nen, die jetzt von Amerikaner: Nr. 72 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 6. Mai 1950 Besatzungskosten— ein gemeinsames Problem Nachstehend bringen wir Auszüge aus einer Diskussion über die Besatzungskosten, welche vor kurzem über den Süddeutschen Rundfunk gehalten wurde. Sprecher waren;: Mr. Ralph Lieban, Mr. John van Stirum und Mr. Stuart Hannon von der Landes kommission Württem- berg-Baden, deren Ausführungen die Argu- mente der amerikanischen Besatzungsmacht erhellen. D Mr. Lieban: Die Untragbarkeit der Besatzungskosten ist seit mehreren Wochen eine der meist gehör- ten Parolen in Deutschland. Es ist uns Ameri- kanern vom menschlichen Standpunkt durch- aus verständlich, daß der deutsche Steuerzah- ler eine Herabsetzung seiner schweren Steuer- Jasten herbeisehnt. Weniger verständlich aller- dings ist die Unsachlichkeit mancher Argu- mente, die in der deutschen Gffentlichkeit gegen die Höhe der Besatzungskosten vor- gebracht werden. Es mag sein, daß diese Argumente darauf zurückzuführen sind, daß die breite Offentlichkeit nicht genügend auf- geklärt ist über den tatsächlichen Stand der Dinge. Aber mir will es scheinen, als ob ein großer Teil der deutschen Bevölkerung sich von vornherein dagegen sträubt, die gegen- Wärtigen wirtschaftlichen Lasten als unmit- telbare und logische Folgen des Krieges anzu- erkennen. Diese Erkenntnis ändert zwar nichts An der materiellen Lage, aber sie bietet min- destens die psychologische Voraussetzung für eine erfolgreiche Uberwindung der schweren Nachkriegslasten. Mr. van Stirum: Wenn wir überhaupt von Besatzungskosten sprechen, müssen wir uns von Anfang an Klar sein, daß diese finanzielle Last sowohl von den Amerikanern als auch von den Deutschen getragen wird, also daß es sich um ein ge- meinsames Problem handelt. Die Be- satzungskosten und Besatzungsauflagen in Westdeutschland für das kommende Haus- BHaltjahr sind von den alliierten Hohen Kom- missaren auf etwa vier Milliarden PM ver- anschlagt worden. Mas sind im Monat pro Kopf der Bevölkerung etwa sieben DM.) Diese Summe ist zehn Prozent niedriger als die Besatzungskosten im vergangenen Jahr. Da- bei darf nicht übersehen werden, daß ein be- trächtlicher Teil dieser Gesamtsumme in ver- schiedenen Formen wieder in die deutsche Wirtschaft zurückfliegßt. Zum Beispiel, eine Milliarde geht sofort in Form von direkten und indirekten Steuern zurück, ebenso noch- mals ein Drittel der Gesamtsumme, also mehr als eine Milliarde, die für Löhne und Gehälter der deutschen Angestellten bei den Alliierten Verwendet werden. Würde man diese Perso- nen entlassen, so fiele unter den heutigen Umständen ein Teil davon dem deutschen Staat zur Last. Für Mieten und sonstige Ver- sorgungsleistungen sowie für Zahlungen an die Deutsche Bundesbahn und Post fliegen Weitere große Summen an deutsche Quellen zurück. Ein weiterer großer Betrag wird dazu verwendet, um deutsche Häuser und Kaser- benutzt wer- den, instandzuhalten und um weitere Bauten zu erstellen, die jedoch eines Tages an die Deutschen zurückgegeben werden. Die Besat- Zzungskosten stellen also keineswegs einen totalen Verlust für die Deutschen. dar. Mr. Lieban: Es ist interessant, Mr. van Stirum, daß Sie gerade diese Gesichtspunkte des Problems er- wähnen, denn diese werden meistens voll- kommen übersehen. Gerade vor ein paar Wo- chen wurde die amerikanische Besatzungs- macht besonders heftig kritisiert, weil sie in Schwäbisch Gmünd 1300 deutsche Angestellte einer amerikanischen Reparaturwerkstätte entlassen hat. Die Zeitungsberichte wiesen auf die furchtbaren wirtschaftlichen und so- zialen Folgen hin, die auf die Schließung die- Ser Werkstätte folgen mußten. Dabei wird das Werk gerade deshalb abgebaut, um die Besat- Zungskosten zu senken. Wir finden uns also in der verblüffenden Situation, in der uns auf der einen Seite vorgeworfen Wird, daß die Besatzungskosten untragbar sind, während wir andererseits heftig kritisiert