5 — 2 08 n„ ee e e — 2 125 12 7 3 Erscheint: montags, samstags. Frei Haus 1.65, abgeholt 1.45, 36 Pfg. Zustellgel mittwochs und im Verlag durch die Post 1.45 zuzgl. d. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung den Monatsers Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.—(Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf ten angenommen werden Nr. 37 Mittwoch, den 23. November 1949 1./ 49. Jahrgang Revision des Artikels 31 Weiter strengstes Stillschweigen über die ver- handlungen auf dem Petersberg— Schuma- cher bei Me0Cloy Vonſunserem TP- Korrespondenten v. W. Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird am Dienstag die Verhandlungen mit den alliierten Hohen Kommissaren fortsetzen. Ein Sprecher des britischen Außen ministeriums bestätigte am Montag indirekt, daß auch über eine Revision des Art. 31 des Ruhrstatuts ver- handelt werde. Es sei anzunehmen, daß der Bundeskanzler eine Anderung empfohlen habe. Art. 31 bestimmt u. a., daß die Bundesre- gierung auch solche Verpflichtungen überneh- men muß, wie sie von den Signatar-Mächten des Ruhrstatuts vereinbart werden können. Lieser Passus wird allgemein als eine Blanco- Vollmacht bezeichnet, die Deutschland nicht gewähren könne. Uber die Verhandlungen zwischen den Ho- hen Kommissaren mit der Bundesregierung wird weiter strengstes Stillschweigen gewahrt. Beide Parteien haben offenbar den Wunsch, sichts der wichtigen Debatte in der fran- sischen Nationalvers ammlung am Dienstag die öffentliche Meinung in Frankreich nicht nachteilig zu beeinflussen. Es wird erwartet, daßß Adenauer am nächsten Donnerstag im Bundestag über den Fortgang der Verhand- lungen berichten wird. Am Montag hatten der Vorsitzende der SPD, Dr. Schumacher und zwei andere Mitglieder seiner Partei eine Konferenz mit dem amerikanischen Hohen Kommissar Me Cloy in Bad Homburg. Ein amtliches Kom- muniquè wurde über diese Sitzung nicht her- ausgegeben, aber es wird angenommen, daß Mecloy noch einmal betont hat, wie wün- schenswert es sei, daß die Opposition wäh- rend der laufenden Verhandlungen enge Füh- lung mit der Bundesregierung habe. mn einem Gespräch mit einem Pressever- trefer in Frankfurt sagte ein leitender alliier- ter Beamter, die Westmächte ezwägen ernst- lich eine positive Neugestaltung der Ost-West- Beziehungen in politischer, vor allem aber auch in wirtschaftlicher Hin- sicht. Bereits bei der Zusammenkunft der alliierten Botschafter in London und Paris sowie nach dem letzten Besuch des russischen Außenministers bei Acheson sei dieses Thema erörtert worden. Nach den Angaben des Be- amten bestehen alliierte Pläne, den Handel der Bundesrepublik mit den Ländern Osteu- ropas in absehbarer Zeit auszubauen. 2 Der Bundesrat trat am Montag zu einer Sitzung zus nen. Auf der Tagesordnung Stand u. à. ein Gesetzentwurf, der sich mit einer Verlängerung der Geltungsdauer des Bewirtschaftungs-Notgesetzes befaßt. Ferner nahm der Bundesrat zu einem Gesetzentwurf tellung, der die Gewährung von Straffreiheit in gewissen Fällen für Straftaten vorsieht, die Vor dem 12. September dieses Jahres began- gen worden sind. Dieser Entwurf sieht im einzelnen vor, daß gnisstrafen bis zu sechs Monaten sowie bafen und Geldstrafen bis zu 500 Mark erlassen werden können, wenn die Freiheits- strafe noch nicht verbüßt oder die Geldstrafe noch nicht gezahlt worden ist. Dasselbe soll für Gefängnisstrafen bis zu 1 Jahr und Haft- strafen sowie Geldstrafen bis zu 5000 Mark gelten, wenn es sich um Verstöße gegen die 88 102 und 103 des Wirtschafts-Strafgesetzes, gegen das Kontrollratsgesetz Nr. 50 oder ge- gen die Strafvorschriften zum Schutze der Bewirtschaftungsbestimmungen handelt. Der genannte Gesetzentwurf bezweckt, un ter die vergangenen Jahre der Nachkriegszeit mit ihrer Not und ihrer Verwirrung aller Rechtsbegriffe einen Schlußstrich zu ziehen, indem der Staat auf eine Sühne für kleine Upeltaten verzichtet. Vier-Ministerausschuß in Bonn Zur Klärung wirtschaftspolitischer Fragen Von unserem TP- Korrespondenten V. W. Bonn. Am Mittwoch konstituiert sich der wirtschaftspolitische Ausschuß der Bun- desregierung, der aus Vizekanzler Blücher, Wirtschaftsminister Professor Erhard, Bun- desernährungsminister Professor Niklas und Bundesfinanzminister Dr. Schäffer be- Steht. Initiator dieses Ausschusses ist Vize- kanzler Blücher, von dem auch die Einladung zur Bildung dieses wirtschaftspolitischen Gre- miums ausgegangen ist. Zur Debatte steht die Gesamtheit der im Augenblick dringlichen Wirtschaftspolitischen Fragen. Verzichtet Frankreich auf Saargruben? Ministerpräsident Hoffmann erklärt Saarbrücken(TP). Der saarländische Ministerpräsident Hoffmann sprach sich auf 5. 