Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 18. März 1950 jens Völler im Aufbruch Im Zusammenhang mit der von uns an an- derer Stelle wiedergegebenen Rede Außenmi- nister Achesons, in der dieser die Ziele der amerikanischen Asienpolitik Klar umrig und den sowietisch-rotchinesischen Expansfonsgelu- sten eine unmigverständliche Warnung entge- gensetzte, gewinnt der nachstehende Aufsatz üder die werdenden Großmächte des Fernen Ostens besonders aktuelle Bedeutung. D. R. ien und China sind die werdenden machte Asiens. Jahrzehntelang waren ußland, Großbritannien und— als einziger zialischer Staat— Japan die Vormächte eses Kontinents. Nach dem zweiten Welt- iege hat Japan seine Stellung verloren, der ritische Einfluß ist zurückgegangen und ch Asien zieht sich heute die östliche Front „Kalten Krieges“ zwischen den beiden ſtmächten USA und Sowjetunion. s Indien der Kongreßgpartei und das China er Rommunisten Mao Tse-Tung's aber ha- pen ein eigenes politisches Gewicht erlangt. Trotz der geistigen, wirtschaftlichen und politischen Bindungen Indiens an das frühere britische Mutterland und die Welt des We- stens und trotz der weitaus stärkeren ideo- logischen, politischen und wirtschaftlichen Bin- dung des kommunistischen China an die So- union ist das Wirtschafts- und Arbeits- potential beider Länder so stark, daß sie für die Weltmächte einen Machtfaktor eigener Art darstellen. Die führende Schicht der kleineren ölker Asiens blickt nach diesen Staaten. Sie weiß, daß die Zukunft aller asiatischen Klein- und Mittelstaaten von der Entwicklung m Indien und China maßgeblich beeinflußt wird. Diese Entwicklung scheint aber noch nieht erneut im Aufbruch, ihre Zivilisation und irtschaftsstruktur ist vom modernen Westen tion ohne Beispiel hineingezogen worden. Diese Umwälzung trifft jedoch einen Men- ſchenschlag, der von dem Typus im Westen und im kommunistischen Rußland vollkom- men verschieden ist, dessen, zum Teil unbe- Wußte, Wurzeln auf uralte Kulturen und Weis heiten zurückgehen. Selbst wenn man von den zweifellos in aus- giebigem Maße bestehenden politischen Kon- angebo- zureisen, (U fliktmöglichkeiten zwischen Mao Tse Tung und Moskau absieht, ist es noch eine große Frage, ob sich die wirtschaftlich-soziale Struk- tur Chinas der Kollektivierung und Industria- lislerung der Sowjetunion anpassen läßt. Da dies aber das Fernziel des Kremls sein dürfte, ist es nicht schwer, Spannungen besonderer Art zwischen den beiden Ländern vorauszuse- hen, die über das hinausgehen könnten, wWas in dier Politik des Tages mit dem Schlagwort „Titoismus“ bezeichnet wird. Auch in der Politik Mao Tse-Tung's steckt in Stück der Undurchschaubarkeit Asiens. Was ihm Anhang unter den chinesischen Mas- sen verschafft hat, war vor allem eine Bau- ernbefreiung größeren Magßstabes. Bis zur kommunistischen Agrarkollektivierung und er Schaffung eines Industrieproletariats aber ist noch ein weiter Weg. Wird ihn Mao be- schreiten? Kann er ihn, bei den patriarchali- schen Familienbindungen der chinesischen Landbevölkerung überhaupt gehen? Auch die Zukunft Indiens steht unter einem grogen Fragezeichen. Das Land ist in einer i. 4 Sroßzen Umformung begriffen. Um dem Elend vieler hunderte von Millionen Unterernähr- ter abzuhelfen, schaut Indien nach der Wirt- In der Schaffung besserer sozialer Verhältnisse, in der Hebung des Lebensstandards liegt die Möglichkeit der Abwehr kommunistischer Agitation und der Schaffung eines demokrati- schen Indiens. In der Weltpolitik versucht die indische Regierung, sich soweit als mog- dich aus dem Ost-West-Konflikt herauszuhal- ten. Ein Beispiel für diese unabhängige po- litische Haltung ist die Tatsache, daß Indien schaftshilfe der Westmächte aus. entgegen der Stellungnahme der USA und Großbritanniens— die Bao-Dai- Regierung in Indochina nicht anerkannt hat und sich dem Ho Chi. Minh-Regime gegenüber Vorsichtig neutral verhält. Das Indien Nehrus beweist ebenfalls, das die asiatische Tradition vom Einflug der wei⸗ Ben Rasse nur übertüncht ist, und dag Asien seinen eigenen Weg gehen will. —————̃ä „Hallo Grygeri“, rief der Polizist Seltsames deutsches Auswanderer- Schicksal Als„Bankräuber“ über Amerika nach Frank- reich Illegale Auswanderer können zuweilen die aufregendsten Erlebnisse berichten. Als blinde Passagiere und auf andere Weise versuchen sie nach Ubersee zu kommen. Oft werden sie dann doch irgendwo erwischt und zurückge- schickt. Wer jedoch endlich seine Auswande- Tungspapiere in der Tasche hat, dürfte in der Regel nicht mehr mit allzu viel Schwierig- keiten zu rechnen haben. Dies sagte sich auch der Duisburger Schlos- sermeister Wolfgang Weise, als er endlich in New Vork an Land gehen konnte. Gleich Wollte er seine Verwandten in einem Vorort aufsuchen. Während seine Gedanken schon Weit vorauseilten, erblickte er Plötzlich einen Steckbrief des Bankräubers Gry geri. 5 Was war an dem Ding bloß so verwunder- lich, fuhr es ihm durch den Kopf. Und dann Wußte en es. Grygeri sah aus wie er selber. Aufs Haar genau. Aber er hatte nicht viel Sinn für Steckbriefe. Wer New Vork das erste Mal betritt, beschäftigt sich mit anderen Din- gen. Also schritt er auf den nächsten Ver- kehrsschutzmann zu, um sich nach dem Weg 2u erkundigen. Ab nach Paris „Hallo, Grygeril rief der und fügte hinzu: „Für so dämhich hätte ich Sie nicht gehalten.“ Noch ehe der biedere Schlossermeister aus Duisburg 80 recht zur Besinnung kam und sich die amerikanischen Worte zurechtlegte, trillerte bereits die Polizeistfeife Verstärkung anfordernd, und eine solide Handfessel schloß sich als Begrüßung in New Lork um Weises Handgelenke. „Sie und Auswanderer? ein schlechter Witz“, behauptete der Kriminalsachbearbeiter. Man konstatierte Gedächtnisschwund, folgerte dar- Aus, daß„Grygeri der Zweite“ noch mehr auf dem Kerbholz habe, als den letzten Raub von 10 Millionen Franken in der Pariser Bank- zweigstelle. Aber das war Sache der Franzo- Sen. In den USA war das Konto Grygeris zur Zeit getilgt. Also Auslieferung nach Frank- reich. Vor dem Abflug wollte sich Weise durchaus rechtfertigen, was schließlich verständlich er- scheint. Die zuständigen Stellen hatten je- doch keine Zeit. Sie fielen auf einen so primi- tiven Schwindel mit einem Doppelgänger nicht frerein, argumentierte die mit allen Wassern gewaschene US-Krimmalpolizei. Und Nachfor- schungen bei Bekannten? Keine Zeit. Mit dem nächsten Flugzeug nach Paris. 5 Die Leute von der Sureté auf dem Flugplatz bei Paris wunderten sich nicht schlecht, als nnen Weise als„Grygeri“ ausgeliefert wurde. Sie erkannten an der Sprache und anderen Kleinigkeiten, daß es der Falsche War. Die Wirtſchaftlahes Bonn hofft auf 15,9 Milliarden Steuern Rund 15,910 Milliarden DM hoffen Bund und Länder im Haushaltsjahr 1950%1 an Steuern einzunehmen. Davon sollen auf den Bund 9,560 Milliarden(1949 rund 1,12 Milliar- den), auf die Länder 6,350 Milliarden entfal- len. Gegenüber dem bis zum 31. März 1950 laufenden Haushaltsjahr wird mit einem Mehraufkommen von 340 Millionen DM. ge- rechnet. Durch den Ubergang eines großen Teiles der Kriegsfolge- und Soziallasten sowie der Besatzungskosten auf die Bundeskasse entstehen Ausgaben im Betrage von 9,690 Mil- Harden DM gegenüber 35 Millionen für die leichen Zwecke im gegenwärtigen Rech- mungsjahr. Der Bund benötigt für diese Auf- Saben in Zukunft einen Mehrbetrag von 1.575 Milliarden DM gegenüber den Ländern, wo- ran die Besatzungskosten mit 515 Mill. DM beteiligt sind. Die Leistungen an verdrängte Versorgungsempfänger erhöhen sich um 80 Millionen DM, an Körperbeschädigte usw. um 840 Millionen, an die Arbeitslosenfürsorge um 60 Millionen und an die Sozialversiche- rungsträger nebst Flüchtlingsrentnern um 125 Millionen DM. Da die Kriegsfolge- und Sozlallasten von 7,657 Milliarden DM im Jahre 1948 auf 8,5 Milliarden DM im Jahre 1949 ge- stiegen sind, und im kommenden Jahre etwa 9,7 Milliarden DM betragen werden, schweben im Augenblick Verhandlungen, um die Län- der mit einer Interessenquote von 25 Prozent an der Kriegsfolge-, Heimkehrer- und Um- siedlungshilfe, mit 10 Prozent an den Besat- Zurrgs- und Entwaffnungskosten und mit 15 Prozent an den Leistungen für verdrängte Versorgungsberechtigte, ehemalige Wehr- machtsangehörige, Körperbeschädigte und an der Arbeitslosenfürsorge zu beteiligen. Die Umsatzsteuer wird den größten Ertrag mit etwa 4,5 Milliarden DM abwerfen(500 Millio- nen DM weniger als im Vorjahr), die Ein- kommensteuer dagegen 600 Millionen DM Weniger, nur noch 3,9 Milliarden DM erbrin- gen, was erst durch die Wirtschaftsbelebung wieder ausgeglichen werden wird.(P) Keine Anderung der Getreidepreiſe Eine Anderung der Getreidepreise ist vor Ablauf des Wirtschaftsjahres nicht zu erwar- ten. Bundesernährungsminister Niklas kün- digte jedoch àn, daß sich im kommenden Ge- treidewirtschaftsjahr eine Anderung der Ge- treidepreise eintreten werde. Er verwies dabei auf den Entwurf zu einem Getreidegesetz, der zur Zeit ausgearbeitet werde. Dieses Gesetz werde auch die Frage der Getreidepreise zu regeln versuchen. P) Amerikaner hingegen erklärten„Grygeri“ für Grygeri. Für sie war die Angelegenheit er- ledigt. „Verbrecher a. D. Inzwischen ist Weise, der erst nach drei Wochen freie Fahrt nach Duisburg bekam, wieder in seiner Heimat eingetroffen. Als „Verbrecher a. D.“, wie er sich nennt, ist er trotz seiner Auswanderungspapiere eptisch geworden. Zunächst soll der amerikanische Staat ihm das verpulverte Reisegeld ersetzen, denn neues hat Weise nicht. Der erste Vor- stoß in dieser Hinsicht scheint jedoch geschei- tert. Er soll nämlich selbst an seiner Verhaf- tung schuld sein. Wäre er nicht so interessiert an„seinem“ Steckbrief stehen geblieben, hätte der Schutzmann nicht zugegriffen, wird in einem Antwortbrief aus New Lork behauptet. Man verdächtigt ihn sogar, aus Reiz an Aben- teuern die Gelegenheit, als Bankräuber gelten zu können, wahrgenommen zu haben. Schlossermeister Weise ist darob sehr be- trübt, zumal da ihm bisher keine glaub- würdige Gegenerklärung einfiel,„Ich werde wohl das Fahrgeld zum zweiten Male ersparen müssen“, meint er.„ Ns baut„Lambretta“-Autoroller Die NSU-Werke Ad. Neckarsulm haben duktion des„Lambretta-Autorollers““ e und werden im April mit den Fahrzeugen auf dem Markt erscheinen. Nach vorläufigen Berechnungen wird der Preis je Fahrzeug etwa 1400 PT betragen. 5 f(V D Warenhäuser an Tietz zurückgegeben 5 Die Hertie- Gmb Berlin, die aus einer Hei Warenhäusern im Gesamtwert von 40 Neltonen 524 mit Hauptniederlassungen in Berlin, München, Stütt- Särt und Filialen in anderen größeren Städten be- Steht, wurde an Georg Tietz in den Vereinigten Staaten und Martin Tietz auf Ruba Zurllckgegeben. Rentenaufwertung für Privatversicherte? An eine höhere Aufwertung der Renten von Privatversicherungsanstalten als 10 zu 1 kann erst dann seitens des Staates gedacht werden, wenn dle Sozialversicherungen saniert sind. Die Sozialrentner erhalten nur deshalb ihre Renten in der alten Höhe weiter, weil die Beitragsleistungen der Arbeitenden erhöht worden sind. Eine ähnliche Regelung muß vorerst auch bei den privaten Kassen getrof- fen werden. Der Staat ist außerstande, zwei Milliarden DM Schulden auf sich zu nehmen und hierfür Zinsen zu bezahlen, um auf diese Weise die Rentenansprüche zu sichern.(UP) Gegensätze zwischen Straße und Schiene Die klare Abgrenzung des Zuständigkeits- bereiches zwischen privaten Verkehrsunter- nehmern und öffentlichen Verkehrsträgern korderten die Mitglieder des Verbandes Würt⸗ temberg- Badischer Omnibus unterneh- mer“ auf ihrer diesjährigen Generalversamm- (ung. Die Versammlung schlug eine Anderung des bestehenden Personen-Beförderungsgeset- tes Vor. In Württemberg-Baden sind gegen- wärtig mehr als 1000 Personen im privaten Omnibusgewerbe tätig. 719 Omnibusse sind in Nordwürttemberg und 205 Omnibusse in Nordbaden zur Zeit zugelassen. Kleiner Rückgang der Arbeitslosigkeit Im Monat Februar wurden zwar 3500 Ar- beitskräfte neu eingestellt, doch erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Mo- nat in Württemberg-Baden um weitere 2300 Zugänge. Seit Mitte Februar ist allerdings ein Riickgang in der Arbeitslosigkeit festzustellen. Mit der zunehmenden Wetterbesserung be- steht insbesondere auf Grund des Wohnungs- bauprogramms der Bundesregierung Aussicht, daß die Zahl der stellungslosen Bauarbeiter, die Ende Februar rund 16 000 betrug, wesent- lich zurückgehen wird. Goliath kündigt Personenwagen an Die Goliath- Werke stellen auf dem Genfer Automobil- Salon erstmalig ihren neuen Personenwagen, Modell 1960, aus. Der seit 1949 entwickelte Wagen ist gründlich er- Probt. Mit einem Zwei-Zylinder-Zweitakt- Blockmotor von 700 cem gehört er zwar noch zu der Klein wagenklasse, steht jedoch in Lei- stung(100% km) sowie Komfort auf einem Weit höheren Niveau. Er bietet fünf Personen Platz. Der Wagen hat ein Viergang- Getriebe und verbraucht etwa 7 Liter Treibstoff auf je 100 Km. Sein Preis wird je nach Ausführung, Ausstattung und Aufbau 4900 bis 5800 DM be- tragen. Wirtschaft in Kürze Die zweite und dritte Lesung eines Gesetz- entwurfes der FDP zur Neuordnung der Ver- braucherhöchstpreise für Treibstoff wird ohne vorherige Ausschußberatungen in der nächsten Woche im Plenum über die Bühne rollen. 8 2 a Das Hauptamt für Soforthilfe in Bonn teilt mit, daß am 13. 3. 1950 weitere dreißig lionen DM Hausrathilfe für das Bundesge- iet freigegeben würden. 5 * 0 i Der Wert der Ostmark sinkt rapide. Innerhalb einer Woche ist der Preis für eine Westmark von 6.80 Ostmark auf 7.80 Ostmark gestiegen. 