gabeng eutsch-⸗ Pft. Mit en die aZOSen laenns legten S letzt zerliner Heer „ ubron. 12 PE. Zunkte. it 140 erliga c Frank mnheim fenback Fürth ttgarter Schwa- Frank- Fürth= Fran- Bayern kurt 1 C Marn“? 11. uttgartf? n Mün? . Fürtn Frank- Regens“ nbach- nchen Valdhot ckers unchen; Frank FSV Fran — Jahn Ss burg ühlburg en; SY (6. 58% lünchen Frank- ers Of. burg= heim gs burg: Hurt 9. ttgartet g. VIB „ Oper 1er In- ug von Kade, „Ende er von einem eimer. chester — — partei noch einen kleinen Vorsprung. Dr. Sanders freigesprochen. Dr. Hermann Sanders, der vor dem Gericht in Manchester(New Hamp- Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 39 Freitag, den 10. März 1950 2.750. Jahrgang VOM TAGE Städtetag tagt in Berlin. Bundesminister Wilder mütn sowie 21 Oberbürgermeister, 5 Bürgermeister, 1 Oberstadt- Direktoren und weitere 30 führende Kommunalpolitiker aus dem Bundesgebiet werden am Donnerstag in Berlin eintreffen, um an einer Präsidial- und Hauptausschuß Sitzung des Städte- tages teilznehmen.) Streikende werden entlassen. Die Streiklage in Marl hat sich versteift. Die Betriebsleitung der Ge- FWerkschaft Auguste Viktoria hat bekanntgegeben, daß die streikenden Bergleute der Schachtanlage „Stein V. ab Donnerstag entlassen sind. Von dieser Maßnahme werden rung 1100 Bergarbeiter betrof- Len. 8) Lie für Anerkennung Rotchinas. Generalsekretär Trygve Lie befürwortete die Anerkennung der De- legation des kommunistischen China bei den Ver- einten Nationen, um auf diese Weise den Boykott der verschiedenen Institutionen der Weltorganisa- ton durch die Sowietunion zu beenden.) Moskau distanziert sich von Fuchs. Radio Moskau verbreitete am Mittwoch eine Tass-Meldung, wonach die Sowjetunion jede Verbindung zum Atomwissen- schaftler Dr. Klaus Fuchs bestreitet, der bekannt- lien wegen Verrats von Atomgeheimnissen zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.) Koalitions-Gespräche in Athen. In Griechenland besprechen die Parteiführer bereits die Möglich- keiten einer Koalition, obwohl das endgültige Er- gebnis der Parlamentswahlen noch nicht vorliegt. Nach den neuesten Meldungen hat die von dem tkrüheren Außenminister Tsaldaris geführte 1 2 Shire) unter der Anklage der„Gnadentötung“ einer Krebskranken Patientin stand, wurde am Bonners- tag freigesprochen.(P) J big deutsche Staatsangehöfigket Unter Staatsangehörigkeit versteht man das staatsrechtliche Verhältnis der Zugehörigkeit einer Person zu einem bestimmten Lande. Dementsprechend ist Staatsangehöriger, wer nach dem Staatsangehörigkeitsgesetz dieses Landes dessen Staatsangehörigkeit besitzt. Sie setzt sowohl auf Seiten des Staates wie auch des Staatsangehörigen ein gegenseitiges Verhältnis öffentlich- rechtlicher Rechte und Pflichten voraus. Bis zum Erlaß eines neuen Staatsangehörig- keitsgesetzes sind für den Erwerb und den Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit die Bestimmungen vom 22. 7. 1913 mit den Ergän- Zungen vom 5. 2. 1934 und 15. 5. 1935 weiterhin maßgebend. In ihnen wurde festgehalten: Der natürliche Erwerb der deutschen Staatsange- hörigkeit ist auf blutsmäßiger Abstammung von einem deutschen Vater oder bei einer unehelichen Geburt, von einer deutschen Mut- ter, gufgebaut. Es kommt damit nicht auf den Ort, sondern auf die Abstammung ö Fer Im Gegensatz hierzu kennen andere Staa- N ten den Erwerb der Staatsangehörigkeit auf Grund der Tatsache der Geburt in dem betref- kenden Lande. Dieses Recht gilt vornehmlich im einigen süd amerikanischen Staaten. Andere Wiederum, 2z. B. England, haben diese beiden Prinzipien verbunden, so daß der originäre Erwerb der Staatsangehörigkeit sowohl auf Grund der Abstammung von einem Staatsan- gehörigen als auch auf Grund der Geburt in dem betreffenden Staatsgebiet eintritt. Neben die Geburt tritt für den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit noch die Legi- kümation, die Eheschließung, die Einbürgerung und die Anstellung im Staatsdienst. an Gründen für den Verlust der Staatsan- Sehörigkeit kennt das Gesetz: die Entlassung, Erwerb einer ausländischen Staatsangehörig- keit, Ausspruch einer Behörde, Eheschließung und Legitimation eines unehelichen Kindes durch einen Ausländer. Ob die deutsche Frau g durch die Eheschließung mit einem ausländi- schen Manne dessen Staatsangehörigkeit er- Pirbt, bestimmt sich nach seinem Heimatrecht und seiner Volkszugehörigkeit! Nicht sofort crwirbt sie diese in den Ländern von Chile, Columbien, Großbritannien, Jugoslawien, Pa- Tagusy, Peru ind Rumänien, Sofort oder be- Sünstigt wird sie erworben in Brasilien, Dä- nsmark, Frankreich, Griechenland, Italien, Nie- derlande, Norwegen, Polen, Spanien, Schweiz, Türkei und Ungarn. a Hat der Ehemann keine Staatsangehörigkeit (staatenlos) so wird auch die deutsche Frau staatenlos. i 5 Für viele deutsche Frauen und Mädchen, die ein Verlöbnis mit einem Ausländer eingegan- Sen Waren, Warf sich damit eine bange Frage auk. Manche sind staatenlos geworden und leben heute unter erschwerten Verhältnissen. innen kam das Grundgesetz vom 23. 5, 1949 für die Bundesrepublik zu Hilfe, das eine neue Rechtslage geschaffen hat. Vor- nehmlich bestimmt Artikel 16, Absatz 1, daß die deutsche Staatsangebörigkeit nicht mehr entzogen werden darf. Ihr Verlust darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Wil- len des Betroffenen nur dann eintreten, wenn er dadurch nicht staatenlos wird. Damit ver- le jetzt eine deutsche Frau durch die Ehe- gung mit einem Ausländer, wenn sie dessen Heimatrecht die Staatsangehörig- it nicht erwirbt, gegen ihren Willen die deutsche Staatsangehörigkeit nicht mehr. Das bleiche gilt, wenn der Ehemann staatenlos ist, Neglerung ordert Vonsahshnmung im Saargebiel Deutsche Denkschrift der Offentlichkeit über- geben— Mehrstündige Beratungen der außen- politischen Ausschüsse Bonn(UP). Das Saarproblem war am Don- nerstag Gegenstand von mehrstündigen Bera- tungen der außenpolitischen Ausschüsse des Bundestages und des Bundesrates, die in drei aufeinander folgenden Sitzungen eingehend die durch die Pariser Konvention geschaffene Lage im Saarland diskutierten. Mittelpunkt der Diskussion war die Denkschrift der Bun- desregierung zum Saarproblem, die am Abend des gleichen Tages der Gffentlickkeit über- geben wurde und die u. a. eine Volksabstim- mung im Saarland vorsieht. Die Denkschrift, in der die Bundesregierung der Welt eine Reihe von Vorschlägen über die Lösung des Saarproblems untecbreitet, sieht, Wie bereits erwähnt, eine Volksabstimmung im Saarland vor. Das Kernstück einer Rege- lung des Saarproblems— so heißt es in dem Weißbuch, dem der Wortlaut der französisch- saarländischen Konventionen vom 3. März 1950 beigefügt ist— sieht die Bundesregie- rung in der Errichtung einer internatio- nalen Saarbe hörde“, die den Grundge- danken der internationalen Ruhrbehörde in positivem Sinne weiter entwickelt. Die Bundesregierung will mit ihren Vor- schlägen der wirtschaftlichen Verflechtung des Saarlandes mit Lothringen und Süddeutsch- land durch ein besonderes Zollregime Rech- nung tragen, das sich ungefähr an das Uber- gangsregime anlehnt, welches der Versailler Vertrag für die Jahre 1920 bis 1925 im Saar- gebiet schuf. Für die Durchführung eines solchen Re- gimes könne es notwendig werden, räumt die Denkschrift ein, das Saargebiet als Teil der französischen Besatzungszone mit einer gewissen wirtschaflichen Autonomie auszu- statten. Diese müßte nach Maßgabe der völ- kerrechtlichen Zugehörigkeit des Saarlandes zu Deutschland durch die gesetzgeberischen Maßnahmen der Bundesrepublik erfolgen.„Es Wäre möglich, daß sich dabei ein Zustand er- geben würde, der in wirtschaftlicher Hinsicht den Zielen, die Frankreich heute im Saarland eigenmächtig verfolgt, entgegenkommt, dabei aber die politische Abtrennung des Saargebie- tes von seinem Kernstaat überflüssig machen würde. Die Bundesregierung muß jedenfalls grundsätzlich darauf bestehen, daß jedes im Sgaargebiet einzurichtende Sonderregime und vollends eine etwaige politische Abtrennung des Gebietes vom übrigen Deutschland zum Gegenstand einer echten Volks befra- gung gemacht wird, die unter den gleichen Bedingungen durchdeführt wird, wie die Volksabstimmung im Jahre 1935. Die Bundesregierung betont, daß die For- derung MeeCloys nach freien Wahlen für Gesamtdeutschlands das Saargebiet nicht aus- schließen dürfe. Die Saarfrage sei ein Problem der Bewohner des Saargebietes und Europas. „Ihre Lösung muß durch freie Willensäuße- rung der Saarbewohner in europäischem Geiste erfolgen“, Kein alliiertes Abkommen Zwischen Frankreich und den Regierungen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten ist es nie zu einem verpflichtenden Abkom- men über die anglo- amerikanische Zusage hin- sichtlich der Saar gekommen, heißt es im Weiß- buch weiter.„Es ist auch nie etwas bekannt ge- worden, daß diese Zusage, die auf der Mos- kauer Konferenz gemacht wurde, in die Form eines verpflichtenden Abkommens gebracht worden wäre“, Wenn ein solches Abkommen bestehe, hätte die Bundesregierung Anspruch darauf, unterrichtet zu werden. Das Weigsbuch wirft rerner die Frage auf, warum die französische Regierung, die seiner- oder wenn seine Staatsangehörigkeit vorläufig nicht geklärt werden kann. Die deutsche Frau hat in einem solchen Falle vor der Eheschlie- Bung eine entsprechende Erklärung gegenüber dem Standesbeamten abzugeben. In gleicher Weise verliert ein deutsches un- eheliches Kind, das von einem Ausländer le- gitimiert wird, aber dessen Staatsangehörig- keit nach dem Heimatrecht nicht erwirbt und somit durch die Legitimation staatenlos wer- den würde, gegen seinen Willen oder gegen den Willen seines gesetzlichen Vertreters die deutsche Staatsangehörigkeit nicht mehr. Dies- bezügliche Erklärungen über den Behalt oder verlust der deutschen Staatsangehörigkeit sind bei den Vormundschaftsgerichten abzu- geben. 