Jarzwald 8e. Scha Igäu: Tale rnatlon Endspiel Ssempfa sitmeister“ von mor. inner vormittag die Man und eister ung zerehrun ern Quist-⸗ spiel um ter Gott“ Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 155 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 17. März 1950 2.750. Jahrgang i SPD-Mißtrauensantrag gegen Präsident Köhler abgelehnt ſundestag debattierte über ein Gesetz zum 50 Schutze der Demokratie Bonn(UP). Als„geschäftsordnungswidrig“ wurde am Donnerstag ein sozialdemokrati- scher Antrag abgelehnt, den Bundestagsprä- denten Dr. Köhler zu bitten, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Die SpD hatte ihren Antrag mit der Ge- ſchäftsführung Dr. Köhlers begründet, die ach Ansicht der Antragsteller die Arbeit des arlaments erschwere. „Auch die Bundesregierung bereitet ein sol- ches Gesetzt vor“, erklärte Bundesjustizmini- ster Dehler im Verlauf einer Debatte über inen SPD-Entwurf für ein Gesetz gegen die Feinde der Demokratie. Abweichend von dem SPD- Antrag setzte er sich für den Einbau der erforderlichen Bestimmungen ins Strafgesetz uch ein. Für die SPD begründete der Abge- rdnete Greve den Entwurf, den er eine „offene Kampfansage an alle Feinde der De- mokratie“ nannte. Es müßten Möglichkeiten eschaffen werden, das politische Verbrecher mit legalen Mitteln zur Strecke zu brin- en, ehe es zu spät dazu sei. Der CDU-Abge- ordnete Kiesinger befürwortete die Bear- eitung des SPD-Entwurfes zusammen mit em Regierungsentwurf vor den Ausschüssen für Verfassung und Recht. Die FDP setzte ich ebenfalls für eine Abstimmung des SPD- Antrages mit dem Regierungsentwurf ein. Die KPD lehnte den Antrag ab. Der Gesetzentwurf der SPD sieht hohe Stra- en für Personen vor, die durch Gewaltan- Wendung die demokratische Ordnung und die Regierung stürzen wollen. Auch die Beleidi- gung von Personen wegen ihrer Rasse, ihres Glaubens, ihrer Weltanschauung oder ihrer Lugehôrigkeit zur Gruppe der politisch Ver- folgten soll bestraft werden. Außer der Reihe nahm der Bundestag in drei aufeinander folgenden Lesungen einstim- mig einen Gesetzentwurf zur Verlängerung dies Wirtschaftsstrafgesetzes bis 31. März 1951 an. i Wirtschaftsminister Erhard begründete einen von Regierungsseite gestellten Antrag auf Errichtung einer Bundesstelle für den Warenverkehr in der gewerblichen Wirtschaft, f dem die Einfuhr- und Ausfuhrangelegenheiten Sowie der Interzonenhandel unterstehen sol- len. Dem FDP-Antrag auf Uberweisung dieses Antrages zur Bearbeitung an den wirtschafts- politischen Ausschuß unter Heranziehung an- derer maßgebender Ausschüsse wurde gegen die Stimmen der KPD und der BP entspro- art f N chen. 5 Der SPD. Entwurf eines Gesetzes zur Wie- dergutmachung nationalsozialistischen Un- rechts in der Strafrechtspflege, wurde vom Bundestag nach längerer Debatte dem Aus- Schuß kür Rechtswesen und Verfassungsschutz E . überwiesen. 2 BOn ner Vorschlag für gesamtdeutsche Wahlen. 1 1 Ein Vorschlag der Bundesregierung über die Abhaltung von Wahlen in allen vier Besatzungszonen wird, wie ein Spre- cher der Bundesregierung mitteilte, augen- blicklich im Ministerium für gesamtdeutsche Angelegenheiten ausgearbeitet. Einzelheiten dieses Vorschlages, den der Sprecher weder Als„Memorandum“ noch als„Denkschrift“ bezeichnen wollte, können offiziell noch nicht bekanntgegeben werden. 5 Von uriterrichteter Seite erfährt man jedoch, daß sich der Vorschlag im wesentlichen auf die bereits offlziell vorgebrachten Bonner An- regungen stützen wird, nach denen die vom amerikanischen Hohen Kommissar angeregten Sesamtdeutschen Wahlen nach dem Prin- ip der Viersektorenwahlen in Berlin im Jahre 1946 durchgeführt werden sollen. Dar- über hinaus ist man der Meinung, daß die Durchführung freier Wahlen in allen vier Besatzungszonen nur nach vorheriger Eini- Sung zwischen dem Petersberg und Karlshorst erfolgen könne. Eine direkte Fühlungnahme Zwischen der Bundesregierung und deutschen Regierungsstellen in der Ostzone wird für dus geschlossen erachtet. g 5 Der Entwurf soll angeblich bereits Ende der kommenden Woche dem Kabinett zuge- leitet werden. Der Bundeskanzler wird ihn nach erfolgter Annahme durch die Regierung dann den alliierten Hohen Kommissaren übergeben. 3 8 Noch kein Entscheid über Beitritt zu Europa- Rat Die Bundesregierung hat sich noch nicht entschieden, ob sie für die Bundesrepublik men Aufnahmeantrag in den Europarat stel- len soll. Dieser Entscheid, so wird erklärt, sei mabgeblich von einer zur Zeit laufenden erprüfung der völkerrechtlichen Lage ab- hängig, wie sie sich durch die Statuten des Furopa-Rates ergeben, falls Deutschland Mit- Sliec wird. Die Bundesregierung sei daher nicht in der Lage, sich zu dem offlaiösen fran- Geischen Wunsch nach Beitritt Deutschlands um Europarat schon jetzt bindend zu äußern. betersberg-Gespräch verschoben Die Aussprache zwischen den alliierten Hohen Kommissaren und Bundeskanzler Pr. Adenauer, die für Freitag vorgesehen war, 5 n worden. Ein neuer Termin ist cht bekann Frieden, aber nicht um jeden Preis Acheson über die Möglichkeiten einer Ent- spannung im„Kalten Krieg“— Sowzetische Politik„eine bittere Enttäuschung“ Berkeley/ Kalifornien(UP). Die ver- einigten Staaten wünschen den Frieden, aber nicht um jeden Preis, erklärte der amerikani- sche Außenminister Dean Acheson am Don- nerstagabend in der Universität von Kalifor- nien vor der Konferenz für internationale Zusammenarbeit zur Entwicklung der Welt- Wirtschaft. Der Außenminister widmete seine Rede vor Allem dem Problem der Friedensverträge mit Deutschland, Osterreich und Japan und den Hintergründen, die der Verwirklichung sol- cher Verträge bis jetzt noch im Wege standen. Die Vereinigten Staaten seien entschlossen, alle wirklichen Bemühungen um eine fried- liche Beilegung der Spannungen zu unter- stützen. Sie seien aber ebenso entschlossen, jeder Aggression entgegenzutreten.„Wir sind jederzeit bereit zu verhandeln, zu diskutieren und uns zu einer Einigung zu erklären, doch sind wir verständlicher weise sehr zurücdchal- tend, die Rolle des internationalen Opfers aller Ausbeutungen zu spielen.“ ö Acheson wies darauf hin, daß die USA wei- terhin die Initiative zu neuen Friedensver- handlungen ergreifen werden, allerdings nur, Wenn„wir den Eindruck gewonnen haben, daß diese Bemühungen auch von einem Er- folg gekrönt werden.“ Als Hinderungsgründe, die der Entwicklung friedlicher Beziehungen mit der Sowjetunion im Wege stehen, führte Acheson die Ableh- nung des Kreml an, einem Abschluß von Friedensverträgen mit Deutschland, Gster- reich und Japan zuzustimmen.„Was uns be- trifft“, kuhr der Außenminister fort,„werden wir niemals irgendwelchen Friedensverträgen Zustimmen, durch die Deutschland, Japan oder Osterreich zu Satelliten der Sowjetunion würden.“ 5 Als Beispiel führte Acheson die sowjetische Politik auf dem Balkan und in Ostdeutschland an, die eine„bittere Enttäuschung und ein Verrat an dem Abkommen“ der Alliierten darstelle. Eine der Grundvoraussetzungen eines annehmbaren Frledens vertrages mit Deutschland zum Beispiel sei es, eine Vereinigung des Ostens und des Westens DP. Stuttgart. Die Mittwoch-Sitzung des württemberg- badischen Landtages stand im Zeichen der Debatte über Maßnahmen ge- gen die Arbeitslosigkeit. Das Ergebnis war wenig erfreulich, da 80 gut wie keine Möglichkeiten zur Finanzie- rung solcher Maßnahmen aufgezeigt werden konnten. Der Landtag richtete schließlich an die Staatsregierung das einstimmige Ersuchen, die Bundesregierung erneut auf den großen Ernst der durch die Arbeitslosigkeit geschaf- fenen Notlage hinzuweisen. Weiter wurde die Regierung ersucht, darauf zu dringen, daß eine Benachteiligung Württemberg-Badens bei dem geplanten großen Arbeitsbeschaf- kfungsprogramm der Bundesregierung ver- mieden und das Land bei der Zuteilung der für die Flüchtlingshilfe vorgesehenen Bundes- mittel berücksichtigt werde. Ministerialrat Dr. Stöcker gab bekannt, daß die Bundesregierung ihr 300-Millionen- Arbeitsbeschaffungsprogramm, lediglich auf Bayern, Niedersachsen und Schleswig- Hol- stein ausgerichtet habe. Das vom württ.-ba- dischen Arbeitsministerium entwickelte um- fangreiche Arbeitsbeschaffungsprogramm sei in keiner Weise berücksichtigt worden. Die- ses Programm sehe besonders solche Maß- nahmen vor, in denen auch die Industrie maßgeblich beteiligt sei, so vor allem den Bau von Wasser versorgungsanlagen, Baulander- schließung, Straßen- und Brückenbauten, Energie- Versorgung und Verkehrseinrichtun- gen. Es erfordere rund 132 Millionen DM und ringe 5,3 Millionen Tagwerkarbeit, davon allein 3,2 Millionen Tagwerk in Nordbaden, das mit 61% der Kosten an diesem Programm beteiligt sei, während es nur 36% aller Ar- beitnehmer des Landes umfasse. Im Verlauf der Debatte kamen starke Pro- teste gegen das Verhalten der Bonner Zen- tralbehörden zum Ausdruck, und mehrere Abgeordnete gaben der Erwartung Ausdruck, daß Württemberg-Baden wenigstens bei der Verteilung der restlichen Mittel des Arbeits- beschaffungsprogramms gebührend berück- sichtigt werde. Als wichtigstes Mittel zur Be- seitigung der Erwerbslosigkeit wurde ver- stärkter Wohnungsbau gefordert, darüber hinaus die Ausnutzung der Ausbaumöglich- keiten der heimischen Industrien, die wich- tiger als die Ansiedlung neuer Gewerbe sei. ie Bereitstellung von Mitteln für den Wei- Wurde als zu ungünstig Abgelehnt. Wirtschaftsminister Dr. Veit charakteri- sierte die Lage Württemberg-Badens nach dem Ausfall von Bundesmitteln mit den Worten:„Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott“. terbau des Neckarkanals als Sofortmagnahme unter einer Regierung anzustreben, die durch frei Wahlen zustande kommen müßte.