3 5 Necker-Bote, Südd, Heimatzeitung für Nanuhelm-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber Geore Härdle), Mannheim-Seckenheim, Herusprecher 47216— Der Kleingarten im März Der Ziergarten: Langsam beginnen sich nun die winter- chen Nebel zu heben. Der Frühling, die schöne Zeit der Werbung des Gartens um den Menschen, beginnt. Jedes sprossende Pflänz- chen, jeder Grashalm ruft uns sein„Freue Dich“ entgegen. Ungeahnte Kräfte durchzie- hen uns, und treiben uns zur Arbeit in den Garten, dem wir während der langen Winter- zeit nur eine spärlich pflegende Hand leihen konnten, Durch treue Pflege und engste Füh- lungnahme mit seinen Pflanzen haben wir unseren Garten um- und erworben, nun be- sitzen wir ihn erst richtig. Die tiefe Bewe- gung unseres Gemütes, die uns jetzt ganz be- onders ergreift, ist Dank und Ansporn zu- leich, unseren Garten weiter treu zu pflegen. Das erste sprossende Grün zeigt der Rasen. Er ruft uns zu:„Mache mich sauber.“ Und Wirklich, es wird jetzt Zeit, ihn mit einer eng- Lahnigen Harke abzurechen. Im Herbst hatten ir hoffentlich gute Komposterde auf ihn ge- treut. Die groben Stücke müssen nun besei- ist werden. Nach dem Rechen wird der Rasen aut einem scharfen Reisigbesen gut abgefegt. Doch Vorsicht bei dieser Arbeit, damit nicht die lose Erde mit apgefegt wird oder gar zarte Gräser aus dem Boden Serissen werden. Auch a8 allzu freche Unkraut macht sich jetat 1 bemerkbar. Mit einem scharfen Messer ir es samt der Wurzel heraus, Für ames bar. uns das apgerallene Laub zwischen un- en Zlersträuchern. Bisher haben eses alte Laub einfach untergegraben. lick des umgegrabenen Bodens unter ern ist zwar erträglicher, aber skalls befriedigend. Vor allem aber kön- dieser Arbeit unseren Sträuchern chaden zufügen. Viele, und gerade Wir bei sten Wurzeln werden leicht beim aben abgestochen. Die Pflanze muß also eue Wurzeln ausbilden. Dadurch geht 1 Zeit und Kraft verloren, die sie zum Abwalzen ist der Rasen beson- Ul unserer Frühjahrsgartenfreude stört Aufbau ihrer Schönheit braucht. Pflanzen wir darum unter und zwischen unseren Sträuchern bodendeckende Stauden, von denen es eine ganze Anzahl, auch immergrüner gibt. Diese bodendeckenden Stauden überwuchern im Frühjahr sehr schnell das störende alte Laub und erfreuen unser Auge unter Umständen sogar mit einer frühen Blütenpracht. Welche Stauden gerade für unseren Garten in Frage kommen und wie dieselben angeordnet wer- den müssen, erfragen wir am besten bei dem uns beratenden Fachmann. Die Gartenwege bedürfen gleichfalls der gründlichen Uberholung. Zuvor stechen ar aber erst die Kanten unserer Rasenflächen ab, was mit einem scharfen Spaten an einer straff gespannten Schnur bald getan sein Wird. 5 g Unseren Arbeitseifer werden wir jetzt in der Hauptsache dahin lenken, unseren Garten recht bald in ein frohes Frühjahrsblü- hen zu versetzen. Dazu wird das Pflanzen von Zweijahrsblühern nötig sein, soweit dies nicht schon im Herbst erfolgt ist. Je früher gepflanzt wird, desto schneller, schöner und üppiger kommt der Blütenflor, Stiefmütter- chen, Vergißmeinnicht, Tausendschön und viele andere Zweijahrsblüher warten also darauf, gepflanzt zu werden, sobald die Witterung dies zuläßt, Bei der Herrichtung der Blumen- beete achten wir darauf, daß sie nicht zu sehr gewölbt werden. Die im Scheitel der Wöl- bung gepflanzten Gewächse leiden gar 2u leicht unter Durst und verlieren bald ihre Schönheit. Sollen Wölbungen erreicht wer- den, so ist dies mit einer geeigneten Pflan- Zung sehr gut möglich. Blumenbeete in Rasen- flächen sollen leicht vertieft angelegt werden. Ein Herausheben der Beete aus dem Rasen ist biologisch falsch und auch unschön. Sind die Blumenbeete jedoch bereits im Frühherbst bepflanzt worden, und sind sie über den Winter mit Reisig abgedeckt Wwor⸗ den, 80 ist dies jetzt zu beseitigen. Der Boden zwischen den Pflanzen ist mittels einer klei- nen Hacke etwa 6 em tief zu lockern, wo- bei wir gleichzeitig alles Unkraut beseitigen. Das gleiche silt für die Staudenbeete. Winter- ist es aber notwendig, liches Deckreisig ist zu entfernen. Nachdem mit einem Messer alle Unkräuter samt der Wurzel beseitigt sind, empfiehlt es sich, kur- zen, halbverrotteten Dung zwischen die Stau- den zu streuen. Wo strohiger Dung schon im Herbst gestreut wurde, da entfernen wir nur die langen Strohhalme, die unschön aussehen und leicht vom Winde im Garten umherge- . weht werden. Läßt es die Witterung zu, so können auch jetzt Um- und Neupflanzungen von Gehl 2 en vorgenommen werden. Vor allem sollte man, wenn es irgendwie möglich ist, jetzt die Rosen pflanzen. Dabei ist es bestimmt sehr gut, die Rosen nach dem Pflanzen mit Boden anzuhäufeln. Sind sie angewachsen und fan- gen sie an zu treiben, so muß allerdings der Anhäufelungsboden wieder beseitigt werden. Die Stämme der Hochstammrosen bindet man gerne mit Moos oder Stroh bis zum Austrieb ein. Dadurch wird ein allzu starkes Austrock- nen der Rinde unterbunden und gleichzeitig die Pflanze vor unvorhergesehenem, allzu starkem Frost geschützt. Der Gemüsegarten: Bevor wir im März zur Aussaat unserer Gemüse schreiten, prüfen wir erst einmal, ob es nicht nur das Wetter ist, das zu unseren Wiinschen„Ja“ sagt, während der Boden sich noch recht unduldsam zur Aufnahme der Saat zeigt. In kalten und nassen Böden darf man keine Aussaat vornehmen. Darum War- ten wir, bis der Boden die Beschaffenheit auf- Weist, die für ein gutes Keimen des Samens nötig ist. Ist der Boden jedoch gut abgetrock- net und hat ihn die Sonne gut durchwärmt, dann können wir ihm ohne Bedenken eine Reihe von Gemüsearten anvertrauen. Zuvor 5 die Sa atbeete gründlichst vorzubereiten. Der im Herbst um- gegrabene Boden bedarf keiner tiefen Um- arbeitung mehr. Es genügt, wenn wir die oberste, etwa 10 em tiefe Schicht sauber ein- ebnen und alle Erdklumpen fein säuberlich Zerkleinern, Am besten geschieht dies mit einem sogenannten Wolfsgerät und danach mit einem eisernen Rechen. Das fertige Saat- beet muß einer tischebenen Fläche gleiches Unebenheiten sind tunlichst zu vermeiden Der Boden selbst muß eine ganz feine krüme- lige Beschaffenheit aufweisen und darf unter keinen Umständen etwa noch an den Boden- bearbeitungsgeräten kleben bleiben. Erst einem solcher Art vorbereiteten Saatbeet können wir mit Erfolg die Saat anvertrauen Zuerst gelangen die langsam keimenden Möhren(Gelbe Rüben) zur Aussaat. Es muß jedoch darauf geachtet werden, daß der Samen nicht zu dick in die etwa 2 em tiefe Rille ge- streut Wird. Bei einem zu dichten Stande der Sämlinge erfolgt später eine schlechte Ausbil- dung der einzelnen Rüben. Wir erleichtern uns die Aussaat, wenn wir den Samen vor der Saat mit feinem trockenem Sand oder Torf- mull etwa im Verhältnis 1:1 vermischen. Möh- ren und Karotten wünschen recht fest im Bo- den eingebettet zu sein. Darum klopft man nach erfolgtem Zuziehen der Saatrillen das gesamte Saatheet fest an. Viel früher als die Rüben keimen die Unkrautsamen, Es mus also fleißig gehackt werden. Um dies 3 ohne Schaden für den Möhrensamen tun können, empfiehlt es sich, in die Saatrille gleichzeitig mit dem Möhrensamen schnellkeimende Pflanzenart zu säen. Hi eignet sich besonders das Radieschen und der Sehnittsala t. Durch diese Zwischen- sgat werden die Saatrillen gut markiert und Wir können unbesorgt hacken. 8 5 Sind alle vorhergenannten Voraussetzungen an Boden und Wetter erfüllt, so können wir jetzt auch schon eine erste Erbsenaus 7 s A At vornehmen, Zu dieser frühen Aussaa den. Markerbsen sind zu kKältempfindlie Berlich unterscheiden sich Pahl- und erbsen dadurch, daß die Pahlerbse Rillen, etwa 56 daß nur alle 23 em late kommt. Ein dichteres Leg. scheidenen Neuanschaffung für DNN N 2 Wenn die reißende Zeit mir. Wenn die reißende Zeit mir Zu gewaltig das Haupt ergreift, Und die Not und das Irrsal Unter den Sterblichen Mir mein sterblich Leben erschüttern, * Laß der Stille mich dann In deiner Tiefe gedenken! Hölderlin Mein Sohn und die Unbekannte „Da“, sagt mein Junge und zeigt mit seinen kleinen Fingerchen auf die Büste der Unbe- kannten. Schon sehr früh hat er sie in sein kleines Kinderherz geschlossen. Beglückt, mit dem Ausdruck größter Freude in den offenen und klaren Kinderaugen geht sein erster Blick zu jeder Tages- und Nachtzeit auf das verklärte Antlitz Madeleine Lavins. Ob diese kleine Kinderseele schon etwas von dem Geheimnis um dieses verwaiste Ma- del ahnt? Er ist begeistert von ihr und regt mich damit immer wieder zum Nachdenken an. Wie war es noch mit ihr? Hatte sie nicht eine schwere Jugend ohne leibliche Mutter und ohne Vater? Jedenfalls wurde sie nach dem Tode ihrer zweiten Mutter, die das Le- ben verabscheute, weil es ihren Mann ge- nommen hatte, trei. Sie kannte diese Freiheit nicht und ließ ihrem Drang nach Ferne und Fremde freien Lauf. Je weiter sie sich in das Leben hinauswagte, um so mehr wurde ihr Wunsch verstärkt, mit der eleganten Damen- Welt zu verkehren. In dieser Eleganz sah sie die vollendete Klugheit. Der Anblick des Mittelmeeres und des Hafens weckte reizende und aber auch wehe Erinnerungen an ihre Eltern wach. Als ich die Novelle zum erstenmal in die Hand nahm, wurden alle Darsteller und Büh- nenbilder vor meinen Augen lebendig und mit mir selbst erlebte ich den Schicksalsablauf eines anderen Menschen. Ich sah große Was- ser und den Orient und schweifte ab in Träume. Immer wieder wurde ich versucht, Muschlers novellistische Glanzleistung zu be- wundern, um mich mit dem Leben dieser Unbekannten zu beschäftigen und mich darin u vertiefen. Waren es meine Erinnerungen an Palmen und Oasen, an Pyramiden und an das Land der Pharaonen, an Wüste und Be- duinen, an Moscheen und an den monotonen Gebetsgesang und Hochzeitslieder inmitten der Gläubigen des Islams oder war es Made- leine, die Unbekannte, die Verkörperung der unstillbaren Sehnsucht nach Fremde, Welt und Meer? Die großen Augen unter dem ka- stanienbraunen Haar geben die Antwort: Reinheit und Wahrheit strahlen den Zauber dieses Kindes aus! Die Verteidigung des Rechtes war der Sinn ihres Lebens. Und ihre angenehme und einfache Rede rundet das feine und edle Wesen dieser Frau vollendet 1 und erobert das Vertrauen ihrer Umge- bung. Ihre Reise in die Welt, ihre Bekanntschaft mit einem Manne zeigt ihren festgeformten Charakter und ihre Stärke trotz ihrer Un- erfahrenheit. Ein verträumtes Lächeln verrät dann aber ihr Geheimnis: Sie liebt! Ihre Sehnsucht hat sie in dieses Glück und in diese Gefahr getrieben. Der Geliebte gehörte einer anderen und mußte wieder Abschied nehmen. Wollte sie mit ihm in einer anderen Welt als die reine Madeleine wieder zusam- mentreffen oder scheute sie die marternde Sehnsucht? Wer weiß es? Einen Tag nach seinem Fortgang fand man sie tot mit einem verklärten Lächeln auf ihrem Antlitz. Der große Fluß hatte ihr großes Geheimnis und hren Zauber in 8100 aufgenommen und ver- borgen.. PH FO. kin ſchwerer Gang Von Erika Schüttler Das kleine, sechzehnjährige Fräulein Inge des Konsumladens in der Hauptstraße, war eigentlich noch gar kein Fräulein. Es war eher ein junges Mädel, das viel lieber auf der Schulbank gesessen hätte, als Orangen, Butter und andere Lebensmittel an Kunden zu ver- kaufen. 5 Der Lohn war nicht gerade hoch im zweiten Lehrjahr; da hatte es seine Freundin weit . besser, die ebenso alt war und für jedes Kopf- Waschen und jede Lockwellfrisur noch Trink- geld obendrein erhielt. Inge blieb nach der Bezahlung des Steno-Kursgeldes, der Straßen- bahn-Monatskarte und einem kleinen Ge- schenk für die Mutter an jedem Monatsersten 8 gerade so viel übrig, daß es nach Vier Weiteren Wochen äußerster Sparsamkeit zu einer be- sie selbst kel Heute war es wieder einmal so weit. Etwas trüher als sonst verließ Inge am späten Nach- mittag den Laden und stand bald darauf in einem Textilwarengeschäft, in dem es vieles, ach gar so vieles gab, was ein junges Mädel wie sie hätte brauchen Können. Ein Bade- anzug War dieses Mal ihr Wunsch, und die Verkäuferin stellte ihr eine umfangreiche chachtel, die bis zum Rande mit Badeanzügen üllt War, zur Auswahl auf den Ladentisch. un und gelb, rot und weiß leuchtete es Inge entgegen, und immer schwerer fiel ihr die Wahl in solcher Farbenpracht. interdessen füllte sich nach Arbeitsschluß er anderen Geschäfte der Laden immer mehr, d neue Käufer richteten Fragen an die beschäftigte Verkäuferin, Inge hatte Be- egen der Form und Größe des An- „Da nahm sie die Verkäuferin kurz e Zelle, die für solche ä S rm, schob sie mit samt der Kiste in richtet war, und riet ihr, den einen oder den anderen auf Hemd und Schlüpfer zu probie- ren. Dies tat Inge denn auch und hatte schließ- lich nach längerem Suchen ihre Wahl getroffen. Eilig trat die Verkäuferin hinter den Vor- hang, und als Inge ihr das Gewählte freudig zeigte, nickte sie nur kurz mit heißem Kopf und nahm die Kiste wieder fort. Aber wWas war das? Bei der eiligen An- probe hatte Inge den blauen Anzug, der ge- nau so schön paßte wie der gewählte, auf die Andere Seite des Stuhles auf ihre Tasche ge- legt. Die war so groß, dag von dem ganzen Anzug nichts mehr zu sehen war. Inge deckte nun schnell ihre Jacke darüber, und nach dem Ankleiden ging sie, um bei der Verkäuferin zu bezahlen. Hatte diese etwas von dem Vorgang be- merkt? Konnte sie überhaupt etwas ahnen, von dem, was Inge in ihrer Tasche trug? Be- stimmt nicht. Denn freundlich nickte sie Inge noch zu, als diese wenige Minuten später den Laden verließ. Sie trug ihren Schatz in ver- haltener Freude nach Hause. Was würds Anni sagen, wenn sie heute im neuen und morgen wieder in einem neuen Anzug ins Hallenschwimmbad kam? Aber— konnte es wirklich niemand gesehen haben, Was sie da in der Tasche trug? Und wenn die Verkäuferin abrechnen mußte, was dann? War es nicht ein großes Vertrauen, das sie Inge entgegengebracht hatte, als sie ihr die Auswahl so selbständig in die Hand gab? Wie, Wenn heute obend die restlichen Anzüge ge- zählt und das Ergebnis mit der Zahl der ver- kauften verglichen würde, mußte nicht die Verkäuferin das Fehlende aus der eigenen Tasche ersetzen? Ach, Inge wußte nur zu gut, Wie weh das tat, und damit war auch der kurze Kampf in ihrem Innern beendet. 