Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 25. Februar 1950 9 Die Bedeutung der englischen Wahlen von unserem Londoner Vertreter C. Herbert Der 23. Februar 1950 wird nach Ansicht aller maßgebenden englischen Politiker, gan gleich, 4 welche Parteirichtung sie vertreten, ein wien 11 tiges Datum nicht nur in der englischen Ge- ut 1 Schichte, sondern in der Weltgeschichte über- haupt sein. Mindestens vier Wochen lang hat Sich nicht nur die aufgewühlte, aber diszipli- Alen pekabtt. Wieso interessiert es die Völker Frank- 0 reichs, Deutschlands, der anderen europä- ischen Staaten und selbst der USA, wer der Sieger in diesem Wahlkampf ist? Die Vertreter aller englischen Parteien sind imstande, eine recht schlüssige Antwort auf . diese Frage zu geben. Der 23. Februar hat darüber entschieden, welche Partei fünf Jahre lang im britischen Unterhaus die Führung inne hat und damit die Regierung stellt. Er brachte darüber hinaus die Entscheidung der Frage: bürgerliche Verwaltung oder Staats- Sozialismus auf der britischen Insel. Pink Jahre Labour-Herrschaft seit Beendi- gung des Krieges haben nicht nur das ökfkent- „ liche Leben in England, sondern auch die private Sphäre des englischen Menschen grundlegend gewandelt. Der kostenlose na- tionale Gesundheitsdienst, der jedem Eng- länder die ärztliche Behandlung ermöglicht, ohne daß er jemals eine Arztrechnung zu be- zahlen braucht, ist die Zielscheibe der inter- 5 nationalen Witzemacher gewesen. Er bedeutet trotzdem eine der Errungenschaften der Ar- meri⸗ vurde beiterpartei, die für diese fünf Jahre ihrer auf.“ Herrschaft sprach. Die meisten konservativen unge. Wahlkandidaten mußten ihren Wählern ver- d des sichern, daß diese sozialen Errungenschaften 5 der auch unter einer konservativen Regierung bei- 11 behalten werden. Er ist dies nur eines der 1 vielen Beispiele für die staatlich gelenkte So- zialisierung des englischen Lebens, die ähn- 5 ch wie die sozialen Errungenschaften des ropa deutschen Kaiserreiches von keiner anders der gerichteten Regierung jemals beseitigt werden zelten können, nachdem die breiten Massen einmal is die Geschmack daran gefunden haben. Die Ver- 5 staatlichung großer Industrien in den ver- u. gangenen Jahren und die Ankündigung wei- terer Verstaatlichungsmaßnahmen durch die Labourpartei bedingt einen Strukturwandel der englischen Wirtschaft. in Labourkandidat erklärte, daß sich die % gegenwärtige Planwirtschaft von der früheren RKkapitalistischen englischen Wirtschaft so un- terscheide wie dis beiden Wirtschaftssysteme in Ost- und Westdeutschland. Der Kandidat % hat damit sicher nicht zum Ausdruck bringen wollen, daß die Babourausrichtung der Wirt- schaft etwa dem ostdeutschen Wirtschafts- system nachstrebt. Er wollte nur die Riesen- Kluft bezeichnen, die zwischen Downing- Street angs. ans- in London und Wall- Street in New Lork heute 1900 schon besteht. 5 nter Uher die innenpolitische Bedeutung hinaus, reien(lie ja zunächst nur England allein angeht, im diese Endziel aber doch auf ganz Europa ausstrah- — im len wird, liegt der Schwerpunkt der briti- aeiß schen Wahlen— auf weltpolitischem Gebiet. sich Winston Churchill konnte im Verlaufe des keit Wahlkampfes darauf hinweisen, daß keines und ger großen britischen Dominiums nach der * 13 5 8 8 1555 8 10 dach seiner Ansicht trüben Erfahrung mit den Sozialisten heute noch eine Labour-Regierung nat, Die Konservativen sind der Meinung, daß die strukturelle Auflösung des britischen Weltreiches im alten Sinne ein weltpolitischer Fehler ideologischer Sozialisten ist, die also re politische Konzeption über die praktische Notwendigkeit der Commonwealth-Völker ge- stellt haben. Die Wähler aller Parteien waren zich von vornherein im klaren darüber, daß ein Labour-Sieg die weitere Verselbständi- zung der Dominien und Kolonien bedeutete, aß ein Sieg der Konservativen zu dem Ver- uch führen würde, das Rad ger Geschichte MUrückzudrehen, das die englischen Sozialisten cheinbar mühelos in Schwung gesetzt hatten. Gleichzeitig wußte man, daß ein Labour- Sieg die Kluft zwischen der britischen Insel und einem westlich kapitalistisch ausgerichte- ten Europa noch vertiefen würde. Haben die englischen Sozialisten bereits auf den letzten Tagungen des Europarats sich viel weniger europafreudig gezeigt als etwa die englischen Konservativen, so glaubten die letzteren im Falle eines Labour- Sieges voraussagen zu müssen, daß nach der Konzeption der Attlees und Morrisons ein vereinigtes Europa erst dann ins Blickfeld rückt, wenn sie auf dem Kontinent dieselbe plan wirtschaftliche Struk- tur gewahren wie im eigenen Lande. In Deutschland, Frankreich und den Bene- Iux- Staaten, ja sogar in Italien herrscht nach Auffassung der englischen Sozialisten ein in Wirklichkeit bereits überwundenes amerika- nmisch-Kapitalistisches Wirtschaftssystem, das in dem Augenblick um seine Existenz kämp- fen wird, da die amerikanische Dollarhilfe aussetzt. Sollte, wie man in England erwartet, die gegenwärtige westdeutsche Regierung in der Arbeitslosenfrage und in der aufbauenden Fürsorge für die Millionenarmee der Flücht- linge versagen, so würde die SPD-Oppostion auch von innen her stärker werden. Da nach Ansicht der englischen Sozialisten die inner- politischen Verhältnisse in Frankreich eher noch ungünstiger als in Westdeutschland lie- gen, glauben sie, daß das jetzt herrschende Wirtschaftssystem sich selbst recht bald ad absurdum führen werde. Es hat hier jeden- falls einen tiefen Hindruck gemacht, daß Leon Blum erklärte, dag der Sieg von Labour zu- gleich der Sieg der französischen Sozialisten sein werde., So gesehen, bezeichnet das bri- tische Wahlergebnis eine Marschrichtung, die von tiefem Einfluß auf die Verhältnisse in ganz Westeurepa sein wird. uin Deutschland hat man sehr recht daran getan, ein so umfassendes Interesse für die britischen Wahlen zu bekunden. Die soge- nannte deutsche Uperfülle in der Ernährung das sogenannte üppige Leben der Deutschen Hat im britischen Wahlkampf allerdings mit grundverschiedener Folgerung ein solches Eche ausgelöst, daß jeder englischen Regierung, die aus den britischen Wahlen als Sieger hervor- geht, von vornherein nichts anderes übrige blieb, als das Versprechen, dafür zu sorgen, daß es den breiten Massen in Deutschland nicht besser als denen in England geht. Die unmittelbaren Auswirkungen dieser Tatsache wird das deutsche Volk in den nächsten Wo- chen und Monaten spüren. Wetterbericht U bersicht: An der Rückseite einer Tief- druckrinne, die vom Atlantik über Nordost- europa nach Nordußland reicht, werden schwache Störungen über Mitteleuropa hin- Weg nach Osten geführt, die milde ozeanische Luft nach Süddeutschland strömen lassen. Vorhersage: Am Samstag und Sonn- tag wechselnd, meist stärker bewölkt, einzelne Regenfälle, verhältnismäßig mild, Tagestemn- peraturen auf 8 bis 11 Grad ansteigend, nur in der Nacht zum Montag örtlich geringer Frost möglich. andel und Wir tschaft Messeausweis für Frankfurt im Vorverkauf Messeausweise für die Wiederverkäufer zum Besuch der Frankfurter Frühjahrsmesse sind im Vorverkauf bei den zuständigen In- dustrie- und Hendelskammern oder Hand- werkskammern, den Einzelhandel- oder Han- delsvertreterverbänden erhältlich. Ein Dauer- messeausweis kostet 7. DM, eine Tageskarte zum einmaligen Besuch an einem beliebigen Tage 4.— DM.(VWD) Kohle nur noch bis April bewirtschaftet Wie verlautet, soll die Bewirtschaftung von Kohle ab 1. April dieses Jahres ganz aufge- hoben werden. In Bergbaukreisen wird die Auffassung vertreten, daß Steinkohle, Koks und Steinkohlenbriketts zu Beginn des Früh- jahrs ohne Schwierigkeiten freigegeben Wer- den.(28 Auto-Union verdoppelt die Produktion Der 1000. PKW- Dreiviertel-Tonnen- Schnell- Heferwagen lief in diesen Tagen bei der Auto-Union Ingolstadt vom Band, wie die Werksleitung mitteilt. Die gegenwärtige Mo- natsproduktion von nahezu 400 Lieferwagen und etwa 1000 Motorrädern vom Typ RT 125 soll innerhalb der nächsten drei Monate ver- doppelt werden, so daß bis Mai eine Ferti- gung von über 600 Lieferwagen und 20 000 Motorrädern erreicht werden wird. Wie wei⸗ ter mitgeteilt wird, beabsichtigt man, in In- golstadt baldmöglichst einen zweiten Motor- radtyp zu fertigen, über den Einzelheiten je- doch noch nicht bekanntgegeben werden. Spannung in den Handelsbeziehungen zu Jugoslawien Die durch die Kriegsgefangenenfrage ent- standene Spannung in den Handelsbeziehun- gen zwischen der Bundesrepublik und Jugo- slawien hat in der Ruhrindustrie starke Be- unruhigung hervorgerufen. In mehreren Wer- ken der Maschinen- und Stahlindustrie lagern bereits seit Monaten größere Mengen von Fabrikausrüstungen, die nicht abtransportiert Werden konnten, weil von jugoslawischer Seite ein Preisnachlaß gefordert wurde. In einigen Betrieben wird zur Zeit über- prüft, ob die Fortsetzung der Produktion für Jugoslawien überhaupt noch tragbar ist.(Z SEH) Deutsche Firmen stellen in Chikago aus 200 deutsche Firmen werden auf der vom 7. bis 19. August in Chikago(Illinois) stattfin- denden ersten Internationalen Handelsmesse der Vereinigten Staaten ausstellen, In einem Telegramm an den Leiter der deutschen De- legation begrünt der Gouverneur des Staates IIIinois das durch die angekündigte Beteilig- gung an der Messe bewiesene Vertrauen in die amerikanischen Bemühungen um die Si- cherung des Weltfriedens und die Förderung des Wohlstandes in der ganzen Welt. VV) Deutschland an zweiter Stelle Von den Marshallplanmitteln, für die der Plan des Leiters des amerikanischen Amtes für Auslandshilfe, Hoffman, im dritten Jahr 2290 Mill. Dollar vorsieht, werden, WũWie aus Washington verlautet, fast 553 Mill. Dollar, d. h. der zweitgrößte Betrag, der Deutschen Bundesrepublik zugute kommen, falls die Mit- tel bewilligt werden, Die größte Summe er- hält Großbritannien mit 686 Mill. Dollar. Frankreich steht mit 503 Mill,. Dollar an drit- ter Stelle. DND) Arbeitsgemeinschaft für Höhenland wirtschaft Am 28. Februar wird in Donaueschingen eine„Arbeitsgemeinschaft für Höhenland wirtschaft in Südbaden“ mit dem Sitz in Do- naueschingen gegründet werden. Aus diesem Anlaß soll eine Bauernkundgebung stattfinden, auf der auch der Präsident und der Geschäfts- führer der„Arbeitsgemeinschaft der Berg- bauern in der Schweiz“ sprechen werden. Industrielle Produktion gesunken Die Indexziffer der industriellen Produk- tion, die(einschließlich Genußmitte und Bauindustrie) im November, der saisonüb- lichen Jahresspitze, einen Stand von 96 Pro- zent erreicht hatte und im Dezember auf 92 Prozent zurückgegangen war, ist im Ja- nuar, der Saisontendenz entsprechend, weiter auf 89 Prozent des Vorkriegsstandes gesun- ken. Auf der alten Basis berechnet, d. h. ohne Einbeziehung der Bauwirtschaft- und Genuß mittelindustrie, stellt sich der Indesstand im Januar auf 94 Prozent gegenüber 98 Prozent im November des Vorjahres. Trotz dieses Rückganges liegt die Gesamt-Indexziffer, verglichen mit Januar 1949, noch immer um 16 Prozent höher. Von der Hohen Kommission gebilligt Die Hohe Kommission hat das neue Han- dels- und Zahlungsabkommen zwischen der Bundesrepublik und Jugoslawien vom De- zember vorigen Jahres gebilligt. Nach dem Beschluss der Bundesregierung kann der Ver- trag erst ratifiziert werden, wenn die jugo- slawische Regierung die verurteilten deut- schen Kriegsgefangenen Freiläßt. 28) Die Kaffeebohne protestiert Durch eine Pressemeldung, die sich gegen die Uberhöhung der Kaffeesteuer richtete, glaubten vielfach die Kaffeehändler, daß diese Meldung auch gegen sie gerichtet sei. Tat- sache ist, daß zwischen Einkauf im Hambur- ger Freihafen und Verkauf in unseren Le- bensmittelgeschäften durchschnittlich die große Handelsspanne von 9,40 DM je Kilo besteht. Nun ist aber eine Handelsspanne noch lange keine Verdienstspanne. Von dem Betrag von 9,40 DM müssen die Umsatzsteuern, Schwund, Arbeitslöhne, Frachtkosten, Provisionen und Verwaltungskosten abgerechnet werden. Man kann als durchschnittlichen Einkaufspreis des Großhandels für die hauptsächlichsten Ver- brauchssorten 6,20 DM ab Freihafen Hamburg rechnen. Hinzu kommen der Zoll mit 1,60 DM, die Kaffeesteuer mit 10.— DM und die Um- satzausgleichssteuer mit ungefähr 0,54 DM. Der Kaflee kommt in die Rösterei und noch einmal sind 3 Prozent Umsatzsteuer hinzuzu- rechnen, also etwa 0,55 DM. Beim Rösten wird dem Kaffee das Wasser entzogen, was einen Schwund von etwa 18 Prozent bedeutet. Außerdem werden etwa 4 Prozent schlea-te Bohnen aussortiert. Durch diesen Verlust von 22 Prozent entstehen ungefähr 4, 10 DM Mehr- kosten, so daß sich der Preis für ein Kilo Kaf- fee bereits auf zirka 23,.