Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim- Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 20. Januar 1950 2.50. Jahrgang 9 75 Erscheint: montags, mittwochs. freitags 28 und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. — 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. al der Nr. 11 der 8e 1 Aus 5 der da- VOM TAG E Sem— T. F. Der Bundespräsident in Lübeck. Bundes- Präsident Heuss besuchte am zweiten Tage seines Kukenthaltes in Schleswig- Holstein die Lebhafte Debatte über Patentamts- Fragen — Howard-Werkt in iel. am Nachmittag fuhr Sitzung im Zeichen der„Jungfernreden“ g er nach Lübeck. Damit ist sein Staatsbesuch imer in Schleswrig- Holstein beendet.(DN) v. W. Bonn. Die 27. Sitzung des Deutschen 19 Für deutsche Jagdhoheit. Der Bundestags-. n Staud zum großen 880 ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und 15 78 1 5 5 889 e Abseord- 1 Ju. Forsten hat die Bundesregierung beauftragt, 8 ans n den Leptember vergangenen sich dafür einzusetzen, daß die deutsche Jagd- antes aut ihren Plätzen im Plenarsaal ge- ngen hoheit in der Bundesrepublik wieder herge- sessen Batten, aber noch nicht auf der Red- ene teilt wird.(DN) nertrihüne erschienen waren, stellten sich zum Nau- erstenmal dem Mikrophon und außer n sich Wäh- Hilfe für die Flüchtlinge in allen Ländern Tür ihre Parteien zu den einzelnen Punkten und verlangte die protestantische Kirche Gsterreichs der Tagesordnung. aren. auf einer Tagung des Weltkirchenrates in Die Regierungstribüne— zunächst nur sehr „ bei Salzburg. Die Flüchtlingsnot könne nur mit Schwach B füllte sich allmählich 5 4 napp Hilfe der Alliierten gelindert werden. DND nach etwa einer Stunde erschien auch Bun- 2 ex- Aus Rußland heimgekehrt. Im Grenzlager deskanzler Dr. Adenau er, nachdem bereits Lilo Moschendorf bei Hof ist nach einer Pause von Seit Sitzungsbeginn Vizekanzler Blücher, Mi- liche acht Tagen wieder ein Transport mit 187 Ru B- nister Kaiser und Justizminister Dehler ihre sel- landheimkehrern eingetroffen, 48 Heimkehrer Plätze eingenommen hatten. Ster wurden nach Württemberg-Baden entlassen.„Bau Wein ein Zustand gend Die ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen 75 5 8 70 5 1 einen kamen aus Lagern bei Brest-Litowsk, Sta- 5 arenen doit der der kun über J der linsk und Raragandd. DN) eine Zweigstelle des neuerdings in München Frau Krupp meldet Rechtsansprüche an. Frau Berta Krupp, die Witwe des verstorbe- e der en Leiters der Krupp- Werke, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, ließ durch ihren mene Rechtsanwalt George Davis aus San Franzis ko ihre Ansprüche auf das von den Besat- Angsmächten beschlagnahmte Kruppvermö- gen anmelden. DND) Dreistündige Unterredung Acdenduer-NMe cle Kenheim Härdle, Inhaber 47216 ä Der Bundeskanzler zur Saarfrage Bad Homburg ND). Bundeskanzler Dr. ne Adenauer hatte am Donnerstag eine drei- stündige Unterredung mit dem amerikanischen — onen Kommissar John Mecloy. Wie von amtlicher amerikanischer Seite mitgeteilt wird, hat Dr. Adenauer darauf hingewiesen, daß de Politik der Bundesregierung, die auf den An beitritt Deutschlands zum Europa-Rat hin- 5 NI. Ziele, gefährdet würde, wenn zwischen DVeutsch- land und Frankreich in der Saarfrage keine a Be 13 Ubereinstimmung erzielt werden könnte. Der amerikanische Sprecher teilte weiter mit, Dr. Adenauer habe den amerikanischen Hohen Kommissar um eine Sicherheits- garantie der Vereinigten Staaten gebeten. lar 8 5 3 Ein Scheitern der Bemühungen der Bundes- ral regierung würde die kommunistische Propa- Sanda begünstigen. Der amerikanische Hohe Kommissar reist dos am Freitag nach Washington. Er wird am 5 Montag Präsident Truman über die poli- tische und wirtschaftliche Situation in Deutsch- rechen land unterrichten. Am Montagnachmittag hält 5 Mecloy in Washington eine Pressekonfæ- renz ab. jungen zu dem Vorschlag Schumans, die West- mächte sollen die Sicherheit Westdeutschlands 1 erklärte Melo in Berlin, die a Anwesenheit der Besatzungsmächte stelle eine Ausreichende Sicherheit für Westdeutschland nkehrer dar; wenn dies auch seine Persönliche Ansicht 2 Sei, 80 glaube er bestimmt, daß die Vereinig- . den Staaten nicht bereit seien, irgendwelche Verpflichtungen dieser Art einzugehen. . Erklärungen des amerikanischen Augen- Misters Kcheson zur Saarfrage haben in Deutschland große Fnttäuschung hervorgeru- Acheson Batte bekanntlich vor Presse- Vertretern versichert; die Vereinigten Staaten Würden die französische Ansicht zum Saar- blem unterstützen. Frankreich dürfe aller- dings nichts unternehmen, was die Aufnahme e Bundesrepublik in die westeuropäische GRer gemeinschaft erschweren könne. Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fra- 8 nende en, Jakob Kalser, sagte, für ihn seien die sik Goes Achesons ein neller Beweis dafür, wie Ge, frust es um die Saar stehe. Trotzdem ver- . sue er darauf, daß der Bevölkerung des e Wo Zarlandes nicht das Recht vorenthalten werde, ber ihr Schicltsal selbst zu entscheiden. iterballs Der Vizepräsident des Bundestages. Dr. germann Sehäfer FDP), wies darauf hin, itpost a6 es Unsinnig sei., die Lösung der Saarfrage in Friedensvertrag anzukündigen, gleichzeitig beit ber Tatsachen zu schaffen, die ein Friedens- r sprichhertrag nur sehr schwer rückgängig machen on heut nnLen 4 N einer Stellungnahme zur Saarfrage weist ſer Inkormationsdienst der CDU darauf hin, sich Regierung und Opposition in ihrer Woche tung zur Sgarkrage einig seien. Die Ver- eter der Bundesrepublik hätten damit bei n künftigen Besprechungen Über die Saar zen srößten Teil des deutschen Volkes hinter Ne: er Sasrbevölkerung empfiehlt der CDU- Tam, formationsdienst, die Verhandlungen der rsglerung aufmerksam zu verfolgen. Der rländische Ministerpräsident Hoffmann de sich nur dann auf die Zustimmung der beyclkerung berufen können, wenn er chlusses an Frankr dete Tatsachen im Sinne eines po- 5 Mmiisse der ⸗Flüchtlingsausgleich der alten stationierten Patentamts, die man in Berlin schaffen will, kam es zu lebhaften Auseinan- er setzungen. Nachdem Justizminister De h- 1er die Einrichtung dieser Zweigstelle zum Zwecke der Anmeldung von Patenten, Ge- brauchsmustern usw. erläutert hatte, wandte sich der Abgeordnete Seelos(Bayern-Par- tei) gegen den„Versuch der Bundesregie- Tung“, auf„kaltem Wege“ das Patentamt Weder nach Berlin zu verlagern. Man habe dem Amt in München die besten Unter- Pbringungs möglichkeiten zur Verfügung ge- Stellt und nun nicht die Absicht, sich diese Behörde wieder wegnehmen zu lassen. In der sich anschließenden Debatte schien es, als ob der Bundeskanzler erneut in die schon bekannte gereizte Stimmung kommen Werde, die bisher fast jede Plenarsitzung Der 5 0 e E K S „Aulszeie Sprecher der SPD, der Ahgeordn r And, erklärte, daß blau“ micht nur eine Farbe, sondern bekanntlich auch ein„Zustand“ sei. Er stellte weiter Lest, dag man nach den Ausführungen seines Vor- redners nunmehr offenbar auch„Blau-Weiß“ einen„Zustand“ nennen könne. Die Bayern- Har tei Protestierte energisch gegen diese Auſerung, in der sie eine Verunglimpfung ihrer seit tausend Jahren geachteten Landes- rarben“ erblickte. Die heftige Debatte, an der sich fast alle Parteien beteiligten, endete schließlich mit der Uberweisung des Regierungsentwurfs an den zuständigen Ausschuß. In erster Lesung ERP- Minister Franz Blücher begründete sodann das am 15. 12.1949 mit den USA ab- geschlossene Abkommen der Bundesrepublik, Wobei er besonders darauf hinwies, daß die Liberalisierung des Handels innerhalb Euro- Pas nur auf der Grundlage„echter Gegensei- tigkeit“ möglich sei. Blücher erwähnte in die- sem Zusammenhang auch die Zollkonferenz in Genf im September d. J., die ebenfalls zu einer europäischen Wirtschaftseinheit führen könne, Wobei die z menschliche Seite“ im Vorder- Srund stehe. Es käme nicht mehr darauf an, etwa eine„FKrampfproduktion“ zugunsten eines einzelnen Landes durchzusetzen, sondern Vielmehr darauf, für alle Europäer einen bes- seren Lebensstandard zu erreichen. Der Sprecher der Regierungskoalition, der ehemalige Oberdirektor der Frankfurter Ver- Waltungen, Dr. Pünder, stellte besonders die Tatsache heraus, daß sich der Bundestag zum erstenmal mit einem internationalen Vertragswerk zu beschäftigen habe. Er zitierte dabei einen Ausspruch des Marshall- Plan- Beauftragten für Europa, Paul Hoffman, der damals erklärt habe, daß für die Durch- führung des Marshall-Plans nur noch wenig Zeit“ zur Verfügung stehe. In diesem Sinne — 80 meinte Dr. Pünder— müsse man auch bei der Beratung über das ECA-Abkommen im Bundestag verfahren. 5 Der Sprecher der Opposition, Professor Dr. Baade(SPD) bemängelte die geringe Zu- teilung von Marshallplangeldern an Deutsch- land als dem„bedürftigsten Land“ und die Rückzahlungsklauseln. Nachdem auch die anderen Fraktionen durch ihre Sprecher zu dem Abkommen Stellung genommen hatten, wurde der Gesetzentwurf zur weiteren Be ratung vor der zweiten Lesung dem zustän- digen Ausschuß überwiesen. Notaufnahme von Deutschen Solange es in der Ostzone Konzentrations- lager gebe, müsse man mit einem ständigen Zustrom von dort in den Westen rechnen.