Erscheint; montags, mittwochs kreitags Süddeutsche für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Heimatzeitung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Montag, den 27. Februar 1930 2.50. Jahrgang fejtelel und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag 8 8 abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. ih 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. elleich ewesen 1 Fried. 200 Nr. 33 nie ge. Haber 1 1 ds de e, Neuordnung der alliierten J. Abe 22 1 Deulschlandpolilik 1 5 Von C. F. Zureich I Bütt Die scharfe Kritik der Wirtschaftsexperten der alliierten Hochkommission an der Wirt- schafts- und Finanzpolitik der Regierung Adenauer hat in Bonner Regierungskreisen zunächst Bestürzung, dann Erbitterung her- vorgerufen. Die deutschen Politiker fragen sich, inwie- weit es sich bier um eine sachliche Kritik sine ira et studio handelt und man stellt in der Bundeshauptstadt Vermutungen über die Hintergründe und Zweckmäßigkeit der schar- fen alliierten Zurechtweisung an. Kann man im Zusammenhang mit den alliierten Memo randen von einer Neuorientierung der alli börbig ierten, besonders der amerikanischen Politik Hal gegenüber Deutschland Sprechen? Im die lte ö Antwort Sleich vorwegzunehmen:; Wir glau- f ben an eine Anderung der alliierten Metho- a9 10 dik, nicht aber an eine veränderte Zielsetzung. zend! Es war vielleicht ungeschickt von deutsener Seite, die Arbeit der alliierten Experten zu bagatellisieren und als„Stilübungen unter- Seordneter Beamter“ abzutun, auch ist die Frage, wie die Presse in den Besitz der Doku- mente Selangt ist, kaum von Bedeutung. Tatsache ist, daß die Regierung Adenauer sich durch den alliierten Vors“ gezwungen sieht, ihre Wirtschaftspolitik vor aller Gffent⸗ lichkeit zu begründen und eine Schwerpunkt- Verlagerung in dem von den alliierten Bera- tern gewünschten Sinne durchzuführen. Das Problem der Arbeitslosigkeit spielt in den alliierten Memoranden eine ausschlaggebende 44 2.50 g Rolle— und hier muß man zugeben, daß die traten deutsche Regierung nicht hätte warten dürfen, agen bis der Fingerzeig aus Washington kam. Die Regierung Adenauer hat aber anderer- seits ein solch gewaltiges Arbeitspensum vor sich liegen, dag es oft schwer fallen muß, die Reihenfolge der zu lösenden Aufgaben mit den Hrfordernissen des Tages und— sagen Wir es offen den nicht immer stabilen Wünschen der Besatzungsmächte in Uberein- stimmung zu bringen. Wenn aber der Regie- rung Adenauer unterstellt wird, sie Verzögere bewußt eine Lösung der Arbeitslosenfrage eine Anschuldigung, die der SPD-Abgeord- 8 nete Rubel im Bundestag wiederholte fon denn geht diese Kritik zu weit und läuft Ge- Fahr, auf das Geblet unfruchtbarer Polemik , augleiten. Die Außerungen des SPD-Bun- destagsab geordneten und Niedersächsische Ministers Kube! beweisen, daß die alliierte i Britik an der westdeutschen Wirtschaftspoli- 155 der Opposition neuen Auftrieb gegeben 3 At. 0 Die vorschnelle Reaktion Adenauers auf die Auslassungen Kubels, wie sie in der Drohung des Kanzlers, die Regierungskoali- tion zwischen SPD und ODU in Hannover zu Prengen, zum Ausdruck kam, zeigt die ge- Fahrliche Verflechtung von alliierter Kritik und dem Willen der Opposition, daraus poli- tisches Kapital zu schlagen. Die Weigerung der niedersächsischen DU-Minister, dem Wunsch des Kanzlers zu Willfahren und sich Aus der Regierung zurückzuziehen, bedeutet us Niederlage Adenauers, deren Auswir- kungen die Stellung des Kanzlers beeinträch- tigen und gefährden könnten. Der Fehler Wäre zu Vermeiden gewesen, wenn Adenauer nicht aus eigener CDU-Machtvollkommenheit Sehbandelt hätte. Die Regierung Adenauers sieht sich heute i einem Dilemma zwischen Kritik von seiten der Alliierten und der Opposition. Es wird daher nötig sein, daß die deutsche Denkschrift u den Alliierten Vorwürfen Tatsachenma- terial enthält, das hieb- und stichfest die all- gemem gehaltenen Anschuldigungen Punkt ür Punkt entkräftet. i Lon amerikanischer Seite zur Zeit be- Tut scharf gegen Adenauer geschossen wird, beweist die Aleldung der offiziösen New Vork mes, Adenauer habe ehemalige Generale Sumkangen, die einer Untergrundbewegung mit dem Ziel einer Wiederaufrüstung Deutsch- ids angehören.(Mittlerweile hat General käntsuffel und Adenauer die Meldung Wergisch dementiert) Wir halten es trotz Indizien nicht für Wahrscheinlich, dag 8 Ang Adenauers zu stürzen. i bono? Wem würde die Niederlage mauers nützen? Es ist doch kaum anzu- aß die Amerikaner oder gar die Wen glauben, mit einer Regierung cher weniger Schwierigkeiten zu ha- Die Tatsache, daß Westdeutschland im Marshallplanjahr, das am I. Juli be- einer Zuteilung von 252 Millionen Weiter Stelle hinter Großgbritan- e Alllierten wirklich den Wunsch haben, die stützt. Kommt es zur Kobinettskrise in Bonn? Der Bundeskanzler bleibt zuversichtlich Bonn ODND). Wie in hiesigen politischen Kreisen verlautet, wird der Finanzminister des Bundes Schäffer den alliierten Wink hin⸗ Sichtlich der beabsichtigten Senkung der Ein- kommensteuer„nicht verstehen“. Bekanntlich haben sich die Alliierten dahin geäußert, daß sie dem von der Regierung ge- Planten Gesetz über die Einkommensteuer, das in seiner zweiten Lesung am vergangenen Freitag unter dramatischen Begleitumstanden über die Bühne des Bundestages lief, nicht zu- stimmen würden. Nun heißt es neuerdings in Bonn, daß es der Bundesfinanzminister darauf ankommen lassen werde, wie sich die Alliierten zu diesem Gesetz stellen werden. Der Bundesfinanzmini- ster hält dieses Einkommensteuergesetz jeden- kalls im Hinblick auf das Regierungsprogramm zur Arbeitsbeschaffung und hinsichtlich der erforderlichen Kapitalbildung für so wesent- Iich, daß er sich keinem Druck— von welcher Seite auch immer— beugen will. Man sagt in Bonn, daß die Finanzpolitik Schäffers eine Unterstützung durch ein Wirt- schaftsgutachten der UN erhalte, in dem auf die Einkommensteuersenkung als eins der Hauptmittel zur Beseitigung der Erwerbs- losigkeit hingewiesen worden ist. Man geht in Bonner politischen Kreisen sogar so Weit, zu behaupten, daß der Bundesfinanzminister die von ihm geplante Senkung der Einkommen- steuer zu einer„Kabinettsfrage“ machen will. Adenauer: Bundesrat möchte eine Art Oberhaus werden Königswinter(DN). In einer Rede vor den Frauenausschüssen der CDU/CSU am Sormabend in Königswinter kritisierte Bundeskanzler Dr. Adenauer die Arbeit des Bundesrates und vertrat die Ansicht, daß die- sep sich zu einer Art Oberhaus entwickeln möchte, obwohl er als reine Ländervertre- tung gedacht sei. Die Bundestagsfraktion der CDU/ SU werde einen soeben fertiggestell- ten Gesetzentwurf einbringen, nach welcherg Bundesratsmitglieder und Landesminister micht mehr länger Bundestagsabgeordnete sein dürfen. Dem Bundesrat und Bundestag ge- hören u. a, der Wirtschaftsminister von Nord- rhein- Westfalen, Professor Erik Nölting, dem Bundestag sein Innenministerkollege, Dr. Menzel, beide SPD, an.) Der Bundeskanzler Wes scharf alle Gerüchte einer etwaigen Re- militaxisierung Westdeutschlands zurück, hob aber die Verpflichtung der Westmächte, den Schutz der Bundesrepublik zu garantieren, hervor. Weiter versicherte Bundeskanzler Dr. Ade- nauer, das Verhältnis zwischen der Bun- desregierung und den Hohen Kommissaren sei nach wie vor gut. Er müsse mit aller Ent- schiedenheit Pressemeldungen zurückweisen, die davon wissen wollen, daß besonders der Hohe Amerikanische Kommissar beabsichtige, die Bundesregierung zu stürzen. Dr. Adenauer Sagte, MecCloy habe ihm gegenüber am Frei- tag die Unsinnigkeit solcher Berichte betont. Zur Wirtschaftspolitik der Bundesregierung erklärte Dr. Adenauer, in dieser Frage be- stünden zwar Meinungsverschledenheiten zwischen den Wirtschaftsberatern der Hohen Kommissare, nicht aber zwischen den Hohen Kommissaren selbst. Er hoffe, daß diese Diffe- renzen bis zur nächsten Aussprache auf dem Petersberg beseitigt werden körmten. Dr. Adenauer meinte, daß dann von den alliier- ten Vorwürfen gegenüber der Bundesregie- Tung kaum irgend etwas übrig bleiben werde. Die Hohe Kommission rechnet damit, daß die deutsche Antwort auf ihr Wirtschafts- memorandum noch vor Mittwoch dieser Woche eintrifft, andernfalls könnte dieses Thema bei der nächsten Besprechung mit Bundeskanzler Dr. Adenauer am nächsten Donnerstag nicht erörtert werden. 