— DM stellt. Auf die- sen Preis kommen dann noch die Röstlöhne, Verpackung, Fracht und Großhandelsverdienst, so daß der Kaffee für den Einzelhändler auf annähernd 25,— DM zu stehen kommt. Dieser muß seinerseits wieder 3 Prozent Umsatz- steuer bezahlen. So kommen die begehrten Kaffeebohnen zum Preise von 28.— DM an den Verbraucher. Diese Rechnung darf selbst- verständlich nicht als ganz verbindlich be- trachtet werden, denn die Einkaufspreise schwanken, und Schwund und Löhne bleiben ebenfalls nicht gleich. g 5 Der Haken am ganzen Kaffeeproblem liegt an der un verhältnismäßig hohen Kaffeesteuer. Die am Kaffeehandel beteiligten Firmen haben eine Senkung von 10.— auf 3,.— DM bean- tragt. 90 Prozent der Haushalte versorgen sich mit illegal eingeführtem Kaffee. Dies bedeu- tet einen Verlust an Steuern und Zöllen von rund 350 Millionen DM im Jahr. Bei entspre- chender Senkung der Steuer würde die regu- läre Ware bevorzugt, und dies würde die Ge- samtsteuereinnahme wesentlich erhöhen, pd) Necktar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhelm und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Drudt und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(inhaber Georg Härdle), Maunheim-Sectenheim, Ferusprecher 47216- Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5, Ferusprecher 5180 der crlee der Hanilca llsoo Drig.⸗Roman von Maria Oberlin 1 0 Nachdr. verboten. Der alte Herr ſah durch funkelnde Brillen⸗ gläſor ernſt und mitleidsvoll auf die Frau. „Bitte, gnädige Frau.. wir tun, was wir können.. glauben Sie uns! Ihr Mann hat ſchwere Verletzungen erlitten, durch Schnitt⸗ wünden iſt die Schlagader verletzt worden der Blutverluſt iſt ungewöhnlich ſtark. wir erden eine Blutübertragung machen müſſen.“. „Iſt Gefahr?“ fragte Monika mit bebenden Lippen. Der alte Herr wich dem Blick der ragenden Augen ein wenig aus und ſagte achlich. Wie geſagt. eine Blutllber⸗ tragung, wir brauchen einen kräftigen. ge⸗ den Menſchen dafuinun r ö Monika ſah den Arzt ruhig an und ſagte geſammelt:„Bitte, Herr Profeſſor.. ich bin lehr geſund und kräftig.. wenn Sie mich dazu verwenden können 2“. Hermann Nyſſen ſprang auf.„Monika! Wenn einer helfen kann, bin ich es doch!“ „Nicht!“ wehrte ſie ab. Ich will mich zur Verfüg ung ſtellen ich muß es.“ Ihr Blick te flehend den des Bruders. aß mich ch. Hermannl Ich habe ſo viel gutzu⸗ Monika, 8 doch gar nicht, 1. „ 1. A der Chauffeur vor.„Ich bin n. aber das Lächeln „Drei Angebote... ich glaube, wir unker⸗ ſuchen Sie mal, gnädige Frau, machen ein Blutbild... Alles Weitere wird ſich dann er⸗ geben!“ 8 8 Er ſchritt voraus, Monika folgte ihm. Sie wandte ſich noch einmal beſchwörend zu Her⸗ mann. g „Bitte, laß mich, Hermann!“ 5 nickte er ernſt.„Ich warte hier auf dich Der Arzt ſchritt voran, fühlte ſich in einem ſeltſamen Zwieſpalt. Eigentlich wäre es doch bernünftiger geweſen, dieſen hünenhaften Chauffeur zur Blutübertragung heranzu⸗ ziehen oder den Schwager des Verletzten. Aber ſeltſam, der bittende, angſtvolle Blick der Frau hatte ihn zu ſehr getroffen. Sie war ſchmal und zart, aber ihre Bläſſe konnte doch auch nur aus der Angſt um den Gatten herrühren.. Wenn ſie ihm nun auch in dieſer äußeren Not beiſtehen wollte, warum ſollte ſie es nicht.. 8 „Bitte, gnädige Frau,“ ſagte er und öffnete die Tür zu einem großen Unterſuchungs⸗ raum.„Wir wollen hier ein Blutbild machen und einmal ſehen, ob wir die Uebertragung vornehmen können.“ eine klare Vorſtellung davon. Sie fühlte * ih „ eimiſche Worte, die Nur eines bleichen Züge Martin hereinfuhr. Martin, den ſie groß und kraftvoll, ſtark und ſchön verlaſſen hatte, den warum jetzt totenbleich neben ihr lag, die Bruſt ver⸗ bunden mit einem dicken Verband, durch der ſchon wieder dunkles Blut quoll, die Hand in einer Schiene, das Geſicht umwunden vor weißer, ſtumpfer Watte, um die blutend⸗ kopfwunde zu ſtillen Die Augen hielt er geſchloſſen, nur um der Mund lag ein tief ſchmerzlicher Zug, bei dem ſie ihre Augen feucht werden fühlte Jäh und heftig überfiel ſie wieder die heißt Liebe zu dem Mann, der ſo dicht neben ihr lag und von dem ſie doch Welten trennten jäh und heftig griff dieſe Liebe von ihr Beſit und würde— das wußte ſie— bis zum letz. ten Atemzug nicht mehr weichen, wuchs um noch, dehnte ſich, erfüllte ſie bis zum Letzter opferbereiten Glück. Dann war alles vorbei. Monika trank dit Milch. die eine Schweſter ihr reichte, war einen ſehnſuchtigen Blick auf den blafſen Verletzten, der noch immer die Augen nicht geöffnet hatte. Der Profeſſor nickte ihr dankend und be⸗ ruhigend zu.„Gut ausruhen!“ ſagte er ernſt. „Ohne Sorge, ich hoffe, daß wir ihn durch⸗ N Ein leiſer freudiger Hoffnungsſchimmer zog in Monikas Seele ein 9 85 Es wurde Herbſt. Im Garten der Villa Steinäcker blühten Aſtern und Dahlien in verſchwenderiſcher Pracht. Monika ſammelte jeden Morgen die koſtbarſten und ſchönſten Blumen aus Martins Garten, trug ſie zu kaum. Fr ſah auch Monika nicht an, die jeden Tag an ſeinem Bett ſaß und angſtvoll in die geſagt, daß Martin leben bleiben würde ſah er ſie noch immer nicht an! 8 1 1 Kopfes winkte Martin jetzt ihr zu, zu gehen. ſie nicht mehr um ſich dulden wollt? Sie blühten hell und farbig neben ſeinem Bett, aber der Verletzte, der nur hin und wie ⸗ der die müden Augen öffnete, erkannte ſie ſah, Der Proseſſor hatte doch Warum erkannte er ſte nicht? N Traurig ſaß ſie auch heute wieder am Bett des Gatten. Die ſchweren Wunden begannen langſam zu heilen.., mußte er nicht viel weiter ſein in ſeiner Geneſung? Wollte er nicht leben? N 1 Die Schweſter war einen Augenblick hin⸗ ausgegangen, leiſe und zärtlich ſtrich Monika über die einſt ſtarken, kraftvollen Hände ihres Mannes, die jetzt ſo müde und matt auf der weißen Decke lagen. 5 ö Die Augen des Mannes öffneten ſich lang⸗ ſam, der ſchmale Mund flüſterte ein Wort: „Monika!“ Hauchleiſe zog das Wort durch den ſtillen Raum. Leiſe war die Schweſter eingetreten, ſah erſtaunt auf den erwachten Kranken, der ſeinen Blick immer noch auf dem Geſicht der Frau ruhen ließ. Es war ein ſeltſamer Anblick, den er auf die Frau hef⸗ tete, warm und zärtlich, liebevoll. Dann ver⸗ finſterte er ſich jäh, wurde hart und abweh⸗ rend.. ein jäher Fiieberſtoß trieb Blut in die blaſſen Wangen. 5 5 Monika war aufgeſprungen, mit einer ab⸗ wehrenden, hinausweiſenden Bewegung des Glühende Röte ſchoß ihr in die Wangen. So hart war ſein Haß, ſo ſchonungslos ſein Ge. fühl, daß er ſogleich jetzt, wo er ſie erkannte Die Schweſter trat nahe zu ihr. „Herr Steinäcker iſt noch ſehr krank. Ihr Beſuch ſcheint ihn zu erregen. Es iſt beſſer Sie gehen.“ 105 5 Monika nickte, ein troſtloſes, müdes Ge⸗ fühl im Herzen; die Welt ſchien nun für im⸗ etzten Blick auf Sind Kriege vermeidbar: Um Kriege zu vermeiden, muß man die Ur- sachen in sich selber meiden, die zur Entfa- chung eines Kriegsbrandes führen können. Ein Krieg ist ein fressendes Feuer. Ein Krieg ist eine schreckliche Schöpfung, zu einem guten Teil geboren aus der entarte- ten Phantasie des menschlichen Denkens und Fühlens. Willst du den Krieg beseitigt sehen, so höre du selber auf mit dem Hassen. Lehre Menschen, auf jedes Haggefühl in sich zu ach- ten und den Haß aufzugeben. Den Haß an sich bringt man nicht zum Ver- schwinden, aber der Mensch muß ihn über- winden, will er in keine neuen Kriege ver- Wickelt werden. Willst du den Haß fahren lassen, so mußt du an seiner Stelle die Liebe Wirken lassen und sie beständig neu in dich einführen. Willst du die Liebe einführen, so mußt du die Menschen das Liebenwollen leh- ren. Ehe sich die Menschen nicht lieben wol- len, können sie nicht damit rechnen, daß der Friede bei ihnen einzieht. Der Friede zieht nicht mit äußeren Gebärden ein. Er nimiat in den Herzen der Menschen Platz. Vom Herzen aus strahlt er in die Umgebung hinaus und befriedigt dieselbe. Man muß in sich selber den Haß einstellen oder man muß durch den Haß seinen Haß in sich hassen können. Dann kann einmal die Zeit auf Erden anbrechen, wo die Men- schen den Unfrieden hassen werden. Man kann am Haß große Freude bekommen und daher kommt es, daß man am Zerstören seine Lust haben kann. Nichts aber verbindet die Gegensätze unter den Menschen mehr, als die Macht der Liebe. Jeden Tag muß jeder Mensch den Frieden in sich selbst herstellen lernen; denn auch der Friede ist eine Schöpfung. Ein einziger, in sich selbst unzufriedener Mensch kann zu einer Gefahr für den Frieden werden. Nicht die gewaltsame Beseitigung eines solchen Störenfrieds bringt euch dem Frieden näher. Nur wenn man in sich selbst die Störung aus- gleicht, hat man die Gewähr für die Erhal- tung des Friedens. Man muß glauben können und glauben wollen, dag man dazu befähigt ist, friedlich sein zu können. Das heißt: Man muß selber den Zustand des Friedens in sich wollen. Ein Friedenswilliger kann nicht mehr töten! Wenn er im Geist des Friedens aufgeht, kann er nur noch für alle Menschen ein ungestör- tes Leben herbeisehnen. Ein Friegsbegeisterter tötet aus Torheit und Verblendung. Er übersieht, daß man den lebendigmachenden Geist nicht töten kann. In seine kriegerische Haltung wird er jedoch nur Hineingeführt durch Aufhetzung, durch Be- fruchtung mit Gehässigkeit, durch Anstek-⸗ kung mit Zwietracht, durch Anteilnehmen an der Kriegsbeute.. Erkenne im Haß den Schürer aller Kriegs- feuer! Erkennet im überspitzten, überklugen Ver- stand den mächtigsten Gegner eures Daseins. Erkennet, daß erst euer gegenseitiges Lieben eure schleppenden Verständigungsbemühungen erfolgreicher macht. Doch müßt ihr euch lie- ben Können! Ihr müßt euch lieben WOoIIlen. Dieser Weg bereitet euch allen einen reichen Frieden! Entdecket die Walstatt eurer Kämpfe in Such selbst! as draußen sichtbar sich ab- Spielt, liegt unsichtbar in euch selbst und in euch entscheidet ihr jede Sekunde den Lauf alles Geschehens zu eurem Wohl und eurem Weh! H. Baumann Der Wald, mein Bruder Eine kurze Wegstrecke von meiner Woh- nung entfernt steht ein hochgelegener Wald. Ich streife viel in ihm herum und kann fast nicht mehr leben, ohne immer wieder in eine Stille einzutauchen. Er trug dieses Jahr Sehr lange sein Laub, und erst nach den gro- gen Stürmen war die Erde ganz mit den goldbraunen Eichen- und Buchenblättern be- deckt. Ich ging auf diesem leuchtenden Tep- pleh, betrachtete die zarte graublaue und vio- lette Farbe der Buchenstämme und berührte anchmal die bemooste Rinde der Eichen. einem plötzlichen Sonnenblitz konnte diese Alte Rinde in e Smaragdęrün auf- päter, als der feuchte„Nebel durch den Vald drängte, wurde der Teppich auf der 8 mpfer, und auch die übrigen Farben verhaltener und ärmer, aber dafür 1 Gestalt des Waldes deut- chtete meinen Blick den 90 0 86 Trauerspiel des i Waldes. Welch ale 2 5. ein 5 einen kreien Bang de 15 n von Vdem irn gelassen worden Ws t 5 te und das 5 de 5 2 Sebaſtian auf der Brautſchau Humoreske von Friedl Hohenstatt Seit der letzte von Sebastian Beutelmosers Freunden sich zur Gründung eines eigenen Hausstandes entschlossen hatte, war auch er Plötzlich des Alleinseins müde. Zwar konnte er es sich noch nicht vorstellen, wie es sein Würde, wenn aus der ihm so liebgewordenen häuslichen Einsamkeit nun eine Zweisamkeit Würde, wenn er künftig auf einen Menschen neben sich Rücksicht nehmen müßte. Schade, daß er so wenig Gelegenheit hatte, Damenbekanntschaften zu machen! mhm blieb kaum etwas anderes übrig, als durch die Zei- tung zu suchen. Das hatte immerhin den Vorzug, daß man an Hand der eingehenden Angebote in Ruhe überlegen konnte. Er wollte schon die Richtige wählen. Nun aber erst einmal die Anzeige selbst! Jedes Wort gehörte da genauestens überlegt. Nachdem er lange genug erwogen hatte, entschloß er sich zu folgendem Wortlaut: Rüstiger Fünfziger wünscht sich zu ver- ehelichen. Sieht weniger auf Vermögen als darauf, eine Frau zu bekommen, die spar- sam aber nicht engherzig ist und es ver- Steht, einem Mann das Leben behaglich zu machen. Ja, so dürfte es das Richtige sein. Ein rü stiger Fünfziger kann sich immerhin noch schen lassen und war gewiß mancher Frau lieber als ein unerfahrener junger Gimpel. Daß er weniger auf Vermögen sieht, läßt durchblicken, daß er selber etwas im Hinter- grund hat und nicht auf eine Geldheirat an- gewiesen ist. Immerhin sollten etwa vorhan- dene Barmittel kein Hindernis sein. Auch mit seinen sonst geäußerten Wünschen glaubte Sebastian das Rechte getroffen zu haben; blieb jetzt nur zu hoffen, daß geeignete An- gebote eingingen. Mit knapp verhaltener Neugier trug Herr Beutelmoser anderntags die Zeitung in der Brusttasche nach Hause. Dort las er, und mit ihm lasen an diesem Abend eine Reihe inte- ressierter Frauen seine Anzeige, Als Sebastian nach einigen Tagen sich nach den eingelaufe- nen Briefen erkundigte, erhielt er acht aus- gehändigt, von denen fünf gleich ausschieden und nur drei in engere Wahl kamen, Diese freilich machten die Wahl auch gleich zur Qual. Jeder Brief ließ gewisse Vorzüge der Schreiberin vermuten, und je länger Seba- stian Beutelmoser erwog, desto schwerer wurde ihm der Entschluß. Bis in seine Träume hinein quälte es ihn. Der gute Sebastien kam mehr und mehr aus Briefe gleich den anderen ins Feuer zu werfen. Schließlich aber sagte er sich bei nochmaliger Uberlegung, daß er die Angelegenheit ja keineswegs zu überstürzen brauche. Nun war die Frage nur, mit wel- cher von den dreien er den Anfang machte. Sebastian Beutelmoser mischte die drei Briefe mit geschlossenen Augen und griff nach dem obersten. Es war der Brief der geschiedenen Frau Betti. zogenen drei Am folgenden Sonntag wear Frau Betti schon 5 am vereinbarten Platz, als Sebastian sich ein- fand. Der ist's aber wichtig! stellte er bei sich test. Er wußte nicht, sollte er sich darüber freuen oder war das ein Grund zur Vorsicht. Die beiden singen zusammen durch den son- nigen Tag. Zu reden brauchte Herr Beutel- moser nicht allzu viel, das besorgte Frau Betti hinreichend. Sie waren noch keine zehn Mi- nuten gegangen, da wußte Sebastian schon den ganzen Roman ihrer Ehe. Wenn Frau Betti wahr sprach, mußte ihr Mann ein Aus- bund von Scheusal gewesen sein.