5 Als Deutschen bestimmt das Grundgesetz in Artikel 116 denjenigen, der die deutsche Staats- angehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkezugehörig- keit oder als dessen Ehegatte oder Abkömm- ling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stand vom 31. 12. 1937 Kufnahme gefunden hat. Diese Bestimmung bedeutet, daß Personen, deren Staatsangehörigkeit vor- läufig ungeklärt ist, die aber als Ausgewiesene * zeit sogar Hitler das Saargebiet zurückgab, es heute der Bundesrepublik vorenthalten wolle. Der künftige Friedensvertrag mit Deutsch- land, so heißt es in der Denkschrift, ist nur in 2 Wei der insgesamt fünf Konventionen er- wähnt, die zwischen Frankreich und der Saar- Regierung abgeschlossen wurden. Das allge- meine Abkommen, indem die politische Unab- hängigkeit der Saar garantiert werde, erwähne eine mögliche Revision durch den Friedensver- trag mit keiner Zeile.„Daraus erhellt die Ab- sicht der Vertragschliegenden, endgültige Re- gelungen zu schaffen. Es ist ganz klar, daß die Vertragschließenden das politische Statut an der Saar als endgültig und unabhängig vom Friedensvertrag mit Deutschland ansehen Wollen.“ Die Denkschrift wiederholt die Außerungen des Kanzlers, daß die Saargruben Eigentum der Bundesrepublik seien und daher auch nicht ohne Zustimmung der Bundesregierung ver- pachtet werden könnten. Sie bemerkt ferner, daß die Entscheidung in der saarländischen Landtagswahl und bei der Verabschiedung der Verfassung nicht als demokratisch frei und Unbeeinflußt angesehen werden könne. Die Führer der politischen Parteien im Saargebiet hätten bei der Verabschiedung der Verfassung stark unter französischem Druck gestanden. Die Hälfte der Mitglieder der Verfassungs- kommission gehörten dem sogenannten MRS, der Bewegung zur Loslösung des Saargebietes von Deutschland, an. Das Recht der freien Meinungsäußerung und die Versammlungs- und Vereinsfreiheit seien im Saarland stark beschränkt. FTangois-Poncet: „Saargruben kein Bundeseigentum“ BOnn(UP). Das Amt des französischen Hohen KRommissars wendet sich in einer Presse veröffentlichung gegen die deutsche Auffassung, daß die Saargruben deutsches Bundeseigentum seien. Das nach der Kapitu- lation„herrenlos“ gewordene Reichseigentum sei von den Alliierten an diejenigen Länder übertragen worden, auf deren Gebiet sich dieses ehemalige Reichseigentum befunden habe. Die Saargruben seien gemäß internatio- nalem Recht Eigentum des Saargebietes. Auch ein Mitbestimmungsrecht könne die Bundes- regierung nicht geltend machen. Nach Ansicht des Amtes des Hohen Rom Mmissars haben einige deutsche Kreise das Feh- jen eines ausdrücklichen Hinweises auf die Fpiedensverträge in einigen der zwischen Frankreich und der Saar abgeschlossenen Ver- einbarungen dahin ausgelegt, daß diese Ver- einbarungen ungerechtfertigterweise den Be- stimmungen des zukünftigen Friedensvertra- Ses Vorgreifen, in amtlichen französischen Kreisen wurde hierzu am Donnerstag abend erklärt, daß eine derartige Auslegung in kei- ner Weise begründet sei. Alle Vereinbarun- gen, die zwischen Frankreich und der Saar ab- Zeschlossen wurden, unterlägen der Bestäti- gung im Rahmen der endgültigen Friedens- regelung. „Scheinheilige Agitationsrede“ Pieck zum Vorschlag Medloys Berlin(UP). Als„scheinheilige Agitations- reden“ bezeichnete Ostzonenpräsident Wil- helm Pieck während einer Feierstunde in der Ostberliner Staatsoper den Vorschlag des amerikanischen Hohen Kommissars Mecloy zur Abhaltung freier Wahlen in ganz Deutsch- land. Pieck hielt seine Rede anläßlich des 60. Geburtstages des sowjetischen Außenministers Molotow, den er in etwa 10 000 Worten als „großen Politiker des Lenin-Stalinschen Ty-⸗ pus“ und Vorbild für„manchen Funktionar der Deutschen Demokratischen Republik“ feierte. ieee eee eee eee oder Flüchtlinge deutscher Volkszugehörigkeit erkannt sind, den deutschen Staatsangehö- rigen in ihren Rechten und Pflichten gleichge- stellt sind. Die deutsche Staatsangehörigkeit Wird ihnen indessen durch diese Bestimmung nicht verliehen. Die Staatsangehörigkeit die- ser Personen wird endgültig wohl erst im Zu- sammenhang mit den Friedensvertraä- gen geregelt werden können. Nach Artikel 116, Absatz 2 des Hrundgeset- zes sind frühere deutsche Staatsangehörige, denen zwischen dem 30. 1. 1933 und dem 8. 5. 1945 die deutsche Staatsangehörigkeit aus po- litischen, rassischen oder religiésen Gründen entzogen worden ist, und ihre Abkömmlinge auf Antrag einzubürgen. Sie gelten nicht als ausgebürgert, sofern sie nach dem 8. 5. 1945 ihren Wohnsitz in Deutschland genommen und nicht einen entgegengesetzten Willen zum Ausdruck gebracht haben. Staatsangehörig- keitsbehörden sind die Landratsämter. Sie sind zuständig für die Feststellung der Staats- angehörigkeit, die Ausstellung von Staatsan- gehörigkeitsbescheinigungen(Stastsangehörig⸗ keitsausweisen und Heimatscheinen) sowie für die Erteilung von Einbürgerungs- und Ent- lassungsurkunden. R. Trinks entstand jedoch kein nennenswer Ein„Propagandaministerium“ Pressestellen sollen aufgelöst werden Bonn(OP). Die in den einzelnen Ministe- rien bestehenden Pressestellen sollen, Wie aus sicherer Quelle verlautet, aufgelöst und ihre Aufgaben durch die dem Bundeskanzler direkt unterstellte Bundespressestelle wahrgenom- men werden. Ebenso wird nach wie vor die Behauptung aufrecht erhalten, daß die Bun- desregierung sich an einer Nachrichtenagentur beteiligen oder eine neue gründen wolle. Der neue Bundespressechef hat einen Per- sönlichen Generalreferenten erhalten. Neben dem stellvertretenden Bundespressechef, der Vor allem über die Kabinettssitzungen berich- ten wird, sollen drei neue Sachbearbelfer für Außen- Innen- und Wirtschaftspolitik lätig sein. Auf diese Weise hofft das Bundeskanz- jeramt bei Wegfall der ministeriellen Presse- stellen, eine einheitliche Pressepolitik des Bundeskabinetts zu erreichen, so daß in Zu- kunft nur noch die amtlichen Verlautbarun- gen der Presse als Arbeitsunterlage dienen werden. Die Abgeordneten des Bundestages beab- sichtigen jedoch, sich für das Weiterbestehen der einzelnen Pressestellen einzusetzen, um damit die Bildung eines neuen„Propaganda- ministeriums“ zu verhindern. Der Bundespräsident in Bremen Empfang im Rathaus des Stadtstaats Bremen(UP). Bundespräsident Heuss traf am Donnerstag nachmittag von Hamburg kom- mend, zu seinem ersten Staatsbesuch in Bre- men ein. Er wurde auf dem Hauptbahnhof durch Senatspräsident Kaisen und den Bür- gerschaftspräsident Hagedorn herzlich emp- fangen. Der Bahnhofsplatz, die Straßen zum Rathaus und der Marktplatz waren von vielen Tausenden von Bremern umsäumt. Im Kamin- aal des Rathauses fand anschließend ein Empfang durch den Senat des Bremer Stadt- staates statt. Heuss wird bis Sonnabend in Bremen bleiben. Vor der Freigabe Weiterer ERP-Gegenwertgelder Fran Kfurt(UP). Die Freigabe der rest- lichen ERP-Gegenwertgelder in Höhe von rund 290, Millionen DM für Zwecke des deut- schen Wiederaufbaues, insbesondere für In- dustrie und Landwirtschaft, kündigte am Don- nerstagabend der Chef der ECRA-Sondermis- sion für Westdeutschland und Wirtschaftsbe⸗ rater des amerikanischen Hohen Kommissars, Hanes, bei seiner Rückkehr von Washington auf dem Rhein-Main-Flughafen an. Nach Aufkassung von Hanes besteht gute Aussicht, daß der amerikanische Kongreß die von ERP- Administrator Hoffman geforderten 2,9 Mitliarden Dollar Marshallplanhilfe für Westeuropa billigen und auch Deutschland sei- nen Anteil von 553 Millionen Dollar für das Finanzjahr 1950/1 erhalten wird. Der Ron greß stehe Deutschlands Problemen durchaus günstig gegenüber. Sprengung— alle 12 Minuten Die Lage in Watenstedt- Salzgitter Watenstedt- Salzgitter sk. Die Sprengungen in der Kokerei der e Reichswerke wurden am Donnerstag fortge- setzt. Von 10.30 Uhr bis 13 Uhr erfolgte alle zwölf Minuten eine Explosion. Die britischen Behörden haben starke Infanterieeinheiten und 20 Panzerspähwagen eingesetzt, um die Sprengungen in Ruhe durchführen zu kön- nen. Mit Ausnahme von einer Firma haben die Demontageunternehmen die Arbeiten nicht Wieder aufgenommen. N Am Freitag wird eine Kommission aus Ver- tretern des niedersächsischen Wirtschafts- ministeriums mit der britischen Demontage- behörde das Werk besichtigen. Die Kommis- sion wird an Ort und Stelle prüfen, ob in Wa- tenstedt-Salzgitter eine Friedensindustrie auf- gebaut werden kann. g. LKW rammt Personenzug Verkehrsunfall fordert drei Tote Aachen(UP). Drei Tote, elf Schwerver⸗ letzte und zehn Leichtverletzte forderte ein Verkehrsunglück in der Nahe von Bergheim. Ein mit Arbeitern vollbesetzter Lastkraftwa⸗ gen Stießz an einem unbeschrankten Bahnüber⸗ Sang mit einem Personenzug zusammen Der Wagen wurde hinten vom Zug erfaßt und in den Chausseegraben geschleudert. Die Schuld- frage ist noch nicht geklärt, Die Verletzten wurden in das Krankenhaus in Bergheim ge. bracht N Erdbeben im Raum Köln— Aachen Zwei weitere Beben bei Rom 5 Stuttgart. Wie die Erbebenstelle Stuttg. mitteilt, suchten in der Nacht zum Mittwoch 3 Erdbeben die Bundesrepublik heim. Zwei schwache