1= irg er El N nne * Erscheint: montags, samstags. Frei Haus 1.65, mittwochs und im Verlag abgeholt 1.45, durch die Post 1.45 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim upd Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. den Monatsersten angenommen werden Preisliste Nr. 1) Auf Nr. 52 Donnerstag. den 29. Dezember 1949 1.749. Jahrgang Die einzige Möglichkeit London ND). Die unabhängige englische Zeitung„Times“ setzt sich in einer r letz- ten Ausgaben für eine begrenzte Auswande- rung Deutscher nach den Ländern des Com- monwealth, den Vereinigten Staaten und Süd- amerika ein. Sie vertritt die Anschauung, daß dies die einzige Möglichkeit sei, um die scawie- rigen Verhältnisse der Flüchtlinge zu miid Das Blatt weist darauf hin, daß seit Kr 7,5 Millionen Flüchtlinge aus den deut seien ende schen Ost jeten registriert worden und daß e eine weitere Million nicht regi- strierter Flüchtlinge hinzu gezählt werden müsse. Die Ubervölkerung Europas ist ein soziales, ein wirtschaftliches und ein politisches Pro- blem. Der Mangel an ausreichenden Lebens- möglichkeiten birgt Gefahren in sich, die den Weltfrieden bedrohen. Wenn man einem eng- lischen Publizisten, der behauptete, daß die Regierungen der US und der britischen Do- minien Fitlers Aufstieg insofern begünstigt hätten, als sie 1920 die Einwanderungsbe- schränkungen rigoros verschärften, recht gibt, so wird man auch die Bemühungen verant- Wortungsvoller Politiker verstehen, eine orga- nisatorische Auswanderung aus Europa in Gang zu bringen. Bisher hat aber der Gedanke, eine plan- mäßige Auswanderung durchzuführen, nur zu Diskussionen geführt. Die augenblicklichen Auswanderungs möglichkeiten genügen nicht, Europa merklich. zu entlasten. In Deutsch- land sind es noch etwa 9 Millionen Men- schen, die keine gesicherte Existenz haben, Italien hat 2 Millionen zu viel und selbst Eng- land und die skandinavischen Länder haben einen Bevölkerungsüberschuß, der sich immer ungünstiger auf den Lebensstandard in diesen Ländern auswirkt. Da auch im britischen Mutterland Ale Frage der Auswanderung akut ist, hat man engli- Scherseits Untersuchungen angestellt, wie weit die Länder des Empire av Amefähig Sind, Es konnte dabei nur die alte Tatsache bestätigt Werden, daß dort Platz für viele Millionen ist. Wenn man die Entwicklung der USA zum Vorbild nimmt, so kann die Auf- nahme von Menschen aus dem übervölkerten Europa in den Ländern des Empire die Grund- lage zur Bildung reicher und mächtiger Staa- ten sein. Kanada zum Beispiel ist größer als die USA und hat bei großen wirtschaftlichen Möglichkeiten nur 12 Millionen Einwohner, Während die USA 140 Millionen Einwohner oben. Der riesige Kontinent Australien weist mur eine Bevölkerungszahl von 7,5 Millionen auf, Nicht anders sind die Verhältnisse zwi- schen Bevölkerungszahl und Entwicklungsfä- Higkeit in Neuseeland und Afrika. Unter den Gesichtspunkten, daß durch eine Auswanderung neue Lebensräume erschlossen werden können, die der ganzen Welt von Nutzen sind, ist die Entlastung des europäi- schen Kontinents von seiner erdrückenden Bevölkerungszahl keine Wohlfahrts- A Ktion. Eine englische Zeitschrift, die z2zu dieser Senntnis kam, plädierte dafür, daß zunäch 8 tens I Million Deutsehe in den Ländern des britischen Empire ange- siedelt werden sollten. Von ihr werden auch die Bedenken einer praktischen Durchführung zurückgewiesen, indem sie die USA als Bei- 4 ST spiel anführt, die vor dem ersten Weltkrieg Jährlich eine Million Menschen aus Ubersee aufnahmen. Es ist verständlich, daß aufgrund der vielen Nachkriegsschwierigkeiten bisher keine grog angelegte Auswanderungsaktion möglich war. Doch wehrten sich auch die in 8 kom- menden Siedlungsländer aus unver ichen Gründen, Einwanderer zuzulassen. F elfach traten die Gewerkschaften auf den den un sprachen sich gegen eine Einwanderung aus Weil sie glauhten, dem einheimischen Arbei- ter erstünde dadurch eine Gefahr für seiner Lebensstandard. So nahm Ranada nur 125 009 Menschen auf, Rhodesien 15 000, Südafrike 14000, Australien 100 000 und Neuseeland 2500 Australfen ist gewillt, in der nächsten Zeit ein größeres Kontingent zuzulassen. Kl lerdings werden es die„Neu- Australier“ nicht leicht haben, sich durchzusetzen. Sie müssen zungchst nur niedere Arbeiten verrichten nd dürfen erst nach zwei Jahren Bewährung einen selbstgewählten Beruf ausfben. Ka nada verfährt mit seinen Einwanderern Sroßzügiger. Kanadische Industrielle planen auch, für die Erschließung der riesigen Hrzla- ger von Labrador Mittel zur Verfügung zu Stellen und zwei Millionen Menschen aus Eu- ropa dazu unter günstigen Lebensbedingun- Sen heranzuziehen. Auch in Südafrika werden neue Siedlungs möglichkeiten geboten. Der südafrikanische„ dent Dr. Aus eigener Kraft Bundesminister Professor Dr. Erhard über die deutsche Wirtschaftslage Von unserem DN D- Korrespondenten V. W. Bonn. Bundeswirtsckaftsminister Er- hard äußerte sich am Dienstag abend über den Rundfunk zu seiner Wirtschaftspolitik. Er 1 end, es könne niemand leug- nen, daß tschaft des deutschen Volkes eine Aufwärtsentwicklung genommen habe. Bei gleichb nden Löhnen, sinkenden Preisen und steigender Qualität sei das Wa- renangebot dig größer geworden. Die deutsche Währung habe angesichts dieser wirt- schaftlichen Leistungs verbesserung stetig an Vertrauen gewonnen, das deutsche Preisniveau sei von der durch die englische Pfundebwer⸗ tung notwendig gewordenen Herabsetzung des DM- Kurses nicht berührt worden. enn wir alle diese Erscheinungen berück- sichtigen“, so fuhr der Wirtschaftsminister fort,„so dürfen wir das Jahr 1949 mit einem Gefühl der Dankbarkeit und des Stolzes ver- sinken sehen. Frieden und Freiheit der Welt hängen davon ab, ob es uns im Verein mit anderen Völkern gelingen wird, 5 505 trennen den Schranken zu überwinden. Nur über den denkbar engsten Zusammens duug der natio- nalen Volks wirtschaften werden diese ihrer sozialen Verantwortung genügen, werden sie Not und Elend heilen können. Die Zukunft gehört denen, die sich dem Geist der Freiheit verschrieben haben.. Die staatliche Zwangswirtschaft ist abge- Storben, noch che die letzten Reste der Be- * schaffung gefallen sind. Mögen sich auch Ne einige an das Dogma der Nützlichkeit der staatlichen Planung und Lenkung klam- mern, wir brauchen diese vom Leben Verges- senen nicht mehr ernst zu nehmen. Ich weiß allerdings auch nur zu gut, daß der von mir eingeschlagene Weg zur raschen Verwirk⸗ chung eines europaischen Marktes und einer Wieder funktionsfähigen Weltwirtschaft ge- rade im Lager der Unternehmerschaft nicht unerheblicher Kritik begegnet, daß ich Wider- spruchdalso auch bei denen finde, die der Be- seitigung der heimischen Zwangswirtschaft freudig zugestimmt haben und die sich im- mer wieder über die sinnlosen Erschwerun- gen im Außenhandel bitter beklagten. Es kann logischerweise also nicht das Prinzip, son- dern das Tempo der Befreiung sein, das die Gemüter ängstigt und bewegt. Auf industrie wirtschaftlichem Gebiet kann festgestellt werden, daß die Furcht anderer Länder vor der deutschen Konkurrenz noch größer ist, als die der deutschen Industrie vor einer allzu liberalen Gestaltung unserer Ein- fuhr. Die deutsche Wirtschaft müßte ersticken, Wenn sich ihr nicht die Tore der Welt weit öffnen und wenn ich auch weiß, daß uns die Vernichtung und die Rückständigkeit unseres Produktionskapitals und dazu noch der Kapi- talmangel in einer schlechten Startposition schen, so weiß ich doch ebenso gut, daß es eine Illusion bedeuten würde, zu glauben, wir Könnten dieses Problem bis zu einer Komplet- tierung unserer Wirtschaft vertagen. Wenn unter dem Druck des sich immer mehr entfachenden Wettbewerbs und mit der im Zuge einer Steuerreform dringend zu for- dernden besseren Steuermoral die allzu be- quemen und dazu noch fragwürdigen Quellen der inneren Kapitalbildung mehr und mehr versiegen und auch die aus der Marshall-Plan Hilfe zur Verfügung stehenden counter-part- konds zur Deckung des Kapitalbedarfs nicht ausreichen werden, dann bleibt uns nur die Hoffnung auf die Wiedereröffnung des inter- nationalen Kapitalmarktes und mit dieser Hilfe dann die Zuversicht, daß es uns mit duhgerster Anstrengung doch gelingen wird, über die Steigerung des deutschen Exports die Lebensgrundlagen unseres Volkes aus eigener Kraft sicherzustellen.