2 Am anderen Tage um die Mittagszeit betrat Inge erneut das Textilgeschäft. Er- staunt blickte die Verkäuferin ihr entgegen. Wollte das Mädel etwa tauschen? Und als Inge in die Augen der Verkäuferin sah, Wußte sie, daß dieser nichts von dem Vor- gefallenen bekannt war. Noch war es Zeit— aber daran dachte sie nicht mehr, als sie mit raschem entschlossenen Schritt auf die Ver- käuferin zuging.„Sie haben es gestern aber gut mit mir gemeint.“ Mit diesen Worten zog Inge eine Tüte mit dem blauen Badeanzug aus der Tasche. Die Verkäuferin meinte nicht anders, als daß sie versehentlich zwei Badeanzüge eingepackt habe, und hielt-Inge freudig zurück, die eilig Wieder der Türe zustreben wollte.„Warten Sie doch bitte, ein wenig!“ und dann entließ die Ladnerin Inge mit einem kleinen Päck- chen.„Sie werden's brauchen können“, hatte die Verkäuferin noch freundlich zu ihr gesagt — und ob Inge die Strümpfe brauchen konnte, die das Päckchen enthielten. Vergnügt schwamm sie am Abend mit Ann! um die Wette, und als sie leicht beschwingt durch die sternklare Nacht nach Hause ging, War eine tiefe Dankbarkeit in ihrem Herzen für die Kraft, die ihr geschenkt war, den schweren Gang zu tun, der nun glücklich hin- ter ihr lag Haben Sie das auch: Kleine Erlebnisse, erzählt von Hermann von der Weihe Wenn es an Ihrer Wohnungstür klingelt, haben Sie dann auch immer so ein komisches Gefühl? So ein eigenartiges Zucken im Kör- per? Ich habe es. Schrecklich! Ich weiß immer nicht, steht dort draußen nun ein lieber Freund, eine noch liebere Freundin, oder steht dort eine Verkaufskanone, ein Vertre- ter? Wenn es nämlich ein Vertreter ist, dann gehe ich nicht gerne an die Tür. Ich kann nicht nein sagen. Ich habe so ein weiches Herz. Aber schließlich muß ich doch öffnen, denn es kann auch mal der Geldbriefträger sein. Gestern hat es achtmal geklingelt. Ich habe achtmal geöffnet. Es war wie immer. Ieh konnte nicht nein sagen. Die Niederlagen, die ich gestern in meinen Kämpfen gegen die Vertreter einstecken mußte, bestanden darin, daß ich mich bereits am frühen Morgen ge- gen Hagelschaden versichern lieg, obwohl bei mir höchstens die berühmte Petersilie ver- hageln könnte. Dann kaufte ich mir drei Paar Senkfußeinlagen— ich habe aber nur ein Paar ganz normale Füße. Einer älteren Dame gab ich einen kleinen Geldbetrag für irgendeinen wohltätigen Zweck. Kurz vor dem Mittagessen bestellte ich eine Monats- zeitschrift mit Schnittmusterbogen. Ich be- merke nur nebenbei, daß mir Mode und Schnittmusterbogen ebenso vertraut sind, wie einem blinden Negerbaby die chinesischen Schriftzeichen. Gleich nach dem Mittagessen führte mir eine entzückende junge Dame einen Staubsauger vor. Den Staubsauger zahle ich nun in monatlichen Raten ab und mit der jungen Dame gehe ich übermorgen ins Kino. Schließlich kaufte ich mir noch eine große Auswahl von Nähseide und Stopftwist, dabei habe ich keine Ahnung vom Stopfen. Meine Strümpfe sind so durchlöchert, daß ich sie von allen Seiten anziehen kann. Am Spät- nachmittag kaufte ich mir den achten Kugel- schreiber meiner Sammlung. Kurz vor dem Abendessen nahm mich ein Herr in irgend- einen Sängerbund auf. Unter uns gesagt: ich singe wie eine verrostete Kreissäge. Bedenken Sie bitte, das war nur die gestrige Ernte. Und so geht es bei mir fast jeden Tag. Was soll ich tun? Kommt der Vertreter eines Bartwuchsmittels und ich erkläre ihm, ich WIII keinen Bart, dann wird er böse und nach wenigen Minuten bin ich Besitzer einer Kur- backung für üppigen Bartwuchs. Vor einigen Wochen habe ich sogar mal ein Hormonprä- parat zur Erzielung einer vollkommenen Büste erworben. Nun sagen Sie mal selbst, Was soll ich als alleinstehender Junggeselle mit einer vollkommenen Büste? Ich kaufe jeden Monat Besen und Bürsten von dem Vertreter einer Bürstenfabrik, ob- wohl in meiner Wohnung kein Plätzchen frei ist, das auszufegen wäre, weil überall die seltsamsten Dinge lagern. Was meinen Sie, Was alleine schon die elektrischen Brutkästen für einen Platz einnehmen, ganz zu schwei- gen von dem zusammenklappbaren Wochen- endhaus, das in der Schlafstube lagert. Ich besitze bereits so viel Rasierklingen, daß ich getrost eintausend Jahre alt werden könnte und ich käme bis an mein seliges Ende mit den Klingen aus. Neulich kamen zwei Damen und bewiesen mir, daß ich unbedingt ein Patentrollo haben müßte. Ich habe nun ein Patentrollo und sitze jetzt beim schönsten Sonnenschein im Dun- keln, weil das Patentrollo nicht wieder hoch- zukriegen ist. Das sind nur einige der vielen Leiden eines Menschen, der nicht nein sagen Kann. Heute habe ich bereits wieder eine Brillen- reinigungsmaschine gekauft, obwohl ich keine Brille trage. Außerdem hat mir ein junger Mann verschiedene Gartengeräte verkauft. Auf meinen schüchternen Versuch, den Kauf der Geräte abzulehnen, mit dem Hinweis, daß ich keinen Garten besitze, meinte er, wenn. ich erst das Werkzeug hätte, dann würde ich auch bald einen Garten haben. Die vielen Hacken und Spaten liegen nun in dem gro- Gen Backtros mit automatischem Rührwerk. Sie werden dort nicht lange liegen, denn wenn der richtige Vertreter für Schreber- gärten kommt, dann werde ich sie bald be- nutzen müssen. Vor einer Stunde verkaufte mir jemand einen Schlüsselring zum Preise von vier Mark. Als ich den Preis ein wenig zu hoch fand, meinte er, ich hätte keine Ahnung von handgeschmiedeten Schlüsselringen. Ich habe keine, aber ich habe jetzt den Schlüsselring. Für die Tasche ist er zu schwer, er liegt schon bei den anderen Sachen. Ich habe das Gefühl, meine Freundlichkeit gegen die Vertreter geht zu weit. Was soll ich nur machen? Ich kann nun einmal nicht nein sagen, darum habe ich immer so ein komisches Gefühl wenn es klingelt. Haben Sie das auch? Abgewinkt. Ein hübsches Mädchen ging zum Einkaufen und der Händler, der ein Schwere- nöter war bekam Appetit. Als das Mädchen krug, was es schuldig sei, sagte er:„Einen; Kuß“,—„ut“, sagte das hübsche Fräulein, „Oma kommt morgen vorbei und zahlt.“ * Wörtlich genommen.„Herr Direktor, ich kann Ihnen das Fräulein Maier für den aus- geschriebenen Posten als Kassiererin bestens empfehlen. Sie ist selten treu.“—. Bedaure, dann kann ich sie nicht gebrauchen. Ich muß eine Kassiererin haben, die immer treu ist.“ Kräftige Antworten Graf Zeppelln, der Bezwinger Lüfte, besaß einen schlagfertigen Humor, sei nur jene eine treffende Antwort erw die er einem Ausländer zu Beginn des erste Weltkrieges in Frankfurt am Main gab, jener ihn daran erinnerte: es müsse doch schrecklicher Gedanke sein, daß seine gro artige Erfindung nur dazu berufen sei, Men schen den Tod zu bringen.„Eine edle Gesin. nung,“ antwortete trocken der geniale Gre „Wie glücklich müssen Sie doch sein, daß 81 das Pulver nicht erfunden haben!“ Auch Schopenhauer, der Pessimis konnte grobe Antworten geben. Er liebte da gute Essen und mußte im Hotel, in dem er speisen pflegte, immer draufzahlen. Einma sah ihm ein Diplomat beim opulenten Esse zu und bemerkte dabei: Die Herren Profes soren wissen offenbar die der Welt auch zu schätzen.“ brummte:„Haben Sie denn geglaubt, all diese guten Dinge lasse der Himmel nur alberne Trottel und Dummköpfe gedeihen? An der Hoteltafel wußte man, daß Schopen hauer sich nur ganz selten einmal an den Ge- sprächen der übrigen Gäste beteiligte. Doch es flel auf, daß er jedesmal, wenn er sich ge- setzt hatte, einen Taler aus der Tasche nahm, inn neben seinen Teller legte und nach de Mahlzeit wieder einsteckte. Es dauerte lange bis einer den Mut fand, ihn nach dem Grund- solch àbsonderlichen Tuns zu fragen.„De Taler“, war die bissige Antwort,„habe ich für den bestimmt, der während des Essens auch einmal ein vernünftiges Wort spricht Aber in all den Jahren, die ich an diesem Tische aß, ist das noch nicht der Fall gewesen. eig 4 Gedlanlen i Vom Tun und vom Nichtstun Johann Wolfgang von Goethe: Tue nur jeden Tag das Nötige, weiter bleibt uns in guten und bösen Tagen nichts übrig. Johann Wolfgang von Goethe: E. ist nicht genug zu wissen, man muß auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun. Johann Wolfgang von Goethe: See-. ljenleiden, in die wir durch Unglück oder? eigene Fehler geraten, sie zu heilen vermag 8 der Verstand nichts, die Vernunft wenig, die Zeit viel, entschlossene Tätigkeit hingegen alles. 55 Hesi od: Keinerlei Arbeit ist 9 das 2. Nichtstun vielmehr ist Schande. 5 Hans Grimm: Die Taten werden unter? den gewöbhnlichsten Härten und Nöten des Augenblicks geboren. An seinen Gewöhn⸗ lichkeiten wird ein Menschenschicksal eng. und weit, nie an seinen feierlichen Momen- ten. 9 Euripides: Was gut ist, wissen und er- kennen wir und tun es doch nicht. ** 2 92 3 5 1 Stuken-Rätsel Lö SUNGEN f 8 Die Stufen des Rätsels sind in der Weise 1 2 dun mit Buchstaben auszufüllen, daß sich Wörter cheagnu se op fes Lp“— Inga nachstehender Bedeutung von oben nach umneuos pl aueN 81 Zusa 1 pue ne. unten ergeben: II uosdegog 01 nein 6 1 8 191 f Vokal, Flächenmaß, Nebenfluß des Rhein, eU Ds KIA 9 2108 8 Jolas ge b k Liebesgott, Raubvogel, Fabeltier, Zeuge i. altr. fafsefenneud ·ᷣe eee eee b 8 Zivilprozeß, Bauer. R. St. Teles d eq K 5 ep eee ee ee e eee 1 3 i 8„„ 0 ScHACH-ECEKE t 5 5 8 5. 8— Leicht oder schwierig? 5 A 1 W. E. Perry(Nachdruck) 5 e , 8 2 8 I l , A, 1 5 8, ,, 4 n 55 e .*. N A R.. 8 8 55 5 1 15 8 12 3 5 Ein Goethewort bert, bing— di, dith, dha, dur— e, e, el, el, er— ger, gi—- i kraut— la, la, lach, land, lau, löf, ly— mai- neh pel— ra, ri, ro, ru— schaum, sse, son, stif— ter— Wa, Wa. 5 Aus obigen Silben sind 14 Wörter zu pilden, deren Anfangs- und Endbuchstaben von oben nach unten gelesen ein Wort von Goethe er- geben.(sch und ch ter bedeuten: 1. Frauenname, 2. Gipfel des Himslsja, 8 Nebenfluß der Donau, 4. schwedische Erzähle- rin, 5. sudetendeutscher Dichter und Maler, 6. Palast in Paris, 7. hinterindischer Strom, 8. Vorort in Karlsruhe, 9. Grenzstadt bei Pas- sau, 10. Oberbefehlshaber der britischen Be- = ein Buchstabe). Die Wör- satzungstruppen in Deutschland, 11. Stadt in Oberitalien, 12. ostpreußische Hafenstadt, 13. indischer Staatsmann, 1 Wiesen- und Feld- W Wr. Kreuzschachl Falls 2. a f 323ͤ m 8 8 Matt in drei Zügen(874 Steine) Schwierigkeit imm Schachproblem ist ein re- lativer Begriff. Was aber der eine Löser glücklicher Eingebung eines Augenblicks fort erkennt, dazu braucht ein anderer viele Stunden. Die obige Aufgabe zählt stimmt nicht zu den leichtesten; wer die ko plette Lösung innerhalb 20 Minuten ind darf sich schon als vorzüglicher Löser zeichnen. Lösung:. N 1 nebst La: matt; 1. b 2 Left; I. Les 2. usw.; Wenn 1. E25 Lb gID T 3. matt. Die letzte Variante zeigt ein schö al, dann 3. Tal ma )))))%//%%%%S%%%%%%%%%%0S00066F ĩ ̃ 8 Jüngst fuhr ich mit der Straßenbahn durch die Stadt. Ein Kind saß mir gegenüber. Da- mit ich es gleich sage: es war ein Kleiner wachsinniger. Er mochte zwölf Jahre, viel- cht auch älter sein. Man kann das Alter eser Geschöpfe schwer schätzen. Während die übrigen Fahrgäste in der Zeitung lasen der auf die Landschaft hinausblickten, war as Kind ganz mit dem Schaffner beschäftigt. 8 begbachtete mit größter Aufmerksamkeit, je der Schaffner die Fahrscheine ausschrieb nd das Geld abzählte, und es schien sein anzes Entzücken hervorzurufen, wenn das lingelzeichen zur Weiterfahrt gegeben wurde. Försch?“ schrie es jedesmal, wenn er klin- gelte, und„Dall, wenn der Wagen sich in Be- egung setzte. Seine Begleiterin, ein älteres Mädchen, hatte nur zu tun, um den Jungen auf seinem Platze zu halten. 7 Ich dachte mir: das Kind hat eigentlich recht mit seiner Begeisterung. Denn ist es nicht fast ein Wunder, wie sich auf ein Klingelzeichen ain der ganze Wagen mitsamt den vielen deuten in Bewegung setzt und davonsaust? Uns natürlich ist alles selbstverständlick ge- „orden! Aber daß dieses Kind auch noch in deren Dingen am Ursprunge der Welt ruhte, erfuhr ich kurz darauf. Seine Begleiterin wollte nämlich mit ihm aussteigen. Das ging nicht so geschwind, weil das Kind schlecht zu Fuße War. Aber schließ- lich standen die beiden doch auf der Platt- Zssens form des Wagens. Der Schaffner war inzwi- pricht. schen ausgestiegen, um den Jungen herunter- liesem zuheben. Der schlang seine Arme fest um den Hals des bewunderten Mannes, und als ihn Fal!