Beben erfolgten in den te Abendstunden des Dienstag zwischen 23 und. 24 Uhr, während ein stärkeres Beben am Mittwoch morgens um 3.27 Uhr zu spüren War. Der Herd aller drei Erdbeben lag im Raum Köln Aachen. Als Ursache Werden kleine Verschiebungen in der Erdkruste an- gegeben, die laut Auskunft der Erdbebenwarte in diesem Raum nicht selten sind. Auch in der Umgebung von Rom wurden am Dienstag zwei Erdstöße verzeichnet. Es 8 London:„Sehr unbestimmt“ aterschiedliches Echo zu Adenauers Vor- lag einer deutsch- französischen Union Lonn(ZSH). Der Vorschlag Dr. Adenauers, ce deutsch- französische Union zu schaffen, ein sehr unterschiedliches Echo gefunden. Während Vizekanzler Franz Blücher en einen konstruktiven Fortschritt sieht, Achten führende Politiker der Regierungs- eien wie der Opposition, daß der Vor- adg des Bundeskanzlers an den gegensätz- zen Realitäten im europäischen Raum eitern müsse. in hiesigen politischen Kreisen vertritt man kach die Ansicht, Adenauer wolle mit sei- „ mn Interview den Vereinigten Staaten zei- , daß die Meinungsverschiedenheiten über Saarland auf keinen Fall dazu benutzt Warden, dem Nationalismus das Wort zu 1 Aussprache Scehum an— Bevin Der französische Außenminister Schuman, r sich zur Zeit in London aufhält, wird, wie (ert verlautet, voraussichtlich mit dem bri- chen Außenminister Bevin über den Vor- b Alag Dr. Adenauers beraten. Wie ein Spre- (er des britischen Augßenministeriums er- Arte, ist die britische Regierung jederzeit reit, die Vorschläge der Bundesregierung prüfen. Das Interview des Bundeskanzlers, 0 meine man in London, sei jedoch„sehr un- stimmt“ gehalten. Die beiden Außenminister Schuman und 1 vin halten, wie weiter aus der britischen auptstadt gemeldet wird, eine Aussprache der die wichtigsten außenpolitischen Pro- eme ihrer Länder. Wie unser Londoner Ver- deter dazu erfährt, haben die Minister von muem die Solidarität der beiden Staaten vor lem in deutschen Fragen zum Ausdruck bracht. Sie waren übereinstimmend der An- s cht, daß jede Neigung führender deutscher Politiker in der Saar frage, mit angebli- nen Meinungsverschiedenheiten zwischen der banzösischen und britischen Regierung zu echnen, nur die deutschen Interessen schädi- en könne. Diesen Interessen werde am besten urch eine enge wirtschaftliche und politische zusammenarbeit der Bundesrepublik mit Westeuropa gedient. Die britische und fran- 2 3sische Regierung seien der Meinung, daß die deutschen Stellen in dieser Hinsicht die Initiative ergreifen müßten. 5 Ein führender französischer Politiker be- zeichnete nach einer Pariser Meldung den von Dr. Adenauer entworfenen Plan als„àußerst unglücklich und bedauerlich“, Die Forderung des Bundeskanzlers, daß die Rückkehr des Saarlandes eine Voraussetzung für eine Union zwischen Frankreich und der Bundesrepublik sei, müsse entschieden zurückgewiesen wer- den. Keine deutschen Zeitungen An den Zeitungskiosken in den Städten des Saarlandes ist, wie uns aus Saarbrücken be- richtet wird, seit Ende der vergangenen Woche, keine deutsche Tageszeitung mehr zu erhalten. Lediglich illustr. Zeitschriften und Broschü- ren werden zum Kauf angeboten. Die Zei- tungshändler erklären, daß die deutschen Zei- tungen aus unbekannten Gründen bei den, saarländischen Zollbehörden festgehalten Würden. 11—— 1 Ungarn fordert Abberufung britischer Diplomaten Budapest(UP). Ungarn richtete am Donnerstag abend an die britische Regierung die Aufforderung, ihren stellvertretenden Mi- litärattachée und ihren Handelsattachéè von der Budapester Gesandtschaft abzuberufen. Gleich- zeitig forderte die ungarische Regierung die Einstellung der Tätigkeit des britischen Informationszentrums. Allen britischen Ange- stellten des britischen Informationszentrums wurde die Aufenthaltsgenehmigung entzogen. Polizei besetzt Kraftwerke Keine besonderen Auswirkungen des Streiks der französischen Gas- u. Elektrizitätsarbeiter Paris(UP). Die Kraftwerke in Paris und in ganz Frankreich wurden angesichts des Streiks in den frühen Morgenstunden ies Donnerstags von Polizeſkräften und Sicher- heitsgarde besetzt. Die Ubernahme verlief ohne jeden Zwischenfall. In den meisten Fäl- len wurden nur einige Polizisten in den Wer- ken postiert. Bisher haben sich noch keine besonderen Auswirkungen des Streiks der Gas- und Elek- trizitätsarbeiter gezeigt. Es steht auch nicht fest, ob alle Arbeiter der Streikparole gefolgt sind. Die Regierung hat bekanntlich die Ar- beiter dieser verstaatlichten Industrie zwangs- verpflichtet. f Am Nachmittag gab die Regierung bekannt, daß die Elektrizitätsversorgung im Lande zu 98 Prozent gesichert sei. Nur in Lille und Rouen im Norden Frankreichs, wurde die Stromversorgung in den Morgenstunden un- erbrochen, da die Dienstverpflichtungen für die Arbeiter zu spät herausgeschickt. worden Waren und nicht genügend technisches Perso- dal der Streitkräfte zur Aufrechterhaltung der Versorgung vorhanden War. In den Gaswer- gen haben sich größere Schwierigkeiten er- geben. Die Fabriken in Armentieres, Roubaix und Tourcoing bei Lille mußten wegen Strom- ausfall stillgelegt werden. Die Verkehrsbehinderungen bei der Pariser Untergrundbahn sind fast ganz behoben. Die meisten Arbeiter sind an ihre Arbeitsstätten gurückgekehrt. Allerdings sind die Verhand- lungen zwischen den drei nichtkommunisti- schen Gewerkschaften und der Regierung zur Zeit festgefahren und es steht noch nicht fest, ob die Arbeiter erneut die Arbeit N wollen, da ihnen das Angebot einer fünfpro- zentigen Lohnerhöhung nicht genügt. Nach einer letzten Meldung hat sich der Streik auch auf andere Berufszweige ausge- breitet. Fast die Hälfte aller Pariser Straßen- tagmorgen nicht an ihren Arbeitsplätzen er- schienen. Desgleichen trat zu dem gleichen Zeitpunkt der größte Teil der Bank- und Ver- sicherungsangestellten in den Ausstand, 80 daß die meisten Bankhäuser und Versiche- rungsgesellschaften ihre Tore schließen mußten.. 5 5 kehrer und Müllfahrer waren am Donners- lalheratungen im Landtag Erörterung der Arbeitslosigkeit in Nordbaden vertagt— KPD bringt eigenen Antrag zu Fall D. P. Stuttgart. Breiten Raum nahmen in der Landtagssitzung vom Donnerstag die Erörterungen über den sogenannten„Notetat“ kür das Rechnungsjahr 1950 ein, der von der Regierung mit der Begründung vorgelegt wurde, daß die Ungewißheit über die Bean- spruchung der Länderetats durch die Bundes- regierung die endgültige Aufstellung eines Staatshaushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1950 unmöglich mache; daher sei als Uber- gang ein Notgesetz erforderlich. Der vorge- sehene Notetat soll sich um 20 Prozent unter dem Etat für 1949 halten. Der CDU-Abgeordnete Kuhn Mannheim forderte stärkere Berücksichtigung der Auf- gaben der öffentlichen Wohlfahrt und Uber- Weisung des Notetatsgesetzentwurfs an den Finanzausschuß des Landtags. Der SPD-Ab- geordnete Möller- Karlsruhe bemängelte die verspätete Vorlage dieses Notetats, Er rügte, daß der Finanzminister nicht in engerem Einvernehmen mit dem Landtag gearbeitet habe, und forderte als besonders vordringlich, verstärkten Wohnungsbau. Der DVP- Abgeordnete Dr. Haußmann legte in längeren Ausführungen, bei sich mehr und mehr leerendem Hause die Auswirkun- gen der Bundesgesetzgebung auf die Finanz- gebarung der Länder dar und forderte spar- samere Finanzwirtschaft vor allem der Län- der, die Mittel aus dem Ausgleichsfonds emp- fingen. Er teilte mit, daß der Abmangel beim Bundesetat bereits auf über drei Milliarden DM geschätzt werden müsse. Er befürwortete den Notetat und stellte eine Skala der vor- dringlichsten Finanzierungsaufgaben auf, bei denen Beseitigung der Arbeitslosigkeit, Woh- nungsbau und Verwaltungsreform an der Spitze standen. Auch der Abgeordnete Lei bbrand(KPD) bemängelte, daß die Regierung die Etatbera- tungen des Landtags anscheinend als eine Ba- Satelle behandele. Der Vertreéter des Finanz ministeriums ant- Wortete auf verschiedene Fragen, daß es nicht angängig sei, den Etat in Einzelpositionen zu behandeln, da man bei allen Etatgruppen die Ubersicht haben müsse, welche Mittel ins- gesamt zur Verfügung ständen; dieser Be- trag aber hänge von der Beanspruchung durch die Bundesregierung ab. Er teilte weiter mit, daß mit einem Aufkommen an Mitteln, die Für den Wohnungsbau bereitgestellt werden Könnten, von etwa 100 Millionen DM im Etat- jahr 1950 zu rechnen sei. Die erste Beratung des Notetats schloß mit einer Uberweisung an den Finanzausschuß. Die Gesetzentwürfe über die Wiederher- stellung der Gemeinde Biswangen, Kreis Heil- bronn, und der Gemeinden Reichenbach u. R. und Winzingen, Kreis Göppingen, wurden dem Verwaltungsausschuß überwiesen. Ein parlamentarisches Zwischenspiel ergab sich bei der Debatte über eine von den Kom- munisten vorgelegte und mit Zustimmung aher Abgeordneten noch auf die Tagesord- mung gesetzte Entschliegung, in der es heißen sOllte: 8 „Der Landtag hat mit Entrüstung davon Kenntnis genommen, daß der Abgeordnete des niedersächsi- chen Landtags, Robert Lehmann, im Landtagsge- dude von britischer Militärpolizei verhaftet wurde. Der Landtag schließt sich dem Protest des Präsi- denten und des Aeltestenrats des niedersächsischen andtags gegen diesen Bruch der Abgeordneten- Immunität an.