Nr. 46 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, den 14. Dezember 1949 Drei Millionen Zivil- Vermißte— 40 000 Deut- sche in der Fremden-Legion Von unserem DND- Korrespondenten v. W. Bonn. Uber den Stand der Kriegs- gefangenen-Frage gab der Leiter der Ge- schäftsstelle für Kriegsgefangene, Heimkehrer und Verschleppte im Bundes ministerium, Hans Merten, erschütternde Zahlen. Darnach warten noch immer rund zwei Mil- lionen Familien auf die Rückkehr von Kriegs- gefangenen, Verschleppten, Zivitinternie und Vermißten. Merten, der sich dus seine Kriegsgefangenen- Sendungen über Ra- dio Frankfurt als„Kriegsgefangenen-Pastor“ einen in aller Welt bekannten Namen machte, bezifferte am Montag vor der Bonner Presse die Zahl der vermigten Wehr machts Angehörigen auf noch rund 1,7 Millio- nen und hob hervor, daß es bisher noch nicht gelungen sei, einen wesentlichen Prozentsatz der Vermißten-Fälle aufzuklären. NO h 500 000 in UdSSR. Die Zahl der Zivilvermigßten, die ent- weder auf der Flucht aus den Gebieten jen- seits der Oder-Neiße-Linie umgekommen d oder verschleppt wurden, oder die irgenc im weiten Osten als„freie Arbeiter“ tätig sind, gab Merten mit rund drei Millionen an. Niemand wisse, wer von ihnen noch am Le- ben sei. Bekannt ist den zuständigen Stellen, daß noch etwa eine halbe Million Kriegs- gefangene in der Sowjetunion, in der Tschechoslowakei, in Albanien und Rumänien zurückgehalten werden. Das sind diejenigen, die mit ihren Angehörigen in Verbindung Stehen. Darüber hinaus gibt es aber auch eine zur Zeit unbekannte Zahl von solchen Shemaligen Wehrmachts angehörigen, die in den Lagern„aòssortiert“ würden, weil sie als Zeugen oder als Angeklagte in Kriegsverbre- cher- Prozessen gebraucht werden; sie dürfen nicht mehr nach Hause schreiben, auch wenn sie dies vom Lager aus konnten. Auch in Frankreich, Luxemburg, Belgien, Polen, Norwegen und Griechenland sind der- artige Untersuchungsgefangene und bereits abgeurteilte deutsche Strafgefangene, denen die Kriegsgefangenen-Eigenschaft aberkannt wurde. Die Bundesregierung hat gegen diese in der Genfer Konvention nicht vorgesehenen Maßnahmen schon wiederholt Einspruch er- hoben, da ein Kriegsgefangener auch dann als solcher zu behandeln ist, wenn er sich Ver- gehen zuschulden kommen läßt. 175 OOO deutsche Frauen in UdS RR Noch rund 175 000 deutsche Frauen wer- den als Zivilinternierte und 25 000 als Wehr- machtshelferinnen in der Sowiet-Union zu- rückgehalten. Daneben ist die Zahl der ehe- maligen deutschen Arz t e ebenfalls erheblich, die noch in russischer Gefangenschaft sind. Nachdem man sie zunächst entsprechend der Summe der freigelassenen Kriegsgefangenen mit nach Hause geschickt hatte, stoppte man ihre Entlassung mit der Begründung, daß sie kür das Massensterben in den sowjetischen Lagern verantwortlich seien. Erst neuerdings ist man wieder dazu übergegangen, auch sie— allerdings in verschwindend kleinem Prozent- Satz— an der Entlassungsduote zu beteiligen. Ahnlich ist es den Wehr machts-Pfar- rern ergangen. Man wollte es ihnen nicht glauben, daß sie unter dem Fitler-Regime Seelsorge treiben durften und warf ihnen Spionage unter dem Deckmantel des Christen- tums vor. Erst jetzt sind die ersten siebzehn katholischen und fünfzehn evangelischen Wehrmachts- Geistlichen nach Hause gekom- mer a Pfarrer Merten bestätigte, daß sich etwa 15 000 deutsche Legionäre in Nord- und Mittelafrika und rund 25 000 in Indochina auf- Halten. Die Nachforschung nach ihnen sei um 80 schwieriger, als nicht wenige dieser Legio- näre, darunter zahlreiche frühere SS-Leute, unter anderem Namen in die Legion eintraten Und bei diesem dann auch geblieben sind. 98% der Legionäre seien erst nach Kriegs- schlug zur Legion gegangen; die Zahl der Meldungen sei nach der Währungsumstellung Vorübergehend abgesunken, nun aber wieder im Steigen begriffen. Rechtsschutz für Gefangene Der Rechtsschutz der Kriegsg nen und sonstigen im Gewahrsam der ei! gen Gegner befindlichen Deutschen liege bei einem entsprechenden Referat im Bundes- Zustizministerium. Merten nannte als Kosten für diesen Rechtsschutz jährlich rund 12 Million D-Mark. für die Sozialbetreuung der Gefangenen mit Lesestoff, Medikamenten usw. die Summe von rund 120 C0 DM, für den Suchdienst Ausgaben in Höhe von rund 1,8 Mil- liohen und für die Arbeit der Wehrmacht-Ab- Wicklungsstelle rund 2 Millionen im Jahre. Die Behandlung von Prozessen gegen deut- sche Kriegsgefangene in Frankreich soll sich nach seinen Angaben in absolut korrek- ten Bahnen bewegt haben, Von den mehreren Hundert von französischen Gerichten gefällten Todesurteilen in Kriegsverbrecher- Prozessen wurden nur neun vollstreckt. Der französische Staatspräsident habe in jedem einzelnen Fall zuvor den Verteidiger des Angeklagten emp- fangen und sich genau informieren lassen, be- Vor er das Urteil bestätigte, abmilderte oder aufhob. Man sei— so erklärte Merten— mit den Deutschen sehr viel milder umgegangen als etwa mit den eigenen Kollabhorateuren. In Holland war es nicht möglich, deutsche Verteidiger zu den Prozessen gegen Deutsche heranzubringen, wie überhaupt die Holländer in allen diesen Fragen äußerst zugeknöpft seien Merten erklärte weiter, daß ein besonderes Referat im Bundes-Jusitzministerium errichtet werden soll, das sich ausschließlich mit dem Komplex Landsberg beschäftigen wird. — Keine Preissenkung von land wirtschaftlichen Produkten Eine Herabsetzung der Preise für landwirt- schaftliche Erzeugnisse sei gänzlich ausge- schlossen, erklärte Bundes-Ernährungsmini- ster Professor Ni Klas. Die Behauptung, daß sich die Schere zwischen den Preisen für land- Wirtschaftliche Erzeugnisse und denen für land wirtschaftliche Produktionsmittel bereits so gut wie geschlossen habe, erklärte der Mi- nister für absurd. Die Landwirtschaft sei im- mer ein Pfennig-Geschäft gewesen und sie Werde es bleiben, so lange der Bauer für den Armsten wie für den Reichsten das gleiche Nahrungsmittel herstellen müsse. Milch, Fett und Fleisch müsse nun einmal jeder haben, und der Bauer sei auch entschlossen und ge- Willt, sie zu einem angemessenen Preis zu liefern. Doch könne man von ihm nicht ver- langen, daß er bei diesem Geschäft seinerse“ Zzusetze. Zur Frage der Zölle stellte Niklas fes daß in seinem Ministerium zur Zeit die Grund- lage für einen neuen deutschen Zolltarif er- stellt würde. Man werde den neuen Tarif auf die Basis des Wertzolles statt des Stückzolles stellen. Der Minister äußerte sich weiter zum Problem der seit nunmehr drei Wochen freien Preise für Schlachtschweine und Schafe. Er vertrat die Meinung, daß die Preise bereits vor einem halben Jahr hätten freigegeben werden müssen(wie es von ihm damals auch angeregt worden war), doch haben die zu- ständigen alliierten Stellen sich diesem Wunsch Seinerzeit verschlossen, D, lurch wären die Schweinepreise in die Höhe geklettert und erst jetzt schraubten sie sich von selbst wieder auf ein erträgliches Maß zurück. Die Preise für Rinder und Kälber müßten noch gestoppt bleiben, da nicht genügend Rindfleisch zur Verfügung stehe, um sie schon jetzt freigeben zu können. Vor einer Apfelsinen-Schwemme? Hamburger Fru ze mit einer deutschland. Die 0 000 Dol Wie weitere 650 J. Dollar für Fran- zqösisch-Maro erden zum gri Südfruchtimporte Verwendung Soller voll ASetzen. Schwarzwälder Die Schwarzwaldes des Arbei Mtes! el Betrieben wird vol aun auch! Mehrere Klei 0 mit Uberstunden, um nachtsnachfrage 1 g erle nen. Die Großbetri ben in der letzten eingestellt. Zeit neue Arbe Entspannung in der Stromversorgungslage Die Anfang Des ber angeordneten schaltungen im südbadischen Stromve snetz wurden ab 12. Deze Vor! ben. In der Stromversorgi lag eine leichte Entspannung eingetreten Fir Anderung der Stromkontingente für die u- ist damit nicht verbunden. Die Scl kungen bei der Schaufenster- und 5 Klamebeleuchtung sind ab sofort aufgehoben worden.(VWD) Ein Kontrakt über die Lieferung von 3000 t Butter, die noch vor Weihnachten geliefert werden sollen, wurde am 8. Dezember 2 Westdeutschland und Danemark abges Es wurde ein Preis von 8,28 dkr. je kg einbart,. Der Preis gleiche Frankreich für Butt ungen ark bezahlt. Weite * im Laufe des Schland liefern In Annweiler Pfalz hat die neugeg Glühbirnenfabrik„Magnet“ Anfang Dezer die Produktion aufgenommen. Es werden 40 Arbeiter b(VWD) Uber den Fortfall der Subventionen für Lebensmittel äußerte sich Niklas, daß noch nicht zu übersehen sei, wie sich eine der- artige Maßnahme auswirken werde. Es sei natürlich auf die Dauer nicht möglich, seitens der öffentlichen Hand einen Betrag für die Subventionierung von Nahrungsmitteln auf- zubringen, der sich z. B. für die Zeit vom 1. 10. 1949 bis 31. 3. 1950 auf 385 Millionen DM be- Ziffere. Fest stehe aber, daß man bis zum Ende des Wirtschaftsjahres, nämlich bis zum 30, 6. 