8 N Nee SS SSS SSS S N 2 9—— 2— S K— 2— * Ogo e go Sd D= S ee — — d p D S=S 2 — — 2980 Erscheint: montags, mittwochs und samstags. Frei Haus 1.65, im Verlag abgeholt 1.45, durch die Post 1.45 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur den Monats Preisliste Nr. J) bis 25. angenommen wee auf sten rden Mittwoch, den 9. November 1949 ./ A9. Jahrgang Nr. 31 Es geht um 1,8 Milliarden DM US- Finanzexperten beim Finanzminister Von unserem TP- Korrespondenten V. W. Bonn. Amerikanische Finanzexper- ten hatten in den vergangenen Tagen beim Bundes-Finanz ministerium in Bonn Bespre- chungen üb die sachlichen und rechtlicher Probleme der alten deutschen Dollar-Anlei- hen ini den USA. Einer Pressenotiz zufolge, die vom Bundes- Finanzministerium herausgegeben wurde, ha- ben sich amerikanische Banken, die an der Erörterung dieser Probleme interessiert sind. zu einem Komitee zusammengeschlossen, das eine Delegation nach Westdeutschland ent- sandte. Wie verlautet, konferierten am Montag die amerikanischen Sachverständigen mi deutschen Industriefirmen in Düsseldorf, nachdem sie zuvor in Frankfurt beim ame- rikanischen Hochkommissariat Besuch gemacht hatten. Die amerikanischen Bankiers werden, Wie es heißt, nach ihren Düsseldorfer Be- sprechungen mit dem bayrischen Finanzmini- stexium in München Unterredungen haben. Die im Wertpapier-Bereinigungs-Gesetz vor- gesehenen ergänzenden gesetzlichen Maßnah- men zur Bereinigung von Schuldverschrei- bungen in ausländischer Währung, aber auch die Interessen der ausländischen Inhaber von Dollar- Obligationen deutscher Industrie- unternehmen sind Hauptgegenstand der Ver- handlungen. Dabei geht es insgesamt um ei- nen Betrag von 1,8 Milliarden D-Mark. Protestmarsch nach Bonn Illegale wollen Aufenthaltsrecht Ulzen(TP). 30 Flächtlinge aus der Ost- z0 ne, die illegal nach Westdeutschand kamen, traten von Ulzen aus einen Protestmarsch nach Bonn an. Sie wollen dort ihr Aufenthaltsrecht in der Bundesrepublik erwirken. Von der Län- derkommission des Flüchtlingslagers Ulzen- Bohldamm haben sie keine Aufenthaltsgeneh- migung für Westdeutschland erhalten. Jagdwaffen für deutsche Jäger Zwei Anträge der ODU Abgeordneten BOnn(TP). Die DU-Fraktion forderte in einem Antrag an den Bundestag, für die An- gehörigen der Besatzungsmächte bundeseigene Wohnbauten zu errichten. Diese Bauvorhaben sollten in das Wiederaufbauprogramm einbe- zogen werden. Ein weiterer Antrag verlangte, daß die deutsche Jagdhoheit wieder hergestellt und die deutschen Jäger mit Jagdwaffen aus- gerüstet werden. 5 Zum Leiter der Verbindungsstelle zwischen der Bundesregierung und der alliierten Hohen Kommission wurde der persönliche Referent des Bundeskanzlers, Herbert Blan ken- hO rn, ernannt. Blankenhorn ist gleichzeitig 8 ralsekretär der CDU in der britischen one. Russische Oberbefehlshaber auch für die andern Satelliten-Staaten? London(IP). Nach der Berufung Mar- schall Rokossowskys zum Befehlshaber der polnischen Wehrmacht rechnet man in politi- schen Kreisen Englands damit, daß aueh die anderen Satelliten- staaten SO Wjetiscehe Oberbefehlshaber er- halten. Schon jetzt seien viele sowietische Of- fiziere nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien kommandiert. Große Parade in Moskau Rußland feierte Revolutionszahrestag Moskau(p). Der Jahrestag der russi- schen Oktober- Revolution wurde hier am Montag mit der üblichen Truppenparade vor den Parteiführern und den hohen Militärs ge- feiert. Den Vorbeimarsch nahm Heeresmini- Ster Marschall Wassilewsky ab. In einer kurzen Ansprache bezeichnete er die Errich- tung des kommunistischen Ostzonenregimes in Deutschland als einen Wendepunkt in der Geschichte Europas, Er griff die— wie er sich ausdrückte imperialistischen Mächte an, die er beschuldigte, eine Politik der Aggression und der Entfesselung Wsiterer Kriege zu be- treiben. Auch in den Ostblockstaaten wurde der Jahrestag der Oktoberrevolution feierlich be- Sangen. in Jugoslawien erklärte ein Redner der kommunistischen Partei bei einer der gro- Ben Versammlungen in Belgrad, die sowie tische Politik, die kleineren Kommunistischen Staaten als untergeordnete Vasallen zu be- handeln, begegne jetzt Wachsendem Wider- stand in den Ländern des Kominferm. Figl bildete sein Kabinett 5 Sozialisten: Volkspartei 8:4 Wien() Der österreichische Bundes- Kanzler Figl schloß Montag nachmittag seine Verhandlungen mit den Sozialisten über die Bildung einer neuen Regierung ab. Er hat Seine Kabinettsliste fertiggestellt. 