„Es gibt für viele jenseits des Eisernen Vorhangs Keine andere Möglichkeit, ihr nacktes Leben zu retten“. Dies erklärte der Abg. Bielig (SPD), der den Antrag begründete, deutsche Staatsangehörige jederzeit in das Gebiet der Bundesrepublik aufzunehmen. Die Regierungs- Parteien stellten sich dazu auf den Stand- Punkt, daß man der Aufnahme„ellter“ Flüchtlinge aus der Ostzone keine Schwierig- keiten bereiten dürfe. Dagegen sei eine un- kontrollierte Einwanderung von Ostzonenbe- wohnern nicht opportun. Im Vordergrund 1950 über sigene Finanzhoheit verfüge. zundestag beriet ECA-Abkommen Flüchtlinge“ stehen. Erst dann könne m 1 auch mit den Ostzonenflüchtlingen Klarheit schaffen. In dem Augenblick, als der Führer der Op- position, Dr. Kurt Schumacher., wie üb⸗ lich von seinem Parteifreund, dem Führer der Berliner Spb, Franz Neumann. gestützt, den Plenarsaal betrat, nahm der Minister für ge- samtdeutsche Fragen. Jakob Kaiser. das Wort und erklärte, daß die Bundesregierung unter allen Umständen mit der Spp in der Frage der Ostzonenflüchtlinge zu einer Mei- nungsübereinstimmung kommen wolle. Man müsse aber bedenken, daß der jetzt vorgelegte Entwurf zu einer Leerung der Ostone füh- ren werde, aus der bisher rund 1.3 Millionen Menschen nach Westen ausgewichen seien. Minister Kaiser forderte eine Findsmmung dieses Flüſchtlinesstroms, der bestenfalls aus 10%„echten“ Flüchtlingen bestände, Wah- rend er sich zu 60% aus unzufriedenen Hie menten und zu einem nicht geringen Peil aus Rentepempfängern zusammensetse, die man „drüben los sein wolle“, Aber es seien auch Viele Agenten unter den„Flüchtlingen“ die nur herüberkämen, um Unruhe zu stiften. Mit großem Ernst müsse man auf die etwa 60 000 umherwandernden heimatlosen Jugendlichen hinweisen, unter denen sich etwa 40 0 weib- liche Personen befänden. Onnen bleibt imm Die beantragte Aufhebung der Immunität des Abg. Onnen FDP), dem Verbrechen Segen die Menschlichkeit, begangen im Jahre 1942, vorgeworfen werden, war ein weiterer Gegenstand der Beratung. Der Immunitäts⸗ ausschuß spracn sich durch seinen Bericht erstatter Prof Dr. Hermann Brill für Bei- behaltung der Unverletzlichkeit des Abgeord- neten aus, wobei der SPD-Abgeordnete die Tatsachen schilderte, die zu dem Vorwurf gegen Onnen geführt hatten. Wörtlich erklärte Brill, daß„die Integrität des Parlaments in diesem Falle über das Interesse an der Straf- verfolgung“ zu stellen sei. Das schon merk lich gelichtete hohe Haus beschloß bei zahl- reichen Stimmenthaltungen antragsgemäß. * Lebhafte Debatte im Bundestag Gesetzentwurf über Bundesverfassungs- Gerichtshof Von unserem DN D- Korrespondenten v. W. Bonn. Die 28. Sitzung des Bundes- tages, die mit nur fünf Punkten keine um- fangreiche Tagesordnung hatte, brachte dafür um 50 längere Debatten der einzelnen Vor- lagen. Im Vordergrund stand der Entwurf eines Gesetzes über das Bundesverfassungs- Gericht und eines Richterwahlgesetzes, wozu in der Hauptsache die Juristen der verschie- denen Fraktionen Stellung nahmen. Zu Beginn der Tagung, die von Bundestags- Präsident Dr. Köhler geleitet wurde, be- merkte man auf den Regierungsbänken u. a. Justizminister Dr. Dehler, Bundesfinanzmini- ster Schäffer und den Bundesarbeitsminister Storch, wohingegen die Plätze des Bundesrats Völlig verwaist waren. Abgeordneter Justizrat Wagner(SPD) begründete den Antrag sei- ner Partei auf Erlaß des Gesetzes über das Bundesverfassungs-Gericht, das gerade in einer jungen Demokratie von besonderer Be- deutung sei. Das Bundesverfassungs-Gericht müsse der Garant dafür sein, daß alle Organe des Bundes verfassungsmäßig handeln. Justizminister Dr. Dehler verwahrte sich gegen die Unterstellung der SPD, daß die Re- gierung Adenauer gegen die Verfassung ver- stoßen und die Rechte des Bundestags be- schnitten Babe. Das Grundgesetz sei auf dem Fundament des Rechtsstaates errichtet und er selbst anerkenne die Bildung eines Bundes- Verfassungsgerichts. Er kündigte in diesem Zusammenhang eine Regierungsvorlage an, die noch gründlicher und umfassender sei als der von der SPD eingebrachte Antrag und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Bundes- Verfassungsgericht bis zum 1. April konstitu- jert sein würde. In der anschließenden lebhaften Diskussion durch die Sprecher der Parteien wurde über- einstimmend die Bildung des Bundesverfas- Sungsgerichts unterstrichen und der Antrag zur unverzüglichen Beratung dem Ausschuß überwiesen. 5 Heiß umstritten war der Gesetzentwurf über die Aufhebung der sechsprozentigen Gehalts- Kürzung für die Verwaltungsangehörigen des Bundesdienstes und der früheren Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes. Bundesfnanzminister Schäffer wies das hohe Haus auf einen Gesetzentwurf der Re- Sierung bin, der nicht die einseitige Bevor- Zzugung der vorerwähnten Beamten zum Ziele habe, sondern auch andere Volksschichten des Landes, die Anspruch auf Unterstützung hät- ten, berücksichtigen würde. Er stellte fest, daß die Bundesre Ung durchaus damit einver- standen sei, wenn der Bundesrat die Auf- hebung der sechsprozentigen Gehaltskürzung beschließe, was aber nur die Lösung eines Teilproblems darstellen würde. Die verschiedenen Parteien äußerten in längeren Ausführungen ihr Für und Wider zu diesem Antrag, und schließlich kam der Beschluß zur Uberweisung an die Arbeits- ausschüsse zustande. Abschließend wurde aufgrund einer An- frage der FDP-Fraktion das Notstandsgebiet Watenstedt- Salzgitter behandelt, wobei Ar- beitsminister Storch dem hohen Haus von den Schritten der Regierung Kenntnis gab. Der Bundeskanzler habe an die Hohen Kom- missare eine Eingabe gerichtet und um die Genehmigung zur Beibehaltung eines rentab- len Werks— mit mindestens vier Hochöfen gebeten, was zur Uberwindung des Notstands in diesem Gebiet unerläßlich sei. Der Stein des Anstoßes Bonn(DOND). Bundesernährungsminister Niklas äußerte sich am Dienstag zu den Schwierigkeiten bei den französisch-deutschen Handelsbesprechungen, Es handle sich um die Menge französischen Gemüses und Weines, die Frankreich an Deutschland verkaufen Wolle. Diese Menge sei so groß, daß sie den land wirtschaftlichen Interessen der Bundes- republik schädlich wäre Wie aus Paris verlautet, sollen die franzö- zisch-deutschen Handelsbesprechungen am Freitag wieder aufgenommen werden. Feitenhansl konnte nicht sprechen Hedler will Ausschluß nicht anerkennen Frankfurt DND). Der Gründer der Vaterländischen Union, Karl Feitenhans!. Wurde hier durch Demonstranten aus den Kreisen der VVN, der KPD und der Ge- Werkschaften daran gehindert, über die Ziele seiner Partei zu sprechen. Der Bundestagsabgeordnete Hedler, der am Montag aus der Deutschen Partei ausge- schlossen wurde, wird sich am 31. Januar vor Gericht in Neumünster zu verantworten ha- ben. Die Immunität des Abgeordneten wurde bekanntlich am 16. Dezember aufgehoben. Hedler selbst Will seinen Ausschluß aus der Deutschen Partei nicht anerkennen. Die Nationaldemokratische Partei, die Deut- sche Rechtspartei und die Deutsche Konser- vative Partei wollen sich- am Wochenende zu- sammenschliegen. Die neue Partei soll den Namen Nationale Rechte tragen. Fünf Millionen Kriegsopfer warten auf Versorgung v. W. Bonn. Der Vorsitzende des Verban- des der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterblie- benen und Sozialrentner, Bundestagsabgeord- neter Helmut Bazille, sprach am Mittwoch vor den Bonner Journalisten über die Aufgaben seines Verbandes und die Lage der Kriegs- opfer im allgemeinen. Zwei große Gruppen von Kriegsbeschädig- ten seien in der Bundesrepublik vorhanden, und zwar der„Reichsverband der Kriegsbe- schädigten“ in der britischen Zone mit rund 300 000 Mitgliedern und der„Verband der FKriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands“, der rund eine Million Menschen betreue. Durch ihn seien auch die Opfer der Arbeit— also die Sozial- rentner— erfaßt und eine Heimkehrerbetreu- Ung eingerichtet worden, letztere freilich mit Zeitlich begrenzten Aufgaben, da der Begriff des Heimkehrers schon einige Zeit nach des- sen Rückkehr fortfalle. b Bazille wandte sich sodann gegen eine Be- richterstattung durch die Presse, die in den Frlegsopfern falsche Hoffnungen erweckt habe und künftig auch erwecken könne, Die Kriegs- opfer versorgung sei zur Zeit Länderrecht, und das vom Bundestag geplante„Uberbrük⸗ kKungsgesetz“ könne kaum unmittelbare Hilfe bringen, da der Bund erst ab I. April Erfreulich sei aber die Einigkeit des gr6B ten Teiles der Bundestagsabgeordneten in der Frage der Eriegsopferversorgung, die„kein Gegenstand parteipolitischer Agitation Werden dürfe“. Das Ziel eines neuen einheitlichen Bundes- Versorgungsgesetzes, über das die Diskussion noch nicht eröffnet wurde, sei es, das Schick sal von fünf Millionen Menschen besser zu gestalten. Man müsse dabei aber die allge- meine Notlage in Deutschland berücksichtigen und dürfe auf die finanzielle Auswirkung des Gesetzes keine allzu Srogen Hoffnungen setzen. 