„Sollte diese Notwendigkeit anerkannt werden und sollte der Wille vorhanden sein, einen deut- schen Friedensvertrag zu formulieren, so wür- den damit noch lange nicht all die bitteren und großen Probleme der deutschen Situation gelöst sein, jedoch wäre immerhin ein Weg gefunden, eine gewisse Entspannung herbei zuführen.“ Acheson wandte sich sodann der öster- reichischen Frage zu und stellte fest, daß „dieses unglückliche Land noch immer be- setzt sei, weil die sowjetischen Führer keinen Staatsvertrag wünschten.“ Als zweiten wesent- lichen Grund des Konfliktes bezeichnete der Außenminister die Anwendung von Macht- mitteln durch den Kreml,„um solche Perso- nen oder Regime am Ruder zu halten, die keineswegs das Vertrauen ihrer Völker be- sitzen. Nichts würde mehr dazu beitragen, das internationale Klima zu entlüften, als freie Wahlen in den Satellitenstaaten, in denen sich der wahre Willen des Volkes ausdrückt.“ Als Voraussetzung für solche Wahlen forderte Acheson den Rückzug aller sowjetischen Mili- tär- und Polizeitruppen aus diesen Ländern. Als dritter Ursache des Konfliktes sprach der Außenminister von der sowjetischen Politik des„Boykotts“ der Vereinten Nationen. Als Hauptgrund des ganzen Konfliktes mit der Sowjetunion bezeichnete der Außenmini- ster die Entstellung der Motive anderer.„Die Regierung der Sowjetunion sollte endlich da- von Abstand nehmen, ihrem Volk ein Bild von der Welt außerhalb der Grenzen des Landes zu geben, das die Tatsachen voll- kommen entstellt. Der Gedanke einer kapita- listischen Einkreisung zeugt von einer krank- haften Phantasie. Unsere Haltung“, so stellte Acheson abschließend fest,„ist nicht unbeug- sam, unsere Meinungen sind nicht starr und Unsere Position wird niemals dem Frieden im Wege stehen. Ist die Sowjetunion bereit, auf die Dinge einzugehen, die ich hier darlegte, könnten wir alle der Zukunft mit größerer Sicherheit in das Auge schauen. Wir könnten auf eine Rückkehr zu einer normaleren und entspannteren Atmosphäre hoffen und auf Fortschritte in der Beilegung einiger inter- natlonaler Probleme, die mit einer gewissen Sorgfalt behandelt werden müssen.“ nicht zu rechnen Auch im neuen Haushaltplan seien wieder erhebliche Mittel für Arbeitsbeschaffung und den Wohnungsbau bereitgestellt, außerdem hoffe man, daß die Landeszentralbank den übrigen Banken die Möglichkeit für Industrie- Kredite in größerem Umfange eröffnen werde. Dr. Veit machte der Bundesregierung den Vorwurf, daß sie nicht früh genug Maßnah- men gegen die Arbeitslosigkeit erwogen habe und deutete an, daß Marshallplangelder offen- sichtlich in erheblichem Umfange fehlgeleitet Würden. Der Not-Etat zur Uberbrückung der Zeit bis zur Fertigstellung des Jahres- Haushaltes 1950/51 wurde in zweiter und dritter Lesung angenommen. Ministerpräsident Dr. Maler stellte in einer Kontroverse mit dem kom- munistischen Abgeordneten Leibbrand fest, daß der Bericht des Rechnungshofes über die skandalösen Geldausgaben des Be- freiungsministeriums noch sorgfältig über- prüft werde. Sobald das geschehen sei, werde die Regierung ihre Konsequenzen daraus ziehen. Für den Dienstvertrag mit dem Or- ganisationsbüro Rapp sei allein der frühere Befreiungsminister Kamm verantwortlich. Als er— Dr. Maier— die Verantwortung übernommen habe, sei der Vertrag mit Rapp gelöst worden. Schließlich nahm der Landtag noch einstim- mig eine Entschließung an, in der im Hin- blick auf die Verhaftung des niedersächsi- schen KPD- Abgeordneten Lehmann durch britische Militärpolizei gefordert wurde, daß die Besatzungsmächte die Immunität deut- scher Abgeordneten grundsätzlich respektie- ren sollten. 8. CDU- Anträge abgelehnt Stuttgart(28H). Im ständigen Ausschuß des württemberg ⸗badischen Landtags wurden die von der CDU eingebrachten Anträge auf Einführung des Mehrheitswahlrechts und auf Herabsetzung der Zahl der Abgeordneten ab- gelehnt, Der dritte Vorschlag der CDU, einen besonderen Ausschuß mit der Ausarbeitung von Vorschlägen zur Reform des Parlaments zu schaffen, wurde mit großer Mehrheit ange- nommen. 5. Der württembergische Gemeindetag wandte sich in einer Eingabe an den Landtag gegen eine zu großzügige Schulgeld- und Lernmit- telfreiheit. Der Gemeindetag begründet seine ablehnende Haltung mit der Feststellung, die Gemeinden brauchten das Geld nötiger für die Beseitigung von Kriegsschäden, Der Gemein- detag schlägt eine 50prozentige Schulgeldfrei- heit vor, sofern die Gemeinden als„Schul- träger“ für die ausfallenden Einnahmen Würden. Schulgeld aus staatlichen Mitteln entschädigt Während des el. r Polifik in Kürze Neuer Wellenplan unterstützt Ostsender. Die Sen- der des Ostblocks werden nach der Einführung des Kopenhagener Wellenplanes in ganz ande- rem Maße in Westeuropa durchdringen, als dies bisher der Fall War, erklärte Bundestagsabgeord- neter Dr. Vogel vor der Presse in Bonn. Er sprach die Hoffnung aus, daß der Kopenhagener Wellen- plan revidiert wird. 4 P) Hoffmann bel Bidault. Der saarländische Minister- Präsident Johannes Hoffmann soll sich zur Zeit in Paris befinden und bereits eine Unterredung mit dem französischen Ministerpräsident Bidault geführt haben. Einzelheiten über die Gründe des Besuchs, wurden bisher nicht bekannt.(28H) Zusammenarbeit über den Atlantik hinaus, Der norwegische Außenminister Lange setzte sich für! eine enge Zusammenarbeit zwischen den europäi- schen Ländern und den USA ein, ange meinte, die Pläne für eine wirtschaftliche und militärische Ein- heit Europas seien möglicherweise schon fberholt. Die Zusammenarbeit der Demokratien müsse über, den Atlantischen Ozean hinausgehen.(2ST) Bourdin Chefredakteur der„Welt“. Der frühere Bundespressechef Paul Bourdin übernimmt die Chefredaktion der Hamburger Zeitung, Die Welt“, Der Vertrag soll bereits unterzeichnet worden sein. (ZS EH) Hedlers Entnazifizierung erneut vertagt. Der Entnazifizierungs-Hauptausschuß in Kiel entschied dem Antrag der Verteidigung Hedlers stattzugeben, und die erneute politische Ueberprüfung zu verta- gen, da Hedler wegen einer mittleren Gehirner- schütterung und Hieb- und Stoßwunden drei Wo- chen bettlägerig sel.) KP- Redakteurin beging Selbstmord. Die kommu- mistische Schriftstellerin und Kulturredakteurin der „Berliner Zeitung“, Susanne Kerckhoff, hat Selbst- mord begangen. Seit den Goethe-Feiern im vorigen August war Susanne Kerckhoff in eine Wachsende Opposition zur kommunistischen Generallinie ge- raten.(P) Leiter des„Lebensborn“ Belasteter. Der ehema- lige Leiter des„Lebensborn“, eine im Pritten Reich vom Staate betriebene Entbindungsanstalt, der frü- here SsS-Standartenführer Max Solimann, wurde von einer Münchener Spruchkammer in die Gruppe der Belasteten eingestuft.) Westpolizei gegen Klebekolonnen 55 FDJ-Mitglieder verhaftet Berlin(UP). Insgesamt 55 Jugendliche Wurden in allen Bezirken Westberlins beim illegalen Verteilen von Propagandamaterial für das Pfingsttreffen der FDꝗ festgenommen. Der Polizei gelang es, mehr als 10000 Hand- zettel und zahlreiche Farbtöpfe zu beschlag- nahmen. „Scheinwerfer“-Herausgeber stellt sich Freiwillig zur Polizei in München München(UP). Ein Mann, der behaup- tete, der Herausgeber der illegalen Zeitschrift „Scheinwerfer“ zu sein, stellte sich der Mün- chener Polizei. Es handelt sich um Joachim Nehring, einen früheren Berliner Journalisten. ————ů—ů——— ſ—fſ.:—rʒ—+——fʒ̃ö̃.wCͤ—— Robertson verläßt sein Amt Kirkpatrick wird britischer Hoher Kammissar London(UP). Wie hier amtlich verlautet Wird General Sir Brian Robertson sein Amt als britischer Hoher Kommissar niederlegen und als Nachfolger von General Sir Crocker das Oberkommando über die britischen Land- streitkräfte im Mittleren Osten übernehmen. Sir IVone Kir kpatriek, der gegenwar- tige Leiter der Deutschlandabteilung im bri- tischen Außenministerium, wird im Juni die- Ses Jahres als Nachfolger General Robertsons britischer Hoher Kommissar in Deutschland Werden. 722 Politische Kreise in Bonn sind der An- sicht, daß der Wechsel in der britischen Hohen Kommission wenig Einfluß auf die Deutsch- landpolitik der britischen Regierung haben Werde. Regierungskreise glauben nicht, daß die Abberufung Robertsons mit den Salz- gitter- Demontagen in Verbindung steht. „Ich bedaure, daß General Robertson uns verläßt“, sagte Bundeskanzler Adenauer, als er von dem Wechsel in der britischen Hohen Kommission erfuhr. Der nordrbein-westfäli⸗ sche Wirtschaftsminister Erich N6GIt ing er- klärte, daß auch er den Fortgang Robertsons bedaure, mit dem er„auch manches gute De- montage-Gespräch“ geführt habe. 5 8 Sir Brian Robertson hat seit 1948 eine führende Rolle in der britischen Verwaltung in Deutschland gespielt, zunächst als Stellver- tretender Militärgouverneur unter Lord Mont- gomery und dann unter dem Marschall Royal Air Force Sir Douglas. Im Jahre 1947 wurde er zum Militärgouverneur und bei In- krafttreten des Besatzungsstatuts zum ersten britischen Hohen Kommissar in Deutschlan ernannt. 