Erscheint: montags, mittwochs, kreitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 5. Mai 1950 2.50. Jahrgang 1 Briefwechsel zum Südw,eststaatproblem 5 Hohe Kommission zur Prüfung bereit Frankfurt(UP). Zwischen Bundeskanz- ler Dr. Adenauer und der alliierten Hohen Kommission hat ein Briefwechsel stattgefun- dlen, der die Reorganisation der südwesttdeut- schen Länder betrifft. Bundeskanzler Dr. Ade- nauer bat die drei Hohen Kommissare, ihn darüber zu unterrichten, ob der Brief der Militärgouverneure an den Parlamentarischen Rat und die darin ausgesprochene Suspendie- rung des Artikels 29 des Grundgesetzes auch für die in diesem Artikel vorgesehene Volks- Abstimmung gelte. Auf Grund der Bestim- mungen des Artikels 29 des Grundgesetzes, der bei einer Neuordnung der Ländergrenzen die Ausübung einer Volksabstimmung vor- sieht, müßte diese bis zum 23. Mai 1950, ein Jahr nach der offiziellen Bestätigung des Grundgesetzes, durchgeführt werden. Die Hohen Kommissare haben dieses Schreiben des Bundeskanzlers dahingehend beantwortet, daß die verfügte Suspendierung des Artikels 29 alle seine Bestimmungen, ein- schließlich des Absatzes 2 über die Durchfüh- rung von Volksabstimmungen, betrifft. Der Rat der Hohen Kommission hat jedoch darauf aufmerksam gemacht, daß es erforderlich wer- den könnte, diesen Artikel im Hinblick auf die gesetzte Frist der Volksabstimmung bis zum 23. Mai 1950 abzuändern, sofern dle Suspendierung aufgehoben würde. Weiterhin richtete Bundeskanzler Dr. Ade- zuer die Frage an die Hohen Kommissare, ob sie gegen eine Neuordnung der Länder Baden, Württemberg-Baden und Württem⸗ berg Hohenzollern gemäß Artikel 118 des Grundgesetzes irgendwelche Einwände er- heben würden. Hierauf haben die Hohen Kommissare ge- antwortet, sie seien bereit, eine Vereinbarung zwischen den betreffenden Ländern oder in Ermangelung eines solchen Abkommens ein Bundesgesetz über eine Volksbefragung unter der Voraussetzung zu prüfen, daß diese Ver- einbarung oder dieses Bundesgesetz vor sei- nem Inkrafttreten in Ubereinstimmung mit dem normalen Geschäftsverfahren der Hohen Kommission vorgelegt wird. Veto nächste Woche aufgehoben? Zeutsch- alliierter Ausschuß für Beamtengesetz Bonn(UP). Alliierte Kreise in Bonn rech- nen mit einer Aufhebung des Einspruchs der Hohen Kommission gegen das vorläufige Be- aAmtengesetz im Lauf der nächsten Woche. Die drei Hohen Kommissare haben das Ge- setz in ihrer Routinesitzung am Donnerstag Kurz behandelt, sich dann aber darauf geeinigt, einem Sachverständigen-Ausschuß aus deut- schen und alliierten Vertretern die Bereini- gung der letzten 8 zu über- tragen. Von alliierter Seite wird darauf hingewie- Sen, daß sich die alliierten Vorbehalte vor em gegen eine unterschiedliche Behandlung von Beamten und Angestellten richten. Außer- dem müsse unbedingt die Gleichberechtigung von Mann und Frau hergestellt werden. Die drei Hohen Fommissare unterzeichne- ten sechs Dokumente über die Arbeitsweise des militärischen Sicherheitsamtes in Deutsch- land. Details wurden nicht bekanntgegeben. Sie muß die Haftzeit voll abbüßen Reichskrauenführerin“ erneut verurteilt n gen(UP). Die ehemalige„Reichs- Trauenführ erind, Scholtz Klink, wurde Von einer Berufungsspruchkammer in Tübin- Sen zu zweieinhalb Jahren Internierung ver- Urteilt. In der ersten Verhandlung hatte sie ine Strafe von eineinhalb Jahren Internie- rungshaft erhalten, die jedoch voll auf ihre kranzösische Haftzeit für unbefugte Namens- führung angerechnet worden war. Frau Scholtz Klink hafte nach dem Kriege bekannt- ieh Über zwei Jahre lang unter falschem Na- in der Nähe von Tübingen gelebt. Das Steige Urteil stellt insofern eine Verschär- ung dar, als die Betroffene, die wiederum ls Hauptschuldige Einngestüft wurde, nunmehr 1 N e voll ab büßen e Fedder, 1 1 5 e 8 Hilfe für arbeitslose Jugend Deutschland soll dem Weiltweizenabkommen beitreten Bonn(UP). Zu Beginn der Bundestagssit- zung am Donnerstag wurde die Debatte über Watenstedt- Salzgitter auf Wunsch des Bun- . von der Tagesordnung abgesetzt. Adenauer wollte ursprünglich eine Re- e zu diesem Thema abgeben. Er bat jedoch um Ver tagung, da die Verhand- lungen der Bundesregierung über die Aufbau- maßnahmen in Watenstedt-Salzgitter noch nicht abgeschlossen sind. Im Verlauf der Sitzung forderte der Bundes- tag von der Bundesregierung die Schaffung von Lehrstellen und Wohnraum für die ar- beitlose Jugend. Ein entsprechender Antrag des Ausschusses für Jugendfürsorge, der ein- stimmig angenommen wurde, verlangt, daß durch steuerliche Maßnahmen und durch Zu- teilung verbilligter Kredite zusätzliche Lehr- Stellen gewonnen und weitere Wohnräume durch Freimachen von Werkswohnungen von betriebsfremden Personen geschaffen werden Sollen. Außerdem fordert der Antrag die Ein- führung eines zusätzlichen neunten Schuljah- res, sowle den Bau von Lehrlings- und Ju- gendwohnheimen. In der mehrstündigen Debatte wurde von den Sprechern aller Fraktionen die Bedeutung einer wirtschaftlich gesicherten qugend betont. Der Vertreter der FDP erklärte die Einrich- tung eines„Jugendlichen Not-Dienstes“(„es ist Segal, Wie man es nennt, jedenfalls keinen Arbeitsdienst“) als eine Möglichkeit, der Ju- gend zu helfen und meinte, man müsse auch versuchen, männliche und weibliche Jugend- liche zur Rückkehr in die Landwirtschaft zu dewegen, die 7 bis 10 Prozent ihres Vorkriegs- standes an Arbeitskräften verloren habe. Das vom Bundesrat bereits gebilligte Ge- setz zum Beitritt der Bundesrepublik zum internationalen Weizen- Abkommen wurde vom Bundestag in erster Lesung ver- abschiedet. Bundesernährungsminister NIK las gab bekannt, daß die Bundesrepublik nach 1952 rund die Hälfte ihres Bedarfs an Lebensmitteln einführen müsse. Das Gesamt- Fontingent des Weltweizenabkommens be- trage 14,2 Millionen Tonnen, der Anteil der Bundesrepublik etwa 13 Prozent. Der aus dem Abkommen erwachsende finanzielle Vorteil werde eine Einsparung von ungefähr 16 bis 18 Dollar pro Tonne bedeuten. Während zur Zeit der Preis bei 98-101 Dollar pro Tonne liege, werde er sich durch den Beitritt zum Weltwelzenabkommen auf etwa 82,5 Dollar pro Tonne ermäßigen. Bundesfinanzhof gebilligt Der Bundestag billigte ferner gegen wenige Stimmen den vom Kabinett vorgelegten Ge- Setzentwurf über den Bundesfinanzhof. So- Wohl der Berichterstatter Hoepker-Aschoff (FDP) wie auch der SPD- Sprecher betonten, daß die rasche Verabschiedung dieses Gesetzes eine Notwendigkeit sei und in der britischen und französischen Zone eine Lücke zu schlie- Ben habe, In beiden Zonen fehle die oberste Beschwerdeinstanz für Finanz- und Steuer- sachen, wodurch die Gefahr der verschieden- artigen Gesetzesauslegung und uneinheit- lüchen Handhabung gegeben sei. Wies vor der Bonner Presse darauf hin, Die vor einiger Zeit durch Notverordnung herbeigeführte Steuersenkung für Zigarren Soll nunmehr durch Gesetz endgültig geregelt Werden, Das Flenum des Bundestages über- Wies diesen Gesetzentwurf nach einer mehr als einstündigen Debatte dem Finanz- und Steuerausschuß. Einen Antrag der Bayern- partei, die Beratung dieses Gesetzes so lange auszusetzen, bis die Regierung es vervollstän- digt und zu einer Gesamtsteiierreform für Ta- bakwaren umgearbeitet habe, lehnte das Haus ab. Z Uuzugs genehmigung s0olI1 fallen „Das Umsiedlungsproblem ist eines der Wichtigsten auf dem Gebiete der Vertriebenen Politik“, rief Bundesflüchtlingsminister Luk a- sc heck dem Bundestag zu. Der Minister be- grüßte den vom Ausschuß für Heimatvertrie- bene gestellten Antrag. auf beschleunigte Um- Siedlung von 600 000 Heimatvertriebenen aus Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Hol- stein, wobei er betonte, daß Arbeitsplatz und möglichst auch Wohnung Voraussetzung für die Umsiedlung seien, Wenn die Hohen Kom- Missare den vorliegenden Antrag auf Auf- hebung der Zuzugsgenehmigung bpilligten, Werde durch den natürlichen Ausgleich die Flüſhtlingsumsiedl ang weitgehend unterstützt. Das württemberg-badische Abschlußgesetz zur Entnazifizierung sei von der Landeskom- mission ohne Einwendungen an, die Hohe Kommission weitergeleitet worden, erklärte Gross. Uber die am 6. Mai fällige endgültige Entscheidung könne er jedoch keine Angaben machen. Seiner Ansicht nach biete dieses Ge- Setz eine geeignete Handhabe zur Lösung der Probleme der Entnazifizierung und verhindere Fälle von Rechtsbeugung und Bestechung. Abgesehen von der KPD setzten sich alle Parteien für die Unterstützung des Ausschug- antrages ein. Sache des Bundes Ein Sprecher des Baile e da nach dem Grundgesetz nur die Bundesregie- rung ein Schund und Schmutzge Set Zz erlassen dürfe. Auf dem Gebiet der Jugendfürsorge dürften von den Länderpar- lamenten keine eigenen Gesetze verabschiedet Werden, Der Sprecher bezeichnete den jetzt vom Kabinett verabschiedeten Gesetzentwurf als„die gesunde Mitte und verhältnismäßig liberal“. Jede Diffamierung solle vermieden werden und nur moralische Aspekte würden berücksichtigt. Das„Deutsche Wohnungswerk⸗ Der zweite Gesetzentwurf