r rug „Gemeindefreiheit als Rettung Europas itroll-“ E am -Re⸗ liner anden leck d der Ost- 55 Wieg lichen D ublik ertre- N edens 1 So⸗ 5 Sei Wenn habe. ident Otto liches pita- gung und- von 10 Auf- 1 die von men riens am- det, Zinn cher Nur und bre- 1885 12= che Nr. 31 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, den 9. November 1949 .— Am 7. November wurde die Selbstver- waltungsschule für Württemberg Baden in Ettlingen feierlich eröffnet. In Kurzlehrgängen sollen dort Gemeinde- und Kreisräte aus allen Landesteilen in ihre de kratischen Aufgaben eingeführt werden. bringen aus diesem Anlaß eis Srundsät he Betrachtung über die Bedeutung der Selbst- verwaltung im Volks- und Völkerleben. Durch die Pariser Beratungen der europä- ischen Organe des Marshallplans und den Straßburger Europarat werden die ersten Voraussetzungen dafür geschaffen, daß ur seit Jahrhunderten zerrissener Kontinent oben her geeinigt werden kann. Die Beitr der europaischen Staaten zu einer höhe Einheit durch die Beschränkung ihrer natio- nalen Souveränität werden jedoch dadurch gefährdet, daß in den meisten Ländern noch kein stabiles Verwaltungssystem besteht Eine Nation ist erst dann ein zuver iges europäisches Mitglied, wenn in ihrem Inneren nicht nur„von oben“ regiert, sondern auch „Von unten“, also von der gesamten B 8 rung verantwortungsbewußt mitge wird. Bei den meisten europäischen fehlt aber leider noch das Gegengewicht jeder gefährlichen Machtballung: nämlich die weitgehende Selbstverwaltung der Gemeinden. Die Weimarer Republik hatte zwar eine gute„Verfassung“, aber keine Verwal- tun g durch die jeder Staatsbürger am Ge- meinschaftsleben beteiligt wurde, Bis in die Gemeinden hinein wirkte vielmehr und wirkt noch heute die„von oben“ gelenkte„Be- fehlsver waltung“ des alten Fürsten- und Obrigkeitsstaats, während die Ansätze zur Selbstverwaltung verkümmerten und auch heute noch unzureichend sind. Warum dieser Mangel in den meisten euro- päischen Ländern besteht, zeigt das schon Während des Krieges erschienene Buch des Basler Publizisten Adolf Gasser über „Gemeindefreiheit als Rettung Sbanien ein Jet! Franco zu Atlantikpakt und Marschallplan— US-Senator für rasche Wiederaufnahme der Beziehungen Von unserem TP- Korrespondenten K. T. Madrid.„Spanien ist ein Teil der westlichen Welt“, erklärte General Franco in einem Interview, und alle Versuche, es aus der Stellung, die ihm logischerweise zukommt, u verdrängen, können nur zu einer Schwä⸗ chung Westeuropas gegenüber Rußland füh- ren.“ Auf die Frage nach seiner Einstellung zum Nordatlantischen Vertrag und zum Marschall- Plan erwiderte der spanische Staatschef, Spa- nien werde in der gleichen Weise wie andere Weststaaten zur Verteidigung gegen den Rom- munismus beitragen, wenn man es als gleich- berechtigtes Mitglied aufnehme. Während seines augenblicklichen Aufent- galtes in Madrid betonte der amerikanische Senator Pat Me Karen, er werde sich bei Außenminister Acheson persönlich dafür einsetzen, daß die Vereinigten Staaten und Spanien so schnell wie möglich wieder Bot- schafter austauschen.„Ich werde“, so sagte der Senator weiter, gleichzeitig gröbere ame- eikanische Anleihen an Spanien befürworten.“ *. Die vielen widersprechenden Berichte über das politische Leben in Spanien, die in den Zeitungen der ganzen Welt erscheinen, sind eher dazu geeignet, das Bild zu verzerren als es zu klären. Wer als Tourist mit schwerer Brieftasche durchs Land reist und sich jeden Luxus leisten kann, der spricht von Spanien oft wie von einem Wunderland. Berichte da- gegen, die von politischen Gegnern Francos— meist in ausländischen Redaktionsstuben— geschrieben werden, reden von„falangistischen Gewaltmethoden“ und überschlagel, sich oft in Angriffen gegen den„Spanischen Faschis- mus“. Die Wahrheit liegt weder hier noch dort. Gewiß, das beutige spanische Regime ist eine Diktatur und die einzige Partei, die zu- gelassen ist, ist die der Falangisten, Aber diese Diktatur wird nicht von einem Partei- Politiker, sondern von einem General ausge- übt, der der alten falangistischen Partei schon im Jahre 1937 ihre Grundlage nahm, als er sle zwangsweise mit den carlistischen Kampf- verbanden vereinigte, General Franco stützt sich in erster Linie auf die spanische Wehr- macht und auf die katholischen Kreise, Wo- bei man diese jedoch nicht mit der katholi- schen Kirche identifizieren darf. Zwar steht diese der spanischen Staatsform nicht un- freundlich gegenüber, zumal Franco ihr weit- gehende Rechte in der Erziehung und auch auf anderen Gebieten, wie Eheschließung und Zensur, eingeräumt hat. Aber der Vatikan denkt nicht daran, sich durch Bindungen an eine politische Situation, die sich morgen vielleicht schon ändern könnte, zu kompro- mittleren. Weitere— allerdings nur bedingte— Stül⸗ zen Francos sind die Monarchisten und die Falangisten. Die ersteren warten sehnlichst auf eine Königskrönung und die letzteren fühlen sich beiseite geschoben. Einen eigenen Falange-Minister haben sie schon seit Jahren nicht mehr und von den Kabinettsmitgliedern entstammen gerade noch drei ihren Reihen. Es wäre daher verfehlt, von einem Fa- schismus in Spanien zu sprechen. Die Staats- gewalt liegt allein in den Händen Francos, der die Innenpolitik als Militär führt. Seine Einstellung ist absolut antikommunistisch. Die inn umgebenden Gruppen, Monarchisten, Aristokraten, Carlisten und Falangisten, sind nichts anderes als Schachfiguren in seiner Hand, die jede demokratische Regung unter- ückt, weil ein parlamentarisches System in Spanien leicht die Brücke zu einer kommu- 5 mistischen Diktatur werden könnte. sischen und Holland und die für iii Einklang ge- durch den das Befe Jemein eht ihre 0 e behã lung zum totalen kann. In de unte nicht b die notwen- 11 auch die Vel laubt, kormen zu refo in de i on unter ig des Völ die Semeindefreiheit zur Rettung Europas. dens u der wichtigste gen Cc an die Ab in ne Bürgerkrieg! Heute murrt es leise— kein Wu von gerade 160 Gramm pro er es schickt sich, Weil ihr übrig bleibt. Außerdem Regierungswechsel Hat, der ans Rudder ko einmal hier die Me deutet das kommunist nien. e Diktatur 5 in 8p —— Die alten HBufgabe, im von eil Der englische Premier mir 66 Jahre alt; er geht gebeue kahl und er hat eine dünn gende Stimme. Sein energi Ges auf der konservativen Seite ist ein Alterer Mann, Winston Churchill, er ist 75 Jahre alt. ands Au minister Be- vin steht im Al Von 68 Jahren, sein H ist nicht mehr intakt und er war aus dies Grund schon des öfteren gezwungen, für Wochen mit der Arbeit auszusetzen. Auriol, der Präsident Frankreichs, ist 65 Jahre alt und der Außenminister des Land Robert Sehum an, steht im(4. Le- bensjahr. Der amerikanische Präsident Truman ist auch schon 65 Jahre alt, aber er fühlt sich gesund und kräftig. Die meisten Mitslieder seines Kabinetts sind verhältnismäßig jung, etwa die Hälfte von ihnen steht im 40. bis 59 1 Außenminister Aches on ist über 30, Im amerikanischen Kongreß da- gegen, der die Politik der Vereinigten Staa- ten maßgeblich bestimmt, regiert das Alter. Mehrere Mitglieder sind über 80 Jahre alt. Sta 11 begeht im Dezember dieses Jahres Seinen 70. Geburtstag. Seit 25 Jahren steht er an der Spitze des russischen Reiches, Sein Gesicht ist pockennarbig, sein Haar und sein Bart sind grau. Er ist etwa 1.65 Meter groß und wiegt 190 Pfund. Schon oft Singen Ge- rüchte über die schwindende Gesundheit des russischen Diktators um, die sich in Wirklich- keit nicht bewahrheitet haben, Ausländische Augenzeugen sagen, daß Stalin gesund und jung für sein Alter ausschaue. Auch Westdeutschland hat an die Spitze seiner Regierung alte Männer gestellt. Bun- despräsidenft Heuss ist 65 Jahre alt und der Bundeskanzler Adenauer bereits 73. Italiens Außenminister, Graf Sforza, ge- hört zu den ältesten Staatsmännern Europas. Er ist 76 Jahre alt, groß, trägt einen Spitz art sowie ein Monckel und legt auf ele- gante Kleidung großen Wert. Japans Premierminister Yoshida steht Im 72. Lebensjahr. Der indische Premierminister Nehr u, der jahrefang für die Freiheit des indischen Volkes kämpfte und 13 Jahre seines Lebens Als politischer Häftling im Gefängnis zu- bringen mußte, wird 60 J ahre alt. Zu den jüngsten“ Staatsoberhäuptern zählen der Spanische Staatschef Franco (ahezu 58 Jahre alt), der argentinische Prä⸗ sident Peron(653 Jahre) und Mao Tse- Tung, der Führer der chinesischen Kommunisten (56 Jahre alt). bræx rl 8, 1 Westd in der Internationalen Gewerbeunion jertretung der ede vor weni- zen durch rbeunion in diese als 1 aufgenommen. die Schv- Iusemburg Der ERP-Mi dag in e vier fünf Monaten laufen 2. 0 n kön Usland 1 auf den e ntwurf über Kapitalin ren. Nach Ansicht nicht der Bund als Huis sondern die westdeutsche W (15 250 000 Wohnungen m Landesparteitag der FDP in Hes- 1 Bundesmini Eberhard Wilder Mit en Alliierten Ge ztitionen zurück- Blu II Auf en Wirtschaftspolitik und erklärt tzten Jahr 160000 Wohnungen fentlichen Mitt aus privater Initia Für das ne 9 7 250 000 richtig, Siedlungen am Rande der Städte zu bauen. Man müsse vielmehr den Wiederauf- bau der Städte selbst fördern.