5 In diesem Zusammenhang stellte der Aba geordnete Ba zi lle fest, daß in England bei Stwa gleicher Bevölkerungszahl wie Deutsch- land aus beiden Weltkriegen nur rund 500 000 Kriegsopfer zu versorgen seien, Wäh- rend bei uns zehnmal soviel einen Anspruch auf Versorgung als Kriegsopfer oder als Op- fer der Arbeit haben dürften. Jedenfalls rechne man in der Bundesrepublik mit etwa 2 1 K 1 T Saarpräsident Hoffmann: „Keine Einmischung von außen her“ Gesetze zum Schutz des gegenwärtigen Status Saarbrücken(DND). Der Ministerprä- sident des Saarlandes,. Johannes Hoffmann, legte am Donnerstag dem Landtag zwei Ge- setze zum Schutz der demokratischen Staats- ordnung des Saarlandes vor. Die beiden Ge- setze wurden gegen zwei sozialdemokratische Stimmen angenommen. In seiner Ansprache erklärte Hoff ma m N, die demokratische Staatsordnung müsse im Saargebiet besonders geschützt werden, da die Bevölkerung von höchster deutscher Stelle zur Wachsamkeit gegenüber ihrer eigenen Regie- rung aufgefordert worden sei. Das Saarland lasse sich von niemandem in seine eigenen Angelegenheiten hineinreden. Deshalb habe die Saarregierung ein Gesetz zur Ergänzung und Anderung des saarländischen Strafgesetz- buches vorgelegt. Dieses Gesetz drohe für Ver- brechen und Vergehen gegen die Staatsord- nung hobe Gefängnis- und Zuchthausstrafen an. Der Status der Saar, die Verfassung des 8 Regierung. hre e edler Stetets0r ute 985 814188 S lle unzutreffenden, unwahren oder entstellenden Publikationen über Ereignisse oder Verhält- nisse im Saarland würden mit Gefängnis- und Geldstrafen bedroht. Politische Parteien oder Gewerkschaften könnten nur durch einstim- migen Beschluß sämtlicher Mitglieder der Landesregierung zugelassen werden. Hoffmann sagte weiter, die Mehrheit der Saarbevölkerung unter stütze seine Politik. Sie wolle nicht wieder das Opfer von Propaganda- Aktionen werden. Die Saarbevölkerung habe nur den einen Wunsch, ein Teil der europä- ischen Völkerfamilie zu werden. Sie sei sich bewußt, Verständigung Frankreich daß eine ehrenhafte und dauernde zwischen Deutschland und einen dauerhaften europä- sentlich sei. Die Saarbevöl- diese Entwicklung zu för- * für Paris: vier Verträge precher des französischen Außenmini- steriums erklärte, wie unser Pariser Vertre- zer meldet, die französische Saarlandkonven- tion, die in Kürze unterzeichnet wird, solle das Besatzungsregimè im Saarland durch eine autonome Regierung ersetzen. Die Konvention werde ferner gewisse wirtschaftliche Bindun- gen zwischen dem Saarland und Frankreich herstellen. Die Regelung sei vorläufig und könne durch den Friedensvertrag mit Deutsch- land revidiert werden. Wie der Sprecher be- kanntgab, sollen insgesamt vier Verträge aus- gearbeitet werden. Der 1. Vertrag bezieht sich auf die Saargruben, der 2. auf die saarländi- schen Eisenbahnen, der 3. auf die Handels- beziehungen und der 4. auf die französischen Niederlassungen im Saargebiet. Die Pariser Presse veröffentlichte am Don- nerstag Einzelheiten über den Bericht, den Außenminister Schuman nach seiner Rück- kehr aus Deutschland dem Kabinett unter- breitete. Schuman soll darauf hingewiesen ha- ben, daß Großbritannien und die Vereinigten Staaten mit der französischen Saarpolitik ein- verstanden seien. Frankreich verfolge mit sei- ner Politik gegenüber dem Saargebiet nur Wirtschaftliche Ziele. Die französische Regie- rung denke nicht daran, das Saarland poli- tisch zu annektleren. Ganz allgemein erklärt man in Paris, die Erklärung Achesons sei eine diplomatische Niederlage für Dr. Adenauer. Im Spiegel der Times“ Der Pariser Berichterstatter der Londoner „Times“ berichtet über die Aufnahme, die die Ergebnisse des Deutschlendbesuches Schu- mans in Frankreich gefunden haben. Man hat hier, so erklärt er, mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, daß Schuman an dem französischen Standpunkt festgehalten hat und daß dieser Standpunkt von Großbritannien und den USA unterstützt wird. Andererseits geben die Franzosen jetzt— nach dem ersten Gefühl der Enttäuschung— zu, daß der deut- sche Protest zwar zu selbstgerecht, aber be- greiflich gewesen sei Man betone, daß trotz der sehr entschiedenen deutschen Einstellung offene fkreundschaftliche und ersprießliche Be- sprechungen möglich seien. Dine aulsehenerregende Erklärung des 2 Washingtoner Außen ministeriums— Mos- us Antwort war unbefriedigend . a 8 1 ington ND), Das amerikanische gen ministerium gab am Donnerstag abend bekannt, es erwäge, eigene Schritte zu unter- nohmen, um die österreichische Freiheit und 5 Unabhängigkeit wietlerberzustellen, denn es Sei zweikelhaft, ob man mit dem Staatsvertrag 2 l 1 Geterreſch weiterkommen werde. Die Ec; karmtmachung des USA-Außenmnini- steriums folgte auf den am Mittwoch in Mos- au erkolgten gemeinsamen Protest des briti- schen, krenzösischen und amerikanischen Bot- schsfters bei dem ste lvortretenden russischen Auzenm'nister Gromyko gegen die Ver- 26gerung heim Abschluß des e mit sterreich. l In der Bekanntmachung 8 e Außen ministeriums heißt es:„Gromyko Hat EKeme 2 sicherungen gegeben, daß die Wiener Verband ungen zwischen der Sowjetregierung und der osterrelchischen Regierung zu 5 Erugebnis 8 8 Ein Vece riums bezeichnete, vrie aus London gemeldet Wird, die Antwort des stellvertretenden rus- 3 sischen Außenministers als sehr unbe- friedigend und enttäuschend. Die Bot- schafter, so erklärte er, hätten verlangt, dag die auf die russisch en Hindernisse ir den Abschluß des Staats- ages beseitigt werden Diese Erklärung ren worden.“ zwischen Rußland u ko War 9 cht in der Lage, mitzu- Verhandlungen beendet sein i N Beschl. er des britischen 5 5 Haltung zurückzuführen he sich auf die selbständigen Verhand- ad Osterreich. Der des Augenministeriums teilte ferner Schuman berchet üer Deutschland Besuch Plinisterpräsident Hoffmann:„Saarland wird außenpolitisch von Frankreich vertreten“ Paris DND). Außenminister Schuman be- richtete dem französischen Kabinett am Mitt- woch über seinen Besuch in Deutschland. In der Saarfrage, so sagte er, habe er den Stand- punkt der französischen Regierung erneut mit allem Nachdruck zum Ausdruck bringen müs- Sen. Das Regime des Saargebietes stütze sich auf die Vereinbarungen der Alliierten und auf den Wunsch der saarländischen Bevölkerung, der in freien Wahlen bei der Volksabstim- mung zum Ausdruck gekommen sei. Diese Faktoren würden auch weiterhin den Status des Saargebietes bestimmen, den Frankreich bis zu einer endgültigen Regelung durch einen Friedensvertrag garantieren werde. Schuman kündigte ferner an, daß der Saar- regierung schon in den nächsten Tagen Vor- schläge über ein neues Abkommen zwischen dem Saarland u Frankreich zugehen werden. Interview mit Hoffmann Der saarländische Ministerpräsident Hoff- mann äußerte sich in einem Interview zum Saarproblem. Er sagte, das Saarland wolle seine politische Zukunft frei gestalten und so wie es ihm am besten erscheine. Hierzu sei ein freundschaftliches Verhältnis zu Frank- reich die erste Voraussetzung. Aus diesem Grunde werde im Februar zwischen Frank- reich und dem Saarland ein Staats ver- trag abgeschlossen. Im Rahmen des wirt- schaftlichen Anschlusses an Frankreich werde das Saarland politisch jedoch autonom sein. Auch ein zukünftiger Friedensvertrag könne über eine solche Regelung nicht hinweggehen. Hoffmann erklärte weiter, daß er einen wirtschaftlichen Anschluß an Frankreich und eine politische Zugehörigkeit zu Deutschland ablehne, da eine solche Regelung zu dauern- den Zwistigkeiten führen müsse und keines- wegs der Idee eines gesamten Europa diene Aus diesem Grund befürworte er auch die politische Autonomie. Er gab bekannt, daß das Saarland außenpolitisch von Frankreich vertreten werde, wobei er hoffe, daß man überall dort, wo saarländische Interessen mit- spielen, auch auf die Vertreter des Saarlandes höre. „Ich bin der festen Uber zeugung“, so 8805 Hoffmann,„daß es Frankreich mit dem Saar- land ehrlich meint und dessen Interessen respektiert, genau so wie wir die Interessen Frankreichs anerkennen.“ London: Gefährliches Spiel Der liberale Manchester Guardian“ schreibt einer Meldung aus London zufolge zur Haltung Dr. Adenauers in der Saar- frage u. a.:„Die Erklärungen, die der franzö- sische Außenminister während seines Besuchs in Bonn abgegeben hat, sowie die weiteren Einzelh m über seine Unterhaltung mit dem Bundeskanzler scheinen den Eindruck zu be- stätigen, daß Dr. Adenauer in der Saar- frage ein gefährliches Spiel spielt. An sich ist es bedauerlich, daß die französische Regierung mit ihren Plänen für Verhandlungen mit der Saarregierung nicht gewartet hat, bis die Bundesrepublik Mitglied der Beratenden Eu- rop gischen Versammlung geworden ist. Aber das keinerlei Entschuldigung für den Versuca, den augenscheinlich Dr. Adenauer unternimmt, um den Wunsch der westeuropä- ischen Länder nach Aufnahme der Bundes- republik in die Europäische Versammlung als Druckmittel gegen Frankreich zu benutzen.“ Das Blatt vertritt weiter den Standpunkt, daß Dr. Adenauer auch in einer weiteren Frage, entweder bewußt oder infolge eines Mißver- ständnisses in falschem Glauben gehandelt habe, nämlich in der Frage einer Garantie für die Sicherheit der Bundesrepublik. Der französische Außenminister habe bekanntlich eine Erklärun es Bundeskanzlers in Abrede stellen müssen, in der Dr. Adenauer sagte, daß er in der Unterhaltung mit Schuman eine Ga- rantie für die Verteidigung der Bundesrepu- blik erhalten habe, Der„Manchester Guar- dian“ betont, daß das Besatzungsstatut und der nordatlantische Vertrag bereits wirksame Garantien für die Sicherheit der Bundesrepu- lik während der Besatzungszeit darstellten. Die Times“ weisen im Zusammenhang mit der Garantiefrage darauf hin, daß es Dr. Adenauer in Abrede gestellt habe, er ziehe frühere Mitglieder der deutschen Wehrmacht zu Rate. Das Blatt fügt hinzu:„Der Bundes- kanzler hat immerhin den früheren General- jleutnant Kurt von Manteuffel zu Rate gezogen. Das läßt sich nicht übersehen. Frei- lich mag der Bundeskanzler nicht gewußt ha- ben, daß Manteuffel der„Bruderschaft“ an- gehört, einer Organisation der früheren Offi- zlere der Wehrmacht. Diese„Bruderschaft“ Steht wiederum in Fühlung mit der nationalen „Deutschen Bewegung! Kennzeichnenderweise Unterhalten Mitglieder dieser Organisation und andere rechtsstehende Bewegungen, wie die„Deutsche Aktion“ und die„Vaterländi- sche Front“, engen Kontakt mit der Ostzone und mit dortigen Persönlichkeiten, die sich gleichermaßen von einem verzerrten Patrio- tismus, von Opportunismus und vom Wunsche nach Wiedervergeltung leiten lassen. Nationa- listische, politische Agenten, die im geheimen arbeiten, gelangen aus der Ostzone in die Bundesrepublik. Viele von ihnen sind ermit- telt und verhaftet worden Achesolhi stellt fest Der amerikanische Außenminister Ache S On erklärte nach einer Meldung aus 8 shington, die Vereinigten Staaten unt Frankreichs Ansicht, daß die aarTr von Deutschland losgelöst werden solle. Die US- Regierung werde an dieser Politik bis zur endgültigen Friedensregelung mit Deutschland festhalten. Amerika vertrete den Standpunkt, daß die Saar als reiches Kohlengebiet einen gewissen Grad von Autonomie besitzen müsse. Acheson äußerte sien nicht über die Frage der FEigentumsverhältnisse. Er sagte:„Die französische Regierung handelt gut, wenn sie keine Schritte unternimmt, welche die Be- ziehungen zur Bundesrepublik stören oder einen Rückschlag für die Pläne der westeuro- päischen Einigung bedeuten können.