VOM TAGE Kardinal Frings bei Adenauer. Der Kölne Kardinal ler Dr. erredung. Wie verlautet, Zlalbetreuung, besprochen. Aus Rußland heimgekehrt. Moschendorf bei Tscheljabinsk und Narva.. Neue„Nationalhymne“ in Ostdeutschland. Die kommunistischen Parteien Osteuropas treffen besondere Vorbereitungen für die am Feiern der russischen Oktoberrevolution. In der Ostzone Deutsch- lands wird bei dieser Gelegenheit eine neue gesungen (TP) In Brüssel protestierten am Sonntag kommunisti- an deren Spitze sich 15 Musikkapellen befanden. Segen die Rückkehr (IP) Infolge von eine bevorstehende Abwer⸗ belagerten groge Menschenmengen die Budapester Geschäftshäuser und kauften auf, Geschäfte muß- (TP) Montag stattfindenden „Nationalhymne“ werden. Mit Musik zum erstenmal 1 gegen Rückkehr Leopolds. sche Demonstranten, von König Leopold. Abwertungspanik in Ungarn. Gerüchten über tung Was sie kaufen konnten. Viele ten schließen. 5 Unruhen in Kolumbien London(TP). In der Vergangenen Woche in Kolum- Spricht von mehreren Hundert bei politischen Aus- Konservativen und Liberalen ums Leben gekommen. Nach 18 000 Soldaten die am 27. November stattfindende Wahl des kolumbianischen Präsidenten sicher- Amaya er- die Armee werde alle Un- sind, wie jetzt bekannt Wird, bien zahlreiche Personen Man emandersetzungen zwischen Meldungen aus Bogota werden etwa Stellen. Kriegsminister General erklärte im Senat, ruhen zu verhindern Wissen. Hinter den Hassen ger Höntgsise Zensationelle Zusammenhänge der belgischen nnenpolitik Ausländische Stimmungsmache gegen Rückkehr Leopolds III. F. Brüssel Die Frage der Rückkehr König Leopolds III. zus seinem schweizer Exil auf den Königs- ron beherrscht seit dem Kriege die bel Zische Innenpolitik und Jlöste erst vor einiger Seit wieder eine Regierungskrise aus, die Jazu führte, dag Belgien 50 Tage lang ohne Negierung blieb. Man nahm bisher immer an, daß die angebliche Zusammenarbeit des K Zuigs während der Besatzungszeit sowie seine Heirat mit der Tochter eines deutschfreund- ichen Ministers die alleinigen Ursachen für ie bestehenden Schwierigkeiten bildeten. Wenigstens versuchten die Zeitungen der bel- gischen Sozialdemokratie immer wieder die Haltung des Köni Während der deutschen Besetzung zu iB Kkreditieren, obwohl die katholische und liberale Presse zahlreiche entlastende Argumente für sein Verhalten uns Treffen führte und sich hierbei auf die Stellungnahme Chu rehills und auf Auf- zeichnungen des seinerzeitigen britischen Verbindungsoffiziers im königlichen General- stab, Admiral K NJ es, berufen konnte. Die Jagd nach dem Uran Nun werden aber Sensatlonelle Zu- Sa mmenhänge bekannt, die die Königs- krage plötzlich in einem ganz anderen Lichte erscheinen lassen. Wenn man den neuesten Brüsseler Informationen glauben darf, sind die innerpolitischen Schwierigkeiten Belgiens auf die versteckte Einflußnahme der G10 82 mächte zurückzuführen. Während bisher die Ol vorkommen Vielfach bestimmend für deren Aktionen Wären, hat sich im Zeitalter der Atombombe das Interesse der hohen Politik auf die Uranvorkommen Kon- zentriert. Die größten Uranvorkommen der Erde be- finden sich nach dem derzeitigen Stand der Forschung in Belgisch- Kongo, dem im Abstand Kanada, die USA und die UdSSR folgen. Die Ausbeutung der in der Kongo- provinz Katenga befindlichen Vorkommen Wurde durch die erste belgische Nachkriegs- reglerung in einem Geheimvertrag an England und Amerika über antwortet. Die daraufhin dort gegründete„Schinbolobwe⸗ Minen- AG.“, deren Aktien sich zu 49% in englischer Hand befinden, zahlt für die Aus- beutung jährlich 20 Millionen Dollar an den belgischen Staat. Die bisher geförderten 100 000 Tonnen Uranhaltigen Erzes hätten nach dem augenblicklichen Handelspreis von 44 Dollar je Kilogramm Uranerz der belgi- schen Regierung das 220 fache bei einem Nor- malverkauf einbringen müssen. London wollte Belgisch- Kongo verhandeln Ausgesprochener Gegner dieses vom ersten Kabinett Spaak abgeschlossenen Vertrages ist König Leopold. Neben der sachlichen Bekämpfung des Vertrages erhebt er gegen England den bitteren Vorwurf, daß es im Jahre 1940 die Garantie des belgischen Mut- terlandes und seiner afrikanischen Kolonien Verweigert hatte. Ja, die britische Regierung soll damals sogar in Gesprächen mit Diplo- maten Hitlers Belgisch-Kongo als Faust- pfand zur Befriedigung der mationalsozia- listischen Kolonialwünsche in Afrika in Vor- schlag gebracht haben. Der König war über dieses Verhalten des englischen Bundesge- nossen umsomehr erzürnt, als er dadurch das Vertrauen mißbraucht Sah, das er Londop durch die Enthüllung des geplanten Angriffs- Krieges Hitlers Segen den Westen entgegen- gebracht hatte. Leopold hatte nämlich So Woh! England als auch Frankreich über die ihm 9 bekanntgewordenen Pläne unterrichtet ung gleichzeitig eine Garantieerkärung für die Grenzen seines Landes erbeten, Während Frankreich sich dazu bereit erklärte, verhiel- ten sich die Engländer sehr zurückhaltend um— wie der König behauptet— in ihren Verhandlungen mit Deutschland Belgisch Kongo auch weiterhin als Handelsobjekt * ausspielen zu können. Ein Kurier verpaßte den Zug Die erwähnten genauen Angaben, die der König über die deutschen Angriffspläne ap Frankreich und England machte verdankte er einer der einzigartigsten und kuriosesten Zwischenfälle des Krieges, der bisher in der Otkentlichkeit kaum bekannt wurde. Im Januar 1940 wurde aus Berlin eiy FKurjer flugzeug zu einem in Köln Sta- kionierten Armee- Oberkommando In einer von ihm mitgeführten dicken Akten- mappe befanden sich Operative Weisungen des Generalstabes, aus denen nicht nur der Sesamte Auf marschplan zur Ofkensive gegen Frankreich, sondern auch der mit einer Neu- kralitätsverletzung Verbundene beabsichtigte Durchmarsch dureh Belgien und Holland in Allen Ei eit ersehen War. Auf der Durchreise in Münster traf der Offizier überraschend einen gleichfalls wieder Teaktivierten Kameraden aus dem ersten Weltkrieg. Die anschließende Wiedersehens- feier zog sich 80 tief in die Nacht hinein, dag der Zug nach Röin mittlerweile abgefahren War. Der Wiedergefundene Freund, ein An- Sehöriger der Luftwaffe, erkla oe sich darauf hin bereit, den Kurierofflzier in den ersten Morgenstunden mit seiner Ubungsmaschine Mach Köln zu bringen, So blieb man weiter fröhlich beisammen. Mit deutschen Geheimdokumenten notgelandet Die gute Stimmung wirkte nach, denn als man während des Fluges infolge eines un- dichten Benzintanks Vermeintlich vor Köln notlanden mußte, erwies es sich, dag man sich verflogen hatte, und sich bereits auf belgis chem Bod'e n befand. Der