1950, weiter staatliche Zuschüsse leisten müsse, um gie Lebensmittel auf einem er- schwinglichen Preis zu halten. Schließlich ging der Minister auf die Frage der Eier- und Butterpreise und der augenblicklichen Butterverknappung ein. Letz- tere sei u. a. eine Folge der stark abgesunke- nen Abnahme von Magermilch durch die Ee- völkerung. Man habe jetzt mit Dänemark einen Lieferungsvertrag in Höhe von 3000 to Butter abgeschlossen und man hoffe, auch mit Holland ins Geschäft zu kommen. Hier sei ein Einkauf allerdings nur möglich, wenn der Bundes- Finanzminister den Zoll ermäßige. Jedenfalls werde die Regierung einer Er- höhung des Butterpreises nicht zustimmen. Die Eierpreise seien vielfach hoch, doch fürchte der Handel jetzt bereits,„auf den Eiern sitzen zu bleiben“. v. W Thel Maonen Famiden warten aut heimehrer EITaAndel ud Wirtschaft 170 S an der Spitze der Mercedes- Produktion Der Mercedes-Benz 170 S ist zum meist- produzierten Personenkraftwagen der Mer- cedes-Benz- Werke geworden, wurde von der Leitung der Daimler-Benz-Werke mitgeteilt. Nachdem im Juni die ersten 55 Wagen das Band verlassen hatten, konnte die Monatspro- duktion dieses Typs inzwischen so gesteigert Werden— Juli 120, August 282, September 433, Oktober 674 und November 902 Fahr- zeuge—, daß voraussichtlich noch im Dezem- ber die Tausendergrenze erreicht werden wird. In diesen Tagen werden auch die ersten zwei- sitzigen Kabrioletts die Bänder verlassen. Mit der Auslieferung des vier bis fiinfsitzigen B- Kabrioletts des Typs 170 S wird ebenfalls noch in diesem Monat begonnen werden.(VWD) Internationale D-Züge auch mit D-Mark Wie wir erfahren, können nunmehr alle Züge, die über die Grenze fahren, mit Fahr- karten benützt werden die in deutscher Wäh- rung gekauft worden sind. Für die internatio- nalen D-Züge gelten ferner auch die DM- Fahrscheinhefte der Reisebüros, Netz- und Bezirkskarten, Urlau rten und Reisebüro- Fahrscheinhefte. Die Einschränkungen zur Be- nutzung der FD-Züge in Deutschland wurden Danach dürfen gelockert. nun auch sende und Inhaber von (SW) Arbeiter, R garten fahre Entlassungen in der Zigarrenindustrie Die Nebenstelle des Arbeitsamtes Heidel- im, erwartet in Kürze einen wei⸗ all von 200 bis 300 Arbeitslosen aus renindustrie. Im Bereiche des Ar- amtes Sinsheim werden gegenwärtig 1556 Arbeitslos istriert, von denen vollarbei SWE) mliche Buna- Herstellung bleibt verboten Der Staatssekretär im britischen Außenmi- nisterium, Mayhew, erklärte im Unterhaus, die Herstellung synthetischen Gummis bleibe für Deutschland verboten. Man müsse dieses Verbot aufrechterhalten, obwohl die entspre- chenden Fabrikanlagen von der Demontage- liste gestrichen worden seien. Mayhew ver- Wies auf Artikel 5 des Abkommens über ver- botene Industrien in Deutschland und betonte, an diesem Abkommen habe sich auch nach den jüngsten Besprechungen mit der Bundes- regierung nichts geändert. DND) Chinesischer Auftrag wird nicht ausgeführt In Industriekreisen des Ruhrgebietes wurde am Dienstag bestätigt, daß die chinesische Volksrepublik der Ruhrbehörde einen größe- ren Auftrag übergeben hat. Dieser Auftrag kann jedoch nicht ausgeführt werden, die Amerikaner Materiallieferungen nach dem kommunistischen China verboten haben DN) „Verein für Wirtschaftswerbung“ gegründet Ein„Verein für Wirtschaftswerbung“ wurde jetzt in Stuttgart gegründet. Er hat die Auf- gabe, die deutsche Werbung zu intensivieren und sie mit der Auslandswerbung konkurrenz- fähig zu machen. Der Verein, dem zahlreiche Werbefachleute und süddeutsche Industrielle angehören, beabsichtigt die Eröffnung einet für Deutschland neuen Werbefachschule, deren Aufgaben in enger Fühlungnahme mit aus- ländischen Fachschulen gelöst werden sollen VW. Spielwarenflugzeug Nürnberg- New Lork Ein Flugzeug rnit 3,5 Tonnen Spielwarer aller Art startet jede Woche von Nürnberg n New Vork, um das Weinnachtsgeschäft rechtzeitig abwickeln zu können. Wie fährt, wird dieses Flugzeug von der gung der bayr en Splelwaren- und Imschmuck- He in Nürgherg (VWD) Her“. 100 Jahre deutſche Briefmark r Tage genau 100 Jahre her sind dag es deutsche Briefmarken gibt, so dürfte es doch sehr reizvoll sein, etwas über die Geburt und das Leben dieses Geburts- tagskindes zu erfahren. Bis in die dreißiger Jahre des 19. Jahrhun- derts mußten die Empfänger der Briefe das Porto bezahlen. Diesen Umstand machten slch eines Tages, Vielleicht auch schon immer, ein Liebespärchen zunutze, indem sie sich ihre Neuigkeiten jeweils auf den Briefumschlag schrieben. Sie benutzten dazu Geheimzeichen die der Empfänger dann sogleich las, im Übrigen aber den Brief mit der Antwort, ei hätte kein Geld für das Porto, zurückwies Auf diese gerissene Weise sparten die Lieben den das Geld. Hinter diesen Betrug kam ein Engländer Sir Rowland HI 11, der sich sofort Gedanken machte, wie diese, sicher reichlich ausgenützte Lücke zu verstopfen sei. Leicht ließ sich das nicht machen, denn damals gab es noch keine einheitlichen Gebührensätze, nach denen ein Brief, entsprechend den heutigen deutschen Verhältnissen, um 20 Pfennig in das abge- legenste Dorf befördert wurde. Je nach Ge- wicht und Entfernung, waren die Briefe auch im eigenen Land verschieden teuer. Die Post- beamfen von damals müssen demnach wahre Rechenkünstler gewesen sein. 5 5 Rowland Hi Il setzte sich in seinem Land für einheitliche Gebührensätze ein, schuf eine „Brief-Marke“ un 0 die rung auf, daß die Briefe bei der Einlieferung durch Aufkleben des Portos freizumachen seien. Diesen Wesentlichen Vereinfachung stimmte im Jahre 1840 das englische Parla- ment zu und beauftragte den englischen„Ge neralpostminister“ Sir Rowland HII mit der Durchführung seiner Idee. 1 5 So wurden am 6. Mai 1340 in England die ersten Briefmarken an das Publikum ver- Fauft. Es waren zwei kleine„Bildchen“ mit dem Kopf der Leiste und stellte zugleich die Forde- Königin Viktoria, wWo in der e der Wert„One Penny“ und a %% Pennce“ stand. Sie waren ungezäh! ind auf der Rückseite gummiert, sodaß sie alf die Postsendung aufgeklebt werden konn- ten. Die schwierigste Arbeit für Hill war das Finden eines Druckverfahrens, das Fälschun- gen unmöglich machte, denn um den Betrug zu unterbinden, hat er sich diese ganze Ar- beit gemacht. Diese beiden englischen Marken sind die Ahnen aller Briefmarken der ganzen Welt zeworden. Diese Neuerung im Postwesen stellte einen Fortschritt dar, den die anderen Länder und Staaten erkannten und nun in ihren Gebieten ebenfalls einführten. Daß es dabei in den ein- zelnen Regierungen und Parlamenten hitzige Debatten gab, Wo eben der Fortschritt gegen die Gewohnheit und das Alt herge- Oorachte zu kämpfen hatte, dürfte weiters gaicht verwunderlich sein, So gab es in Brasilien und im Kanton Zü- „ich 1843, in USA 1846, in Belgien 1847, in Zugland 1848 und in Frankreich am 1. Januar 849 die ersten Briefmarken an Schaltern 2u kaufen. 5 Damit war die Neuerung im Postwesen in bedrohliche“ Nähe der damaligen deutschen Jrenze gerückt. Es mußte jedoch erst das Jahr 1848 vorüber sein, um dem Fortschritt und der Neuerung Gehör zu verschaffen. Be- sonders im damaligen Königreich Bayern Würden die Forderungen nach Vereinfachung des Portos und dem Verkauf von Briefmar- ken immer nachhaltiger, so daß sich der Minister für„Handel und öffentliche Arbei- dier Einfachheit halber auf die früheren Mar- adem sie auf Wasserzeichenpapier und a hesonderem, durch eine Flüssigkeit getränk tem Papier gedruckt waren. Der„Polytechnische Verein in Bayern“ ver. warf jedoch diese Entwürfe als nicht fäl schungssicher und machte seinerseits den Vor- schlag, man möge auf ein besonderes Druck- verfahren das Augenmerk richten. Solange nun in der Folgezeit zwischen Buchdruck Walzendruck, Chemietypie, Galvanoplastik und anderen Verfahren bin- und herdebat- tiert wurde, legte der Druckereibesitzer Weiss neue, in aller Stille und Eile entworfene Marken vor, die einen Ausweg aus dem er- reichten Sackweg bedeuteten und schnell Ge. kallen fanden. Am 17. September 1849 wurden die mit der Herstellung beauftragten Personen vereidigt! und begannen sogleich mit Hochdruck die ersten Marken für das Land Bayern zu fer- tigen, sodaß schon am I. November 1849 die ersten drei Marken verkauft werder konnten. Damit hatte das Königreich Bayern als erster deutscher Staat Briefmarken, dem da- Königreich Preußen am 15. November 1850 das Großherzogtum Baden am I. Mai 185 ind das damalige Königreich Württemberg am 15. Oktober 1851 folgten. Diese drei Briefmarken sind damit die ersten deutschen Briefmarken ung gelten als die Ahnen all der in die Tau- sende gehenden Marken der deutschen Län- der und des späteren deutschen Kaiserreichs das am 1. Januar 1872 seine ersten Marken verausgabte. 5 Ab 1900 kamen die Ger mani a-Marken heraus, die heute noch auf Vaters oder Groß: vaters Briefschaften zu finden sind, und die bei Eltern und Großeltern Erinnerungen an die gute, alte Zeit wecken, und die selbst den ersten Weltkrieg überdauerten. Das Waren ruhige Zeiten, dagegen brachte die Inflation rasende Bewegung in das ruhige Leben der Briefmarke. Die Zahlen überschlugen sich und mit zunehmender Geld- entwertung wurden die Zahlen größer, die n aufgedruckt wurden,. Diese Uperdruck⸗ narken mit ihren vielen Nullen sind ein ge- treues Abbild dieser bewegten Zeit von da- mals. Sie verschwanden erst, als die Renten- mark eine wieder ruhigere Zeit ankündigte. Doch mit der guten, alten Zeit War es aus. Die Ausgaben wechselten jetzt rascher. Hin und wieder kamen Marken, die verlangten zinen Zuschlag und sagten, der sei für wohltätige Zwecke. An der Stirne trugen sie Jann Inschriften, wie z. B.„Wohltätigkeits⸗ zusgabe für die deutsche Nothilfe.