8 Minister- osten werden von den Sozialisten und 4 von der Partei des Bundeskanzlers, der Gsterrei- Güschen Volkspartei, besetzt werden Der So- Zalist Dr. Scherf wird stellvertretender aAngehörende Dr. Gruber wird weiter das erium für Koßeres 8 . mdeskanzler Pleiben und der der Volkspar- herne Verhandlungsvorschlag der Bundesregierung an die Hohen Kommissare Arbeitsgrund- lage für Pariser Außenministerkonferenz Von unserem TP-RKorr es pB⁵Ond enten V. W. Bonn. Von der Bundesregierung sind am Montag den Hohen Kommissaren Ver-! handlungen über ausreichende Sicherhe eits= Garantien vorgeschl zen werden, um eine Be- endigung der Demontagen in der Bundesr- Bu- blik zu ermöglichen. Die Bundesregierung Sei bereit, erklärte ein Sprecher der Regierung in Bonn, unverzüglich in derartige Verhandlun- gen einzutreten. Mit diesem Schritt will die Bundesregierung die Lösung der Pemontage- Fr Age da- durch ermöglichen, daß anstelle von Einzel- Vorschlägen in wirtschafts- und industrie-poli- tischer Hinsicht die Frage nach dem Sicher- heits- Standpunkt tritt. Die besondere Bedeutung einer deutsch- französischen Ver- ständigung steht nach Ansicht der Regierung dabei Vordergrund. Aus Kreisen der Bundeskanzlei in Bonn Atet ferner, daß die den Hohen Kommis- gegebene Anregung wahrscheinlich als grundlage für die Pariser Augen Minister- Konferenz dienen werde. Der Sprecher der Regierung betonte dabei die Bereitwilligkeit Bonns, mit den Alliierten über . Sicherheits-Garantien zu ver- andeln, um dadurch eine baldige Beendi-⸗ 125 der Demontagen in Westdeutschland zu ermöglichen. Man verweist hier ferner darauf, daß der amerikanische Hohe Rommissar noch am Nachmittag des Montag in Frankfurt vor einer Pressekonferenz erklärte, daß ihm noch kein deutscher Vorschlag für die Pariser Kon- ferenz zugegangen sei. Ein anderer Sprecher der Hohen Kommission hatte bereits am Mon- tag vormittag sein Bedauern darüber ausge- drückt, daß die Bundesregierung noch immer dem lierten Wunsch nicht nachgskommen Sei, einen deutschen Vorschlag zur Demontage- Frage zu übermitteln, Politische Kreise in Bonn glauben Grund zu der Annahme zu ha- Hen, daß die nun plötzlich erfolgte Ubergabe des Vorschlags der Bundesregierung in gewis- Sermn me auf einen— wenn auch noch 80 sanften— Druck der Amerikaner zurückzu- führen Von einem Sprecher der Bundesregierung War noch in der vergangenen Woche erklärt worden, dag keine deutschen Vorschläge in der Demontage-Frage überreicht würden, nachdem sich der britische Hohe Eommissar, Sir Brian Robertson, in Wahn bei Köln vor der Presse, unter der sich auch zahlreiche Bonner Korrespondenten befanden, gegen Reparationen aus der laufenden Produktion Ausgesprochen hatte. Wie man hört, sollen gerade diese Lieferungen den Hauptinhalt des ersten deutschen Demontage- Plans bedeutet haben, so daß die 5 eines Vorschlages auf Grund der Robertson-Exklärung zunächst unterblieb. * In Frankfurt wurde Montag abend von amerikanischer Seite erklärt, als Vorbedingung für die Einstellung der Demontage müsse die Bundesregierung freiwillige Verpflichtungen Übernehmen, die ebenso bindend sein sollten Wie die Bedingungen eines Friedens vertrages. Es wurde weiter gesagt, daß alle drei West- mächte bemüht seien, Gründe für berechtigte deutsche Beschwerden zu beseitigen. Dis paranden besser ads Demontagen Westmächte das Demontag zu behande seien jedoch nicht geneigt, Sie würden es vorziehen, ſbber diese Frage im Rahmen einer umfassenden Regelung zu beraten, die ausreichende deut- sche Garantien gegen eine Wieder- A Ufrüstung Deutschlands vorsieht. Paris 2 Erhards Fahrt nach Besprechungen auch n Von unserem TP- Korrespondenten V. W. Bonn. Noch im Laufe di Woche wird— wie bereits berichtet— Bundeswirt-⸗ schaftsminister Professor Ludwig Erhard nach Paris 0 um dort mit französischen Politikern und Wirtschaftlern sowie mit dem französischen Finanzminister über deutsch- französische Wirtschaftsprobleme Verhand- lungen zu führén. Gleichzeitig wird der Bun- deswirtschaftsminister auch Luxemburg be- sucher Das Programm der Erhard-Reise wird zur- zeit von der französischen Hohen Kommission zUsammengestellt. Mit dem Leiter der Außen- Handelsabteilung des Wirtschafts ministeriums, Freiherrn von Utzahn wird Professor Er- Hard vorher zusammentreffen, ten seiner Mit besonderer man in Bonner sache, dag sich Bundes zum gleic 5 halten wird, zu dem die drei Au 5 2 n minister der USA, N und Frankreichs zu einer neuen Deutschland-Ron- ferenz in Paris zusammentreffen. Das beson- dere Interesse, das man diesen Begegnungen entgegenbringt, wurde durch Berichte ver- Arkt, die hervorheben, daß Minister Frhard auch mit dem französischen Außenminister Sehuman Besprechungen führen wird., Da man es inn Benn als selbstverständlich an- nimmt, daß auch die drei Hohen Rommissare ri der Außenminister- Konferenz teilnehmen, Vermutet man hier, dag Erhard als Vertreter der Bundesregierung nicht rein zufällig zur gleichen Zeit in Paris sein wird, sondern viel- mehr bei strittigen wirtschaftspolitischen Fra- Man um Einzelhei- Besprechur Auf politisck der gen, z. E. denen der Demontage und der . u hr kontrolle als deutscher