über den Woh- nungsbau, das Deutsche Wohnungswerk“, Wird in den nächsten Tagen dem Bundestag zugeleitet. In dem von der FD ausgearbei- teten Entwurf ist vorgesehen, daß der Woh- nungsbausparer bereits bei 2250 DM eine Wobnung erhält. Das Deutsche Wohnungs- Werk“ will Sparmarken ausgeben, die von den Sparern zu 75 Prozent des tatsächlichen Wertes erworben werden können. Die rest- chen 25 Prozent soll der Bund tragen. Debatte über Ministergesetz Wasserversorgung erfordert höhere Zuschüsse — Landtag billigt zwei Ausgemeindungen Stuttgart(dpa). Der württemberg hadische Landtag hat mit großer Mehrheit be- schlossen, den zur dritten Beratung anstehen den Gesetzentwurf über die Rechtsverhält⸗ Risse der Minister zur nochmaligen Beratung an den ständigen Ausschuß zurückzuverweisen. In der Debatte wandte sich Abgeordneter EU hn(CDU, Karlsruhe-Land) gegen den Paragraphen 10 des Gesetzes, der die Ver- Sor gungsbezüge solcher Minister regelt, die in keinem Beamtenverhältnis stehen, und ver- Wies dabei auf das badische Ministergesetz vom Jahr 1927, in dem diese Bezlige Spar- samer und besser geregelt gewesen seien, Die Abgeordneten Leibbran d(KPD, Lud Wigsburg) und Möller 5 Karlsruhe-Land) widersprachen den Ausführungen Kühns. Möller sagte, wenn me darauf lege, nicht nur Beamte als Minister zu haben, dann müsse man auch gewisse Z ge- ständnisse an 1e— Jer e bei e Ziele mach- 1 Zukunft Wert Errichtung von Wasserversorgungsanlagen er- Böht und dafür die Barlehen erniedrigt wer- den könnten. Als Berichterstatter des Son- derausschusses erklärte Abgeordneter Dr. Helffenstein DVP, Mannheim-Stadt), daß bis jetzt zur Verbesserung der Wasserversor- gung für Nord württemberg verlorene Zu- schüsse in Höhe von 500 000 DM und Darlehen Über 2,8 Millionen DM, für Nordbaden Zu- schüsse in Höhe von 700 O0 DM und Darlehen über 100 000 DM vorgesehen seien. Diese Sum- men seien aber viel zu gering. Für die Be- hebung der Wassernöte selen in Württember rund 6 Millionen DM und in Baden run 3 Millionen PM notwendig. Die Abgeordneten Elling(CDU, Nürtingen), Vogelmann DVP Backnang/ Schwäbisch Hal) und Lang(CDU Crailsheim Mergentheim) schilderten überein- stimmend die wirtschaftlichen Schädler, dis durch den akuten Wassermangel in vielen Ge. meinden des Landes entstanden seien. Abge⸗ ordneter Pflüger(Du, Nürtingen) be“ tonte, die vorliegenden Pläne zur Verbesse- rung der Wasserversorgung stellten keine Lö- sung des Problems auf lange Sicht dar. Die einzige dauerhafte Lösung 881 die— 5 des Bodensees. Ein von der Regierung ausgearbelte Setzentw. f, nach dem die seit d Politik in Kürze Bundeskabinett will Saarnote überreichen. Die Bundesregierung wird in Kürze der Hohen Kommission eine Saarnote überreichen, in der sie Rechtsverwahrung gegen die Pari- ser Beschlüsse einlegen Will. Heuss fährt nach Oberammergau. Der ersten Aufführung des Oberammergauer Passions- spiels am 18. Mai wird auch Bundespr äsident Heuss mit Gattin beiwohnen. Helgoländer sind enttäuscht. Die Bevölke- rung der Insel Helgoland hat den Beschluß der britischen Regierung, die Insel auch wei⸗ terhin als Bombenziel der britischen Luft- waffe zu benutzen, mit großer Enttäuschung aufgenommen. Schlange am 15. nach London. General- Konsul Dr. von Schlange- Schöningen reist am 15. Mai nach London, um die Leitung des deutschen Generalkonsulats zu übernehmen. Sowjets kaperten britischen Dampfer. Das Londoner Außenministerium hat den briti- schen Botschafter in Moskau ersucht, die Um- stände zu erforschen, unter denen ein russi- sches Kanonenboot einen britischen Fisch- dampfer beschlagnahmte. Aus Rußland heimgekehrt. Im Grenzlager Moschendorf bei Hof traf ein weiterer Trans- port mit 241 Rußlandheimkehrern ein, 57 Heimkehrer wurden nach Württemberg- Ba- den weitergeleitet. be zus Königs- Partei feilt. dag der Parteivor- frage. Die k ö 5 Rücktritt Wider rhfen 8 Sitzende Motz seinen habe. Moskau meldet: „Entlassungen abgeschlossen“ London UF), Der Moskauer Sender teilte am Donnerstagabend mit, daß die Entlassung von deutschen Kriegsgefangenen abgeschlos- sen Sei.* Landtagsausschuß billigt Wohnungsbau Richtlinien des Innen ministeriums Stuttgart(dpa). Der 0 Innenminister Ulrich hat dem Sonderausschug des Landtags zur Förderung des Wolmungs- baues über die Richtflinjen berichtef, die sein Ministerium über die Durchführung des Won Nungsbaues im Jahre 1950 ausgearbeitet hat. Der Ausschuß stimmte diesen Richtlinien zu. Die Ausschußmitglieder spr achen sich im All- gemeinen dafür aus, daß bei unnshernd glei- chen Baukosten und gleicher Dringlichkeit diejenigen Bauobjekte bei der fmanziellen Förderung bevorzugt werden sollen, bei denen der höchste Anteil an Eigenkapital erreich Werde, 8 Der Finanzausschuß des Landtags mißbilligte bei einer abschließenden Uper- Prüfung der Staatshaushaltsfübhrung der Jahrs 19451947 unrechtmäßige Bezahlungen in Bereich des Befreiungsministeriums. Der Au schruß kritisierte vor allem überhöhte Zahlu gen an den ehemaligen stellvertretenden B freiungsminister Andreas Rapp. Es wird dem nächst festgestellt werden, welche Bezüge Rapp von den Ländern Hessen und Bayern 5 hat, in denen er ebenfalls den Auf- Au der Eutnaziſlzierunssbehörden„„ 8 3 2 Wiedergutmachung in Rheinland-Pfalz Bund soll Koblenzer Schloß wiederaufbauen Koblenz(dpa). Der französische Landes- kommissar hat, wie in der Sitzung des Mini- terrats von Rheinland-Pfalz mitgeteilt wurde, die Genehmigung des vom Landtag verab- schiedeten Landesgesetzes über die Wieder- gutmechung für die Opfer des Faschism Angekündigt, so dag das Gesetz demnächst Kraft ben kann. Die Aufwendungen w den im ersten Jahr Voraussichtlich Sechs M lionen DM betragen.“ Der Ministerrat hat ferner beschlossen, de Bundesregierung mitzuteilen, daß Rheinland Pfalz auf dem Wiederaufbau des ehemaligen Kkürfürstlichen Schlosses in Koblenz di Zwecke des alliierten Sicherheitsam 2 steht und verlangt, daß der Bund die h zugesagten finanziellen Verpflichtungen führt. Die n b Vor. württ.-badische Mit Bestechung entnazifiziert Neue Belastungen im May-Meyer- Prozeß Stuttgart(dpa). Am Mittwochnachmit- tag wurde im Eatnazifizierungsprozeß der ehe- malige Flüchtlingskommissar für Württem- berg-Baden, Stockinger, gehört, der sich nur deswegen an das Vermittlungsbüro Meyer ge- Wandt haben will, um nachzuweisen, daß Be- stechungen in der Entnazifizierung möglich seien. Meyers Angestellter Fiechtner— 80 sagte Stockinger aus— habe ihm im Novem- ber mitgeteilt, daß das Vermittlungsbüro Meyer Spruchkammerverfahren mit Geld er- ledige. Der Zeuge Fiechtner bestritt entschie- den diese Aussage Stockingers. Stockinger sagte weiter, sein Anwalt Dr. Medro habe dem Ministerialrat Ströle mitgeteilt, daß man im Spruchkammerverfahren mit Geld man- ches erreichen könne. Ströle habe Dr. Medro an die CIC verwiesen. Auf die Frage des Verteidigers Dr. Lichten- stein erklärte Stockinger, er habe bei keiner amerikanischen Dienststelle Anzeige erstattet. Das könne er unter Eid aussagen. Als ihm das Protokoll der polizeilichen Vernehmung vor- gelegt wurde, räumte Stockinger ein, daß er sich bei einer amerikanischen Dienststelle über die Behandlung seiner Entnazifizierung beschwert habe. Bei dieser Gelegenheit habe er mitgeteilt, daß man bei der Zentralspruch- kammer in Ludwigsburg mit Bestechung ent- maziflziert werden könne. Zur Geschichte seiner Entnazifizierung sagte Stockinger, im Oktober habe ihm Ministerial- rab Ströle mitgeteilt, daß das Verfahren„man- gels Belastung“ eingestellt werde. Drei oder vier Wochen darauf habe Ströle dem Anwalt Stockingers mitgeteilt, es gehe nicht so leicht, denn die„Herren in Ludwigsburg fräßen ihm nun doch nicht so aus der Hand, wie er es erwartet habe.“ Der Antrag der Verteidigung, den Ministerialrat Ströle als Gegenzeugen für die Aussagen Stockingers zu vernehmen, wurde von der Kammer abgelehnt. Stockinger behauptete ferner, Fiechtner habe ihm bereits Anfang Dezember 1949 bei einer Zusammenkunft gesagt, das Büro Meyer habe dem Gffentlichen Kläger May für die Entnazifizierung Stockingers„einen ordent- lichen Batzen Geld“ angeboten. Fiechtner be- stritt, diese Außerung schon damals getan zu baben, räumte aber ein, daß er später etwas Derartiges gesagt haben könnte. Die Beweis- aufnahme ergab, dag Stockinger auf das mit Meyer vereinbarte Honorar von 1500 DM am 15. Dezember 200 DM. angezahlt hatte. Stok- Kkinger räumte ein, er sei bereit gewesen, auch den Rest von 1300 DM zu zahlen. Der Vor- sitzende hielt Stockinger vor, warum er sich denn noch am 20. Dezember in einem Brief bereit erklärt habe, an Meyer diesen Rest von 1300 DM zu zahlen. Stockinger antwortete: „Ich tat es im Auftrag der gleichen Stelle.