Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Ereisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Samstag, den 6. Mai 1950 2.50. Jahrgang bon auf dem Wege Von WIIIi Sclie Kling Wenn sich in der kommenden Woche— fast 5 genau fünf Jahre nach der Kapitulation des „Dritten Reiches“— die Außenminister der drei westlichen Großmächte in London zu einer neuen Beratung über Deutsch- Jan d zusammensetzen, dann werden sie zwar vor wichtigen Fragen, aber vor keiner grund- Sdtzlich neuen Entscheidung stehen. Als die Westmächte sich vor mehr als Jahresfrist für die Errichtung einer westdeutschen Bundes- republik entschieden, waren damit die Würfel gefallen. Alles, Was jetzt noch kommt, können Zwangsläufig nur weitere Schritte auf diesem einmal eingeschlagenen Wege sein— und seien es auch noch so kleine Schritte. London wird eine Station auf dem Wege Westdeutschlands in die westliche Völkerge- meinschaft bilden. Eine wichtige Station, wenn die Staatsmänner sich für eine Beschleunigung des Tempos der europaischen oder atlantischen Vereinigung entschlieſzen sollten— eine un- bedeutende, wenn es zu keinen wesentlichen Beschlüssen hierüber kommen sollte. Die Nachrichten aus den Vereinigten Staa- ten lassen erkennen, daß die amerikanischen Unterhändler vermutlich weitere Wirt- schaftliche Erleichterungen für de Bundesrepublik— teilweise Aufhebung der Schiffsbau- Beschränkungen und Erhöhung der Stahlproduktionsquote vorschlagen und in politischer Hinsicht vielleicht die Fragen der außenpolitischen Vertretung Deutschlands und der Sicherheitsgarantie anschneiden wer- den. Man rechnet jedoch mit britischem Wi- derstand gegen größere wirtschaftliche Zuge- ständnisse an Deutschland, da in London Deutschland und Japan— nach den Worten der„Times“— heute schon als„größte Han- delskonkurrenten Großbritanniens“ angesehen Werden. Unterrichtete 88 ii London wollen wis- sen, daß der amerikanische Außenminister Secheson auf der bevorstehenden Konferenz für eine weitgehende Liberalisierung des europäischen Geldverkehrs eintreten Wird. Die kreie Konvertierbarkeit der europzischen Währungen, wie sie vor dem ersten Weltkrieg üblich War, soll— verbunden mit einem Ab- bau der Handelsbeschränkungen— zunächst einmal die unerläßglichen wirtschaftlichen Vor- aussetzungen für die europäische Einheit schaffen. Allerdings haben die Verhandlungen über die europäische Clearing-Union gezeigt, daß auch in der Währungsfrage keine schnel- len Fortschritte zu erwärten sind und daß möglicherweise ein„sanfter Pruck“ von ame- Iikanischer Seite nötig sein wird, um hier 5 uberhaupt zu wesentlichen Ergebnissen Zu Fommen. 5 Für Deutschland ist die Lösulig dieses Pro- blems von großer Bedeutung. Abgesehen da- von, daß sich ein Kußenhandel nur dann voll Entfalten kann, wenn das System der Zwangs- Kurse einem freien Geldverkehr Platz macht, Wird auch die Frage der zukünftigen deutschen Souveränität von dem Tempo der Vereinigung Europas beeinflußt, Die britische Zeitung„Observer“ stellte in diesem Zusammenhang die interessante These auf, es sei nicht angebracht, Deutsch- and die volle Souveränität zurückzugeben, da Ja die gesamte atlantische Gemeinschaft Briten, Franzosen und Amerikaner— im Be- Srilr stünden, ihre Souveränitäten abzubauen. Es bestehe kein Grund, Deutschland nochmals Auf Unabhängiger Basis zu starten. Wohl aber Sei es nötig, den militärischen, wirtschaftlichen und politischen Aufbau der atlantischen Union zu beschleunigen, in Welche die deutsche Bun- desrepublik eingefügt Werden könnte. Vom deutschen Standpunkt wird man gegen diese Ausführungen einzuwenden haben, daß von dem„Abbau der Scuveränitäten“ bisher ch wenig zu spüren gewesen sei. Diese eutsche Auffassung dürfte sich weitgehend der amerikanischen decken. Wie es heißt, rd die Bundesrepublik auf der Londoner Ko iberenz nicht vertreten sein. ESC. aber Zusammenbruch. Giesem Moskau soll Aufklärung geben Bundestag protestiert gegen Tass-Erkla über Kriegsgefangene— Appel Adenauers an die ge l lichkeit— Schicksal von 1,5 Mi Bionen ungeklärt Bonn(UP). Der deutsche Bundestag hat in einer bewegten Sitzung Aufklärung über das Schicksal von 1,5 Millionen deutscher Kriegs- gefangener in der Sowzetunion gefordert. Den Anlaß dazu gab die amtliche Mitteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur Tass, nach der alle Kriegsgefangenen aus der Sowzet⸗ union nach Deutschland zurückgekehrt seien. In einer mit Leidenschaft vorgetragenen Re- gierungserklärung forderte Bundeskanzler Dr. Adenauer unter dem Beifall der gesamten nicht kommunistischen Abgeordneten, daß dem deutschen Volke und den schwerbetroffenen Familien dieser Kriegsgefangenen Gewißheit über das Schicksal ihrer in Rußland verblie- benen Angehörigen gegeben werde. Die Regierungserklärung des Bundeskanz- Jers hat u. a. folgenden Wortlaut: „Die TASS-Meldung, die durch den Mos- Kauer Rundfunk verbreitet worden ist, hat in ganz Deutschland und, wie ich höre, auch über die deutschen Grenzen hinaus allgemei- nes Entsetzen ausgelöst. Wenn diese Meldung lichtig ist, dann würde sie für chter- Iich sein für Millionen von Deut- S Chen. Ob sie richtig ist, weiß man nicht, es at aber den Anschein, als ob sie nicht den Tatsachen entspreche. Das Material der deut- schen Wehrmacht, das uns zur Verfügung Steht, ist unvollständig und gibt keine schlüs- sigen Ziffern. An Angabep aus russischer Quelle liegt folgendes vor: Zunächst eine TAss- Meldung nach dem In dieser Meldung wurde die Zahl der deutschen Kriegsgefangenen in russicher Hand mit 3,5 Millionen angegeben. Es liegt dann weiter eine Erklärung des Her- ren Molotow vor, abgegeben auf der Moos- kauer Außgenministerkonferenz am 14. März 1947. Damals wurde erklärt, es befänden sich in sowietrussischer Krieg gsgekangenschaft noch 990 532 deutsche Soldaten, und es seien bis zu Zeitpunkt, also bis 14. März 1947, 1003 874 deutsche Kriegsgefangene entlassen worden, Die dritte offizielle Angabe ist die- jenige der TASS, die jetzt durch den Mos- kauer Rundfunk verbreitet worden ist. Die Angaben Molotows im Jahre 1947 und die neuen Angaben der TAss stimmen Ziffern mäßig völlig überein und zwar stimmen sie So überein, daß die Summe der in der TASS= Meldung angegebenen entlassenen Kriegsge- kangenen und derjenigen, die noch in Ruß- land, sei es in Untersuchung befindlich— Sei es wegen angeblicher Kriegsverbrechen, ver- urteilt und einschließlich von 14 Kranken— bis auf die letzte Ziffer entspricht.“ Es würde also daraus folgen, daß in der Zeit vom März 1947 bis zu der jetzigen TASS- Meldung kein einziger deutscher Kriegsgefan- gener in Rußland gestorben ist. Diese Tat- Sache läßt klar erkennen, daß die TASS-Mel- dung eine Meldung ist, die auf der Molotow Erklärung vom Jahre 1947 aufgebaut ist, und daß sie keinesfalls den Tatsachen entspricht. Wenn man die beiden identischen Meldungen — die Molotow- Meldung vom März 1947 und die neue TASS-Meldung der TASS- Meldung vom Jahre 1945 gegenüberstellt, so bleibt als Ergebnis übrig, daß das Schiek sa! vOn 1,5 MII lionen deutscher Kriegs- gefangener ung klärt bleibt. Wir Können nicht annehmen, daß diese 1,5 Millio- nen deutscher Kriegsgefangener in Rußland gestorben, umgekommen oder verdorben sind. Die PASS- Meldung gibt weiter keinen Auf- schluß darüber, was Mit den Verschlepp⸗ ten geworden ist, mit den zahlreichen Deut- schen, insbesondere auch den deutschen Frauen, die bei der Besetzung deutscher Ge- biete durch die russischen Armeen nach Ruß- jand verschleppt worden sind. Wir wissen nur aus den Angaben von Entlassenen, das noch eine große Anzahl Zehntausende von solchen Personen— in Rußland in Sklaven- arbeit gehalten werden. Diese Ungewißheit, diese Unsicherheit, ist so entsetzlich und lastet so, nicht nur auf den Angehörigen der in Rußland Vermißten, son- dern auf dem gesamten deutschen Volk, daß ich glaube, von diesem Platz aus an Sowaet- rußland die Aufforderung richten zu müssen es solle Aufklärung darüber geben, was mit. diesen 1,5 Millionen deutscher Kriegsgefan- genen geschehen ist, ob sie noch leben, oder . ob sie tot sind, und wenn sie noch leben, wo sie sing, was mit ibnen geschieht und warum sie nicht Wen werden. trugland. sondern 5 in den. 5 5 3 benso dringende und herzliche breises Deutschen die Jahre weiter dahinbringe Sorge und in Kummer darüber, was mit Angehörigen geschehen ist. Es handelt hier um einen Appell an die Mensch- lieh keit, der alle VIX angeht. Wir müssen auch Auskunft darüber haben, Was mit denen geschehen ist, die nach An- gaben von TAsSs zurückgehalten werden, wo sie sind, in welchen Gerichtsverfahren sie ver- urteilt worden sind, und wẽas ihnen