Sachver- ständiger gehört werden kann. Acheson auf dem Flug nach Paris Vor der Abreise Gespräch mit Wyschinski Washington(TP). Der amerikanische Außenminister Acheson flog am Montag Abend von Washington nach Paris, Wo er am Mittwoch an der Sitzung der Außenministei der drei Westmächte teilnehmen wird. Kurz vor seiner Abreise empfing Acheson den rus- sischen Außenminister Wyschinski. In Wa- shington werden überall Betrachtungen dar- über angestellt, ob Wyschinski mit Acheson die deutsche Frage erörtert habe. Achesor hatte ferner in Washington eine Unterredung mit den Botschaftern der drei Beneluxstaaten *. Der amerikanische Hohe Kommissar in Deutschland, John Melo y, sagte am Mon- tag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt. er habe Acheson gebeten, nach der Ronferen: der Außenminister in Paris noch in dieser Woche nach Deutschland zu kommen. Um Deutschlands Auinahme in Europarat Paris(IP). Der Ständige Ausschuß der Beratenden Europäischen Versammlung trat am Montag nachmittag in Paris zusammen. Wie man annimmt, stand zur Debatte, ob die deutsche Bundesrepublik und das Saargebiet Als beigeordnete Mitglieder in den Europa- Rat aufgenommen werden sollen. Der europäische Ministerrat, der aus den Außenministern der 12 Mitgliedsstaaten besteht, hat bekanntlich in beiden Fällen grundsätzlich die Aufnahme empfohlen. Der Ständige Ausschuß der Versammlung wird dlesen Empfehlungen wahrscheinlich zu- stimmen, aber eine endgültige Entscheidung wird est nach den Pariser-Drei-Mächte-Be- Srechungen getroffen werden, die in dieser Woche stattfinden. Die deutsche Frage stand auch auf der heu- tigen Sitzung der Außenminister der Westau ropäischen Union in Paris Zur Debatte. In einem Kommuniqué, das nach dier Sitzung ausgegeben wurde, heißt es:„Zwi- schen den Außenministern fand ein Meinungs- austausch über internationale Fragen Von ge- meinsamem Interesse, insbesondere über deutsche Probleme statt. Die Minister be- schäktigen Sich kerner mit Verteidigungsange- legenheiten unter Berücksichtigung des Nord- Atlantischen Vertrages, Da die Westeuropä⸗ ische Union dieselben Mächte umfaßt Wie die Westeuropäische Ferteidigungszone des Nord- rages, ist es notwendig, die helden Verteidigungssysteme zu koordinieren.“ Vormittags hatten di- Minister ein Abkom- Men„ El d sicherungen der 5 Staaten in ein gemeinsames System zusammengefaßt werden. Von jetzt ab Wird jeder Staatsangehörige eines der Mit- gliedsstaaten in allen anderen Staaten der Westeuropäischen Union die sozialen Dienste und die ärztliche Betreuung erhalten, die der betreffende Staat seinen eigenen Staatsange- Börigen gewährt. Die Verteidigungs minister Frank- reichs, Italiens und Großbritanniens traten am Montag ebenfalls in Paris zu einer Kon- ferenz zusammen. Den Vorsitz führte der Franz. Verteidigungsminister René Plevan. Einzelheiten über die erste Sitzung, bei der über die militärische Lage im westlichen Mit- telmserraum beraten wurde, sind noch nichit bekannt. Im Rahmen der Drei- Mächte-Besprechun⸗ gen in Paris dürfte auch die Lage im Fer- nen Osten geprüft werden. Hierzu wird erklärt, es stehe fest, daß dle Haltung der drei Westmächte gegenüber dem kommunisti- schen Regime in China überprüft werden wird. Nach den vorliegenden Anzeichen dürfte die formelle Anerkennung des kommunistischen Regimes nicht mehr lange aufgeschoben wer- den. Was Japan anbelangt, so scheinen die USA jetzt einen baldigen Friedensvertrag zu begünstigen, über den ohne Rußland verhan- delt werden soll. Die britische und die austra- Usche Regierung haben hierzu bereits ihr Hin- verständnis erklärt. Amerika scheint jetzt stärker als bisher sich der Schwierigkeiten be- Wut zu sein, mit Rußland zu einer Regelung über 1 2 enen der deutschen Frage amte englische Presse in ihren Montag- Ausgaben der bevorstehenden Pariser usterbesprechung über das deutsche zur Le Problem. In ihrem Fauptleitartikel schreiben die Londoner„Times“ u. a,:„Schutz vor einem Wiedererwachen des deutschen Nationalismus ist weiterhin eine Frage von großer Bedeu- ng. Und wenn Frankreich sich im Interesse der euro hen Zusammenarbeit zur Ein- dann muß Deutschland aus demselben Grun bedeutende Einschränkungen seiner Souverä⸗ stellung der Demontagen bereit erklären ag nität in Kauf nehmen. ird die Demontage jetzt eingestellt, dann hat Westdeutschland die Möglichkeit, Jährlich 2 Millionen Tonnen Stahl mehr zu produzieren als vorgesehen. Die Annahme berechtigt, daß die betref- kenden Anlagen eines Tages auch wirklich be- nutzt werden. Die deutsche g muß ihre Aufricht it beweisen, indem sie züglich mit der Ruhrbehörde und dem Alliierten Sicherheitsamt zusammenarbeitet, und das Versprechen abgibt, das von den Alliierten fe setzte Stahlkontingent während einer bestimmten Zeit, sagen wir, während der nächsten fünf Jahre, weder zu über- schreiten