Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, den 15. März 1950 0 eltbürgertum n unserem ständigen Korrespondenten 8 Karl L. Schmidt arry Davis, der vor zwei Jahren seinen merikanischen Paß zerriß, um„Weltbürger ſummer eins“ zu werden, begab sich nun um amerikanischen Konsulat in Straßburg, die Rückkehr nach den Vereinigten Staa- u beantragen. Dem ehemaligen amerika- ischen Staatsbürger Davis wurde erklärt, dab er sich in Paris bei den franz. Behörden uf die Auswanderungsliste setzen lassen und arten müsse, bis er innerhalb der Frank- ich gewährten Auswanderungsquote berück- entigt werde. Kann nicht ohne weiteres bei einem der- en Ausgang des Unternehmens ines Mannes, der in den letzten zwei Jahren ge- sen Behörden bisweilen eine harte Nuß zu knacken gab, von einem Schiffbruch die Rede ein, Selbst wenn dies zuträfe, besteht die atsache eines einzigartigen Kampfes eines Einzelnen, gegen eine Weltordnung, deren oralischer und rechtlicher Aufbau die Ver- letzung der Menschenrechte nicht verhindern ann. Garry Davis hatte nichts anderes getan als as, Was in der Präambel zu den Satzungen er Vereinten Nationen feierlich der Mensch- eit versprochen wurde, in die Praxis umzu- en., Das letzte Ziel, das auch heute be- annte Staatsmänner im Auge haben, ist die ganisation der Welt zu einem einheitlichen tanzen. In dieser Welt müssen einmal die politischen Grenzen fallen und damit auch die Pässe. Der Begriff des Weltbürgers wäre be- reits eine Selbstverständlichkeit, wenn alle Nationen der Welt sich einverstanden er- klärten, gewisse Einschränkungen ihrer Sou- eränitätsrechte anzuerkennen. Gibt es doch heute schon unzählige internationale Organi- sationen auf den Gebieten von Wirtschaft, Politik, Kunst, Kultur und Wissenschaft, die um Teil seit einem halben Jahrhundert be- stehen. Technisch gesehen ist die Erde zusam- mengeschrumpft. Man kann in acht Tagen eine bequeme Reise mit dem Flugzeug um die Erde unternehmen. Man kann sich von Europa aus mit seinen Verwandten auf einem ande- ren Kontinent telefonisch unterhalten. Jedes Schulkind weiß heute, daß ein Bergarbeiter- streik in den Vereinigten Staaten Rückwir- kungen auf andere Länder hat. Die Hausfrau von Buenos Aires, Tokio, London oder Berlin, der australische, deutsche oder amerikanische Arbeiter Wissen, wie ähnlich ihre Lebensbe- dingungen sind. Im übrigen schweigen im Zeitalter der Massenbewegungen auch die fa- natischsten Nationalisten, wenn bei ihnen die Bevölkerungsdichte den Lebensraum zu eng macht und ihre eigenen Landsleute zu Hun- derttausenden auswandern. Das Weltbürger- gefühl ist bereits vorhanden, aber der Welt- bürger ist ein durch abertausend Gesetzespa- ragraphen gefesselter Mensch, der auf Grund seiner Staatszugehörigkeit Dinge verantwor- ten muß, die er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann oder mit denen er nichts zu tun haben will. Weder gestern der Völkerbund, noch heute die Vereinten Nationen waren bis jetzt in der Lage, in diesem Dschungel staatlicher Para- graphenwälder breite Straßen zu ziehen. Alle Anfangsversuche scheiterten an der Uppig! it einer tropischen Pflanzenkultur von soge- natmten Naturrechten der Völker, in der jedes Volk ähnlich wie im Dschungel mit dem Recht des Stärkeren seinen Platz an der Sonne sucht, gleichgültig ob das Nachbarvolk un Schatten verkümmert oder nicht. Die Menschheit lebt daher im Zwiespalt der Er- kenntnis einer besseren höheren Ordnung und der Notwendigkeit, wenn möglich mit den Wölfen zu heulen, um innerhalb der eigenen Volksgemeinschaft den kurzfristigen und kurzsichtigen Maßnahmen der Selbsterhaltung beizupflichten. Sie ist dennoch der Uberzeu- gung, daß die gesamte Welt heute von einem guten Dutzend„Managern“ gelenkt wird und es sich bei diesem Dutzend um verantwor- tungslose Männer handeln muß, wenn sie nicht an einem Tisch Platz nehmen wollen. Was in einer Großstadt der Verkehrspolizist kann, das muß man beute auch wirtschaftlich finanziell; sozial und völkerrechtlich als welt- umfassendes Polizeireglement durchsetzen Können. So gut wie es eine Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Sekten gibt, so gut muß es eine Zusammenarbeit zwischen kommuni- stisch und kapitalistisch gelenkten Staaten geben. Die größte Gefahr, die heute droht, ist die Heuchelei aus reinem Egoismus und offen- sichtlicher Hinterlist, mit dem Ziel jene Völ- ker zu diffamieren, mit denen man nicht ver- kehren möchte. Solange man in Moskau, Washington, Paris, London oder gar Bonn anderer Ansicht ist, bleibt auf der Welt weiterhin das Dickicht ideologischer Verholzung. Es bleibt diese tro- pische Schwüle des ungezügelten Völkerhas- Ses, jenes verkrüppelte Unterholz des politi- schen und weltanschaulichen Meinungsdschun- gels, das sich den modernsten technischen Me- thoden des internationalen Stragenbaus ent- Segenstellt. Man mag über Garry Davis denken, Was man will, man wird zugeben müssen, daß er sich mit einem nicht abzuleugnenden Idealis- mus für die Sache des Weltbürgertums ein- gesetzt hat. ——— Wirlſchaftliches Bonn berichtet nach Paris Finanzielle Stabilität gesichert „Der Zustand der inneren finanziellen Sta- bilität ist erreicht und gesichert“, führt ein Bericht des ERP- Ministeriums an OEEC Paris Alls, der am Montag den Sachbearbeitern der Marshallplanbehörde übergeben Wurde. Zu diesem Erfolg trügen, so fährt der Bericht fort, der Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität, er- höhte industrielle Produktion, sinkende indu- strielle Preise und erhöhte durchschnittliche Leistung der Arbeitnehmer bei. In der zweiten Hälfte 1949 hat der Außen- handel der Bundesrepublik beträchtlich zuge- nommen, das Defizit im Warenverkehr wurde mit 520 Millionen Dollar aus Garioa-Gegenwer- ten, mit 322 Millionen durch Marsball mittel, mit 22 Millionen durch britische Zuschüsse auf Grund des zwischen USA und Großbri- tannien geschlossenen Vertrags und mit 183 Millionen Dollar aus eigenen Devisenreserven gedeckt. An erster Stelle der Schwierigkeiten, die die westdeutschen Fortschritte nicht grö- Ber werden ließe, stehe die englische Pfund- abwertung, die zu einem Rückschlag im deut- schen Außenhandel geführt habe. Im Bericht des ERP- Ministeriums heißt es weiter: Von Januar 1949 bis Ende November 1949 stieg die industrielle Produktion im Bun- desgebiet und damit die Versorgung der Be- wohner aus deutschen Fabrikationsstätten je Eopf der Bevölkerung von 63 auf 77(1936 100) und fiel bis Ende Dezember auf 74 ab, so dag erst knapp drei Viertel des Versorgungsstan- des von 1936 erreicht sind. Ebenfalls bis Ende November stieg die Zahl der Beschäftigten, gemessen am Stand von 1936 mit 100 von 113 Auf 119,1, die persönliche Leistung des Einzel- nen aber von 67,8 auf 79,8, so daß sich der Leistungsstand des Arbeiters im Durchschnitt um 11,7 Prozent besserte. Die fortschreitende Rationalisierung aber lieg die Verkaufspreise für Bekleidung um fast 23 Prozent, die für Hausrat um 17 Prozent im Laufe des Jahres 1949 sinken. 2 Die deutsche Ausfuhr, die knapp die Hälfte der deutschen Einfuhren im Jahre 1949 aus- machte, ging mit 4,8 Prozent nach USA und Kanada, mit 12 Prozent an die Teilnehmer- staaten am Marshallplan im Sterlingblock und mit 68 Prozent an die anderen Marshallplan- länder. Der Rest verteilt sich überwiegend auf die westliche Hemisphäre. Die innerdeuts finanzielle Entwicklung bietet nach dem Bericht folgendes Bild: Ende Juli 1948, einem Monat nach der Währungsre- form, beliefen sich die Bankeinlagen auf 7,664 Milliarden DM,. das gesamte Geldvolumen dem- nach auf 11,495 Milliarden DM. Ende Novem- ber 1949 hatte sich der Bargeldumlauf um 82 Prozent auf 6,978 Milliarden zwar erhöht, je- doch waren die Bankeinlagen um 95 Prozent auf 14,940 Milliarden gestiegen, Zur gleichen Zeit beliefen sich die kurzfristigen Kredite der Geschäftsbanken auf 10,282 Milliarden PM, von denen ein Teil zur Vergrößerung der Vor- räte der gewerblichen Wirtschaft aufgenom- men werden mußte, während ein anderer Teil für Investitionen Verwendung fand, die der Kapitalmarkt zu finanzieren augerstande War. Die Ausgaben der Länder überstiegen um 586,5 Millionen DM die Einnahmen, die ins- gesamt 16,946 Milliarden DM, erbrachten. Da- von entfielen bei der Verwendung 25,7 Pro- zent auf Besatzungskosten und 19,9 Prozent auf Sozialausgaben. Zehn Prozent wurden für Investitionszwecke ausgegeben, 7,8 Prozent er- hielten die Gemeinden, so daß nur 36,6 Pro- zent für tats' iche Länderausgaben zur Ver- fügung standen. Etwas über die Hälfte hier- von wurde für Gehälter und sonstige Versor- gungsbezüge verbraucht. Erhard:„Ich bin nicht groggy“ „Wir haben mehr für eine europäische Wirt- schaft getan als andere, die glauben, uns ta- deln zu müssen“, sagte Bundeswirtschaftsmini- ster Professor Erhard in Köln gegenüber der ausländischen Kritik an der westdeutschen Wirtschaftspolitik. Er sei keineswegs Sroggy, versicherte Erhard, sondern er werde nach wie vor schlagkräftig bleiben. Auf die Kar- telle übergehend, wandte sich Erhard gegen en Versuch, die Planwirtschaft mit Hilfe von Unternehmer-Einflüssen durch Kartelle ab- zulösen. Er bestritt, daß Deutschland die Ar- beitslosigkeit aus eigener Kraft beseitigen könne. Es handele sich bei dieser Frage um kein deutsches, sondern um ein europäisches Problem.