zur Last gelegt worden ist. Von heimgekehrten Kriegs- gefangenen haben wir auch da erschütternde Nachrichten bekommen, und wir können uns unter keinen Umständen damit zufrieden ge- ben, daß es heißt, sie würden wegen Kriegs- Verbrechen weiter in Gefangenschaft verblei- ben müssen. Ich denke, daß sich niemand in diesem Hause ausschliegen wird von dem Appell an das gesunde Empfinden aller Völker und an die Menschlichkeit aller Völker, dem deut- schen Volk und den Angehörigen aller der- jenigen, um deren Schicksal wir nach dieser Meldung doppelt bangen müssen, um allen diesen Angehörigen endlich Aufklärung zu geben und fünf Jahre nach Kriegsende den Kriegsgefangenen die Freiheit z u geben und die Rückkehr in unser Land zu gestatten.“ Loe be:„Helft befreien!“ In einer von allen Fraktionen— mit Aus- nahme der Kommunisten— gebilligten Er- klärung wies der Alterspräsident des Bundes- tages, Paul Lo ebe, nochmals auf die zahl- reichen Unstimmigkeiten des russischen Zah- len materials hin. Die Sowjetunion habe sämt- liche Zusicherungen über die Entlassung der Kriegsgefangenen laufend gebrochen. Der Bun. destag fordere die Bundesregierung auf, un- ver züglicehbeider Hohen Kommis- son vorstellig zu werden. Die West- mächte sollen Rußland bewegen, 1. die Namen, Straftaten und Aufenthalts- orte der verschleppten Kriegsgefangenen und Internierten, 2. die Namen aller, die in der Sowjetunion gestorben sind, bekanntzugeben, und 3. Nachforschungen nach den Verschleppten anzustellen. „In unserer Not rufen wir die Welt auf“, rief Loebe aus,„und appellieren an das Ge- Wissen eines jeden: helft zu befreien.“ Der Bundestag lege Verwahrung gegen das Unrecht ein und erwartet von der Solidarität Aller Völker, besonders auch der Vereinten Nationen, daß sie sich diesem Protest an- schließen und mithelfen, damit auch dem letz- ten Kriegsgefangenen die Stunde der Frei- heit schlage. Ordnungsrufe für Renner Unmittelbar nach den Erklärungen Aden- auers und Loebes meldete sich der Kommuni- stenführer Renner Zu Wort, worauf bis auf Loebe und einen CDU- Abgeordneten alle Fraktionen den Plenars aa! ver Ilie ßen. Selbst auf den kommunistischen Bänken waren nur zwei Renner- Freunde an- wWesend. Vor völlig leerem Hause bezeichnete Renner die ganze„Angelegenheit“ dieses Ta- ges als„Migpbrauch des Schicksals der Kriegs- gekangenen für Zwecke der Hetze,, Dadurch zog er sich den ersten Ordnungsruf zu und durch die Wiederholung dieser Behauptung den Zweiten. Nachdem ihm schließlich das Wort entzogen war forderte ein DP- Abgeordneter die Be- endigung der Sitzung, da es ‚wWürdelos“ sei, den kommunistischen Angriffen länger zuzu- hören. Wegen Beschlugunfähigkeit des Hau- ses konnte über diesen Antrag nicht abge- stimmt werden, so daß Präsident Köhler die Sitzung bis nächsten Donnerstag vertagte. Was wird aus den Brotpreisen7? Vor der Behandlung der Kriegsgefangenen- frage beschloß der Bundestag den Beitritt der Bundesrepublik zum internationalen Weltwei⸗ zenabkommen durch Billigung des entspre- chenden Gesetzes in zweiter und dritter Le- sung. Uber die Forderung der WAV, die Bier- preise freizugeben, ging das Haus zur Tages- ordnung über. Dagegen wurde ein CDU/ CSU- Antrag auf Bereitstellung von ERP-Mitteln zur Kultivierung der More des Emslandes einstimmig Angenommen. Die Bundesregierung ist noch nicht in asi Lage, über eine mögliche Erhöhung des Brot- verbindliche Erklärungen abzu- geben, sagte Bundesernährungsminister NI k- 1 As vor dem Plenum, Er machte diese Mittei- jung im Verlauf der Beratung über einen kommunistischen Antrag, die Brotpreise un- ter allen Umständen auf dem jetzigen Stand zu halten. Dieser Antrag wurde dem Ausschuß für Landwirtschaft und Forsten überwiesen. Alle Parteien forderten, daß auf alle Fälle ein tragbarer Brotpreis kür Alle e 8 ten aufrecht erhalten werde. esse der Ulenschlichkeit. Politik in Kürze Seidel doch Staatssekretär bei Adenauer? Aus Kreisen der CSU wird bekannt, daß sich der gegenwärtige bayrische Wirtschaftsmini- ster Dr. Seidel entschlossen habe, die Beru- fung als Staatssekretär für Inneres im Bun- deskanzleramt anzunehmen. Ott hospitiert bei der WAV. Der Bundes- tagsabgeordnete der, Deutschen Gemeinschaft“ Dr. Franz Ott hat sich als Hospitant der WAV Fraktion angeschlossen. Meeloy fliegt nach Paris. Der