„Ich bin ja gewiß sparsam, Herr Beutelmoser“, flog der Redestrom fort,„aber sd wie mein Mann sparte, das war schon mehr geizig.“ Herr Beutelmoser konnte darauf nicht viel erwidern, aber ihm war plötzlich ein schlauer Schachzug eingefallen. Und da sie gerade an einem Gasthaus vorbeikamen, schlug er vor, sich fürs erste einmal ein wenig zu stärken. Frau Betti war gerne einverstanden. Sie ahnte nicht, daß sich ihr Schicksal schon in der nächsten Stunde entscheiden sollte; sie erfuhr es erst einige Tage später durch die Post, dann aber allerdings so un mißverständlich, daß ihr für einige Zeit die Sprache wegblieb, und das wollte bei ihr viel heißen, In dem Brief, der als Absender den Namen Sebastian Beutelmoser trug, hieß es: Werte Frau Betti! Nachdem ich das Vergnügen hatte, Sie am vergangenen Sonntag persönlich und mren geschiedenen Mann aus Ihrer Unter- haltung kennenzulernen, nehmen Sie es mir bitte nicht übel, wenn ich mich mehr auf dessen Seite halte. Ich hatte mir erlaubt, Sie auf eine kleine Probe zu stellen, um sicherzugehen, ob Sie Wirklich so sparsam sind, wie Sie erzählten. Als ich aber sehen mußte, wie Sie von der Portion Käse, die lich dick abschnitten, da Wußte ich, da. den Begriff sparsamen Wirt chaftens noch nicht erfaßt haben. Ich brauche dem seelischen Gleichgewicht und wðwar schon drauf und dran, die in engere Wahl ge- um die Ecke, richtete erst schnell noch ihre Armbanduhr und ging dann mit hartem Schritt neben Sebastian her. Das Erzählen ge- Schah diesmal zu gleichen Teilen, aber trotz- dem war Sebastien Beutelmoser rasch im Bild, was für ein Muster von Buchhalterin er vor sich hatte. Fräulein Käthe sorgte offenbar nicht nur für einen guten Jahresabschluß ihrer Firma, sie verstand es allem Anschein nach auch recht gut, selbst nicht zu kurz zu kom- men im Leben, wenn man das ihrer hageren Gestalt auch nicht ansah. Die geht mit dem Käse sicher nicht so ver- schwenderisch um, wie Frau Betti, dachte Se- bastian Beutelmoser, als er ihr eine Portion bestellte. Seine Erwartung wurde indes noch übertroffen; er traute seinen Augen nicht, als Fräulein Käthe den Käse rump und stump verzehrte und auch die umherliegenden Brot- krümel mit den knöcherigen Fingern noch zusammensuchte.„Auf daß nichts umkomme!“ Sagte sie voll Profit.„Sie sehen, Herr Beutel moser, mir liegt das Sparen im Blut“, setzte sie noch hinzu in Erinnerung an die Anzeige. „Offenbar“, war alles, was Sebastian heraus- brachte. Weniger gesprächig, gen die beiden zur Stadt zurück. Beutelmoser aber schrieb noch am Abend einen kurzen Absagebrief. Nicht allzu hoffnungsvoll stand er am dritten Sonntag am vereinbarten Platz und wartete auf Fräulein Sabine Mäller, fünf Minuten, zehn Minuten. Seine Laune verbesserte sich nicht gerade, und er zog eben zum so und so vielten Male ungeduldig die Uhr, als eine herzwarme, liebe Stimme hinter ihm um Ent- schuldigung bat. Verblüfft drehte er sich um und sah in ein Paar treuherzige Augen,„Ich Wäre“, so erzählte Sabine Müller, bestimmt pünktlich gewesen, wenn mir unterwegs nicht ein altes Mütterlein so leid getan hätte; ich mußte ihr unbedingt beistehen.“ Sabine sagte das so selbstverständlich, ohne sich in ein gutes Licht stellen zu wollen. „Die und keine andere!“ gelobte sich Seba- stian und fand es fast roh, das offene, schlichte Menschenkind erst noch auf die Probe stellen zu Wollen. Aber aus einer Art Galgenhumor heraus, bestellte Sebastian auch ihr bei der Einkehr eine Portion Käse, fest entschlossen, Sabine unter allen Umständen zu nehmen, mochte sie den Käse behandeln, wie sie Wollte. Doch siehe da, sie schabte ihn ge- wissenhaft und bot Herrn Beutelmoser die lecker gestrichene erste Scheibe an. Sebastian gingen fast die Augen über vor Sebastian gleichen Rührung, und statt nach dem Brot zu greifen, faßte er glücklich nach Sabines Hand.„Du bist die Richtige!“ frohlockte er, und ein Dreißigjähriger hätte es nicht begeisterter sagen können. 85 Sabine saß etwas verwirrt und fand nicht gleich das rechte Wort. Ihr ging alles viel zu schnell. Schließlich, um wenigstens etwas zu sagen, fragte sie:„Haben Sie auch schon be- merkt, daß unsere Vornamen beide mit S an- fangen?“ „Mit 8?“ „Freilich, Sebastian!“ ich heiße doch Sabine und Sie „Ach so! Ich hatte Sie im Stillen bereits in Bine umgetauft.“ „Und ich Sie in Baste“, errötend „Genau wie meine Mutter einst“, erwiderte Sebastian. Und das war nicht das Einzige an Bine, was ihn in dieser Stunde an seine Mutter erinnerte. gestand Sabine nach Italien machen, als sie gekommen, gin- IANZ DES VERGESSEN Sie tanzen, das Lied zu vergessen im Rausche der Tage und Nächte, vom Wahne der Freude besessen. Es stürzen in finstere Schächte die Träume, die Sorgen der einen. Die anderen rufen die Mächte der Herzen und beten und weinen. Sie wissen; in froststarren Gärten, Umgeben von Zäunen und Steinen, stehn unsere Brüder und warten Fred Andre Der falſche Nar dini Potemkin, der mächtige Minister der große Katharina von Rußland, hörte eines Pag von dem berühmten Geigenspieler Nardin Flugs mußte sich ein Adjutant auf den W. mit dem einem Befehl gleichkommenden Auftrag, den Geigenküns ler sofort nach Petersburg zu bringen. Aber Nardini war weder für Geld noch für g e. Worte zu haben und verlachte den Bolen P. temkins. Der Adjutant wagte es nicht, erfolglos n Hause zurückzukehren, und so nahm er ein- fach einen andern, unbekannten Geigenspie ler mit nach Petersburg und stellte ihn sei nem Herrn als den berühmten Nardini vor Die Unterschiebung gelang. Potemkin lies sich vorspielen, belobte den Künstler und en lieg ihn mit einer fürstlichen Belohnung. Sonne Gedlaulen Für Ehen von heute und morgen Johann Wolfgang von Goethe: Der menschliche Zustand ist so hoch in Lei den und Freuden gesetzt, daß gar nicht be rechnet werden kann, was ein Paar Gatt einander schuldig werden. Es ist eine un endliche Schuld, die nur durch die Ewig keit abgetragen werden kann. Unbequem mag es manchmal sein, das glaube ich woll und das ist eben recht, Sind wir nicht a mit dem Gewissen verheiratet, das wir gerne los sein möchten, weil es unbequeme ist, als uns je ein Mann oder eine Fra Werden könnte. Victor Hugo: Man muß imstande sein, seiner Frau oft zu gehorchen, damit man das Recht erringt, ihr manchmal zu befehlen Theodor Fontane: Eine gute Frau mu die Augen immer aufhaben, aber sie mu sie auch zuzumachen verstehen, je nachd Sie muß alles sehen, aber sie muß nicht alles sehen wollen. Marie von Ebner-Eschenbach: ist sie es in einer glücklichen Ehe. Jes n Paul Kein N der Li Man bilde, in der Spitze beginnend, Wör⸗ ter von nachstehender Bedeutung. Jedes wird Aus den Buchstaben des vorhergehenden ge- bildet, indem man diese umstellt und einen neuen Buchstaben zufügt.— Die Wörter 785 deuten: a 05 römische Zahl; 2. Mittel 1 ort zung; 3. Kühlmittel; 4. Berg bei Innsbruck; 5. weiblicher Vorname,; 6.. 7. e. LGSUNGEN ASN lp dbl. 0 40— oe 6 Mors 8 eee 8 u onνN 5 nus s Losen muede peel 9 75 DE I GrorapadS) leszzaus Ssfeled 5 188 78 9 8805 es ö SI N 10 8 Leszgaugpfus SCHACH EKR Meisterwerk der Problemkunst! R Herbert Ruoff, Tuttlingen (stet N. Tagbl. 1 0 Dorfbach Das ist der Bach. Keinem Menschen im Ort fiele es ein, zu fragen, ob er sonst noch einen Namen hat, einen Namen etwa, wie sie in den Schulbüchern zu finden sind. Er heißt„der Bach, und das genügt jedem. So fließt er mit- ten durch das Dorf, so nahm er schon vor Jahrhunderten seinen Weg. Es kümmerte sich Auch kaum einer darum, wo er herkommt. Er t da, und das qenügt wieder. Ihm selbst scheint das gerade recht zu sein Denn offenbar ist ihm daran gelegen, in aller Heimlichkeit das Dorf zu betreten. Fein leise fließt er unter einer alten Steinbrücke hervor und dabei be- nimmt er sich so unauffällig wie möglich. Wer ihm aber nachgeht, der Wird bald merken, dag er eine recht lustige, fröhtiche Fahrt hinter sich nat. Durch Felder und Wiesen ging sein Weg. Fettes Gras wuchs an seinem Rain und Blumen, 80 viele, dag man sie gar nicht alle zählen und nennen kann. Heimliche Verstecke hat er sich gegraben am Rande des Bettes, und schwarze Wurzelbärte hingen darüber herab. Mit Kies und Sand hat er gespielt, wie es ihm gerade ums flerz war, Zu den Pappeln hat er binauf- gesehen, die vornehm über ihm ihre Achseln in die Höhe zogen. Danp ging ec in Dorfnähe an Gärten vorbei, an Gärten mit schiefen, brau- nen Lattenzäunen und kleinen Trepplein, die dam Rain zu ihm hinabführen, weil man im Som- 5 a er gern von seinem Wasser e So ist Sr schließlich unter der alten Steinbrücke hin- 1 8 ins Dorf gekommen. Still und ernsthaft Nieht er von jetzt an dahin. Benn ex ist kein gan e 5 e 3 ber. Jugend debe; 1 . Wandern und e gewöhnlicher Dorfbach. Ein Kleid von festen Mauersteinen hat man ihm angelegt. Dazu hat er jetzt die Pflicht, das breite Bachbett nach Möglichkeit auszufüllen, Da ist es vorbei mit dem kindlichen Geplätscher und wir verstehen den Ernst seines Wesens Kommt dazu, daß oben an der Mauer sich ein Geländer aus dik- ken Eisenstangen hinzieht, so daß es fast aus- sieht, als habe man ein ziemlich harmloses Tier- lein in einen allzustarken Käfig gesetzt. Es ist nur gut, daß dieses Geländer und die Mauer micht ganz durchgeführt sind, daß es Stellen bt, wo beides fehlt. Hier kommt dann der na- ürliebe Bachrain zum Vorschein. Hier wachsen g Brennesseln und hartes Eisenkraut, hier rutscht das quarrende, gackelnde Volk der Gänse und Enten hinab, um sich drunten im Wasser herum- 5 Da sieht man sie dann bald mit fried- chem Familiensinn behaglich unterhalten, bald in schöner Ordnung kettenweise den Bach ab- oder hinaufziehen, indes ihr helles Ge- 0 der schon von weitem schneeig leuchtet. er sind sie da, diese geselligen, unterhalt- Vögel, zu jeder Tages- und Jahreszeit. Bach aber verändert unmerklich sein Aus- nen, und Wechsle Farben 1 sein fahr kahrt er murrend und leise ru- dend dahin. Noch steckt etwas von der Un- ane und drängenden Ungeduld der Jahreszeit m. Doch Klärt sich balé sein trübes Was- und schon verfängt sich die Heiterkeit des n A Frühlingshimm Is in se mernder Strei 8 dee spiel. Die en Wellen, als Mittel. steckt halten, o Wianderheime der Jugend Das Wiedererstehen der deutschen Jugend- herbergen ist gewiß eines der erfreulichsten Kennzeichen für die Gesundung unserer Jugend. Der starke Andrang zu den wenigen Häusern, die bisher wieder für ihren Zweck geöffnet Werden konnten, hat die Jugendherbergver- bände auf beiden Seiten des Rheins zu ver- Stärkter Aktivität veranlaßt. Während 2. B. in den nordbadischen Jugendherbergen 1947 nur 3619 Ubernachtungen gezählt wurden und nur 3 Häuser geöffnet waren, waren es 1948 10980 Besucher und 1949 in 8 wiederhergestellten Heimen sogar 47522 Ubernachtungen. In diesen Wochen wird nun überall die Ju- gend bei den Familien anklopfen und die schö- nen Bildposkkarten des Herbergswerks zum Kauf anbieten, auf denen die Häuser von Künst- lerhend abgebildet sind Auf diese Weise soll der Jugendherbergsgroschen ein noch größeres Ergebnis bringen, damit weitere Herbergen er- richtet werden können. folge des Krieges war nämlich ein großer Teil der Häuser unbenutzbar geworden. Die Ein- richtungsgegenstände sind meist verloren ge- gangen und mußten erst vriieder neu beschafft Werden. ber die volks gesundheitliche Bedeutung unserer Jugendherbergen besteht heute wohl kein Zweifel mehr. Für ihre Ferienwanderungen braucht die Jugend Stützpunkte in der Nähe der schönsten Wandergebiete unserer Heimat und bei den bedeutenden Kulturstätten. Der ursprünglich für ganz Be den gegrün- dete Landesverband„Badische Jugendherber- gen“ in Karlsruhe, Klauprechtstraße 29, hat in unermüdlicher Aufbauarbeit für die Erneuerung des Jugendberberqnetzes gesorgt, 1920 ven-dem Brücken über Strom Frühjahr 1945. Hinter den in wilder Hast zu- rückflutenden Resten der deutschen Armeen zer- brachen mit dumpfen Detonationen alle Rhein- brücken, die von Maxau bis Worms mid weiter. rheinauf und rheinab den Fluß überspannten, Ihre Trümmer versanken in den Fluten des Stromes Der Rhein, einst pulsende Schlagader lebendigen Verkehrs, Hindernis zwischen Ländern und Zonen. Es ist notwendig, sich an diese Dinge zurück- zuerinnern, wenn man nach einem kurzen Jahr- fünft rückschauend Vergleiche zieht und die Leistungen der privaten und öffentlichen Ver- Eehrsträger im Wiederaufbau des Verkehrs kri- tisch würdigt. 