“ Vergütung für Kriegsgefangene Bundes-Heimkehrer-Gesetz in Vorbereitung Von unserem DND-EKoOorrespon denten V. W. Bonn. Alle Kriegsgefangenen, die erst nach dem 31. Dezember 1948, dem von den Teilnehmerstaaten des Moskauer Abkommens festgesetzten fußersten Termin zur Rückfüh⸗ rung der deutschen Kriegsgefangenen, in die Heimat zurückkehren, sollen für jeden Tag verlängerter Kriegsgefangenschaft eine Ver- gütung in D-Mark erhalten, erklärte der bei den Beratungen des Kriegsgefangenen-Aus⸗ schusses des Bundestages maßgeblich betei- ligte FDP- Abgeordnete Mende unserem Kor- respondenten. Die Gewährung eines solchen Anspruches sei berechtigt, weil die über den vereinbarten Rückführungstermin hinaus zurück gehaltenen Kriegsgefangenen mit jedem Tag weiterer Arbeit Reparationen geleistet haben, die auf Wiedergutmachungs Konto des deutschen Volkes kämen. Vorschläge über die Höhe der zu leistenden Vergütung schwanken zwischen ein bis zwei D-Mark pro Tag. Im weiteren Verlauf der Unterredung be- tonte Mende, daß sich alle an den Beratungen beteiligten Bundestags- Abgeordneten und auch die Vertreter der Heimkehrer- Verbände darüber einig seien, daß die bisher den Heim- kehrern vom Staate geleistete Hilfe nicht aus- reiche. Vor allem sei die Behandlung in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich und je nach Finanzlage unterstützten die verschie- denen Länder die meist vor dem Nichts ste- henden Kriegsgefangenen nach sehr verschie- denen Sätzen. Manchmal hätten sich auch die Heimatstädte der Zurückgekehrten in dan- Keriswerter Weise angenommen. Gegenwärtig erhielten die meisten Heimgehrer ein Uber⸗ brückungsgeld in Höhe von DM 365. Darüber hinaus soll ihnen nach der geplanten Neu- regelung eine Arbeitslosen- Unter- stützung gewährt werden, die einem Durchschnittslohn von DM 300 monatlich ent- spricht. Um jedoch allmählich eine Sleiche Be- handlung für alle zu sichern, werde eine ein- heitliche Regelung für das gesamte Bundes- gebeit anzustreben sein. Eins der Hauptprobleme, das völlig unge- Is8st sei und vor dem fast jeder Heimkehrer Stshe, sei der Anspruch auf den früheren N berhaupt einen— Ar b 2 it sDIa tz. . Obwohl einzelne Schritte ee werden, um den Plan der Erschließung ent- wicklungsfähiger Gebiete des britischen Em- Pire zu verwirklichen, so fehlt es doch an der Großzügigkeit, die für eine solche Aktion notwendig wäre. Offizielle englische Stellen resignieren vielfach und argumentieren bei ihrer Unenfschlossenheit mit der Behauptung, die heutige Generation sei für ein Siedler- eben ungeeignet. Es ist aber 2u hoffen, das e bees aer Brcdeht desde ü Häufig bestäpden die Unternehmen nicht mehr, bei denen die Heimkehrer früher an- gestellt Waren, oder der Arbeitsplatz ist und das sei von der Firma her verständlich besetzt. Die jetzt erst aus der Kriegsgefangen- schaft zurückkehrenden ehemaligen Soldaten schen sich in einem Zugenblick ansteigender Arbeitslosigkeit den bereits im Hxistenz- kampf Stehenden gegenüber im Nachteil; sie kämen einfach zu spät! Angesichts dieser Si- tuation müßte für die Heimkehrer berufliche Sonderhilfe geleistet werden. Nach dem vorgesehenen bundeseinheitlichen Heimkehrergesetz, dessen Grundlinien in ge- genseitigen Beratungen festgelegt werden sol- len, soll die Haupt-Hilfeleistung für Heim- Kehrer bestehen in: a) einer einmaligen Uber brückungs hilfe— wie bereits jetzt gewährt; b) einer Entlöhnung für jeden über den 31. Dezember 1948 hinaus geleisteten Kriegs- Selangenentag; c) alle Heimkehrer, die die Unterbrechung ihres Studiums durch den Krieg nachwei⸗ sen können, dürfen ihr Universitäts-Studium beenclen; d Wegfall der EButnazifizlerung für alle nach dem 31. Dezember 1948 nach Deutsch- land zurückkehrenden deutschen Kriegsge- fangenen; 8 jeder Heimkehrer soll Freizügig- keit im gesamten Bundesgebiet genießen, so daß er sich niederlassen kann, wo er will. Abschließend erklärte Mende, dag zu Wein- nachten von einer Resolution zugunsten der Heimkehrer abgesehen worden sei, weil bereits vom Bundespräsidenten und Bundes- Kanzler Schritte hinsichtlich der Neuregelung der Heimkehrer-Hilfe unternommen worden seien. Der Wille zur Einigung Ein Jahresbericht Dr. Schumachers BO nn DND). Der SPD-Vorsitzende Dr. Kurt Schumacher bezeichnete am Mitt⸗ woch in einem Jahresbericht, der vom SPD- Pressedienst veröffentlicht wurde, den Willen Zur Einigung des deutschen Volkes als den ersten Grundsatz der sozialdemokratischen Po- litik. Der Wille zur Einigung dürfe niemals nachlassen und müsse der stärkste Pfeller der ungeschriebenen deutschen Verfassung sein und bleiben, Die Sozialdemokraten sähen in der Bundesrepublik das Fundament für die deutsche Einheit. a In seinen weiteren Ausführungen befaßte sich Dr. Schumacher mit den sozialen Pro- blemen. In Deutschland gäbe es heute nur eine nationale Leistung und das sei die 80= ziale Leistung Für die demokratischen So- zialisten sei die soziale Geréchtigkeit gleſch- dedeutend mit einer Verbesserung der Lebens- lage und nicht mit einer e der Mas- beschränkungen für zahlreiche Güter. werde er den e e Dxlaub e N Annestiegeserz„erwas ungenau“ Belo besucht Berlin BOonn(DND). Das von der Bundesregie- rung vorgelegte Amnestiegesetz wird Ii seiner jetzigen Form von den Hohen Kom- missaren wahrscheinlich nicht gebilligt wer- den. Der Prüfungsausschuß der Hohen Kom- mission hat den Entwurf als„etwas ungenau“ bezeichnet. Er ist der Ansicht, daß einige Ar- tikel genauer ausgelegt werden müßten. Der Gesetzentwurf wird Anfang Januar von den Hohen Kommissaren geprüft werden. amerikanische Hohe Kommissar MecCloy Wird am 1. und 2. Januar Berlin besuchen und dort einen Neujahrsempfang geben. Wie ein Offlzieller amerikanischer Sprecher bekannt gab, wird auch der Oberkommandierende der sowjetischen Besatzungsstreitkräfte General Tschuikow, sowie hohe Beamte und Militärs der anderen Besatzungsmächte eingeladen werden. Auch westdeutsche Vertreter sollen Einladungen erhalten. Propst Grüber und die KRZ's „Ein grundlegender Unterschied“ Berlin(DND). Es bestehe ein grundlegen- der Unterschied zwischen den Konzentrations- lagern der Nazizeit und den heutigen Lagern in der Ostzone, erklärte am Dienstag Propst Heinrich Grüber. Die Nazi-Konzentrations- lager hätten die Grausamkeit am Menschen zum System gemacht, während dies für die heutigen Lager in der Ostzone nicht gelten könne. Grüber betonte, er wolle mit dieser Feststellung das Bestehen solcher Lager we- der gutheißen noch beschönigen. Propst Grü- ber batte, wie bereits berichtet, zusammen mit mehreren evangelischen Bischöfen in den Lagern Sachsenhausen, Buchenwald und Baut- zen, in denen schätzungsweise 30 000 Häftlinge leben, Weihnachtsgottesdienste abgehalten. Die Internierungslager der Sowjetzone, die micht der deutschen Verwaltung unterstehen, sollen in Kürze aufgelöst werden, erklärte der Staatssekretär im Justiz ministerium der Ost- zonenxegierung, Dr. Helm. Brandt, bei einem Interview in Bonn. Informierte Kreise ver- muten, daß die bisherigen Häftlinge der La- ger jetzt dem offiziellen Strafvollzug über- geben werden. * Pastor Niemsller erklärte in seinem Schreiben an den deutschen Bundesminister des Inneren, zur Vermeidung eines neuen Krieges müßte der Teilung Deutschlands ein Ende gemacht werden. 8. 201 Zusammenarbeit außerordentlich gut“ Podeyn über seine Verhandlungen in USA Frankfurt(DND). Ministerialdirektor Podeyn berichtete am Mittwoch in Frank- furt über seine Tätigkeit als stellvertretender Leiter der westdeutschen Mission bei der Mar- Shallplanverwaltung in Washington. Er sagte, die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Behörden sei augerordentlich gut. Die Ver- handlungen würden stets auf der Basis abso- luter Gleichberechtigung geführt. Uber die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Bundes- republik und den Vereinigten Staaten äußerte sich Podeyn optimistisch. Er sei überzeugt, daß die Bundesrepublik ihren Handel mit Amerika im nächsten Jahr bedeutend erwei- tern könne. Vor allem für deutsche Wertarbeit sei der Absatzmarkt gut. Ministerialdirektor Podeyn kehrte kurz vor Weihnachten nach Deutschland zurück, um der Bundesregierung über seine Arbeit zu be- richten. Er fliegt am 7. Januar wieder nach Washington. Schranken fallen Wie am Mittwoch in Paris bekanntgege- ben wurde, haben 9 von den 18 am Marshall plan beteiligten Staaten jetzt Maßnahmen er- griffen, um die Einfuhrquoten für mindestens die Hälfte der Güter abzuschaffen, die sie von einander beziehen, Vor einigen Monaten nahm die Organisation für die wirtschaftliche Zu- sammenarbeit Europas einen britischen Vor- schlag für die Aufhebung der Schranken im europäischen Handel an. Großbritannien er- griff die Initiative und beseitigte die Einfuhr- Am Mittwoch wurde die Liste der Waren ver- öfkentlicht, deren Einfuhr Frankreich nicht mehr beschränkt. Sie umfaßt die Hälfte der eingeführten Lebens- und Futtermittel und etwas mehr als die Hälfte der r Rohstoffe und Fertigwaren. Grotewohl: gesund? Er will am Freitag das Lazarett verlassen Berlin OND), Der Ministerpräsident der Sowjetzonen- Regierung, Otto Grotewohl. soll— wie hier Verlautet— beabsichtigen, am kommenden Freitag aus dem Karlshorster Militärlazarett in seine Wohnung in Berlin- Niederschönhausen zurückzukehren. Wie von unterrichteter Seite erklärt wird, dürfte Gro- tewohl an einem Neujahrsempfang der So-w- jetzonenregierung teilnehmen. Anschließen Schlüsselstellung Afrika einer Verlautba- unt wurde, heißt Afrikas hätten An- Spruch technische Hilfe im Rahmen des amer 1 Hilfspr mms für wirtschaft- lich rückständige Gebiete. Afrika, so wird in untmachung betont, nehme in dem schen der totalitären Wach der de- Kratischen Weltanschauung eine Schlüs- S EIStSEeI lung ein. Bei den 5 8 0 Hungen der militärischen Chefs der lantikpaktstaaten wurde, wie sei- Nerzeit 1 5 ichtet, ein Verteidigungs- Plan ausgearbeitet, der die westliche Welt in fünf Regionen unterteilt? 