noch anzufechten, bis sich erkennen läßt, wieviel Stahl Westdeutschland unter den Neuen, durch die Niederlage geschaffenen Be- dingungen benötigt. Das Interesse der wes rung an der Aufrechterbaltung der Regier deutschen Bevölke- bestehen- den Ordnung muß im Laufe der Zeit mehr und mehr zunehmen. Das Argument, daß die Westmächte der deutschen Regierung unver- züglich alle Wünsche erfüllen müssen, wid rigenfalls die Nationalisten an die Macht kommen würden, dieses Argument ist sattsam bekannt und gefährlich. Die Gefahr des deut- schen Nationalismus ist groß genug, aber man kann ihr nicht durch eine Politik dauernder Zugeständnisse begegnen. Jede deutsche Re- e die Ge des 158„ um bis sich zum die deutsche Nationalismus Ane iSd* verwenden, Usstellen wird. und daß der deutsche 7 erlelfiren abschließend:„Die ung muß darin bestehen— um mit ister Acheson zu sprechen— den hen bt eines en Gekäng- ein westeuropäisches Heim zu geben. Wird es notwendig sein, den durch 9 lionen Ostf tlinge hervorgerufenen, unerträglichen Dr uck, durch Schaffung von Auswanderungs möglichkeiten und durch Hilfe beim Programm der Wobnraumbeschaffung, das bisher kaum in Angriff geommen worden ist, zu erleichtern. Später mag es sich als mög- lich erweisen, die Autorität der Ruhrkontroll- behörde dahingehend auszudehnen, daß sie auch die Schwerindustrie der westlichen Nach- barstaaten Deutschlands umfaßt. Derartige Maßnahmen werden mehr gegeignet sein, das deutsche Volk von der Notwendigkeit einer europäischen Zusammenarbeit zu überzeugen, Als künstliche Unabhängigkeit oder ein vor- zeitiger und 3 e Eranzösisch als b Gemeinschafts- sprache. Der Direktor der Schule von Eton, Burley, befürwortete in einer Rede über Radio London den Gebrauch einer gemeinsamen Sprache für Europa. Französisch, so sagte er, Würde dabei starke Vorzüge haben.(TP) Joliot-Curie in Moskau. Der Leiter der französisch. Regierungskommission für Atom- energie, Joliot-Curie, ist in Moskau eingetrof- fen. Professor Joliot-Curie ist Vorsitzender der französischen Vereinigung für Freund- schaft mit der Sowjetunion.(JP) Ferngesteuerte Bomben von U-Booten aus. Die amerlkanische Flotte führte am Montag Versuche mit der Abfeuerung radio- elektrisch gesteuerter fliegender Bomben durch U-Boote durch.(TP) Japaner gegen Separatfrieden. Die Führer Verschiedener Parteien sprachen sich gegen den Abschluß eines Separatfriedens àus. Sie befürchten, daß ein solcher zur dauernden Spannung mit dem kommunistischen China und der Sowjetunion führen könnte.(TP) Die Sozialistische Partei Belgiens will mit allen Mitteln gegen die Rückkehr König Leo- polds kämpfen. In einer Entschliegung wurde die belgische Arbeiterschaft aufgefordert, die Wiedereinsetzung des Königs zu Verhindern, 8 Münchener Amerika-Institut eröffnet. Im Beisein zahlreicher Vertreter des Landeskom missariats und der bayerischen Regierung würde in München das der Universität ange- gliederte Amerika- Institut feierlich eröffnet. Albin Brandes gestorben. Der Vorsitzende des Deutschen Metallverbandes in der Wei- marer Republik, Albin Brandes, verstarb in seiner Berliner Wohnung in dem Alter von 83 Jahren. N Keine Gnade für Ghandis Mörder. Der Ge- neralgouverneur von Neu Delhi hat die Be- „ 8 Mörder Ghandis ab- gelehnt.(2 Der Gefangene von Formosa Die Tragik des chinesischen Generalissimus and Staatspräsidenten Tschia ngkaischek, der sich— praktisch ein Gefangener— auf seine letzte Bastion, die Insel Formosa, zu- cückgezogen hat, resultiert nicht nur aus dem Sieg kommunistischen Heere. Sie liegt Vielmehr in dem geistig- politischen Zwiespalt, 2 der große Reformator Chinas, Sun der dem Lafsen, der Schwager und Lehrer des Mar- schalls, den Grund gelegt hat. Tschlangkai- schek 8 terte an einem System, das er selbst mit aufbauen half. Sun Latsen, der im Jahre 1860 geboren Wurde, wollte eine Verbindung berstellen wischen dem modernen Geistesgut Europas und den traditionellen Kräften seiner Heimat. Er erkannte, daß die in toten Formen erstarrte Monarchie der alten chinesischen Dynastien tum Tode verurteilt war und das Land ohne sine neue politische und gesellschaftliche Le- bensgrundlage ein Opfer des ausländischen Kolonialimperialismus werden müßte. So übertrug er europäische Vorstellungen von Demokratie, Nationalismus und Sozialismus auf den Boden der chinesischen Familienge- Sellschaft und wollte in drei Etappen eine grundlegende Uingestaltung des Staatslebens herbeiführen. Zunächst ging es ihm darum, die im ewigen Parteienhader zerrissenen Pro- vinzen des zerbrochenen Riesenreiches zu einigen. Dann sollte die von ihm gegründete Kucomintang als Staatspartei das Volk zum Mitregieren erziehen. Als Schlußgetappe schwebte ihm das große Ziel einer Demokratie auf der harmonischen Zusammenarbeit eines gegliederten Parteienapparates vor Augen. r mußte bald