Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Montag, den 13. März 1950 2.50. Jahrgang Hoffmans„Zwickmühlen“ Die dzitte Jahresrate des Marshallplanes hat Paul Hoffman, Chef der Verwaltung des Hilfsplanes, gegenwärtig dem amerika- nischen Kongreß zäh abzuringen. Was Hoff- man aus dem Wiederaufbauprogramm für uropa machen wollte, muß er nach den bei- den Anlaufjahren nach zwei Seiten gegen Schwere Widerstände verteidigen. Die ameri- kanischen Geldgeber sind nicht nur darüber enttäuscht, dag Europa die eigenen zwischen- Staatlichen Handelsschranken so unglaublich langsam abbaut. Die weltpolitischen Ereig- nisse haben sie unterdessen gelehrt, daß nicht nur der erste Nachkriegstraum von der„One- World“ der„Einen Welt“ internationaler Zu- sammenarbeit weiter als je davon entfernt ist, Wirklichkeit zu werden, sondern daß die po- litischen Probleme unseres mitten in einer ungeheuren geistigen und materiellen Revo- lution stehenden Zeitalters nicht allein vom Wirtschaftlichen her zu bewältigen sind. Dollars sind gut: aber erstens sind sie nicht unerschöpflich und zweitens nutzen sie dann wenig, wenn es der Politik nicht gelingt, die „Einsatzfelder“ zu ordnen und„bei der Stange“ zu halten. So sind gute Dollars in China ver- sickert; ähnliches befürchtet man heute für die Philippinen und— vor allem auch kur Europa. Hoffman sagt diesem Europa eute sehr deutlich, daß Amerika nunmehr den so- fortigen wirtschaftlichen Zusammenschluß der einzelnen Staaten erwartet. Er gab dieser Tage bekannt, dag von der angeforderten Ge- samtsumme der nächsten Europarate in Hone von 2,95 Milliarden Dollar(die aber noch nicht bewilligt ist!) ein Sonderfonds mit 600 Millio- nen zur tatkräftigen Förderung der Clearing- Union abgezweigt werden soll. Aber Hoffman sprach gleichzeitig auch das Wort, daß Ame- rika in Europa mit der verlangten„Integra- ion“ in 25 Monaten verwirklichen wolle, was unter weniger zwingenden Umständen 25 Jahre erfordern würde. Der Marshallplan-Verwalter hat sein Amt als welterfahrener Geschäftsmann übernom- men und er trat es mit der Devise an:„Für Europa Produktion, Produktion und noch- einmal Produktion!“ Das war ein einfaches, klares Programm und es hat zunächst auch durchschlagend gewirkt. Europa kam rasch aus der Lähmung heraus, in die es nach den Kriegsverlusten geraten war; im einzelnen haben die meisten europäischen Wirtschaften ihre Vorkriegsproduktion rasch und beträcht- lich überschritten. Aber inzwischen hatte sich alle Welt mehr und mehr„wiedergefunden“. Dae bedeutete, daß die„Große Politik“ auch nach außen hin wieder in vollem Umfange das entscheidende Wort an sich rig. Der amerika- mische Optimismus hatte, wenn nicht mit einer besseren, so doch mit einer wesentlich einfa- Seren Welt kalkuliert, als sie jemals von der Sonne beschienen wurde. Was Europa anbelangt, so sieht sich Hoff- man hier einem politischen Kraftfeld gegen- über, in dem heute nur noch mit dem einstweilen recht machtlosen Deutschland so rekt umgegangen werden kann, Wie das Ge- ſchäftsleuten Jiegt. Alle übrigen Nationalstaa- en aber verlangen politische Rücksichtnah- nen, durch die der ECAH-Verwalter in zuwel⸗ gen fast verzweifelte„Zwick mühlen“ zu ge- raten droht. Die Regierungen weisen alle Zu- motungen von Umstellungsopfern zurück, in zahlreichen Fällen wurden aus Marshallgsel- ern Riesensummen für großgindustrielle Pro- ekte investiert, die unter dem Gesichtspunkt er europäischen Zusammenarbeit von vorn- erein sinnlos sind. Hoffman verfügt in Zu- kunft vermutlich stärker und politisch weni- Ser sanft als bislang über die Gelder. Aber wenn er seinerseits die Europäer in die „Zwickmühle“ nimmt, so kann er politische Widerstände doch nicht einfach mit Dollars erspielen, Henn die Wirtschaftlich gesehen undentablen! Zugeständnisse an besondere zonslwirtschaftliche Interessen(5 hat renkreich z, B. lieber in überteuerten Indu- strien investiert, als daß es daran ginge, seine and wirtschaft zu modernisieren), sind keine ropäischen Schönheitsfehler allein. Sie sind den USA nicht weniger wirksam. Vor der Notwendigkeit, daß Amerika seinen Ma t kür Einfuhren aus Europa viel stärker Auen muß Als bisher, um dem gegebenen apitalgefälle das entsprechende natürliche rengefälle zuzuordnen, ist schon unend- el gesprochen worden Praktisch aber viel zu wenig geschehen. Auch die USA ten an schieden. j 5 1 für den* 2.— 85 Vsrschisdenartigen Freisen für den zu groß Werden könnten, Die Politik hat die gegebenen Lebenselemente der Menschen zu ordnen. Die Wirtschaft aber ist nur ines dieser Elemente. Daher kommt es, daß Hoff- mans Dollar-Füllhorn“ nicht jenes ganze innen- und den Außenmarkt fest. Schließ- aber gilt über das Wirtschaftliche hinaus mächtigen Vereinigten Staaten erst at, Was Großbritannien, Frankreich und 9 beanspruchen: daß sie nach wie JJ! 8 Lichtblic fü Kein Protestmarsch am Montag Braunschweig(P). Wie der Bürger- meister von Watenstedt am Sonmtag abend mitteilte, hat sich die Hauptverwaltung der Bundesbahn aufgrund der besonderen Not- lage im Reichswerkegebiet bereiterklärt, der Arbeitsgemeinschaft Linke-Hoffmann-Busch in den Stahlwerken Braunschweig der Reichs- Werke zusätzliche Aufträge in Höhe von 200 000 DM pro Monat für Neuanfertigung von Waggons zu geben. Weiter hat die Haupt- verwaltung der deutschen Post der Arbeits- gemeinschaft einen Auftrag auf Lieferung Von sechs neuen Postwagen in Höhe von über 400 000 DM erteilt. Damit ist die Möglichkeit gegeben, neue Arbeitskräfte einzustellen. Dle Erwerbslosen des Salzgittergebiets ha- ben den für Montag angekündigten Protest- marsch abgesagt, um die Verhandlungen zwi- schen den deutschen und den britischen Stel- jen nicht durch neue Demonstrationen Zu stören. Eine britische Erklärung Das Pressebüro der britischen Hohen Rom mission veröffentlichte die Erklärung eines englischen Sprechers zu den kürzlichen Zwi- schenfällen in Watenstedt-Salzgitter. In dieser Erklärung wird betont, daß di, Demontage nicht ausschließlich für„Repara- tionszwecke“ durchgeführt werde,„sondern, um das Krlegspotential zu vernichten.“ Die niedersächsische Regierung sei über das un- erläßliche Minimum an geplanten Maßnahmen unterrichtet worden, mit dem Hinweis, daß ein angemessener Teil der Gebäude erhalten bleibe, der nach eventueller Anderung oder Umstellung für eine Verwendung in der neuen Industrie geignet sei. Bezüglich der Anwesenheit der britischen Truppen erklärte der Sprecher, daß diese erst Zur Sicherung der Demontagearbeiten heran- gezogen wurden, nachdem sich die deutsche Polizei den Aufsässigen gegenüber als unfähig erwiesen habe. Sir Brian Robertson habe dem niedersächsischen Ministerpräsidenten mittei- len lassen, daß er nicht gewillt sei, irgend- r Salzgitter Welche Vorschläge zur Abänderung von Ein- Zelheiten in Plänen zu erwägen, die zum Ab- bau des Kriegspotentials dieses Werkes be- stimmt seien, bevor die verantwortlichen Per- sonen, ebenso die deutsche Polizei, die diese „schändlichen Vorfälle“ zuließ, zur Rechen- schaft gezogen würden. Wie der Sprecher weiter erklärte, werden die Zerstörungsarbeiten am Montag unter der Aufsicht britischer Truppen wieder aufge- nommen. .— Wende in Südweststaat-Frage „Informatorische Volksbefragung“ empfohlen Stuttgart(UP). Bei einer Konferenz der drei Württemberg-badischen Regierungspar- teilen(CDU, SPD und DVP) wurde am Sonn- tag in Maulbronn die Durchführung einer „informatorischen Volksbefra- gung“ in Württemberg-Baden empfohlen. Die drei Parteien wollen der Landesregierung nahelegen, im Landtag einen Gesetzentwurf zur Durchführung dieser Volksbefragung ein- zubringen. Wie von dem CDU-Landesvorsitzenden Wil- helm Simpfendörfer mitgeteilt wurde, soll! diese Volksbefragung klare Verhältnisse über die Meinung der Bevölkerung, vor allem in Nordbaden, bringen. Bei positiver Haltung der Bevölkerung in Nordbaden könne Würt- temberg-Baden seinen Forderungen mehr Nachdruck verleihen. Theoretisch würden durch diese„rein informative Befragung“ keine konstitutionellen Konsequenzen notwen- dig. Man sei sich jedoch darüber klar, daß Praktisch dtese Volksbefragung— die sobald wie möglich stattfinden soll— das Schicksal des Südweststaates bestimmen werde. In der Konferenz wurde weiter vereinbart, in Kürze eine Zusammenkunft zwischen Ver- tretern Nord- und Südbadens einzuberufen. KHierbei soll die Haltung der badischen Par- tsien in der Südwestfrage geklärt werden. Der südbadische Staatspräsident Wohleb hat bereits seine Teilnahme an dieser Zusam- menkunft zugesagt. „Demontage“ des Rheins Der französische Seitenkanal bedroht die Lebensinteressen des Oberrhein-Gebiets In der Gegend zwischen Basel und dem elsäßischen Ort Kembs stampfen die Bag- Ser und wühlen sich amerikanische Planier- raupen durch den Boden. Hier ist der Beginn des französischen Rhein- Seitenkanals, der in einer Länge von 114 Kilometer eine Parallel- verbindung zwischen Basel und Straßburg herstellen soll. Die Pläne für diesen Kanal gehen auf die Zeit zwischen den beiden Welt- kriegen zurück und haben erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, seitdem die Energiegewinnung aus dem Rheinkanal zu einem wichtigen Teil des französischen