(TP) Unterschiedliche Obsternte 1949 Apfelernte der Doppelzoné be des Statistischen Amt Die diesjährige betrug nach etwa 350 000 Tonnen und wird 2 du 8 liche Ernte bezeichnet. Sie ist aller- 4 2twas größer als im Vorjahre. Die Er- 11 bei Birnen sind sehr gut und dürften N etwa 250000 Tonnen dem doppelten Vorjahresertrag entsprechen Pflaumen und 2 gen dagegen brachten mit rund 110090 120 raum zwei Drittel des Vorjahres, Die Pf te flel mit 19 513 Tonnen sehr gut Und ist fast dreimal so groß wie die vor- 9 2 ige. Dagegen wurden an Mirabellen und neclauden mit 12 317 Tonnen rund 17 Pro- nt weniger geerntet als 1948.(VWD) 20 Jetzt auel ziell„ohne“ Landwirtschaftsmini- In den letzten Tagen tsministerium Bera- stellen und Ver- EKaffeehaus- in der Gast- tgefunden. Die ebnis geführt, Die Pr Steriums g haben im Fett Febt Zz Ulm er Wird. Die Konti ch der Zahl der au- rten Tassen Kaffee, und sind zur Her- itorei- und Feinbackwaren Ort und Stelle verzehrt orei- und Feinbackwaren, die über die Straße verkauft werde müssen nach wie vor Marken abgegeben werden. aus Italien und Frankreich en Unterlags- und Propfreben aus Italien und voraussich- mkreich ei führt werden, erium von Diese Einfuhr sei Bedarf an Nach- reichendem Maße er Aufzucht 1 b Werden U aus Italien würden (VWD) nicht in 500 Die Hopfenpreise fallen n nach Bekanntwer⸗ des Gemischten Ein- November 1949 über Einfuhr von He ern ist der deut- bis 90 DM pro Zent- tschen Hopfen rigen Hopfen lagen, waren infolge frage aus dem Inland und Ausland bis zu 800 DM gestiegen. (VWD) 500 000 4 A schwierigkeiten für Zündhölzer Das Zündholzwerk Rheinau in Mannheim eidet auf Grund der hoh Zündholzsteuer 8 einiger Zeit unter erheblichen Ab- 8 hn Auskunft des Wer- 1 eine Scha zenwärtig mit fünf Pfenir en besteuert, während der frühere Stet 0,6 Pfennigen lag. Die Höhe stellungskosten. Ueber ird mit den zuständigen Stellen der Bun- gierung verhandelt.(VWD) 11 e Messe am Bodensee Zur Vorbereitung einer großen internatio- nalen Messe für Neuheiten auf dem gesamten Gebiete der Textilindustrie und der Land- Haft die im April 1950 in Friedrichs- geplant ist, wurde eine Messegesell- 1 Leben gerufen. In der Schweiz, in B und zum Teil auch in Frankreich 8 Interesse an dieser großen Schau .(SWE) ist lebh feststellbar. Bundesminister Dr. Erhard spricht in Stutt- gart. Wie wir von der Industries und Han- delskammer Stuttgart sowie der Deutschen Gesellschaft für Betriebswirtschaft erfahren, wird Bundesminister Dr. Erhard am Samstag, 19. November, im Festsaal des Stuttgarter Furtbachhauses über das Thema„Aktuelle Wirtschaftsprobleme“ sprechen. 1 Das letzte Kapitel der französischen Strafkolonlen Gefangene aus Guayana kehren zurück Als vor kurzem der französische Frachter 1 de Noir- moutfier“ mit 120 freige- 5 1 Gefangenen aus den französischen St A Kolonien im Hafen von Bordeaux eintraf, gab es keine Sensation, wie man es eigen, 1 hätte erwarten sollen, Wohl hatte die Verlautbarung der Regierung, die Straf- Kolonien würden abgeschafff werden, erh Sügtierige d miterlebt und die Ankömmlin m Gesetz: verd berüchtigtst es gab, wie g* men, Vergebl ch riefen die P A nahme! Nun 5 ten bet das Land und verschwanden im Gew Hafens Der Tod unter dem Aquatorhimme Die französischen Strafkolonien Eanntlich in Guayana, im Norden St 15 6 am Agllator, Das Klima de . Per kaum zu ertragen Aber 8 8 6 0 5 8 8 0 Ommen zu machen. lich r beträgt etwa 20 vom Manche Gefangenen sind froh, wenn sie K r AUk Werden, Der Aufenthalt im Hospital ist trotz der mangelhaften Betreuung doch noch besser als im Lager, Wo man auf e Bärten Pritsche schläft. Es ist daher auch nicht Wunderlich, daß viele Gefangene sich mit en Eine sehr Verbreitete Methode sst, Nachts auf dem kalten Fußboden zu sch Wes meist eine Lungenentzündung zur F. Bat. Manche bringen sich uch Wunden Und verunreinigen sie mit Roßhaaren, um eine E ütvergifkung zu bekommen. Oft keitt nach S chen gewaltsamen Eingriffen der Tod ein. Ser den Gefangenen ist es gleich, Die Hauptsache ist ihnen, für wenige Tage oder auch nur Stunden dem Leben im Lager und vor allem der Zwangsarbeit in den Sümpfen und an der Kolonialstraße Nummer 1 zu ent- gehen. Kolonialstrage Nr. 1 Die Kolonialstraße Nummer 1 ist in der Geschichte der französischen Strafkolonien ein Kapitel für sich. Sie ist lediglich ein Ar- beitsbeschaffungsprojekt. Nur so kann man es Verstehen, daß in fast einem Jahrhundert eine Strecke von nicht einmal fünfzig Kilo- metern fertiggestellt wurde Eine der sechs Strafkolonien hat den wenig vertrauenerweckenden Namen„Teufel; insel“. Aber sie ist im Vergleich zu den Anderen sehr viel besser als ihr Ruf, Hier IJeben nur politische Gefangene Dye fuss war einst hierher verbannt worden. Auf der Teufelsinsel gibt es keine Malaria Sümpfe. Die„Politischen“ dürfen sich tags über frei bewegen. Nur nachts müssen sie in ihren Hütten bleiben. Bücher und Geschenke von Freunden sorgen dafür, daß sie keine Langeweile haben. Dieses Leben muß man Sehr idyllisch gefunden haben, denn kürzlich wurde in Paris beschlossen, die Teufelsinse] zu einem Ferienparadies für konti- antmüde Franzosen zu machen. Verbrecher unter sich Bei den Insassen der anderen Straflager Handelt es sich ausschließlich um assoziale dlemente. Es ist deshalb auch nicht ver wun⸗ derlich, daß dort laufend Verbrechen began gen werden. Die Insassen bestehlen sich ge- genlseitig und manchmal kommt auch ein Mord vor. Die meisten Händel werden beim Glücksspiel ausgetragen. Nicht selten werden Todesurteile ausgesprochen, die dann ein Ge- kangener an seinem Leidensgenossen voll- Streckt.. Seit dem Jahre 1852 bestehen die französi- schen Stratkolonien. Bis zu dem heutigen Page beben und starben dort etwa 52 000 Menschen, Selbst für einen Verbrecher war das Leben dort eine Strafe, die kaum durch ein Gesetz Ferechtfertigt werden kann. Diese Einsicht führte schließlich dazu, daß die französische Negierung beschloß, die Strafkolonjen K BZUS cha fen. Allerdings sollen einige notorische Verbrecher dort verbleiben und ein Schicksal erdulden, das sie vielleicht ver- dient haben. e 5 G. R Wie der Herzog v. Windſor den Titel verlor Ein ſozialer Revolutionar Der Herzog von Windsor, vor dreizehn Jah- n noch Englands König, steht 1 eder im Mittelpunkt des angelsäc iteresses, nachdem die ganze Zeit eflziellen Welt nicht mehr von ihm ar. Die bekannte englische Schri I. T. Lowe- Porter schrieb ein Dye mkung“, das in aufsehenerr 0 18 Geschichte des Thronverzichters 1 d VIII. auf die Bühne bringt. Das aus nahe- legenden Gründen nicht in England, sondern n der Hauptstadt der freien Republik Irland und von der Menge mit Wahren Begeiste- ungsstürmen gefeierte Werk nimmt in lühenden Worten für den König und gegen eine Widersacher Partei. Die Autorin hat die Handlung ihres äußerst ühnenwirksamen Stückes zwar in die eli Abethanische Zeit zurückverlegt, trotzdem st sich keiner der Zuschauer darüber im Un- Zaren, welche Ereignisse er vor sich abrollen ht. Umso bemerkenswerter ist, was die Dichterin schildert, ohne daß der heutige ᷑erzog von Windsor dieser Darstellung wider- Hrochen hätte. Man erlebt einen Regenten, der als wahrer Volkskönig von der Nation liebt wird und der kein anderes Ziel hat, aas seinen Untertanen zu dienen. Er ist 80 weit von jedem Gedanken an Abdankung entfernt, daß er mit Männern aus dem Volke kroßze Reformpläne berät, die insbesondere den Armen und Entrechteten 1115 kommen Olen. Der König liebt den Frieden und wünscht, mit den anderen Velten gute Nach- barschaft zu halten. Aber der Ministerpräsident und der Erz- ischof sind erbitterte Gegner seiner Politik. Sie fürchten die Entmachtung ihrer Kaste nd wittern im König einen revolutionären Geist. Je größer die Zuneigung des Volkes Wird, desto mehr wächst ihr Argwohn, eine Skfährliche Entwicklung bahne sich an. So eschließgen sie seine Absetzung. Der gesuchte Vorwand ergibt sich, als der idealistische König eine Frau aus dem Bür- Lerstand kennen und lieben lernt. Im Augen- lick seines hochherzigen Entschlusses, die Jeliebte nicht zur Mätresse zu machen, son- Gern trotz ihres unköniglichen Geblüts 2¹ Heiraten, Srzwingen sie die Abdankung, die das Volk in tiefe Trauer versinken läßt. Der Freund des kleinen Mannes Nur wer um die beispiellose Verehrung Weiß, die Eduard VIII. genoß, vermag sich (lle aufwühlende Wirkung dieser Darstellung urch die bekannte Dichterin vorzustellen. Dazu kommt, dag sowohl die kürzlich er- dolgten amerikanischen Veröffentlichungen zeutscher Dokumente, als auch die Memoiren des Duke of Windsor selbst keinen Zweifel ber seine ausgeprägten Sympathien zu Deutschland lassen. Zwel Dinge hatte sich der kleine Mann von dem neuen König erhofft als er 1935 unter ungeheurem Jubel der Massen und nicht en- den wollenden Volksfes“ den Thron bestieg: die Bewahrung des Friedens und die seit angem fälligen sozialen Reformen, deren pro- Hlematische Durchführung England heute bis in seine Grundfesten erschüttert. Wie der Gsterreicher Josef II. erdachte schon der Knabe Eduard verbesserte Gesetze, die er dereinst als König erlassen wollte. Er verlangte als einfacher Kadett ohne alle Ver- Zünstigungen erzogen zu werden und bat seinen Vater, die Laufbahn eines Seeoffiziers einschlagen zu dürfen. Als er dennoch spä- Vom Volze nicht vergeſſen ter ein Oxforder Studierzimmer beziehen mußte, hatte er bald hunderte 1 