5 Konferenz der christlichen Gewerkschaf- ten des Saargebietes für die Uberführung der Saargruben und der Eisenbahn in saarländi- sches Staatseigentum aus. Hoffmann sagte, ob- ohl das Eigentumsrecht an den saarländi- Prec zugesprochen sei, waren maf ge- dende franr sische Kreise jetzt bereit, des ident d dn Seteblemc zu übertragen * Gruben von den Alliierten grundsatzlich Dauerberutungen auf dem Petersberg Deutsch- alliierter Meinungsaustausch führt zu Abkommen v. W. Bonn. Als Bundeskanzler Dr. Aden auer sich am Dienstag Vormittag zusammen mit dem Leiter des Außenpolitischen Organi- sationsamtes, Ministerialdirektor Blanken- horn, auf den Weg zur Fetersberg-Konferenz begab, War er Auf eine Dauersitzung gefaßt. Erstmalig seit Beginn der Demontage- Ge- spräche wurden die Erörterungen in der Mit- tagszeit unterbrochen: Die drei Hohen Kom- missare und der Bundeskanzler sowie sein Begleiter nahmen ein gemeinsames Frühstück ein, um anschließend bis in die späten Abend- stunden die Beratungen fortzusetzen, die in ihren wesentlichen Zügen den Abschluß der Demontage- Gespräche gebracht haben dürf⸗ ten. Mit Rücksicht auf die Pariser Kammer- debatte werden die Ergebnisse der Verhand- lungen jedoch vermutlich erst am Donners- tag bekanntgegeben. Ein Sprecher der Bundesregierung gab aber schon mehrere Stunden vor dem Abschluß der Gespräche zu verstehen, daß dieser deutsch- alliierte Meinungsaustausch nicht nur die Form„echter Verhandlungen“ habe, son- dern auch in einem formellen Abkom- men münden werde, welches neben den drei Hohen Kommissaren auch Bundeskanzler Dr. Adenauer mit unterzeichnet. Damit wird erst- malig seit Kriegsende eine zwischenstaatliche Vereinbarung die Unterschrift eines deutschen Staatsmannes tragen, in diesem Fall des Bun- deskanzlers, der damit praktisch gesehen als deutscher Außenminister handelte. Bereits am Dienstag wurde in alliierten Kreisen von einem Vier mächte- Be- richt“ gesprochen, der auch dem französi- schen Außenminister als Grundlage diene und den Heimatregierungen der drei Hohen Kommi be zugeleitet wird. Die Bundesregierung hat dem Bundesrat den Entwurf einer Verordnung über die Auf nahme von Flüchtlingen zuge- sandt. Nach dem Regierungsentwurf soll die Aufenthaltsgenehmigung für Flüchtlinge aus der Sowjetzone von einer besonderen Erlaub- His abhängig gemacht werden. Falls den Flüchtlingen die Aufenthaltsgenehmigung verweigert wird, können sie bei einer Be- rufungsinstanz Beschwerde einlegen. Die Bundesregierung befaßte sich ferner mit Fragen des Wohnungsbaus. Das ZEabinett billigte den Plan des Bundesministers für den Wiederaufbau, Eberhard Wildermuth. Der Minister wurde ermächtigt, sich an Kre- ditinstitute zu wenden, um die Finanzierung des Vorhabens sicherzustellen. Nach dem Plan Wildermuths sollen im nächsten Jahr rund 250 000 Wobnungen in der Bundesrepu- blik gebaut werden. Man schàtzt die Kosten auf rund 2,2 Milliarden DM. Bei den Bundesministerien sind jetzt 8 Staatssekretäre kommissarisch ein- gesetzt worden. Die offizielle Ernennung steht noch aus. Sie soll erst erfolgen, wenn sämtliche Staatssekretäre vorgeschlagen sind. Bisher wurden beauftragt: Im Finanzministe- rium Alfred Hartmann, im Wirtschaftsmini- sterium Dr. Schalfejew, im Justiz ministerium Dr. Strauß, im Verkehrs ministerium Profes- sor Dr. Frobhne, im Wiederaufbauministerium Dr. Wandersleb, im Innenministerium Ritter von Lex, im Ministerium für gesamtdeutsche Fragen Regierungsrat Tedig, und in der Bun- deskanzlei als Staatssekretär für Inneres Dr. Würmeling. Als Staatssekretäre dürften nach inoffiziel- len Informationen in Frage kommen: im Ar- beits ministerium Dr. Sauerbaum, im Flücht- Othmar Schreiber, im Ernährungsministerium Dr. Sonnemann, im ERP- Ministerium Dr. von Maltzahn. Als Staatssekretär für das Ministerium für Koor- dinierung wird in Bont politischen Kreisen Dr. von Meerkatz genannt. * In der alliierten Politik hinsichtlich der Beziehungen zwischen West- und Ostdeutsch- land seien keine Anderungen geplant, er- klärte am Dienstag ein Sprecher der politi- schen Abteilung der amerikanischen Hohen Kommission. Er dementierte damit Berichte von einer Neugestaltung der Ost-Westbezie- hungen. Die drei Westmächte sollen sich nach Be- richten aus diplomatischen Kreisen am ver- gangenen Freitag in London endgültig über die Zahl und die Größe der neuen deutschen Handelsschiffe geeinigt haben. In einem deutsche Bundesrepublik die Genehmigung zum Bau einer geringen Zahl von Fracht- dampfern bis zu 7200 Tonnen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 13„ er 5 er Bundesrepublik soll sein, 8 größere und schnelle en, deren Gesamtt nage e registertonnen N lingsministerium Dr. Pariser Deutschlanddebatte begann Teitgens über die Haltung Frankreichs Paris(TP). Die französische Nationalver- sammlung begann am Dienstag abend die De- batte über deutsche Fragen. Als erster Red ner kritisierte der rechtsgerichtete Abgeord- nete General Aumeron die