(P) Vor Beginn der Frankfurter Messe Etwa 200 Firmen aus Frankreich, der französischen Union und den französischen Kolonien werden vom 19. bis 24. März auf der Frankfurter Frühjahrsmesse hre Erzeugnisse zeigen. Frankreich wird vor allem Textilien, Industie- und Ledererzeugnisse, Werk- Zugmaschinen, Büromaschinen und Automobile an- bieten. Gleichzeitig sollen die Produkte der franzö- sischen Parfümindustrie und französische Weine ausgestellt werden. Für die auf der Frankfurter Frühlahrsmesse ausgestellten französischen Waren werden 300 o00 Dollar im Rahmen eines Messekon- tingentes und weitere 200 000 Dollar in Anrechnung auf die im Handelsvertrag vorgesehenen Wertgren- ten bereitgestellt.(VWD) Handelsbesprechungen unterbrochen Dei seit dem 15.2. in Frankfurt geführten deutsch- britischen Handelsvertragsverhandlungen sind unter- brochen worden, um den Delegationen die Möglich- keit zu geben, ihren Regierungen Bericht zu erstat- ten.(VWD) Dänische Butter für Westdeutschland 2000 Tonnen Butter sind in Dänemark für den prl- veten Export nach Westdeutschland freigestellt wor- den. Dies ist die dritte große Butterlieferung, die Dänemark seit Ende vergangenen Jahres nach West- deutschland vornimmt. VWD] Tiefster Stand der Ostmark Die Ostmark wird zur Zeit zu dem bisher niedrig- Sten Kurs seit der Währungsreform gehandelt. Dis Berliner Wechselstuben kauften eine Westmark mi 7,20 Ostmark und verkauften sie mit 7,40 Ostmark. rar Absatzveranstaltungen der Schweine züchten Der Landesverband Württembergischer Schweine züchter e.V. veranstaltet am Samstag, den 18. März in Schwäbisch Hall in der Zuchtschweineversteige- rungshalle eine Ebersonderkörung und Absatzver- anstaltung für das schwäbisch-Hällische Schwein. Auftrieb: 119 Eber und 105 tragende Erstlingsmut- tersauen. Am Freitag, den 24. März, wird im An- schluß an die Farrenversteigerung des Fleckvieh- zuchtverbandes für den Sülchgau eine Fbersonder- Körung und Absatzveranstaltung für das deutsche veredelte Landschwein abgehalten, die mit 65 Ebern und 12 tragenden Erstlingsmuttersauen beschlekt sein wird.(VWD Letzter Messetag in Leipzig Die Gesamtzahl der Besucher der Leipziger Frün- jahrsmesse hat sich am letzten Messetag auf rund 280 000 erhöht. Im Vergleich zur Frühjahrsmesse 1949 hat sich damit eine Erhöhung der Besucher- zahl um etwa 20 Prozent ergeben. Der Wert den Exportgeschäfte beläuft sich auf ca. 78,94 Millionen DM-Ost. Abschlüsse mit Käufern aus der Bundesre- publik im Werte von 30, 16 DM-Ost sind in diesem Betrag enthalten.(VWD) Noch keine Entscheidung im Weizenrat Der Internatlonale Weizenrat ist in London zusam- mengetreten, um über die Aufnahmeanträge Deutsch- lands und Japans zu beraten, konnte aber zu kei- ner Entscheidung gelangen und wird am Mittwoch erneut. zusammentreten.() Sinkende Baukosten im Jahre 1949 Dle Wohnungsbaukosten sind von Januar 1949 bis 1950 stark gesunken. Während der Indes im Januar 1949 noch 205,2(1936 100) betrug, ist er im Januar 1950 auf 177,6 zurückgegangen. In den einzelnen In- dexgruppen verzeichneten Erdabfuhr und Handwer- Kerarbeiten den stärksten Rückgang. Dagegen zel- gen sich bei den Löhnen Steigerungen um 11,2 (Löhne, Unkosten und Verdienst) bzw 9,(Tarif- Iöhne) Punkte. VWD) Deutsche Spielwarenfachmesse eröffnet Die deutsche Spielwarenfachmesse wurde im Nürnberger Lessingtheater mit Ansprachen des Bundeswirtschaftsminister Professor Dr. Ludwig Erhard und des bayerischen Wirtschaftsministers Dr. Hanns Seider eröffnen: Die Spielwarenindustrie vermachte ihren Export von 1,5 Millionen Dollar im Jahr 1948 auf 8,3 Millionen Dollar im abgelsufenen Jahr 1949 zu steigern, Deutsche Qualitätserzeugnisse Ratten trotz der Konkurrenz der Schweiz, Italiens, Belgiens und Hollands wachsende Anerkennung in 34 Abnehmerländern gefunden, 8) Die Londoner„Times“ zum Handelsvertrag Die Londoner„Times“ meinen, daß sich die deutsch- britischen Handelsbesprechungen schwieri- ger gestalten, als man erwartet hatte. Als Kredit- grenze waren siebeneinhalb Millionen Pfund Ster- ling vorgesehen, Die britische Handelsdelegation versucht, im Einklang mit der Politik über die Ab- deckung der Kreditspitzen durch Gold und Dollars zu verhindern. Die Amerikaner sollen Unzufrieden- heit mit diesem Vorschlag geäußert haben, wegen der Befürchtung, daß ein großes britisches DM- Gut- haben letzten Endes vielleicht auf Kosten des ame- rikanischen Steuerzahlers mit Dollars ausgeglichen werden müßte.(U Mannheimer Produktenbörse Getreidestroh, durchgepreßt, 4 bis 4.20; Getreide- stroh, gebündelt oder bindfadengepreßt 3.30 bis 3.804 Wiesenheu, lose, gesund, gut trocken, 1. Schnitt 9.— bis 10.50; Wiesenheu, drahtgepreßt, gesund, gut trok- ken, 1. Schnitt 10.60 bis 11.—; Rotkleeheu, gut, ge- sund, trocken 10.50 bis 11.—. Luzerne-Klee-Heu, gut, gesund, trocken 11.50 bis 12.—. Bei Stroh und Heu verstehen sich die Preise für 100 kg frei Waggon Erzeugerstation, für Heu das noch nicht ausgeschwitzt hat, kann ein Abzug von zehn Prozent vorgenommen werden. Tendenz für Stroh und für Heu etwas lebhafter. 5 7 300 Aussteller für Hotelfachschiau Auf dem Nürnberger Ausstellungsgelände am Dutzendleien Wird zur Zeit für die Vom 8 bis 28. April 1950 stattfindende süddeutsche Fachischau des Hotel-, Gaststätten- und Konditoreigewerbes ene zusätzliche große Ausstellungshalle errichtet. b? wohl die Aussteller für diese Fachschau nach streng fachlichen Gesichtspunkten ausgewählt wurden, sind bereits über 300 Ausstellerflrmen angemeldet. 5 Stuttgarter Schlachtviehmarkt Auftrieb: Großvieh, 601, Kalbe 5 1428, Schafe 60. a N Preise: Ochsen junge AA 80-80,& 6890, Bul-⸗- len, junge AA 7784, A 70.8, alte A bis 68; Rinder A 3695, K 7786, B bis 70, Küne A 8800, A 5565, B 4854, C 37-45, D bis 32; Schweine a, bi 108113, bz, c 110115, d, e bis 105, g 100, g2 bis 88. Die sehr stattliche Beschickung des Marktes löste Preisnachlässe aus. Die Qualität fand Anklang. Bei jüngeren Tieren wurde rege zugegriffen, im übri- gen waren die Marktbesucher kritischer. Uebers meiden. stände liegen sich bei älteren Tieren dicht ver“! Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Nanuhei-Seckenhe und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle. Druck und Verlag: Buchdruckerei Ge. Iimmermann(nbabet Georg Härdle), Mannheim-Seckenheim, Fernsprecher 47216 Geschältsstelle Naunheim: Holzstraße 5, Ferusprecher 51806 Von Holzfreviern und Wilderern Neu- Buchenberg liegt etwas abseits der Heerstraße zwischen grün- silbernen Buchen- Wäldern, von denen das Dörfchen seinen Na- men teilweise entlehnt hat. Die andere Hälfte nämlich das Prädikat„Neu“, verdankt es sei- nem Gründer, einem aus der nun ausgestorbe- nen Sippe der Junker von Buchenberg. Dieser, Lon Släubigern hart bedrängt, wollte seine Fimanzep camit aufbessern, daß er seine ent- legzenen Bergwiesen zur Besiedlung freigab, um damit nicht nur den Ruhm eines Freundes dies schaffenden Volkes zu ernten, sondern auch— und das war die Hauptsache— ent- sprechende Schutz- und Pachtgelder einzu- Hheimsen. 5 5 5 der letzteren Absicht hatte er sich aller- etwas verrechnet, denn das Volk, das ich dem Aufruf des Junkers von Buchenberg kolgend, niederließ, war nicht gerade von der besten Sorte 5 Da die neue Gemeinde außer den wenigen ckerlein nur noch über etliche Wiesen ver- gte, die Sauergras trugen, wie es jede halb- wegs vernünftige Kuh verschmäht, so muß- en die Ortsbürger sehen, woher sie ihre Nah- rung nehmen sollten. Das Nächstliegende war buchstäblich genommen der Wald, der das rechen von allen Seiten umgab. 5 Diesen Wald aber hatte Herr von Buchen- erg wohlweislich für sich behalten, und die Neu-Buchenberger sahen das als himmel- chreiendes Unrecht an. Was lag da näher, als wech ler Stille zu korrigieren. Neu- Buchenberg ger, vulgo Besenhannes, eine ganze Praglast seiner Erzeugnisse nach Neu- Brandenburg, Wie die freundlichen Nachbarn das kleine Landstädtchen boshafterweise nannten, ge- schleppt und lief nun unverdrossen treppauf- und ab, um seine Reinigungsinstrumente teil- zubieten. Da er wohlfeil, ja geradezu sagen- haft billig war, so ließ sich keine Hauskrau diese günstige Gelegenheit entgehen. Auf diese Weise machte der Besenhannes glänzende Ge- schäfte. Seine Beige minderte sich. In einer engen Gasse des alten Städtleins begegnete er unversehens seinem Nachbarn und Berufskollegen Friedrich Hauser, genannt Frieder, der noch unter seinem Besenturm daher keuchte und neidgequält die leichte Last des Hannes bestaunte. a Hannes“, fragte er, wo hast du denn alle die vielen Besen hingebracht, die du heute morgen durch's Tor getragen hast?„Die sind alle Verkauft, Wenn man gute und billige Ware hat, dann ist das Geschäft eine Leichtigkeit!“ lautete die kurze Antwort.„Ha, wir kannst du denn Besen noch billiger als ich verkaufen, ich stehle doch das Reisig auch!“ staunte der Frieder den Kon- kurrenten an.„Das ist einfach“, meinte Han- nes,„ich stehle Halt 3 fertigen Besen!