Versuch, die Papiere vor dem Eintreffen der herbei- eilenden belgischen Soldaten zu verbrennen, mißlang, und so kam es, dag bereits am kommenden Tage der belgische Ministerprä- sident Spa ak den deutschen Gesandten die Peinliche Eröffnung über die in belgische Hände gefallenen kompromittierenden Doku- mente machte. Der deutsche Generalstab nahm damals eine Umstellung der Operationspläne Vor, doch glaubte man in eingeweihten deut- schen Kreisen auf Grund vertraulicher Nach- richten Allgemein, daß die Belgier den ganzen Vorfall als ein raffiniertes Täuscehungs- manöver FHlitlers betrachteten, der Auf diese Weise einen falschen und irreführenden Aufmarschplan absichtlich in ihre Hände spielen wollte. Die jetzigen Enthüllungen be- Weisen allerdings, daß dies absolut nicht der Fall war und daß König Leopold die ihm bekanntgewordenen Einzelheiten mit der zu- sätzlichen Forderung nach einer Garantie- erklärung sogleich an Frankreich und Eng- land weiterleitete. Im Hintergrund die Großmächte Nach dem Kriege beging der König die Un- vorsichtigkeit, in einem Schreiben an den britischen Oberkommandierenden, General Montgome r zu betonen, daß er die Ver- träge des ersten Kabinetts Spaak über alle kolonialen Fragen nicht anerkennen würde. Die belgische Offentlichkeit, die über den als Geheimabkommen Seschlossenen Vertrag nicht Unterrichtet War, bringt nun das lebenswich⸗ tige Interesse der beiden westlichen Groß- mächte an der Aufrechterhaltung des Ver- trages mit den eigenen innerpolitischen Schwierigkeiten in direkten Zusammenhang. Die vorwiegend sozialdemokratische Regie- Tung Spaak, die den Vertrag mit England und den USA verlängern Wollte, wWwas aber bei der vom Volke gewünschten Rückkehr König Leopolds nicht durchführbar erschien, trat zu- rück. Die neue Regierung Byskens hat die Lösung der Königsfrage hinausgeschoben Belgische Informationen führen nun die Drohungen der Gewerkschaften und der so- Zlaldemokratischen Partei die Rückkehr des Königs notfalls mit Gewalt verhindern 20 wollen, auf die ausländische Ein flu gB= nahme zurück, die Rückkehr des Königs Solange zu verzögern, bis der Vertrag rechts- gültig erneuert ist. 5 1 Josef Frings besuchte Bundeskanz- Adenauer zu einer einstündigen Un- Wurden dabei ak- tuelle Fragen, insbesondere Probleme der So- (v. W.) Im Grenzlager Hof sind am Sonntag wie- der 280 Heimkehrer aus Ruhland eingetrof- fen. 75 Männer, eine Frau und ein Kind sind nach Württemberg-Baden Weitergeleitet wor- den. Die Heimkehrer kommen aus den Lagern abgesandt. Selehnt. Explosion in Uranbergwerk 70 deutsche Bergarbeiter getötet len nach einer Meldung des Bergarbeiter den Tod gefunden haben. Zwei Minuten Schweigen Ganz England gedachte der Gefallenen London n e scher Zeit der Gef Kriegen zwei Minuten lang schweigend dacht. In Dorfkirchen und Kathedralen, den Kriegerdenkmälern. auf den Plätzen Städte und auf den Dorfangern wurden Aenkgottesdienste der gesamte Verkehr. Für kurzfristiges Atom-Abkommen Washington Der Präsident der IN-Vollversammlung, Abschluß eines kurzfristigen 101 Nationalen Spannung eintreten. zwischen den Großmächten führen. ——v—-—-—t Luftbrücke für Tito vorgesehen? Besprechungen im ame Von unserem TP-KOrrespondenten A. Mailand. Der für gewöhnlich sehr gut unterrichtete Washingtoner Korrespon- dent des„Corriere della Sera“ berichtet von Besprechungen des Amerikanischen General- stabes über die Verteidigungsmöglichkeiten Jugoslawiens im Fall eines bewaffneten An- griffes von außen oder bei- Ausbruch eines von Moskau angezettelten Aufstandes im Innern. Nach seinen Informationen Soll— ähnlich Wie im Falle Berlins— die Erriehtung einer Luftbrücke zur Versorgung der kämpfenden jugoslawischen Armee vorge- sehen sein, um ihr einen erfolgreichen Wider- stand zu ermöglichen. Der Korrespondent be- tont, daß diese Besprechungen keinen dar- mierenden Charakter hätten, da es sich hier- bei lediglich um eine V Orsichtsma gs na h me handele, um gegen alle Eventuali- täten vorbereitet zu sein. Die jugoslawische Delegation bei der UNO habe außerdem von Bevin und Acheson für den Fall eines Angriffes bindende HiIfSver S PTe hun- Sen erhalten. Das Heer Jugoslawiens, das 16 Divisionen umfasse, sei neben der Raten Armee die stärkste Wehrmacht in Europa, be- dürfe aber modernerer und schwererer Waffen, da seine Ausrüstung veraltet und den Anforderungen Sinnes modernen Rfieges r gewachsen sei. Man könne aber damit rech- nen, daß die Verteidigungsbereitschaft Jugo- slawiens durch westliche Waffenhilfe ver- Stärkt werde. 5 Die amerikanische Regierung hat, wie aus Washington verlautet, die Verbote des Ver- Kaufs von Verkehrsflugzeugen und Benzin an Jugoslawien aufgehoben. Die Gesuche Jugo- Slawiens um Lieferung bestimmter Mengen von Benzin und Gl würden vom amerikani- schen Handels ministeriums bewilligt. Auch das Außenministerium dürfte hierzu dem- nächst seine Einwilligung erteilen. Der britische Botschafter in Belgrad, Sir Charles Peak, der am Freitag nach London zu Beratungen mit der rung zurück Rehrt, hatte nach Belgrader Meldungen eine Unterredung mit Marschall Tito. Der Bot- schafter weigerte sich, Einzelheiten über die erörterten Fragen anzugeben. 88 Attlee prangert Moskaus„Nein“ an Veto- Gebrauch erschwert Arbeit der UN London(TP). Auf einer Veranstaltung der englischen UN- Gesellschaft erklärte der britische Premierminister A ttlee, die Ve 1 einten Nationen sähen sich Jetat einer Situation gegenüber, die sehr viel Ahnlichkeit mit der Lage des ehemaligen Völkerbundes in der Zeit habe, als dessen Bestehen von antidemokratischen Mitgliedsstaaten bedroht urde. 1 Babe angenommen, so führte Attlee U. a. aus, daß sich die Ausübung des Vetos auf Fälle beschränken werde, in denen es um lebenswichtige Fragen gehe. Aber die SO. jetunjon lege fortwährend, auch bei klei- nen Fragen, ihr Nein ein. Moskau Verwende das Veto als Werkzeug seiner Machtpolitik und zur Förderung seiner imperialistischen Ziele. Dadurch werde die Tätigkeit der Ver- einten Nationen äußerst erschwert. Es folge jedoch nicht daraus, daß der Grundgedanke Verfehlt gewesen sei. „Die internationalen Verhältnisse“, so fuhr Attlee fort,„sind in ständigem Fluß. Im Allge- meinen bedauert man, daß es keine demokra- tische Tschechoslowakei mehr Sibt. Dieses Land war ein leuchtendes Vorbild Praktischer Demokratie in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Heute ist es auf den gleichen Stand herabgedrückt wie etwa Bul- Sarien, Polen oder Rumänien. Jugoslawien dagegen, obwohl es bei weitem nicht die Frei- heit genießt, die Allgemeingut des Westens ist, hat sich vom russischen Joch befreit.