““ Diesen Vorstoß der Kommunisten beant- worteten Abgeordnete der drei übrigen Parteien mit einer auf dasselbe abzielenden, aber doch anders formulierten Entschließung folgenden Wortlauts: „Der Landtag wendet sich grundsätzlich gegen die Einschränkung der Immunität deutscher Abge- ordneter durch einzelne Besatzungsmächte, wie sie an letzter Zeit erfolgt ist. Er erwartet, daß die Im: munität der Abgeordneten, welche ein Grundrecht jeder demokratischen Freiheit darstellt, auch von den Besatzungsbehörden— sowohl in Westdeutsch- land wie in Ostdeutschland— respektiert wird.“ Als auch diese Entschließung außer der Reihe noch auf die Tagesordnung gesetzt wer- den sollte, widersprach die KPD, was zur Folge hatte, daß sich die übrigen Parteien ge- gen eine Behandlung der KPD- Entschließung wandten und sie zunächst zur Beratung an den Geschäftsordnungsausschuß überwiesen. Die von der CDU und der SPD eingebrach- ten beiden Anträge über Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit in Nordbaden konnten micht behandelt werden, da das Arbeitsmini- terium sich zu einer Beantwortung vorerst nicht in der Lage sah. PP———— i China- Kommunisten eroberten die Weitschau-Inseln Neuer Landungsversuch auf Hainan gescheitert 8 Hongkong(UP). Die chinesische Na- tionalregierung teilte mit, daß die Kommu- nisten die strategisch wichtigen Weitschauin- seln im Golf von Tonking nach heftigen Kämpfen erorbert hätten. Die nationalchinesische Nachrichtenagentur berichtet, daß ein weiterer kommunistischer Landungsversuch auf der Insel Hainan zu- rückgewiesen worden sei. Alle angreifenden Landungsschiffe seien versenkt und zweihun- dert kommunistische Soldaten, die gelandet Waren, getötet worden. Der Angriff sei in Zu- sammenarbeit von nationalchinesischen See- und Luftstreitkräften zerschlagen worden. Nationalchinesische Flugzeuge griffen zwei Flugplätze in der Nähe von Kanton an, denen sie erhebliche Schäden zufügten. . i*. Die strategisch bedeutsame Insel Hainan weird seit mehr als drei Monaten laufend von Kommunistischen Truppen angegriffen. Sie negt nur knapp dreißig Kilometer vor der chinesischen Halbinsel Luitschau, auf der sechs kommunistische Armeen zusammengezogen Worden Waren, um Hainan zu erobern. Meh- rere Landungsversuche sind in den vergan- genen Wochen unternommen worden. Sie Wur- den jedoch alle von nationalchinesischen Truppen, die dabei von Kampfflugzeugen und leichten Kriegsschiffen unterstützt wurden, Zurückgewiesen. 5 Tägliche Aufklärungsflüge nationalchinesi- scher Flieger machten es den Kommunisten unmöglich, die für eine großangelegte Inva- Justizminsterium fordert Aufhebung der Immunität Kamms Landtag erörtert Wahlverfahren D. P. Stuttgart. Nach einem ehrenden Gedenken aus Anlaß der 25. Wiederkehr des Todestages des Reichspräsidenten Ebert gab Präsident Keil in der Mittwochsitzung des württemberg- badischen Landtags ein Schrei- ben des Justizministeriums bekannt, in wel- chem die Aufhebung der Immunität des SPD- Abgeordneten Kamm zwecks Strafverfolgung gefordert wird. Kamm wird vorgeworfen, in seiner Eigen- schaft als Befreiungsminister und als Bür- germeister von Schorndorf in den Jahren 1946 bis 1948 über der Stadt Schorndorf gehörende Lebensmittel zum Nachteil der Bevölkerung verfügt, sowie unberechtigt die Bezahlung von Kraftfahrzeugreparaturen an den Wirtschafts- Prüfer Andreas Rapp veranlaßt zu haben. Vor allem soll Kamm in seiner Eigenschaft Als Befreiungsminister von einem vom Gesetz Betroffenen ungerechtfertigte Vorteile ange- nommen haben. Falls sich die Verdachtsgründe bestätigen, Wird Anklage wegen Untreue, ein- facher Bestechlichkeit und Zuwiderhandlung gegen das Kontrollratsgesetz Nr. 50 erhoben. Der Landtag beschloß einstimmig, den Antrag des Justiz ministeriums dem Geschäftsord- nungsausschuß zu überweisen. Es wurde weiter ein Schreiben des Abge- ordneten K a m m, der der Sitzung nicht bei- wohnte, verlesen, in welchem er um Urlaub bis zur restlosen Klärung der gegen ihn er- hobenen Anschuldigungen, sowie um Geneh- migung des Antrages auf Aufhebung der Im- munität bittet. Aus der Reihe der Kleinen Anfragen ist are Antwort bemerkenswert, die das Arbeitsmini- sterium auf den wegen schleppender Behand- lung der Rentenanträge von Kriegsbeschädig- ten und deren Hinterbliebenen von seiten des SPD-Abgeordneten Nies erhobenen Vorwuf gab. Es sei mit 90 000 Rentenanträgen gerech- net worden, eingegangen seien jedoch 152 000 Anträge, von denen 123 000 bereits aufgear- beitet wurden, und zwar bevorzugt solche Fälle, in denen Schwerversehrte allein auf die Rente angewiesen seien. Die noch unerledigten Fälle bezögen sich zumeist auf Leichtversehrte mit anderweitigem Nebeneinkommen. Würt- emberg-Baden stehe in der Regelung der Rentenverfahren weitaus an der Spitze.. Der Landtag trat dann in die erste Bera- tung eines verfassungs ändernden Gesetzes ein, das die Unterteilung grö- Berer Wahlkreise zum Ziele hat. Eingeleitet durch Ausführungen von Innenminister Ul- rich ging die Debatte in eine grundsätz- liche Erörterung der Frage des Mehrheits- (Persönlichkeits-) Wahlrechts oder des Ver- hältnis-(Listen-) Wahlrechts über. Der Innen- minister, der Schöpfer des bereits viel erör- terten neuen Wahlgesetzentwurfs, trat nach- drücklich für das Verhältniswahlrecht ein und verwies auf die negativen Erfahrungen mit dem Mehrheitswahlrecht während der Wei- marer Republik. Das Ziel müsse ein Zweipar- telensystem mit Regierung und Opposition sein. Abgeordneter Kling(CDU) forderte eine eingehende Uberprüfung des vorgeschlagenen Wahlgesetzes im Ständigen politischen) Aus- schuß des Landtags. Es gehe hier um grund- sätzliche Verfassungsfragen, die eingehend beraten werden müßten. Abgeordneter Pf lü- ger(SPD) äußerte starke Bedenken gegen jede Absicht auf Aufgabe des Verhältniswahl- systems. Abgeordneter Hausmann(FDP) unterstrich seinen Antrag auf baldige Klärung der Frage des Wahlsystems angesichts der Tatsache, daß bereits im Herbst neue Land- tagswahlen bevorständen. Abgeord. Lei- brand(KPD) warnte vor einer Durchlö- cherung des Verhältniswahlrechts, er wandte sich auch gegen eine weitere Unterteilung dei Wahlkreise, gegen das geplante Wahlgesetz .— gegen jegliche Verfassungsänderung. Der Gesetzentwurf wurde schließlich einstimmig dem Ständigen Ausschuß zu eingehender Be- ratung überwiesen. Der Antrag des Abgeordneten Bernhard auf Aufhebung der Immunität für Straftaten, die Abgeordnete in ihrer Eigenschaft als Ver- leger oder Journalisten begangen haben, wurde ebenfalls dem Ständigen Ausschuß zur Beratung überwiesen. Der von der Regierung vorgelegte Entwurf eines Gesetzes zur Erhal- ung schutzwürdiger Heimarbeit wurde dem Sozialausschuß überwiesen. sion benötigte Anzahl an Schiffen zusammen- Zuzlenen. Daner wurden die kommunistischen Truppen auf Luitschau in kleinere Verbände aufgeteilt, die versuchen, im Schutze der Nacht die schmale Wasserstraße nach Hainan zu überbrücken und auf der Insel Fuß zu fassen. Sobald es dem einen oder anderen kleinen Verband gelungen ist, auf die sel zu gelan- Sen, versucht er, mit den in die Berge ge- flüchteten schätzungsweise 20 000 kommuni⸗ stischen Guerillakämpfern Fühlung aufzu- nehmen. Nationalchinesische Militärs hoffen zuver- sichtlich, daß es ihnen gelingen wird, die Insel zu halten. Hainan, wo subtropisches Klima herrscht, besitzt einige der wertvollsten Eisen- erzvorkommen der Welt. In einigen Fällen besteht dieses Eisenerz zu sechzig Prozent aus reinem Eisen. Es ist praktisch in unbegrenz- ten Mengen vorhanden. Japan eroberte Hai nan im März 1939 ohne daß dabei ein Schuß gefallen war. General Tuh Juh, der militärische Oberbe- fehlshaber Hainans, ist gemeinsam mit dem Zivilgouverneur der Insel der Ansicht, daß Nationalchina die kritischste Zeit bereits über- wunden habe. Es sei möglich, von Hainan aus den Gegenangriff auf das chinesische Festland vorzutragen, wobei die Kommunisten zuerst wieder von der Halbinsel Luitschau vertrieben werden müßten. R. C. M. * Botschafter Allen dementiert. George V. Allen, der US-Botschafter in Belgrad, dementierte die Be- auptung, daß er Marshall Tito von der sofortigen zesetzung Albaniens abgehalten habe. Der ameri- kanische Kommentator Drew Pearson hatte gekußert, eine geplante Besetzung Albaniens durch jugosla⸗ Wwische Truppen sei nur durch die Intervention Bot- schafter Allens verhindert worden.() zielt wurde, liegt über 140 std/ Rm. Der für Asien und den Paziflkraum. Neues aus aller Welt Osterreich bittet um Verminderung der Besatzung Washington(UP). Osterreich hat Grog. britannjen, Frankreich, die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten in amtlichen Noten gebeten, die Stärke ihrer Besatzungstruppen 9 in Osterreich zu vermindern, die Besatzung. kosten selbst zu tragen und den größten Teil der ihnen noch verbliebenen Einspruchsrechte in österreichische Angelegenheiten aufzugeben Wie Beamte des amerikanischen Außenmini- steriums mitteilten, läuft der österreichische Vorschlag praktisch darauf hinaus, nur noch „symbolische Besatzungstruppen“ in Gster- reich zu belassen. 10 Leon Degrelle in Spanien Schweiz beschlagnahmt seine Memoiren a Lausanne(UP). Der bekannte belgische Rexisten-Führer Leon Degrelle, der wäh“ rend des Krieges der Waffen-SS angehörte, ist jetzt„irgendwo in Spanien“. Ein Schweizer Verleger hat Degrelles Memoiren vor sech!“ Wochen in Lausanne herausgegeben. Pie schweizerischen Behörden haben das Bu!