0 Washington rung, die hier es, die g 8 1. Westeuropa mit Frankreich, Grohbri- tannien, Holland, Belgien und Luxemburg. Die USA und Kanada haben sich bereit er- klärt, an der Verteidigung dieses Raumes aktiv mitzuwirken). 2. Nordeuropa mit Großbritannien, Da- nemark und Norwegen. 3. Südeuropa, westliches Mittelmeer und Afrika mit Großbritannien, Frank- reich und Italien. Die USA sagten auch hier Unterstützung zu). 4. Die Vereinigten Staaten und Ka- N a d a. 5. Das Nordatlantik- Gebiet mit allen Anliegerstaaten. Gengue Einzelheiten dieses Planes sind verständlicherweise nicht mitgeteilt worden, immerhin wurde soviel bekannt, daß bei den Besprechungen, bei denen die USA als stärkste Macht der westlichen Welt das gewichtigste Wort zu sprechen hatte, nicht nur Europa, die USA und Kanada, sondern vor allem auch Afrika einbezogen wurde. Bis zum Aus- bruch des zweiten Weltkrieges war das ame- rikanische Interesse an Afrika außerordent- lich gering. Als jedoch während seines Ver- laufs der Begriff der sogenannten westlichen Hemisphäre gesprengt und im Zuge der groß- räumigen Kampfhandlungen der Atlantik zu einer Art Binnenmeer herabsank, da wurde der„schwarze Erdteil“ ein wichtiges Glied der alliierten Kriegführung. Von Afrika aus ist der entscheidende Stoß gegen die Südfront der Achsenmächte geführt worden. Die USA haben aus den Lehren des zweiten Weltkrie- ges die Konsequenzen gezogen und auch nach Abschluß der Kampfhandlungen Afrika nicht mehr aus dem Blickwinkel ihrer globalen Strategie verloren. Im Falle eines neuen Welt- Krieges könnte Afrika für Europa das werden, Was Sibirien für die Sowietunjon im vergan- genen war: ein unermeßliches Hinterland, 1 das sich die Armeen zurückziehen, Wo Men- schen und Materialreserven mobilisiert une zusammengezogen und wo auch im Notfall Industrien aufgebaut werden könnten. Nun haben aber die USA keine Besit- zungen in Afrika, sie müssen also danach trachten, ihre strategischen Pläne im Zuge freier Vereinbarungen in die Tat umzusetzen. Schwerpunkte der amerikanischen Afrikastra- tegie sind der Negerstaat Liberia an der Westküste und, Abessinien im Osten des „schwarzen Erdteils“., Liberia kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als von dort Aus der kürzeste See- und Flugweg über den Südatlantik nach Südamezika führt. Das Land sieht deshalb schon seit vielen Monaten eine rege Tätigkeit von Sachverständigen der amerikanischen Luftwaffe. Das in der Nähe der Hauptstadt Monrovia gelegene Flugfeld Wurde vergrößert und mit Anlagen versehen, die Landung und Abflug einer großen Anzahl Voll„fliegenden Festungen“ innerhalb kürze- ster Frist gestatten. Der Hafen Monrovia Selbst ist amerikanischer Flottenstützpunkt. Während die Interessen an Liberia vorwie- gend strategischer Art sind, überwiegen im Osten Afrikas die wirtschaftlichen Belange. Aber auch diese ziehen im Zeitalter globaler Kriege jeweils den Ausbau strategischer Po- sitionen nach sich, Die USA haben ausge- dehnte Glinteressen in Saudi-Arabien und dem übrigen Nahen Osten. So ist die Siche- rung des Weges durch das Rote Meer eine strategische Notwendigkeit. Der Hafen Mas S Aua in Eritrea war schon während des zweiten Weltkrieges ein wichtiger Versor- gungshafen für Agypten und den Nahen Osten. Er wird auch in Zukunft seine Bedeu- tung haben. Auch das mehr im Hinterland ge- legene Abessinjen spielt eine wichtige Rolle in den amerikanischen Afrikaplänen. Die Flugverbindungen von Liberia nach dem Nahen Osten führen über das Reich des Ne- gus. So wurden dort ebenfalls Flugfelder an- gelegt, die den heutigen Bedürfnissen gerecht werden. Mit den amerikanischen Flugzeugen strömen auch Dollars in das Land, das noch reich ist an ungenützten Bodenschätzen. Auch die Glvorkommen sind bedeutend. Ihr Aus- bau wird mit USA-Kapital vorangetrieben. England ist zur Zeit bekanntlich dabei, die strategische Linie Nairobi— Khar- tum durch den Bau von Stützpunkten zu verstärken. Die amerikanische Linie Liberia Abessinien bildet sozusagen die West-Ost-Er- gänzung. Die Linie Nairobi— Khartum ist als Flugstrecke für Luftflotten aus den Tiefen des afrikanischen Raumes an Brennpunkte im Mittelmeer, wie Suez, Alexandrien, Tunis, Bizerta und Tripolis gedacht. Auch Frank- reich soll sich am Ausbau der afrikanischen Stützpunkte beteiligen. Eine Zusammenarbeit mit Paris ist für die USA insofern von Be- deutung, als der nordafrikanische Küsten- raum im Falle eines dritten Weltkrieges ein militärischer Brennpunkt ersten Ranges sein würde. Der Mellaha- Flugplatz bei Tri- polis, der bei Kriegsende geräumt worden War, ist inzwischen wieder bezogen worden. Die USA und England wollen zwischen To- bruk und Benghasi ein„Ubergibraltar“ ausbauen, das im Ernstfall die Enge zwischen Sizilien 5 Nordafrika sperren, e Angriff auf Formosa beabsichtigt? Invasionspläne mit Hilfe sowjetischer Spe- Zialisten— Spätestens im Sommer nächsten Jahres Hongkong ODND). Wie hier bekannt wird, sind sowzetische Spezialisten mit dem Plan eines kommunistischen Angriffs auf die Insel Formosa beschäftigt. Man rechnet damit, daß die Invasion spätestens im Sommer näch- sten Jahres beginnen soll. Formosa ist be- Kkauntlich die letzte Zuflucht der chinesischen Nationalregierung. Wie weiter verlautet, sind in den letzten Monaten hunderte von e e und tech- nischen Beratern aus der Sowjetunion nach China gekommen. Sie 115 die Regierung Mao-Tse-Tungs bei der Sowjietisierung des Landes unterstützen. Die letzten Ereignisse in China haben, wie Washington gemeldet wird, die Ver- en Staaten zu einer Revision ihrer bis- n Fern-Ost-Politik veranlaßt. Führende amerikanische Staatsmänner betonten in den letzten Tagen wiederholt, daß die Vereini ten Staaten in Zukunft eine fester in ihrer Fern-Ost-Politik einne Auf der bevorstehenden 5 plomatenkonferenz in B 2 Haltung ral UI. 0. t etwa 200 km von dem chi- entfernt und beherbergt en Finwokner. Die H in wenigen Monaten eine halbe Million ver- It. Bis vor kurzem war die Insel nur als sbildungsstätte für Sonderverbände der Nationalchinesen benutzt worden. Seit dem Zusammenbruch der nationalchinesischen Fest- landsposition he in den Häfen fleber- hafter Betrieb. Pausenlos trafen mit Flug- zeugen und Schiffen zahllose Kriegsgewinnler, Abenteurer und korrupte Beamte ein. Sie a- ben von den Kommunisten nichts Gutes zu erwarten und versuchen sich hier mit ihren ee e Luxuswagen, Wobnungseinrichtun- en, Gold- und Silberdollars eine geue A or 2u schaffen. Dazwischen marschieren halbve hungerte Truppen, die sich abgesetzt 8 Die Disziplin wird mit barbarischen Mitteln aufrechterhalten, obgleich die nationalch'ne- sischen Gener pale! aum im Ernst glauben dür- fen, die Insel bei einem Angriff länger halten zu können. Was von der nationalchinesischer Flotte und Luftwaffe 1 1 hat sich auf Formosa konzentriert, doch ist ihr Kampfwert bescheiden. In aller briken errichte bisher geschonte f verbände im Partisanen- kampf ausgebildet. Mit den neugelandeten Truppen dürften gegenwärtig über 100 000 Soldaten auf der Insel liegen. Bei einer räum- lichen Ausdehnung von 400 km Länge und einer Fläche, die etwa der halben Größe Bayerns entspricht, und Bergen, die bis zu 4000 m ansteigen, ist diese Zahl aber relativ sehr gering. Während schnell demontierte Maschinen aus Südchina in dem feuchtheißen Klima un- ter freiem Himmel verrosten, die Kais im- mer weiter mit Kriegsmaterial, Panzern, Grogflugzet und Ausrüstungen vollge⸗ stopft sind, ist die politische Stellung For- mosas gänzlich ungeklärt. Gemähßigtere An- hänger der Nationalregierung wollen mit den Kommunisten zu einem Frieden kommen. Eine eigene Autonomiebewegung auf For- mosa hat schon seit Jahren Verbindung mit Mao-Tse-Tung