Wie- deraufbauprogramms geworden ist, das unter dem Namen Monnet-Plan läuft. Die Energieversorgung Frankreichs soll im Rah- men dieser Arbeiten von etwa 20 Millionen im Jahre 1938 auf etwa 30 Milliarden Kilo- Wattstunden gesteigert werden. Den Haupt- anteil an dieser Steigerung ist dem französi- schen Rheinkanal zugedacht, der nach den bisherigen Plänen in acht Kraftwerken nahezu sechs Milliarden Kilowattstunden liefern wird. DSS Die Wiederaufnahme der Arbeiten an dem Kanal, dessen erste Kraftanlagen bei Kembs schon vor 1930 gebaut und im zweiten Welt- krieg wiederholt zerstört wurden, hat in ba- dischen Wirtschaftskreisen große Enttäuschung hervorgerufen. Der Wasserspiegel des Rheins wird infolge der Wasserentnahme für den framzösischen Kanal um etwa zwei Meter sin- ken und damit allein für die Schiffahrt auf dem Rhein Folgen haben, die zunächst nicht zu Übersehen sind. Noch größer aber sind die Schäden, die man für die Landwirtschaft und die gesamte Bodenstruktur am alten Fluß- lauf befürchten muß. N Die große Rhein regulierung, die der be- kannte badische Baumeister Tull a zwischen 1830 und 1870 durchgeführt hat, erwies sich für die heutige Oberrheinwirtschaft von zwei- felhaftem Wert. Tulla vereinigte die zahl- reichen Haupt- und Nebenarme des alten Flußlaufes und verkürzte den Flußlauf um etwa 100 Kilometer. Er legte damit die Grund- Die europäischen Mächte fürchten, daß die Risiken politischer„Vorleistungen“ an ein gemeinsames Europa, das streng nach dem großen überseeischen Freund ausgerichtet ist, Hell bringen konnte und bringen kann, das r f f W. B. lage für die Oberrheinschiffahrt und beseitigte die Hochwassergefahr für die Ortschaften am Ufer des Oberrheins. In den Jahrzehnten nach der Regulierung trat jedoch eine wesentliche Senkung des Grundwasserspiegels ein. Etwa 10 000 Hektar fruchtbares Land verfielen der Versteppung. 5 Es hat den Anschein, als ob infolge der Trockenheit der letzten Jahre diese Entwick- lung immer weitere Fortschritte macht, so daß ein neuer Eingriff in den Wasserhaushalt des Rheins zur Zerstörung der Bodenkultur in weiten Gebieten Badens führen muß. Die frühere Flora des Oberrheingebietes hat Step- Penpflanzen Platz gemacht und die großen Eichenwälder, die nach dem Urteil von Forst- leuten am Oberrhein ideale Lebensverhält- nisse hatten, sind schon heute zu 80 Prozent vernichtet. Ein europäisches Problem Der Bau des französischen Kanals wirft gleichzeitig ein gesamteuropäisches Problem auf. Er Wird mit Mitteln aus dem Marshall Plan gebaut, der bekanntlich der Zusammen- arbeit und Rationalisierung der europäischen Wirtschaft dienen soll. Die Rheinschiffahrt Wurde bereits im letzten Jahrhundert als ein Anliegen der europäischen Wirtschaft erkannt und die Internationalisierung des Rheins in der Arbeit der internationalen Kontrollkom- mission verwirklicht. Von deutscher Seite mug betont werden, daß der französische Kanal Sanz einseitig nationalegoistischen Interessen der französischen Wirtschaft dient und den Fürsprechern eines wirtschaftlich und politisch geeinten Westeuropas, zu denen bekanntlich auch zahlreiche französische Staatsmänner Zählen, ins Gesicht schlägt. Wie fruchtbar die Zusammenarbeit der „Rheinstaaten“ sein kann, beweist das Bei- spiel der deutsch- schweizerischen Verständi- gung über den Hochrhein. Die Energiegewin⸗ nung auf der Strecke zwischen dem Austritt des Rheins aus dem Bodensee und Basel kommt Deutschland und der Schweiz in Slei- chem Maße zugute. Von den sieben Kraft- Werken auf dieser Strecke werden zur Zeit 2, Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, von denen eine Milliarde an Baden geliefert Werden. Die Produktion von weiteren fünf Projektierten Kraftwerken soll ebenfalls zu etwa gleichen Teilen an Baden und die Schweiz gehen. 5 Leider hat sich die Schweiz, die nach dem ersten Weltkrieg gegen den Bau des französi- schen Kanals Stellung genommen hat, aus der Diskussion zurückgezogen, weil sie sich von der neuen Schiffahrtsstraßge eine Verbilligung der Frachtkosten erhofft. Dagegen ist bis heute nichts davon bekannt, daß die Schweiz von den Vorteilen Gebrauch machen wollte, die ihr der Versailler Vertrag Frankreich zugestanden hat. e ebenso wie 5 N 2 At 7 0 2 90 Bundeskanzler Heuss wieder in Bonn. Nach Abschluß seines Staatsbenuches in Bremen kehrte Bundeskanzler Heuss am Samstag nachmittag wieder in die Bundeshauptstadt zurück. 300 deutsche Schiffe zurückerstattet. Die alli- jerte Hohe Kommission hat der deutschen Bundesrepublik 840 Schiffe von insgesamt 120 000 Tonnen zurückerstattet, die die Alli- ierten seit Kriegsende in Besitz hatten. Ganz Berlin oder nur Ostsektor? In unter- richteten Berliner Kreisen erwartet man von der Rückkehr Walter Ulbrichts aus Moskau eine Entscheidung darüber, ob das geplante Pfingsttreffen der FDJ mit einer direkten Herausforderung der Westalliierten verbun- den werden soll.— Die Landesleitung des nord- und südbadischen Touristenverbandes „Naturfreunde“ hat eine Beteiligung an dem Berliner Pfingstmarsch abgelehnt. Streik in Frankreich verschärft sich. Die Streiklage in Frankreich hat sich am Sonntag verschärft, nachdem der sozialistische Ge- werkschaftsverband die Arbeiter der Kraft- Werke zur Fortsetzung des Streiks aufgefor- dert hat. Wie weiter verlautet, droht die Streikbewegung jetzt auch die Beamtenschaft zu erfassen. Zur Umerziehung Deutschlands. Der ameri- kanische Hohe Kommissar Mecloy forderte in Washington zusätzliche Mittel für die Umer- ziehung und Demokratisierung Deutschlands, Warschau weist Protest zurück. Die polnische Reglerung hat die britisch- amerikanischen Protestnoten gegen die Ausweisung von Deut- schen aus Polen als unbegründet zurückge- Wiesen. Großbritannien sperrt nach wie vor die britische Zonengrenze für alle aus Polen ausgewiesenen Deutschen, die nicht zu den 25 000 gehören, deren Zu zung auf Grund des im November getroffenen Abkommens gebilligt wurde. 5 Usa gegen Volksbefragung an der Saar. Amtliche amerikanische Kreise äußerten, dag die USA eine Volksbefragung im Saarland ablehnen. Die Forderung Adenauers auf Re- vision der Saarabkommen wurde in Washing- ton kühl aufgenommen. Man betont, die US- Regierung werde die französisch- saarländische Konvention anerkennen, unter der Voraus- setzung, daß sie ihre endgültige Regelung erst durch einen Friedensvertrag finde. 7 56 Verletzte bei Bauernunruhen. Bei einer umfassenden Polizeiaktion gegen Bauern, di sich illegal in den Besitz von Land gesezt hatten, wurden in Italien über 600 Bauern verhaftet. Bei Zusammenstößen während die- ser Aktion sind 56 Personen verletzt worden. Die„Großen Vier“ in Wien? Der österrei- chische Bundeskanzler Figl wiederholte am Sonntag seinen Vorschlag, ein Treffen der „Großen Vier“ in Wien abzuhalten, Er betonte, durch eine solche Aussprache könne mögli- cherweise der Friede gesichert werden. Koalitionskabinett in Athen. Die drei grie- chischen Mäittelparteien haben sich darüber geeinigt, ein Kabinett der Mitte zu bilden. it ist die Partei der Populisten, die aus den Wahlen als stärkste Gruppe hervorging, von der Reglerungsbildung ausgeschlossen. Hohe Wahlbeteiligung in Dänemark Sozialdemokraten an der Spitze KO pPenhagen(ZS TH). Bei den dänischen Gemeindewahlen haben nach den bisher vor- liegenden Ergebnissen die Sozialdemokraten erneut die meisten Stimmen erhalten. Eine schwere Niederlage erlitten die Kommunisten, die fast zwei Drittel ihrer bisherigen Mandate Verloren. Die Wahlbeteiligung betrug etwa 85 Prozent, Die Gemeinde- und Landtagswahlen dauern noch bis kommenden Dienstag an. Sowjetzone will Polen- Vertriebene aufnehmen 8 & 0 ttingen(UP). Nach Angaben der La- Serleitung des Lagers Friedland und des deut- schen Zollgrenzschutzes am Schlagbaum Be- senhausen, hat sich die Situation an der Grenze noch nicht geändert. Die von der britischen Besatzungsmacht eingerichtete Sperrzone be- steht weiter. Von dem in Heiligenstadt war- tenden Transport hat noch kein Ausgewiese- ner die Grenze überschritten. 