“ „Kein Schein abkommen“ Der Leiter der politischen Abteilung der amerikanischen Hohen Kommission, James Riddleberger, versicherte, wie unser Frankfurter Vertreter meldet, daß kein Geheimabkommen über die Saar existiere. Die Außenminister der drei West- mächte hätten auf ihrer Tagung in Paris lediglich beschlossen, das Saarland in den Europarat aufzunehmen und den politischen Status der Saar erst in einem Friedensvertrag festzulegen. Grofbritannien und Deutschland Eine Rede Sir Brian Robertsons Hamburg(DND). Der britische Hohe Kommissar, Sir Brian Robertson, sprach hier vor einer deutschen Zuhörerschaft über die Notwendigkeit freundschaftlicher Beziehun- gen zwischen Großbritannien und Deutsch- land. Britische und deutsche Sicherheit, Freiheit, Religion und Zivilisation, so sagte Robertson, seien von der gleichen Seite bedroht. Ange- sichts einer gemeinsamen Gefahr sei es rich- tig, Meinungsverschiedenheiten zu vergessen und dieser Gefahr gemeinsam zu begegnen. Der Hohe Kommissar betonte jedoch, daß von 5A erwigen eigene Schritte in der österreichfruge Obwohl die Sonderbeauftragten der Außen- minister am Montag in London wieder zu- sammentreten werden, ist es angesichts der Haltung Gromykos zweifelhaft, ob weitere Fortschritte möglich sind. Um die Wazserstoffbombe Präsident Tum A n beantwortete auf sei- ner Pressekonferenz Fragen über die Her- stellung von Atombomben. Truman stellte Berichte ir: Abrede, wonach er in Er- wägung ziehe, sich erneut um ein Abkom- men über Atomwaffen mit Rußland zu be- mühen, bevor er sich darüber klar wäre, ob Amerika die Wasserstoffbombe herstellen solle, deren angebliche Wirkung tausendmal so stark sei wie die der bisherigen Atom- bombe. Auf die Frage, ob er die Herstellung eier Wasserstoffbonmbe in Erwägung ziehe, ne Präsident Truman eine Intwort ab. „ dann scheitern Moskaus Pläne“ Hofman: Mehr Dollars für Europa! New Vork ND). Der Leiter des ameri- kanischen Amtes für Auslandshilfe, Hof- m a n, erklärte, Amerika werde seine Zölle ermäßigen müssen, damit Europa mehr Dol- lars einnehmen könne. Hofman sagte ferner, Amerika dürfe es nicht zu einem Zusammen- bruch der europäischen Wirtschaft kommen lassen. Wenn Hunger, Arbeitslosigkeit und Verzweiflung wieder über Westeuropa herein- brechen sollten, würde die ernste Gefahr eines kommunistischen Gewaltstreiches heraufbe- schworen.„Wenn dagegen“, so sagte Hofman „Westeuropa zu wirtschaftlicher Stärke und Woblstand gelangt, dann werden die Pläne der 5 im renal scheitern und die beiden Seiten ehrliche Bemühungen und we- sentliche Beiträge notwendig seien, bevor Freundschaft entstehen könne. Auf britischer Seite bestehe noch ein gewisses Mißtrauen gegen deutsche Handlungen und Motive und das britische Volk sei keineswegs einig in dem Wunsch nach Freundschaft mit Deutschland. Auf deutscher Seite bestehe die Tendenz, Lei- stungen von Großbritannien zu verlangen, ohne Gegenleistungen anzubieten.. Die Saar frage erwähnte Robertson nicht. Er sagte jedoch, gute Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland seien eine Vor- aussetzung für gute Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland. Labour plant neuen Fünfjahresplan Scharfe Angriffe gegen die Konservativen London DN). Die britische Arbeiterpar- tel hat am Mittwoch ihr Programm für die bevorstehende Wahl veröffentlicht. Als Kern- Stück ihres innerpolitischen Programms be- zeichnet die Labourparty einen neuen Fünf- jahresplan, weitere Verstaatlichungsmaß- nahmen und Vollbeschäftigung. Private Un- ternehmen, die den Interessen des Gesamt- Wohls dienen, sollen mehr als bisher unter- stützt werden. Dagegen sollen private Unter- nehmer bekämpft werden, die diese Voraus- setzungen nicht erfüllen. Auf dem Gebiete der Außenpolitik WIII die Arbeiterpartei weiterhin mit allen Län- dern zusammenarbeiten, die gewillt sind, sich für die Sache des Friedens einzusetzen. Ferner Will sie sich besonders um die Gestaltung des Commonwealth, der atlantischen Gemeinschaft und der westeuropäischen Organisationen be- mühen. Im übrigen enthält das Programm scharfe Angriffe auf die le der Se die als die„Apostel einer Politik der 5 ten“ bezeichnet werden. Die britische Presse hat das Wablprogramm der Arbeiterpartei kühl aufgenommen. Mit Ausnahme der Labour- Blätter kritisieren alle Zeitungen, daß mit keinem Wort auf vor- dringliche Probleme, wie zum Beispiel die Dollarkrise, die amerikanische Hilfe und die Finanzpolitik eingegangen werde. g Die konservative Partei wird ihr Wahlprogramm erst Anfang der nächsten Woche veröffentlichen. 5 * Die amerikanische Hohe Kobinlss ion 8. 8 einen Begnadigungsausschuß eingesetzt für die Häftlinge, die vo on amerikanischen Mili- tärgerichten verurteilt wurden. Dieser Aus- i schuß wird jedoch keinen Straferlaß für Per- sonen gewähren, die in Kriegsverbrecherpro- zessen verurteilt wurden. Bisher stand das Sar zu. durch eine gemischte juristische Fommissio Besnadigungsrecht r nur 5 Hohen Kommis 8 DD Einwände werden überprüft Ein Brief Dr. Maiers an Leo Wohleb Stuttgart ND). Ministerpräsident Dr.. Reinhold* a ier hat an den Staatspräsiden- ten des Landes Baden, Leo Wohle b, in der Frage der Neugliederung des Südweststaatez. ein Antwortschreiben gerichtet, in dem es u. 3 und heißt: blen „Der Ministerrat hat sich in seiner Sitzung und vom 9. Januar eingehend mit der Sach- und Pie Rechtslage befaßt und zum Ausdruck gebracht ker daß es im Interesse einer alsbaldigen staat und lichen Neuordnung im südwestdeutschen Ge. biet zu bedauern wäre, wenn es zuträfe, daß pei den Hohen Rommissaren wesentliche Be. denken gegen die Anwendbarkeit des Arti. kels 118 des Bonner Grundgesetzes vor dem Zeitpunkt des Friedensvertrags bestehen, Der Ministerrat ist der Auffassung, daß Artikel 118 im vollen Umfang anwendbar ist Er hat bel der Bundesregierung geignete Schritte einge- leitet, um die Rechtswirksamkeit dieser Be. stimmung für die Länder Baden, Württem berg-Baden und Württemberg- Hohenzollern 1 6 klarzustellen,. g Die Hohen Kommissare haben in der Zwi⸗. schenzeit der Bundesregierung den Vorschlag unterbreitet, die Einwände des französischen u. Hohen Kommissars gegen die Geltung des Artikels 118 bzw. der Bedeutung des alliier- ten Vorbehalts im Schreiben vom 12. Mai 194 prüfen zu lassen. Das Ergebnis dieser Prü kung soll. allerdings wiederum von der Alli jerten Hohen Kommission genehmigt werden Die Bundesregierung hat diesen Vorschlag angenommen. Obwohl sich alle drei Landes- d regierungen über die Gültigkeit des Art. 110 einig sind, dürfte es sich empfehlen, diese Prüfung abzuwarten.“ 5 Berliner Westpolizei besetzt Reichsbahndirektions-Gebäude ein General Kotikow erhebt Protest N Berlin(DND). Im UsS-Sektor besetzte Westberliner Polizei das fast leere Gebäude der Reichsbahndirektion. Dies geschah Au, Anordnung des Magistrats mit Zustimmung der amerikanischen Behörden.* Der stellvertretende Leiter des Büros d amerikanischen Hohen Kommission in Berl erklärte, die US-Behörden hätten diesen Schri wegen des großen Raummangels in Westber⸗ lin genehmigt. Der größte Teil der Baume steht leer, weil die Eisenbahnbehörden den Ostzone seit dem Eisenbahnerstreik im Som mer 1949 ihre Büros schrittweise nach den Ostsektor verlegt haben. 1 Der russische Kommandant in Berlin, Gen ral K Ot Ii k O W, hat bei den amerikanisch Bei Behörden offiziell Protest eingelegt. tw Paasikivis Wahl gesichert 7 „Kriegsverbrecher“ werden nicht ausgeliefef 7 ber Helsinki ND). In Finnland haben h den Präsidentschaftswahlen die Parteien, d sich für die Wiederwahl von Staatspräside Paas i Ki vi einsetzen, eine eindeutige Meh heit errungen. Paasikivi kann auf 172 Sti men in dem aus 300 Wahlmännern bestehend Wahlkollegium rechnen. Das Wahlkolleg tritt am 15. Februar zusammen, In der 2% schenzeit werden zwischen den Vertretern de ge verschiedenen Parteien Besprechungen sta finden. Der finnische Botschafter in Moskau win der sowjetischen Regierung die finnische Ant Wortnote Auf die letzte russ ische Note a5 An, dab die 0 01 in 888 Frage zweites Memorandum überreichen wird. Zum dritten Mal den 8 verlassen hiesigen Alliierten Rat als Protest gegen Versuch, die Repatriierung japanischer Krie gefangener in der Sowjetunion zur Debat zu stellen. Der britische Delegierte sagte werde diese Frage solange zur Sprache Pr Sen, bis eine Antwort der Moskauer Reg rung eingetroffen sei. Im Mai 1949 war russischer Seite erklärt worden, 95 000 japan sche Kriegsgefangene in der Sowjetunion hen ihrer Heimbeförderung entgegen. Die panische Regierung erklärte dazu, diese fer lasse das Schicksal von 350 000 Japanie Kriegsgefangenen im Dunkeln. Antisemitismus im UN- Sekretariat? „Unfaire Benachteiligung“ festgestellt New VOFTRñK ODOND). Im Sektretariat Vereinten Nationen wurde ein Untersuchun Ausschuß eingesetzt, um Anschuldigungen* Antisemitismus im Verwaltungsapparat UN zu prüfen. Die Anschuldigungen wur von fünf Mitgliedern des Sekretariats hoben, die auf Veranlassung ihrer Vorg tell entlassen worden waren. In einer 9e Generalsekretär ausgegebenen Erklärung es, die Untersuchung habe keine off Handlungen antisemitischer Natur stellt, doch Selen„Ungehörige Verwalt maßnahmen“ ermittelt worden, die au laire Benachteiligung“ schlie Ber ließen. 