aufgenommen. Allein kann Tschiangkaischek unter diesen Umständen die Insel bei einem Landungsversuch keinesfalls Halten. So setzt er seine ganzen Hoffnungen auf die Großmächte. Die nationalchinesische Botschafterin in Washington soll— wie sei- nerzeit kurz berichtet— inzwischen den Ver- kauf Formosas an die USA vorgeschlagen ha- ben. Dieser Vorschlag könnte der letzte ge- schickte Schachzug der gestürzten Größen der Kuomintang sein, um sich damit eine sichere Zukunft zu schaffen. Auch die UNO ist schon als Treuhänder für die Insel vorgeschlagen worden. Damit dürften aber die Russen nie einverstanden sein. Rein formal gesehen, gehört Formosa zu den Besatzungsgebieten der Amerikaner, bis ein offizieller Friedensschluß mit Japan er- kolgt. Ob die Amerikaner von diesem Recht im Erns stall Gebrauch machen, erscheint mehr zweifelhaft. Eile Werden Munitions- Japans Schiffsbau 1 8 8 Kerungsprogramm 10 DND). Der alliierte Oberbefehls- Haber inn, Japan, General Me Arthur, er- mächtigte die japanische Regierung, aus der Marshallhilfe einen Betrag von 23 Millionen Dollar für die Erweiterung der japanischen Handelsschiffahrt zu verwenden. Mit diesem Betrag sollen im ersten Vierteljahr 1950 neue Schiffe von zusammen 275 000 to erstellt und alte Schiffe von zusammen 272 000 to wieder instand gesetzt wenden. Erw Masernepidemie an Bord vier Kinder unterwegs gestorben Melbourne ND). Die„Castel Bianco“, ein Schiff, das im Auftrage der Internationa- len Flüchtlingsorganisation 300 Flüchtlings- kinder von Neapel nach Australien brachte, ist in Melbourne eingetroffen. Bald nach der Abfahrt aus Neapel brach an Bord eine Ma- sernepidemie aus. 14 Kinder mußten in Alistrallen ins Krankenhaus gebracht werden. Vier Kinder, die stark unterernährt waren, sind auf der Fahrt gestorben. weise für den militärischen Seeverkehr der Westalliierten offenhalten könnte. Es kann jedoch nicht verschwiegen werden, daß die militärische Zusammenarbeit der Westmächte in Afrika durch politische Diffe- renzen zwischen den USA einerseits und Eng- land und Frankreich andererseits erschwert Wird. Die Amerikaner haben jetzt den Leiter des Amtes für politische Planung, ferenzen an Ort und Stelle zu prüfen und nach 8 ihrer Bereinigung A 5 e 1 55 George Kennau, nach Afrika geschickt, um diese Dif- Th. Br. Königin Juliana proklamiert die Unabhängigkeit Indonesiens Der feierliche Staatsakt in Amsterdam Befehlsübergabe in Jakarta-Batavia Amsterdam DND). Königin Juliana der Niederlande proklamierte am Dienstag mor- gen in Amsterdam die Unabhängi Vereinigten Staaten von Indonesien und die Bildung einer adisch- indonesischen Union unter der ho Staatsakt nahmen dem Prinzgem holländischen Ka bine sische Delegation un gräsidenten Hatta teil. Königin Juliana unterzeichnete mente. Das erste setzt das He in Kraft, das 1 den Far Länder Pereits f der J igin und liche M eder des 77 e ne- Wel Doku- ger Abkommen de. III zweiten mitätsrechte 88 Staaten über 190018 18 n an 1 von Indonesien übergegangen gleichzeitig die holländisch- publik gebildet wurde. Hatta und die done Delegation stimmten durch ihre Unter 1 im Namen von 70 Millionen Indonesiern den beiden Ge- Setzen zu. 5 erpr gsldent „Des Verrates schuldig“ Uraufführung eines„ nty-Filmes New VOTE(DND). In amerikanischer und ausländischer Di Wurde am Dienst abend Film unter dem 1 Schul dag“ urau näheren Urnstände Urteilung des unga SZ en ty. Der Erzbischof von Nes. dinal Spellman gedacl tung des e 1 80 haftet ist. Auch US-Auß 80 n und der Generalsekretär der Ver be Ne tionen Trygve Die nahmen an der Feier teil. Dem Film liegen gemeinsame Aufzeich- nungen von 22 amerikanischen Pressekorre- spondenten zugrunde, die über ihre Erfah- rungen in der Sowjetunion und den osteuro- päischen Staaten ein Buch mit dem Titel „Was wir in Rußland sahen“ geschrieben haben. Kabinett Bidault in Gefahr Erneut die Vertrauensfrage gestellt Paris DND). Die Debatte der französi- schen Nationalversammlung über den Haus- haltsentwurf der Regierung hat das Kabinett Bidault erneut gefährdet. Der Mizisterpräsi- dent stellte am Mittwoch früh zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die Vertrauens- krage. Er formulierte sie so, daß eine Nieder- lage automatisch den Sturz des Kabinetts zur Folge haben wird. Sit vieler plomaten 8 Kk ein 8 85 e S der Ver Ver- Die Abstimmung andet Voraussichtlich Arn gommenden 2 11 2 5 Regierung bemüht si ngen und er- Atliche Arbeiten Radikalen und die konser- haben dies bisher abge- die Regie- erlitten. nöhte zu erhalten. Die vativen Gruppen lehnt. Bei der zung bereits Abstimmung hat Niederlage eine Erste Waffen! Washington erw Washington DN Auhen ministerium erv die britische Antwort auf die Vors das Waffenhilfs-Abkommen. Die franzé e Regierung hat sich bereit erklärt, das Ab- kommen zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich über die Waflenhilfe in nächsten Tagen zu ratif Der Vertrag dürfte in der nächsten Woche in Washington Unterzeichnet werden. Die ersten Waffenlie- kerungen nach Europa sollen schon im Januar abgehen. ITschengtu im Kampf genommen Neuer Erfolg der rotchinesischen Truppen Hongkong DND). Die chinesischen Kom- munisten haben Pschengtu, die letzte pro- Visorische Hauptstadt der Zentralregierung erobert. Der Rampf um die Stadt dauerte sie- ben Tage. Die Verluste sollen auf beiden Sei- ten groß gewesen sein. Unterrichtete Kreise in Paris beurteilen die Zituation des Kabinetts ungünstig. Man be- kürchtet, daß sich Bidault mit seinem Haus- galtsplan nicht durchsetzen wird und daß der Rücktritt des Kabinetts nieht ver- mieden werden kann. Die Pariser Presse cechnet mit Teilbewilligungen des Kabinetts kür das kommende Haushaltsjahr. National- VOM TAGE Zehn Menschen ertrunken ück auf dem Niederrhein Emmerich(DND). Bei einem Fähr- unglüe k auf dem Niederrhein sind 10 Per- S Onen ums Leben gekommen. Das ück ereignete sich in der Nähe der Stadt Emmerich am Rhein. Die Verunglückten ka- men von einer Tanzfeierlichkeit. Sie hatten das Boot bestiegen, obwohl dieses nur „Keine finanzielle Beteiligung Deutschlands. in Sprecher der britischen Regierung wies Mle Meld! en über eine finanzielle Beteili- gung Deu lands an den Westeuropäischen Verteidigungsaufgaben zurück. DND) Aus Rußland heimgekehrt. Im Heimkehrer lager Moschendorf bei Hof sind am Mittwoch Weitere 102 Rußlandheimkehrer eingetroffen. 36 Heimkehrer werden nach Württemberg Baden weiter geleitet. Die Heimkehrer kom- Men aus den Lagern Stalino, Moskau und Le- aingrad. DND) Bochumer Festhalle bleibt erhalten. Die Bo- Humer Festhalle wird auf Beschluß der Lan- Jesregierung von Nordrhein- Westfalen nicht gebaut. Jugoslawien, dem die Halle zuge- sprochen War, erhält einen Sleichwertigen Er- Satz. DND) Beutsche ecuniker fahren nach den SA. Die erste Gruppe deutscher Sachversta diger, die gemäß dem 1 Hilfsprogramm im Rahmen des Me die USA be- zuchen, wird Anfang 8 von Frankfurt Aach Amerika abreisen. Es handelt sich um eben Ingenieure, die auf dem Gebiet der Gas- und Stromversorgung tätig sind. Sie den ih Amerika die neuesten Methoden Fortschritte studieren.(DND) he Ministerprä- überreichte dem chen KZ e Wurden. len bei einem Denkmal ung an die Opfer des Fasch reich errichtet werden soll. DND) In die Sowzetzone entführt. Zwei Zoll- Grenzschutzbeamte der Bundesrepublik wur- den in der Nähe von Göttingen vorüberge⸗ hend in die Sowjetzone entführt. DND) Staatsvertrags- Verhandlungen werden wie er aufgenommen. Die Verhandlungen über N österreichischen Staatsvertrag werden Urnen Wer- beigesetzt, das zur 1 aus in Franß — am 9. Januar in London wieder aufgenom- men. Nach Ansicht amerikanischer Regie- rungskreise werden die Besprechungen zeigen, ob die zahlreichen Frieder die zum 70. Geburtstage 8 Wjetunion abge s versicherungen, Staliris von der So- geben wurden, ernst gemeint Sind. DNP) Tr auerkundgebungen in Griechenland. Ab Mittwoch finden in Griechenland Trauerkund- gebungen statt wegen der 28 000 griechischen Finder, die die Aufständischen in verschiedene Osteuropäische Länder verschleppt haben, Der Erzbischof von Athen hat den Papst. den Erz- bischof von Canterburv Ane Andere ire— führer telegrafisch gebeten m für die Heim- Kehr der Kinder einzuse DND) Die Regierungsorgane in Bonn nehmen ihre Arbeit am 2. Januar wieder auf. Ami 3. Ja- nuar werden Bundeskanzler Dr. Adenauer und sein Kabinett dem Bundespräsidenten ihre Glückwünsche zum Jahreswechsel über- bringen. DND) Kältewelle in Venedig Uberschwemmungs- Katastrophe in Tel Aviv Venedig DND). Das Gebiet Venezien Wird von einer starken Kältewelle heim- gesucht. In Venedig ist der Straßenverkehr infolge von Eisbildung Stark behindert. Es