Werden, wenn wir unseren Verwaltungsapparat ein- schränken, um die Kosten zu senken. Aber Sie wollten uns etwas über den amerikani- schen Anteil an den gesamten Besatzungsko- sten ben erzählen. Mr. van Stirum: Also, wenn ich vom amerikanischen Anteil spreche, so muß ich grundsatzlich vorausschik- ken, daß von uns all das bezahlt wird, was von Amerika nach Deutschland transportiert werden kann, während das, was nicht trans- portiert werden kann, von deutscher Seſte aufgebracht Wird. Das heißt also praktisch, daß wir selbt unsere Lebensmittel und Klei- dung, Fahrzeuge, Benzin usw. zahlen, kurzum für den größten Teil des Nachschubs, der für die Aufrechterhaltung eines Besatzungsappa- rates erforderlich ist, während undererseits die Deutschen für Wohnung, Versorgungslei- stungen, Arbeitsleistungen usw. zahlen. Letztlich werden auch die Besoldungen und Gehälter für unsere Soldaten und Zivilange- stellten aus amerikanischen Steuergeldern be- zählt. Ich führe diese Tatsachen nur deswegen an, weil die Besatzungsmacht an und für sich das international anerkannte Recht hat aach der Haager Landkriegsor dnung), auch diese Kosten dem besetzten Gebiet aufzuerlegen. Ubrigens, während wir bei unserer deutsch- amerikanischen Bilanz sind, darf man die Marshallplan-Zuwendungen an Deutschland nicht außeracht lassen. Sie stellen schließlich eine groge Last für den amerikanischen Steuerzahler dar und spielen immerhin eine beträchtliche Rolle in dem wirtschaftlichen Aufbau Deutschlands. Mr. Lieban: Das sind also die nüchternen Realitäten der Situation, und es dient keinem guten Zweck, die schwierige Lage weiter zu komplizieren durch Vorwürfe, die auf Ressentiments beru- hen. Es gibt aber einige andere Momente, die besonders plastisch die Unzulänglichkeit der Einwendungen aufzeigen, die wir so oft von deutscher Seite in der Besatzungskostenfrage zu hören bekommen. Obwohl ich grundsätz- lich dagegen bin, alte Wunden aufzureißen, glaube ich, daß es für unsere Diskussion unbe- dingt wichtig wäre, diejenigen Besatzungsko- sten zu erwähnen, die den 13 Staaten aufer- legt wurden, welche seinerzeit von der deut- schen Wehrmacht besetzt waren. Wollen wir Vielleicht Frankreich als Beispiel nehmen, denn dieses Land befindet sich schließlich heute in der umgekehrten Lage, und man könnte eigentlich erwarten, daß es dieselben Maß- stäbe hier anlegt, welche die deutsche Besat- N bei Frankreich seinerzeit angelegt at Mr. Hannon: Ich bin überzeugt, daß die Mehrzahl der deutschen Bevölkerung seinerzeit nicht wußte, Wie groß die Besatzungskosten in Frankreich Waren und es auch heute noch nicht weiß. Die damalige deutsche Regierung pflegte das Volk über solche Dinge nicht aufzuklären. Wenn wir nun einige diesbezügliche Zahlen anführen, so tun wir es nur deshalb, damit unsere Hörer ungefähr verstehen können, Wie es einem Franzosen heute zumute sein muß, wenn er die deutschen Klagen über die Untragbarkeit der Besatzungskosten hört. Mr. van Stirum: In Frankreich kostete die deutsche Besat- zung, auf den Kopf der Bevölkerung gerech- net, etwa zehnmal so viel wie heute die alli- jerte Besatzung in Deutschland. Genauer ge- sagt, die Abgaben, die der französischen Re- gierung durch die Besatzung auferlegt wur- den, betrugen ungefähr 40 Milliarden Mark jährlich, das Aquivalent der gesamten franzö- sischen Steuereinnahmen, Und um ihre eige- nen Ausgaben zu decken, war die französische Regierung gezwungen, ihren Goldbestand zu veräußern und in großem Ausmaß Banknoten zu drucken. Was zu einer schweren Inflation führte. Handel und Wirtschaft Deutsche Futtermittel-Industrie tagte Der Vorstand des Verbandes der Futtermit- tel-Industrie in der Bundesrepublik tagte in Heidelberg. An den Besprechungen nahmen Vertreter des Bundesernährungsministeriums, der Außenhandelsstelle und der Landwirt- schaftskammern teil. Der Direktor des Insti- tuts für Tierernährung an der Landwirtschaft- lichen Hochschule