2 Ein Aufruf des Bundespräsidenten Bonn(ZSH). Bundespräsident Theodor Heuss hat zur Registrierung der deutschen Kriegsgefangenen und Vermißten einen Auf- ruf erlassen. Darin heißt es, das Ergebnis der Registrierung hänge weitgehend von der frei- Willigen Mitwirkung der Bevölkerung ab. Es Werde erwartet, daß alle dieser tragischen Pflicht gerecht werden, um die erforderlichen Unterlagen für weitere Schritte in der Kriegs gefangenenfrage zu schaffen. eee USA ergreifen drastische Maßnahmen Sperrung der Konten— Warnung an die ost- europäischen Staaten Washington(DND). Der amerikanische Außenminister beschäftigte sich auf einer Pressekonferenz und in einer Note erneut mit dem Verhältnis der USA zu den osteuropài- schen Staaten. Er bezog sich dabei im wesent- lichen auf Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Die Schwierigkeiten mit Polen und der Tsche- choslowakei, so sagte er, selen nicht derart schwerwiegender Natur. Die jürigsten Ereig- nisse in Osteuropa seien dazu bestimmt, die dortige Bevölkerung von der freien Welt ab- zuschneiden und alle Spuren eines Westlichen Einflusses auszutilgen. Acheson gab die Versicherung ab, die USA würden sich auch weiterhin für die Rechte Und das Wohlergehen der osteuropäischen Völker einsetzen, die in keiner Weise verant- Wortlich seien für die Verschlechterung der Beziehungen zwischen ihren Regierungen und den USA. Acheson fügte Hinzu: Die Mag- nahmen, die nun erforderlich wurden, rich- ten sich in keiner Weise gegen die Völker, die alles Anrecht darauf hätten, frei und un- Abhängig zu sein. e Der Außenminister äußerte sich auch zu den Verhandlungen über den Staatsvertrag mit Osterreich, die mit Unterbrechungen seit 1946 im Gange sind. Die Sowjetunion und die Re- Sierungen der Westmächte hätten wiederholt Einvernehmen erzielt. Diese Vereinbarungen hätten schon längst den Abschluß des Ver- trages ermöglicht, wenn sie ehrlich durchge- führt worden wären, Aber die russischen Ver- treter hätten Fortschritte in den Verhand- lungen durch eine unverkennbare Verzöge- rungstaktik verhindert.. * Der amerikanische Justizminister gab be- kannt, daß die amerikanische Regierung die Guthaben und Bankkonten bulgari- scher, ungarischer und rumänischer Staats- bürger in den USA gesperrt habe. Diese Maßnahmen, so sagte er, mußten ergriffen Werden, weil die amerikanischen Finanzan- sprüche an diese drei Länder nur sehr lang- sam befriedigt würden, Die Sperrung betrifft einen Gesamtbetrag von mehreren Millionen Dollar. 5 5 8 nien steht, während es bis dato an vierte Stelle placiert war, beweist, daß die amerika nische Kritik zwar beachtet sein will, das aber andererseits Amerika die deutschen Be- mühungen, zum Wiederaufbau Europas bei- zutragen, nach wie vor nach Kräften unter- 8 Erhöhung der Stahlquote unwahrscheinlich Fran Kfurt ND). Die gegenwärtig Westdeutschland zugebilligte Stahiduote von zährlich 11,1 Millionen Tonnen sei auf der Aubenministerkonferenz in Paris vereinbart and im Petersbergabkommen erneut bestätigt worden. Eine Revision dieses Produktions- limits erschiene im Augenblick un wahrschein- lich. Dies erklärten am Wochenende Beamte der britischen Hohen Kommission in Frank- furt. g In ihrer Stellungnahme weisen die Beam- ten darauf hin, daß die Höchstgrenze bisher noch nicht erreicht worden sei. Wenn in die- sem Zusammenhang deutscherseits immer Wieder auf die gegenseitige Abhängigkeit zwi- schen Stahlproduktion und Arbeitslosigkeit Hingewiesen würde, so sei zu sagen, daß eine Verlagerung des industriellen Schwergewichts auf die Stahlproduktion sich leicht zum Scha- den anderer Industriezweige auswirken könne, Weil diesen dadurch notwendiges Kapital ent- zogen würde. * Vier neue Minister in Thüringen Eisenach(ZSH). Die thüringische Lan- desregierung hat vier neue Minister erhalten. Drei der neuen Minister treten an die Stelle der in den letzten Wochen ausgefallenen oder in die Westzone geflüchteten Minister der bürgerlichen Partei. Ein Ministerium für Land- und Forstwirtschaft wurde neu gebildet. Aufnahme der SED in das Rominform? Berlin OND). In politischen Kreisen Ber- Iins ist man der Ansicht, daß im Mittelpunkt der Moskauer Beratungen des stellvertreten- den Minisiter präsidenten Ulb flieht die Frage der Aufnahme der SD in das Komin- korm stehen wird. Gegenwärtig läuft in der Ostzone eine Säuberungsaktion gegen Mit- glieder der SED, die von dem neugebildeten Ministerium für Staatssicherheit durchgeführt Wird. 5 FFT. 5 Kampf dem Schmuggel Frankfurt ND). Die westdeutsche Grenzpolizei werde in Kürze verstärkt wer den, um den ständig zunehmenden Schmuggel erfolgreich bekämpfen zu können, gaben Be- amte der amerikanischen Zollabteilung in Frankfurt bekannt, Dabei wurde darauf hin- gewiesen, daß auch durch eine Steuersen- Kung für Genußmittel eine Eindäm- mung der illegalen Wareneinfuhren, die für 1949 auf einen Wert von vier Milliarden D Seschäftzt werden, herbeigeführt werden kann. An Um die Handwerker- Altersversorgung BG nn DND). Das Präsidium des Zentral- verbandes des deutschen Handwerks und der Handwerksrat befaßten sich mit einer Re- form der Altersversorgung. Das Handwerker- Versorgungsgesetz, das wegen der veränder- ten Verhältnisse für die 900 000 selbstständi- gen Handwerker des Bundesgebietes zu einer schweren Belastung geworden ist, soll einer grundlegenden Reform Unterzogen werden. Dabei wird eine Weitgehende Auflockerung der Versicherungspflicht gefordert. Vor allem sollen die Handwerker von der Versicherungs- Pflicht ganz befreit werden, die eine ander- Weitige Altersversorgung nachweisen oder eine bestimmte Einkommensgrenze erreichen. Wieder Stahllieferungen in die Ostzone Berlin OND). In Berlin wurde am Sonn- abend von Vertretern der Bundesrepublik und der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik nach zehntägigen Verhandlungen ein Protokoll unterzelchnet, daß die soforfige Aufhebung des Stahlausfuhrverbotes von Westdeutschland in die Ostzone vorsieht. Wie ein Vertreter der Ostzonenregierung mitteilt, wird die Lieferung von Waren nach Westdeutschland beschleunigt werden. Das Stahlembargo wurde bekanntlich am 8. Februar von der Bundesregierung erlassen. Aus Kreisen der westdeutschen Treuhand- stelle für Interzonenhandel vVerlautet, dag die Besprechungen mit den Wirtschaftsbehörden in der Sowjetzone in der nächsten Woche wie der aufgenommen werden sollen. Man Werde in Berlin erneut alle Möglichkeiten Prüfen, die zu einer Erweiterung des Frankfurter Ab- kommens führen könnten. Westerling in Singapure verhaftet Sin ga pure OND). Der ehemalige hol ländische Hauptmann Westerling, der An- führer einer kleinen, aber schlagfertigen Re- bellenarmee auf Java, über dessen Verschwin⸗ den vor zwei Tagen aus Diakarta berichtet Wurde, konnte am Wochenende in der Nähe von& gapure verhaftet werden. Westerling setzte einer Festnahme keinen Widerstand entgegen und gab als Grund für seine Abreise aus Indonesien bekannt, daß er persönlich nach Geld und Waffen für seine Truppe un- ter wegs sei. Die indonesische Regierung soll sich bereits mit dem Ersuchen um Auslieferung Wester lings an die britischen Behörden gewandt haben. Protest um 71 Flugzeuge Hong koOngH ZS), Der amerikanische Ge- neralkensul in Hongkong hat bei dem briti⸗ schen Gouverneur gegen eine gerichtliche Verfügung protestiert, wonach 71 Flugzeuge, die früher der Kuomintang- Regierung ge- hörten, den kommunistischen Behörden Chinas zugesprochen wurden. Die Flugzeuge waren von China nach der britischen Kolonie Hong Kong geflogen worden, um zu verhindern, dag sie den Kommunisten in gie Hände fallen. Die USA unterstützen den Rechtsanspruch eines früheren amerikanischen Generals, der eitend macht, er habe die Flugzeuge von den Kuomintang- Behörden erworben, bevor Groß- ritannien die kommunistische Regierung Chinas anerkannte. Der Vertreter des Genes rals erklärte, er werde den Fall nötigenfalls bis vor den Rechtsausschuß des Geheimen Rates bringen, die letzte Berufungsinstanz des britischen Empires. Minister gingen in Budapest Budapest(DND), In Budapest wurde der Rücktritt von drei Kabinettsmitgliedern be- kanntgegeben. Es handelt sich um den Mini- ster füp Religion und Unterricht, den Finanz- minister und den Minister für den Wieder- aufbau. Für den Rücktritt sind bisher keine Gründe angegeben worden. Der Unterrichts- minister führte gleichzeitig die Verhandlun- Sen zwischen Staat und Kirche und war kür die Verstaatlichung der Schulen verantwort- lich. Truman versucht Schlichtung Washington(DND). Präsident Fruman traf Maßnahmen zur Abwendung der Streiks Aller amerikanischen Eisenbahner, der am Montag beginnen sollte. Der Präsident er- manmte einen Untersuchungsausschuß, Dieser soll die Streitigkeiten prüfen, die zwischen zwei Gewerkschaften, die eine Viertel Million Eisenbahnarbeiter vertreten, und den Arbeit- gebern über Arbeitsbedingungen entstanden sind. Nach dem Gesetz bedeutet die Einset- Zung eines Untersuchungsausschusses, daß der Streik um mindestens zwel Monate verscho- ben werden muß. 5 5 * Ehrung Friedrich Eberts Zu seinem 25. Todestag Heidelberg(ZS). Aus Anlaß des 25. Todestages des ersten deutschen Reichsprasi- denten Friedrich Ebert fand gestern in Hei- delberg eine Gedenkfeier statt. An der Feier- Stunde nahmen u. a. die Berliner Bürgermei- sterin Frau Luise Schröder und der ehe- malige Reichstagspräsident Paul Löbe teil. Paul Löbe sagte in einer Ansprache, Ebert habe sich in seinem politischen Kampf selbst- los für die Interessen der Arbeiter und des deutschen Volkes eingesetzt. Auch heute seien inn Deutschland noch die Vorstellungen eines Nationalismus lebendig, der eines Tages eine Katastrophe heraufbeschwören, könne. Frau Luise Schröder erklärte, Friedrich Ebert habe zum ersten Mal die Gestalt eines sozialisti- schen Staatsmannes verkörpert. Nordbadische CDU gegen Dr. Maier 5 Selbstverwaltung und Arbeitsbeschaffung für den Landesbezirk gefordert Mannheim(ZSH). Die Pressekombina- tionen um die Nachfolge von Dr. Kaufmann in der Landesverwaltung Nordbadens haben lebhafte Diskussionen hervorgerufen. Auf einer Sitzung der CDU- Vertrauensleute kam der einmütige Wille zum Ausdruck, daß Be- amtenstellen nicht mehr obne Fühlungnahme mit der Partei besetzt werden sollen. Dabei wurde folgende Entschließung einstimmig an- genommen: „Der Landesausschuß der nordbadischen CD hat in seiner Sitzung vom 25. 2. in Mann- eig die Migtrauensanträge von Karlsruhe und Mannheim gegen den Ministerpräsiden- i ten Dr. Maier eingehend besprochen und ie badischen Landtagsabgeordneten der CDV pPeauftragt, sie in der Landtagsfraktion zu be- Handeln.