einsehen, daß sein eigener Idealismus nicht genügte, die in Jahrhunder- ten abgestumpften politischen Gefühle seiner Landsleute zu wecken. Er berief deshalb poli- tische Berater aus dem mit ähnlichen Pro- blemen ringenden Sowietrußland und baute einen autoritären Parteiapparat auf, der als Sauerteig für die politische Durch- dringung Chinas dienen sollte. Zu spät be- merkte Sun Vatsen, daß mit den russischen Beratern auch der kommunistische Geist die Kuomintang-Partei ergriff. Der sowjetischen Infiltration kam die außenpolitische Situation Chinas entgegen. Während sich d übrigen Weltmächte verständnislos von dem im Stru- del einer großen Revolution kämpfenden Lande zurückzogen, erkannte Moskau die Be- deutung der historischen Wandlungen und stellte seine Fallen zur rechten Zeit. Tschiangkaischek begegnete seinem Lehrer . Sun Latsen als Schüler der japanischen Mili tärakademie in Tokio. Dieser wußte den kla- ren Geist des jungen Generalstäblers zu schätzen und vertraute ihm die militärische Führung der jungen Republik an. Sun Vatsen und Tschiangkaischek wurden durch ihre Frauen— Töchter des berühmten chinesischen Großhandelshauses Sung Schwäger und ergänzten einander auf ideale Weise Nach dem plötzlichen Tode Sun Fatsens rig Tschiangkaischek das Steuer entschieden nach der anderen Seite. Mit dem Putsch von Hankau im Jahre 1926 begann der Vierzig- jährige eine Säuberung der Kuomintang von allen kommunistischen Elementen und war von dort an der meistgehaßte Mann der links- radikalen Kreise. Trotz seiner engen Berüh- rung mit dem Westen und vor allem der freundschaftlichen Beziehungen zu den füh- renden Köpfen der USA konnte sich Tschiang- Kaischek niemals zu dem von Sun Vatsen ge- Predigten Grundsatz einer Herrschaft durch das Volk durchringen. Die Regierung sollte das Volk nach den Erkenntnissen der alten konfuzlanischen Staatlslehre in Harmonie, Gerechtigkeit und Liebe führen. Nur Werk- zeug sollte dabei die Kuomintang sein. Der Marschall mußte bald einsehen, daß en mit seinen politischen Idealen allein blieb. Sein Kampf gegen den Kommunismus machte zwangsläufig einem Burgfrieden Platz, als der Krieg gegen die Japaner begann. Die jahrelange Anspannung dieser Ausein- andersetzung schwächte die Positionen der Nationalregierung und gab seinen kommuni⸗ stischen Gegnern die politischen und militä- rischen Mittel für ihren endgültigen Siegeszug in die Hand. Gleichzeitig zerbrachen noch zwei andere Säulen seiner Politik: in der Kuomintang entwickelten sich die reaktionä- ren Kräfte stärker als die fortschrittlich ge- sinnten Bundesgenossen Tschiangkaischeks und führten den Regierungsapparat in einen Sumpf unvorstellbarer Korruption. Außerdem mußte der Marschall auf außenpolitischem Gebiet erfahren, daß Amerika und E ng land nicht geneigt waren, ihre Versprechun- gen für den schwachen chinesischen Bundes- genossen Wahrzumachen, als es darum ging, das mächtige Rußland für den Kampf gegen Japan zu gewinnen. Die Gewalt der Ereignisse der letzten Jahre hat Tschiangkaischek aus dem Sattel gehoben. Es besteht keine Aussicht, daß der„Gefan- gene von Formosa“ noch einmal zurückkehren Könnte, Seine Pläne für einen antikommuni- stischen Pakt der Paziflkländer fanden in den Westlichen Hauptstädten keine Gegenliebe. Die Führung der nichtkommunistischen Vl ker in Ostasien liegt nicht mehr in semer Hand. Sein Nachfolger auf diesem Platz, der Inder Pandit Nehr u, sieht die Welt mit anderen Augen an. B. C. Die Reise nach Lissabon Interessante Aufschlüsse über Francos Staats! besuch in Portugal— Im Hintergrund die Königsfrage K. T. Madrid. Der Staatsbesuch, den der spanische Staatschef, General Franco, vor kurzem dem benachbarten Portugal abstattete, soll— wie in gut informi u hiesigen Krei- sen verlautet— in erster Linie interessante, innerpolitische Hintergründe gehabt haben. Seit drei Jahren hält sich der Sohn des letzten Königs von Spanien, der künftige Kö- nig Juan III., als Gast in Portugal auf und Wartet auf die günstige Gelegenheit, wieder den Thron seiner Väter in Madrid zu bestei- Sen. Man kann nicht einmal sagen, daß seine Bestrebungen dem gegenwärtigen Regime ein Dorn im Auge wären, Im Gegenteil, die lei- tenden Männer Spaniens sind sich seit Jahren darüber im klaren, daß ihre aus den Verhält- nissen des Bürgerkrieges geborene Herrschaft nur eine Uebergangslösung ist, die früher Oder später auf den festen Boden der Legi- timität zurückgeführt werden muß. Man bat schon vor zweieinhalb Jahren in Madrid die ersten Schritte in dieser Richtung getan und die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, die jederzeit ein Ausscheiden Francos und die Thronbesteigung eines neuen Königs von Spanien ermöglichen. Bisher fehlte es nur an dem Entschluß 2U praktischen Durchführung des theo tisch längst Vorbereiteten. Man hat mehrere An- läufe