“ 8 Alieser auf die Erde gesetzt hatte, geschah das Merkwürdige: das Kind zog den Kopf des Schaffners zu sich herunter und gab ihm 1 5 einen Kuß. Ottille Häußermann Der Gaſtvater : ue Gedanken eines Betroffenen zur t 1150 3 Wochenend-Ehe 5 Ich glaube befugt zu sein, zugleich auch im „ 1 Namen derjenigen, die noch in Gefangenschaft 1 5 Sind, einige Gedanken zur Diskussion über ollen die Wochenend-Ehe beizutragen. Viele wür- Ollen, den sich glücklich schätzen, wenn sie wöchent⸗ 95 lich wenigstens einmal zu den Ihren fahren See- g Könnten. Bei diesen ist das Problem vielmehr oder Aas, daß sie es nicht tun können. Ich selbst rmag din schon seit Jahren gezwungen, die Rolle g, die eines Gastvaters zu spielen, der, wenn es hoch gegen kommt, alle vier Wochen einmal zu den Sei- 9 nen kommt. Man tröstet sich dabei mit dem ZBedanken, daß das schon eine Gunst des dag Schicksals ist im Vergleich zu den vielen Tau- 3 seliden, die seit Jahren von ihren Frauen und Ute 5 Familien getrennt sind ohne selbst die Mög- 5 085 Aehkeit zu haben, sich schriftlich mit ihnen in 1011 Verbindung zu setzen. Zweifellos stellt dieses voneinander Getrennt-Leben nicht den Nor- eng malfall dar und wirft dementsprechend eine men- Reihe von Problemen, Fragen und Gefahren auf. Trotzdem sind wir im allgemeinen viel d er- eu bereitwillig bei der Hand, diese besondere Situation— wir können sie ruhig als Notlage dezeichnen— als mildernden Umstand und 18 Als Rechtfertigung zu beanspruchen, sobald sich daraus Komplikationen ergeben. Wir müssen alle mit dieser Zeit und mit hren schweren Problemen fertig werden. Dag uns dabei nichts geschenkt wird, haben wir S. alle mehr oder weniger schmerzlich erfahren. Eine Welt, ein Vaterland, persönliche Hoff- nungen und IIlusionen sind spätestens mit dem April 1945 für uns zusammengebrochen. Halten wir uns doch an das, was uns im gün- skigsten Falle noch geblieben ist, an Frau und Kinder. Versuchen wir, aus diesem kleinsten Ansatzpunkt heraus wieder aufzubauen. Un- terschätzen wir dabei nicht die Macht des Bei- spiels, des Vorlebens, der Liebe und des guten Gedankens. Stellen wir dabei ruhig wieder Ansprüche, aber zuerst an uns selbst. Ent- schlagen wir uns des beschämenden Arg- wohns, die Frau keine 14 Tage allein lassen zu können, ohne daß„etwas passiert“. Sicher, der Alltag, die Erfahrungen und die Statistiken sprechen eine betrübliche Sprache. Trotzdem, warum soll die Frau plötzlich so unzuverläas- sig geworden sein und der Mann so ein Filou? Läge es nicht auch an uns, an mir und dir, Wenn es so wäre? Wenn Mann oder Frau, die voneinander getrennt leben müssen, sich un- treu werden, dann nicht etwa nur, weil sie sich unbeobachtet fühlen, sondern weil wahr- scheinlich ohnehin etwas in ihrer Ehe nicht stimmt. Ein Symptom, das lange unter der Oberfläche schwärte, ist plötzlich sichtbar ge- worden. Aber wohin würden wir kommen, wenn bei jeder Trennung und bei jedem von- einander Getrennt-Leben-Müssen ein Wo- chenend-Problem auftauchen würde! Muten wir uns doch selbst etwas mehr zu. Vertrauen wir unseren Frauen, dann vertrauen sie auch Uns. Nicht resignieren. Nicht sagen, das Leben sei eben stärker. Schön, daß es so bunt und stark ist. Aber wir haben uns mit aller An- ständigkeit, Sauberkeit und Fairneß ihm ge- genüber zu behaupten. Keiner ist davor gefeit, einmal zu straucheln. Abef es gibt Strecken und Wegabschnitte, wo das Straucheln für die ganze Seilmannschaft zum Verhängnis wird. Auf so einem Grat befinden sich viele Ehen. Mit der Disziplin, dem Mut und der vertrau- ensvollen Fröhlichkeit einer Gefährtenschaft sind auch diese Klippen und Gefahrenstellen zu überwinden. Müſſen moderne Frauen unweiblich ſein: Wenn beute von der geistigen Situation un- seres Jahrhunderts gesprochen wird, dann wird häufig auch die angebliche„Vermänn- lichung“ der Frau angeführt, die ein nicht un- wesentliches Merkmal unserer Zeit sei. Als Ursache dieser„Vermännlichung“ wird meist der Frauenüberschuß genannt, der in Deutsch- land etwa sieben Millionen beträgt. Dieser Frauenüberschuß habe das soziologische Gleich- gewicht der Geschlechter gestört und treibe die Frauen, denen der Beruf der Hausfrau und Ehefrau versagt sei, zu einer Tätigkeit in der Wirtschaft. Berufliche Tätigkeit der Frau aber sei gleichbedeutend mit Vermännlichung, da die berufstätige Frau heute in fast allen Berufen mit dem Manne in Konkurrenz tre- ten, also sich zwangsläufig typisch männliche Eigenschaften aneignen müsse. Diese Argumentation, so bestechend sie sein mag, trifft den Kern des Problems nicht, da sie die Gleichung aufstellt: berufstätige Frau gleich„vermännlichte“ Frau. Zugegeben: eine Frau, die im Beruf steht und sich gegen männliche Kollegen durchsetzen muß, wird sehr häufig ihre Natur, die auf Ausgleich, Güte und Entgegenkommen ausgerichtet ist, vergewaltigen müssen; sie wird härter und entschlossener werden. Ist sie aber deshalb schon„vermännlicht“? Ehe man diese Frage beantwortet, muß erst eine andere Frage ge- Klärt werden: Was versteht man überhaupt unter„weiblich“ und im Gegensatz dazu unter „vermännlicht“? Im Biologischen ist der Be- griff des Weiblichen ja hinreichend geklärt, nicht so aber im Bereich des Geistigen und Seelischen. Für die meisten Männer besteht der Begriff des Weiblichen in Anpassungsfä- higkeit und Nachgiebigkeit, Gefühlstiefe und einer Vorliebe für den Haushalt und Kinder, das Ganze in ein typisch weibliches und damit für den Mann ansprechendes Außeres ver- packt. Es ist die Auffassung, die sich im Ver- lauf von einigen hundert Jahren im europäi- schen Kulturkreis herausgebildet und sich in ihren Grundzügen bis auf unsere Tage trotz aller Verschiebungen im soziologischen Ge- füge der europäischen Völker erhalten hat. Denn das ist das Erstaunliche: die Erschei- nungsform der Frau war immer wieder Wand- lungen unterworfen, die Frauen waren in jedem Jahrhundert anders, und doch Waren sie immer sie selbst, das heißt: Frauen. Ange- sichts dieser schillernden Vielfalt und Man- nigfaltigkeit ist es sehr schwer, den Begriff des typisch Weiblichen zu prägen. Und wenn wir bedenken, daß es Kulturen gab und zum Teil noch gibt, in denen nicht das Männer- sondern das Frauenrecht herrschte und noch berrscht, und wenn wir noch hinzufügen, daß die Stellung der Frau in jedem Kulturkreis eine andere war und ist, dann erweist sich die Fragwürdigkeit unserer Vorstellungen über den Begriff„weiblich“. Zudem trägt auch die Natur selbst mit dazu bei, die Begriffe zu ver- wirren, gibt es doch sehr„männliche“ Frauen und sehr„weibische“ Männer und dazu noch zahllose Ubergänge. Weshalb Kartoffeln ſüß werden Weil Wasser bei Null Grad zu Eis gefriert, besteht vielfach die Meinung, daß die Kar- toffeln keinen Schaden leiden, solange die Temperatur im Keller über dem Gefrierpunkt Uegt. Das trifft nicht ganz zu. Bereits bei 1 Grad Wärme beginnt die Stärke der Kartof- feln sich in Zucker zu verwandeln. Die Kar- toffeln bekommen dann den unangenehm sü- Ben Geschmack. Immerhin sind sie noch nicht vollkommen wertlos. Sinkt jedoch die Tem- peratur tatsächlich unter den Nullpunkt, dann friert das Wasser, das die Kartoffel enthält, zu Eis. Dabei zerreißen die verhältnismäßig dünnwandigen Zellwände der Enolle. Nach dem Auftauen ist sie weich, und schon bei leichtem Druck fließt das Zellwasser aus. Er- frorene Kartoffeln gehen bald in Fäulnis über. Es ist sehr, anzuraten, die Temperatur im Kartoffelkeller mit dem Thermometer zu be- obachten. Schon bei einigen Grad Wärme sind die Kartoffeln durch Zudecken mit Säcken, alten Decken oder dergleichen zu schützen. Das Fenster wird in der üblichen Weise mit einem Strohschutz versehen. Wird die kritische Temperatur von einem Grad Wärme erreicht, dann müssen die Kar- tofeln entweder in einen wärmeren Raum ge- bracht oder der Keller muß erwärmt werden. Ist der Keller nur klein, dann genügt oft schon das Aufstellen eines alten Bügeleisens mit Brikettheizung, das auf einen untergeleg- ten Ziegelstein gesetzt wird. Trotz der scheinbar geringen Heizkraft ist dieses Mittel vielfach ausreichend, um über besonders kalte Tage hin wegzukommen. W. K. 3—— Jagd auf Plagegeiſter? Da sind zunächst die Motten. Für ihre Vertilgung gibt es gute Mittel in der Drogerie zu kaufen, am wirksamsten ist aber in den meisten Fällen die sog.„Mottenfalle“ in Form einer geschlossenen Pappschachtel, in deren Seiten einige Fluglöcher(2—3 em Durch- messer) eingeschnitten sind. In die Papp- schachtel legen wir alte Wollreste. Diese lok- ken nachts die Motten in erstaunlicher Zahl an. Es empfiehlt sich, wöchentlich diese Woll reste kurz auszukochen, zu trocknen und wie: der zu verwenden. Entdecken wir Mäusespuren im Haus und finden Mäuselöcher, so streuen wir mit Sand vermischte, fein gestoßene Oleander- blätter und können sicher sein, daß die Mäuse auf Nimmerwiedersehen verschwinden.— Ein Wirksamer Todesbissen für Mäuse in der Speisekammer ist Phosphor, den wir von Streichhölzern abschaben und unter kleine EKäsestückchen mischen. Das unangenehmste Ungeziefer in Küche und Keller aber sind Asseln(platt, grau, breit und mit vielen Beinen). Zu ihrer Vertil- gung gießt man in eine Flasche einen Tee- löffel Weingeist, dreht sie derart, daß die ganze Innenwand bespült wird und legt sie so nieder, daß die Mündung den Boden berührt und die Asseln bequem hineinkriechene kön- nen, Das tun sie in großer Zahl und werden dann in der Flasche von dem Weingeist be- täubt. Darnach vernichtet man sie. Auch eine Kröte, die wir in den Keller setzen, räumt rasch mit ihnen auf. Gegen Ameisen gibt es verschiedene Köder, 2. B. gezuckertes schales Bier in flachen Tellern aufgestellt oder Honigwasser, Himbeerwasser, verdünnter süßer Likör oder Sirup. Die Schlupfwinkel der Ameisen durchnässen wir kräftig mit in Wasser aufgelöster Bäckerhefe. Um ein FHochkriechen der Ameisen an den Wänden zu vermeiden, streuen wir an den Scheuerleisten Schlemmkreide oder ziehen einen dicken Kreidestrich. Der Hochzeitskaffee Eine wahre Begebenheit Endlich war der Karl auch heimgekommen und die Bochert-Anna konnte Hochzeit ma- chen. Die RögBleswirtin, die Tante, gab sich alle Mühe und sparte nicht, als sie ihnen das Essen herrichtete. ES will schon was heißen, wenn das reichste Mädle vom Dorf heiratet, noch dazu einen, der die ganze Zeit bis jetzt beim Russen vertrauern mußte, der arme Kerl. 1 So wurde denn im„Rögle“ gebacken, ge- kocht und gebraten, was das Zeug hielt, und dabei wachte doch das Auge der tüchtigen Wirtin, daß nichts verschwendet wurde noch verdarb. 3. Als man dann Kaffee trank, sah die Rößles- Wirtin auf einmal, wie der junge Vetter Emil, die Leute mit worte- und gestenreichen Reden ergötzend, heimlich und geschickt vom aufge- stellten Zucker in der Tasche seines schicken Anzuges verschwinden lieg. Da soll doch!... Der Lausbub! Und wie er's machte! Und ge- rade der Zucker, der stand ja noch nicht in unbegrenzten Mengen zur Verfügung! Na warte 0 5 Die Wirtin ging reihum und schenkte Kaffee ein.„Emil!“ sagte sie mit ausgesuchter Freund- Üchkeit.„bloß Zucker nimmt man nicht mit heim, da g'hört der Kaffee auch dazu!“ 5 Sprachs und goß dem Verdutzten seine Tasche voll. H. G.— Lehrhof 5 nam Rilke und die Jungen 55 Von den Vertretern der Generation, deren 19 1 1 Jugeng etwa in die Jahre von 19201930 912 källt, hört man des öfteren das Wort:„Wir 1 Sind ganz durch Rilke hindurchgegangen.“ op Rilke war für diese Generation Evangelium und— Was sehr gefährlich war— auch Mode. Die Begeisterung war verdächtig groß; schon die Expressionisten bekannten sich enthusias- tisch zu ihm und nannten ihn, wie einst die Göttinger Klopstock, ihren Vater, worü- der Rilke selbst sehr erstaunt war. Und, wie sieht es heute aus? Obgleich die erste Welle Ader hoben Begeisterung sehr verebbt ist, ge- winnt Rilke immer mehr an Bedeutung. Es ist nicht mehr so laut um ihn heute, dafür ist man tiefer in ihn gedrungen und der Wert eines Werkes tritt immer deutlicher zutage. Rainer Maria Rilke gehört als Lyriker zu den ganz Großen. Mitten in der Zeit der ver- schiedensten Stilarten besitzt der Rilkesche Stil noch die unbedingte Einheit von Form und Inhalt, während sonst das Gefühl dafür seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr verloren gegangen war. Rilke wächst langsam über seine österreichische Heimat hi- naus; er reißt sich nicht gewaltsam von ihr los wie etwa George. Seine ersten Gedicht- bände sind konventionell, ein typisches Zei- chen für einen Dichter der Donaumonarchie. Sem Bestreben ist eine Vereinfachung der Dichtersprache, das sich in einer fast gewalt- Samen Einfügung des Primitiven bemerkbar macht; dadurch wird aber das Ganze im Grunde nur noch komplizierter, Die dichte- Tische Kraft Rilkes ist so stark, daß dies zu Feiner Manier Wird. Es wird sogar zum BVilkerschen Stil, der dann von seinen Nach- ahmern zu Tode gehetzt wurde. f Eine Art tiefer Neuromantik mut Gedanken, die an Novalis und Fichte erinnern, ist die zweite Stufe der Entwicklung. Wir haben sie im Gedichtband„Buch der Bilder“ vom Jahre 1902 vor uns liegen. Dieser Gefühlspantheis- mus wird noch verstärkt durch das Erlebnis Rußlands, Er lernte Rußland durch die Frau Termen, die die größte Bedeutung für sein Leben hatte. Lou Andreas Salome.„Gelegt in die Hände von Lou“ lesen wir auf der ersten Seite des„Stundenbuches.“ Der Osten fas- Zziniert ihn, vor allem seine Religion. Das „Stundenbuch“ ist aber keine Religionsdich- tung wie etwa Georges„Siebenter Ring.“ Es ist nicht gewollt wie bei George, es ist zu schön und harmonisch für eine Religionsdich- tung. Ein Jahr später schon erscheinen die„Neuen Gedichte“ Das mystische und musikalische wird abgelöst durch das plastische Element. Rilke steht unter dem Einfluß Rodins. Seine sog.„Dinggedichte“ bringen eine Erweiterung seiner subjektiven in die objektive Welt. Als Beispiel möchte ich das Gedicht Der Panther“ anführen.„Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden“ heißt es dort und„ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter diesen Stäben keine Welt.“ Es wird relativ genau beschrieben und doch ist es kein naturalistisches Gedicht, denn sonst würden nicht die Stäbe vorübergehen, son- dern der Panther. Es wird alles in Bezug auf das Subjekt„Panther“ geschildert, wobei aber das Ganze auch nicht nur zum Symbol wird. Dazu wird es nur in dem Sinn, daß das Ge- fangensein überhaupt gemeint ist. Es ist eine innere Beschreibung, nicht eine äußerliche naturalistische; der Ausdruck subjektiven Ge- fühls des menschlichen Betrachters erübrigt sſch. Vielleicht könnte man von einem magi- schen Realismus wie bei Gerhart Hauptmann sprechen. Wir finden eine solche Intensität von Subjekt und Objekt nirgends Wieder. Der Bezug wird zu einem Kernwort Rilkes. Fünfzehn Jahre lang schweigt Rilke. Auch das ist Notwendigkeit, wie alles bei ihm. Er irrt in ganz Europa umher und wird zum Gottsucher, zum sucher nach dem letzten Sinn es menschlichen Lebens. 