106 von den insgesamt 124 zerstörten Stra- Benbrücken sind wieder aufgebaut, 66 davon bereits in ihrer endgültigen Form als Dauer- brücken. Von den restlichen 18 befinden sich 7 im Bau und nur bei 11 meist weniger wich- tigen Brücken wurde die Wiederherstellung noch nicht in Angriff genommen. Von den vier festen Rheinbrücken, die in unserem Raum im Laufe des Krieges zerstört wurden sind drei bereits wieder hergestellt, die Brücken Maxau, Ludwigshafen ung Worms Als erste wurde aàm 17 5. 1947 die Maxauer Brücke nach einer Bauzeit von genau einem Jahr wieder dem Verkehr übe, geben. Die Bauarbeiten, die selbst im Winter unter schwierigsten Witterungsbedingungen fortge- führt wurden, erforderten einen Kostenaufwand von 8,5 Millionen Reichsmark Neben der bei Ludwigshafen am Rhein im März 1945 durch amerikanische Pioniertruppen erbauten Behelfsbrücke, die einstweilen noch erhalten bleiben soll, erstand von Mai 1947 bis Mai 1949 eine feste Straßen- und Eisenbahn- brücke. Bei ihrer Konstruktion wurde eine ein- gleisige Eisenbahnbrücke verwandt, die Wäh⸗ rend des Krieges für einen Flußübergang in Rußland erbaut worden wär und auf Eigenbahn- gelände bei Mainz- Gustavsburg aufgefunden Wurde. Bei der zerstörten Straßen- und Eisenbahn- brücke bei Speyer wurde mit dem Wieder- aufbau begonnen. Die Räumung der Spreng- stelle wurde durchgeführt und die Flutöffnung wiederhergestellt Zur weiteren Fortführung der Bauarbeiten fehlen einstweilen noch fie N Der Verkehr wird mit der Personen- fähre der Stadt Speyer und der Autofähre bei Rheinhausen aufrecht erhalten. Auch an die Stelle der Schiffsbrücke bei Germersheim ist vorerst nur eine Fähre getreten. kür Minderbemittelte wurde zum trennenden heutigen Ehrenvorsitzeiden, Oberstudiendirek- tor Karl Brossmer, gegründet, besteht dieser Verband auch heute noch in frischer Kraft. Es ist anzunehmen, daß sich ihm das Badische Jugendherbergswerk(Südbaden) in Freiburg, Turnseestraße 55, bald wieder enschließen wird, zumal die südbadische Gegend sehr stark aus Nordbaden, àus der Pfalz und aus dem ganzen Bundesgebiet besucht wird. Auch den Schulen dienen die Jugendherber- gen für neue Erziehungsaufgaben. Während der Wintermonate waren etwe zwei Dutzend Schul- klassen zu Skikursen in sclchen Wanderhei- men. Im Sommer werden wieder zahlreiche Volksschulklassen darin untergebracht, Wobei ein Zuschuß geleistet Wird. In der Pfalz ist das Jugendherbergs- Werk ebenfalls wieder am Aufbau(Neustadt a. d. H., Höhenstraße 51) Wenn also unsere Jugend demnächst wieder zum Pfälzerwald und zur Hardt, zum Odenwald und Schwarzwerld wandern will, dann sollen ihr noch mehr Ubernachtungsgelegenheiten als bisher geboten werden. Diese Häuser sind auch Stätten der N agnung mit ausländischer Ju- gend, zu der die junge Generation endlich in ein dauerhaftes Freundschaftsverhältnis treten möchte. Für die Freunde der Jugend und der Heimet, für Elternhaus und Schule ist es des- halb eine wichtige gemeinsame Aufgabe, das Jugendherbergswerk zu unterstützen. Mögen die Bilder von einigen Wanderheimen auf die- ser Seite allen unseren Lesern Anlaß geben, für diesen guten Zweck eine freiwillige Spende zu geben und durch ständige Mitgliedschaft im Jugendherbergswerk diese Bestrebungen zu fördern. Geil und Grenzen Im Frühsommer dieses Jahtes wird sich aber bereits ein neues großes Projekt verwirklichen Die Autobahnbrücke bei Franken tha l. Während mit der Vollendung der Brücke selbst schon in den nächsten Wochen zu rech- nen ist, wird der Anschluß an die Reichs autobahn München-Frankfurt im Sommer hergestellt sein. Damit wird die Pfalz den Anschluß an die großen internationalen Verkehrslinjien erhalten, die im Zuge der Reichgautobahnen in der Nord-Süd-Richtung von Skandinavien zur Schweiz und in der Ost- West-Richtung über Paris-Saarbücken-Franken- thal nach Frankfurt a. M und weiter zur Ost- grenze führen Allerdings fordert der Ausbau der Reichsadtobahn zwischen Kai- S erslautern ond der Reichsgrenze und die Wiederherstellung dreier völlig zerstör- ter Brücken an dieser Bahn noch umfangreiche Mittel, deren Beschaffung erhebliche Schwie- rigkeiten bereitet. Aber die Einbeziehung des Straßenzuges in das internationale Straßennetz deutet darauf hin, daß in ab- sehbaret Zeit mit einer Verwirklichung der ge- planten Arbeiten zu rechnen ist Im engen Zu- sammenhang mit der Planung der Autobahn steht auch der vorgesehene Ausbau der Straße Kaiserslautern Trier, der eine erhebliche Ver- Fürzung und Verbesserung dieser wichtigen Verbindung mit sich bringen wird In aller Stille und in stetigem Zusammenwiir- ken aller Verkehrsträger wurde inzwischen das pfälzische Verkehrsnetz wieder in einer Weise ausgebaut, die nahezu alſen Wünschen gerecht wird Auch die Grenzen z um Ausland hahen sich dem deutschen Verkehrsmittel wie- der geöffnet Internationale Führer- und Zulas- sungsscheine stehep wieder zur Verfügung und die deutschen Automobilkluhs sind wieder als Zollbürgen gegenüber dem Ausland anerkannt worden, so daß dem Auslandsfahrer wieder Triptyks und passierscheinhefte den Grenzüber- gang erleichtern Die Zahl der ausländischen BZesuchef der Pfalz wächst ständig und schon haben pfälzische Unternehmer die ersten Rei- sen ins Ausland organisiert und durchgeführt. Wenn auch die Knappheit an Devisen solchem Austausch noch enge Grenzen setzt, so liegt doch darin ein erfreulicher Beginn zur Fort- setzung der freundnachbarlichen Beziehungen, die seit jeher die Pfalz mi. anderen Ländern und die Pfälzer drinnen und draußen verbanden. (Aus einem Beitrag des Verkehrsdezernenten der Pfalz, H. Labonte, in der Verkehrs- und Heimatzeitschrift Die Pfalz am Rhein“; Verlag D. Meininger, Neustadt à. d. H.) 8 gekrempelten Hosen waten den Bach hinauf. Fische wollen sie fangen, oder besser gesagt: Fischlein, kleine harmlose Flossenträger, die sich hinter Steinen oder unter der Brücke ver- 1 weiter unten, dort, 0 der er wagen sich die Buben en Gumpen ist ziem- d der Bauer seine ren Hufen hineinfahren, und langsam tropft es von ihren runden Pferdebäuchen herab. An- dern Tags fährt ein Gewitter ins Land, und ein wilder Regen prassel“ nieder. Da schwillt der Bach plötzlich an. Verschwunden sind die kleinen Erdhüge', und von den Sandbänken ist nichts mehr zu sehen. Nur eine einfarbige gelbe Wassermasse zieht in starker Strömung dahin. Leute stehen am Bachrand und schauen halb ängstlich, halb verwundert hinab. Jetzt Wissen sie, warum men die starken Mauern gebaut hat und das Eisengeländer auf den schweren Steinpfosten Aber das Wasser ver- läuft sich wieder und nach einigen Tagen schießt die Sonne von neuem ihre Lichtpfeile in den reinen Spiegel des Baches. 5 Der Herbst rückt heran die Tage Werden kürzer Morgens und abends spinnen Dunst- schleier den Bach in heimliche Träume. Müde Blätter taumeln von den Bäumen. Der Bach trägt sie schaukelnd auf seinen Wellen dahin. Der Winter fällt ins Land mit Kälte und rauhem Wetter. Das Wasser dampft, wie wenn 08 kochte. Um Weihnachten källt Schnee. Alles 18 e nur er Uett. und träg in seinem N ſurden 8 vom i Beste babes bene. trage 20, zur Veda fernzuhalten. Der Bett, und mit kühlem Mund wischt er die Flok- ken aus, die zu ihm binabtanzen. Die Enten und Gänse aber sind ihm treu geblieben. Trotz der 8 tummeln sie sich lustig da unten herum. e Menschen aber, die es 1 frieren noch Reken und streben rascher der warmen Stube Zu. 5 O. Kohler 6 7 N Am Weg Bald ist die Natur wieder so weit, daß sie die Wwanderftohen Menschen empfangen kann Schon haben sich die ersten Schneeglöckchen aus der schützenden Eide hervorge wagt. In den Bäumen und Sträuchern steigen die Säfte hoch, um Blätter und Blüten vorzubereiten. Wie wir uns über diese Wiedergeburt der Na- tur freuen, so wollen Wũirgan unserm Weg auch auf alle Kulturdenkmäler achten Trotz Zer- störung bergen noch viele Orte unserer Heimat die kostbarsten künstlerischen und handwerk. lichen Leistungen, Schlösser und Kircnen er- zählen von der Heimatgeschichte, Bürger- und Bauernhäuser zeigen den Fleiß früherer Gene- rationen. Den besten Einblick in die kulturellen Kräfte einer Landschaft geben unis die Heimat- museen, denn sie zeigen, was im Wechse! der Völker und Zeiten auf heimatlicher Erde hervorgebracht wurde. Auch diese Kulturstät- ten sollten wir auf unseren Wanderwegen auf- suchen. Aenne erge Solberg 1 8 Schützet die Heimat! Gegen Auswüchse des Reklamewesens. Die Plakatwerbung hatte schon früher zahl- lose Orts- und Landschaftsbilder unseres Lan- des entstellt und schickt sich nunmehr an, unter Ausnutzung günstiges Regelungen des Steuer- rechts Wiederum in oͤrgerniserregender Weise sich auszudehnen, Beginnt beispielsweise ine Firma mit der Giebel; und Streckenreklame, n 50 machen es selbstverständlich andere Kon- kurrenzfirmen nach Damit kämen wir letzten Endes auf einen unsinnigen Wettlauf in der Reklame, der letzten Endes die Geschäftswelt genau so schädigt wie das Orts- und Land- schaftsbild. Somit muß den Anfängen eines der- 1 artigen Reklameunfugs im Hinblick àuf die Er- kordernisse des Heimetschutzes mit aller Ener- gie entgegengetreten weiden. In diesem Zusam- menhang muß auch darauf aufmerksam gemacht Werden, daß der Eigentümer eines Anwesens zur Schaffung baupolizeilich einwandfreier Zu- stände seines Grundstücks nebst Gebäulich- keiten und Zubehôr verpflichtet ist, ungeneh migte Werbezeichen, Reklameschilder usw. Einwand des Hauseigen- tümers, daß er diese Gegenstände nicht ange- bracht habe, ist demnach nicht stichhaltig. Nach einmaliger Belehrung wird in Wieder- holungsfällen strafend eingeschritten Werden. Die Oloclee 8 Wolken ziehn, wie weiße Sauwzne, 5 hin am blauen Himmelsteich. Einer klaren Engelsträne, 25 sieht der 5 1 8 e Schäfer treibt Müde 11555 10 den Stan am sanfte an 8 N Fußball V 03 Ladenburg FSG Seckenheim Am kommenden Sonntag trifft die Mann⸗ ſchaft der FSch im fälligen Rückſpiel der Verbandsrunde auf die Elf des V 03 La⸗ denburg. Das Vorſpiel endete unentſchieden 2:2. Ladenburg ſtand zu Beginn der Ver⸗ bandsſpiele lange Zeit an erſter Stelle der Tabelle und galt allgemein als einer der erſten Anwärter auf die Meiſterſchaft der Kreisklaſſe A. Eine Serie von 5 aufeinan⸗ derfolgenden„Unentſchleden“ warf die Mann⸗ ſchaft aber an die 5. Stelle zurück. Die Mannſchaft der FSG hat den umge⸗ kehrten Weg hinter ſich. Am Anfang am Ende der Tabelle ſtehend, hat die Elf ſich langſam aber ſicher bis auf den 8. Tabel⸗ lenplatz hoch gearbeitet und in den letzten Spielen war ein weſentlicher Formanſtieg zu verzeichnen, der die Hoffnung auf min⸗ deſtens eine Punkteteilung in Ladenburg nicht unbegründet erſcheinen läßt. Mit vol⸗ lem Einſatz, und unter Ausnutzung des ganzen Könnens liegt ſogar ein doppelter Punkterfolg durchaus im Bereich des Mög⸗ lichen. Aber laſſen wir uns überraſchen! Igg 98 Seckenheim— 07 Maunheim Die Neuoſtheimer ſind den 98 ern beſon⸗ ders gut bekannt, inſofern 07 den 98 ern einfach nicht liegt. Außerdem ſiebern die 98 er Spieler direkt danach, die Niederlage vom Kerweſonntag anſtändig wettzumachen. Ein Blick auf die Tabelle jedoch läßt ver⸗ muten, daß 07 alles aufbieten wird, um in Seckenheim etwas zu holen. Nichtdeſtoweniger iſt im Lager der 98er dieſelbe Einſtellung maßgebend. Noch iſt die Abſtiegsgefahr nicht reſtlos gebannt. Der Gegner iſt alſo durchaus nicht leicht zu nehmen, es iſt notwendig, mit derſelben Spielweiſe, Kampfgeiſt und Härte wie gegen Käfertal aufzuwarten, nur dann iſt ein Erfolg ſicher. Indeſſen bürgt die unveränderte Mannſchaftsaufſtellung da⸗ für, daß der gegen Käfertal durchgeführte Erfolgsfußball⸗Stil weiterhin von den 98ern gehalten wird. Der morgige Punktekampf im Wörtel wird den Zuſchauern ſicher das bieten, was man auch erhofft, einen ſpannen⸗ den, fairen Kampf. 