“ Und nach 1933 wurden die Zuschlag s- marken überhaupt zur unumgänglichen Notwendigkeit. Die Marken selbst nahmen eine ganz andere Farbe und For m an und wurden zu schönen Bildern, für die sich mmer mehr Menschen begeisterten und sie Fauften, ohne sie für postalische Zwecke zu verwenden. Und siehe da, der Zweck war er- zeicht! Die gute, alte Briefmarke war über Jacht ein Lockvogel geworden, der die Staats- tasse helfen füllen mußte. Der Zusammenbruch 1945 verlangte dann vleder Marken zur Freimachung der Post- endungen, die von den Alliierten vorsorg- licherweise schon mitgebracht wurden. Bald zeigte sich, daß am Stamm der alten deut- schen Briefmarke in allen Zonen neue Triebe und sogar böse Auswüchse grünten. Selbst die Städte beteiligten sich an der Ausgabe von Briefmarken, wußten sie doch anscheinend noch ganz gut, wie man die lee- den städtischen Kassen füllen konnte. Lang- sam kehrte auch da wieder Ordnung ein. Aber nur langsam und ungern fügten sich die Herausgeber, so daß bis zum 100, Geburtstag der Briefmarke noch laufend große und 5 größte Sätze, sogenannte Mammutsätze, von Zriefmarken an die Schalter kamen Daß der reiche Nachkommensegen aufhörte und die Briefmarke wieder das werde, zu dem sie geboren wurde, nämlich: das Zeichen der Freimachung von Postsendungen, das ist wohl der Wunsch des stummen Geburtstagskindes, unserer 100 jährigen deutsehen Brief marke. 95 a 8 Jugeslawien sieg Frankreich 3:2 g So gut die franz* renz in der ersten zeit auch aufspielten und so, verdient der Ausgleich Walters zum 1:1 War, so sicher übernahmen dann die Jugo- slawen in der zweiten Hälfte das Kommando. Die Franzosen gingen inmitten stärkster jugo- slawischer Angriffe im Anschluß an eine Ecke durch Lucigno 21 in Führung, Doch schon eine Minute später verwande die Jugoslawen einen Elfmeter zum 2:2. Fast schien es so, als sollte nach den 1:1-Ergebnissen von Belgrad Ur Paris erneut ein Remis herausspringen, Schluß der n Als endlich sieben Miputen vor Verlängesung Tscheike„ II das 3:2 Sieges tor erzielte.(ISE) Manuele gegen Manfred Brachitsck im„Grand Prix Juan Peron“ In Argentinien ist eine neue Krankheit aus gebrochen; das Automobilsport-Fieh Das gewältige 11 035-km-Rennen um den„Grogen Preis der Republik“, das nur 21 von 119 Ge- starteten durchgestanden haben, hat die Men- schen in Buenos Aires, Bahia, Cordoba und Mendoza aufgewühlt. Der Liebling am Renn- Volant, der auf europäischen Strecken so er- folgreiche quan Manuele Fangio, wurde von „Junaneito“ Galvez mit 105,5 Stakm Ge- samtdurchschnitt geschlagen. Nun hofft ganz Argentinien, daß sich Fangio bei den kom- menden Rennen in Buenos Aires, Rosario und Mardel Plate schadlos halten Wird. Manuele und seine Landsleute quan Galvez und Cam- P Os treffen dabei auf eine europaàische Heg- nerschaft, wie sie in dieser Stärke noch nie- mals in Südamerika aufgekreuzt ist. Vor al- lem auf Manfred von Brauchitsch richtet sich das Interesse. Er hat vom Veranstalter des am 18. Dezember auf dem Rundkurs von Palermo bei Buenos Altes stattfindenden Ren- nens um den„Grand Prix Juan Peron“ einen 1,5-IA-Maserati erhalten. Viele Zeitungen spre- chen deshalb schon heute in ihren Vorberich- ten von einem Zweikampf Manuele gegen Manfred. Aber auch die übrigen Starter sind Fahrer von Weltklasse. Italien stützt sich auf Villoresi, Ascari, Carini, Biondetti, Bonedetto, Taruffi, Farina, Serafini, Frankreich auf Chi- ron, Rosier, Etancelin, England auf Parnell und Whitehead. Ferner starten der Brasilianer Landi, der siamesische Prinz Bira und der Schweizer de Graffenried. SI) * Wenn der erste Schnee fällt Hochstimmung bei den Skiläufern Die Wetterpropheten haben einen im all- gemeinen mäßigen, aber frühen Winter mit zahlreichen Scimeefällen schon im Dezember vorausgesagt. Betrachtet man den Schneesegen der letzten Tage, dann könnte man den mete- reologischen Prophezeihungen eigentlich Glau- ben schenken. Jedenfalls haben die Winter- sportler hre Skier, Schlitten und Schlittschuhe bereits auf Hochglanz gebracht und die Sai son 1949/50 kann mit vollen Akkorden be- ginnen. Während die Sportgeschäfte im Zeichen des Weihnachtsgeschäftes eine Hochkonjunktur und einen Rekordumsatz in Wintersport-Klei- dung und Wintersport-Artikeln erleben, sind die Anwärter für die kommenden deutschen National mannschaften bereits im Training. Gerade richtig zu Beginn der ersten Auswahlkurse hat Petrus die himmlischen Schneeschleusen geöffnet. So können Franz Göbel und Paul Schneidenbach mit den Trai- Nings verhältnissen für die Alpinen und die Springer in Garmisch- Partenkirchen mehr als zufrieden sein und auch die„Nordischen“, die sich unter Toni Rupp und Erich Windisch am Oberjoch bei Hindelang zusammengefunden haben, brauchen nicht mehr über Schneeman- gel zu klagen. Christl Cranz hat ihre Schaf- Sen in Steibis im Allgäu versammelt. Erste Ausscheidungsrennen an all diesen Orten stehen als Abschluß der Lehrgänge am kom- menden Wochenende auf dem Programm. Au- Berdem sind auf einigen Schanzen für 18. De- zember bereits Eröffnungsspringen angesetzt. Für unsere Spitzenkräfte lohnt es sich in diesem Winter ganz besonders, bei den Trai- vereinbart worden 5 Läufer werden in großer Zahl in De land erwartet. Aus dem internationalen Kalender en folgende nächsten Mt: 27, 12. Springen Glympiaschanze in Garti mit Gsterreichern und eranstaltungen er- Sei 1 der Großen * in S Lenzer- . und n in 8 1 8 Weils mit deutscher Beteiligung. Natürlich rüstet man nicht nur im Alpen- gebiet bei Garmisch, im Chiemgau und im Allgäu auf die kommenden Veranstaltungen, auch im Schwa 7 in Sauerland(dem Skiparadies des We) und im Harz,(dem Ski-Eldorado des Nordens), sieht man einer grohBartig Saison entgegen. E punkt der l d natür- innerde g f e t vom 17.— 1b. Fe- prusr im Skidorf Reit im Winkel bei der Auto- pahn München-Salzburg sein. banistaltungen wii 1 Skifahren im Treppenhaus ner Eislaufvereins eine neue Spo 8e boren: das Eis ra drennen. Bei Probefahr- ten mit Fahrrädern auf dem spiegelglatten Parkett montierte man an Stelle des Vorder- rades an der Gabel einen Schlittschuh, wäh- das Vollgummi-Hinterrad mit Stollen ver- sehen wurde, um ein Gleiten zu verhindern. Der Versuch glückte und die Berufsradfahrer Goldschmid, Schmaderer und Kobnetal er- reichten eine Geschwindigkeit von 35 Stdkm. Nach diesen gelungenen Probefahrten denkt man allen Ernstes daran, schon in Kürze auf dem Heumarkt die ersten Eisradrennen Ver- folgungs- und Mannschaftswettbewerbe) auf einer 32& 65-m- Kleinbahn durchzuführen. meisterläuferin Anni ag es in England we- s Wenig Möglichkeiten Sie wußte sich aber „Skifahren im Trep- krürnmten, nur drei Die Schweizer Ski Maurer ist betrübt 8 des feuchten Kli für den Wintersport gi zu helfen und erfand d penhaus“ mittels eines ge Fuß langen Trocken- Im Caracho sausen nun ihre englischen Schi nen„im Ab- fahrtstempo“ die Treppen hinab. Mit einem Rennboot auf Rädern“ Wollen die Italiener auf dem Gardasee den Motorboot- Weltrekord der 500-c em-Klasse brechen. Das von einem 6-PS-Fiat-Motor An- getriebene, sechs Meter lange Boot wird von vier grogen, mit Preßluft gefüllten Metall- kugeln getragen, Sobald es auf Geschwindig- keit kommt, hebt sich der Rumpf aus dem Wasser und„fährt“ dann wie ein Rennwagen auf Kugelrädern über das Wasser. Es sollen bereits Geschwindigkeiten von 140 kmöh er- reicht worden sein. ISE) aK Bei den Schwimmern Amateurgedanke und„Kleidungs“ Sorgen In Innsbruck errangen bayerische SchWw Im- mer schöne Erfolge. Uschi Walter-Nürnberg gewann 100-m-Brust in 127,4 und Lotte Schraub-München I0O0-m- Rücken in 127,9. Sepp Schmidt-München siegte iber 100-m Kraul in 1:06. Pajak- Innsbruck schwamm mit 112,6 100-m Brust-Landesrekord Einen breiten Raum nahmen auf der Tagung des, Westdeutschen Schwimmverbandes die Debatten über den Amateur gedanken ein. Es soll den Spitzenschwimmern nicht ge- stattet sein, von sich aus mit Schwimppreran- staltungen zu verbar gdeln. um eventuelle Vor- teſle zu erwirken. Mebr als die Natiralver- Pflegung und die Versütung der effektiven Fahrtkosten dürfen Spitzenkräfte nicht erhal- ten, ganz gleich, ob es sich um Schwimmer, Waesserballer oder Kunstspringer handelt. Für die Sportschwimmer ist ein neuer Kodex herausgekommen, der genau vorschreibt! in welcher Bekleidung guf Schwimmveren- stalfungen gestartet werden dart Für die Männer ist eipe Radehose wit Beinansatg und Interziehhöschen, für die Wrguen ein eintei- liger Po deanzug vorgeschrieben Nieser Rade ahne, ut ebenfalls Reinansate haben und der) ausschnitt darf nicht gröger als fünf. der Rückausschnitt nicht mehr als zwölf Zen- timeter betragen J 20.40 * Programm des Süddeutschen Rundfunks 24 Donnerstag, 15. Dezember Freitag, 16 6.00 Morgenspruch, Choral, Dezember 6.00 Morgenspruch, Choral u. Samstag, 17. Dezember 6.00, Morgenspruch, Choral, Kurznachr., Frühmusik Nachrichten: Frühmusik Kurznachr., Frühmusik 6.45 Morgengymnastik 6.45 Morgengymnastik 6.45 Morgengymnastik 6.55 Nachrichten, Wetter 6.55 Nachrichten, Wetter 6.55 Nachrichten, Wetter Evang. Morgenandacht 7.00 Morgenandacht der Alt- 7.00 Morgenandacht astund hat Gold Katholiken 7.10 Morgenstund' hat Gold im Mund 7.55 Nachrichten im Mund 8.00 Wir wollen helfen 8.15 Morgenmusik 9.00 Nachrichten. Musik 9.45 Kindersuchdienst 0.0 10 bf. Heimkebrer ektangene 10.15 Schulfunk Schüler singen 12.00 Musik arn Bra! ü Rhe aoll für Klavier : Arbeit an 12.00 Kulturelle Vorschau 12.05 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden 13.10 Heinz-Lucas-Quintett 14.00 Schulfunk: Ein Winter märchen nach Andersen 14.30 Aus der Wirtschaft 16.00 Nachmittagskonzert 16.50 Für die Frau 17.05 Stunde der Hausmusik 17.40 Südwestdeutsche Heimat 2 8 erqahre 8 Christk ald“ Bücher 17.55 Kurznachrichten, 8 Programmvorschau 18.00 Von Tag zu Tag, aus dem Zeitgeschehen 18.30 Der Karlsruher Kammer- chor bringt Anton Bruck mers 5 Graduale 19,00 Die Stimme Amerikas 19.30 Sport gestern u, heute 19.45 Nachr., Wetter, Komment. 