“ 8 Wie der nordbadische Landesvorsitzende der Cd, Bürgermeister F. Heurich, anschließend 85 der Presse mitteilte, ist die Partei nicht ge- wWi.illt, das Amt des Landesbezirkspräsidenten min Karlsruhe nochmals mit einem Minister- amt in Stuttgart verkoppeln zu lassen. In Anbetracht der Lage am Arbeitsmarkt Nordbadens beauftragte der CDU-Landesaus- schuß die Landtagsfraktion, eine Große An- frage im Landtag einzubringen, in der außer. ordentliche Hilfe für die notleidende nord- bdadische Wirtschaft gefordert wird. Erneutes Verfahren gegen Hedler K 1e(ZSEH). Das Anklagematerial für das neue Entnaziflzierungsverfahren gegen den Bundestagsabgeordneten Wolfgang Hedler ist der Eleler Presse übergeben worden. Das öf- kentliche Verfahren gegen Hedler Wird vor- 15 aussichtlich am 8. März in Eiel stattfinden 12 852 Die nunmehr veröffentlichten Unterlagen 801 5 len beweisen, daß mehrere Aussagen Hedlers im Prozeß in Neumünster nicht der Wahrheit entsprachen. Niemöller reist nach Südamerika Prank furt(epd). Die evangelischen Sy- noden in Brasilien, die sich kürzlich zu einem Bund zusammengeschlossen haben, werden Mitte Mai in Sao Leopoldo ihre erste Syno- dalversammlung abhalten. An ihr beabsichtigt auch der Leiter des Kirchlichen Außenamits . in Deutschland, Kirchenpräsident D. Nie- moöller, teilzunehmen. Im Anschluß daran wird, Kirchenpräsident Niemöller die evan- gelischen Gemeinden deutscher Zunge in Bra silien, Argentinien und Chile besuchen. Wiedergutmachungsanträge bis 31. März stellen! Stuttgart St). Das württemberg-ba- dische Justizministerium weist darauf hin, daß; Wiedergutmachungsanträge auf Grund des Entschädigungsgesetzes bis zum 31. Marz eingereicht werden müssen. Anträge an das Land Württemberg-Baden oder an eine 6f- fentliche Körperschaft müssen von den An- tragstellern in Württemberg an die Landes- pezirksstelle für Wiedergutmachung in Stuft- gart O, Gerokstraße 37, gerichtet werden; für Baden ist die Landesbezirksstelle für Wieder- gutmachung in Karlsruhe, Leopoldstraße 7 a, uständig. Geheimnisse um Heimkehrer-Kartei S. Ulm. Ungewöhnliche Vorgänge haben sich um eine Heimkehrerkartei im Ulmer Durchgangslager Klenlesberg abgespielt. Die Anlegung der Kartei War 1948 durch das Innenministerium angeregt worden, das im Sommer 1949 dann aus triftigen Gründen die Fortführung der Kartei untersagte. Die Karte! selbst enthielt nähere Angaben Über Feld- postnummern, offene Anschriften, Heimat- anschriften, Zeit der Gefangennahme, Entlas- sung usw. Leiter der Kartei war ein Ange- stellter, der früher Mitglied der KPD war, mzwischen aber aus der Partei ausgetreten sein sll. Die geheimnisvolle Kartei soll vor einiger Zeit nachts mit einem Auto außer- nalb des Kienlesberg gebracht und erst vor wenigen Tagen wieder in das Lager zurück- transportiert worden sein. Jedenfalls wurde soeben, einer Anweisung des Innenministe- riums entsprechend, die Kartei amtlich sicher- gestellt. Polizeibeamte umstellten in der Nach den Eienlesberg und überprüften die Ladun- gen sämtlicher ausfahrenden Kraftfahrzeuge. Im Zuge dieser Aktion wurden dann die Un- terlagen sichergestellt und in Gewahrsam ge- nommen. Storch bleibt Optimist Osnabrück(28H. Bundesarbeitsmini- ster anton Storch hat in Osnabrück er- klärt, die Arbeitslosenzahl werde bis zum Sommer wahrscheinlich um 50 Prozent sinken. Bis dahin habe die Bundesrepublik auch einen besseren Uberblick über die ausländischen Kredite, so daß sie ihr Programm zur Ar- peitsbeschaffung ergänzen könne. Eine völlige Beseitigung der Erwerbslosigkeit hält der Mi- nister nur dann für möglich, wenn mehr Roh- stoffe freigegeben werden. Anwachsen der französischen Streikbewegung Paris OND). Für den Wochenanfang er- Wartet Frankreich ein weiteres Anwachsen der Streikbewegung, da am Sonntag in vielen Gewerkschaften eine Abstimmung über einen Anschluß an den Pariser Metallarbeiterstreik erfolgte. Uber die gleiche Frage entscheiden sich die Marseiller Metallarbeiter am Montag. In Lyon beschloß die kommunistisch geführte Metallarbeitergewerkschaft die Streikausru- fung für Montag. 5 Unterrichtete Kreise bemerken, dab die neue Streikbewegung in keiner Verbindung zu den kommunistisch angeführten Streiks gegen die amerikanischen Waffenlieferungen und die Waffenverschickungen nach Indochina steht. In der Umgebung von Paris streiken be- reits 150 000 Metallarbeiter. Die Automobil- Werke von Ford und Renault sind von der Polizei besetzt. Die Arbeiter der verstaatlich- ten Pariser Gas- und Flektrizitätswerke sowie die Angestellten der Pariser Verkehrsunter- nehmen wollen ebenfalls entscheiden, ob sie die Arbeit niederlegen, In Lille rechnet man mit einem Streik in der Metallindustrie. Gegen Reaktion und Stalinismus Paris OND). Der Nationalausschuß der Sozialistischen Partei Frankreichs hat den vor Kurzem erfolgten Rücktritt der sozialistischen Minister aus der Regierung gebilligt. Der Aus- schuß gab gleichzeitig die Versicherung ab, die Sozialistische Partei werde jede Regie- rung, die gegen Reaktion und Stalinismus eingestellt ist, unterstützen. Er nahm über- dies einen Antrag an, in dem ein neues Wahl- gesetz gefordert Wird, das das gegenwärtige Proportional- Wahlsystem ersetzen soll. Garry Davies gab das Rennen auf Straßburg ND). Garry Davies, der Weltbürger nummer eins, beantragte beim Amerikanischen Ronsulat in Straßburg die Rückkehr nach den Vereinigten Staaten. Nach- dem er vor zwei Jahren seinen amerikanischen Paß zerriß und freiwillig die amerikanische Staatsangehörigkeit ablegte, erbielt er auf dem amerikanischen Konsulat die Auskunft, er müsse bei den französischen Behörden den Antrag stellen, auf die Auswandererliste für französische Staatsangehörige gesetzt zu Wer- den. ö Nur im Rahmen der von den Vereinigten Staaten Frankreich gewährten kontingentierten Einwanderquote kann der ehemalige Amerika- Nische Staatsbürger Garry Davies nach seinem Geburtsland zurückkehren. mae Regierung Attlee bleibt im Amt Baldige Neuwahlen? Von unserem Londoner Vertreter C. er bert London ND). Premierminister Attlee hielt am Sonnabend eine Kabinettssitzung ab. Im Mittelpunkt der Erörterungen stand das Wahlergebnis, das offiziell erst am Montag bekanntgegeben wird. Der Sieg der Arbeiter- partei steht zwar bereits fest. Seit 100 Jahren hat aber die führende Partei im Unterhaus keine so geringe Mehrheit erzielt, Wie bei die · ser Wahl. Unmittelbar nach der Kabinettssitzung wurde folgende Verlautbarung herausgege- ben:„Der Premierminister hat nach Bespre- chungen mit seinen Ministerkollegen beschlos- sen, daß es die Pflicht der gegenwärtigen Re. gierung ist, im Amt zu bleiben, da das Unter- aus eine Mehrbeit von Abgeordneten der Arbeiterpartei haben wird und da die Re- gierungsgeschäfte Weitergeführt werden müs- sen. Der Premierminister gibt sich der Hoff- nung hin, daß, nachdem die Wahlen vorüber sind, alle wieder ihren vollen Beitrag leisten werden, um die für die britische Nation er- forderlichen Arbeiten fortzuführen.“ Man nimmt an, daß die Minister traditions- gemäß ihre Portefeuilles dem Premierminister zur Verfügung gestellt haben. Premiermi- nister Attlee dürfte die Namen der Mit- glieder der neuen Regierung im Unterhaus am Mittwoch gelegentlich der Vereidigung und der formellen Wahl des Speakers, des Unterhauspräsidenten, bekanntgeben. Eine Sondersitzung der neuen Abgeordneten der Arbeiterpartei wurde für Anfang der nach- sten Woche anberaumt. Das neue Unterhaus tritt am 1. März zu- sammen. Aber die feierliche Eröffnung durch den König findet erst am 6. März statt. Winston Churchill! konferierte den ganzen Sonnabend vormittag mit anderen führenden Konservativen. Sie werden Anfang dieser Woche ihren politischen Kurs festlegen und müssen sich dabei entscheiden, ob sie die Labourregierung bei der ersten Gelegenheit stürzen Wollen. Als schwierigste Klippe für die Labour-Regierung wird das Gesetz über die Verstaatlichung der Stahlindustrie be- zeichnet. Jedenfalls dürfte es der Labour- regierung nicht möglich sein, ihre Verstaat- lichungspolitik wie früher konsequent fort- zusetzen. En gIIS Che Pressestimmen Die englische Presse stand am Sonnabend völlig im Zeichen des Wahlergebnisses. Des Organ der Arbeiterpartei„D a II Herald“ schreibt unter anderem:„Premierminister Attlee beabsichtig auch weiterhin im Amt zu bleiben. Die übrigen Kabinettsmitglieder werden ihn in dieser Absicht unterstützen. Aber es ist klar, daß die Regierung Mit einer so schwachen Mehrheit nicht lange funktionieren kann. Führende Politiker sinn der Meinung, daß neue Unterhaus wah- Jen schon in nächster Zeit 141118 sind, spätestens in einigen Monaten. Die Ar- beiterpartei, so führt der Mitarbeiter des „Daily Herald“ fort, ist gegen eine Koali- tionsregierung in Friedenszeiten.“ 5 Die unabhängige„Times“ erklärt, die Wähler hätten mit dieser Vertrauenskundge bung für die Arbeiterpartei bzw. für dis, Konservativen unter Ausschluß aller andere: Möglichkeiten deutlich auf den scharfen Ge- gensatz zwischen diesen Parteien hinweise Wollen. Die Arbeiterpartei wäre töricht, wenr sie in ihrer geringen Mehrheit ein Mandat er- plicken wollte, ihre bisherige Politik weiter zu verfolgen. Der liberale Manchester Guardian“ schreibt: Am Vernünftigsten wäre es, Wehn Premierminister Attlee ein vom Unterbaus angenommenes Budget durchbringt und dann dem gegenwärtigen toten Rennen der belden Partefſen mit Neuwahlen ein Ende Be. reitet.