1923 erscheinen seine „Duineser Elegien“ und etwas später die „Sonette an Orpheus.“ Sie sind eine Abwen- dung vom romantischen Gefühlspantheismus; er weicht dem nicht mehr aus, was sich ihm nicht beugt und was ihm unangenehm ist. Zu seinem Weltbild gehört nun alles, auch das Schreckliche und das Häßliche und 80 kommt er zur Ansicht, daß die pantheistische Glei- chung von Gott und Welt nicht stimmt. Er wendet sich auch vom romantischen Liebes- begriff ab; Liebe ist kein„Ineinanderaufge- hen“, sie ist nur im Abstand in der Ehrfurcht möglich. Im„Brief an einen jungen Dichter“ schreibt er:„Wenn zwei Menschen alles auf- geben, um zueinander zu kommen, so fallen sie immer mehr“. Liebe und Tod sind zwei Generalthemata, wie schon 1906 in seinem „Cornet“. Das Upergroße umgibt uns überall, und deshalb ersehnen wir ein„schmales Menschliches“ sagt er und er verlangt von sich den Verzicht auf Tröstung. Es ist eine Abwendung vom Christentum und doch kein Nihilismus; Rilke will uns eine positive Wer- tung des menschlichen Seins geben, wobei er zum irrenden Gottsucher wird, denn die Erde bleibt am Ende ein„Tal der Tränen“. Rilke wunderte sich, daß seine Spätwerke weiterhin nicht verstanden wurden. Es war aber keine gewollte, aristokratische Geheimnistuerei, Wie man sie vielleicht Stefan George vorwerfen könnte, seine Dichtungen waren notwendig. Die„Elegien“ und„Sonette“ sind heute schon verständlicher als vor 25 Jahren und sie wer- den es immer mehr und wie lange hat es ge- dauert, bis ein Hölderlin verstanden wurde? Man hat Rilke oft den Vorwurf gemacht, die„Duineser Elegien“ seien nur in Verse ge- brachte Philosophie, d. h. sie seien keine un- mittelbare Dichtung. Seit der Aufklärung ge- hören eben Philosophie und Dichtung auf weite Strecken hin zusammen und unsere Zelt verlangt von einer dichterischen Deu des Daseins mehr als eine frühere. Vielleicht ist in der naiven, nicht vom Gedankliche beeinflußten Dichtung von den Großen frühes rer Zeiten schon alles gesagt, vielleicht kön nen Wir Heutigen darin gar nicht mehr Ties“ teres sagen. Expressionistische Wortfetzen aus derselben Zeit sind uns vielleicht viel unver- ständlicher, zumal wir bei ihnen oft im Zwei- kel sind, ob dahinter ein ehrlicher Gedanke steht. Es bedarf eines ganz Großen, um Philo- sophie und Dichtung in eine solch einzigartige Verbindung zu bringen. 5 Was für die vorhergehende Generation z. T. noch Mode war, hat sich im Abstand der Jahre erhärtet und das Werk Rilkes hat seine Größe bewiesen und beweist sie immer mehr. Es spannt sich vom Zeitalter des Naturalismus bis über das Ende des Expressionismus hinaus in klarer Entwicklungslinie herüber und endet mit den tiefen und reifen Gedanken des spa- ten Rilke, Es stellt ihn noch über Stefan George, bei dem die Formkunst oft überwiegt und der zu Experimenten neigt, während bei Rilke alles, was er geschrieben hat, tiefste und innerste Notwendigkeit war. 5 l Rudolf Klexander Schröder hat in seiner Grabrede für Rilke dessen Abwendung vom Christentum tief bedauert, eines aber konnte er ihm nicht absprechen: seine tiefe innere Wahrhaftigkeit, die nach Goethe das erste Kennzeichen des Genies ist. Rilke hat in einer Welt des Scheins und der Unwahrheit, an der auch ein George Anteil nahm, seine Wahr- haftigkeit bewahrt, um die er sich von An- fang an bemüht hat. Wir erkennen sie in seiner Forderung des Einfachen, in seinen „Dinggedichten“, seinem ehrlichen Gottsucher- tum. Und diese Wahrhaftigkeit ist es, dis Rilke in unserer Zeit immer größer werden läst und ihn in die Reihe der großen Dechter Unseres Volkes stellt. Mor frdH Der Schnes vergeht,. 5 5 und erste grüne Spitzen drängen 5 sich durch das fahle Gras ans Lich, Der Föhnwind weht,. Und tausend helle Tropfen h 8 an saftgeschwellten Zweigen dich,, Is glänzt der Pfad, 3 in nassen Eises Rinnen eile 3 das Taugeriesel blank dahin. Der Frühling naht, und lichte Sonnenwärme weile, nun werden bald die Kätzehen 8„„ 1 Otto pante Sport uud Spiel Fußball gg. 98 Seckenheim— Vikt. Neckarhauſen Beſondere Umſtände veranlaßten Neckar⸗ hauſen, den Beginn des Spieles durch den Verband auf 16.30 Uhr feſtſetzen zu laſſen. Die einheimiſche Mannſchaft hat am letzten Sonntag eine unerwartete Kriſe gezeigt. Mit ausſchlaggebend für dieſe Niederlage war eine mißglückte Aufſtellung, in der ſich einige Spieler abſolut nicht zurecht finden konnten. Für die Begegnung gegen Neckar⸗ hauſen iſt eine generelle Umſtellung vorge⸗ nommen worden, die hoffentlich ihre Feuer⸗ taufe beſtehen wird. Gegen Neckarhauſen kann nur mit allergrößtem Kampfeinſatz et⸗ was erreicht werden und daß das auf eige⸗ nem Platze erſt recht möglich iſt, das müſſen die Akteure auf dem Spielfeld den leicht zweifelnden Zuſchauern einmal gründlich be⸗ weiſen. Fortuna Heddesheim— Sc Seckenheim Im letzten Heimſpiel, das die FSch wegen der verhängten Platzſperre auswärts aus⸗ tragen muß, geht es am morgigen Sonntag nach Heddesheim. Heddesheim iſt einer der erſten Anwärter auf den Meiſtertitel und für die Elf der FSc iſt es beſtimmt kein Herrenausflug, der auf die leichte Schulter genommen werden darf. Heddesheim wird alles mobil machen und daran ſetzen, ſeine Poſition weiter zu unterbauen. Für die FS heißt es, das endlich aus⸗ geglichene Punktverhältnis nicht wieder ne⸗ gativ werden zu laſſen. Wenn die Mann ſchaft, die allerdings immer noch mit 2 Mann Erſatz für Erny W. und Gruber antreten muß, den Kampfgeiſt und Siegeswillen auf⸗ bringt, von dem ſie in den letzten beiden Spielen beſeelt war, ſo gehen die FSGler nicht ohne Chancen nach Heddesheim. Eben⸗ ſo ſollte eine ſtattliche Anzahl Schlachten bummler bei dem zu erwartenden idealen Fußballwetter der Mannſchaft den erforder⸗ lichen Rückhalt geben.— Das Vorſpiel in Heddesheim endete 3:1 für Heddesheim. Im Kampf um die Plätze f Oberliga Süd hat nur zwei Spiele Der Westen und der Norden sind beinahe froh, daß sie nichts mit dem Endspiel in Stuttgart zu tun haben. Denn so können se ihre Positionskämpfe um die Besetzung der Plätze 2 und 3 fortsetzen. Mit besonderer Spannung wird dabei der künftige Weg von Schalke 04 verfolgt. Wenn auch noch mehr Kkampfstarke Anwärter auf Platz 3 der West- Oberliga vorhanden sind, so haben die Fuß- bel Hans doch eine gewisse Schwäche für den Alten Schalker Glanz, der immer noch Weit über das Industriegebiet hinausstrahlt. Westen: Schalkes Drang zur Spitze Der Triumptf über den großen Widersacher Borussia Dortmund lägt den Schalker Kreisel Auf hoher Drehzahl tanzen. Die Aachener Ale matrmen sollten kaum das Kunststücke fertig bringen, den Schalkern die erste Niederlage m der Glückauf-Kampfpbahn beizubringen. Von den übrigen Anwärtern auf einer der Plätze an der Sonne hat der 1. FC Köln beim Duisburger SV die schwerste Aufgabe, wäh- rend RW Essen, Horst Emscher und Dellbrück zuhause ihre Chancen wahren sollten. Es spielen: Schalke 04— Aachen(1:3) Duisburger SV— I. Fe Köln(3:2) Horst Emscher— Hamborn 07(3:1) Würselen— O! usen(0:10 Vohwinkel 80— Munster(2:29 Dellbrück— Duisburg 08(3:2) RW Essen— Bielefeld(3.40 Norden: Verliert St. Pauli Punkte? Der Meister Hamburger Sportverein, der am 7. Mai für drei Wochen nach USA startet, macht sein Rennen im Alleingang. So bleibt im Norden nur die Frage, ob St. Pauli wenig- stens mit Abstand gegen die Provinz- Meute den zweiten Platz behaupten kann. Nach den schwachen Spielen der letzten Zeit wäre es nicht überraschend, wenn im Lokalkampf Concordia der Millerntor-Elf wieder einen oder beide Punkte abnehmen würde. Solche Hilfe käme vor allem Osnabrück und Eims- düttel zustatten. Es spielen: Hamburger SV Bremer S 521) Concordia— FC St. Pauli 3.1) TB Harburg— Eimsbüttel(0:2) VfL Osnabrück— Oldenburg 2:0) Werder Bremen— Hannover 96(3:0) Arminia Hannover— Riel(1:1) Bremerhaven— Lübeck(1:2) Braunschweig— Göttingen 05 120 Süden: Gastspiel der Franzosen In den zwei Punktespielen der Südoberliga versuchen die Mannheimer Mannschaften ihre gute Position zu behaupten. Die Waldhöfer sollten die Regensburger Jahn-Elf bezwingen können. Schwerer hat es der VfR Mannheim, der am Bornheimer Hang durch den zur Zeit gut gelaunten FSV Frankfurt seinen dritten Platz gefährdet sieht. Die französische Liga- Mannschaft von Nancy wird in Gastspielen bei 1860 München und 1. Fe Nürnberg einen Vergleich mit der Spielstärke des westlichen Nachbarn zulassen. Es spielen: SV Waldhof— Jahn Regensburg FSV Frankfurt— VfR Mannheim Freundschaftsspiele: 1860 München— Fe Nancy 1. Fe Nürnberg— Fe Nancy (1:0) (1:2) Südwest: Fahrplan ohne Spitzenreiter Gruppe Nord: Oppau— Neuendorf(0:6) Mainz 05— FSV Kürenz(4:2) VfR Kaiserslautern— Landau(0:3) Neustadt— Weisenau(2:2) Andernach— Engers(4:2) VfR Kirn— Eintracht Trier Gruppe Süd: Rastatt— Tübingen(0:3) Reutlingen— Ebingen(2:0) Konstanz— Villingen(0:0) Freiburger FC— Trossingen(1:1) Schwenningen— Offenburg(0:0) Lahr— SC Freiburg(3:1) Friedrichshafen— Singen(0:3) Hechingen— Kuppenheim(1:10) Bamberg und Ulm bereits Meister Süddeutsche Landesliga-Ubersicht Den beiden Tabellenführern in Bayern und Württemberg— FC Bamberg und Ulm 46 darf man jetzt schon zur Erringung der Mei- sterschaft in ihren Gruppen gratulieren. Zwar muß man rein theoretisch noch das nächste Wochenende abwarten, doch ahnt man, daß Bamberg in Weiden und Ulm 46 in Eislingen beide Punkte entführen und die Meisterschaft endgültig an ihre Fahnen heften. Die Lage der Spitzenreiter in Baden und Hessen ist nicht so rosig, doch darf man annehmen, daß sich der VfL Neckarau und Darmstadt 98 ihren knappen Vorsprung nicht abjagen lassen und als Meister durchs Ziel gehen. Es spielen am Wochenende: Württemberg: Eislingen— Ulm 46 Kirchheim— Feuerbach Sportfreunde— Untertürkheim Sportelub— Böckingen Sc Ulm— Aalen 8 f Baden: 3 Neckarau— Durlach e Rohrbach— Feudenheim 3 Eu! een— Phönix Karlsruhe VfR Pforzheim— Mosbach Viernheim— Friedrichsfeld Hessen: Hermania Kassel— Darmstadt 98 Wiesbaden— RW Frankfurt Kassel 03— Aschaffenburg Niederrad— Hessen Kassel Arheilgen— SV Kassel Bieber— Fulda Wetzlar— Rödelheim Bayern: Weiden— Bamberg Lichtenfels— Hof Pfeil Nürnberg— Straubing VfL Ingolstadt— Wacker Bayreuth— MTV Ingolstadt Haidhof— Cham Radrundfahrt der Ostzone vom 2.—13. August Die Straßenfahrer der Ostzone veranstalten in der Zeit vom 2.—13. August eine„10-Etap- pen-Radrundfahrt durch die Deutsche Demo- kratische Republik“, Die zehn Etappen füh- ren über zusammen 1781 Kilometer.(ISK) Solitude-Rennen 8 um den Großen Preis für Motorr Im Mittelpunkt des Motorsport-Pr stehen die sieben Meisterschaftsläufe, die einige neue, in früheren Jahren be Rennstrecken zu neuen Ehren kommen meinen vor allem die Eilenriede bei H, ver, wWwo die ersten Meisterschaftspunkte geben werden. Besondere Beachtung wi 0 beiden in der Ostzone gelegenen Re Schleizer Dreieck und Sachsenring bei Ho Stein- Ernstthal geschenkt. Die wichtigsten Termine(W schaftslauf: 23. 4. Neuwied—(N) 30. 4. Eilenriede naover—(M) 14. 5. Hockenheim— 21. 5. Fran KI Dreieck— 11. 6. Eifelrennen—(M) 25. 8. Sch einng— 2. 7. Karlsruher Dreieck— 16. 7. Dieb Dreieck—(W) 23. 7. Schleizer Dreiecic— 6. 8. 80 msland- Bergrennen— 13. 8. Solituderennen— 27. 8. Sachsenring—() 3. 9. Hamburger bark—(N) 10. 9. Nürnberg— 17. 9. Grenzla king— 24. 9. Avusrennen. 8 Der Große Preis für Motorräder wurde den 13. August nach der Stuttgarter 8 bude vergeben. Die 300 000 Zuschaue die die Solitude gut ist) stellen die Sch bische Motorsport-Metropole an die 8 aller derartigen Veranstaltungen. Da 3 sem Tage keine internationalen europäis Rennen vorgesehen sind, rechnet man f Stuttgart mit starker ausländischer Besetzung Mei Sport in Kürze Sollten Luxemburg und Belgien noch Zusage zum„Internationalen Kajak-S! am 30. April Guer durch EBBling Kanäle geben, dann könnte aus dem W streit ein Sechsländertreffen werden. 5* Hein ten Hoff lehnte Max Schmel als Schiedsrichter für den Kampf am 7. mit Joe Walcott in Mannheim ab. Der 1 Sportjournalist Benny Baum meint:„Gäb, keinen Max Schmeling, hätte ich mich n um ten Hoff bemüht. Weil es einen Sch ling gab, interessierte sich Walcotts Mang Felix Bocchicchio überhaupt erst für deutsche Projekt.“ 5 5 * 0 Die italienischen Automobil-Werke Alfa Romeo, Mailand, gaben bekannt, dag der Sentinische Automobil-Rennfahrer Man Juan Fangio das Rennen um den Große Preis von San Remo am 16. April mit einem Alfetta-Rennwagen bestreiten Wird. * 5 Im ersten Endspiel um die Eishockey-W meisterschaft siegte Kanada über die Schwelg mit 11:1 Toren. 8 Millionen- Spiel in Rio In der brasilianischen Presse erwägt man den Plan, einen Erdteil-Fusballkampf Südamerika Europa zu veranst 1 ein solches Spiel Zentraleuropa ge Kontinent(1938) (1947) weit in den Schatten stellen würde. Die 1 Treffen, das bei Eintrittz- Preisen von zehn bis 25 PM eine Einnahme von Millionen DM bringen würde, nicht uninteressiert. Das große Fragezeichen sind jedoch die Engländer, die das Gerippe der Europamannschaft bilden wür- den und die sich solchen Plänen gegenüber mei reserviert verhalten. — Programm des Südd. Rundfunks jetzt auf Wellen 321,9 m= 575 kz und 49,7= 6030 Khz Sonntag, 19. März 6.00 Morgenspruch, Choral 00 Sonntagsandacht der Baptistengemeinde 7,15 Morgenstund' hat Gold im Mund 7 7715 1 5 Nachrichten, Wetter 8 8 9 tritt ins Leben“ 8 Aus der Welt des Glaubens „45 Orgelmusik. J. S. Bach: Toccata und Fuge 5 in F-dur 5 00 Katholische Morgenfeier 9.30 Die Einkehr 10.15 Melodien am Sonntagmorgen 14.00 Universitätsstunde: Prof. Pr. K. Borries, Tübingen:„Der Frankfurter Frieden“ 11.30 Das Meisterwerk Das Symphonleorche- Ster Radio Turin, u. Herbert v. Karajan) 12.00 Musik am Mittag 12,45 Nachrichten, Wetter 5 13.00 Neue Schallplatten 18.80 Aus unserer Heimat:„Strih, Strah, Stroh, der Summertag is do“— Alter Bauern- pHrauch am Sonntag Lätare 5 14.00 Die Stunde d. Chergesangs:„Germania“ Eislingen. Leitung: Ernst Wurster a 5 00 Landfunk mit Volksmusik:„Ein Fohlen 1 14.30 Kinderfunk 15.00 En dspiel um den Bundespokal des Deut- . chen Fußballbundes: Pfalz— Bayern 16.45 Das Kammertanzorchester 0.