20.00 Frohes Rater ute Taten zücher schenken, aber für ei- Barber: 1. dien 19.30 Aus dem mentar v. O Klingende ser durch d. Büchermarkt 21.45 Nachrichten 21.50 Die Woche in Bonn 22.00 Die Rundfunk-Tanz- 21.00. Soeben eingetroffen, neue Schallplatten 21.45 Nachrichten, Wetter kapelle Paul 22.00, So ein Zufall— kleine 2 Melo-Diebereien 23.00 22.50 Furcht und Algst, eine Welt. 1 Diskussion 23.45 Nachrichten 23.50 Zum Tagesausklang 7.10 Morgenstund' hat Gold 7.55 Nachrichten 8.00. Am Familientisch 9.00 Nachrichten, Musik 10.00 Suchdienst f. Heimkehrer und Kriegsgefangene er(Wiederhol) 12.45 Nachrichten, Wetter * 13.00 Echo aus Baden usik nach Tisch Ulfunk, Geschichte: In dorf ist Musike. folge um die Grün- 15.30 Börsenkur schaftsnachrichten 15.45 Kinderfunk: ind kommt 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Wir sprechen über neue 17.00 Teekonzer 17.40 Südwestdeutsche Heimat 17.55 Kurznachrichten 18.00 Aus der Wirtschaft 18.15 45 Minuten Wiener Melo 19.00 Die Stimme Amerikas 19.45 Nachricht., Ouvertüire-Fanta- sie. Rudi Stephan: Musik 18.30 Kleines Konzert Orche 22.50 Badischer Theaterbericht Fin Witz geht um die ine heitere Hör- folge(Wiederholung) 23.45 Nachrichten 23.50 Zum Pagesausklang im Mund 7.55 Nachrichten 8.00 Der Funkkurier 8.15 Morgenmusik 9.00 Nachrichten, Musik 9.15 Suchmeldungen 9.45 Kindersuchdienst 10.00 Suchdienst f. Heimkehrer und Kriegsgefangene 10,15 Schulfunk: Englisch 10.30 Schüler funk 10.45 Musik d. 18. Jahrhunderts 11.45 Landfunk: Bedeutung d. Wasserhaushaltes u. Maß- nahmen zu seiner Re- gelung 12.00 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter 13.00 Echo aus Baden. 13.10 Vergnügte Sachen, die Freude machen 13.45 Der Sport am Wochen- ende Mittag Eine se und Wirt- Freue dich, t 14.00 Unsere Volksmusik mit Albert Hofele 14.40 Jugendfunk: Jugend und Beruf. Auf dem Wege zu neuen Jugendgesetzen 15.00 Zeitfunk 16,00 Nachmittagskonzert 17.00 Frohes Raten— gute Ta- en(Wiederholung) 17.40 Südwestdeutsche Heimat 17.55 Kurznachrichten 18.00 Mensch und Arbeit 18.15 Im Namen des Gesetzes Zeitgeschehen Wetter, Kom- Alfred Boerner Wochenpost Her Peter Romeo u. er., Samuel Symphonie 19.00 Die Stimme Amerikas 19.30 Zur Politik der Woch 19.45 Nachrichten 5 20.00 Brücke zur neuen Heimat 21.45 Nachr., Wetter, Sport 22.00 Die schöne Stimme: Maria Cebotari, Joseph Schmidt 22.30 Wir bitten zum Tanz 23.45 Nachrichten 23.50 Es geht weiter m. Rumba, Samba, Fox und Tango Wehrmann Festlicher„Rosenkavalier“ in New) Vork Erne Serger an der Metropolitan Opera A. D. NEW Y OTE Einmal im Leben an der Malländer Scala, der Wiener Oper oder an der Metropolitan a in New Vork singen zu können ist der eime Wunsch jedes Opernsängers Wer das Hafft hat, darf sich zu den Besten seines aches zählen, er hat Rang und Namen. Im Laufe des letzten Krieges traten nur mehr wenige Gäste aus Europa an der Metro- politan Opera auf, und das Ensemble ergänzte sich in der Hauptsache durch amerikanische Nachwuchskräfte, deren einige sieh unterdes- sen auch in Europa einen Ruf erwarben. Seit Ende des Krieges jedoch sieht auch die Mete — liebevolles Pimimnutiv des New Vorkers Wieder Gäste aus allen Teilen der Welt auf ihrer Bühne und an ibrem Dirigentenpult. Der prominenteste Gast Zum festlichen Auftakt dieser Saison sang der prominenteste Gast des Winters, die deut- sche Sopranistin Erna Berger, die Rolle der Sephie im„Rosenkavalier“, Man hatte diese Oper sewählt, um den kürzlich ver- Storbenen Komponisten zu ehren, Die besten Namen der Met vereinigten sich, um der Vor- Stellung einen besessen anz zu verleihen. Unter den Darstellerinnen war Erna Berger der einzige Gast aus dem Kuslande. Bleanore Steber sang die Marschallin— sie hat vor neun Jahren selbst als Sophie debutiert. Pen Okativan spielte Rise Stevens, die inzwri schen dürch ihren Film„Der Weg zum Glück auch in Deutschland bekennt geworden ist. . Erna Berger zußerte ihre Freude über die besonders gute Zusammenarbeit mit dem Bi rigenten Fritz Reiner. In Ungarn geboren, Hatte er von 1914 bis 1922 an der Dresdener Oper dirigiert und war dann nach Amerika gegangen. Hin ung wieder unternahm er Gast- Sielreisen nach Buropa., Er ist der Dirigent ir Wagner und moderne Opern an der Met. Den Ochs von Lerchenau sang der ursprüng- lich aus Wien stammende Emanuel Eistee Aber nicht nur für die Oper war diese AU führung ein Erei sondern auch für die Geschichte des Fernsehens. Sechs Kameras Sen für eine große Zuhörerschaft in New Vork, Philadelphia, Washington, Baltimore, Detroit und Chikago das Geschehen in Ton und Bild ein. Oper, Wie se war Erna Berger Kennt fast alle Opernhäuser der. Welt— im vorigen Jahre sang sie in Australien und England— aber sie sagt, daß sie erst in der Met die unbeschwerte Oper alten Stiles Wiedergefunden habe, In Europa Kenn sich eine groge Oper nach dem Kriege nur durch Gastsänger und Gastdirigenten hal- ten, aber die Met besitzt heute ein Ensemble von Sängern und Sängerinnen, die befähigt Sind, alle Opern von Gluck bis Wagner und: Honegger zu singen. g g Erna Berger wird in diesem Winter außer ihrer Sophie noch die Gilda im Rigoletto“ und wahrscheinlich entweder die Susanna in „Figaxos Hochzeit“ oder die Zerline im„Don Juan“ singen Von ihren amerikanischen Rol- legirnen ist Frau Berger begeistert:„Welch Wunderschöne Stimmen und welch ausgefeilte Technik selbst in den Kleinsten Rollen!“ Die Mutter vom Aynelhof Roman von Margarete Neid! (Renate Halden) Arheberrechtsſchutz Verlag Aug. Schwiöngenſteln München 0 5 Nachdruck verboten 45. Fortſetzung Als es dann Licht wurde, erſcholl falſchen Igel- umbringen!“ „Aber, Brigitte“, ſagte Eliſabeth vorwurfsvoll,„es iſt ja nur ein Märchen und Märchen ſind doch nicht wahr, das weißt Du doch ſchon!“ „Ja“, ſagte Brigitte zögernd,„aber warum wird dann ſo ie wie die Kinder. nur „Bitte noch! Bitte noch eines!“ Und ſie klatſchten in die Händchen, daß Anton wieder finſter machte, und als letztes den Wettlauf zwiſchen„Igel und Haſen“ drehte. Alle Kinder lachten und klatſchten in die Hände, nur Brigitte hatte Tränen in den Augen Gleich eilte Eliſabeth zu ihr und fragte ſie nach ihrem Kummer. Zögernd ſagte Brigitte:„Mir tut der arme Haſe ſo leid! Ich könnte den ſcklich gingen Anton und Ellſabeth in ihr Schlafzim Mit einem Jubelruf riß es möglich, wir ſollenn“ ein Ruf: ben geworden iſt“ Sternen empor, Eliſabeth tkaumverloren 3 warmen Blick Eliſabeth, die an einem winzigen Hemdchen nähte, und als er ſie anblickte heftig ertötete. er ſie in ſeine Arme!„Eliſch⸗ beth“, flüſterte er faſt heiſer vor Erregung,„Elisabeth, iſt ein Kindchen bekommen. Ja, Anton, ich weiß es ſeit einigen Tagen, da ich mit Mutter beim Arzt war, aber ich hob mir das Geheimnis auf den heutigen Tag auf, es Dir zu jagen Ich freue mich ja ſo unſinnig! Anton ich kann das Wunder noch gar nicht faſſen, daß unſere Liebe zu Le⸗ Eng umichlungen ſaßen ſie noch lange und ſahen zu den „Soviele Sterne ich ehe ſopzele gute Wünſche ſind in meinem Herzen für unſer Kind“, ſagte 21. Kapitel Wenn alles eben käme, Wie du gewollt es haſt, Und Gott dir gar nichts nahm Und gäb dir keine Laſt, b Wie wär's da um dein Sterben, O Mlenſchenkind beſtellt? Du müßteſt wohl verderben, s So lieh wär! dir die Welt. i Dieſen Spruch hatte Eliſabeth auf ihrem Schreihtiſch ſtehen und heute an dieſem lachenden Sommertag ſagte ſie ihn immer wieder Anton vor, wenn er ſie verzweifelt fragte, wie es ihr ginge Sie hatte Schmerzen gehabt und der ſofort zu Rate gezogene Gynäkologe, der ein Freund non Eltiſabeths Vater war, hatte vorläufig unbedingte Bettruhe vetordnet Man mußte zunächſt abwarten ob ſich Nie e Beſchwerden einſtellen würden; die Lage des Kindes ſei etwas ſchwierig, aber zu akuten Beſorgniſſen. kein Anlaß Er verſprach. am nächſten Abend wieder zu kommen was Anton noch beſorgter machte Er wußte vom als ihr Mund Aber auch die nächſten Tage brachten keine Aenderung im Zuſtande Eltſabeths Ihr Vater kam häufrg mit dem Profeſſor und Anton las aus ihren ernſten Mienen mehr, vekkiet. Nur Elisabeth blieb ſtets gleichmäßig heiter trotz der Schmerzen die Mädel, iſt mir mehr liebe und lachend. die Großeltern Vater Elisabeths, daß der Profeſſor eine ſehr große Praxis, 9 hatte, viel operierte, und wenn er berauszufahren, mußte das einen triftigen Grund haben. ſich da die Zeit nahm, 8 Meite Brüder behaupteten ſchön gleich als Enkelkind auf die Welt zu kommen denn i ilennnn 1 „Daszlob ich mir“, ſagte ſchmunzelnd Frau Fanny gerade eingetreten war und die letzten Worte gehört hat Sie begrüßte Eliſabeth und Anton herzlich und nahm an der anderen Seite von Eliſabeths Bett Platz Sie über⸗ brachte die herzlichſten Grüße vom Vater ſowie auch El ſie oft guälten Auf die Frage Antons, was 5 ſie ſich münſche, ſagte Eliſabeth„Ich habe nur einen Wunich, daß es ein geſundes Kind wird. Ob Bub oder ganz gleich Wird es ein Junge, möchte ich ihn Anton Theodor nennen!