amerikanische Hohe Kommissar MecCloy wird bereits am kommenden Sonntag nach Paris fliegen, um dort mit dem amerikanischen Außenminister Acheson eine Vorbesprechung abzuhalten. Zwischenfall in New Vork. In New Lork wurden drei Jugendliche verhaftet, weil sie sich an einer Demonstration beteiligt hatten, bei der die Fugballmannschaft des Hamburger Sportvereins, die zurzeit New Lork besucht, verunglimpft wurde. Vom Papst Pius empfangen. Die Gattin des spanichen Staatschefs, seine Tochter und de- ren Gemahl, wurden von Papst Pius in Pri- vataudienz empfangen. Ali Khan gegen Scheidungsgerüchte. Pring Ali Khan dementierte lachend ein Gerücht, wonach er sich nach Cannes begeben werde, um die Scheidung von seiner Gattin Rita Hayworth einzuleiten. Warum kein endgültiger Schlußstrich? Schroeter über die Entnazifizierung Stuttgart(dpa). Der Leiter des würt⸗ temberg- badischen Befreiungs ministeriums, Regierungsdirektor Schroeter, äußerte sich zu der in der Offentlichkeit wiederholt geäußerten Ansicht, warum man nicht mit der Entnazifizierung vollkommen Schluß mache. Schroeter sagte:„Wenn wir dies täten, dann Würden viele stark belastete prominente Nazis, die im Auslande leben oder sich sonst ver- borgen halten, sofort zurückkehren und sieh ins Fäustchen lachen.“ Schroeter gab dann einen Uberblick über die bisher in der Entnazifizierung in Würt⸗ temberg- Baden geleistete Arbeit. Danach sind bis zum I. April dieses Jahres 2 890 000 Melde- bogen bearbeitet worden, 468 Betroffene wur- den als Hauptschuldige eingereiht, 5400 als Belastete, 24 500 als Minderbelastete und 122 000 als Mitläufer. In die Gruppe der Ent- Iasteten wurden 3400 Personen eingestuft. In 550 000 Fällen wurde das Verfahren auf Grund der Amnestie eingestellt. Von 21 000 Gnaden- gesuchen wurden 19 000 entschieden. 8 Gegenwärtig sind noch insgesamt 408 Ver- fahren abzuwickeln(235 in Nord württemberg und 173 in Nordbaden). In Ludwigsburg sind noch drei Spruchkammern und drei Beru- kungskammern, in Karlsruhe je zwei Kam- mern in Tätigkeit. Der Personalstand der Ent- naziflzierungsbehörden ist auf 190 Personen zurückgegangen. Der höchste Stand war am 1. Januar 1949 mit 5811 Beschäftigten verzeich- 5 net worden. FDJ nnußte Saal verlassen Bonner Polizei sprengt Pressekonferenz 5 BOnn(UP). Eine Pressekonferenz der FD Wurde kurz nach ihrem Beginn von zehn Po- Iizeibeamten aufgelöst. FDꝗ-Vertreter und der Bürgermeister von Potsdam, Gerick, der als Gast in Bonn weilt, wollten über die Vorbe- reitungen zum sogenannten Pflinngsttreffen in Berlin berichten. Sie wurden jedoch von der Polizei gewungen, den Raum zu verlassen. a Frangois-Poncet kommt nach Stuttgart Zur deutsch- französischen Kulturwoche Stuttgart Gweb) Der französische Hohe Kommissar Francois-Poncet wird der Stadt Stuttgart aus Anlaß der deutsch-framZösischen Kulturwoche einen Besuch abstatten. Währen der Kulturwoche, die vom 30. Mai bis 5. Juni stattfinden wird, soll auch ein deutsch- fran- 268isches Bürgermeistertreffen stattfinden 5 über den Besuch Franco in Bonn,„Die enn sind eine gruppe gegen die Demokratie“, erkla mer wörtlich.„Die SPD will die Dem nicht nur schützen, sondern zur O übergehen. 5 1 erste b Anklage verteidigt Angeklagte Die Flädobers im May-Meyer-Prozeß Stuttgart(UP). Staatsanwalt Desczyk beantragte am Freitag im Entnazifizierungs- prozeß für den ehemaligen Offentlichen Klä- ger Heinz May wegen schwerer passiver Be- stechung in vier Fällen und einer einfachen Passiven B ur und neun Mo- nate Gefängnis 8 2 DM Geldstrafe Für August Meyer e ragte die Wegen Abgabe einer falschen eide Versicherung und aktiver techu Fällen eine Gesannts te von einem J: zwei Monaten Geſa is. Der Spruchk Soll wegen einf Zwei Fü 5 Der S8 für den ettember redete Ent ausgebrochen Angestellten eini 38 raff orden. Seien, s sei direkt ein Wunder, daß in der Entnazifizierung nicht mehr Korruption vor- me Kräfte hätten die trauen der Die Presse habe sich, stellte der Staatsanwalt mit erhobener Stirame fest, von diesen Kreisen mißbrauchen lassen. Der Prozeß, der nun zu Ende geht, sei „Selbstverständlich kein politischer Prozeß“, Sondern ein„‚minderbedeutender Korruptions- Proze g“, der lediglich durch das Zusammen- treffen best r Widriger Um nde und durch Machenschaften aller Art ganz zu un- recht eine traurige Bedeutung und Berühmt- eit erlangt habe. Desczyk lobte die „Intelligenz“ der A 1 Zeiten wäre May ein tüc Kehler Offizier gewesen. I Versuchte, die Vergehen der Ang 0 menschlichen Gründen zu entschuldigen. Die Plädoyers der Verteidiger bezogen sich vor allem auf den Artikel 104 der württem⸗ berg- badischen Verfassung, nach dem das Ge- Setz zur politischen Befreiung schon am 1. 