8 Sir IVone Kir kKpatriek wurde 1897 als Sohn des Obersten Ivone Kirkpatrick geboren. ganzen ersten Weltkrieg kämpfte er im britischen Expeditionsheer in Belgien und Nordfrankreich, wurde ver- wundet und erhielt das belgische„Croix Guerre.“ 8 1919 trat er in den diplomatischen ein. Er wurde zum driften Legation in Rio de Janeiro ernannt und 192 eign Office übernommen. 19 Botschaftssekretär in Berli 0 sen Posten bis 1938 bei. 1940 wurde der Auslandsabteilung des Informati steriums. 1941 e er Botschafts Unterstaatssekretär im Auge Sir Ivone ist verheirat Kinder. 5 Acheson bleibt fest In einer zweiten großangelegten Rede hat Außenminister Dean Aches o der am ver- gangenen Mittwoch in San Francisco die Ziele der amerikanischen Asien-Politik umrissen hatte, sich jetzt mit europaischen Problemen auseinandergesetzt und im Zusammenhang da- mit vor allem die Haltung der Vereinigten Staaten zur der„Frage Nr. 1“, der Entwick- lung friedlicher Beziehungen mit der Sowjet- union, klar umrissen— eine Haltung, die in der lapidaren Forderung gipfelt: Frieden, a ber nicht um jeden Preis! Das ist eine feste, entschiedene Frage, aber sie schlägt die Tür nicht zu. Acheson, der heute nicht nur die amerika- nische Außenpolitik verantwortlich leitet, son- dern— darüber muß man sich klar sein— letzten Endes die des gesamten Westblocks, ist davon überzeugt, daß weder die Wasserstoff- bombe, noch die m Grunde genommen euro- Pafeindliche Isolationspolitik seiner inneren Gegner, mit deren Opposition er rechnen muß, genügen, um das Gleichgewicht der Kräfte zu bewahren und die von den USA angeregte und geführte Abwehrfront der freien Demo- kratien gegen die totalitäre Sowjetunion wei⸗ ter auszubauen. In diesem Willen ist er mit Präsident Truman einig und läßt sich darin auch nicht durch Flankenangriffe aus den Reihen der Republikanischen Partei beirren. Diese sitzt nun schon seit fast 20 Jahren auf der Oppositionsbank des Kongresses und such verzweifelt nach einem neuen Programm, um bei den nächsten Senatswahlen im November die Zahl ihrer Wahlniederlagen nicht ing Grenzenlose zu steigern. Ihr Sprecher ist der bekannte Senator Alphons Taft, der zwar mit Fug und Recht als ein politisches Chamä- leon gilt, aber doch als Vertreter einer wach- senden Schicht innerhalb der Wählerschaft an- gesehen werden kann. Der Isolationismus Tafts betrachtet die Außenpolitik als ein not- wendiges Ubel und sieht die Existenz Euro- Das als Fluch für das amerikanische Volk an Wenn schon Außenpolitik betrieben werden muß, dann nur mit dem dicken Stock, d. h. man droht einmal mit der Atombombe und die Wogen der internationalen Politik haben sich zu beruhigen. Das Ideal der Außenpolitik liegt nach Ansicht dieser Leute in der Wie- derauffrischung der vielgerühmten und nie er- probten Monroe-Doktrin. Hiernach müßte es genügen, Westeuropa zum Schutzgebiet der USA zu erklären, um es gegen die Expan- sionsgelüste der Sowietrussen immun zu ma- chen. Taft hat mit diesem„Aus- alt-mach- neu!- Programm innerhalb der eigenen Partei beachtlichen Raum gewonnen und die Für- sprecher der internationalen Zusammenarbeit Vandenberg und Dulles in den Hintergrund gedrängt. Dagegen brechen sich die Wellen der repu- blikanischen Opposition an der festen Stellung des Außenministers. Acheson, der sich durch okt nicht zu vermeidende Rücksichtnahmen, nicht nur auf die öffentliche Meinung des eige- nen Landes, sondern auch auf die Wünsche der im amerikanischen Kielwasser schwim- menden westlichen Regierungen, zweifellos oft in einem gewissen Dilemma befindet, hat in den letzten Wochen und Monaten mehrfach „gut gemeinte“ Ratschläge von republikani- scher Seite abgelehnt und damit bewußt den Mitwirkung der Opposition in außenpoliti- schen Fragen ein Ende gesetzt. Dies bedeutet zugleich den Bruch mit einer geheiligten Tra- dition. Im Kriege und in der Nachkriegszeit War es den amerikanischen Außenministern, Einschließlich des selbstherrlichen Marshalls, gelungen, das Rooseveltsche Programm einer gemeinsamen Außenpolitik der beiden großen Parteien einzuhalten. Dean Acheson kann sich dagegen nicht dazu verstehen, allzuviel Rück- sicht auf innenpolitische Witterungsumschläge zu nehmen, wenn dabei eine Position seines diplomatischen Kreuzzuges gegen den Kom- munismus gefährdet werden könnte. Fr hat gelegentlich angedeutet, daß er den neuen Iso- lationismus als einen„faulen Ladenhüter“ Voerachtet, der nur wahltaktischen Uberlegun- gen seine Wiedderauferstehung verdankt. 5 Wenn Taft heute seine Landsleute bei einem smerikanischen Urinstinkt pakt, so tut er es wegen des propagandistischen Konitrastes, chwerlich aber aus ehrlicher Uberzeugung. Gefährlich könnte der neue Isolationismus nur erden, wenn seine Repräsentanten an die elle der Realpolitiker vom Format eines cheson gerieten. Sie würden nachhaltiger ein Angriff von außen dafür sorgen, dag ehr oder minder willig am amerikani- hen Zügel marschierenden Völker des We- tens wieder in alle Richtungen auseinander- liefen.— 5 4 dae Gaulle fordert eit mit Deutschland 1 Charles de Gaulle er- ssekonferenz, es sei„nicht „ daß die von ihm geleitete u regie. 8 bedauerten, durch die die politische Utonomie des Saargebiets hergestellt werde Die französischen Kardinäle und Erzbischöfe 1 lagnahmen zur Beendigung des jetzt chen andauernden Massenstreiks ge- Die allgemeine Streiklage in Frank- ich nur geringfügig geändert. der Metall- und Automo- m weiter, nachdem ih 12 ige Lohnerhöhung, die ingsausschuß befürwortet Waffenabkommen ratifizert Abstimmung in Pariser Nationalversammlung Paris.(UP) Die französische Nationalver- sammlung hat am Mittwoch nacht mit 421 gegen 179 Stimmen das Waffenhilfsabkommen mit den Vereinigten Staaten ratifiziert. Die Gasbeleuchtung in Paris hatte am Mitt- Wochabend lediglich die halbe Leuchtkraft. Polizeieinheiten haben zwei weitere Gaswerke besetzt und die Streikposten von und in den Anlagen vertrieben. Zu dem Mangel an Gas ist nun noch ein Brotmangel hinzugekommen, da die Pariser Bäckereiarbeiter in den Streik getreten sind. Viele der kleineren Bäckereien führen allerdings den Betrieb weiter. Der französische Arbeitsminister Bacon er- klärte, daß lediglich ein System der obligato- rischen Schlichtung die gegenwärtigen Ar- beitsstreitigkeiten in Frankreich beenden könnte. * Ein Sprecher des französischen Außen- ministeriums erklärte am Mittwoch abend, Frankreich wünsche den Beitritt der Bun- desrepublik in den Europarat. Die fran- 26sische Regierung würde es begrüßen, wenn die Bundesregierung einen entsprechenden Antrag an den Ministerausschuß des Rates richte. Die Entscheidung liege aber bei der Bundesregierung. Abbruch der Beziehungen Prag— Vatikan? Nuntiatur-Geschäftsträger ausgewiesen Prag(UP). Wie der Sender Prag meldet, hat die tschechoslowakische Regierung den Geschäftsträger der apostolischen Nuntiatur in Frag, Monsignore Ottavio de Liva aus der Tschechoslowakei ausgewiesen und damit prak- tisch die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abgebrochen. Ein formeller Abbruch der diplomatischen Beziehungen ist in der Note nicht erwähnt. De Liva wird beschuldigt, er habe sich in die inneren Angelegenheiten der Tschechoslowakei eingemischt. Churchill: Verteidigung Europas nicht ohne Westdeutschland Englands Oppositionsführer sprach im Unter- haus— Scharfe Kritik an den„verspäteten Demontagen“ London(UP). Westeuropa könne nicht mit Erfolg gegen eine mögliche Invasion sei- tens der Sowietunion verteidigt werden, ohne daß Westdeutschland dabei aktiv mithelfe, er- klärte Churchill in der Unterhaus-Debatte über das Verteidigungsbudget der Regierung. Es sei, so führte Churchill u. a. Aus, erfor- derlich, in Europa eine Front gegen eine mög- liche weitere Invasion der Sowjetunion zu bilden.„Ich halte es für notwendig, festzustel- len— wobei ich meine persönliche Meinung zum Ausdruck bringe— daß diese lange Front ohne die aktive Hilfe Westdeutschlands nicht erfolgreich verteidigt werden kann. Deutsch- land ist gegenwärtig entwaffnet und die Auf- Stellung von Streitkräften ist ihm verboten. Aber an seiner Ostgrenze steht das riesige Kufgebot der Sowjetunion und seiner Satel⸗ litenstaaten, deren Armee, Luft- und Pan- zerstreitkräfte diefenigen der anderen Alliier- ten an Stärke weit übertrifft. Wir sind nicht in der Lage, den Deutschen zu Versichern, daß sie nicht von einer sowjetischen Invasion über- rannt werden könnten. Die mächtige Masse der russischen Armee und ihrer Satelliten liegt wie eine furchtbare Wolke über dem deutschen Volke und die Alliierten können ihm keinen Schutz geben.“ Die Westmächte könnten Deutschland keine Garantie geben, fuhr Churchill fort, außer in einem allgemeinen Kriege, der schließlich mit einer Niederlage der Sowjetunion enden, aber den Rest der europkischen Zivilisation zerstö- ren und mit der kommunistischen Verskla- Vung nicht nur Westdeutschlands beginnen Würde. Die Entscheidung über eine etwaige deutsche Beteiligung an der Verteidigung Eu- Topas liege nicht bei Großbritannien allein, Aber Großbritannien müsse eine entsprechen- de Politik ausarbeiten. 