Stuttgart- Hohenheim, Pro- fessor Dr. Wöhlbier, sprach über die Verwen- dung der Kraftfuttermittel. Keine neuen Bedingungen für Produktenbörse Der Verband der süddeutschen Produkten- börsen kam bei Beratungen, die in Baden- Baden gemeinsam mit Vertretern süddeut- scher Verbände der Ernährungs wirtschaft ab- gehalten wurden, zu dem Ergebnis, daß die bisherigen Handelsbedingungen der Produk- tenbörsen, die sich seit 20 Jahren bewährt hätten, beizubehalten seien. Für Anfang Juni st eine Zusammenkunft von Delegierten sämtlicher westdeutscher Produktenbörsen in Frankfurt oder Köln vorgesehen, so daß man hofft, die Frage der Neufassung der Ge- schäftsbedingungen bis zum Beginn der dies- jährigen Ernte klären zu können. Billigere Zigaretten gefordert In einer Denkschrift an das Bundesfinanz- ministerium fordert der Verband der Zigaret- tenindustrie eine Senkung der Tabaksteuer und des Kleinverkaufspreises für Zigaretten. Die steuerliche Belastung mit rund 7 Pfennig je Zigarette habe dazu geführt, daß der deut- sche Zigarettenkonsum je Kopf und Jahr von 700 Stück im Jahre 1938 auf 450 im Jahre 1949 zurückgegangen sei. Die bedenkliche Lage dieses Industriezweiges sei in erster Linie auf den großangelegten Schmuggel mit amerika- nischen Zigaretten zurückzuführen. Es wird U. à. vorgeschlagen, die Material- und Bande- rolensteuer für 1000 Zigaretten um etwa die Hälfte zu ermäßigen, damit die Industrie eine Sechszweidrittel-Pfennig- Zigarette auf den Markt bringen könne. Kritische Lage im Güterkraftverkehr Das württemberg-badische Verkehrsmini- sterium stellt fest, daß die Lage im gewerb- lichen Güterkraftverkehr immer kritischer werde. Besonders bedroht seien die sogenann- ten„Trampfahrer“ des Güterfernverkehrs, die oft vier, fünf oder sechs Tage warten müß- ten, bis sie bei den Laderaumverteilungsstel- len eine Rückladung erhielten. Noch größere Schwierigkeiten bestünden im Güternahver- kehr. Deutscher Bauerntag in Mainz Der Deutsche Bauernverband hält vom 25. bis 27. August den„Deutschen Bauerntag 1950“ in Mainz ab. Mit den Vorarbeiten zu der Ta- gung, an der u. a., der Bundesminister für Er- nährung, Niklas, und zahlreiche Delegationen aus dem Bundesgebiet und Ausland teilneh- men werden, ist der Bauernverband Rhein- hessen beauftragt. eee ee Mr. Lieban: Wir sind uns natürlich klar darüber, daß all das nichts an der Tatsache ändert, daß wir alle weiter Besatzungskosten zahlen müssen und daß es angenehmer wäre, wenn wir mit unserem Geld etwas anderes anfangen könn- ten. Es ist aber Zeit, daß wir uns endlich ein- mal klarwerden, dag der zweite Weltkrieg ungeheuer viel Werte vernichtet hat und daß es noch einige Zeit dauern wird, bis halbwegs normale Zustände wiederhergestellt sind. Für beide Seiten besteht nur eine ver- nünftige Lösung: Daß wir uns alle bemühen, ehrlich zusammenzuarbeiten und der Ver- suchung zu widerstehen, uns gegenseitig mit gefühlsbedingten und unwürdigen Kritiken in die Haare zu fallen. Zwei Milliarden DM freigegeben Vizekanzler und ERP- Minister Blücher teilte die Freigabe eines Betrages von zwei Milliar- den DM aus Gegenwertkonten zur Anlage in der Bundesrepublik mit. Dr. Blücher erklärte, die Freigabe werde vor Ende des Jahres er- folgen. Die Fonds seien das stärkste Bele- bungsmittel, das die deutsche Wirtschaft bis- her erhalten habe. 5 Mannheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: Großvieh 262, Kälber Schweine 1507, Schafe 45. Preise(e ½ kg Lebendgewicht): Ochsen aa 80—88, a 68— 76, b 60—66; Bullen aa 80 bis 85, 4 69—77; Kühe a 6570, b 5262, c 4046; Färsen a 88.—96, A 78—86, b 70—77; Kälber; Sonderklasse 130140, a 102108, b 85—92, C 60—70, d 42—54; Schweine a 100104, b 102 bis 105, 106108. 1 Marktverlauf: Großvieh ausverkauft Schweine ruhig, Uberstand; Kälber ausvers kauft. 