britisch-amerika- nische Deutschlandpolitik. Er tadelte die frar- zösische Regierung, daß sie sich dieser Poli- tik angeschlossen habe. Frankreich müsse in allen deutschen Fragen tonangebend sein. Pariser Korrespondenten glauben, dag Au- Ben minister Schuman nur kurz auf die deutschen Probleme eingehen wird. Eine lan- gere Aussprache sei e am Don- nerstag zu erwarten, enn die Aussprache chen den Hohen Komm issaren und Bun- deskanzler Dr. Aden Trotz der he denheiten dürfte Politil Regierung von der Nationalversammlung billigt werden. Iformationsminister Teitgen sprach vor Pressevertretern uber 5 Haltung Frank- reichs gegenüber Deutschland. Die französi- sche Regierung— 80 e er— werde alles daran setzen, um zu erreichen, daß Europa auf einheitlicher Grundlage organisiert werde. Aber Frankreicm wünsche nicht, dag Europa einen Weg beschreite, der für die Sicherheit Frankreichs abträglich sein könnte. Deutsch- Iand gehöre zweifellos zu Europa. Aber mit einer Wiederaufrüstung Deutschlands, mit ei- nem militärischen Bündnis oder mit der Zu- lassung Deutschlands zum Nordatlantischen Vertrag könne sich Frankreich nicht einver- standen erklären. Ein Versuch, eine derartige Politik durchzuführen, würde das Ende aller Bemühungen um Zusammenarbeit bedeuten. Eine Politik, die auf eine Wwiederaufrüstung Deutschlands abziele, würde Frankreich in zwei Lager spalten: Dies werde Außenmini- ster 3 in seiner Erklärung vor der Nationalversammlung deutlich zum Ausdruck bringen. Teitgen fügte hinzu, die französische Re- Zierung widersetze sich auch jedem Plan, der die Wirtschaftsorganisationen Deutschlands unter die untnittelbare Kontrolle der interna- timalen Finanzwelt bringen würde. „Illegale“ bei Lukaschek Von unserem IP- Korrespondenten v. W. Bonn. Flüchtlingsminister Luka sc hek empfing am Montag die beiden Spre- cher der dreißig Mann starken Flüchtlings- gruppe, die vom Aufnahmelager Gießen den Protestmarsch nach Bonn antrat, weil ihre Aufnahmegesuche zurückgewiesen worden wa⸗ ren. Die beiden Wortführer, Bauunternehmer Trost und Schauspieler Bauermeister legten dem Vertriebenenminister hre Einwände ge- gen den ablehnenden Bescheid dar und beton- ten, daß unter den Flüchtlingen genügend Beispiele bekannt seien, daß gerade solchen Flüchtlingen der legale Eintritt in die Bun- desrepublik gewährt worden sei, die keinen Anlaß zur Flucht hatten und daß umgekehrt eine Menge wirklich Schutzbedürftiger— Wiesen wurden. Lukaschek, der sich vorher mit Bundes- kanzler Dr. Adenauer über dringliche Flüchtlingsprobleme unterhalten hatte, sagte der Gruppe erneute Uberprüfung ihres Falles Zu. Anschließend wurde den Flüchtlingen ein Omnibus zur Verfügung gestellt, der sie am Montag abend wieder nach Gießen zurück- brachte. Die Demonstranten erklärten sich aber nicht eher bereit, diesen Omnibus zu be- steigen, bis sie vom Vertriebenen- Ministerium eine Zusicherung hatten. daß der sie beglei- tende Polizeibeamte e RR. dern neuen Uberprüfungsauftrag Lukascheks mit sich führte. Der eine Wortführer der Eruppe erklärte, keiner der Flüchtlinge würde frei- Willig in die Ostzone zurückkehren. Wenn man sie zur Rückkehr zwingen sollte, würden Sie aus dem Zuge springen. Ein Sprecher des Vertriebenen- Ministeriums wies auf der Pressekonferenz darauf hin, dag durch Initiative des Ministeriums niemand wieder in die Ostzone rurückgeschickt würde, der dadurch Gefahr und Schaden erleiden könne. Von den bisher über die Zonengrenze Gekommenen, die sich auf viele Tausende be- Hefen, sei die Mehrzahl illegal in den West- zonen geblieben und habe hier Unterkunft und auch Arbeit gefunden. Diese Menschen besagen zwar nicht die für die Westzonen notwendigen Aufenthalts- und Ausweispa- piere, sie hätten aber verstanden, sich erfolg- reich selbst zu helfen. Die Bundesregierung dürfte in allernachster Zeit Vollmachten zur Verschärfung der Grenz- kontrolle an der Ostzonengremze erhalten. Beamte der Behörden der Westmächte sind der Ansicht, dag von den aus dem Osten ein- treffenden Flüchtlingen nicht mehr als 207 Wirklich Dolikische Eidentlinge Sind:. große vrerden. In der britischen Zone alem treffen 2. L. jeden Monat durchcilich 28 809 Flüchtlinge Abkommen ist vorgesehen, daß die „Acht Millionen in Westdeutschland. „Manchester Guardian“ zum Flüchtlingsthema London(IP). Der„Manchester Guardian“ nimmt am Montag zum Flüchtlingsthema Stellung, und zwar im Einblick auf den Vor- schlag der Vereinten Nationen, das Amt eines Hohen Kommissars für verschleppte Personen zu schaffen, wenn die internationale Flücht⸗ lings organisation, die IRO, ihre Arbeit im März 1951 einstellt. „Dieser Vorschlag ist sehr zu begrüßen“, erklärt das Blatt,„denn die IRO wurde ur- sprünglich für einen Aufgabenkreis geschaf- ken, der sich inzwischen als viel zu eng her- aulsgestellt hat, nämlich für die Repatriierung oder Neuansiedlung von Menschen, die in- folge der deutschen Invasion heimatlos ge- worden sind. Aber selbst diese Aufgabe würde bis 1951 noch keineswegs völlig durchgeführt sein. Uper 400 000 Dp's warten noch auf eine Ent- scheidung. Doch diese Zahl ist klein, gemessen an jenem anderen ähnlichen Problem, das bisher die Kompetenzen der IRO überschritt. Es gibt etwa 8 Millionen Menschen in Westdeutschland, die nicht vor Hitler, sondern vor der sowjetischen Besatzung ge- flohen 8. 