“ Der Politische Ausschuß der Vereinten Na- tionen beschloß, wie Aus Lake Succes verlau- tet, einstimmig, daß die Bemühungen um die Heimschaffung der verschleppten Rinder aus Griechenland fortgesetzt werden müssen. Der Wirtschaftsausschuß der UN beendete seine Debatte über die Förderung der Voll- beschäftigung in der ganzen Welt Ein Antrag auf Bildung einer Sachverständigengruppe wurde mit großer Mehrheit angenommen. Ein zweiter, von der Tschechoslowakei einge- brachter, entscheidendes Wort bei Wirtschaftlichen Fra- gen, Gewinnbeschränkung und Kürzung der Rüstungsausgaben eimzZuräumen, wurde ab- Berlin(TP). Bei einem Explosionsunglück in einem Uran-Bergwerk in Westsachsen Sol- „Berliner Sozial. demokrats“ vor Wenigen Tagen 70 deutsche ganz Großbritannien Wurde am Sonntag mittag um 12 Uhr deut- al lenen in beiden Welt- ge- am sogenannten Kenotaph, dem Kriegerdenkmal in White Hall, Segenwärtige Carlos Romulo, setzte sich in Indianapolis für den Atomk on- labkommens ein. Romulo sagte, nur durch einen solchen Vertrag könne im inter- Atomrüstungswettlauf eine Ent- Ein zeitweiser Burgfriede Werde zu der Möglichkeit einer Verständigung UU nischen Generalstab der vorsah, den Gewerkschaften ein — i n o .— Südweſtd. Rundschau Kirche und Politik Landesbischof D. Bender sprach zur Landes- Synode Karlsruhe(epd). Zur Eröffnung der Lan- dessynode der badischen evangelischen Lan- deskirche in Langensteinbach hielt Landes- bischof D. Bender eine Rede, in der er sich ein- gehend mit dem Problem der Stellung der Kir- che innerhalb der Welt des Politischen aus- einandersetzte und versuchte, das heute viel gebrauchte Wort vom„Offentlichkeitswillen“ der Kirche zu klären. „Die Kirche ist“, so führte der Landesbischof u. à. aus,„nach der Seite des Politischen hin in einer Weise offen, wie wohl seit den Tagen der Reformation nicht mehr. Zugleich mit die- ser Bewegung der Kirche zum Bereich des Po- litischen hin ist umgekehrt eine Bewegung des Politischen auf die Kirche hin lestzustellen Pas außert sich nicht nur in Tatsachen wie der einer sich christlich nennenden Partei oder in dem Ringen bestimmter Kreise der Spp um das Verständnis der Christen. Der tiefste Grund für die Begegnung von Kirche und Politik liegt tiefer. Die Geschlossenheit der evangelischen kirche beruht nicht auf der äußeren, auch po- tisch einsetzbaren Korporation und Organisa- tion, sondern auf der Glaubensverbundenheit hrer Glieder mit ihrem gegenwärtigen, aber zugleich unsichtbaren Herrn, So sehr die rö-⸗ mische Kirche sich als ausschließliche Glau- benseinheit vor Gott und darum auch ebenso gegenüber dieser Welt empfindet und also die Slaubensstellung ihrer Glieder in absolute Deckung mit der von ihr für richtig gehaltenen politischen Meinung und Organisation bringt, 50 Wenig vermag dies die evangelische Kirche. Darum muß und kann sie es hinnehmen, dag mre Glieder politisch verschieden denken und handeln. Die evangelische Kirche Wird, soviel sie auch zum bolschewistischen Kommunismus zu sagen hat, nicht die Kommunisten von der kirchlichen Gemeinschaft ausschliefen können und wollen, So wahr es ist, daß die Kirche über den Parteien steht und stehen muß, so Wahr ist es, daß ihre Glieder in den Parteien, in den politischen Amtern stehen dürfen und sollen. Politische Enthaltsamkeit im weiten Sinn des Wortes politisch“ kann und darf es für den SVangelischen Christen nicht geben, denn er hat der Stadt Bestes zu suchen, in der er wohnt. Ein Vorschlag zum Lastenausgleich Auf der Flüchtlingstagung 1 Akademie Hermannsburg desminister Dr. Bukaschek Einzel- neiten des Lastenausgleichs. Besonders dring- lich erscheine, daß die Mittel des Lastenaus- über Zleichs nicht Konsumtiv, d. h. zum Verzehr, sondern produktiv, d. h. im Sinne des Wirt- chaktsaufbaus, eingesetzt würden. Was die Frage betreffe, woher die Mittel zum Lasten Ausgleſch genommen werden Sollten, so müsse bel emer Vermögensabgabe bedacht werden, dieselbe S0 zu gestalten, dag hierdurch zu- gleich eine produktive Grundlage für den Eüchtling geschaffen werde, Das bedeute, Ver- mogensabgabe und Arbeitskraft des Flücht- lings zu kompinieren. Soweit die Mittel aus den Erträgen entnommen Würden, müsse man eine Grenze von 22,5 Milliarden jährlich an- nehmen, bei der die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft erschöpft und ihre Liquidität be- droht sei. Als bester Weg, so sagte der Minister wei⸗ ter, erscheine ihm die Ausgabe differenzierter Antejlberechtigungsscheine an die spruchsberechtigten Flüchtlinge, die ohne manspruchnahme der staatlichen Bürokratie im Austausch gegen Sach- und Geldwerte un- mittelbar in die Hand der Abgabepflichtigen gelangen müßten. Zur Vermeidung von Spe- kulationen müßten diese mit einem Stop ver- sehen und beschränkt übertragbar sein. Luka- schek schloß mit einem Appell an das ethi- sche Verantwortungsbewuüßtsein aller Betei- ligten und hob die Sroße Bedeutung auch der Kirchen auf diesem Gebiet hervor. Bei Apfelernte das Genick gebrochen Mannheim(SWB). Ein 73jähriger Bauer Aus Oberflockenbach stürzte bei der Apfel- ernte so unglücklich von der Leiter, daß er mit gebrochenem Genick unter dem Baume liegen blieb. Schädlingsbekämpfung im Obstbau auf einer Tagung in Heidelberg besprochen. In einer Besprechung der Leiter der würt⸗ tembergisch-badischen Pflanzenschutzämter mit den Obstbauinspektoren der Landkreise, den Bezirksvorständen der Obstbauvereine und des Kleingärtner- und Siedlerverbandes Nord- baden wurde die neue Großaktion gegen die San-José-Schildlaus behandelt. Spritzmittel und Geräte werden in Nordbaden vom Staat ge- Stellt, nur die Arbeitskosten sind von den Ge- meinden zu tragen. Jagd wieder in deutschen Händen Neustadt a, d. Haardt(TP). Mit dem Inkrafttreten des Landesjagdgesetzes für Rhein- and-Pfalz vom 6. August wird es deutschen Jägern, die nach dem Gesetz jagdausübungs- derechtigt sind, wieder ermöglicht, dem edlen Waidwerk nachzugehen. Einzelne Jagdbezirke, die in Kürze namhaft gemacht werden sollen, nat sich die Besatzungsmacht vorbehalten. Die aicht beanspruchten Jagdbezirke werden frei- Jsgeben. Beschränkungen bestehen lediglich ooch hinsichtlich der Beschaffung und des Be- sitzes von Jagdwaffen und Munition. Landwirtschaftsministerium baut Kontroll- apparat ab Freiburg(TP) Das badische Landwirt- schaftsministerium hat seine Abteilung„Ernäh- cungserfassung und Kontrolle“ aufgelöst, da sich ihre Aufgaben erübrigen. Gegen die von den Demokraten im Landtag beantragte völlige Aufteilung des Landwirtschaftsministeriums auf andere Ministerien wendet sich der