8 Freunde aus den unters 0 1 Fußballspiel ahin ein Mitglied e öchstens in den III des Weltkri als leutnant einer Gar sion un mite Pol ten, Vier Jahre dien reich und wurde na ermüdli che Anwalt 85 und 818 eit zu 8 418 Nevoldtf onäre verschrie leute besuchte, mit in die und sich den Fragen der Er wurde zum Abgott der Die„wil Wally“ Wenn man den Gegnern des Windsor Glauben schenken wollte, es die plötzliche Liebe zu einer exzer Frau, welche die hoffnungsvolle Laufbahn jäh unterbrach, aus dem der Gf- Ter wle 55 Verpflichteten Staatsdiener einen pri Egoisten und aus dem Spartaner 1 schwender machte. Es hätte nicht des sensat ellen Bühnenstückes der Mrs. um darzutun, wie unglaub- allzu simple Erklärung erschei- Lowe bedurft, Würdig diese nen muß. er aber ist diese Frau, die der offizielle a der Abdankung des Königs wurde, auf ch der KR. der ganzen Welt stürzte Hrloses Opfer der Skandal- „Wilden Wally“ gestempelt achtunddreißigjährigen Ame cher Abstammung, die der seiner Krönung auf einem nenlernte, war nichts anderes als ihr einmaliger Charme und daß sie auch als Frau von vier- renz der jungen Mädchen en brauchte. Alles was man ihr erwies sich als Verleumdung. it oder der Lust am Ge- 8 je zweimal Kritiker Vergaßen, — Zur An der Kur 2 Vor 9A1ll K ren E Wätz. geschieder das„schuldlos“ das Licht der großen Welt 1e Zwei Jahre nach ihrer zanadischen Marineoffi dzwanzigjährig trat sie erst, Scheel dung von ier Spencer, geheiratet e Fhe mit dem äàuß l 0 zerst begüter New Lorker Schiffsmakler Ernest Simpso: Die Marſhall⸗ Der Marshall-Plan ist nicht nur zu einem, wenn auch heute heftig umstrittenen Wundertitel für die notleidende Länder geworden, er bietet a: Wagemutigen jungen Ameril halb des auswärtigen und Dienstes die Möglichkeit, frer ken- ben zu lernen. In 17 europ Haupt- städten, von Oslo bis Istambu Shall-Plan- Büros mit Apparat nötigen Stellungen. I Le in Paris unter dem Sonderbotschafter man ist natürlich ein besonderer Punkt, einmal weil Paris anderen auch, weil keiten dort besser sind als and Etwa die Hälfte der Marshall-Plan- stellten sind Frauen. Trot⸗ d tigung hat es sich die R ten Staaten angelegen für das leibliche und jungen Mädchen im 5 18 8 zu sorgen sind im Besitz von der in allen Landern 80 begehrten harten Dollar währung, in einer Me el lichen Bedürf* PX einkaufen, sie haben frei a Behandlung, ein„Wohnungsamt“ hilft eine passende Unter kunft finden. dings stellen sich oft die ersten k gen ein, denn die Suropäischen Haus Sle von außen noch so reizvo aussehen, lassen doch oft de kanisches Leben 80 nätigen K07 f sen. Nicht alle Marsnahl-Plan-Gir lieben sich so heftig und nachhs neue Land, wie die Sekretärin a nen Stadt in der Näbe New Vorks, Paris alles in Kauf nahm, und die dafür mi der Liebe eines französischen Grafen„be lohnt“ wurde. Diese romantische Geschichte, die sich inner- halb der kalten Zahlenatmosphäre des Mar shall-Planes abspielt, wurde in einem de Allen zu SWO. isse, genau II aan an- frauen meistgelesenen amerikanischen Magazine, dei „Saturday Evening Post“ erzählt, Obwohl es in den Marshall-Plan-Büros natürlich eine ender Junggesellen gibt, die sich ratswünsche ihrer Landsmänninnen eignen würden, so scheinen diese das Beispiel der. Short gen nachzuahmen, und zu- die Anziehungskraft der euro- n auszuprobieren. Die jungen Sanerinnen allerdings scheinen darübe: allzu traurig zu sein, denn auch 0 gerne wissen, wie die europäischer A und lächeln also den Söhnen des ndes, in dem sie sich befinden freundlich Autos haben diese zwar in den wenigsten Fallen Und auch sonst können sie ihren ame- hen Freundinnen an Auzherlichkeiten Viel bieten, denn Europa ist ein il, aber sie sind amüsante Plau- de rer, vor allem die Franzosen, und sie haben ine mehr reizvolle Art, dem weiblichen Ge- chlecht den Hof zu machen. Die für das seelische Wohlbefinden der Larshall-Plan-Girls verantwortliche Beicht⸗ mutter“, ein Psychologin, hat nicht allzuviele 541 von Heimweh, seelischer Einsamkeit ummer zu kurieren Bewerberinnen gibt es übergenug für eine stellung in den überseeischen Marshall-Plan- Züros. Die Auswahl wird streng gehandhabt md von den Bewerbern wird allerhand ver- Angt. Abgeschlossene College-Bildung ist Vor- tzung, dann aber muß die Bewerberin 1115 den nötigen Bürockenntnissen die Sprache des Landes, für das sie vorgesehen ist, be- gerrschen, Dabei sind die Emigranten oder die Finder von Emigranten, die eine europäische Sprache noch als Muttersprache gelernt haben im Vorteil; sie werden sich auch am besten in die neuen Verhältnisse einleben. So hat auch die amerikanische Sekretärin, die zur Parise ein wurde und ihr weiteres Leben als fran sische Gräfin führen wird, französische Vor hren. B. I 1 2 nicht öchte einging. 1928 nach London e spielte sie an der Seite ihres repräsentative . bald eine besondere Rolle in der Ge Sellschaft der britischen Hauptstadt. Die auch von ihren Feinden nicht geleugnete ungemeine menschliche Anziehungskraft der bildschönen Frau, ihr übersprühendes Tem perament und ihre bemerkenswe stigen Qualitäten liegen ihr He mem anerkannten Mittel- punkt werden 7 S Wie e es geschah Einen der berühmten Bälle in ihrem mit augerordentlichem e eingerichteten Heim besuchte der Prinz. Der Segenseitige Eindruck war so nachhaltig, daß sich der kö⸗ nigliche Gast dem Kreis ihrer Bewunderer anschloß und immer häufiger in der Gesell- schaft des Ehepaares Simpson gesehen wurde. Vielleicht hätte sich Mrs. Simpson nicht ein zweites Mal scheiden lassen, wäre ihr nicht der bald darauf zum König gekrönte Prinz of Wales begegnet. Sie hätte dann eine jener nur noch dem Namen nach bestehenden Ehen Jeitergeführt, wie man sie unter den„Oberen Zehntausend“ so häufig findet. Fest steht Je- denfalls, daß die allgemein bekannte Untreue ihres allzu gut aussehenden Gatten den Schei- dungsgrund bildete. Als im Herbst des Jahres 1935 der nicht nur Großbritannien, sc ern die Welt in Er- regung versetzende S! al um die Heirats- t des nunmehrigen Königs losbricht, er- klärt Mrs. Simpson sofort, daß sie ihrem grogen Freunde zuliebe auf jeden Ehewunsch Verzichte, Die interne Krise um die politischen Absichten des Königs hat sich jedoch bereits 80 Weit zugespitzt, dag Eduard VIII. die grog zügige Geste zurückweist und auf der Heirat besteht, die dann zur offiziellen Begründung seiner Abdankung Wird. Als er kurze Zeit später eine längere Deutschlandreise unter- nimmt, ist er endgültig für das offizielle Lon- don gestorben. Zwölf Jahre lang hat sich keine englische Zeitung mit seinem Schicksal beschäftigt. Auch das Königshaus nimmt keine Notiz von ihm. Als er vor anderthalb Jahren zum ersten Mal wieder die englische Insel betrat, mußte er in einem gemieteten Hause Wohnen und sah niemand vom Hofe. Nur sei- ner alten Mutter, der Queen Mary, der er sehr zugetan ist und die ihm ihre sozialen Neigungen vererbte, stattete er einen kurzen Besuch ab. Das Volk jedoch hat ihn nicht ver- Sessen, Noch heute hängt in mancher engli- schen Arbeiter wohnung sein Bild über dem Küchentisch. Der ehemalige König von England ist ein Zeimat- und Ruheloser geworden. Viele Län- der der Erde haben ihm seit 1936 als Exil ge- dient. Zur Zeit wohnt er in Cap d' Antoes an der französischen Riviera als Nachbar seines 2 Königlichen Freundes und Schieksalsgenessen Leopold von Belgien. Wäre es ihm, Wie die- sem vergönnt gewesen, seine Untertanen in einer Volksabstimmung zu befragen, wer Weiß, wie die Weltgeschichte verlaufen wäre. L. W. Dienst am Kunden. Bei der Vorführung des Films„Hallo Fräulein“ kam es in einem Hamburger Kino zu einem Zwischenfall. Eine Dame erschien und wollte ihren Mann zur Rede stellen, den sie mit seiner Geliebten bei der Vorstellung vermutete. Nur mit Mühe Fonnte der Kinobesitzer die Erregte davon ahhalten, einen Skandal zu machen., Während je im Vorraum auf das Ende des Films war- tete, ließ der Kinobesitzer die Vorführung mterbrechen und machte seine Gäste auf die draußen laubernde Gefahr aufmerksam., Da- nach flüchteten zwölf Pärchen durch den Not- usgang. Der Wettlauf um den Südpol Neue Expedition Admiral Byrds Seit dem Jahre 1502, als zum erstenmal eine Aruppe von kühnen Männern sich aufmachte, die Geheimnisse der Antarktis zu erforschen, ist der gewaltige, von Schnee und Eis bedeckte Kontinent im Süden der Erdkugel von immer größerem Interesse für Wissenschaftler und Forscher geworden. Nach 170 Expeditionen und Forschungsunternehmungen ist die Ant- arktis aber immer noch das unbekannteste Jebiet der Erde.