“ Von der Verteidigung wurde ein an den Zeugen Fiechtner gerichteter Brief verlesen, in dem Stockinger den Verdacht geäußert hatte, man habe ihn„über Meyer und May auf Glatteis führen wollen“. Das Gericht lehnte auch am Dienstagnach- mittag die Vorladung des Ministerialrats Ströle Als Zeuge ab. Greift die Besatzungsmacht ein? Landeskommissar zum May-Meyer- Prozeß Stuttgart(dpa). Der amerikanische Lan- deskommissar für Württemberg-Baden, Char- les P. Gross, erklärte auf einer Pressekonfe- renz, die Entnaziflzierungsaffäre sei ernst ge- nug, daß im Rahmen des Besatzungsstatutes möglicherweise eingegriffen werden müsse. Vor einer endgültigen Stellungnahme müsse jedoch der Ausgang des Prozesses abgewartet Werden. Es bestehe fast das Verlangen, erklärte Gross, nicht die Angeklagten im Entnazifizie- rungsprozeg, sondern die Landespolizei zu be- strafen. Er habe das Gefühl, daß die in die Bestechungsaffären verwickelten Industriellen beschützt werden sollten. Gross beanstandete vor allem, daß die Zeugen der Verteidigung von der Staatsanwaltschaft nicht genügend aAusgefragt und nicht alle Zeugen zu der Ver- handlung vorgeladen worden seien. Zu den Vorwürfen, die Landespolizei habe Vernehmungen über 20 Stunden ausgedehnt, erklärte Gross, daß diese Verhöre, falls sie stattgefunden hätten, von niemand gerecht- fertigt werden könnten. Es würden jedoch an- scheinend alle Bemühungen gemacht, um die Landespolizei in Verlegenheit zu bringen. Diese habe jedoch im Verlaufe der Entnaziflzie- rungsaffäre trotz erheblicher Opposition einen hohen Grad an Zivilcourage gezeigt, wie sie sonst in Deutschland wenig zu finden sei. Zu der kommenden Berufungsverhandlung im Fall Neudeck-Ströle erklärte der Landes- Kommissar, er habe sich auf eine persönliche Frage Neudecks hin bereit erklärt, in der Be- rufungsverhandlung als Zeuge Tur Neudeck aAluszusagen. — 5 Krieg ist keine Lösung Lukaschek über Flüchtlingsproblem Bonn ZSH). Bundesflüchtlingsminister Dr. Lukaschek erklärte vor Pressevertretern, ein Krieg sei unter keinen Umständen ein Mittel, mit dem das Flüchtlingsproblem gelöst werden könne. Lukaschek äußerte sich er- freut über den Beschluß eines amerikanischen Parlamentsausschusses, sich dafür einzusetzen, daß eine internationale Organisation gebildet Werde, die sich mit dem deutschen Flücht- lingsproblem befassen soll. Diese Organisa- tion, 80 Sagte der Minister, wäre ein erster Schritt zu einer internationalen Diskussion ber die Flüchtlingsfrage. ein deutsche We Allerdings, 80 es weiter, dürften die internationalen Auswirkungen dieses Problems auf keinen Fall ignoriert werden. Der Ausschuß ist der 8 daß etwa 7 8 Vertriebene in en werden. Der ne sollen dle en die e betet 28, und Dienstpflicht in der Ostzone? Gewerkschaftsbund über Hintergründe des FDJ-Pfingsttreffens— Kaiser appelliert an deutsche Jugend Düsseldorf(UP). Der Deutsche Gewerk- schaftsbund veröffentlichte Informationsmate- rial, das den wahren Hintergrund des von der „Freien Deutschen Jugend“ geplanten Ber- liner Pfingsttreffens aufhellen soll. Aus Protokollen über die Geheimsitzung einer Verwaltungsstelle in der sowjetischen Besatzungszone sei, so heißt es in der DGB- Veröffentlichung, ersichtlich, daß das SED- Politbüro plane, die erhoffte propagandisti- sche Wirkung des Pfingsttreffens für die Ver- kündung der allgemeinen Militär- dienstpflicht in der Ostzone auszunut- zen. Man denke daran, Jugendliche der Jahr- Zänge 1925—1932, die über einen bestimmten Tauglichkeitsgrad verfügen, zur Rekrutenaus- bildung— unter Umständen nach der Sowijet- unjon— einzuziehen. Das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen fordert die deutsche Jugend in Flug- blättern und Plakaten auf, sich nicht an dem Pfingstaufmarsch der FDJ in Berlin zu be- teiligen. Damit schaltet sich die Bundesregie- rung zum ersten Mal mit Propagandamitteln in die innerdeutsche Ausein andersetzung zwi- schen Ost und West über den Pfingstaufmarsch der FDJ ein. Die Bedeutung dieses Schrittes — der mit den Alliierten zweifellos vorher abgesprochen wurde— liegt auf der Hand. In Berlin wurde der Prozeß gegen die restlichen sechs Volkspolizisten aus der russi- schen Zone wieder aufgenommen, die vor kurzem im UsS- Sektor verhaftet worden wa- ren. Die Anklage gegen sie lautet auf Besitz von Schußwaffen und Tragen der Unffrorm einer halbmilitärischen Organisation. Alle sechs Angeklagten erklärten sich für nicht schuldig. Wie sich jetzt herausgestellt habe, handle es sich bei den von einem US-Gericht verurteil- ten beiden Volkspolizisten Nocht und Roloff, die bekanntlich umfassende Geständnisse über den militärischen Charakter der„Volks- polizei“ ablegten, um amerikanische Agen- ten, stellt die im Ostsektor erscheinende„Ber- liner Zeitung“ fest. Trygve Lie fährt nach Moskau UN-Generalsekretär erhofft Treffen mit Stalin — Abreise am 10. Mai Paris(UP). Trygve Lie, der Generalsekre- tär der Vereinten Nationen, gab bekannt, daß er am 10. Mai nach Moskau reisen werde. Er hoffe, sagte Lie, daß er in Moskau mit Stalin zusammentreffen könne. Große oder in unmittelbarer Zukunft sichtbar werdende Erfolge erwarte er von seiner Reise durch die europäischen Hauptstädte nicht. Es sei ledig- lich sein Ziel, einen N einungsaustausch in Gang zu bringen, der vielleicht nach einigen Monaten seine Früchte tragen werde, In den ersten vier Monaten dieses Jahres habe sich die kritischste Situation seit 1945 ergeben, durch die nicht nur die Organisation der Ver- einten Nationen, sondern die ganze Welt ge- fährdet sei. Das Andauern des Kalten Krieges mache das System der Vereinten Nationen unbrauch- bar und zerstöre das Vertrauen der Völker. Es müsse daher eine neue große Anstrengung unternommen werden, und zwar noch in die- sem Jahr, um den Kalten Krieg zu beenden. Der erste Schritt in dieser Richtung könne nur sein, die Vereinten Nationen wieder zu einem Forum zu machen, in dem die Gegen- sätzlichkeiten der Großmächte ausgeglichen werden. Trygve Lie begibt sich am Donnerstag nach Den Haag und anschließend nach Genf, wo er am Freitag eintreffen soll. Er wird am Sams- tag bei der Eröffnung der Session der Welt- Gesundheits- Organisation eine Rede halten und am Dienstag den Grundstein zum neuen Flügel des„Palastes der Wee in Genf legen. 500 Millionen Dollar für Indochina Paris will die USA darum ersuchen Paris(UP). Frankreich werde die Ver- einigten Staaten um 500 Millionen Dollar für die Kriegführung in Indochina ersuchen, Wird von unterrichteter diplomatischer Seite in Paris bekannt. werde Acheson bei dessen Pariser Besuch er- klären, daß die bisher geforderten dreißig Millionen Dollar für Indochina lediglich einen Anfang darstellten und Frankreich die Zu- sicherung vollkommener Unterstützung haben müsse. Französische Militärs weisen in die- sem Zusammenhang darauf hin, daß die Ein- nahme Hainans durch die chinesischen Kom- munisten die Gefahr für Indochina noch ver- gröbert habe. Verhaftungen in Makassar 15 Kinder bei Terroristen-Uberfall getötet Djakarta(UP). Der frühere Minister- Präsident des Staates Ost- Indonesien, Dia- Pari, und eine Anzahl ehemaliger Kabinetts- mitglieder Wurden nach Mitteilung gutinfor- mierter Kreise in Makassar verhaftet. Wie verlautet, wird den Verhafteten die Unter- stützung der kürzlichen Rebellion gegen die Zentralregierung durch Abdul Azis vorge- worfen. Wie aus West-Java verlautet, ist die fana- tische Moslemgruppe„Darul Islam“ wieder in Erscheinung getreten. Bei einem Uberfall von „Darul-⸗ Islam“-Anhängern auf eine Moschee in der Nähe von Garut sollen 15 Kinder ge- tötet worden sein. Tiger rast durch Kalkutta. Ein Tiger, der verkauft werden sollte, entsprang seinem Kä- fig, riß einen Ziegenbock und erschreckte die Passanten. Die Polizei konnte ihn mit vier Gewehrschüssen zur Strecke bringen. Generalstreik in Finnland? Der Exekutiv- ausschuß des finnischen Gewerkschaftsver- bandes hat für nächsten Montag einen Ge- neralstreik ausgerufen. Die Gewerkschaft will die Regierung durch diesen Streik 5 die Löhne der Arbeiter zu erhöhen. Sowaets legen Anleihe auf. Die Sowet- regierung gab die Auflage einer neuen Lot- terieanleihe für Wiederaufbau bekannt. Diese Vierte Anleihe seit Beendigung des Krieges 20 Milliarden Rubel einbringen 0 eine ufzeit von 20 5. Außenminister Schuman . Acheson fliegt nach Paris Auf dem Weg zur Londoner Konferenz— Vorbesprechungen mit Schuman und Bevin— „Es liegt nur an den Sowjets“ Washington(UP). Der amerikanische Außenminister Acheson erklärte vor der Presse, der sowjetische Schritt, für Donners- tag eine Sitzung der Sonderbeauftragten über den österreichischen Staatsvertrag einzuberu- ken, sei ein Beweis dafür, daß es nur an der Sowietunion liege, ob die Verhandlungen ab- geschlossen werden könnten oder nicht. „Es ist bekannt“, so sagte Acheson, daß der Abschluß des Vertrages für Gsterreich seit mehreren Monaten dadurch verhindert wurde, daß die Sowjetunion weitere Verhandlungen abgelehnt hatte, so lange kein zweiseitiges Abkommen mit Osterreich über die Regelung der sowjetischen Forderungen wegen Hilfs- maßnahmen und Hilfslieferungen erzielt sei. Der Vertreter der Sowjetunion brachte am 26. April ein neues Moment in die Verhand- jungen, in dem er ein vorbereitetes Schrift- stück verlas, in dem die österreichische Regie- rung beschuldigt wird, die Bestimmungen des alliierten Kontrollrats über die Entnazifizie- rung und Entmilitarisierung nicht durchge- führt zu haben. Er forderte ferner auf der Grundlage dieser Beschuldigungen, daß ein Vertragsartikel, über den man sich schon geeinigt hatte, abgeändert wird. Die Wieder- aufnahme dieser Frage stellt augenscheinlich eine weitere Verzögerungstaktik dar, um einen Vorwand zu haben, den Vertrag nicht abzu- schließen.