25 ibt ferner Volksdeutsche aus den 6 sten Gegenden Osteuropas, die ebe der IRO unterstanden, aber in 155 seit 1945 überflüssig sind. 1 rall ein nützliches Le- ben f er gerade in den Landern 2. hnen. Dann gibt es fast raber in und um Palaàstina, eine hal chen, die in ihrer eige- nen H ind und etwa 700 000 1. Hindus in Indien und Alle die 5 unglückl ichen Menschen sind Beute, in Gefahr, dle igen Ländern zur Last d, sie e des Sozial- tionen bezie- von „ Auf- „Flüchtli g- Wieder. dag 797 755 Begriff revi- diert E schen mimte tlingsproblem zu ei- blem der nicht- Kom- munistischen 5 en und 2. hat es e e, dadurch eine besondere Be- deutung f he Strategie er- langt. 5 Außenministe- rium 5 1 diesem Lichte betrachtet, ist zweifelhaft. t steht jedoch, daß die Hauptlast dieses Problems vor allem in Deuts ehla nd, früher oder spater zum großen Teil den Verei en Staaten zufallen muß, wie auch in minderem Mage den ande- ren West machten.“ „Westdeutsche Armee“ nicht geplant London dementiert Pressemeldungen London(TP). Ein Vertreter des britischen Außen ministeriums àußerte sich am Montag zu Pres emeldu ngen, dag die Nestmäàchte die Schaffung Her Streitkrafte in Er- Wägung zögen. Er sagte, die britische Regie- rung habe weder bisher noch im gegenwärti- Sen Zeitpunkt an die Errichtung einer deut- schen Armes in irgend einer Form gedacht Die Angelegenheit sei auch niemals auf einer Konferenz zwischen der britischen und der amerikanischen Regierung oder bei einer Be- SpPrechung des britischen oder des amerikani- schen Außenministers zur Sprache gekommen Schiffahrt hat weiterhin Sorgen Von unserem P-Korrespondenten v. W. Bonn. àus Freisen der Schiffahrt erfahren wir, daß die vom Kanzler angekün- digten Beschlüsse völlig unzulänglich 5 dürften, wenn sie sich auf die Londoner 8 verstandigen- Arbeiten stützen sollten. nach würden namlich Schiffe mit einer at- sächlichen Fahrtleistung von 135 Knoten baut werden können. Die deutsche Sch miisse aber Linien- Schiffahrt 5 für die ctĩe Rentabilitãtsgrenze bei 125 Enoten Hegt 228 Schnellzug überfuhr Haltesignal Fünf Tote bei einem Zusammenstes Frankfurt(TP). Der Interzonenzug Ber- Iin— Frankfurt ist in der Nahe von Batter feld mit einem Personenzug zusammengesto- Ben. Fünf Personen fanden den Tod. Der Schnellzug hat ein 3 überfahren. Die Untersuchungen über 9 5 sind noch im Gange. 5 Auriol nack England eingeladen e — Agypten eUropäisiert Sich In diesen 7 Feiern zum Gec Pas cha statt, de Hundertsten M bereiter des en finden in gegypten groge n Todestag sich zum ale jährt und der als der Weg- sutigen Aegyptens gilt. Diese Feiern sind nicht nur als historische Rück- schau gedacht, sondern mehr noch als eine Demonstration des gyptischen Unabhängig- heitswillens, der sich noch immer in seinem Kampf gegen englische Einflüsse erprobt und versteift. Es ist für ein Land, das der Schmelztiegel zahlloser Rassen, westlicher Zivilisation und uralten orientalischen Kulturgutes ist, gar nicht so einfach, eine Nation zu Werden. Die offensichtliche Schwäche, die die arabische Liga und damit Agypten, das eines der füh- renden Mitglieder ist— im Kampf gegen den zungen und energischen Staat Israel zeigte, Hat auch dem ägyptischen Nationalgefühl ei- nen schweren Stoß versetzt. Darüber Ver- mögen auch die Parolen der jungen ägypti- schen Nationalisten nicht hinwegzutäuschen. Immerhin scheint Man, nachdem sich gezeigt Bat, daß Israel eine Realität ist, die man nicht mehr beseitigen Kann, entschlossen zu sein, Wenigstens die Stellung als ruhender PO! der arabischen Welt und als Brücke 2 U Europa zu halten. Diese Stellung ist in gewissem Sinne frei- Iich zwiespältiger Natur: Auf der einen Seite möchte Agypten die uralten arabischen und Orientalischen Traditionen wahren und Wei- terentwickeln, auf der anderen Seite aber fordert die erstrebte Machtstellung gebiete- risch die Technisierung des Landes im euro- päischen Sinne. Diese daraus resultierende Zwiespältigkeit ist auf Schritt und Tritt zu spüren. Während die Männer sich in Wach- sendem Maße europäisieren, also westliche Kleidung tragen, sich europäischer Sitten be- fleißigen und sich die technischen Errungen- schaften des Abendlandes zu eigen machen, wird der ägyptischen Frau die Europäisie- rung, und damit vor allem die Erinnerung der Gleichberechtigung, denkbar schwer 8e macht. Zwar hat die