in dieser Richtung unternommen— Ok- tober/ November 1947 und Oktober 1948 aber den entscheidenden Sprung hat doch nie- mand gemacht. Die Monarchisten in Lissabon werfen den Männern urn Franco vor, daß sie 2 War vom Regimewechsel Sprechen, ihn aber in Wirklichkeit nicht ernstlich fördern. Von Madrid aus antwortet man, daß Juan III., der Thronanwärter, allzu Wenig riskieren wolle. Er hätte so exorbitante Bedingungen bezüg- lich seiner persönlichen Sicherheit und dem Ausmerzen jeder ihm eventuell drohenden Opposition gestellt, daß auch der beste Polizei- staat der Welt sie nicht erfüllen könne. Das mag übertrieben Sein, aber ein Korn Wahrheit liegt dennoch darin. Es gibt in Spa- nien mächtige und auch gefährliche Gegner dieser Thronbesteigung Juan III., und sie haben in den vergangenen zwei Jahren be mehreren Gelegenheiten von sich reden ge- macht. Wenn der Regimewechsel nicht sehr schnell und geschickt durchgeführt wird mit überraschendem, rücksichtslosem Griff gegen diese lauernde Opposition, dann könnte über Nacht ein neuer Bürgerkrieg ausbrechen, mit Allen seinen Folgen, die weit über den Rah- men der Halbinsel hinausgingen. Gerade hier liegt Aber die Schwierigkeit: Da diese Oppo- sition im Geheimen arbeiten muß, war sie bis- her schwer zu greifen. Deshalb lebt Spanien seit Jahren in einem ungemütlichen Schwebe Zustand, der niemandem erlaubt, für längere Zeit hinaus feste Pläne zu machen. Es hat unter diesen Gesichtspunkten sicher nicht an interessantem Stoff zu diskreten Be- sprechungen in Lissabon gefehlt. Von ihrem Ergebnis wird man freilich erst später hören. Dann wird man beurteilen können, ob Spanien auf dem Weg der Evolution allmählich weiter kommt, oder ab der gegenwärtige Ubergang Zwischen totalitärem Regime und Militärdik- tatur zur Kkonstitutionellen Monarchie im bis- herigen Schneckentempo Weitergeht. — Russischer Marschall wird Oberbefehlshaber der polnischen Armee Rokossowski aus der Armee entlassen— Ein aufsehenerregender Schritt Moskaus Warschau(TP). Einer der bekanntesten ussischen Heerführer, Marschall Rokossowski, Ist von seinem Posten in der Roten Armee freigegeben worden, um polnischer Minis für die Landes verteidigung und Oberbefehls- haber der polnischen Streitkräfte zu werden. Wie Radio Moskau meldet, hat sich Stalin zu diesem Schritt auf besonderes Ersuchen des polnischen Präsidenten Bjerut ent- schlossen, Besondere Gründe für die Verset- zung Rokossowskis wurden nicht angegeben, sondern lediglich betont, daß er Polnischer Herkunft sei. In einem Tagesbefehl RO RK OSS OW sS K i, er werde alle seine Kräfte an die Entwicklung der polnischen Armee und die Stärkung der Verteidigungsmaßhnah- men setzen. bisherige polnische Landesverteidi- ainister Marschall Simie WS K y ist eminem Posten zurückgetreten und wurde zum Mitglied des polnischen Staatsrates er- „ erklärte Marschall nannt. Er gab eine Erklärung ab, in der er die Ernennung Roko soWskis willkommen heißt. Wie aus London Verlautet, weisen dortige diplomatische Kreise darauf hin, daß dies der erste Fall ist, in dem Moskau eine führende russische Persönlichkeit ganz offen mit einer leitenden Stellung in einem Vasallenstaat betraut. Es wird angenommen, daß Rokos⸗ SowWski einer der besten russischen Sachver- Ständigen im Panzerkrieg, nunmehr eine Sründliche Reorganisierung des Polnischen Heeres vornimmt. Rokossowski ist 53 Jahre Sohn polnischer Eltern in Warschau geboren. Während der S uberungsaktion in der Roten Armee in der Vorkriegszeit wurde Rokossowski für drei e nach Sibirien verbannt. Er er- die Erlaubnis, nach R * alt und wurde als Skau zurück- en Und trat wieder in die Armee ein. der Schlacht um Moskau, in der er sich ete, errang er sich schnell Beförde- Bel Stalingrad befehligte er eine Se. Rokossowski ist an der Spitze SoWje- tischer Armeen sowohl in Warschau wie in Londoner polnischen Berlin einmarschiert. In damals beschuldigt, er sei Kreisen wurde er Während des Warschauer Aufstandes 1944 ab- sichtlich mit seinen Armeen vor der Stadt stehen geblieben, um den Deutschen die Ver- nichtung der antisowjetischen polnischen Ge- heimarmee zu ermöglichen. Amerikaner fordern vertrauen zu Bonn Kriegsverbrecher in deutschem Gewahrsam Washington(epd). Der„Amerikanische Notionalrat für die Verhinderung von Erie Sen“ hat an den amerikanischen Außenmini- ster Dean Acheson die Aufforderung ge- richtet, alle Gefangenen, die in Deutschland noch Wegen Kriegsverbrechen inhaftiert sind, in den Gewahrsam der Deutschen zu über- führen.„Die Politik der Unterstützung und Ermutigung der Wiedergenesenden deutschen Nation, die ja offiziell Von unserer Regierung befolgt wird, würde die Uebergabe dieser Ge- kangenen an die Bonner Regierung als Geste des Vertrauens zu einer demokratischen deut- schen Zukunft empfehlenswert erscheinen lassen.