ners, d Wasser arm be? mischen nischem Verwaltungsgebiet verläßt Berlin-Niederschönhausen Mittwoch, den 22. März 1950 Deutschland Polen ausgewiesen— Alle Fahrbefehle auf Heiligenstadt— Hundemeuten „sichern“ die Transporte er Bahntelegraph in der Ostzonenrepublik t seit einigen Wochen wieder größere tungen der Fernzüge. Durch die Stau- en bei Heiligenstadt in Thüringen liegen Weilig bis zu zehn Züge mit aus den pol ch verwalteten und innerpolnischen Ge- en ausgewiesenen Deutschen auf den ptstreclten. Nur 24 Stunden Zeit Ehemalige Bauern, frühere deutsche Beamte und Angestellte, Arzte, Rechtsanwälte, Tech- er, Mechaniker, Diplom- Ingenieure., Sie e Will Polen plötzlich nicht mehr haben. ele hätten bleiben können, wenn sie die mische Staatsangehörigkeit angenommen en. Aber sie wollen nicht. Sie meinten, es Tages wird unsere Heimat sicherlich eder deutsch“. Und diese hartnäckige An- icht vieler dieser armen Menschen veranlaßte Nen, sie um so schneller abzuschieben. den meisten Fällen blieben vom Zeit- t der Benachrichtigung bis zur Abfahrt ur 24 Stunden Zeit. Die Auffassungen über ie Grenze der Gepäckmenge gehen auf pol- cher Seite auseinander. Viele müssen ihre achen gesondert aufgeben und es ist fraglich, ob sie sie jemals wieder zu Gesicht bekom- men. Ubrigens werden die Transporte fast denen man heute noch die Kriegsfolgen an- sleht. Gegen sogenannte„Heimatfanatiker“ aben die polnischen Polizeibehörden die Züge ausschließlich in Güterwaggons durchgeführt, 5 mit Hunden gesichert, die teils im Rudel bis zu 20 Tieren den Zug bei jedem Halt auf freier Strecke und an Haltepunkten umkreisen. An der Grenze zwischen Ostzone und pol- dieser „letzte Spuk“ eines entbehrungsreichen Lebens die nun Heimatlosen. Gerechterweise muß je- doch erwähnt werden, daß bereits auf pol- nischem Territorium das Rote Kreuz sich um die Transporte kümmert. In der Ostzone lau- ten sämtliche Fahrbefehle auf Heiligenstadt in Thüringen. Der Landrat dieses Kreises ringt die Hände und schickt SoS- Telegramme nach 8 und Karlshorst. Während die Ausgewiesenen in langen Reihen mit Kochgeschirr und anderen Gefäßen an den sogenannten Volkssolidaritätsküchen stehen, um die Abend- oder Morgenration in Emp- kang zu nehmen, beginnen Vertreter der Ost- Zonengedanken ihre intensive Tätigkeit, Sie reden jedoch offensichtlich in den Wind, denn diese Frauen und Männer haben andere Sor- gen. Was soll werden? Wo ist diese Fahrt ins Ungewisse zu Ende? Diese Frage wird immer wieder gestellt. Meh- 5 rere Mütter haben an den Zügen ihre Kin- derwäsche zum Trocknen aufgehängt. Mart muß sich notdürftig einrichten. Erst wenigen ist es gelungen, vorübergehend Privatunter- Kunft zu erhalten. Doch die Bereitschaft und die menschliche Einstellung weiter Bevölke- rungskreise längs der Zonengrenze kann die Entwurzelten nicht von ihrem Ziel abbringen. Es heißt: Westdeutschland! Der Situation in der Bundesrepublik stehen die Ausgewiesenen verständnislos gegenüber. Auch der Tatsache, daß die Alliierte Hohe Kommission sie daran hindert, ihr Ziel zu er- reichen.„Wir glaubten, wenn auch nicht in der Heimat, so doch endlich wieder zu Hause zu sein!“ So argumentieren viele.„Und nun Wollen die Westdeutschen nicht weiter zu- zammenrücken, wollen uns einfach nicht ha- ben. Sie brauchen unsere Hilfe für die Zu- kunft wohl nicht mehr.“ Diese Verbitterung keimt weiter auf, je länger das Ausharren unter unerträglichen Verhältnissen andauert. 5 Auf keiner Eistee Beim Kaffeeholen erklärte ein ehemaliger Regierungsrat einem Pressevertreter:„Ich glaube, ich kann im Namen aller Ausgewie- Sehen sprechen, wenn ich sage, wir wollen nur Gelegenheit haben, uns ein neues Leben auf- zubauen. Wir sind bereit, mit Realitäten zu 5 rechnen. Wir wollen nur ein Heim und mög- lichst bald auch Arbeit von Dauer. Wir wür⸗ den es alle sehr bedauern, könnten wir nicht 25 nach Westdeutschland Weiterfahren, weil wir nicht auf einer Liste stehen. Die meisten haben slch eingebildet, in Westdeutschland gern auf- Senommen zu werden und scheinen nun Op- ter eines Irrtums, einer Fatamorgana gewor- den zu sein.“ ä 5 R. v. B. — laudesſugendausschuß Baden „Wiesloch Bef der Jabresversammlung des Landes jugendeusschusses für Nordbaden auf Schſog Rotenberg wurde 1 Vorsitzender E. Leis Carlsrube] wiedergewänlt, zu seinem Stellver- treter H. Gosses von den Nafurfreunden, Dem Ar- bsſtsaussehug qehören ferner an: Landes ſugend- pfarrer Herrmann(Evangelische Jugend), Rektor binder(Kstholische Jugend). R. Groth(Sport- ugend! Helmut Noblen(pfadfinder) und Hotf. ann(Gewer! Fälle zugenommen. Im ganzen Land üben die Friedensgerichte ihre friedenstiftende Tätigkeit aus., Vor jedem Rathaus flattern die Strafverfügungen in die Häuser der teils reuigen, teils rabiaten Sün- der. Viele von ihnen sind der Meinung:„Was WiIl der Bürgermeister schon. und werfen mit wenig schmeichelhaften Worten den ledig- lich seine Pflicht ausübenden Amtsdiener zum Haus hinaus. Bald jedoch müssen sie feststel- len:— falls sie inzwischen nicht zu besserer Einsicht gelangt sind und in Gottes Namen eben die Strafe bezahlt haben— daß auch die Friedensgerichte nicht zu unterschätzende Machtbefugnisse haben. Freilich, ein Friedensgericht ist kein Amts- gericht, am wenigstens in der äußeren Auf- machung. Ein Tisch oder Schreibtisch und da- hinter drei Stühle genügen. Auch für Kläger, Beklagten und Zeugen sind natürlich Sitzge- gelegenheiten vorhanden. Und dann stehen noch einige weitere Stühle im Zimmer für eventuelle Zuhörer und„Sensationssüchtige“. Das ist die ganze Szenerie. Die Hauptverhand- lung kann beginnen. Das Kollegium nimmt Platz, in der Mitte der Vorsitzende, rechts und links die Beisitzer. Und schon jetzt macht man die angenehme Entdeckung: die Friedensrich- ter sind Menschen wie du und ich, sie tragen gewöhnliches Zivil und machen einen durch- aus friedfertigen Eindruck. Sie sind nicht un- nahbar wie die in schwarzem Talar erhaben amtierenden Richter Und noch etwas fällt auf. Was ist es nur? Wir schnuppern gierig und prüfen die Luft. Ja, das ist es. Sie ist rein, die riecht nicht nach Paragraphen, sie ist nicht geschwängert von amtlich trockenem Dunst. Diese Beboachtun- sen bewirken, dag man sich voll Zuversicht auf seinem Platz niederläßt und vertrauens- voll auf das Kollegium blickt(oder aber erst recht trotzig). Wohl empfindet man im Verlauf der Verhandlung Respekt vor den Friedens- richtern, aber man fühlt sich nicht so verlas- sen und allein und wie bei den Gerichtsver- handlungen. Nur die ganz hartgesottenen Sünder emp- inden keinen Respekt, aber für sie ist auch das Amtsgericht zuständig! h Von den nordbadischen Sparkassen Immer mehr setzt sich die Uberzeugung durch, dag es ohne Sparsamkeit im Leben nicht For eänks gebt. Immer weitere Kreise der Bevöl- rung entschließen sich deshalb dazu, ihr Spargeld der Sparkasse anzuvertrauen. 5 So sind in den beiden ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres bei den nordbadischen Sbarksssen die böchsten Einzahlungsüber- schüsse seit der MWährungsumstellung zu ver- zeichnen. Spareinlagen im Januar 1950 2 918 000 DM, im Februar 1950 2 105 000 DM. Sonstige Einla- gen im Januar 1980 3 829 000 DM, im Februar 1950 4 284 000 DM. Zusammen im Januar 1980 6 447 000 DM. im Februar 1950 6 389 000 DM. Ende Februar 1980 betrugen bei den öffent- lichen Sparkassen Nordbadeds die Spareinla- gen 73 309 O0 PM. gie Siroeinlagen 74 802 000 DN Der Gesamteinſagepbestend beläuft sich Somit auf 148 111 00 PN Er ist in den ersten beiden Monsten des Jahres 1950 um 13 651 000 D= rund 10% des Jahresanfangsbestandes gestiegen. a Im allgemeinen interesse ist Zur zu wünschen, daß diese erfreuliche Einlagenentwicklung der ersten Monate des laufenden Jahres guch Künf⸗ tig aphaſten und sich noch verstärken möge, denn dadurch werden die Sparkassen wieder in die Lage versetzf, den Kreditbederf der beimf- schen Wirtschaft zu befriedigen und insbeson- dere noch mehr 318 bisher die so begehrten langfristigen Darlehen zi Förderung des Woh- nungsbaus zur Verfügung zu stellen. Die Selbstverwaltung wird stärker Die Abteilung Landwirtschaft und Ernährung des Landesbezirks Baden hat das Landwirt- schaftsamt Heidelberg aufgelést und die Beam- ten den drei Landwirtschaftsschulen zugewiesen. Segen diese Tendenz, Beamte überflüssiger Dienststellen an die im wesentlichen vom Kreis unterhaltenen Landwirtschaftsschulen zu ver- setzen, legte der Kreisrat Heidelberg Einspruch ein Außerdem wird darin ein Verstoß gegen das Selbstverwaltungsrecht des Kreises gesehen. Die Sonderverwaltungen sollten möglichst alle in die Landkreisselbstverwaitung eingegliedert werden. Eine Auseinandersetzung