5 „Es ist peinlich, die gegenwärtige Unent- schlossenheit und die Seringfügigen Arger- Nisse zu beobachten, die die Wiederversöhnung Frankreichs und Großbritannſens mit dem deutschen Volke durch die verspäteten De- montagen einiger deutscher Fabriken und die noch mehr verspäteten Prozesse gegen einige alten Generale hindern. All das spielt der kommunistischen Fünften Kolonne und dem er wWachenden Nazismus in Westdeutschland in die Hände, All das vergeudet die kostbaren Jahre, die noch bleiben, in denen der Krieg verhindert werden und Friede auf einem Fun- dament von Dauer aufgerichtet werden kann.“ Vor der Rede Churchills hatte Verteidi- Sungsminister Shinwell bekanntgegeben, die Regierung sehe für das kommende Finanzjahr Linen Verteidigungsetat von 780 Millionen Pfund vor. Man wolle den Mannschaftsbe- stand einschränken, ohne dabei die Schlag- Kraft der britischen Streitkräfte zu beein- trächtigen. Polen tritt aus Weltbank aus Angeblich, weil es keine Anleihe erhielt Washington(ZSH). Nach einer hier amtlich ausgegebenen Verlautbarung ist Po- len aus der Weltbank und de m Internationalen Währungfonds Aus geschieden. Das ist der erste Aus- tritt aus den beiden Organisationen seit ihrer Gründung im Jahre 1945. Die Weltbank ver- ökentlichte ein Schreiben des hiesigen pol- nischen Botschafters. in dem es heißt, der Grund für den Austritt sei die Weigerung der Weltbank, Polen eine erbetene Anleihe Wieklung wirts Zu unterstütz fonds wurde N des Welthan Krach im Wiener Parlament Kommunist kündigt Volksdemokratie an Wien(UP). Im österreichischen Parlament am es zu einem Tumult, als Außenminister Gruber, während einer Rede, von dem kom- munistischen Abgeordneten Honner mit dem Zwischenruf unterbrochen wurde:„Wir wer- den sehr bald eine Volksdemokfratie sein, gleichgültig ob Sie oder Ihre Regierung das Winschen oder nicht“, Diese Erklärung ver- anlaßte die Abgeordneten der sozialistischen und der Volkspartei ebenfalls zu Zwischen- rufen wie:„Verräter gehören nicht ins Par- ljament“,„Geht heim in den Kreml, wo ihr erzogen worden seid“ und„Hitlerische Kriegs- Helzer“ Nur 300 000 stimmten„Nein“ Endgültiges Wahlergebnis in Rußland Moskau(UP). Aus den endgültigen Re- sultaten der Wahlen für den Obersten Sowiet der Sowjetunion geht hervor, daß von den 110 116 373 Wahlberechtigten Personen 99,98% sich an der Wahl beteiligten. Bis auf rund 300 000 Wähler, die„Nein“ Stimmen abgaben, stimmten alle Wahlteilnehmer für die ge- meinsame Liste der Kommunisten und Par- teilosen. Zwischen 1400 und 1600 Stimmen Wurden für ungültig erklärt. Unter den 1316 Abgeordneten, die in beide Häuser des Obersten Sowjet(Rat der Union und Rat der Nationalitäten) gewählt wurden, befindet sich fast die gesamte Prominenz der Sowjetunion— Politiker, Soldaten, Künstler, Wissenschaftler und hervorragende Arbeiter. König Leopold: Das Parlament soll entscheiden Sitzung beider Häuser am Dienstag“ Genf(UP). König Leopold gab am Don- nerstagnachmittag bekannt, daß er es dem bel- gischen Parlament überlassen werde, über seine Rückkehr auf den Thron zu entscheiden. Wie verlautet, sollen beide Häuser des Par- laments für den nächsten Dienstag zu einer gemeinsamen Sitzung einberufen werden, um über die Zukunft Leopolds zu entscheiden. Jacques Pirenne, der Sekretär des Königs, verlas in einer Pressekonferenz eine formelle Erklärung Leopolds, in der es u. a. heißt: „Das Ergebnis(der Volksbefragung) zwingt mich, die Verpflichtungen zu achten, die mir Segenüber dem belgischen Volk auferlegt Wurden. Ich habe nie aufgehört zu versichern, daß ich mich diesen Pflichten nicht entziehen Kann, solange ich von der Nation nicht da- 2zu aufgefordert werde. Der Wille der Nation hat nun seinen klaren Ausdruck gefunden. Ich kann daher nicht anders, als mich der Nation zur Verfügung zu halten. Dem Parlament kommt es nun zu, die politische Verantwor- tung auf sich zu nehmen. Als Organ der natio- nalen Unabhängigkeit sollte es ohne weitere Verzögerungen die gegenwärtige Krise I6sen. Welche Entscheidung das Parlament auch im- mer treffen mag, für die es, im Einklang mit der Verfassung, die ganze und ausschließliche Verantwortung auf sich nehmen wird— ich Werde mich beugen!“ N In parlamentarischen Kreisen hält man die Aufhebung des Gesetzes aus dem Jahre 1943, in dem König Leopold die Rückkehr nach HBelglen verboten wird, als gesichert. Auf der gemeinsamen Sitzung des Abgeordnetenhau- ses und des Senats verfügt die christlich-so- ziale Partei über eine Mehrheit von zwei Stimmen. Außerdem sollen drei Stimmen aus den Reihen der Liberalen für König Leopold Sesichert sein. g Die Liberale Partei sucht nach den letzten Meldungen einen Kompromiß mit dem König. Sie befürchtet bei weiterer Opposition eine Auflösung des Abgeordnetenhauses und den Verlust weiterer Mandate, da ihre Wähler der Parole gegen König Leopold in den meisten Fällen nicht Folge geleistet haben. Sogar in Kreisen der Sozialisten ist man der Ansicht, daß bei Neuwahlen die Christlich-sozialen die absolute Mehrheit erringen werden. Die belgische sozialistische Partei teilte mit, daß sie sich mit allen ihr zur Verfügung ste- henden Mitteln gegen die Rüdkehr König Leopolds zur Wehr setzen werde. Heftige Kämpfe auf Hainan Kommunisten räumten Kanton Hongkong(OP). Berichten aus Hainan ist zu entnehmen, daß sich die Kämpfe natio- nal chinesischer Truppen gegen die kommunisti- schen Guerillaverbände in den letzten Tagen verstärkten. Nationalchinesische Truppen ver- suchen mit allen Mitteln, die Guerillagruppen zu zerschlagen und ihnen die Verbindung mit auf der Insel gelandeten regulären Verbän- den unmöglich zu machen. Die kommunistische Garnison Kantons ist in den letzten Tagen aus der Stadt abgerückt. Den letzten Berichten zufolge befindet sich seit Dienstag nicht ein einziger Soldat mehr im Stadtgebiet von Kanton. 1600 Personen verschiedener Staatsangehö- rigkeit, darunter 310 Amerikaner, werden in der kommenden Woche aus Schanghai eva- kuiert werden.. 5 Der kanadische Frachtdampfer„Ardoyan“ wird am Donnerstag von einem kaliforni- schen Hafen nach Formosa auslaufen. Er hat eine Ladung von 75 Panzerwagen für die chinesische Nationalregierung an Bord. Tschiang Kai Schek verspricht. „Baldige Befreiung des Festlandes“ For mos a(U), Vertretern der eingeborenen Bevölkerung Formosas und versprachen, die Chinesen bald uk das chinesische Festland hinauszuführen, um dort die 450 Millionen Chinesen aus der Sklaverei zu befreien. Der K te mit, dag 8 Hainan abg. E Generalissimus Tschiang Nai Schek und Frau Tschiang sprachen vor Neues aus aller Well Polizeichef mit falscher Glatze Kriminalistische Sensation in Trier Trier(Z8 10. Am 30. März beginnt vor Großen Strafkammer des hiesigen Lan richts die Verhandlung gegen einen der ge sensten Hochstapler unserer Zeit, gege Abenteurer Georg Wackwitz, der es vers die Behörden unter dem hochtrabende men Günther von Wreden hinters Lich führen und zwei Jahre lang als Wohlbes ter Chef der Trierer Kriminalpolizei zu Ten. Außer dem falschen Adelsnamen att sich Wackwitz, wie die„Welt“ berichtet künstliche Glatze angeschafft, die sich Von einer großen schwarzen Hornbrille ap Die Bombe platzte, als sich die Zwei 8 seiner Person verdichteten und eine Anfr beim Deutschen Adelsarchiv in Wrisberghel zen ergab, daß der Name„von Wreden“ weder in Deutschland noch in Gsterreich geff wurde. Es kam zu seiner überraschenden haftung. 5 An einem Tag drei Flugzeugabstürz Schwarzer Tag der Royal Air Foro London(UP). Aus England wurden einem Tag drei Abstürze von Flugzeugen britischen Luftstreitkräfte gemeldet, bei denen insgesamt 11 Personen ums Leben kamen erste Unglück ereignete sich in Wales, Wã“ Eincoln Bomber mit dem höchsten Berg Waliser Höhenzüge zusammenstieg. Rettung Mannschaften der RAF bargen sechs Tote Ein zweiter„Lincoln“ Bomber stürzte n einem Nachtflug in der Nähe von Lineo Fünf Besatzungsmitglieder waren tot, Sechste schwer verletzt.— Ein zweimote ig Ubungsflugzeug stürzte brennend bei Wiltshir Ab. Der Pilot und sein Ersatzmann erlitten Brandverletzungen. 7 „Constanze“ klagt gegen Bischof „Blüte aus dem Sumpfe der Kulturerzeugnisse“ Münster(UP). Zur Zeit wird vor d Landesgericht Münster ein Prozeß der 2 schrift„Constanze“ gegen den Bischof Münster, Dr. Michael Keller, und den Lud“ gerus-Verlag verhandelt. Im katholischen Eirchenblatt für die Diözese Münster, dessen verantwortlichen Herausgeber der Bischof v Münster ist, erschien ein Artikel, der a „Constanze“ eine„Blüte aus dem Sumpfe der Kulturerzeugnisse“ nannte, deren Verle „aus dem scheinbaren Zusammenbruch Anstand und guter Sitte Geschäfte mach Als die Forderung der„Constanze“ auf Ehrenerklärung unbeantwortet blieb, reich die Zeitschrift Klage ein. Keine Erleichterung in Friedland Hannover bittet Bonn um Hilfe Göttingen(UP). Die angekündigte n Anordnung, nach der bei Abfertigung Flüchtlingstransporte aus den polnisch walteten Gebieten am Schlagbaum bei Fri land wesentliche Erleichterungen eint sollten, tritt nicht in Kraft. Die Erleicht Hätte darin bestanden, daß eine westdeu Zuzugsgenehmigung für die Aufnahme Bundesgebiet genügt hätte. Da die Ano nung nicht in Kraft tritt, wurden auch Donnerstag nur die listenmäßig erfaßten&. gewiesenen am Schlagbaum übernommen. Der niedersächsische Flüchtlingsminister bertz hat sich zu einer Konferenz mit Bun- desflüchtlingsminister Lukaschek nach Bonn begeben, um die Unterstützung der Bund regierung bei der Aufnahme der aus PO ausgewiesenen Deutschen zu erbitten. Obw. die Aufnahme dieser Deutschen nach wie vor Sache der Besatzungsbehörden bleibt, hofft der niedersächsische Minister, daß sich die Bundesregierung erneut bei den alliierten H hen Kommissaren für eine Anderung der Aufnahmebedingungen einsetzen werde. Polizei büßt 8000 DM ein Eine blamable Rauschgiftaffäre Bielefeld(UP). Bei der Polizei des R gierungsbezirks Münster war ein gewi Dr. von Ott als Rauschgifthersteller denun- ziert worden. Die Polizei setzte Agent-Pr. Lokateure auf die Fährte, die mit großer Summen aus der Regierungskasse e wurden und den Verdächtigen in die Falle lockten sollten. Sie boten ihm hohe Summ für die Beschaffung von Morphium. Dr. v. Ott verfügte über kein Rauschgift. Da ihm Agenten der Polizei aber immer wieder zu- Setzten und da er erhebliche und drücende Schulden hatte, nahm er schließlich die ange botenen 8000 DM an und lieferte dafür e harmloses Blutstärkungsmittel. Man v. tete ihn zunächst. Inzwischen stellte sich heraus, daß das„Morphium“ kein Mor war. Die genasführte Polizei hat nun beim Landgericht Bielefeld einen Prozeß auf Her- ausgabe des Geldes angestrengt. 