“ Bricht Albanien zusammen? Von unserem TP-KOrrespondenten st Die Sphynx Albanien gibt immer wieder Anlaß zum Rätselraten, zumal seit das alba- nische Exilkomitee in Paris aus der Taufe ge- hoben wurde und die Grammosfront der grie- chischen Aufständischen zusammenbrach. Et Was voreilig zog man daraus den Schluß, daß die Tage des kommunistischen Hodsc Regi- mes gezählt seien und daß das mit Spreng- stoff aller Art geladene adriatische Pulver- käßchen von einem Tag zum andern in die Luft fliegen werde. Italienische Rückwanderer, die aus Purrazzo und Tirana in Triest eintrafen, erklärten über- einstimmend, daß in Albanien ein unbe- schreibliehes Elend herrscht und daß gewisse Gebrauchsgegenstände und Lebens- mittel überhaupt nicht aufzutreiben sind. Vor allem fehlt es in diesem malariaverseuchten Land an den notwendigen Medikamenten, be- sonders an Chinin. Aber eine Notlage, die in Westeuropa als unerträglich gelten würde, hat bei der an Entbehrungen aller Art gewohnten albanischen Bevölkerung nicht die gleichen Auswirkungen, so daß von einem organisierten Widerstand der, Opposition nicht gesprochen werden kann. Man hat zwar vor einiger Zeit von Banden kämpfen, hauptsächlich in der Bergzone von Peskopeja gehört, wobei auch der Name des ehemaligen Widersachers und Freiheitskämpfers gegen die Okkupations- mächte, Oberst Muharem Bajraktar i, ge- Lallen ist. Es bleibt aber zu bedenken, daß der eigentliche Widerstand der oppositionellen Kräfte, bereits im November 1944 gebrochen und im Keime erstickt worden ist. Damals sind nicht weniger als 30 000 Menschen um- gebracht worden, die fälschlicherweise als Kollaborationisten oder Spione hingestellt wurden. Viele Gegner des kommunistischen Regimes, namentlich aus den Kreisen der In- telligenz, sind seither nach Griechenland, Ita- lien oder nach Agypten geflüchtet. Nach dem Bruch Titos mit dem Kominform fand eine weite Säuberungswelle großen Stils statt, so daß die moskaubörigen Machthaber im Schutze der in Albanien weilenden Russen, deren Zahl einige Zehntausend beträgt, heute fest im Sattel sitzen. Die Sowjets sind prak- tisch die Herren in Tirana. Sie kontrollieren die Verwaltung und alle Zweige des öffent- lichen Lebens, einschließlich der Polizei und des Heeres. EnVer Hodscha verfügt im Augenblick über eine Polizeimacht von rund hunderttau- send Mann und über eine starke, jedenfalls für die innere Sicherheit ausreichende Volks- miliz. Polizei und Heer sind stark mit kommu- nistischen Flementen durchsetzt. Es stehen ihnen sowjetische Instruktoren zur Verfügung und das Offlzierskorps besteht aus ehemaligen bolschewistischen Partisanen führern. Anläßlich einer Parade im vergangenen Juli defllierten durch die Hauptstraße von Tirana neben den gutausgerüsteten Polizei- und Trup- Peneinbeiten ein Dutzend schwerster Panzer sowie eine größere Anzahl leichter Tanks, die alle in den Skodawerken hergestellt wur- den. Es trifft zu, daß der russische Schiffsverkehr in den albanischen Häfen seit einiger Zeit merklich nachgelassen hat, während die „Luftbrücke“ nach wie vor fortbesteht. Man bringt die Drosselung der sowietischen Mate- rialzufuhr mit der Tatsache in Zusammen- hang, daß gegenwärtig die albanisch-griechi- sche Grenze geschlossen ist und dag man Athen keinen Anlaß für eine eventuelle be- Waffnete Intervention bieten will. Nachdem etwa ein Drittel der kommunistischen Rebel len aus Griechenland sich nach Albanien zu- rückzog und dort nach einer offiziellen Version— die Waffen niederlegte, würde eine agressive Handlung seitens Griechenlands oder Jugoslawiens einen Verstoß gegen Artikel 51 der UN-Charta darstellen und den Angreifer in den Anklagezustand versetzen. Es herrscht kein Zweifel darüber, daß die augenblickliche Defensivpolitik Albaniens vom Kreml inspiriert wurde, nachdeni sich die völ- Ker rechtswidrige Einmischung in den griechi- schen Bürgerkrieg nicht bloß als Fehlschlag, sondern infolge der albanienfeindlichen Stim- mung in Athen recht nachdrücklich als wirk- liche Gefahr für Albaniens Fortbestand aus- ruwirken begann. Die schon verschiedentlich geäußerten Vermutungen, daß die Sowietunion Albanien aufgegeben habe oder aufzugeben bereit sei, sind nicht zutreffend, da es sich bloß um eine vorübergehende„Neutralisie- rung!