5 . Bundesflüchtlingsminister Dr. Lukas ch äußerte sich vor Pressevertretern in dem Schicksal der Vertriebenen aus nisch besetzten Gebieten, die auf Anordn der britischen Behörden nicht in die B desrepublik aufgenommen werden dürfen. sagte, nichts Jeure „Hauptkriegs verbrecher Etat für die Gefangenen von Spandau ge- senkt— immer noch jährlich rund 33 000 DM pro Kopf Dönitz, Funk, Heß, von Neurath, Raeder, Speer, von Schirach sind billiger geworden, ohne daß sie selbst viel davon spüren wer- den. Der Jahresbedarf für das Spandauer Gefängnis, das aus ‚Sicherheitsgründen“ aus- schließlich die 7 Palladine Hitlers aufnehmen darf, obwohl es 600 Menschen Platz bietet, ist von der Stadt Berlin als Beitrag zu den Be- Satzungskosten aufzubringen. Auf Antrag des Magistrats hat die Alliierte Kommandantur nunmehr genehmigt, diese Summe von 450 000 DRM auf 250 000 D jährlich zu senken. Solch ein erheblicher Teil der Millionenhilfe für Berlin muß für die prominenten Gefangenen Verwendet werden. Für sie und die alliierten Wachkommandos, die sich im Turnus jeden Monat ablösen, wur- den bisher ein Verwaltungsleiter mit Stell- vertreter, 8 Köche, 1 Hilfskoch, 2 Kochfrauen, 14 Küchenhilfen, 4 Kellner, 6 Servierfräulein, 3 Hausmeister, 12 Putz- und 2 Waschfrauen beschäftigt. Wenn auch das alliierte Bewa- chungspersonal den größten Teil des Auf- Wands verursacht, so ändert das nichts an der Tatsache, daß der Strafvollzug für sieben Se wöhnliche Gefangene zusammen jährlich nur etwa 8000 DM, jeder einzelne der„Haupt- Kriegsverbrecher“ aber mehr als der Bürger- meister von Berlin kostet. Allen Vorschlägen einer Verlegung der Gefangenen setzen die Sowjets ein krasses„Njet“ entgegen. So bleibt Weiterhin die interallilerte Gefängnisverwal- tung von Spandau die einzige Viermächte- verwaltung, die heute noch existiert. Humaner Strafvollzug Ursprünglich hatten die Westmächte dem russischen System des härtesten Strafvoll- zugs zugestimmt. Vor etwa über einem Jahr ist die Haft auf amerikanische Initiative erst- mals erleichtert worden, Die Russen, die im Gegensatz zu den Amerikanern den Stand- Punkt vertraten, daß die Inhaftierten alle je eher, desto besser, wegsterben sollten, pro- testierten heftig. Sie fügten sich nachher aber erstaunlicher weise dem von den Amerikanern geschaffenen Fait-accompli. Die Verpflegung beträgt heute 2800 Kalo⸗ rien gegenüber 1300 früher. Hinlegen ist nun ab abends 6 Uhr jederzeit erlaubt, ebenso Lesen und gelegentliches Sprechen mit Mit- gefangenen. Hiervon machen die einstigen Mitarbeiter Hitlers allerdings kaum Ge- brauch. Sie können sich gegenseitig nicht aus- stehen. Die Vorschrift, nur einmal im Monat einen Brief schreiben und einen Brief emp- Fangen zu dürfen, blieb bestehen. Ebenso die Zensur ihrer so seltenen Post. Dafür wurde ihnen monatlich eine halbe Stunde Sprechzeit für Besuche ihrer Angehörigen zugebilligt, sie dürfen im Winter innerhalb des Gefängnisses, im Sommer im Freien arbeiten und von ihren Angehörigen Lebensmittelpakete bis zu zwei Pfund empfangen. Dönitz schwer krank— Heß spricht vom Führer Einige der Häftlinge kränkeln dauernd. Dönitz Herzleiden, Rheuma und Zucker- krankheit lassen es fraglich erscheinen., ob der 57jährige seine Gefängnisstrafe von zehn Jahren überstehen wird. Der zu lebensläng- licher Haft verurteilte Marinekollege Raeder Jlaboriert an einem Leistenbruch herum. Ebenfalls oft mit den Arzten zu tun hat der 2 weite„Lebenslängliche“, Walter Funk, ehe- maliger Reichsbankpräsident und Reichswirt⸗ schaftsminister. 5 Heß sitzt meist mit stierem Blick in semer, Zelle, führt stundenlange Selbstgespräche und bekennt sich auch heute noch zu seinem „Führer“. Die Arzte stellten bei dem einsti- gen Führer- Stellvertreter eindeutige Symp- tome von Schizophrenie fest. 72 Hundert Prozent in Stalins Wahlkreis Sowietrußland wählte Obersten Sowjet Moskau(OP). In der Sowaetunion fan- den am Sonntag die ersten allgemeinen Kah len für den Obersten Sowzet seit 1946 statt, bei denen über hundert Millionen wahlberech⸗ tigt waren. „Tass“ berichtet, daß im Moskauer Wahl- Kreis Kwatlin, in dem goseph Stalin kandi- diert eine hundertprozentige Wal beteiligung erreicht worden sei. Sämt- ziche Wahlberechtigte dieses Bezirkes hätten bereits um 12.00 Uhr Ortszeit ihre Stimme ab- gegeben gehabt, so daß das Wahllokal ge- schlossen werden konnte. Entgegen seinen Gepflogenheiten hiel! Stalin diesmal Keine Wahlrede zu den Stimmberechtigten seines Bezirks. In der Nacht zum Sonntag waren die Stra- Ben Moskaus festlich erleuchtet und mit zahl- losen großen Eortraits führender sowjetischer Politiker geschmückt. In den Gaststätten, A0 tels und selbst in den Privotwohnungen wurde die Nacht gefeiert und viele Wähler kamen schon unmittelbar nach Eröffnung der Wahl- lokale um 6.00 Uhr morgens zur Stimmabgabe. Die Wahllokale waren mit Blumen und Gir landen geschmückt. Uberall herrschte eine festliche Stimmung. * Die Bevölkerung der Sowjetunion schiritt zu den Wahlurnen um die Epbgeordneten für dell Rat der Sowjetunion und den Rat der Nasio- nalitäten zu wählen. Wahlreden, Wahlplakate und Maßnahmen für zie Durchführung der geheimen Wahlen, gaben den Anschein eines tatsächlichen Wahlkampfes Da nur eine Partei und nur ein Kauldidat für jeden Wahlbezirk aufgestellt War, lurfte das endgültige Wahlergebnis wohl kaum Uberraschungen bringen. Trotzdem War die Regierung darauf bedacht, eine Rekord wahl beteiligung zu erzielen und die Beteiligung der letzten allgemeinen Wehlen noch bei*- tem zu übertreffen. Im Rat der Union entfällt ein Abgeordneter Auf je 300 000 zinwohner. In den Nationalitä- tenrat werden 25 Vertreter für jede Bundes- republik entsendet, elf für jede autonome Re- publik und fünf für jedes autonome Gebiet und einer für edes Nationalgebiet. Bei den Wahlen des Jahres 1946 wul den in den Rat der Union 382 Abgeordnete ge- Wählt und in den Nationalitätenrat 657 Abge- ordnete. Die Zahl der Wahlberechtigten be- trug damals rund 98 Millionen. 12 In Tibet einmarschiert 5 Chinesisch- kommunistische Truppen über- schritten Grenze— Ein Dorf im Kampf erobert— Große Beunruhigung in Lhasa Neu Delhi(Up). Presseberichten aus Jammu zufolge haben chinesische Kommuni- sten die Grenze Tibets überschritten und das in Grenznähe liegende tibetanische Dorf Ka- Kkazjar erobert. Der Handstreich soll in Lhasa. der Hauptstadt Tibets, große Beunruhigung ausgelöst haben. Weiteren Berichten zufolge sollen die Kom- Humisten die Absicht haben, eine wirtschaft- liebe Blockade Fibets durchzuführen. Die Poli- tische Lage Tibets hat sich in den letzten Wo- chen stark verschlechtert. Der von den Rom munisten unterstützte Pantschen Laila, der zum Gegenspieler des Dalai Lama Wurde, soll imroer mehr an Einfluß gewirmen. Von Neurath, Speer und von Schirach sind dagegen bei guter Gesundheit. Ob von Neu- rath, der am liebsten mit Hacke und Spaten im Garten arbeitet, mit seinen 76 Jahren noch das Ende seiner 15jährigen Strafe erleben Wird? Der 44jährige Albert Speer und der 42 jährige Baldur von Schirach haben die be- sten Chancen, wieder herauszukommen., Sie müssen 20 Jahre absitzen und machen den muntersten Eindruck. In der Freizeit studiert Schirach französische Literatur und Speer technische Probleme. Carolus RD Hat König Leopold Chancen? Erste inoffizielle Ergebnisse der Vvolksbefra- gung in Belgien Brüss e(UP). Nach einer inoffiziellen Zu- sammenstellung der bisher ausgezählten Stim- men in der Volksbefragung über die Rückkehr König Leopolds, ergab sich um 22.30 Uhr MEZ folgendes Bild: Gesamtzahl der gültigen Stimmen 2 310 410 Ja-Stimmen 1 606 077 Nein-Stimmen 904 333 Ja-Stimmen in Prozenten 63,98 Nahezu neun Stunden nach der Schließung der Wahllokale verweigert der belgische In- nenminister noch immer die Bekanntgabe der amtlichen Abstimmungsergebnisse. Deren Ver- öffentlichung wurde nach der Bekanntgabe der ersten Teilergebnisse mit der Erklärung eingestellt, daß die Bekanntgabe fragmenta⸗ rischer“ Abstimmungsergebnisse leicht Anlaß zu Unruhen geben könne. Pünktlich um 13 Uh schlossen am Sonntag in ganz Belgien die Wahllokale, in denen die belgische Bevölkerung für oder gegen, eine Rückkehr König Leopolds auf den Thron ab- stimmte. Zuspätkommende konnten hre Stimme nicht mehr abgeben. Sie werden wie Allie Nichtwähler, die ohne triftigen Grund der Urne fernblieben—. in Belgien herr sch! Wahl p Iich!— innerhalb der nactister drei Wochen mit iner Geldstrafe belegt Werden Die Wahlbeteiligung, ohnehin durch mildes Frühlingswetter begünstigt, War dementspre- chend stark. Die Mutter König Leopolds, Königin Elisabeth, war eine der ersten Wählerinnen, die von ihrem Stimm- recht Gebrauch machten, Jedes Wahllokal war von einigen Polizeibeamten bewacht; im gan- zen Land befanden sich Polizei und Armee in Alarmbereitschaft. Nach den bis jetzt vorlie- genden Berichten war der Wahlverlauf im Allgemeinen aber verhältnismäßig ruhig. Zu einem schweren Zusammenstoß Kuli es tediglich in Quesuys-le-grand in der Nähe von Moms, wWo der sozialistische Abgeordnete Emile Andre am Sonntagvormittag durch einen Pistolenschub im Rücken schwer verletzt wurde. Er mußte in ein Kranken- haus eingeliefert werden, An seinem Aufkom- men wird gezweifelt. In Antwerpen halten Unbekannte vor dem Hauptquartier der Rom- munistischen Partei eine aus sechs Handgra- naten bestehende geballte Ladun 8 Lie- dergelegt, deren Zündschnur jedoch von eliem Passanten gelöscht wurde, ehe sie zur Explo- sion gelangte. Sehr unruhig war dagegen in fast aller beigischen Städten die Nacht vor der Wahi ge Wesen, in der 2s zu zahlreichen, teils blutigen Zusammenstößen zwischen Anhänger und Gognern des Königs gekommen war. Allein in Brüssel mußten 15 Studenten mit schwere Verletzungen in Krankeihäuser eingelisſert Warden. Zahlreiche Kraftwagen wurden Dei den Unruhen beschädigt. Die Wahlkampagne war äußerst lebhaft 8e Wesen. Vorsichtigen Schätzungen zufolge wür- den von allen Parteien im ganzen Lende Über 200 Millionen Plakate angeklebt und Fluigzettel verteilt. Da die Höhe der Ausgaben für Wahlpfopagande gesetzlich nicht be- schränkt ist, haben allein die Pro-Leopold- Anhänger(in erster Linie die Christlich So- ziale Partei) über hundert Millionen Franc für Walllpropaganda ausgegeben. Die Sozialisten, die gegen die Rückkehr Leopolds sind, dürften rund 50 Millionen Fraue aufgewendet haben. König Leopold, der