“ aber jetzt beschlagnahmt. Degrelle hat seinem Verleger einen handschriftlichen Brief zuge- sandt, in welchem er gegen die Haltung der schweizerischen Behörden protestiert. Der Brief enthält aber keine Adresse des Rexisten- Führers, der von den Justizbehörden seines Heimatlandes gesucht wird. Die Korrespon- denz zwischen Degrelle und seinem Verleger geht nicht über die Post, sondern wird jewels von persönlichen Freunden Degrelles besorgt“ Scotland Vard greift ein Vereitelter Raubüberfall in London London(UP). Als das Dienstmädchen“ Maria Hansen auf ein Klingelzeichen die Haus“ türe der Villa ihrer Herrschaft öffnete, sad Sie sich zwei Männern gegenüber, die ein Pa- 7 ket abgeben wollten. Maria bat die beiden 0 die Küche, um dort die Empfangsquittung u Unterschreiben. Plötzlich legte ihr einer de Männer von hinten die Hand über ihren Mund“ Während der andere ihr die Augen vb Ehe man sie jedoch an Armen und Beinen fesseln konnte, rief sie voller Verzweiflung „Bitte tun Sie mir nicht weh.“ Weitere Rufe Wurden durch einen Klebstreifen verhindert,“, den man ihr über den Mund heftete. Eine Freundin Marias, die zufällig im Hause anwesend war, hatte den Schrei vernommen und wurde unbemerkt Zeuge des ganzen Vor- ganges. Ebenso unbemerkt schlich sie sich da- rauf aus dem Hause und rief Scotland Vard an. Als sich die Nachbarschaft vor dem Hause versammelte, suchten die beiden Banditen das Weite, konnten jedoch kurz danach von der Polizei festgenommen werden. N Amokläufer mordet vier Menschen Als„geheilt“ aus Sanatorium entlassen NewWw VOTk(UP). Der Neger Will Mones?ß der vier Tage zuvor aus einer Nervenheil anstalt als geheilt entlassen worden war tötete in einer belebten Straße des Stadtteils Brooklyn vier Passanten in einem Anfall vn Wahnsinn und verletzte drei weitere durch Messerstiche. Der Leiter der Nervenheilanstad“ erklärte, Mones sei vollkommen normal“ ge Wesen, als er entlassen wurde. 4 Mones hatte aus einer Gaststätte ein gro-“ Bes Brotmesser entwendet, mit dem er unter wildem Schreien durch die Straßen lief und nach allen Leuten stach, die sich ihm in den Weg stellten. Nach einer Viertelstündigen Jagd gelang es schließlich zwei Polizeibeam ten, den Amokläufer zu überwältigen. 5 Explosion in Atombombenlager 16 Personen fanden den Tod Albuquerque(OP). Im amerikanische, Stützpunkt Sandia, in dem Atombomben ge- lagert werden, ereignete sich eine Explosion bei der nach bisherigen Meldungen 14 Per“ sonen ums Leben kamen. Sandia ist die Gal“ nison einer Einheit der amerikanischen Armes Wie ein Presseoffizier bekanntgab. ereignet sich die Exzlosion, nachdem in der Arrest, anstalt der Garnison ein Brand ausgebroche War. Von den 16 Arrestanten wurden 14 eng weder sofort getötet oder starben kurz nad der Hxplosion. Die beiden Uberlebenden Arre stanten wurden in ein Krankenhaus einge fert. An ihrer Wiedergenesung wird gezweifel Erstes Turbinen-Auto der Welt 140 Stundenkilometer überschritten 0 TOoweester(UP). Die britische Automo- bilfabrik Rover in Birmingham führte 5 ersten Personenkraftwagen der Welt vor, mit einer Gasturbine als Antriebsmittel a gestattet ist. Die Gasturbine liegt unmittel vor der Hinterachse des Wagens und wird m Rohöl angetrieben. Kupplung und Schalthebe im üblichen Sinn fallen bei dieser Konstr tion weg. Die einzigen Bedienungshebel s der Gashebel, das Bremspedal und ein He an der Längssäule für den Vorwärts- Rückwärtsgang. Bei der Vorführung hatte die Turbine et 13 Sekunden nach dem Anlassen ihre Le laufdrehzahl erreicht und nach weiteren die Sekunden war der Wagen fahrbereit. Kein auch schon eine Geschwindigkeit von ann hernd 100 std/km erreicht hatte. Die Höch geschwindigkeit, die bei der Versuchsfahrt“ tende Chefingenieur der Roverwerke be nete die Vorführung als einen Interimsberi über die Forschungsarbeit und den Wagen Interimsmodell. Eine Serienanfertigung kör frühestens in 18 Monaten aufgenemmes, werden.. F Australien schlägt Verteidigungspakt im Pazifik vor Canberra(UP). In der ersten außen tischen Erklärung vor dem australischen f lament unterbreitete Außenminister Spe den Vorschlag auf Schaffung eines„p anti- kommunistischen Verteidigungspa Er forderte die Teilnahme der einem derartigen Ubereinkommen, Sowjetunion kür den„kalten Krieg Wortlich und forderte den schnel Abschluß eines Friedensvertrag halbe Mmute verging, als der Versuchswages 5 5 8 S e N FCC e Haus“ ste, sah ein Pa-“ ben ge- c plosion, 14 Per? lie Gar- Armes reigneſe Arrest. proche bene Südwesldeulsche Rundschau f. Badische Landeskirche betreut Brandenburg Von einem 10-tägigen Aufenthalt in der Ost- none ist der Leiter des Hilfswerks der Evang. Kirche in Baden zurückgekehrt. Sein Besuch galt der von der badischen Landeskirche be- kreuten Patenkirche Brandenburg. Bekanntlich wird jede Landeskirche der Ostzone durch eine der westlichen Landeskirchen unterstützt. Die „Päckchenaktion“, die die Lebensmittel- und Kleidungsspenden umfaßt, ist am bekanntesten und stellt einen großen Erfolg dar. In Berlin fand mit Pfarrer Schmidt, dem Leiter des padischen Hilfswerks, eine Konferenz des Hauptbüros des Hilfswerks Brandenburg und des Zentralbüros Ost statt, an die sich ein Empfang beim Vorsitzenden des Rates der Evang. Kirche in Deutschland, Bischof D Dr. Dibelius, anschloß. Uberall ist eine überaus große Dankbarkeit für die badische Hilfe festzu- Stellen, die in rührende Weise zum Ausdruck kommt. Die Reise habe eine Fülle erschüttern der Eindrücke hinterlassen. Die finanzielle Hilfe, die der Patenkirche gegeben werden konn!e, dient neben allgemeinen Unterstützungen der Ausbildung von Katecheten, da der Mangel an Lehrkräften für, den Religionsunterricht senr groß ist. Der Religionsunterricht ist aus den Steetsschulen völlig verdrängt. Weitere Mittel dienen dem kirchlichen Wiederaufbau, beson- ders auch der Mütter- und Kindererholung, Bauptsächlich für Tbe- Kranke, Ganz allgemein Sei eine tiefe Religiosität unter den Gliedern der Kirche festzustellen und brüderliche Hilfe sei Zur Selbstverständlichkeit geworden. Uberaus eindrucksvoll seit trotz aller Not und Armut der Aufbauwille und der starke Wille zur Selbst- ilfe.(epd) Zug überfährt Lizferwagen Wein beim. Der fahrplanmäßige Zug sus dem Odenwald. der 21.15 Uhr den Bannübergang un Birkenau überquerte, stieß mit einem Liefer- wagen, der aus Reisen kam, zusammen. Dobei wurde einem Fahrgast, der auf dem Lieferwagen saß und durch den Zusammenstoß herunterfiel. der Fuß abgefahren. Der Fahrer des Wagens und eine mitfabhrende Frau kamen mit dem Schrecken davon. Motorradrennen„Odenwaldring“ Buchen. Ein großes Motorradrennen unter der Bezeichnung„Odenwaldiing“ ist für Mitte Juni auf dem Mudauer Dreieck geplant. Die 4 km lange Rundstrecke wird 10 mal durch- fahren. Das Geschwindigkeitsrenren soll auch eine Werbung für das badische Hinterland sein. 90 Prozent für Flurbereinigung Tauberbischofshei m. Auf einer Bür- gerversammlung in Großrinderfeld stand die 8 Frage der notwendigen Feldbereinigung zur De- atte. Vermessungsrat Dillinger vom Feldbe- reinigungsamt Buchen schilderte die Durch- führung und erläuterte die Finanzierung. Die Abstimmung nach einer regen Aussprache er- gab, daß 90 Prozent der Landwirte und Bauern kür eine Feldbereinigung stimmten. Das Stadtbild Eberbach wird verschönt Eberbach, die schöne Stadt am Neckar, rüstet sich für den kommenden Reiseverkehr durch Verschönerung des Stadtbildes, Instandsetzung und Pflege der Waldwege und Aufstellung von, Ruhebänken. Ebenso werden Aussichtspavil- lons errichtet,. Eberbach besitzt ein herrliches Schwimmbad, das seit seiner Einrichtung zum großen Anziehungspunkt des schönen Luft- Kurortes am Fuß des Katzenbuckels geworden Menschenführung im Betrieb Heidelberg. Eine Fortbildungswoche für Personal- und Sozialleiter wurde von der Ar- beitsgemeinschaft kür soziale Betriebsgestaltung in der Stiktsmühle veranstaltet. Die den Arbeits- Vorgang hemmenden seelischen Konflikte sol- len beseitigt werden. Den Arbeitern soll Ein- blick in die Geschäftslage gegeben werden, um ahnen eine Vorstellung von ihrer Verantwortung Zu geben. Volkswagen rast auf Fernlastzug Karlsruhe(OP). Auf der Autobahn bei Karlsruhe ereignete sich ein schwerer Ver- kehrsunfall, bei dem Dr. Helmut Rieth vom Südwestfunk Baden-Baden tödlich verun- glückte. Der Wagen Dr. Rieths raste im Ne- bel auf einen haltenden Fernlastzug und wurde völlig zertrümmert. Während Dr. Rieth sofort tot war, erlitt sein Fahrer schwere Verletzungen. 1000 Wohnungen sollen erstehen Karlsruhe(UP). Die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft der evangelischen Kirche in Deutschland plant im Jahre 1950/51 in Süd- westdeutschland 1000 Zwei- bis Drei-Zimmer- wohnungen zu erbauen. Die Planungen um- fassen Nord- und Südbaden, Württemberg und Württemberg- Hohenzollern sowie Rhein- land-Pfalz. Bisher sind 258 Wohnungen, die in Siedlungen zusammengefaßt werden, fertig- gestellt bzw. befinden sich vor ihrer Vollen- dung. Die neuen Heimstätten wurden zu rund 70 Prozent an Flüchtlingsfamilien vergeben, während der Rest auf Ausgebombte verteilt Wird. Stellvertr. Gauleiter im Internierungslager Darmstadt(UP). Der stellvertretende Gauleiter von Hessen, Karl Linder, Mitglied der NSDAP seit 1925, Träger des goldenen Parteiabzeichens, wurde von dem Vorsitzen- den der Spruchkammer Frankfurt im Inter- nierungslager Darmstadt vernommen. Linder War letzte Woche aus der Ostzone, wohin er sich 1945 geflüchtet hatte, zu seiner Frau nach Brensbach im Odenwald zurückgekehrt. Einbrecher machten reiche Beute Heilbronn(hpd). In den Nachtstunden drangen unbekannte Täter in das verschlos- sene Wohnhaus eines Landwirts in Groß- gartach ein und entwendeten unter anderem 330 DM Bargeld, ein NSU-Fahrrad, 163 Hart- Würste, acht Stück Rauchfleisch, etwa 15 Fla- schen Wein, vier oder fünf Flaschen Schnaps, sechs Meter weißen Leinenstoff, vier große HEissenbezüge und sonstige Wäsche, die zum größten Teil mit dem Monogramm„M. H.