“ Acheson teilte ferner mit, daß er am Sams- tag nach Paris abfliegen werde. Er werde dort am Montag mit Außenminister Sehuman zusammentreffen. Am Dienstag werde er sich nach London begeben, um dort zwei Tage mit Auhßenminister Bevin zu verhandeln, Schu- man werde zur Außenministerkonferenz nach London kommen, die am 11. Mai beginne. Am 15. Mai werde eine dreitägige Konferenz des Rats der Atlantikpakt-Staaten anfangen. Sie Könnte sich vielleicht auch bis zum 20. Mai Binziehen. Acheson wies darauf hin, daß die Tagesord- nungen der Aurßenministerkonferenz und der Atlantikpakt-Konferenz erst kurz vor der Er- öffnung festliegen werder Wie Acheson noch erwähnte, hat er nicht die Absicht, während seiner Europareise nach Deutschland zu fahren. Die Außenminister würden alle Probleme der Welt und die Ent- Wicklung seit dem November 1950 prüfen und Mabnahmen zur weiteren Stärkung der west- lichen Welt beraten. Gegen den Kriegszustand In einem Resolutionsentwurf der amerika- nischen Handelskammer wird die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland emp- fohlen. Es heißt darin u. a.:„.. daß die Re- gierung der USA als das dringendste Problem in ihren Beziehungen zu Deutschland die Be- endigung des juristischen Kriegszustandes be- trachtet und daß Maßnahmen dieses Sinnes im Einvernehmen mit gleichgesinnten Staaten unter den erforderlichen Sicherheits- und son- stigen Vorbehalten getroffen werden.“ Eine überparteiliche Gruppe von elf Mit- gliedern des amerikanischen Kongresses hat sich dem Vorschlag des demokratischen Sena-⸗ tors Gillette angeschlossen, der eine allge- meine Untersuchung der amerikanischen Po- litik in Deutschland gefordert hatte. Der repu- blikanische Abgeordnete Javits sprach die Befürchtung aus, daß es durch die Vereinigung West- und Ostdeutschlands, die Remilitarisie- rung Deutschlands und eine neue sowietisch- deutsche Allianz zu einer größeren Bedrohung der Welt kommen könnte, als jemals zuvor. Vor Rückkehr Triests zu Italien? de Gasperi: England, Frankreich und die USA zu Revision des italienischen Friedensvertrags bereit RO m(UP). Großbritannien, Frankreich und die Vereinigten Staaten haben sich, wie der italienische Außenminister de Gasperi im Parlament mitteilte, zu einer Revision des ita- Ilienischen Friedensvertrages bereit erklärt, damit Triest zu Italien zurückkehren könne. Die drei westlichen Großmächte hätten ein- gesehen, sagte der Ministerpräsident, daß sich das Triest-Problem durch Schaffung eines „Freistaates“ nicht lösen lasse. Sie hätten daher eine Revision des Friedensvertrages vorgeschlagen, damit das gesamte Gebiet des jetzigen Freistaates wieder der Oberhoheit Italiens unterstellt werden könne. Die italienische Regierung habe diesen Vor- schlag der Westmächte mit Befriedigung auf- genommen, fuhr de Gasperi fort. Sie betrachte eine Revision des Friedensvertrages nicht nur als einen Akt der Wiedergutmachung und der internationalen Gerechtigkeit, sondern auch als eine Garantie des Friedens und als eine „Brücke zur Zusammenarbeit mit Jugosla- Wien“ De Gasperi erklärte weiter, die italienische Regierung erwarte, daß die Westmächte bei ihrer Entscheidung über die Rückgabe Triests an Italien bleiben würden. Er gab ferner eine ausführliche Ubersicht über die Entwicklung der Frage des„Freistaats“ und betonte, daß die Westmächte durch ihre Entscheidung einer Revision des Friedensvertrages talien ermu- tigten, die Politik des Friedens und der De- mokratie fortzusetzen, die im Abschluß des Nordatlantikpakts ihren vollen Ausdruck ge- funden habe. Italien müsse, so sagte der Außenminister weiter, mit Jugoslawien zusammen versuchen, die Triester Frage zu lösen. Dazu sei es not- wendig, daß die Lage in dem von Jugoslawien verwalteten Gebiet normalisiert werde. Er er- Wähnte eine Reihe von Verletzungen des Sta- tuts durch Jugoslawien während der Wa vom 16. April und wies darauf hin, daß 8816 dem 247 Italiener von dort nach itslien ge- flüchtet seien. De Gasperi beantwortete 2 die Ausfüh- rungen des alten Senators Orlando, der im Senat die Kündigung des Nordatlantikpakts sefordert hatte De Gasperi sagte, daß Italien am Nordatlantikpakt interessiert sei, obwohl! nicht alle italienischen Wünsche erfüllt wor- den seien.„Der Kampf um unsere Sache muß täglich geführt werden. Wir wollen nicht ver- gessen, daß Politik die Kunst des. ist.“ 28 8 Seeleute und Freie nlige aus W. Neues aus aller Welt Brieftaube überquerte Atlantik Rückkehr nach Deutschland nach fünf Jahren K 6In(UP). Eine außergewöhnliche Flug- leistung vollbrachte eine Brieftaube, die den Atlantischen Ozean überquerte, um in ihren heimatlichen Schlag zurückzukehren. Sieg fried“ war der für gute Reiseleistungen be- Kannte Täuber des deutschen Züchters Arnold Wirtz aus Aachen, 1945 wurde Siegfried beim Einmarsch der Amerikaner beschlagnahmt und mit einem Flugzeug nach den USA gebracht. In April 1950 beobachtete ein befreundeter Züchter des inzwischen aus Aachen verzoge- nen Eigentümers von Siegfried, wie eine Taube mehrere Tage unruhig über dem ver- lassenen und halbzerstörten Haus des Wirtz in Aachen kreiste. Die herangelockte und dann eingefangene Taube war Siegfried. Rück- fragen bei dem amerikanischen Züchter er- gaben, daß Siegfried vier Monate zuvor aus seinem Schlag in den USA entflogen War. Wieder deutsche Schiffe durch den Panama- kanal. Drei deutsche Fischdampfer, die von Hamburg nach Chile fahren, haben als erste deutsche Schiffe nach dem Krieg den Panama kanal durchfahren. Dreifacher Mörder vor Gericht. Die Große Jugendstraf kammer wird in Bayreuth zum ersten Mal nach dem Krieg zusammentreten, um gegen den Jugendlichen Diekmann zu ver- handeln, der im November 1949 bei Münch- berg drei Erwachsene ermordet und einen Jungen schwer verletzt hat. Vier Autos zusammengestoßen. Auf der Autobahn zwischen Celle und Soltau stieß ein britischer Militärwagen mit einem Per- sonenauto zusammen. Ein weiter Wagen und ein schwerer Lastzug rasten mit voller Ge- schwindigkeit auf die Wracks. 5 100 Tonnen Sprengstoff explodierten. Bei der Explosion von 100 Tonnen Sprengstoff in einem Munitionslager auf Sizilien wurden 15 Personen getötet und mindestens 60 verletzt. Mutter von sechs Kindern gebar Vierlinge. Eine 37jährige Farmerfrau in Minnesota(USA). die schon Mutter von sechs Kindern ist, schenkte Vierlingen das Leben. Mutter und Kinder befinden sch wohlauf. Spitengstoffanschläge in Hongkong Regierung erläßt Ausnahmebestimmungen Hongkong(UP). Die Regierung der bri- tischen Kronkolonie Hongkong hat auf Grund mehrerer Sprengstoffanschläge, die sich in den letzten 48 Stunden ereigneten, Ausnahmebe- stimmungen erlassen, denen zufolge jeder Teilnehmer an derartigen Terrorakten zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wer- den kann. Die Regierung Hongkongs beschloß diese Ausnahmebestimmungen, nachdem in den letz- ten zwei Tagen bei sechs Handgranatenexplo- sionen ein Kind getötet und zwölf Erwachsene zum Teil schwer verletzt wurden. In britischen Kreisen spricht man von einer kommunisti- schen Verschwörung, die sich die Aufgabe ge- stellt habe, die Bevölkerung der Kronkolonie zu terrorisieren. Graziani legt Berufung ein Nur noch vier Monate im Gefängnis? RO m(UP). EX marschall Graziani legte Be- rukung gegen das Urteil des Militärgerichts ein, das ihn, wie bereits berichtet, zu 19 Jah- ren Gefängnis verurteilte. Die Verteidiger Grazienis verlangen außerdem eine genaue Erklärung binsichtlich der Zeit, die Graziani noch absitzen muß. Nach ihren Angaben wür- den ihm durch die Amnestie 13 Jahre und vier Monate erlassen. Nach Abzug der über fünfjährigen Untersuchungshaft blieben vier Monate, die der Exmarschall noch im Gefäng- nis verbringen müßte. 5 CSR-Minister„sollte entführt werden“ Neue Todesurteile in Frag Prag(UP). Zwei tschechoslowakische Staatsbürger, die versucht haben sollen, den tschechoslowakischen Verteidigungs-Minister Cepicka zu entführen, wurden nach Presse- meldungen zum Tode verurteilt. Zehn Mitan- geklagte erhielten Freiheitsstrafen zwischen 20 und 30 Jahren. Die drei Verkehrsflugzeuge, mit denen am 24. März tschechoslowakische Staatsangehörige nach Deutschland flohen und in Erding lan- deten, wurden von den zuständigen amerika nischen Stellen der Tschechoslowakei zurück- gegeben. g Großbrand in Fischmehlfabrik Zehn Feuerlöschzüge eingesetzt Hamburg(UP). In der Fischmehlfabrik Palasch in Hamburg brach ein Großfeuer aus. Zehn Feuerlöschzüge, die sofort eingesetzt wurden, konnten das Feuer nach 70 Minuten soweit unter Kontrolle bekommen, daß es sich nicht weiter ausbreitete. Das Extraktions- gebaäude brannte vollständig nieder. Die Ur- sache des Brandes und der Umfang des Scha- dens sind noch nicht bekannt. 