in dem in der Nahe von Genf liegenden Schloß Pregny den Verlauf der Volksabstimmung verfolgte, hat sich be- Kanntlich bereit erklärt, abzudanken, Talls Weniger als 55 Prozent der Stimmen für seine Rlickkehr abgegeben werden sollten. Die r- gebnisse dieser Abstimmung, die nur„hera- tenden Charakter“ hat, werden die letzte Ent- scheidung des belgischen Parlamentes in der Könligsfrage beeinflussen, derm. das Parlament ist die einzige Instanz, die das Recht hat, über die Zukunft des Königs eins endgültige Ent- scheidung zu fällen Flugzeug-Absturz fordert einundachtzig Todesopfer Private britische Verkehrsmaschine bei d Landung verunglückt— Nur zwei Insasg überlebten die Katastrophe Unglücks „Tudor II“ 5 Dondon(UP). Am Sonntag nachmi stürzte aus bisher ungeklärter Ursache in d Nähe von Singing Stone in Süd- Wales ein mit 83 Personen besetztes viermotoriges Passagier. Augzeug vom Typ„Tudor II“ ab. Nur zupcl Insassen kamen mit dem Leben davon. Die beiden Uberlebenden wurden in g. Krankenhaus des in der Nähe der Absturz Stelle liegenden Stützpunktes der britischen Zuftstreitkräfte St. Athan überführt. Das Ausmaß ihrer Verletzungen ist noch nich bekannt.: Der Absturz ist die schwerste Katastro die sich jemals mit einem Verkebrsflugze ereignet hat. Das Unglück ereignete sich, als die Maschin über dem Flugplatz Llandough zur Landun ansetzen wollte. Augenzeugen berichten, daß die Maschine, als sie kurz vor der Landung eine Kurve flog, plötzlich abrutschte. An Bord befanden sich Fluggäste, die nach Irland ge- reist waren, um Zeugen des Rugby Spielt zwischen Wales und Irland zu sein. Bei der abgestürzten Maschine, die de Namen„Fair flight“ führte, handelt es 8 um ein Privatflugzeug, das dem Vizeluftmar Schall Donald Bennett gehört. Bennett wg bis 1948 leitender Beamter der britisch-süd Amerikanischen Luftfahrtgesellschaft. Er ha die Verbindung zu diesem Unternehmen je doch gelöst und besitzt nun persönlich men rere„Tudor II“, die er vermietet. 2 Die Flugzeuge vom Typ„Tudor TI“ habe nach Janes Handbuch für Flugzeuge Raum für 60 Passagiere. Nachdem im Januar 19 und im Januar 1949 je eine„Tudor II, im Dienste der British Southamerican Ways standen, bei Flügen im Raum des Ra bischen Meeres spurlos verschwanden, 80 das britische Ministerium für die Zivilluft⸗ fahrt angeordnet haben, daß„Tudor II Ma- schinen nur noch als Frachtflugzeuge verwen⸗ det werden dürfen. 8 a 5 Von amtlicher Seite verlautete dagegen, daß die verunglückte„Tudor II“ zur Beförderung von 78 Fluggästen zugelassen gewesen Sei. Giuliano-Bandit erschossen Nach halbstündigem Feuergefecht Palermo(UP). Ein sizilianischer Bandit, der zu der Bande des berüchtigten Räuber Hauptmanns Giuliano gehörte, wurde nach einem halbstündigen Feuergefecht in den Bergschluchten des Montelepre-Gebietes von Polizeitruppen erschossen. Der Tote wurde als der 26 Jährige Rosario Candela identiflzie dem insgesamt 47 Morde zur Last gel Werden. Rebell Westerkng verurteilt Umbildung in Indonesien? a Singapur(UP). Hauptmann„Turkol Westerling wurde am Mittwoch zu einem M. zu geben, ihre Klagen vorzubringen. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Indonesien. Dr. Achmed Soekarno, unter zeichnete am Mittwoch ein Notstandsgesetz das den einzelnen Staaten innerhalb der Union ermöglicht, sich aufzulösen und neu 2 sammenzuschliegen, Fast gleichzeitig beschlo in Bandung eine verfassunggebende Ve sammlung! die Auflösung des Staates West java und seinen Anschluß an die Republik Was wurde aus der provinꝛ polen? Nach der Besetzung der ehemaligen Provinz Posen oder auch„Gau Wartheland“ im Fe- bruar 1945 übernahmen sofort die hier an sässigen Polen die führenden Amter und Posten und zwangen die verbliebenen Deut- schen, ihre Heimatscholle zu verlassen. Es kehlte auch nicht an zahlreichen Denunziatio- nen, durch die so mancher unschuldige Deut- Sche in die polnischen Gefängnisse geschickt Wurde. Das ehemalige Wartheland, jetzt Wielkopolska“ genannt, hat außer seiner stadt Posen, wo erbitterte Kämpfe aus- gen wurden, die Kriegsereignisse mit nur gen Zerstörungen an Gebäuden und Kul- Alern überstanden. 5 Felder des Warthelandes werden jetzt Von polnischen Neusiedlern mit Traktoren so- Wie Stahl- und FHolzpflügen bestellt. Die polnischen Bauern erhalten Zuckerrübensa- men und Weizen als Saatgut. Da das Pferde- material durch die Kriegsereignisse stark zusammengeschrumpft ist, wurden in Nor- wegen und Dänemark ausländische Pferde kür die Landwirtschaft eingekauft. Alle Bauern nd in der Genossenschaft„Bäuerliche Selbst- hilfe“ zusammengesctilossen und arbeiten nach den Weisungen der kommunistisch geleiteten Organisation. Während im übrigen Polen die Agrarreform rücksichtslos durchgeführt wurde, sind im Wartheland noch heute viele größere Besitzungen in Privathand geblieben,. Sogar Bauernhöfe bis zu 100 ha haben noch Privat- besitzer, obwohl in allen anderen Gebieten 50 ha die Höchstgrenze war. Dies ist aber darauf zurückzuführen, daß die polnische Re- Sierung genau weiß, was die Landwirtschaft der Provinz Posen für die gesamtpolnische jährung bedeutet. tralpolnischen Großstädten. Die bekannte Po- sener Messe„Targi Poznanski“, die auch in diesem Jahre viele Käufer von Osteuropa und zahlreiche Besucher aus allen Teilen des Landes anziehen wird, machte Posen zur pO- pulärsten Messestadt in Polen. Hans Poelzigs Oberschlesischer Turm bildet noch immer den Mittelpunkt des Messegeländes, ist aber nach einer schweren Kriegsbeschädigung, die seinen Oberteil zerstört hatte, durch polnische Archi- tekten umgebaut worden. Das noch aus der Glanzzeit des alten Polens stammende Rat- haus, ein Werk vom Tessiner Renaissance- Baumeister aus dem 16. Jahrhundert, ist eines der wenigen Gebäude der Stadt, welche die groge Feuersbrunst von 1803 überstanden haben. Bei den erbitterten Straßenkämpfen im Jahre 1945 wurde das Rathaus schwer be- schädigt, jetzt aber in seiner ursprünglichen Form wieder hergestellt. Das Stadtviertel am Zoologischen Garten, in dem einst die poli- tischen, wirtschaftlichen und kulturellen Or- ganisationen des Deutschtums ihren Sitz hat- ten, beherbergt heute Amter und Verbände der polnischen Regierungspartei:„Polska Zjednoczona Prija Robotniceza“(Polnische Vereinigte Arbeiterpartei.) Vor dem Eingang zu dem ehemaligen Schloß Wilhelms II. prangt gegenwärtig ein riesiges Plakat des siegreichen chinesischen Kommu- nistenführers Mao Tse- Tung. Das Straßenbild von„Poznan“ zeigt neben modernen Verkehrs- mitteln noch die alten Pferde-Flaker aus dem vergangenen Jahrhundert. Auf dem Markt herrscht ein lautes, buntes Treiben, Hier wird mit allen erdenklichen Gegenständen gehan- delt. Die Regierungsstadt Posen, die zugleich ihre sen nach die westlichste der polni- und eplelt täclte ist, heißt heute wieder„Poznan“ t in der polnischen Wirtschaft eine e. Die ausländischen Besucher fin- er leichter zurecht als in den zen- stelle hat bisher gewagt, diesen Zustand ab- zuändern. 5 Das kulturelle Leben wird weitgehenst von polnischen Wissenschaftlern aus Warschau und Krakau bestimmt. Die polnische Stadtverwal- tung ist bestrebt, den Opernplan und die schauspielerischen Leistungen der Künstler dem Niveau guter mitteleuropäischer Stadt- theater anzupassen. Neben Werken russischer Künstler werden auch ausländische Stücke, vorwiegend italienische Opern, aufgeführt. Kulturellen Veranstaltungen bringt man be- sonderes Interesse entgegen, um so den in Po- sen Wweilenden Vertretern der„Volksdemokra- tien“ und anderen ausländischen Gästen den urpolnischen Anspruch und die hohe Entwick- lungsstufe der polnischen Kultur vor Augen zu führen. Die übrigen Städte und Dörfer des Warthelandes bekamen durch die Einwande- rung von Neubürgern aus dem Osten ein pol Hisches Gesicht. In Gnesen(heute Gniezno), Wreschen(Wesnia), Gostyn(Koscian), Lissa (Leszno) und Rawitsch Rawriez) wird nur pol- nisch gesprochen und alles Deutsche restlos beseitigt. 5 5 5 Der alte Krug a Von Johannes Mehden 5 Ein Mann wanderte die Straße entlang. Im- mier weiter. Geradeaus. Seine Mütze war von Wind und Wetter farblos gebleicht und seine Hosenbeine hingen in Fransen über die zer- rissenen Schuhe. Den Hemdkragen ersetzte ein dünner Schal. 8 5 Scharf wehte der Wind, und der Mann 20g den Schal fester um den Hals. Als er von Weitem das Dorf auftauchen sah, blieb er eine Weile an einem Baum stehen und sah hinüber. Aus fast allen Sehornsteinen drang Rauch, den der Wind im Kreise verwirbelte. Sein Magen knurrte und seufzend zog er den Bindfaden um den Leib enger. Dann 5 Wanderte er weite. * J; Im Dorf stand er lange vor einem Bäcker- Als er am Ende des Dorfes abseits ein klei- nes Häuschen sah, verhielt er wieder den Schritt. 5 ö Dort grub im Garten eine Frau die Erde ur. Zwei Kinder lasen die Steine aus dem Boden und trugen sie auf einen Haufen Der Mann sah hinüber. Sein Blick wurde plötzlich hart und suchend. Vor dem Häusche Dann war er vor dem Krug. Er nahm ih in die Hände und streichelte darüber, als 0 es eine große Kostbarkeit wäre. Eine al Frau blickte mißtrauisch aus dem Fenste heraus nach dem fremden Mann. „He——, was macht Thr denn da?“, fragt sie barsch. g 5 N „Es ist nur, weil wir auch so einen Kru hatten.