Städterin meist den Schleier mit der hypermodernen amerikani- schen Sonnenbrille vertauscht, doch in der Mädchenerziehung sind noch immer starke orientalische Rudimente sichtbar. Man hat zum Beispiel bestimmt, daß Mädchen, die im Ausland studieren wollen, dies nur in London tun dürfen. Auch in den anderen Sparten des öffentli- chen Lebens stößt sich der Wunsch, alte ori- entalische Traditionen zu wahren immer wie- der mit der Notwendigkeit, europäischem Wissen Eingang zu verschaffen. Der Umgang mit den modernen Errungenschaften in Tech- mik und Wissenschaft bringt aber ganz zwangsläufig eine Europäisierung auch des Denkens mit sich, die Agypten im Grunde 82. nommen gerade vermeiden möchte. Man hat nun begonnen, aus der Not eine Tugend zu machen, indem man sich europäisiert und gleichzeitig den Einfluß der Fremden zurück- dämmt. Die Hochschulen sind überfüllt, da das Land möglichst schnell einen eigenen technischen Nachwuchs heranbilden will, der die Europäer entbehrlich machen soll. In Zu- kunft sollen auch nur noch diejenigen Be- Wohner eine Arbeitsgenehmigung erhalten, die die ägyptische Staatsangehörigkeit besit- zen. In der Praxis bedeutet diese Verfügung ein generelles Einwanderer- und Beschäfti- gungsverbot für Landes fremde. Da noch viele europäische Spezialisten in technischen, ver- Waltungstechnischen und wissenschaftlichen Schlüsselstellungen sitzen, wurde, ein Plan ausgearbeitet, der die Entfernung ausländi- scher Spezialisten aus allen Schlüsselstellun- gen im Verlauf von drei Jahrzehnten vor- sieht. Gleichzeitig wurden gewaltige Projekte zur Modernisierung des Landes entworfen: neue Sozialgesetze, Bau von Wasserkraftwerken. Fruchtbarmachung von Wüstenstrichen durch Bewässerungsanlagen, Aufbau einer Schwer- industrie und Bau einer Kriegsflotte. Einige Projekte sind inzwischen in Angriff genom- men worden, doch das Tempo ist echt orien- talisch, nach dem Motto: Wer langsam geht, kommt gesund ans Ziel!“ Für die Politik scheint dies Allerdings Weniger zu gelten. Hier macht sich in wach- sendem Maße eine nationale Unge- duld bemerkbar, die vielleicht in ursächli- chem Zusammenhang mit dem Scheitern der Palästina-Pläne steht. Vor allem die Sudan- frage ist ein Allgelpunkt des Segenwärtigen Agyptischen Interesses. Man vertritt in Kairo den Standpunkt der Einheitlichkeit des Nil- tales, einen Standpunkt, der geographisch einigermaßen gerechtfertigt erscheint, ethno- logisch jedoch nicht zu vertreten ist. Da Eng- land Agypten nur geräumt hat, weil es ent- schlossen ist, den Sudan zu halten, richtet sich die ägyptische Politik vor allem gegen England. London versucht bekanntlich immer Wie- der, Mohammed Abd el Rabdam, den Enkel des Mahdi Pascha, der den Derwisch-Auf- stand(1896) inszenierte und dessen Schädel von seinem Bezwinger Lord Kitchener, als Aschenbecher Verarbeitet, an den englischen Königshof geschickt wurde, zum König des Sudans zu machen. Der Enkel des Mahdi ist ein treuer Anhänger Londons geworden. Die Agypter sind verständlicher weise nicht gut auf ihn zu sprechen und nennen ihn einen Soeparatisten. Noch ist nicht abzusehen, wie das englisch- ägyptische Tauziehen um den Sudan ausge- hen wird. Es wird aber in der Nahost. und der Afrika-Politik der Westmächte noch eine Rolle spielen.. 8 1 mnken an Mohammed Ali Spaltung im Lager Nationalchinas? Li-Tsung- Ven gegen TSce ing-Kai-Schek Hongkon 8(TP). Der nationalchinesi Staatspräsident, LI-P Sun g= Len, hat di Absicht, eine neue Partei zu gründen, die so- Wohl Marschall Tschiang--Schek wie auch den Kommunisten feindlich gegenübersteht. In die Partei sollen alle hohen Offiziere der nationalchinesischen Streitkräfte aufgenom- men werden. Das Personal der diplomatischen Vertretun- Sen sowie des Konsulats der USA verließ in einem Sonder! Tschungkin g, die gegenwärtig 1 stadt von National- China. Der britische Generalkc zul bleibt in der von den Rommuni 2 en Stadt, in der sich nur noch drei Kabinettsmitglieder befinden. „Nauheimer Kreis“ und Paulskirche Frankfurt lehnt Ges Noacks ab Frankfurt(TP). Der Frankfurter Magi strat lehnte ein Gesuch von Prof 1 Noack ab, hm für einen Kongreß des uheimer Kreises“ die Paulskirche zur Vel gung zu Stellen. Der Magistrat vertrat die Auffassung, daß die vertraglic Bestimmu die den Verwendungszweck der Pauls regeln, eine Tagung nicht zulassen. Bis Mai 1950 vers Neuer Schlußtermin für Rü Hannover(TP). Der zum Ende Jahres vorgesehene Abschlußgtern Rückführung der noch in der Soy inrung dieses für die mion be- findlichen Deutschen soll bis mindestens Mai 1950 verschoben worden sein. Frauen und Mädchen aus Ostpreuſ Pommern und rInternierun ten, berichteten Schlesien, die nach vie haft im Uralgebiet t nach ihrer Entlas ihnen dies bei ihrem Abtransport von lichen sowjetischen Stellen mitgeteilt worden sei. Nach deutschen Fest