5 Auch die Staatsanwaltschaft hat gege von Ott Anklage erhoben, denn na Opiumgesetz mache sich auch derjeni bar, der an sich harmlose Mittel un Bezeichnung„Morphium“ in den ve bringe. Betrug liege vor, weil der Che nabe. 5 5 5 i Schatzgräber sucht nach 1 Million kür ein wertloses Pulver 8000 DN genomme remmy Göring als Zeugin vernommen Dübeek(UP). Emmy Göring und a Zahlreiche Zeugen wurden jetzt in im Zusammenhang mit der Affäre des 8 Sräbers Conrad Lösel vernomme Lösel tauchte Weihnachten 1949 in auf und behauptete, einen Schatz im von 1 Million DM. i. J, ein 81101 Südwestdeutsche Rundschau Ländergrenzen bald regeln Der plan einer„informatorischen Volksbefra- ng, den die Vertreter der drei württember⸗ badischen Koalitionspartejen in Maul- onn ausgearbeitet haben, wird von der Ar- gemeinschaft der Badener abgelehnt. Die ür worter der gesamtbadischen Lösung weisen uf hin, daß unbedingt an den Freudenstädter blüssen und an einer Vereinbarung nach gel 118 des Grundgesetzes festgehalten wer- den muß. Wenn die drei Länder bis Anfang ril keine Vereinbarung in diesem Sinn zu- ndebringen, werde Staatspräsident Wohleb einer Regelung der Ländergrenzenfrage ch Bundesgesetz bestehen. Heidelberger Stadttheater besteht weiter Heidelberg. Der Stadtrat hat beschlossen, dem Städtischen Theater und Orchester einen uschuß von 675 000 DM zu bewilligen. Damit urde entschieden, daß die beiden Einrichtun- en im Wesentlichen erhalten bleiben. Es waren wel Abstimmungen erforderlich, um den Be- schluß mit einer Stimme Mehrheit herbeizufüh- ren, Der genannte Zuschuß soll teilweise durch eine Kinosteuer von 25 Prozent gedeckt werden. Falsche Hunderter im Handschuh Heidelberg. Ein Kriminalbeamter, der verdächtigen Männern in einen Laden ge- folgt war, bemerkte, wie der eine von ihnen inen Handschuh fallen lieg, der angeblich nicht im gehörte. Der Beamte fand in einem Einger es Handschuhs sechs falsche Hundermark- scheine, die von den Festgenommenen in Mün- chen gekauft wurden. Ein Skalp im Pappkarton Heidelberg(UP). Von jungen Leuten wurde im Heidelberger Stadtwald eine prä- arierte Männerkopfhaut gefunden. Nach den Untersuchungen der Kriminalpolizei handelt es sich um eine Kopfhaut, die aus einem anatomischen Institut stammt. Das Anato- gische Institut Heidelberg erklärte bei den ntersuchungen der Kriminalpolizei, daß nach hren Unterlagen kein Kopf in der Anatomie ehlt. Urteil im Heidelberger Totschlags-Prozeß Heidelberg(UP). Am dritten Tag des schlags- Prozeß in Heidelberg verurteilte das amerikanische Militärgericht die Ange- agten Macklin und Petersen zu je zweiein- alb Jahren Zwangsarbeit. Watson und Bur- ton erhielten je drei Monate Zwangsarbeit. ie vier Negersoldaten hatten am 21. Dezem- ber 1949 den 29 jährigen Metzger Kurt Rihm us Mannheim getötet und seinen Freund i Martin verletzt. Zimmertheater auch in Schwetzingen Schwetzingen, Das Heidelberger Studio Zimmer hat im Schwetzinger Schloß in nem Raum, der sonst als Cafè-Restàurant dient, in Gastspiel gegeben und damit einen vollen rfolg erzielt, Zur Aufführung gelangte die omödie„Die glücklichen Tage“ des Franzosen Claude André Puget. Die Arbeitsgemeinschaft „Erlebtes Theater“ der Schwetzinger Volkshoch- chule hatte vorbereitend gewirkt. Die Auf. ührung wird am Donnerstag im Kurfürstenstüb! Wiederholt. Auf der Türschwelle vom Tod ereilt „„Tauberbis chofsheim(SWE). Der lährige Vater eines in Gamburg wohnenden Studienrates, welcher, aus Sinsheim kom- mend. zu Besuch bei seinem Sohne eintraf, brach beim Eintritt in dessen Wohnung zu- ammen. Ein Herzschlag hatte seinem Leben in Ende bereitet. 5 Noch immer verboten 5 Freiburg. Die früher vom Schwarzwald Jerein herausgebenen Wanderkarten, Sektion Feldberg, dürfen auch heute auf Grund einer anordnung der Besatzungsbehörde noch nicht nergestellt werden, was im Hinblick auf den Fremdenverkehr besonders bedauerlich ist. Mathaisemarkt-Bilanz Sehflesheim. in ihrem Abschlußbericht nat die Schriesheimer Mathaisemarkt-Kommis- zionfestgestellt, daß an den drei Tagen des gro- gen Volksfestes der Bergstraße 18 000 Besucher allein in der land wirtschaftlichen Ausstellung gezählt wurden, ohne die Tausende von sonsti- gen Gästen. Im Zehntkeller Wurden 40 000 Liter Wein getrunken dagegen„nur“ 350 Weingläser: als unbezahlte Andenken mitgenommen. Badische Musiker in Bayreuth Karlsruhe. Der akademische Musikdirek- tor Dr. Nestler wurde vom Institut für Neue Musik und Musikerziehung aufgefordert, anläß- lich der 3. Arbeitstagung in Bayreuth sein„Con- certo drammatico“ für drei Singstimmen und Streichtrio und die für Studenten geschriebene Oper„Down in the valley von Kurt Weill zur szenischen Aufführung zu bringen, Ausführende sind: Studierende der Badischen Hochschule für Musik und der Akademische Chor mit dem Aka- demischen Orchester der Technischen Hoch- schule Karlsruhe. Politik mit— Biergläsern Wüste Saalschlacht in Ludwigshafen Ludwigshafen(OP). Zu einer Saal- schlacht, bei der die Gegner sich mit Bier- gläsern bewarfen, zwischen Angehörigen des deutschen Gewerkschaftsbundes und der An- gestelltengewerkschaft, kam es, als der ehe- malige Vorstand des deutsch-nationalen Hand- lungsgehilfenverbandes, Hans Bechly, spre- chen wollte. Die Verhandlung mußte durch Polizei aufgelöst werden. Ne Die Ankündigung verschiedener westdeut- scher Parteien, künftig Saalschutzkolonnen einzusetzen, veranlaßte zuständige Beamte der alliierten Hohen Kommission zu der Festtsel- jung, daß die Alliierten es niemals dulden Würden, daß neue Organisationen nach dem Muster der SA, SS, des Reichsbanners und der kommunist. Kampfverbände Westdeutschland erneut zum Tummelplatz politischen Terrors Machte. 8 In ihrem Gemischtwaremladen ermordet PF. Ochsenhausen. Eine alleinstehende Ladenbesitzerin wurde in ihrem Gemischt- Warenladen in Wennedach(Kreis Biberach) ermordet ihr Haus allein bewohnte, stand im 68. Le- bensjahre. Wurde sofort aufgenommen. aufgefunden. Die Ermordete, die Die polizeiliche Untersuchung Drei-Parteien-Gespräch in Steinbach Im Mittelpunkt Südwestfrage Steinbach(ZSH). Leitende Funktionäre der CDU, der SPD und der DVp treffen sich am 21. März in Steinbach aden) zu einer Aussprache über den Südweststaat. In erster Linie sollen die Schwierigkeiten erörtert wer- den, die einer neuen Vereinbarung über die Neugliederung der Ländergrenzen nach Ar- tikel 118 des Grundgesetzes behindern. n Speyer erhält Hochschule für Verwaltungs wissenschaft Koblenz(UP). Der Ministerrat von Rheinland-Pfalz verabschiedete ein Landes- gesetz zur Errichtung der Staatlichen Hoch- schule für Verwaltungs wissenschaften in Speyer. Diese Hochschule wird unter aus- drücklicher Billigung des Bundesministeriums errichtet. In Speyer werden auch die Aus- bildungskurse für die Beamten des diploma- tischen Dienstes durchgeführt. „Kirche kann nicht zur Kriegsdienstverweigerung aufrufen“ Wiesbaden(UP). Die Kirche sei nicht in der Lage, zur FKriegsdienstverweigerung aufzurufen, erklärte der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche von Hessen und Nassau, Marin Niemöller. Dagegen müsse und Werde sie als verantwortlicher Beauftragter Gottes darauf bedacht sein, die maßgebenden Politiker auf die Rechtmäßigkeit oder Un- rechtmäßigkeit ihres Handelns hinzuweisen und Warnungen auszusprechen. Zirkus Althoff gafliert in Mannheim Heute Freitag wird Franz Althoff, der winterliche Zirkusgaſt Mannheims, in ſeiner Zeltſtadt auf dem Meßplatz das ſommerliche Spiel beginnen. Aus Rotterdam kamen mit Erika Wyß de Koks Panther, aus Paris kehrten die flie⸗ genden Menſchen zurück, aus der Schweiz 3 kamen die fußballſpielenden Hunde, aus der eigenen Schule wird die jüngſte deutſche Dompteuſe Doris mit Eis⸗, Malayen⸗ und Braunbären arbeiten. Es iſt tüchtig im Winter gearbeitet wor⸗ den, faſt 100 Menſchen werkelten tags und nachts, um die große Zirkusanlage wieder in Stand zu ſetzen, faſt pauſenlos wurde probiert. Hunde lernten Jockey reiten, Ele⸗ fanten mußten probieren, Kamele, Drome⸗ dare und tibetaniſche Rinder lernten den ewigen Weg im„Roten Ring“. Die Grenzen wurden vor allem der Arti⸗ ſtik geöffnet. Es waren die Franz