— meine Frau— und die Kinder und ich.— Vor sechs Jahren noch—— un Wieder strich er über den Rfug, beinah Zärhiehnkk. 3 Da kam aus dem Garten die junge Frau den beiden Kindern. Der Mann stellte det Krug vorsichtig wieder auf die Bank un Wandte sich zu Gehen. 3 Die junge Frau starrte dem Mann unv. wändt ins Gesicht.„Karl?“— kam es 2g und fast unhörbar aus ihr heraus.„Karl, b du es Wirklich. Den Mann riß es herum. Re Aufschrei Rein Jubel. Nur ein unendlich gerndes Tasten. 5. Kinder wie der wildfremde seine Arme um die Mutter schla fassungslos weinte 8 Dann nahm die „Kinder das ist eue a!“ und schluchzte a m den* Aast⸗ Socwesteuische Rundschau Mehr Arbeitslose in Württemberg-Baden Im Monat Februar stieg die Arbeitslosen- er in Württemberg Baden um 997 auf 89 570 an. Bei den Männern war eine Zunahme um 2276 auf 61 620, bei den Frauen gegen ein leichter Rückgang um 279 auf 2950 Arbeitslose zu verzeichnen. In der er- gien Hälfte des Monats stieg die Arbeitslosen- kurve erheblich um 5 700 Arbeitslose an, nahm r in den letzten 14 Tagen des Februar, in- ige der Wiedereinstellung von Bauarbeitern, 3 700 Arbeitslose ab, so daß der Höhe- Kt der winterlichen Arbeitslosigkeit über- itten schien. Das Einsetzen von Frost- Fetter in den letzten Tagen des vergangenen Monats brachte jedoch wieder einen Rück- chlag, der in den genannten Zahlen aller- Aings noch nicht zum Ausdruck kommt. Die te Zunahme seit November 1949 wiesen Balarbeiter und das Nahrungs- und Ge- mittelgewerbe auf. Die Zahl der Monats- de bei den Arbeitsämtern gemeldeten 0 fenen Stellen hat im Monat Februar in fast len Arbeitsamtsbezirken zugenommen, und zwar um insgeésamt 1 172 auf 8 680 Stellen. Bemerkenswert ist, daß die Senkung der Ver- brauchssteuer für Zigarren bis Ende Februar noch keinen fühlbaren Rückgang der Arbeits- lbsenziffer in diesem Industriezweig brachte. un Südbaden war am Monatsende Fe- bruar keine Zunahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Man zählte sogar eine Redu- erung um nicht ganz 100 Personen. Am Ende er Berichtszeit wies das Land Baden ins- samt 17 2277 Arbeitslose auf, d. s. rund 5% der Arbeitnehmer.(SWK) Sozialer Wohnungsbau rollt an Rund 150 Millionen D-Mark als erste Rate aus dem Gegenwertfonds sind von Woh- ungsbauminister Wildermuth und den Län- ervertretern in Bonn für den sozialen Woh- mungsbau bereitgestellt worden. Diese Mittel werteilen sich vrie folgt: Nordrhein- Westfalen derung 38 Millionen DM, Bayern 25,3 Millionen, Nie- dersachsen 21,2 Millionen, Hessen 12 Millio- men, Württemb.-Baden 11,7 Millionen, Schles- ig- Holstein 10,2 Millionen, Rheinland-Pfalz 7 Millionen, Hamburg 6,4 Millionen, Baden 8 Millionen, Württ.-Hohenzollern 4 Millio- nen und Bremen 1.9 Millionen D-Mark.(P) „Deutschlandmeister im Eiertrinken“ Tauberbisehofsheim(UP). Durch e Wette mit einem Gastwirt qualifizierte ch ein junger Mann im Kreise Tauberbi- ofsheim als„deutscher Meister im Eier- trinken“. 50 Eier wurden innerhalb von 20 Minuten ausgetrunken, nachdem sie vorher in eine Schiissel geschlagen worden Waren. Der junge Mann verlangte nach diesem Eier- Als Nachspeise noch drei Paar Knack- ürste, die er mit sichtbarem Appetit ver- Lehrte. zandung en, daß Vier Monate alter Säugling ausgesetzt Karlsruhe(SWE). Vor dem hiesigen Stäcktischen Kinderheim wurde ein etwa vier onate altes Mädchen in einem Kinderwagen aufgefunden. Von der Mutter des Säuglings fehlt jede Spur. Die weibliche Kriminalpolizei, ist 2. Zt. mit den Nachforschungen beschäftigt. Lastzug stürzt über Autobahnbrücke Pforzheim(SWE). Ein schwerer Fern- Tastzug durchfuhr in den Mittagsstunden das Geländer der Autobahnbrücke bei Eutingen und stürzte den Abhang hinunter. Der Fah- rer wurde auf der Stelle getötet, während der Beifahrer mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte. 5 Siebzehnjähriger suchte den Tod Darmstadt(P). Ein siebzehnjähriger ange aus Griesheim warf sich vor einen Zug er Riedbahn, wobel ihm der Ropf vom umpf getrennt wurde. Man nimmt an, daß Aueh 15 8 aus Furcht vor Bestrafung den Tod Vater vergewaltigt seine Töchter Ludwigshafen UP). Für eines der un- geheuerlichsten Verbrechen, die Vergewal⸗ tigung seiner drei Töchter, wurde ein 40jäh- riger Mann aus Ludwigshafen von der Großen Strafkammer in Neustadt zu dreieinhalb Jah- ren Zuchthaus verurteilt. Außer dlesen sexu- ellen Hxzessen prügelte der vertierte Vater seine Familie auf de- gemeinste. Er raste gegen einen Baum EBIingen chpd). Ein Autofahrer, der um Mitternacht durch Eglingen fuhr, verlor plötz- lich die Herrschaft über sein Fahrzeug und raste gegen einen Baum. Mit schweren Ver- letzungen am Kopf wurde der Fahrer in das Krankenhaus eingeliefert. Fall Kerker ein Raubmord? EBI ingen pd). In der Mordsache Rer- ker gestand der 24 Jahre alte Hilfsarbeiter R., an der Tat beteiligt zu sein. Auf Grund des Geständnisses wurde eine ebenfalls drin- gend verdächtigte Person, ein Mann aus Aichelberg bei Eglingen, in Haft genommen. Wieweit die Behauptung des R. zutrifft, bei der Tat nur dabei gewesen zu sein, während der dritte Mann die Tat begangen habe, ist noch nicht geklärt. Der zweite Verhaftete, Kunstmaler W., war von R. auch verdächtigt worden. Er wird erst dann aus der Unter- Suchungshaft entlassen werden können, wenn die Mordtat eindeutig geklärt ist. Offenbar handelt es sich um einen Raubmord. 25 000 falsche Lose hergestellt Nürtingen pd). Der Verheiratete, 21 Jahre alte, in der Fschechei geborene Schlos- ser Eduard Drechsler hatte seit Ende Januar 1950 in einer Buchdruckerei in Nürtingen ins- Sesamt 25 000 Lose mit der Aufschrift„Lotte- Tielos der Wohnungsbaulotterie, veranstaltet Lom Landesverband der Kriegsbeschädigten Mürttemberg- Baden“ in betrügerischer Ab- sicht drucken lassen. Nach den bisherigen Er- mittlungen hat Drechsler hiervon bereits 5000 m gutgläubige Kleinverteiler in Landgemein- den abgesetzt. Drechsler, der in seiner Woh- nung in Wolfsschlugen verhaftet wurde, ist geständig. Omnibus, D-Zug der Landstraße S. UI m. Einen hochmodernen D-Zug der Landstraße hat die Ulmer Fahrzeugfabrik Käbbohrer soeben mit einem Fernreiseom- nibus gescheflen, der neben vielen anderen Dingen einen modernen Kühlschrank nebst Hausbar, eine Rundfunkanlege und selbst eine Waschtoilette aufweisen wird. Das Grog raumfahrzeug ist mit zwei gekuppelten Mo- toren ausgestattet und kann im Falle von Stö- rungen die Reise auch mit einem Motor fort- setzen. Das neue Meisterwerk der Ulmer Fahrzeugindustrie, das 34 Personen Platz bie- tet, wird demnächst auf der„Internationalen Automobilausstellung“ in Genf zu sehen sein. Vor gräßlichem Unglück bewahrt E. F. Hechingen. In einer hiesigen Säge- mühle wurde ein an einer Maschine beschäf- tigter Arbeiter an der Hand von der Schiebe- Walze erfaßt und ins Gehwerk hineingezogen. Nur dem schnellen Zugriff eines Arbeitskame- raden, der geistesgegenwärtig die Maschine abstellte, war es zu verdanken, daß der Ver- unglückte vor gräßlichem Unglück bewahrt Wurde. Er wurde mit bedeutenden Verlet- Zungen ins Krankenhaus verbracht. Von einem Jungfarren getötet Pfullendorf(SWEZ). In Iuwangen riß sich ein Jungfarren los und überrannte einen 46 Jahre alten verheirateten Melker. Dieser stürzte auf das Pflaster, erlitt einen doppelten Schädelbruch und starb noch am selben Abend im Pfullendorfer Krankenhaus. R. Rochendorf. Beim Moossuchen ka- men zwei Kinder zu nahe an das Ufer des Kocherkanals. Der unterspülte Ufergrund gab nach und ein sechsjähriges Mädchen stürzte Ii das Wasser. Erst nach über drei Stunden konnte die Leiche des Kindes geborgen wer- den. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Ein Undes KLüfterl. macht zwar ſicher noch keinen Frühling, aber es bringt einem auf ſo allerhand Gedanken, die teils mit den kommenden Sonnentagen, teils mit den allgemeinen Weltläufen in Zu⸗ ſammenhang gebracht werden können. So widerſtreitend draußen die Natur anhebt, ihr griesgrämiges Wintergeſicht mit dem eines lachenden, ſonnigen Lenzjünglings zu ver⸗ tauſchen, ſo ungefähr ſieht es jetzt in vielen unſerer Mitmenſchen aus, die noch nicht ge⸗ nau wiſſen, was werden ſoll. Sicher, die Zei⸗ ten ſind nicht dazu angetan, roſarote Zu⸗ kunftsmufiken zu blaſen, aber immerhin, es wird mal wieder anders und das freut einem dann doch Anders wurde es in dieſem Jahr mit dem großen Mathaiſemarkt in Schriesheim, den wir eingehend behandelten, der über 18 000 Menſchen auf die Beine brachte, und ſo ſeine einſtige Popularität oder auch Anziehungs⸗ kraft, wie wir es nennen möchten, unter Be⸗ weis ſtellte. Das Viertel Schriesheimer 3 u 50 Pfg. mag nicht wenig zu der allgemein gelöſten Stimmung beigetragen haben. Nun, Schriesheim bot erfreuliche Perſpektiven für die großen bevorſtehenden Ereigniſſe in un⸗ ſerer Gemeinde, die neben den Bazars der beiden Kirchengemeinden, ein großes Sänger⸗ feſt und das bereits erwähnte traditionelle Pferderennen in dieſem Frühling und Som⸗ mer bringen werden. Unſere Seckenheimer Renn verantwortlichen haben ja in Heddes⸗ heim, wo bereits an Oſtern gelaufen wird, die letzte Möglichkeit, zu lernen. — Anders aber wird es dem„ſtarken“ Geſchlecht, bei den großen Frühjahrsmoden⸗ ſchauen, die allenthalben