“ f Wird es ein Mädel, dann heißt es Eliſabeth Franziska, darüber wird gar keine Debatte zugelaſſen“, ſagte Anton. „Ich danke Dir, Anon, denn ich bin überzeugt, daß Du dabei an meine Mutter gedacht haſt“, aukwortete Eliſabeth. „Gewiß!, erwiderte Anton,„Deine Mutter iſt mir nie wie eine Schwiegermufter vorgekommen ſie war zu mir wie eine eigene Mutter und ge länger ich ſie kenne, deſto Bereh reich ſie“ 2 2 „Meine Mutter hat viel Leid in ihrem Leben durchge⸗ lämpft, und das hät ſie hellhörig gemacht für die Ge⸗ fühle ihrer Mitmenſchen. Ste iſt meinem Vater ein wah⸗ a rer Kamerad in allem und nun kommt zu ihren vielen Pflichten noch eine neue hinzu! n 155 „Die ſie aber ſehr gerne erfüllen wird“, ſagte Anton ſtets, es wäre wunder⸗ wären viel nachſichtiger und einſichtsvoller te te. — L a tung den 4 gelän und stand 4 He fahne helle einsc sam wurd teln sich aus Gard. und erbeu K a torats dericl Ausb. Fak u Fachs einric den 20 Pr. diens pflegt schul viele Der been Del Amt i sche ek tiv die* mit Bildu Der Ee tat ei beit tot v. der e Strei! Haus Tatze heim am f hartn umfa er in chenr Frau ten S bis 20 36 Ja ter v Schwei Fälle Na. Chiat) zu se Wort. tragt. Schla. len d Gen lich eine Jahre Ehren Lebe Schre Inhal schnee mit blute: sucht, Senle Frück niger beige Klein, Südweſſp. Nundſchau Neuer Industriebetrieb Ladenburg DND). Bei der Stadtverwal- tung stellte die Firme„Solanit“ aus Michelfeld den Antrag auf Erwerb eines größeren Industrie- geländes Die Firma stellt Leichtbauplatten her und man hofft, daß ein günstiger Abschluß zu- stande kommt. Ein Spezialist für Garderobe-Diebstähle Heidelberg DND). Die Kriminalpolizei fahndet nach einem Garderobedieb, der sich am hellen Tag in die Vorräume von Privathäusern einschleicht und dort alle Garderobestücke zu- sammenrafft, deren er habhaft werden kann. Er wurde schon qestellt, als er mit wehreren Män- teln über dem Arm verschwinden wollte, konnte sich aber auf dem Weg zur Polizeiwache wieder aus dem Staub machen. Bis jetzt fallen ihm 29 Garderobediebstähle zur Last. Viele Pelzmäntel und andere wertvolle Stücke wurden von ihm erbeutet Hochschule im Wiederaufbau Karlsruhe[DND), Bei der feierlichen Rek- toratsübergabe an der Technischen Hochschule berichtete Prorektor Prof. Günther über den Ausbau der natur- und qeisteswissenschaftlichen Fakultät, die zur Ergänzung des technischen Fachstudiums allgemeinbildende Vorlesungen einrichtet Die Beteiligung an den Wahlen für den Allgemeinen Studenten-Ausschuß ist von 20 Proz auf 70 Proz. gestiegen. Vom Studenten- dienst werden täglich etwa 2000 Studenten ver- pflegt. Der Wiederaufbau und Ausbau der Hoch- schulgebäude ist in vollem Gang, so daß schon viele Institute satergebracht werden konnten. Der Pflichtarbeitsdienst der Studenten wurde beendet. Der heue Rektor, Prof. Dr. E. Terres, trat sein Amt mit einer Vorlesung über„Die abendländi- sche Weltanschauung im technischen und kol- lektivistischen Zeitalter“ an und zeigte damit die Verbundenheit des technischen Studiums mit der Erneuerung der abendländischen Bildung. Bestialischer Mord in Karlsruhe Der Schwiegermutter den Hals durchschnitten Karlsruhe(SWE). Eine furchtbare Blut- tat e jete sich in einem Hause der Blücher- Is am Freitagnachmittag die geschie- er der Witwe Bormann von der Ar- eit na Zuse kam, fand sie ihre Mutter tot vor. Die Ermittlungen haben ergeben, daß der ehemalige Schwiegersohn Norbert Haf im Streit mit seiner Schwiegermutter lebte. Von Hausbewohnern wurde er in der vermutlichen Tatzeit gesehen, Haf begab sich nach Ruß- heim, Wo er wohnt. Die Polizei nahm ihn noch am gleichen Tage fest. Während er zuerst hartnäckig leugnete, legte er schließlich ein umfassendes Geständnis Ab. Er gibt an, daß er in einem Wutanfall zu einem langen Rü- chenmesser gegriffen und der 56 Jahre alten Frau einen mit so furchtbarer Wucht geführ- ten Schnitt in den Hals versetzte, daß er ihn bis zur Wirbelsäule durchschnitt. Der Täter ist 36 Jahre alt, seit kurzem geschieden und Va- ter von zwei kleinen Kindern, die von der Schwiegermutter betreut wurden. Lebenslänglich für„Henker von Minsk“ Kar IST Uh¹he(SWE). Am Montag wurde der Prozeß gegen den früheren Kriminal- Sekretär Adolf Rübe, angeklagt des Mordes in 436 Fällen, wieder aufgenommen. Nach Erstattung der medizinischen und psy- hiatrischen Gutachten nahm der Staatsanwalt zu seinem rund zweistündigen Plädover das Wort. Am Schluß seiner Ausführungen bean- tragte Dr. Renner gegen Rübe wegen Tot- schlags und Mordes in sieben erwiesenen Fäl- len die lebenslängliche Zuchthausstrafe. Die in den Übrigen Fällen einzeln beantragten zeit- lich begrenzten Zuchthausstrafen bat er, in eine Gesamt-Zuchthausstrafe von zwanzig Jahren zusammenzuziehen. Die bürgerlichen Ehrenrechte seien Lebenszeit abzuerkennen. Das Urteil ist für Mittwoch vormittag 10 Uhr zu erwarten. Lastwagen vom Zug erfaßt Heilbronn pd). Auf der Bahnlinie Bad Friedrichshall Ohrnberg wurde ein mit Kies und Sand beladener Lastzug auf dem schie- nengleichen, unbeschrankten Bahnübergang von der Lokomotive des fahrplanmäßigen Per- sohnenzuges erfaßt und zur Seite gedrückt. Hierbei wurde der vordere Teil des LKW völlig zerstört und der Kraftfahrer schwer verletzt. Es entstand ein Schaden von 6000 DM. Die Schuld trifkt den Kraftfahrer. Die Lokomo- tive wurde nur gering beschädigt. und 13 Lenze zählt das Mädchen Heilbronn(SW). Eine unglaubliche „Schlagfertigkeit“ entwickelte ein 13jähriges Mädchen, als es beim Stehlen in einem Schreibwarengeschäft erwischt und von der Inhaberin zur Rede gestellt wurde. In Blitzes- schnelle schlug das Mädchen der Geschäftsfrau mit der Faust ins Gesicht, so dag eine tiefe, blutende Wunde entstand Das Mädchen ver- suchte darauf zu entkommen, Zwei erwach- Senne Personen, die das vielversprechende Früchtchen fassen wollten, wurden nicht we- niger geschickt abgewiesen“, Erst einem her- beigeeilten Polizisten gelang es schließlich, den Kleinen weiblichen Teufel zu bändigen. Drei Jahre Zuchthaus für Reinhardt G. Stuttgart. Stadtinspektor Reinhardt Wurde am Dienstag mittag zu drei Jahren, Sechs Monaten Zuchthaus, 3000 DM Geldstrafe und vier Jahren Ehrverlust verurteilt. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuchthaus be- Unterschlagungen Reinhardts vor allem des- Balb besonders verabscheuenswert seien, Weil die einbehaltenen Gelder aus Mitten der Plüchtlinge stammten. Reinhardt habe zwar ein volles Geständnis abgelegt, aber dieses sei Ziclit als ein Reuegeständnis, sondern nur als Klugheitsgeständnis anzusehen. Ein Ableug- nen sei völlig zwecklos gewesen und der An- Seklagte habe nur mildernde Umstände er- Wirken wollen. Vermutlich wird sich an den Prozeß gegen Reinhardt noch eine Unter- suchung über das Verschulden des Sozial- amtes anschließen, da die Frau des Verurteil- ten seine vorgesetzte Behörde schon früher Seine Worbältnises labe 5 5 2 dem Angeklagten auf Atragt und darauf hingewiesen, daß die arauf hingewiesen hatte, daß er weit über Loalcale Nund cui au Der 2. Dezember⸗Sounntag, der dritte im Advent, oder, wie ihn die Geſchäftswelt nennt, der„Silberne“, brachte trotz des unfreundlichen Wetters am Nach⸗ mittag Maſſenbeſuch in die Stadt. Aus der näheren und weiteren Umgebung kamen ſchau⸗ und kaufluſtige Menſchen, angelockt durch den großen Weihnachtsmarkt im Roſengarten ſo⸗ wie durch die vielen großen und kleinen Ge⸗ ſchäfte, die in reicher Fülle ihre Waren und Geſchenkartikel zur diesjährigen Weihnacht anboten. Das Schöne iſt dabei, daß man die⸗ ſes Jahr alles„Begehrte“ ohne Bezugſcheine ete. kaufen kann, vorausſichtlich ſoweit das Geld reicht. Die Geſchäfte erfreuten ſich gu⸗ ten Zuſpruchs und hatten alle Hände voll zu tun, um die Kaufluſtigen raſch und gut zu bedienen. Weihnachtlich war die Stimmung in der Stadt und in den Geſchäften, was beſonders durch die bunte Dekoration, und am Abend durch die ſtrahlenden Lichterbäume die an verſchiedenen Plätzen und Ecken der Stadt aufgeſtellt ſind, zum Ausdruck kam. Am Platze ſelbſt war das Geſchäft noch ruhi⸗ ger, man hat ja Zeit am Platze zu kaufen, denkt der gute Bürger, aber erwünſchter iſt es für den Geſchäftsmann, wenn der Käufer nicht bis zu den letzten Stunden vor Weih⸗ nachten wartet. * Silberne Hochzeit. Am geſtrigen Dienstag feierten die Eheleute Klaus Möller, Hauptſtr. 89 und Philipp Wagner, Klop⸗ penheimerſtr. 18, das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit. Wir gratulieren. 8 Pferdezuchtverein Sechenheim Bei einer in dieſen Tagen abgehaltenen Mitgliederverſammlung konnte man feſtſtel⸗ len, daß mit der kürzlich erfolgten Neugrün⸗ dung des Vereins Männer an die Spitze be⸗ rufen wurden, die es ernſt meinen um die Ziele und Aufgaben der Pferdezucht und des Pferdeſports in alter Tradition. Erfreulich iſt das ſehr ſtarke Intereſſe und die Entſchloſſenheit einer breiten Schicht von Männern aus allen Berufszweigen und dem öffentlichen Leben, ſchon im kommenden Früh⸗ jahr und zwar wie früher, am Oſtermontag 1950 das erſte„Seckenheimer Pferderennen“ durchzuführen. Zu dieſem Zweck wurden ſchon bei der letzten Verſammlung 3 ſachbearbeiten⸗ de Ausſchüſſe gewählt mit Herrn Karl Loch⸗ bühler als Präſidenten an der Spitze. Nun beginnt für jeden der Ausſchüſſe die notwen⸗ dige Kleinarbeit, um die vielen Aufgaben zu ordnen und mit den Behörden noch beſtehende Schwierigkeiten zu beheben. Auf alle Fälle ſteht feſt: Am Oſtermontag haben wir wie⸗ der unſer Pferderennen, und bis zur Erftel⸗ lung einer neuen Platzanlage, vorausſicht⸗ lich auf den Wörtelwieſen in Seckenheim. 