Land- Wirtschaftliche Hauptverband als Vertretung der badischen Landwirtschaft, indem er darauf hinweist, daß dieses Ministerium große Sonder- aufgaben hat, deren Bedeutung sich vergrößern je näher der Ablauf des Marshallplans rückt. Für die deutsch-englische Annäherung Freiburg(TP). Als erstes„British Infor- mation Center“ der französischen Zone wurde unter dem Namen„Die Brücke“ ein Klubhaus eröffnet, das ähnlich wie das„Institut Frangais““, ein Mittelpunkt der Annäherung sein soll, in- dem es der Bevölkerung die Möglichkeit gibt, das englische Geistesleben kennen zu lernen. Von einem Langholzstamm erschlagen Stockach(SWE). Beim Abladen von Langholz vor einem Sägewerk wurde der 18 jährige Sohn eines Landwirts von einem herabfallenden Stamm 80 unglücklich am Kopf getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Banditen im Kassenraum Münch en(SWE). Auf die Zweigstelle der Kreis- und Stadtsparkasse in Unterpfaffen- hofen wurde ein dreister Raubüberfall verübt. Am hellen Vormittag drangen drei maskierte Personen mit vorgehaltenen Pistolen in den Kassenraum, überwältigten die Schalterbeam- ten und raubten aus dem Geldschrank eine Summe von rund go DM. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Aus Rußland heimgekehrt 5 Ulm(Tp). In der Nacht zum Donnerstag trafen im Lager Ulm-Kienlesberg 208 Ruß- landheimkehrer ein. Die entlassenen ehema- ligen deutschen Soldaten sind alle in der amerikanischen Zone beheimatet. Sie kom- men aus den Lagern Kutais, Donbas, Kau- Kkasus. Karbinsk, Schidlowska. Der Heimkehrerstrom insbesondere aus Rußland hat im Oktober nicht ganz in derselben Stärke angehalten wie im Septem- ber, in dessen Verlauf in Ulm beinahe 8000 Heimkehrer eintrafen, Immerhin verzeichnet das Durchgangslager Kienlesberg im Oktober rund 4500 Heimkehrer, von denen die meisten aus Verschiedenen Lagern der Sowjetunion, der Rest aus Polen kam. Besonders in den letzten Oktobertagen trafen ziemlich starke Heimkehrertransporte aus dem Osten ein und man nimmt an, daß auch im November tau- Sende ehemalige deutsche Kriegsgefangene im Heimkehrerlager begrüßt werden können. 6000 DM unterschlagen und verwettet Villingen(SWK). Weil er 6000 DM ein- kassierte Gelder unterschlagen und im Toto leichtsinnigerweise verwettet hatte, wurde hier ein Versicherungsvertreter festgenom- men., Einem Einzahlungsabschnitt an der Post hängte er selbst eine Null an und glaubte, sich auf diese etwas kindliche Art eine Dek- Kung verschafft zu haben. Wirtschaft Um eine regionale Wirtschaftszone Paris verhandelt mit Italien und Benelux Frankreich wird mit Italien, Holland, Bel- Slen und Luxemburg über die Schaffung einer regionalen Wirtschaftszone verhandeln. Ein Sprecher des französischen Außenministeriums erklärte dazu, die Deutsche Bundesrepublik Werde wahrscheinlich später zur Teilnahme aufgefordert werden. Norwegen, Schweden und Dänemark haben bekanntgegeben, daß sie so schnell wie mög- lich eine Zollunion bilden Wollen. Damit fol- gen die skandinavischen Länder den Vor- schlägen von Paul Hoffman, dem amerika- nischen Verwalter des europäischen Hilfs- Programms.(TP) Uhrenabkommen mit Frankreich Zwischen deutschen und französischen Uhr- Machern wurde ein„privates Handelsabkom- men“ entworfen. Danach will Frankreich im Wert von 1 Mill. Dollar fertige Taschen- und sonstige Uhren nach Westdeutschland liefern im Austausch gegen Uhrengehäuse, hauptsäch- lich mit Goldauflage, Kuckucksuhren, sowie elektrische Uhrenanlagen für die Industrie im Wert von 0,5 Mill. Dollar. Das Handelsabkom- men muß noch den Regierungen der beiden Länder vorgelegt werden und soll als Zusatz zu dem bestehenden Handelsabkommen 2 Wi- schen Westdeutschland und Frankreich gelten. (VWD) * Deutsch- italienische Handelskammer in Sicht Nachdem im vergangenen Jahre die deutsch- belgisch- luxemburgische Handelskammer ge- Sründet worden ist, sind jetzt Bestrebungen im Gange, in Köln eine deutsch- italienische Handelskammer ins Leben zu rufen. Sowohl auf deutscher wie auf italienischer Seite be- steht ein Interesse an der Gründung dieser Kammer.(VWD) Deutsche Beteiligung an der Messe in Toronto Deutsche Firmen werden die Möglichkeit haben, sich an der in der Zeit vom 29. 5. bis 9. 6. 1950 stattfindenden internationalen Kkana- dischen Messe in Toronto zu beteiligen. Es soll Versucht werden, die deutsche Teilnahme durch gemeinsame Maßnahmen hinsichtlich des Transportes der Meßggüter, der Devisen- beschaffung und der Beförderung der Teilneh- mer zu erleichtern. Ostzonale Handelsdelegation für China Wir sind dabei, eine Handelsdelegation für Peking zusammenzustellen, während die west- deutschen Politiker sich noch den Kopf über die Handelspolitik zerbrechen.“ Dies erklärte der stellvertretende Ministerpräsident des Ost- Zonen- Staates, Walter Ulbricht, in Kottbus Der deutsche Weg zum Handel mit Chins Sehe über Berlin. Abwertung des österreichischen Schillings? Auf dem Kongreß der österreichischen So- zialistischen Partei erklärte der österreichische Vizekanzler Dr. Leopold Schärf, daß die öster- Teichische Währung wahrscheinlich aAbgewer⸗ tet werden müsse. Er sagte: wenn es einem Lande von der Bedeutung Großbritanniens nicht gelungen sei, den Folgen der Wirt- schaftsentwicklung zu entgehen, könne man es leicht verstehen, wenn auch Osterreich seine Währung abwerten müsse.(VWD) Neun Pfund Sterling pro Kopf Wie der britsche Ernährungsminister er- klärte, wird Großbritannien in diesem Jahr für die Niedrighaltung der Preise fül Lebensmittel mehr als 462 Millionen Pfund oder rund 9 Pfund Sterling(das sind rund 110. DꝗNY) pro Kopf der Bevölkerung auf- Wenden.