5 Tsjang behält den Vorsitz Sicherheitsrat lehnt zugoslawischen Ant N ev ONE(DN). Der Weltsiche lehnte einen jugoslawischen Antrag Ab, der Delegierte der chinesischen Ruo Behörden, Dr. Tsi ang, ersucht w Vorsitz im Rat jederzulegen. Großpritann Norwegen und Indien enthielten sich Stimme. Der russische Delegierte war anwesend. Er lehnt es ab, an Ratss teilzunehmen, solange der Delegi g 1. 1 5 Das Ende eines Banditen 5 Als Leiche aus Brunnen cen b id 5 5 a 5 «% Südweſtd. Nundſchau ent aside 1 5 in der Die Böschung hinunter. staates Laden bur q DN), Infolqe dichten Nebels es U., und weil ihn eib entgeqenkommendes Fahrzeug bplendete, qeriet ein Lastzuq sus der Richtung Sitzung und stürzte die 8 Meter hohe Böschung hinunter. - und] Pie beiden LKW Fahrer kamen mit dem Scbrek- Pracht, ken davon, der Sachschaden des mit Eisenröhsen staat- und anderen Metallen geladenen Lastzuges ist en Ge. pedeutend. fe, dag N 815 5. 2 e Be. Offentlichkeitsauftrag der Kirche. S Art.“ Weinheim(epd) Anläßlich der Glocken- or dem reihe der Weinheimer peterskirche sprach en, Der Tapdesbischof D Bender, Der Bischof wies auf iKel 118 die merkwürdige Tatsache hin, daß nur die Hat bel christlichen Kirchen Glocken haben das Geläute einge: aber sei der symbolische Ausdruck dafür, daß er Be, die Kirche etwas zu säen habe In keiner Weise Arttem. erhebe die Kirche Herrscheftsenspruch auf ir- Wollern genqdwelche Bezirke des menschlichen Lebens, Sie verkündige weder einen National- oder Haus- gott sondern sie sehe die Aufqabe in der Ver- Füngigung des Gottes der Schöpfer des Alls st und der Anspruch auf die ganze Welt und die gesamte Menschheit hat in danz konkreten Fra- gen der Politik, so erklärte Landesbischof D. Bender, könne die Kirche keine Ratschläge und Verbipdliche Weisunqen geben so wenig wie de- genüber der Wissenschaft„Wenn unsere Glok- ken uns laden zum Hören auf Gottes Wort saqte Landesbischof D Bender.„werden wir heraus- r Zwi- schlag sischen ng des alliier- ai 1949 mission r Prü- er All- Verden schlag gerufen aus der Masse und hinqeführt zum Brau- zandes-. der- t. 1185 5 1 2 50 Telegraphenarbeiter tödlich abgestürzt; 2 diese 5 5 Walheim(DND). Ein verheirateter Fele- graphenarbeiter aus Bietigheim stürzte wäh- 7 rend Bauarbeiten an einer Telefonanlage von bäude einem hiesigen Gebäude von größerer Höhe t Ab. Er erlitt dabei einen schweren Schädel- bruch und starb Wenige Stunden später im Bietigheimer Krankenhaus. Von unbekantem Auto tödlich überfahren RN. Heilbronn. In einer der letzten Nächte Wurde ein 65jähriger, geschiedener Hilfsarbei- ter angefahren und so schwer verletztedahß er i zwanzig Minuten später verstarb. Der Auto- Tahrer ergriff die Flucht und konnte noch micht ermittelt werden. Feuer in Bahnhofsgebäude Bad Mergentheim(DND). In einem Nebengebäude des hiesigen Bahnhofs brach us Doch unbekannten Gründen ein Feuer aus, das das Gebäude in kürzester Zeit einäscherte. Guter Stand der Herbstsaaten Jauberbischofsheim(SWR). Im Tau- Sebieten haben sich infolge der günstigen Witterung die Herbstsaaten sehr gut entwik- Kelt. Besonders auffallend in diesen Gebieten ist der üppige Stand des Rapses. 8 Juristentreffen in Bad Kreuznach. Bad Kleuz nac DND/, Die Kurstadt an el Nabe hat nicht nur ein Mmustelqüſtiqes Land- Jefichtſerhalten sonders ist auch sls Taqunqs- ort für das Treffer der Juristen aus der desamten ranꝰösfschen Zone ausersshen Die Taqunq, die im Laufe def nächsten Wochen geplant ist, wird eine Reihe richtungweisender Entschlüsse aus- en und öffentlich sein ö„ ein Ochse, sag ich dir. Erie, wertheim(SW). Ein 26 Zentner schwe- amt mal rer Ochse, festlich geschmückt, wurde dieser rage el Tage von den hiesigen Metzgern durch die 1d. Straßen geführt. Nach Ansicht von Fachleuten Bandelt es sich um das schwerste Rindvieh in Janz Deutschland. Er stammte aus einem Hof- Sut bei Wertheim und sollte im Schlachthaus Sein Leben lassen... lasse gierten helegier Der todbringende Sprung nach dem Ball g Erankkurt(S Wis). Bei einem Fußball- Deball bel in Oberrosbach(Hessen) Sprang der 19. 88e fährige Torwart der einheimischen Elf 80 Un- e eklich nach einem hohen Ball, daß er in i emem Tor zusammenbrach und tot liegen lieb. Ein anwesender Arzt stellte einen Bruch 1 der Halswirbelsäule fest ö. Doch Ermittlungsverfahren gegen Ströle Stuttgart(DND). Zu der von uns ge- meldeten Erklärung, die Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier vor dem Württemberg Badischen Landtag abgegeben hat und in der er zum Fall May erklärte, daß Ministerialrat Ströle keine Kenntnis von einem gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahren habe, er- klärte der erste Staatsanwalt Dr. Desczyk, daß ein Verfahren wegen des Verdachts einer strafbaren Begünstigung dennoch eingeleitet Sei. Allerdings könnten weder das Staatsmi- nisterium noch Ministerialrat Ströle selbst darüber informiert sein, da ein solches Ver- fahren nicht offiziell angekündigt werde. Zur Zeit sind Untersuchungen im Gange, die fest- stellen sollen, welche Rolle der ehemalige Stellvertretende Flüchtlingskommissar Ascher gespielt hat, der ebenfalls von Stockinger be- lastet wurde, der aber von weiteren Ermitt- lungen verschont blieb, ohne daß man weiß, Wer die Einstellung dieser Untersuchungen angeordnet hat. Aus Rußland heimgekehrt UIm DND). Im hiesigen Entlassungslager trafen 15 Heimkehrer aus sowjetischer Kriegs- gefangenschaft ein. Die Entlassenen kommen aus Lagern bei Stalino, Karaganda und Swerd. lowWsSk. Aus dem fahrenden Zug gestürzt Steinenbronn Gp). Aus noch unge- klärten Gründen stürzte ein 16 jähriger Junge kurz vor dem Bahnhof Steinenbronn von der Plattform des fahrplanmäßigen Arbeiterzuges Waldhof— Vaihingen. Durch den Sturz geriet der junge Mann zwischen die Puffer und un- ter den Wagen. Mit seinem rechten Arm kam er unter die Räder, der ihm abgefahren wurde. Außerdem erlitt er schwere Schürfungen und innere Verletzungen. Mord, Unfall oder Selbstmord? E HGB Lingen chpd). Zwischen Reichenbach und Ebersbach wurde in der Fils die Leiche eines 76 Jahre alten Bürgers aus Plochingen geländet. Ob es sich um einen Mord, Selbst- mord oder um einen Unfall handelt, konnte moch nicht geklärt werden. Stock und Hut des Toten lagen neben der Uferböschung in einem Strauch. Am linken Schädel zeigt sich eine Wunde. Es handelt sich um einen Heimatver- triebenen aus Plochingen. Bietigheimer Bahnhof wird umgebaut Bletigheim hpd). Für den geplanten Vorortsverkehr Bietigheim Ludwiksburg Stuttgart müssen im Hauptbahnhof die er- forderlichen technischen Einrichtungen ge- schaffen Werden. Es ist geplant, das Bahnhofs- gebäude zu modernisieren und zu vergrößern. Aus Gründen der Sicherheit für die Reisen- den sollen statt der schienengleichen Geleise- übergänge Unterführungen gebaut werden. Heimkehrer suchte den Tod Nürtingen DND). Dieser Tage beging ein in Neidlingen wohnhafter lediger Land- Wirt Selbstmord durch Erhängen. Der Grund zu diesem Schritt dürfte in einem unheil⸗ baren Leiden zu suchen sein, das der Mann sich in russischer Gefangenschaft zugezogen hatte. Von einem Baumstamm erschlagen 0 NürtingenſsfpDND). Dieser Tage ereignete sich in Gutenberg ein schwerer Unglücksfall. Ein 47jähriger Holzhauer wurde von einem 50 Zentner schweren Baumstamm, der in dem bergigen Gelände des Gemeindewaldes ins Rutschen kam, erfaßt. Dabei erlitt der Holz- auer so schwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Ende der Heimkehrertransporte? Hannover DND). Nach dem Eintreffen der Resttransporte, die zwischen dem 24. und 31. Dezember 1949 aus der Sowjetunion ab- gehen sollten, sei nicht mehr mit Heimkeh- rern aus der UdssR zu rechnen. Dies teilte das niedersächsische Flüchtlingsministerium am Dienstag auf Grund eines Schreibens von soWjetischer Seite mit. Nach Angaben von Heimnkehrern sind in der letzten Zeit zahl- reiche Gefangene zu langjähfiger Zwangs- arbeit verurteilt worden. Ein in der Ostzone liegendes Durchgangslager soll in Kürze auf- gelöst werden. 