55 Onkel Verkehrsschutzmann n DN, Einer der am meisten in anspruch gengmmenen Posten der Mannheimer Ve 1 e an der rechten Auffahrt zur Er rt- Brücke ist der Abgott einer 2 bis 6 Jahre alter Buben und Mädels. Je- en, Wenn sie dort die Fahrbahn über- schreiten stoppt er den Verkehr, gruppiert die. kleine Gesellschaft um sich und gleitet sie sicher über die Gefahrenquelle des Alltags. Am Nikolaustag haben sie ihm ein Paket überreicht, das all die Dinge enthielt, von denen sich ein kleiner Erdenbürger nur unter schwersten Opfern trennt. Abel am schöasten war der bei- liegende Brief, den sie ihrer„Tante“ für den Onkel Verkehrsschutzmann diktiert hatten. Er lautete:„Lieber Herr Verkehrsschutzmann! Wir kreuen uns immer schon, wenn wir Dich schen und rufen„Heut ist unser Schutzmann da.“ Es ist so schön, wenn Du alle Autos, Buhr- Werke, Fahrräder und die Straßenbahn anhälst, damit wir gut über die Straße n den Park kom- men. Weil Du uns gar nicht lange Warten läßt, so wollen wir Dir auch einmal eine Freude ma- chen und dies Päckchen zum Nikolaus schen- ken. Viele Grüße Deine kleinen Freunde.“ Ob dieser Brief nicht doch eine der schönsten Aus- zeichnung für diesen Mann ist? Den Kopf zwischen die Türflügel geklemmt H. Mannheim. Der vor einigen Tagen herrschende Sturm forderte, wie erst jetzt be- kannt wurde, im Kreis Mannheim ein Todes- opfer. Ein sechsjähriger Junge wurde beim Versuch, ein Tor des elterlichen Anwesens zu schließen, von der Gewalt des Sturmes zu B00 den geworfen. Dabei brachte er seinen Kopf sc unglücklich zwischen die zuschlagenden Türlflügel, daß er an den erlittenen Ver- jetzungen starb 8 Langholzschlepper stürzt über Brücke I. Freudenstadt. Ein unbeladener drei- achsiger Langholzschlepper geriet an der Murgbrücke in Bajersbronn durch plötzliches Bremsen ins Schleudern, durchfuhr das Ge- länder der Brücke und stürzte in die Murg. Er überschlug sich mitsamt dem Anhänger. Die beiden Fahrer kamen mit einer Gehirn- erschütterung und Prellungen noch glimpflich davon, Die Bergungsarbeiten gestalteten sich infolge des hoben Wasserganges der Murg sehr Schwierig. Die Stricken wieder auf die Brücke gezogen Wer- den. 5 Auf der falschen Seite ausgestiegen A., Schramberg. Der Fubrunternehmer Bernhard WIIImann aus Schramberg ist auf einer Fernfahrt mit seinem Lastzug nach Landsberg am Lech in der Nähe von München tödlich verunglückt. Willmapr scheint auf der falschen Straßenseite ausgestiegen zu sein und wurde von einem anderen Kraftfahrzeug überfahren. Der Verunglückte, der jung ver- h atet War, hinterläßt Frau und Kipd. 13 beiden Fahrer mußten an Die Gemeinde in der Gemeinde Entſtehung, Entwicklung und Sorgen unſerer Siedlung.- a Wer einmal nach längerer Zeit den Weg über den Friedhof hinaus zu unſerer Rand⸗ ſiedlung, auf den Bauplänen Suebenheim genannt, findet, wird ſicherlich ſehr überraſcht ſein über ein blühendes Gemeinweſen, das am Rande unſerer Gemeinde trotz aller An⸗ lehnung ein gewiſſes Eigenleben führt und in mancher Hinſicht ſo etwas wie eine Ge⸗ meinde in dem größeren Dorfverband dar⸗ ſtellt. So haben wir einmal die Gelegenheit wahrgenommen, uns mit einigen der Baupio⸗ niere, die nun ſeit Anfang der Siedlung da draußen auf hiſtoriſchem Boden wohnen, der nach den dortigen Funden(Römerbrunnen, Wachthaus) ja uraltes Siedlungsgelände iſt, zu unterhalten und damit vielleicht auch ein Stück unſerer Dorfgeſchichte bis in unſere Zeit zu ergänzen. So erfahren wir zunächſt über Das Entſtehen der Siedlung Siedlungen insbeſondere Arbeiterſiedlun⸗ gen— werden meiſt aus einer gewiſſen Not heraus geboren, die nicht einmal ausſchließ lich eine Wohnungsnot zu ſein braucht. Und eine ſolche Not, die große Arbeitsloſigkeit der dreißiger Jahre führte das damalige Arbeitsminiſterium dazu, durch einen plan⸗ mäßigen Siedlungsbau die Leute von der Stra⸗ ße wegzubringen durch Selbſtherſtellung der eigenen Scholle und dem eigenen Heim, und auch geſündere Verhältniſſe zu ſchaffen. Dr Jäkel vom Arbeitsminiſterium war der Urhe⸗ ber und eifrigſte Förderer, ſeine Vorſchläge lauteten dahingehend, daß die Kurzarbeiter 3 Tage einer Beſchäftigung nachgehen ſollten und die weiteren 3 Tage an einer eigenen Wohnung bauen ſollten, vornehmlich galt dieſer Einſatz ſchon fachlich etwas vorgebilde⸗ ten Leuten. Beim erſten Aufruf, Anfang 1931, gingen über 100 Meldungen ein, von denen ſchließlich zunächſt 15 Familien zuge⸗ laſſen wurden. So konnte bald der erſte Spa⸗ tenſtich gemacht werden. Träger dieſer Sied⸗ lung war die gemeinnützige Baugenoſſen⸗ ſchaft, die mit den Siedlern einen Heimſtät⸗ tenvertrag abſchloß. 5 Ein harter Anfang Nichts wurde den erſten Siedlern geſchenkt. Denn am Anfang jeglicher Siedlungstätig⸗ keit ſteht die harte Arbeit und der ungebro⸗ chene Fleiß„ das einmal begonnene Werk fortzuſetzen, denn an faſt allem mangelte es dieſen Leuten, die faſt ohne einen Pfennig Geld nur mit ſtaatlichen Subventionen und auf den guten Willen der Regierung hof⸗ fend, das Wagnis unternommen hatten, eine neue Heimat zu gründen. Bald ſtellte ſich heraus, daß der vorgeſchoſſene Betrag von 1500 RM. nicht ausreichte, und nun blieb es der Findigkeit und der tatkräftigen Zu⸗ ſammenarbeit der Siedler überlaſſen, hier Abhilfe zu ſchaffen und mit ſelbſtändiger Ar⸗ beitskraft die im Rohbau erſtellten Häuſer innen fertigzuſtellen. Am 16. 11. 33 konnten dann die erſten 15 Doppelhäuſer bezogen werden. Erweiterung Weiter entſtanden nach einem geänderten Bauvorhaben im Oktober 1933 acht weitere Doppelhäuſer in Zweiergruppen, während ſchon bald darauf der letzte größere Bauab⸗ ſchnitt zu Ende geführt wurde, der jenen zu einer Wohnung verhalf, die monatelang vor⸗ her als freiwillige Bauhelfer geholfen hatten. Die nächſte Erweiterung brachte das Baupro⸗ gramm des Volksdienſtes, mit deſſen Mithilfe die großen Wohnblocks erſtanden und die parallel mit der Autobahn laufenden Reihen⸗ wohnungen. Gerade dieſe harten Anfangsjahre ſchloſſen die Menſchen immer enger zuſammen und 1931 wurde eine Siedlungsgemeinſchaft gegründet, die durch Wahl jeweils ihre Vertreter gegen⸗ über Behö den beſtimmte. Noch heute, bei den mannigfachen Problemen und Socgen der Siedlungsbewohner, erheben dieſe Männer ihre Stimme, die einen gewichtigen Wert hat, weil der Wille von 800 Menſchen dahinter ſteht. Aber auch manchen wirtſchaftlichen Vor⸗ teil hat dieſe Zuſammenſchließung gebracht, denn die Gemeinſchaft kauft genoſſenſchaftlich die benötigten Düngemittel und Gartenuten⸗ ſilien ein, läßt durch ältere, erwerbsloſe Leute die Baumſpritzungen vornehmen uſw. So wuchs hier aus gemeinſamer Erfahrung eine Gemeinſchaft heran, die ſich um die Ge⸗ ſtaltung ihres Schickſals bemüht Nach dem Krieg wurden 13 neue Häuſer erſtellt, während noch weitere 30 Bauplätze vermeſſen ſind, an deren Ausſchachtung be⸗ reits begonnen wurde. Weitere Ausſchachtun⸗ gen erfolgen zur Zeit an der Autobahnüber⸗ führung nach der Steinzeugfabrik, wo die Seckenheimer Baugenoſſenſchaft 2 größere Wohneinheiten errichtet. Dieſe Ausweitung brachte eine Reihe von Geſchäften, neben dem bereits vor dem Krieg vorhandenen Lebens⸗ mittelgeſchäft, eine Metzgerei und Bäckerei, ein Milchgeſchäft und ein Friſeur kamen dazu Neues Plauen 5 Eine großzügige Planung läßt ſich augen⸗ blicklich nur in ſeinen groben Grenzen erken⸗ nen, während die Pläne zur Erſtellung einer kath. Kirche, über deren Platz man ſich noch nicht endgültig einigen konnte, ſchon ſpruch⸗ reif ſind. Dieſer Kirche ſoll eine Kinder⸗ und Nähſchule angegliedert werden, um da⸗ durch gleichzeitig einen Verſammlungsraum für die Bewohner zu ſchaffen. Die Sorgen und Nöte der Siedlungsbewohner die von einer Frage rieſengroß überſchattet werden: Das Problem Nr. 1 iſt Waſſerver⸗ ſorgung, die deshalb ſo dringlich geworden iſt, weil die Brunnen nun ſchon zum großen Teil über 15 Jahre betrieben werden, und nicht mehr den notwendigen und hygieniſchen Anforderungen entſprechen. Die Pumpen ſind durch den täglichen Gebrauch ſo ſchadhaft ge⸗ worden, daß ſie nur noch ein Viertel der Waſſermenge liefern und dadurch im letzten heißen Sommer große Sorgen bereiteten. Die Siedlungsgemeinſchaft hat ſich deshalb in mehreren Eingaben an die Stadtverwaltung gewandt, die das auf 100 000 DM. geſchätzte Projekt als z. Zt. finanziell undurchführbar erklärte. Die Siedler haben ſich bereit erklärt, die nötigen Vorarbeiten ſelbſt zu leiſten, um dadurch die Koſten auf ein Mindeſtmaß zu be⸗ ſchränken. Die laufenden Interventionen ha⸗ ben bisher noch zu keinem Ergebnis geführt, doch hoffen die Siedler zuverſichtlich, daß ihrem zähen Bemühen ein Erfolg beſchieden ſein wird. An weiteren Sorgen wurden uns die Straßenherrichtung und die damit ver⸗ bundene Entwäſſerung genannt. Auch hier wird bei der ſtändigen Vergrößerung des Wohngebiets eine vernünftige Löſung ange⸗ ſtrebt, um bei Schlechwetter die Straßen gangbar zu halten und eine geſundheitliche Schädigung durch Abwäſſer zu verhüten. Weiter iſt die Errichtung einer Wirtſchaft oder eines Verſammlungslokals im Intereſſe der Siedler gelegen. Doch hier ſollen ſchon die erſten Schritte getan ſein. Durch unermüdlichen Fleiß und Zuſammen⸗ gehörigkeit hat ſich ſo ein Großteil der Sied⸗ ler eine neue Heimat geſchaffen, an der ſie mit ganzem Herzen hängen. Denn die Gewiß⸗ heit für einen Teil und Hoffnung der Ande⸗ ren, durch die bisherige Tilgung ein eigenes Heim und ein Stück eigenen Boden zu beſitzen, läßt dieſe Menſchen mit ruhiger Ge⸗ wißheit in eine Zukunft blicken, die ſie ſich durch eine harte und arbeitsreiche Vergangen⸗ heit geſichert haben. Die Liebe zu ihrem Heim empfanden dieſe Leute aber erſt richtig, als Ende 1945 die Räumung zugunſten jüdiſcher DPs ins Auge gefaßt war. Sie bangten um den Verluſt ih⸗ res in jahrelanger Arbeit errungenen Heims. Und dieſe Arbeit iſt das Merkmal ihrer Zu⸗ ſammengehörigkeit, auf die ſie alle ſtolz ſein dürfen. Tuberkulosebehandlung heute In der Straßenbahn hörte ich so nebenbei das folgende Gespräch:„Was, Frida, dein Emil hat Tuberkulose? Er soll doch Tuberke- lomizin nehmen, oder wie das heißt. das hilft bestimmt.