„Terra incognita“ wird sie deshalb noch immer genannt. Admiral Byrd, der bekannte englische Po- arforscher, bereitet zur Zeit eine neue Expe- dition vor, an der sich außer England auch Horwegen und Schweden beteiligen werden. Im November d. J. will man aufbrechen, und nach offiziellen Angaben ist das Ziel der Bxpedition, festzustellen, ob die Antarktis ein zusammenhängender Kontinent ist, oder ob sie aus zwei Inseln besteht. Man glaubt fer- ner, daß der Südpol das Geheimnis um die Climaveränderung auf der ganzen Erde birgt, und daß man mit der Auffindung einer war- men Oase“, die irgendwo in der Nähe des Südpols vermutet wird, eine Erklärung dafür zu finden, weshalb die Waldgrenze in Skan- Aimavien sich immer weiter nach Norden ver- zagert und weshalb das Treibeis im russi⸗ schen Sektor der Arktis sich in 8 Jahren urn eine Mill. Quadratkilometer vermindert hat Byrd hat schon auf früheren Expeditionen kestgestellt, daß in der Frühzeit der Erde in der Arktis tropisches Klima geherrscht hat. Mit hervorragenden technischen Hilfsmit⸗ teln ausgerüstet, verspricht die neue Expedi- lion Admiral Byrds ein voller Erfolg zu wer- den. schern zur Verfügung stehen, ferner Motor- chlitten und Spezialtraktoren, die in Nord- orwegen, wo die klimatischen Verhältnisse etwa denen der Arktis entsprechen, erprobt Wurden. Außerdem werden ganz neuartige Radio-Sonden! zum Messen der Temperatur, des Luftdruck ind der Feuchtigkeit in Höhen dis zu 25 km und gewaltige Eisbohrer zur Mehrere Flugzeuge werden den For- 1* Untersuchung des unter dem Eis liegender Festlandes verwendet werden. Zur Bequem- lichkeit der EFxpeditionsmannschaft und zum Schutz gegen die Unbilden des Klimas we den kleine schwedische Holzhäuser mitgeführt Werden, die mit Warmluft heizbar sind Durch die Einrichtung eines Kinos, einer Bi- bliothek und einer Messe wird sich die Expe- dition ein erträgliches Leben in der Einsamkeit der Eiswüste gestalten können. Nur nebenbei wurde erwähnt, daß die Ex- bedition von Admiral Byrd auch Untersuch ungen der Bodenschätze in der Antarktis vor- nehmen wird. Dieser Umstand trägt dazu bei. dab die Expedition auch für die internatio- nale Politik interessant wird. 9 Staaten haben sich nämlich in der Nachkriegszeit brennend für das Vorkommen an Kohle, Oel, Eisen Kupfer, Gold, Silber und Uran interessiert Allerdings bestehen noch keine Möglichkeiten, diese Schätze abzubauen. Das Interesse hat deshalb nicht nachgelassen, denn, wie der Wettlauf der Großmächte um die Arktis be- Weist, kann auch die Antarktis von großer strategischer Bedeutung werden. Und für diesen Fall bereitet man sich sorgsam vor. Aber auch andere Gründe sind maßgebend, daß; um die Besitzerrechte in der Antarktis gestritten wird. So ist es offensichtlich, daß einige Staaten sich um die Anlage von Stütz- punkten für ihre Walfangunternehmungen bemühen, Auch die Notwendigkeit, zur Er- korschung der Wetterbedingungen im Pazifik meteorologische Stationen in der Antarktis Sinzurichten, wird bei dem Vorgehen mancher Staaten ausschlaggebend sein. Aber neben Allen diesen Gründen spielt auch die geplante Errichtung von PFlugstützpunkten ein Rolle, die Verkettung wissenschaftlicher und wirt- schaftlicher mit machtpolitischen Interessen bedeutet. Die USA und Großbritannien befinden sich bei dem Wettlauf um die Antarktis in vor- derster Linie. Es gibt schon ein„Klein-Ame- rik a“, eine Siedlung an der Walfischbucht des Roß-Meers, mit großen Magazinen, einem Kvankenhaus, einer Kirche und mehreren Wohnhäusern. Diese Siedlung dient allen Bedarfsfall merikanischen Expeditionen als Ausgangs dunkt Auch in der Marguerite-Bucht, wWwo zu- erst die Engländer safhen haben die USA Fuß gefaßt. Nach anfänglichen Differenzen gelangten Engländer und Amerikaner zu einer Einigung über die Besitzrechte. Allerdings sind die Engländer heute noch etwas schok- iert, wenn sie sich daran erinnern, daß die SA zum„Abstecken ihres Claims“ 12 Eri schiffe, 1 Flugzeugträger und 4000 schickten. Der 6. Kontinent, so wurde von amerikani- schen Politikern Wied erholt betont, kann nich in Sektoren aufgeteilt werden, wie es von Vielen Staaten gewünscht e Der ameri- kanische Einspruch, eine genaue Begelung der Besitzverhältnisse zu treten geschah im Interesse aller Völker der Erde. So Wird es nämlich allen Nationen möglich sein, wirt⸗ schaftlichen Nutzen aus den Reichtümern der Antarktis zu ziehen und ihr wissenschaft- liches Interesse an dem unbekannten Gebie! der Erde zu befriedigen. Die aus Engländern Norwegern und Schweden zusammengesetzte Expeditionsmannschaft unter Leitung von Ad- mira! Byrd kann als Anzeichen dafür ge- Wertet werden, daß der amerikanische Stand- Hunkt sich wohl durchsetzen wird. G. R od und Leben- in konſervenbüchſei Dis Technik des Komservierens er- möglicht es heute, außer Lebensmittel auc Blumen, Gifte und Bakterien in konservierte Form aufzubewahren. Aber auch Panzer, Flug. zeuge und Bomben sollen nach Ausführungen des Admirals Barjot in der„France Illustra- tion“ in riesigen Konservenbüchsen für den aufgehoben werden können. Es Handelt sich dabei um 30 Meter lange und 60 m hohe Aluminiumbehälter, die das darir „Kalt gestellte“ Kriegsmaterial garantielt bis zu einer Dauer von 50 Jahren ohne Schaden zu lagern erlauben. ie Konservierung kann nach verschiede- nen Verfahren vorgenommen werden. Obst. Gemüse und Fische werden„tief gefroren“ Milch kann 2. B. durch Schallwellen sterilisiert werden. Die durch Röntgen- oder Kathoden S8 Man:. konserviert“. rahlen erzielte„Kalt- Sterilisation“ ermög- icht die Konservierung von Waren innerhalb Weniger Minuten. Auch Kunststoffe und Che- mikalien finden Verwendung. So besteht z. B. ein neues Verfahren zur Konservierung von Eiern darin, die frischen Eier mit einer hauch dünnen, gipsartigen Kalkschicht zu versehen, wodurch sie sich lange Zeit als Frischeier verwenden lassen. Durch ähnliche Verfahren önnen außer Fartoffeln auch Fleisch und Zetreide lange gelagert werden. Doch auch don„konserviertem Sonnenschein“ wird ge- sprochen Die Sonnenwärme wird dabei mit Hilfe besonderer Anlagen aufgespeichert, und bei einem Versuchshaus in Kalifornien, zur Heizung verwendet. 5 Auch die Wissenschaft befaßt sich in letzter Zeit mit den verschiedenen Konservierungs- möglichkeiten. So gelang es Bostoner Arzten, eile menschlicher Arterien von Toten zu ent- dernen und in„konservierter Form“ für spä- ere Operationen bereit zu stellen. Dabei cheint sich besonders die Anwendung von Talteverfahren als ein hervor: agendes Heil- and Hilfsmittel der Medizin zu entwickeln. Die in Frage kommenden„Ersatzteile“ wer- den zuvor von Leichen herausoperiert und Hann unter entsprechender Tieftemperatur in Tühlenlagen aufbewahrt. Ebenso erlaubt es die„schmelzende Eis-Narkose“, Operationen bei vollem Bewußtsein ohne Schmerzen für den Patienten durchzuführen. Als hervorra- gendes medizinisches Verfahren gilt auch die Kältebehandlung“ von Schwerverletzten. Da- bei wird um das beschädigte oder zu ampu- tlerende Glied ein Eisverband gelegt, der In- ektions- und Brandgefahren beseitigt. Auf diese Weise stehen dem Menschen heute Tod und Leben buchstäblich in„Konserven- büchsen“ zur Verfügung: Die in allen Ländern betriebene Kriegs- und Vorratswirtschaft dürfte inzwischen beide Möglichkeiten in un- übersehbaren Stapeln angehäuft haben. Dar- unter besonders das Aufgebot des„konser- vierten Todes“ in Form der allgemeinen Auf- rüstung, die immer noch den größten T. aller Steuern sehr zum Nachteil der N Ferre —* ini cd= r. ec e ee Kühe für Flüchtlingsbauern Heidelberg(IP). Vor einigen Tagen ist zn Heidelberg die 250 Kuh aus dem großen Safe- Programm zur Betreuung tuberkulöser Kin- der angekommen, 18 Kühe wurden an beser ers bedürftige Flüchtlingsbauern in Baden verteilt; es wurden Lose gezogen und dadurch die glück- lichen Besitzer in Nußloch, Oftersheim Neu- lußheim, Meckesheim, Trienz, Elmeng ngen, Puelfringen, Steinsfurt, Unteréwisheim, Gem- mingen, Fahrenbach, Bretzingen Kö aigsbach, Bruchsal, Hettingen, Lindelbach, Ettlingen und Weingarten ermittelt. Jeder dei Glücklichen Wurde mit seiner Kuh fotografiert und Sprach einige Worte auf ein Tonband, das in“ rikd zur Werbung dient, da im Ganzen 1200 Lühe Für den guten Zweck aufgebracht werden Sollen. Katharinenmarkt in Neckargemünd Neckargemünd(Tp) Unter Beteiligung Aller Geschäftsleute und der Einwoh- erschaft wurde am Sonntag der althergebrachte rinenmarkt, im Volksmund auch„Bohre genannt, durchgeführt Ein E tagabend leitete das Volksfest wurde der Schaufenster wettbewerb, der viele ansprechende Leistungen zuwegebrachte Stadt- verwaltung und Verkehrsverein ehrteg aus An- laß des Marktes den ältesten Bürger und die Alteste Bürgerin. 