Althoff⸗ Artiſten, denen auf Grund ihrer Leiſtungen im Winter die ausländiſchen Arbeitsſtätten wieder offen ſtanden und ſo werden Schwei⸗ zer, Ungarn, Holländer, Franzoſen, Belgier, Afrikaner und Braſilianer in der Manege erſcheinen. E Wettervorhersage Am Freitag zunächst heiter, gegen Abend Bewöl- ngszunahme und örtlich geringfügiger Regen. Am Samstag heiter bis Wolkig, im wesentlichen trocken. Eein Nachtfrost. Bei südlichen bis südwestlichen Winden Tagestemperaturen um oder etwas Über 13 Grad. ä. Mannheimer Tageschronik Mannheimer Poſträuber vor Gericht Vor dem Mannheimer Schwurgericht be⸗ gann geſtern der Prozeß gegen die Mann⸗ heimer Poſträuber, die am 9. Juni 1949 aus einem Geldtransport der Bundespoſt vor den Fenſtern der Kriminalpolizei 160 000 DM. erbeuteten. Der erſte Staatsanwalt Dr. Angelberger verlas die Anklageſchrift, die den drei jun⸗ gen Männern Knabenſchuh, Breunig und Hörner vorwirft, nach einem bis in alle Ein⸗ zelheiten vorbereiteten Plan am Vormittag des 9. Juni 1949 mit einer ſchnellfahrenden Limouſine den Geldtransport der Poſt auf dem Wege zur Landeszentralbank zum Hal⸗ ten gezwungen und unter Anwendung von Drohung den Geldſack mit 160 000 DM. geraubt zu haben. Als Mitwirkende, wenn auch nicht als Ausführende bei der Tat, wurden die beiden Brüder Stuck angeklagt, während dem ehemaligen Poſtſchaffner Ho⸗ nickel der Vorwurf gemacht wurde, als Be⸗ amter das Geheimnis dieſer Geldtransporte offenbart und den Raub erleichtert zu haben. Schwere„Schläger“ Einen ernſten Abſchluß fand ein Wort⸗ wechſel in einer Wirtſchaft in der Neckar⸗ ſtadt. Mit Stühlen und Biergläſern drangen zwei bis jetzt noch nicht ermittelte Männer auf den Wirt ein und ſchlugen dieſen nieder. Der Wirt mußte mit verſchiedenen Kopfver⸗ letzungen und Schnittwunden ins Kranken haus gebracht werden. Bei der Auseinander⸗ ſetzung wurde auch ein Gaſt verletzt, der ſich ſofort in ärztliche Betreuung begeben mußte. deulismus— nicht mehr zeitgemäß? — Jugendarbeit in den Vereinen— Man ſollte faſt meinen, daß er keine Be⸗ ziehung zu unſerer Zeit mehr hat, der heute ſo oft gebrauchte Begriff des Idealismus? In einer Zeit, die wegen ihrer Schwere von Jedem das Letzte abve langt, um die mate⸗ rielle Lebensexiſtenz zu ſichern. Und doch wir haben bei unſeren Rundgängen in den verſchtledenſten Lokalitäten und draußen auf den Spielplätzen Menſchen gefunden, die auch heute noch ganz unter der Wirkung die⸗ ſes Wortes ihr freizeitliches Tun geſtalten. Seht nur ſelbſt einmal hinein in die abend⸗ lichen Stunden unſerer Turn⸗ und Sportver⸗ eine, und ein kleines Lichtlein wird auch euch aufgehen, wenn ihr das Treiben der frohen Jungen⸗ und Mädelſcharen betrachtet, Dort ſeht ihr ſie wirken, Frauen und Män⸗ ner, Menſchen wie Du und ich, die ſich ganz dieſem Wort verſchrieben haben. Sie wiſſen vielleicht nicht einmal ganz um den letzten Sinn dieſes Wortes, aber ſie wiſſen ſicherlich weit mehr um den Sinn ihrer Tätigkeit, der Erziehung und Ertüchtigung unſerer Jugend heißt. Doch ſpringt es euch an, jenes leicht belä⸗ chelte Wort, wenn ihr hören müßt, daß der froh lachende Mann kurz zuvor noch am Schraubſtock ſtand, daß die ermahnende Frau erſt wenige Minuten vorher ihre Küchen⸗ ſchürze mit dem Turntrikot vertauſcht hat. Da ſtehen ſie inmitten eines tollenden Ge⸗ wimmels, ſich ihrer Verantwortung bewußt, die ihnen Verein und Eltern auferlegten, wenn ſie neben der vein körperlichen Ertüch⸗ tigung auch ein erzieheriſches Moment zeigt. Man hört nicht viel von ihnen, ganz im Schatten der großen Ereigniſſe tun ſie ihre Arbeit, die ihnen mehr Freude als Pflicht iſt. Sie ſprechen auch nicht groß von ihrem einmal anders Wirken, vom Aerger, den ſie manchmal ha⸗ ben, doch voll Liebe, wenn ſie die blanken Augen der Jugend ſehen. Sie reden auch nicht viel von Dank, der ihnen gezollt wer⸗ den ſoll, ſie erfüllen etwas für ſie Selbſt⸗ verſtändliches. 5 Die Jungen und Jüngſten aber hängen an ihnen, voll Freude gehen ſie zu ihren Lei⸗ tern, voll Stolz berichten ſie zu Hauſe, wenn ſie wie große Sportler angefaßt wurden, und noch freudiger ſind ſie, voll jugendlichen Stolzes, wenn ſie ein Lob empfangen durf⸗ ten, oder wenn ſie bei einer größeren Ver⸗ anſtaltung dabei ſein dürfen. So hängen ſie an ihrem Sport, der ihnen von den Leitern mit oft bewundernswerter Geſchicklichkeit als gutes Erziehungsmittel gegen die Straße in einfacher Form beigebracht wird. Von hier nehmen ſie ein großes Stück erlebter Ge⸗ meinſchaft, wie ſie auch die Schule gibt, mit hinaus in ihr ſpäteres Leben. Das alles aber zeugt von dem Idealis⸗ mus, von dem wir ſprachen, zeugt, daß auch noch heute Menſchen ohne geldliche Unter⸗ ſtützung und beſondere Anerkennung bereit ſind, Mithelfer an einem großen Erziehungs⸗ werk zu ſein. Und wenn dann in einer Ver⸗ ſammlung von ihrer Leiſtung geſprochen wird, winken ſie meiſt lächelnd ab, ſie allein wiſſen, wie es um ſie und ihre Jugend be⸗ ſtellt. Das macht ſie dann in gewiſſer Be⸗ ziehung ſtolz und das dankbare Wort aus ei⸗ nem Elternmund läßt ſie wieder freudiger an ihre, oft nicht leichte Aufgabe gehen. Und ſolange es ſolche Menſchen gibt, wie wir ſie hier kurz skizzieren konnten, ſolange iſt, und hoffentlich bleibt er es immer, der Ide⸗ alismus noch zeitgemäß, wenn er auch nur in Wenigen wirklich lebt 5 DER KAISER 5 40 Hflacloben GO DY RIGHT BY vERLAG HELMUT SsETLE R, STUTTGART 5 6. Fortsetzung Winner starrte den Jägermeister eine Weile trübe an. i 8 mag geschehen, was sich nicht ändern nagt. len will aufpassenſ“ murmelte er und tastete sich treppab. ö 5 N Bike aber blieb nach diesem Gespräch mit dem alten Freunde bekümmert zurück. r schloß das Geld in eine Truhe. Dann trat er an das vergitterte Fenster. Es war ein schöner warmer Abend. Die her- en Düfte der Stoppelfelder und des welken- en Laubes wehfen vorüber. Erste Sterne tanden am hellen Himmel. a zuviel über die Dinge des Lebens nach- kudenken, tut nicht gut!“ seufzte er ärgerlich. Unter der engen Stube befand sich die Kammer, in der die Falken gehegt wurden. cke preßte die Stirn gegen das eiserne er des Fensterloches, denn er unterschied Stimmen von Swint und Gela. f e schienen mit einem Falken zu sprechen. Wie ruhesam und gut der Klang der Mäd- chenstimme war: da gab es kein Gestern und Morgen. Es gab nur den stillen Abend cdie edlen zahmen Vögel, die in der Nacht Gi 5 AR GO BOGEN „Ich habe schon öfters Falken gesehen, Gela“, antwortete Eicke scherzend. Er trat heran und freute sich an dem hübschen Bild. a Der Falke duldete es, daß ihm Gela mit dem Finger zart über den geschwungenen Schnabel Strich. 8 Mit seltsamer Vertrautheit ruhten die Blicke des Mädchens und des Vogels ineinander. „So ein kleines Tier!“ sagte Gela versonnen. „Wieviel edle Würde es hat! Wie sehr ich es liebe! Immer macht es mir Schmerz, daß die Grenze da ist, wo sich Mensch und Tier ge- heimnisvoll scheiden. Gar oft spreche ich im Schlaf mit Tieren. Tut ihr das auch, Jäger- meister?“ N.. „Als ich so alt Wwar wie du, Gela, da sprach ich auch im Traum mit Tieren“, antwortete Eicke sacht und blickte das Mädchen lächelnd an.. Gela neigte dem Vogel ihre Wangen ent- gegen und fuhr plaudernd fort:„Früher, als ich die Welt nur aus Büchern kannte, las ich schönen Vögel abends in den fallen waren, versperrte ich die hlte mich wWwohl bewacht.“ 8 E mit jugendlichem Ungestüm: cht hätte ich vor deiner Tür ge- enn ich gewußt hätte, daß du allein erhütte haus test.“ rmeister streichelte den Falken Alten Gesetz der Ka- und Falke im Besitz auch wenn er Haus „Das ist ein gutes Gesetz“, rief Gela er- freut. 5 Inzwischen hatte Swint die Vögel ange- kettet. Gela trug ihren Falken sorgsam in das Nachtverlies. Er hüpfte ungeschickt von ihrer Hand und duldete es bereitwillig, daß ihn Swint an einem schmalen Lederriemen be- festigte. 5 Eicke verließ den Raum, denn er wollte es vermeiden, mit Swint und Gela zugleich in die Küche zu treten. Als er über den Hof ging, kam Boda aus der Wäschekammer, die neben dem Hunde- zwinger lag. „Winnar hielt mich auf“, sagte er und ärgerte sich, eine Entschuldigung vorzu- bringen. 5 5 5 „So?“ antwortete Boda spitz.„Winnar half mir eben dabei, die Wäsche von der Bleiche zu nehmen.“ „Ich sehe es nicht gern, wenn du solche Arbeiten verrichtest!“ tadelte Eicke verlegen. Boda schob das helle Haar unter das gelbe Kopftuch und blieb stehen. Sie wies auf Gela und Swint, die aus der Falknerei traten. „Und mir mißfällt es, den jungen Burschen und das Mädchen den lieben langen Tag bei- sammen zu sehen. Wenn Swint auch nur eines armen Ritters Sohn ist, so gehört er doch wohl einem höheren Stande an als die kleine Landstreicherin. Jedenfalls würde es uns Swrints Vater mit Recht verargen, wenn wir es duldeten, daß sich der Sohn, dessen Weiter- kommen er uns ans Herz legte, an dieses arme Mädchen bände.“ Der Jägermeister antwortete:„Deine Rede setzt mich in Erstaunen, Frau! Es dürfte deinem ebenso scharfen, wie gerechten Urteil schwerlich entgangen sein, daß Gela ein wohl- erzogenes, gebildetes Mädchen ist. Vermutlich raucht unser braver Swint einmal eine ein- fachere, derbere Frau!“ N i 5 „Gut, daß wir endlich den, Eicke!“ erwiderte Boda schroff, Du hast mir untersagt, danach zu 11 8 Woldprinzessin hergekommen ist,. Solange einmal darüber re. nicht weiß, wer mit mir au einem Tische sftz bin ich zu Vorsicht und Mißtrauen berechtigt.