zwischen dem Kreis- rat von Tauberbischofsheim und der Inneren Verwaltung des Landesbezirks Baden hat jetzt dutch einen Burgfrieden vorläufig ihren Ab- schluß gefunden. Der Staat hatte ohne Befragen des Kreisrats einen staatlichen Stellvertreter für den zuf ange Zeit dienstunfähigen Landrat ein- gesetzt Diese Regelung hat der Kreisrat zwar jetzt anerkannt, aber grundsätzlich hält er daran ſest daß die Selbstverwaltungsorgane vor- ber gehört werden sollten. Viel weniger Falschgeldvergehen Aus dem Tätigkeitsbericht der Landespolizei Nordbaden für Januar und Februar geht hervor, daß die Zahl der Münz- und Falschgeldvergehen im Vergleich mit den beiden Vormonaten um 70% abgenommen hat. Dagegen haben die Brandstiftungen um 180% und die Eidesdelikte um 100% zugenommen, Von 2 564 Verbrechen und Vergehen konnten 2015 aufgeklärt werden. Bei insgesamt 2435 Verkehrskontrollen wurden 24 280 Kraftfahrzeuge und 10 179 sonstige Fahr- zeuge kontrolliert; dabei wurden 5 213 Personen angezeigt und 5 932 verwarnt, Die Zahl der Ver- Kehrsunfälle blieb unverändert. Bei 2 233 Jugendkontrollen wurden 1 383 Ju- gendliche angezeigt und 2993 verwarnt. lichen Tanzveranstaltungen) haben um rund 400 um erstenmal in der Geschichte des iri- 8e ee verläßt eine Sendung irische Butter den Hafen von Dublin, um nach Deutschland exportiert zu werden. Die irische Regierung hofft, Deutschland als wländige kührt in Melancholie und Trübsinn tzmarkt gewinnen zu können. anstalt. N Han de und Erste Messe-Eindrücke in Frankfurt Das Messegelände, um die neue Halle 8 und die„Festhalle“ bereichert, umfaßt jetzt 135 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, von denen 60 000 am auf Hallenraum entfallen. Die Ausstellerzahl liegt nach Angaben des Messeamtes über 4150; davon sind mehr als 1000 ausländische Firmen. Die deutschen Aus- steller stammen beinahe zur Hälfte aus der amerikanischen Besatzungszone. Die Ostzonen- Firmen machen hingegen nicht einmal ½% aus. Eine beachtliche Zahl Berliner Firmen wird Berlins Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Die Technische Messe, die jeweils nur im Frühjahr stattfindet, nimmt mit den fünf Branchen Bauwesen, Maschinenbau, Elektro- technik, land wirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge ein Drittel der Gesamtfläche ein und zählt 1300 Aussteller. Von den ausländischen Austellern aus zwölf Ländern sind eine große Zahl der Firmen aus Italien, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Jugoslawien und schweden in eigenen Länderpavillons zusammengefaßt. Den französischen Pavillon eröffnete Hoch- kommissar Frangois-Poncet, in dessen Beglei- tung sich viele deutsche und französische Würdenträger befanden. In dem französischen Pavillon werden vor allem Automobile, Par- füme und Liköre gezeigt. Interessant ist das niederländische Angebot an Textilien und Nahrungs- und Genußmit- teln. Bei den belgischen Ausstellern bildet der technische Bereich den Schwerpunkt. Auch die Erzeugnisse der österreichischen Industrie, die verschiedenen Branchen entstammen, erwecken grobes Interesse. Die Stadt Frankfurt hat am Eingang des Messegeländes einen eigenen Pavillon errich- tet, der einen Eindruck von der wirtschaft- lichen Kapazität der Stadt und ihrer näheren Umgebung vermitteln soll und dazu dient, den interessierten Firmen Aufschluß und Rat- Schläge über die Möglichkeit einer Ansiedlung im Frankfurter Raum zu geben. Am zweiten Ausstellungstag wurden insge- samt 45 000 Besucher gezählt. Darunter be- tanden sich 2500 ausländische Gäste und 320 Interessenten aus Osterreich, Die Messeleitung bezeichnet das Gesamtgeschäft am zweiten Ausstellungstag als„gut mittelmäßig“, Be- sonders hohe Umsätze wurden in Pamen- Wäsche und Seidenartikel erzielt.(VWD) Steigende Produktion in Württemberg-Baden Der Produktionsindex der württemberg badischen Industrie ist bei arbeitstäglicher Berechnung im Februar gegenüber Januar um 4,8% t gestiegen und erreichte 105%. Nach Mitteilungen des Landeswirtschaftsministe- riums betrug der Zuwachs im Februar im Ge- samtdurchschnitt bei den Produktionsgütern 5,6% und bei den Verbrauchsgütern 6,%. Im Februar wurden gegenüber Januar bei den Außenhandelsbanken 15% mehr Exporterklä- rungen abgegeben. Mannheimer Produktenbörse Setreidestroh, drahtgepreßt, 44,20; Ge- kreidestroh, gebündelt oder bindfadengepreßt 3,50—3,80 DM; Wiesenheu, lose, gesund, gut trocken: 1. Schnitt 10,60 11,00; Rotkleeheu, gut, gesund, trocken 10,50 11,00; Luzerne- Kleeheu, gut, gesund, trocken 11,50 12,00. Bei Stroh und Heu verstehen sich die Preise für 100 kg frei Waggon Erzeugerstation, für Heu, das noch nicht ausgeschwitzt hat, kann in Abzug von 10 Proz. vorgenommen werden. Die Werksleitung der Daimler-Benz AG. gab bekannt, daß der Preis für den Mercedes- Benz- Autobus Typ 5000(Stadtomnibus- Aufbau mit Plattform) um 2500 DM auf 44 350 D-Mark mit sofortiger Wirkung gesenkt wird. Wirtschaft Endauktion von Bodenseeäpfeln Die Preise auf der letzten Auktion in Tett⸗ nang waren so hoch, daß selbst ein Teil der aus ganz Westdeutschland herbeigekommenen Händler sie nicht mehr anlegen wollten. Trotz- dem gingen die angebotenen 11 000 kg Tafel- äpfel reigend fort zu Preisen, die bei fa-Ware 36 DM pro Zentner lagen. Noch für die Wert⸗ gruppe II- und III b-Ware lagen die Preise zwischen 20 DM und 22 DM. Im vergangenen Rechnungsjahr haben die drei Kreise Ravens burg, Tettnang und Wangen insgesamt 282 600 Zentner im Wert von 3 775 000 DM umgesetzt. 60 bis 65% des gesamten, im württembergi- schen Bodenseegebiet erzeugten Obstes wur- den über die Versteigerungseinrichtungen der land wirtschaftlichen Genossenschaften umge- Setzt; etwa 18 000 Ztr. wurden durch die ge- nos senschaftlichen Obstverwertungsbetriebe im Lohnverfahren verarbeitet. M. P. Langsame Erholung der Ostmark Der offizielle Umwechslungskurs der Ost- mark in Westmark wurde auf 8,30 bzw. 8,50 festgesetzt. Ob die Ostmark sich im Laufe der nächsten Tage weiter erholen wird, kann jetzt noch nicht gesagt werden. Im Moment sind Westmarkangebote überwiegend. 3 Eine Steigerung des Osthandels ist nicht beabsichtigt, erklärte ein Sprecher des Bun- despresseamtes. Der Sprecher dementierte da- mit Informationen, denen zufolge im Bundes- wrirtschaftsministerium zur Zeit Pläne für eine Steigerung des Handels der Bundesrepu- blik mit den Oststaaten ausgearbeitet N Wirtschaft in Kürze Auf einer Tagung des württemberg-badisch. Metzgerhandwerks in Stuttgart rich- tete der CDU-Bundestags-Abg. Fritz Men- sing einen dringenden Appell an das Hand- Werk, alle verfügbaren Kräfte zur Linderung der Berufsnot der Jugend zusammenzufassen * Der Landesverband Württemberg-Baden der Deutschen Angestelltengewerkschaft wen⸗ det sich in einer Entschließung gegen die Be- strebungen im sozialpolitischen Ausschuß des württemberg-badischen Landtags, den Ur- laub für Jugendliche herabzustezen. 620 Millionen Dollar Marshall- Hilfe ERP-Güter im Gesamtwert von 620 611 000 Dollar sind bis zum 28. Februar 1930 in das Gebiet der Bundesrepublik geliefert worden. Für 288 554 000 Dollar wurden Nahrungsmittel und landwirtschaftl. Produkte, für 279 817 000 Dollar industrielle Roh- und Fertigwaren im- portiert. Die Steigerung gegenüber 15. Januar 1950 beträgt damit 36 870 000 Dollar. Baum- Wolle nahm unter den industriellen Gütern mit einer Gesamteinfuhr von 107 785 Dollar den größten Platz ein.) „Ablieferungspflicht für Getreide überholt“ Ein Sonderausschuß des Deutschen Bauern- verbandes bezeichnete die Ablieferungspflicht für Getreide als nicht mehr erforderlich, da 5 ihre Purchführung mit einem erheblichen Auf- wand an geldlichen Mitteln verbunden sei. Eine gewisse Ordnung der Brotgetreideerzeu- Sung und damit einer gleichmäßigen Brotver- sorgung wurde bejaht, der Errichtung einer Einfuhr- und Vorratsstelle zugestimmt. Fer- ner wurde die Regelung der Vermahlung bei den Mühlen und die Beibehaltune der Mehl- typen als notwendig erachtet. VD Acht britische Schiffe für Deutschlan Die britische Regierung hat englischen dereien die Erlaubnis erteilt, acht seetüchti; Schiffe an Deutschland zu verk en. Die Gesamttonnage dieser Schiffe beträgt run 48 000 Tonnen. 