5 Katha- markt“ elzug am Sams- in Viel beachtet Alter Zuchthäusler wiederum verurteffi Karlsruhe(SWI). Mehrere Angeklagte i Afkammer wegen Fahr- n Band zu verant- nd sich der 57 Jahre Su drei Jahrzehnte in ausern verbracht hat. worten. alte Karl Gefäpgnisse Ihm und den 0 rund 50 Fah Idiebstähle in ganz Baden, vor allem in Kärlsrube, Rastatt, Oklenburg und anderen Orten des Landes zur Last gelegt. Auf ihren Diebesfahrten entwendeten sie aber auch bei nächtlichen Einbrüchen alle mögli- chen Gegenstände des täglichen Bedarfs, so- Wie Kleider, Wäsche und Schuhe. Bieler wurde wiederum auf die Dauer von 5 Jahren ins Zuchthaus geschickt unter gleichzeitiger Ab- erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Eine mitangeklagte 27 jährige Hausgehilfin, die sich als Geliebte des Bieler sehr rege an den Dieb- stählen beteiligt hatte, erhielt 1½ Jahre Zucht- haus. Ein Weiterer Angeklagter kam mit einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe davon. Wegen Mangels an Beweisen mußte der Vierte im Bunde freigesprochen werden wurden Revision im Wolsiffer-Prozeß Neustadt a, d. Haardt(TP). Die Revi- Sionsverhandlung in dem sensationellen Gift- mordprozegs Wolsiffer-Weinzierl ist auf 21. Dezember im Sitzungssaal des Oberlandesge- richtes in Neustadt anberaumt worden Bekenntlich hat der Verteidiger der Ange- klagten Wolsiffer, die beschuldigt und durch Indizienbeweise überführt Wurde, ihren Mann, den Apotheker Wolsiffer, durch Gift getötet zu haben, Revision gegen das Urteil auf lebens- längliche Zuchthaàusstarfe eingelegt. Zugleich Wird der Revisionsantrag des Staatsanwaltes Jegen den Freispruch des mitangeklagten Ge- liebten der Wolsiffer, den Apotheker Wein- zier! behandelt. Eine neue Beweisaufnahme findet nicht statt, so daß mit sensationellen Er- gebnissen nicht zu rechnen ist. Stuttgarter Kammerorchester in Paris gefeiert Wie die Mitglieder des Stuttgarter Kammer- Orchesters nach ihrer Rückkehr von einem Gastspiel aus Paris erklärten, sind ihre beiden Konzerte vor überfülltem Hause ein gerade zu sensationeller Erfolg gewesen, Eine Anzahl führender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Frankreich waren unter den Be- suchern, darunter auch die Königin der Bel Sier, die dem Orchester ihre besondere An- erkennung aussprach. Das Orchester erhielt in Paris bereits weitere Einladungen aus Frank- reich, Spanien und anderen europäischen Staaten. D. P. Pfälzisches Friseurtreffen Neustadt a d. Haardt(TP). Die pfäl. Zischen Friseure wurden zu einem ersten pfäl. zischen Verbandstag für 18. und 14. Novembei nach Neustadt a. d. Haardt eingeladen. Das pälzische Friseurhandwerk umfaßt zur Zeit rund 4000 Berufsangehörige, Lolcale Nundo Lokalausſtellung des Geflügelzuchtvereins Hervorragende Zuchtarbeit. Der gute Ruf des Geflügelzuchtvereins mag die Arſache des guten Beſuches der am Sonntag in der Turnhalle durchgeführten Lokalausſtellung geweſen ſein. Die Schau bot jedem Beſucher eine Fülle von An⸗ ſchauungsmaterial aus der Zuchtarbeit des Vereins. Beſonders erwähnenswert war der muſterhafte Aufbau der Schau, die es jedem ermöglichte, die Schau in ihrem Geſamtumfang zu beurteilen. Die gute Belichtung des Saales trug mit dazu bei, die ſich in muſter⸗ gültiger Verfaſſung befindlichen Tiere genau in Augenſchein zu nehmen. All dieſe Tat⸗ ſachen ſtellen den Züchtern, ob ihrer Liebe und Sorgfalt in der Züchtung, ſowie der Leitung, das beſte Zeugnis aus. Am meiſten vertreten waren Rhodeländer, Rheinländer und Italiener Arten, während auch die Zwerg⸗ hühner in beachtlicher Zahl die Aufmerkſam⸗ keit erregten. Viel Fleiß und Mühe brachte dieſe Veranſtaltung mit ſich. Die anweſenden Preisrichter, Keſſel, Pforzheim und Brümmer, Friedrichsfeld zollten in ihrem Arteil auch den Veranſtaltern höchſtes Lob. Von 254 ausgeſtellten Exemplaren aus 24 Naſſen konnten 25 Tiere mit Ehren⸗, 20 mit Zu⸗ ſchlagspreiſen ausgezeichnet werden, während vielen das Prädikat„ſehr gut“ erteilt wurde. Außer dieſer Schau werden nun am kommen⸗ den Sonntag im Mannheimer Muſenſaal 11 der beſten Züchter ihre Tiere bei der Kreisſchau ausſtellen. Der erſchienene Landes⸗ und Kreisvorſitzende des Geflügelzüchterver⸗ bandes waren von der Güte des Tiermaterials und der Organiſation ebenfalls ſtark beein⸗ druckt. Eines guten Zuſpruchs hatte ſich auch die Tombola zu erfreuen, aus der dte Hahnenportionen beſonders gefragt waren. Die ganze Schau bewies erneut den guten Zuchterfolg, den die Seckenheimer Geflügel⸗ züchter auch im verfloſſenen Jahr erzielten. 1 Klaſſentreffen des Jahrgangs 1909/10. Ganz hoch ging es am Samstag Abend beim Klaſſentreffen des Jahrganges 1909/10 im„Löwen“ her. Der erſte Teil, ernſter Beſinnung gewidmet, ſtand ganz im Zeichen der ausgezeichneten Feſtrede des hier gut bekannten Dr. A. Kollnig, der mit ſeinem Rückblick gleich ein gutes Stück der Secken⸗ heimer Dorfgeſchichte aufzeigte. Ed. Würth⸗ wein hat ſich als Leiter dieſes Abends be⸗ ſonders verdient gemacht. Dankbar wurde auch die Anweſenheit der früheren Lehrkräfte, Wormer und Gersbach begrüßt. Der unter⸗ haltende Teil wurde in ausgezeichneter Form von dem bekannten Humoriſten Rich. Hirſch und der Stimmungskapelle Schary beſtritten. Rundfunkrat tagte in Stuttgart Stuttgart(TP). Der Rundfunkrat des Süddeutschen Rundfunks ist am Montag zu seiner 4. Sitzung zusammengetreten. Intendant Dr. Eberhard berichtete zunächst über die bis- her geleistete Arbeit und über seine Programm- Pläne. In der anschliegenden Debatte be- dauerte er lebhaft, dag der Rundfunkrat in Bayern die politischen Rommentars abge- schafft hat. Er sagte, er halte diesen Schritt nicht für zweckmäßig und fügte hinzu, nach den Satzungen des württemberg-badischen Rundfunkrates könne eine solche Maßnahme nicht ergriffen werden. Heimatabend im Turnerbund„Jahn“. Am Sonntag Abend ſteigt im Kaiſerhof ein„Heimatabend“, der ſich in ſeiner Art an alle Seckenheimer wendet. Das Programm wird geſtaltet von A. Blümmel und B. Hirſch und enthält volkstümliche Gedichtvorträge, die muſikaliſch umrahmt werden. 8 Von der Tabakeinſchreibung in Schwetzingen. Auch die zweite Tabakeinſchreibung hatte ſich wieder eines regen Zuſpruchs aus der tabakverarbeitenden Induſtrie zu erfreuen. Die Preiſe hatten allgemein etwas nachge⸗ laſſen, waren aber immer noch befriedigend. Angeboten wurden Grumpen und Sandblatt Ernte 1940 vom Neckar-, Main⸗ und Pfinz⸗ gebiet. Die Preiſe für die einzelnen Land⸗ ſtriche ſehr unterſchiedlich, beliefen ſich für Grumpen von 130.— DM. bis 200.— Do., während gebüſchelte Grumpen Preiſe bis zu 265.— DM. erzielten. Havanna wurde 10 bis 20% höher bewertet. Sandblatt wurde aus dem Wittlicher Anbaugebiet mit 202.— OM. bezahlt. Aus dem Duderſtadter Gebiet wurde erſtmals röhrengetrockneter Virgin⸗ tabak angeboten, der durch eine frühzeitige, ſorgfältige Ernte und fachmänniſche Auf⸗ trocknung in Trockenkammern qualitativ an der Spitze ſtand und 351.— OM. pro tr. zuzüglich 20.— OM. Förderungsbetrag des Käufers für Trockenkammer und 25.— DM. für Fermentation erzielte. Auch aus Franken wurde getrockneter Tabak angeboten, der in der Farbbildung nicht ſo einheitlich war, da in Süddeutſchland durch die lange Trochen⸗ heit und Hitze das Material notreif war. Die Preiſe lagen hier zwiſchen 270.— und 282.40 OM. Die nächſten Tabakeinſchrei⸗ bungen finden am 11. 11. in Speyer, 17. und 18. 11., 2. und 3. 12., 15. 12. jeweils in Schwetzingen und am 14. 12. in Speyer für Schneidegut und Sandblatt aus den jewei⸗ ligen Anbaugebieten ſtatt. 8 Ludwigshafen ist wieder erreichbar Mannheim(Tp). Bislang war ein Telefon- gespräch von Mannheim nach Ludwigshafen nur nach langem Warten zu bekommen. Dem ist jetzt durch die interzonale Oberpostdirek- tion Karlsruhe abgeholfen Worden. Die Kabel- Verbindung ist wieder hergestellt und man kann Bekannte und Freunde„jenseits des großen Wassers“ durch Selbstwählen bekommen, in- dem man der Rufnummer eine sechs vorsetzt. Sündenregister ohne Ende Mannheim(Tp). Die Kriminalpolizei nahm ein Einbrecherpaar fest, deren Konto fast ohne Ende ist. Bisher konnten den beiden Be- rufsmäßigen insgesamt 23 Einbrüche und Dieb- stähle nachgewiesen werden. Die Liste der erbeuteten Waren— darunter 23 Hasen, 2 Fahrräder, Rauchwaren, Schnaps, Lebensmittel, Kleidungsstücke, Bargeld, Lederwaren usw.— ist sehr umfangreich, Erfreulicherweise konnte ein Teil der gestohlenen Waren sichergestellt und an die Eigentümer zurückgegeben werden, Landesparteitag der KpD Mannheim(TP). Am Sonntag fand hier der Landesparteitag der KPD Württemberg Baden statt. Das Ziel der Tagung, die von zahlreichen Delegierten besucht War, wurde in der folgenden Inschrift eines Transparentes im Sitzungssaal zusammengefaßt:„Ideologi- sche Klarheit, politische Festigkeit und eiserne Disziplin werden die Partei befähigen, die Massen für ihre Politik der nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes zu Sewinnen.“ Für die Parteileitung erklärte Hermann Nuding:„Die Stellungnahme zur Oder-Neiße-Linie ist die Stellungnahme für oder gegen den Krieg, für oder gegen den Sozialismus“— Von der Parteileitung der KPD war zum 32. Jahrestag der Oktober Revolution ein Gruß an die Sowjet-Union ab- Seschickt worden. Er gipfelte in dem folgen- den Satz„Es lebe die Sowjet-Union, der mächtigste Hort des Friedens, der beste Freund des deutschen Volkes.“ — Am Rande bemerkt Seit wir versuchen, an Haupt und Gliedern eine wirklich demokratische Erneuerung durchzuführen, stoßen wir immer wieder auf behördliches Unverständnis. In den Amtsstu- ben kommt man vielfach nicht von den„auto- ritären“ Gepflogenheiten ab. Während man sich selbst jede Fähigkeit zuspricht, wire der demokratische„Jünger“ für unfähig gehalten, zu beurteilen, ob und wie er seine Rechte Wahrnehmen und seine Wünsche vortragen soll. Nur zu leicht fühlen sich höchste und allerhöchste Behörden durch den Ton verletzt. Dann wird gegen den Bürger„vorgegangen“. Nur zu oft entschwindet diesem angesichts des amtlichen Upergewichtes der Mannesmut. In- folgedessen bleibt alles beim Alten und die Sicht für das Richtige wird immer mehr ver- nebelt. Da hatte jüngst ein Hofer Metzgermeister in seiner Auslage ein Spanferkel ausgehängt, dem er den Text beifügte:„Theo, mach uns frei!