“ Eines Tages inspizierte ein hoher Herr aus dem Ministerium den für Neu- Buchenberg zuständigen Amtskreis und besah unter ande- rem auch die Personalpapiere der Herrn Orts- schultheigen. Erst ging alles gut, und das Ant- litz des Herrn Ministerialrats glänzte vor eitel Wohlwollen, bis er die Akten der Gemeinde Neu-Buchenberg in die Finger bekam. Seine wohlwollende Miene verdüsterte sich zuse- Hes da zu lesen bekam, das 3 ngeredete sich sondern kräftig r bald eine leb- . hafte Unterhaltung im Gange. Da, mitten in dieses Rededuell klopfte es kräftig an der Tür und auf das scharfe Herein des Herrn Oberamtmanns trat ein etwas gebückter zaun- dürrer Mann ins Zimmer— der Schultheiß von Neu- Buchenberg in höchst eigener Per- Sohn. Der Redestrom des Herrn Ministerialrats fand da den richtigen Abflußkanal und es prasselten Drohungen und Vorwürfe, unter- mischt mit lieblosen Vergleichen aus dem Tierreiche, auf den armen Sünder in Masse. Der war zunächst etwas verdutzt, dann aber tat er das Gescheiteste, was er unter diesen Umständen machen konnte, nämlich einen krummen Buckel, wartete ab, bis dem hohen Herren der Atem ausgehen und damit die Predigt von selbst ihr Ende finden würde. Erdlich war's so weit. Schnappend und jap- send hielt der Ministerialrat inne. Da richtete sich der Schultheiß in seiner ganzen Länge auf und seine schlauen schwarzen Augen fun- Kelten, als er gleichsam als Credo nach emp- fangener Predigt sagte:„Herr Ministerialrat, wenn Sie Schultheiß von Neu- Buchenberg Wären, täten Sie auch Holz stehlen!“ Die Wilddieberei in den Wäldern von Neu- Buchenberg stank wieder einmal gen Himmel. Die Kerle hielten beinahe unter den Augen des Försters am hellen lichten Tage förmliche Treibjagden ab und trieben das Schlingenle- len, daß es nicht mehr zum sagen War. Be- sonders der Wannenjakob, er hieß so, weil sein Haus, eigentlich mehr eine Hütte, an dem sanften Berghang, die Wanne genannt, lag, stand unter stärkstem Verdacht des Schlin- genlegens. Sein Grundstück war aber auch Wie geschaffen zu diesem Vorhaben, denn nur ein Schlehenhag hinter einem lachen Gra- ben trennte Hof und Garten von dem hoch- stämmigen Buchenwald. 8 Also wurde der Landjäger Müller, wegen seiner Eilfertigkeit der Springphilipp genannt, beauftragt, dieserhalb beim Wannenjakobp nachzusehen, Es lag eine leichte Schneedecke auf den Feldern und die Sicht war gut 8e näherte sich der Gendarm von der Waldseite her der Wannenhütte. Viele Hasensg en wa- ren zu sehen, die alle nach dem Garten e Jakobs führten, und wenn man scharf zusah, konnte der Draht in der Schlehenhecke sehr Wohl zu einer Hasenschlinge gehören. Der Springphilipp ließ sich aber nichts anmerken, sondern ging in das Haus, allwo ihn der Wan- nenjakob freundlich empfing. Und der Jako-p wäre nicht der Wannenbauer gewesen, wenn er nicht schon längst gemerkt hätte, daß e um Wald nicht ganz geheuer war. Sein Spi!“ hatte wie verrückt gebellt, und er hatte sic längst den richtigen Vers darauf gemacht. Ohne Umschweife unterrichtete der Land jäger den Hausherrn von seiner Mission, abe der Jakob, ganz gekränkte Unschuld, bestritt jedwede Missetat. Der Springphilipp aber, der seine Pappenheimer kannte, ließ sich nicht irre machen. Er schritt zur Haussuchung, konnte aber trotz seiner in Zollegenkreisen weithin bekannten und berühmten Spürnase nicht das kleinste verdächtige Zeichen finden. Da flel sein Blick auf den weißen Spitzhund des Wannenbauern, der immer wieder sein pflichtgemäßes Bellen unterbrach, um stets nach ein und derselben Richtung hin zu schnüffeln. Der Gendarm ließ den Hund vom Buben des Jakob von der Kette lösen, un- Köter rannte schnur cks zu dem Dunghav ken, der etwas abseit eim Schuppen lag begann eifrig zu wühlen. 5 Der Wannenjakob machte zwar MI den Spitzer zu verjagen, aber der hatte sche etwas im Maul, das einem Hasenkopf Verwechseln ähnlich sah. Der Gesetzes ermunterte das Tier und das buddelt eifrig, daß nach ein paar Minuten Ube von einem halben Dutzend Exemplaren Gattung Lampe zu Tage gefördert wu und wie eine Strecke nach der Freibj Füßen des Gendarmen lagen, Das Hal bekam der Wannenjakob geblasen, als Landjäger freundlichst aufforderte, isstadt zu begleiten. ..——.———— Im Diamantenkäfig Bine indische Eibekzelt Um ein Märchen zu erleben, muß man nicht unbedingt aus Hollywood sein und Rita Hay- worth heißen. Was uns Ingeborg Lindström hier von einer deutschen Arztin berichtet, Klingt auch märchenhaft genug. * Lieselotte kam mit mir zusammen aus der Provinz. Beide wollten wir studieren und pagten uns bald dem„Schnitt“ der Großstadt Berlin an. Lieselotte, die bedeutend hübscher War als ich, operierte auch gleich ihren Namen. Der Rest hiegß Lo. Sie war immer bestrebt, das Leben zu vereinfachen. Kompliziert waren für sie nur die Knochenbrüche. Allerdings ahnte sie— bei der Kameradschaft, die wir mit den männlichen Kollegen führten—, daß es auch noch so etwas wie Liebe gab. Sie Wußte aber damit nichts anzufangen. Nicht so Mr. Saidar Singh— der bronze- farbene Inder mit den seltsamen Glutaugen, dessen Hauptinteresse nur Fräulein cand. med. Lo galt. Viel wußte man nicht über ihn, und Lo nahm die dunkelhäutigen Exoten— wie Japaner, Chinesen, Inder— lediglich als male- rischen Tribünenschmuck zur Kenntnis. Sie hatte mit zäher Energie ihren Doktor gebaut und war allmählich an das„lebende Objekt“ herangekommen. Von da ab avancierte sie s rasch, daß die„Lo“ sehr bald in allen Opera- tionssälen bekannt war. Möglich, daß sie eine berühmte Kapazität geworden wäre.— Das Schicksal überraschte sie jedenfalls vor diesem Ziel mit einer etwas ungewöhnlichen Wendung.— Es war nach einer anstrengenden Operation, als Lo in ihrem Zimmer, erschöpft von der dreistündigen Arbeit unter Narkosedämpfen bei 37 Grad Celsius, auf die Couch fiel. Sie War nicht mehr fähig, die vorgeschriebenen Sublimat- und Alkoholwaschungen durchzu- führen. Da trat Mr. Saidar Singh in das Zim- mer, setzte sich neben Lo, gab ihr kamerad- schaftlich die Hand, goß ihr Tee ein und strich ihr Brötchen zurecht. Dann geschah das Seltsame. Mr. Saidar Singh entnahm einem Etui einen wundervoll strahlenden Diamanten und steckte ihn wort- los seiner Kollegin an den kleinen Finger. Lo vergaß einige Sekunden lang zu atmen, und als sie vor dem Leuchten des Steines die Augen schloß, kühlte sie einen Kuß auf ihren Iäppen und hörte einige hastige Sätze in fremder Sprache. Als sie in die Wirklichkeit zurück- fand, war Mr. Saidar Singh verschwunden. Lo dachte— wie sie mir später erzählte— darüber nach, was aufregender gewesen war — damals das Doktorexamen, die erste selb- ständig ausgeführte Kreuznaht— oder diese letzten paar Minuten Rubine und Smaragde, aber keine Freiheit Von diesem Tage an ereignete es sich, daß Lo in ihrem Täschchen zuweilen einen Rubin oder einen Smaragd vorfand. Nur der Inder erschien merkwürdigerweise nicht mehr. Nach- dem das Dutzend an Edelsteinen eines Tages voll war, entschloß sich Lo, mit der Hand voll funkelnder Reichtümer zum Juwelier zu gehen. Von Steinen konnte man nicht satt werden, und Kleidung, ja auch Schuhe, brauchte man. Der Juwelier, ein vornehmer Herr mit an- gegrauten Schläfen und einem geschulten Blick für die Echtheit der Steine, bat das junge, hübsche Mädchen böflichst, einen Augenblick Platz zu nehmen. Die Prüfung dauerte merkwürdig lange, Lo begann eben ungeduldig zu werden, als sich die Tür öffnete und ein gutbürgerlich aussehender Herr mit liebenswürdigem Lächeln auf sie zutrat. Auch der Juwelier lächelte vornehm zurückhaltend und schloß die Steine in sein Safe. Dann klappte der fremde Besucher das Revers um und stelte sich freundlich als Kriminalbeamter Braun vor. 5 ES war ein Glück, daß Lo bereits in einem Sessel saß. Bei der aufgeregten Zwiesprache zwinkerte der Kommissar dem Fräulein Dok- tor gemütlich zu und meinte, daß die Ge- schichte mit dem Inder in seiner ganzen Be- amtenlaufbahn die bisher originellste gewe- sen sei. Der Juwelier riet ihr, Novellistin zu werden. Zum Abschied gab er Lo noch einen leichten Schlag auf die Schulter und nannte sie„Fräulein Nabob“. Lo mußte mit auf die Wache. Das Kreuz- verhör dauerte eine Stunde. Schließlich be- quemte man sich, den sagenhaften Inder her- beizuholen. Mr. Saidar Singh kam mit Vergnügen, Kreuzte höflich die Hände über der Brust und machte Fräulein Dr. Lo eine Verbeugung. Dann überreichte er ihr einen funkelnden Rubin von Daumennagelgröße, der selbst dem Kommissar einen seelischen Schock bereitete. Der Juwelier gab zu, daß man mit den 13 Stei- nen nunmehr die halbe Stadt ankaufen könnte. Mr. Saidar Singh fühlte eine harte Hand auf seiner Schulter:„Ihren Paß, bitte!“ Es dauerte einige Zeit, bis der Inder begrif- fen hatte.