“ versehen War. Das zweite Gleis Freiburg. Mit dem Einbau des zweiten Geleises zwischen Offenburg und Basel ist frühe- stens zum 15. Oktober zu rechnen, Dies wird sich für den erhöhten Fernverkehr des Sommerfahr- plans ungünstig auswirken. Freiheit der Oberrhein- Schiffahrt Freiburg. Zwischen den deutschen und französischen Stellen schweben Verhandlun- gen über die Aufhebung des Monopols der „Unichar“, die allein berechtigt ist, Kohlen- transporte per Schiff für die französische Zone durchzuführen. Da diese Gesellschaft fast aus- schließlich in Ludwigshafen und Meinz um schlägt haben die übrigen Oberrheinhäfen er- hebliche Nachteile Ferner wird die Wirtschaft durch die sehr hohep Frachten der„Unichar“ ungebührlich belastet. Mergentheim(SWE). Noch keine 17 Jahre zählte ein Mädchen mit dem Pseudonym Hedy Herzog, das drei Tage in einem Mer- Sentheimer Hotel nächtigte und dann, ohne die Rechnung zu begleichen, wieder verduf- tete. Da sie angab, 27 Jahre alt zu sein, kam die Polizei darauf, daß es sich um eine rou- tinlerte Betrügerin handelt, die u. a. auch vom Staatsbad Nauheim schon seit längerer Zeit eifrig gesucht wird. Nun wurde das„sau- bere Früchtchen“ in Wiesbaden vorläufig hin- ter„schwedische Gardinen“ gesetzt, wo sie ihre öffentliche Vorliebe für betrügerische Besuche von Bädern vorerst zügeln muß. 0 Neugeborenes im Kachelofen verbrannt Tannheim(Z SEH). Bei der Vernehmung eines Ehepaares durch die Landespolizei wurde festgestellt, daß die„Hhefrau“ in Wirk- Üchkeit eine ledige Dienstmagd ist und der „Ehemann“ unter falschem Namen reist. Schließlich gestand die Magd noch, im De- zember ein Kind geboren zu haben. Das Neu- geborene hat sie zunächst im Bett erstickt, dann in die Abortgrube geworfen und im Ka- chelofen verbrannt.. 5 Laliale Nundocliau Handwerk hilft der Jugend Ein Aufruf, zusätzliche Lehrstellen zu schaffen Der Handwerksrat des Zentralverbandes des Handwerks hat erneut zur Berufsnot der Jugend Stellung genommen. Bereits im Januar hatte die Spitzenvertretung des Hand- Werks der Bundesregierung Vorschläge zur bestmöglichen Lösung dieses Problems vor- gelegt. Obwohl die Stellungnahme der Bun- desregierung noch aussteht, wendet sich die Handwerksführung jetzt mi einem Aufruf an das gesamte Handwerk des Bundesgebietes. In dieser Verlautbarung heißt es u. a.:„Un- sere deutsche Jugend ist in Not. Viele Tau- sende von Eltern und Jugendlichen schauen voll Sorge in die Zukunft, denn es fehlt zum diesjährigen Ostertermin eine große Zahl von Lehrstellen und Arbeitsplätzen. Wie soll die Jugend den vor ihr liegenden schweren Le- benskampf bestehen, wenn sie nichts rechtes gelernt hat?“ In Notzeiten richte das Volk sein Augen- merk und seine Hoffnung besonders auf das Handwerk als jenen großen Berufsstand,„der seit Jahrhunderten in seiner bewährten Mei- sterlehre den größten Teil der Facharbeiter- schaft ausgebildet hat“. Uber eine halbe Mil- lion Lehrlinge befänden sich gegenwärtig in der Handwerkslehre und rund 200 000 Hand- Werkslehrlinge würden zu Ostern nach voll- endeter Lehrzeit freigesprochen. „Notzeiten erfordern außerordentliche An- strengungen. Wir rufen unsere Meister und Meisterinnen auf, unter Zurückstellung eige- mer wirtschaftlicher Sorgen und etwaiger be- rufspolitischer Bedenken alles daran Zzu set- zen, der Berufsnot der Jugend Herr zu wer- den.“ Der Aufruf fordert weiter die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen und Arbeitsplätze und sagt, daß alles dafür getan werden müsse, damit das Vertrauen des Volkes in die groge berufserzieherische Leistung des deutschen Handwerks gerade in dieser Notzeit erneut seine volle Berechtigung finde. Fürsorgeerziehungstag in Mannheim Der Allgemeine Fürsorgeerziehungstag e. V., Hannover-Kleefeld, hält vom 19 bis 21. März seine Hauptversammlung in Verbindung mit einer Fachtagung in Mannheim ab. Das Pro- gramm bringt Vorträge und Aussprachen über „Das Wesen der Fürsorgeerziehung und Maß- stkäbe für jhre Anordnung und Durchführung“. „Was kann die heutige Psychologie zur Neu- begründung und Neugestaltung der Heim- und Heilpädagogik an Grundsätzlichem für die Für- sorgeerziehung beitragen?“,„Die Mitwirkung des Psychiaters und Psychologen in der Fürsor- geerziehung“,„Die Verbindung des Heimlebens mit dem Leben außerhalb des Heimlebens“ und „Versuche“ zur lebensnahen Heimerziehung“. Getrennte oder geseinsame Erziehung: Mannheim. Zum Abschluß der öffentlichen Diskussionen der Oberklassen aller höheren Schulen Mannheims wurde die Frage der Koe- dukation behandelt. Während sich die Jugend meist für den gemeinsamen Schulbesuch aus- sprach, wurde vom Ministerium erklärt, daß der Wert der Koedukation nicht feststehe und daß nur aus Ersparnisgründen die Schulen in den kleineren Städten nicht nach Geschlechtern ge- trennt seien, Falls die Koedukation nicht ein- geführt wird, bittet die Schülerschaft, daß wenig- stens öfter solche gemeinsamen Diskussionen stattfinden. Mannheimer Polizei lernt Jiu-Jitsu Das Bestreben der Mannheimer Polizeſver- waltung geht dahin, jeden Beamten so àuszu- bilden, daß er seine Verteidigung bei Angriffen auch ohne Gummiknüppel und Revolver bewerkstelligen kann Zu diesem Zweck führt man auf freiwilliger Grundlage einen Jiu: itsu- Kurs durch, dem sich alle Beamten angeschlos- sen haben. Der Unterricht findet an drei Wo- chentagen vormittaqs unter Leitung von Polizei- mspektor Benz statt, dem eine Anzahl sportlich vorgebildeter Kameraden zur Seite stehen. Großes Paſſionsſpiel in Seckenheim Es bedarf ſchon einiger Zeit des Rücker⸗ innerns an das letzte Paſſionsſpiel, das Sek⸗ kenheim 1936 im großen Schloßſaal erleben durfte, um ganz erfaſſen zu können, welch großer Mut einer Laienſchar dazu gehört, um den Leidensweg unſeres Herrn in einem Paſſionsſpiel glaubhaft darzuſtellen. Damals waren es junge Männer aus der hieſigen kath. Kirchengemeinde, die unter der feinſin⸗ nigen Leitung ihres Kaplans Meier, der ja noch heute in guter Erinnerung an ſeine Wirkungszeit von 1933-39 iſt, eine hochſte⸗ hende Aufführung zuſtande brachten. Dies⸗ mal iſt es, wieder unter der Regie von H. H. Pfarrer Meier, eine Spielgruppe aus Lim⸗ bach/ Odenwald, die bereits in mehreren Or⸗ ten ihrer heimiſchen Umgebung große Erfolge mit ihrem Spiel ernten durfte. So können wir geſpannt auf dieſes ein⸗ malige Auftreten der Limbacher Spielgruppe ſein, von der H. H. Pfarrer Meier ſagte, daß ſie in gewiſſer Beziehung die damalige Aufführung noch übertreffen würde und die ganze Paſſion für jeden Chriſten wirkliche Stunden der Andacht ſeien. Die einzelnen Wendepunkte der großen Paſſion ſind herausgearbeitet in den Einzelſzenen, die über die Stationen Abſchied— Oelberg— Prozeß Jeſu— Kreuzigung— Pieta— zur glorreichen Auferſtehung führen. Ein bedeut⸗ ſames Erleben wird ſo am Sonntag Abend im Vereinshaus über drei Stunden die Zu⸗ hörer in ſeinen Bann ziehen. Es iſt kein Wunder, daß gerade dieſes Ereignis in den allgemeinen Tagesgeſprächen einen breiten Raum einnimmt. So dürfen die Spieler aus Limbach mit ihrem verdienten Pfarrherrn für ihre beſonders erwähnenswerte Aufgeſchloſ⸗ ſenheit ſicher mit einem guten Beſuch ihrer Aufführung rechnen. * Das Mannheimer Schauspiel ist gerettet. Nach einem neuen Stadtrstsbeschluß beträgt der städtische Zuschuß für die kommende Spiel- zeit des Nationaltheaters 1,45 Millionen DM. Wodurch die schon seit Wochen die Gemüter er iitzende Theaterkrise ihr Ende fand Das Se Jauspiel, um dessen Erhaltung hauptsächlich der Kampf ging, bleibt bestehen; Neuengage- mets können vorgenommen werden. ö Oberbürgermeister Dr Heimerich begründete in einer sehr eingehenden Würdigung die Be- willigung Man hofft, die über eine Million hinausgehende Summe vom Staat zu erhalten, der ja schon aus kulturellen Erw gungen heraus ab am Erhalt der Schillerbühne haben muß. 0 Nach wie vor wird das Städtebund-Theater angestrebt. dem aber momentan die Eigenstän- digkeit Heidelbergs und Ludwigsbafens entge- genstehen. Daß ein solcher Zusammenschſuß nur unter der Führung Mannheims stattfinden könnte, ist allen Einsichtigen klar. 5 Offentliches Forum von„Christ und Weit“ Die Schriftleitung der bekannten evang. Zeit- schrift„Christ und Welt“ wird im Laufe des Monat März im Rahmen der Vortragsreihe der Evang und Kath. Arbeitsgemeinschaft Karls- ruhe ein öffentliches Forum durchführen. Ort und Thema werden noch bekannt gegeben.(epd) Keine Senkung der Steuer fü Zigaretten* Mit einer baldigen Senkung der Tabaksteuer für Zigaretten kann wahrscheinlich nicht ge- rechnet werden. Die Hauptschwierigkeiten lie- gen darin, daß es bei den augenblicklichen Verhältnissen nicht möglich ist, den Preis der geschmuggelten Zigaretten zu unterbieten, da- mit bei einer Steuersenkung ein effektiver Steuerausfall eintritt, der bei der gegenwär⸗ tigen Finanzlage des Bundes nicht ausgegli- chen werden kann. Informierte Kreise schät- zen den jährlichen Steuerausfall durch Ziga- retten- und Kaffeeschmuggel auf mindestens 800 VIII.!!!! 2 — e DER KAISER, dae flachen ROMAN VON MAR GOT B OG ER S OPY RIGHT BY VERLAG HELMUT S EILE R. STUTTGART 2. Fortsetzung „Es ist mir niemals besser ergangen als in dieser Hütte!“ sagte die junge Fremde.„Be- fragt mich bitte nicht nach dem, was früher War, denn ich bin froh, es überwunden zu Haben!