er- digneten sich auch zahlreiche Unfälle. Viele Wasser läufe sind zugefroren. Uperdies liegt die Lagunenstadt unter dichtem Nebel. Im östlichen Mittelmeer herrscht Sturm- Wetter. In den Häfen von Tel Aviv und Jaffa können keine Schiffe auslaufen. Aus sanz Israel werden schwere Regenfälle ge- meldet. Die Straßen von Tel Aviv und die aiedergelegenen Quartiere der Stadt steh. nter Wasser. Stark gelitten haben die Ge- müsse und Getreidekulturen, In den Ein- Wanderungslagern soll die: Lage katastrophal sein, Die te stehen unter Wasser oder Wurden weggeschwemmt. Die Behörden er- egen Aufrufe an die Bevölkerung mit dem ö Ersuchen, die 7000 Kinder aus dem Lager auf- zunehmen. Ein europzischer Dichter . Jede ainer Maria Rilkes Am 29. Dezember 1926 starb Rainer Maria Rilke in einem Kurort der Westschweiz nach einer beimtückischen schweren Krankheit. Nur eine nahe Bekannte hatte der Dichter Zeugin seines Todes werden lassell, ihr ver- traute er die letzten Gedanken seines noch bis zum Schluß klaren Bewußtseins. Er starb seinen eigenen Toq; ohne Priester und ohne Betäubungsmittel, So Wie er ihn früher be- schrieben hat und wie er wollte, daß ihn alle sterben. Das Wort„Tod“ hat er auf dem Krankenlager in den Unterhaltungen mit dem Arzt und in seinem peinlich genau geschrie- benen Testament, das an Klarheit und Voll- ständigkeit ein Kunstwerk ist, strikte ver- mieden. Und dabei ist es vielleicht eines der häufigsten Worte seiner Dichtung. Das dünkt uns eine ebenso große Merkwürdigkeit aus seinem Leben wie die andere, daß die Ursa- che seiner Krankheit, einer Leukämie, auf die Verletzung durch einen Rosendorn zurückzu- führen ist, die Rose aber, die auch in seinem selbstverfaßgten Grabspruche wiederkehrt, die von ihm am meisten umdichtete und für ihn symbolträchtigste Blume war. Seltsame Zu- sammenhänge sind das und doch kein Zufall kür den Dichter, der Leben und Kunst gleich- Jetzbe Auf einem kleinen Schlösschen im Wallis, ger Landschaft des ehemaligen Hochburgund, verbrachte Rilke seine letzten Jahre, Dort und uvor in dem dalmatinischen Schloß Duino, das heute zerstört ist, entstanden die Gesänge, Elegien und Sonette, in welchen er die orphi- sche Verwandlung des Daseins vollzog. S Rilke mit ien 65 Dichtungen in. 8 5 Sein Geburtsort ist Prag. Aber es fällt keinem Weltliteratur eingegangen ist, wurde viel über ihn geschrieben und geredet. Es gibt hunderte 0 von Rilke- Dissertationen, von kebüchern, 5 von enthusiastischen Bewunderin N. und Be- Wunderern geschrieben, Eine ganze Generation lebte von ihm wie einst eine andere von Stefan George. Wahrend und nach e dem Kriege erlebte der Rilke-Kult eine Renaissance, seit einiger Zeit aber ist es stiller um ibn gewor- den, und das ist echter und tiefer als das laute Verehren. Daß Rilke gerade für die heutige Zeit vor- bildlich werden kann, bedingt sein europai⸗ scher Charakter. Man vergisßzt meistens, daß er nicht Deutscher, sondern Gsterreicher War. Franzosen, keinem Engländer und keinem Deutschen ein, ihn als Osterreicher anzuspre- chen. Er ist Allgemeinbesitz geworden, Fern von politischen Strömungen, von Tendenzen, nicht in der Emigration und nicht unter irgend einem Vorwand hat er sich seinen europäi- schen Namen erworben, sondern einfach als Dichter, als großer Liebender, als der Auf- geschlossene auch für das Fremde, als der Besucher vieler Länder, Kenner vieler Spra- chen und ihr Ubersetzer. Viele französischen Schriftsteller und Dichter waren befreundet mit ihm, ein André Gide, ein Giraudoux, ein Paul Valéry, ein Romain Rolland; Rodin, Tol- 5 1 stei Waren einst große Lehrer und Vorbilder für ihn. Sein Bewußtsein reichte weit übern die Grenzen hinweg und dies ist auch der Grund, warum er heute, nicht anders als Goethe als wahrer und großer Europäer von f den Ausländern angesprochen wird.. ist 85 eine der 5 8 er uns Sibt. Ne Kult reite Ortli. 4 den Dies bind Kinc tern. der Sch Beir 2 ur Lehr men Elie Selb Sch von nisg AUS taus W Kin ben. Zur War Mit Aer jede und die den gebe. Kur faßt kane ich Nach E eee eee * 51. Fortſetzung Südweſtd. Rundſchau Landes-Elternbeirat in Nordbaden Nach einer Verordnung, die gegenwärtig vom Kultusministerium Württemberg-Baden vorbe- reitet wird können sich demnächst die in den örtlichen Schulen gewählten Eltern vertretungen zu einem selbständigen Landes-Elternbeirat für den Bezirk Nordbaden zusemmenschließen. Diese begrüßenswerte Maßnahme soll die Ver- bindung der Eltern mit der Schulerziehung ihrer Kinder festigen. Gleichzeitig wird von den El- tern- und Lehrerorganisationen aller Schularten der Ausbau der„Eltern-Lehrer- Arbeitsgemein- schaft“(ELA) angestrebt, Während die Eltern- Beiräte vor allem die Wünsche der Elternschaft Zur Geltung bringen sollen, dienen die„Eltern- Lehrer-Arbeitsgemeinschaften“ der gemeinsa- men Diskussion aller Erziehungsträger. Neben Eliernschaft und Lehrerschaft wird die Schüler- Selbstverwaltung alt dritte Saule der deutschen Schule gefördert,. Dabei werden die Elternbeiräte von Nordbaden mit den entsprechenden Orga- nisationen von Württemberg, Südbaden, Pfalz usw. Verbindung pflegen und Erfahrungen aus- tauschen. Der Weg ins Verderben Weinheim(SWF). Eine Mutter von zwei Kindern kam auf schreckliche Weise ums Le- ben. Sie fuhr gewöhnlich mit dem Fahrrade zur Arbeitsstelle; da aber die Wege vereist waren, benützte sie den Autobus. Sie war mit ihrem Mann verabredet, daß er sie mit dem Motorrad abholen solle. Der Mann hatte jedoch einen Schaden an seinem Fahrzeug und konnte nicht kommen, Da entschloß sich die Frau, von Lützelsachsen nach Weinheim den Weg zurückzugeben. Sie wählte den 4 neben der Schnellbahn, da dieser eisfrei War. Kurz darauf wurde sie von einem Zuge er- faßt und gräßglich verstümmelt. Radfahrer kanden sie auf. In ihrer Handtasche befanden Sich alle Wertsachen, der Lohn und die Weih- Kachtsgratifikation ö Gegen Isolierung Südbadens Nordbadens CDU- Vorsitzender erklärt Hei Iberg DND). Der Vorsitzende der chen CDU, Fridolin Heurich, er- Klärte in einem Interview, er werde sich mit Allen Mitteln gegen eine Isolierung Südbadens Wenden. Der südbadische Landesteil müsse im Falle einer Isolierung Wege gehen die nicht Im Interesse den deutschen Entwicklung lägen. Wie Heurich von Bundeskanzler Dr. Aden A Uer erfahren hat, verhandelt die Bundes- regierung mit den Hohen Kommissaren über die geplante Volksabstimmung. Heurich trifft am Freitag mit dem südbadischen Staatsprä- Sidenten Leo Wohleb in Freiburg zusam- Men. ö Bis zu 70 v. H. aller Schüler„Verwurmt“ Heidelberg(SWE). Auf Zrund einer An- ordnung des Heidelberger Staatlichen Gesund. Bheitsamtes, die sich für sämtliche Volksschulen des Landkreises auf Wurmbefall der Schulkinder erstreckte, wurden 15 371 Kinder untersucht. Be. 40% wurden Spulwurmeier gefunden. In ver- 2 Schiedenen Gemeinden stieg der Prozentsatz Sogar bis auf 70%. 5 5 Unter der Beitdecke erstickt * ar ls ruhe(SWI). Einem tragischen Ge- Schich fiel ein 11. Monate altes Kind zum Opfer. Es zog das über dem Fußende des Bettes lie- gende Deckbett zu sich her und geriet dabei 80 unglücklich unter diese Last, daß es erstickte She Flilfe zur Stelle War. 5 i Ganze Gemeindeverwaltung ausgeraubt Heidenheim(SWF). Ein kaum glaub- Hakfter Vorfall wird aus der Gemeinde Natt- heim im Kreise Heidenheim berichtet. Einbre- cher drangen in das Rathaus ein, packten in Aller Seelenruhe die Gemeindekasse mit un- gefahr 2000 DM, eine Schreibmaschine und Andere Gebrauchsgegenstände ein. Auch der mehrere Zentner schwere Geldschrank mußte Aran glauben. Alles zusammen wurde mit einem Lastkraftwagen abtransportierf. Die Köpenickiade ohne militärisches Schauspiel fand schnell ihre Aufklärung. Als Diebe wur- den zwei Täter ermittelt, von denen der eine Als früherer Verwaltungsangestellter sich mit den Gewohnheiten und Räumlichkeiten aus- Kannte, er kam in Haft. 5 555 Verein„Kurpfalz“ in Tätigkeit Ludwigshafen DND) Der am 4. Novem- her 1949 gegründete Vereip„Kurpfalz“ hat mit Virkung vom 11 November 1949 seine Tätig- geit aufgenommen. Der Zweck des Vereins ist lie Pflege der wirtschaftlichen und kulturellen zeziehungen zwischen den rechts und links des dheins gelegenen Gebieten der ehemaligen Kur- „falz Nordbaden und Rheinpfalz) mit dem Ziele, tuch eine politische Vereinigung dieser Gebiete m Rahmen eines größeren deutschen Landes, inter Beachtung der Bestimmungen des Grund- jesetzes herbeizuführen. Bach-Jahr wurde eröffnet Speyer DND). Am 2. Weihnachtsfefertag wurde das Bach-Jahr der protestantischen Lan- deskirche der Pfalz von Kirchenpräsident D. Hans Stempel mit einem Festgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche eröffnet. Der evange- lische