— Dann nickte er lächelnd und stellte in wenigen Minuten telephonisch die Verbindung mit dem englischen Generalkon- sulat her. Kommissar Braun nahm völlig kon- sterniert die Bestätigung entgegen, daß Mr. Saidar Singh der Sohn des regierenden Maha- radscha von Mohamnda und Nankbar sei und sicherlich über Tausende solcher Diamanten und Smaragde verfüge. Lo fühlte eine zitternde Schwäche in den Knien, als ihr Kollege, der Maharadscha, plötzlich mit blitzenden Augen erklärte, Fräu- lein Dr. Lo würde vielleicht schon morgen— vorausgesetzt, daß sie es wünsche— seine Frau sein. Wer sie beleidige, beleidige ihn! Es dauerte allerdings noch 8 Tage, bis sich Lo endgültig entschlossen hatte, unter ihre chirurgische Laufbahn einen Strich zu machen und das lockende Glück beim Schopf zu fas- sen. Die Geschenke Mr. Saſdar Singhs erwie- sen sich in der Tat als fürstlich. Der Schmuck ging längst in die Hunderttausende, und den Abschluß bildete ein edelsteingeschmückter Rolls Royce, in dem das Fräulein Doktor vier Wochen später in Kalkutta eintraf. Damit wäre das Märchen, das sich tatsäch- lich im Jahre 1933 zutrug, zu Ende. Es bleibt aber zu berichten, was weiter geschah. Drei Tage lang dauerte das„Fest des wei- Ben Elefanten“ mit all den Hochzeitsfestlich- keiten, Paraden, IIluminationen, den Vorfüh- rungen der Fakire, Zauberer, der Tänzerin- nen und Schlangenbeschwörer. Befreundete Radschas, Nizams und Nabobs machten Ge- genbesuche. Von unfaßbarem Reichtum um- geben, geleitete Mr. Saidar Singh, der zukünf- tige Maharadscha von Mohamnda und Nank- der früheren kl- Chirurgie gewesen. bar, seine hübsche, junge Gattin in d „Zenana“ seines Palastes: g Und dort war es, wo das märchenhafte Glück n. Medizinstudentin Liese- lotte gleich einer schönen, bunten Seifenblase zerplatzte: Es stellte sich heraus, daß Mr. Sal- dar Singh noch drei weitere„Gattinnen“ be- sag;— eine bildschöne Türkin, eine blonde Schwedin und eine Schönheit aus Paris! Sie erzählten der kleinen Lo, daß der edelstein- geschmückte Prunksaal leider ein diamante- ner Käfig sei, aus dem es nur unter Todes- gefahr ein Entrinnen gäbe. 5 Zum Glück war Lo eine Studentin der Somit war sie ein Wenig zu sachlich, ein wenig zu herb und ein wenig zu hart für orientalische Begriffe! Kein Wunder, daß sie schon beim ersten Jagdfest zu ihren Ehren— der einzigen Möglichkeit, aus dem Palast herauszukommen— in ihrem zweihundertpferdigen Rolls Royce nach Bang- kong durchbrannte und von dort auf schnell- stem Wege nach Europa flüchtete. Die Sma- ragde und Rubinen erwiesen sich dabei als äußberst kreditfördernd. a Alljährlich staut sich in der großen Saison vor dem„Kulm“ in Sankt Moritz eine elegante Menge. Luxuswagen genießen dort keine be- sondere Beachtung mehr. Wohl aber der stahl blaue Rolls Royce, der am Wagenschlag das Wappen eines weißen Elefanten aus hoch- karätigen Diamanten trägt und darunter die lapidaren Worte: N Frau Dr. Lo Singh Maharani von Mohammda and Nankbar. Wer dem Portier des Grandhotels„Kulm“ mit soliden Devisen die Zunge löst, erfährt, daß Frau Dr. Lo Singh nicht mehr zu ihrem rechtmäßigen Gatten nach Indien zurückkehrt. Da aber der Maharadscha das blonde Mädel — eigentlich seine Gattin— dennoch liebt, kommt Mr. Saidar Singh alljährlich einmal nach Europa, um seine Gemahlin zu besuchen. Und dagegen hat die Maharani Dr. Lo Singg nichts einzuwenden! Die alte und moderne Welt Eridu— die älteste Stadt In der alten babylonischen Schöpfungs- geschichte hieß es:„An allem Anfang war das Meer, dann aber wurde Eridu erbaut.“ Diese alte begrabene Stadt in Mesopotamien — dem Lande zwischen Euphrat und Tigris— der Wiege der menschlichen Zivilisation, ist seit ihrer Ausgrabung im Jahre 1855 als reli- giöses Zentrum des Sumerischen Zeitalters (3000-2000 v. Chr.) Bekannt. Die ersten Versuche, Eridu auszugraben scheiterten immer wieder an dem Flugsande, der alles wieder zuwehte, und den kriegeri- schen Nomadenstämmen der Wüste, dle den Archäologen immer wieder das Leben schwer machten. 8 Vor einem Jahr gelang es irakischen Ge- lehrten zum erstenmal, diese Ruinen gründ- lich zu erforschen. Sie konnten feststellen, daß die alte babylonische Sage auf Tatsachen be- ruhte. Es wurden Spuren einer sehr hohen Kultur aus der vorsumerischen Zeit gefunden, die bei Eridu ihren Höhepunkt erreicht hatte. Unter der obersten Schicht fand man zwölf weitere Schichten vor, die mit Tempeln be- baut waren, deren Alter vermutlich bis auf die Zeit von 5000 v. Chr. zurückgeht. Kurz vor der Zeit, während der die Stadt Eridu erbaut wurde, deckten die Wasser des persischen Golfes, der heute 200 km von dieser Stadt entfernt liegt, diesen Platz— genau so, Wie es die alte Legende behauptete. Die Bewohner von Ert du arbeiteten mit ein- kachen Werkzeugen aus Steinen und Kupfer, wie die Funde beweisen, Die Gräber aber, die man fand, zeugen von hohen handwerklichen Fähigkeiten ihrer Erbauer. Sonnengetrocknete Ziegel waren das Bau- material für diese Gräber, die der Reihe nach ausgerichtet waren. Die Toten waren mit aus- gestrecktem Körper zur letzten Ruhe gebettet und von schön gemalten Gefäßen verschiede- ner Größe und Form umgeben. Sogar ver- schiedene Figuren und das Modell eines alten Bootes fand man in einigen Gräbern. Selbst die gefühllosesten Ausgräber konnten sich der Rührung nicht erwehren, als sie in einem Grabe die Reste eines Knaben fanden, über dessen Knie das Skelett seines Jagdhun- des lag. Neben dem Maul des Hundes lag ein Knochen. Er sollte ihm als Nahrung für die andere Welt dienen. D. Z. Wird es bei uns wärmer? Wenn wir einen kurzen Rückblick auf die Gesamtwetterlage der letzten Jahre halten, kommen wir zu der Feststellung, daß der Rundfunksprecher meist recht hatte, wenn er hekanntgab:„Für die Jahreszeit zu warm“. Und im Sommer war es dann entsprechend zu heiß. In diesem Jahr hat der Dachs an Maria Lichtmeß(2 Februar) seinen Schatten nicht gesehen, also konnte er vor dem Ablauf von sechs Wochen aus seiner Höhle heraus, weil es dann schon wärmer geworden War. Halten wir nun Rückschau auf die Tem- peraturschwankungen in Europa während der Vergangenen 150 Jahre, so läßt sich folgen- des feststellen: Nach einem gewissen Höchst- stand der Wärme, die in gleicher Weise dureh heiße Sommer und milde Winter ausgezeich- net War, flel die Sommertemperatur bis 1850 ständig, und zwar insgesamt um mehr als 3 Grad. Bis 1935 blieb sie dann ziemlich un- verändert, um jedoch in der Folge wieder stark anzusteigen. Die Wintertemperaturen haben eine Reihe ausgeprägter Schwankun- gen von etwa 60jähriger Dauer durchlaufen. Besonders warme Winter waren in den Jahren um 1800 und um 1870 zu verzeichnen. Die mittlere Jahrestemperatur jener Zeit ergibt folgendes Bild: Seit dem Jahr 1800 hat die Temperatur ständig bis 1870 abgenommen und nimmt seither wieder zu. Die Gesamt- schwankung beträgt etwa 2 Grad. Zur Zeit hält die Temperatursteigerung noch an; der Höhepunkt dürfte um 1960 liegen. Hilfe, Hilfe! In Deutschland hatten sich in den letzten Monaten die Uberfälle auf Taxichauffeure dermaßen gehäuft, daß es zu einem wahren Notstand geführt hatte. Sogleich hat sich ein Erfinder ans Werk gemacht und in zwei- monatiger Arbeit einen Signalapparat kon- strujert, der Abhilfe schaffen soll und dabei auch billig ist, so daß ihn sich jeder Taxi- chauffeur anschaffen kann; er wird in der Serienherstellung nur 30 bis 35 DM kosten. Die Erfindung wurde dieser Tage in Mün- chen ausprobiert. Ohne daß das Publikum Vorher unterrichtet wurde, raste am hellen Tage bei größtem Verkehr ein Auto durch die Hauptstraßen im 80-Km-Tempo und küm- merte sich um keine Verkehrsampel, wobei ununterbrochen ein Signal„Hilfe, Hilfe!“ oberhalb der Nummernschilder hinten und vorn aufleuchtete. 5. Das Gerät, das das Signal gibt, besteht aus je einem Kästchen, das àn der Stirn- und Rückseite des Wagens angebracht ist und vom Chauffeur durch einen Druckknopf in Gang gebracht werden kann. Gegebenenfalls Wird der Apparat auch mit der Hupe gekop- pelt werden können.. 0 Die Probe hat den Beweis erbracht, daß der Hilferuf nicht ungehört verhallte, Fün?k Münchener rufen die„Funkstreifenzentrale“ an, und sogleich nimmt ein Streifenwagen die Verfolgung auf, die nach langer Fahrt in einer kleinen Seitenstraße endlich dazu führt, daz der Ausreißer gestellt wird. 85 Zur Uberraschung der Passanten endet die Jagd aber mit einem vergnügten Händedruck. Auf wiſſenſchaſtlichen Erkermitnissen gegründet, in unertwegter Forſchungs⸗ Arbeit zu gereiſter Synthese gefügt, jahrelang millionenfach erprobt, bietet. Sibesin auch heute wieder die beste Gew /ahr für die Entwicklung und Erhaltung eines gesunden kräftigen 5 8 VDfrilzisin führt ſhrem Haarboden g Wichtige Nähr- Aufbau- Anregung und Schutzstoffe zu. Sriligsin 8 schützt Ihr Haar. Die Haatpflege mit Trilysin Trilysin mit Fett Trilysin ohne Fett 6x Benzin gespart Tägliche NIVEA- Hautpflege be: seitigt b. verhindert gerötfete o. gofge⸗ sprungene Stellen. zetithaltig-bobtvetwandt 2 Fohr mit leichtem Fuß 800 — wird wirkungsvoll erganzt 8 8 dure G Wirksam W Trilysia-Haaröb! u. Kerzen souber 8 8 Vermelde unnsfigen Leerloulf 8 DEUTSCHE 1 FISCH EREI- MESSE n ¾ ᷣ 08 Bremerhaven 20.