8 Eines Kronprinzen Freundin Das Ende eines Liebesabenteuers des einstigen österreichischen Thronfolgers Das Schicksal der Elfriede Kol mann, der Tochter eines Prager Fellhändlers, beginnt slch an jenem Tag zu erfüllen, da dem Mäd- chen auf einem Spaziergang ein junger Mann im Sattel eines Pferdes begegnete. Der Reiter ist der junge Kronprinz Rudolf, damals in Prag in Garnison. Er läßt das Rog im Schritt neben dem blühend schönen Mädchen einhergehen, und also begibt es sich, daß die- ser Begegnung andere folgen, heimliche Zu- sammenkünfte, daß junges Blut sich entzün- det und aus Fellhändlerstochter und österrei- hischem Thronanwärter ein Liebespaar wird. Die Prager Idylle nimmt mit der Rückkehr Rudolfs nach Wien ein Ende. Der Kronprinz steht vor der Heirat, und das kleine Mädel aus Prag gerät in Vergessenheit. Es träumt dem Geliebten nach. Es sucht die Wege, die es mit ihm gegangen und seine Sehnsucht läßt es eines Tages den Vater bitten:„Laß mich nach Wien, laß mich in seiner Nähe sein!“ Elfriede ist in der Donaustadt, da Rudolf Hochzeit feiert. Sie sieht ihn, darf in seiner Nähe sein, Sie ist zufrieden, ist fast glücklich und nützt die Zeit mit dem Besuch einer Theaterschule. 5 Da erreicht sie die Nachricht vom Tode des 5 Vaters, Er hat sich, in der Verzweiflung über Sine fehlgeschlagene Spekulation, durch einen D Pistolenschuß entleibt. Die Gläubiger nehmen, Verstöße gegen die Verordnung zum Schutz der Jugend(Besuch von Wirtschaften und öffent- Was da ist. Das Mädchen ist über Nacht arm geworqden. Es kommt zum Theater, aber sei- nes Wirkens ist nicht lange. Der Schmerz der den Verlust des Vaters nimmt mit der Wachsender Vereinsamung au, Erkenntnis Nach der Entlassung kehrt Elfriede mann nach Prag, in ihre Heimat, zurück. verliert jeden Halt, wird zur notorischen Trin- kerin und sinkt von Stufe zu Stufe. A 5 Geliebten des österreichischen Thronf Wird ein Prager Straßenmädchen, das nug mit den Behörden in Konflikt gerad Rausch erzählt die„Frieda“ in den Spelunk von„ihrem“ Rudolf:„Da schaut Ihr,„. Sie schwelgt in Erinnerungen, springt pie! lich von ihrem Sitz und wirbelt in eine len Tanz durchs Lokal. Bis ein Bursche sich reißt, auf die Knie zwingt und di chen Lippen küßt, die einst dem pri Freund entgegenblühten. Die Jahre vergehen, und mit ih Reize des unglücklichen Wesens. V verlassen sieht die Kolmann sich dem E ger preisgegeben. Sie bettelt. Von Hau Haus wandert sie um Almosen. Ilir Münze setzt sie in Alkohol um. Auf de ger Karlsbrücke streckte sie den Pag die unsaubere, zittrige Hand entgeger sim, panne.(, Bitte Herr 9). Von die ihr ein Geldstück reichen, a 0 nigsten das Schicksal der verrungelte den erschütternden Roman ein deshalb, weil es dieser Liebe gen vermocht hat. e Leise ist dieses traurige De In einer öffentlichen Parkanlage det ein Wachmann eine schlaf, Er neigt sich über sie, rü sich nicht. Man bringt sie Die Verstorbene ist Elfried einstige Geliebte eines verhungert. Eins neuerliche Wendung ergibt sich im liebt. Schicke der Kolmann durch den tragischen Jod Hudolfs. Hinter dem hemmungslos seiner Lerzweillung hingegebenen Mädchen schliest t. sich für einige Zeit das Tor einer Irren- senw Wie schon beim Meisterschafts-Endspiel zwischen VfR Mannheim und Borussie Dort- mund bot das Neckarstadion ein imposantes Bild. 90 000 drängten sich rund um den grü- nen Rasen, dem die sommerliche Witterung sehr gut bekam. Der Platz war trocken und sehr gut bespielbar. Nur im Mittelfeld fehlte der Rasen. Die himmelstrebende Stahlrohr- tribüne, die im Sommer beim Endspiel das Bild so eindrucksvoll machte, war nur auf einer Seite in alter Höhe vorhanden. Dafür War die Gegentribüne in m„em Steinbau Hochgezogen und rundete das weite Oval ab. Während noch die Jugendmannschaften von Bayern und Pfalz das Vorspiel bestritten(das die Pfälzer 1:0 gewannen) wurde es endgültig bekannt, daß Fritz Walter tatsächlich nicht eingesetzt werden konnte. Für ihn rückte der Pirmasenser Laag auf den rechten Verbinder- dosten, während der Ludwigshafener Gläser als Läufer neu in die Südwestmannschaft kam. Bei Bayern spielte Streitle als Stopper, während Baumann und Moll die Lauferposten übernahmen. Die Mannschaften spielten wie kolgt: Bayern: Süßmann(Schwaben Augsburg); Pledl!(1860 München), Merz(Schweinfurt); Baumann(1. FC Nürnberg), Streitle Bayern München, Moll(Bayern München); Platzer (BC Augsburg), Schlump(BC Augsburg), Schade Fürth), Appis(Fürth), Nöth(Fürth). Südwest: Fischer(Worms); Basler(Kai- serslautern), Kohlmeyer(Kaiserslautern); Glä- ser(Ludwigshafen), Liebrich II(Kaiserslau- tern), Gawlicek(Kaiserslautern); Folz(Kai- serslautern), Laag irmasens), Ottmar Wal- ter(Kaiserslautern), Blankenberger(Worms), Müller(Worms). Schiedsrichter: Reinhardt(Stuttgart). Zwar kamen die mit Wind spielenden Bay- ern zu leichtem Feldvorteil. Es Wurde über- hastet gespielt und dabei manche Chance ver- geben. Schlump und Platzer kommen nach- einander nicht zum Zuge, da sich Fischer im Südwesttor glänzend wehrte. Durch präzises Abdecken störten die Pfälzer die Aktionen der Bayern. Dazwischen liefen schnelle Süd- westkombinationen auch gegen das Bayern- tor, da der Wormser Flügel mit Müller von Pledl nicht richtig gestoppt werden konnte. Einen 25-m-Freistog von Gawlicek hält Süß- mann, dessen mangelhafte Abstöße auffallen. Nach viertelstündigem Spiel hatte Bayern eine große Chance, als Nöth seinen Bewacher Basler abschütteln und auch den blondgelock- ten Liebrich umdribbelte, Seine Flanke er- reichte Schade, dessen Pfundsschuß von einem Südwest-Abwehrspieler über das leere Tor gelenkt wurde. Schades unsichere, überhastete Schüsse bringen die bayrischen Schlachtenbummler zur Verzweiflung. Nach halbstündigem Spiel, nachdem wiederholt Baumann seinen Sturm mit brauchbaren Vorlagen gefüttert hatte, schießt Schade von weit rechts einen Straf- stoß auf das Südwesttor. Aber Fischer riß dem köpfenden Appis den Ball fünf Meter vor der Torlinie geschickt vom Kopf. Kurze Zeit spä- ter braust Laag gegen das Bayerntor. Seine auf den freien Raum gegebene Vorlage kann von Müller nur zu einer Ecke, der ersten von Südwest, verwertet werden, In der Folge bringen die Südwestler durch schnelle Kom- binationszüge der Innenstürmer Otmar Wal- ter-Laag-Blankenberger die Bayernabwehr in Druck. Aber an der Strafraumgrenze gibt es meist ein Halt und mit weiten Schüssen ist Süßmann nicht beizukommen. Dabei fällt auf, daß die Bayern-Abwehr weitaus mehr Bälle zurückgibt, als die geg- nerische Mannschaft, in der sich Kohlmever gegen den BCA-Flügel und Bastler gegen den Fürther Flügel famos hielten Das Süden- Stürmer-As Horst Schade hatte in Llebrich II einen famosen Gegenspieler. Der Kaiserslau- terner wich nicht von Schades Fersen. Das Scher[Wormatia Worms) in harter Bedräng- von Schlump(50 Augsburg) 90 00 Zuschauer im Neckarstadion— Sidwest mußte sich ohne Fritz Walter 2:0 beugen Schade schoß die beiden Tore— Ein schönes und faires Spiel Spiel wurde äußerst fair bestritten. Als ein- mal Liebrich im Zweikampf mit Schade zu Fall kam, pfiff Schiedsrichter Reinhardt und 20g sich bei den Zuschauern Wide h Zu, da Wirklich keinerlei Foulspiel dabei war. Die Engherzigkeit Reinhardts führte auch dazu, daß er klares Vorteil von Bayern kurz darauf unberücksichtigt ließ. Kurz vor Halbzeit spielte sich Platzer frei durch. Sein Schuß aus acht Meter wird von F 0 gewehrt, der Nachschuß zur zweiten Ecke Bayerns ab- gelenkt. Es bleibt aber beim 0:0 an Halbzeit. Die zweite Halbzeit 5 52 ohne sonderliche Aufregungen, so es gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit Stimmung. Die Pfälzer hat- ten offenbar neue Richtlinien bekommen., Sie korcierten das Tempo. Ein weiter hoher Schuß Gawlicek's senkte sich knapp über der Tor- linie, ein Bombenschuß von Otmar Walter kann von Süßmann gerade noch gerettet wer- den. Während die Zuschauer noch voller Auf- regung sind, drehen auch die Bayern mächtig auf. Nach Abwehr der dritten Ecke führt die vierte Bayern-Ecke überraschend zum Füh- rungstor der Blauweißen, Schade war jetzt wie umgewandelt. Durch einen Absatzkick er- zwang Schade im Anschluß an die vierte Ecke ein prächtiges Tor. Das löste den Bann und es kam nun mehr Fluß in das Spiel. Nachdem die Pfälzer eine Ecke erzielt hatten, sorgte auf der Gegenseite Schade für ein paar Kabi- nettstückchen. Zuerst sprang er mit Liebrich hoch, köpfte sich den Ball selbst vor und durch schnelle Wendung verschaffte er sich eine Schußposition. Aber Fischer wehrte zur War die erste künften Ecke ab. Kurz darauf platzte eine Schade-Bombe an den linken Torpfosten. In diesen Minuten konnten sich die P nur durch Massierung der Abwehr h Vorübergehend standen acht Gelbjacke dichte Abwehrmauer vor Fischers Gehäuse. Die Bayern wollten sich nicht mit einem Tor Die Umstellung des Augsburger it Platzer als Halbstürmer wirkte ade brachte mit Absatz- Vor- h wurde Sü 14 ag ins rechte Toreck, Wo zu- gann stand. Im Gegenstoß fiel die Nöth umspielte den schweren Selflinkem Dribbling, s e Schade zum 2:0 ins Südwesttor, ischer vergeblich streckte. hr zeigte die 69. Minute an. In diesen en sind die Pfälzer völlig aus den schen