(IP) Japan beginnt mit dem Walfang Eine japanische Walfangflotte mit elf Schif. fen, die noch durch weitere sieben Schiffe Verstärkt werden soll, ist am 1. November von Tokio ausgelaufen. Die Ausfahrt einer zweiten Flotte mit 14 Schiffen ist auf der 19. November festgesetzt. Das Fangsoll beidei Flotten wurde auf 1700 Wale Veranschlagt aus denen einschließlich 22 000 Tonnen 0 rund 60 000 Tonnen Walprodukte gewonner Werden sollen. In der vergangenen Saisor hatten die Japaner 1645 Wale gefangen. Lolcale Nundocliau Ein Schülertreffen. Am Samstag, den 3. Dezember, abends 7 Uhr findet in der Wirt⸗ ſchaft zum„Löwen“ die Wiederſehensfeier der Schulklaſſe ſtatt, die an Oſtern 1904 entlaſſen wurde. Es ſind dies die ſpäten 1889 er und die frühen 1890 er. Ein Teil iſt inzwiſchen 60 Jahre alt geworden, die übrigen werden dieſes Alter im Frühjahr erreichen. Eine große Anzahl hat die Teilnahme zugeſagt, darunter auch zwei Schulkameradinnen aus der Schweiz, Frieda Raufelder und Babette Berlinghof. Sie freuen ſich alle auf dieſes Treffen. Der vorbereitende Ausſchuß bittet diejenigen, die eine Meldung verſäumt ha⸗ ben, dies ſofort nachzuholen, da am 10. Nov, Schluß der Meldung iſt. Ihren 70. Geburtstag kann morgen Dienstag Frau Katharina Seitz, Kloppen⸗ heimerſtraße 117 feiern. Die beſten Wünſche. *. Jugend auf falschen Wegen Mannheim(Tp). Die sich in letzter Zeit laufenden Einbruchsdiebstähle in Verkaufs- näuschen zählen meist unter„unbekannte Tä- ler“. Nun stieß man auf eine Gruppe von vier Jungens im Alter von 8, 13, 14 und 16 Jahren, die eine Reihe der Verkaufshäuschen ausraub- en, Drei derartige Fälle konnten ihnen nach- gewiesen werden. Kaffee als Reisegepäck Mannheim(Tp). Gerade in dem Augen- blick, als eine jüngere Frau am hiesigen Haupt- bahnhof 3 Gepäckstücke mit 86 Kilo Rohkaffee einem ihrer Runden übergeben wollte, schal tete sich die Kripo ein. Kaffee und das im Besitz des Abnehmers befindliche Geld in Höhe von DM 1320.— wurden sichergestellt. Dei Handel mit Kaffee scheint immer noch zu flo- rieren, denn vor 8 Tagen hatte man erst in einem hiesigen Geschäft 90 Kilo abgesetzt, die aus München abgeholt wurden. * Einſt und jetzt Als die Kurfürſten von der Pfalz ihre Re⸗ ſidenz von Heidelberg nach Mannheim ver⸗ legten, da hielten ſie das Mannheimer Brun⸗ nonwaſſer für geſundheitsſchädlich und täg⸗ lich mußte darum das für den Hof nötige Kü⸗ chenwaſſer von einem beſtimmten Brunnen in Heidelberg geholt werden. Die„Unterta⸗ non“ hielten damals feſt zuſammen und ver⸗ rieten niemand, der die Vorſchriften des Hofes nicht einhielt. Tobias war der Waſſerführer. Zuerſt fuhr er auch— einem Mädchen zu⸗ lieb— bis nach Heidelberg. Es dauerte nicht lange, ſo führte ihn die Liebe nur noch bis Wieblingen. Als ihn aber eine Wittib in Sek⸗ kenheim anlockte, mußte auch das Seckenhei⸗ ner Brunnenwaſſer für die Hofküche genügen. Gleichwohl, das Waſſer wurde am Hof ſtets gerühmt. Alles lobte das köſtliche Aroma des Tees und die Vorzüge des Bergwaſſers. Und das alles— obwohl das Waſſer von der Ebe⸗ ne war und ſeit Wochen die Strümpfe eines Gerbers im Faſſe lagen. Heute nun bezieht Heidelberg ſein Waſſer von Mannheim, weil das Grundwaſſer der Ebene geſünder iſt, als das Quellwaſſer des Gebirges.— Einſt und jetzt. Wetterbericht. Wetterlage: Das kontinentale Hoch- druckgebiet ist ungewöhnlich rasch abgebaut worden. Damit greifen nunmehr die atlan- tischen Störungen auf unser Gebiet über, so daß mildere Witterung in Aussicht steht. Vorhersage für Württemberg und Baden: Am Montag und Dienstag Wechselnde, zeitweise starke Bewölkung, ein- zelne Regenfälle, mild, Tagestemperaturen um 4—7 Grad, auch nachts frostfrei Mäßige Winde aus Südwest bis West.: Die Muse vom Ahnelbof (Renate. Halden end! Urheberrechtſchuz Verlag Aug. Schwingenſtein. München. 29. Fortſetzung Nachdruck verboten „Das wollte ich Sie gerade bitten. ich bin nicht im⸗ ſtande dazu und dann möchte ich ſofort zu ihr fahren, mein Wagen ſteht unten, aber ich kann doch eigentlich gar nicht zu ihr.. möchten Sie mit mir fahren?“ Anton hielt bereits den Hörer in der Hand. das Ge⸗ ſpräch mit München anzumelden, und nickte nur. Während er auf die Verbindung wartete, ſchrieb er ihr auf einen Zettel, in ſein Haus zu gehen und ſich von Käthe Mantel und Fut geben zu laſſen, worauf Riſa ſofort ver⸗ schwand i Als ſich endlich die Direktion des Opernhauſes meldete, berichtete Anton, daß Profeſſor Burghard nach ſeiner An⸗ kunft zu melden ſei, daß ſeine Frau erkrankt wäre und im Spital liege, er am Morgen aus Wien über ihr Befin⸗ den angerufen würde. Er dachte ſich, daß Burghard in der Nacht doch nicht ſofort wieder wegfahren werde, außerdem konne. Schnell ſchrieb er ein paar Zeilen für Eliſabeth auf, un eilte er die Treppe hinab, dem Prokuriſten zu ſagen, a ſtände es ihm ja frei, daß er das Spital ſelbſt befragen meinte Riſa,„ich kann a ih der einma allein, nun fuhr ſie zu der Frau, deren Schick⸗ ſal ſie zerſtört hatte. Es war furchtbar. Riſa wünſchte ſich im Augenblick nichts ſehnlicher als einen Unfall, der beiden das Leben koſtete. Sie dachte nicht weiter, als daß ſie dieſe Situation nicht ertragen könnte. Als Anton ſie nach einer Weile wieder fragte, was ſie tun wolle, wußte ſie es nicht. Ja, ſie könnte nicht in das Spital mitgehen, man wußte gar nicht, in welchem Zuſtand die arme, ſchwergeprüfte Frau und ihr Kind waren. „Es wird das Beſte ſein“, ſagte Anton,„wenn ich viel⸗ leicht das Kind zu uns mitnehme. Eliſabeth wird gerne für dieſes arme Kind ſorgen, und es kommt dann in eine an⸗ dere Umgebung!“ 5 3 4 „Vielleicht kann 55 das Kind gleich übernehmen 5 och im Auto warten. Iſt das nicht beſſer?“ 5 „Ja“, ſagte Anton zögernd,„wir können das probieren. Wenn es nicht zu lange dauert, iſt es vielleicht das Beſte Sie warten, bis ich wiederkomme und wir können ſo bald als möglich heimfahren!“. f 5 Als er gerade ſcharf überlegte, wie das alles mit der 5 ausging, fuhr ein Auto knapp an ihnen vorbei. Anton eachtete es nicht, aber Riſa erkannte ſofort, daß es Eliſa⸗ beths Wagen gewesen war und hütete ſich wohl, ein Wort darüber zu ſagen, Eliſabeth hatte ihn neben ihr ſttzen ge⸗ ſehen! Was mußte ſie denken! Daß er die Gelegenheit ihrer Abweſenheit benützt hatte, mit ihr zu fahren. ſiedend heiß ſtieg es ihr zum Herzen. Nur jetzt ſich nicht verraten! Sie dachte, er müſſe ihr Herz ſchlagen hören, ſo fühlte ſie deſſen Schläge bis zum Hals hinauf. Anton hatte aber eder den Wagen erſpäht, noch ſonſt etwas an Niſa von eez namenlosen Erregung bemerkt Er war zu ehr in Gedanken mit der Löſung der kommenden Probleme de⸗ schäftigt geweſen e a Mit fähem Ruck bremſte Anton vor dem Krankenhaus d bat Riſa zu warten, 75 5 3 50 hilfloſen Angſt rührte ſie Anton und er ſtri ra ſch 5 e 1 Fangen, und Riſa erſchauerte 8 5 erührung. Sehnſuchtsvoll blickte ſie öhm nach, wie er die Scuſen emporſprang. Warum, grübelte ſie, chreit meine Seele nach ihm? Warum klopft mein Herz 5 unbändig, wenn er nur meine Hand berührt! 5 Indeſſen war Anton über Portter, Direktion und Pri⸗ marius zu Frau Burghard vorgedrungen. Sie lag blaß im Bette, während ihr Kind nebenan ſchlief. Als Anton leiſe mit der Schweſter eintrat, hob ſie den Kopf und blickte ihn fragend an. Ihr Blick hatte etwas Ueberirdiſches an ich, etwas ganz Losgelöſtes von der Welt, er ſchien zu 1 1 5 Warum habt ihr mich zurückgerufen, es war drü⸗ ben, in jener anderen Welt, ſo ſchän! a Anton ſtellte ſich als Freund Arthurs vor und fragte nach ihrem Befinden. N Ste bot ihm mit einer müden Handbewegung Platz an und ſagte sanft:„So viel Mühe gibt man ſich nicht nur mit Liesl, auch mit mir. Sogar eine Bluttransfuſion hat man für mich gemacht! Nun muß es wohl wieder weiter⸗ gehen! Ich war ſo müde! So unendlich müde! Liesl fragte immer wieder nach dem Vater! Sie weinte ſo bitterlich, weil der Vati nicht zurückkam, und das konnte ich nicht mehr anſehen! Immer wieder fragte das Kind:„Mutti, warum hat uns der Vati nicht mehr lieb? Mutti, warum kommt der Vati nicht zurück? Ich werde ſehr brav ſein! Mutti, wird der Vati nie mehr zurückkommen?