1. 1949 außer Kraft gesetzt werden sollte. Die Verteidigung beantragte, das Verfahren gegen May einzustellen und Keßler freizusprechen. Auf den Ange ten Meyer sollte die Am- mestie angewandt werden., Die Urteile werden am Dienstag verkündet. stüchtigkeit“ und n. In normalen er Kaufmann und eee Rheinland-Pfalz erhält„Staatszeitung“ rste Ausgabe erschien am 6. Mai Koblenz(dpa). Am 6. Mai erschien die erste Ausgabe der„Staatszeitung von Rhein- land- Pfalz“. Das Blatt wird von der Staats- regierung herausgegeben, erscheint wöchent⸗ lich einmal und hat die Aufgabe, alle bedeut- samen Vorgänge in Landespolitik und Lan- desverwaltung zur Erörterung zu stellen. Die Staatszeitung ist mit einem Staatsanzeiger verbunden, in dem die Bekanntmachungen der Behörden und die gesetzlich vorgeschriebenen Veröffentlichungen erscheinen werden. Senat lehnt Demontagestop ab Abstimmung über Auslandshilfe— Nur ge ringfügige Kürzungen— Neue Us-Note über Ostsee-Zwischenfall Washington(Up). Der amerikanische Senat lehnte mit 44 gegen 27 Stimmen einen Zusatzantrag des Senators Bridges zum Ge- setz des Marshallplans ab, die Demontage in Deutschland dadurch zu beenden, indem den Staaten, die sich an ihr beteiligen, die Bei- hilfe der ECA entzogen wird. Der Senat lehnte mit 62 gegen 17 Stimmen den Zusatzantrag des republikanischen Sena- tors Kem ab, die Auslandshilfe im Jahre 1950/51 von 3,1 Milliarden um eine Milliarde Dollar zu kürzen. Für die Ablehnung des Antrags stimmten 38 Demokraten und 24 Republikaner. Fünf Demokraten und 12 Republikaner hatten ihre Stimme für die Kürzung abgegeben. Die Gruppe der Republikaner, die für Spar- maßnahmen eintritt, beantragte sodann die Von der Regierung vorgeschlagene Summe für die Auslandshilfe um 500 Millionen Dollar zu kürzen. Dieser Antrag wurde mit 40 zu 40 Stimmen abgelehnt. Im weiteren Verlauf seiner Sitzung nahm der Senat, allerdings mit 47 gegen 33 Stim- men, einen Zusatzantrag von Senator Bridges an, wonach der Betrag für die Marshallplan Hilfe von 3,1 Mill! den Dollar um 250 Mil- lionen gekürzt wird. a Die Vorlagen über die Auslandshilfe belau- len sich insgesamt auf 3 366 450 000 Dollar. Davon entfallen 3,1 Milliarden Dollar auf den eigentlichen Marshall-Plan für Europa. Die Vereinigten Staaten haben in einer neuen Note die Sowjetunion beschuldigt, im Zusammenhang mit dem Flugzeugzwi- schenfall über der Ostsee die internationalen Verpflichtungen mißgachtet zu haben. In der Note heißt es, die Sowjetunion habe über die Vorgänge, die zum Verlust des Marineflug- zeuges und seiner Besatzung führten, einen falschen Bericht abgegeben. Es wird weiter erneut betont, daß niemals ein amerikanisches Flugzeug sowietisches Hoheitsgebiet verletzt Habe. Es sei völlig unmöglich, die Auseinan- dersetzung um den Zwischenfall abzuschließen, So lange die Sowjetunion sich weigere,„ihre Stellung auf Tatsachen zu gründen.“ Westmächte protestieren gegen Moskauer Tass- Erklärung MedCloy: Sowzetunion fabriziert Berichte über Heimkehr der Kriegsgefangenen für ihre eigenen Zwecke Frankfurt(Up), Die USA, Großbritan- nien und F ich werden— wie in Krei sen ameriks 1 Beamter verlautet über die Rückführung der deutschen Kriegsgefan- genen einlegen. Außerdem sei anzunehmen, daß die Frage der deutschen Kriegsgefangenen auf der Kon- ferenz der Außenminiter in London zur Sprache kommen werde. E ei nicht ausge- schlossen, dag die drei Außenminister das Vorgehen der Sowjetunion in einer Erklä- rung mißbilligen Der amerikanische Hohe Kommissar Me CIoy beschuldigte die Sowjetunion, Berichte über die Heimkehr der Krieg angenen„für ihre eigenen Zwecke“ zu fabr MecCloy erklärte in einer scharf formulierten Verlautbarung, daß die russischen Behaup- tungen nicht den Tatsachen entsprächen. Er erinnerte daran, daß„Stalin in einem Tages- befehl einmal von 3% Millionen deutscher Kriegsgefangener“ gesprochen habe.