“ 5 Eicke riß am Stoff seines braunen Mantels Berum und grübelte ratlos. 8 Schließlich sagte er:„Es geschehen traurige Dinge zwischen Himmel und Erde. Das ist Sewig. Schlimmes mag dir begegnet sein. Zu helfen vermag ich dir nur, wenn du mir deine Not anvertraust.“ Der Jägermeister seufzte. Er stand auf und Warf den braunen Mantel über die Schultern. „Darf ich auch nicht wissen, wie du heißt?“ fragte er spottend. „Die Kinder der Umgegend neunen mich Sela, weil sie glauben, daß ich in die Geln- burg gehöre.“ „Gela!“ wiederholte Eicke lächelnd.„Und Wie rief dich die Mutter?“ „Ich habe sie nie gekannt.“ „Nun, so wird der Vater Liebe bezeigt ha- „Auch vom Vater weiß ich nichts,“ erwi⸗ der Ton besagte:„Bei Gott, nun hast du ge- mug gefragt!“ 8 »Eine Waise bist dul!“ sagte der Jäger- meister laut, als befriedige es ihn, wenigstens 50 viel in Erfahrung gebracht zu haben. Prü- bend betrachtete er sie. 8 Nein, es sah nicht so aus, als ob sie sich ver- cle, um einer Schuld zu entrinnen. Sieb- njaährig mochte sie sein. Mitleid bewegte Herz. 2 ö f e wandte sich zum Gehen und sagte: kannst bis auf weiteres hier bleiben, derte sie mit dunkler Stimme, deren zürnen- Gela! Lege nachts den Riegel vor den Fenster- laden und versperre die Tür!“ 5 Die Mantelspange entglitt Eickes Hand. Gela eilte heran und bückte sich, um sie aufzuheben. Aber auch der Jägermeister hatte bereits die Hand ausgestreckt. 5 Flüchtig streiften seine kühlen Finger den Fußknöchel des Mädchens, der warm und seidig War, wie die Blütenblätter der weißen Waldanemone auf sonnigem Grund. Zärtliche Rührung überkam ihn. „ES wird schon Rat werden!“ verhieß er tröstend und rief seinen Hund. Dann schwang er sich auf seinen Gaul und ritt davon. 5 Sobald er auf einsamen Waldwegen War, überfielen ihn unruhevolle Gedanken. Könnte ich das Mädchen nicht ins Haus nehmen? dachte er. Wohlgesittet scheint es zu sein. Und taugt es nichts, so kann man es jeden Tag fortschicken. Er fühlte, daß ihn die Angelegenheit mehr beschäftigte, als sie wert war. „Eine belanglose Sache nehme ich wichtig“, schalt er sich.„Noch heute werde ich mit Boda sprechen.“ Indem er diesen Entschluß faßte, merkte er, Wie schwierig es sein würde, ihn durch- zusetzen. 8 5 5 Keinesfalls würde Boda gleich einverstan- den sein. Er hatte ihr in all den Jahren der Ehe stets ihren Willen gelassen, weil seine Abneigung gegen Streit größer war als sein Wunsch, sich zu behaupte. 5 Zwar hatte es ihn zuweilen verstimmt, Wenn Bodas sparsamer Sinn die Gaben ein- schränkte, die er dem Gesinde an Festtagen zuteilen wollte. 8 5 Als er Swint zum Namenstag einen Mantel zu schenken gedachte, meinte Boda, ein Wams täte es auch. Auch ließ sie es nicht zu, der alten Nanta eine junge Magd zur Hilfe zu geben. Warum hatte er niemals ernstlich darauf bestanden, seine Wünsche durchzusetzen? Er wollte Frieden im Hause haben! Nun, dieses Mal würde er seinen Willen geltend machen. 5 Dem Alter nach konnte die junge Fremde Bodas Tochter sein. Vielleicht gelang es ihr, das verdorrende Herz der Frau durch ihre zärtliche Jugend zu beleben. Gegen das frühe Verdorren wehre ich mich, dachte Eicke finster. Der stöbernde Hund trieb Wild auf. Aber der Jägermeister hatte keine Lust mehr dazu, dem Kampfhirsch nachzuspüren. Sein Gaul trabte heimwärts. de Als er in die Küche trat, saß Boda mit dem Burggesinde am Eßgtisch. Die zweite Tages- mahlzeit wurde eingenommen. Es gab Speckklößge aus grauem Mehl, die in einer Hutzelsuppe schwammen. Eicke liebte diese Speise nicht. Außerdem hielt er darauf, daß die Knechte um diese Stunde eine kräftige Mahlzeit be- kamen, weil sie anstrengende körperliche Ar- Peiten zu verrichten hatten. Die offensichtliche Mißbilligung des Jäger- meisters erregte die Schadenfreude der Leute. Boda errötete.„Warum kommst du schon jetzt zurück?“ fragte sie tadelnd, indem sie eine gefüllte Tonschüssel vor Eicke hinschob. Er unterdrückte eine unwillige Erwiderung. Mißmutig aß er die lapperige Speise. Dabei flel es ihm ein, daß er heimgekehrt war, um mit Boda über das verwaiste Mäd- chen zu sprechen. Als er nun in das strenge graue Gesicht seines Weibes sah, spürte er die Unmöglich- kei des geplanten Unternehmens. Boda hatte gerade, schöne Züge. Ihre dunk- len Augen besaßen noch immer einen klaren Glanz. 5 5 Aber ihre Blicke spähten mit kühlem Lauern „ 5 nach allen Seiten. Mürrische Falten zer furchten die Stirn. Um den gutgeschwun- genen Mund lag ein spöttischer Zug. 5 Nie zuvor war Eicke aufgefallen, wie selbst- 5 bewußt sie ihre hochmütige Miene zur Schau trug. War sie ihm nicht von jeher mit leidender Uberlegenheit begegnet? Dennoch liebte sie ihn und zeigte eine jähe törichte Eifersucht auf Mensch und Tier, so- bald er irgendwo wärmere Anteilnahme bewies. 8 Nun fiel Eickes Blick auf Bodas Hände, die meistens zu kleinen, festen Fäusten geballt waren. Vor vielen Jahren hatte er diese festen kleinen Fäuste zuweilen lachend auseinander- gebogen. Aber das war lange her. Damals war er ein wenig verliebt in seine junge Frau ge- wesen. Das hatte sie ihm schnell abgewöhnt. Die festen kleinen Fäuste waren inzwischen gealtert. Mit enger Bewegung griffen sie nach den Dingen, die in ihr Bereich gehörten und hielten sie fest. 5 Als Eicke aufgestanden war, verließ das Gesinde die Küche, um die Arbeit wieder auf- zunehmen. 8 Der Jägermeister aber ging in dem großen Raum auf und ab und dachte darüber nach, Wie er das Gespräch beginnen könnte, das ihm am Herzen lag. 5 8 Die Küche war mit glatten Steinen aus- gelegt, die einen rötlichen Glanz hatte. Auch der riesige Herd mit dem großen Rauchfang war aus roten Steinen gebaut. Schöne Bronzegefäße standen ringsum auf der Rampe.„ Die gräfliche Burgküche hatte von jeher als Wohnraum gedient. Deshalb waren die Wände mit Eichenholz verkleidet. schnitzte Pfeiler trugen die Täf; Decke. Gestickte Wandteppiche Nischen. Kleine Treppen führten Galerien, hinter denen die Schlafr Die Kemenaten der Frauen befa. der Nähe des Herdes 5 — ö ö 0 1 0 4 0 5 5 — Arbeitslosenunterstützung und Sparguthaben Für die versicherungsmäßige Arbeitslosen- unterstützung ist das Vermögen des Arbeitslo- sen ohne Bedeutung. Der Arbeitslose erhält die Arbeitslosenunterstützung unabhängig davon, ob er Vermögen besitzt oder nicht, ob er Spar- guthaben unterhält oder nicht. Die Arbeitslo- senfürsorqeunterstützungq wird dagegen nur bei Bedürftiqkeit gewährt. Aber auch in diesem Fall schen die geltenden Bestimmungen vor, daß kleinere Vermögenswerte, insbesondere die Er- sparnisse des Arbeitslosen und seiner Ange- hörigen bei der Bedürftigkeitsprüfung außer Betracht bleiben. Verschiedentlich trifft man in Arbeiterneh- merkreisen die Auffassung, daß es verkehrt Wäre. Ersparnisse anzusammeln und sie bei einer Sparkasse anzulegen, weil in Unkenntnis der Bestimmungen befürchtet wird, daß das Spar- quthaben zunächst verwertet werden muß, be- vor Arbeitslosen unterstützung oder Arbeits- losenfürsorqeun terstützung qewährt wird. Diese Befürchtung ist unbegründet. Gerade für solche Arbeitnehmer, die der Gefahr der Arbeitslosiqkeit ausgesetzt sind, empfiehlt es sich im Gegenteil, rechtzeitig einen Notqroschen zu ersparen, der dann während der Arbeitslosig- keit eine wertvolle Hilfe darstellt. Der Grund- Satz in guten Zeiten Vorsorge für Eventualfälle zu treffen, hat sich noch immer bewährt und be- sitzt auch heute noch volle Gültigkeit. 4200 km markierter Wege des Odenwaldklubs Der größte Gebirgs- und Wandervein im Ge- biet zwischen Rhein, Main und Neckar, der Odenwaldklub, zählt bereits wieder über 8 000 Mitglieder Sein Wegmarkierungsnetz erstreckt sich beute wieder auf 4 200 km. Seit 1945 hat der Oden waldklub vor allem die im Kriege be- schädigten, zahlreichen Wegbezeichnungen aufgefrischt oder neu angelegt. Der Heidelber- ger Odenwaldklub hat sich sehr verdient um die Instandsetzung des Aussichtsturmes„Weiger Stein gemacht. „Hier Staatszentrale“ Durch ein vollautomatisches Fernsprechamt sind in Karlsruhe jetzt wieder erreichbar: der Präsident des Landesbezirks Baden— Präsidial- Stelle— die Bandesbezirksdirektoren der Finan- zen, der Inneren Verwaltung, des Kultus, der Justiz und der Abteilung Forst, Domänen und Bergbau, ferner die Landespolizeidirektion, das Jewerbeaufsichtsamt, die Eichdirektion und der Vorstand des Badischen Viehversicherungsver- bandes. Die Zentrale hat 60 Rufnummern und 700 Teil- nehmer- Anschlüsse, die unabhängig vom Amts- netz miteinander sprechen können. Die Anlage wurde von der Firma Mix und Genest erstellt. Leipzig ohne Ueberraschungen Der Verlauf der Leipziger Frühjahrsmesse dürfte sich jetzt bereits übersehen lassen. Uberraschungen sind nicht eingetreten. Dem bewußt herausgekehrten repräsentativen Cha- rakter der Messe entspricht eine hohe Zahl von Besuchern aus der sowjetischen Besat- zungszone, während die Anzahl der Gäste aus Westdeutschland und aus dem Ausland wohl! nicht die von den amtlichen Stellen der Ost- zone erwarteten Ziffern erreichte. Das Geschäft im Interzonenhandel liegt, völlig still. Das Auslandsgeschäft mit dei volksdemokratischen Ländern hat nach einer Verlautbarung des Ostzonen ministeriums für innerdeutschen Handel, Außenhandel und Ma terialversorgung eine durchaus befriedigende Entwicklung genommen. Wesentliche Aufträge sollen auf elektrotechnische, feinmechanische und optische Instrumente entfallen. Die So wWjetunion hat einen Auftrag in Höhe von, 750 000 Rubel erteilt. 