“ So ging es wieder und wieder. Da fand ich die Kraft nicht mehr, und gab meinem Kind Veronal und nahm es ſelbſt. Ich bin ja ſo unglücklich als Mörderin! Ich hatte doch kein Recht. mein Kind in den Tod mitzunehmen.“ 85 „Sie werden beide wieder geſund werden, und wer weiß, ob Ihr Mann nicht wieder zurückkehrt. Man darf nie den Mut verlieren Ihr Mann iſt Künſtler. Ihr Mann iſt Komponiſt, ſolche Menſchen ſind doch irgendwie anders als wir. Ich werde Sie recht bald beſuchen Haben Sie noch einen beſonderen Wunſch, den ich Ihnen erfüllen kann?“ d 5 „Ja“, ſagte die Kranke lebhaft.„bitte ſagen Sie nichts ſie völlig erſchöpft in die Kiſſen. meinem Mann ich hann ihn noch nicht ſehen!“ Damit ſank Fortſetzung folgt Handball. TSG. Weinheim— Tv. 98 Seckenheim 12:6 Die 98er, die Punkte so bitter notwendig hätten, konnten auch in Weinheim nicht be⸗ stehen. Wenn es auch hart ist, wenn Wein- heim 9 Tore durch Strafwürfe erzielte, so täuscht dies doch nicht darüber hinweg, daß die 98er eine Krise durchmachen. Dem Gegner gelang es die Seckenheimer 6:0 zu überrum- peln, bevor Biegel einen Gegentreffer anbringen konnte, was besonders durch einige Schwächen des Torhüters möglich war. Eine Hereinnahme von Treiber in die Mitte brachte zwar eine Besserung, aber an dem sicheren Sieg der Weinheimer war nicht mehr zu rütteln. Dies ist um so bedauerlicher, da die Seckenheimer in der letzten Viertelstunde ein Spiel zeigten Wie in alten Tagen, kombinierten, liefen und schossen. Wann begreift man endlich einmal, daß dieser Einsatz an den Anfang und nicht in die Schlußminuten gehört? JSG. Weinheim— 2. Mannschaft 9.5 1846 Mannheim— Tv. 98 Bug. 6.8 IV. 98, Schüler— Tv. Edingen 4.2 Tb.„Jahn“ Seckenheim— Tv. Altlusheim 4:6 2. Mannschaft 3:9 Jugendmannschaft 12.1 Die Mannen um Riesenacker sind immer noch vom Pech verfolgt, denn sonst müßte das Ergebnis ganz anders lauten. Das mit großem Einsatz von Seiten der Seckenheimer be- gonnene Spiel entpuppte sich zu einem harten aber fairen Punktekampf. Gleich zu Beginn hieß es durch Riesenacker 1:0. Die einheimische Hintermannschaft lieg den gegnerischen Sturm nicht zur Entfaltung kommen. Angriff auf Angriff wurde im Keime erstickt und die eigene Stürmerreihe immer wieder mit Prä- zisem Vorlagen gefüttert. Es sah aus, als ob der Turnerbund das gute Ende für sich behielt. Aber man wurde enttäuscht. Geschossen Wurde viel, aber nichts wollte den Secken- heimern gelingen. Aus dieser Drangperiode heraus gelang es den Gästen gleichzuziehen, ja sogar auf 1:2 erhöhen. Auf beiden Seiten Wurde bis zur Pause noch je ein Tor geschossen. Nach dem Wechsel war der Gast der Glück lichere. Bis zum Stande von 34 war das filr das Auge sehr schöne Spiel Völlig offen. Doch Altlußheim verstand es besser einen Sieg zu, erspielen und konnte 2 Tore vorlegen, denen der Turnerbund nur noch ein Tor entgegen- setzen konnte. Bei diesem Stande wurde das von den Seckenbheimern so gut begonnene Spiel durch den Pfiff des sehr gut leitenden Schiedsrichters beendet. * Fußball. Fort. Heddesheim I. FSG. Seckenheim I. 3.1 5 5 1 5 II. 9:4 FSG., Jungliga— Ketsch, Jungliga 2.1 FSG., Jugend Rohrhof, Jugend 2:3 Auf dem fast unbespielbaren Sportplatz in Heddesheim ist es sehr schwer Punkte zu holen. So erging es wiederum der FSG. Sie hat auf diesem Kiesgelände mit voller Aufopferung gespielt, aber zählbare Nenner wurden nicht erzielt. Dagegen verstand es Heddesheim den Erfolgfußball zu spielen, gab weite Vorlagen und nach 20 Minufen war das 1:0 fertig. Aber Wenige Minuten später konnte Erny mif einem schönen Treffer ausgleichen. Mit 1:1 wechselte man die Seiten. Die zweite Halbzeit stand im zeichen von Heddesheim. So konnten die Platzbesitzer auf eine Verunglückte Abwehr von Benz(was bei diesem Plaß nicht verwunder— lich ist) einen 2. Treffer erzielen. Ein Weit⸗ schuß brachte das 3. Tor. Die Mannschafts- leistung war, von kleinen Ausnahmen abge- sehen, gut. Der Torwart der FSG. läßt in den letzten Spielen zu wünschen übrig, ebenso der rechte Verteidiger,. Im übrigen War das Spiel sehr anständig. Auch konnte die Schiedsrichter- leistung gefallen. 5 Tischtennis. VfR. Mannheim— Tv. 98 Seckenbheim 8.1 Dieser Sieg des VIR. ist vollauf verdient, Wenn auch 6.3 eher den gezeigten Leistungen der 98er entsprochen hätte. Damit zeigt die Spitze am Schluß der Vorrunde folgendes Bild: 1. VfR. 6:1; 2. MSG. 6:1; 3. TV. 98 5.2. Schweizer Extraturnklasse begeistert Mannheim. Freundschaftskampf Bürgerturnverein Luzern— 1846 Mannheim 263,55— 246,65 Pkt. Eine hervorragende Demonstration hoher Turnkunst boten am Samstag Abend die Turner des Bürgerturnvereins Luzern in Mannheim. Als erster ausländischer Verein waren die Schweizer nach Nordbaden gekommen und erfüllten neben ihrer sportlichen Aufgabe eine große Mission der Völkerverständigung. Diese Tatsache kam in den Begrüßungsworten des Vorstandes der Gastgeber besonders zum Aus- druck, während sich die Gäste stark beein- druckt von dem besonders freundlichen Empfang in Mannheim zeigten. Das Turnen selbst War, was insbesondere die Leistungen des Olympiasiegers Stalder anbelangt, eine Offenbarung für unseren turnerischen Nachwuchs. Zweimal erreichte Stalder die volle Punktzahl, während ihm bei den anderen Uebungen nur ½ Punkt von dieser Zähl fehlte. Fast in allen Uebungen zeigten sich die Schweizer erfahrener und sicherer und zeigten Leistungen schwierigster Art. Bereits am Barren turnten sich die Gäste einen Vor- sprung heraus, während Anna mit 9,6 Punkten bester Mannheimer war. Am Langpferd war es Wieder Stalder, der mit seinen Uebungen 9,9 Punkte herausholte, während Anna mit 9,8 dicht hinter ihm blieb. An den Ringen zeigte Engster, der ebenfalls hervorstechende Leistungen aufweisen konnte, eine Uebung, die an Schwierigkeit und Schönheit nicht zu überbieten war. Beim Bodenturnen führte Stalder Wiederum das Feld an, während dieses- mal der Nachwuchsturner Achatz für seine kraftvolle Uebung besonderen Beifall erhielt. Das abschließende Reckturnen zeigte von Seiten der Schweizer Uebungen in seltener Vollendung. Stalder bewältigte seine überaus schwierige Kür mit einer Formschönheit und Beherrschung, daß der Beifall minutenlang anhielt. Lange anhaltenden Beifall gab es auch bei der Siegerehrung für die beéstechenden Leistungen der Schweizer Turnerphalanx, aber auch für die tapfere Mannschaft des Ty. 1846. In der Einzelwertung war Stalder mit 39,8 bei den Gästen, und Emil Anna mit 38,4 bei den Mannheimern bester Turner. Programm des Süddeutschen Rundfunks Montag, 7. November 6.00 Choral, Nachricht., Früh- Dienstag, 8. November 6.00 Choral, Nachricht., Früh- 6.00 Choral, Nachricht., Früh- Mittwoch, 9. November musik musik musik 6.45 Morgengymnastik 6.45 Morgengymnastik 6.45 Morgengymnastik 6.55 Nachrichten, Wetter 7.00 Kathol. Morgenandacht 7.00 Kathol. Morgenandacht 7.00 Kathol. Morgenandacht 8.00 Wir Wollen helfen 8.15 Morgenmusik. 