ellungen befinden sich noch rund 45000 0 deutsche Krie 88 ge fkangene in der Sowjetunion. Die Zahl der Zivilinternierten und Verschleppten Frauen inschlieglich der ehemaligen Wehrmach Shel- ferinnen wird auf rund 1 5 000 geschätzt. Jahr Oesterreich wertet ab Grundkurs: 1 Dollar 14,40 Schillinge Wien(TP). Der österreichische Finanzmi- nister gab am Montag Einzelheiten über die Abwertung des Schillings bekannt. Der Grund- kurs ist jetzt 1 Dollar gleich 14,40 Schilling und 1 Pfund Sterling gleich 40,32 Schilling. Außerdem werden für österreichische Expor- teure zwei weitere Abwertungen des Schil- lings vorgenommen. Der neue Grundkurs tritt am Dienstag in Kraft. Die Gsterreichische Na- tionalbank bleibt für Devisengeschäfte bis zum 25. November geschlossen. Der österreichische Finanzminister gab fer- ner bekannt, daß österreichische Exporteure jetzt 40% ihrer Deviseneingänge zum Grund- Kurs abzuliefern haben. Den Rest Werden sie nach einem neuen, sogenannten Prämienkurs, der entsprechend dem Angebot und der Nach- frage etwa 26 Schilling für den Dollar oder 72,8 Schilling für das Pfund betragen wird, auf dem amtlich kontrollierten freien Markt Verkaufen können. Im Durchschnitt dürften sie auf diese Weise für den Dollar 21,36 Schil- ling erhalten. Dieser Kurs gilt auch für alle Ausfuhren. Weiter sagte der Minister, der Preis für le- benswichtige Verbrauchsgüter, die auf Grund des Marshallplans bezogen werden, werde nach dem alten Kurs von 10 Schilling für den Dollar berechnet, um eine Andernfalls zwangs- läufige Erhöhung der grundlegenden Lebens- haltungskosten zu verhüten. Dagegen wird der Preis für Wichtige Verbrauchsgüter, die nicht auf Grund des Marshallplanes bezogen Werden, nach dem neuen amtlichen Grund- kurs berechnet werden. Der Preis für andere Einfuhren wird auf Grund des Mischkurses von 21,36 Schilling für den Dollar berechnet. Für Einfuhren von Luxuswaren wird der Prä- mienkurs, also der höchste Kurs, zugrunde gelegt, der 26 Schilling für den Dollar beträgt. Der gleiche Kurs gilt für den Reiseverkehr aus dem Ausland. Der Prämienkurs entspricht dem bisherigen nicht offiziellen Verrech- nungskurs, Der amtliche Kurs betrug bis zu der jetzt bekannt gegebenen Abwertung 10 Schilling für den Dollar. Frankreich am Freitag ohne Züge? 2astündiger Industriestreik ausgerufen Paris(TP). Der kommunistisch geführte Allgemeine Gewerkschaftsbund und der nicht- kommunistische Arbeiterverband in Frank- reich haben gegen den Widerspruch der christ- lichen Gewerkschaften einen 248stündi gen Industriestreik Zusgerufen. Wie ver- lautet, soll am kommenden Freitag im Rah- men dieses Streiks auch der gesamte franzö- sische Eisenbahnverkehr stillgelegt werden. Ein Sprecher des Pariser Außenministe- riums erklärte, Frankreich Werde aus der Verhaftung des franzöischen Diplomaten Ro- bineau auf dem Warschauer Flugplatz die Konsequenzen ziehen. Zur Zeit könne er noch nicht sagen, welche Schritte die Regierung einleiten werde, da sich das Außenministerium eingehend mit diesem Zwischenfall beschäf- tige. In einer Woche amal aus Seenot gerettet Mit kleinem Segelboot auf Atlantikfahrt London(TP). Schwere Stürme Wüten an der ganzen Küste Großbritanniens. Windstöge von 100 Stundenkilometer Stärke haben das Meer äufgepeitscht und viele Rettungsboote Wurden von Schiffen in Seenot zu Hilfe ge- rufen. 8 Eines dieser Boote rettete den deutsche. Chemiker Müller und seine 18jährige Toch- ter Aga, die in einem 5 m langen Segelboot über den Atlantischen Ozean nach Südame- rika fahren wollen. Sie mußten schon zum dritten Male im Laufe dieser Woche aus See- not an der britischen Küste gerettet werden. Dermoch sind sie entschlossen, ihre Fahrt in eine neue Heimat fortzusetzen. Sie hatten im Ostsektor Berlins gelebt. 3 2 jeues vom age Nur ein Kind gerettet 5 Trümmer des Dakota-Flugzeugs gefunden OSs10(TP). Das seit zwei Tagen vermigte holländische Dakota-Flugzeug mit rund 30 jüdischen Kindern an Bord ist nun nach um- fassenden Nachforschungen, an denen sich hunderte von Rettungsmannschaften beteiligt haben, am Westufer des Oslofjords auf gefun- den worden. Ein einziger Insasse, ein 12jähri- ger jüdischer Knabe, konnte lebend geborgen Werden. Er wurde nach dem Krankenhaus in Drammen übergeführt. Bisher Wurden 26 Lei- chen aufgefunden. Erster Stapellauf seit Kriegsende Der zweite folgt am Samstag Lübeck(TP). Der erste deutsche 1500 to Dampfer seit Kriegsende ist am Dienstag in Lübeck vom Stapel gelaufen. Das Schiff 8011 mit einer 26 Mann Aken Besatzung im Li- niendienst nach Skandinavien verwendet Werden. Am kommenden Samstag wird bereits der zweite von der alliierten Schiffahrtsbe- hörde genehmigte 1500 to Dampfer vom Sta- pel laufen. 