und die Blauweißen spielen ne ben, Die Pfälzer formieren nun um. G f hter Verteidiger, Laag rechter Läufer zurückgenommen, während der bullige Basler in den Sturm geht. Das zwin- gende Flachpaß-Spiel der Bayern läßt aber den Pfälzern, die viel laufen müssen, keine großen Möglichkeiten. n der letzten Viertelstunde versuchten die Pfälzer vergeblich, das bayrische Abwehr- bollwerk doch noch zu stürmen. Ihre Aktio- nen waren zu durchsichtig, um damit die Haudegen Streitle, Moll, Merz und Baumann auszu manövrieren. Zwei Ecken waren die Ausbeute. Es blieb bei dem verdienten 2:0“ Sieg der Bayern. Eine Glanzleistung des Torhüters von Südwest in der zweiten Halbzeit Viele Angriffe der Bayern in seinem Strafra um verlangten von ihm, daß er den 90 000 Zu- Schauern eine Probe von seinem Können zeigte Spielverlauf— kritisch betrachtet Für den Südwesten war es natürlich ein entscheidendes Handicap, daß Fritz Walter als Sturmdirigent und Brecher nicht zur Ver- fügung stand. Der Pirmasenser Laag, der sich übrigens recht gut als Verbinder einfügte und unermüdlich schaffte, ist kein Fritz Wal- ter. Otmar Walter allein schaffte es nicht, da ihm die präzisen Vorlagen in die Gasse fehl- ten Folz und der Wormser Flügel mit Blan- kenberger-Müller waren den bayrischen Ab- Wehrspielern nicht gewachsen. Gawlicek und und der Ludwigshafener Gläser hatten zwar häufig im Mittelfeld das Spielgeschehen be- stimmt, aber weiter bis zur Strafraumgrenze kamen die Pfälzer nicht, da die Bayern den blonden Moll als zweiten Stopper einsetzten und so einen unbezwingbaren Riegel schufen. Erste Klasse war bei den Pfälzern der Tor- hüter Fischer der zahlreiche scharfe Bälle abwehrte Kohlmever und Basler als Vertei- diger und Liebrich als Stopper gegen den wuchtigen Schade machten ihre Aufgabe recht gut Wenn sie im Verlaufe der zweiten Halb- zeit dennoch ins Hintertreffen gerieten, 80 lag das an der folgerichtigen Taktik der Bayern, die durch überraschenden Wechsel ihrer Innenstürmer das Südwest-Abwehr- schema zerrissen. Bayerns Sieg geht durchaus in Ordnung. Er stand kaum in Frage, denn auch in der farb- losen ersten Halbzeit waren die Bayern nicht aus der Ruhe zu bringen. Ausschlaggebend War die Urbesetzung des rechten Angriffs- flügels mit Platzer als Halbstürmer. So stan- den dann zwei Brecher nebeneinander und Schades Rochaden auf den linken Flügel ver- mochten die Pfälzer nicht zu parieren. Schade, der vor der Pause viel, wenn nicht alles schuldig blieb, war plötzlich da und entschä- digte durch zwei prächtige Tore und zahl- reiche weitere Kabinettsstückchen. Der Für- ther Flügel Appis-Nöth kam in der ersten Hälfte nicht so zum Zuge wie der Ausburger mit Schlumpp-Platzer. In der zweiten Hälfte War es dann umgekehrt und vor allem das zweite, entscheidende Tor entsprang aus- schließlich der Initiative des Fürthers Nöth. Baumann als Aufpauläufer gab immer wie- der flache, brauchbare Vorlagen, nachdem er ein bis zwei Pfälzer auf sich gezogen und so seinen Stürmern freien Lauf geschaffen hatte. Die Abwehr hielt sich recht gut. Pledl als Verteidiger hatte den schwersten Stand. Er markierte Müller nicht scharf genug und mußte dann dem flinken Wormser nachsehen. Was die Prominenten sagten Nach dem Stuttgarter DFB-Pokalendspiel sprach unser ISKR-Reporter mit prominenten Besuchern des Neckarstadions. DFB-Präsident Dr. Bauwens sagte:„Man hätte wünschen mögen, daß alle Oberliga- besucher dieses faire Spiel hätten miterleben können. Nur mehr Tore hätten die 85 000 sehen wollen.„Aus jeder Lage schießen das wird das neue Ziel des DFB sein.“ Gustav Wiederkehr, der Schweizer Vi- zepräsident, bestätigte die Meinung von Dr. Bauwens und meint:„Heute kommt es auf den Torschuß und das produktive Spiel an. Mein besonderer Freund im Stuttgarter Spiel war der Nürnberger Baumann. Er und Streitle untermauerten den Bayernsieg. Der erste Vorsitzende des SWFV, Fahr- pach- Ludwigshafen:„Eine Südwest-Elf ohne Fritz Walter ist eben undenkbar.“ Südwestspielführer Gawlicek:„Als Mann- schaft der Verlegenheit sind wir mit unserem Abschneiden zufrieden.“ Bayerns Vorsitzender Huber- München: „Unzer Schachzug Streitle—-Moll war richtig. Diese Läuferverteidiger hätten auch einen Gegner mit Fritz Walter im Schach gehalten.“ Bundestrainer Herberger:„Das 20 War die Auswertung guten Fußballspiels.“ Bayern konnte das Leder nicht mehr erreichen, Südwest hat es bereits abgefangen und weiter- gespielt(1. Halbzeit) SSerlaubnis“ Verhindert tolle Nacht! Am Karten- Schwarzmarkt Tendenz lustlos Sie Waren ebenso da wie beim Endspiel um Deutschlands Fußball-Meisterschaft: die 10 000 Wagen der Fußballfans aus den Ländern rund um Württemberg! Bloß damals mußten sie mangels„Sonntags-Fahrterlaubnis“ am Sams. tag anreisen und erst gegen Montag morgen Wieder abfahren, während sie diesmal mit dem amtlichen Frlaubnisschein für Sonntagsfahr-⸗ ten erst Sonntag morgen daheim in Ruhe „vespern“ konnten und nach dem Spiel in die Weinorte rund um Stuttgart fuhren, je nach- dem ob sie Bayern- oder Pfalz-Anhänger Wa- ren, ungewöhnliche Alkoholmengen vertilgend. stuttgart kam also um seine„tollen Nächte“ vom Samstag zu Sonntag und am Sonntag- abend, obwohl Lichterketten, fliegende Stände in der ganzen Innenstadt und die ganze Nacht polizeistundenfreie Lokale dringlichst ein- luden. Ja, was dem einen sein Uhl, ist dem anderen seine Nachtigall Man bekam diesmal Fußballkarten für Po- Kkalfinale noch an den Kassen der Anmarsch- straßen zum Neckarstadion, preiswürdig ohne Aufschlag. Die fliegenden Schwarzhändler vom Treffen Borussia-Dortmund gegen VfR Mann- heim fehlten, Sie hatten damals mit Unter- bilanz gearbeit tet, und da der Geldmangel un- ter Fußball- Zuschauern unterdes noch fühl- barer geworden war, stand die Tendenz am Karten- Schwarzmarkt auf lustlos“. Komi-⸗ scherweise wollte niemand so recht auf Stahl- rohr-Tribünenkarten anbeißen. Luftige Sitze und lustige Begeisterung trampelnder Zu- schauer-Equipen sind eben keine Unterlagen für feinnervige Stahlrohr-Tribünenbesucher. Da muß man eben Nerven wie von„Stahl“ haben Nur billige Quartiere Blitzartig beleuchtet wurde der grundver- schiedene Geldmarkt um zwei Fußball-Groß- ereignisse in Stuttgart zwischen dem 10. 7. 1949 und dem 19. 3. 1950 bei den Nachfragen nach Upernachtungsquartieren. Hotelquartfiere mit 6 bis 8 DM wurden garnicht erörtert und Bit- ten um 2,50 bis 3-DM.- Quartiere am Außen- rand wurden erbeten, selbst auf die Gefahr hin, weite Straßenbahn-Anmarschwege in Kauf nehmen zu müssen. Profiboxer errichten vorher Trainingsquar- tiere, um Eintrittsgelder von Sparrings-Besu- chern auf die Plusseite verbuchen zu können. Sie wissen um den Werbe-Zweck von„Mund zu Mund“ und die Tätigkeit der Fotoleute und Pressereporter, die ja durch aktuelle Vorbe- richte aufputschen müssen. Denn schließlich gilt es ja auch mitunter ein 90 000-Mann-Sta- 5 dion zu füllen. Die halben Profl-Fußballer ha- ben diese neueste Einnahmequelle noch nicht spitz bekommen. Wie Blümchen„Rühr-mich- nicht- an“ kampieren sie außerhalb der Haupt- kampf- Stadt. Zugegeben, sie sollen Wie sen- sible„Rennpferde“ Ruhe haben. Daß sich aber auch die Offiziellen mit abschliegen(wie in Glemseck bei der Pfalz und in Murrhardt bel den Bayern), das erscheint uns doch im Inter- esse Wichtiger Vorreklame übertrieben. Die Bayern sahen schließlich findigen Totoleuten mehr nach, als die Pfälzer. Fritz Walter, der beim Biertrinken an der Theke nur einmal eine Drehwendung zu einem Fotoreporter ma- chen sollte, drehte sich unwirsch:„Sehen Sie nicht, daß wir essen?“ Das stimmte nun ge- rade nicht, da er ja eben am Trinken War. „Spätlese“ in Murrhardt Margot Hielscher übernahm das Protektorat des in Murrhardt bestehenden Fußballklubs „Württembergische Spätlese“, dessen Initiato- ren die beiden schlesischen Ex-Oberligaspielen Glauer und Nitsche sind, die sich in Murrhardt eine neue Textil- Fabrikation aufpbauten, Mit Sepp Herberger, der ja auch ein„alter Murr⸗ hardter“ ist, kam man aus den Erinnerungen Nicht heraus. Auch in diesem Jahr ist ein Tur- nier der Ex-Könner des schönen Fußballs Vor- gesehen. Hamburg wird dazu wieder seinen 1. FC„Alte Knochen“ entsenden, in dem glanz- volle Namen aus alter HSV-Zeit aufkreuzen Die Bayern werden rund um Deutschlands Ex- Nationaltorwart Jakob auch eine„Alt-Inter- nationalen-Mannschaft“ aufzustellen versu- chen. Münchens Spielerreservoir der„Alten Herren“ wird eine deftige Grundlage bilden. Bayerns Pokalstreiter, die mit Grape-fruit- Bechern Vitamine tankten, aber meinten „Kommt nur zur Salvator-Zeit“, da werden die„Pokalspiele“ erst nach Lupfen zahlreicher Pokale mit Salvator-Bräu ausgetragen . 