8 Als stark bezeichnet das Messeamt auch die Nachfrage nach den traditionellen kleinen Ex- portartikeln, wie Christbaumschmuck und Spielwaren. Ferner wurde von den SR. ein Auftrag in Höhe von 500 000 Dollar für Flein bildkameras vergeben, Von schweizer Firmen Wurde Meißner Porzellan im Wert von 75 000 sfrs gekauft.— 900 Millionen für Wohnungsbauprogramm Der Zentralbankrat hat sich bereit erklärt, das Wohnungsbauprogramm der Bundesregierung mit einem Betrag von 900 Millionen DM vorzufinanzie- ren. Zusätzlich stehen für den Wohnungsbau in ger Bundesrepublik 100 Millionen PM aus der Sofort- hilfe, 300 Millionen aus dem Lastenausgleichfonds und 400 Millionen aus Haushaltsmitteln der Länder und Gemeinden zur Verfügung.(SE) 12 000 pfälzische Tabakpflanzer fordern Beimischungszwang Auf der Jubiläumstagung des Verbandes pfäl- zischer Tabakbauern in Bellheim wurde folgende Entschließung angenommen: Die Schwierigkei- ten beim Absatz der kräftigen Inlandernte 1949 veranlassen, zentigen Beimischungszwang beim steuerbe- günstigten Feinschnitt und der„schwarzen Zi- garette“ wieder einzuführen. Wetterbericht Vorhersage: Am Freitag zunehmende Bewölkung, höchstens vereinzelt etwas Regen, Mittagstemperaturen noch um 10 Grad. Kein Nachtfrost. Am Samstag tagsüber wieder Be- Wölkungsrückgang, verhältnismäßig kühl, Mit- tagste Heraturen um 6 Grad. Schwache, ver- änderliche Winde. die Tabakpflanzer, Bundefinanz- minister Dr. Schäffer zu bitten, sofort den 50pro- Vom Speri Um die Kreismeiſterſchaft der Gem. Jugend⸗ Klaſſe Mannheim Nachdem die Gem. Jugend der FVgg. 98 Seckenheim lange vor Ende der Verbänds⸗ ſpielſaiſon Gruppenmeiſter in der Gruppe 3 wurde, geht es am Sonntag um 10 Uhr in Ladenburg gegen Heddesheim, um die Vor⸗ entſcheidung der Kreismeiſterſchaft. Man kann ſozuſagen die Jungens als Titelverteidiger anſprechen, denn ſchon im letzten Jahr waren ſie Kreismeiſter in dieſer Klaſſe. Die Stamm⸗ ſpieler und Säulen der Mannſchaft: Bentzin⸗ ger, Arnold, Schade, Raufelder, Erny und Volz können ſich rühmen, auch in der Bad. Schülermannſchaft 45/46 geſtanden zu haben. Dieſe gute Erfolgsſerie, 45/46 Badiſcher Schülermeiſter, 47/48 Kreismeiſter und dann 1949/50 noch Gruppenmeiſter, iſt ein gutes Zeugnis für den ſehr guten Nachwuchsſtand in der FVgg. 98 Seckenheim. Durch den Ab⸗ gang von einigen Spielern in aktive Mann⸗ ſchaften ſcheint dieſes Jahr die Stärke nicht ſo enorm zu ſein, als letztes Jahr. Die ent⸗ ſtandenen Lücken wurden aber durch talen⸗ tierte B⸗Jugendſpieler ausgefüllt, ſodaß die Jungens trotzdem mit berechtigter Hoffnung in den ſchweren Kampf gehen. Heddesheim wird natürlich alles aufbieten, dem„Altmei⸗ ſter“ das Szepter zu entwinden. Aber unſere Jungens werden ſich der Ehre bewußt ſein, Seckenheim würdig zu vertreten. Durch gro⸗ ßen Anhang wollen wir das unſere dazu bei⸗ tragen, die Spieler bei dem Kampf moraliſch zu unterſtützen. * SpVgg Fürth in die Schweiz eingeladen Die Fußballmannschaft SpVgg Fürth, Ta- bellenführer der süddeutschen Fußball-Ober- liga, wird am 19. März einer Einladung des FC Basel Folge leisten. Die Fürther rechnen damit, mit ihrer vollen„ersten Garnitur“ diese Reise antreten zu können.(P) Für das Endspiel in Stuttgart ö Wer bis 8. März auf die bisherigen Bes tellun- gen keine Sitzplatzkarten erhalten hat, wende sich umgehend àn die Geschäftsstelle des Süd- westdeutschen Fußballverbandes in Ludwigs Fokalfinale im Neckarstadion Das Marathontor wird„Zugemauert“ Das Rund des Neckarstadions in Stuttgart wird beim Pokalfinale am 19. März Zwischen Bayern und der Pfalz voll ausgefüllt Sein. Denn dort, wo unter Fanfarenklängen im August der Marathonlauf-Sieger der Deut- schen Leichtathletikmeisterschaften einziehen durch eine wird, ist eine„Vermauerung“ Stahlrohrzwischentribüne. Man griff zur völ ligen Ausrundung, um doch noch insgesamt 86 000 Zuschauer unterzubringen. Mit 39000 Stahlrohr-Tribünenplätzen und 1200 Sonder- tribünenplätzen kann der DFR nun 18 000 Siteplätze verkaufen. München, Stuttgart und Hannover entsenden ihre besten Stahlrohr Tribünen- Spezialisten, um in der Kürze der Zeit Tribünen„aus der Erde zu stampfen“, Mit 22 Sonderzügen aus Baden, Bayern unc der Pfalz werden Zehntausende kommen. Der Autoverkehr wird mit 10 000 Wagen auf bes sondere Parkplätze geleitet. Bis heran Ang Stadion wird nicht gefahren werden. g Für die Tipper: Das Pokalendspiel wird nach 90 Minuten evtl. um zweimal 15 Minuten verlängert. Es kann also auch eine„00 her- ausspringen. Das Unentschieden dieses Tages, Wird gewertet, auch wenn eine Neuansetzung an anderem Platz und zu anderem Termin notwendig werden sollte.(ISN Auf- und Abstiegskandidaten stehen fest Kamen Ulm 46 und VIL Neckarau am Sonn tag zu zwei weiteren Punkten, so mußten Sich die anderen Spitzenreiter 1. Fe Bamberg und Darmstadt 98 mit je einer Punkteteilung zu- krieden Seben. Die vier Anwärter auf den VI zemeistertitel: Bayern Hof, I. Fe Pforzheim, Sc Stuttgart ung Sy Wiesbaden konnten durch Auswärtserfolge ihre Position Weiter Verstärken. In den sauren Apfel des Abstiegs dürften folgende Mannschaften beigen: Würt temberg: Neckargartach, Sc Ulm; Hessen: Wetzlar, SV Kassel; Baden: VfR Pforzheim: Bayern: Landshut. Den zweiten Absteiger ma- chen in Baden Eutingen und Mosbach unter sich aus, Während in Bayern noch vier Ver- eine in Gefahr sind.(8E Marseille kommt nach Augsburg Ein Freundschaftsspiel zwischen dem fran- zösischen Profi-Meister Olympique Marseille und dem Ballspielclub Augsburg soll am 18. 3. in Augsburg stattfinden.(UP; Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Statt besonderer Anzeige. Infolge eines Unglücksfalles wurde unser lieber, treusorgender Vater, der gute Bruder, Schwager und Onkel Herr Friedrich Wilhelm Seitz Landwirt im Alter von 62 Jahren von uns genommen. Sein Leben war Mühe und Arbeit. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 10. März 1950. Hauptstraße 126 Die Beerdigung findet heute Freitag, 15.30 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus statt. N Der Reinerlös N Sonntag, 12. März 1950, 19.30 Uhr im Vereinshaus Seckenheim Passionsspiel (bas Leiden u. Sterben unseres Herrn desus Christus) Aufgeführt von der Künstlergruppe Limbach flieht dem Wiederaufbau der katholischen Kirche zu. Kartenvorverkauf im kath. Schwesternhaus und an . Bun We'it. O0 * 5 — — . der Abendkasse. Eintritt: 2.—, 1.50 u. 1.— DM. * 5 DM Wöchentlich ab.(ab 20. DM monatlich) L. STUCK Mannheim G7, 15, Jungbusch 2 5 3 Dreiswerte Weine! 49 er Pfälzer Rotwein Liter 1.50 DN 49 er Pfälzer Weißwein 1.60 E. ScHllck, Weinhandlung * Mannhbeim-Seckenheim, Gengenbacherstraße 7 hafen à. Rh., Stadthaus Nord. Die Vorgestehenen 5 K Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber 1 Die Stabkrohrdeiteibünen Sitepiätes kosten 5.50 Dol. Geschehen, Fete e. erer eee e, c 5 in di die 8 Wer erteilt 10jähr. 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Greiner, Seckenheim, den 7. 2. 1950. Günther Georg Rendant, Schweißer, und Hilda Hildegard geb. Volz, Seckenheim, Gengenbacherſtraße 11, e. S. Dieter Erwin. 8. 2. 1950. Inge Giſela Erny, Seckenheim, Bonndorferſtr. 34, e. T. Chriſta. 13. 2. 1950. Johann Götz, Schreiner, und Hilda geb. Keller, Seckenheim, Kapellenſtaße 28, e. T. Irmgard Hannelore. Eheschließungen 4. 2. 1950. Kurt Rolf Lantzſch und Paula Ebner, Secken⸗ heim, Römerbrunnen 8. 10. 2. 1950. Erwin Klamm, Rheinau, Pfingſtbergſtr. 34 und Giſela Jema Hirſch, Seckenheim, Bonndorferſtr. 42. 11. 2. 1950. Kurt Heinbach, Seckenheim, Hauptſtraße 207 und Gertrud Eliſabeth Trautmann, Heddesheim, Trieb⸗ ſtraße 46. 14. 2. 1950. Paul Auguſt Becker, Seckenheim, Station⸗ Baracke 2 und Greta Beißwenger geb. Hoffmann, Wald⸗ angelloch, Weilerſtraße 117. 16. 2. 1950. Erich Heinrich Anton Rombach, Ilvesheim, Scheffelſtraße 12 und Amalie Vogler, Seckenheim, Bonn⸗ dorferſtraße 16. 25. 2. 1950. Horſt Waldemar Mletzko, Heidelberg, Gais⸗ bergſtraße 50 und Elfriede Arnold, Seckenheim, Säckinger⸗ ſtraße 17. 5 Badenerſtraße 19. 10. 2. 1950. Frieda Heß geb. Kleinböck, Seckenheim, Raſtak⸗ terſtraße 35. 5 10. 2. 1950 Guſtav Adolf Scherer, Seckenheim, Dünenr. 1. gen. 23. 2. 1950. Peter Kraft, Seckenheim, Kloppenheimerſtr. 93 kun 27. 2. 1950. Johann Jakob Seitz, Seckenheim, Raſtatter 8 ſtraße 23. 5 5 155 Kriegsſterbefälle ö 55 8 8. 85 7 f 5 0 13. 1. 1945. Heinrich Eſchelbach, Seckenheim, Bühlerſtr. 3 811 J... ///((0T0f0b0TPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGTGTGTGTPTGTGTGTPTPTCTfTbTbTee jahr 2. tiscl Nationaltheater Mannheim wit Spielplan 90 3 2 Freitag, 10, März, Fremierenmiete Nr. 11 u. fr. Verk.: In neuer In klür Szenlerung:„Der zerbrochene Krug“, Lustspiel in einem Aufzug von Ach. v. Kleist. Hierauf zum ersten Male:„Der grüne Kakadu, vers Groteske in elem Akt von Arthur Schnitzler, Anfang 19,30, 8 Reg etwWͤa 22,00 Uhr. 5 8 5 5 Samstag, 11. März, Miete L. Nr. 10 u. fr. Verk.:„Rigoletto“ Oper von den Giuseppe Verdi, Anfang 19,30, Ende etwa 23,00 Uhr. 881 Sonntag, 12 März, 10. Morgenveranstaltung:„Riceio“, Oper in einem. Zuzug von Erich Riede nach der Dichtung von Martha Wertheimer letz Eintrittspreis: DBA 0,50 bis 3.—. Vorher: Konzert für zwei Orcheste! hin! von Surt Gebhard. Anfang 11,00, Ende etwa 12.30 Uhr. 8 4 pri Sonntag,. März, außer Miete:„Die Fledermaus“, Operette von Joh. 8 Strauß. Anfang 19,30, Ende etwa 22,30 Uhr. 5 ren Montag 16. Mare Frlete O Nr. 10 u. ar. Verk. ber zerbrochene Ku, Sta. Lustspiel in einem Aufzug von Hch v. Kleist. Hierauf:„Der Exü 5 Kakadu“, Groteske in einem Akt von Arthur Schnitzler. Ahnfans Auch 19,30, Ende etwa 22,00 Uhr. 5