47 000 Dollar spurlos verschwunden „Geld in Aden verloren“ Amsterdam(UP). Ein holländisches Bankhaus, eine Transportfirma und eine Ver- sicherung versuchten das Rätsel zu lösen, wie 47 000 Dollar auf dem Weg von Kairo nach Aden„Verschwinden“ konnten. Der Fall liegt bereits vier Wochen zurück, wurde aber erst jetzt in der Offentlichkeit bekannt. Eigen- tümer des Geldes ist eine der größten nieder- ländischen Banken, den Transport übernahm eine Amsterdamer Firma, die Versicherung schloß Franco Mendez, Amsterdam, ab. Alle drei gaben zu, daß sie ziemlich beunruhigt Selen. Die niederländische Luftgesellschaft KLM flog das Geld nach Kairo, wo es gut an- gekommen sein soll. Eine andere, unbekannte Gesellschaft übernahm den Weitertransport Einige Tage später erhielt die niederländische Bank ein Telegramm folgenden Inhalts: 8 8 in Aden verloren. 8 Ka 55.. arbeiteten fieberhaft an der Errich Dämme, um eine Uberflutung des ba Rive durch den ständig st. den verhindern.. c d 1 r uüd westdeutsche 5 Rundschau . Lampertheim will zu Nordbaden Mann heim(Apa). In der hessischen renzgemeinde Lampertheim sind Bestrebun- im Gange, sich von dem hessischen Staats- band zu trennen und sich dem Kreis Mannheim anzuschließen. Eine entsprechende orderung äußerte der Vorsitzende des Orts- Lampertheim des Deutschen Ge- undes, Jakob Herweck, auf einer aikundgebung. Herweck begründete seine Forderung damit, dag mehr als die Hälfte . Arbeitnehmer Lampertheims in Mann- heim arbeiteten. Der Bürgermeister von Lam- pertheim erklärte hierzu, er erkenne die enge schaftliche Verflechtung an, müsse jed och ine Trennung von Hessen ablehnen. 5 Betrüblich für die Spargelpflanzer Schwetzinge Die Spaärgelernt? 1950 muß leider als eine 85 schlechtesten betrachtet werden, die seit langen 0 0 zu verzeichnen tar Det kelte und nasse April hat das Wachs- tum außergewöhnlich beei gl und was bisher auf den Markt gebracht wurde, fällt ngen mäßig kast gar nicht ins Gewicht, Auch wenn der Mai sem bestes tut, läßt sich der Aus- all nicht mehr einholen, Trotzdem werden die Spargelbauern alles tun, um durch strenge Be- achtung der Sortierungs vors i dem guten amen des Schwetzinger Spargels auf dem Merkt Rechnung zu tragen Kritik am Süddeutschen Rundfunk Karlsruhe. Die ohne großere Störungen verlaufene Kundgebung der Badener hat in der badischen Bevölkerung übe; die Landeshaupt- stadt bin zus ein lebhaftes Echo ausgelést. an hört vor allem den Wunsch, daß von bei- den Seiten alle persönlichen Verunglimpfungen vermieden werden. Deshalb bedauert man die einseitige Berichterstattung des Süddeutschen Rundfunks, der nach einigen, die Rede Wohlebs öllig entstellenden Sätzen ein erst nach der Kundgebung von Minister Dr. Veit gegebenes Interview brachte Darin sei die Person des Staatspräsidenten Wohleb herabgesetzt worden, Die itte des Süddeutschen Rundfunks, Auf- ahmen machen zu können, wurde von der Ar- 5 beits gemeinschaft der Badener mil der Begrün- ung abgelehnt, daß Radio Stuttgart von der eidelbergern Diskussion willkürliche Aus- chnitte gebracht habe, die sogar zu einem par- ementarischen Nachspiel führten. Die Karls- zruher Kundgebung wurde deshalb nur vom üdwestfunk Baden-Baden aufgenommen. 5 Bundesgericht nicht nach Karlsruhe Karfsfube. Auf einer Stadtratssitzung teilte Oberbörger meister Töpper mit, es könne Dicht mehr damit gerechnet werden, daß das berste Bundesgericht nach Karlsruhe kommt. uch die oberen Bundesbehörden für das Wesen in der Sozialversicherung und im Ar. recht werden wobl nicht für Karlsruhe zu Gewinnen sein. Die Bundesregierung sei jedoch bestrebt, zum Ausgleich dafür eine oder ehrere andere Bundesbehörden hierher zu erlegen Drei Selbstmorde mit Strychnin Baden Baden Mit einer Strychnin-Lö- sung mechte der 67 jährige Homoöôpath Dr R F. Falk dem Leben seiner beiden Kinder, die 25 und 7 Jehre alt waren, und seinem eigenen Le- ben ein Ende. In einem Abschiedsbrief gab er eine Verschuldung als Grund an. Zur Neuordnung der Ländergrenze Der Landesvorstand und die Kreisvorsitzenden der nordbadischen CD forderten in ihrer Zu- Sammenkunft vom 29. 4. in Sinsheim(Elsenz) achdrücklich eine Verlautbarung der Landes- aba über das, was getan wird, um die ſEsbefragung über die Neugliederung der udwestdeutschen Länder gemäß der Verein- barung der 3 Ministerprͤsidenten in Freuden- tadt termingerecht bis spätestens 30. Septem- der 1950 und noch vor den württ.-bad. Land- tagswahlen zu vollziehen und ob alles vermie- den wird, was eine Verzögerung der Neuordnung gleichkäme. Ein„Nickerchen“ kann teuer sein Karlsruhe chpd). Ein Kaufmann, der sich das Nachtleben einmal ansehen wollte, ging in einen hiesigen Spielklub. Schließlich übermannte den„Wilden Spieler“ die Müdig- keit und er beschloß, ein kleines„Nickerchen“ zu machen. Dies nützten einige Langfinger Aus, indem sie den selig Schnärchenden um einen nicht unerheblichen Geldbetr Ag erleich- terten. 5 Kameradenschinder vor Gericht Rottweil(dpa). Vor der Großen Straf- kammer Rottweil beganp ein Prozeß gegen den 41jährigen Schuhmacher Duelli aus FTutt- lingen, der beschuldigt wird, als Küche meer in dem sowjetischen Kri jegsgefangene nlager Slanzy bei Leningrad Kameraden mißghandelt zu haben. Die Anklage wirft ihm Körper- Verletzung in 24 Fällen vor. Mit dem Kopf durch die Windschutzscheibe Heilbronn(hpd). In der Nahe von Auen- stein auf der Autobahn Heilbronn Stut! raste ein PRW in der Dunkelheit mit mäßiger Geschwindigkeit auf einen Stein“ der zur Absperrung einer zerstörten Br f dient. Der Fahrer war in eine gesperrte Fahr- bahnhälfte der Autobahn geraten. Durch den Aufprall wurde der Beifahrer mit dem Kopf durch die Windschutzscheibe gestoßen und 20g sich eine Gehirnerschütterung und mehrere Schnittwunden zu. Von seinem eigenen Pferd erschlagen Mergentheim(dpa). Ein 44jähriger Landwirt aus Schönbühl bei Mergentheim Wurde auf dem Wege zum Wald von seinem Pferd, das von seinem Sohn am Falfter ge- führt wurde, gegen die Brust getreten. Er er- litt dabei schwere Verletzungen, denen er bald darauf erlag. Papst Pius läßt Württemberg-Baden grüßen Stuttgart(dpa). Von Rom kommend ist am Mittwoch nachmittag der erste Pilgerzug der Diözese Rottenburg unter Leitung von Bischof Leiprecht auf dem Stuttgarter Haupt- bahnhof eingetroffen. Wie der Bischof einem dpa-Vertreter erklärte, hat der Heilige Vater auf einer Privataudienz die Grüße und Wün- sche erwidert, die Justizminister Beyerle im Namen der württemberg-badischen Staats- reglerung Bischof Leiprecht bei der Abfahrt nach Rom für den Papst aufgetragen hatte. 219 Landiugendgruppen in Württ.-Baden Stuttgart(dpa). Der Bund der Land- jugend im Bauernverband Württemberg-Ba- den hielt in Stuttgart seine Landesausschuß- tagung ab, die von Delegierten aus allen Krei- sen des Landes beschickt war. Der Referent für Fragen der Landjugend im Bauernver- band teilte mit, daß in Württemberg-Baden zur Zeit 219 Landjugendgruppen mit über 5000 Mitgliedern bestünden. Der 100 000. Rußglandheimkehrer eingetroffen Um(dpa). Im Heimkehrerlager Ulm- Kienlesberg ist am Donnerstag der 100 000. Rußlandheimkehrer, der 21jährige ier Thiel aus Allenstein in Ostpreußen, e 5 fen. Er wird sich zunächst zu entfernt Wandten nach Germersheim N da 2 Heimat- und elternlos ist.. Um das Vermögen der n Friedrichshafen(dpa). Friedrichsha- fens Bürgermeister Dr. Grünbeck nahm vor dem Gemeinderat zu einem Interview Dr. Eckeners Stellung, das die Züricher„Tat“ am 17. April veröffentlicht hatte. Dr. Eckener hatte sich gegen die„zweckfremde“ Uber- tragung des Vermögens der Zeppelin-Stiftung an die Stadt Friedrichshafen gewendet. Dr. Grünbeck verlas ein Schreiben des südwürt- tembergischen Innenministers Renner, der hierin feststellt, daß die Rechtsanordnung der einzige Weg gewesen sei, um das Vermögen und die Betriebe des Zeppelin-Konzerns zu erhalten und damit auch der Belegschaft die Arbeitsplätze zu retten. Bürgermeister Dr. Grünbeck sagte ferner, die Zeppelin- Stiftung habe beschlossen, den früheren Vorstands- mitgliedern der Stiftung ihre Alters- und Ehrenrenten wieder in voller Höhe zukom- men zu lassen. er- Lolcale Rund ocliau !!!.!!! p Maiſingen der hieſigen Voltsſchule Es iſt uns ein beſonderes Bedürfnis, auf die Wiedererweckung eines allen und ſchönen Volksbrauchs hinzuweiſen, der am Morgen des 1. Mai bei einer anſehnlichen Zuhörer⸗ ſchar ſehr viel Freude und Maienſtimmung ausgelöſt hat. Die Oberklaſſen unſerer hieſi⸗ gen Volksſchule brachten auf den Planken mit einem hübſchen Chor die alten Maien⸗ und Volkslieder mit ihren jugendlich friſchen Stimmen zu Ge hör, daß es eine ungetrübte Freude war, dieſer ſchönen Ovation auf den beginnenden Wonen ond zu lauſchen. Die kleine Programmfolge zeigte deutlich, wie ſehr man ſich in der Schule die Pflege deut⸗ ſchen Volksliedguts wieder angelegen ſein läßt und manch einem der Zuhörer wurde es ordentlich warm ums Herz bei den vertrau⸗ ten Klängen der alten