5 Handball T Seckenheim— S Hemsbach Eigentlich wäre in dieſem Spiel ein Sieg fällig, da ja der Turnerbund auch bei ſeinem Vorſpiel knapp, aber doch gewonnen hat. ort ui Spiel Ob es ihm auch am Sonntag gelingen wird? Feſt ſteht, daß, wenn in dieſem Spiel die Punkte verluſtig gehen, die Seckenheimer wohl oder übel auf den Verbleib in der Be⸗ zirksklaſſe verzichten müſſen. Darum iſt es angebracht, mit allen zur Verfügung ſtehen⸗ den Kräften aufzuſpielen, und dem Gegner keine Siegeschancen zu laſſen. Auf alle Fälle wird ſich dieſes Treffen, da es ja bei beiven Mannſchaften um den drohenden Ab⸗ ſtieg geht, zu einem ſpannenden Kampf ge⸗ ſtalten. 2. Mannſchaft Schüler heute TB Seckenh.— SG Hemsbach Samstag gegen SV Waldhof. Jagd auf die Plätze Neue Perspektiven für Vertragsspielerklubs Die Punktekämpfe der deutschen Ober- igen haben durch die„Bonner Beschlüsse“ des DFB-Spielausschusses neuen Auf trieb er- halten. Es geht nicht mehr allein um den Meistertitel, für die in Süd, West und Nord die alleinigen Anwärter mit Fürth, Borussia Dortmund und Hamburger SV so gut wie feststehen; jetzt haben auch die Plätze Nr. 2 und N. 3 in den Tabellen gleichen Wert. Im Süden ist noch keineswegs ersichtlich, wer neben Fürth auf einen Startplatz zur „Deutschen“ kommt. Baden liegt mit VIR Mannheim und SV Waldhof gut im Rennen, auch die Offenbacher Kickers, Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart wollen dabei sein und vom Gros der bayerischen Vereine sind neben dem 1. FC Nürnberg noch Bayern und 1860 München gut. Im Westen überragen die Dortmunder Borussen, zu denen sich der STV Horst-Emscher und die Jürissen-Elf von Erkenschwieck gesellen. Rotweiß Essen und Preußen Dellbrück haben Außenseiterchancen. Im Norden sieht es ganz nach drei Hambur- gern aus. Denn neben HSV und St. Pauli liegt auch Fimsbüttel gut„vor dem Wind“. Südwest's zwel Teilnehmer sind mit Worma- tia Worms und 1. FC Kaiserlautern bereits ge- geben. Süden: Meute wittert Morgenluft Seit dem Regensburger Debakel sind die Fürther außer Tritt. Ob es da gelingen wird, in Waldhof Punkte zu machen? Bei einer neuerlichen Fürther Niederlage wären inner- halb vier Wochen sechs Punkte des Vor- sprungs vertan und die ganze Meute würde Morgenluft wittern. Dieses wie alle übrigen sieben Spiele sind in ihrem Ausgang offen. Die Möglichkeit etlicher Unentschieden und der eine oder andere Sieg einer Gästemann- schaft mahnen die„Totofreunde“ zu sorg- fältiger Abwägung der Tips. Es spielen: Stuttgarter Kickers— VfB Mühlburg(2:4) SV Waldhof— Fürth e(155 Bayern München— BC Augsburg Regensburg— Eintracht Frankfurt FSV Frankfurt— VfR Mannheim Schwaben Augsburg— Offenbach Schweinfurt— VfB Stuttgart 1. FC Nürnberg— 1860 München Westen: Dortmund will Revanche Die Dortmunder Borussen haben bereits wieder den Platzvorteil. Diesmal soll das 2:2 gegen Alemannia Aachen ausgemerzt werden. Die Münzenberg-Elf versteht sich auf Ab- wehr. Ob aber auf der„Roten Erde“ ohne die Unterstützung des eigenen Anhangs gegen die Dortmunder ein ehrenvolles Ergebnis zustande kommt, ist fraglich Offener im Ausgang ist das Treffen der„Verfolger“ STV Horst-Em- scher— Erkenschwick. Die„Husaren“ müssen alles dransetzen, wenn sie die Vorspielnleder- lage wettmachen wollen. Die Schalker haben bei Preußen Dellbrück eine schwere Aufgabe zu lösen. Das gilt auch für die Rotweiß-Elf von Essen in Vohwinkel. Es spielen: Borussia Dortmund— Aachen Horst-Emscher— Erkenschwick Vohwinkel— Rotweiß Essen Dellbrück— Schalke 04 Münster— Duisburger SV Würselen— Bielefeld Duisburg 08— 1. FC Köln Oberhausen— Hamborn 07 (0:2) (2:0) (1:2) (2:2) (0:3) (2:0) (2:2) (0:2) (7:4 (2:3) (2:5) 82 (0:3) (2:1) Norden: HSV mit Volldampf voraus Wer sollte den mit Volldampf dem Felde Vorausellende Hamburger Sportverein stop- pen? Die Eimsbütteler Turner brachten zwar im Vorspiel ein überraschendes 1:1 zustande. Aber nach dem Ausfall des in Osnabrück ver- letzten Ihns sind sie ihres tüchtigen Links- außen beraubt. Von den Verfolgern hat der FC St. Pauli den schwersten Stand. Selbst am Millerntor darf der Bremer SV nicht unter- schätzt werden. Die Braunschweiger werden gegen Concordia Hamburg versuchen, den schlechten Eindruck des 0:8 vom Rothenbaum zu verwischen. Den Kieler Störchen wird es im Weserstadion schwerlich gelingen, den znappen Vorspielsieg gegen Werder Bremen zu wiederholen. Es spielen: TV Eimsbüttel— Hamburger SV St. Pauli— Bremer SV VfB Lübeck— Harburger TB Braunschweig— Conc. Hamburg Werder Bremen— Holstein Kiel Hannover 96— Oldenburg Osnabrück— Arminia Hannover Söttingen— Bremerhaven 93 (1:1) (2:0) (0:2) (0:3) (0:1) (3:2) (0:2) (1:4) Südwest: Favoriten mit Platzvorteil In der Südwestecke haben in der Gruppe Nord die großen Favoriten schwächere Mann- schaften zu Gast, so daß ihre„Rekorde“ wei- ter verbessert werden dürften. Für die Kai- Serslauterner muß Neustadt neuerdings Tref- fer für das Torverhältnis 101:14 liefern und die Wormser haben bisher in 17 Spielen noch keine Niederlage erlitten. Engers sollte kaum befähigt Sein, die verwundbare Stelle der Ni- belungen zu finden. Das 1:1 des Vorspiels dürfte sogar deutlich korrigiert werden. E spielen: Gruppe Nord. 1. FC Kaiserlautern— VfINeustadt Wormatia Worms— FV Engers FSV RKürenz— VfR Kaiserslautern Ludwigshafen— Andernach Weisenau— Eintracht Trier Landau— Oppau FK Pirmasens— Firn Mainz 05— TUS Neuendorf Gruppe Sud VII Konstanz— Schwenningen Rastatt— Lahr Villingen— Singen Freiburger FC— SSV Reutlingen Hechingen— Ebingen Tübingen— Trossingen Ofkenburg— Kuppenheim Süddeutsche Landesligen Au gende Begegnungen statt: 5 Baden Neckarau— VfR Pforzheim 1. FC Pforzheim— Feudenheim Viernheim— Phönix Karlsruhe Brötzingen— Durlach Rohrbach— Friedrichsfeld Eutingen— Hockenheim Hes Ss En Bieber— Aschaffenburg RW Frankfurt— Hessen Kassel Fulda— Kassel 03 Wetzlar— Arbeilgen Friedberg— Niederrad BA y ern Bamberg— Röthenbach Bayern Hof— VfL Ingolstadt Bayreuth— Wacker München Straubing— Cham MTV Ingolstadt— Weiden Lichtenfels— Haidhof Landshut— Pfeil Nürnberg Für die Oberliga Baden- Pfalz „Der Sportbericht“ veröffentlichte folg den Brief von gut unterrichteter Seite aus F burg: b „Der Gedanke, eine badisch- pfälzische Ob liga zu schaffen, beginnt langsam konkrete men anzunehmen. Der Präsident des südb schen Fußballverbandes, Prof. Glaser-Freibur sowie der Präsident des Fußballverban über die Möglichkeit eines Zusammenschlus in einer Gruppe zwischen den führenden einen der Nordzone und der Südzone geaußei Um 80 traditionsreichen Vereinen wie Phönix Karlsruhe, Phönix Ludwigshafen, M 05, 1. FC Pforzheim, SC Freiburg, FV Offenburg FC Rastatt 04, um nur einige zu nennen, eben falls eine Chance zu geben, soll die Liga 14 Ver kommenden Wochenende finden fol N versität Sohn de gatzki a on Ke setzung neimer vertreti eine umfassen. Der Präsident des süddeutschen di Fußballverbandes, Hans Huber-München, von einer Abordnung des Freiburger FC sucht, die den Plan mit ihm besprechen W 1 rogramm des Südd. Rundfunks auf Wellen 523 m= 574 KHz und 49,7 m= 6030 KHz Sonntag, 26. Februar 6.00 Morgenspruch, Choral, Frünmusik 7.00 Sonntagsandacht der Altkatholiken 8.00 Landfunk mit Volksmusik: Schlußfeier der Bauernschule Markgröningen 8.30 Aus der Welt des Glaubens 5.45 Geistliche Musik: Der Stuttgarter Kan- tatenchor 9.00 Evangelische Morgenfeier 1 9.30„Ernte eines Lebens“, Welt und Weg des Dichters Wilhelm Weigand 11.00 Universitätsstunde: Prof. Dr. Siedentopf, Tübingen:„Die Sonne und ihre unsicht- 0 baren Strahlungen“ 11.20 Johann Sebastian Bach: Trio-Sonate ee. moll aus„Das musikalische Opfer“ für Flöte, Violine und Generalbaß Der Stuttgarter Kammermusikkreis). Konzert für zwei Violinen und Orchester. Mas Stuttgarter Kammerorchester, Leitung: Karl Münchinger. Solisten: Reinhold 5 Barchet und Karl-Heinz Lapp) 12.00 Kulturelle Vorschau auf die folgende 1 Woche, anschl. Musik am Mittag 13.00 Das Kammertanzorchester. Leitung Hans Conzelmann. Hubert Deuringer, Kkkor- deon, Programmvorschau 13.30 Aus unserer Heimat:„Das Nixlein vom Màwlummelsee“— Ein Hörspiel um eine alte Sage von Otto Lautenschlager 14.00 Stunde des Chorgesangs. Der Männer- gesangverein Junker und Ruh, Karls ruhe. Leitung: Adolf Weigel. 14.30 Kinderfunk: Hörspiel„Das Hemd des Slücklichen“ 15.00 Ein vergnügter Nachmittag mit bekann- ten Kapellen und Solisten N „Die Ballade vom Eulenspiegel, vom Fe- derle und von der dicken Pompanne“ von Günther Weisenborn, in der Funk- bearbeitung von Hans Sattler. 13.20 Musik von Haydn und Beethoven 138.55 Toto-Ergebnise 19.00 Die Stimme Amerikas 5 19.30 Der Sport am Sormtag g 5 20.05 Stimmen der Welt: Musik und Picht⸗ , e 5 22.00 Musik aus beliebten Tonflimen 223.00 Vom Herzen geredet. Eine besinnlich Hllörkolge von Franz 8 trägen von Erich Kästner, Joachim Rin- genatz, Antonie Saint-Exupéry u. a. 4.00 Tanzmusik aus aller Welt 1 UN Wann ender . 2086 85 Ulrich Gaß mit Bei- weg auf einer Sopp nursch RUND 25 Das Hörspiel hat sich in der kurzen Zeit seines Bestehens einen gewichtigen Platz ne- ben Buch, Film und Theater geschaffen. Wenn so viele Menschen dem Hörspiel den Vorzug geben, vor den anderen Vermittlern geistiger Werte, so beruht das vor allem auf der Billig- keit und Bequemlichkeit des Anbörens einer Hörspielsendung. 85 Der Kauf eines Buches ist heutzutage fast Luxus zu nennen, obwohl es ein für viele Menschen sehr notwendiger Luxus ist. Der Preis éines Buches, sei es ein Unterrichtswerk oder ein Roman, ist im Vergleich zu anderen Gegenständen entgegen seinem Wert über- mäßig hoch. Diese Tatsache erfährt auch keine Milderung, wenn gewisse Leute sagen,„Geist ist nicht mit Geld aufzuwiegen“. Die Theater können ihre Preise nicht noch mehr senken, wenn nicht das Niveau des Gebotenen durch Entlassungen von Schau- spielern, mangelhafte Kostüme, einfache Ku- lissen und kleinere Orchester erheblich sinken soll. So ist der Besuch einer Theatervorstel- lung für viele eine teure Angelegenheit, be- sonders dann, wenn noch die Kosten einer Straßenbabhnfahrt— manchmal für mehrere Familienmitglieder— dazukommen. Das Kino, mit seinen— im Verhältnis zur Vorkriegs- und Vorwährungsreformzeit ziemlich konstanten Preisen bietet auch brei- ten Schichten der Bevölkerung die Möglichkeit, seine Darbietungen anzusehen. Allerdings sind gerade die Filme, die gut sind und gei- stige oder moralische Werte in sich tragen, nicht erwünscht, Den Vorrang haben Mach- werke der Routine, Kriminalreißer, seichte Filme, und, Was aber keineswegs zu verurtei- len ist, leichte Unterhaltungsfilme. Dabei sind die Verfilmungen bekannter Romane, Novel- len oder Schauspiele meist sehr gut gelungene Werke. 5 5* i Den Wünschen aller will und dem Geld- beutel aller kann das Hörspiel Rechnung tra- gen. Ob eine zwei- oder zwölfköpfige Familie das Hörspiel hört, ob die Familienmitglieder sitzen oder liegen, essen oder trinken, spielt keine Rolle. Der Preis für das Anhören von einem oder zehn Hörspielen beträgt immer zwei Mark im Monat, wobei es gleichgültig ist, ob der Empfang der Sendung über einen markenlosen Einkreiser oder ein Superhead- gerät geschieht. 5 8 kaßt für den Funk bearbeitete Dramen, No- vellen, Romane, eigens für den Rundfunk ge- schriebene Spiele und dokumentarische Be- richte. Von den Leitungen aller Sender aber wird darauf geachtet, daß die Hörspiele durch- einer nicht zu niederen geistigen Ebene liegen, ohne dadurch jedoch manchen Bevölkerungskreisen unzugänglich zu sein. 5 Herbert Greven„ „Das Mädchen aus der Fremde“: 5 Das im Kammerspielton gehaltene Funk- 8 Hörspiele der Woche Abenteuer mit Weißen und Eingeborenen ge- i 3 Aus STSsCHER RUNDFUNK(C Das Programm der Hörspielsendungen um- 8 5 5. 5 1 werk des schwedischen Autors Herbert Gre- venius gilt als eines der besten Hörspiele Schwedens aus dem Jahre 1947. Die Hörer erleben das letzte, von der Ahnung des Ab- schieds überdunkelte Gespräch zweier Lie- benden.. Zwei Menschen leiden an einer Liebe, deren zarte Scham sich vor den äußeren Ausweglo- sigkeiten des Daseins in einen Verzicht flüch- tet, den die beiden im Grunde ihres Herzens nicht wollen. Die Frau erkennt, daß ihre Nei- gung nicht so stark ist, daß sie den Einbruch in eine Ehe rechtfertigt. Die betonte Sachlich- keit des Dialogs überdeckt die Unterströme des Gefühls. Der Süddeutsche Rundfunk bringt dieses Hörspiel unter der Regie von Cläre Schimmel als erster deutscher Sender am Mittwoch, 1. März, um 20.00 Uhr. Die Ubertragung ins Deutsche besorgte Cläre Schimmel. NORHDWEST DEUTSCHER RUNDFUNK Jack London „Der Sohn der Sonne“ Das Buch, Der Sohn der Sonne von Jack London umfaßt acht Abenteuergeschichten. Sechs davon— in sich abgeschlossene Er- zählungen— werden in einer fortlaufenden Hörspiel-Reihe, beginnend mit dem 27. Fe- bruar, 22.45 Uhr, am Montag spätabend vom 2 NWDR Hamburg gesendet. 