Kirchenchor unter Leitung von Adolf Graf und das Sinfonische Orchester wirkten dabei mit. „Pfälzer Land— Pfälzer Arbeit“ Spe YT DND). Für die Jahresausstellung 950 ist das Gelände zwischen Kaiserdom und hein mit einer Gesamtfläche von 150 000 qm Orgesehen, auf dem 17 Hallen errichtet werden. Die namhaftesten pfälzischen Industriefirmen aben ihre Teilnahme an der Jahresschau„Pfäl- e Land— Pfälzer Arbeit“ bereits zugesagt. vuch das Handwerk wird im großen Ausmaß ertreter sein. Die Einrichtung der handwerk- chen Abteilung wird von der Handwerkskam- zer de: Pfalz in Kaiserslautern vorgenommen. An kulturellen Organisationen werden u a. ertreten sein; das Histocische Museum der falz. die Pfälzische Landesbibliothek, die Pfäl- ische Landesqewerbeanstalt, das Staatsarchiv peyer, die Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künst- er, die Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Kunsthand- verkel, sowie das Pfelzorchester und das Pfalz- neater Außerdem werden die landwirtschaft- chep Organisationen, der Großhandel sowie ie Gewerkschaften vertreten sein. per 120 000 DM monatlich für Arbeitslose Ludwigshafen(SWE) Die Stadtverwal- ung der Industriestadt muß wöchentlich über 0 O00 ON kür die Unterstützung Arbeitsloser tuf wenden, Das macht im Monat rd. 120 O00 OM. ine Summe, die angesichts der stetigen Zu- zahme der Arbeitslosenzahl laufend erhöht Wer- len muß. ö 5 Der Geschäftsführer der Tobi-Lichtspiele Während der Vorstellung erschossen Stuttgart DND). In den Abendstunden des Dienstag wurde um 21.35 Uhr der Ge- schäftsführer der Tobi-Lichtspiele in der Eberhardstraße, der 52jährige Richard DGI K er, durch Pistolenschüsse ermordet. Gegen 21 Uhr hatte Dölker zusammen mit seinem Stiefsohn Richard Dölker die Tages- einnahmen an der Kasse abgezählt und in das Geschäftszimmer gebracht. Etwa eine halbe Stunde später hörten Kinobesucher von dort her drei Schüsse, Worauf einige Männer versuchten, in das Geschäftszimmer zu eilen. Sie wurden aber durch erneute Pistolenschüsse in Schach gehalten. Der Täter eilte darauf durch eine Nottreppe ins Freie und konnte unerkannt entkommen. 5 Am Tatort bot sich ein schreckliches Bild. Dölker lag vor der Türe in seinem Blut. Der erste Schuß muß ihn von der Tür her am Schreibtisch sitzend getroffen haben, worauf Dölker sich gegen seinen Mörder wandte, der ihn jedoch durch zwei weitere Schüsse nieder- streckte. Die gebündelten Gelder der Tages- einnahme lagen neben der Leiche am Boden umher. Die naheliegende Vermütung, daß es sich um einen Raubmord handelte, scheint sich nicht zu bestätigen, da der Mörder das Geld nicht zu sich genommen hatte. Kind 15 Meter hoch abgestürzt Stuttgart chpd). In einer in der König Karl-Straße in Bad Cannstatt gelegenen Woh- nung brachte eine Mutter ihr zweijähriges Kind ins Bettchen. Zwei Stunden später habe Sie, so sagt die Mutter, wieder nach dem Kind gesehen, Nachher soll das Kind aufge- standen, das Fenster geöffnet haben. Vermut- lich sei es auf den Fenstersims gestiegen und dann aus dem vierten Stockwerk etwa 15 Me- ter hoch abgestürzt. Das Kind wurde noch in des Krankenhaus verbracht, ist aber am sel- ben Abend seinen erlittenen schweren Ver- IStzungen erlegen. Lalcale Rund cdiau ————————pj—j—j—j— Von den„zwölf Nächten“ Die„zwölf Nächte“, die am 25. Dezember begonnen haben und bis zum 6. Januar rei⸗ chen, ſpielen im Volksglauben ſeit uralter Zeit eine wichtige Rolle für die Zukunft. Je⸗ der dieſer Rauhnächte wird uralter Ueberlie⸗ ferung gemäß eine beſtimmte Vorbedeutung für den entſprechenden Monat des kommen⸗ den Jahres zugeſchrieben. Was man danach in den zwölf Nächten träumt, geht in Erfül⸗ lung und trifft mit dem Monat ein, alſo vom 25. Dezember im Januar, vom 26. De⸗ zember im Februar, vom 27. Dezember im März uſw. Jeder Tag iſt an ſich ſchon eine Vorbedeutung für das Wetter eines jeden Monats des folgenden Jahres. Je eifriger der„wilde Jäger“ jagt, je eifriger der Sturm die Bäume rüttelt, deſto fruchtbarer wird das kommende Jahr, und je länger die Eis⸗ zapfen ſind, deſto höher wächſt der Flachs. In den zwölf Nächten ſollen die wichtigſten Arbeiten ruhen, denn es iſt heilige Zeit. Weder Wagenrad noch Spinnrad ſollen ſich umdrehen. Es darf auch nicht gewaſchen und gebacken, nicht gefegt und geputzt werden, ſonſt kommt Unheil ins Haus. Den Gipfel⸗ punkt der zwölf Nächte bildet der Silveſter⸗ tag, ihren Abſchluß der Dreikönigstag. Von da ab geht das Jahr aufwärts, der Tag wächſt um einen Hahnenſchritt, dann um einen Männerſchritt und zuletzt— Ende Ja⸗ nuar— um eine ganze Stunde. 4* Treue Anhänglichkeit. In dieſen Tagen konnte Frau Margarete Gropp, Freiburger⸗ ſtraße 8, auf eine 50 jährige Tätigkeit im Hauſe Albert Treiber, Freiburgerſtraße, zu⸗ rückblicken. Wieder Geſchäftsverbindung in England Herr Albert Rieſenacker und Sohn Gerd hatten jetzt die Möglichkeit ihre früheren Ge⸗ ſchäftsverbindungen in England wieder auf⸗ zunehmen. Von ihrer Aufnahme in England berichten ſie außerordentlich günſtig. Die Engländer kommen dem Deutſchen ſehr freund⸗ lich und höflich entgegen und blicken ſogar etwas mit Neid auf Weſtdeutſchland, das in der Lage iſt, eine wirtſchaftlich beſſere Ver⸗ ſorgung zu gewährleiſten, nachdem in Eng⸗ land alles noch ſtreng rationiert iſt. Der Weg, übrigens meiſt per Motorrad, führte die Beiden von Oſtende bei ſtürmiſchem Wet⸗ ter nach Dover und dann nach London, Bir⸗ mingham und Coventry, wo ſie verſchiedent⸗ lich mit engliſchen Motorradfirmen wegen der Neubelieferung verhandelten. Im Allgemei⸗ nen, ſo äußerten ſie, wird in England mit größtem Nachdruck produziert, aber fast alles für den Export. Was beſonders im Hinblick auf den Wiederaufbau intereſſierte, iſt die Tatſache, daß zwar in London ſchon aller⸗ hand für den Aufbau getan wurde, während in Coventry, das bekanntlich das erſte größte Ziel der deutſchen Luftangriffe 1940 war, faſt noch nichts zum Aufbau getan wurde. Wir freuen uns aber, daß durch dieſe Reiſe der Beweis geliefert wurde, daß ſich die Tore der Welt langſam für uns wieder öff⸗ nen und hoffentlich für immer offen bleiben. 3 Bebörden-Dienst am 7. Januar Der Dienst bei den Staatsbehörden fällt am Samstag, den 7. Januar 1950, aus, soweit am Erschelnungsfest nicht gearbeitet wird. Dies rifft im Landesbezirk Württemberg allgemein zu, im Landesbezirk Baden, soweit die zu- ständigen Behörden für den Dreikönigstag aicht angeordnet haber aß an diesem Tag jer normale Dienstbe tattfindet. meldungen, vor allem aus Südwest- bezeichnet. Zehnjährige bestiehlt polizei Mannheim Dp). Ein nicht alltägliches Vorkommnis ereignete sich auf der Polizei- wache in Neuostheim. Am Weihnachtsabend wurde dort auf der Straße von einer Frau ein 10 jähriges Mädchen aufgegriffen und zur Poli- zeiwache gebracht. Man verständigte sofort thre Mutter auf dem Waldhof, die sich jedoch um las Kind nicht kümmerte, so deß es auf der Wache verbleiben mußte. Während ihres dortigen Auf- enthalts stahl das Kind aus den Manteltaschen von zwei Polizeibeamten eine Taschenuhr und 25.— DPM Bargeld. Bei der Durchsuchung dureh eine Kriminalbeamtin war die Taschenuhr im Strumpf und das Geld im Hosenbein der Skihose versteckt. 5 * Faltdrucksachen nicht mehr zulässig Die von der Deutschen Post während des Krieges(1942) eingeführte Vergünstigung für den Versand von Faltbriefsendungen tritt mit Wirkung ab 31. 12. 1949 wieder außer Kraft. Die Deutsche Post hat sich trotz nachdrückli- cher Vorstellungen aus Kreisen der Wirtschaft (Deutscher Industrie- und Handelstag) nicht dazu verstehen können, diese Vergünstigung auch weiterhin zu gewähren. Die Verschlie- ung von Drucksachen in Faltbriefform durch Klebestreifen haben eine glatte und flüssige Abwicklung des Postdienstes durch die große Menge zu beanstandender Faltsendungen un- erträglich erschwert und aufgehalten. VWD) 5** 5 Noch keine deutschen Reisepässe „Deutsche Reisepässe gibt es noch nicht“, erklärt das Bundesinnenministerium in Bonn. Für Auslandsreisen deutscher Staatsangehöri- ger werden vielmehr als Paß-Ersatz vorläu- fige Reise- Ausweise von den Besatzungsmäch- ten ausgegeben. Ebenso liegt die Entscheidung über die Erteilung von Aus- und Einreise- Sichtvermerken bei den Besatzungsmächten. „Anträge auf Ausstellung von Reiseanträ- gen werden zur Zeit allerdings vielfach durch deutsche Behörden angenommen und von ihnen auch teilweise bearbeitet; die endgültige Entscheidung trifft aber jedenfalls eine Dienst- stelle der Besatzungsmacht“, heißt es in der Erklärung weiter. Durch die derzeitige Rege- lung erklären sich die besonders aus den Krei- sen der Wirtschaft oft bemängelten Schwierig- keiten und Umständlichkeiten, die den Reise- verkehr