und bekannten Volks⸗ weiſen. Die Herren Hohmeiſter, Moos und Rudloff hatten mit bemerkenswerter Freude dieſe Chöre einſtudiert und der dankbar ap⸗ plaudieſ enden Zuhörerſchaft zu Gehör ge⸗ bracht. Laſt not leaſt— das Letzte iſt nicht das Letzte, heißt es in dem geflügelten eng⸗ liſchen Wort, und wir wollen in dankbarer Erinnerung dieſe ſchöne Morgenſtunde als Maiveranſtaltung dankbar mit zu den Schönſten zählen. . Seinen 78. Geburtstag konnte geſtern Fr. Ludwig Maier, Villingerſtraße 7 begehen. Wir gra zulieren und wünſchen einen ſchönen Lebensabend. * Die Sudeten⸗Deutſchen in Mannheim⸗ Seckenheim veranſtalben am Samstag, den den 6. Mai 1950, um 19 Uhr im Gaſthaus „Zum Löwen“ in Mannheim⸗Seckenheim ei⸗ nen öffentlichen Maitanz. Alle Tanzluſtigen ſind dazu herzlich eingeladen. Verlängerte Polizeiſtunde. Sorgen des Einzelhandels Mannheim. Der Verband des Lebensmittel- einzelhandels hielt in Mannheim eine Versamm- lung ab, auf der Verbandsvorsitzender Wilhelm Dieruff, Stuttgart, über des Verhältnis des Ein- zelhandels zur Gewerbefreiheit sprach und eine Anpassung des ambulanten Gewerbes an die Richtlinien des Einzelhendels forderte. Frühjahrs⸗Schauturnen Als Abſchluß turnreihe tritt Abend der TV. mit ſeinem großen der Seckenheimer Schau⸗ am kommenden Sonntag 1898 in ſeiner Turnhalle Frühjahrs⸗Schauturnen vor die Oeffentlichkeit. Wir haben bereits bei den vorhergehenden Schauturnen erwähnt, daß die Rührigkeit der Seckenheimer Turn⸗ vereine durch ihre auf hoher Stufe ſtehenden turneriſchen Veranſtaltungen im geſamten Turnkreis beſondere Beachtung findet und damit unſeren Vereinen das beſte Zeugnis für ihre geleiſtete Arbeit ausſtellt. Das Schauturnen des TV. 98 bietet in ſeinem umfangreichen und abwechflungsreich geſtalteten Programm für jeden turneriſch Intereſſierten Etwas und zeigt im Geſamt⸗ bild einen zuſammengefaßten Querſchnitt durch die große und vielgeſtaltige Er⸗ ziehungsarbeit. Der Arbeit in den Schüler⸗ und Schülerinnenabteilungen iſt der J. Teil der Programmfolge gewidmet, die mit einem hübſchen kleinen Singſpiel der Jüngſten des Vereins eröffnet und nach gymnaſtiſchen Mannheimer Tageschronik Zeichen der Zeit. Ein Kriegsverſehrter kam auf den Ein⸗ fall, die Amputation beider Beine vorzu⸗ täuſchen, indem er ſich, auf den Unterſchen⸗ keln ſitzend, mit einem Handwagen in die Breite Straße fahren ließ, um dort zu bet⸗ teln. Er hatte außerdem eine Decke über die Beine gebreitet, die den Schwindel verber⸗ gen ſollte. Der Verſehrte, dem lediglich der rechte Fuß amputiert worden war, ließ ſich abends durch einen Bekannten in eine Sei⸗ tenſtraße fahren, wo er in ſeinen eigenen Lieferwagen ſtieg, um ſelbſt mit dem Bekann⸗ ten nach Hauſe zu kutſchieren. Nach ſeinen eigenen Angaben„verdiente“ er täglich ei⸗ nen Betrag zwiſchen 25 bis 30 DM., von dem er ſeinem Kompagnon ſoviel abgab, daß auch dieſer ſeinen Lebensunterhalt friſten konnte. Ein anderer, allerdings Schwerbeſchädig⸗ ter, hat es ebenfalls bereits zu einem Per⸗ ſonenkraftwagen gebracht, den er gegen eine monatliche Miete von 450 DM. ſeinem Freunde überließ. Bemerkenswert iſt, daß es ſich im erſteren Fall um einen Verſehrten aus Wiesbaden, im letzteren Fall um einen ſolchen aus Übſtadt b. Bruchſal handelt. Die Bemühungen der Polizei, derartige Miß⸗ verhältniſſe aufzuklären, dürften in der Oeffentlichkeit bei aller Rückſicht auf die bedauernswerten Beſchädigten das nötige Verſtändnis finden. „Gute“ Anſätze. Ein 13⸗jähriger Volksſchüler aus Fried⸗ richsfeld brachte es durch geſchickte Griffe in die Kaſſe verſchiedener Geſchäfte und Wirt⸗ ſchaften zu einer Beute von rund 800 DM. Den Betrag von 650 DM. hatte er in dem Hühnerſtall ſeiner Eltern verſteckt, wo er ſichergeſtellt und den Geſchädigten ausgehän⸗ digt werden konnte. Seine Diebſtähle führte er in Friedrichsfeld, Rheinau, Wieblingen und Heidelberg aus. Heimtückiſcher Spielplatz! In einer Hausruine in der Feuerbachſtraße ſpielten mehrere Kinder auf einer Keller⸗ decke, welche dadurch einſtürzte. Ein 6⸗jähri⸗ ger Junge, der ſich darunter im Keller auf⸗ hielt, wurde durch herabfallende Steine am Kopf verletzt und bis in Bruſthöhe verſchüt⸗ tet. Die Arbeiter einer gegenüberliegenden Bauſtelle befreiten das Kind aus ſeiner La⸗ ge. Wegen der erlittenen Verletzungen mußte es in das Krankenhaus verbracht werden. des Turnverein 1898 und allgemeinen Uebungen durch einen Marſchranz der Schülerinnen beſchloſſen wird. Im 2. Teil wechſeln in bunter Folge die Turnerinnen, Jugendturner, Turner, Män⸗ ner und Frauen in Uebungen und vereinen ſo in all den gezeigten Uebungen den Inbe⸗ griff turneriſcher Breitenarbeit. Als Neue⸗ rung wurde von der erſtklaſfigen Turner⸗ riege das Pferdturnen in das Programm mit aufgenommen, nachdem bisher dieſes Gerät wegen ſeiner Schwierigkeit in Deutſch⸗ land ſtark vernachläſſigt wurde. Die Turner werden außerdem ihr gereiftes Können an Barren und Reck unter Beweis ſtellen. Die großen und zahlreſchen Abteilungen des Turnvereins werden ſo am Sonntag beweiſen, daß ſie zahlen⸗ und qua⸗ litätsmäßig ihr anerkanntes Niveau gegen die Vorjahre verbeſſern konnten und verſpre⸗ chen dadurch allen Turnfreunden eine turn⸗ ſportliche Delikateſſe, die ſich würdig an die Seite der geſamten Leiſtungs⸗ und Schaffens⸗ kraft des Vereins ſtellen kann. ARB e DER KAISER„, 4 Halle, 34. Fortsetzung In Gelas Augen wuchs der Kaiser in dieser Zangen Nacht zu einem hohen Berg empor, dessen Gipfel einsam über das irdische Ge⸗ Wölk ragt. Während sie im Halbschlaf lag, träumte sie, daß sie diesen hohen Berg zu N ver- suchte. Auf kleinen Pfaden klomm sie an schwin- delnden Abgründen entlang. Ich stürze nicht ab! dachte sie zuversicht- lich. Niemals vermöchte ich umzukehren! Die Sehnsucht zieht mich empor! Im ein kleines tröstliches Sternenlicht möchte ich mich verwandeln, das in jeder Nacht über dem hohen einsamen Gipfel wacht. Nach einer Weile erhob sie sich von ihrem Lager. Sie ging ratlos im Zimmer umher. Einmal griff sie nach dem Buch mit den Zeichnungen, die sie von dem toten Hunde angefertigt hatte. Barbarossas böses Mißtrauen fiel ihr ein. Wie oft muß er enttäuscht und betrogen rden sein! dachte sie traurig. Erfahren Jer, daß es trotzdem einige Wenige Men- chen von seiner Art auf dieser Welt gibt, die in seinem Geiste leben, wenn auch ihr Da- 1 nur im kleinen Spiel des Geschehens Alegt. 5 Der Aprilmorgen war kalt. Scharfer Wind eehte um die Burgmauern. Dichtes Schnee- estöber fiel in großen Flocken, die auf dem holprigen Pflaster des Hofes tauten. Gela stand am Fenster. d plötzlich begriff sie, daß der Walser große Treibjagd angesetzt hatte. 5 Bauern bekamen Seile und Tücher aus- aändigt, um die Lappstatt zu umzäunen. lrüber war sie sehr froh. ist nur ein N Aufschub des 8 Y VERLAG HELMUT R O NM AN VON MAR GOT BO GER ART S E ILER STU TT großen Kummers, der mich treffen muß, dachte sie klar. Eines Tages muß ich in das Kloster ein- treten. Das ist gewiß! Das vielstimmige Geheul der Meute klang auf, die Winnar kaum zu bändigen vermochte. Falkner sammelten sich. Swint war unter ihnen. Zuletzt erschien der Kaiser. a er nicht ganz genau weiß, was er zu tun hat, soll sich melden!“ gebot er rauh. Nun wurden viele Fragen laut. Gela erschrak über Barbarossas vergrämtes Ausséhen. „Ablenkung sucht er auf der Jagd, sagte sie sich. Schnell zog sie ihren blaugrauen qagdrock an. Ich will dabei sein! dachte sie ungestüm. Eilig lief sie treppab. Aber als sie der Kaiser erblickte, trat er ärgerlich auf sie zu und sagte streng:„Heute bleibst du daheim, Gela! Treibjagd ist Män- nersache!“ Betrübt ging sie in das Haus zurück. Nachdem Barbarossa das Pferd bestiegen hatte, wandte er den Kopf und sah einen Au- genblick zu den Fenstern des oberen Stock- werkes empor. Das tröstete Gela über die schroffe Ab- Weisung. Den ganzen langen Tag saß sie über der Zeichnung einer Pulsatilla. Sie vermochte dem haarigen Gewächs, dessen steife Stengel mit einem pelzigen Flaum besetzt waren, keine Anmut zu verleihen. Die Blüten bekamen starre, unfreundliche Gesichter. Denn ihre Gedanken Waren. bel der Arbeit. Unruhig klopfte ihr Herz. „Und doch ist es besser, einmal ein großes Glück gekannt zu haben, als gar nicht!“ sagte sie leise vor sich hin. 8 s Als es dämmerig wurde, trat Swint bei ihr ein. Er hatte sie noch niemals in ihrem Gemach aufgesucht. „Heute herrscht überall Unordnung!“ sagte der junge Falkner listig,„Das machte ich mir zunutze und stahl mich herein,. Ich muß doch endlich mal sehen, was du hier treibst.“ Gela war es nicht ganz recht, daß er heim- lich kam. Sie fragte ihn gleich nach der Jagd. „Ein grimmger Nimrod ist dein milder Kaiser!“ sagte Swint tadelnd.„Er hat so viel Wild zur Strecke gebracht, als gälte es, flie- hende Feinde zu vernichten. Bei der heiligen Jungfrau, es war ein großes Morden! Mir hat es nicht gefallen, wie Barbarossa jagt!“ „Was verstehst du schon davon?“ zürnte Gela.„Ungeziemend finde ich dein Urteil. Und zumindest können die Bauern der Umgebung nun nicht mehr darüber Beschwerde führen, daß keinerlei Abhilfe gegen wühlende Sauen und Hirschschaden geschaffen wird!