5 Lalcale Nundocliau Es wintert. Der Eintrag in das Stammbuch unſeres Winters hat ihn ſcheinbar kräftig gewurmt. Denn kaum war die Mittwochzeitung in den Händen unſerer Leſer, als ein kräftiger Nord⸗ wind mit aller Macht das Einſetzen einer Kälteperiode ankündigte. Ich kann es mir nicht verargen, denn diesmal glaube ich wirk⸗ lich, daß ſich Väterchen Winter in unſerer Druckerwerkſtätte umgeſehen hat und den Setzer bei dem Satz dieſer läſterlichen Winter⸗ verhöhnung ertappte und nun ſofort zeigen will, daß er wirklich kein Waſchlappen iſt. Wenn Stein und Bein vor Froſt zerbricht, das liebt er ſehr, ſo zeigt uns ein altes Ge⸗ dicht das wahre Geſicht des Winters, der bisher ſo gnädig mit uns verfahren iſt. Nun aber klirrt draußen ſchon der Froſt, Flüſſe und Seen beginnen ſchon eine Eisſchicht an⸗ zuſetzen und nun dürfen wir nur noch auf den Alleszauber Schnee hoffen, dann haben wir endlich das Bild des wahren Winters. Schon freuen ſich insgeheim unſexe Buben und Mädels, liebevoll wird der Schlitten und die Schlittſchuhe nachgeſehen, um ja ſofort gerüſtet zu ſein. Auch unſere Landwirte be⸗ grüßen die Kälte, der ſie auch den Schnee als Zuſatz wünſchen, daß die Flur ſich unter dem ſchützenden Tuch für das kommende Erntefahr ausruhen kann und der jungen zarten Win⸗ terſaat den notwendigen Schutz gewährt. Drinnen in den Stuben aber bullern freund⸗ lich die Oefen, trotzen dem Winter mit lachen⸗ dem Geſicht und freuen ſich, daß auch ſie nun endlich den Menſchen ein richtiger Wärme⸗ ſpender ſein dürfen. Hoffen wir aber auch, daß die Kälte über ein Normalmaß nicht hinausgeht. 6. Mannheimer Tageschronik Die Kripo war„geſchäftstüchtiger“ als die Frau, die gerade von München zu⸗ rückkam, und von dort 20 Kilo Kaffee und 26 Kilo Schokolade mitbrachte, und ſehr vor⸗ ſichtig ihre beiden Koffer an der Straßen⸗ bahnhalteſtelle an einer dunklen Stelle zu⸗ rückließ, bevor ſie ihre Wohnung aufſuchte. Die beiden Gepäckſtücke konnten von der Kri⸗ minalpolizei aufgefunden und ſichergeſtellt werden. Da die Waren allem Anſchein nach nicht verzollt ſind, wurde die Frau bis zur Klärung der Angelegenheit vorläufig feſt⸗ genommen. Vertvolles„Alteiſen“ Drei Jugendliche im Alter von 14 bezw. 15 Jahren hatten ſich zuſammengetan, um aus einem Werksgelände auf dem Waldhof 9 Kranlaufrollenräder und 3 Gußeiſenzahn⸗ räder im Geſamtwert von etwa DM. 700.— zu„klauen“. Da die Burſchen von dem wirk⸗ lichen Wert der geſtohlenen Gegenſtände keine Ahnung hatten, verkauften ſie dieſe an einen Altwarenhändler als Alteiſen und Altguß. Bei einer ſpäteren Fahndung konnte das Diebesgut ſichergeſtellt und dem Eigentümer zurückgegeben werden. Gegen den Altwaren⸗ händler, der den Wert der Maſchinenteile er⸗ kennen mußte, wird Anzeige wegen Hehlerei vorgelegt. ö Er war ſelbſt der Dieb—— 5 Eine tolle Geſchichte leiſtete ſich ein 26 jäh⸗ riger, der bei der Polizei Anzeige erſtattete, daß ihm aus einer Zelle in einem hieſigen Wohnbunker 2 Sparkaſſenbücher, verſchiedene Wäſcheſtücke und DM. 25.— Bargeld entwen⸗ det worden ſei. Im Laufe der Ermittlungen ſtellte es ſich jedoch heraus, daß der junge Mann ſelbſt innerhalb des Wohnbunkers ei⸗ nen Diebſtahl ausführte und dabei ſeinem 1 Zellenkameraden deſſen Brieftaſche mit Aus⸗ weispapieren, darunter einen Betriebsaus⸗ weis eines hieſigen Induſtrieunternehmens, bei dem der Beſtohlene beſchäftigt war, ſtahl. Aufgrund dieſes Ausweiſes erſchwindelte er ſich unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen den Wochenlohn ſeines Kameraden, um dann anſchließend die Brieftaſche und den Betriebs⸗ ausweis zu verbrennen. Um ſich ſelbſt als den Beſtohlenen hinzuſtellen, verſetzte er ſeine Bunkerzelle in Unordnung und erſtat⸗ tete Anzeige wegen Einbruchsdiebſtahl. * 1 Bratäpfelchen Da liegen sie, die runden, rotbackigen Apfel und schmoren friedlich auf dem grogen Ofen im Wohnzimmer. Ein feiner aromatischer Duft 4 erfüllt den Raum und steigt in die Naschen 1 5 der Kinder.„Ob sie wohl schon gar sind? Ob man schon den Löffel zücken kann, um die Köstlichen Früchte zu verzehren?“ Diese Frage liegt allen auf den Lippen und das Jüngste der Geschwister kann es vor Ungeduld kaum mehr auf dem Stuhl aushalten., Leise Brotzel- töne, hie und da ein Zischen und ein Summen i läßt alle aufhorchen. Endlich, endlich ist es 80 8 Weit. Mit Sachkennermiene hat die Mutter die braungoldenen Kugeln untersucht. Sie sind auch diesmal wieder gut geraten. In der großen Wobnstube wird es ganz still, so eifrig ist groß und klein bei der Sache. Gibt es aber auch etwas Schöneres als so ein Bratäpfel- schmaus im trauten Familienkreis, wenn drau- Ben die kalte Winternacht schon ihre Herr- schaft angetreten hat und drinnen die Lampe brennt und der Ofen friedlich bullert? Weiß Gott, wer zum ersten Male auf den Gedanken kam, saftige Apfel auf den Ofen zu legen und dort schmoren zu lassen. Viel- leicht war es ein kleiner fürwitziger Junge, der vor lauter Ubermut das schöne Apfelchen, das ihm die Mutter gegeben hatte, auf den Ofen setzte, vielleicht war es auch ein braver Mann, dem beim Biß in den kernigen kalten Apfel die Zähne weh taten. Jedoch der Chro- mist berichtet nicht darüber. Was schadet es! Wir lassen uns darob keine grauen Haare Wachsen, sondern legen unsere Apfelchen gu- ten Mutes auf den Ofen und freuen uns der leckeren Speise. Naht aber der Augenblick der Wonne, in dem wir bedächtigen Sinnes den Köstlich„Geschmorten“ zu löffeln beginnen, dann sei dem Unbekannten Preis und Dank gesagt, der dies Gericht erfunden hat. C. W. Kleine Kniffe— große Wirkung Einige Winke für die Hausschneiderei Selbstgeschneiderten Kleidern und Kostü- men kann man sehr viel von ihrer Sprich Wörtlichen„Hausbackenheit“ nehmen, wenn man abgesehen vom sachgemäßen Nähen — die richtigen Zutaten verwendet. Hierzu gehören neben Nähgarn und Knöpfen auch Futter, Steifleinen und Nahtband. N Der Futterstoff ist nicht nur eine Verschöne- rung der Innenseite des Mantels oder Ko- stüms, sondern er dient hauptsächlich als Ver- stärkung und gibt die Form. Bei nichtwasch- baren Stoffen— wie Kunstseide oder Wolle ist leichter Taft das beste Futtermaterial. Leichte Sommerkleider sind durch Achsel und Nackenschweiß besonderer Beanspruchung ausgesetzt. Um die oft sehr empfindlichen Stoffe zu schonen, ist es ratsam, die obere Rückenpartie Von der Schulternaht bis herab zur Achsel mit Batist oder leichter Seide zu füttern. g 5 1 Auch Kleidungsstücke aus Baumwolle soll- 5 ten gefüttert werden. Zum mindesten muß 8 man aber die Knopflöcher und alle Stellen unterlegen, an denen die Knöpfe angenäht 108 werden. Einmal gewaschener und gebügelten Batist oder ein anderes leichtes Baumwoll- 5 5 material genügen hierzu vollkommen. 15. Kleider aus fast jedem Material behalten ihren guten Sitz, wenn die Taille durch ein Nahtband verstärkt wird. Je nach der Mac- art ist es oft notwendig, das Band etwas ober-. oder unterhalb der Taillennaht einzusetzen Rockschößchen oder Hüftapplikationen aus nichtwaschbaren Stoffen werden mit RoBßhaar oder leichtem Schneiderleinen unterlegt,. Um unnötiges Auftragen der Nahtstellen zu ver- hindern, werden die Nähte zwischen Kleider- Stoff und Futtermaterial gründlich versäubert. 8 er Manilca Nass rig.⸗Roman von Maria Oberlin . Nachdr. verboten. 9 9 geht ſchnell und erhobenen Haup⸗ Ort. 5. Gerade hat Hülſt wütend und beſchämt zugleich zu Burghoffs Worten, die den Widerruf ſeiner prahlenden Worte bedeuten, den Kopf geſenkt. Da ſteht Martin Stein⸗ ickers große Geſtalt im Eingang des Win⸗ ergartens. Erſtaunt betrachtet er die kleine ppe, auf deren Geſichtern ſich die Er⸗ 0 der eben erlebten Szene noch heftig einem Schritt iſt er bei Monika. e„ „Nichts“, wehrt. mit blaſſen Lip⸗ „Herr von Hülſt machte einen ſchlechten Einen ſehr ſchlechten. Wir betrachten t geſagt, Herr von Burghoff Der Angeredete verbeugte ſich 7 wah i lich und ehrfürchtig.„Ich hoffe, daß 5 1 ſoviel Geſchmack hat und von den Herren, die blaß und erregt am Rand des kleinen Baſſins ſtehen. Sein ſcharfer Blick trifft Tobby von Hülſt. „Ich nehme an, daß Sie einer ähnlichen Szene wie neulich bei Veltens ausweichen wollen“, ſagt er ſcharf.„Wenn Sie es wagen ſollten, meine Verlobte in irgendeiner Weiſe zu beleidigen, ſo dürften Ihnen die Folgen Algr en 5 Meine Verlobte. Die beiden Männer ſehen ſich faſſungslos an. Monika iſt bei dem Wort zuſammengezuckt, ſteht aber ſteinern und nickt abweſend und bejahend zu den Worten. Dann ſagt ſie mit Anſtrengung und kalter Ruhe:„Bitte, bringen Sie mich heim, Mar⸗ * tin... Kommen Sie, ſprechen wir nicht da⸗ von, es war ein ſchlechter Scherz. Ich habe ihn ſchon vergeſſen...“ 1„ Wütend wirft Tobby von Hülſt ſeine Zige⸗ rette fort.„Unglaublich, dieſer Menſch!“ „Ich finde eher, daß Ihre Prahlerei un⸗ glaublich war, Hülſt!“ ſagt Erich von Burg⸗ hoff kalt.„Es iſt toll, daß uns Steinäcker Mir iſt die Laune gründlich verdorben. Schweſter ſorgenvoll an. 'n Abend, Hülſt.. Der We der Villa Nyſſen zu. 18 gegraben ende Weile. „Was man tun muß, tut man am beſten gleich“, ſagt Monika kalt.„Beſonders unan⸗ genehme Dinge. Je länger man es heraus⸗ ſchiebt, um ſo ſchlimmer wird es...“ „Ich möchte gern, daß du Martin Stein⸗ äcker einmal von efner anderen Seite be⸗ trachteſt, als nur von der eines unangeneh⸗ men Geſchäftes, Monika!“ „Hermann! Um die Werke, um Mama zu retten, habe ich ja geſagt, obwohl ich den Mann nicht kenne und er mir gleichgültiger iſt, als der letzte Fremde auf der Straße. Warum nimmſt du die Sache ihm gegen⸗ über ſo dramatiſch? Was iſt denn unſere Verbindung? Ein glattes Geſchäft!l Für uns die Rettung. Für ihn das endgültige Auf⸗ Haben in eine gehobene Geſellſchaftsſphäre, ie er ſonſt nicht ſo ſchnell erreicht hätte...“ Ich glaube, daß er ſehr wenig Wert auf dieſe ‚gehobene Geſellſchaftsſphäre legt“, ſagt Hermann Nyſſen hart. f f Monika zuckt die Achfeln und ſieht ſchwei⸗ gend zum Fenſter hinaus. Nach einer Weile gibt ſie zurück:„Sein Vater beſtimmt. Das gibſt du wohl zu.“ 98 „Du heirateſt ja nicht ihn, Moni, ſondern ſeinen Sohn! Ich gebe zu, der alte Stein⸗ äcker hat nun mal die Eitelkeit, in der Ge- ſellſchaft etwas zu gelten. Kannſt du das nicht verſtehen? Vor vierzig Jahren war er noch ein kleiner Metalldreher, Heute hat en t mit du weißt. w „ „Was heißt das überhaupt: erſte Kreiſe? beginnt er nochmal.