wieder ihre Kreiſe, ſo auch in Mannheim und Ludwigshafen, ziehen, wenn ſie bei der Fülle des neu an⸗ gebotenen„new look“ an ihren ſtark rampo⸗ nierten Geldſack denken, der ſich ganz und gar nicht der dort gezeigten neuen Linie 1950 anpaſſen will. Aber, wie dem auch ſei, zu einem Frühling mit neuem Glanz gehört zu den„Krönungen“ unſerer Schöpfung eine neue Hülle, die erſt richtig beweiſt, daß es Lenz geworden iſt. * Anders wird es aber Jedem, der einmal heute an unſerem„Schlößl“ vorbeigeht, und die dortige Wildnis einer beſchaulichen Be⸗ trachtung unterzieht. Geredet und geſchrieben iſt ja bereits genug über den untragbaren Zuſtand einer früheren Erholungsoaſe, hof⸗ fentlich dürfen wir nun mal mit Taten rech⸗ nen. Im Frühjahr, für was dieſes Wort ei⸗ gentlich noch alles gut iſt, ſoll ja endlich et⸗ was getan werden. Und wir? Wir alle? Werden wir auch ein biſſel anders, freundlicher? So ein kleines Ruckerl zur Sonnenſeite hin, könnte gewiß niemand etwas ſchaden. Wir haben ja ſchon einmal davon angefangen, daß doch alles ſo ſchön unter uns ſein könnte, wenn das biß⸗ chen Verſtändnis etwas weiter über den eige⸗ nen Schatten hinausginge. Wo doch die Son⸗ ne ſchon ſo zutraulich über Allem lächelt. Wo draußen die Lerche ihr frohes Lied wieder in den Morgen ſchickt, auch wenn ein grauer Nebel noch ſo dicht die Welt verdeckt. Neccar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mauuheim-Sectenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann Unhaber Jeorg Härdle), Mannheim-Seckenheim, Ferusprecher 47216— Geschäftsstelle Maunheim: Holzstraßg 5, Fernsprecher 51806 Neuer Wellenplan tritt in Kraft Nach dem 15. März schlechter Fernempfang Leider wurde der Kopenhagener Wellen- plan keiner Revision mehr unterzogen ufd tritt nun endgültig am 15. März in Kraft. Ein Teil der Sender wird die bisherige Wellenlänge beibehalten, einige werden neue zugeteilt bekommen, was natürlich zu Schwie- rigkeiten führt. Ab 15. März wird der Empfang von Fern- sendern besonders abends noch schlechter sein Als bisher, und nur wenige Fernstationen Werden noch störungsfrei abzuhören sein. Wichtig ist vor allem, daß die meisten Sen- der auf einer anderen Stelle der Radioskala zu hören sein werden. Die neuen Wellenlängen Vom 15. März an gelten nach den bisherigen letz- ten Mitteilungen folgende Wellenlängen: Vorläufig wie bisher: Stuttgart: 5283 m7 khz; 49,75 m /6030 Khz; Frankfurt: 208,6 m/14,38 Khz; 49 m/ 6190 chz; München: 405 m⁷⁰A KHz; 48, m/s160 Khz. Der Südwestfunk, der bisher 363 m. Khnz, außer- dem 47,46 m/s321 Khz hatte, Wird jetzt auf 205,8 m/ 1193 Khz senden; weiterhin ist für den Südwestfunk als zweite Welle 1538 khz und für die französischen Truppen 1403 khz vorgesehen. Der Nord westdeutsche Rundfunk, der bisher 882 m 904 Khz hatte, wird in Zukunkt über Hamburg auf 00 m 971 khz, Hannover 189 m/ 1586 Khz, Kiel 202 m/ 1484 khz und außerder vie bisher auf 41,5 m 7290 Khz senden. 1 1 In der Sowictzone sind für die deutschen Sende“ die Wellen 287 m/io4s Khz und 191 m/15 70 Khz Ale für die sowjetischen Truppen 354 m/7s2 Rhz vorge seben. Die Verteilung der einzelnen Wellen 4 dle verschiedenen Sender ist noch nicht bekannt. Beromünster: Bisher 589,6 myss6 Kha; neu 5% n 529 Khz. 8 J Straßburg I: Bisher 349 m /s59 Khz; neu: 256 m. 1180 Ehz. Straßburg II: bisher keine Welle; neu;: 218 m 13,78 Khz. 5 Im britischen Rundfunk wird ab 13. März Drot wWieh I auf 1500 myzoo khz senden; Drotwich H ode Deventry auf 464 m/e? khz; Morside/Edge aàuf 251692 Khz; Westerglen und Burghead auf 372-m 3809 Khz, Washford auf 340 m/ss1 Khz und Londoi auf 331 made Kb.„ —* Auch Zucker frei 3 0 13 Alen Versuchen zum Trotz, den letzten Rest der Bewirtschaftung, die Zuckerkarte, zu verewigen at jetzt das Bundesernährungsministerium ange- ordnet, daß vom 1. April an auch Zucker frei Ver- Käuflich ist. Bei den örtlichen Dienststellen ist Wie Üblich in solchen Fällen, von einer derartigen Mag- nahme„amtlich“ noch nichits bekannt.(SWI Keine Senkung der Bundesbahn-Tarife Da mehr als zwei Drittel der Reisenden zu ermä- Bigten Fahrpreisen befördert werden,, schlug der Deutsche Industrie- und Handelstag eine Senkung des Normaltarifs bei der Deutschen Bundesbahn vor. Die Hauptverwaltung der Bundesbahn steht einer Senkung der Fersonentsrife Wohlwollend ge- genüber. Zur Zeit jedoch könne sie einem solchen Wunsche nicht entsprechen, weil die Allgemeinen Betriebsunkosten bei 200 Prozent, die Personentarife Aber bei noch nicht 150 Prozent des Vorkriegsstan- des lägen. 8 * Wetterbericht Vorhersage: Am Montag wechselnd be- Wölk bis aufheiterng, höchstens vereinzelte leichte Schauer, kühl. Tagestemperaturen kaum über 6 Grad ansteigend. In der Nacht zum Dienstag leichter Frost möglich. Am Dienstag noch nicht beständig kühl. ——— M—-„— Genie des Liedes Hugo Wolf zum 90. Geburtstag Am 13. März wäre der Tonschöpfer Hugo Wolf 90 Jahre alt geworden, hätte nicht ein unerbittliches Schicksal en Strom seiner Le- benskraft gelähmt, so daß er viel zu früh nach Jahren seelischer Verdunkelung sein irdisches Dasein beschloß. Seit Franz Schubert war Hugo Wolf das größte Genie des deut- schen Liedes. Eine schwere Tragik lag über seinem Leben, das ekstatische Höhepunste und grelle Glücksaugenblicke hatte. in den kurzen Jahren seiner Vollreife schuf er seiniè herrlichen Lieder. In wenigen Wochen kom- Ponierte er 53 Lieder nach dem schwäbischen Dichter Mörike, dessen hohe Lyrik durch ibn in den weitesten Kreisen volkstümlich wurde. Was ihn als Liederkomponist auszeichnete, war die innige Verschmelzung von Poesie unk Musik eine Rongenjalität, dersich Hugo Wolf oflenbar voll bewußt War, sonst hätte er sich nicht ausschließlich die Dichtungen der Größ 8 ten ausgewählt.(Ci pd) — ROMAN VON MAR GOT B OG E R SPY RIGHT BY VERDAG HELMUT S EI L. E R. SUT SYHGAR 17 2 a f 0 DER KAISER und dad Mfddlohen 4. Fortsetzung Danach stand der Jägermeister auf und ließ Semen Gaul satteln. lig ritt er davon. Eigentlich war er froh, daß diese Ange- genheit, die ihn so lange bedrückt hatte, mum ihre Erledigung fand. „Er war mit seiner schnellen Entschlossenheit zukrieden und wollte von den bevorstehenden Wierigkeiten nichts wissen. Warm schien die Sonne. Die blühende Heide tete herb. Aber in den Schattenlöchern der ige glänzten bereifte Spinnetze.. Hin und wieder fielen gelbe Buchenblätter us der hellen Luft. 8 5 Ränder des Bruchteiches waren von em Laub umsäumt. N icke den Waldpfad verlassen hatte, ah er, daß die Tür der Hütte offen stand. Das Mädchen war daheim. Es stand auf dem Steg über dem Wasser und reinigte Gefäße. ie Schönheit ihrer Bewegungen ließ den meister anhalten. 5 Betroffen fragte er sich: Würde ich einem chen Mädchen in gleicher Weise helfen?“ aber sagte er sich:„Sehe ich dem 5 Selten sein! Was wünscht du dir eigentlich Dann bat sie Eicke, das Gericht zu kosten. „Kannst du eßbare Pilze von giftigen unter- scheiden?“ fragte der Jägermeister. N „Das kann ich wehll, erwiderte sie lachend. Dann bedankte sie sich für die Pelzdeck und den Gürtel. 5 „Bald werde ich fortziehen, Jägermeister“, berichtete sie eifrig.„Nach Braunschweig will ich wandern. Darf ich die Pelzdecke mit- nehmen?“ 5 „Nein“, entgegnete Eicke.„Die Pelzdecke bleibt hier, weil du auch über den Winter Bier bleibst. Auf der Gelnburg sollst du woh- nen. Nicht umsonst hat man dich Gela ge- nannt!“ Sie blickte unschlüssig vor sich hin. Schließlich sagte sie:„Wenn mich niemand danach fragen wird, wo ich hergekommen bin, Will ich gern in der Gelnburg bleiben!“ Eicke meinte bedenklich:„Leicht gerät je- mand, der etwas verbergen will, in den Ver- dacht, etwas Unrechtes begangen zu haben.“ 580 WIII ich meines Weges ziehen“, sagte das Mädchen traurig 5— i Der Jägermeister schüttelte den Ropf. Du siehst nicht danach aus, als ob dich Schuld drückte. Gewiß hat man dir Böses zugefügt.“ „Es ist anders!“ versicherte Gela schnell. „Wen man etwas leben soll, was man nicht leben will, findet sich für ein rechtloses Mäd- chen kein anderer Ausweg als Flucht. Ich Weiß, daß ich in keiner guten Lage bin. Wäre ich ein Knabe, so käme ich besser durch die . 3 t Eicke lachte.„Wer so schön ist wie du, Gela, wird auch als Mädchen überall wohl- vom Leben?“ 5 Gela stützte die Arme auf den Tisch. Sie legte das Kinn auf die flachen Hande und sah aus frommem Pierblick vor sich hin. 8 lagen, und sagte höhnend:„Es ist k „Eigentlich wünsche ich mir gar nichts“, gestand sie zögernd.„Das Leben ist viel zu geheimnisvoll und herrlich, als dag es sich ausdenken ließe. Ich fühle nur, daß mir Gott eine schöne, große Kraft schenkte, die ich ganz ausgeben muß, um glücklich zu sein!“ „Alle jungen Menschen fühlen so“, ant- Wortete der Jägermeister lächelnd.„Die Ju- Serictzeit ist so schön, weil sie im Ungewissen ruht und alle Möglichkeiten offen läßt!“ Plötzlich beschattete sich sein Gesicht. Verstimmt sann er vor sich hin. Da flel ein Schatten in den Raum. Und bevor Eicke recht zu begreifen ver- mochte, wWwas sich ereignete, trat Boda durch die Tür der Hütte. Ihr Gesicht war zornig gerötet. „Ich Wollte es nur mit eigenen Augen schen!