5 Ernst Lohrman 8 N 8——— gte 8 fährend Max Schmeling obne k.o. von der sportbühne Abschied nehmen Konnte, der 43 jährige Walter Neusel in seinem dem 88. Profl-Kampf, sich von Ring- iter Seewald auszählen lassen. Gerne hätte diesen Abgang vermieden, denn als Ajährige deutsche Halbschwergewichts⸗ mn Rux in den ersten vier Runden den„Oldtimer zertrommelte, da schüttelte der Tiger nach der vierten Runde hilflos den Kopf und sein Betreuer Englert bat Seewald, den Kampf zu stoppen. Dieser aber war nicht einverstanden und auch die Pfiffe des Publi- kums klangen so N dag der graue Neu- sel nochmals in die Ringmitte wankte und schließlich von einem Haken des jungen Ber- Iiners niedergestreckt wurde.. Es lag eine gewisse Tragik in jenem Augen- blick, als die Pressephotographen den Ring stürmten und ihre Blitzlichter auf Conny Rux abschessen. Neusel mochte in diesem Augen- blick an die stolzesten Minuten seiner Lauf- pahn gedacht haben, als er in USA einen King Lewinsky und Tommy Loughran, den Exwelt- meister, schlug. Neusel, der als„Wühler“ in die Geschichte des Boxsportes eingehen Wird, War ein viel zu guter Sportsmann, um dem siegreichen Conny Rux nicht die Hände zum Glückwunsch zu drücken. Wenn Rüx eine ähn- liche Karriere wie Walter Neusel gelingen sollte, stünde der deutsche Boxsport Vor gro- Ben Erfolgen. Vielleicht wird er, um den 81 12 Veranstalter aus Australien und USA be mühen, schon bald beweisen müssen, ob 8 0 a „Neuer Neusel“ werden kann. . Kren e a 1 FD 9 esbleulsche Rundschau Landestagung des Hilfswerks Heid elberg. Das Hiffswerk der Evang. che in Baden wird seine Landestagung am 26. d 27. April in Heidelberq abhalten.(epd) Die Badener entscheiden selbst Wiesloch. Die Arbeitsgemeinschaft der dener(Bezirk Unterbaden] forderte auf einer Kundgebung erneut eine Volksabstimmung in ſetrennten Stimmbezirken[Gesamtbadep und esamtwürttemberg) Finanzpräsiden Dr Niko- aus[Karlsruhe), erläuterte die schwere Schädi- gung Badens seit dem 1 Weltkrieg. Trotzdem trage Nordbaden 51,9 Millionen DM zum Finenz- gusgleich für andere Lärder bei und trage die sten des Heidelberger US-Hauptquartiers ie Rheinebene dürfe weder wirtschaftlich poch kulturell veröden. Auch Dr Birk Meidelberg) widerlegte die Einwände gegen die Wiederber- stellung von Baden, nämlich den„schwerzen Alpdruck“, den„Franzosenschreck“ und die Be- ſauptung„Baden sei ein ermes Land“ Der Vor- itzende der Notqemeinschaft vertiebener Deut- scher H. LöIl, forderte aich die Heimatvertrie- enen auf, sich zur badischen Sache zu beken- en und dedurch ihre Gleichstellung u sichern. Französischer Attaché sprach in Heidelberg Heidelberg(OP). Jaques Zenner, der Presseattachè des französischen Hohen Kom- missars in Saarbrücken sprach im Internatio- nalen Presseclub Heidelberg über das Saar- problem. Er wurde von dem amerikanischen Ehrenpräsidenten des Presseclubs, als„Daniel der Löwengrube“ begrüßt. Der französische urnalist erhielt bei seinen Ausführungen über die Notwendigkeit deutsch- französischer Zusammenarbeit herzlichen Beifall. Friedhofgestaltung als Kulturaufgabe Heidelberg. Auf der Mitgliederversamm- lung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftspflege sprach Dipl. Gartenin- Spektor Eckert(Frankfurt a M) über das Fried- hofswesen als kulturelle Aufgabe; er ermahnte dazu, sich von der erschreckenden Verflachung zu lösen, die sich 2z. B. in den Bestattungsstäf- ten der Jahrhundertwende zeige. Bei Neuanlage 5 50ll die Naturform vorgezogen werden. Garten- direktor zeigte farbige Lichtbilder von den Hei- delberger Friedhöfen; auch er forderte, diese Stätten nicht zu Tummelplätzen unlauterer Ge- schäftsmethoden zu machen. Besatzungsgeschädigte gegen„Diktator“ „ Heidelberg(UP). Der Landesverband der Besatzungsgeschädigten von Württemberg aden bildete einen„Arbeitsstab Stuttgart“, der gegen die Verwaltungsbürokratie zu Felde ziehen soll. In der„erstarrten Hier- archie des Finanzministeriums“, so wurde er- Klärt, habe der„diktatorische“ Amtsrat Wör- ner als Sachbearbeiter das besondere Miß- Fallen der Besatzungsgeschädigten herausge- fordert, da er 400 000 PM für die Geschädig- ten aus„fiskalischen Gründen“ zurückbehal- ten habe. Deutsch-französische Woche in Karlsruhe Farlsruhe, Zahlreiche Neuerscheinungen der französischen Literatur sowie Farbdrucke neuerer fftanzösischer Kunst waren in einer Buch- und Kunstausstellung des Amerika-Hau- ses zu sehen. Der Deutsch- Französische Arbeits- kreis der sich demnächst unter Vorsitz von Mini- sterialdirektor Pr. K. Ott, dem bekanaten Pada- Jogen, zu einer zwischenstaatlichen Gesellschaft erweitern Wird, veranstaltete mehrere Vorträge über französische Kultur. Uber Glasmalereien in den Kathedralen sprach Pierre Savi, über zeit- Jgenéssische Lyrik René Wintzen, der mit größ- tenteils unbekannter Autoren bekannt machte. Das Leben in der französischen Provinz schil- derte in höchst anschaulicher Weise Bernhard Manciet, der damit manches deutsche Vorurteil über den„Nachbarn im Westen“ beseitigte, um dem besseren gegenseitigen Verstehen einen Weg zu bahnen, Bei der sehr dankbaren Zu- Hörerschaft ist dies dem Redner Ausgezeichnet gelungen. Ministerrat beriet Vorschlag Wohlebs Karlsruhe soll Sitz des Bundesgerichts werden ö Stuttgart(ZS8H). Der württemberg-ba- dische Ministerrat beschäftigte sich in seiner Montag- Sitzung mit dem Vorschlag des Staats- Präsidenten Wohleb zu einer Zusammenkunft der Regierungschefs von Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Südbaden. Die Antwort auf diesen Vorschlag bedarf einer eingehenden Beratung. Diese wird erst mög- lich sein, wenn der zur Zeit erkrankte Fi- nanz minister und Landesbezirkspräsident von Nordbaden, Dr. Kauf mann, an einer Kabi- netsberatung teilnehmen kann. Ferner wurde beschlossen, an den Bundes- Kkanzler heranzutreten, um eine angemessene Beteiligung des Landes an den vom Bund für das Arbeitsbeschaffungsprogramm zur Verfü- gung gestellten Mitteln zu erreichen. Weiter- hin wurde ein Ausschuß unter dem Vorsitz des Wirtschaftsministers gebildet, der sich mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosig- keit befassen wird. Was die Frage der Sitze der Oberen Bundesgerichte betrifft, so wurde beschlossen, die Bundesregierung erneut drin- gend zu ersuchen, Karlsruhe unter allen Umständen zu berücksichtigen und insbeson- dere das Bundesverwaltungsgericht, sowie die Bundesanstalt für Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung nach Karlsruhe zu legen. Schnapskellereinbrecher im Straßengraben Mühlacker pd). Zwei junge Burschen machten einen Schnapskeller ausfindig und Ieerten eine Flasche um die andere, bis sie micht mehr lallen konnten. Schließlich landete der eine, ein kaum 17 jähriger, im Straßen- graben und konnte sich nicht mehr erheben. Der andere fand stark schwankend heim. Die Polizei entdeckte auf der Straße den 17jähri- gen und setzte ihn bis zur Ernüchterung fest. Der Einbruch in den Schnapskeller fand so rasch seine Auklärung. Greis bei lebendigem Leibe verbrannt Karlsruhe(SWE). Ein 72jähriger Ein- Wohner von Neuburgweier machte im Herd seiner Wohnung Feuer und setzte sich dann neben den brennenden Ofen. Infolge der Wärme schlief er schnell ein. Seine Kleidung Hing durch herausfallende brennende Holz- reste Feuer und der Greis erwachte erst, als er schon fast in hellen Flammen stand. Die erlittenen Brandverletzungen waren so schwer, daß er den Verbrennungen einige Tage später im Krankenhaus erlag. Benzinbrunnen am Straßenrand H. E. Neuenbürg. Ein amerikanischer Tankfahrer fuhr durch das nächtliche Neuen- bürg, hörte in einem Lokal Tanzmusik und gesellte sich zu den Gäàsten. Frül norgens be- stieg er wieder seinen Wagen und fuhr das Enztal auf- und abwärts. In einer harmlosen Kurve sauste er über den Straßenrand, den sanftgeneigten Hang hinunter und entwur- zelte dabei einen mannsstarken Obstbaum. Schwerverletzt kam er in das Krankenhaus. Dem Tankwagen aber liefen etwa 1200 Liter Benzin aus und bald sah man eine Anzahl Sonntagsfahrer, die ihre Wagen tanken, Konnten. ö Statt den Pfahl die Frau getroffen St. Sehwenningen. Ein Mann schlug in seinem Garten mit einem Holzschlegel die, Pfähle ein, die ihm seine Frau hielt. Als der Mann gerade wieder zuschlagen wollte, rutschte die Frau aus, so daß sie von dem niedersausenden Schlegel am Hinterkopf ge- troffen wurde. Die Bewußtlose wurde sofort ins städtische Krankenhaus gebracht, wo je- doch der Arzt nur noch den inzwischen ein- getretenen Tod feststellen konnte. Zwei auf einem Rad— ein Toter EBILin gen(hpd). Ein Radfahrer, der eine erwachsene Person mitführte, fuhr einen Fußgänger an. Dieser stürzte zu Boden, erlitt einen Schädelbruch