—31. Nai 1980 N veranstalter: Deutsche Fischerei- Messe e. V. Dureh funrung: Ausstellungsleitung der Deutschen 8 Fischerei- Messe 1950. Herbert Burechardt 3 g Brenterliaven- Hischereihafen Fernruf 2 Anmeldungen bitte zu senden an: Ausstellungsleitung 5 Bremerhaven, Postamt Fischereihafen 3 r dwestdeutsche Rundschau Von der Besatzungsmacht freigegeben Schwetzingen Das seit Kriegsende von den Amerikanern beschlagnahmte Hotel„Ad- „ einer der ersten und ältesten Gasthöfe der ürstenstadt, ist freigegeben worden und in einigen Wochen dem Fremdenverkehr eder zur Verfügung. der Sommertagszug an der Bergstraße Ein Weinheim a. d. B Das große Weinheimer Kein nderfest, der Sommertagszug, wird am Sonn- 19. März, durchgeführt. Das Ereignis wird der Tausende von Fremden in die Zweibur- keit, rem ſenstadt führen. 16115 Auch Asoziale müssen wohnen ma- einheim a. d. B. Ein Problem, das der als dtverwaltung Sorgs macht, ist die Unter- ringung von Familien, gegen deren Aufnahme ch private Hausbesitzer sträuben. Die Stadt- ison l 5 ante erwältung Will nun ein Hsus erstellen, um be- se unliebsamen Mieter unterzubringen. ahl- das och die 28 Wohnblocks für Amerikaner Heidelberg. Im Laufe dieses Jahres wer- en die im Volksmund als Klein-Amerika be- eichneten amerikanischen Wohnbauten an der Römerstraße um weitere Neubauten vermehrt. nerhalb der nächsten vier Wochen werden ort 25 neue Wohnblocks begonnen, die im ſanzen für 300 amerikanische Familien Raum Umsiedlung in die Pfalz Drei pfälzische Kommissionen werden nach Schleswig-Holstein und Bayern fahren, um in den Gebieten von Eutin(Schleswig-Holstein) bzw. Neuenburg und Waldmünchen im Bayri- schen Wald die Heimatvertriebenen auszusu- chen, die in die Pfalz umgesiedelt werden sollen. Die Kommissionen haben nach einer Mitteilung des Präsidenten des Landesärbeitsamts Pfalz. Odenthal, vor allem den Auftrag, Land- und Bauarbeiter auszusuchen, die für die im Früh- jahr beginnenden Arbeiten sofort benötigt wer den. Die Pfalz hat einen Bedarf von etwa 2000 Land- und 3000 Bauarbeitern. Wieder Eisenbahnbrücke über Jagst Mergentheim(SWE). Die Eisenbahn- brücke über die Jagst zwischen Züttlingen und Möckmühl ist nach sechsmonatiger Bau- Arbeit mit einem Kostenaufwand von DM 250 000.— wieder hergestellt worden, Die alte Brücke wurde in den letzten Kriegstagen zer- stört, so daß bisher der Verkehr Stuttgart- Würzburg auf dieser Strecke ruhte. 5 Rennen in Haßloch Haßloch. Unter Vorsitz von Landrat W. Spieß hielt der Pfälzische Rennverein seine Generalversammlung ab. Auch in diesem Jahr sind 5 Rennen geplent, nämlich am 18. Mai (Himmelfahrt) und 1. Oktober deutsche, am 7. Mai, 2. Juli und 6. Kugust französische. Motorclub wird am 9. Juli ein Grasbahnrennen für Motorräder und Kleinstwagen veranstalten. Kamms Immunität nicht aufgehoben May und Meyer aus der Haft entlassen Stuttgart(UP). Der Geschäftsordnungs- ausschuß des württ.- badischen Landtags lehnte es am Montag ab, die Immunität des SPD- Landtagsabgeordneten Gottlob Kamm aufzu- heben. Die Immunitätsaufhebung war vom Justizministerium beantragt worden, weil ge- gen Kamm als früheren EFntnaziflzierungs- minister im Zusammenhang mit dem Ent- aziflzierungsskandal in Württemberg-Baden mehrere auf Untreue lautende Beschuldigun- gen erhoben worden waren. Der Ausschuß stellte sich bei seinem Beschluß auf den Standpunkt, daß gegen Kamm einstweilen nur unbewiesene Beschuldigungen erhoben Worden seien. Zwei Hauptbeschuldigte im Entnaziflzie- rungs- Skandal, August Meyer und Heinz May sind aus der Haft entlassen worden. Von der Staatsanwaltschaft wurde hierzu geäußert, man habe der Haftentlassung nicht wider- sprochen, weil die Ermittlungen gegen die zwei Beschuldigten abgeschlossen und die Anklageschriften fertiggestellt seien. Von Koblenz nach Mainz? Vor Verlegung der rheinpfälzischen Regierung Mainz(UP). Der Landtag von Fcheinland- Pfalz wird in seiner nächsten Sitzung end- gültig über die Verlegung der Landesregierung von Koblenz nach Mainz entscheiden? Nach- dem das alliierte Sicherheitsamt nach Kob- lenz kommen soll, und die französische Be- satzungsmacht nunmehr unmiß verständlich ihrem Wunsch nach Verlegung des Regierungs- Sitzes Ausdruck gegeben habe, rechnet man in hiesigen Kreisen mit einer Entscheidung für Mainz. Stuttgart(hpd). In einem Keller der Ruine Klosterstraße 4 wurde eine unbekannte männliche Leiche erhängt aufgefunden. Der Tote führte keinerlei Ausweispapiere bei sich. Der Tod ist vermutlich ein bis zwei Tage vor Auffinden der Leiche eingetreéten. Es liegt Wahrscheinlich Selbstmord vor. Anhaltspunkte für das Vorliegen eines Verbrechens haben sich bis jetzt nicht ergeben. Ausbrecher knebelten Gefängnisbeamten Göppingen(Z SH). Dieser Tage entwichen Aus dem Amtsgerichtsgefängnis Göppingen vier Untersuchungsgefangene. Die Gefange- en überfielen den leitenden Beamten des e knebelten ihn und nahmen ihm seine Dienstpistole, einen amerikanischen Colt, ab. Es gelang ihnen außerdem sich noch Ziwilkleider zu verschaffen. Bis jetzt fehlt von den Entwichenen noch jede Spur. Der Aalate fu dellar Laienspielkunst in Vollendung Zum Passionsspiel der Limbacher Spielgruppe Der bis auf den leßten Platz besetzte große Vereinshaussaal, gefüllt mit einer erwartungs- vollen Menge, die dem spielerischen Ge- schehen auf der Bühne mit großer Andacht kolgte, Menschen aus der hiesigen wie aus den Nachbarpfarreien waren die glücklichen Vor- aussetzungen für das Passionsspiel der Lim- bacher Jqungmannschaftsgruppe, die eine Laien- spielkunst zeigte, die fast mit vollendet be- zeichnet werden kann. Diese Tatsache allein charakterisiert eindeutig den hervorragenden Inszenator Pfarrer Meier, der aus einer länd- lichen Gemeinde eine Spielgemeinschaft heran- gezogen hat, die mit einem natürlichen mensch- lichen Nachempfinden all jene Stätten und Szenen herausstellte, die vom tiefsten Leid bis zur Glorie des Auferstandenen führten. Bewundernswert immer wieder die sprachliche Formgebung, fast frei von den dialektischen und rhetorischen Tücken, ein Beweis mit wel⸗ cher Mühe und Sorgfalt zu Werke gegangen Worden war, um ein solches Spiel trefflich zu gestalten. Weiter beachtenswert war die fast gleichmäßige gute Durchbesetzung der einzelnen Rollen, ebenfalls eine meisterliche Leistung bei den unterschiedlichen Qualitäten, aus denen besonders die Darsteller des Heilands, der Maria und die teuflisch kontrastierte Dar- stellung des Judas herausstachen. Fast vier Stunden lang währte dieses Spiel, das sicherlich für die einzelnen Darsteller nicht mehr Spiel, sondern Mit- und Nachempfinden War, das nicht mehr mit nur schauspielerischen Mitteln erzielt wurde, sondern einer echten, verinnerlichten Religiosität entsprang und so jenes Gefühl schuf, von dem sich Jeder durch die einfachen und schlichten Menschen auf der Bühne angesprochen fühlte und in gläubiger Teilnahme vor dem geistigen Auge die Lei- densgeschichte miterlebte. So gab auch das andachtsvolle Haus den Gestaltern auf der Bühne immer neue Impulse zur Weiter- und Ausgestaltung ihres Könnens. Weit mehr, als es das einfach gesprochene Wort vermag, schuf so dieses ganze Spiel, das Anklänge an das auch früher hier gepflegte Laienspiel bot, eine echte Fastenzeitstimmung, War ein beredtes Zeugnis und Hinweis für eine Zeit, die nicht nur erlebt, sondern noch mehr gelebt werden soll. So wollten auch sicher die jungen Menschen auf der Bühne ver- standen sein. Voll tiefer Ergriffenheit ver- lieben die Zuhörer den Saal, um ein großes Erlebnis reicher, und die Worte des Dankes die H. H. Pfarrer Spinner gegenüber seinem einstigen Kaplan noch fand, waren neben der Freude ein Zutes Fundament für den neuen Kindergarten in der Siedlung zu haben, auch gleichzeitig Ausdruck der Anerkennung und des Dankes, die ausnahmslos alle Anwesenden gegenüber den Darstellern in ihren Herzen trugen. * Ihren 81. Geburtstag feiert morgen Donners- tag Frau Margareta Grieser geb. Stöckler, Meßkircherstr. 37. Der Hochbetagten die besten Wünsche. 1 Das erste Mannheimer Jugendforum Der Jugendrat der Stadt Mannheim hielt sein erstes Jugendforum ab, an dem sich die Jugend Aller Parteien und Konfessionen sehr rege be- teiligte. Aus der Fragestellung war ersichtlich, dab sich die Jugend heute nicht mehr nur mi! hren Belangen allein beschäftigt, sondern daß sje vor allem am Gemeinwesen sehr stark inter- essiert ist und ihr ganz besonders die religiösen Probleme der Zeit stark zu schaffen machen. Er- freulich war ihre Offenheit, mit der sie àn die Dinge herangehen und ihr Vertrauen zu den Männern, die die Bedingnisse ihres Lebens lei. ten. Erschienen zu diesem ersten Aussprachabend wären Vertreter der Stadt, der Parteien, der Konfessionen, der Gewerkschaften und der In- dustrie- und Handelskammer. Von Seiten der amerikanischen Zivilverwaltung war ebenfalls ein Vertreter anwesend, der der Jugend gegen- ber keinen leichten Stand hatte. Forumsleiter waren Jugendsekretär Voehringer, Studienrat Böttcher und Adolf Schröter. Ausschreitungen werden bestraft Mannheim. Nach den letzten schweren Zwischenfällen mit farbigen Besatzungsangehö- rigen— es handelte sich um Vergewaltigungen und Straßenraub— hat die amerikanische Be- satzungsbehörde bekannt gegeben, daß die Täter vom Militärgericht abgeurteilt werden und daß die deutsche Presse berechtigt ist, über die Ver- handlungen zu berichten. Künftig sind die öf- fentlichen Parks, in denen sich solche Uberfälle hauptsächlich ereigneten, für