8 Es sind Abenteuergeschichten von der Süd- see, Samoa und den Salomonen. Braunhäu- tige Polynesier mit ihrer klingenden Sprache, ben den Hintergrund zu diesen Sendungen. Die ewige Sehnsucht des Jünglings nach Ro- mantik und Abenteuer läßt den„Sohn der Sonne— den millionenschweren David Grief — den bequemen Sessel und die eigenen Dampfer verschmähen. Er abenteuert, braun- gebrannt wie die Eingeborenen, die um ihn sind, auf kleinen Segelschiffen in der Südsee — aufrecht, elastisch, keine Gefahr achtend. Dem Bearbeiter der Geschichten für den Funk, Johann D. Peters, ist es gelungen, die Spannung der Handlung und das Wesen der kraftvollen Gestalten des Romans im Hör- spieltext zum Ausdruck zu bringen. Regie: Gurt Becker, Musik: Siegfried Franz. 1 Theodor Plivier ö„Stalinzrad. An seinem Hörspielabend, Freitag, 3. März, 21.15 Uhr, wiederholt Radio Frankfurt aus dem Abendstudio- Programm des Vorjahres die Sendung„Stalingrad“, nach der gleich- namigen epischen Reportage von Theodor Plivier, aus der Alfred Andersch einige mar- kante Szenen zu einem F Bekanmtlich erzielte das auch von ausländischen Lesern, sogar von Russen, als authentisch und vorurteilslos ge- uch, zuerst als Ro- 20.00 20.45 20.00 20.00 N vereinigt hat. 1 hohe Auflagen, da der Bericht schrieben gilt. Regie führt Karl Heinz Scill- 2 lng.. 8 8 8 5 8 N * Abkürzungen: Mü.» München, Frkf. Frankfurt, SwWf. Südwestfunk, NWDR Nordwestdeutscher Rundfunk. 75 Sonntag, 26. Februar „Das Flügel-Roß“, heitere Poesie Crkf.) „Die Groften unter dem Petersdom in Rom ein Rundgang(Swf.) Ein warmer Ofen— ein Schalerl Kaffee Mü) Frohe Melodien(Sywef.) 15.30 Was ihr Wollt NWDR) 17.00 Sinfoniekonzert(Mü) „Traumland“, Operette von Künneke 20.15„Was ich mir wünsche“— heitere Musik(At 23.00 Tanzmusik Frkf.) 5 9.30 10.30 13.45 14.15 Montag, 27. Februar Froher Klang am Vormittag Swf.) Warum ändert sich die Mode?(Mü) Bunte Rosen NWDR) Nebenwerke groger Komponisten NWDR) Konzertwalzer Frkf.) 8 Blauer Montag— 50 heitere Minuten NWD Musik für Dich mit Barnabas v. Geczy Sw]! „Der Bajazzo“, Oper von Leoncavallô(Swe Das Rundfunktanzorchester(Mü.) f Die blaue Stunde— zärtliche Musik Frks Dienstag, 28. Februar Sinfoniekonzert(Swf.) Bekannt und beliebt— Bunte Klänge Kammermusik(Mü.) ö Unterhaltungsmusik(SWF) 5 1 Zauber der Musik ein Reigen sch Klänge Frkf.) 8 „Schwester Henriette“, ein Funkmonolog v. Hermann Kessler(Swf.) Schlagermusik(NWDR) Neue deutsche Musik NWDR) Mittwoch, 1. März. Operettenmelodier— anno dazumal N Froher Klang am Vormittag(Swf.) 1 Ein Ständchen für die Hausfrau Erkf) Film aus aller Welt NWDR) 5 Werke von Franz Schubert(Swf.) Melodische Rhythmen NWDR) 5 „Don Pasquale“, Oper von Donizetti Mü! Scheinwerker auf! Klingende Flimschau(SW. J. S. Bach— Dokumente seines Lebens Sh? Musik aus London— es spielt das Orchestes George Melachrino(Mü.) 1 4 Donnerstag, 2. Mär: Musik von Edvard Grieg(NWW R) 0 Betrachtung von Liebesgedichten(SW 71]ä FKonzertstunde Mü.) 8 2 Hörerlieblinge: Es singt Erna Sack Gr Zum Gedenken Friedrich Eberts(Mů), „Barbara Blomberg“, Schauspiel von Zuckmayer. Aufnahme einer Auf führun Städt. Bünnen Düsseldorf NWDR) 00 Der Wunschzettel— lhre Lieblingsm. FFrkf.) 8 n Geigen spielen auf!(Swf.)— 5 Moderne Tanzmusik EFrkf.) Freitag, 3. Mär: 11.00 15.15 15.40 16.50 17.00 18.00 20.00 21.00 22.10 23.00 15.30 15.40 16.15 17.15 20.00 22.45 23.15 10.30 11.00 15.20 16.15 17.15 18.30 21.00 23.30 Opere 0 KL reunde(NWDR) . 5 N 8 Familie Heimats .] ũↄð)· Stadt O Rundschau D, Hahn Nachfolger von Prof. D. Hupfeld Heldelberg. Zum Nachfolger von Pro— Ss0r D. Hupfeld, der vor kurzem seinen 70. Geburtstag feierte, wurde der Superintendent b. Winelm Hahn(Minden) als ordentlicher professor für praktische Theologie an die Uni- ersität Heidelberg berufen. D. Hahn ist der ohn des bekannten beltischen Pfarrers Trau- gott Hahn, der während der bolschewistischen irren unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg als Märtyrer seines Glaubens starb.(epd) n in Hockenheim Rennen im mer-Ring soll am u stattfinden. Renn- Hockenheim ahr 1950 auf dem Hocken 1 Mai als Maipokalre eiter E. Christ k Motorsport-Clubs die beteiligten Stellen. Mit eine nategsfahrer- erbot ist in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen. Die Frage Kelll-Sundheim gBäaden-Baden(BD]. Das Verwaltungsge- richt von Baden-Baden er hied unter dem Vor- Sitz von Verwaltungs or Dr. Walter Bar- Atzki guf einè erneute Klage des Bürgermeisters on Kehl-Sundheim, daß zwei vom Landratsamt Kehl erlassene Verfü Sundheim einen m Bürgermeister halten. Das Landrats wollte dann ach der beginne tadt diese Gemei germeister von Sur te dies als einen Eingriff in die Se Srwältung und er- bob El beim Verwaltungsg sen. Der Bür- Klage mer ersten Verhandlung Schlichtungs- Fersuch gemacht worden, nachdem die Ab- zung zwar anerkannt, dafür aber der Sund- eimer Ge derat von der Kehler Gemeinde- tretung übern 1 den sollte. Auch agegen h 5 mer Einspruch er- oben und erhielten jetzt ihr Recht, Das Land- atsamt Kehl hält am weiteren Vollzug der Ver- ordnung ſest, so daß jetzt mit einer Klage vor er Berufungsinstanz, dem Staatsgerichtshof, u rechnen ist. Damit men sich kennen lernt Das Volksbil- ortragsreihe„Deutscher Osten, die Heimat. aue unserer Neubürger“, Im Rahmen dieser Neihe werden verschiedene Neubürger in eini- en Orten des Markgräfler Landes über ihre Herkunftsländer und deren Menschen sprechen Die Krankenversicherung in Baden burg Freiburg(DND). Nach dem Stand vom eben, 31. 12. 49 betrugen bei den Allgemeinen Orts- 4 Ver krankenkassen die Einnahmen 5 177 613 DM. schen die Ausgaben 4831 286 PM, bei den Betriebs. und Innungskrankenkassen die Einnahmen 21150 DM, die Ausgaben 189 539 DM, bei den rsatzkassen die Einnahmen 63 892 DM, die usgaben 49 436 DM. Altersheim in Pforzheim eröffnet Pforzheim. Daß es gerade in dem im Trieg so schwer heimgesuchten Pforzheim mög- Wurde, für die alten ein Heim zu errichten, t in besonderem Maße erfreulich und der er Gemeindeglieder zu ver- insbesondere aber auch der Bereit- chaft einer Reihe àus Pforzheim stammender Mu) Familien in Amerika, für die schwergeprüfte kleimatstadt Opfer zu bringen,. Das neue Heim Lentsand als Anbau zum Paul-Gerhardt-Haus, Jin dem u. à, das Gemeindeamt und das Hospiz untergebracht sind. aten Wohnung bieten; die Ausstattung bie- Gewähr dafür, daß sie sich hier wohlfühlen Es wird künftig 80 alten Können. Nach der Begüßung der Gäste durch en Vorsitzenden des Vereins Ev. Jugend- und ltersheimhilfe, Direktor Walther und einem Plogrammatischen Referat von Pfarrer Dr. chumacher über„Altersnot und Altersfür- Orge! sprach Landesbischof D. Bender seine ünsche für das neue Heim und diejenigen aus, in seinem Dienste stehen werden. Von der meten Verwaltung überbrachte Oberre- Jierungsrat Dunze Glückwünsche, vonseiten der Stadt Oberbürgermeister Dr. Brandenburg.(epd) * Erleichterungen für die Saargrenzgänger Landstuhl ND). Der ständige Ausschuß r Grenzlandbürgermeister hat gemeinsam mit hördenvertretern und Landtagsabgeordneten „ emer Zollabfertigung der Saargrenzgänger Ugenommen. Während auf deutscher Seite bis 15 Minuten gebraucht werden, ist es auf arländischer Seite die doppelte Zeil, Die sdar- dische Einheitsgewerkschaft bemüht sich tet um die Abkürzung des Verkehrs. Für den ug 4.19 Uhr ab Bruchmühlbach wird eine Verkürzung der Grenzkontrolle gewünscht, die Dis jetzt zwei Stunden dauert. Der Ausschuß ragte ferner die Beibehaltung der bisheri- n Zollübergangsstraßen, um den Grenzgän- in nicht kilometerlange Umwege zuzumuten. em der Schlagbaum bei Eichelscheid um 9 m Zurückverlegt würde, könnte die Durch- ngsstraße Zweibrücken Kusel Trier wieder egeben werden. 5 1 Französisch in der Volksschulen us ta dt a. d. H. DN). Nach dem neuen plan wird in den Volksschulen französischer richt erteilt Die dafür ausgebildeten Len- Schul unten der Lehrprobe einer Dürkheimer 0 8 bel. Französische Beauftragte gaben er Freude darüber Ausdruck, daß durch diese merweiterung das Erlernen der Sprache 9„ die Völkerverständigung ge- Ein falscher Kaplan ärmasens DND). Der hiesigen Polizei ang die Festnahme eines Gauners mit seiner i plizin, Der Schwindler hatte sich als Kap- ausgegeben und in Hauenstein Bestellungen Statuen gesammelt,. wobei er sich jeweils größere Summe anzahlen ließ. Ferner war em Pärchen gelungen, in Pirmasens eine nung aut Schune im Werte von 100 000 Pf 0 Wieder„Pfälzische Lehrer zeitung“ Speyer OND). Im 59, Jahrgang erscheint jetzt wieder das Organ des pfälzischen Lehrer- Vereins, die„Pfälzische Lehrerzeitung“(Verlag H. Christmann). In Zusammenarbeit mit den an- deren Erziehungsmächten will der Lehrerstand die Unterrichtsmethoden auf Grund der neue- sten Erkenntnisse überprüfen. Heimatgeschichtliche Funde Frankenthal DN), Bei Ausschachtungs- Arbeiten wurden in einer Tiefe von etwa z wei Metern einige historische Ofenkacheln und Ei- Senofenplatten gefunden, die im Relief gearbei- tet biblische Szenen darstellen, Die Modelle sind künstlerisch hervorragend gestaltet und gut erhalten. Eine dieser Platten ist mit der Jah- reszah] 1588 signiert. Weiterhin wurden vier Skelette freigelegt, die wohl von Angehörigen des ehemaligen Klosters stammen. Was hat Faeseler behauptet? Gnadenrecht ist„Ermessenssache“ Stuttgart(28H). Die Pressestelle des Staatsministeriums erklärt, dag die Angaben von Herbert Faeseler, die in einigen Zei- tungen verbreitet wurden und nach denen Ministerpräsident Dr. Maier von 23 000 Voll- streckungsaufträgen 15 194 nicht durchgeführt haben soll, klargestellt werden müßten. Sie Weist in diesem Zusammenhang auf folgende Rechtslage hin:„Sobald ein Gnadengesuch eingereicht ist, wird die Vollstreckung auto- matisch von der Vollstreckungsbehörde ein- gestellt. Das Amtsblatt des Befreiungsministe- riums vom 18. Seßtember 1947 bestimmt fol- gendes: Durch Einlegung eines Gnadengesuchs Wird die Vollstreckung von Geldsübnen ge- hemmt. Wie die Geldsühnen werden auch die Verfahrenskosten behandelt. Die Vollstrek- kung nimmt erst ihren Fortgang, wenn über das Gnadengesuch entschieden ist.““ Herbert Faeseler erklärte hierzu in einem Schreiben, das er auch Dr. Maier zugehen lieg, er habe nie behauptet, daß der Minister- präsident durch Mißbrauch des Gnadenrechts die Vollstreckung„sabotiert“ hätte.„Das Gna- denrecht“, so erklärte Faeseler Wörtlich,„ist eine Ermessenssache und ein Mißbrauch kann in einer Frmessenssache nicht festgestellt wer- den. Ich habe lediglich den Eindruck gewon- nen, daß durch weitherzige Anwendung des Gnadenrechts“ die Vollstreckung von Spruch- kammerurteilen ziemlich abgeglitten ist. Nur eines ist richtig, daß ich den persönlichen“ Eindruck hatte, daß bei dieser Korrektur die wohlhabenderen Schichten der Betroffenen weit günstiger wegkammen, als die„kleine- ren“ Betroffenen. Des weiteren kann ich kei- nesfalls mit Bestimmtheit behaupten, daß der Fall Peter Kühnle“ die umgrenzte Summe von 100 O00 DM gekostet hat. Dieser Fall ist mir nur bezeichnend gewesen für die allge- meine Linie, die die Entnazifizierung einschlug, und ich hatte eben den Eindruck, daß mit der Ubernahme der politischen Verantwortlich- keit durch das Staatsministerium diese Linie besonders verfolgt wurde. Aus diesem Grunde habe ich mich entschlossen, im Zuge des all- gemeinen Abbaus des Personals ebenfalls die Tätigkeit aufzugeben.