“ Die konservative„Daily Telegrag h? sagt in Bezug auf die Sozialisierungspolitix der Labour-Partei:„Die Arbeiterpartei in 55 moralisch verpflichtet, ihre Regierung ale ploge Ubergangs regierung zu bes trachten. Zur Weiterführung ihrer Verstaat- lichungspläne hat sie überhaupt kein Mandat 15 erhalten.“ Und zur völligen Niederlage der 1 7 Kommunisten heißt es— das britische Volk 1 habe klargelegt, daß es keine totalitären Prin- 1 zipien zu dulden bereit ist. 0 Verschiedene Reaktion im. A Ausland Ke Die ausländischen Kommentare zum Ergep. nis der Wahlen entsprechen im großen und 7 ganzen den politischen Situationen in den be- 85 treffenden Ländern, wobei die Blätter der I Linken das Ergebnis als Rechtfertigung der 2 Pritischen Arbeiterpolitik bezeichnen, wäh⸗ 10 rend rechtsstehende Zeitungen es als eine Ab- Tee jehnung des Sozialismus hinstellen. die ——— 5 5 i 2U¹ 8 2 3 Wer den Frieden liebt. Pe Militärische Maßnahmen in USA 2ie Washington DNT). Nach den Erkiz. d rungen des amerikanischen Präsidenten und 7e Aubenministers Acheson über Entschlossen- heit der USA, jede Möglichkeit zur Bewahrung 1 5 des Friedens zu ergreifen, werden jetzt auch 1 eine Reine militärischer Maßnahmen bekannt- die gegeben, um gegebenenfalls auch Angriffen 555 begegnen zu können. Stẽ In der Luft: Die Kampfflugverbände für 18 den Abwurf von Atombomben sind bedeuten lick Lerstärkt worden. Die Zahl der einsatzberei- g Sch ten Flugzeuge soll von 9000 auf 11 000 erhöht 1 und für den Bau neuer Maschinen jährlich Tah eine summe von zwei Milliarden Dollar vor- gesehen werden. Die B 36, eine sechsmotorige Maschine, deren Zahl ebenfalls erhöht werden 80 Il, kann bei einem Flugbereich von 16 000 km 8 Atombomben nach jedem Teil der Welt be- or. fördern. 5 Zu Wasser: Einheiten der amerikanischen De Plotte, darunter das Schlachtschiff„Missouri“ let und fünf Flugzeugträger, sind auf dem Wege, i 5 um an den bisher größten amphibischen Ubungen Amerikas in Friedenszeiten teilzu- 5 nehmen. Gemeinsam mit land- und seegestütz- 38 ten Flugzeugen werden Flotteneinbeiten einen 1 Geleitzug von 160 Schiffen schützen, der Trup- del pen für ein Angriffsmanöver auf die kleine de Insel Vieques vor der Küste von Puerto Rrieo er befördern wird. 5 3 Auf dem Lande: Die Ergebnisse der ge- n meinsamen amerikanisch-kanadischen Manö- PO ver längs der Klaska-Uperlandstraße, an der den 5000 Mann teilnahmen, wurde von dem Ober- 501 befehlshaber der Truppen zusammengefaßt. Kin Er erklärte, die Manéver hätten gezeigt, das hat die Soldaten in außerordentlich niedrigen Sel Temperaturen leben und kämpfen könnten.. Bulgarische Verbalnote an Jugoslawien Sofia ND). Die Pressedirektion verõ fentlichte den Wortlaut einer Verbalnote des bulgarischen Außenministeriums an die hie sige jugoslawische Botschaft. In ihr wird auf „die Enthüllungen im Spionage- und Sabo- tageprozeg“ gegen Traitscho K O Stoff Bezu genommen und festgestellt, daß neben verant- ortlichen Persönlichkeiten der jetzigen jugo- slawischen Regierung auch Mitglieder der Sofioter jugoslawischen Botschaft in die Ver, schwörung gegen die Volksrepublik Bulgarien verwickelt gewesen seien, weshalb die bulga. rische Regierung das weitere Verbleiben ei ger jugoslawischer Diplomaten als unerwünscht betrachte. 1 Indien gegen Kommunismus Neu Delhi(ZSH). Das indische Parlament hat den Gesetzentwurf der Regierung gegen den Kommunismus angenommen. In der Vo lage wird die Regierung ermächtigt, Komm nisten ohne Gerichtsurteil in Gefängniss Festzuhalten. Ein Regierungssprecher stell bei der Begründung des Gesetzentwurfes fest der Junge Staat müsse die Möglichkeit hab Kommunisten und andere Elemente, die di nationale Sicherheit gefährden können, unt Kontrolle zu halten.. Wäenn das Jenſeits leine Schleier lüftet von A. Alexis In Amerika besteht eine Gesellschaft für Psychologische Forschung, die„Society for Psychical Research“, die sich mit dem Stu- dium spiritistischer Phänomene befaßt und eine klare Scheidung der auf natürlichen Ur- sachen und Kräften beruhenden Erscheinun- gen, wie zum Beispiel der Telepathie, von däienjenigen durchführen will, die unverkenn- bar dem Gebiet des Unbekannten angehören. Man kann diesen Unterschied an folgendem Beispiel erläutern: Während einer spiritisti- schen Sitzung sagte der Geist eines Ver- Storbenen durch Vermittlung eines Mediums 2u sener früheren Frau:„Erinnerst du dich des Tages, als ich dich auf der Wiese zum ersten Mal küßte?“ Die Dame, die diese Ein- zelheiten aus ihrem Leben hörte, die nur ihr und dem Verstorbenen bekannt waren, wird nicht mehr am Fortleben der Seele zwei- keln. Aber Professor Soals, ein hartnäckiger Materialist, der die Gesellschaft für psycho- logische Forschung leitet, ist noch keineswegs vom Fortleben nach dem Tode überzeugt. Seiner Ansicht nach hat die Frau ganz unbe- Wußt die in ihrer Erinnerung noch lebendige übertragen. N Der betrügerische Geist Ferguson aus dem 8 pelde geschlagen Die Gesellschaft hat ante Fälle aufgezeichnet, von denen einige r Eines Abends erschien lanikers Ferguson vor d e Seele des Me- füpre Szene auf das sehr empfängliche Medium verschiedene interes- einer spiriti- wer war es? Und plötzlich besann er sich eines Schulkameraden, der James Ferguson hieß. Natürlich war er es. Offenbar hat die Erinnerung— so überlegte Professor Soals — die allerdings im Gedächtnis eingeschlum- mert, aber sicherlich im Unterbewußtsein noch ganz wach War, auf das Medium gewirkt, das ganz unbewußt den Geist beschworen hatte. Nun wollte er dem Geist einen Streich spie- len. In seinen Erinnerungen wühlend, kon- strüierte er verschiedene mögliche Situatio- nen aus dem Leben von James und John Fer- guson. 8 5 5 8 In der nächsten Sitzung wiederholte der Geist Fergusons Punkt für Punkt alles, Was er sich erdacht hatte. 5 „Sie sind ein Betrüger, John“, rief Profes- sor Soals,„es ist nichts Wahres daran, Was Sie erzählen, denn ich habe das alles erdacht.“ Der Geist erschrak, stammelte irgend einige un zusammenhängende Worte, um sich zu rechtfertigen und verschwand auf Nimmer- Wiedersehen. Professor Soals aber trium- phierte, denn er sah in diesem Zwischenfall den besten Beweis für seine These. singleuchter, die Metallfigur auf dem Klavier us Kurz darauf traf Professor Soals Gordon Davis auf der Straße. Sie meinen den Toten? Nein, der„Geist“ war ganz Fleisch und Blut. Der verblüffte Professor führte Gordon Davis in sein Büro und ließ ihn das Protokoll der erwälnten Sitzung lesen. Die Verwunderung War grenzenlos, denn Davis besitzt tatsäch- üch ein Haus, das ganz genau der im Proto- Koll aufgezeichneten Beschreibung entspricht. Aber am allermeisten wunderte er sich dar- über, daß er zur Zeit der berüchtigten Sit- zung das Haus noch nicht gekauft und möb- liert hatte. Er hatte es nicht einmal gesehen. Hier hat man es mit zwei Phänomenen zu tun, erstens mit der Erscheinung eines Leben- den und zweitens mit einer Vorausschau Soals durch die Vermittlung des Mediums. 8 Verwirrung im einen verschwundenen Flieger Wie soll man Fugzeugführers R S, die bi sowie di Verstorbene diktieren Gedichte 2 Ini England sind spiritistische Sitzung ganz besonders beliebt, besonders unter d. Damen der höheren Gesellschaftskreise. 8 oft werden bei diesen Gelegenheiten die Ge ster aufgefordert, Bruchstücke aus der Liter ratur zu diktieren. Meist kommt es denn nur zu einem Gekritzel ohne jeglichen Sinn, Aber zuweilen erkennt man in diesen Nia derschriften auch das Werk eines böher Geistes. Als ein Kreis von Damen im Jaht 1900 in den Niederschriften der Geister 8 manches Interessante entdeckte, zeigten dieselben einem Schriftsteller, der nach Ve bindung einzelner Teile zu Sanz eigenarti Gedichten kam. 1 Das Spiel wurde weiter betrieben und mehreren Sitzungen erfuhr man, daß e Gruppe ehemaliger Medium-Forscher, unter der Begründer der Gesellschaf psychische Forschung, W. H. Myers, i seits die auf Erden begonnenen Forsch fortsetzen. 5 5 2 Aber warum enthüllen diese Gele die nach dem Tode die Wahrhei kannt haben müssen, das Geheimnis 5 Sücdwesldeulsche 1 Rundschau dat, Interesse am Betriebsgeschehen ler In Stuttgart bemüht sich ein Kreis von 8 Unternehmern darum, in gegenseitiger Dis- in-. kussion innerbetriebliche Probleme der Be- Ziehungen von Mensch zu Mensch zu lösen. Auf einer Zusammenkunft in diesen Tagen kam die Erkenntnis zum Ausdruck, daß die 8 menschlichen Anliegen der Werksangebörigen 55. und ihre richtige Erfassung eine der Wichtig 155 1 sten Voraussetzungen für das Gedeihen der 98 Betriebe sei. Wenn auch recht verschiedene der Frfahrungen und Entwicklungen zur Sprache der FTamen, so wurde doch übereinstimmend be- h- tont, daß es eine ausgesprochene Persönlich- 6 Keitsfrage sei, wenn es gelte, das Interesse der Werksangehörigen am Betriebsgeschehen Zu wecken und wachzuhalten. Dennoch be- 5 dürfe es ständiger ernster Bemühungen durch Praktische Maßnahmen, um neben der finan- Ziellen Sicherung der Lebensverhältnisse auch „das geistige Mitgehen am Arbeitsplatz zu er- un eichen. SE en- Gernegroß fährt Auto uns Bruchsal(SWF). Einige Buben bemäch- n ligten sich dieser Tage eines Personenkraft- mit- wagens. Einer der Gernegroße setzte sich ans 5 Steuer und andere schoben den Wagen mit 7 vereinten Kräften ein Stück weit fort. Blötz- 1 lich sprang der Motor an und ehe sich die er- e schrockenen Buben versahen, landete es an f einem Scheunentor. Der unfreiwillige Kraft- 10 fahrer kam mit dem Schrecken davon, 1 7 40 Meter tief gestürzt l 4 Okkenburg(SWE). Ein aus Triberg n Fommender Lastkraftwagen fuhr bei St. Ge- be- orgen über eine Böschung und stürzte 40 m iet ab. Der Wagen wurde völlig zertrümmert. chen Der Fahrer erlag wenig später seinen Ver- ur!