„Martin kennt nur denn Menſchen, glaube mir, er hetratet dich nicht deswegen. Er pfeift auf den ganzen geſelln?2ss. ſchaftlichen Kram...“(Fortſezung folgt. „Laß uns nicht mehr darüber ſprechen“, ſagt Monika leiſe, es klingt etwas wie Drohung in ihren Worten.„Du verſtehſt, ich muß mich mit allem abfinden. Und ich werde es. Ich habe genug von heute abend.“ In kurzen Worten erzählt ſie ihm die Szene mit Tobby. ö 2 5 e In Hermann Nyſſens überarbeitete Zuge kommt eine jähe Röte hoch. 5 85 „Unglaublich! Ich bin fertig mit ihm! Ge⸗ nau dieſelbe Sache wie mit Ettel Fries.“„ „Ettel Fries? Was war denn damit? 1 „Du kennſt ſie doch? a 1 „Ja, die Opernſängerin vom Neuen The. ter meinſt du doch?? 5 „Ja, eine wunderbare 1. Frau gebildet, klug, ſehr begabt. Neulich unterhielt man ſich tber ſie, nach dem Rennen, im Klubhau in⸗ äcker war dabei, Tobby auch. Tol telte in ſehr unangenehmer Martin wies ihn im ſehr recht. Es war berechtigt wir erſt nachher, daß Steinäckers verwan Schweſter an:„Ick und ſehr tatkrä Wirtſchaftliches Benzinbewirtschaftung wird ab 1. Februar aufgehoben Die Bewirtschaftung von Treibstoffen wird am 1. Februar aufgehoben werden. Diesen Beschluß faßte die Bundesregierung, wie der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Etzl. am Donnerstag vor der Benner Presse be- Kkanntgab. Damit, so erklärte Etzl, werde sich ab An- fang Februar der Benzinpreis möglicherweise zunächst nach oben bewegen, sich aber durch einen freien Wettbewerb zwischen deutschen und ausländischen Marken doch sehr schnell auspendeln. Von Bedeutung sei auch die Tat- sache, daß die Benzinqualität sich über kurz oder lang erhöhen werde, da sich die einzel- nen Herstellerfirmen bemühen würden, einen möglichst guten Treibstoff herauszubringen. Man vertritt in Bonn dabei die Auffassung, daß ein zunächst etwas erhöhter Benzinpreis keineswegs dazu führen dürfe, die Preise auf dem FTransportgebiet zu erhöhen, da hierdurch eine Schraube ohne Ende entstehen müßte. N V. W. Die„kleine“ Lebensmittelkarte Ab I. März dieses Jahres wird bekanntlich nur noch eine„kleine“ Lebensmittelkarte Ausgegeben. Sie wird, wie Bundesernährungs- minister Niklas am Donnerstag feststellte, rechts drei Zuckermarken und links drei so- genannte„Aufrufmarken“ enthalten, die not- Wendig sind, falls wider Erwarten auf irgend einem Sektor der Lebensmittelverteilung Pan- nen auftreten sollten. Die Zuckerbewirtschaftung muß nach wie vor aufrecht erhalten bleiben, er- Klärte Niklas weiter, weil Deutschland noch 2u 55 Prozent den Zucker aus dem Ausland bezieht. Die Brotversorgung sei für die nahe Zukunft gesichert, die Getreideablieferung zur Zeit„glänzend“, In der Vorratskammer für Fleisch befänden sich augenblicklich 17 000 Tonnen, und der Fleischverbrauch betrage in Deutschland zur Zeit 15 ks pro Kopf und Monat, während die„reichen Länder“ etwa 22 Eg pro Kopf und Monat verbrauchten. Einzelhandel glaubt an Butterpreissenkung Ein Sinken des Butterpreises sei im Früh- jahr ds. Js. zu erwarten, wenn es gelänge, den Anschluß an die in Kürze einsetzende Milch- und Butterschwemme ohne eine Er- höhung der Butterpreise zu erreichen, er- klärte der Vorsitzende des Verbandes der Le- bensmitteleinzelhändler, Dr., Moje. Durch die unerwartete und plötzliche Freigabe der Han- delsfette einschließlich Butter sei dem schwar- zen Markt ein entscheidender Schlag versetzt Worden.(VWD) Jahresumschlag des Heilbronner Neckarhafens Im Hellbrormer Neckarhafen wurden 1949 insgesamt 1,6 Millionen Tonnen umgeschlagen gegenüber 1,2 Millionen im Jahre zuvor, Die Umschlagssteigerung um 27,8 Prozent beweist nach einem Jahresbericht der Städtischen Hafenverwaltung die Frisenfestigkeit des Heilbronner Hafens. Von dem Gesamtumschlag gingen 1949 1, Millionen Tonnen zu Berg. und 0, Millionen zu Tal. Im Jahre 1945 hatte der Umschlag im Hafenbezirk Heilbronn nur noch rund 45 000 Tonnen betragen.(VWD) Senkung der Rheinfrachten gebilligt Der Frachtenausschuß für die Rheinschiff- fahrt Hat beschlossen, die Tarifsätze für Koh- len- und EKiesfracht auf der Strecke Emme- rich- Mannheim um 50 Pfennig pro Tonne zu ermäßigen. Ferner wurde beschlossen, die Schlepplöhne generell zu senken. Im übrigen sollen die Tarifsätze für weitere Güter auf besonderen Antrag gesenkt werden. Diese Maßnahmen der Rheinschifffahrt folgen zur Angleichung der Rheinfracht- an die Bundes- babntarife, Die neuen Tarifsätze müssen noch von der Abteilung Preisbildung des Bundes-: Wirtschaftsministerlums genehmigt werden. Züricher DM. Kurs weiter anziehend Der Kurs der DMark auf dem amtlichen Fkreien Devisenmarkt in Zürich hat am 17. Ja- nmuar weiter angezogen. Für 100 DM wurden Notierungen von 83,50 bzw. 85,00 sfrs genannt, Womit ein neuer Höchststand erreicht würde. Am 16 Januar stellte sich der DM-Kurs zu- letzt auf 83,00 bzw. 84.00 skrs. Nach Ansicht Schweizer Bankkreise ist die Steigerung der „Notierung in der Schweiz auf eine Ver- derung der DM- Bestände in der Schweiz ückzukühren, Auch eine Stabilisierung des Atnisses zwischen Dollar und DMark von Schweizer Seite für die Festigkeit Kurses angeführt.(WD) Haushalts vorschlag für württ.⸗badische Arbeitsverwaltung Der Haushalts vorschlag der württem: perg-badischen Arbeitsverwaltung für das am 1. April 1950 beginnende neue Etatjahr ist den Württemberg- badischen Finanzministerium zu- geleitet worden. Der Entwurf weist Ausgabe iii Höhe von rund 295 Mill. DM. auf, wovon 170 Mill. DM auf Württemberg und 125 Mil! DMark auf Baden entfallen. Unter anderen sind für Zahlungen nach dem Eriegsbeschä digten-Leistungsgesetz in Nordwürtteraber 110 Mill. DM, in Baden 76 Mill. DM, für Zu. schüsse an die Sozialversicherung in Nord Württemberg 37 Mill., in Baden 24 Mill. une für die Arbeitslosenfürsorge in Nordwürttem berg 17 Mill. und in Baden 23 Mill. DPM vor gesehen. Für Baden hat sich der Zuschuf für die Arbeitslosenfürsorge gegenüber den Vorjahr um 7,8 Mill. DM erhöht.(VWD Um den Milchpreis Einspruch des Deutschen Bauernverbandes Vom Deutschen Bauernverband wird un: mitgeteilt: Nach eingehender Beratung mit den Ver. tretern des Deutschen Bauernverbandes hatte der Unterausschuß Milch des Ernährungsaus.: schusses beim Bundestag vorgeschlagen, der Grundpreis für Milch je Liter auf 4,4 Pfennig und den Preis für das Fettprozent auf 5, Pfennig festzusetzen. Diese für die Erzeuger schaft notwendige Neuregelung des Milch- preises wurde vom Bundeskanzler Dr. Aden- auer abgelehnt und vorgesehen, den Grund- preis auf 3,5 Pfennig und den Preis für das Fettprozent auf 5 Pfennig absinken zu las- sen. Das bedeutet für die deutsche Landwirt- schaft einen Erlösausfall bei einer Hauptein- nahmequelle von 2 bis 3 Pfennig je Liter Milch, ein Verlust, der angesichts der gesam- ten Lage für das Landvolk in keiner Weise tragbar ist. Gegen die ablehnende Haltung des Bundes- kanzlers gegenüber dem Vorschlag des Unter- ausschusses Milch hat der Präsident des Deut- schen Bauernverbandes, Minister a. D. Dr. Hermes, in einem an sämtliche Kabinettsmit- glieder gerichteten Telegramm Einspruch er- hoben, der auch an die land wirtschaftlichen Abgeordneten des Bundestages Weitergeleitet worden ist. In seinem Schreiben weist Dr. Hermes darauf hin, daß Butterpreise und But- terangebote zur Zeit bis zum letzten Verbrau- cher frei seien. Die Preise hätten sich auf den Preis der Auslandsbutter eingespielt, der etwas höher liegt als der vorgeschlagene deutsche Butterpreis. Jede Verzögerung der vom Deut- schen Bauernverband und dem Unterausschußg Milch vorgeschlagenen Lösung ermöglichten nur unbeabsichtigte Zwischenhandelsgewinne, ohne dem Verbraucher irgendeinen Nutzen zu Pringen. Es bestehe vielmehr die Gefahr, daß deutsche Butter als Auslandsware auf den Markt komme. Die Folge der ablehnenden Haltung des Kanzlers sei jedoch eine starke Senkung der Preise in den land wirtschaftlichen Erzeugnissen, vor der eindringlich gewarnt werden müsse, zumal da die derzeitige Preis- entwicklung bei ljand wirtschaftlichen Produk- ten geeignet sei, zu einer Katastrophenstim- mung unter den deutschen Bauern zu führen. Fällt die Preisbindung für Rinder und Kälber? Upper die Aufhebung der Preisbindung bei Kälbern und Rindern wird in Kürze eine ent- sprechende Vorlage durch das BEM an das Kabinett erwartet. Auch der Ernährungsaus- schuß des Bundestages billigte auf seiner letz- ten Sitzung die Lockerung auf diesem Sektor. Weiterhin bereitet die Regierung die Auf- hebung der Bewirtschaftung und Preisbin- dung von Melasse vor, die in einem Antrag von der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages gefordert War. 5 Griechenland hebt Einfuhrbeschränkungen auf Für eine Reihe von Waren hat die griechi- sche Regierung sämtliche Einfuhrbeschrän- kungen aufgehoben. Aus der griechischen Freiliste, die zur Unterrichtung der deutschen Aubenhandelskreise im„Bundesanzeiger“ ver- öflentlicht wird, geht hervor, daß die Liste 56% der griechischen Gesamteinfuhr aus europäischen Ländern umfaßt. V. W. Gute Geschäftslage badischer Textilindustrie Im November undDezember 1949 lag die durchschnittliche Kapazitätsausnutzung be! den südbadischen Baumwollspinnereien be 129%, teilt das südbadische Wirtschaftsmini⸗ Sterium mit. Einzelne Firmen verzeichnen eine KRapazitätsausnutzung von 145% bis 165 7%. In der Baumwollweberei und Kunstseidenwebe rei hat sich die Beschäftigungslage ebenfall⸗ günstig entwickelt, was hauptsächlich auf die liberalisierten