Besatzungsange- hörige gesperrt. Wildschweinjägers Freud und Leid Mannheim(Z SH). Ein schwerer Keiler sprang auf der nächtlichen Autobahn Darm- stadt-Mannbheim unter einen Lastzug, wo er zwischen Achse und Glwanne geriet und schon nach wenigen Augenblicken zu Tode gedrückt War. Während die Fahrer eben daran gingen, ihre mit soviel Glück erjagte Beute zu ver- laden, kam eine amerikanische Streife des Weges. Als die Amerikaner das prächtige Wildschwein erblickten, beschlagnahmten sie es, luden es auf ihren Wagen und fuhren mit ihrer Beute davon. Doch neue Welle für Radio Stuttgart Entgegen der gester von Radio Stuttgart Offiziell herausgegebenen Bekanntmachung, daß der Sender auf alter Welle weitersende, wird jetzt von der Technischen Abteilung des Süddeutschen Rundfunks mitgeteilt, daß sich die Welle um 1 herz, also von 574 auf 575 Kha verändert habe. Radio Stuttgart sendet ab 15. März im Mit- telwellenbereich auf 575= 521,9 Meter bis her 523 Meter) bei 100 Khowatt. Die Kurz- Welle bleibt unverändert auf 49,75 Meter 6030 Khz bei 10 kW. 8 —— 1 1 Spiegelein an der Wand. Ohne den Spiegel wäre die ganze Mensch- heit hilflos. Er ist unser Helfer und Ver- trauter in vielen Dingen und er darf es auch Wagen, uns oft Dinge zu sagen, die wir selbst Unseren besten Freunden verübeln Würden. Allein schon die verschiedenen Formen, in denen uns der Spiegel begegnet, sind eine kleine Betrachtung wert. Wir kennen ihn als großen Wandspiegel; dreiteilig schmückt er die Frisiertoilette der Damen, mit Zier- lichem Griff und in silberner Fassung hal- ten wir ihn in der Hand, und als unser stän- diger Begleiter hat er die unterschiedlichsten Formen. Das„halbe Leben“ der Frau spielt sich vor dem Spiegel ab. Kein junges Mädchen würde zum ersten Stelldichein gehen, ohne noch vor- her vor ihn zu treten. Sie dreht sich hin und Ber, zupft an ihrem Kleidchen und legt am Schluß noch ein zartes Rot auf ihre Lippen. Doch auch der„Herr der Schöpfung“ kann ihn nicht missen. Zieht er sorgfältig seinen Scheitel, so kann er das nur im Angesichit eines Spiegels. Der Bart fällt mit seiner Un- terstützung und die Krawatte ohne ihn zu 1 ist geradezu ein Ding der Unmöglich⸗ eit Auch Sage und Aberglaube sind mit dem Spiegel verbunden. Gar manche holde Maid wurde durch einen Blick in den Zauberspie- gel verhext, und noch beute bedeutet das Z erbrechen eines Spiegels, für den Unglück- lichen, sieben Jahre Pech, Zwar sind Wir modern genug, um zu wissen, daß es das nicht gibt, doch fährt uns immer wieder ein kleiner Schreck in die Glieder, wenn wir vor den Scherben stehen. Geht dann die nächsten Tage irgend etwas schlief, so war halt der Spiegel schuld. Für uns ist der Spiegel jedenfalls e behrlich. Und Wenn es auch heute eine Selb verständlichkeit ist, daß wir gere e ist es doch amüsant, einmal darüber na- denken, was wäre, Wenn WIr ihn mach hallen un“ ieten so daß mit einer kleinen Entlastung des hrt, hnungsmarktes zu rechnen ist. Die Neubau- 5 ten sollen in rund fünf Monaten fertig sein. adel ADacC-peutschlandfahrt kommt durch Pfalz 19 1 und Baden 1 Die am 30. Mai in Hannover beginnende ngh Deutschlandrundfahrt des ADAC wird mit der Wertungsgruppe A(Motorräder, Personenwagen und leichtere Lastwagen) über Köln— Frankfurt 3 Mainz— Alzey etwa am 2. Juni auch Neustadt 3 und Landau berühren und von dort über Karls- 5 xuhe zum Zielpunkt München führen. Serien- mähig hergestellte Autos Werden dabei einge- fahren und geprüft. nen* mt Weinmarkt in Offenburg Zeit Oktenbur g. Der von der Stadt Offenburg der seit 1872 veranstaltete Weinmarkt findet in die- Sem Jahr am 16. März stàtt. Mehr als 300 Weine Aus den südbadischen Weinbaugebieten der Or- 5. der Acher- und Bühlergegend wie auch om Kaiserstuhl und dem Markgräflerland wer- ten dien vertreten sein. Mit dem Weinmarkt ist eine ure Ausstellung von Maschinen für den Kellerei ren und Gaststätten-Bedarf verbunden. in 5 11 Mehr Jugendherbergen on- Freiburg. Die Landesregierung hat die wei Jugendherbergen Menzenschwand, Rudenberg Ri- bei Neustadt,. das Schlberghaus bei Ottenhöfen, der die Herberge Meersburg-Riedelsweiler, den n. latzhof bei Kandern, das Fleinerhaus bei Todt⸗ ün⸗ nauberg und die Herberge in Singen(Hohent- um Wiel) auf das Badische Jugendherbergswerk Hen V., Landesverband Südbaden, Freiburg, über⸗ reh ragen im- bel Günstige Entwieklung der Spareinlagen fel Freiburg. Nach der monatlichen Bankensta- und istik von 169 Geldinstituten in Südbaden sind ie Spareinlagen im Januar um 5,7 Millionen 194 uf 137,5 Millionen DM gestiegen. Die Barein- 110 ahlungen überstiegen die Baràusgaben um 22 in illionen gegenüber nur 0, Millionen im Pe- mber. alls 6 op- Ludwigshafen, Auf einer Fahrplankonfe- renz teilten die Vertreter der ED Mainz mit, daß a5 im Sommerfahrplan der pfälzische Fremdenver- ünk Kehr stärker berücksichtigt wird. So Werden les“ verschiedene D-Zugverbindungen, die seither die über die Riedbahn geleitet wurden, durch die in Pfalz geführt. Dabei ist für günstige Anschlüsse art, Von und nach der West- und Südwestpfalz ge- 5 SBorgt. Die pfälzischen Reisegebiete werden da- 55 Aurch besser aufgeschlossen. — —— 5. Fortsetzung dienst wird ihr Argwohn schwinden!“ Sah Eicke dankbar an. stimmte sie bei. „Ihr 3 Hinaus auf den Steg, um sie abzuwaschen. Hören wollte, wie sie gesonnen War. Wasserperlen tropften von Ast und Blatt. reden wollte. mungsvoll. Teh muß ihr Zeit lassen—— hausen 358 wurden, die der Verwaltung dienten. uteln geordnet hatte. r, brachte?“ iche 10 DER KAISER uncl ela Al adlchen SO PDYRTIGHT BY VERLAG HELMUT SEITE R, STUTTGARY 8 Sie kennt dich nicht!“ tröstete Eicke,„Wenn Au ihr bewiesen hast, daß du Vertrauen ver- Des Mädchens Gesicht hellte sich auf. Sie habt recht“, Dann ergriff sie die Zinnteller und eilte Eicke aber jagte Boda nach, weil er gern Die Sonne war inzwischen höher gestiegen. Der feuchte Wald dampfte warm, Glitzernde Von Boda War keine Spur zu sehen. Sie mußte einen Seitenpfad Singeschlagen haben. Da merkte Eicke, daß sie nicht mit ihm Vielleicht schämt sie sich, dachte er hoff —— Und so kam Gels in die Burg Geln⸗ Im späten September trat Wing in dlie enge Stube, wo die Schriftstücke aufbewahrt Der Jägermeister saß an einem Tisch und 5 änlte Geld. Die Stadt Frankfurt batte Holz r Wartete, bis Eicke a8 Geld in le- er umständlich: Ast es wahr, a5 ich Euch die ersten Schritte 1 s ist sol, entgegnete Eicke mit. 5 R ON AN VON MAR GOT BO GER dabei gefahren seid, wenn Ihr auf meinen Rat Hörtet?“ „Das ist wohl Wahr! Was willst du heute? heraus mit der Sprache!“ Der alte Hundehalter trat an den Tisch und Und ergriff den Eichtputzer. „Der Docht qualmt, murrte er umufrieden. Dann sagte er schmell:„Uber das Mädchen Gela will ich mit Euen sprechen! Sie mug forte Der Jägermeister Unterdrütekte eine unwil- lige Entgegnung. „Warum?“ fragte er kurz. „Well es kein gutes Ende nimmt, wenn sie Hier bleibt.“ „Kommst du im Auftrag der Frau?“ forschte Elche mißtrauisch. „Solltet Ihr mich N besser kennen, Ja- germeister?“ 8 Was du gegen das Mad m einzu- We Zéigt 3 0 freundliche Hilfsbe- 25 aft gegen jedermann, um ihre eifrige barkeit zu beweisen? Wie ein Kleiner guter 8 geht Sie zwischen uns um! Und bei Gott, es wäre eine Sünde, die Verwaiste tortzu- schicken, auf die nirgends eine Heimat Wartet!“ Winnar ächzte. „Ihr wollt das Beste, Herrl Das 18 geulg! Leider bringt Gutes zuweilen Böses hervor. Dafür kann ich Euch Beispiele anführen!“ die Beispiels beiseite!“ flel Eicke er- decken ein, den Winnars Rede ließ sich eindämmen, wWerm sie einmal entfesselt 111 ich 55 8 Was du. „Ich Gächte, das könnten wir brauchen!“ Warf Eicke trübe ein. Winnar fuhr fort:„Wahrhaftig, das Herz geht einem auf, wenn man ihr zusieht, wie sie mit Kindern, Hunden, Vögeln und Pflanzen umzugehen versteht. Die alten zahnlosen Hàus- lerinnen sind ebenso in sie vernarrt wie der jüngste Bursche, Und auch ich Wäre gern noch einmal jung, um mit ihr zum Erntetan⸗ An- treten zu können!“ Nun lachte Eicke.„Grämst du dich darum? Gela soll mit dir tanzen, wenn der junge Most ausgeschenkt wir Der Hundehalter blickte den Jägermeister Höse an.„Gela kann nicht tanzen! Sie ist ein unerfahrenes Kind. Und wenn sie tanzen könnte, würde sie keinen Unterschied zwi- schen mir, Euch und Swint machen.“ Eicke errötete,„Nun also!“ sagte er. Eigensinnig zeterte der Alte:„Ich möchte Wohl wissen, wie Ihr Euch das Weitere denkt, J agermeister. Bis zum nächsten Frühjahr wollt Ihr das Mädchen im Hause behalten? Bis da- Hin haben Wir uns alle so sehr an ihre kleine frauliche Hand gewöhnt, daß wWir sie nicht mehr missen möchten, Wer hat denn je zuvor für die kleinen Dinge gesorgt, die uns Wohl tun? Besser ist es, das nicht zu kennen, was man bitter entbehrt, wenn man es einmal bes ab!“ Der Jägermeister stützte den Kopf in die Hand. a „Wenn sich Gela weiter so gut bewährt wie bisher, möchte ich sie für immer bei uns fest- halten“, sagte er leise,„Die fehlende Tochter Soll ste uns ersetzen! Boda müßte ja ein Herz von Stein haben, wenn sie sich nicht allmählich durch den holden Liebreiz des wohlgesitteten Mädchens gewinnen ließe!“ Nun lachte Winnar grämlich. 