“ Sie war bekümmert über Swints Bericht, aber sie ließ sich nichts merken. Käme doch Barbarossa bald heim! wünschte sie sehnlichst. Ich werde ihn erwarten. Inzwischen fuhren Wagen auf den Hof, die mit Wild beladen waren. Swint blickte aus dem Fenster. „Ich muß wieder hinab!“ sagte er.„Fragen wollte ich dich, wann du nun eigentlich in das Kloster verschickt werden sollst!“ Gela verwunderte sich über seine vermeint- liche Teilnahmslosigkeit. „Es wird wohl bald geschehen!“ erwiderte sie kurz. „Nun, sei ohne Sorge!“ rief er fröhlich.„Die Klostertür wird sich bestimmt nicht hinter dir schließen! Dafür stehe ich ein.“ Gela wußte nicht, was sie aus Swints kecker Rede machen sollte. Sie dachte ablehnend: Jeder Mensch fühlt sich berechtigt, sich in meine Angelegenheiten einzumischen, weil ich ein verwaistes Mäd- chen bin, das nirgends hingehört. Selbst die- ser junge Falkner beschäftigt sich gewalttätig mit meinem Geschick. Wie richtig Barbarossas Entscheid ist, sehe ich immer Web e ein. Swint schlug Gisela herzlich auf die Schub ter, als wäre sie ein Knabe. „Kam noch immer keine Nachricht von Eicke?“ fragte sie scheu, während er zur Tür ging. „Der Jägermeister soll sich in Frankfurt her- umtreiben. Nichts Gutes ist es, was man über ihn zu hören bekommt. Ein Säufer und Glücksspieler ist er geworden!“ 8 Als der junge Falkner verschwunden war. legte sie das Gesicht verzagt in die Hände „Nun muß ich doch wohl bald von hier fort!“ sagte sie bang.„Denn es ist hohe Zeit. daß Eicke heimkehrt.“ 8 Zu später Stunde kam Barbarossa von der Jagd zurück. 8 erwartete ihn in seinem Gemach. Die Pagen 88 die goldenen Leuchter und berichteten schnell:„Müde ist der Kai- ser. Er hat mit den Treibern in der Fischer- hütte am Bruchsee gespeist. Ueber einem of- fenen Feuer ließ er einen Eber braten. Die Bauern schafften Wein herbei. Nun sind sie alle berauscht. Man hört ihren brüllenden Ge- sang weithin.“ Als der Kaiser eintrat, bemerkte er das Mädchen nicht. „Geht schlafen!“ gebot er den Pagen.„Ich brauche euch heute nicht mehr!“ Dann stand er eine Weile unschlüssig in- mitten des grogen Raumes., Seine Blicke wa- ren in das flackernde Kerzenlicht gerichtet. Er lauschte dem sorglosen Gesang der Bauern Ein bitteres Lächeln irrte um seinen Mund. Die Treibjagd hatte dem Kaiser nicht ge- holfen, dachte Gela. Noch immer 5 ihn der gleiche Gram.. Sie machte sich am Feuer zu schaffen. 5 Barbarossa sagte:„Was treibst du da, kleine Kräuterhexe? Wenn ich einmal auf dich war- te, kommst du nicht! Möchte ich dir nicht be- gegnen, findest du dich ein. Was 1 du hier?“ 85 N „Muß man den immer etwas 0 man den Kaiser**V er vy „ „Pakethilfe Ost“ 5 a Da nach wie vor in allen Teilen der sowje- tischen Besatzungszone große Not herrscht, hat das Hauptbüro Baden des Evang. Hilfswerks un- ter der Bezeichnung„Pakethilfe Ost“ eine neue Aktion zur Unterstützung der Bevölkerung in der Ostzone eingeleitet. Es sind drei Paket- typen in Aussicht genommen, die jeweils die nach eingehender Prüfung der Verhältnisse für die Ostzonen- Bevölkerung notwendigsten Nah- rungsmittel enthalten. Paket A hat ein Brutto- gewicht von 2 kq und einen Gesamtwert von DM 5.—. Paket B mit dem Bruttogewicht von 5 kg kostet DM 8.—, und Paket C wiegt 7 kg und kostet DM 12.— einschließlich Porto und Verpackung. Sämtliche Pakettypen werden vor- rätig gehalten und können durch jedermann zum Versand bestellt werden, Im Unterschied zur Päckchenaktion erspart sich der Spender bei der„Pakethilfe Ost“ die eigene Mühe des Ein- kaufs, des Verpackens und des Versands. Er gibt lediglich die Bestellung auf und hat die Gewähr, daß das dem Preis entsprechende Pa- ket mit seinem Absender an den von ihm be- stimmten Empfänger zum Versand gelangt. Wie man sieht, ist diese neuartige Hilfsaktion der unserem Volk schon seit Jahren zuteilwerden- den Auslandshilfe sehr ähnlich. Nähere Einzel- heiten können bei den pfarrämtern erfragt werden. a ebd * Vergünstigungen bei Lehrlingseinstellung Die Arbeitsgemeinschaft der württ.-badisch. Handwerkskammern hat dem Staatsministe- rium vorgeschlagen, den Betriebsinhabern, die in diesem Jahre Lehrlinge einstellen, einen steuerfreien Betrag in Höhe von 600 DM für jeden eingestellten Lehrling zu gewähren. Ferner soll die Höhe der Erziehungsbeihilfe jm Wege der Gesetzgebung einheitlich geregelt und die Sozialgesetzgebung an die durch die Berufsnot erschwerte Lage angepaßt werden. 1 Zur Verbesserung des Bildungsniveaus In einigen Orten haben Junglehrer und Jung- hehrerinnen Arbeitsgemeiaschaften eingerichtet in denen die Schüler vor allem der oberen Volks- schulklassen ihre Hausarbeiten unter Aufsicht auskühren können. Dabei ist eine individuelle 3 Vorgesehen, Für die Stunde is“ eine ebühr von DM— 0 zu entrichten. Da viele Schulklassen wegen des Ausfalls von Unter- richtsstunden in den Kriegs- und Nachkriegs- jahren noch erhebliche Bildungslücken haben, Wird die Einrichtung solcher Nachhilfaarbeits- gemeinschaften gewiß auch von der Wirtschaft und den Fachschulen begrüßt werden. Höhere Mieten für Untermieter? Aus der Begründung zum Preisgesetzent- Wurf der Bundesregierung schliegen Sachver- ständige in Bonn auf eine Mietpreiserhöhung Tür Untermieter. Es ist dabei daran gedacht, die Untermiete nicht mehr nach der Quadrat- meterzahl des vermieteten Raumes zu be- rechnen, sondern nach der Zahl der in diesem Raume wohnenden Personen. Der Großmarkt für Nordbaden und Pfalz Guter Auftakt des Mannheimer Maimarktes Mannheim. Der Witterungsumschlag kam gerade rechtzeitig, um der Eröffnung des tradi- tionellen Maimarktes einen Massenbesuch zu sichern. Vor allem hate der Viehmarkt einen günstigen Start! er stand unter dem guten Vor zeichen, daß die Besatzungsmacht nun endlich 800 Quadratmeter der Schlachthofhallen ein- Lehließlich der Gefrierräume freigegeben hat. Damtt kann der Schlachthofbetrieb wieder groß- zügig ausgebaut werden, was sich natürlich auch auf den Viehmarkt auswirken wird. Mannheim Fanauf diesem Gebiet wieder der Großmarkt für Nordbaden und die Pfalz werden, denn diese Einrichtung stützte sich früher schon auf die vorbildlichen Anlagen des Mannheimer Schlachthofes, Zum Beginn des Maimarktes waren 438 Pferde, 120 Stück Grohvieh, 1200 Schweine, 500 Kälber und 41 Schafe aufgetrie- ben. Nach den Vorführungen konnten 230 Prä- mien verteilt werden. Die schönen Pferde, für die der Preis gegenüber dem Vorjahr um etwa die Hälfte zurückgegangen ist, kamen fast durch- weg taus der Pfalz. Der Umsatz beim Viehmark! war vielversprechend und läßt für die künftige Entwicklung das Beste hoffen, Die gleichzeitig eröffnete Industrie- und Gewerbeschau im Ro: sengarten war schon in den ersten Tagen das Ziel von Zehntausenden, auch der Volksfestbe: trieb auf dem Meßplatz genoß den Vorteil des schönen Wetters, das auch zahlreiche auswär- tige Besucher angelockt hatte. Das Rote Kreuz sammelt kiff uns Rkifex Deizches Nolnt Kaum acm iags dase Was ist das Rote Kreuz? Es gibt kaum ein Zeichen, das in Stadt und Land besser bekannt ist, als dieses Symbol. Schon von Kindheit an ist es uns wohl vertraut. Wir wissen, daß überall, wo es in Erscheinung tritt, Hilfe nicht nur gebraucht, sondern auch gebracht wird. Das Rote Kreuz fragt nicht nach Herkunft und Stand, Bekenntnis oder Partei— es sieht nur die Menschen in ihrer Not,. Und für sie ist es bereit, sich einzusetzen und ihnen zu helfen: immer, überall und allen] Man kann es sich aus dem öffentlichen Leben gar nicht mehr wegden- ken, und es gibt auch niemanden, der es missen möchte. Aber gerade, weil das Rote Kreuz mit seinen Einrichtungen für uns zu einer Selbst- verständlichkeit geworden ist, wird vielfach übersehen, daß es sich bei ihm nicht um eine Institution handelt, auf die wir als Staatsbürger und Steuerzahler etwa ein Anrecht oder einen Anspruch hätten, Sondern das Rote Kreuz ist eine freiwillige Organisation, ein Zusammen- schluß von Menschen guten Willens zu einer uneigennützigen Hilfsgemeinschaft, zu einer Or- ganisation praktischer Nächstenliebe und Näch- stenhilfe. Es ist nicht Sache des Stastes, der Stadt oder der Gemeinde, nein, unsere eigene Sache ist es. Wir persönlich entscheiden über die Möglichkeiten und die Zukunft dieser Selbst- hilfe- Organisation der gesamten Bevölkerung, die nicht nur eine humanitäre, sondern vielleicht die am meisten demokratische unter allen un- seren Einrichtungen ist. Auf jeden von uns kommt es an— auch auf Dich! Auch der Kreisverein Mannheim vom Deut- schen Roten Kreuz führt im Rahmen der vom Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes fest- gesetzten Rot-Krauz-Sammlung in der Zeit vom 5. Dis 7. Mai die diesjährige Rot-Kreuz-Sammlung im Stadt- und Landkreis Mannheim durch. Grüß Gott, du schöner Maien! Die berühmten Dichter, deren Namen die Welt kennt, und die Unbekannten des Volks- mundes haben ihn besungen und gepriesen, den schönen Monat Mai. Unsere Altvordern nannten ihn den Wonnemond, den lieblichen Monat. in dem die finstere Macht des Winters endgültig gebrochen wird. Nun ist er auch dieses Jahr wieder da, der Mai und mit ihm die Hoffnung, daß nun bald die Sommertage ren Einzug Halten. Freilich mitten drin in den Maitagen lauern noch die drei Eisheiligen und die Kale Sophie, da kann es noch mal zu einer Kälteperiode kommen, Sagt man dem Mai auch nicht einen so wetterwendischen Charakter nach wie dem April, so darf man Zenner Sache doch nicht zu sicher sein. Doch schenkt er uns Regen und auch mal ein kräf- tiges Gewitter, dann hilft uns das altbewährte Sprüchlein:„Gewitter im Mai, ruft der Bauer Juchhei!