„Grün oder Rot“. Ein Hörspiel v. Hans- chim Flechtner von Reger und Haas Bete ebe m 20 Im Rhythmus der 45 Nachrichten, Sport 0 Soir de Paris, Melodien Metropole 5.— neee eee Wellenlängen anderer deutscher Westfunk Baden-Baden: 205, er) 189 m f Kkhz und, wie bisher, 41, 15m= 7290 khz. rt: Wie bisher: 208,6 m= 1438 = 6190 Khz. 5 wie bisher: 405 m= 740 Khz Es wäre aber falsch, SUDPEUTSCHER RUN DFTUNR Hölderlin als Dichter Schwabens „Das Land und die schönen Täler des Neckars“ Am 19. März, dem Vorabend des 120. Todes- tages von Friedrich Hölderlin, bringt der Süd- deutsche Rundfunk eine Sendung, die den Heimatgedichten des großen Schwaben ge- widmet ist. 5 Wohl dringt auch durch diese Verse die Sehnsucht nach der Klassik und das panthei- stische All-Sstreben des Dichters zu uns, doch bezaubern sie immer wieder durch ihre schlichte Landschaftsschau und die hohe Schönheit ihrer Sprache. Das Manuskript der Sendung schrieb Ger- hard Reutter. 5 5 Der Roman vor dem Tribunal Wer kann über ihn ein Urteil sprechen? Der Roman, das am wenigsten einheitliche Gebilde der epischen Literatur, ist seit seinem Entstehen in unaufhörlicher Entwicklung. Die Invasion der Kurzgeschichten machte ihm zeit- weilig den Boden streitig; Kino u. Funk sind ernsthafte Konkurrenten in der Gunst der Masse. r. Ist der Roman wirklich auf dem absteigen den Ast? Hat er das Schicksal verdient, das ihm bisweilen prophezeit wird? Der Roman wird in der Sendung am Mittwoch, den 22. 3., 23 Uhr, als sei er eine Person, vor ein Tri- bunal gestellt. Vor ein sehr gelindes jedoch, denn es besteht aus Romanautoren, und der Eiterarhistoriker kann in diesem Kreis nur die Rolle eines Geschworenen spielen. Viel- leicht lohnt es sich, für dieses Gespräch ü ber den Roman einmal die spätabendliche Roman- lektüre für ein Stündchen zu unterbrechen. Franz Kafka Eine Betrachtung von Dr. D. Wyss Franz Kafka stammt aus einer wehlsituier- ten, streng bürgerlichen Kaufmannsfamilie. Seine Kindheit und Jugend verlebte er in einem hoben, düsteren Haus in der Prager Altstadt i 8 Er War ein echter Künstler, empfänglich und sensibel, voller Phantasie, dabei aber mit einem scharfen Verstand begabt, der alle Dinge zu erkennen und zu durchdringen suchte. Dieses Streben nach Wahrheit führte bei ihm Trüh zur Selbstbeobachtung und zu einem emp- Andlichen Selbstgefühl. i N in Kafka nur einen Srüblerischen und seltsamen Menschen zu sehen. Aus der Schilderung seines Jugend- kreundes Man Brod wissen wir, daß Kafka nicht nur gesellig, heiter und scherzhaft sein konnte, sondern auch den Sport sehr liebte. Von Franz Kafka ging eine Ruhe und wohl- tuende Klarheit aus, die der Leser heute in der präzisen, einfachen, aber doch von ge- heimep Rhythmen inspirierten Sprache seiner Werke deutlich nachempfinden kann. Der süddeutsche Rundfunk würdigt in einer Dichter und Dichtung im Rundrunk HESSISCHER RUNDFUNK Cajal. Sendung am Mittwoch, den 22. 3., um 16 Uhr, 8 eben und Werk des großen Dichters. nen Sonetten, Balladen und Tiedern. S UDWE STF UN R Moderne Lyrik Kommentar zu einem Gedicht In seinem„Nachtgespräch“ am Montag, den 20. März, 22.45—23.15 Uhr, macht der Süd- westfunk ein Experiment. Enrique Beck, be- kannt als der Verdeutscher Garcia Lorcas, hat ein längeres Gedicht„Der Genfer See“ Se- schrieben, das man als Beispiel einer Poesie bezeichnen darf, die den von James Joyce in den Roman eingeführten„inneren Monolog“ auf das Gedicht überträgt. Auf Wunsch des Südwestfunks hat Enrique Beck einen weit ausholenden Kommentar zu seinem Gedicht geschrieben, eine Erläuterung, die auch für denjenigen Hörer interessant ist, der solchen Bemühungen fremd gegenüber⸗ Steht. Außerungen und Zitate „Der deutsche Jüngling in Briefen und Selbstzeugnissen“ Unter diesem Titel bringt Radio Frankfurt am Sonntag, den 19. 3., 9.30 Uhr, eine Sen- dung mit Außgerungen und Zitaten aus Brie- fen von Lessing, Schumann, Moritz v. Schwind, Gottfried Keller, Virchow, Joseph Kainz u. à. Die Zusammenstellung der Sendung be- sorgte Dr. Irmgard Trost. N g „Spanische Dichter“ Aus Romanen und Erzählungen In seiner montäglichen Novellenlesung bringt Radio Frankfurt am 20. 3., 16.45 Ubr, Zwei spanische Erzählungen:„Tick— tac—, eine Höchst kurzweilige Geschichte des be- kannten Pedro Antonio de Klargon, die Hell- mut Draws-Tychsen ins Deutsche übertrug: ferner ein Kapitel aus dem Buch„Der Rausch der Schnelligkeit“ von Santiago Ramon 5 Cajal, der 1934 als bedeutender Neuro- Histo- loge starb, ist bei uns weniger bekannt. Er wollte urspriinglich Maler werden, sein For- scherdrang aber ließ ihn nicht zu bildnerischer Tätigkeit kommen. Neben seiner schriftstel- lerischer Arbeit war er als Professor für ana- tomische Pathologie an der Universität Madrid e necke NWDR) 8 täti J 1906 erhielt er den Nobelpreis Tür Me- 8 16.15 J. S. Bach— Aria mit 30 Veränderungen FR. Die Sendung bringt eine Auswahl aus sei- 3 22.10 Das Rundfunk-Tanzorchester(Mü.) 1 22.15 Gruß aus Wien— Kabarettistisches Frkf.). 11.00 Froher Klang am Vormittag(Swf.) 13.30 Franz Mihalovie spielt(Mü.) 15.30 Symphoniekonz. 17.15 FErühlingslieder von Schubert, Schumann und 16.30 Alte und neue Gouplets(Fr kf.) 20.00 Bach— Hohe Messe in h-moll N WZDWͤR 21.15 Filmberi 23.10„Die O 23.30 Jazz 1950—„ Jazz-Coktail“(Sw!) 10.30 Vormittagskonzert 11.45. Der hessische Landbote Frkf.) 2 13,25 Mittagskonzert Lehar, Schröder) NWDR) 15.30 Musikalische Teestunde(Swf.) 5 16.15 Konzertstunde Brahms 17.00 Bücherschau(Swf.) 5 N 1.20 Unterhaltung im Preivierteltakt Frkf) 20.00 13.10 Orchester Gerhard Schindler spielt 16.00 Dichtung der Zeit(Swf.) 5 38.00 Hörerlleblinge: Die Donkosaken singen rk. 20.00„Die Bürger von 20,0 Tanzabend mit Kurt Honenperger(Swf.)) 204 Ste wünschen!? Wir spielen ſhre Lieblings Sr) 5 5 23.10 Tanzmusik mit Adalbert Luezkowsky(Er 10.30 Vormittasskonzert Mendelssohn-Barthold ( S) n 8 f 1200 Pie Arbeitertribune(SW ,j; 8 14.1 aus Operstten von suppé, postal und Küng 1 8 17.13 Unterhaltu 18.00 . 20.00 Gute Laune mit drei 2 21.00 Quiz zwischen Lond 7 N de Van audeꝛen Senden Abkürzungen: Mü.- München, Frkf. Frankfurt 1 Sw.- Südwestfunk, NWDR= Nordwestdeutsch ric Rundfunk. Sp Sonntag, 19. März 8 Alt 10.00 Kammermusik(Sonate op. 86 v. Edvard Grieg liz Woh e 13.10 Musik für alle Mü.) 3 15.18 J. 8. Bach— Kontate Nr. 22(Ubertragung aun 0 Leipzig) NWDR) l Me 15.30 Jedem das Seine, Musik für Jedermann(SWI) 17.00 Tanztee mit Willy Berking Frkf.) g 20.00 Symphonikonzert(Bach, Hindemith, Beet- hoven)(Swf.) 5 20.00„Der liegende Holländer“, Oper von Richard Wagner(Mü.) 5 22.30 Tanzst Du mit: Alte und neue Tänze Erkt) Montag, 20. März 10.30 Lormittagskonzert NWDR) 11.45 Der hessische Landbote EFrkf.) 18.00 Blauer Montag— 50 heitere Minuten DWDRY 20.00„Mädi“, Operette von R. Stolz(Mü.) 3 Dienstag, 21. März (Haydn, Cannabich) NWDR Brahms(NWDR) t— Filmmusik(Mu) r Vor Gericht“, satirisches Spiel J. Kalckreuth(Mü.) 8 Mittwoch, 22. März 1 (Interhaltungskapelle Ho mann) NWDR) Dvorak) Wr.) „Versuchung der Antonia“, Operette von Teo Mackeben(Mü) 23.15 Tanzmusik zum Tagesausklang(SwWf.) Donnerstag, 23. März: 11.00 Froher Klang am Vormittag(Swf.) 0) Calais“, Hörspiel von L. Neu Baus(NWDR) „ e 0 Die großen Meister Gasse, Händel, Lully) Freitag, 24. März 15 Minuten Spannun Süuuestdeutsche. . Rundschau Zehn Millionen für neue Schulen Der Finanzausschuß des württemberg-badi- schen Landtags nahm nach heftigen Ausein- andersetzungen einen Antrag der CDU an, der vorschlägt, für den Neubau von Schulhäusern in Würtemberg-Baden zehn Milionen PM be- reitzustellen. Der Ausschuß billigte ebenfalls einen CDU-Antrag, der die Gewährung von Schulgeldfreinheit auch im letzten Drittel des laufenden Schuljahres vorsieht. Amerikanische Diplomatin sprach 11 eidelber g. Eine Vortragsreihe des Ame Ia-Hauses über Frauenfragen wurde durch die amerikanische Gesandte in Luxemburg, Mrs Perle Mesta, eröffnet, dię über die Gleichberech. tigung der amerikanischen Frau sprach. Mehi als ein Drittel aller Arbeitsplätze in Amerike werden heute von Frauen eingenommen. Ubei die Mitverantwortung der Frau im öffentlichen Leben äußerten sich die Schriftstellerin Kay Boyle und die Leiterin sämtlicher Amerika-Häu. Ser, Patricia Van Delden. 0 1 Tumult— von Abgeordneten bestellt? Prozeß gegen falsche Rußlandheimkehrer Karlsruhe(UP) Im Prozeß gegen die angeblichen Rußlandheimkehrer Thilo Wag- ner und Siegfried Kluger, die nie in sowjeti- Scher Kriegsgefangenschaft Waren und im September vorigen Jahres durch ihr Auftreten im Bundestag einen Tumult verursachten, wurde wegen der Schwere des Vergehens vom Karlsruher Schöffengericht nach fast Ffünfstündiger Verhandlung beschlossen, den Fall an die Strafkammer des Landgerichts Zur weiteren Verhandlung zu überweisen. Wie Wagner und Kluger aussagten, wurden sie von Mitgliedern des Parlaments zum Vor- gehen gegen den KPD- Abgeordneten Max Reimann aufgefordert und haben sogar hier- für„bestimmte Regieanweisungen“ erhalten. Nach dem Vorfall habe ihnen eine Anzahl Bundestagsmitglieder gratuliert, und auf dem Bundeskanzleramt seien ihnen je 50 DM aus- gehändigt worden. Uper die Mauer in die Arme der Polizei Karlsruhe(SWE). Große Aufregung Herrschte dieser Tage in einem DP-Lager in Ettlingen, als das Lager von deutscher Polizei umstellt wurde. Gleichzeitig führten amerika- dische Militärpolizisten eingehende Kontroll- len durch und nahmen verschiedene Verhaf- tungen vor. Eine Anzahl Ausländer ersuchte, Über die Mauern zu entkommen, lief dabei jedoch in die Arme der deutschen Polizei, die Hie Flüchtigen den amer i kanischen Dienststel- en übergab. Zeheimnisvoller Schuß auf Landespolizisten Buchen(Z SEH). Ein Polizist, der nach Dienstschluß mit einem Jagdpächter durch den Wald streifte, wurde durch einen Unbe- annten in den Oberschenkel geschossen. Uber den Täter ist bis jetzt noch nichts bekannt . seworden. Lindsentführerin auf„kurzem Spaziergang Pforzheim(SWE). Wie wir bereits be- Kkichteten, ist eine Frau von einem„kleinen Spaziergang“ mit einem fremden, 17 Monate Alten Kind nicht zurückgekehrt. Wie die Po- lizei inzwischen feststellte, führte dieser „kurze Weg“ von Pforzheim bis Göttingen, o die Entführerin mit dem Kind testgenom- men wurde. Im Verfolgungswahn die Frau ermordet Tauberbischofsheim chpd). Ein 55 Jahre alter Steuerinspektor A. D. tötete in sei- ner Wohnung in Unterwittighausen seine Ehe- frau mit einem Handbeil. Durch den Schlag Wurde ihre rechte Stirnhälfte zertrümmert, so daß der Tod sofort eintrat. Nach der Tat be- Zing er Selbstmord, indem er sich mit einem Metzgermesser Pulsader und Fals durch- Schnitt. Als Tatmotiv wird Verfolgungswahn angenommen. Sie kommen als Brüder— St. Joſeph und der Semi täg⸗ Ein wirklich gutes Vorzeichen für den morgigen Sonntag zeigt uns der 5 der neben„Lätare“ den Namen des hl. Jo⸗ ſeph zeigt. Denn beide Tage zuſammen be⸗ deuten zweimal pfälziſcher und heimatlicher Frühlingsbeginn, wenn auch das wirkliche Datum wenige Tage ſpäter liegt. Beide Begriffe ſind im Volksmund auch heute noch feſt verwurzelt, wenn man auch den lateiniſchen Begriff Lätare(von laetus e Freude) bei uns viel mehr als den allbe⸗ kannten„Sommertag“ feiert. Eine ſehr alte Tradition hat dieſer Tag in unſerer engeren, früheren kurpfälziſchen Heimat aufzuweiſen, denn in einem Weltbuch im Jahre 1534 wird er bereils erwähnt, während ſich auch Liſelotte von der Pfalz am franzöſiſchen Hof voll Freude an dieſen Tag erinnert. So fei⸗ ern ſeit urdenklichen Zeiten die Kinder links und rechts des Rheins ihren„Summerdag“ mit den traditionellen Stecken mit Ei und Brezel und mit ihrem Liedchen„Schtrih, Schtrah, Schtroh“, treiben ſie auf ihrem gro⸗ ßen Sommertagszug, der auch in dieſem Jahr in vielen unſerer Nachbargemeinden ſtattfindet, den Winter aus, um dem Früh⸗ ling den Weg in eine ſonnige Zukunft zu be⸗ reiten. So wird der Sommertagsſtecken zur Lebensrute in dem alten Naturfeſt, zum Mittel für ein geſundes Leben für alle, die damit berührt werden, während Ei und Bre⸗ zel noch an die Faſtenzeit gemahnen. Mit dem Lärm des Sommertagszuges und dieſe u Stecken aber ſollen die böſen Geiſter der langen Winternächte verſcheucht werden, um die guten Geiſter fröhlicher Sommerzeit zu wecken. Auch katholische Geistliche gegen Spielbank Heidelberg. Ahnlich wie die evangelische Geistlichkeit nimmt jetzt auch das Erzbischöf- liche Dekanat gegen die Errichtung einer Spiel- bank Stellung:„Die katholischen Geistlichen Heidelbergs bitten den Stadtrat aufs dringend- ste, seine Zustimmung zu versagen. Es ist 38 bekannt und durch neuerliche Polizeiberichte bestätigt, daß durch Spielklubs und Spiel- banken Menschen angezogen werden, denen die Hoffnung auf mühelosen Gewinn den Willen zu ernster Arbeit zerstört, bei denen der Verlust verspielter Summen meist das Elend ihrer Fa- milien zur Folge hat. Die Gewinnsummen für Stadt und Staat sind erkauft mit der Weckung gefährlichster Leidenschaft und Versuchung zu Betrügereien und schweren Verbrechen.