“ letzungen. 1105 1 Entmenschte Frau u- München SWO). Um sich ihres 10 Mo- Utz. nate alten Knaben zu entledigen, versuchte 11108 eine 3 jährige Frau aus Schmiedorf einen Un- rup⸗ all vorzutäuschen. Sie steckte das Kind mit eine dem Kopf nach unten in einen gefüllten Was- rieo sereimer, verschloß die Wohnung und ging 5 Aus. Als sie nach etwa einer halben Stunde ge- 4 Zurückkehrte, war der Junge ertrunken. Die anöb- Polizeiliche Untersuchung ergab jedoch, daß der. der Knabe nicht in den Eimer gefallen sein bers Fonnte und daß somit kein Unglück, sondern faßt. Findesmord vorlag. Die entmenschte Mutter dad hat nach ihrer Festnahme ein Geständnis ab- eigen Selegt. 5 en.. 2 18 Stunden tot im Bad vien Stuttgart(28H). Der elfjährige Schüler Helmut F., der ins Heslacher Bad gegangen War, kam nicht mehr nach Hause. Gegen 20 Uhr stellten seine Eltern mit Hilfe der Poli- zei Ermittlungen an. Die Bademeister erklär- ten kurz angebunden, sie wüßten von keinem Vorfall und es sei niemand mehr da. Erst am Dienstagmorgen wurde bei genauer Durch- Suchung des Bades die Leiche des Jungen an der tiefsten Stelle des Bassins gefunden. Man vermutet, daß der Verunglückte, der als gu- ter Schwimmer galt, sich bei einem Sprung vom Drei-Meter- Sprungbrett verletzte und unbemerkt versank. Die Bademeister lehnen jede Verantwortung ab; zuerst sei das Bassin Wegen des allgemeinen Trubels nicht über- Sichtlich gewesen, und dann sei die Aufsicht An die Leiter von drei Schwimmvereinen übergegangen. Lastwagen fuhr in Schafherde W. H. Schwäbisch Hall. Ein Last- aftwagen fuhr in eine Schafherde. Dabei wurden sechs Schafe getötet, drei weitere Mußten notgeschlachtet werden. Fahrer und Beifahrer wurden zur Blutuntersuchung auf Alkohol in die Diakonissenanstalt gebracht. „Als ob keine Rückkehr möglich“ Stuttgart(DNPD). Bundesflüchtlingsmini. ster Dr. Lukaschek betonte am Sonn- abend in Schorndorf vor Flüchtlingen. er Würde als erster wieder in seine alte Hei- mat zurückkehren, wenn eine Möglichkeit da- zu bestünde. Vorher jedoch könne er nur empfehlen, in der neuen Heimat so zu leben, Als ob es keine Rückkehr mehr gebe. Bei der Beurteilung der allgemeinen Lage, sagte Lu- Kkaschek, dürfe von den Flüchtlingen nicht Vergessen werden, was die Einheimischen be- reits für sie getan hätten. Eine Mutter opfert sich Bregenz(SWE). In Vorarlberg brach in einem Bauernhaus in der Nacht ein Feuer aus, daß das Gebäude samt Stadel in kurzer Zeit vernichtete. Während der Landwirt ge- dade noch das nackte Leben retten Konnte, zind ein im Hause wohnender Straßenarbei- der, die Frau des Bauern und sein zehnjäh- eiger Sohn in den Flammen umgekommen. In eine Rettung des Viehs war nicht mehr 2u denken. Ein zweites fünfjähriges Kind konnte don der Mutter geborgen werden. Als die mutige Frau dann aber zur Rettung des grö- seren Bruders in das brennende Haus zurück- eilte, fand sie den Tod. Den Kopf durchstoßen Herrenberg pd). Unweit von Metzin- gen stieß ein PKW auf einen unbeleuchtet abgestellten Langholzanhänger auf, Die auf dem Anhänger nach hinten überhängende 10 Zentimeter starke Eisenstange durchbohrte den Personenwagen von vorne bis hinten und durchstieß den Kopf der Beifahrerin, so dag der Tod sofort eintrat. Der Fahrer selbst kam mit geringfügigen Schnittwunden am Kopf davon. 30 000 Frauen fehlen noch S. Ulm. Wie in allen übrigen Heimkehrer- lagern hat auch im Ulmer Durchgangslager Kienlesberg seit Anfang Januar der Heim- kehrerstrom aus Rußland schlagartig aufge- hört. Seit dieser Zeit trafen nur noch wenige Einzelgänger ein. Dabei befinden sich noch viele Kriegsgefangene in den Händen der So- Waets. Vor allem fehlen noch mindestens 30 000 ehemalige Wehrmachtshelferinnen, Rote-Kreuz- Schwestern usw. Die zuständigen Stellen geben sich der Hoffnung hin, daß nach Ablauf der Wintermonate noch einmal um- kangreichere Entlassungen durchgeführt wer- den. Beilhiebe gegen eigenes Rind S. Ulm. In einem Anfall von Geistes- Sestörtheit schlug eine Mutter mit einem Beil, das sie eigens zu diesem Zweck aus dem Rel- ler geholt hatte, so auf ihr Vier Monate altes Kind ein, daß es in die Klinik eingeliefert werden mußte. Die Mutter des Kindes war kurz nach der Geburt Wegen Wochenbett Psychose in die Heilanstalt Schussenried ein- Seliefert worden, aus der sie erst vor kurzem Weder entlassen worden war. 0 Deutsch- französischer Kulturausschuß A. L. Tübingen. Für Würrtemberg-Ho- henzollern wurde eine deutsch- französische Kommission für Fragen der Erziehung und des kulturellen Lebens gegründet. Sie setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Professor Cheval, Institut frangais Tübingen; Dr. Ebersbach, Büro für Heimatdienst, Tü⸗ bingen; Adm. Entz, franz. Landeskommissar, Tübingen; Professor Dr. Erbe, Rektor der Uni- versität Tübingen; Oberstud. Dir. Dr. Haag, Tübingen; Oberkirchenrat Keller, Tübingen; Min.-Rat Dr. Lambacher, Kultministerium Tübingen; Schulrat Schick, Saulgau; Profes- sor Dr. Spranger, Tübingen; Domvikar Dr. Storr, Rottenburg. 5 Die Aussteuer besorgt Stuttgart chpd). Bei einem Einbruch in ein Textilgeschäft in der Hackstraßge sind den Tätern Aussteuer- sowie Damenwäsche im Werte von etwa 3500 DM in die Hände gefal- Ian. Sonntag im Schnee Wild tanzende Schneeflocken, umwirbelt von einem biſſigen Nord, bezeugten am ge⸗ ſtrigen Sonntag den hartnäckigen Kampf, den der Winter noch um die Behauptung ſeiner, dieſes Jahr zwar nicht allzu grimmen Herrſchaft führt. Noch einmal deckt die Flu⸗ ren das große Leichentuch des Winters, noch einmal wurden Zäune, Figuren mit weiß⸗ glänzenden Schneekäppchen geziert, der Win⸗ ter zeigte noch einmal in letzter Stunde ſein Geſicht und gibt ſo dem Matheiſe⸗Tag ſeine volle Berechtigung, der ſich, wie es im Sprich⸗ wort heißt, ſein Eis ſelbſt ſchafft. „Bei dieſem Wetter jagt man keinen Hund vors Haus“ ſo heißt es ſchon ſeit urdenk⸗ lichen Zeiten und ſo gehörte dieſer Tag ganz der häuslichen Beſchaulichkeit und ſchuf ei⸗ nen ſchönen Ausgleich zu dem bisherigen Faſchingsbetrieb. In aller Eintracht konpter ſo die Familien ihren Sonntag zuſammen verleben, derweil draußen ein garſtiger Bur⸗ ſche ſein ganzes Füllhorn an Kälte und win⸗ terlichem Zauber ausſchüttete. Einen kleinen intereſſierten Kreis der Sportliebhaber hatte es am Vor⸗ und auch am Nachmittag in die Turnhalle zu den tur⸗ neriſchen Veranſtaltungen gezogen, die ih⸗ ren Höhepunkt in dem nachmittäglichen Wer⸗ beſchauturnen des T urnkreiſes Mannheim fanden. Am Barren und Reck zeigten die Be⸗ ſten des Kreiſes gute Leiſtungen, zu denen die Mädels der drei hieſigen Turnvereine und des TW Friedrichsfeld mit tänzeriſchen und gymnaſtiſchen Vorführungen einen ſchö⸗ nen Rahmen ſchufen. 8 Bazar der evang. Kirchengemeinde Die evang. Kirche bedarf einer notwendi⸗ gen Renovierung des Innenraumes. Aus⸗ reichende Mittel ſind nicht vorhanden. Man verſucht daher, einen Teil dieſer notwendi⸗ gen Mittel durch Veranſtaltung eines Bazars zu decken, der am 10., 11. und 12. Juni auf dem Platze und in den Räumen des Turn⸗ verein 98 ſtattfinden ſoll. Die evang. Kir⸗ chengemeinde bittet ſchon heute die Vereine und ſonſtigen Körperſchaften, auf dieſe Ver⸗ anſtaltung in ihren Terminlegungen Rück⸗ ſicht zu nehmen. — . Wir gratulieren. In dieſen Tagen konnte Herr Jakob Wolf, Maxauerſtraße 29, ſein 81. Wiegenfeſt begehen.— Am heutigen Montag Herr Jakob Neubauer ſeinen 75. Geburtstag. * Ab übermorgen Omnibusverbindung mit Friedrichsfeld Vom 1. März an führt die O. E. G. von Seckenheim Rathaus ab, eine Omnibusver⸗ bindung nach Friedrichsfeld ein, um dami) eine lang beſtehende Verkehrslücke zu ſchlie⸗ ßen. Die Omnibuſſe verkehren an Sonn⸗ und Werktagen vom Rathaus über O. E. G. Bahnhof, Siedlung, Steinzeug, und führen auf dem Rückweg über Neu⸗Edingen. Zu⸗ nächſt iſt werktags ab 6.25 Uhr Halbſtunden⸗ verkehr bis 22.55 Uhr, während an Sonn⸗ tagen von 8.25 Uhr ein Stundenverkehr durchgeführt wird. Der Fahrpreis beträg ab Seckenheim Rathaus 0.20 DM. von Humboldt bat. Der Gelehrte, der für die bitten, mich gefälligst und schleunigst wiede- Die Dienſträume der ſtädtiſchen Landwirt ſchaftsabteilung befinden ſich ab 1. März 50 in C 7, 1, 3. Stock, Zimmer 22 und 23. * Frohe Hiobsbotschaft: Schnee Die Menschen wissen ja immer alles besser als die Vorsehung; zum Beispiel, was das Wetter anbetrifft. Am besten wußte es Schil- ter, der sagte:„Spät kommt er, doch er kommt.“ Die Bauern waren auch dieser An- sicht. Sie hatten von einem späten Winter ge- cedet und triumphieren nun. Der Winter- sportler, dessen Schiurlaub eben zu Ende ist, ducht. Die Wettermacher schweigen. Ob aus Angst oder Vorsicht, ist nicht zu erfahren 1 Doch ich bin klug und weise, und tue beides 7 aicht. Ich möchte es nicht mit Mutter Natur 8 verderben. Zweifellos handelt es sich bei die- 5 ser weißen Heimsuchung um eine Vergel- tungsmaßnahme der Natur, die sich gegen die Vergewaltigung wehrt, künstlich Schnee zu erzeugen oder ihn aus Gebirgsgegenden ins Tal zu schaffen. Das ist ungefähr dasselbe, Wie einem Ochsen eine Milchkanne umzu- hängen und dann zu melken. Auch befürchte ich, ehrlich gesagt, eine Rache der Götter. Sie 5 1 Werden nämlich jetzt so viel Schnee fallen 4 lassen, daß der Bauer zürnt, der seinen Acker in eine Schneefläche verwandelt sieht, und der Schifahrer triumphiert, weil der Schnee den Verkehr lahmlegt und ihm„Zwangs- urlaub“ verschafft. Ich glaube, die Vorsehung Weiß doß manches besser als die Menschen. Zum Beispiel, was das Wetter betrifft. Wetterbericht 85 N Vorhersage: Am Montag wechselnd Wolkig mit einzelnen Schneeschauern. Tempe- raturen nahe Null Grad, Winde aus Nord bis Nordost; über Nacht zum Dienstag vielfach 5 klar und Frost, zum Teil unter minus 5 Grad. Dienstag heiter bis wolkig, trocken, kalt, Tem- peraturen wenig über Null Grad, abflauende östliche Winde. 