“ Das Ferkelchen trug außerdem einen an unseren Bundespräsidenten Heuss gerichte- ten Brief im Maul und aus Protest gegen die leischbewirtschaftung hatte Meister Unglaub noch einige Fleischmarken an den Schwanz gehängt. Irgendeine Hofer Behörde erblickte darin eine„Verächtlichmachung des Bundespräsi- denten“. Unser wirklich demokratischer Metz- germeister ließ sich dadurch aber nicht ein- schüchtern, sondern wandte sich dieserhalb direkt an den Bundespräsidenten, Jetzt erhielt er von ihm folgendes Schreiben: Sehr geehrter Herr! Sie müssen entschuldigen, daß bei der Masse der hier eingehenden Korre- sSpondenz die Beantwortung Ihres Schreibens sich Verzögert hat. Ieh kann sie versichern, daß der FIilferuf mres das Schaufenster zierenden Ferkels mich in keiner Weise gekränkt hat, sondern daß ich ihm ein freundliches Verständnis entgegen- bringe. Ich hoffe sehr, daß sich in der Zwischen- zelt die besorgten Behörden von Hof beruhigt haben, Mit freundlicher Hochachtung gez. Professor Dr. Theodor Heuss. Wir freuen uns über den Humor unseres Bundespräsidenten, ebenso sehr aber auch über Meister Unglaub, der den Mut hatte, seiner heimatlichen Behörde zu beweisen, daß in einer Demokratie nicht immer das gilt, Was eine örtliche Behörde für gültig hält. Abt. Ist„X“ ein Wort? Was heißt„Ne, Was ist„Né, was bedeutet „s vor allem aber, was kostet„Ne: Fra- gen mit denen sich neuerdings die Fußball- toto-Tipper beschäftigen müssen. Die Bundespostverwaltung hat nämlich er- klärt,„Ni sei weder ein Buchstabe, noch ein einfaches Malzeichen, sondern es bedeute, daß der Tipper damit zum Ausdruck bringen Wolle, er glaube an einen unentschiedenen Ausgang des betreffenden Spieles, Darum sei das„X kein„X“ mehr, sondern ein ganzer Satz, ja, mindestens aber ein„Worték Wenn eben dieses„X“ mehr als fünf Mal auf einem Totozettel vorkomme, dann seien das eben mehr als fünf Worte. Und— nun kommt der Pferdefuß— dann koste ein Brief mit einem solchen Tippschein eben Briefporto und nicht mehr Drucksachenporto, also 20 Pfennig plus 2 Pfennig Berlin-Steuer— oder im Ortsver- kehr 12 Pfennig— statt 4 Pfennig. Und zwar nicht erst„mit Schonfrist“, sondern ab sofort. Ist nun dieses„X“ für die Post eine Spitz- kindigkeit eines totofeindlichen Beamten oder ust es mehr? Ist es vielleicht das Ausnützen einer Chance, am Fußballtoto„mitzuverdie- nen“? Eines jedenfalls ist es bestimmt nicht: ein Mittel der früher, zu Zeiten der Deutschen Reichspost, so sehr auf den Dienst am Kun- den bedachten Post, sich populär zu machen, — abgesehen davon, daß man über die juri- stische Seite der ganzen Angelegenheit noch sehr streiten kann! Man darf gespannt darauf sein, wie die Sportverbände und Totogesell- schaften auf diesen Schachzug unserer neuen „Bundespost“ reagieren werden. Wie wäre denn der Vorschlag, wenn die Wetter den Totogesellschaften— und damit der Post— eine„O0“ für ein„X' Vor- machten? D. F. Hie Mukter vom Aynethof Roman von Margarete Neidl (Renate Halden) AUrheberrechtsſchutz Verlag Aung. Schwingenſteln. München. 30. Fortſetzung Nachdruck verboten Anton ſtreichelte ihre ſchlanke Hand, wie die eines kranken Kindes. Dann ging er auf den Fußſpitzen hinaus zu dem dienſthabenden Aſſiſtenten. Dieſer empfing ihn mit ſehr ernſtem Geſicht.„Das Kind iſt außer Gefahr, der Mut⸗ ter aber fehlt der Lebenswille. Sie liegt apathiſch, will nicht eſſen, nichts nehmen, nur ſchlafen Gerne würde ich mit dem Manne reden, ob er ſie nicht ſpäter beſuchen 1 möchte.“ „Nein“, ſagte Anton entſchieden.„Sie will ihn nicht ſehen. Es iſt auch glaube ich, zu früh, ſie würde ſich zu viel aufregen. Vorläufig werden wir ſie beſuchen, das heißt meine Braut und ich Meine Braut wird auch die Kleine dann in ihren Kindergarten nehmen, das wird für Mut⸗ ter und Kind ſehr gut ſein. Dürfte ich Sie jetzt bitten, daß ich den Mann der Patientin von hier anrufen kann?“ Damit ging Anton bereits zum Fernſprecher und er⸗ reichte den Profeſſor im Hotel. Er teilte ihm alles mit, auch daß er vorläufig ja nicht kommen ſollte und verſprach, ihm täglich telefoniſch Nachricht zu geben. Sichtlich von dieſem Gespräch befriedigt, nahm er vom Aſſiſtenten Abſchied und erbat ſich die Erlaubnis, täglich anrufen zu dürfen, wenn niemand Zeit hatte zu kommen, was aber nur ſelten der Fall lein dürfte Der Aſſiſtent verſprach noch, ſein Möglichſtes zu tun, un eilte Anton die Treppen hinab. denn es war mittler⸗ weile ſehr ſpät geworden und Riſa war im Wagen ſchon ehr nervös. Ankon wollte ſofort zurückfahren, aber Riſa verlangte noch einen Moment in ihr Haus zu gehen, schlug ſpät nachts auf dem Aynethof anlangen werde Bei An⸗ — vor eventuell dort zu übernachten. da man doch erſt ton überwog im Augenblick jede Ueberlegung ein ge Hunger, den er beſchloß, raſch in einem Reſtaurant zu be⸗ friedigen, und dann die Heimfahrt anzutreten. Anton dachte nicht einen Moment an ein Abenteuer. Darum lehnte er den Beſuch in Riſas Wohnung ab. Im Gegenteil, er ſehnte ſich nach Eliſabeth, ihr alles mitteilen zu können. Er hoffte viel von einem Beſuch Elisabeths bet der Kranken. Alle dieſe Gedanken machten ihn einſilbig und verſonnen. Riſa aber kämpfte mit den Tränen der Scham und der Wut Erſtens, daß Anton ihre Vorſchläge einfach ignoriert hatte, zweitens, daß er in allem und jedem Elisabeth in den Vordergrund ſchob. So hing jedes ſeinen eigenen ſchweren Gedanken nach, die drückend über ihnen lagen Anton drängte zum Auf⸗ bruch, da er dachte, Eliſabeth würde ſeine Abweſenheit nicht gut begreifen, möglicherweiſe wieder anders deuten. Riſa ſtand wortlos auf und nahm ſchweigend im Wa⸗ gen Platz. Plötzlich ſchrie ſie auf:„Ich fahre nicht nach München, ich ertrage es nicht nach dem. was vorgefallen iſt, mit Arthur zuſammen zu ſein. Ich will nicht mehr leben! O wie gut begreife ich Arthurs Frau! Ich kann auch nicht mehr.“ 5. Aufſchluchzend lehnte ſie ſich an Antons Schulter Dieſer war ganz verwirrt. Er lenkte den Wagen in eine Seiten⸗ ſtraße und ſtoppte ab. Riſa lag ſchluchzend an ſeiner Schul⸗ ter. Er ſtrich beruhigend über ihr Haar. Aber das Weinen Riſas wurde nicht ruhiger. Im Gegenteil, fie lehnte ſich ärker an ihn und nun blickte er in ihre Augen, die ſo lehend auf ihn gerichtet waren, daß es ihn traf— bis ins Innerſte. Mit einem Schlag war der Schleier zer⸗ en. 5 Mit vor Erregung heiſerer Stimme fragte ſie itternd: „Kannſt Du mich verſtehen? Anton. 10 f Beliebter, wie ich leide? Ich kann nichts dafür daß Dich liebe! So liebe, daß alle Schranken fallen! Ich weiß, es gibt für mich gar keine Hoffnung Du liebſt 91— oder viel⸗ leicht meinſt Du es nur! So wie ich Dich liebe. Anton. mit dieſer Glut, liebt Dich nie mehr ein Weih! Nur für Dich ſchlägt dieſes Herz, ich kann nichts dafür, Anton. Ich weiß. Stufen hinan. Sie fand 8 löſt, Rudi eine Krankenſchweſter.„Es geht zu Ende“, flüſterte Fritzi mit tränenerſtickter Stimme, ein Lungenblutſturz, eine Frau ſoll das nicht ſagen, aber ich kann nicht anders. Nur ein einzigesmal komm zu mir! Niemand ſieht es, nte⸗ mand weiß es und Du machſt einen Menſchen unendlich glücklich!“ Langsam fuhr das Auto ein und Riſa klammerte ſich an Anton. Sie zitterte am ganzen Körper und Anton ſtützte ſie. Er war in einem furchtbaren Widerſtreit der Gefühle. Konnte. er dieſes unglückliche Geſchöpf jetzt allein der Verzweiflung überlaſſen? Wenn ſie ſich beruhigt hatte, wollte er ſofort in ſein Haus gehen. Mit dieſen Gedanken betrat er mit der noch immer zitternden Riſa deren Salon, nicht denkend, daß ſein Wagen vor Riſas Haus ſtand. Aber er kannte Riſa ſchlecht, wenn er meinte, ſofort wieder fortzukommen. Nun als er in ihrem Boudoir angelangt war, gab ſich Riſa ganz ihrer Verzweiflung hin. Sie ſchilderte Anton ihr bisheriges Leben, den Unterſchied ihrer Liebe und der Elisabeths, deren kindlich kühles Weſen und hüllte ihn in eine Woge heißer Zärtlichkeit. Anton hatte ſeit dem Tode ſeiner Frau eine liebende Frauenhand ſchwer entbehrt. Eliſabeth hatte ihn in ihrer Herbheit oft gekränkt. Nun war er von den Aufregungen des Tages müde und erlag für kurze Zeit der werbenden Liebe Riſas, die in einem Meer von Seligkeit ſchwelgte, wenn ſie auch wußte, daß die Augenblicke des Glückes gezählt waren.—— Wie betäubt war Eliſabeth indeſſen weitergefahren. Alſo ſo weit war es gekommen, daß er nur die Gelegen⸗ heit abwartete, daß ſie fortging, um mit Riſa in deren Wohnung zu fahren! Und ſie hatte immer noch gehofft, es würde wieder ſo werden wie am Anfang, da er ihr ſeine Liebe erklärt hatte! Sie fühlte ſich tief unglücklich. Endlich hielt ſie vor dem Haufe Steinfels und eilte die Fritzi in Tränen aufgelöſt, bei das Herz iſt ſchwach, er will in kein Spital!