“ Eicke wußte nicht, was er darauf entgegnen sollte, denn Boda hatte von ihrem Stand- punkt aus recht. l 8 5 „Sie wird es uns schon sagen, wer sie ist!“ murrte der Jägermeister und folgte Boda in die Küche, Wo Nanta das Herdfeuer zuschüt- tete, damit sich die Glut bei Nacht darunter glimmend erhielt. ** Ende Oktober fand das Fest der Weinernte statt, das auf der Gelnburg alljährlich mit Tänzen und Spielen gefeiert wurde. Dabei nahm der Jägermeister den Ehren- Platz seines verstorbenen gräflichen Bruders ein, teilte Preise aus und beschenkte die Bauern von Gelnhausen.. 5 Daran hatte sich nichts geändert, nachdem der kleine Besitz Reichsgut geworden War. 5 Männer und Frauen zogen bunte Festklei- der an. Die jungen Burschen trugen Blumen am Hut. Sogar die Pferde wurden mit Schel- len geschmückt. Ziehende Musikanten fanden sich rechtzeitig ein, um von früh bis spät Leder und Tänze zu spielen. 2 Aber auch die Hofbesitzer kamen mit ihre Söhnen und Töchtern aus der Umgebung her bel, um an dem Fest teilzunehmen. 5 Alle Gäste wurden im äußeren Burghof mf jungem Wein und süßem Kuchen bewirte Gela hatte noch niemals ein solches F. gesehen. 5 8 Es verschüchterte sie, dag 5 Bauern schrien 5 I.. in 5 f sich lachend hin- Als man sich die für die E nahm Eick Geistliche Woche gegen Gleichgültigkeit Mannheim. Die„Geistliche Woche für Südwestdeutschland!, die erstmalig 1946 durch- geführt wurde und deren Bedeutung für das evangelische kirchliche Leben seither von Jahr zu Jahr wuchs, fand in Mannheim vom 26. Fe. bruar bis 5. März statt. Der Zustrom, insbeson- dere auch von außerhalb Badens darf als Beweis dafür angesehen werden, daß weite Kreise àuf die brennenden Fragen der heutigen Situation an richtungweisenden oder klärenden Antwor- ten aus christlicher Sicht interessiert sind. Eine Reihe bedeutender Männer des kirchlichen Le- bens nahm in ihren Vorträgen Stellung zu ak- tuellen und grundlegenden Problemen, Es spra- chen Landesbischof a. D. D. Wurm, Stuttgart, Landesbischof D. Dr. Lilje, Hannover, der badi- shes Landesbischof D. Bender, Propst D. Asmus- sen, D. D. Kiel, Präslat Dr. Hartenstein, Stutt- gart, Oberkirchenrat Dr. Heidland, Karlsruhe, die Tübinger Universitätsprofessoren D. Dr. Thie- cke und D. Pr. Köberle, Universitätsprofessor D. Bornkamm, Heidelberg und der Schriftsteller Franz Spemann. In den Vorträgen kam zum Ausdruck, daß die Krisis unserer Zeit in der Lösung des Menschen Von seiner letzten Bindung, von Gott liege, Aher nicht einmal die Gottesleugnung stellte die tief- ste Stufe des menschlichen Daseins dar, denn sie setzte ja immerhin noch eine Auseinander- setzung voraus, sondern die Gleichgültigkeit. Wenn aus der Not der Zeit der Schrei kommt: Sott, ist das deine Gerechtigkeit?— Erweise deine Gerechtigkeit!, dann ist dies Vermessen- heit, denn der Mensch ist es, der sich vor Goti zu rechtfertigen hat. epd Arbeitsdienst ohne Drill Die„Junge Bauhütte“ in Rippolsau zeigt arbeitslosen Jugendlichen einen Weg In dem idyllischen Schwarzwaldbad Rippolsau wurde auf Anregung des Freiburger Caritas- Direktors Anton Wopperer die„Junge Bau- bütte“ gegründet, in der jeweils sechzehn ar- beitslose Jugendliche zwischen 18 und 23 Jah- ten den demoralisjierenden Folgen der Arbeits- losigkeit entrissen werden sollen. Die„unge Bauhütte“ ist als Jugend-Selbsthilfs werk ge- dacht, das auf freiwilliger Meldung beruht und keine Eingliederung in isgendeine Organisa- tion bedeutet. In erster Linie sollen heimàt- und elternlose Jugendliche aufgenommen werden. Der Tageslauf gliedert sich in zwei Hälften, deren eine der Entfaltung der persönlichen in- teressen und Anlagen dient. In einer„stillen Zelt“ wird jeder Einzelne einmal am Tag sich selbst überlassen sein. Aktuelle Vorträge über die verschiedenen Lebensgebiete aus der un- mittelbsren Umwelt der Jugendlichen sollen den Horizont der Einzelnen über die eigenen In- teressen hinaus erweitern und seine Selbstbil- Aung anregen. Themen wie etwa„die Einglie- derung der Flüchtlinge in das Wirtschaftsleben des Bundes“, sowie anschließende Diskussionen sollen die Teilnehmer aus der Isolierung heraus- holen, den Sinn für gemeinsame Verantwortung wecken und wechselseitig zum Respekt vor der Oberzeugung des Anderen erziehen. Arbeits- gemeinschaften über Lebenskunde, Heimat- und Bürgerkunde, Arbeits- und Berufskunde, Sied- lungs- und Haushaltskunde werden diese Wirkung vertiefen. Selbstverwaltung soll das Hausgesetz der„Jungen Bauhütte“ sein. „Sesellenrat“ und„Hausältester“ werden durch Wahl bestimmt werden. Die vier Stunden der anderen Tageshälfte sind für die gemeinschaft- liche Arbeit vorgesehen. Die Jugend braucht Freizeitheime Ruit(Z SH). In der Jugendleiterschule Ruit begann am Montag eine zweitägige Landes- jugendkonferenz für Württemberg-Baden, Auf der die Vertreter der Gemeinden und des Staates mit den Stadt- und Kreisjugendaus- schüssen über die dringendsten Jugendauf- gaben diskutierten. Oberbürgermeister Dr. Roser(EBlingen) behandelte die Probleme der ehren- und hauptamtlichen Jugendleiter, auf deren Wahl die Jugend einen Einflug haben. singer bestätigte, daß die örtlichen Jugend- ringe nicht auf Weisungen von oben zu war- ten haben, sondern aus eigener Initiative in Verbindung mit den Gemeindeverwaltungen neue Einrichtungen für die Jugend, also so- wohl Freizeitheime, wie Wohnheime usw. schaffen können. Wirischaff Getreideablieferung im Februar Die Roggenablieferung ist auch im Monat Februar noch nicht flüssiger gewesen als in den Vormonaten, da die Abnahmeschwierigkeiten noch nicht ganz überwunden Waren. Die Weizenaplieferung dagegen ist durchaus gut und die Gerstenablieferung fast ab- geschlossen. Beim Hafer ist die Situation ähnlich wie bei Roggen: Es bestehen Schwierigkeiten bei der Aufnahme. Bis Ende Februar erreichte die Ab- lieferung bel Roggen einschließiſch Wintergemenge 1 482 000 Tonnen, bei Weizen 954 100 Tonnnen, bei Serste 364 400 Tonnen und bei Hafer einschließlich Sommergemenge und Hülsenfrüchten 125 600 Tonnen. Im Verhältnis zum Vorjahr sind mithin in diesem Jahr 109 Prozent Roggen, 131 Prozent Weizen, 143 Prozent Gerste und 85 Prozent Hafer abgeliefert worden.(CD. DGB fordert Kündigungsschutzgesetz „Die Kündigung gegenüber einem Arbeitnehmer, der ohne Unterbrechung mehr als drei Monate im gleichen Betrieb oder Unternehmen beschäftigt ist, ist rechtsunwirksam, sofern sie sozial Uungerechtfer- tigt ist“, heißt es in dem vom Deutschen Gewerk- ſschaftsbund der Bundesregierung überreichten Ent- wurf eines Kündigungsschutzgesetzes. Jede Kündi- gung ist sozial ungerechtfertigt, außer wenn die Person, das Verhalten des Arbeitnehmers oder Zwingende betriebliche Erfordernisse einer Weiterbeschäftigung entgegenstehen. Ferner haben die Arbeitgeberver- bände und Gewerkschaften dem Bundesarbeitsmini- sterium Vorschläge für eine tarifliche Schlichtungs- ordnung zur Kenntnis gebracht.) Es fehlen noch 200 Millionen Das Gesamtaufkommen der Soforthilfe betrug bis Zum 8. März d. J. 1,015 Milliarden. Davon wurden bisher ausgezahlt: Für Unterhaltsbeihilfen 425 Mil- lionen DM, für Haushalthilfe 160 Millionen DM, für die Wohnungsbauhilfe 60 Millionen DM, für Ausbil- dungsbeihilfen 25 Millionen DM und für die Sied- lIungshilfe 30 Millionen DM. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Heimatvertriebene teilte dazu mit, das Gesamtaufkommen der Soforthilfe Tür 1950 werde auf 1,2 Milliarden DM geschätzt. Dem Amt für Soforthilfe liegen noch 604 bod Anträge von besonders bedürftigen Bewerbern vor, Falls man Alle Gesuche genehmigen wollte, fehlten noch 200 Millionen DM. 28H) 120 000 Ztr. Schafwolle angeliefert Die Deutsche Wollverwertungsgesellschaft in Neu- Ulm, die im Kriege ihre beiden großen Lagerhallen verlor, hat nunmehr auch ihre zweite Lagerhalle im Rohbau wiederaufgebaut, womit der Gesellschaft binnen kurzem wieder eine Lagerfläche von 20 000 Am zur Verfügung steht. Im Jahre 1949 wurden über 120 000 Zentner Schafwolle zur Wollverwertung an- geliefert. S. — Stahlembargo bleibt ungeklärt Trotz„lebhafter Lieferungen aus der Ostzone“ sind noch nicht alle Voraussetzungen erfüllt, die eine Wiederaufnahme der Stahllieferungen in die Sowjetzone ratsam erscheinen lassen, erklärte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Bonn. Eine letzte Entscheidung über die Aufhebung des Stahlembargos werde in einer gemeinsamen Konferenz zwischen den Alliierten flohen Kommis- ßaren und Vertretern der Bundesregierung ge- troffen.) Messe-Ergebnisse in Köln und Leipzig „Die von rund 50 000 Einkäufern besuchte Kölner Messe endete mit einem mittelmäßigen Geschäft. Bei den Dispositionen standen Qualitätswaren im Vordergrund. Besonders ausländische Textilien wa- ren stark gefragt, sowie für die Herstellerländer Mafakteristische Ezeugnisse, In Qualität und Preis Eleiche, aus dem Inland stammende Produkte fan- den nur geringes Interesse. Allgemein wird die La- gerhaltung eingeschränkt, so daß nur kurze Liefer- kristen vereinbart wurden. Von den 248 000 Besuchern der Leipziger Früh- jahrsmesse kamen 23 000 aus Westdeutschland und 700 aus 41 ausländischen Staaten. Die Ost- deutsche Republik erhielt Aufträge für 76 Millio- nen Ostmark, wovon 4 Millionen Mark aus Ge- Schäftsabschlüssen mit 27 Fremdstaaten stammen. Nach Westdeutschland setzten die ostdeutschen Aus- steller Waren(einschließlich Lohnveredelung) für 30,2 Millionen Ostmark ab. An westdeutsche Aus- steller wurden Aufträge für 12 Millionen Ostmark vergeben.