0 lrrtümlich totgelagt und wie sie's aufnahmen Gar mancher ist schon irrtümlich totgesagt Worden, in Kriegszeiten mehr als in Zeiten des Friedens. Man sagt, ein irrtümlich Totge- sagter habe ein langes Leben zu erwarten. Was sagt aber der Totgesagte selber? Meist nimmt er die Nachricht mit gutem Humor auf. Josef Haydn hatte man einmal totge- sagt. Das Gerücht, er sei gestorben, hielt sich hartnäckig und gelangte bald auch ins Aus- land. Cherubini komponierte zu Ehren des großen Kollegen eine Gedächtnis- Kantate In Paris wurde sogar eine Totenmesse gefeiert, bei der das Requiem von Mozart aufgeführt Wurde.„Wie schade“, sagte Haydn, als er da- von hörte.„Wenn ich von der ganzen Sache 5 nur etwas gewußt hättel Ich wäre gern nach Paris gefahren, um das Requiem zu diri- gieren.“ Alexander von Humboldt nahm die Falschmeldung von seinem Tode wieder ganz 5 anders auf. Sein Freund, der Bildhauer 8 Rauch, zeigte ihm eines Tages den Brief eines bekannten Anatomen, in dem dieser um den Schädel des angeblich verstorbenen Alexander Bitte des Schädelsammlers volles Verständ- 8 nis hatte, übernahm die Beantwortung des 5 Briefes selber.„Gegenwärtig, verehrter Herr Kollege,“ so schrieb er dem Anatomen ganz sachlich,„ist mir mein Kopf noch unentbehr- lich. Ich kann deshalb zu meinem Bedauern Ihren Wunsch nicht erfüllen. Zu gegebener Zeit steht Ihnen mein Schädel aber gern zu Diensten.“ Fritz Reuter äußerte sich ganz in seiner launigen Art, als eine große Zeitung auf ein Gerücht von seinem Tode hereinge- fallen war und einen ausführlichen Nachruf gebracht hatte.„Da ich gar zu gern noch eine 8 Weile am Leben bleiben möchte,“ so schrieb„ er der Redaktion,„muß ich Sie schon höflichst 1 ausgraben zu lassen.“ 0 rig.⸗Koman von Maria Oberlin 31 0 Nachdr. verboten. Müde und ſchleppend ging Monika durch je hohen Gänge des Krankenhauſes. ſah icht auf die Schweſtern, die leiſe und ſtill den weißen Hauben und dunklen Gewän⸗ d n neben ihr herglitten, fühlte nicht den mikleidvollen Blick der Oberſchweſter, der ihr jolgte. Erſt als ein ſchweres, müdes Parküm ir entgegenſchlug, hob ſie in jähem Erſchrek⸗ die Augen. or ihr ſtand Addy von Weilersheim. Sie g ein Herbſtkoſtüm, aus bordeauxrotem und ſchwarzem Skunks, ſeltſam nahn ie etwas übertriebene Eleganz in den en, ſtillen Gängen dieſes Hauſes der heit und Schmerzen aus. In der Hand ſie einen wundervollen Strauß ſpäter Rote Roſen... Blumen der Liebel ah Monika die Frau ihr gegenüber ſtaunt den Schritt hemmte. ſt du von——, ſie ſchwieg einen „ von Herrn Steinäcker?“ ſie mit leiſem Spott in der Stimme. errn Steinäcker? Sie weiß alſo, daß Scheidung letzter Entſchluß iſt. Soll iſſen, es iſt mir gleich! 8 5 a ka hob den Kopf ſehr gerade. agte ſie ruhig.„Ich habe ihn be⸗ wird gar nicht erkannt, weiß gar geſagt. Und dann hat er ſich abgewendet und mir gewinkt, hinauszugehen.. Wen ich en immer zweifeln wollte, daß er mich nicht ja liebt.. jetzt weiß ich es.“ 1 „ auch allerlei zu beſprechen..“ Sie zupfte ein wenig an den ſchweren Roſen, die ihre glühenden Kelche tief herniederneigten. Monika ſah über die Frau hinweg. „Dann geh zu ihm.“ ſagte ſie ſchwer und gab den Weg frei. Addy von Wetilersheim ſah der Davon⸗ gehenden mit hartem Lächeln nach. Sie ſah nicht aus, dieſe ſchmale, blaſſe Frau, als habe der Mann ſich zu ihr zurückgefunden. Der Weg war frei. 5 Sie würde ihn gehen.. ſie würde den kranken Mann, der ſchwerverletzt dalag, für ſich gewinnen Ein kleines, ſpöttiſches Lächeln legte ſich um den vollen, ſchönen Mund. Warum ſollte ſie nicht auch mal die Rolle der barmherzigen Schweſter ſpielen! Kleidſam war ſie. Und ſie würde Martin Steinäcker gefallen. Hermann Nyſſen trat in das kleine Frem⸗ denzimmer, das Monika— ſeit ihrer Rück⸗ kehr in die Villa Nyſſen— bewohnte. „Du packſt, Moni? Was iſt los? Willſt du fort?“ 5 Monika Steinäcker drehte dem Bruder ihr aufgewühltes und wehes Geſicht zu. „Ich fahre zu Mama, Hermann Je wollte das ja immer.. Sie legte mit zu⸗ ſammengepreßtem Mund ein Wäſcheſtück in den großen Schrankkoffer. f Hermann Nyſſen ſetzte ſich in einen kleinen Seſſel und ſah den müden Bewegungen der Schweſter zu. 5 5 5 f „Und Martin?“ fragte er leiſe.„Willſt du wirklich jetzt fort von ihm! Er hat dich doch nicht, wie oft du bei ihm warſtt!«? 3 „Er hat mich heute erkannt,“ ſagte Monika leiſe und ſah mit ſtarren Augen vor ſich hin. „Ganz genau. Sogar meinen Namen hat er Wenn ich 8 auf!“ 5 ich „Er liebt eben Addy.“ ſagte ſie heiſer.„Ich weiß es nun genau. Sie begegnete mir auch im Krankenhaus auf dem Wege zu ihm...“ Hermann Nyſſen ſah die Schweſter ſchreckt an. a „Sie beſucht ihn im Krankenhaus?“ „Ja. Jetzt widſt du verſtehen können, wes⸗ halb ich gehen muß. Ich kann nicht hier blei⸗ ben, Hermann. Ich kann das alles nicht ſehen „Ich muß es allein überwinden können.“ Hermann drückte die Hände der Schweſter. Wie blaß und zart ſie war, wie weich und lieblich, der ganze Stolz von früher wie aus⸗ gelöſcht... Nun hob Monika wieder die Stimme:„Ich kann Mama natürlich nichts ſagen. Ich will ja auch nicht für immer bei ihr bleiben.. Nur die erſten Wochen. Ich muß mich bei ihr beherrſchen ich darf nichts zeigen. Und das iſt gut ſo... Leiſe fügte ſie hinzu:„Und ich weiß ja auch, daß es Martin gut geht, daß er durchkommt. Und das iſt die Hauptſache.“ 5 Nun ſchwieg ſie, wie tödlich erſchöpft. „Mein liebes, tapferes Mädel,“ ſagte Her⸗ mann Nyſſen bewegt.„Alles Gute.. alles, alles Gutel“ In dieſer Nacht reiſte Monika Steinäcker mit dem Nachtexpreß nach dem Süden ere * nete mit fe Privatbüro ei ſammen. bin doch über den Ber 1 S denn „Das freut mich ſo, Martin! Aber du mußt dich noch ſchonen, ſieh, da oben am Kopf haſt du noch eine ganz tiefe Narbe..“ Er wies auf die hohe Stirn Martins, über die ſich eine kaum vernarbte Wunde zog. Auch die hohe Geſtalt war ſchlanker geworden, ein ſchmaler. ſilberner Streifen zog ſich durch das ſchöne, dunkle Haar. 72 i Martin Steinäcker ſetzte ſich.„Hermann, ich bin heute aus dem Krankenhaus entlaſſen worden. Mein erſter Weg war zu dir. Pro⸗ feſſor Maar ſagte mir, daß Monika ſich zun Blutübertragung bereitgeſtellt hat...“ Er ſah den Schwager an.„Hermann, warum, warum? Ich zermartere mir den Kopf... win f wollten doch auseinandergehen.. Ich bin„ in Sorge. hoffentlich hat ſie es gut über⸗ ſtanden! Wo iſt ſie? Ich muß ſie ſehen. „Das wird nicht ſo leicht gehen,“ ſagte N Hermann Nyſſen ruhig. Sie iſt nicht hier.“ 5 „Nicht hier. Nicht bei dir? Wo denn, um Gottes willen. Hermann, wo?“ e Hermann Nyſſen ſah den Schwager kühn an. Seine Stimme klang kalt, als er ſagte: „Im Süden doch. bei Mama Sie wollte doch dahin gehen, das weißt du doch! Aber ſie rettete mich, rettete mich um micky ſogleich zu verlaſſen?“. Hermann Nyſſen ſtand auf und ſtellte ſich nahe vor den Mann hin.. 58 „Martin.. ich begehe zwar einen Ver trauensbruch, aber ich begehe ihn trotzdem. Hör zu: Monika und ich ſind in deinen Schuld, das weißt du 8 Martin Steinäcker wehrte ungeduldig ab. „Aber laß das doch das iſt doch Unſinn. Oder—— hat ſich Monika deshalb?“ Seine timme war tonlos geworden, wie zerſprun⸗ ii 8 ann Nyſſe t deshal⸗ cht, wei Her „Nich a ni 51 du bt, ſo tie da Fußball JVgg 98 Seckenh. 07 Mannheim 0:0 abgbr. Das war kein Spiel mit dem Ball, ſon⸗ dern nur gegen die überſtarken Naturgewal⸗ ten Wind, Schnee und Waſſer. Es war ſchon eine ſehr große Anſtrengung, gegen bzw. mit dem ſcharfen Nordwind fertig zu werden. Nicht jeder Spieler war dazu in der Lage. Die 98 er ſpielten die 1. Halbzeit mit dem ſtarken Wind als Bundesgenoſſen, die Folge war ein einſeitiges Spiel in der 07er Spiel⸗ hälfte. Der ſchon auf Zeit ſpielende Gegner ſopie eine verdoppelte Abwehr ließ eine taktiſche Spielentfaltung bei den 98 ern nicht aufkommen. Lattenſchüſſe, Eckbälle am lau⸗ fenden Band und mit teilweiſe 3 Mann im Tor brachte 07 die Halbzeit gut über die Zeit. Und wer da von den unverwüſtlichen Zuſchauern glaubte, die zw eite Halbzeit würde 07 mit dem Wind in Front ſehen, wurde von den 98 ern angenehm überraſcht. Noch beſſer als vorher kamen die Einheimi⸗ ſchen zum Zuge, aber ausgeſprochenes Schuß⸗ pech und die ſehr ſchlechten Witterungsver⸗ hältniſſe taten das übrige. 