“ Siebzehnzähriger beging Selbstmord Stuttgart(hpd). In einem Stuttgarter Krenkenhaus verstarb in diesen Tagen ein sieb zehnjähriger Schüler aus Augsburg. Er War mit Vergiftungserscheinungen eingeliefert worden. Zwei Tage zuvor hatte er sein Eltern- baus in Augsburg verlassen und war nach Stuttgart gereist. Dann hat er eine überaus große Dosis eines schmerzstillenden Medika- ments in selbstmörderischer Absicht einge nommen. Die Polizei hat bereits festgestellt, daß der Schüler häufig unter Minderwertig- keitskomplexen und Depressionen litt. Er hatte schon einmal einen Selbstmordversuch unternommen. Diamantenschmuggel an der Grenze Landstuhl. An der Saargrenze in Eichel- scheid wurden vier Diamagtenschmuggler fest- genommen, Den Schmugglern war es gelungen, in Saarlautern einen Taxichauffeur zu mieten, der sich bereit erklärte, qegen einen Betraq von 30 000 krs sie über die Grenze zu bringen In Bruchhof verweigerte er jedoch die Weiter- fährt und setzte sje dort ab Durch einen Gast- Wirt ließen sie sich einen Führer für der Weg über die grüne Grenze gegen ein Honorar von 8000 krs, besorgen. Nach kurzer Besprechung wurde in der gleichen Nacht der Marsch ange- treten. Vor Erreichen deutschen Bodens sahen siab die Schmuggler bewaffneten Zollbesmten gegenüber und warfen ihr Schmugglergut weg. Der Gastwirt hatte die Zollbebörde entsore- chend verständigt. Bei einer sofort auf dem Ge- lande durchgeführten Suchaktion wurden eine diemantenbesetzte goldene hr mit einem Schätzwert von etwe 1½; Millionen frs und Verschiedene geschliffene und ungeschliffene Diamenten nebst einer Brosche gefunden, deren Wert etwa 4 Millionen frs ist. Mit der Krawatte erdrosselt Würzburg(SWK). In einer hiesigen Gaststätte wurde der 35jährige jüdische DP Hersch Wels in einem Hotelzimmer gefesselt und mit seiner Krawatte erdrosselt aufge- funden. Wels war am Nachmittag des Vor- tages mit einem etwa gleichaltrigen Begleiter in dem Gasthaus abgestiegen und hafte sich sofort auf sein Zimmer begeben. Kurz darauf kam der Begleiter in die Gaststube und er- klärte der Besitzerin, daß Wels erst am Abend wieder herunterkommen werde. Gegen 23 Uhr suchte die Wirtin den Gast auf und fand ihn mit einer Krawatte erdrosselt am Boden lie- gend auf. Die Polizei vermutet in Wels einen Schwarzhändler. Der Täter ist bis zur Stunde noch flüchtig. 5 15 f 7 Tot auf Kegelbahn. 5 i K. D. VIiIlingen. Nach einem Richtfest legte sich ein Mann auf der Kegelbahn zum Schlafen nieder. Anderntags wurde er vom Wirt tot aufgefunden. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gesetzt. 5 Zieitgemäßer Wegweiser A. Ob erndorf. Ein neuer Wegweiser zeigt ins Tal hinunter. Ein Polizist deutet mit dem Säbel auf die Trümmer der früheren Mauserwerke. Darunter steht schlicht unnd einfach geschrieben: Demontageb lick. e„%%. 1 Der letzte Hoffnungsschimmer Zur Registrierung der Kriegsgefangenen und Vermigßten Uperall finden wir jetzt große Plakate mit schwarz-rot- goldener Umrandung. Es ist der langer wartete Aufruf der Bundesregierung zur Registrierung der Kriegsgefangenen und Vermißten. Alles soll getan werden, um end- lich das teils bekannte, teils unbekannte Schicksal der deutschen Kriegsgefangenen zu klären und auf ihre Rückführung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln hinzuwir- Ken. So wurden alle Vorbereitungen getrof- ken, um in der Zeit vom 1. bis 11. Marz die Registrierung im ganzen westdeutschen Bun- desgebiet vornehmen zu können. In Württem- berg-Baden hat das Stitistische Landesamt in Stuttgart diese verantwortungsvolle Arbeit übernommen und hunderttausende von Re- gistrierkarten an alle Stadt- und Landgemein- den gesandt. 25 000 Plakate wurden ausge- hängt, um die Bevölkerung auf diese Aktion aufmerksam zu machen und sie zu orientie- cen. Bereits im April wird das erste Zahlen- ergebnis zu erwarten sein. Die genauen Na- menslisten sollen im August der alliierten Hohen Kommission übergeben werden, und die Bundesregierung glaubt, durch dieses Tat- sachenmaterial, das sie dann besitzt, auch von Aleser unterstützt zu werden. Für hundert bausende von Familien, Frauen, Bräuten und Kindern ist diese Aktion die letzte Hoffnung, der letzte Strohhalm, an den sie sich ver- Eweifelt klammern. Der Bundespräsident mahnt darum alle Volkskreise zur Mithilfe durch den folgen- den Aufruf: „Die statistische Erhebung über die Kriegs- gefangenen, Verschleppten, Vermißten, die von der Bundesregierung angeordnet ist und deren Ergebnis von der freiwilligen Mitwir- kung aller angesprochenen Volkskreise ab- g hängt, ist eine tragische Pflicht. Die Registrie- kungsaktion der Bundesregierung hat den Zinn, für das deutsche Volk und für die Welt die sicheren äußeren Maßstäbe und die grup- penhaften Sonderlagen festzustellen. Die Fa- milienangehörigen zunächst, aber auch die Kameraden und Freunde der von den Kriegs- kolgen am stärksten betroffenen deutschen ner und Frauen werden zwischen dem 1. und 11. März den Weg zu den Registrie- rungsstellen gehen, ein Weg, auf dem die Sor- genden auch die Hoffnung begleitet.“ 5 Kreis⸗Turn⸗Veranſtaltungen Morgen Sonntag, 26. Februar, wird der Turnkreis Mannheim⸗Stadt und Land in der Turnhalle des Tp. 98 zwei für die ſportlich intereſſierte Bevölkerung ſicher be⸗ grüßungswe te Veranſtaltungen durchführen. Ab 9.30 Uhr beginnen die Rundenkämpfe an den Geräten der beſten Turnerinnenab⸗ teilungen des Kreiſes, um 15 Uhr findet ein Schauturnen ſtatt. Hierbei wirken die Kreisriegen der Turner und Turnerinnen mit. Somit wird Seckenheim Gelegenheit ha⸗ ben, die beſten Turnerinnen und Turner des Kreiſes kennen zu lernen. Außerdem wer⸗ den verſchiedene Turnerinnenabteilungen gymnaſtiſche u. tänzeriſche Einlagen bringen. 8 f Seckenheim bekommt eine neue Apotheke. Unſere Hauptſtraße bekommt durch die laufenden Einbauten, die ſchon entſtanden ſind bezw. immer noch weiter entſtehen, immer mehr ein ſtädtiſches Gepräge. So iſt dieſer Tage der Einbau der neuen Apothele in der Nähe des Reichsadler vollendet wor⸗ den. Der Innenausbau dieſer ganz nach den neuzeitlichen medi⸗iniſchen wie hygieni⸗ ſchen Prinzipien erſtellten Apotheke wird in allernächſter Zeit fertiggeſtellt ſein, ſo⸗ daß Seckenheim erſtmals zwei Apotheken in ſeinen Mauern haben wird. * 8 Mannheim ODND), Frau Maria Bell, die dieser Tage ihren 83. Geburtstag feierte, will ihren Lebensabend bei ihrer seit 25 Jahren in Amerika verheirateten Tochter verbringen. Von ihren 13 Kindern leben noch sechs, der Trip nach Amerika soll die Krönung ihres arbeit⸗ samen Lebens sein. 1 Kauf eines Kindererholungsheimes 8 Mannheim(SWE). Der technische Aus- schuß der Stadtverwaltung beschäftigte sich ip seiner letzten Sitzung mit dem Ankauf der Ge- bäude des ehemaligen Segelfliegerlagers ip Grasellenbach im Odenwald, um für die Mann- heimer Kinder eine Erholungsmöglichkeit zu schaffen, Der Kaufpreis für die Baulichkeiten, die aus fünf soliden Baracken bestehen, beträgf 60 000 PM. . Mannheimer Tageschronik Gefundene Spuren! Mit großer Sachkenntnis ſcheint ſich auf dem Oſtbahnhof in Paris ein Gepäckträger ſeine Opfer auszuſuchen, um bei dieſen fal⸗ ſches und außer Kurs geſetztes deutſches Geld gegen franzöſiſche Franken an den Mann zu bringen. Zwei ehemalige deutſche Kriegs⸗ gefangene, die dieſer Tage nach Ablauf ih⸗ res Arbeitsvertrages nach Deutſchland zu⸗ rückkehrten, wurden von ihm angeſprochen und im Verlauf des Geſpräches wechſelte er ihnen„ſehr günſtig“ 4500 franzöſiſche Fran⸗ ken in deutſches Geld um. Der Sinn dieſes günſtigen Geſchäftes wurde den beiden erſt richtig bewußt, als man in Kehl am Gepäck⸗ ſchalter das Gepäck nach Hauſe aufgeben bzw. in Appenweier ein Telefongeſpräch führen wollte. In beiden Fällen konnte man nur falſches bezw. außer Kurs geſetztes deutſches Geld zur Zahlung vorlegen. Um dem tüch⸗ tigen Gepäckträger mit ſeinen ſauberen Wech⸗ ſelgeſchäften etwas auf den Zahn zu fühlen, hat ſich die Mannheimer Kriminalpolizei ſofort mit ihren franzöſiſchen Kollegen in Verbindung geſetzt. Demonſtration der Liebe? Nach einer Auseinanderſetzung mit ihrem farbigen Freund warf ſich ein 24 Jahre altes Mädchen auf die Kühlerhaube einer in Rich⸗ tung Hochuferſtraße vorbeifahrenden Eck⸗ Taxe. Von hier ſtürzte ſie auf die Fahrbahn und zog ſich neben einer Gehirnerſchütterung verſchiedene Prellungen an der Bruſt zu. Schade! Im Rauchfang der Wurſtküche einer Metz⸗ gerei in der Neckarſtadt entſtand aus bis jetzt noch nicht geklärter Urſache ein Brand, dem 110 Pfund Mettwurſt und 23 Pfund Schinkenſpeck zum Opfer fielen. Das Feuer ſelbſt konnte, ohne daß weiterer Schaden entſtand, an Ort und Stelle gelöſcht werden. Rasch gefaßt Mannheim DND). Durch sorgsamste Er- miktelung und rasches Zugreifen gelang es der Kriminalpolizei, zwei Täter, die in einèr Groß- handlung durch einen Einbruch Gegenstände im Werte von über 7 000 PM raubten, hach zwei Tagen zu ermitteln und das Diebesgut sicherzu- stellen, Den Tätern konnten noch weitere fünf Einbruchdiebstähle nachgewiesen werden. Ebenfalls rasch zugeriffen hat die amerikanische CID. Schon am Aschermittwoch konnte sie die sechs farbigen Besatzungsangehörigen fest- nehmen, die in der Nacht vorher zwei Raubüber- fälle begingen und dabei eine deutsche Frau vergewaltigten. Von amerikanischer Seite ist strengste- Bestrafung zugesichert. Schwere Ubergriffe farbiger Uniformierter Mannheim(SWE). In den späten Abend- stunden überflelen sechs farbige Uniformierte eine jüngere Frau, die in Begleitung eines Mannes war. Während der Begleiter nieder- geschlagen und beraubt wurde, schleppten die Farbigen die Frau in den naheliegenden Lui- senpark und vergewaltigten sie dort. Etwa eine Stunde später erfolgte ein ähnlicher Uberfall in der Nähe des Arbeitsamtes. Wie- der waren es farbige Uniformierte, die eine Gruppe junger Leute tätlich angriffen und beraubten. Herbeieilende Polizeibeamte konn- ten drei der Täter festnehmen und der M übergeben. 5 Aus uuserer Aueſdoteumaphne OE S DICHTER NOCH EN SAMMLUNG Zu Goethes Liebhabereien gehörten be⸗ kanntlich allerlei naturwiſſenſchaftliche Stu⸗ dien, darunter auch vergleichende Anatomie, beſonders aber die Knochenlehre. Er hatte in ſeiner Wohnung zu Weimar eine ganze Sammlung von Tierſchädeln und anderen Knochen, die ihm zuweilen zu einem ganz eigentümlichen Zwecke dienten. Im Frühling des Jahres 1786 beſuchte ihn ein junger Gelehrter namens Dietmar, der damals eben die Univerſität verlaſſen hatte und ſpäter Profeſſor der Anatomie wurde. Goethe unterhielt ſich längere Zeit recht an⸗ geregt und intereſſant mit demſelben über poetiſche und hiſtoriſche Angelegenheiten, nur nicht über Knochenlehre, denn als der junge Mann ſich ſchließlich verabſchiedete, ſagte der Dichter freundlich:„Das war wirklich eine höchſt angenehme Unterhaltung, mein Lieber! Ihnen brauche ich meine Knochen nicht zu zeigen—— Sie ſchauen mich ſo verwundert an? Sie begreifen nicht, was ich meine? Glaub's wohl. Hören Sie alſo zul Oft quä⸗ len mich Durchreiſende mit langweiligen Fragen und Reden, wiſſen mit ihrem Beſuche gar nicht zu Ende zu kommen und da ich mich jetzt gerade angelegentlich mit Fragen der Knochenlehre beſchäftige, bringe Ach in ſolchen Fällen das Geſpräch darauf. Das langweilt nun gewöhnlich die Beſucher ſehr und ſie empfehlen ſich ſchleunigſt. Zu dieſem Zwecke alſo, unangenehme, läſtige Beſucher 5 1* 2 8 20 h Rätſelfrage durch auf eine unauffällige gute Art loszuwerden iſt mir alſo die Knochenlehre ſehr nützlich.“ Dietmar ſchrieb darüber eine Notiz in ſein Tagebuch, dem wir die Kenntnis von dieſer Gepflogenheit des großen Dichters verdanken. EETOURKOUTSCHE AN FRIEDRICH Friedrich der Große ſpielte, wenn er bei uter Laune war, auch gerne einmal den ge⸗ ehrten und klugen Herren ſeiner Akademie der Wiſſenſchaften einen kleinen Streich. Manch⸗ mal allerdings mußte er auch einen Streich einſtecken. 18 ö So ſtellte er einmal der Akademie zur Unter⸗ 5. 5 ſuchung die verfängliche Frage: „Warum gibt ein mit Champagner gefülltes Glas einen reineren Klang als ein mit Bu. 5 gunder gefülltes?“ 75 e Nicht ganz erfreut war Friedrich, als er auf rofeſſor Sulzer im amen der Akademie folgende Antwort bekam „Die Mitglieder der Akademie ſind bei ihren 1 Beſoldungen außerſtande, ſo koſtbare erſuche anzuſtellen“* icht, wie nur, w ine„Retourk uch darüber e da Höhepunkt bereits überschritten? Wie das Bundesarbeitsministerium bekannt gibt, ist die Zahl der Arbeitslosen in den letz- ten Wochen etwas gesunken. Ende Februar werde die Zahl der Arbeitslosen sehr wahr- scheinlich unter zwei Millionen liegen. Die Arbeitslosigkeit, so erklärte ein Sprecher des Ministeriums, habe ihren Höchststand bereits überschritten. Wenn nicht der Flüchtlings- strom alle Berechnungen über den Haufen werfe, sei in der nächsten Zeit mit einem kühlbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechnen.(ZSH) Protest des Bundes der Steuerzahler Der Bund der Steuerzahler hat an das Bun- desfinanzministerium und. den Präsidenten des Bundestages über die Benachteilig Flüchtlinge, Verfolgten und Fri sbeschädig- ten in dem Entwurf des Einkommensteuer- Büste von Carl Engler, die den großen Brand vom 27. September 1944 unversehrt überstan- den hat. Wer war dieser Carl Engler, dessen Todes- tag sich in diesen Tagen zum 25. Male jährte. Viele der älteren Karlsruber mögen sich noch an die markante Persönlichkeit des„Wirklichen Ge- heimen Rates“(der sich nie mit seinem späteren Titel„Exzellenz“ anreden lassen wollte) er- innern und an die bedeutsame Rolle, die er in den Jahrzehnten um 1900 auch im öffentlichen Leben der Stadt und des Landes spielte. Engler Wurde 1842 in einem Pfarrhaus bei Emmendin- gen geboren, studierte in Karlsruhe Chemie bei Weltzien und kehrte nach Wanderjahren 1876 endgültig in seine zweite Heimat Karlsruhe zu- rück, Wo er bis zu seiner 1919 erfolgten Ent- pflichtung erst das Ordinariat für Chemische Technik, dann das Ordinariat für Chemie und die Direktorstelle des Chemischen Instituts be- Steinkohlenteer, aus und konnte in einer Reihe von Umsetzungen über verschiedene Zwischen- produkte hinweg den Farbstoff herstellen. Di- rekte praktische Folgen hat seine Entdeckung zwar nicht gehabt, weil die Ausbeute viel zu gering war; sie hat aber anderen den Ansporn zu weiteren Forschungen gegeben. Es hat noch 25 Jahre enttàuschungsreicher Arbeit bedurft, bis schließlich auch eine industriell verwert- bare Herstellung im Großen gelang. Am bekanntesten wurde Engler durch seine Forschungen auf dem Gebiet des Erdöls. Dessen Entstehung in solch riesigen Mengen in der Erde war durchaus rätselhaft. Eine Theorie des russischen Chemikers Mendelejew führte das Erdöl auf eine Reaktion von Wasser mit Me- tall- Kohlenstoffverbindungen(sogenannten Carbiden) zurück. Engler vertrat demgegen- über zusammen mit dem Geologen Höfer die, Fällen entstehen dabei äls erste Produkte genannte„Peroxyde“, von denen das(u, a, zug Bleichen der Haare dienende) Wassers toflpez oxyd der einfachste und bekannteste Vertreſ ist. Englers Ansehen in der ganzen Welt, besq ders in den erdölerzeugenden Ländern, War gr und brachte ihm viele Ehrungen ein. Aud, strömten viele ausländische Studenten vor del ersten Weltkrieg in sein Karlsruher Instit um bei ihm Erdölchemie zu lernen, Von der ve ehrung, die er im Ausland genoß, zeugt folge de kleine Geschichte aus dem Jahre 1939,% er also schon 14 Jahre tot War. Damals 10 ein rumänischer Student zu seiner Weites chemischen Ausbildung nach Karlsruhe, Als g nach seinem ersten Sonntag gefragt wurde, q er sich die Stadt ein wenig angesehen habe“ oder bei dem schönen Sommerwetter vielle am Rhein oder auf dem Turmberg gespesel 8 1980 21 B Stte 8 1 g 01 8 8 8 a 2 8 N 9— 8 5 1—— e 558 15115 5. 1 i 55 kleidete. Der Neubau dieses Instituts wurde Auffassung, daß das Erdél organischen Ur sei, antwortete er: Nein, er habe nur den Fried. 80 ndern Wort aut 8 te 7 0 Site i 1899 bis 1904 von ihm in so weitsichtiger Weise sprungs und aus Uberresten pflanzlicher und hof besucht und sich das Grab Englers zeige Wink Steuergesetz 95 8 Clat— 2 5 3 jerisd j 5 dett- f 8 2 8 2 90 Einkommensteuer 5 ausgeführt, daß der Wiederaufbau heute nach tierischer Lebewesen entstanden sei. Deren Fett lassen; dabei hatte er ihn im Leben nie 9— linge, Verfolgte und Krliegsbeschädigte benach- teiligt gegenüber den Nicht geschädigten. Die Nichtgeschädigten sind imstande, Beträge für Altersversicherung, Sparbeträge oder nicht entnommene Gewinne steuerlich in Abzug zu bringen. Die Geschädigten sind dazu meist nicht in der Lage. Sie müssen zwangsläufig erhebliche Einkommensbeträge für Wieder- beschaffung ausgeben, diese Beträge also Al Einkommen versteuern. Aus diesem Grund erhebt der Bund der Steuerzahler schärfsten 50 Jahren den damaligen Grundplan fast unver- ändert übernehmen konnte. Hier soll nicht von den Verdiensten die Re- de sein die sich Engler um seine engere und Weitere Heimat Als Reichstagsabggordneter und Mitglied der ersten Kammer der badischen Landstände erwarb, nicht von der Freundschaft mit dem letzten Großhęrzog, der ihm sogar ei- nen Schlüssel zu seinen Privatgärten überlieh, nicht von der folgenreichen Gründung der Karls- bestandteile sollten in tieferen Erdschichten un- ter der Einwirkung höherer Temperatur und höheren Druckes einen Umwandlungsprozeß zu Erdöl durchgemacht haben, Diese Theorie ließ sich nicht nur dadurch stützen, daß sich Um- Wändlungsprodukte organischen Ursprungs im Erdöl auffinden liegen; vielmehr konnte er da- rüber hinaus den in der Natur in Jahrmillio- nen vor sich gegangenen Prozeß im Laborato- rium nachahmen: Fischtrane ließen sich durch kannt! Zusammen mit Hans Bunte und Fritz Habe bildete Carl Engler ein Dreigestirn, das de Namen Karlsruhes als chemischer Ausbildung und Forschungsstätte in alle Welt trug. Abe, sein Ansehen rührte nicht nur von seinen 5 senschaftlichen und technischen Verdienste her, sondern entsprang in gleichem Maße dh gütigen Menschlichkeit des begeisternden Ic rers, die noch heute àus den Zügen seiner Bü Protest gegen die im Entwurf vorgesehene ruher Chemischen Gesellschaft und nicht von sogenannte Druckdestillation in erdölähnliche zu uns spricht. 5 8 1 Kürzung der Abzugsfähigkeit von Ausgaben seinem mehrfachen Rektoramt an der Techni- Kohlenwasserstoffs überführen. 5——— Frof, Dr. Rudolf Cres 80 für die Wiederbeschaffung von Hausrat und schen Hochschule. Vielmehr soll Versucht Wer- Auch für die Untersuchung von Olen schuf 10 Kleidung. Er fordert, daß erstens der für der. den, in Kürze seiner wissenschaftlichen Lei- Engler neue Methoden, So Wie der Schwede Filmſchau 21 neuen 8 33a vorgesehene Pauschalbetrag einen stungen zu gedenken. Celsius vox zwei Jahrhunderten eine Skala für 5 5 7 Mindestbetrag darstellt, der jedem Geschä- Die Aufgabe, die Arbeit eines Chemikers die Temperatur aufstellte und Wir diese heute„Kleine Melodie aus Wien“ a digten zusteht und zweitens auch darüber einem nicht fachmännischen Kreis äuseinander- nach Celsiusgraden messen, 80 lehrte Engler Wie der Titel beſagt, handelt es ſich hinausgehende Aufwendungen, die in voller zusetzen, ist oft nicht leicht, weil die manch- die Zähflüssigkeit von Olen nach Graden mes- i e dag 1 e es ſich 5 2 Höhe nachgewiesen werden, im Rahmen de! mal recht abstrakte Wissenschaft, die wir Che- sen. Eine Flüssigkeit hat den„Englergrad 1, anen Wienerfilm, der dieſe Woche im hie 5 im 8 10 des Einkommensteuergesetzes 1949 Se. mie nennen, vor allem durch ihre eigene Spra- Wenn sie aus einer engen Offnung ebenso 8 Palaſttheater gezeigt wird. Für 7 95 gebenen Grenzen abzugsfähig sind. D che dem Laien meist mehr als„spanisch“ vor- schnell wie Wasser, den Englergrad 100, wenn And Nerven ſiſt eine wirkliche Wohltah Hi kommt. Bei Engler jedoch läßt sich die Aufga- sie 100 mal langsamer als Wässer ausfließt. nach all dem Simba⸗Samba des Faſching ker a 75 be wenigstens zum Teil lösen, weil seine For- Es ist bekannt, daß Erdöle vielfach en der kümmels endlich wieder Wienermuſik 5 Der„Englergrad schungen immer in engster Verbindung zur Luft allmählich verharzen und damit unbrauchi⸗ hören. Sie wird alle wieder auf die Eben 8 3 5 Praxis standen. i 5 2 bar werden. Man nennt diesen Vorgang„Aut- der Wirktichkeit zurückfi Paul Hörbig 8 der Flüſſigkeiten Mit 28 Jahren glückte Engler die erste Künst- oxydation“ und versteht darunter allgemein und Maria Andergaſt die Hauß 85 liche Darstellung des Indigos. Jener schöne eine langsame, bei gewöhnlicher Temperatui rollen und ehrlich 9 er Ar Zum gs jähr. Todestag des Chemißers Carl Engler blaue Farbstoff, der„König aller Farbstoffe“, stattfindende Vereinigung irgendwelcher Stoffe nicht hören und ſeh 1 nf So 527 ber wurde damals ausschließlich aus den Indigo- mit dem Luftsauerstoff, also eine Art lang- 5 5 1 0 Uhr 1 1755 8 N 1 99 dil Biegt man bei einem Gang durch Karlsruhe pflanzen gewonnen, die in großem Maßstab samer„Verbrennung“, Auch des Kosten des ag 8 8 91 1 Anſsve Jugend Es vor der Technischen Hochschule in die Engler- kultiviert wurden. Viele berühmte Chemiker, Eisens, das Altern des Kautschuks, das Ausblei- 8 Märchenfilm„Schneewit n und 9 Se straße ein, so gelangt man nach wenigen Schrit⸗ darunter der Altmeister der organischen Che- chen von Farbstoffen, das Ranzigwerden von 8 Zwerge! auf ihre Rechnung kommen. d b ten an das große Chemiegebäude, das heute mie, Adolf von Baeyer, bemühten sich, den Bau Fetten und das Trocknen des Leinöls beruhen ſes alte Märchen von Gebrüder Grimm wͤi 28 drei chemische Institute beherbergt. In dem des Indigomoleküls aufzuklé n und damit die ganz oder teilweise auf solcher Autoxydation. ebenfalls bei den Kindern viel Freude au Fr 5 Treppenhaus dess 8 9 8 118 Grundlage für eine Synthee zu gewinnen. Engler lehrte diese ganzen Vorgänge 185 155 leſen. Die Wahl beider Filme iſt alſo eh me hend herdestellten Bauwerks erblickt man die Engler ging vom Benzol, einem Produkt aus dem meinsamen Gesichtspunkten sehen. In allen glücklich getroffen.. f 5 Sich JJJCCCCCCCCCCCCCCTTCCTCCCCCCCCCCTCT0CCCT0T0T0T0TCT0T0T0T(T0T(0T(T(T(T0T0T(TCT(T(T(T(T. Sie 2. 9 J. Iich 1 5 b 1 eim, Stadt unc 1 Sonder-Ang. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, plötzlich J Turnkreis Mannheim, Stadt und Land 15 1 angebot! 11 und unerwartet meinen lieben Mann sere 1.„ 3 W f n 57 8 N 5 Morgen Sonntag, den 26. Februar 1950, 15 Uhr in der 8 ortwa en 36 8 39 44 Bre ater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager„„ TURN HALLE“ des Turnverein 1898 Mum.-Seckenheim f 5 gen 86.89.44. a und Onkel U 70 8. b b ˖ 6 Foßsäcke für Sportwagen ab 12.50 Rol reis + N Stubenwagen/ Kinderbettchen/ Matratze d 7255 f 2 22 1 eu llern Peter Kraft ee 3 J MITWIRKEN DE: 0 in reicher Auswahl 1 im Alter von 76 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. 2 Kreisriege Männer und Frauen) 5. . 0 Turnerinnen Abteilungen verschiedener Kreisvereine sich Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 9 55 Hel Kraft N 22 Vormittags 9.30 Uhr: 88 5 5 ene Kra geb. Schweiß a; 3 3. 8 8 ö Kreisrundenkämpfe der Turnerinnen——— Wü 111(Klasse A und B) 25 Nähe Rathaus K 7 Luisenring Skin Mhm.⸗Seckenbeim, 23. Febr. 1950 Kloppenheimerstraße 93 Die Beisetzung findet am Montag, 27. Februar, 14 Uhr von der Seckenbeimer Friedhofkapelle aus statt. I Programme, die zum Eintritt berechtigen, zu 1.— DM. J i beim TV. 98, Tb. Jahn, und der FSG. Mhm.-Seckenbheim 13 0 Vereins-Kalender. Freiw. Feuerwehr Mhm.-Seckenheim. 5 nee e 20 Uhr findet im„Neckartal“ unsere diesjährige Seneralversammiung statt. Hierzu werden gegr. 1 N g alle Mitglieder herzlich eingeladen. 2 Kost inte 5 Wieder lieferbar DN. 550. e eee ee Sängerbund 1865. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Gleichzeitig sind alle Sängerfrauen zu einer besonderen Sache freund- lichst eingeladen. Heute Samstag, den N f Damen- Motorräder Ferner empfehle ich mein reichhaltiges Lager in Jeden Donnerstag stehen frische Ferkel und Läuferschweine zu den niedrigsten Tagespreisen zum Verkauf./ Bei Nichtzufrie- denheit erfolgt Tausch. Viehhandig. Wilhelm Koblenz Seckenheim, Rastatterstr. 13. aus unseren u. Ihren Stoffen Wir liefern: Fertigkleidung, decken, Wäsche, Stoffe Stepp- Kraftfahrzeug-Reifen Gangbare Größen stets vorrätig. Ludwig Lochbühler Männergesangverein 1861. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Liedertafel. Heute Samstag 20 Uhr Probe. FSG(Fußballabteilung. Heute Samstag spielen: Schüler- mannschaften wie bekannt.— Morgen Sonntag: 10.30 Uhr Gem. qug.— TSV. Rheinau(Wörtelsportplatz); 12.45 Uhr Jungliga— Jungliga Waldhof Vorspiel SV. Waldhof— U Zahlungserleichterung 1 ktage Hug& Co. K, 50 Haus Nationaltheater 1 Treppe Aufgang bei Nürnberger Bierstuben Werclen an diesem festtage der Stolz eines jeden Mödels unc eines jeden Jungen sein. 1 öVfÜ' N Eingetreffen:„5 5 ar. ahrt der 2. Mannschaft nach Ladenburg mit 277 ö 222 14 D. 1 Fahrrad ab Vereinshaus, 13.30 Uhr- Abfahrt der 1. Nang Frischer Transport Nordd Saatkartoffeln e in 5 0 schaft nach Ladenburg mit Fahrrad ab Vereinshaus. rot- und schwarzbunter 1% eee der . 5 2 5 f Frühmölle e a dabe Tb. Jahn. Heute Samstag, 15 Uhr: Schülerspiel— SV. Wald- Milch- Kühe„ Schuhhaus 21 ö hof auf dem Waldsportplatz. Morgen Sonntag, 13.45 Uhr: g f f Ih a Theurer teri 2. Mannschaft— Sd. Hemsbach. 15 Uhr: I. Mannschaft eingetroffen. a ae le E Montag trifft ein: 5 5 ö Sd. Hemsbach. FCC kalbem ebe Saatgerste„Is ara“ der Volksschule de Kü inder, iswert ab- 5 3 VVV e e ee ee Saathafer e 101 40 1 e eee 5 155 Gleichzeitig traf ein größerer Transport Läuferschweine ein. Alle Sorten i 8 1 1. u. 2. Mannschaft in St. Leon. Abfahrt 11.45 Uhr per Auto Hals auch einige erstklassige fehlerfreie Arbeitspferde anzubieten Düngemittel und Sämereien Oeffentlicher* ab Turnhalle. Besuchen Sie mich in meinen Stallungen: Hemsbach a. d. B. am Lager N 1 5 (am Bahnhof) und Mhm-Seckenheim, Freiburgerstr. 22. 85 5 am Sonntag, 26. 10 gl N. a Lieferung frei Haus oder Station Mex. Schmich 8 5 85 7255 5 . 805 Nen Ven ö Landesprodukte. 8 a 8 7 f ſermann Kreis, Viehkaufmann 5 f„ en,, Bester Qual itätsinlett Hemsbach/ Bergstraße— Telefon: Weinheim 2317 8 I Kinderwagen Die Mensch el blau indanthren, frisch eingetroffen N 2 5 5 a 5 55(eut erhalten) 5 am Scheidew b per NMeter, 80 em breit PNA. 5. 30 20 Schwarze und rochünte]l, Samen Preiswert zu verkaufen. 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