„Jetzt“, so beißt es weiter,„behaupten die Sowjets, daß es nur 1 939 000 Waren. Ich glaube beiden Zahlen nicht. Es erweckt den Eindruck, als ob Alle beide von den Sowjets als reine Zweck meldungen erfunden wurden. Ich bin sicher, daß es noch viele Hundertausende deutscher Kriegsgefangener gibt, die niemals aufgeführt worden sind. Ich glaube, die Welt sollte wissen, Was mit ihnen und den vielen tausend deutschen Zivilpersonen, die ebenfalls in die Sowjetunion verschwanden, geschehen 1 „Es ist unmenschlich, die Angehörigen über das Schicksal dieser Menschen im Ungewissen 21 lassen. Die freiheitsliebenden Menschen fühlen sich mit den Opfern dieser unmensch- lichen Politik verbunden.“ In Kreisen der westlichen Alliierten in Ber- lin wird geschätzt, daß sich noch 225 000 bis 250 00 0 deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion befinden. Dabei wird aus- drücklich betont, daß diese Zalllen auf einer außerst vorsichtigen Schätzung beruhten. „Verhöhnung und Provokation“ Die Behauptung Sowijetrußglands, alle deut- schen Kriegsgefangenen bis auf rund 13 500 „Kriegsverbrecher“ und 14 Schwerkranke ent- lassen zu haben, hat in allen Kreisen des deutschen Volkes Empörung und lebhaften Widerspruch ausgelöst. Zahlreiche führende Persönlichkeiten äußerten sich aufs schärfste gegen diese offensichtliche Vergewaltigung der Wahrheit. Vizekanzler Blücher sprach von dem furchtbaren Eindruck, den diese Erklärung bei den Angehörigen hervorrufe und bezeich- nete sie als einen Schlag gegen alle jene, die noch immer an eine Ost-West- Verständigung glaubten. Der hessische Ministerpräsident Stock erklärte, daß allein das Land Hessen in Rußland noch 81 000 Söhne und Töchter vermisse. Auch der Berliner Oberbürgermei- ster Reuter bezeichnete die Bekanntgabe Moskaus als einen Donnerschlag für Hundert- tausende von Familien und gab der Hoffnung Ausdruck, die Entrüstung der Welt werde so gewaltig sein, daß dieses Wort Moskaus nicht das letzte sein könne. Ahnlich äußerte sich der württemberg- badische Innenminister Ul Ieh. Von einer„Verhöhnung der ganzen Welt und einer Provokation, wie man sie sich ärger kaum denken könne“, sprach der würt⸗ tembergische Alt-Landesbischof Dr. Wurm. Ein Sprecher des Deutschen Roten Kreu- 2 es betonte, daß in der Sowjetunion noch mindestens 100 000 Kriegsgefangene seien, die ihren Angehörigen bereits Nachricht zukom- men ließen, ganz abgesehen von denen, die bisher keine Gelegenheit zum Schreiben gehabt hätten. Aus Genf teilt das Internationale Ro- mitee des Deutschen Roten Kreuzes mit, daß es nicht in der Lage sei, Maßnahmen zur Re- batriierung aus der Sowjetunion zu treffen, da Moskau die Genfer Konvention zum Schutz der Kriegsgefangenen aus dem Jahre 1929 nicht unterzeichnet habe. Dem Roten Kreuz stünden weder amtliche noch private Angaben über die Zahl der deutschen Kriegsgefangenen in Rußland zur Verfügung. „Ein schreeklicher Scehwindel“ Die in den letzten Tagen heimgekehrten Kriegsgefangenen erklärten nach gleichlau- tender Berichten aus allen Entlassungslagern einm es sei einfach nicht wahr, dag Mos Kau alle Gefangenen entlassen hätte. Sie be- zeichneten die Tass-Meldung als„Unsinn, Lerbrecherisch undschreeklichen Schwindel!“ und belegten dies an Hand genauer Angaben aus dem Bereich der von ihnen vor kurzem verlassenen Lager. Paris rechnet mit US-, Druck“ Schumans Plan für London— Meinungsver- schiedenheiten um die Eingliederung West⸗ deutschlands Paris(UP). Der französische Außenmini- ster Schuman hat— wie verlautet— einen Plan ausgearbeitet, der der Zusammenarbeit der Westmächte im Rampf gegen den Kom- munismus dienen soll. Schuman wird seinen Plan am Montag ver- öfkentlichen, wenn er mit dem amerikanischen Außenminister Acheson zusammentrifft. Aus diplomatischer Quelle verlautet, daß Schuman beabsichtige, den amerikanischen Forderungen bezüglich Indochinas entgegen- zukommen und Vorschläge zur Einbeziehung Deutschlands in den Nordatlantik-Pakt abzu- lehnen, Der Außenminister wolle der Regie- rung von Vietnam erweiterte Befugnisse ein- räumen, die diesem Land eine Stellung geben würden, die den britischen Dominien ähnele. Die USA müßten sich in diesem Fall verpflich- ten, Frankreich im Kampf gegen die Kom- munisten in Vietnam zu unterstützen. Zu- gleich sollen die USA alle Pläne zur Erwei- terung der Befugnisse der deutschen Bundes- regierung um wenigstens sechs Monate