07 hatte auch mit dem Wind nichts zu beſtellen und mit etwas Glück oder trockenem Boden iſt das Spiel hoch gewonnen. Der Schneeſturm wur⸗ de indeſſen ſo ſtark, daß der Schiri 20 Min. vor Schluß das Spiel abbrechen mußte. Die Spiele der Süddeutschen Oberliga Seither waren die Spiele der Südeutschen Herliga von Spielausfällen ziemlich ver- schont geblieben. Aber an diesem letzten Fe- bruar- Sonntag hatten Regen und Schnee die Sportplätze teilweise so aufgeweicht und ver- ert, daß die Spiele in Waldhof, Frank- furt und Schweinfurt ausfallen mußten. Da am 19. März durch das Bundespokal-Endspiel Were Termine abgesetzt werden müssen, Weed es einer straffen Termingestaltung be- örken, wenn rechtzeitig am 15. Mai die drei atplacierten für die Endspiele zur„Deut- eri“ gemeldet werden müssen. tuttgarter Kickers— VfB Mühlburg 2:1 Mühlburg schoß dank zweier Eigentore sei- nog seit langer Zeit wieder einmal spielenden Verteidigers Held alle drei Tore der 90 Minu- ten und verlor trotzdem 1:2. Dem Schieds- richter Reichel Fürth) stellten sich gänzlich Uingebautę Mannschaften. Erst in der 42. Mi- nute gelang Mühlburg durch Eugen Fischer der Ausgleich für das erste Selbsttor, das ed bereits in der 4. Minute in Scheibs Ge- use praktiziert hatte. Aber schon in der 50. Minute schoß Verteidiger Held ein Eigentor zum 2:1 für Kickers ein, ein Tor, wie man es Alle Jubeljahre im Fußball einmal zu sehen eSommt. Beide Mannschaften spielten zu stemlos, um das Ergebnis ändern zu kön- nen., Auch als zehn Minuten vor Schluß Co- nen wegen Krampf ausschied, gelang es Mühl- burg nicht, den Ausgleich herauszuholen. Im- merhin hatte Kickers zwei wichtige Punkte auf sein Konto gebracht. Auch Glück muß man mal haben 1. FC Nürnberg— 1860 München 0:1 Nach torloser Halbzeit fabrizierte der „Löwen“ Mittelstürmer Link in der 61. Mi- nute den siegbringenden Gäste- Treffer. 20 000 Zuschauer Waren Zeugen eines spannenden Spieles, das von beiden Mannschaften äuhßerst fair durchgeführt wurde, Das Sorgenkind des Clubs, der Sturm, konnte sich gegen die de- fensiv spielenden Gäste nicht durchsetzen. Der deutsche Altmeister hatte es in der 70. Minute in der Hand, den Ausgleich zu er- zielen, doch Morlock schoß den Elfmeter in die Hände des ausgezeichneten Torhüters Strauß. 5 0 Schwaben Augsburg— Kickers Offenbach 2:3 Es Wäre besser gewesen, Schiedsrichter Pen- nig Mannheim hätte dieses Spiel nicht ange- pfifen, denn der Platz war in miserablem Zustand. Die 4000 Zuschauer, die trotz Regen und darauffolgendem Schneefall kamen, sahen ein wenig schönes Spiel. Die Offenbacher Kickers umschifften mit Mühe und Not diese gefährliche Schwaben!-Klippe und blieben durch Tore von Schmidt, Maier und Löser bis zur Halbzeit mit 310 in Font. Nach Seiten- Welhsel kamen die Platzbesitzer auf und ver- Kürzten in der 55. Minute durch Hampel und 15 Minuten später durch Bestle auf 3:2. 80 jahn Regensburg— Eintracht Frankfurt 121 Ein Kopfballtor von Koller brachte die nach Punkten lechzenden Platzbesitzer in der drit- ben Minute in Führung, die bis zur 78. Mi- nute gehalten werden konnte. Da sorgte der Eintracht-Tänksaußen Lamm für den ver- dienten Ausgleich. Kurz vorher hielt der Gäste-Torhüter Henig einen Eisenschenk-Elf- meter. Wenige Sekunden vor Schluß strich eine Schieth-Bombe knapp über die Latte. Bayern München— BO Augsburg 3:4 Nach drei Spielminuten gingen die Gäste durch ihren Mittelstürmer Müller überraschend in Führung, doch postwendend fiel durch Bachl! der Ausgleich, Niklasch verwandelte wenig später einen Foulelfmeter zum 12 und Württ.-Bad. Sport- Toto 1. J. FC Nürnberg— 1860 München 2. Jahn Regensburg— Eintr. Frankfurt 3. Bapern München— BS Augsburg 4. Schwab. Augsburg— Kickers Offenbach 2 . Waldh. Mannheim— SpVgg Fürth 6 7 8 9 ausg. „Stuttgarter Kickers— VfB Mühlburg 1 PSV Frankfurt— VfR Mannheim ausg. Schweinfurt 05— VfB Stuttgart ausg. „Preußen Dellbrück Schalke 04 0 Eimsbüttel— Hamburgers7 2 FPeipurg— Reutlingen 1:0 abgebr. Pforzheim— AS Feudenheim 1 251 0 3 Fern. Brötzingen— Asw Durlach ausg. Stuttgart— 88 Untertürkheim 2 port uud Spiel kurz vor Seitenwechsel hieß es durch Schlumpp 1:3 für den BCAH. Moll verkürzte in der 59. Minute auf 2:3, doch zwölf Minuten vor Schlug stellte Ostertag den alten Abstand wieder her. Durch einen Foulelfmeter, den Maier sicher verwandelte, kamen die Rothosen Auf 3.4 heran, konnten jedoch den Ausgleich nicht mehr erzwingen. Die Spiele in West und Nord Oberliga West Vohwinkel 80— Rotweiß Essen 2:2, Preu:⸗ gen Dellbrück— Schalke 04 2:2, Preußen Mister— Duisburger SV 1:0, Borussia Dort- mund— Blemannia Aachen 1:0, Rhenania Würselen— Arminia Bielefeld 0:0, Horst Emscher— SpVgg Erkenschwick 01, Duis⸗ burg 08— 1. FC Köln 0:2, Robweiß Oberhau- sen— Hamborn 07 1:1. Oberliga Nor“ St. Pauli— Bremer SV 4:0, VfB Lübeck Harburger TB 3:0, Eimsbüttel— Hamburger SV 13, Eintracht Braunschweig Concordia Hamburg 1:1, Werder Bremen— Holstein Kiel 3:1, Hannover 96 VIB Oldenburg 3:2, VIL Osnabrück Arminia Hannover 1:0, Göttingen 05— Bremerhaven 93 ausgefallen. Oberliga Südwest Gruppe Nord 1. Fe Kaiserslautern— VfL. Neustadt 271, Trier-RKürenz VfR Kaiserslautern 22, Phönix Ludwigshafen— SpVgg Andernach 5:1, Sg Weisenau— Eintracht Frier 4:1, A8 Landau— ASV Oppau 2:0, Wormatia Worms — FV Engers 15:0, FK Pirmasens— VIR Kirn 2:0. Gruppe Sud VII. Konstanz— VII. Schwenningen aus. gefallen, FC Rastatt FV Lahr 03 2:2, FG Villingen— Fe Singen 4:0, Freiburger FC SSV Reutlingen 1:0(abgebrochen), S He- chingen— ASV Ebingen 1.4(nicht gewertet), Tübinger SV SpVgg Trossingen 6.1, Offen- burger SV SV Kuppenheim 1:1. Ergebnisse der südd. Landesligen Württemberg Se Stuttgart— Untertürkheim 0·4. Baden VII. Neckarau— VfR Pforzheim 4:2, 1. FO Pforzheim— Feudenheim 3:0, Viernheim— Phönix Karlsruhe 1:0. Hessen RW Frankfurt— Hessen Kassel 1:0, Wetz. lar— Arheilgen 1:3, Fulda 03 Kassel 4:0 Friedberg— Niederrad 2:2, Darmstadt— Rö delheim 5:2. Bayern Bayreuth— Wacker 1:2, Straubing— Cham 21 Bamders Röthenbach 5:2, Hof— VIL Ingolstadt 3:0, MTV Ingolstadt— Weiden 21. Lichtenfels— Haidhof 3:3, Landshut Pfeil Nürnberg 1:0. N Karl Maurer Abfahrtsmeister Deutsche Schimeisterschaften in Rottach-Egern Die Alpinen Schimeisterschaften am Wall- berg bei Rottach-Egern wurden auf der„Blitz- strecke“ ausgetragen. 10 000 Zuschauer hatten sich an den berühmten Teilstücken eingefun- den, um den gewagten Abfahrten beizuwoh- nen. Karl Maurer, der Rekordhalter auf der 3,2 km langen Wallbergstrecke verbesserte seinen eigenen Streckenrekord von 2:44, 4 auf 240,3 Sekunden und wurde damit deutscher Meister im Abfahrtslauf. Sein schärfster Ron Kurrent war Heini Berling, der vorher mit 240,6 Ebenfalls die alte Bestzeit untferboter hatte. Toni Rest- 1860 München fuhr am ge- Wag testen. Nach den Zwischenzeiten schien es So, daß er das Rennen machen würde. Kurz vor dem Ziel stürzte er aber und kam um den wahrscheinlichen Sieg. Bei den Frauen War Dr. Hlldesuse Gärtner-Skizunft Feldberg in Abwesenheit von Annemirl Buchner-Fischer und die am Vortag im Slalom siegreiche Lia Leismüller eine Klasse für sich. Hildesuse Gärtner war mit ihrer Siegeszeit von 3:12, am mehr als elf Sekunden schmeller als Han- nelore Franke-Fürth und Ros! Amort. Am ersten Tag hatten sich Willi Klein-Oberstdor und Lia Leismüller- SV Partenkirchen die Titel im Spezialtorlauf gesichert. Im Eishockey: Füssen Tabellenerster Riessersee verlor gegen Lausanne Durch einen 4:2-Erfolg über den VfL Bad FJauheim setzte sich der Deutsche Meister EV Füssen vor Preußen Krefeld auf den ersten Platz in der Tabelle. Der mehrfache deutsche Meister Sc Riessersee trug am Samstag nach seiner laAtägigen Schweizer-Reise sein fälliges Punktspiel gegen den EV Tegernsee aus und gewann 11:5. 24 Stunden vorber spielte Ries- sersee gegen Lausanne und verlor nach span- nendem Kampf mit 1:8. Der neueste Tabel- lenstand der deutschen Eishockey-Oberliga: V Füssen 10 113·17 18˙2 Preußen Krefeld 11 117:30 18:4 S Rlessersee 10 67:25 17:3 Bad Nauheim 11 58737 13:9 ER Köln 13 40:85 10716 EV Krefeld 12 49:56 9.15 Tegernsee 11 27295 4218 HC Augsburg 12 21:147 1123 3 ISE) dersachsen— Bayern, in Berlin: Berlin— Westfalen, in Hamburg oder Kiel: Nordmark — Hessen und Rheinland— Baden. Die erste Runde ist für 16.4. vorgesehen.(SE) 1 8 Rechtsfragen des Alltags/ die fragen · Wir antworten unter Ausschluß der Verantwortlichkeit der, kostenlos erteilt. Fragen ohne Allgemeininteresse werden schriftlich Adresse und Beifügung des Rückportos wiird gebeten. Die Auskünfte werden nach bestem Wissen und Gewissen Redaktion an unsere Abonnenten beantwortet. Um Angabe der genauen Frage E. K.: Mein Bruder ist seit Stalingrad ver- mist. Seine Hhefrau zahlt von ihrer geringen Unter- stützung die Prämien für seine Versicherung Weiter, weil sie befürchet, daß ihr sonst Nachteile entstehen könnten.— Muß sie die Prämien weiterzahlen? Antwort: Die staatlichen Aufsichtsbehörden der Versicherungsgesellschaften haben bereits Ende 1947 eine Verordnung erlassen, wonach von den Angehörigen Stundung verlangt wer- den kann, bis über das Schicksal des Ver- mißten Klarheit geschaffen ist. hre Schwä⸗ gerin wendet sich hierwegen Zweckmäßgiger- Weise an die betreffende Versicherungsgesell- schaft. Frage F. E.: Meine Schwester hat ein uneheliches Kind und wohnt mit diesem in der Ostzone. Der Vater hält sich in Württemberg auf Seit Einfüh- rung der neuen Währung hat der Kindsvater nichts mehr bezahlt.— Wie steht es mit seiner Unter- haltspflicht? Antwort: Der Vater eines unehelichen Kin- des ist verpflichtet, dem Kinde bis zur Voll- endung des 16. Lebensjahres den der Lebens- stellung der Mutter entsprechenden Unterhalt in Form einer Geldrente zu gewähren. An- scheinend wurde im Falle Ihrer Schwester die Rente vierteljährlich gezahlt. Eine an Stelle des Unterhalts zu gewährende Abfindung wurde nach Ihrer Darstellung nicht vereinbart. Auch nach der Währungsreform ist der Kinds- vater in vollem Umfang zur Entrichtung der Geldrente verpflichtet. Jede Kürzung des festgesetzten Betrags wäre eine WIIlkürliche Maßnahme des Verpflichteten. Doch ist es eine Frage, ob die Unterhaltsrente 2. Zt. dem Kinde zugeführt werden kann. Nach einer Durch- führungsverordnung zum Umstellungsgesetz darf der Kindsvater, da das Kind in der so- Wjetischen Zone wohnt, die geschuldeten Be- träge nur auf ein nach Art. 26 gesperrtes Konto bei einem Geldinstitut oder Postscheck- amt der Westzonen einzahlen. Es empfiehlt sich, zunächst an das für den Wobnsitz des Eindes zuständige Jugendamt heranzutreten. Frage P. H.: Ich habe im Jahre 1941 von der Ge- meinde ein Erbbegräbnis von RM 60.