u. verstarb kurz nach sei- ner Einlieferung ins Krankenhaus. Die mit- geführte Person erlitt ebenfalls Verletzungen, Während der Radfahrer selbst heil davonge- kommen ist. Frühling in unſeren Gärten Unter all den vielen Neuerungen, die der Frühling alljährlich mit ins Land bringt und deſſen Lob der Dichtermund in unendlich vielen Variationen beſingt, iſt eine, die ei⸗ gentlich ſo etwas ungeachtet und weniger be⸗ ſungen, viele Menſchen in ſeinen Bann zieht, ihnen Freude und Erholung nach einem har⸗ ten Tagwerk ſchenkt. Vielleicht auch deshalb etwas ungeachtet, weil ſie ihre Muſe und Beſchaulichkeit in ein Werk legen, das oft eine unendliche Liebe zum Heimatboden und zur Natur zeigt, und vor allem, weil ſie es draußen am Rande des Orts und am Rande der Städte tun, ſtill und zufrieden mit ihrem Tag und der ſchönen Zeit. So könnt ihr ſie alle draußen werkeln ſehen in ihren kleinen Parzellem, unſere Kleingärtner, blitzend fährt der Spa⸗ ten ins Erdreich, das vor Wochen noch ſtein⸗ hart gefroren war, der Rechen zieht ſeine glättenden Linien, da und dort werden die Zäune ausgebeſſert, werden die Wege wieder neu hergerichtet, die Hecken beſchnitten und ſogar die morſche Bank durch eine neue, ein⸗ ladende für die kommenden ſchönen Tage,, erſetzt. Gerade dieſes Jahr bringt ſo vielen Mit⸗ bürgern ihre oft heimliche Liebe zum eigenen Gärtchen, das ſie ſelbſt bearbeiten und be⸗ pflanzen dürfen zur Erfüllung, denn 41 neue Gärten wurden durch die Stadtverwal⸗ tung den Kleingärtnern am Sommerdamm neu bewilligt, die nun Zug um Zug bebaut werden dürfen. So wird das bisherige Feld von vielen fleißigen Händen bereits für eine gärtneriſche Bearbeitung hergerichtet und wie lange wird es dauern, dann werden die Zäune erſtehen, Hecken werden die einzelnen kleinen Gärtnerparadieſe von einander ab⸗ ſchließen und über dieſe Hecken wird beſchau⸗ lich das Dächlein eines Gartenhauſes blicken. So ſind ſie in dieſen Tagen überall am Wirken, die Kleingärtner in den Städten, wo ſich wenige nur noch den echten Sinn für das eigene Stückchen Land bewahrt haben und bei uns, wo der Landwirt ſeinen Pflug neben dem eifrig ſpatenden Kleingärtner zieht. Beide verſinnbildlichen ſo die Verbun⸗ denheit zur Scholle, die ihnen Heimat iſt. Haben ſie aber dann ihre Arbeit beendet, ſtehen ſie voller Stolz vor dem Getanen, als Herrſcher in ihrem Reich und ihre heimliche Liebe wird offenbar, wenn ſie mit qualmen⸗ den Pfeifen gegenſeitige Erfahrungen aus⸗ tauſchen. Wenn ſie dann, den Spaten geſchul⸗ tert, ſich auf den Heimweg machen, glückliche Stunden der Erholung in der friſchen Luft hinter ſich, dann ſieht man den einen oder anderen, wie er ſtill und heimlich mit ſeiner Hand über die ſchwellenden Knoſpen ſeines Bäumchens fährt, da ſpürt man es ganz deutlich, wie ſie verbunden ſind, die Men⸗ ſchen, in den Gärten mit der ewig jungfräu⸗ lichen Natur. . Seinen 71. Geburtstag kann morgen Don⸗ nerstag Herr Georg Volz, Eiſenbahn⸗ inſpektor i. R., Säckingerſtraße 8, feiern. Wir gratulieren. * Sender Stuttgart- Degerlocli Seit Montag 16 Uhr ist das Programm des Süddeutschen Rundfunks auch über den Sen- der Stuttgart-Degerloch auf einer Frequenz von 1304 kHZ= 230 m zu hören. Die Sende- leistung beträgt 5 kw. ö ſchmückte ſich ein Frauensekretärin im Gewerkschaftsbund Mannheim. Auf einer Frauen-Generslver- sammlung im Rosengarten wurde der Wunsch geäußert eine hauptamtliche Sekretärin im Orts- ausschuß des Gewerkschaftsbundes zu beschäfti- gen. Dieses Frauensekretariat soll die Betreuung der 13 000 in den Mannheimer Industriegewerk- schaften organisierten Frauen durchzuführen. Im vergangenen Jahre war das Frauensekre- tariat ehrenamtlich besetzt. Ingenieurschule gut besucht 5 Mannheim. Die Städtische Ingenieurschule hat das Sommersemester in den Fachrichtungen Maschinenbau und Elektrotechnik begonnen. Insgesamt beteiligen sch 418 Studierende 224 in der Maschinenbau- und 194 in der Elektroab- teilung. Der Andrang zum Studium war auch diesmal groß. Für den Maschinenbau interessier- ten sich beispielsweise doppelt so viele Anwär⸗ ter als berücksichtiqt werden konnten. 1 Mannheimer Tageschronik Aufmerkſame Volksſchüler! Auf der Polizeiwache Rheinau erſchienen in den Nachmittagsſtunden 5 Volksſchüler, die an der Rheinauer Waldſpitze beobachte⸗ ten, wie ein amerikaniſches Kranenfahrzeug am Waldesrand anhielt, um dort 5 volle Benzinkaniſter im Gebüſch zu hinterlaſſen. Gleich darauf kam auch ſchon ein deutſcher Perſonenkraftwagen, um die Kaniſter zu übernehmen. Auf Grund der Angaben konnte der Fahrer des betreffenden Wagens ermit⸗ telt und zur Anzeige gebracht werden. Jugendliche Schwindler Mit einer Unmenge von fremden Namen 17 jähriger Fürſorgezög⸗ Uing, der in allen g ößeren Städten des Bun⸗ desgebiets durch krumme Sachen, wie Be⸗ trug, Urkundenfälſchung uſw. unangenehm in Erſcheinung trat. Am Anfang tat er über⸗ haupt nur vornehm und gab ſich als Ameri⸗ kaner aus, um dann wieder als heimatloſer Schleſier ſeine Viſitenkarte abzugeben. Je⸗ des Mal, wenn er in ein Fürſorgeheim un⸗ tergebracht wurde, riß er dort aus. Auf ſei⸗ nen richtigen Namen kam man erſt nach rund 5 Jahren, nachdem der ehemalige Leiter eines Flüchtlingstransportes den Namen und den Wohnort ſeiner Pflegeeltern bekanntgeben konnte. Polizeihund fand die Spur Ein doppeltes aber unſauberes Goſchäft wollte in Käfertal ein Elektriker machen. Zuerſt verkaufte er an eine Frau ein Radio, um dieſes dann 8 Tage ſpäter wieder unter beſonderen Umſtänden zu ſtehlen. Von einem Schutthaufen aus ſtieg er auf das Dach des einſtöckigen Hauſes und arbeitete ſich dort bis zur Stelle des Küchenfenſters vor. Es gelang ihm auch, das Küchenfenſter aufzu⸗ drücken und das Radio aus der Küche zu holen. Der Verdacht des Diebſtahls fiel gleich auf den richtigen Täter, aber dieſer leugnete zunächſt den Einbruch. Nun trat der Polizei⸗ hund„Aſta“ in Aktion. Mit bewunderns⸗ werter Präzeſion nahm er die Spur auf, die zu einem Freund des Diebes führte, wo auch tatſächlich das Radio gefunden wurde. Beim Seilspringen in Jauchegrube gefallen Mannheim(Up). Ein fünf Jahre altes Mädchen wurde auf einem Werksgelände in Mannheim, nachdem man sie einige Stunden vorher vermißt hatte, ertrunken in einer Jauchegrube gefunden. Es wird vermutet, daß das Kind beim Springen mit dem Seil stol- perte und so schwer hinflel, daß es beim Fal- len ohnmächtig wurde. Das Springseil wurde ebenfalls in der Jauchegrube gefunden. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hürdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber Geore Härdle), Mannhelm-Seckenheim, Fernsprecher 47216 4 N DER KAISER and das Ml dclchen SO PY RIGHT BT VERLAG HELMUT SETLE R. STUTTGART 9. Fortsetzung Er sagte zu Gott:„n die Ordnung der Dinge muß zuweilen Unordnung einbrechen, damit sich die Ordnung stärke und mehre.“ Danach schlief er getrost ein. d Seit diesem Tage ging der Jägermeister Gela um Bodas willen aus dem Wege. Aber auch Swint mied sie, nachdem ihn Eicke einige Male hart anließ. Arzneikräuter hatte er mit dem Mädchen im Walde gesucht. Das war dem Jägermeister nicht recht ge- Wesen. 8 Gela merkte von alledem nicht das ge- Tingste. Es fiel ihr nur auf, daß ihr Eickes Frau mit größerer Freundlichkeit begegnete. Darüber war sie froh. Die Mutter des jungen Asko, der ihr das seidene Halstuch überreicht hatte, kam jetzt des öfteren zu der Jägermeisterin und wurde Lastlich bewirtet. Wenn sie am Herdfeuer sag, wurde Gela hereingerufen. Boda rühmte ihre Geschick lichkeit vor der reichen Bäuerin. Eicke paßten diese Besuche nicht, denn der unge Asko trieb sich häufig in der Burg rum, um die Mutter abzuholen. „Was wollen die Leute?“ fragte der Jäger- Meister mißtrauisch. „Beachtet man deine Waldprinzessin nicht, so kränkt es dich! Bekümmert man sich um Sie, so ist es dir auch nicht recht!“ erwiderte Bod kampfbereit. b Eicke schwieg mig mutig. „Danach beschäftigte er das Mädchen mit über- Hlüssigen Schreibarbeiten, die sie gewissen- haft verrichtete. Er wies sie an, sich in der Kleinen Stube aufzuhalten, die über der Kam- mer lag, wðo die Falken gehegt wurden. Auch Achtete er darauf, dag Asko das Mädchen 5 ROMAN VON MAR GO B OG E R nicht sah, wenn er unter einem Vorwand in die Burg kam. Schon im November fiel Schnee. Gela trug ständig das Buch mit sich herum, das Eicke in der Fischerhütte betrachtet hatte. Einige neue Zeichnungen von Blüten, Blät- tern, Gräsern und Kräutern waren dazuge- kommen, die der Jägermeister bewunderte. Boda schenkte Gela ein warmes Winter- kleid, wie es die Töchter der Ritter trugen. Später gab sie ihr eine Kappe und einen Mantel, der mit Ziegelmausfellen gefüttert War. 5 Eicke sagte zu Winnar:„Siehst du, daß ich recht hatte? Früher, als ich zu hoffen wagte, hat Boda Gefallen an dem hübschen Töchter- chen gefunden.