“ sagte sie laut und blickte gehässig auf die beiden Zinnteller. Einen Augenblick herrschte böses Schwei⸗ gen. Gela, die nicht ahnte, daß sie der Anlaß des Argernisses war, blickte erschrocken auf die zürnende Frau. Sie stand auf und fragte schüchtern:„Seid Ihr die Jägermeisterin?“ Boda schenkte diesen scheuen Worten keine Beachtung. Ihr kalter Blick ruhte auf Eicke, dessen Gesicht grau geworden war. Er sagte barsch:„Gewiß! Es ist die Jäger- meisterin]! Sie scheint gekommen zu sein, um das verwaiste Mädchen selbst heimzuholen, dem jeh in meinem Hause Obdach bieten will!“ „ Wir brauchen keine Magdl“ rief Boda. Und diese sieht nicht so aus, als könnte sie nützliche Dienste leisten!“ g Eicke entgegnete scharf: Wie eine Ver- Wandte soll das Mädchen im Hause gehalten Werden]! Das verlange ich!“ Noeh niemals hatte er in diesem Tone mit seinem Weibe gesprochen. Boda mochte einsehen, daß sie besser daran getan hätte, nicht in die Hütte gekommen zu sein. 8 5 5 Sie schob die beiden Zinnteller nebeneinan- ichtes der, auf denen die Reste des Pilzg Würden!“ der, daß Air die Sdersen Gabs m giebt miun⸗ den, Wenn du an anderen Orten ktafelst“ Hicke fühlte, wie etwas in ihm zusammen- stürzte: er hätte Erklärungen geben müssen, um sich zu rechtfertigen. Zum erstenmal hatte er einen Löffel in dieser Hütte angerührt. Häßlich war alles, was durch Bodas migs- trauischen Eigenwillen entstand. Niemals in seinem Leben war er so ergrimmt gewesen wie in dieser Stunde. Bei Gott, er hatte sich nicht das geringste zuschulden kommen lassen. Einem armen Mädchen wollte er aus freundlichem Herzen helfen. Und wäre sein Weib gütigeren Sinnes, 50 hätte er ihr die Sorge um die Obdachlose Iängst anvertraut. Boda allein War daran schuld, daß es Dinge gab, die wie Heimlich⸗ keiten aussahen. Belanglosigkeiten mußte er vor ihr verbergen, weil sie keinen Frieden gab, wenn eine Sache nicht nach ihrem Sinne War. 5 Jetzt lager ihre kleinen bleichen Fäuste neben den Zinntellern, Bitterer Hohn spielte um den grämlichen Mund. 5 5 Hatte er ihr jemals den geringsten Kummer semacht? Gewiß nicht! Wenn ihr Hochmut in dieser Stunde tlef getroffen würde, so litt sen Mannesstolz weit größere Pein. i Das junge Mädchen sagte ohne Arg: 5 leicht kann ich mich doch während der Win- termonate ein wenig nützlich auf der Geln burg machen, Jägermeisterin. Zu jeder Arbeit bin ich bereit, wenn ihr mich freundlich auf- nehmt. Ich kann nähen, sticken und schreib In der Zubereitung von Arzneimitteln habe ich Erfahrung!“ 5.„55 88 Boda entgegnete Kalt:„Vermutlich hat der Jägermeister Verwendung für solche Künste. Sonst wüßte ich nicht, Wo sie gebraucht N Viktoria Neckarhauſen— SG N 1:4 Daß die Trauben in 1 ziem⸗ lich hoch hängen, iſt jedem Fußballer bekannt, Wenn es der Seckenheimer Elf trotzdem ge⸗ lungen iſt, beide Punkte aus Neckarhauſen mitzunehmen, ſo iſt das in erſter Linie der guten Leiſtung der geſamten Mannſchaft zu verdanken, in der es keinen einzigen Verſa⸗ ger gab. Nach anfänglich verteiltem Feldſpiel kam Seckenheim in der 23. Minute durch Herdt zum 1. Tor, dem 10 Minuten ſpäter, wiederum durch Herdt, das zweite folgte, das unverſtändlicherweiſe vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde. Aber in der 41. Min. hieß es durch Kaltſchmitt, der durch Nach⸗ ſpurten vor dem Neckarhauſer Schlußmann an den Ball kam, 0:2. Mit dieſem Ergebnis wurden die Seiten gewechſelt. Neckarhauſen bekam in der 61. Minute einen Handelfmeter zugeſprochen, den Ströbel aber unplaziert ſchoß. Kurz darauf war es Herdt, der mit einem überraſchenden Schuß unter die Latte den Neckarhauſer Schlußmann ſchlagen konn⸗ te. Im Gegenzug kam ein hoher Ball vor das Seckenheimer Tor, und einem Neckarhäuſer Spieler ſchußgerecht vor die Füße, daß er nur in das leere Tor einzuſchieben brauchte. Aber alle weiteren Angriffe blieben in der t Seckenheimer Hintermannſchaft ſtecken. Im Endſpurt gelang es der FSch durch Em⸗ bach auf Rechtsaußen, noch das 4. und letzte Tor zu ſchießen. Neckarhauſen zeigte bei weitem nicht das, was man im vergangenen Jahr von der Mannſchaft geſehen hatte. Die Seckenheimer Mannſchaft verdient ein Geſamtlob. FVgg. 98 Seckenheim— Fe 08 Mannheim 1·2 Dieſes Spiel, das die Einheimiſchen vor⸗ her ſchon ſicher gewonnen glaubten, ging trotz ſtändiger Ueberlegenheit verloren. Schon die erſte Halbzeit hätte die Entſcheidung her⸗ beiführen müſſen, ſo klare und zwingende Torchancen wie hier, wurden ſelten in einem Spiel geboten. Aber die Harmloſigkeit und das Schußunvermögen der Stürmer war ein⸗ fach ſtaunenswert. Geſchoſſen wurde ſchon, aber ohne jede Plazierung und Ueberſicht. Der 0:0 Halbzeitſtand war enttäuſchend. In der 50. Minute wurde die erſte Chance von 08 auch prompt verwertet. Dieſer Rückſtand ſchien die 98er aufzuwecken. Verſtärkter Ein⸗ ſatz und erhöhter Druck auf den Gegner erbrachte in der 60. Minute den Gleichſtand durch Bühler. Der Siegestreffer ſchien in der darauffolgenden Zeit in greifbarer Nähe, je⸗ doch wie ſchon erwähnt, wurden die beſten Chancen verſiebt. Und als niemand an einen Gegentreffer glaubte, geſchah das Unglaub⸗ liche, ein Vorſtoß von 08 bot die zweite Chance für ſie und in der 87. Minute den Siegestreffer. Die allerletzten Anſtrengungen, auch ein Sologang von Hartmann, blieben nur ud Spiel Stückwerk. Alles in allem, eine Niederlage, mit der niemand, auf Grund der Ueberlegen⸗ heit von 98, gerechnet hatte. Handball TB Seckenheim— TV Laudenbach 3:10(0:3) Allem Anſchein nach ſind ſich die Secken⸗ heimer ihrer drohenden Lage immer noch nicht bewußt. Oder wollten ſie auf ihren vor⸗ ſonntäglichen Lorbeeren ausruhen? Beides ſcheint zuzutreffen. Der Sturm der Turner⸗ bündler war nicht wieder zu erkennen. Nichts wollte ihm glücken. Dagegen bewieſen die Gä⸗ ſte um ſo mehr ihr gutes Können. Bis zur Pauſe beim Stande von 013 ſtand die Partie noch völlig offen. Dann jedoch ereignete ſich das Unerwartete. Anſtatt jetzt daranzugehen den Ausgleich zu erkämpfen, ließ ſich die Stürmerreihe von Seckenheim immer mehr das Heft aus der Hand nehmen. Bis kurz vor dem Schlußpfiff hielt die Schwäche an, dann, als die Gäſte ſich einen ſicheren Vor⸗ ſprung errungen hatten, erwachten auch die Seckenheimer. Was der Sturm 45 Minuten gegen eine 5 Mann ſtarke Hintermannſchaft nicht fertig gebracht hatte, gelang ihm jetzt gegen 10; nämlich Tore ſchießen, die doch für einen Sieg von ausſchlaggebender Bedeutung ſind, und konnten dadurch das Reſultat we⸗ nigſtens ein klein wenig verbeſſern.— Das Spiel der Jugendmannſchaft um den Grup⸗ penſieger endete 12:2 für Seckenheim. Die Spiele der Südd. Oberliga Offenbacher Kickers— VfB Mühlburg 3:1 Nachdem bereits in der siebten Minute Wir- sching für Offenbach den Führungstreffer er- Zielte und kurze Zeit spater durch Toth der Mübhlburger Ausgleich fiel, war es bis zur 60. Minute mit der Schießkunst beider Mann- schaften vorbei. Doch weitere Tore von Buhtz, Wirsching und Mittelstürmer Maier führten dann zu einem fast mühelosen 5:1-Sieg der Offenbacher Kickers. Waldhof Mannheim— VfR Mannheim 1:1 Waldhof zeigte ver 20 000 Zuschauern eine Weit bessere Leistung als der Lokalrivale, der Deutsche Meister VfR Mannheim. Neun Minuten nach Anspiel hieß es bereits 1:0 lür Waldhof. Erst in der 59 Minute entsprang aus einer Kombination Langlotz-de la Vigne heraus durch Bolleyer der mehr als glück- liche Ausgleichstreffer Stuttgarter Kickers— VIB Stuttgart 9:3 Die 15 000 im Stuttgarter Neckarstadion staunten, wie gut sich ie Ersatzmannschaft der Stuttgarter Kickers hielt, als sie gegen VfB Stuttgart 0:3(0:1) verlor. Zwei Tore in dor 15. und 63. Minute starken der auf schwe- rem Boden leicater opererenden VfB-Elf den Röcken. Selbst als Barufka verletzt zehn Mi- nuten pausierte, kam ViB durch Krieger so- gar zum 3:0. Das Pech der Kickers wurde ge- kront durch einen Elfaneterschuß von Veiter an den Torpfosten, nachdem Schlienz, der in- drmige im Strafraum Hand machte. Schieds- 1 Bernbeck(Frarkkfurt) war Sonder- Jasse. Schwaben Augsburg— BC Augsburg 1:1 Ein Kopfball Lechners brachte die„Schwa- ben“ in der 25. Minute in Front, doch Oster- tag gelang wenige Minuten vor Halbzeit der Ausgleich. Nach Seitenwechsel drehte der BCA nochmals auf, konnte aber den entscheiden- don Siegestreffer nicht mehr erzielen. 