— erworben. Die Rechnung dafür erhielt ich erst im Jahre 1949. Die Gemeinde fordert DM 60.— von mir.— Bin ich zur Zahlung dieses Betrages verpflichtet? Antwort: Das Erbbegräbnis wurde, wie Sie schreiben, bereits 1941 erworben. Die Ge- meinde hat bereits damals die nach dem Ver- trag geschuldete Leistung bewirkt. nämlich die Grabstelle an Sie zugewiesen. Die For- derung der Gemeinde in Höhe von 60 RM muß nach 8 16 des Umstellungsgesetzes dem Verhältnis 1:10 umgestellt werden. Danach kann die Gemeinde heute nur einen Betrag von 6 DM fordern. Immerhin dürften Sie nicht abgeneigt sein, im Wege einer gütlichen Dinigung die Angelegenheit mit der Gemeinde zu bereinigen. Frage K. K.; Mein Schwiegervater lebt seit fünf- zehn Jahren von seiner Familie getrennt. Während dleser Zeit hat er sich weder um die Frau noch um die Kinder gekümmert Das ansehnliche Vermögen. das meine Schwiegermutter in die Ehe brachte, hat er schon in den ersten Jahren der Ehe Sinnlos vertan. Neuerdings hat er einen Posten mit einem recht beträchtlichen Monatseinkommen angetreten. Ist er verpflichtet, seinen inzwischen volljährig ge- wordenen Töchtern eine Aussteuer oder eine son- stige Vergütung zu gewähren und auf welchem Wege kommen die Töchter zu ihrem Recht? Antwort: Der Vater ist nach 8 1620 BGB. verpflichtet, einer Tochter im Falle ihrer Ver- heiratung zur Einrichtung des Haushalts eine angemessene Aussteuer zu gewähren, soweit er bei Berücksichtigung seiner sonstigen Ver- pflichtungen ohne Gefährdung seines standes gemäßen Unterhalts dazu imstande ist, wenn die Tochter keine eigenen Mittel besitzt und die Aussteuer auch nicht von einem Dritten erhal- 5 hat. Der Aussteueranspruch verjährt in einem Jahr nach Eingebung der Ehe. Es er- scheint nicht ganz ausgeschlossen, daß Ihe Schwiegervater eine Aussteuer in bescheide- nen Grenzen zu gewähren hat. Eine sonstige Vergütung werden die Töchter kaum verlan- gen können, sofern sie nicht außerstande sein sollten, sich selbst zu unterhalten. Vielleicht gelingt es, beim dortigen Friedensgericht in der Aussteuerfrage eine vergleichsweise Re- gelung zu treffen. Frage O. F.: Mein Sohn ist seit 1944 vermißt. Die Beiträge für die von ihm abgeschlossene Lebens- versicherung habe ich bisher Weiter entrichtet. Die Versicherungsgesellschaft hat mir nun mitgeteilt, es bleibe ganz und gar mir überlassen, die Bei- träge Weiterzuzahlen oder aber die Zahlungen ein- zustellen. Rechtsnachteile entstünden mit der Ein- stellung der Zahlung nicht. Welchen Betrag hat die Gesellschaft auszuzahlen, wenn jch die Beitrags- zahlungen bis zu der in Aussicht genommenen Todeserklärung meines vermißten Sohnes fortsetzef Antwort: Wie auch aus der Mitteilung der Versicherungsgesellschaft hervorgeht, können Sie den Versicherungsvertrag durch Einstel- lung der Prämienzahlung in eine beitrags- freie Versicherung umwandeln lassen. Dann erhalten Sie nicht die im Vertrag festgesetzte Versicherungssumme, sondern nur das bis zur Einstellung der Prämienzahlung ange- sammelte und nach Einführung der neuen Währung unmgestellte Kapital abzüglich der Verwaltungskosten. Wenn Sie die Prämien bis zur Todeserklärung weiterzahlen, wird die im Vertrag vorgesehene Versicherungssumme, allerdings unter Berücksichtigung der neuen Währung, ausgezahlt. Lassen Sie sich der- nächst eine genaue Berechnung durch den, Außenbeamten der Gesellschaft geben. Frage K. H.: Einen Teil meines Hauses habe ich vermietet. Bin ich in Abwesenheit des Mieters, der mir den Glastürschlüssel während seiner Abwesen- heit überlassen hat, berechtigt, dessen Wohnung zu betreten, um eine Schätzung vorzunehmen? Antwort: Grundsätzlich hat der Vermieter Während der Mietzeit dem Mieter die Woh- nung zum ungestörten Gebrauch zu über- lassen. Er kann also nicht nach Belieben die Wohnung des Mieters betreten. Unter be- stimmten Voraussetzungen ist dies allerdings möglich, z. B. zur Prüfung unaufschiebbarer Instandsetzungsarbeiten, vor Verkauf des Ge- bäudes, bei Besichtigungen durch die künfti- gen Mieter usw. Auch in Abwesenheit des Mieters können die Räume in besonders eili- gen Fällen vom Vermieter betreten werden. Der deutsche Einheitsmietvertrag enthält über das Betreten der Mieterwohnung durch den Vermieter eine ausführliche 5 Vertrag kann dem Vermieter dieses Recht nicht streitig gemacht werden, wenn die oben erwähnten Voraussetzungen gegeben sind. ES liegt aber immer im Interesse einer fried lichen Hausgemeinschaft, wenn von Fall zu Fall ein Einvernehmen hergestellt wird. Frage H. M.: Nach Finführung der Gewerbefrel- heit hat sich meines Erachtens auch das Verhältnis der Innungen zu den Handwerksmeistern geändert. Ich bin aufgefordert worden, der Friseurinnung beizutreten.— Muß ich dieser Auforderung Folge leisten? Antwort: Bei der 2. Zt. bestehenden Rechts- lage kann der Beitritt eines Handwerksmei- Sters zu der für seinen Zweig zuständigen Innung in den allermeisten Fällen nicht mehr erzwungen werden, Eine Pflichtmitgliedschaft besteht noch für solche Handwerkszweige, die ihre Tätigkeit auch nach Einführung der Ge Werbefreiheit(Konzession) ausüben dürfen Zu den konzessionspflichtigen Gewerbetätigkei⸗ ten gehört nach wie vor auch das Friseurge- Werbe. Demnach können Sie den Beitritt zur Innung nicht ablelmes. 8 Programm des Süddeutschen Rundfunks Montag, 27. Februar 6.00 Morgenspruch, Choral, Kurznachrichten Morgengymnastik Südwestd. Heimatpost Nachrichten, Wetter Evang. Morgenandacht Morgenstund' hat Gold im Mund Nachrichten Für die Mutter Morgenmusik Nachrichten, Straßen- Wetterdienst, Musik Eindersuchdienst Suchdienst f. Heimkehrer und Kriegsgefangene Schulfunk(Geschichte): „Aus unseren Tagen“ Kulturumschau Musik am Mittag Nachrichten, Wetter- u. Stragenzustandsbericht, Pressestimmen Echo aus Baden Musik nach Tisch Schulfunk(Erdkunde): In die weite Welt— Das Reich der Mitte IRO- Suchdienst für Württemberg-Baden Wirtschaftsfunk Kinderfunk: Von Kin- dern für Kinder Nachmittagskonzert Musik aus alten Pagen Südwestd. Heimatpost 17.55 Kurznachr., Vorschau 18.00 Für die Frau 18.15 Opernmelodien 19.00 Die Stimme Amerikas 19.30 Quer durch den Sport 19.45 Nachrichten, Wetter, Kommentar 6.30 6.40 6.55 7.00 7.15 7.55 8.00 8.15 9.00 9.45 10.00 10.15 11.45 12.00 12.45 13.00 13.10 14.00 14.30 15.30 15.45 16.00 17.00 17.40 20.00 Fröhlich fängt die Woche an, eine Abendunterhalt. Sendung der Landkom- mission f. Württ.-Baden 21.15 Aus der Wunschmappe 21.45 Nachrichten, Wetter 21.50 Wir denken an Berlin 21.00 22.00 Friedrich Ebert, zum Ge- denken an seinen 25. To- 0 destag a 28.00 Car! Orff u. das musik. Theater, a 23.45 Nachrichten 23.50 Zum Tagesausklang 17.40 158.30 19.45 21.50 22.00 Dienstag, 28. Februar 6.00 Morgenspruch, Choral 6.40 Südwestd. Heimatpost 6.55 Nachrichten, Wetter 7.00 Evang. Morgenandacht 7.15 Morgenstund' hat Gold i Mund Morgengymnastik Wir wollen helfen Nachrichten, Straßen- wetterdienst, Musik Schulfunk(Erdkunde). Konzertstunde Landfunk:„Bedeutung des Stallklimas“ Musik am Mittag Nachrichten, Wetter- u. Straßenzustandsbericht, Pressestimmen Musik nach Tisch Schulfunk: Der Dichter und sein Werk: Johann Christian Andersen Aus der Wirtschaft Nachmittagskonzert ö Christentum und Gegen- Wart: Bernt v. Heiseler: „Der persönliche Gott“ Franz Schubert: Wan- derer-Fantasie C-dur, op. 15 Detlef Kraus) Südwestd. Heimatpost Kurznachrichten, Schnee- berichte, Vorschau Mensch und Arbeit Natur u. Leben:„Künst- liche Gliedmaßen“ Klänge der Heimat Die Stimme Amerikas Zeitfunk Nachrichten, Wetter, Kommentar „Salome“, Oper von Ri- chard Strauß in einer Aufnahme der Metropo- litan-Opera, New Lork Nachrichten, Wetter Wir denken an Schick- sale dieser Zeit Rundfunktanzkapelle Leitung P. Wehrmann Zum 70, Geburtstag von Manfred Kyber:„Karl- chen Krake!— eine Tier- geschichte 23.00 Orchestermusik 23.45 Nachrichten 7.45 8.00 9.00 10.15 11.00 11.45 12.00 12.45 13.10 14.00 14.30 16.00 17.00 17.15 17.55 18.00 18.15 19.00 19.30 20.00 21.45 22.45 22.30 Mittwoch, I. März 6.00 Morgenspruch, Choral, Kurznachrichten Morgengymnastik Südwestd. Heimatpost Evang. Morgenandacht Morgenstund' hat Gold im Mund Nachrichten, Straßen- Wetterdienst, Musik Schulfunk 5 Landfunk:„Anpflanzung und Pflege des Stachel- beerhochstammes“ Musik am Mittag Nachrichten, Wetter- ung Straßenzustandsbericht, Pressestimmen Echo aus Baden Musik nach Tisch Schulfunk Unterbaltungsmusik Das Pfalzorchester Luft- wigshafen. Leitung: Hel- mut Wuest 4 Wirtschaftsfunk Kinderfunk:„ Von Dichtern und Dich- tung 8 8 Eonzertstunde Die Stuttgart. Volksmu⸗ Sikk: Leitung: Arthur F. 17.40 Südwestd. Heimatpost 17.55 Kurznachr., Vorschau 18.00 18.15 19.00 Di 19.30 19.45 20.00„Das Mädchen aus der Fremde, ein Hörsp Herbert Grevenius, Panzmus ix Nachrichten, Wetter Wir denken an Mit und Ostdeutschland Der böhmische Jah. markt, ein literar Kabarett. Film als Kunst „Die Weise von Tod des Corne stoph Rilke“, ten von Rainer Mar Rilke von Herm. 23.45 Nachrichten 23.50 Zum T. 6.30 6.40 7.00 7.15 9.00 10.15 11.45 12.00 12.45 13.00 13.10 14.00 14.50 15.30 15.45 16.00 16.15 17.15 20.35 21.45 21.50 22.00 22.45 23.50 Zum Tagesausklang 0.05 Mittern Bestimmung 7 Aber auch ohne eine solche Bestimmung im