“ 5 „Die Frau ist klug“, murrte Winnar unver- ständlich.„Nachdem sie einsah, daß sie das Mädchen nicht im Bösen aus dem Hause zu treiben vermag, versucht sie es im Guten,“ Ende November kam der junge Asko Zu Eicke und lud ihn im Namen seiner Eltern zu einem Fest ein. Alle Hofbesitzer der Um- gegend wurden mit ihren Frauen, Söhnen und Töchtern zu einem Schmause erwartet, dem ein Tanz folgen sollte. Eicke blinzelte:„Man feiert nicht ohne Grund. Was gibt den Anlaß zu diesem Feste?“ Asko errötete.„Ich wüßte nicht, warum es ein Vorrecht der Burgbewohner sein soll, Feste zu feiern. Sind wir Bauern weniger 8 5 g „Gewiß nicht!“ antwortete Eicke.„Und so war es auch nicht gemeint!“ „Ihr kommt?“ fragte der Bursche plump. Da ließ der Jägermeister Askos Eltern grü- Ben und nahm die Einladung an. 5 Zu Boda sagte er tadelnd:„Du hättest es nicht so weit kommen lassen dürfen. daß sich diese Leute dazu berechtigt tuniten, vertrau- lich mit uns umzugehen.“ Die Jägermeisterin erwiderte:„Wieder ein- mal setzt du mich in Erstaunen, mein lieber Eicke. Wir nennen keine Ackerkrume unser eigen, während der Großbauer Asko über zahlreiche Hufe verfügt. Wo nimmst du eigentlich den Hochmut her?“ a „Es kommt nicht auf den Besitz an!“ sagte Eicke zornig. Aber als er dann Boda und Gela im Schlit- ten gegenüber saß, verflog sein Grimm. Die Frauen nahmen den Rücksitz ein. Sie wurden durch die Zügel getrennt, die Eicke Bielt. 1 Am Zaumzeug der Pferde hingen kleine Glocken, die blechern klingelten. Als der Schlitten talabwärts fuhr, wurde er von bel- lenden Hunden verfolgt. 0 Später ging der Weg an der Kinzig ent- lang. Hasen liefen über verschneite Acker. Vögel saßen im Dornengebüsch und suchten nach Beeren. Der Himmel war sehr blau. Hell schien die Sonne. Boda sprach freundlich mit Gela.„Deinet- wegen fahren wir zu dem Fest auf den Asko- Hof“, sagte sie.„Es ist nicht gut, wenn du immer nur unter uns alten Leuten umher- gehst und in den Nächten weinst!“ „Nur ein einziges Mal weinte ich!“ ver- sicherte Gela verlegen. Eicke schwieg.. Er freute sich darüber, daß Boda heiter war und das Mädchen wohlgefällig betrachtete. „Heute werde ich sie darum bitten, Gela als Tochter im Hause zu behalten!“ dachte er. „Es scheint der rechte Tag dafür zu sein!“ Ungewiß hoffte er auf frohe gute Zeiten. Sobald die Adoption rechtskräftig war, wollte er eine hübsche Reise mit seiner Frau und dem neuen Töchterchen machen. Die Kleine hatte noch wenig von der Welt ge- sehen. Hei! Wie würde sie die verträumten Augen aufreißen, wenn sie den großen Rhein- strom sah! Eicke blinzelte vergnügt. Mit listigem La- cheln beobachtete er die Frauen. liche Schlittenfahrt ein Ende nahm. in Bedauern uberkam inn, als die rron- 0 Schon war man am Askohofe angelangt. ö Mit plumper Vertraulichkeit begrüßte der Besitzer die Gäste. Er tätschelte Bodas Arm und klopfte Gelas Wange. 1 Dann bemächtigte er sich Eickes, führte ihn seitab und begann ohne weitere Umschweife: „Nun will ich es aus Euerm eigenen Munde hören, Jägermeister, ob es wahr ist, daß ihr die fremde Dirne wie Euere Tochter ausstat- ten wollt, wenn ein ehrbarer Mann um sie reit!“ „Wer hat das gesagt?“ fragte Eicke beun- ruhigt. „Unsere Frauen haben es untereinander ausgemacht!“ 8 „Davon ist mir nichts bekannt! Wißt Ihr denn, ob Gela gewillt ist, die Werbung anzu- nehmen?“ „Laßt das die Sorge der jungen Leute sein!“ erwiderte der Bauer lachend.„Eine Närrin wäre die Dirne, wenn sie den wohl- habendsten, stattlichsten Freier abwiese! Eine reiche Schwiegertochter wäre mir natürlich lieber gewesen; denn es schadet nichts, wenn Gut durch Gut vermehret wird! Doch da sich der Sohn einmal in den Kopf gesetzt hat, die schöne Gela als Frau heimzuführen, 80 mag es darum sein! Wir können es uns lei sten!“ 5 Unwirsch rief der Jägermeister:„Ihr sprecht So, als müßten wir uns bei Euch bedanken, daß Ihr Gela wohl aufnehmen wollt!! „Immerhin hätte das Mädchen Ursach Dankbarkeit!“ sagte der Bauer hochf. 1 „Wir wollen die Sache gleich Klarstellen antwortete Eicke mit blassem Gesicht. 5 Er wandte sich entschlossen zur Tür rief Gelas Namen. 325 Gela kam ohne Arg berbei und sah Weig sie zu Wahren, In aller Stille ha kluges Spiel getrieben. Das kränkte ihn sehr. 5 Frühling, ja, du bist's! ihr Schneeglöckchen, Märzveilchen und Krokusse, die ihr die ersten warmen Sonnen- Strahlen sucht, ihr Vögel, die ihr in großen Schwärmen zurückgekehrt seid und nun eure Nester baut und mit fröhlichem Gezwitscher euer Liebeslied pfeift, ihr Bienen, die ihr Weidenbaum, Haselnußstrauch und Erle um- fliegt, ihr Mücken, die ihr jetzt noch verein- zelt und harmlos im warmen Sonnenschein such badet, du Himmel mit deiner stillen Klarheit, du Erde, die du deinen Schoß auf- machst, um die Saat zu empfangen, und ihr, heitere Lüfte, die ihr voll süßen betörenden Duftes seid, ihr alle zeigt mir an, daß der Frühling seinen Einzug hält, dag die Schönste Zeit des jungen Jahres angebrochen ist. Hinter seinem Pflug zieht der Ackersmann Furche um Furche. Sein Blick leuchtet, wenn er auf das frisch umbrochene Land sieht. Der starke, betäubende Duft der jungen Mutter Erde läßt ihn teimehmen an dem stetig wie- derkehrenden Geheimnis des Lebens und Werdens. Roggen, Hafer und Gerste streut er mit weitausholendem Schwung in das auf- gebrochene Erdreich. Die Bäuerin befindet sich im Garten beim Graben und Säàen, und ihr Rücken schmerzt noch nicht, denn alles ist eine Lust in diesen beginnenden Tagen des Frühlings. Aus den offenen Fenstern des Schulhauses dringt die altvertraute Weise: „Im Märzen der Bauer die Röglein ein- spannt“. Jetzt beginnt das frohe Spiel der Kinder im Freien: Radelrutsch, Stelzen, Bälle und Reifen werden aus ihrem Winterquartier her- Vvorgeholt. Keines will mehr in der Stube sit- zen, jetzt, da der Winter ausgespielt hat. Den Mädels fallen längst vergessene Reigen wie- der ein. Das ist ein Jubeln und Schreien, Herumtollen und Haschen! Auch die Erwach- senen können sich nicht ausschließen von die- Ser Lust, es treibt sie hinaus in die Frühlings- luft, und eine Melodie liegt auf ihren Lippen. Die dunkle Zeit ist überstanden; das Jahr beginnt zu wachsen. Neue Hoffnung zieht in unsere Herzen ein, freier wird unser Blick und fröhlich unser Gesicht. Das offene, sicht- bare Geheimnis des Lebens ergreift von uns Besitz und verleiht uns die Kraft, unser eige- nes Leben zu meistern und zu bejahen. Wh. Wer hat Angehörige in Cherche-Midi, Paris? Die Rechtsschutzstelle des Hilfswerks der Evangelischen Firchen in Deutschland gibt bekannt: Nach einer fernmündlichen Mittei- lung unserer Verbindungsstelle in Paris sind sämtliche deutschen Gefangenen, die sich im Gefängnis Cherche-Midi in Paris in Gewahr- sam befinden, nach Fresnes bei Paris über- geführt worden. Die Gefangenen haben ge- beten, diese Meldung durch Presse und Rund- funk bekanntzugeben, um ihren Angehörigen bei Postverzögerungen unnötige Sorgen zu er- sparen. Es ist damit zu rechnen, daß die Post auf beiden Wegen eine Verzögerung erleidet. Wettervorhersage Am Mittwoch wechselnd bewölkt, trocken. e eerst ren um oder etwas über 12 Grad. In der Nacht zum Donnerstag höch- stens geringfügige Niederschläge. Am Donners- tag wieder wolkig mit Aufheiterungen, im Wesentlichen trocken. Nächtliche Tiefsttempe- raturen zwischen 3 und 5 Grad. Tagsüber wei⸗ terhin mild. Schwache, veränderliche Winde. Das Ende des„Tatzensteckens““ Ein Erlaß des Württ.-badischen Kultmini- Steriums an die Lehrerschaft bestimmt, dag mit sofortiger Wirkung jede körperliche Züchtigung in den Schulen eingestellt werden muß. In der Anordnung heißt es u. a.:„Die Anwendung der körperlichen Züchtigung bei Mädchen ist grundsätzlich verboten, Sie ist ferner verboten bei Knaben des ersten und Zweiten Schuljahres und bei Knaben nach dem achten Schuljahr“. In den übrigen Fällen dürfe die Körperstraſe nur als seltene Aus- nahme angewandt werden, wenn es gelte, ein besonderes verwerfliches Verhalten, etwa ein ausgesprochenes Rohheits- oder Grausam- keitsvergehen eines Schülers zu bestrafen. Die Strafe dürfe dann nur in der Form von „Schlägen mit dem Stock auf die Hand“ voll- zogen werden.„Ziehen an den Haaren oder an den Ohren, kneifen, puffen, Schläge an den Kopf, austeilen von Kopfnüssen“ sind unter allen Umständen verboten.“ Das Verbot der Körperlichen Züchtigung dürfe aber nicht dazu führen, daß an ihre Stelle seelische Mißgbhand- jungen träten.„Beleidigungen, Verächtlich⸗ machung vor der Klasse, Verhöhnung, iro- nische, spöttische Bemerkungen, die zu dau- ernden seelischen Verletzungen eines Kindes“ führen Würdig.