mit dem Ausland belasten, Die Bun- desregierung ist bemüht, möglichst bald und weitgehend die Wiederherstellung der deut- schen Paßhoheit durchzusetzen. * Deutsche Handwerksmesse 1950 Die„Deutsche Handwerksmesse 1950% wird vom 19. Mai bis 4. Juni 1950 in München vom Verein für Handwerksmessen und-Ausstel- lungen e. V. mit Förderung der Spitzenorga- nisationen des Handwerks im Bundesgebiet als Verkaufsmesse durchgeführt werden. Sie ist als bundeswichtig anerkannt und wird vom Handwerk des Bundesgebietes und der Ostzonenrepublik beschickt werden. Im eben- falls eingeladenen europäischen Ausland wird lebhaftes Inteyesse für eine Teilnahme an der Messe, die auch dem Export dienen soll, be- kundet. Die Deutsche Handwerksmesse soll zu einer ständigen Einrichtung in Münche Werden.. Das Ausstellungesgelände soll gegenüber 1949 auf 15 000 am Freigelände und 20 000 qm überdachte Fläche erweitert werden. ES wer- den voraussichtlich 62 Handwerkszweige und die Zulieferer ausstellen. Die bisherigen An- und Westdeutschland, werden als sehr zahlreich Die 6 Handwerkskammern der Ostzone werden voraussichtlich mit einer Sonderschau vertreten sein. Zur Vorbereitung der Messe wurde ein Kuratorium gebildet, dem namhafte Vertreter des Handwerks aus dem Bundesgebiet angehören. Ein Messekata- log in englischer Sprache wird in alle eng- Iischsprechenden Länder verschickt werden. Mit der Bundesbahn sind Vereinbarungen über erleichterte Reisemöglichkeiten zur Messe getroffen..(VWD) 1 2 Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Sectenhelm und Umgebung. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Bucndruckerei Georg Zimmermann Inhaber Georg Härdle) Mannheim-Seckenheim, 2(Renate Halden) Roman von Margarete Neidl 5 d Arheberrechtsſchutz Verlag Aug. Schwingenſtein München. Nachdruck verboten Von ſeinem Blick angezogen, wandte ſich Riſa plötzlich um und ſah. Hans von Langen vor ſich ſtehen. Kein Laut kam über ihre Lippen Sie vermeinte zu träumen. Heute hatte ſie ſich zu ihrem Kinde vor der Welt bekannt und am ſelben Tage ſah ſie in die Augen ſeines Vaters. War das kein Trugbild ihrer aufgepeitſchten Nerven? In wenigen Minuten erlebte ſie die Zeit der erſten Liebe wieder, da ſie die Wahl hatte zwiſchen Liebe und— Geld — und den reichen Baron von Schwarzenſee gewählt hatte. Hans war fortgegangen. und nun ſtand er plötzlich vor ihr.. war das Wirklichkeit? Wie hatte ſie ſpäter. als er ſchon fort war, an ihn gedacht. als ſie Brigitte ganz heim⸗ lich geboren hatte und ſie dann auf das Land Und nun. hatte jene verhaßte Eliſabeth hir Kind ge⸗ rettet und. Ein Sturm tobte in ihrer Seele, der ſich in and gebracht. Brigitte bemühte ich vergebens, beide zu umarmen. Dit Mutter vom Aynethof ee ee e e e e mir?“ 55 Da fand Riſa en Gelt? und ununterbrochen erzählte 5 5 235 immer wieder: wirk „Mutti“, jubelte Brigitte,„freuſt Du Dich nicht mit 125 8 5 lich Worte und ſagte feſt;„Nun wol⸗ len wir Brigitte bei uns behalten, aber Hans, ich muß auch Dich um Verzeihung bitten N „Sprich nicht weiter, Riſa, Laß uns heute ein echtes Weihnachtsfeſt der Liebe feiern, der verzeihenden Liebe, mit unſerem Kinde. Alles weitere wird die Zukunft löſen. Riſa ſchlang nun den Arm um ihn und zusammen gin⸗ 5 gen ſie durch das Haus, die leichten Brandſchäden zu be⸗ ſehen, während Brigitte glücklich neben ihnen hertrippelte 3% ͤ] f NN i mir verzeihen? Glaub es mir, glaub es mir onnte ſie nicht ſeidigen Wim in der Einſamkei f N Idee einer Fredigundis eine Radegu 1 die Leidenſchaft wie haſt viel gelitten. Marianne, aber ich auch. Der beſte Rächer im Leben iſt das Schickſal: es rächt jede Schuld auf Erden! Auch meine Schuld gegen Dich und Liesl wurde gerächt— hart und unerbittlich. Warum auch hatte ich dieſe Sehnſucht, dieſe unbezwingliche Leidenſchaft des Kom⸗ ponierens in meiner Bruſt? Ein Gefühl, von dem ich oft dachte, es müßte mir das Herz zerſprengen. Und mit die⸗ ſem Gefühl unterrichten müſſen, langweilige Stunden ab⸗ haſpeln— Marianne, das war eine Qual, die nur der be⸗ greift, der mit aller Leidenſchaft ſchaffen will und durch den bleternen Alltag, die Notwendigkeit des Geldverdie⸗ nens täglich, ja ſtündlich daran gehindert wird. In dieſe nervenaufreibende Gemütsſtimmung von mir kam die Ein⸗ ladung auf das Schloß derer von Schwarzenſee. Die Schön⸗ heit der Landſchaft. die Sorgloſigkeit des Lebens die ent⸗ huſiaſtiſche Wertung meiner Kenntniſſe. das alles ent⸗ fremdete mich Euch und trieb mich zu unermüdlicher Schaf⸗ fenskraft und in mir brannte eine nie gekannte Schaf⸗ fensluſt Lied auf Lied wurde von der Schloßfrau voll⸗ endet vorgetragen, der Beifall, der uns umrauſchte, be⸗ glückte und berauſchte mich. Der durfte ich erſt recht nicht Euch., hing mein Herz an jene Frau, die mi un kalt erklärte, daß ich ihr woh Kunſt erſchloſſen hätte, 5 ſie aber einen andern liebe Alles, Marianne, was Du lit⸗ t, litt ich auch und es wurde zu Tönen und ich wurde des Schaffens ein anderer, wie aus dern is wurde. Ich ſiegte chloßherr ſtarb, nun 1 5 Immer ſeltener kam ich zu ruhig und Radegundis, und was mich be⸗ „ wie Deine Geneſung, ich d 7 Wirtſchaftliches Wettbewerb für neue Briefmarken- Entwürfe Zur Erlangung von Entwürfen für eine neue Briefmarke der Bundesrepublik Deutsch- land wird ein allgemeiner Wettbewerb ausge- schrieben. Zur Teilnahme berechtigt sind alle Personen, die die Deutsche Staatsangehörig- keit besitzen, im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte sind und im Bereiche der Bun- desrepublik Deutschland oder in den West- sektoren Berlins ihren dauernden Wohnsitz haben. Nähere Bedingungen werden in eini- gen Tagen durch das Amtsblatt der Haupt- verwaltung für das Post- und Fernmeldewe- sen und durch Presse und Rundfunk bekannt- gegeben werden. 0(SWK) Us- Schweineschmalz für Westdeutschland Das nordamerikanische Landwirtschaftsmi- nisterium gab bekannt, daß es rund 40 Mill. bs Schweineschmalz für Westdeutschland zu etwa 12,90 cets je lb fob New Lork gekauft habe. Ein Sprecher des Landwirtschaftsmini- steriums erklärte, daß das Kaufprogramm von Schweineschmalz für West- Deutschland nahe- zu durchgeführt sei.(VWD) Siam liefert Reis gegen Lokomotiven Die zwischen Westdeutschland und Siam geplanten Gegenseitigkeitsgeschäfte betreffen slamesische Lieferungen von Reis im Werte von 3,4 Mill. Dollar und westdeutsche Gegen- lieferungen von 50 Dampflokomotiven im Werte von 2,2 Mill. Dollar und die Ausrüstung einer Reismühle im Werte von 1,2 Mill. Dollar. (VWD) 10 000 to Roheisen für die Ostzone Die Reichswerke Watenstedt- Salzgitter wer- den 10 000 to Roheisen in die Ostzone liefern. Der kürzlich in Berlin abgeschlossene Liefe- rungsvertrag zwischen den Reichswerken und dem Wirtschaftsministerium der Ostzone wur- de jetzt vom Niedersächsischen Außenhan- delskontor genehmigt. Die ersten Lieferungen Werden Anfang Januar in die Ostzone ab- gehen. DND) Postsparkassendienst im November 1949 Im Postsparkassendienst im November 1949 wurden rund 102 000 Spareinlagen über 8,4 Millionen DM eingezahlt und 0,6 Millionen DM für freigegebene Spareinlagen den Post- Sparern vergütet. Zurückgezahlt wurden in rund 170 000 Fällen 7,6 Millionen DM. Ende des Monats bestanden 1,8 Millionen DM-Kon- ten mit einem Guthaben von 93,7 Mill. DM. Bundesrat stimmt Benzinpreiserhöhung zu Der Bundesrat nahm die Anordnung über die Neuregelung der Mineralölpreise in der Fassung der Regierüngsvorlage an. Danach beträgt von einem noch festzusetzenden Ter- min ab der Dapfpreis für Benzin 60.— DM je 100 Liter und der Grundpreis für Diesel- Kraft- stoff 45.— DM je 100 kg. Im Gegensatz zu der Anordnung sollen jedoch die Mineralölpreise für die Binnenschiffahrt, für landwirtschaft- liche Arbeitsmaschinen und für Stromnot- aggregate nicht erhöht werden.(VWD) Auflockerung der Fleischbewirtschaftung Die Bewirtschaftung von Fleisch und Fleischerzeugnissen wird durch einen Erlaß des Bundesernährungsministeriums ab 1. Ja- nuar 1950 weitgehend aufgelockert. Vom Be- Sinn des neuen Jahres ab wird bis auf wei⸗ teres von der Abrechnung von Bezugsab- schnitten im Markenrücklauf abgesehen. Der Zeitpunkt der offiziellen Aufhebung der Fleischrationierung für den Verbraucher wird von der Entwicklung und Versorgungslage im Laufe der nächsten Wochen und Monate ab- hängen, teilt das BEM mit.(VWD) Werden Eier billiger? Die Eiersammelstellen berichten überein- stimmend, daß das Angebot schon jetzt relativ groß ist, größer als in den Vergleichsmonaten der Vorkriegsjahre. Die auf drei Milliarden Stück geschätzte Eigenproduktion hat sich er- holt, in Holland und Dänemark wurde die Friedensproduktion sogar überschritten. So kann angenommen werden, daß die Preis- Spitze bei den Eiern nun endgültig gebrochen ist. Die Landwirtschaft rechnet mit einem Er- zeugerpreis von 12 Pfennig in der Zeit der Eierschwemme, was einem Verbraucherpreis von etwa 20 Pfennig gleichkommt. Durch die angekündigten Importe, die hierbei noch nicht berücksichtigt sind, ist die Möglichkeit weite- rer Uberraschungen gegeben.