7.10 Morgenstund hat Gold im 8.15 Morgenmusik 90 Nochrichf., anschl. Musik Mund 8.00 Aus dem Reich der Frau: Für die Mutter 8.15 Morgenmusik 9.00 Nachricht., anschl. Musik 10.00 Suchdienst f. Heimkehrer und Kriegsgefangene 11.45 Für unsere Heimkehrer 12.00 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 13.10 Musik nach Tisch. 14.00 Schulfunk, Deutsche Landschaften: Im Koh- lenpott 14.30 IRO- Suchdienst 15.30 Börsenkurse 15.45 Kinderfunk, Kindertur- Storm“ men:„Was die Kinder in 14.30 Aus der Wirtschaft 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Christentum und Gegen- Wart: Dr. Boved:„Krise und Heilung der Ehe“ 17.15 Kleines Konzert, Werke von Camille Saint-Saens, 19.00 Die Stimme Amerikas César Franck, Gabriel Fauré u. Maurice Ravel 19.45 Nachrichten, Wetter 17.40 Südwestdeut. Heimatpost 18.00 Mensch und Arbeit 18.15 Natur und Leben„Neues aus der Chemie“ 18.30 Klänge der Heimat NV England spielen“ 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Wir sprechen über neue Bücher 17.00 Konzertstunde, Phil. E. Bach, L. Boccherini und W. A. Mozart 17.40 Südwestdeut. Heimatpost 17.55 Nachrichten, Vorschau 18.00 Für die Frau 18.15 Aus französischen Opern, Melodien von Auber, 9.00 Nachricht., anschl. Musik 10.15 Schulfunk, Deutsche Landschaften: lenpott(Wiederholung) 10.45 Johann Ernst Galliard: Sonate e-moll für Vio- line, Cello und Klavier 11.00 Konzertstunde, G. v. Al- brecht: 5 Hymnen f. Kla- Vier(Uraufführung), Theo Schäuble: Lieder f. Bariton, Jul. Weismann: 8 Inventionen für Violine und Klavier, op. 148 12.00 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 14.00 Schulfunk:„Theodor 10.15 Schulfunk:„Theodor Storm“(Wiederholung) 12.05 Musk am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Musik nach Tisch 14.00 Schulfunk:„Wolfgang Amadeus Mozart“ 14.50 Neue unterhaltsame Or- chestermusik 15.45 Kinderfunk: Die Heidel“ berger und die Stuttgar- ter Radiokinder raten um die Wette 16.00 Von Dichtern und Dich- tung:„Percy B. Shelley“ 16.15 Konzertstunde mit Wer- ken von Busoni u. Willy Burkhard 17.00 Das Forum 17.15 Die Stuttgarter Volks- musik, Leitung: Arthur Faiss 18.00 Jugendfunk, Jugend in unserer Zeit: 60 Prozent im eigenen Bett Im Koh- 19.30 Innenpolitische Umschau 20.00„Die Ballade vom Eu- lenspiegel, vom Federle und der dicken Pompan- nel, von Günther Wei- senborn libes 19.00 Die Stimme Amerikas 19.30 Quer durch den Sport 19.45 Nachr., Wetter, Komment. 20.00 Schweizer Reisebilder 1949, von der ersten Aus- landsfahrt des Süddeut- schen Rundfunks 21.00 Amerikanische Sendung für Württ.-Baden 21.15 Das Kammertanzorchest. 21.45 Nachrichten, Wetter 22.00 Von Tag zu Tag(aus d. Zeitgeschehen), anschlie- Bend das RBT- Orchester 28.00 Die junge französische Musik, eine Einführung 19.30 Von Tag zu Tag, aus dem Zeitgeschehen 19.45 Nachr., Wetter, Komment. 20.00„Turandot“, eine chinesi- sche Fabel in 2 Akten v. Busoni 21.55 Nachricht., Wetter, Kom- mentar v. Alfred Boerner 22.00„Wir denken an“ 22.10 Tanzmusik 22.50 Aus Theater und Kon- zertsaal 8 23.00 Heimlich, still und leise, zu Melodien von gestern und vorgestern plaudert Hermann Haarmann 23.50 Zum Tagesausklang 21.15 Musikalische Abend- Un- 21.45 21.50 22.00 22.30 22.45 23.15 terhaltung Nachrichten, Wetter Wir denken an Mittel- und Ostdeutschland Moritaten und Bänkel- lieder Im Scheinwerfer, Ten- denz im Film Amerikanische Musik, e spielt das Orchester de Mann heim. Aaron Copland: E Salon Mexico, Roy Har Nationaltheaters ris: III. Symphonie Bemerkungen zu Goethet Menschenbild von Dr. A v. Schenk Schwedische Studenten in Mannheim Wirtschaftshochschule Mannheim— Handels- hochschule Göteborg 1:2 Ein schönes Spiel, trotz des schweren Bodens, zeigten am Sonntag vormittag die heiden Stu- dentenmannschaften von Mannheim und Göte- borg, das nach einer kampfbetonten Begeg- nung von den Schweden verdient gewonnen Wurde. Auch hier stand, wie am Vorabend bei dem Schweizer Turnerbesuch, die völkerver- bindende Geste im Vordergrund des sport- lichen Geschehens. Die Schweden haben be- kanntlich die Patenschaft für die Mannheimer Hochschule übernommen und bewiesen durch ihre Stippvisite ihre Verbundenheit mit ihren deutschen Studienkameraden. Das Spiel zeigte keine besonderen Höhepunkte, wurde aber in seinem Ablauf durch die schnellen und zügigen Kombinationen oft stark belebt. Einzelne Jung- talente hoben sich in ihrer Spielanlage und Kultur deutlich ab. Kurz vor dem Seitenwech- sel erzielten die Mannheimer nach einer schö- nen Kombination aus der Tiefe den Führungs- treffer, den die Schweden in der 2. Halbzeit nicht nur egalisieren konnten, sondern noch den vielbejubelten Führungstreffer entgegen- setzten. Das Spiel war von einem fairen, freundschaftlichen Geist getragen und wird hoffentlich noch Fortsetzungen erfahren, daß die geknüpften Bande nichf wieder abreißen. * Die Spiele der süddeutschen Oberliga VfR Mannheim— SV Waldhof 2:3(2:2) Der deutsche Meister VfR Mannheim kam Segen seinen Lokalrivalen Waldhof nicht zum Zug und mußte sich mit 2:3 Toren geschlagen geben. Die Waldhöfer waren technisch besser und hatten jederzeit das Heft in der Hand. Innerhalb von drei Minuten fielen drei Tore. In der 10. Minute fing es Mit einem Tor von Lipponer an, dem eine Minute Später Islaker den Ausgleichstreffer folgen lieg. Im Gegen- zug brachte aber Hölzer den SV Waldhof Wieder in Führung. De la Vigne, der nach seinem Gastspiel bei Racing Straßburg, am Sonntag wieder beim VfR spielte, erzielte in der 19. Minute den Ausgleich. Den Sieges- treffer schoß der blitzschnelle Linksaußen Hölzer in der 56. Minute. Spvgg. Fürth— 1. FC Nürnberg 2:1(2:1) Das Spiel stand kämpferisch und technisch auf hoher Stufe. Der Nürnberger Sturm flel gegen die hervorragende Leistung der Hinter- mannschaft ab. Bester Mann war hier der als rechter