(28D) Ulmer Telefunken-Röhrenwerk baut ab Nachdem das Ulmer Telefunken-Röhrenwerk einen erheblichen Teil der Produktion nach Berlin zurücir- verlegt, haben bei dem Werk die ersten Entlassun- zen begonnen. Insgesamt sollen 600 Arbeiter und Arbeiterinnen ausgestellt werden, eine Zahl, die den Ulmer Arbeitsmarkt schwer belastet. Glückli- cherweise konnte die erste Entlassungsquote von 300 auf 94 Personen herabgesetzt werden. S. Schienen- Omnibusse werden geprüft Auf der Strecke Kaufbeuren Füssen sollen mit Vom Sperrt Um die Kreismeiſterſchaft der Gem. Jugend Klaſſe Mannheim Die letzte Begegnung in Ladenburg gegen Heddesheim endete 111. Das Spiel mußte mit zwei Erſatzſpielern beſtritten werden. Trotzdem haben ſich die Jungens tapfer hal⸗ ten, ja ſogar gegen Schluß eine Ueberlegen⸗ heit herausſpielen können. Der ſehr junge Torhüter Weidner war maßgeblich an dieſem Teilerfolg beteiligt.— Das Wiederholungs⸗ ſpiel gegen Heddesheim findet am Sonntag um 10 Uhr in Feudenheim ſtatt. Und wieder muß die Mannſchaft, diesmal ſogar mit 4 Erſatzſpielern antreten. Heddesheim hat den letzten Kampf mit beſonderer Härte geführt. Der Erfolg war 3 verletzte Spieler. Wenn auch Vertrauen zu den Erſatzſpielern vor⸗ handen iſt, müſſen ſich die Jungens gewal⸗ tig anſtrengen, wenn ſie ſiegen wollen. DFB-Pokal-Endspiel vor fast neunzigtausend Zuschauern Vor einem großen Tag im Stuttgarter Neckar- stadion— Wer gewinnt am 19. März 62 000 Fußballbegeisterte kamen zum Nach- Kriegsstädtespiel Stuttgart Zürich ins Nek Karstadion, 88 000 zum Meisterschaftsendspiel 1949 VfR Mannheim Borussia Dortmund und etwa 90 000 werden am kommenden Sonntag das Pokalfinale Südwest- Bayern er- leben. Das Stadion ist praktisch schon aus- verkauft. Allein 19 190 Sitzplätze wurden ge- schaffen. Gäste aus dem In- und Ausland er- Wartet man in Schwabens Metropole, die in ummittelbarer Nähe des Neckarstadions zwi- schen Cannstatt und Untertürkheim Park- Plätze für 2000 bis 3000 Fahrzeuge zu schaffen bemüht war. Wenn nicht alles trügt, dann wird Stuttgart ein großartiges Endspiel um den DFB-Pokal bringen, Schon in der Vorschlußrunde erleb- ten Zehntausende in München und Ludwigs- hafen ein Brillantfeuerwerk bester Fußball- kunst durch die siegreichen Mannschaften von Bayern und Südwest, die ihre Gegner Nie- dersachsen bzw. Hamburg mit 6:2 und 3:0 niederkanterten. Horst Schade, der 2T7jährige Mittelstürmer der SpVgg. Fürth und Fritz Walter, der 29 jährige Halbrechte des 1. FC Kaiserslautern, waren die glänzenden Diri- genten des 22. Januar. Sie werden darauf be- dacht sein, auch am 19. März im Stuttgarter Neckarstadion die Bewacher abzuschütteln, die man ihnen von der Gegenseite liebevoll an die Seite stellen wird. Die Bayern wollen das Endspiel zu einer Prestige angelegenheit machen. Gegen„Kai- serslautern verstärkt“ kann es sich keine blauweiße Mannschaft erlauben, zu verlieren. So ungefähr ist die Meinung der bayrischen Prominenz. Daher auch das Geheimnis, das um die Mannschaft gemacht wurde. Aber schließlich wurden 16 Mann nominiert, die in Nürnberg zusammentreffen und dann gemein- sam gen Stuttgart fahren. Die Pfälzer sind ihrer Sache sicher. Ein siegreiches Team braucht nicht geändert zu Werden, zumal wenn es sich einem Gegner Wie Hamburg 5:0 klar überlegen erwies. Die taktischen Schachzüge, die seinerzeit Sepp Herberger seinen Pfälzer Freunden gab, kön- nen natürlich nicht in gleichem Maße gegen Bayern wirksam sein. Aber die Einheitlich- keit der Pfälzer Mannschaft, die sich auf eine Kombination 1. FC Kaiserslautern Wormatia Worms stützt, ist auch für die bayrischen Ballvirtuosen ein nicht zu unterschätzender Faktor. Die Mannschaften Dem Stuttgarter Schiedsrichter Reinhardt und den Linienrichtern Eberle und Heller dürften sich beide Mannschaften wie folgt stellen: Müller Blankenberger O. Walter F. Walter: Folz Gavlicek Liebrich Laag 1 Kohlmeyer Basler 5 Fischer 1 Pfak: 5 Die Geschichte des Pokalwettbewerbeg W Länder mannschaften ist sehr wechselvoll. 190 stiftete der damalige Kronprinz Wilheim einen Pokal für die im DFB zusammenge. schlossenen Verbände. Bis zum Ende de ersten Weltkrieges wurde dieser Kronprinzen Pokal achtmal umstritten, Daran reihte sich die Zeit der Bundespokalspiele, die bis zur Spielzeit 1932/33 insgesamt 15 Endspiele um den auf„DFB-Pokal“ umgetauften Welte werb sah. Zuletzt wurde von 1933/34 an acht mal um den Reichsbundpokal gekämpft. ZwWi. schendurch gab es alle vier Jahre den Deut- schen Kampfspiel-Pokal, insgesamt fünf von 1922 bis 1938. Wenn man dazu noch deg Wettbewerb um den Deutschen Pokal“ des Jahres 1933 rechnet, so kommt die stattlidg Summe von 40 Endspielen beraus. Zulete triumphierte 1942 Niederrhein gegen Nord- mark mit 2:1. In der 40jährigen Geschichte spielte Süddeutschland eine große Rolle, abe auch Mitteldeutschland und Norddeutschland schrieben sich schon oft als Sieger auf de Trophäe ein. A. Sport in Kürze Der amerikanische Neger-Schwergewichtler Jersep Joe Walcott ließ bereits nach einer Minute 34 88. kunden in einem auf zehn Runden angesetzten Schwergewichtskampf in Philadelphia seinen Gegner Jhonny Shkor N 5 Am dritten Tag der diesjährigen Eishockey-Welt. meisterschaften schlug die USA die holländische Nationalmannschaft überlegen in Harringay Arena N mit 17:1 Toren. 7. Bel ihrem letzten Freundschaftsspiel in Deutsch“ land mußte die schwedische Hallen-Handballmann? schaft der Universität Lugi Land gegen eine Elens burger Mannschaft ihre dritte Niederlage nüt, Toren einstecken. 9 Toto-Regen an der Bergstraße Neun über 100 000 und zwei über 200 000 DM Elfmal über 100 000 und dabei zweimad über 200 000 DPM lautet der Stand der neuestes deutschen Toto-Rekordliste, nachdem am 12.0 1950 ein Frühlings-Totogeldregen über einem Dorf in der Nähe von Weinheim in Hessen niederging. Württemberg-Badens Toto zahlte 4 die dritthöchste bisher erzielte Quote mi 186 145 DM aus. Die elf Totogewinner über 100 000 Mark sind folgende:. DM 1. Bayern, 22. 1. 1950: Elüchtlingsfrau und Küchenchef in Hof 206 66 2. Württemberg-Baden, 20. 11. 1949:. Malerfrau und Eltern in Heidelberg 201 50 3. Württemberg-Baden, 12. 3. 1950: e Wetter aus Weinheim an der Bergstraße 1861 4. Württemberg-Baden, 8. 1. 1950: 5 Schwerkriegsbeschädigter in Kirchzarten 172 8 5. Bayern, 20. 3. 1949: Kriminalkommissar aus Ansbach 12³ 6. Bayern, 5. 3. 1950: Eine Hausfrau aus Aschaffenburg 17 —. Bayern, 5. 3. 1950:. Ein Wetter 117 26% 8. Württemberg-Baden: 4. 2. 1950: f Ein Wetter in Viernheim bei Mannheim 113 5 —. Württemberg-Baden, 4. 2. 1950: Ein Wetter aus St. Georgen(Schwarzwald) 113 5 10. Württemberg-Baden: 22. 1. 1950: Ein Wetter in Heidelberg 101686 —. Württemberg-Baden, 22. 1. 1950: a Ein Wetter in Ravensburg 101 68 Wenn man erwähnt, daß nach drei 94 51“ DM- Gewinnern(u. a. die Frau des Motor- rennfahrers Herzogenrath-Kölnn) und einem 93 262-DM-Gewinn dann noch weitere 14 Ge. inner über 80 00% DM kommen, dann be- erachtet man die ersten„deutschen Rekorde- von 27 950 oder 47 590 DM nur noch als„Kleine der T ische“, Immerhin sind 29 Gewinner mit übe? Der 50 000 DM bis 200 000 DM ein„Barometer? Siek kür das Interesse des Publikums am Fußbalg Arb toto. 5 Ausschüttung der Totoerträge 5 der Bei der vierten württembergischen Toto-Ausschüt-. der tung wurden insgesamt 471 300 DM verteilt. Von die- 12 sem Betrag erhielten der Württembergische Städte- PIII und Gemeindetag je 175 0% DM für den Ausbau 208 gemeindlicher Sportanlagen, und die Turn- und Sportvereine 321 500 DM, von denen 43 500 DM fr ker eine Unfallversicherung aller dem Landessportbun angehörigen Mitglieder verwendet wurden, Mit der soll. Oberbürgermeister Dr. Brandenburg Beginn des Sommerfahrplanes moderne 5 Bayern: S815 1 c zeigte am Beispiel der schwer zerstörten Stadt Dmmntbusge eingesetzt werden ke handelt sien 15 N 5VVVVCꝙꝙĩou;:; Pforzheim, was ein Jugendheim kür N FFF Hammerl 8 Moll 5 N 8 erblelten Bie uesen r 1 1 Vereine 155 samte Jugend bedeutet. Ministerialrat Has- deutschland.) Hädelt Schlumpp Schade Appis Brück wegen sich zwischen 150 und 300 DR. D. F. 8 1 Wer nimmt 3 jaht. Jungen De e„5 5 einer berufstätigen Frau. 111155 5„ N e. 2 2 2, Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme tagsüber in 1 N ist greiſ bar nah sowie für die zahlreichen Kranz und Blumenspenden 2. beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen gute Obhut? 9 5 9 A 1 H 8 i Adresse an die Geschäftsst. d. Bl. 19 5 5 5 ö Herrn nton Heierling Fi e 0 55 sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank 4 dem Gesangverein Sängerbund und dem Vertreter der Putzfrau Bundesbahn für die Kranzniederlegung und die Nachrufe. Die trauernden Hinterbliebenen. gesucht. NUR A TAE 1 Vorzustellen Offenburgerstr. 49 NEIN 1 NAhm.-Seckenheim, 17. März 1950 Nesplat:— Kobelt.. Friedkr-Ebert. Str. N—. Heute Freitag, 17. März, 20 Uhr 2 5 2— 8 r— 2 FESTLlenk Es gibt jetzt wiecder Große Auswahl- Kleine Preise ERGHEH NU Gelegenheiten, 1 Vereins--Kalender 9 zu verpachten. Zu exfr. in der Geschäftsst. d. Bl. 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