“ Auch Krankheiten müſſen ausſterben Wer kennt noch Lepra, Brand und Veitstanz: Daß Krankheiten entstehen und vergehen, Wein man schon lange. Wie aber sind die Krankheiten in die Welt gekommen? Gab es Krankheiten auch schon vor dem Auftauchen der ersten Menschen? 5 Der amerikanische Gelehrte Moodi hat fest- gestellt, dag auch die frühen wirbellosen Tiere von Parasiten bevölkert und demnach Epide- mien ausgesetzt waren. Nur in den ältesten Zeiten des Lebens, so glaubt Moodie aufgrund vorhandener Knochenfunde, scheinen die Tiere gesund gewesen zu sein, sozusagen immun ge- gen Krankheiten. Aber wer könnte das nach Jahrmillionen noch nachprüfen aufgrund eini- ger kümmerlicher Rnochenfunde? Die Krank- heiten sind sicher so alt wie das Leben aut der Erde selbst. Die Neandertaler, die vor einigen hundert- tausend Jahren die Erde bevölkerten, scheinen meist an chronischen Gelenkentzündungen 8E. litten zu haben. Kein Wunder, wenn man be- denkt, daß diese Wilden fast allen Unbilden der Witterung ausgesetzt waren. Rheumatis- mus War überhaupt die schlimmste Krankheit der vor geschichtlichen Menschen. Dafür waren sie von Krebs, Syphilis, Tuberkulose und Lepra verschont. Die großen Seuchen scheinen erst in die Welt gekommen zu sein, als die Menschen seghaft wurden und sich Haustiere hielten. Dem Wolf(Hund) und dem Urstier, den Zie- gen und Schafen, Ratten und Hühnern schei- nen ihre zahlreichen Parasiten wenig geschadet zu haben. Auf den Menschen übertragen erzeugten sie jedoch die schrecklichsten Krank- heiten und Seuchen wie Tuberkulose und Pest, Fleckfleber und Wechselfleber. Die Tuberkulose gab es bei den alten Agyptern noch nicht, erst wir Europäer haben sie eingeschleppt. E88 Sibt viele Krankheiten, die mit der Zivilisation kommen und gehen. Die Lungentuberkulose ist heute im Ausster- ben begriffen, Die Lepra, die jahrhunderte- lang die schlimmste Krankheitsgeißel bei uns Var, trat im frühen Mittelalter auf und er- könnten, sind eines Erziehers un- reichte ihren Höhepunkt nach den Kreuz- zügen, ꝙ% es allein in Mitteleuropa 19 000 epra-Asyle gab. Heute ist sie bei uns so gut vie verschwunden, obwohl es auf der ganzen Welt noch 2 Millionen Leprakranke geben soll. Die Syphilis, die ihren dichterischen Na- men erst im Jahre 1520 erhielt war schon den Römern und Griechen als ei satzkrankheit(Alphos) bek ant, sie hat ihren Höhepunkt bereits überschritten. Zu den aussterbenden Krankheiten gehören die Schrumpfleber, die noch im vorigen Jahr- hundert durch übermäßigen Schnapsgenuß häufig war, sodann die Bleichsucht der jungen Mädchen, die Rachitis, der Skorbut u. a. Es Wird der Tag kommen, so schrieb einmal eine amerikanische Arztezeitschrift, da die Mensch- vorm der Aus- gelt nicht länger mehr von Typhus culose, Diphterie und Syphilis heimge Wird, aber— für die sterbenden Krankhel werden neue auftreten. Heute ist e Krebs, die Adernverkalkung, die Angina p oris wie überhaupt die Kreislaufstörung 10 die uns beunruhigen. Wer kennt heute noch die„Schwitzkre geit“, die in England und um 1530 aue Norddeutschland wütete? oder das italienis Fleckfleber, den Veitstanz, den Brand un Beulenpest? In tausend Jahren dürkte die wWebeentartung, die wir als Krebs bezel eine Seltenheit sein, während ihr heute Millionen Menschen erliegen. Denn alle R heiten sind sterblich wie die Lebewese kommen und— gehen. 5 Programm des Süddeutschen Rundfunks Donnerstag, 23. Mär 6.00 Morgenspruch, Choral 6.30 Morgengymnastik 6.40 Südwestd. Heimatpost 6.55 Nachrichten, Wetter 7.00 Kath. Morgenandacht 7.15 Morgenstund' hat Gold im Mund Wir wollen helfen Morgenmusik Nachr.— Straßenwetter dienst für Württ.-Bad. Schulfunk Englische Orchester- musik Landfunk:„Stallbau und Stallreinigung“ 2.05 Musik am Mittag 2.45 Nachr., Wetter- u. Stra- Benzustandsbericht, Pressestimmen Echo aus Baden Musik nach Tisch Schulfunk: Das kann ich nicht!“ Nachmittagskonzert Für die Frau Hausmusik Südwestd. Heimatpost Kurznachr., Vorschau Zeitfunk Volkstümliche Chormusik von Karl Zöllner, Fried- rich Silcher, Georg Götz und Johannes Brahms. Volkslieder Der Chor, Leitung: Walter Kretsch- mar). Anschließend das 6.00 6.40 6.55 7.00 7.15 8.00 8.15 9.00 7.45 7.55 8.00 8.15 10.15 9.00 10.45 12.00 12.45 11.45 Nachr., 13.00 13.10 14.00 15.30 15.45 16.00 16.45 13.00 13.10 14.00 16.00 Bücher 16.50 17.05 17.40 17.55 18.00 18.30 17.00 17.55 18.00 18.15 19.30 19.45 20.00 20.30 Freitag, 24. März Morgenspruch, Choral Südwestd. Heimatpost Nachrichten, Wetter Morgenandacht der Me- thodistenkirche Morgenstund' hat Gold im Mund Morgengymnastik Nachrichten Am Familientisch Morgenmusik Nachr.— Straßenwetter dienst für Württ.-Bad. Musik am Mittag Wetter- Benzustandsbericht, Pressestimmen Echo aus Baden Musik nach Tisch Schulfunk: Geschichte Wirtschaftsfunk Kinderfunk Nachmittagskonzert Wir sprechen über neue Froh und heiter HKurznachr., Vorschau Aus der Wirtschaft Heinz-Lucas- Wintett Zeitfunk Nachrichten, Wetter, Kommentar Lachender Alltag. Heitere Begebenheiten Symphoniekonzert. Serge Prokofleff: Klassische Symphonie. Josef Haydn: Samstag, 25. März Morgenspruch, Chor Morgengymnastix Südwestd. Heimatpo Nachrichten, Wetter Morgenandacht: Junge Christen sprechen Programmvorschau Morgenstund'“ hat G im Mund Nachrichten Funkkurier Wasserstandsmeldun Morgenmusik Nachr.— Straßenwet dienst für Württ. Bad. Suchmeldungen Schulfunk: Englisch 5 Schubert— Brahms Landfunk:„Qualitäts erzeugung im Kuhsta Musik am Mittag 5 Nachr., Wetter- u. Str gzenzustandsbericht, Pressestimmen Echo aus Baden Musik nach Tisch 5 Der Sport am Woch ende Unsere Volksmusik Jugendfunk g Was die Woche brach Nachmittagskonzert Frohes Raten Gut Taten 5 Südwestd. Heimatpost Kurznachr., Vorschau Mensch und Arbeit 6.00 6.30 6.40 6.55 7.00 u. Stra- Abendlied Die Stimme Amerikas Sport gestern und heute 5 Nachrichten, Kommentar Frohes Raten— Gute Taten Ihre Lieblingsmelodie Nachrichten, Wetter Wetter, Konzert für Violoncello und Orchester in D-dur (Solist: Hans Münch- Holland). W. A. Mozart: Linzer Symphonie C-dur, K. V. 425. Das Symphonie- orchester d. Südd. Rund- funks unt. Hans Müller- HKray Im Namen des Gesetz Herrmann Mostar sp zu Prozessen von heuf Kleines Konzert Die Stimme Amerikas Zur Politik der Woche Nachrichten, Wetter, „Vom Ostsserand 2 Donaustrand“, Ernstes Sendung d. US-Marshall- Plan- Kommission 5„Vermächtnis und Ver- heißung“. Vom Schick salsweg des jüdischen Volkes. Manuskript: Dr. Guntram Prüfer Orchesterkonzert Nachrichten Zum Tagesausklang 21.45 21.50 22.00 22.10 22.45 23.15 23.45 23.50 23.00 23.45 23.50 Nachrichten, Wetter Die Woche in Bonn Sendung der württ.-bad. Studentenschaft Die Rundfunktanzkapelle „Die Diktatur der Angst“ Ein Gespräch Kleines Konzert Nachrichten Zum Tagesausklang Heiteres aus der Heim der Vertriebenen 5 Nachrichten, Wetter un Sport Die schöne Stimme Tanzmusik zum Woch ende Nachrichten Amerikanische Spitzen orchester spielen 2. 7 1 Für die überaus große Anteilnahme sowie für die Zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Verstorbenen Herrn Wilhelm Tr eiber sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Familie Albrecht Treiber Familie Wilhelm Seitz ihm. Seckenheim, 22. März 1950 i Herr Pfarrer Walter Adler aus Weinheim e spricht am Mittwoch, 22., Donnerstag, 23. und Freitag, 24. März im eic Ok, e ab ¾8 Uhr abends i Christus im Atomzeitalter; Der dritte Weg zwischen Ost und West; revolutionäre Kraft der lebendigen Kirche. boantglee, Männerverein m- Seckenheim. i g. Achtung, Heimkekhrer! Ber Zentralverband der Heimkehrer, Ortsverband Mhm.- Seckenbheim hält am Samstag, den 25. März 1950, 20 Uhr im Lokal„ZUM REICEHSADLER“ seine Hener al- Versammlung ab. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung Meimkehrer- gesetz, Forderungen, Neuwahl des Vorstandes, Rechenschafts- bericht) bitten Wir alle Mitglieder zu erscheinen. Alle Heimkehrer u. Angehörigen von noch in Gefangenschaft befindlichen Personen sind als Nichtmitglieder herzl. eingeladen. Zentralverband der neimkehrer e. V. Ortsverband Mhm.-Seckenheim Der 1. Vorsitzende. Ihre Verlobung beehren sich anzüzeigen: 2 eon 88 oll 0. Gulous Mannheim Ssckenheim März 1950 Buenos Aires Z. Zt. Saigon De D e See S Zur Konfirmation 0 8 ordnung N im Lokal bekanntgegeben. 5 Der e 5 ES ladet treundlichst ein die schönen Geschenkblumen 5 von. Blumenhaus Elser An Topfblumen: Hortensien Azaleen Primeln eine große Auswahl an Blumenschalen u. Körbchen Schutttblumen Nelken Rosen, Flieder e e NE 49 er Liebfraumich Flaschenweine ab 5 8 Ltr. 2.- 0. Gl. 8 A409 er Rhodter osengarien, Ltr. 2. O. 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