zu- rückstellen. In französischen Regierungskreisen wird aber damit gerechnet, daß die Vereinigten Staaten bei der bevorstehenden Außenmini- sterkonferenz auf Frankreich einen gewissen Druck ausüben werden, um alle Widerstände gegen eine Eingliederung Westdeutschlands in den westeuropäischen Block aus dem Wege zu räumen. Es wird für nicht un wahrschein- lich gehalten, daß die USA die Bereitwiiligkeit Frankreichs zu einer solchen Politik zur Be dingung machen werden. ehe Amerika ein- willigt, die gewünschten 500 Millionen Dollar Für Indochina zur Verfügung zu stellen. Die Hauptsorge der französischen Regierung erstreckt sich auf die Frage, wie weit die USA in dieser Richtung gehen werden, Der ame- rikanische Plan zur Gewinnung Westdeutsch- lands als aktiven Alliierten im Kalten Kriege, wird nach französischer Ansicht wahrschein- lich folgende Gestalt haben: 1. Sokortige Zulassung der westdeutschen Bundesrepublik in den Europarat, und zwar nicht nur als assoziiertes Mitglied, sondern Als voll berechtigter Partner. 2. Lockerung des Besatzungsstatutes, urn Westdeutschland eine größere Bewegungstrei- heit in der Entwicklung seiner Außen- und Innenpolitik zu geben. 8 3. Genehmigung einer Erhöhung der west- deutschen Stahlquòte von 11 100 000 Tonnen Pro Jahr auf 12 500 000 Tonnen. 4. Zulassung des Baues größerer und schnel- lerer Hochseeschiffe in Westdeutschland. In Washingtoner Regierungskreisen wurde die in diesem Zusammenhang äußerst inter- Sssante Vermutung seäußert, daß auf der Außenministerkonferenz in London möglicher- Weise beschlossen werde, die Besatzungstrup- pen als solche aus Westdeutschland zurüchzu- ziehen und sie durch Einheiten des westeuro- Pälschen LVerteidigungssystems zu ersetzen, deren Hauptaufgabe darin bestehen würde, Deutschland und die Atlantiknationen gegen 8 ression zu schützen. ungskreisen wurde r Schuman sich da- den erklären würde. Deutsch- Atlicher Hinsicht in eine er- ziehen. Der französische Außenminister werde aber auf folgenden drei Punkten beharren: 1. Keine Revision des Besatzungsstatuts für Deutschland. 2. Keine Erhöhung der Höchstgrenze der deutschen Stahlproduktion. g 3. Keine Maßnahmen, die Deutschland er- möglichen würden, an den Plänen für die Verteidigung Westeuropas teilzunehmen. In Paris hingerichtet In den frühen Morgenstunden des Freitag Wurden in Paris vier ehemalige Mitglieder der Gestapo durch Erschießen hingerichtet. Sie waren zum Tode verurteilt worden, weil sie als französische Staatsbürger mit der Ge- stapo zusammenarbeiteten und während der deutschen Besetzung Frankreichs an franzö- sischen Zivilisten Verbrechen begangen haben. Stikker über Deutschland Für baldige Beendigung des Kriegszustandes Den Haag(UP). Zum Abschluß einer außenpolitischen Debatte gab Außenminister Sti k ker vor dem niederländischen Parla- ment eine Erklärung ab, in der er erneut be- konte, daß Holland an einer baldigen Beendi- gung des Kriegszustandes mit Deutschland interessiert sei. Stikker sprach auch über die direkten Beziehungen zwischen Holland und Deutschland und betonte dabei, daß der Han- del zwischen den beiden Staaten einen zu- Iriedenstellenden Verlauf nehme. Alle noch vorhandenen Schwierigkeiten in den Bezie- hungen zwischen den westeuropäischen De- mokratien und Deutschland könnten nur dann kür beide Teile zufriedenstellend gelöst wer⸗ den, wenn Deutschland Gelegenheit erhalte, in die Zusammenarbeit Westeuropas einbe- zogen zu werden. 8 Fragen über die Haltung der holländischen Regierung zur Rolle Deutschlands in einem westeuropäischen Verteidigungssystem wur- den von Stikker ausweichend beantwortet. Er betonte jedoch, daß es im Hinblick auf die möglichen Gefahren des deutschen Nationa- lismus unverständlich sei, wieso das Problem diner Wiederaufrüstung Deutschlands über- Haupt Gegenstand der Diskussion werden Labour-Kandidat gewinnt Nackwahl Arbeiterpartei-Mehrheit von sechs Sitze: London(UP) Der Labour- Abgeordnete Edwards gewann die Nachwahl im Wahlbe⸗ Zirk Brighouse and Spenborough mit einer Mehrheit von 437 Stimmen. Die Mehrheit der Labour-Party im Unterhaus hat sich damit auf sechs Sitze erhöht. Seit den Februarwahlen hat die Labour Party drei Nachwahlen gewonnen, von denen zwei bewußt bis nach der Bekanntgabe des neuen Budgets hinausgeschoben worden was ren, um die Reaktion