“ Eliſabeth 57 ihr Geſicht und ſprach ihr Mut zu. Da rief ſchen die rankenſchweſter, daß ſie ſofort kommen ſollen. Fortſetzung folgt Das HGeldbiio Als sie einander, in einer Bierlaune zwar mehr als bei nüchternem Verstand, das nach- mals so traulich gehaltene Versprechel ahnte wohl keiner seine Bed lich am Tage der Toten nämlic jedem auf einer Postkarte b er gottlob ch unter den Lebenden weile. So War es besc en und einmütig gutgeheißen Worden. Daß der Zeitpunkt dieses Beschlusses just mit der Abschiedsstimmung des Abitu- rientenkommerses spät nach Mitternacht zu- samme I, daran störte man sich weder da- mals noch nacht gaben, 18. Alljähr- Sollte jeder inigen, daß 108 Ind doch sollte, wWwas als ein halber Scherz gedacht war, sich sehr bald schon in seinem ganzen tödlichen Ernste zeigen: Der, wie Wir Heute sagen, erste Weltkrieg tat sein Mög⸗ lichstes, auch die bestgemeinten Absichten und menschlichen Berechnungen über den Haufen zu wWẽerfen, So daß von ursprünglich achtzehr Abiturienten gerade noch das bö Ende überlebten und Si seit Vereinbart, dessen versichert Das war nun freilich ein kläglicher Rest 1 der ehedem ansehnlichen Kameradschaft. Um So mehr freuten sich die Davongekomme- men wie einer Art neugeschenkten Le Segchtet einiger offener Wünsche, die sick nicht nur auf äußerliche Schrammen und Schönheitsfehler bezogen. Trotzdem und ob- gleich jetzt eine engere Fühlung untereinan- der bestand, blieb es bei jener nun schon ein- gespielten Verabredung. Bis jemand den Vor- schlag machte, den bewußten Jahrestag ins- Künftig durch eine persönliche Zusammen- kunft zu begehen. Inzwischen war man 12 Wenn auch verspätet, zu Amt und Würden gelangt: der eine als Schulmann, der andere Als Amtsrichter, ein dritter hatte sich eine flotte ärztliche Praxis aufgebaut. Und die es vorgezogen, sich beruflich auf eigene Füße Stellen, fanden ebenfalls keinen Grund zum Klagen. Auf solche Weise entstand das ebenso strikt befolgte Upereinkommen, den Allerheiligen tag von nun an gleichermeßgen den Lebenden und den Toten zu weihen. Und weil es dazu mehr als nur einiger rasch hingeschriebener Worte bedurfte, nämlich eines nicht geringen Aufwands an innerer Einstimmigkeit— vom gegebenen Fall einer Reise gar nicht zu re- den—, gerade darum bekam diese Zusammen- kunft ihren so erregend Hintergründigen Sinn. Nicht, als ob es mit übersinnlichen Dingen, mit Tischrücken und Geisterbeschwörung da- bei zugegangen wäre! Aber auch wo es den Anschein eines einstudierten Zeremoniells hatte, handelte doch jeder im klaren Bewußt⸗ sein seiner innersten Herzensüberzeugung. So trafen sie sich jedesmal in einem unvermin⸗ dert gerührten Wiedersehen, so war ihr erster gemeinsamer Gang hinaus zu den Freundes- gräbern, deren jedem einzelnen ihr schwei- gendes Gedenken sowie im Notfall auch die gärtnerische Pflege galt. Und so hielten sie es nicht weniger genau mit dem geselligen Brauch, sobald die Sonne dieses Tages sich neigte, ihr eigenes Lebenslämpchen mit neuer Daseinslust wieder aufzufüllen. Auch da Auf und Ab der Jahre vermochte kaum etwas daran zu ändern. Im übrigen war „ja ohnehin dafür gesorgt, daß es den Leben- den nicht zu wohl und den Toten nicht zu ein- Sam wurde. Krankheit und berufliches Mig geschick, davon reihum wohl jeder der Sieben einmal heimgesucht ward, wirkten zwar hin und wieder alarmierend, selten jedoch so, daß es darum gleich zu einer Absage kam. Ja, einige gingen bereits so Weit, von einem ge- Wissen Schutz zu sprechen, den ein derart fester Zusammenhalt gegen derlei Krisen ge- Währe. In der Tat schien von allen vergleich- baren Jahresklassen gerade die ihrige ein be- sonders zähes Leben zu haben. 0 Dasselbe, nur mit anderen Worten, sagten auch die Stabsärzte, deren Musterung sie sich beim Ausbruch und im Laufe des zweiten Weltkrieges abermals unterziehen mußten. Gegen derart gehäufte Tücken der Vernich- tung richtete freilich die robusteste Gesund- heit nichts mehr aus. Wer von den Sieben icht in offener Schlacht sein Leben ließ, dem ard es im Bombenhagel der wehrlosen Hei- h zuschanden. Der dies hier alles Wahrheitsgetreu berich- tet, hat die Kunde davon durch einen Zufall erhalten: Aus dem Munde des letzten der Sieben, bevor er, ein müder, vereinsamter Flüchtling aus dem Schlesierland, sich selbst zum Sterben legte. H. A. Berger. Mode in der pflanzenwelt Von Friedrich Schnack Auch in der Pflanzenwelt wechselt die Mode mit den Jahreszeiten. Nach dem ersten Wie- senschnitt, der die Schöpfungen des Früh- lings hinwegnimmt, machen die Körbchen blüten und vor allem die Dolden Schule. Sie sind zwar nicht die einzigen Blütenformen auf Wiesen und an Rainen— denn auch der Sommer ist erfindungsreich und ein Freund des Mannigfaltigen— aber die Körbchen und die Dolden sind die Allgemeinen und die am weitesten Verbreiteten. Die Doldenpflanzen, die Umbelliferen— Umbellen nannte sie Goethe— spannen ihre Weihen Schirme auf, und sie stellen den g0- denen Strahlen der Sonne ihr kleines, grünes Strahlenwerk entgegen. Es sind zierliche Schirmchen, aus Spitzengeriesel gehäkelt, und mam darf sich vorstellen, daß der erste Schirm- macher seinen Einfall von den Umbellen ent- lehnte, als er sich an einem Sommertag auf einem Wiesenhang ausstreckte und die Polde des Wiesenkerbels betrachtete. Diese Doldenträgerinnen sind stille, ver- schwiegene Pflanzen, Sie haben nichts Wildes Oder Kühnes an sich. Sie erinnern an das Biedermeier, und sie sind gute Wiesen- und Ackerbürgerinnen: sie haben Halt und Maß, sie lieben das Gesellschaftsleben, wes⸗ halb sie sich auch zu großen geselligen Ver- sammlungen einfinden, aber der Stil ihrer Zusammenkünfte ist schlicht und artig. Ihre kühle Feinheit ist der Farbigkeit und der auffallenden Gebärde abhold, ihr Schleier breitet eine geheimnisvolle, verflorte Stim- mung über die Wiese. Die große Schirmdolde zertrenpt sich in lauter kleine Schirmdöldchen, und das Döld- chen löst sich in winzige Blüten auf, nicht größer als kleine, weiße Mücken. Wie die ganze Dolde, so bildet auch das Döldchen ein Strahlenrad, ein Strahlenrä an ihm ist kleinwinzig.! Doldenblüte vom Geiß betrachten, die einen leisen Honigduft Wohlgeruch von altertümlicher Zarthe atmet: dann sieht man alles Speichen strahlen von der aus, und sie umtanzen di mit ihren Ein- zelblüten als ein weihes Sprühfeuer von Sternen. Wie die Körbchenblüte, die Kompo Löwenzahn, Ringelblume, Sonnenblum die Scheibe der Sonne nachbildet, so versinn- bildlicht die Doldenblüte den Sternenhimmel. Wiewohl Tagesblume ufd von Käfern, PFlie- gen, Wespen, Bienen und Schmetterlingen be- sucht, scheint die Doldenblüte eipe Sternen anbeterin zu sein, und dies ist vermutlich ihr schönstes Geheimnis. 1 de Das kluge Mädchen Zin Bürger hatte drei Töchter. Die hatten Alle drei Bewerber, und es war Zeit, sie unter ie Haube zu bringen; der Vater wußte aber t, Welche er zuerst versorgen sollte, Da ef er alle drei zusammen und sprach zu „Wohlen, liebe Töchter, das Schicksal soll entscheiden! Ich reiche euch allen Dreien meinsam Wasser zum Händewaschen; ihr dürkt euch die Hände aber an keinem Tuch Abtrocknen, sondern sollt sie von selbst trock- nen lassen Diejenige, deren Hände zuerst trocken werden, soll alst erste einen Mann bekommen,“ So geschah es. Der Vater goß allen dreien Wasser über die Hände. Da wuschen sie die und liegen sie auch von selber trocken wer- den, ohne ein Tuch zu nehmen. Die Jüngste aber wehte mit der Hand hin und her, wobei sie immer wiederholte: Ich will keinen Mann, ich will keinen Mann!“ Von diesem Hinundherwehen wurden ihre Hände zuerst trocken, und so bekam sie als erste einen Mann, während die älteren noch weiter„ ten mußten. 8277 denn alles Z. Man braucht nur die 3, dem Giersch, zu ö it Wetterbericht Wetterlage S deutschland liegt an der Westseite einer ausgedehnten Tiefdruck furche, die von Norden her Pi zum Balkan reicht und gelangt dabei allmählich mehr un- ter den Hinflug der aus Westen zufließenden Meeresluftmeassen. Neckar- Bote, Südd. Heimatzeſtung für Mannheim Seckenheim und Umgebung, Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hürdle, Druckt und Verlag: Buchdruckerei Georg Zimmermann(Inhaber Georg Härdle) Mannheim-Seckenheim. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten, treubesorgten Vater, Urgroßvater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel Herrn Georg Jakob Rb.-Ladeschaffner a. D. im Alter von nahezu 77 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Jakob geb. Klumb nebst Kinder. Mhm.-Sedtenheim, 8. Nov. 1949. Züähringerstr. 70 Beerdigung: Donnerstag, 10. November, 14 Uhr, 8 von der Leichenhalle Seckenheim aus. Zimmeroſen neuwertig Preiswert zu verkaufen. Ettlingerstraße 26. Bruder, Habe mein Immobilien- Geschäft Wieder aufgenommen. An- und Verkauf von Wohnhäuser/ Bauplätze Grundstücke Wali und Wiesen Auskünfte und Beratungen werden erteilt Georg Röser, Tel. 47183 Die evang. Kirchengemeinde Mhm.- Seckenheim führt am Donnerstag, 10. November 1949, nachmittags, eine Kartoffelsammlung kür das Schifferkinderheim durch. Wir bitten die Kartoffeln 7 5 bereitzuhalten. I. A.: Georg Hörner. E eee Vom Sperrt Göggel bester Deutscher in Bern Bern— Stuttgart— Frankfurt 190-187-182 P Vie sehr unseren Turnern die internatio- nale Kampferfahrung noch abgeht, das zeigte der Turner-Städtekampf, zu dem der Bürger- liche Turnverein Bern die Stadtriegen von Stuttgart und Frankfurt nach Bern einge- laden hatte. Uberraschend stellten sich weder Theo noch Erich Wied(Stuttgart), noch der Frankfurter Kiefer als Gegenspieler für die Schweizer Olympioniken Lucy und Kipfer heraus. Ihre mit viel Schmiß geturnten schwierigen Ubungen fanden nicht die Aner- kennung des international zusammen Kampfgerichts, das vor allem auf die Sauber- keit der Ausführung besonderen Wert legte. Die von dem Olympiasieger Michel Reusch. trainierte Berner Riege siegte mit 190,67 P. vor Stuttgart 187,72 P. und Frankfurt 182,07 P. Als bester Einzelturner wurde der Schweizer Kipfer ermittelt, der es auf 39,45 P. brachte Vor Josef Göggel- Stuttgart 38,70 und Lucy Bern mit gleicher Punktzahl. Kiefer belegte mit 38,55 P. einen ehrenvollen vierten Platz Vor Erich Wied- Stuttgart 38,45, während der deutsche Meister Theo Wied hinter Wilhelm Bern(38,40), Heini Henkel- Frankfurt(37,95), Bach-Bern(37,65 P.) nur auf den Hein's Rechte ist wieder dal Adolf Kleinbholdermann verlor durch ko. Daß die 47. Deutsche Schwergewichts-Box- meisterschaft ein so schnelles Ende nehmen Würde und dag Hein ten Hoff nach zehn Kampfminuten als ko.