20 000 würden arbeitslos Salzgitter demonstriert gegen Demontagen Braunschweig(TP). Die Bevölkerung von Wattenstedt-Salzgitter Protestierte am Dienstag in mehreren Kundgebungen gegen die Demontage der chemaligen Reichswerke. Sämtliche Geschäfte und Betriebe des gesam- ten Gebietes hatten vorher alle Arbeitnehmer von jeglicher Tätigkeit befreit, um ihnen die Teilnahme an den Protestkundgebungen zu ermöglichen. Werksdirektor Jungblut gab in einer Pressekonferenz bekannt, durch die Wei- terführung der Demontage, die vor über einem Jahr begann, würden etwa 20 000 Ar- beiter arbeitslos, falls ein sofortiger Demon tagestop erfolgte, würden nur 13 000 von den 21 00) Einwohnern des Gebietes der Shemali- gen Reichswerke Wattenstedt- Salzgitter be- troffen werden. Hitlers Leibfotograf bleibt in Haft Neue Verhandlung gegen Heinrich Hoffmann München(TP). Der Kassationshof hob am Dienstag den Spruch gegen den ehemali- gen Leibfotografen Adolf Hitlers, Heinrich Hoffmann, auf. Die Entscheidung wurde mit Mängeln im damaligen Verfahren und teilweiser nicht richtiger Anwendung gesetz- licher Bestimmungen begründet. Gleichzeitig hob der Kassationshof den Beschluß der Be- rufungskammer auf, der sich gegen eine Wie- Jersufnahme des Verfahrens wandte. Die neuerliche Entnazifizierungsverhandlung Wird von der Münchner Hauptspruchkammer vor- Senommen. Der Festhaltebefehl für Hoffmann bleibt weiterhin in Kraft. * Bombenattentat in Nähe des Vatikans Glücklicherweise nur Sachschaden Rom(ND). Durch ein Bombenattentat Wurden um Mitternacht in der Via di Santo Spirito sämtliche ster des Generalrates der iten und der Salvatorianer zerstört. cherweise entstand nur Sachschaden. Die römische Polizei hat Verschiedene Verhaf- tungen vorgenommen, Weigert sich jedoch Zu- Nächst, nähere Angaben zu machen. Kopenhagener Wellenplan hinfällig 11 Länder verließen Rundfunkorganisation 5 Brüssel(TP). Elf Länder— Frankreich, lien, Holland, Luxemburg, Vatikanstaat, Sypten, Algerien, Marokko, Tunesien und Mo- 1— haben ihren Austritt aus der Interna- tonalen Rundfunkorganisation erklärt. Als Begründung geben sie an, daß die Sowjet⸗ union die Organisation für ihre Ziele mig- brauche. Durch diesen Schritt Wird möglicher- eise der Kopenhagener Wellenplan am 15. Arz nächsten Jahres nicht in Kraft treten. eser Plan sieht für deutsche Rundfunksta- tionen bekanntlich starke Beschränkungen in der Frequenzzuteilung vor. In der Internatio- nalen Rundfunkorganisation verbleibt außer der Sowjetunion und den Sowijetisch be- herrschten Ländern nur noch Jugoslawien. In Brüssel haben bereits Verhandlungen zur Bil- dung einer neuen Internationalen Rundfunk- Organisatioh der nicht- kommunistischen Län- der begonnen. Polizei feuert auf Bergarbeiter 18 Todesopfer bei Unruhen in Nigeria London(TP). In La 8 Os, der Hauptstadt der britischen Kolonie Nigeria kamen bei schweren Ruhestörungen in einem Srubenge- biet 18 eingeborene Bergarbeiter ums Leben. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit hatte die Polizei anläßlich eines Streiks den in den Gruben befindlichen Sprengstoff wre Zeschafft. Streikende Bergarbeiter suchten die Polizisten daran zu hindern und griffen diese an. Die Polizei eröffnete in Notwehr das Feuer, wobei die 48 Bergarbeiter getötet wurden — Wiesbaden erwartet den Bundespräsidenten, Bundespräsident Dr. Heuss wird am 7. De zember zu einem Staatsbesuch bei der hes sischen Landesregierung in Wiesbaden er war tet. 8 5(TP Veit legt Landtagsmandat nieder. Der würt temberg- badische Wirtschaftsminister Pr. Her. mann Veit hat dem Landtag mitgeteilt, daß er als Mitglied des Bundestages sein Mandat im Landtag niederlege. Uber seinen Nachfol, Ser ist noch nichts bekannt.(TF Manstein erlitt Schlüsselbeinbruch. In Ham burg wurde am Mittwoch Vormittag der Pro zes gegen den ehemaligen Generalfeldmar schall nach viertägiger Unterbrechung fortge setzt. Von Manstein hatte Sich am Samsta; einen Schlüsselbeinbruch zugezogen.(TPI Seins Postens enthoben. Der Leiter der Bayer-Farbwerke in Uerdingen, Dr. Giesen, ist vom britischen Kontrolloffizier des Wer kes seines Postens enthoben Worden, da seine Geschäftsführung nicht korrekt gewesen sein soll. Vier Mitarbeiter Dr. Giesens wurden vor- läufig beurlaubt.