der Gffentlichkeit fest- Zus en. Den Haag(ZSEH). Auf einer kerens erklärte der Generalsekreta Trygve Lie, das Ziel seiner Reise gen Ausschüssen und Organisationen zu fül- len. Mit seiner Reise, so sagte Lie, wolle er einen Ausgleich herbeiführen. Er betonte aufs Neue, daß er aus den Hauptstädten, die er be- sucht habe, keinerlei Botschaft nach Moskau bringe. Aus gutunterrichteten politischen Rreisen Washingtons verlautet, daß die USA die be- vorstehende Reise Lies nach Moskau mit Inter- esse Verfolgen, jedoch keine großen Ergeb- Nisse erwarten. Auch in London wird fest- gestellt, daß es praktisch keinen einflußreichen Eolitiker gebe, der daran glaube, daß Lies Bemühungen sehr erfolgreich sein werden. Tschechen schießen über die Grenze Flüchtlinge mit Gewehrfeuer eingedeckt Regensburg(UP) Tschechische Grenz- Wachen begingen erneut eine Grenzverletzung. Drei tschechische Flüchtlinge wurden bei Hö6l1 bei ihrem Grenzübertritt von der tschechi- schen Grenzpolizei aus Handfeuerwaffen be- schossen. Einer der Flüchtlinge blieb schwer- verwundet liegen, die beiden anderen wurden derart mit Gewehrfeuer eingedeckt, daß sie aus Verzweiflung über die Grenze in die Fsche- choslowakei zurückgingen. Auch der Verwun⸗ dete wurde auf tschechisches Grenzgebiet zu- rückgetragen. Nehru bildet neue Regierung Um Position des Kabinetts zu stärken Neu Delhi(UP), Der inidische Premier- Minister Pandit Nehru nahm eine Kabinetts- umhbildung vor, um die Position der Regierung 2zu verstärken. In der Zusammensetzung des Kabinetts hat sich wenig geändert. Woroschilow in Prag Ankunft wurde streng geheim gehalten Prag(UP). Der sowzetische Marschall Worosechilov k traf auf dem Luftwege hier ein, um als Leiter der sowjetischen Delega- tion an den Feiern zum fünften Jahrestage der Befreiung Prags teilzunehmen. Die Ankunft Woroschilows wurde streng geheim gehalten. Wie aus Berlin verlautet, wird auch der stellvertretende Ministerpräsident in der 50 Wjetischen Besatzungszone, Ulbrich t, an den Feierlichkeiten zum„Tag der Befreiung“ in der CSR teilzunehmen. Das„Berliner Stadt- blatt“ erklärt demgegenüber, der wirkliche Zweck der Prag-Reise Ulbrichts sei die Teil- nahme an Besprechungen, die das Ziel ver- folgten, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der sowjetischen Besatzungszone zu über- brücken und diese Zone voll in den SoWjeti- schen Wirtschaftsblock einzugliedern. Vor Gesamtstreik der Eisenbahner Finnlands Regierung stellt Vertrauensfrage Helsinki(UP). Die Gewerkschaft der finnischen Eisenbahner beschloß, am Samstag um Mitternacht das gesamte Personal der fin- nischen Staatsbahnen in den Ausstand treten zu lassen, wenn die Regierung nicht ihre Mag- nahmen gegen die streikenden Lokomotiv- führer und Heizer zurücknimmt.. Die Regierung requirierte 30 000 Lastwagen für den Transport wichtiger Versorgungsgü- ter, die durch den sei drei Tagen anhaltenden Eisenbahnerstreik aufgehalten wurden. Die 2000 Lokomotivführer, die von der Regierung einberufen und dem Heereskommando unter- stellt wurden, haben sich weiterhin geweigert, ihren Dienst aufzunehmen. Die Regierung Wird am Samstag über ihre Maßnahmen gegen den Streik im Parlament die Ver- trauensfrage stellen. Vier Tote bei Suche nach Gummiball Sumpfgas in der Abfallgrube 8 Osaka(UP). Auf der Suche nach einem Gummiball sind in der japanischen Stadt Osaka vier Personen ums Leben gekommen. Der Ball rollte in eine Abfallgrube, und ein 19 jähriger Bursche stieg hinunter, um den a Ball herauszuholen. Als er nicht mehr herauf- kam, stieg sein Vater nach. Auch er kam nicht mehr herauf. Ein Nachbar, der nach den bei- den sehen wollte, verschwand ebenfalls. Hier- auf alarmierte man die Feuerwehr. Einer der Feuerwehrleute kletterte in die Grube und kam auch nicht wieder, Später wurden alle Vier tot aufgefunden, Sie waren an Sumpf- gas erstickt. Hubschrauber gegen Maikäfer Schwerer Flugzeugunfall bei Vertilgungsaktion Bern(Id). Ein Hubschrauber, der bei der Maikäferbekämpfung eingesetzt war, stürzte über dem Schwelzer Kanton Wallis ab. Die Maschine wurde vollständig zerstört, der Pilot schwer verletzt. Unter Einsatz von Jeeps, Fie- seler-Storch- Flugzeugen und Hubschraubern kührt die Schweiz zur Zeit eine Maikäfer- Vertilgungsaktion von der Luft aus mit Insek- tenbekämpfungsmitteln durch. 3 * r.