“ Zehnjähriger rettet sein Brüderchen Vaihingen/ Enz Ghpd). In Lomersheim spielten mehrere Kinder an der Enz, wobei ein 1½ jähriger Bub ins Wasser fiel. Der zehn- jährige Bruder sprang dem Kind sofort nach und es gelang ihm, das Büble unter großen Anstrengungen zu retten. Im zerstörten Heilbronn die meisten Ausländer Heilbronn chpd). Stadt und Landkreis Heilbronn hatten die meisten Ausländer auf- zunehmen. Die Zahl der am 30. September des vergangenen Jahres in Württemberg-Baden untergebrachten Ausländer betrug 47 997. 38 581 entfielen auf den Landbezirk Nord- württemberg. In Heilbronn-Stadt befanden sich 5 981. im Landkreis weitere 1 405 Per- sonen. Die Gesamtzahl von 7 386 DP's war die höchste im ganzen Land und übertraf den Kreis Ludwigsburg, der an zweiter Stelle der amtlichen Zusammenstellung steht, um 1100. Rund 15,4 Prozent aller dieser in Lagern un- tergebrachten Ausländer Württemberg-Badens befanden sich in Stadt und Land Heilbronn. Auch der Joſephtag oder„Seppltag“, wie er oft genannt wird, hat ſeine uralte Bedeu⸗ tung. Neben dem kirchlichen Gedenken an den Nährvater der hl. Familie, dem Vorbild eines echten Familienvaters, bei deſſen Nach⸗ bildung die Künſtler aller Zeiten niemals müde wurden, hat dieſer Tag auch eine tie⸗ fere, weltliche Bedeutung. Denn an dieſem Tag ſteigt meiſt der erſte Frühlingsausgang. Für die Männer natürlich war auch oft der Anſtich des guten Salvatortropfens verbind⸗ lich, der in dieſem Jahr bereits in Mann⸗ heim als ele bid ibpfen fröhliche Urſtänd gefeiert hat. So ſoll alſo dieſer Tag doppelte Früh⸗ lingsbedeutung haben, ſoll anregen zum er⸗ ſten Gang durch die lenzlichen Fluren, und wenn morgen der echte Frühling wirklich zu uns ſpricht, dann iſt das auch gleichzeitig der ſchönſte Namenstagswunſch für alle Joſeph⸗ kinder. Thema des Tages— der Poſträuberprozeß Der erſte Tag der großen Verhandlung gegen die Mannheimer Poſträuber war an⸗ gefüllt mit den Vernehmungen der Ange⸗ klagten, die ſich aus der Gerichtsſaalperſpek⸗ tive lange nicht mehr ſo heldiſch ausnahmen, wie ſie oft geſchildert wurden. Beſonders die ſouveräne Verhandlungsführung des Landgerichtsrat Dr. Silberſtein griff den Angeklagten immer wieder ziemlich tief ins Gedächtnis, wenn das eine oder das andere gerade„nicht mehr greifbar“ war. Während die drei jugendlichen Verbrecher allgemein zur Tat ſtanden, ohne ſich ſcheinbar ganz der Tragweite ihres Handelns bewußt zu ſein, verſuchten die Gebrüder Stuck, die mit ihren„zig“ Vorſtrafen ſchon alte Routiniers vor den Gerichtsſchranken ſind, durch dau⸗ erndes Leugnen, gegenſeitige Beſchuldigun⸗ gen uſw. ihre Mittäterſchaft in Abrede zu ſtellen bzw. ein günſtiges Licht zu erwiſchen. Die„tragiſchſte“ Perſon in dem Verbrecher⸗ quintett war der Poſtbeamte Honickel, der am Abend weinend zuſammenbrach; deſſen Verteidiger verſuchte, nur eine moraliſche Schuld herauszuſchinden. Die Anklage hin⸗ gegen vermutet eventl. eine aktive Mittäter⸗ ſchaft und machte ebenfalls geſtern vor dem Gerichtsgebäude eine weitere Beweisauf⸗ nahme, in dem ſie ſich von den Verbrechern an einem vorgefahrenen Poſtauto den Her⸗ gang der Tat rekonſtruieren ließ. All dieſe Vernehmungen und Beweisaufnahmen ſchu⸗ fen nun die Vorausſetzung für die ſicher ſehr intereſſant werdenden weiteren Verhand⸗ lungstage. Für das Intereſſe allein ſpricht die große Zahl der Neugierigen, die ſtets den Börſenſaal beſetzt hält, wohin die Verhand⸗ lung mit Lautſprecher übertragen wird, wäh⸗ rend in den Verhandlungsſaal nur Leute mit Karten Zutritt haben. Die Strafauträge des Staatsanwalts. Am Freitag Nachmittag, nachdem die Be⸗ weisaufnahme für geſchloſſen erklärt wurde, begann der Staatsanwalt ſein Plädoyer. Er geſtand keinem der Angeklagten mildern⸗ de Umſtände zu und beantragte: Für Franz Stuck eine Zuchthausſtrafe von ſieben Jah⸗ ren, für Ludwig Stuck ſechseinhalb Jahre Zuchthaus; für Knabenſchuh ſechs, für Breu⸗ nig fünf, für Hörner ſechs und für Honickel fünfeinhalb Jahre Zuchthaus. Allen Ange⸗ klagten ſprach ſein Antrag die bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von fünf Jahren ab. Außer für Honickel hielt er für jeden der Täter Polizeiaufſicht für angebracht. Anſchließend hatten die Verteidiger das Wort. Spät am Abend vertagte ſich das Ge⸗ richt auf Samstag. Das Urteil wird gegen 12 Uhr zu erwarten ſein. Seinen 75. Geburtstag feierte geſtern der Altersrentner Michael Eckert, Raſtatterſtr. 33. Die beſten Wünſche. Die Sterne lügen nicht Emil ist eine qungfrau. Aber nur dem Stern- bild nach. Im übrigen ist er ein prächtiger Junge und mein Freund. Vor vierzehn Tagen war ich bei ihm zu Be- such. Sein Zimmer, eine jener idyllischen Junggesellen wohnungen mit schrägem Dach, Möbeln aus der Jahrhundertwende und behag- licher Unordnung atmete diesmal gar nicht die jungenhafte Unbekümmertheit Emils. Müde und mit gramdurchfurchtem Gesicht saß er auf dem alten Plüschsofa, an dessen Ecken bereits das Roßhaar neugierig heraus- schaute. „Da. Lies!“ Er hielt mir eine Zeitung ent- gegen, ein Wochenmagazin.„Lies, was in der Horoskop-Ecke unter Jungfrau' steht!“ Ich las. Und verstand auf einmal Emils sorgenvollen Ausdruck. Denn da stand es, schwarz auf weiß:„Jungfrauen haben in die- ser Woche schwere Krisen durchzumachen.“ Ind dann war noch etwas von„finanziellen Schwierigkeiten“ und„unvorhergesehenen Zwischenfälle zu lesen. Nun begriff ich mei- nen Freund, und seine Bedrücktheit bemäch- tigte sich auch meiner. Am anderen Morgen flel mir wieder Emils Pechsträhne ein. Ich wollte die„jungfräuliche“ Prognose nochmals lesen und kaufte mir auch ein Magazin. Aber ein anderes. Schlug es auf und las zu meinem Erstaunen:„Sie dürfen nicht nachlassen, denn Ihre Erfolge werden sich in dieser Woche noch steigern.“ Ich eilte zu Emil und schwenkte mein Magazin, Aber Emil ließ sich trotz meiner Redekunst und trotz der Tatsache, daß mein Magazin um 20 Pfennig tuerer war als das seine, nicht aus seiner Lethargie reißen. Es war zum Ver- zweifeln. Die entscheidende Woche kam. Sie verging auch wieder. Und das Erstaunlichste war, daß sich in Emils Leben überhaupt nichts änderte. Es kamen weder schwere Krisen noch flnan- zielle Schwierigkeiten, weder unvorherge⸗ sehene Zwischenfälle noch eine Steigerung von Emils Erfolgen. Ratlos standen wir da mit unseren Maga- zinen in der Hand. Was ist die Wahrheit? Vielleicht ist Emil gar keine Jungfrau? Denn die Sterne lügen nicht.—— Wettervorhersage Am Samstag wolkig bis heiter, vereinzelte Schauer; Höchsttemperaturen 14 bis 17 Grad. In der Nacht zum Sonntag und am Sonntag wechselnd, zum Teil stärker bewölkt und teil- weise etwas Regen, Höchsttemperaturen 11 bis 14 Grad. Nächtliche Tiefsttemperaturen nicht unter 5 Grad. Aus unſerem Leſerkreis. Warum nicht auch bei uns? Sommertag— Freudentag der Jugend, ſchöne Erinnerung für die ältere Generation, großer Feſtzug, tolles Treiben überall, in Friedrichsfeld, Ladenburg, Heddesheim und Viernheim, ſogar in der Gartenſtadt, nur nicht.. in Seckenheim. Warum nicht bei uns? Haben unſere Vereine und Organiſationen nicht ſchon oft bewieſen, daß ſie Veranſtaltungen aufziehen können? Iſt Kerwe und Faſching ſchon ver⸗ geſſen? Wir wollen doch nicht annehmen, daß man für die Kleinen weniger übrig hat, wie für die Großen. Wir haben doch ſo viele Leute, Vereine und alles was notwendig ge⸗ weſen wäre, Reiler, Kapellen, nur der Wil⸗ len war ſcheinbar ſchwach. Wie leicht hätte ſich ſo etwas auf übervereinlicher Grundlage regeln laſſen, evtl. durch den Kulturring? Wie leicht.. ſo bleibt halt unſeren Jüng⸗ ſten nichts anderes übrig als auf eigene Fauſt nach auswärts zu fahren, wenn ſie einen rich igen Sommertagszug ſehen wollen. Alſo im nächſten Jahr! Wer wagt's dee ſtrahlenden Augen der Kleinen und ſicher auch e Beſucher wären Dank genug. W. B., Seckenheim. 4 2 — 10 1 7. Fortsetzung Danach nahm er seinen Platz neben Boda ein und wies Gela an, sich neben ihn zu set- Zen. Sie trug die Festtracht eines Bauern- mädchens. Boda hatte ihr das Kleid gegeben. uch darüber ärgerte sich Eicke. 5 Und doch war gerade dieses Kleid dazu Angetan, Gelas ganze Eieblichkeit zu zeigen. Die kleine Haube saß wie ein 8 hängenden Haar. Und die wippenden Röcke verrieten die Anmut des Ganges, Bald standen die Söhne der Hofbesitzer in der Nähe herum und starrten mit nèugieriger Bewunderung auf die Fremde. ö Auch Swint ließ keinen Blick von ihr. Inzwischen wurde der junge Wein ausge- schenkt. Der Tanz begann. Nun gehörte es zur hergebrachten Sitte, daß der Festgeber den Reigen eröffnete. Der Jägermeister war alljährlich mit Boda an die Spitze des Tanzes getreten, weil er Wußte, daß die Leute darauf hielten. 8 In diesem Jahr weigerte sich Boda zum ersten Male. icke gab ihr gute Worte, die sie hämisch „ Ahtat. Schon waren die Gäste zum Reigen ver- sammelt und warteten auf den Beginn. Man rief nach dem Jägermeister. Da stand Eicke migmutig auf und bat Gela, 5 mit ihm zu tanzen. Sie sträubte sich unschlüssig. Eicke sagte:„Bomm nur! Es wird schon Sehen! Du bist ein geschicktes Mädchen. Sieh Lu, wie es die anderen machen.“ Als er mit Gela in den Kreis trat, wurde er it Geschrei empfangen. Die Burschen klatschten in die Hände. Die Mägde winkten. Swirt war auch da. Er stellte sich so auf, dal er Gele„ DER KAISER% dos Dad chen rönchen auf R OMAN VON MAR GOT B OG ER SO PEY RIGHT BY VERLAG HELMUT SEILER. STUTTGART So wurde sie zwischen Eicke und Swint hin- und hergeschoben und lachte viel. Auch Hicke lachte. Aber er sah doch zuweilen ärgerlich zu Boda hin, weil sie dem Tanz mit bleichem Gesicht zuschaute. „Ihr solltet doch heute einmal ganz fröhlich sein!“ bat das Mädchen leise. „Nun, so hilf mir dabei! Ganz fröhlich wäre ich gern einmal.“ Der Tanz war bald zu Ende. Eicke führte Gela an den Tisch zurück. Die Jägermeisterin sagte:„Daß du heute zum erstenmale tanzest, mußt du Dümmeren weismachen, Gela!“ 5 Das Mädchen konnte nicht verstehen, was Eickes Frau sagte, denn schon stand Swint neben ihr und wollte mit ihr tanzen. Danach fanden sich die Söhne der Hof- besitzer ein. 5 Und schließlich kamen die Bauernburschen des Dorfes. Eicke sagte zu seiner Frau:„Wahrhaftig, du solltest freundlicher zu dem Mädchen sein. Noch ist es ohne Arg.“ „Daran ist mir wenig gelegen“, anwortete Boda böse.„Von allen Seiten werde ich da- nach gefragt Wer die Dirne ist und wo sie herkommt. Die Leute wundern sich sehr, daß ich es nicht weiß.“ Darüber ergrimmte Eicke noch mehr. Hatte ich dir nicht befohlen, das Mädchen Als entfernte verwaiste Verwandte auszuge- ben? Damit wären alle müßigen Fragen ab- getan!“ Er drehte Bode den Rücken zu und blickte auf die Tanzenden. Daß er immer nur bewun- dernd auf Gela schaute, war ihm nicht be⸗ wWußt. Aber die Leute, die am Tische saßen, merk- „Ganz und gar ten es. Sie sagten scherzend: vernarrt ist der Jägermeister in seine bild- hübsche Pflegetochter. Paßt gut auf, Jäger- meisterin!“ Boda seufzte grämlich. Sie zuckte die Achseln und lachte spöttisch. Eicke dachte:„Winnar hat recht; das Herz geht einem auf, wenn man dem Mädchen zu- sieht! Und auch ich wäre heute gern noch einmal jung!“ Er versank in stummes Schauen, wie es ihn zuweilen im Walde überkam, wenn er das Getier belauschte. Die ländliche Tracht der Mägde bestand aus einem kurzärmeligen feinen Leinenhemd, das unter einem gestickten Mieder getragen Wurde. Bis zu den Knien reichten die weiten wehenden Röcke. Zwischen den derben, prallen Armen der Dörflerinnen fielen Gelas zarte, kindliche Arme allgemein auf. Denn die Haut war von schimmernder Helle. Und die Bewegungen der Hände waren so locker, als flelen Vögel langsam in junges Gras. Jede Gebärde e von allen Gliedern aufgenommen. Boda sagte mit verbissener Miene: Fah- render Gaukler Kind mag das Mädchen sein.“ Der Jägermeister gab keine Antwort. Nachdem Gela an den Tisch zurückgekom- men war, fragte er sie:„Gefällt dir das Fest?“ „Das weiß ich nicht“, erwiderte sie zaghaft. „Ich schaue gern zu, abèr ich feiere nicht gern Mit.“ Nun machten die Musikanten eine Pause, um sich an Wein und Kuchen gütlich zu tun. Inzwischen versammelten sich die Burschen zu einer geheimen Beratung in einer Ecke des Hofes. Nach alter Sitte wurde die schönste Dirne des Ortes alljährlich mit einem seidenen Halstuch beschenkt. Da jeder Bursche sein Mädchen für das schönste hielt, entstanden oft Schlägereien, wenn die Wahl stattfand. Dieses Mal schien Einigkeit zu herrschen. Asko, der angesehenste Bursche der Umge- gend, tret an den Tisch der„ und überreichte Gela das Puch, Neugierig drängte die Jugend heran. Mit großer Verlegenheit ließ es Gela zu, daß ihr Eicke das Halstuch umlegte. Es war aus weißer Seide, von goldenen Blumen durchwirkt, um die sich grüne Blätter rank- ten. Weich war es und kühl. Eicke knotete das Tuch ungeschickt zu- sammen und steckte die Enden unter die Ver- schmürung des Mieders. Dann schob er das Mädchen schnell dem jungen Asko zu, der wartend daneben stand. Askko nahm Gelas Hand und führte sie fort. Die Burschen und Mägde hatten einen gro- Ben Kreis gebildet. Gela mußte in die Mitte treten. Die Musik spielte mit lautem Getön. Im Tanzschritt bewegte sich die N um die Gefeierte. Dabei warfen die Burschen BEA nach ihr, die sie auffangen sollte.. Aber das wußte sie nicht. Ganz ratlos stand sie mit scheuem Lachen in der lärmenden Schar. Sie hatte die Arme über der Brust ge- kreuzt. Ihre Fingerspitzen berührten die Schultern. 5 „Fang doch! Fang!“ schrie Swint Aa 5 Er trug ein blaugraues Kleid mit silbernen Knöpfen, das dem, Gefleder seiner alten Fal- ken ähnelte. Hübsch sah er aus. Sein helles Haar wir- belte im Wind. 5 Schüchtern streckte Gela die Hand aus, um eine Blume zu erhaschen.. Da sah sie Eicke. Eine Dolde roter Vogel- l beeren hatte er von einer Esche Sebrochen, N Er winkte ihr grüßend zu. „Fang, Gela, fang!“ rief auch Eicke. 