(TP) Aussprache zwischen Kirche und Sport Gegensätzliche Meinungen nicht unüberbrückbar Es liegt in der Natur der Sache begründet daß die Kirche dem SP Ort Segenübersteht. Die Sportplätze sind belebt“ Vol Massen, die Kirchen sind leer— wenig⸗ stens soweit es die junge Generation betrifft. Hieran trägt aber sicher nicht die Sportbe- Wegung Schuld. Die Zeitverhältnisse und die Lebensanschauungen wurden andere und viel- leicht haben die Kirchen nicht rechtzeitig die- Betätigung sem Streben nach körperlicher entsprechenden Raum gegeben. Die Kirche sieht sich heute vor grundsätz- liche Fragen gestellt, zumal aus den im Drit- ten Reich gemachten Erfahrungen die Nutz- anwendung gezogen werden muß. Man ist Vernünftig genug, die veränderten Lebensbe- dingungen in Rechnung zu stellen und der Jugend das zu lassen, Was heutzutage für den modernen Menschen ein Bedürfnis ist. Um all“ diese Probleme einer Lösung näher zu brin- Sen, hatte die Evangelische Akademie in Bad Boll führende Männer des SPOrts und der Kirchenleitung an den run den Tisch zu einer eingehenden Aussprache geladen. Dabei zeigte es sich, daß die gegen- sätzlichen Meinungen keineswegs so unüber- brückbar sind, daß beide Lager nicht 2u ihrem Suten Recht kommen könnten. Soweit aus der beiderseits mit offenem Vi- sier geführten Besprechungen eine Schluß- folgerung gezogen werden kann, geht es der Kirche darum, einen Ausgleich zu schaffen, der den Bedürfnissen der jungen Menschen nach sportlicher Betätigung gerecht wird und andererseits das göttliche Gebot bestehen läßt: Du sollst Deinen Sonntag heiligen! Eben- S0 offen wurde von Sportseite der Wunsch Ausgesprochen, die christliche Jugendbewe- gung möchte in der Sportbewegung mitwir⸗ ken und so das ihre dazu beitragen, daß eine Gottentfremdung möglichst vermieden wird, wie sie angeblich der übersteigerte Sportbe- trieb am Sonntag im Gefolge habe. Oberkirchenrat Dr. Manfred Müller brachte in einem ausgezeichneten Referat das kirch- liche Bemühen auf folgenden Nenner: 1. Die Kirche muß das Bedürfnis des moder- nen Menschen in der Wirklichkeit bejahen 2. Der Sport muß das Gottesgebot des gehei- ligten Feiertages ernstnehmen. 3. Unser Ziel muß sein: Der Sonntagvormit- tag frei von Sport. 4. Unser gemeinsamer Kampf muß dahin füh- ren, den Sonnabend völlig frei zu machen für den Sport. 5. Mehr Sportplatzanlagen für die Jugend schaffen, damit der Sport am Sonntagvor- mittag wegfallen kann. 6. Solange diese Möglichkeiten nicht erreicht sind, muß den Jugendlichen die Möglichkeit zum Gottesdienstbesuch gelassen werden. Dr. Müller erklärte ferner, es wäre ideal, Wenn es sich ermöglichen liege, so wie bei- spielsweise in England den Samstag frei zu machen von Arbeit, um dem ver ständlichen Wunsch nach körperlichem Aussleich-in Hauff Uri Sonne zu entsprechen, So würde deim der Sonntag zu einem 1 ag für die Familie und zur Erholung. Es war dabei erfreulich zu hö ren, daß die Kirche auch àuf dem breiten Land mehr als bisher den Wunsch der Jugend auf Sportplätze unterstützen werde. Die ehr- Würdigen Kirchengemeinderäte sollen der Ju- gend ihren Sport nicht mehr darum als„Ssün- dig“ ankreiden dürfen, nur weil es dies in ihrer Jugend„auch nicht gegeben“ habe. A. W. Proteststreik in Salzgitter. Fast 20 000 Ar- beiter der früheren Hermann Göring Eis und Stahl- Werke in Wattenstedt-e Werden am Dienstag gegen die Fortsetzung der Demontage dieser Werke einen Demon- Strationsstreik durchführen. Die Werke befin- den sich nicht unter den 6 Indus gen, deren Demontage vorläufig eingestellt wer- den soll.(TP) Aus zußland heimgekehrt. Im Durchgangs- lager Moschendorf bei Hof trafen 900 N- kehrer aus der Sowjetunion ein. Darunter be- finden sich 239 Frauen und sechs Kinder, 175 ehemalige Kriegsgefangene. 43 Frauen und ein Kind wurden nach Württemberg Baden entlassen.(TP) Noch keine Klärung in Rheinland-Pfalz. Die Verhandlungen zwischen der SpD und der ODU über die Ministerien der Regierung von Rheinland-Pfalz sind auf einem toten Punkt angelangt. Die beiden Farteien konnten sich bisher nicht über die Besetzung des Innen- ministeriums einigen.(TP Biersteuer bleibt Bundessache. Der Wirt- schaftliche Ausschuß des Bundestages beriet am Dienstag den Antrag, die Gesetzgebung in deer Biersteuer dem Lande Bayern vor- zubehalten. Die überwiegende Mehrheit des Ausschusses war für Ablehnung des Antrages, 80 daß die Biersteuer- Gesetzgebung nunmehr beim Bund verbleiben Wird.(TP) Neue Verhaftungen in der Ostzone. Die zen- trale Kontrollkommission des Ostzonenregi- mes gab bekannt, daß der frühere Arbeits- Minister in Sachsen-Anhalt, Dr. Herdegen, CDU, mit acht anderen ostdeutschen Geschäfts- leuten verhaftet worden ist.(TP) Sämtliche Frankfurter Spielelubs geschlos sen. in Frankfurt wurden sämtliche Spiel. clubs von der Polizei geschlossen. Die Clubs Waren dazu übergegangen, nur noch reine: Glücksspiel zu betreiben.(TF Moearthur baut Befestigungen. Der alliierte Oberkommandierende in Japan, General Me Arthur, teilte mit, daß auf der Insel Okinawa, die zur Inselgruppe südlich der japanischen Hauptinsel gehört, mit der Durchführung gro- Ber Befestigungsanlagen begonnen werden 80(TP) Schah von Persien vor der“ UN. Die Voll- Versammlung der Vereinten Nationen hörte Zum ersten Male seit ihrem Bestehen die An- Sprache eines vegierenden Herrschers. ab und hielt in fließendem Englisch eine An- sprache. Er gab dabei seiner Hoffnung Aus- druck, daß die Vereinten Nationen den Frie- den herbeiführen würden.. Arg wöhnisch“ Der Schah von Persien stattete ihr einen Besuch