Verteidiger spielende Baumann. Ken- nemann war diesmal der Unglücksrabe, der in der 10. Minute einen Flankenball mit dem Kopf ins eigene Tor lenkte. Sechs Minuten später gelang dem„Windhund“ Pöschl der Ausgleichstreffer. In der 20. Minute war es Helbig, der den Führungs- und zugleich Sie- gestreffer erzielte. VfB Stuttgart— Stuttgarter Kickers 1:1(0:1) Die 25 000 Zuschauer bekamen im Stutt- Sarter Neckarstadion einen interessanten Kampf zu sehen, in dem Kickers von der 19. Minute durch S. Kronenbitter eine Stunde lang 1:0 führte. Dann gelang einem Kopfball von Schlienz in der 78. Minute der Ausgleich. Waghalsige Paraden beider Torhüter, Schmid vom VfB und Jirasek von den Kickers, hiel- ten das Unentschieden. Bayern München— 1860 München 1:0(1:0) Beide Mannschaften zeigten ein recht schwa ches Spiel und mußten von den 20 000 Zu- Schauern ein heftiges Pfeifkonzert und Ge- jächter über sich ergehen lassen. Schiedsrich- ter Schmetzer-Mannbheim und Verteidiger Müller von 1860 waren die besten Leute auf dem Platz. Die Bayern waren auch diesmal Wieder die Glücklicheren und der 1:0-Erfolg (Metz war in der 18. Minute der Torschütze) geht vollkommen in Ordnung. BC Augsburg— Schwaben Augsburg 3:0(0:0) Zwei Eigentore(57. Minute Schuler und 75. Minute Meßmer) besiegelten die unerwartete Niederlage der Augsburger Schwaben. Den einzigen regulären Treffer— der das 3:0 be- deutete— erzielte zwei Minuten vor Schluß Hagen. Die BCA'ler erfochten einen wirklich glücklichen Sieg. Die Schwaben waren Zwar eine Klasse besser, verstanden es aber nicht, ihre Uberlegenheit in Toren auszudrücken. VfB Mühlburg— Kickers Offenbach 3:1(2: Mühlburgs Blitzstart brachte die Kickers durcheinander, hauptsächlich nachdem Bechtel gleich in der 1. Minute den Führungstreffer unterbringen konnte. Lehmann erhöhte zehn Minuten später auf 2:0. Erst eine Minute vor Halbzeit konnten die Offenbacher durch einen Handelfmeter auf 2:1 verkürzen. Dem Schieds- richter Karger- Wasserburg unterlief das Miß- geschick, bereits eine Viertelstunde vor der regulären Halbzeit abzupfeifen. Nowotny wurde fünf Minuten nach Halbzeit von Kun- kel einfach stehen gelassen, der dann mit einem Placierten Schuß das 3:1 sicherstellte. folgreichster Torwerfer des Tages(vor Bern- MWürtt.-Bad. Sport-Toto VfR Mannheim— Waldhof Mannheim VfB Stuttgart— Stuttgarter Kickers VIB Mühlburg— Kickers Offenbach Bayern München— 1860 München FSV Frankfurt— Eintracht Frankfurt SpVgg Fürth— 1. FC Nürnberg BC Augsburg— Schwaben Augsburg 05 Schweinfurt— Jahn Regensburg TB Eimsbüttel— Fc Sankt Pauli 10. Schalke 04— SpVgg Erkenschwick 11. SSV Reutlingen— SV Rastatt 12. Union Böckingen— VfR Aalen O o n g N ö Nee 22 Die Spiele in West und Nord n Bor. Dortmund — Alemannia Aachen RW Oberhausen— Preußen Münster 821 U Preußen Dellbrüce Hamborn 07— 1. Horst Emscher— Dou b Duisburger SV- Arminia Bielefeld Oberliga Nord: Hamburger SV- VfB Lübeck Eimsbüttel— St. Pauli Hannover 96— Göttin Holstein Kiel— Ar à Hannover VIL Osnabrück— Werder Bremen Bremer SV- Concordia Hamburg VIB Oldenburg- Harburger TB Eintr. Braunschweig— Bremerhaven Zonenliga Südwest: Gruppe Nord: Andernach— Tus Neuendorf Trier Kürenz— Eintracht Trier FV Engers— VfR Kaiserslautern VIL Neustadt- VfR Kirn Weisenau— Phönix Ludwigshafen Wormatia Worms— FK Pirmasens ASV Oppau— Mainz 05 1. FC Kaiserslautern— ASV Landau 1 Gruppe Süd: Fortuna Freiburg- SV Hechingen. SSV Reutlingen— SV Rastatt Spvgg. Trossingen— Friedrichshafen Offenburger SV Sportfreunde Lahr Eintracht Singen— VfL Konstanz SV Tübingen— VfL Freiburg ASV Ebingen— VfL Schwenningen SSS SS SSS S g. 0 g do do e go n 05 1 1 Oy e Y D ebe end dee Sede Ergebnisse der Landesligen Bayern: Wacker München— FC Bamberg 3·1¹ FC Lichtenfels— Tuspo Straubing 122 Spygg. Weiden— Bayern Hof 133 FC Bayreuth— Spvgg. Landshut 00 VfL. Ingolstadt— ASV Cham 1.2 FC Haidhof— MTV Ingolstadt 59 Württemberg: Untertürkheim- FV Zuffenhausen 1.1 Se Stuttgart— Normannia Gmünd 3¹0 Sc Ulm— Spygg. Feuerbach 2˙⁰ VIL Kirchheim— Neckargartach 2.0 FC Eislingen- Sportfreunde Stuttgart 0:2? Union Böckingen— VfR Aalen 4:2 BA den: Phönix Karlsruhe—- TSG Rohrbach 2 Germania Brötzingen— VfL Neckarau 0.2 1. Fœ Pforzheim- FY Mesgaen Amic. Viernheim— VfR Pforzheim 32 FV Hockenheim— Friedrichsfeld 5 ASV Feudenheim— Fe Eutingen 3* 8:7 für den Süden Endspiel um den Handball-Pokal in Kiel Der abermalige Sieg des Verteidigers im diesjährigen Endspiel um den Handball-Po- kal hing nicht nur ergebnismäßig an dem be- riüihmten seidenen Faden. Die Situation war denkbar kritisch, als wenige Minuten vor Schluß beim 7:6-Stand für den Süden der nordische Halbrechte Rohwer im schnellen Durchbrechen der letzten gegnerischen„Zan- genbe wegung“ den ausgleichenden Treffer er- zielt hatte, Schiedsrichter Wagner(RSV Möül- heim) jedoch unter mühsam zurückgehaltenem Protest der 9000 natürlich für den Norden eingestellten Zuschauer auf Freiwurf wegen Behinderung erkannte. Die ausgleichende Ge- rechtigkeit aber wollte es, daß 60 Sekunden Später durch den gleichen Spieler doch die Partie auf 7:7 kam, aber der Darmstädter Linksaußen Dr. Barth machte drei Minuten vor dem letzten Pfiff mit einem großartig ge- zielten Freiwurf doch noch alle nordischen Hoffnungen zunichte. 5 „Atom- Otto“, der lange Hamburger Polizei- Mittelstürmer mit dem unaussprechlichen Na- men(Maychrzak), war mit vier Treffern er- hard Kempa mit 3), mußte sich aber mit sei- nen Männern doch knapp geschlagen beken- nen. Für den Süden erzielten die restlichen Treffer Winterlin und Dr. Barth(je zwei) und Sutter, für den Norden Rohwer(zwei) und Ochs. Unter Maychrzaks Toren befanden sich ein 13-Meter und zwei Freiwürfe.(ISR Neckar- Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbelm und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und N Buchdruckerei Georg Zimmérmann(Inhaber Georg H Mannbeim-Seckenheim. 0 Vereins-Kalender 1 Brennholz Verein Hundesport. Regelmäßige Uebungsstunde: Montag Dienstag, Donnerstag, Freitag von 1618 Uhr, Sonntags von 9-11 Uhr. Palast-Theater Mhm.-Seckenheim liefert frei Haus Wilhelm Rug I., Gammelsbach Bestellungen nimmt entgegen Brennholzsägerei Hch. Marzenell 3 Acker- grundstücke — deren Folgen sein eigener Tod steht. in den Abgrund! Dienstag und Mittwoch, je 20 Uhr Abgründe Der mysteriöse Tod der geliebten Frau führt einen bekannten Arzt auf die Bahn des Verbrechens, an Ein zwingendes Schicksal treibt drei Menschen in Ortsnähe zu verkaufen: 1 Acker beim Glockacker ak 1 Acker hinter den Dorfgä rte 8,55 ar 1 Acker auf den Heckweg 11,66 ar Gg. Röser, Immobili Seckenheim Meckarbote-Druckerel 214