“ dieser neuralgischen und isolierten Po- sition Moskaus an der Adria handelt, die der Kreml wenn immer möglich zu halten sucht. „Auferstanden aus Ruinen — Ostberlin feierte Oktoberrevolution Ber iin(IF unn Jahrestag der sischen Oktoberrevolution Montag der Ministerrat der publik eine Feierstunde in der Berliner Staatsoper. Unter den Ehrengästen befanden sich neben Staatspräsident Wilhelm Piech TUs= der Vorsitzende der sowjetischen Kontroll- kommission General T Sch ui ko W und der Chef der diplomatischen Mission bei der Ost- zohenregierung Botschafter Puschkin. Ministerpräsident Otto Grotewo h wies Als erster Redner auf die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Ostzonenrepublik und der Sowjetunion hin. Der stellvertre- tende Ministerpräsident Kastner Vertrat die Ansicht, daß die Erhaltung des Friedens seit 1945 ausschließlich das Verdienst der So- Wjetunion gewesen sei. Er Sagte, es Sei Deutschland immer dann gut gegangen, wenn es mit Rußland in Freundschaft gelebt habe. Der zweite stellvertretende Ministerpräsident und Vorsitzende der Ostzonen- CDU, Otto Nuschke setzte sich für ein friedliches Nebeneinander von Sozialismus und Kapita- lismus ein. Anschließend sang die Solistenvereinigung des sowjetisch lizenzierten Berliner Rund- funks zweimal hintereinander die neu e, von dem Dichter J. R. Becher verfaßte, Natio- nal hymne der Ostzonen-Republik:„Auf- erstanden aus Ruinen“ Ferner wurden die Internationale und die 5. Symphonie von Tschaikowsky gespielt. An der Feier nahmen auch Vertreter Polens, Ungarns, Bulgariens und der Tschechoslowakei teil. Manstein- Prozeß hinter verschlossenen Türen Hamburg(TP). Das Curio-Haus in Ham- burg, in dem der Manstein- Prozeß stattfindet, Wurde am Montagmorgen kurz vor Beginn einer nichtöffentlichen Sitzung von britischer und deutscher Polizei völlig abgesperrt. Nur die Mitglieder des Gerichts, der Anklage und der Verteidigung durften das Gebäude betre- ten. Eine Begründung für diese Absperrungs- maßnahmen wurde nicht gegeben. Es wird je- doch vermutet, daß eine hochgestellte britische Persönlichkeit als Zeuge aussagen Wird. Vie Westpolizei kam zu spät Ost- Eisenbahner verschleppten 120 m Schienen Berlin(TP). Die sowietisch kontrollierte Eisenbahndirektion in Berlin hat am Montag Segen das Verbot der drei westlichen Stadt- kommandanten weitere 120 m Eisenbahn- schienen demontiert und in den Ostsektor von Berlin gebrecht. Der Diebstahl wurde durch dichte Nebel begünstigt, so daß die Polizei der MWestsektoren nicht mehr rechtzeitig eingrei- ken konnte. Plakate gegen SED-Regime Keine Vorstandswahlen bei Ostzonen-C DU Berlin(TP), In verschiedenen Städten in der Ostzone sind in der letzten Zeit Wieder- holt antikommunistische Plakate angebracht Worden. Einige dieser Plakate trugen die Uperschrift:„Die Ost⸗Gebiete sind und blei- ben deutsch!“—„Weg mit der Sn unct dein Volksverräter Pieck!“ Die Parteileitung der Ostzonen- DU gab bekannt, daß auf dem in Bälde stattfindenden Parteitag keine Vorstandsneuwahlen stattfin- den werden., Diese Mitteilung hat in Mitglie- derkreisen große Unzufriedenheit ausgelöst, da die führenden Politiker der Partei durch ihr Verhalten in der letzten Zeit das Ver- trauen verloren haben. —. Südweſtd. Rundschau Frecher Raubüberfall vereitelt L. Freudenstadt. Ein Raubüberfall, der durch das energische Auftreten von drei Frauen mißglückcte, ereignete sien in Freuden- stadt. Zwei unbekannte Män von denen einer eine Gesichtsmaske trug, versuchten in das Haus einer Autoreparatur werkstatt ein- zudringen. Die Tochter des Hauses, die einem der Unbekannten auf die Frage nach ihrem Mann mitgeteilt hatte, daß dieser nicht im Hause sei, wurde daraufhin von diesem ge- faßt und gewürgt. Die 215 Hilfe herbeieilende Schwester geriet mit dem 2 Weiten Täter in ein Handsemenge und wurde zu Boden geschla⸗ gen. Als dieser nun Versuchte, die Wohnung zu betreten, trat ihm die Mutter der beiden entgegen, die von ihm die Treppe hinunter- geworfen wurde, wobei sie sich einen doppel- ten Armbruch ZzUuzog. Die alte Frau konnte je- doch einige in der Werkstatt arbeitende An- gebörige der Besatzungsmacht durch Klopfen aufmerksam machen, worauf die Täter mit einem bereitstehenden PRW Hlüchteten. Außer der alten Frau wurde niemand ernstlich ver- letzt. Nürtingen pd). Ein allein Küche anwesender 1% jähriger Bub spielte am Küchenherd. Hierbei öffnete sich die Feuerungstür und die herausfallende Glut entzündete einen unmittelbar darunterstehen- den Reisigkasten. Durch die starke Rauchent- Wieklung erstickte das Kind. Gegen die Mut- ter mußte Anzeige Wegen fahrlässiger Tötung erstattet werden. in der Unter die Räder gekommen Aalen(pd). Ein 29 Jahre alter Mann, der Als Beifahrer einer Zugmaschine auf der Fahrt nach Ulm in Ehglingen von der Zug- maschine gesprungen War, um die Bremse des zweiten Anhängers zu bedienen, geriet zu Fall und wurde überfahren. Er Würde in schwerverletztem Zustand aufgefunden und starb auf dem Transport in das Krankenhaus. Der Zugmaschinenführer hatte den Unfall nicht bemerkt. a Ausländer demonstrierten in Uim Um(TP). Uber 7000 heimatlose Ausländer aus dem Osten demonstrierten hier gegen das Kommunistische Regime in ihrer Heimat. In einer Kundgebung forderten die Demonstran- ten die Abschaffung der Konzentrationslager in der Sowjetunion. Mehrere Redner 8 5 en der Opfer des sowjetischen Terrors. Veranstaltete am Sowjetzonen-Re. „aso