1860 München— Bayern München 3:2 Wohl gingen die„Bayern“ durch H. Maier in der 20. Minute in Führung, doch wenig mä ter egalisierte Mittelstürmer Link. Nach der Pause erhöhte Link auf 2:1 und in der 69. Minute gelang Sommer das 3:1. Drei Minuten später gelang es den Bavern auf 3:2 zu ver- kiirzen, doch der verdiente Ausgleichstreffer Elieb ihnen versagt. Jahn Regensburg— Schweinfut 05 0:0 Die wenigen Angriffe der Platzherren lan- den meist mit Pfosten- und Lattenschüssen Mren Abschluß. Kurz vo Schluß wäre ien Gästen der Stegestreſfer geglückt, doch den Lotz-Schuß hielt Niemann mit prächtiger Pa- rode. 1. FC Nürnberg— Spygg Fürth 1:8 Bei dem deutschen Altmeister war nicht alles Gold was glänzte, doch hielt sich die Mannschaft bis zum Schußpfiff sehr tapfer. Eine Schade-Bombe fand in der 22. Minute mr Ziel Durch einen Torwartfehler kam der Club neun Minuten nec Seitenwechsel durch Gehring zum Ausgleich, während vier Mmu- ten vor dem Schlußpfitf Brenzke den menr als verdienten Siegestreffer n Schaffers Gehäuse unterbrachte. Fintracht Frankfurt— SV Frankfurt 13 Nach dem Fuhrungstiest ler von Schiets in ner 30 Minute ür die, Eintracht“ sah es nach einer kleinen Sensation Zus. Die 18 000 Zu- schauer rasten, als Kircher in der 38. Minute den Ausgleich arzielte. Las war das Signal für den„Generalangriff“ des Fußballsportvereims. Es dauerte jedoch bis zur 70. Minute, bis ein Tor von Wirth das 2:1 zur den FSV einbrachte. Fritz war für das 3:1 veyantwortlich, das in der 88. Minute zustande kam. Die Spiele in West und Nord Oberliga West: Schalke 04— Borussia Dortmund Alemannia Aachen— RW Oberhausen SV Duisburg— Duisburg 08 Hamborn 07— Preußen Dellbrück RW Essen— Preußen Münster 1. FC Köln— Vohwinkel 80 Bielefeld— Horst Emscher Erkenschwick— Rhenania Würselen Oberliga Nord: Hamburger SV Concordia Hamburg FC St. Pauli— Eimsbüttel Werder Bremen— VfL Osnabrück VfB Lübeck— Eintracht Braunschweig Bremerhaven 93— VfB Oldenburg Holstein Kiel— Göttingen 05 Hannover 96— Arminia Hannover c e O g D Y S e SSE a Oberliga Südwest: Gruppe Nord, Wormatia Worms— Mainz 05 1. FC Kaiserslautern— ASV Oppau FK Pirmasens— Tus Neuendorf Phönix Ludwigshafen— VfL Neustadt Trier Kürenz— Andernach ASV Landau— Eintracht Trier Weisenau— VfR Kaiserslautern FV Engers— VfR Kirn Gruppe Süd SV Kuppenheim— SSV Reutlingen Se Freiburg— VfL Konstanz do d D gg d= - 8 1 Württ.- badischer Sport-Toto FC Nürnberg— Spygg. Fürth Eintracht Frankfurt— FSV Frankfurt 1830 München— Bayern München Schwaben Augsburg— BC Augsburg Jahn Regensburg— Schweinfurt 05 SV Waldhof— VfR Mannheim Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart KEiekers Offenbach— VfB Mühlburg St. Pauli— Eimsbüttel Schalke 04— Borussia Dortmund SV Tübingen— FC Freiburg Se Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart Phönix Karlsruhe— FC Pforzheim Viernheim— VfL. Neckarau 0 90 d en e ge de= SV Tübingen— Freiburger FC FC Rastatt— VfL Schwenningen SpVgg. Trossingen— Eintracht Singen Ofkenburger SV— ASV Ebingen FC Villingen— SG Friedrichshafen SV Hechingen— Lahrer FV ausgel Ergebnisse der südd. Landesligen Bayern: Fe Bamberg— Wacker München Bayern Hof— SpVgg. Weiden FC Röthenbach— Pfeil Nürnberg Straubing— Lichtenfels ASV Cham— VfL Ingolstadt MTV Ingolstadt— FC Haidhof Landshut— FC Bayreuth Württemberg: Sc Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart Untertürkheim— VfL Kirchheim. Ulm 46— Neckargartach FC Eislingen— Feuerbach VfR Aalen— FV Zuffenhausen Union Böckingen— Normannia Gmünd Baden: 5 Phönix Karlsruhe— 1. FC Pforzheim ASV Durlach— TSG Rohrbach 4.0 Germania Friedrichsfeld— VfR Pforzheim 4d ASV Feudenheim— ASV Mosbach Ammieitia Viernheim— VI. Neckarau Schwimm-Meisterschaften der Frauen Bei den Hallenmeisterschaften der deu schen Schwimmerinnen in Pirmasens besiegte Gertrud Herrbruck, Pirmasens, über 400 m Kraul die Titelhalterin Dziallas-Berlin in 5:52,0 um eineinhalb Sekunden und auch in der 4100 m Rückenstaffel rettete sie ihrem Club einen zweiten Platz. Das 200 m Brust- schwimmen holte sich Ursula Krey- Dortmund mit 2:57,8 Minuten. 40% m Kraul: 1. Herrbrugk- Pirmasens 5.52.0, 2. Dziallas-Berlin 5:53,5, 3. Rechlin-Bochum.— 200 m Brust: 1. Ursula Krey- Dortmund 2:57,6, 2. Claa⸗ sen-Frefeld 3: 11, 3. Walter- Nürnberg, 317,0.— 100 n, Rücken: Weiß Pirmasens 55287 8. Westring-Berlin BruüustschwWells tafel(600 m):1. SSF. 9730.5, 2. Krefeld 93 9:36,3, 33. Westring-Berlin 9 0 Sport in Kürze Beim internationalen Kandahar-Abfahrtsrenn Mürren war die gesamte mitteleuropäische 3 Spitzenklasse vertreten. Das 3,2 Km lange Re mit einem Höhenunterschied von 800 m SS en französische Altmeister James Couttet in 365,4 Kl. nuten vor dem Italiener Monti(3:15,86). Der Pa Kirchener Walter Claussing kam mit 20 Sekunden Rückstand auf den 22. 8 185 In Punktekämpfen der e siegt. Preußen- Krefeld über Ry Füssen mit 7:4 und d VII. Bad Nauheim über Tegernsee mit 7:1. Die K felder Preußen erkämpften sich damit hinter Riessersee den zweiten Platz vor dem deuts, Meister EV Füssen. 4 0 Im Endspiel um das Herren-Einzel schlug d tschechische Meister Probny den deutschen spieler Gottfried von Cramm mit 8:6, 6:2, 6:8. Gestern früh ist nach kurzem Leiden mein lieber Lü ken- Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel ne Anton Heierling Bahnwärter I. R. versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 77 Jahren, in die Ewigkeit heimgegangen. 4 In tiefem Leid: Frau Anne Heierling geb. Spies und Angehörige Nhm.-Seckenheim, 13. März 1950 Kloppenheimerstraße 56 Die Beerdigung findet am Dienstag, 14. März 16. 30 Uhr, von der Friedhofkapelle Seckenheim aus statt. bestellungen nimmt entgegen Karl Blümmel, Gleichzeitig empfehle ich Nudelabfälle Nudelschrot sowie sämtl. Futtermittel. 2 Herrenmäntel (Schwarzgefärbte Uniformmäntel) 1 Hochzeits-Anzug billig zu verkaufen. Meersburgerstraße 14. 1 5 Ee 1 Verleren! Sängerbund 1865. Ehrenmitglied Anton Heierling gestorben ist. Heute Montag 20 Uhr Probe. * morgen Dienstag um 16 Uhr auf Den Mitgliedern zur Kenntnis, Zur Beerdigung treffen sich die 1 Damenschuh am Samstag auf dem Wege Ettlinger-Zähringerstr. Der ehr- liche Finder wird gebeten, den- das unser dem Friedhof. Deine ellame beim Fachmann » Fl RMEN. S Hl eEs LI C HT- METALI. s 0cHSTHABEN 3 ON KUscHEE-ENWOE FEE SIMM REKLAME NNHEMA-SFCCENH EM/ BONNDORFESS T. 52* abzugeben bei Frau Laule, Seckenheim, Hauptstr. 154 . r Eine AMZEle in Ihrer Heimatzeitung 3 immer Bühlerstr. 16 Programm des Süddeutschen Rundfunks Montag, 13. März Morgenspruch, Choral Morgengymnastik Südwestd. Heimatpost Nachrichten, Wetter Ev. Morgenandacht Morgenstund hat Gold im Mund Für die Mutter Morgenmusik Nachrichten, Straßen- Wetterdienst, Musik Suchmeldungen Schulfunk: Geschichte Musik am Mittag Nachrichten, Wetter- u Straßenzustandsbericht, Pressestimmen Echo aus Baden Musik nach Tisch Schulfunk: Erdkunde Wirtschaftsfunk Kinderfunk Nachmittagskonzert 6.00 6.40 7.00 7.15 7.45 7.55 8.15 10.45 11.45 12.00 Dienstag, 14. März Morgenspruch, Choral Südwestd. Heimatpost 6.55 Nachrichten, Wetter Ev. Morgenandacht Morgenstund hat Gold im Mund Morgengymnastik Nachrichten 8.00 Wir wollen helfen Morgenmusik 9.00 Nachrichten, Straßen- wetterdienst, Musik 10.15 Schulfunk: Erdkunde Das schwäbische Lied 11.00 Konzertstunde Landfunk: Lückige Klee- bestände beeinträchtigen die Futterversorgung Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter- u Stragenzustandsbericht, Pressestimmen 13.00 Echo aus Baden Mittwoch, 15. März 6.00 Morgenspruch, Choral 6.30 Morgengymnastik 6.40 Südwestd. Heimatpost 6.55 Nachrichten, Wetter 7.00 Ev. Morgenandacht l 7.15 Morgenstund hat Gold im Mund 7.55 Nachrichten 8.00 Haus- und volkswirt- schaftliche Sendung 8.15 Morgenmusi 9.00 Nachrichten, Straßen Wetterdienst, Musik 10.15 Schulfunk: André Gide 11.45 Landfunk:„Die Roll EKalkstickstoffée in 1 Unkrautbekämpfung“ Musik am Mittag Nachrichten, Wetter- Straßenzustandsbericht, Pressestimmen 13.00 Echo aus 1 13.10 Musik nach? 12.00 12.45 selben gegen gute Belohnung er kolsreich! 1 Neue Bücher Konzertstunde— Philipp Emanuel Bach: Sonate f. Klavier in C-dur; Joh. Adam Sixt: Klaviertrio Nr. 1 in D- dur; Wolf- gang Amadeus Mozart: Romanze,(Reinhold Bar- chet, Violine; Siegfried Barchet, Violincello; Ma- ria Bergmann u. Hubert Giesen, Klavier). 17.40 Südwestd. Heimatpost 17.55 Kurznachr., Vorschau 18.00 Für die Frau 8 18.15 Aus romantischen Opern 19.00 Die Stimme Amerikas 19.30 Quer durch den Sport 19.45 Nachrichten, Wetter, g Kommentar 20.00 Fröhlich fängt die 0 Woche an 21.00 Sendung der Landeskom- mission f. Württemberg⸗ Baden a 21.15 Alte Tänze und Charak- terstücke 2.45 Nachrichten, Wetter 21.50 Wir denken an Berlin 22.00 Bunte Melodien 23.00 Musik unserer Zeit 23.45 Nachrichten 23.50 Zum 25 13.10 Musik nach Tisch 13.55 Totoquoten 14.00 Schulfunk: André Gide 14.30 Aus der Wirtschaft 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Christentum und Gegen- Wart 17.15 Kleines Konzert 17.40 Südwest. Heimatpost 17.55 Kurznachrichten, Schnee- berichte, Vorschau 18.00 Mensch und Arbeit 18.15 Natur und Leben 18.30 Klänge der Heimat 19.00 Die Stimme Amerikas 19.30 Zeitfunk 12.45 Nachrichten, Wetterg u Straßenzustandsbericht, Pressestimmen 20.00„Meine Nachbarin Rose“ 5(Komische Oper in einem Akt von Marcel Chadal) 21.00 Musikalische Vorfrün- lings-Fantasie 21.45 Nachrichten, Wetter 21.50 Schicksale der Zeit 5 22.00 Oskar Loerke— Bildnis eines Dichters. Von Her- mann Kasack 22.30 Musikal. Kunterbunt Zu später Stunk 23.45 Nachrichten 23.50 5 rasesausklange 0 28. 21.50 14.00 Schulf.: Weg 14.50 Musik zur nterhalt 15.30 Wirtschaftsfunk 15.45 Kinderfunk 8 16.00 Von Dichtern u. Dicht 16.15 Konzerts nde 5 17.00 Das aktuelle Gespräc 17.15 Die Stuttgarter Volks musik 17.40 Südwest. Heimatpost 17.55 Kurznachr., Vorschau 18.00 Jugendfunk 18.15 Musik zum beleraben 19.00 Die Stimme Ameri 19» Innenpolitische U 1 Nachrichten, Wetter „Die Rätoromanen“ sprachliche Minde der Schweiz; eine dung von Karl Eb . Helmut Jedele 21.00 Abendmusik 8 21.45 Nachrichten, Wetter Wir denken an M und Ostdeutsch 22.00„Mitten ins Herz 22.30 Film als Kunst 22.45 Musica viva Paul Hindemit 23.30 Entstehung des 23.45 Nachrichten 23. 50 Kleine Tagesbila 0.05 Jazafreunde un