-Sieger über den als zäh bekannten Forchheimer Adolf Kleinhol- dermann feststehen würde, damit hatten die Wenigsten gerechnet. Aber der lange Hein ließ in seinem achten Titelkampf erkennen, daß er seine beim Düsseldorfer Neusel-Kampf bewiesene Formverbesserung weiter steigern konnte. Sein klarer ko.-Erfolg in der vierten Runde läßt die Möglichkeit kommender inter- nationaler Grogkämpfe offen. Is der Ringrichter in Hamburg den Ring gab, begann der breitschulterige Kleinhol- dermann den Angriff. Ten Hoff zögerte in ab- Wartender Haltung etwas und mußte einige Rechte des Forchheimer Schokoladefabwikan- ten einstecken, Dann aber kam auch der Mei- ster mit einem Linkshaken auf den solar Plexus durch. Von der zweiten Runde an dik- tierte Hein das Kampfgeschehen deutlich: er War schmnellfü ger, setzte mehr und mehr die gefürchtete Rechte ein und warf den im Crouchstil kommenden Forchheimer mit Le- berhaken und Linkshandschlägen auf die Rip pen zurück. Auch in der dritten Runde brachte ten Hoff einen linken Geraden an, während ein Finnhaken von Kleinholdermann beim Meister das Ziel nicht ganz finden konnte. Die Vorentscheidung fiel, als der Forchheimer zwar mit Mühe einen Linken ten Hoff's ab- ducken konnte, jedoch von dem sofort nach- folgenden Rechtshaken am Kinn voll getrof- fen und sichtlich erschüttert wurde. Noch ein- 75 Tabellenstand der Oberliga Süd Splele Tore Pkt. Spvgg. Fürth 8 2311 124 mal wollte Kleinholdermann versuchen. Aber in der Deckung rechter Gerader ten Hoff's und selbst der Eisenschädel des Forchheimers war nicht hart genug, um den anschließenden Linkshaken des Meisters verdauen zu können. Hein zeigte sich jetzt auch rbeit auf der Höhe. Als bei einem harten Schlagabtausch mann einen Augenblick lang Donnerstag, 10. Noveniber 6.00 Choral, Nachricht., Früh- musik 6.45 Morgengymnastik 7.00 Kathol. Morgenandacht 7.10 Morgenstund hat Gold im Mund 8.00 Wir wollen helfen 8.10 Wasserstandsmeldungen 8.15 Morgenmusik 9.00 Nachricht., anschl. Musik 10.00 Suchdienst f. Heimkehrer urid Kriegsgefangene 10.15 Schulfunk: Wolfg. A. Mo- zart“,(Wiederholung) 10.45 J. Haydn, W. A. Mozart; Jos. Haydn:„Die unbe⸗ Wohnte Insel“(Ouvert.), Cellokonzert D-dur. Mo- zart: Konzertarie Rondo“ form); Ballettmusik aus „les petits riens“, 1.45 Landfunk 12.00 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 13.10 Musik nach Tisch 14.00 Schulfunk: Naturkunde, Räuber im Pelzrock 14.30 Aus der Wirtschaft 16.00 Nachmittagskonzert 16.50 Für die Frau 17.05 Hausmusik, eine Gedenk- stunde für August Halm. 17.40 Südwestdeut. Heimatpost 17.55 Nachrichten, Vorschau 18.30 Kammerchor des Südd. Rundfunks 19.00 Die Stimme Amerikas 19.30 Sport gestern und heute 19.45 Nachr., Wetter, Komment. 20.00 2 Operettenquersebnitte: „Das verwunsch. Schloß“ von Carl Millöcker und „Die Liebe am See“ von g Walther Hartmann 21.00 Fr. Schiller, eine Sen- dung zu seinem 190. Ge- VfB. Mühlburg 8 14:9 12˙4 VfB. Stuttgart 8 15.7 11˙5 SV. Waldhof 9 23:16 12:6 Schweinfurt 05 9 15.9 11˙7 Eintracht Frankfurt 9 18:16 14:7 FSV. Frankfurt 9 11:9 10:8 VfR. Mannheim 8 15:14 9.7 Offenbacher Kickers 8 15:19 88 Jahn Regensburg 9 16:11 8:10 1. FC. Nürnberg 8 13.14 6˙10 BC. Augsburg 9 15:28 6·12 setzten Bayern München 8 22 5.44 Kickers Stuttgart 8 16:12 5.11 Schwaben Augsburg 8 16:20 5.41 1860 München 8 8.15 3.43 Nr. 2 2— In Untertürkheim herrscht kein Grand- Prix-Fieber 0 Die Wiederaufnahme der deutschen Auto- 8 mobilsportler in die FIA verstärkte die Span- nung um die Fragen, ob und mit welchen Pe Fahrzeugen deutsche Rennfahrer auf inter- Auße nationalen Veranstaltungen tatsächliche han- mitte cen erhalten. Man denkt zunächst n Mer Auße ce des Benz. Die deutsche Sportgemeinde eber — und nicht nur diese— erwartet dringend scher etwas, was sich in Untertürkheim künftig tun itzu soll. Leider sind das noch Wunschträume. In beru Untertürkheim grassiert das ausgebrochene Rück Grand- Prix-Fieber“ keineswegs. Mit schwa bevo bischer Zähigkeit wird der vorgezeichnete den. Weg des Aufbaus wWeitergegangen und gedul- De dig abgewartet, wie die von der FIA ab 1954. minis gültige Rennformel aussehen wird. Erst wenn ben, sich übersehen läßt, ob für Mercedes-Benz Minis dabei eine Chance gegeben ist, können Pläne Itzer in Angriff genommen und verwirklicht wer- raten den, die der Tradition des Mereedes-Sternes tes, gerecht werden. N An Von Brauchitsch auf Maserati? 5 5 Bis ein eventuell neuer deutscher Formel- 98 Wagen fahrbereit ist, wollen unsere Meister 110 des Volants nicht rasten. Vielleicht fahren Pom deutsche Asse zeitweilig auf ausländischen 116585 Rennern. Von Manfred von Brauchitsch er- und fährt man, daß er vielleicht einer Einladung Ader nach Südamerika folgen will, um einen Ma- Ib serati zu fahren Europas Elite macht“ dort 90050 drunten die Winte son. Die Franzosen eh Etancelin, Chiron, Rosier, die Italiener Ascari, 15 Villoresi und Farina, Prinz Bira-siam und Bunc einige Engländer werden es dabei mit jenen diese jegesdb n Südamerikanern zu tun haben, 1020 der Sommersaison auf den euro- Nich ken ihre Meisterprüfungen Kon! Fyfolg bestanden. In heimischer Um- 71185 gebung werden die Fangio, Campos usw. noch 355 schwerer zu schlagen sein. Wir sind überzeugt, Une daß von Brauchitsch einen Start nur dann 21 ernstlich ins Auge faßt, wenn ihm die Ver- Tick Aristalter in Südamerika auch ein entspre- 2008 chend seimelles Fahrzeug zur Verfügung De Stellen, amel e Veritas„Meteor“ stark Befragt chu instiger ist die Situation für unsere 1 5 Klein! nfahrer. Der Veritas Meteor, 5555 die Deckung de ste Serie in den neuen Werkhallen 1 0 20g, landete mit voller Wucht ein in Oberndorf sozusagen„auf Kiel gelegt c 5 Wurde, erfreut sich stärkster Nachfrage aus 75 dem Auslande, Nicht weniger als 4 Schweizer 105 Rennfahrer wollen mit diesem 2-L-Monoposte 5 dtarten. GSE 501I wähl 22 7 5 ster Programm des Süddeutschen Rundfunks reel vüns Freitag, 11. November Samstag, 12. November ücht 6.00 Choral, Nachricht., Früh- 6.00 8 Nachricht, Früh 5 musik musik 6.45 Morgengymnastik 6.45 Morgengymnastik 1518 7.00 Morgenandacht der 7.00 Morgenandacht: Junge 7 85 Baptistengemeinde bristen bekennen 5 01 7.10 Morgenstund hat Gold im 7.10 Morgenstund hat Gold i 1 Mund Mund 5 be 8.15 Morgenmusik 7.55 Nachrichten ung 10.15 Schulfunk: Naturkunde, 3.00 Der Funkkurier(rag Räuber im Pelzrock— g.10 Wasserstandsmeldungen er 11.45 Kulturumschau 8.15 Morgenmusik, Nute 12.00 Musik am Mittag beschwingte Melodien 8885 12.48 Nachrichten, Wetter 9.00 Nachricht., anschl. Musik unig 13.10 Musik nach Tisch 8 feine f 15 5 14.00 Schulfun! Gesche 9.45 Kindersuchdienst eich n lit Mann und Roß und 10.00 Suchdienst f. Heimfehrer Ob F und Frlegsgefangene ler Wagen(12 11.45 Landfunk tent 15.45 Finderfunk: Holt das 85 5 Bu 8 8 5 12.00 Musik am Mittag 1 Lämpchen aus dem Haus,. 1 denn es ist St. Martin 12.45 Nachrichten, Wetter n 16.00 Nachmittagskonzert(die 13.00 ehe aus Baden 955 Stuttgarter Philharmoni- 13,0 Musik nach Tisch flair ker Unter Lets. von kfer- 13.45 Der Sport am Wochen: n mann Hildebrand spie- ende. 5 185 len Werke v. Grieg, Liszt 14.00 Unsere Volksmusik mit 955 und Smetana Albert Hofele Vite 16.45 Wir sprechen über neue 14.40 Jugendfunk. Jugend und 8 5 Bücher Beruf: Erziehungsbeihil- 5 17.00 Froh und heiter mit Bar- fen, 5 Minuten unter uns aB nabas von Geezy, Albert 15.00 Was die Woche brachte 18155 Bräu u. a. 5 16.00 Nachmittagskonzert lie a 17.40 Südwestdeut. Heimatpost 17.00 Teekohzert aus dem Hin- ide 17.55 Nachrichten, Vorschau denburgbau in Stuttgart 7 0 18.00 Aus der Wirtschaft 17.40 Südwestdeut. Heimatpos“ leib 18.15 Zum Feier gend(Ring- 17.55 Nachrichten, Vorschau lem n 18.00 Mensch und Arbeit im 19.00 Die 1 5 9 18.15 Im Namen des Gesetzes, 19.30 8855 eh Ag., aus dem Hermann Mostar sprich eitseschehen zu Prozeßen von heute 19.45 Nachr., Wetter, Komment. 0 N 18,30 Kleines Konzert am 1 20.00 Klingende Wochenpost, Samstag abend P 8 Slessen in en 50 Anschlagsäule, Progr. dre 20.30 Symphoniekonzert 19.00 Die Stimme Amerikas 155 21.45 Nachr. Wetter, Kommen 19.80 Sur Politik der Woche 88 tar von Alfred Boerner 19.45 Nachrichten, Wetten 755 21.50 Die Woche in Bonn 2000 kaechends nelmake ein[ de burtstag 21.45 Nachrichten, Wetter 22.00 J. d'Arc auf dem Schei- terhaufen— dramatisches Oratorium v. P. Claudel und Arthur Honegger 23.45 Altfranzösische Cembalo- musik 23.45 Nachrichten 23.50 Zum Tagesausklang 22.00 Sendung der württ bad. Studentenschaften 22.10 Rundfunk- Tanzkapelle 22.50 Badischer Theaterbericht 23.00 Joh. Brahms: Ungarische Tänze für Klavier zu vier Händen 23.15 Menschen ohne Heimat 23.45 Nachrichten 5 23.50 Zum Tagesausklang 23.50 Whisky- Soda, internat. Bummel durch die deut- schen Dialekte a 21.45 Nachrichten, Wetter 22.00 Die schöne Stimme 5 22,30 Wochenend-kehraus mit beliebten Kapellen und Solisten 1 23.45 Nachrichten, Sport Barmusik