(Bg) 47,7 Millionen wohnen im Bundesgebiet Die Bevölkerung im Bundesgebiet betrug Am 30. September dieses Jahres 47 466 000 Personen. Dazu kommen rund 300 000 Aus- länder, die in Lagern leben. Die Bevölkerungs- zahl hat im dritten Quartal dieses Jahres um 193 000 Personen, gleich 0,4 Prozent, zugenom- men. Etwa die Hälfte der Zunahme, nämlich 97 400, entfallen auf den Geburtenüberschußg. Rund 54 000 kehrten aus der Kriegsgefangen- schaft zurück. Die restlichen 41 000 Persorien stellten den Uberschuß der Zuwanderung in das Bundesgebiet über die Abwanderung dar Gegenüber dem ersten und zweiten Viertel- jahr 1949 ist der Zuwanderungsüberschuß in dritten Quartal zurückgegangen.(WO) Wann verjährt eine Forderung? Ein Uberblick über die wichtigsten Vorschriften Mit Rücksicht auf den bevorstehenden Jah- resschluß und die vielfältigen, die Verjährung betreffenden Vorschriften der letzten zehn Jahre, geben wir im folgenden einen kurzen Uberblick über die wichtigsten Ver jäh Un gs vorschriften, die zur Zeit Gel- tung haben: Verjährungsfrist 6 Wochen: Für Gewähbrleistungsansprüche aus Vieh- käufen. Verjährungsfrist 3 Monate: Für Rückgriffsansprüche aus Inlandswech- seln und Inlandsschecks, Ansprüche aus Ver- letzung eines Wettbewerbverbots. Verjährungsfrist 6 Monate: Für Ersatzansprüche bei Miete, Nießbrauch und Pfandvertrag, Gewährleistungsansprüche aus Kauf- und Werkverträgen. Verjährungsfrist 1 Jahr: Für Ansprüche auf Aussteuer, Verjährung aus dem Frachtvertrag(8 94,2 EVO). Verjährungsfrist 2 Jahre: Für Forderungen von Fabrikanten, Kauf- leuten und Handwerkern für Leistungen von Arbeiten und die Lieferung von Waren an Privatpersonen, Forderungen von Land- und Forstwirten für die Lieferung ihrer Erzeug- nisse an Privatpersonen, Lohn- und Gehalts- ansprüche von Arbeitern und Angestellten aus dem Arbeitsvertrag, Provisionsforderun- gen, Honorare von Arzten, Architekten, Heb- ammen, Lehrern, Tierärzten, Zahnärzten, Dentisten, Gebühren von Rechtsanwälten, No- taren, Steuerberatern, Krankenhaus- und An- staltskosten, Forderungen von Hotels, Gast- höfen und Privatpensionen gegen ihre Gäste, Forderungen der Spediteure, Frachtführer, Lagerhalter, Agenten, Makler. Verjährungsfrist 3 Jahre: Für Ansprüche aus unerlaubter Handlung und aus Patentverletzung, Wechselansprüche gegen den Akzeptanten, bestimmte Ansprüche aus dem Frachtvertrag(8 2 EVO). Verjährungsfrist 4 Jahre: Für Forderungen der Fabrikanten, Kauf- leute, Handwerker, für die Leistung von Ar- beiten und Lieferung von Waren für den Ge- Werbebetrieb des Schuldners, Forderungen der Land- und Forstwirte für die Lieferung ihrer Erzeugnisse àa Gewerbetreibende, Zinsen aller Art, Amortisationsbeträge, Unterhalts- beiträge, Miet- und Pachtzinsen aus unbe- weglichem Besitz, Renten und regelmäßig wiederkehrende Leistungen aller Art, 2. B. Altenteilbezüge, Gehälter und Ruhegehälter aus Gffentlichem Dienst. Verjährungsfrist 5 Jahre: Ansprüche bei Geschäftsübernahme gegen den früheren Inhaber, soweit nicht nach all- gemeinen Bestimmungen eine kürzere Ver- jährung eintritt. Ansprüche aus Mängeln eines Bauwerks. Verährungsfrist 30 Jahre: a) Für rechtskräftig festgestellte oder durch Prozehgvergleich festgelegte Ansprüche aller Art, mit Ausnahme der Unterhaltsansprüche, die nach vier Jahren verjähren. b) Für alle Forderungen, für die nicht ge setzlich eine kürzere Verjährungsfrist gilt, 2. B. Darlehens forderungen, Kaufpreisforde- Tungen aus Grundstücksverkäufen, Ansprüche aus Grundstücksverkäufen, Ansprüche von Gesellschaftern auf deren Gewinnanteil, Aus- einandersetzungsansprüche von Gesellschaf- tern, Miterben, Ansprüche aus Verletzung des Firmen- und Namenrechts. Forderungen aus Bürgschaften, aus ungerechtfertigter Berei- cherung u. a. 5(VWD) Letzter Termin für Handwerker Von unterrichteter Seite erfahren wir fol- gendes: Versicherungspflichtige Handwerker, die bis zum 31. Dezember dieses Jahres keine Lebensversicherung über mindestens 5 000 DM nachweisen können, unterliegen laut Hand- Werker-Versorgungsgesetz der Sozialversiche- rungspflicht. Wenn auch vielleicht im neuen Jahr eine Anderung der bisherigen Bestim- mungen erfolgen sollte, so ist doch zurzeit noch das alte Handwerker-Versorgungsgesetz Allein maßgebend. Daher ist allen Handwer- kern dringend zu raten, eine Wiedererhöhung bezw. Nachversicherubng ihrer Lebensver- sicherung bis zur vorgeschriebenen Mindest- höhe vorzunehmen. Andernfalls werden sie, und zwar mit rückwirkender Kraft vom 1. Oktober 1949 zur Sozialversicherung heran- zezogen.(SWI) Erweiterter Lohnsteuerzahlungs- Ausgleich Wie das Bundesfinanz ministerium am Frei tag mitteilte, wird für das Kalenderjahr 1949 ein erweiterter Lohnsteugr— Ausgleich vorgenommen. Dabei sollen noch nicht be- rücksichtigte Werbekosten, Sonderausgaben und Aufwendungen für außergewöhnliche Be- lastungen nachträglich geltend gemacht wer- den können. Die Regelung soll durch ein ent- sprechendes Gesetz erfolgen. Antragsformu- lare werden von Mitte Januar an von den Finanzämtern kostenlos abgegeben. Wie wir weiter erfahren, ist für 1950 nur noch ein Lohnsteuerausgleich bei wechselndem Einkommen vorgesehen. Dieser Ausgleich soll dann aber nicht mehr von den Finanzämtern, Sondern; von den Betrieben selbst vorgenom- men werden. DND) Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Großmutter und Schwägerin Marie Behringer W... ist am 28. Dezember nach langer Krankheit sanft entschlafen. In tiefer Trauer: Marie Behringer Lisa Fäseler geb. Behringer und Familie Mhm.-Seckenheim, 28. Dez. 1949. Beerdigung: Freitag, den 30. Dezember, 13 Uhr von der Friedhofhalle aus. 5 0 141 3 72 Turnerbund„dahn“ 1899 e. V., Mm. Seckenheim Gönnern des Vereins Unseren Mitgliedern hiermit zur Kenntnis, daß die auf 9 den 1. Januar 1950 festgesetzte General- Versammlung infolge Krankheit des I. Vorsitzenden nicht stattfindet. ö Der neue Termin wird an dieser Stelle bekanntgegeben. Zum jahreswechsel entbieten wir unseren Mitgliedern sowie Freunden und 1 die besten Wünsche! Der Turnrat. Radfahrer- Gesellschaft 1901 f 7 D Sängerbund 1865. Heute Donnerstag 20 Uhr Probe. Turnverein 1898. Morgen Freitag, 20.30 Uhr Turnratssitzung. Vollzähliges Erscheinen wird erwartet.— Morgen Freitag steigt eine Jahresschlußturnstunde für sämtliche Turn- abteilungen. Herzlich eingeladen sind alle Männer, Frauen, Turnerinnen, Turner und qugendturner. herzlichst ein. Alle unsere Mitglieder, sowie Freunde und 1 Gönner des Vereins laden wir zu dem am Samstag, den 31. Dezember 1949, 20 Uhr im„BADISCHEN HOF! stattfindenden Silvester- Ball ee Hl Silvester und ff. Spirituosen, LikGre und Schaumweine ff 1 ALBERT MöLL. 0 Weinhandlung und Brennerei Gute Leibhweine 20 Freiburgerstraße 57, Tel. 47137 Erstklassige Kapelle. Der Vorstand. 0 0 Für den 0 Pferdeversicherungs- Verein Mannheim-Seckenheim. Heute Donnerstag nachm. von 1-4 Uhr müssen die Pferde Oberdorf u. Freiburger- straße(links) und morgen Freitag von 1 bis 4 Uhr alle übrigen Pferde an den Planken vorgeführt werden. Der Vorstand. Silvesterubend Bismarekheringe Rollmöpse, Bratheringe Lachs in Scheiben Oelsardinen Brislinge in Oel Appel's feinste Ostsee- heriuge in Mayonnaise Holl. Sardellen in Gläsern Gewürz- Gurken Offen und in Gläsern Kapern, feinster Kaviar 5 Fleischsalat in Mayonn. 7 Meiner werten Kundschaft wünsche ich ein gluchliches„Neues ahr“ 80 5 Rotwein, offen Liter DM. 1.55 Feinster Kallstadter ZU SILIVESTER bmmtstengel a F Gengenbacherstr. 7 8 empfehle ich meine bekannt guten, billige offene und Flaschen- Weine sowie Liköre, Sekt, Weinbrand Wernmtwein und ital. Dessertheine Eugen Schlick, Weinhandlung i. Fl. ohne Glas DM. 1.75 SEKT— Liköre Wermutwein Spirituosen Jak. Würthwein Lebensmittel, Feinkost 5 Ein fettes liefert schnellstens 5 Neckarbote- Druckerei Zu verkaufen. Stelle d. Schlachtschwein 5 Zu l in der Geschäfts- Ein Schwein (Ca. 240 Pfd. schwer) zu verkauf. Zu exfr. in der Geschäftsst. d. Bl. Ager Kallstadter Rotwein Liter 1.95 O. Gl. Ager Framersheimer Rotwein Liter 2.40 0. Gl. Ager Edesheim. Forst, Weißw. Liter 1.90 O. Gl. ger Alzeyer Berg, Weigwein Liter 2.60 0. Gl. Erstkl. Wermutwein Ager Liebfraumiloh, Weiswein Liter 2.75 C. Gl. eingetroffen. 8 J Fl. 2.50 0. Gl. i—— Textilwaren KURT LENZ, geumarkt 7 3 Import) ae; eee OE HORNMON. SSHO NHS. CREME S DER SEPFLEG TEN ERA