5 „Darauf baut nicht!“ sagte er grob.„Euer Weib und das Mädchen sind von 80 Verschie- dener Art, daß eher Wasser und Feuer zu- einander kommen Könnten! Was die eine an nüchternem Verstand zu viel hat, besitzt die ander zu Wenig. Sie hat nichts als die Klug g schaut gebannt in das warne Leu 1 Das „Du lobst sie hold, Winnar. Seit langer Zeit haben wir kein so vertrautes Gespräch ge- führt. Es erinnert mich an die Zeiten, als du mir Wildspuren wiesest und mir den Sternen⸗ himmel zu erklären versuchtest.“ 5 „Deshalb solltet Ihr auf meinen Rat hören, Eickel“ bat der alte Hundehalter.„Die Frau wird keine Ruhe geben, dis sie das Mädchen aus dem Hause gedrängt Hat. Und das wird viel Kummer verursachen, wenn Ihr nicht zuvor auf Abhilfe sinnt!“ „Wer kann mehr Freude durch das Mäd- chen gewinnen als Boda?“ Widersprach Eicke heftig.„Der Winter ist Larlg.“ „Ihr seid ein Narr, J Agermeister“, rief. nar ungehalten.„Kennt Ihr die Frauen 80 wenig? Nicht sehen wollt Ihr, Was Boda ver- Joren hat, seit die kleine Fremde im Hause ist! Und wenn Euer Weib auch nur wie ein a spärliches Olicht zwischen uns brannte, s War sie es doch, um die wir uns versammel- ten, wenn des Tages Arbeit getan War, Nun hat das Mädchen ein schöneres Licht Ange- zündet, das unsere Gesichter freundlich auf hellt und lieblichen Glanz auf alle 2 senen und verdunkelten Dinge Je und zu stänkern“, schloß er barsch. Eicke erhob sich. „Du hast keine gute Meinung von Weibe, Winnar!“ sagte er hochmüti denke besser von Boda. Mag ihr herb sen zwischen uns wortkargen Ma verschüttet sein, so hat sie 5 Rechtlichkeit bewiesen. WI einem heimatlosen Madchen das sich treulich darum bemũu gung zu 1 Wortlichke beit des warmen Herzens. 5 der heiligen St Jungfrau: nie Sah ich ein ön- blühender Herz in Gottes Erdengartenl“ Süddeutscher Rundfunk weiter gegen Leipziger Bachsendungen Im ͤ Mittelpunkt einer mehrstündigen öffent- lichen Sitzung des Rundfunkrats des Süd- deutschen Rundfunks adio Stuttgart) stan- den die Frage der Ubernahme von Bachkan- taten aus Leipzig und in Verbindung damit die der Zuständigkeit des Rundfunkrats dem Intendanten gegenüber. Herauf beschworen Wurde diese Auseinandersetzung durch die Ablehnung der Ubernahme von Bachsendun- Ben aus Leipzig durch den Intendanten Dr. Eberhard, obwohl der Rundfunkrat in seiner vorigen Sitzung mit 15 gegen 11 Stimmen eine solche Ubernahme gewünscht hatte. Dr. Eberhard suchte seine auch weiter kompro- miglos ablehnende Haltung zu begründen, indem er erklärte, Bach werde schon jetzt von der Ostzonenpropaganda als„Vorkämpfer für die Einheit Deutschlands“ in Anspruch ge- nommen und das Bach-Jahr als„ein wichtiger Abschnitt im großen Ringen um die Vertei- digung der deutschen Kultur gegen die West- deutschland überschwemmende Kulturbarba- rei des amerikanischen Imperialismus“ be- zeichmet. Die Entscheidung, keine Bachkanta- ten aus Leipzig zu bringen, sei notwendig, im Rahmen des uns aufgezwungenen kalten Krie. ges. Im übrigen stellte sich der Intendant a den Standpunkt, die alleinige Verantwortung für die Programmgestaltung zu tragen; der Rundfunkrat habe ihn lediglich zu beraten. Durch seine jetzige Haltung verletze er das Rundfunkgesetz nicht, wohl aber würde er sich über das Gesetz hinwegsetzen, wenn r die SED. Politik durch Ubernahme der Bachkantaten aus Leipzig unterstütze. Während sich der katholische Stadtpfarrer Breucha gegen eine Ubernahme der Bach- Kantaten aussprach, betonte der evangelische Oberkirchenrat Dr. Manfred Müller, die. evangelische Kirche sehe die Sache unpoli- tisch. Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Klett brachte zum Ausdruck, daß man nach der letzten Rundfunkratssitzung eine Ande- rung der Haltung des Intendanten wohl hätte erwarten dürfen, während der CDU-Land- tagsabgeordnete Ersing die Meinung ver- trat, durch das Rundfunkgesetz sei genau wie bei einer Aktiengesellschaft der Intendant dem Rundfunkrat verantwortlich. Landtagspräsi- dent Keil billigte dem Intendanten das Recht auf eigene Entscheidung in Programmfragen zu.— Zum Abschluß der längeren Auseinan- dersetzungen über die Befugnisse des Rund- funkrates wurde ein Antrag mit 27 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen, darauf zu dringen, daß sich Landtagsabgeordnete da- für einsetzen, durch eine Anderung oder Er- gänzung des Rundfunkgesetzes die Rechte des Rundfunkrates dem Intendanten gegenüber eindeutig festzulegen. D. P. Heinrich Mann gestorben Verfechter europäischer Geisteskultur Heinrich Mann, der Bruder Thomas Mann's, von dessen lebensgefährlicher Erkrankung wir bereits kurz berichteten, ist im 79. Lebensjahr in seinem Heim in Los Angeles gestorben. Heinrich Mann hat nach 1933 Deutschland verlassen und lebte in Frankreich und Spa- nien. Nach Kriegsausbruch emigrierte er nach SA. Seine satirisch-politischen, teils utopi- schen Romane, Novellen, Essays und Dramen stellten scharfe Angriffe vor allem gegen das Bürgertum der Wilhelminischen Epoche dar. Besonders bekannt wurde„Professor Unrat“, „Der Untertan“ und„Das Kaiserreich“. Im „Bekenntnis zum Ubernationalen“ wurde er zum Pazifisten und zum Verfechter einer eu- ropäischen Geisteskultur. In seiner Autobio- Sraphie„Ein Zeitalter wird besichtigt“ stellte er sich als Kritiker der jüngsten Zeit vor.(OP) Ausbildung von Gewerbelehrern Nach einer Bekanntmachung des Kultusministe- riums sollen am Staatlichen Berufs pädagogischen In- stitut in Stuttgart folgende Studiengänge zur Aus- bildung von Gewerbelehrern stattfinden. 1. im Mai 1950 ein Sonderlehrgang von zwei Semestern Dauer zur Ausbildung für Bauberufe Rohbau, Baumetall- und Baunebengewerbe). 2. im Oktober 1950 Studien- gänge zur Ausbildung von Gewerbelehrern verschie- dener Fachrichtungen, die je sechs Semester um- fassen. Die näheren Zulassungsbedingungen werden Interessenten durch die Direktionen der nordbadi- schen Gewerbeschulen bekenntgegeben.(SWE) Maikäferbekämpfung 1930 Das Jahr 1950 ist ein Hauptflugjahr der Mai- käfer. In den Gemeinden werden Sachverstän- dige in den Abendstunden(zwischen 19 und 20 Uhr), wenn die Maikäfer schwärmen, feststellen, an welchen Stellen sich diese niederlassen, Dort wird dann in der Fühe des nächsten Tages zwi- schen 4 und 8 Uhr mit den für die Maikäfer tödlichen Spritzmitteln gearbeitet. Die Maikäfer- bekämpfung ist vor allem zur Vermeidung künf- tiger Engerlingschäden notwendig. Die Zeitschrift BADEN hat ihren 2. Jahrgang begonnen und erscheint jetzt 6 mal im Jahr zum Heftpreis von 2.50 DM. Im literarischen Wettbewerb erhielten den 1. Preis Herbert Wendt(Kappelrodeck), den 2. Preis Richard Gang(Freiburg) und Hermann Schumann(Staffort), den 3. Preis Gerriet Ulrich (Konstanz) und Dr. Wilh. Zentner(München). Von diesen und anderen Heimat-Autoren hat uns die Schriftleitung BADEN freundlicher weise eine Reihe von Beiträgen zum Abdruck über- lassen, die wir in dieser Beilage veröffentlichen werden. Das 1. Heft von BADEN führt uns in Wort und Bild wieder durch das ganze Land. Der Ver- lag G. Braun in Karlsruhe, der schon jahrzehn- telang die Zeitschriften der„Badischen Heimat“ betreut hat, gibt diesen Heften eine hervor- ragende Ausstattung, die auch nach außen das Land Baden würdig vertritt. Der Herausgeber Georg Richter hat diese Zeitschrift zu einem Kulturspiegel unserer Heimat gemacht. E Vom Sperrt Teilung der Oberliga verschoben Erst nächstes Jahr Südd. 20er-Oberliga . In der kommenden Spielsaison 1950/1 will man nochmals nach dem bisherigen Modus (Oberliga Süd und die beiden Gruppen der Oberliga Südwest, Gruppe Nord und Süch spielen und erst 1951/52 soll eine große süd- deutsche 20-er-Oberliga geschaffen werden. Ihr sollen angehören: die zehn ersten Ver- eine der bisherigen Oberliga Süd, die fünf ersten Vereine der Nordgruppe der Oberliga Südwest und der Meister der Südgruppe. Die Plätze 17 und 18 sollen durch Qualifikations- spiele unter dem 11. Verein der Oberliga Süd, dem 6. Verein der Nordgruppe der Oberliga Südwest und dem zweiten Verein der Süd- Tabellenstand der Oberliga Süd Spiele Tore Pkt. Spvgg. Fürth 22 56:29 32712 vt stuttgart 22 39.81 27717 VIR Mannheim 23 43:33 27:19 1860 München 22 36:30 25:19 Eickers Offenbach 22 45:38 25:19 SV Waldhof 22 42:39 25:19 Eintr. Frankfurt 23 43:38 24.22 BC Augsburg 22 43.49 23.21 Fs Frankfurt 21 28.26 22.20 VB. Mühlburg 23 28.34 21:25 1. FC Nürnberg 22 33:32 20:24 Bayern München 22 43:51 19.25 Schweinfurt 05 23 30:32 19:27 Jahn Regensburg 23 36:48 17˙29 Stuttgarter Kickers 23 40:53 16:30 Schwaben Augsburg 23 29:51 18:30 BO Augsburg Trainingspartner der Schweiz Der BCA, der Segenwärtig an achter Stelle der deutschen Oberliga-Tabelle steht, wurde von dem Schweizer FC. Grenchen zu Ostern zu einem Freundschaftsspiel eingeladen. Gleich- zeitig Wird bekannt, daß der BCA als Trai- Dingspartner der Schweizer Nationalelf für die Fußballweltmeisterschaft in die engere Wahl gezogen worden Sei.