5 Sle hob die Hände, Die schwere Traube fle! Wie ein Ball zwischen ihre Finger. In demselben Augenblick blieben die Tan- zenden stehen, Sie schrien und lachten. Eicke wurde in den Kreis gestoßen. „Nun mußt du ihn küssen!“ riefen Mädchen Froh. Sie Wwaren sehr zufrieden, da Burschen geküßt hätte. Nur zwei Menschen kennen das Coca-Cola-Geheimnis Ein Getränk erobert die Welt— Vom Erfin- der für ein Linsengericht verkauft— Andere verdienten Millionen damit Von unserem Korrespondenten W. T. Atlanta(Georgia) Fragen Sie bei den Coca Cola-Werken an, Woraus Coca Cola gemacht wird, und man wird es Ihnen bereitwillig erklären: aus Masser, Zucker, Extrakt aus Kakaoblättern und Colanüssen unter Zusatz von Karamel, Koffein, Zitronen- und Phosphorsäure. Wie diese Zutaten aber gemixt werden, und wie der Herstellungs prozeß vor sich geht, das ist ein Geheimnis im Werte von Millionen Dollar, das zur Zeit nur zwei Männer kennen. Sollten diese beiden Männer zusammen bei irgendeiner Katastrophe umkommen, dann ist das Geheimnis damit noch nicht verloren: ein mit der Hand geschriebenes Rezept ruht, sie- benfach versiegelt, im Tresor einer Bank. Dies Rezept darf nur dann hervorgeholt wer- den, wenn tatsächlich die beiden Mitwisser des Geheimnisses sterben sollten. In der 64 jährigen Geschichte von Coca Cola hat es nur sieben Menschen gegeben, die das Rezept sei- ner Herstellung kannten. Pechvogel Pemberton Von seiner Geburt in einem Hinterhof der Marietta Street in Allanta mußte Coca-Cola einen langen Weg zurücklegen, bis es zu eminem hochpolitischen Problem wurde, bei dessen Diskussion sich die französischen Po- litiker die Köpfe heiß redeten. Der Vater von Coca Cola war John Pemberton, Veteran der Südstaaten-Armee im amerikanischen Bürgerkrieg. Pemberton war vom Pech verfolgt. Nach- Smander hatte er, der Apotheker und Ama- teur-Chemiker war, einen Hustensirup. ein Haarfärbemittel und Leberpillen auf den Markt gebracht, und damit nur ein übers an- dere Mal finanziellen Schiffbruch erlitten. Bei Seinen Experimenten mit allen möglichen und unmöglichen Ingredienzien stellte er einmal eine qunkelbraune Flüssigkeit her, die ihm Ausgezeichnet schmeckte. Er brachte einen Topf voll zu seinem Freund, einem Gastwirt, der davon seinen Gästen anbot. Einer der Gäste, F. M. Robinson, erkundigte sich nach den Zutaten des erfrischenden, belebenden Getränks. Als man ihm Kakao und Colanüsse nannte, prägte er den Namen, den man heute Auf der ganzen Welt kennt:„Coca Ola. Pemberton stellte das Getränk nicht selbst Ber, sondern nur einen Extrakt, den„Sirup“, der vor dem Genuß mit Wasser verdünnt Werden mußte.(Auch heute noch fabrizieren die eigentlichen Coga-Cola- Werke nur den Sirup, der dann in den Abfüllwerken mit Kohlensäure- Wasser verdünnt und auf Fla- schen gezogen wird.) Im ersten Jahr verkaufte Pemberton etwa 100 Liter Sirup, im nächsten Jahr Waren es schon 400 Liter, Dann, wieder einmal in Geldnot, verkaufte er das Recht Auf zwei Drittel der zukünftigen Einkünfte kür 1200 Dollar, und trat einige Monate später das restliche Drittel für 550 Dollar ab. Hätte er auch nur das Recht auf ein Zehntel der Einkünfte behalten, wären seine Erben heute Multimillionäre. Mr. Candler war smarter Der neue Besitzer von Coca Cola war Asa Sandler, ein 37 Jahre alter Drogist mit großen kaufmännischen Talenten. Er begann einen Werbefeldzug durch die ganzen Ver- einigten Staaten— und hatte Erfolg: Beliebt- heit und Verbrauch von Coca Cola stiegen rapide an, und der Siegeszug des Getränks scheint heute noch nicht abgeschlossen zu sein. 40 Millionen Flaschen werden jetzt täglich getrunken, und immer neue Länder öffnen Soca Cola ihre Pforten. Die Schwierigkeiten, denen Coca Cola zur Zeit in Frankreich be- gegnet, wo die einheimische Weinindustrie Reklame und Verkauf des Konkurrenzgeträn- kes aus den USA am liebsten ganz verbieten Möchte, sind in ihrer Art zwar neu, für Coca Cola aber nicht die erste Klippe in seinem schäumenden braunen Strom. Ob man nun in Atlanta denkt: ‚Steter Tropfen höhlt den Stein!“— jedenfalls ist man zuversichtlich, und denkt an die zahlreichen Prozesse, die Coca Cola schon durchzuführen hatte. Mehrere Male trat Coca Cola als Kläger auf und versuchte zu erreichen, daß Kon- Kurrenten der Gebrauch des Wortes„Cola“ im Namen verboten wird, was ihm aber nicht gelang:„Cola“ darf heute zusammen mit einem anderen Kennzeichnungswort von jeder Firma verwendet werden, In anderen Pro- zessen stand Coca Cola als Angeklagter da, vom Staat beschuldigt,. Einkommensteuern hinterzogen zu haben. In einem Falle handelte Es sich dabei um die stattliche Summe von fast 17 Millionen Dollar. Coca Cola aber hat alle Schwierigkeiten Uberwungden, und die Prozesse schmälerten die saftigen Dividenden nicht, die an seine Aktionäre ausgeschüttet wurden. Die pracht- vollen Villen der Aktionäre machen Atlanta zu einer Stadt der reichen Leute. Kein Mensch Weiß, wieviel Leute an Coca Cola Millionen Verdient haben, doch és heißt, dag noch nie- mand enttäuscht wurde, der sein Geld in Coca Cola investierte. —— 2 Prüfe die keimkähigkeit des Saatgutes Wenn men bei der Frühjahrsbestellung Kein Höchzüchtssaatgut oder anerkanntes Saatgut verwendet, sondern von seinem eige- nen Betrieb oder sonst aufgekaufte Saat mimmt, so sollte man sich unbedingt vorher über die Keimfähigkeit vergewissern, damit man sich nachher nicht über den lückenhaften Bestand und den dadurch bedingten Ertrags- Ausfall ärgert. Man Prüfe Also schon jetzt die Keimfähig- keit und zwar dadurch, daß man eine Keim- probe ansetzt. Nichts ist einfacher als das. Man nimmt ein altes Gefäß und füllt dies mit sauberem Sand. Nun nimmt man von dem Saatgetreide eine Probe und steckt davon 100 Körner in den Sand., Am besten macht man sich ein Quadrat von 10410 Körner. Das Gefäß stellt man nun im geheizten Zimmer an einen hellen Platz, möglichst àn das Fen- ster. Schon nach wenigen Tagen werden die Körner aufgehen und wir können so die Keimfähigkeit feststellen. Sind nur 90 Körner aufgegangen, so wissen wir, daß die Keimfähigkeit 90 Prozent beträgt und daß wir dies in der Aussaat berücksich- tigen müssen und zwar dadurch, daß man bei der Bemessung der Saatsstärke einen entspre- chenden Zuschlag machen muß. Ist die Keimfähigkeit noch geringer, dann ist es wohl besser, wenn man sich ein anderes Saatgut beschafft. Vorbeugende Unkrautbekämpfung Wenn man an die verunkrauteten Acker denkt, die man jedes Jahr landauf, landab sehen kann, dann erkennt man die Notwen⸗ digkeit, dieser Gefahr mit allen Mitteln zu begegnen. Dies liegt sowohl im wirtschaft- lichen Interesse jedes einzelnen Landwirts als auch in dem unserer gesamten Volkswirt⸗ schaft. Auch bei der Unkrautbekämpfung gilt das Sprichwort, daß Vorbeugen besser als Heilen ist. Schon auf dem Hof ist darauf zu achten, daß Stallmist, Kompost und Saatgut krei von Unkrautsamen sind. Besonders im Stallmist finden sich oft große Mengen dieser Unkrautsamen. Um diese zu verhindern, ist beim Dreschen darauf zu achten, daß die Un- krautsamen gesammelt und dann geschrotet und gekocht werden, um sie so zu verfüttern. Dann ist man sicher, daß ihre Keimfähigkeit zerstört ist. Wo die Gefahr starker Verun- krautung des Bodens vorhanden ist, werden die Früchte, wie Sommerung, die das Auftre- ten dieser Unkräuter begünstigen, im Anbau eingeschränkt. An ihre Stelle kann Winterung, Hackfrucht oder Futterbau treten. Auch die Düngung spielt eine Rolle, da gut gedüngte Kulturpflanzen die Unkräuter besser zu un- terdrücken vermögen als schlecht ernährte Pflanzen. Ein wesentlicher Faktor ist die Bo- denbearbeitung im Frühjahr, die flach zu ge- schehen hat. Es werden Egge, Kultivator, Walze und Ackerschleife häufiger angewendet als der Pflug, um ein Vergraben der Unkraut samen, die bei späteren Arbeiten wieder nach oben gebracht werden, zu verhüten. Das Ziel dieser Arbeiten muß sein, die Unkrautsamen zum Auflaufen zu bringen, um später bei den nachfolgenden Arbeiten die Pflänzchen zu ver- aichten. In der Sommerung haben als Pflege- maßnahmen Maschinen— und Handhacke ab- zuwechseln. an den Erntemaschinen sind Fänger für Unkrautsamen anzubringen. Die nachfolgende Schälfurche wird so flach wie möglich vorgenommen, um die Samen noch im Herbst zum Auflaufen zu bringen. Alle diese Maßnahmen, die, da sie mit anderen Arbeiten verbunden sind, keine Kosten ver- ursachen, können von jedem Landwirt ange- Wandt werden und tragen mit dazu bei, eine aach Menge und Güte zufriedenstellende Ernte du erzielen. A Sch Vorausfetzungen kür eine krzeugungsſteigerung Immer wieder wird an unsere Landwirt- schaft der Appell gerichtet, daß sie ihre Er- ceugung steigern muß, damit wir unser Volk ernähren können. Diese Erzeugungssteigerung Ist aber nur dann möglich, wenn auch vom Staat die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Der Bauer kann sich des Eindrucks nicht verwehren, daß man für seine Lage nicht das nötige Verständnis aufbringt, la, daß man überhaupt nicht weiß, welche Sorgen und Nöte heute jeder Betriebsleiter hat Die derzeitige Entwicklung in der Agrar- Holitik und auch in der Steuerpolitik ist für die Landwirtschaft außerordentlich gefähr- lich, und wenn hier keine rasche Anderung vor genommen Wird, dann ist die Existenz der 5 Betriebe aufs stärkste gefährdet. Der Bauer hat, kein Verständnis dafür, daß man die westdeutschen Tebensmittelmärkte Fuhren überschwemmt, so daß die ein- heimischen Erzeugnisse nicht mehr abgesetzt werden können. Dabei werden Devisen ver- wendet, die man wahrlich besser verwene könnte. Kann sich ein armes Volk, wi doch sind, diesen Luxus leisten? Wa werden, wenn diese Pumpwirtschaft 1952 gu. hört? Es wird sich dann herausstellen, d unser Export niemals AUsreicht, unsere nährung zu 50 Prozent aus dem Ausla sichern, ganz abgesehen von den notwendi Rohstoffimporten. Die einseitige Liberalisierung zu Lasten deutschen Landwirtschaft wird sich bitter chen. Das wahllose Hereinströmen landwir schaftlicher Waren aller Art gefährdet die verschiedenen Zweige der eigenen Erzeug Es ist deshalb unverantwortlich, unsere Land. Wirtschaft einer ungehemmten ausland! Konkurrenz auszusetzen. Man muß sich dar über im Klaren sein, daß die Landwirtscha ß die Existenzgr undlage Unseres Volkes ist und dag, wenn man diesen Wirtschaftszweig 20. J grunderichtet, auch die gesamte übrige Wirt 3 schaft schwer darunter leidet. Wenn man unsere Landwirtschaft erhalten und weiter erreichen will, daß sie ihre Er zeugung noch steigert, dann dürfen die Fin fuhren nicht mehr so wahllos vorgenomme n. Werden. Sie bedürfen jeweils einer Sorgfäl. tigen Prüfung sowohl im Hinblick auf die 5 4 heimische Erzeugung, als auch auf einen echten Bedarf. Weiterhin darf die Entscheidung über die Einfuhren Land wirtschaftlicher Erzeueniss. nicht nur unter dem einseitigen Gesichts. E punkt des industriellen Sektors getrofeg werden. Vielmehr muß verlangt werden, das an allen Handelsvertragsverhandlungen, 6 denen es um land wirtschaftliche Erzeugni* At, auch landwirtschaftliche e maßgeblich beteiligt werden. 5 Es liegt im Interesse der Allgemeinheit, man die Landwirtschaft nicht durch fals aAgrarpolitische Maßnahmen zugrunderich Dabei geht es nicht nur um die gerechte En johnung des Landvolkes, sondern um Sein oder Nichtsein unseres Volkes! F. Mehr Ertrag durch Feldberegnung Auf einer Tagung über Fragen der Fe beregnung betonte Professor Dr. Brouwe der Land wirtschaftlichen Hochschule Ho heim, es handele sich bei dieser Frage we Ser darum, ob man beregnen müsse, son Wi e man beregnen müsse. Bei richtiger Han habung und Anpassung an Wachstumsve und Nährstoffaufnahme der Kulturpflanz könne die Feldberegnung ein wichtiges zur Steigerung der land wirtschaftlichen P duktion sein. Brouwer erklärte, daß für Feldberegnung wieder staatliche Beihilfe Währt würden. Für verſtärkte Beratung der Bauern 4 Das„Landeskuratorium für Wirtschaft ratung in Württemberg-Baden“, an dem Landwirtschaftsministerium Württemberg 5 den, der Bauernverband Württemberg-Baden und teilweise der Zentraldienst für schaftsberatung(Fohenheim) beteiligt Si will seine Tätigkeit intensivieren und ve allem die Kreiskuratorien verstärkt bei 0 15 Beratung der Bauern einschalten. Vorsitze der des Landeskuratoriums ist Landwirt D. ler, Geschäftsführer Dandwirtschaftsrat Sto vom Landwirtschaftsministerium Württe berg- Baden. f j 755 ITTereins Kalender N Zum 5 ö Zum Frühjahr empfehle ich: 0 Männergesangverein 1861. Heute Samstag 20 Uhr Probe. 83 27 Sängerbund 1865. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Gartenwegseinfriedigungen/ Betonpfähle 0 Liedertafel. Heute Samstag 20 Uhr Probe. 11 Wasserbehälter/ Kunststeine aller Art; Turnverein 98. Morgen Sonntag, 16.30 Uhr B-Jugend in 1 0 Healingen, Abfahrt 15.30 Uhr per Rad ab Turnhalfe. 82 Ferner sind wieder Geh v 29 Platten 32 Allein Verkauf Sd GCußballabteilung). Heute Samstag spielen: 15 Uhr laufend lieferbar. dur Seckenkeint Fs. Schüler— Friedrichsfeld Schüler,. Morgen Sonntag: Waldhof; 10 Uhr Gem. Jug.- Phönix Mannheim; 12.30 Uhr Abfahrt der 2. Mannschaft ab Vereinshaus mit Auto nach Jungliga. Abfahrt 8.20 Uhr ab Rathaus mit OEG nach 1 13.45 Uhr Abfahrt der 1. Mannschaft ab Heddesheim; e mit Auto nach Heddesheim. s J ͤͤ berzlicbsten Dan. 18. März 1950 Mhm.-Seckenheim, Hauptstraße 59 Fur die anle lich unserer Vermdblung ertotesenen Jußmerſisaomſfeiten und Gluctmunsche sagen wir unseren Max Söllner u. Frau Elsa geb. Schumacher . Halbtagsmädchen 5(über 18 Jahre) für den Haushalt sofort gesucht. Hauptstr. 123,. St. 1 Uter-Elasch en: Liter ab 1.80 Litertl. 2.40 (dunkelblau mit Norwegenmuster) zu veèrkaufen. Meskircherstraße 29. 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