Handelsverträge, insbesondere mit der Schweiz, zurückgeführt Wird. D Tabakverkäufe durch Steuer gelähmt. Schwetzingen DND) Rund 24000 Zent- ner Hauptqut aus den Schneidequtqebieten Gundi. Bergstraße und Nebenbhardt kamen bei der 12. Tabakeinschreibund in Schwetzingen zum Aufgebot, aber nur etwa 14000 Zentner konnten verkauft werden Nicht nur die Kauf- lust, sondern auch die Preise sind stark zurück- gegangen. In erster Linfe zeiqten sich der Roh- ta bakhandel und zu einem kleineren Teil auch die Rauchtabakindustrie noch au mefähig. Die gebotenen Preise entsprachen nasgiich hicht den Erwartungen der Pflanzer, die bei der letzten Schwetzinger Einschreibung Mitte Dezember zu wesentlich héhern Preisen hatten verkaufen kön- nen aber ihre Partien zurückzogen., Das aicht verkaufte Hauptqut wird nun mit Firmen des Rohtabekhandels durch den Landesverband der badischen Tabakbauvereine treuhänderisch ter- mentiert und nach erlangte Verarbeitundsereife in Einer späteren Einschreibung aufgeboten der an Interessenten zum Höchstqebot verkauft. Die nächste Verkaufssitzung findet am 19. Januar in Speyer für Haupt- und Oberqut aus dem Ziqarrengutgebiet Pfalz statt. Am 20. Ja- nuar stehen in Schwetzingen die Haupt- und Oberguttabake der Landesverbände Rheinland, Mitteldeutschland und der Nachtabak von Nord- baden zum Verkauf Die überspitzte und betrie- bezerstörende Tabaksteuer sollte so schnell wie irgend möglich qesenkt werden, damit die als Steuerträger so wertvolle Tabakindustrie, die doch rund 150 000 Menschen Beschäftigung gibt, erhalten bleibt. Am härtesten ist von der z⁊u hoben Tabaksteuer die Ziqarrenfabrikation be- troffen die nachweislich zum Erlieqen kommt. In Nord-Württemberg-Baden haben allem seit Oktober 1949 nicht weniger als 142 Hersteller- betriebe wegen völligen Absatzmangels schlie- gen müssen, wodurch 12 000 Arbeitskräfte brot- los wurden. Neues Rheinkraftwerk bei Pasel Auch deutsche Interessen berührt Nachdem die Verhandlungen mit den Schwei- zer und den badischen Konzessionsbebörden positiv abgeschlossen worden sind, wird das Projekt für das große Rhein kraft wer k Birsfelden bei Basel demnächst den kom- munalen Selbstverwaltungskörpern von Basel- Stadt und Basel-Land zur Verabschiedung unterbreitet. Sobald das geschehen ist, wird dem Bau des Werkes, das bei mittlerer Was- Serführung 362 Millionen kW elektrische Energie pro Jahr erzeugen kann, nichts mehr im Wege stehen, Obwohl alle Bauten auf Schwreizer Boden zu stehen kommen und aus- schließlich von der Schweiz finanziert werden, Werden durch Benutzung badischer Wasser- rechte deutsche Interessen berührt. Die Schweiz wird Baden für die Wasserrechtsverleihung einen Wasserzins von jährlich rund 140 000 sfrs zahlen, Ferner ist Baden berechtigt, in den Verwaltungsrat der neuen Kraftwerks- gesellschaft einen Vertreter zu entsenden. Bei der Vergebung von Aufträgen und Arbeiten für den Kraftwerkbau sollen badische Liefe- ranten und Arbeitskräfte herangezogen wer- den. Die Baukosten sind für das Kraftwerk auf 112,6 Millionen sfrs und für die Schiff- fahrtsanlagen(Schleusen usw.) auf 28,7 Millio- nen sfrs veranschlagt. Die Bauzeit dürfte 5 (VWD) Jahre betragen. um Ost. Deutscher Weinbaukongreß in Bad Kreuznach Der Deutsche Weinbaukongreß, der in die- sem Jahr in Bad Kreuznach stattfindet, wird mit einer Lehr- und Industrieschau verbun- den, an der alle Weinbaugebiete vom Fran- kenland bis zum Rhein beteiligt sein sollen. Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuss hat die Schirmherrschaft übernommen.(SWK) Grundsteuervergünstigung nur für 5 Jahre Die Grundsteuervergünstigung im Rahmen eines ersten Gesetzes zur Förderung des Wobnungsbaues, die nach einem Entwurf für einen Zeitraum ven 20 Jahren vorgesehen ist, kann nach Ansicht des Finanzausschusses des Bundesrates zunächst nur für eine Dauer von fünf Jahren voll erlassen werden. Die Län- derfinanzminister sind der Ansicht, daß eine Grundsteuervergünstigung für einen länge ren Zeitraum nicht gewährt werden könne, da sich die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik nicht vorhersehen lasse. Grundsteuervergünstigungen, soweit es Sich um den Aufbau zerstörten Wohnraums han- delt, sollen von den Ländern, bei Neubauten dagegen von den Gemeinden getragen wer- den. 5 8(VWD) Deutschland— bester Kunde der Schweiz Der jüngsten Schweizer Außenhandelsstati- Stile zufolge hat sich die Einfuhr der Schweiz aus Deutschland im Dezember gegenüber dem Vormonat um mehr als 10 Prozent erhöht. Wie aus der Statistik hervorgeht, ist Deutsch- land zum ersten Mal seit dem Kriege wieder der beste Kunde der Schweiz. i S PORT Bombe platzt um Walcott-Boxkampf Manager Heinz Schuble wegen versuchten Druckes von Hundert-Mark- Scheinen zu neus Monaten Gefängnis verurteilt 1 Der Heidelberger Manager Heinz Schub der den Boxkampf Joe Walcott— Hein Hoff veranstalten wollte, wurde am Mittwoch vom Landgericht Frankenthal falz) weg des versuchten Druckes von Einhundert-Mark Scheinen zu neun Monaten Gefängnis ver- urteilt. Der 24jährige Manager Heinz Schub und sein 23 Jahre alter Freund und Berat Erwin Rabach beide Heidelberg), hatt in den letzten Tagen viel von sich reden g macht. Sie beabsichtigten, den amerikanisch Schwergewichtsboxer J Oe Walcott mit dem Deutschen Meister Hein ten Hoff in eine Großkampf herauszubringen. Während noch das Tauziehen darum ging, ob Eglingen, Stu gart oder Berlin der Austragungsort sein 80 platzte nun die Bombe. Die beiden Heid berger standen am Mittwoch vor der zus digen Strafkammer des Landgerichts Franke thal(Pfalz) wegen Aufforderung und Vera redung eines Verbrechens der Falschmünzer Je neun Monate Gefängnis lautete der U teilsspruch. Nach den Bestimmungen des Am- nestiegesetzes vom 31. Dezember 1949 wurd beiden Angeklagten eine dreijährige Bew rungsfrist zugestanden. Seit der Währungsreform erlebte Schub der vordem bei Groß veranstaltungen viel Geld verdiente, eine Pleite nach der anderen. a waren zuletzt 1200 Mark Schulden übrig ges fiplo blieben. Gerichtsvollzieher waren seither un- zubre gern gesehene Gäste im Hause des Manage ord- Aus dieser Klemme suchte Schuble jetzt einen ine Ausweg. In Darmstadt wurde Verbindung mit gie b „Freunden“ aufgenommen, die den Druck des raren Hunderter besorgen sollten. In Lud wigshafen nahm man mit einem Angestellte einer Klischeeanstalt Fühlung auf, um notwendigen Klischees dort herstellen zu las, sen. Dabei ging dann die Rechnung nicht me Auf. 1 Nun standen zwei junge Leute reumütig vor dem Richter. Sie versuchten, ihr Verbret gen chen damit zu entschuldigen, daß sie eben yu Schulden hatten. Ihre„sportlichen Verdiens um die geplante Inszenierung des Boxkamp Joe Walcott— ten Hoff sollten die Herstel jung falscher Geldscheine in einem milderen Licht erscheinen lassen. 5 * Vermutlich dürkte es manchem Stadtva und manchem Oberbürgermeister, der in letz. ter Zeit mit Herrn Schuble verhandelte, kal den Rücken hin unterlaufen, Man fragt sie Wie es möglich ist, daß ein Mann wie Schu für würdig befunden wurde, Veranstaltun europäischen Großformats zu arrangieren Aber ein, Süddeutscher Boxring“ muß ja eine Stadtverwaltung, die mit Sport sonst ni viel zu tun hat, als möglicher Vertragspart für eine große Veranstaltung gut genug Sein Völlig unverständlich ist nur, wie sich ein deutsche Sportbehörde bereitfinden konnte eine Veranstelter-Lizenz an einen jun Mann zu geben, der gar keine eigenen M einzusetzen hatte und dessen charakterliche Qualitäten zumindest nicht feststanden. M erinnert sich bei dieser Gelegenheit, da Schuble vor zwei Jahren auch die vieldiskü tierte Süddeutschland-Reise Max Schmeli managte und dadurch zweifellos hoffä Wurde. 0 Der„Verband Deutscher Berufsboxer“ gut daran fun, manchen Leuten etwas m auf den Zahn zu fühlen, wenn das geri, Ansehen des deutschen Berufsboxsportes ni vollends vor die Hunde gehen Soll. Allzu viel gos unsaubere Geschichten sind in den le Jahren mit dem Berufsboxsport-Geschäft knüpft gewesen. * en, Oste Westboxer klar überlegen Westdeutschland— Ostzone-Acht 13:3 Der erste Vergleichskampf der Amate boxer von Westdeutschland gegen die Vert ter der Ostzone in Erfurt wurde von de westdeutschen Boxern klar mit 13:3 Punkte gewonnen. Die Kämpfe verliefen im Gei erzlicher Kameradschaft und die west. schen Vertreter wurden von den 10 099 schauern in der Halle Thüringen in E mit großem Beifall für ihr Erscheinen grüßt. 5 8. von Nord württemberg gegen Südwür in Reutlingen siegten die amerikanis Schwaben mit 11:5 P., obwohl sie ihre h Kräfte für den Ost- Westkampf in Erfu Stelle müßten Sängerbund 1865, Mannheim-Secxenheim Sonntag, den 22. Januar 1050, nachm ½5 Uhr Vereinshaus“ stattfindenden enerol-Versamm i aktive und passive Mitglieder freundlichst F Der Vorstand. lung Zwei schöne, helle Büroräume auch als Laden geeignet per 1. Februar zu N 5 Zu erfr. in der Geschäftsst. d. Bl. Nationaltheater Mannheim Spielplan. Freitag, 20, Jan.(Miete H, Nr. 8)„Meine Schwester und ich“, Musikal. Lustspiel von Ralph Benatky. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 21. Jan.(außer Miete) Preise 0.50 b. 3.— Nachmittags vorstellung zu kleinen Preisen „König Drosselbart“, Märchenspiel v Hans Fitz, Musik v. Erich Riede. Anf. 15, Ende 17 Uh g. 21, Jan.(außer Miete) abends„Die 85 85, Operette v. 30, 22.30 n Johann Strau ger Miete)„Honmanns tastische Oper 5 90 8 9.2 et fang 19.30, Ende 22.30 U ſemagin gegen Sch metzen Sllef Art 0 fob 50 in ollen Apobekes Donnerstag, 26. Jan.(Mie e„Faust“, der Pra * V. Goethe. Anfang 18