“ Wie ein Märchen ist bis in die fernsten Dörfer von Alb und Schwarzwald die Kunde gedrungen von wundersamen neuen Heilmit- teln gegen die Schwindsucht, und ein jeder Selbst krank, Angehöriger eines Kranken oder, wie wir alle, von dem Leiden ständig bedroht, hat es freudig aufgenommen. Wie sieht es nun tatsächlich damit aus? Früher unterschied man die chirurgische puberkulose, die also mit operativen Maß- nahmen und nicht mit Medikamenten be- kämpft wurde: Die Tuberkulose der Nieren und Knochen. Hier steht auch heute noch die Entfernung der erkrankten Niere, Ruhig- stellung der erkrankten Gelenke und Rnochen an erster Stelle. Auf der andern Steite stand die Tuberkulose der Lungen, die man nur mit— meist wirkungslosen— Medikamenten angehen konnte. Auf diesem Gebiet nun Haben sich die Verhältnisse im Laufe der letzten Jahre verschoben: Die erkrankte Lunge wird entlastet durch Lufteinblasung in den Ripp- fellraum Eneumothoras), durch einseitige Kus- schaltung des Zwerchfellnerves Ehrenikus- exadirese) und ähnliche Methoden.. Auf diese Eingriffe kann keineswegs ver- zichtet werden, wenn auch in den letzten Jahren die Chemotherapie gewaltige Fort- schritte gemacht hat: Es ist ihr gelungen, Mittel zu finden, die den von Robert Roch entdeckten Hrreger der Krankheit direkt an- greifen. Hier sind vor allem drei Präparate 5 zu nennen: Streptomyein, TB I und FH (Para- Amino- Salicylsäure). Es ist nun nicht gleichgültig, bei welcher Form der Tbe wel ches Mittel zur Anwendung kommt: Knochens, Darm- und Kehlkopftbe sprechen sehr gut an auf TB I. Während das Feld des Streptomy- eins die frische Lungentbe sowie die stets drohende Miliartbe in Form der tuberkulösen Gehirnhautentzündung ist. Es Wird hier durch Tabletten, Spritzen sowie direktes Ein- bringen in die Rückenmarksflüssigkeit ver- abfolgt. Frühzeitig erkannt und behandelt kann diese früher stets tödlich verlaufende Krankheitsform, die vorwiegend im Kindes- alter auftritt, heute schon in vielen Fällen be herrscht werden 8 Es soll vorkommen, daß sich Patienten ohne Arztliche Anweisung Streptomyein besorgen und es in ihrer Verzweiflung in großen Men- gen einnehmen. Dies ist zu verwerfen: Ab- gesehen von unangenehmen Nebenwirkungen auf den Organismus„gewöhnen“ sich die Tu- berkelbazillen allmählich an das Gift und 5 leben vergnügt weiter. Tritt das Leiden plötz- lich in ein Stadium ein, wo Streptomvein tat- sächlich dringend nötig wäre, bleibt es voll-. kommen wirkungslos. 2. Für alle Formen der Tuberkulose gilt noch heute das Gebot: Möglichst frühe Erfassung, dann Liegen, Schonung, kalorienreiche Er- nährüng. Weit fortgeschrittene Fälle haben natürlich nicht die gleich guten Aussichten wie beginnende! Diese Ausführungen mögen dazu beitragen, dem kritiklosen Optimismus zu begegnen und zu zeigen, daß jeder Fall seine eigene Behandlung verlangt, und erst in der richtigen Kombination aller Methoden— der Operativen und der medikamentösen— der begebe Erfole erzielt werden Kann. 1 1 Lebenshaltungskosten dürfen nicht weiter ansteigen Aus Anlaß der Tagung des Bauernverban- des Groß- Stuttgarts in der Sängerhalle Un- tertürkheim ergriff auch Landwirtschaftsmi- mister Stooß das Wort. Er hob hervor, dag die erste Nachkriegsepoche des Hungers und der Zwangswirtschaft überwunden Die Rationierung in der Getreidebewirtschaftung zel praktisch aufgehoben. Die Ablieferung habe bereits 75 Prozent erreicht, gegenüber 30 Prozent im Vorjahr, Allerdings müsse man damit rechnen, daß die besseren Qualita von Mehl und Brot im Preise steigen würden, damit das gewöhnliche Mischbrot im Preis gehalten werden könne oder sich doch nur in ganz geringem Umfang im Preis erhöhe. Die Lebenshaltungskosten der breiten Masse dürf- ten auf keinen Fall weiterhin steigen. In der Zuckerversorgung werde eine Aufrechterhal- tung der Rationen durch gesteigerten Zucker- rübenanbau erreicht werden können. Für die deutsche Bauernschaft seien die Handelsver- träge in vielen Fällen schon die Ursache da- für, daß die Erzeugnisse nicht abgesetzt wer- den können. Mit Ausnahme der geringfügigen Brot- und Butterpreiserhöhungen habe der Verbraucher mit keinen weiteren Preissteige- rungen zu rechnen pd) 100 Eier pro Kopf im nachsten hr Für das Jahr 1950 ist nach einer 5 des Bundesernährungs ministeriums Versorgung der Beve kerung des B bietes mit rund 100 Eiern je Kopf 5 stellt. Bisher abgeschlossene u. bevorstehen Verträge über die Einfuhr von fast Milliarde Stück Eier für das kommende sOW²ie die auf drei Milliarden St Elererzeugung der Bundesrepublik 3011 en 610 Versorgung ermöglichen. Für die Zeit des stärksten Angebots glaubt das BHM mit einem Kleinverkaufspreis von 23 bis 25 Pfe ennig je Stück rechnen zu können. Die Bemühungen des BEM durch Einfuhr von Eiern einen Druck auf die überhöhten Fleinverkaufspreise auszuüben, zeigen bereits ie ersten Erfolge. Die Notierungen der Frank- urter Eierbörse sind bereits zunächst um wei, dann aber um weitere drei Pfennig zu- rüclegegangen. Das BEM sagt weitere Preis- zachlässe für die allernächste Zeit voraus, wenn die angekündigten und zum Teil schon zerladenen Lieferungen von 40 Mill. Stück dier auf den Markt kommen. Um den Hausfrauen ein Urteil über die reiswürdigkeit der im Kleinverkauf Ange- Jokenen Auslandseier zu ermöglichen. WiIII as Bundesernährungsministerium für eine Jeitgehende Verbreitung der Einfuhrpreise her Presse und Rundfunk sorgen. Für Fracht- Desen, Import-, Groß- und Kleinhandels- dannen komme ein Aufschlag von 6 bis 8 Pfg. Stück auf die Einfuhrpreise in Frage. Ge- en eine Uberschreitung der sich daraus er- benden Kleinverkaufspreise sollten sich die usfrauen nach Ansicht des BEM durch Faufenthaltung zur Wehr setzen.(VWD) Erhöhte Steueraufkommen imm November Die Eingänge an Steuern, Zöglen und Ver- 0 rauchsabgaben in Westberlin erbrachten im ovember 58,83 Mill. Westmark gegenüber 2,55 Mill. Westmark im August, dem Ver- Jeichsmonat im dritten Quartal d. J. Das be- eutet eine Steigerung um rund 12 Prozent, vobel der erhöhte Eingang an Umsatzsteuern on 7,68 auf 9,59 Mill. DM als besonders be- achtlich zu bezeichnen ist.(VWD) Der Weihnachts-Expreßgutverkehr Für den Weihnachts- Hxpreßgutverkehr hat die Deutsche Bundesbahn besondere Züge und Erpreßgutwagen eingelegt. Weitere Sonder- Sel. Malnahmen sollen gewährleisten, dag vor Weihnachten in der Annahme und Beförde- ung der Unpreggüter keine Stockungen ein- treten. Es empflehlt sich, die für das Weih- Wachtsfest bestimmten Expreßgüter möglichst His zum 20. Dezember aufzuliefern.(VWD) e bleiht weiter knapp Mit einer Besserung der Treibstofſv 12 gung in der Bun e ist vorläufig nicht zu rechnen, wie auf der Tagung des Länder- ausschusses Mineralöl in Berlin festgestellt Wurde, Für das erste Aue artal 1950 lasse sich eine mindestens Kürzung für Vergaserkrafts Ttstoff 5 Ge- biet der Bun jahr 19497 50 Ver- ge in den einzelnen Ver- 2 lich Zugeteilt werden mußte. Für 9 0 AEltte und vierte Quartal 1949 war zu Lasten des ersten und zw 1950 notwendig, um den erhé des Herbst- und Weihnachtsverkehrs zu dec Ken. Auf der ande- ren Seite ist durch Zunahme des Kraftfahr- zeugbestandes ein vermehrter Bedarf zu er- Trotzdem werden die Zufuhren aus mit 5 V 1 nicht zusätz- lich den Kraftfahrzeb Hern zugeführt Sondern auf das zur Ver- fügung gestellte Ge K Ari gerech- 2 Da 4e 2855 Wie auf der Tagung des Lände Wurde, Steigt, Mineralöl weiter fe die deut tellt var Oh für aber i tingente angere ch met WI ird. sche Er 2 ugung, di gelegten an die Bundesregierung venden sich die im Ver- schinenbauanstalten zusam- mengefaßten Hersteller von Verbrennungs- motoren gegen die geplante Erhöhung der kraftstoffpreilse, Die Motorenindustrie rchtet, daß durch eine Prei erhöhung für Benzin und andere g etstofle der Werblichen Wirtschaft, der Landwirtsche aft dem Verkehr in Af tlicher Schaden zu Wird, und daß die Motori sierung gehe b bzw. in unerwünschte Bah- nen gelenkt wird(VWD) In einer und den Bundesrat ein deutscher M. Eingabe Ssig1 ge Rrüning- Verordnung soll aufgehoben Der Werks der se 1 werden Zeamtenausschuß en Ge- aftsbundes verlangt Aufhebung Hsprozentigen Gehaltskürzung für alle ate. Dabei handelt es sich um eine Ver- ordnung Brünings aus dem Jahre 1930. Der Gewerkschalftsbund hat allen Bundestagsfrak- tionen und den zuständigen Regieru ellen eine entsprechende be übermittelt. Der Beamtenausschuß bittet darum, daß die Notverordnung noch vor 950 Weihnachtsfest zurückgezogen wird. DND) des Deutsc die Weiterhin Bezugslenkung für Kohle Das Bundeswirtschaftsministerium bereitet die Aufhebung der Kohlenbewirtschaftung für den 1. Januar nächsten Jahres vor. Das Mini“ sterium weist darauf Hin, daß die Kohle nur kür die Industrie freigegeben wird. Für Haus- Halte und Kleinverbraucher müsse eine Art Bezugslenkung beibehalten werden. Der Be- darf wird aber wesentlich freizügiger als bis- her gedeckt werden. DND) Belgische Obstbäume im Anrollen Obstbäume im Werte von mehreren tausend Dollar sollen in nächster Zeit aus Belgien nach Deutschland eingeführt werden. Wie der Bund deutscher Baumschulen in Halstenbeck mit- teilt, kann der Bedarf an Obstbäumen durch deutsche Baumschulen vorläufig noch nicht ge- dect werden.