(IDN Für unsere Schiläufer Schneebericht vom 14. März 1880 Schwarzwald: remperaturen zwischen m 2 und plus 2 Grad. Schneehöhe: Freudenstadt Baiersbronn schneefrei, Kniebis 20, Ruhestein Schliffkopf 45 an den Nordhängen, 15 an den dängen. Schwäbische Alb: Temperaturen Zwist minus d und plus 6 Grad. Gesamte Alb schnee Allgäu und werdenfels er Land: 5 beraturen zwischen minus 14 und plus 0 0 Schneehöhe: Isny und Grogholzleute Südnz schneefrei, Nordhänge g em, Schwarzer Grat I-Berg 40, Oberstaufen 10, Obèerjoch bei Hindelag, 20, Alpe Eck 60, Oberstdorf schneefrei, Schönbüs 50, Nebelhorn 235, Nesselwang 135, Kreuzeck 80, 2 spitzplatt 295. 8 Sport möglichkeiten: den Hochlagen ziemlich gute v bische Alb: Keine Sportmöglichkeit. Schisportliehe Veranstaltunge dis 18. März: Schwäbische alpine Meisterschaft Oberjoch bei Hindelang. Kurze Sportnachrichten Polizei Hamburg gewann das erste Inter nation Hallenhandballturnſer in Münster durch Endspiel 18 von 7:4 über die schwedische Mannschaft Lugl“ nd. 5 2 5 Deutschland wird zwar an den diesjährigen Turm Weltmeisterschaften in Basel noch nicht aktiv tel gehmen, aber man erwartet in der Schweiz do deutsche Besucher. Nach einem Reglerungsempfa werden am 13. Juli nachmittags die Weltmeist, schaften eröffnet. Am 14. und 15. Juli sind von mor-. Zens bis abends die Wettkämpfe der Männer ind Frauen. Am Sonntag, 16. Juli, werden vormittag die Frauen wettbewerbe und nachmittags die MA gerweltbewerbe beendet. Zwischen 16.30 und 17. kolgt eine Vorführung der neuen Weltmeister und SP Weltmeisterinnen u. um 17.30 Uhr die Siegerehrung e *. 5 Ins Lager der Berufsringer ist der deutsch 5 Schwergewichstmeister Fritz Müller, Bamberg, Über“ Betreten. Nach Hornfischers Uebertritt ist diese Taff„ des Bambergers für den deutschen Amateur ring kampfsport ein schwerer* Die österreichische schiläuferin Trude Rlekner de⸗ legte bei dem Internationalen Damen-Torlauf in Blanica mit zwei Minuten 14,5 Sekunden den ersten Platz für die 1400 Meter lange Piste. . Beim ersten Ausscheidungsspiel um die diesjährig Eishockey-Weltmeisterschaft im Londoner Wembley 1 Empire- Pool, Schweden Us, siegte Schweden mi 83 Toren.(8 Steger im Herren-Doppel bei den international Sgyptischen Tennismeisterschaften wurden qui Australien und Washer-Belgien. Im Endspiel u das Herren-Einzel trifft der deutsche Meister G9 fried von Cramm auf den tschechischen Spitzen spieler Drobny.(U * Bei einem internationalen Radballturnier in 81 Ben siegten überrraschend die deutsche Mannschaft Rippel. Peter aus Groß- Auneim. e Nach kurzem, schweren Leiden wurde unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Her Wilhelm Treiber Landwirt im Alter von nahezu 70 Jahren von uns genommen. Mhm.-Seckenheim, 15. März 1950 Freiburgerstraße 26 In tiefer Trauer: Familie Albrecht Treiber Familie Wilhelm Seitz . Die Beerdigung findet am Donnerstag, 16. März, 14 Uhr, von der Friedhofkapelle aus statt. lieben Frau 8 Anna Gropp geb. Eder stätte begleiteten, danke ich herzlich. i lich vergelten. Philipp Gropp hm. Sedtenheim, 14. März 1950. gang unseres lieben Verstorbenen a Herrn sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Herbert Seitz Richard Seitz . Seckenheim, 18. Mürz 1050 Für die uns anläßlich des Heimgangs meiner in so herzlicher Weise gezeigte Anteilnahme, sowie für die Kranz und Blumenspenden sage ich meinen Wärmsten Dank. Auch allen, die sie zur letzten Ruhe- 5 Sanz besonders aber danke ich noch jenen, die sie während der langen Krankheitsjahre durch ihren Besuch erfreuten und aufmunterten. Sie wird es sicher- im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Für die überaus große Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz und Blumenspenden beim Heim- Friedrich Wilhelm Seitz Friedrich Wilh., Seitz Susanna Seitz 2 Existenz! Für ortsansässiges Ehepaar oder Einzelperson bietet sich Gelegenheit durch Ueber- nahme eines bereits be- stehenden Geschäftes eine sichere Existenz zu gründen. Off. unt. Ar. 131 an die deschaftsst. d. Bl. Samen Blumen, Kränze bei Richard Lend- Wesch Oberkircherstraße 3 Klein- pKW(gπ²ꝗ)˖ in gutem, fahrbereiten Zustand sofort zu verkaufen. PAUL WolLE Offenburgerstraße 29 Rheumu-Krunke erhalten kostenlos Auskunft über ein tausendfach bewährtes Naturheilmittel Programm des Süddeutschen Rundfunks Donnerstag, 16. März 6.00 Morgenspruch, Choral 8.30 Morgengymnastik 6.40 Südwestd. Heimatpost 6.55 Nachrichten, Wetter 7.00 Ev. Morgenandacht 7.15 Morgenstund hat Gold im Mund 7.55 Nachrichten 8.00 Wir wollen helfen 8.15 Morgenmusik 9.00 Nachrichten, Straßen- Wetterdienst, Musik Schulf.: Wege zur Musik Bostoner Symphonie- 10.15 10.45 orchester 11.45 Landfunk:„Bald gibt es Grünfutter“ 12.05 Musik am Mittag 12.45 Nachrichten, Wetter- u. Straßenzustandsbericht, Pressestimmen 13.00 Echo aus Baden 13.10 Musik nach Tisch 14.00 Schulfunk: Märchen 14.30 Aus der Wirtschaft 16.00 Nachmittagskonzert 16.50 Für die Frau 17.05 Hausmusik 17.40 Südwest. Heimatpost 17.55 Kurznachr., Vorschau 18.00 Zeitfunk 18.30 Serenaden u. Ständchen von Hans L. Hassler, J. A. Peter Schulz, Johannes Brahms, Hans Ulldall u. Walter Kretschmar; der Chor des Südd. Rund- kunks, Leitung: Walter Kretschmar Die Stimme Amerikas Sport gestern und heute Nachrichten, Wetter, Kommentar Eins nach dem anderen; eine Melodienfolge 21.45 Nachrichten, Wetter 21.50 Sendung d. US-Marshall- plan- Kommission 8 22.00„Hundert Kronen“(Hör- spiel von H. C. Branner. Aus dem Daànischen über- tragen von Dr. F. Not- hardt. Regie Paul Land) 23.20 Traummelodie 23.45 Nachrichten 19.00 19.30 19.45 20.00 23.50 Zum Tagesausklang 23.50 Tanz in den Sonntag Freitag, 17. März Samstag, 18. März 6.00 Morgenspruch, Choral 6.00 Morgenspruch, Chora 6.40 Südwestd. Heimatpost 6.30 Morgengymnastik 6.55 Nachrichten, Wetter 6.40 Südwestd. Heimatpost. 7.00 Morgenandacht der Ev. 6.55 Nachrichten, Wetter Wa Gemeinschaft 7.00 Junge Christen sprechen der 7.15 Morgenstund hat Gold 7.15 Morgenstund hat Gold Soy im Mund im Mund len 7.45 Morgengymnastik 7.55 Nachrichten An 8.00 Am Familientisch 8.00 Funkkurier pol 8.15 Morgenmusik 8.15 Morgenmusik der 9.00 Nachrichten, Straßen- 9.00 Nachrichten, Straßen- die Wetterdienst, Musik Wetterdienst, Musi che 10.15 Schulfunk: Märchen 10.15 Schulfunk: Englisch N 11.45 Kultur- Umschau 10.30 Schülerfunk der 12.00 Musik am Mittag 10.45 Musik von Mozart und rec 12.45 Nachrichten, Wetter- u. Beethoven Bu Straßenzustandsbericht, 11.45 Landfunk:„Der Wert d sch Pressestimmen Vorblütenspritzung“ übe 13.00 Echo aus Baden 12.00 Musik am Mittag 13.10 Musik nach Tisch 12.45 Nachrichten, Wetter, 14.00 Schulfunk: Geschichte Pressestimmen E 15.30 Wirtschaftsfunk 13.00 Echo aus Baden At 15.45 Kinderfunk 13.10 Musik nach Tisch 5 16.00 Nachmittagskonzert 13.45 Sport am Wochenende die 16.45 Neue Bücher 14.00 Unsere Volksmusik blie 17.00 Froh und beiter(Hans 14.40 Jugendfunx 5 855 Alt u. seine Solisten, die 15.00 Was die Woche brachte ne drei Nickels u. a.) 16.00 Melodie und Rhythmus gie 17.40 Südwestd. Heimatpost 17.00 Teekonzert aus d. als 17.55 Kurznachrichten, Schmee- denburgbau in Stut bez berichte, Vorschau 17.40 Südwestd, Heimatpost pen 18.00 Aus der Wirtschaft 17.55 Kurznachr., Vorschau 5 18.15 Heinz-Lucas-Quintett 18.00 Mensch und Arbeit dal 19.00 Die Stimme Amerikas 18.15 Herrmann Mostar spri die 19.30 Zeitfunk zu Prozessen von hęu reg 19.45 Nachrichten, Wetter, 18.30 Kleines Konzert am am Kommenter 8 5 Samstagabend ges 20.00 Die Leute von nebenan 19.00 Die Stimme Amerikas 2p (heitere Chronik aus dem 19.30 Zur Politik der Woche Ja Alltagsgeschehen von W. 19.45 Nachrichten, Wetter üb Schmidt) 20.00 Kabarett, gestern um Po 20.30 Symphoniekonzert: Karl heute(Querschnitt dus Be Marx, Ludwig van Beet- die deut hen Kaba gu hoven(das Symphonie- Programme von 194 erf orchester des Süddeut- 1950). Es wirken mi 20. schen Rundfunks, Leitg.: Hinterbliebenen, d- l Re Hans Müller-Kray und moödchen, die Mausefe! an Hans Rosbaud a. G) Werner Finck, die Ra 1 21.45 Nachrichten, Wetter rettiche u. a. Man de 21.50 Die Woche in Bonn 5 Franz Ulrich Gaß lei 22.00 Rundfunk-Tanzkapelle 21.45 Nachricht., Wett 5 22.45„Meersburger Elegie“ v. 22.00 Die schöne Stimme 5 Rudolf Hagelstange singt Julius Patzak üb 23.15 Nachtmusik 22.30 Tanzmusik i 23.45 Nachrichten 23.45 Nachrichten 230 Zum Tagesausklang Bei Nichterfolg Geld zurück. Galvanle- Ring Co,, Bad Reichenhall G 146. Trauer- papiere fertigt schnellstens an Aeckarbote- Druckerei 7 Eine AMZEleE in Ihrer Heimatzeitung ist immer eriolgreich J 2 Nationaltheater Mannheim 8 Spielplan a N Donnerstag, 18. Mürz, Miete F Nr. 10 u. fr. Verk.: Lon Noel Coward. Anfang 19,30, Ende etwa 22.00 Nr. 10 u. kr. Verk.: Freitag, 17 März, Miete D Serail“, Singspiel von W. A. zamstag, 18. März, außer Miete, Heidelberg: von Hugo v. Hoffmannsthal, 19,00, Ende etwa 22,45 Uhr. Johann Strauß. Anfang 19,30, Ende etwa 2200 Uhr Montag, 20. März, für die „Hoffmanns Erzählungen“, Anfang 19,30, Ende etwa 22,30 Uhr. 5 Theatergemeinde, Phantastische Oper von J „Geister kör rr »Die Entführun Mozart. Anfang 19,30, Ende Austauschgastspiel der Städt. „Der Rosenkavalier“, Komödie für Musik in Musik von Richard Strauß. vonntag. 19. März, ermäßigte Preise:„Die Fledermaus“, Op Anfang 14.00 Uhr. Ende etwa 17,00 Uhr. Zonntag, 19. März, außer Miete:„Rigoletto“, Oper von Giusep ohne Ka