“ über die schlechteste Laune hinweg. Es ist ja Mal, singen die kleinen Vögel und Wippen auf den Zweigen der Obstbäume, die im Schmuck ihrer zarten weißen und rosa Blüten prangen. Des Morgens glitzern die Pauperlen auf zarten grünen Blättern und Blättchen, die an allen Enden und Ecken her- Vorspriegen. Die Birken haben sich in ihre zarten grünen Schleier gehüllt und lassen ihr zartes Gewand im Maienwind flattern. Die Kinder aber in den Gassen und Straßen singen aus Herzensgrund: Grüß Gott, du schöner Maien, nun bist du wiedrum hier, tust jung und alt erfreuen mit deiner Blumenzier. gerade in den erſten Tagen im Vom Sport ten Hoff trainiert in Weinheim Die Manager Hein ten Hoffs haben sich für Weinheim als neuen Prainingsort ent- schieden. Sein erster Sparringskampf wurde für kommenden Sonntag angesagt. Quartier wird ten Hoff im Hotel„Fuchs'sche Mühle“ nehmen. Wie in Camden(New Jersey)— dem Trainingslager des amerikanischen Schwerge- wichtlers Jersey Joe Walcott— bekannt Wurde, ist der ehemalige Herausforderer des amerikanischen Schwergewichtlers und Ex- Weltmeisters Jack Dempsey, der Franzose Georges Carpentier, als Ringrichter für den am 28. Mai in Mannheim angesetzten Kampf zwischen Walcott und ten Hoff vorgesehen. Wer ist das As in Hockenheim? Das ermüdende Einerlei der überlegenen Rennsiege von Schorsch Meier dürfte es in diesem Jahre wohl nicht mehr geben. Auf der Eilenriede bei Hannover gab NSU nicht klein bei. Heiner Fleischmann versetzte die siegge- wohnte Königswellen-Kompressor-BMW mit Meier um zwei Sekunden. Die BMW-Leute Werden den Fehde-Handschuh wohl aufneh- men müssen, den ihnen Neckarsulm hinwarf. Man rechnet damit, daß BMW ain Bälde ein offizielles Rennteam stellen wird, so daß Meier seine Startzusage nicht mehr von der Zahlung entsprechender Startgebühren abhängig zu machen braucht, wie jetzt in Hannover. Schon beim letzten Grenzlandring-Rennen bewies die 500er NSU, daß sie der BMW gewachsen ist. Uber den Winter wurde die Motorleistung auf 98 PS gebracht und die Standfestigkeit erhöht. Als Spitzen geschwindigkeit werden 230 km/ Std. angegeben. Bei einem Verbrauch von ein Liter pro Kilometer muß das Handicap des Auftankens in Kauf genommen werden. Schon in Hockenheim(am 14. Mai) wird die zweite Runde des Matches Meier contra Fleischmann, BMW contra NSU, gestartet, In den Motor- radkonkurrenzen der 125g ο,jqꝗ Soloklasse— in der H. P. Müller erstmals mit einer DR W- Maschine antreten wird— bis zu den schwe- ren 1200-œ m-Gespannen wird es unerhört harte Auseinandersetzungen geben. Auch das Debut der Rennwagenfahrer dürfte ein Er- eignis ersten Ranges werden, Uber 20 Mel dungen gingen für die Rennwagenklasse For- mel II ein, darunter von den Veritas-Fahrern Kling, Ulmen, Armand, Gurris, Bossong, Hel- ferich, Martin und Roth, von den AFM- Fah- rern von Falkenhausen, Riess und Heecks, so- Wie von den BMW Fahrern Krakau, Assen- heimer, Niedermeyer und Schäufele, In der Konkurrenz der Kleinstrennwagen nach For- mel III haben unter anderen die Scampolo- Fahrer Arnolds, Deutz, Komossa, sowie die Filmſchau. „Im Zeichen des Zorro“ heißt ein äußerſt publikumswirkſamer Film, welcher von heute bis Montag im hieſigen Palaſt⸗ Theater gezeigt wird. Die ſtarke abenteuer⸗ liche Handlung liegt auf der Linſe von „Blutrache“,„Kalkutta“,„Die Frau gehört mir“,„Abenteuer in der Südſee“ u. ſ. w. 2 bow Das unheimliche und geheimnisvoll ge⸗ zackte„Z.“, das Zeichen des allgegenwärtigen Zorro, iſt überall und verbreitet Schrecken für die Feinde des Zorro. „Eine Nacht im Mai“, iſt ein deutſcher Film in Neuaufführung. Die allbekannte große Künſtlerin Marika Rökk ſingt und tanzt wie einſt im Mai! Wenn nun die Lei⸗ tung unſeres hieſigen Kinos dieſen Film Mai als als Nachtvorſtellung ſtartet, ſo hat dies ſicher ſeine große Anziehungskraft. So wird denn auch am Samstag nacht um 10 Uhr manches Pärchen den Weg zu„Eine Nacht im Mai“ antreten. 7 mit Neukonstruktionen erscheinenden Lehdes (LTE- Brillant), Pütz(Tarpon), Herbster(MIZ), Vollmer(Atlas), Bruce Campbell RC Spezi 125 und Schorpp(BMW) gemeldet. Eine Vielzah neuer Eigenschöpfungen wurde auch für de Rennen der 750-c em-Kleinstrennwagen meldet. Lang und Kling starten nicht in der Schwei Da die Rennwagen von Hermann Lang un Karl Kling noch nicht startklar sind, werde die beiden Stuttgarter Rennfahrer an de Schweizer Rundstreckenrennen in Erlen nich teilnehmen. Jedoch werden der Nürnberger Riess auf AFM-Monoposto(ohne Kompressor Toni Ulmen, Düsseldorf, auf Veritas- Mono- posto(ohne Kompressor) und Hans Stuck au AFM(ohne Kompressor) an den Start geher „Kraichgau“- Motorradrennen am 11. Jun Durch die Oberste Motorsportkomm (OM) in Hamburg wurde der Termin für d. 2.„Kraichgav“-Waldpark-Rennen auf Sonnte 11. Juni festgesetzt Die Spitzenklasse der Au Weisfahrer in den Solo- und Seitenwagenklass werden an den Start geben Ebenso sind die zenzfahrer der Klasse bis 125 cem àm Star der Ausweisklasse sind folgende Rennen be gesehen: Klasse bis 100 cem, bis 125 gem, 250 cem, bis 350 cem und bis 500 cem der So motorräder. Die Seitenwagenklasse: bis 600 Ce und bis 1200 cem Ungefähr 100 Fahrer werd aus Süddeutschland ani Rennen teilnehmen, B Vorbereitungsarbeiten wurden durch den Ver onstalter, dem„Motor-Sport-Ring Krajehgan e. V. DVM) Bad Mingolsheim bereits àu nommen. Deutschlandlied aus Versehen a Als nach dem Spiel Berliner SS— AR Stockholm in Stoccholm die Mannschaften das Spielfeld verlassen wollten und ihren Rab nen zustrebten, ertönte das Deutschland Bevor die Platte angehalten werden konnt Waren alle drei Strophen erklungen und d. schwedische Nationalhymne ertönte weni später durch den Lautsprecher. Die Spieler blieben beim Abspielen der Hymnen auf de Feld und die Zuschauer erhoben sich von de Plätzen. Funktionäre des Stadions und d schwedischen Clubs AIR erklärten wenig s ter, daß dieser Vorfall auf einem Irrtum ruhte. Tennisgrößen in Wiesbaden Am ersten größeren deutschen Tennisturnier von internationalem Ausmaß in Wiesbaden nehmen 56 Spieler und Spielerinnen teil. Als ausländische Gäste haben sich unter anderen die als Tennisgrößen bekannten Amerik. rinnen Gertrude(Gussi) Moran und Barbar Scofield, der Schwede Fornstedt, der Aust lier Harper und der Tscheche Dostal einge funden. Unter den deutschen Meisterspielern befinden sich Gottfried von Cramm und F. Henkel. Kurze Sportnachrichten Die Runde um die Gewiehtheber Mannschaftsmeisterschaft des südwestdeut- schen Schwerathletikverbandes findet am Sonn- abend in Weisenau und mit den Rückkämpfen am Sonntag in. Abschluß. 8 Im Rahmen der deutschen Meisterschaft Kunstturnen der Länder stehen sich 6. Mai in Mannheim die Riegen von Baden und Rheinland gegenüber. . 5 a Das einzige noch ausstehende Punktespie der badischen Fußball- Landes lig Würde auf den 18. Mai(Himmelfahrtstag) ver legt. 5 8 Der württembergische Handball- Verband hat auf Grund eines Auswahllehrganges i Kornwestheim, an dem 30 Spitzenspieler a Württemberg teilgenommen haben, für die Handball-Länderkämpfe am 14. M gegen Baden die A. und B- Mannschaften no Miniert. 5. 5 * Die Spruchkammer der nor dbadische Landesliga hat den Spieler Brenner, mania Friedrichsfeld, wegen Tätlichkeit i Spiel Mosbach gegen Friedrichsfeld ve 3. April bis zum 2. Juni gesperrt. Die am Mittwoch ausgetragenen Meiste schaftsspiele der Oberliga Südwest(Srupf Nord) endeten mit folgenden Ergebnissen 1. FC Kaiserslautern— Phönix Ludwigshaf' 5 1 8 Wormatia Worms— Spygg. Weisen Allen Verwandten und Bekannten die Nachricht, daß nach kurzer Krankheit Herr 8g. Leonhard Volz ter von 82 Jahren, s Monaten gestorben ist. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim-Seckenheim, 2. Mai 1950 te Freitag, 5. Mal, 15 Uhr von enheimer Friedhofes aus statt. 3 weiße Melkollbeltstellen (teilweise mit Matratzen) abzugeben. ö Würthwein, Meßkircherstr. 8 N 3 f Beste Küken aus eigener Zucht zu billigsten Preisen Geflügelhof König 5 Neckarhausen. 5 Am Sonntag, 7. UENHALLE“ unser undeim Sehen. — S[FPALAST- THEATER SECKENH EIN Freitag bis Montag: Der romantische Abenteurerfilm IAZelchen Lö rkö Spannende Handlung— Wilde Ver- kolgungen— Säbelgefechte eines toll kühnen Helden und eine zarte Liebes- f geschichte. i Ede Nucl in. M Samstag, 6. Mai: Nachtvorstellung(22.00 Uhr) MARIKA RUkk tanzt, steppt ung singt in dem herrlichen Film: Wer möchte da fehlen? Sonntag, 13 30 Uhr, für Kinder- Im Belchen des Sorro N