(VWD) Exportaktivität in Württemberg-Baden Im Monat November hat die Exportaktivität der württ.⸗ badischen Industrie außerordent- lich zugenommen. Uber die wertmäßige Ent- Wicklung der Ausfuhr liegen zwar noch keine t doch wird die Zahl der Aus- lärungen in diesem Monat etwa 8000 en gegenüber einem Durchschnitt von 00 in den letzten Monaten. Württem⸗ Baden dürfte damit seine führende Po- sition als exportintensivstes Land der West- zonen weiter verbessert haben. VWD) trag vor. Rechtsfragen m an unsere Ab beantwortet. Um Ar : Ich habe einen Neubau ers nicht ganz aus ilgt werden lle erklärt, dag solche Able 1 1 Ant Wort: 5 die N eit des ge- e Miet- und Darlehensvertrags 1 unseres Erachtens nicht die geringste Bedenken. Ein auch nur teilweiser Verzicht auf die Rückzahlung des Baukostenzuschusses ist nic Bt Vorgesehen. Sie haben ein durch Auf- rechnung mit den fälligen Mietzinsen zu til gendes Baudarlehen erhalten, das Sie jeder- zeit auch in einer Summe zurückerstatten kön- Diese Art von vorläufiger Finanzier Ung be- dringen 1 8* ohnungsbauvorhaben ist bei der Wohnu und ter den gegeb Geldknappheit nicht N Un sen er hal Ungsnot Altnis- Ihres e ners ohne Wefers E. I. N.: Vor einiger Zeit habe ch einen 1 ktwagen zum Preis von 4000 DM ge- ung von 1500 DM habe ich bereits erte von mir neben eine Anerkennung der vten Urkunde, die ich ihm Nachträglich erfahre ich nun, rscheinlich einer Beschlagnahme einer grögeren Erbengemeinschaft 1 5 Wobei der Verkäufer Miterbe ist. Kann ich bund des Anerkenntnisses zur Zahlung ge- len? . ort: Durch das Anerkenntnis wurde mabhänf vom Kaufvertrag ein selbständi- Ses Schuldverhältnis begründet. Nachdem sich aber nachträglich herausstellt, daß der Wagen Wahrscheinlich beschlagnahmt ist und zuder einer Erbengemeinschaft gehört, konnte der Verkäufer darüber gar nicht verfügen. Infolge eigenen Verschuldens ist der Verkäufer zur Erfüllung des Vertrags außerstande. Sie kön- nen den Rücktritt erklären oder Schadens- ersatz verlangen, sofern das Kaufgeschäft nicht von vornherein überhaupt nichtig war. Der Verkäufer ist um das Anerkenntnis un- 8 rechtfertigt bereichert. Sie können die Zah- lung des Anerkenntnisses nach 8 812, 821 BGR jederzeit verweigern. Fr age A. B.; Ich habe in meinem Hause Schrei- nerarbeiten ausführen lassen. Vorher ließ ich mir inen schriftlichen Kostenvoranschlag geben. Nach Beendigung der Arbeiten zeigt sich mun, daß die Ausfül ung verschiedene Mängel aufweist. Dazu kommt noch, dag die Rechnung des Handwerkers erheblich Über dem Kostenvoranschlag liegt. Was Soll ich bei dieser Lage tun? Antwort: In Ihrem Falle lag ein Werkver- Der Handwerker hätte mitteilen müssen, daß eine Uberschreitung des Voran- schlages zu erwarten ist. Sie hätten alsdann kündigen können. Da dies nicht geschehen ist, muß sich der Handwerker mit einer Herab- setzung seiner Forderung abfinden. Der Hand- Werker haftet außerdem für eine mangelfreie Ausführung der Arbeit. Sie können ihm eine Frist zur Nachbesserung setzen und nach fruchtlosem Ablauf bei erheblichen Mängeln vom Vertrag zurücktreten oder Minderung des Werklohnes fordern. 8 633, 644 BGB. Frage E. E.: Am 1. Juni 1948 bin ich als Teilhaber in ein Friseurgeschäft eingetreten. 40 Prozent des Gewinns und Verlustes sowie der verkauften Wa- ren sollten auf mich entfallen. Beide Teilhaber hat- ten monatliches Kündigungsrecht. Als ich im Herbst 1948 Krank wurde, erhielt ich von den erzielten Einnahmen im Herrensalon und beim Warenver- kauf nichts mehr. Es wurde aber vereinbart, daß meine Frau bis zum 31. 12. 1948 40 Prozent der Ein- nahmen aus dem Warenverkauf und Damensalon erhalten sollte. Nach weiteren Unstimmigkeiten er- nielt ich von meinem Teilhaber eine Bestandsauf- stellung auf Ende 1948. Danach betrug mein Antell 429,96 DM. Mein Teilhaber war bereit, an mich einen Betrag von 43,— DM d. h. 10 Prozent des er- rechneten Anteils zu zahlen. Dabei wies er auf die Währungsvorschriften hin. Ich lehnte diese Zahlung des Alltags otlichkeit der en schriftlich Wird geben. teil auf 179,40 DM hit wurden. schließlich S Von 81 DM. Vollen An- meine Falle Stellung 18 nicht in dig und widerspruchs- vischen Ihnen und esenen Gesellschafts- e Forderung auf der- ing 31. 12. 1948 er darf nicht iS auf 1 Zehntel iten aus der Aus haftern Wer- erhaltenen f zum Ab 2 bereits zum 31. Ihre Restforde selbstver ständlich trag ist u. E. Worden. Falls Siwillig befriedigt wird, werden Si Zahlungsbefehl bean- tragen müssen. gelingt es Ihnen Aber ch noch, die Sache vergleichsweise aus der Welt zu schaffer Frage I. K.: In uns Ty eppen hausbeleucht sich, eine solche an sich folgende Frag Beleuci tung anbrt 2 eine Mieter d un due; erhalten. ud Treppen- haus fal Falls im ist, Wird d gen zur Na mieter kann tragspflicht nicht Beleuchtung ar dies nicht ausdrüc Wäre. Sie können der verlangen und bei d Mangel auf E tigen lassen. Eine trischen Leitung e im unbeleuchteten 0K oder eine sonstige Person stürzt und sich Ver- letzungen zuzieht, ist der Vermieter wegen schuldhaften Verhaltens zum Schadensersatz verpflichtet. Frage F. S.: Vom Händler wurden mir Kartoffeln zum Preise von 6,40 DPM pro Ztr. angeboten. Jch he- Stellte hierauf 6 Ztr. Bei der Ablieferung d Ar toffeln forderte der Lieferant plötzlich DM Pro, Zentner. Ich bot ihm für die Lieferu einen Ge Samtbetrag von 40,.— DM, doch verweig der Lie- ferant deren Annahme. Einige Tage dapauf erhielt ich eine Rechnung mit 7,20 DM pro Ztr. Ich bot 6,40 DM pro Ztr. an und lehnte jede Mehrforderung ab. Nunmehr droht der Lieferant mit dem Erlaß eines Zahlunigsbefehls, Wie ist die Rechtslage? Antwort: Die Kartoffeln sind= zurn Preis von 6,40 DM pro Ztr. verkauft worden Sie sind zur Zahlung des arten Kaufprei- ses Zug um Zug gegen Empfang der Ware ver- Pflichtet. Mehr aber brauchen Sie nicht zu tun. Der Preisaufschlag braucht von nen nicht anerkannt zu werden. Sie haben die Zahlung des Kaufpreises rechtzeitig und ordnungsge- mäß angeboten. Dem Zahlungsbefehl des Lie- feranten können Sie infolgedessen mit Ruhe entgegensehen. Kosten können dabei für Sie nicht entstehen, Natürlich hätten Sie den ge- schuldeten Kaufpreis auch beim zuständigen Amtsgericht unter Verzicht auf Rücknahme für den im Annahmeverzug befindlichen Glau- biger hinterlegen können. Alsdann wären Sie von Ihrer Verbindlichkeit befreit worden. WEI Penhaus ein Mieter 4 Vereins-Kalender 0 Sängerbund 1865. Aus technischen Gründen findet die Probe am Samstag, 20 Uhr im Gasthaus„Zur Pfalz“ statt. Sporttaubenzüchterverein„Felke“ den 17. Dezember, 20 Uhr mitbringen. Turnerbund„Jahn“(HHandballabteilung). dem Training Spieler- Versammlung. Kommenden Samstag, Zusammenkunft im Meldungen zur Einsatzstellen-Ausstellung in Friedrichsfeld Heute abend nach ERNST SPONAGEl. Brennerei und Weinhandlung Weihnachts-Sonderungebof! Lokal. Kirschwasser, 50% ig Zwetschgenwasser, 5 i IJ IsSteinhäger Fleie Sportgemeinde e. V., Mhm.-Seckenheim] Weinbrand freundlichst ein. Hiermit laden wir unsere Mitglieder mit Angehörigen und Freunden zu unserer WEIHNACHTS-FEIER am Samstag, den 17. Dezember um 20 Uhr Der Turnrat. N Weinbrand- Verschnitt Zu Weihnachten empfehle: 50% ig Alles in ½ und in ½ Flaschen Wermut-Wein, Apfelsaft, Johannisbeersaft Weiß, u. Rotweine, offen u. in Flaschen e ESN Cherry Brandy Apricot Brandy Blutorange Kakao mit Nuß Pfefferminz HKinder-Stie Nützen Auch für wenig Geld, ein guter Schun Damen-Pumps braun und schwarz Damen- Sportschuhe braun Arbeits-Stiefel mit Ledersohlen Uberschuhe Größe 3042 Schuhhaus THEODOR THEURER 10.50 0 12.50 fol rund sche 10.50 16.50 4.90 Sie diese Gelegenheit!! 8 * An N Volksschule ee Turnerbund„Jahn“ 1899 e. V., Mhm.-Seckenheim gesucht. Seckenheimer tüchtige Küchengehilfin g aukantine autobahn— Neckarbrücke 8 8 Duc Nr e 2 e eee S Putzfrau für Samstag Vormittag Landstr. gesucht. cubulg Iockbünier Einladung mit Gabenverl ö zung statt. Am Sonntag, den 18. Dezember 1949, 19 Uhr kindet im Lokal„ZUM KAISERHIO E unsere dieslährige Weihnachts-Feier Wir laden hiermit unsere N kfreundl. ein. Der Turnrat. Benötigen Sie Traktor im kommenden Jahr einen Pferderechen/ Schwadenrechen Grasmäher/ Bindermäher oder sonstige Landmaschinen so nützen Sie die gu ünstigen Winterrabatte aus. 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