5517 Konsumgenossenschaften tagen Der am 26. Mai 1949 in Kassel neugegrün- dete Verband südwestdeutscher Konsumge- nossenschaften hält seinen diesjährigen Ver- bandstag am Himmelfahrtstag in Heidelberg ab. An der Tagung nehmen rund 250 Dele- Sierte der Konsumpvereine von Nordbaden, Rheinland-Pfalz und Hessen teil. Neben Gast- delegierten des Zentralverbandes Deutscher Konsumgenossenschaften, Hamburg, werden auch Vertreter der hessischen Landesregie- rung und der Gewerkschaften zu der Tagung erwartet. Italien liefert uns Kartoffeln Die italienische Regierung gab die Unter- zeichnung eines Vertrages mit der deutschen Bundesrepublik bekannt, in dem sich Italien verpflichtet, junge Kartoffeln im Wert von 1000 000 Dollar nach Deutschland zu liefern. Ein Viertel dieser Menge soll nach Berlin gehen. Schwarzwälder Uhrenindustrie belebt sich Der Export der Uhrenindustrie in Württem⸗ berg- Hohenzollern erhöhte sich im März um 27,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Vor allem belebte sich die Uhrenausfuhr nach Persien. Einige größere Betriebe der Schwarz- Wälder Uhrenindustrie konnten zur Voll- und Sichtarbeit übergehen und neue Arbeitskräfte Sinstellen. Höchstproduktion in Württ.-Hohenzollern Die industrielle Produktion in Württemberg Hohenzollern hat im Monat März den bisheri- gen Höchststand vom November 1949 über- schritten. Der Bruttoproduktionswert erhöhte sich im März um 19,3 Millionen 8 Auf 160,96 Millionen DRM. Wirtschaft in Kürze Die deutsche Steinkohlenförderung hat mit 370 933 Tonnen einen neuen Nachkriegs- Tages- HGehststand erzielt. . 1 Die technische Messe in Hannover ist eröffnet worden. Vizekanzler und ERP- Mini- ster Franz Blücher erklärte bei der Eröffnung, die Qualität der deutschen Exporterzeugnisse müsse verbessert werden. In den Mannheimer Häfen wurden im April 245 920 Tonnen Güter umgeschlagen. Die Zufuhr belief sich auf 219 492, die Abfuhr auf 26 428 Tonnen. E In Anwesenheit von über 500 Teilnehmern, darunter fünfzig aus dem Ausland, begann in Badenweiler die diesjährige Tagung des Ver- eins der Textilchemiker und Colo risten(VTCch). — 0 DER KAISER, du Dladchen ER OM AN VON MAR GOT E OG ER S OPYRIGET BY VERLAG HELMUT S EILE R. STUTTGART 35. Fortsetzung Barbarossa warf sich in den Armstuhl, der neben dem Kamin stand. Er trug das glän- zende, rötliche Lederkleid, dessen schöne Far- be alten Fichtenstämmen glich. „Selten verirrt sich einmal ein Mensch zu mir, der nichts will“, entgegnete er.„Wenn du um mich bist, warte ich stets auf deine Bitte, dich endlich deines Versprechens zu entheben, in das schwäbische Kloster einzu- treten.“ „Niemals werde ich diese Bitte ausspre- chen!“ sagte das junge Mädchen mit ruhiger Bestimmtheit. Der Kaiser schwieg verwundert. Schließlich sagte er:„Wie kommt das? Du warst doch ehedem in feindlicher Abwehr, wenn ich dir das Klosterleben empfahl?“ Sela wurde blaß. 5 80 Vergebens wartete der Kalser auf eine na- here Erklärung. „Nun?“ fragte er nach einer Weile.„Was hat deinen Sinn gewandelt? Bist du zu trotzig, mich zu bitten? Oder haben deine Erfahrun- gen in der großen Landschaft genügt, dir die Welt zu verleiden?“ Sie sah den Herrscher mit jenem wissen- den, traurigen Blick an, der ihn an den Ernst ſunger Tiere erinnerte. ein besserer Grund macht die Bitte zu- 85 aichte! sagte sie gesammelt. 5 g zlich so fromm 8 daß bis 72 5 beten möchtest?“ 8 Gela besann sich. Dann wandte sie sich dem Kaiser zu und legte ihre zarte Hand leicht auf sein Knie. Mühsam begann sie:„Der Kaiser besitzt alle Macht und alle Reichtümer der Welt. Und er ist trotz seiner großen Güte dahin gekommen, die Menschen zu verachten, weil sie ihn tau- sendmal enttäuschten, betrogen und belogen!“ „Das ist wahr!“ sagte Barbarossa kalt.„Ich habe keinen Glauben an die Treue der Men- schen! Sie sind nur solange zu allen Diensten bereit, als es ihr eigener Vorteil ist.“ Gela schob ihr Kinn auf die Hand, die auf des Kaisers Knie lag, und blickte aus ihren Silberhellen Augen still empor. „Aus diesem Grunde will ich in das Kloster gehen,% erklärte sie leise.„Ich möchte den Kaiser davon überzeugen, dag man ihm ohne Vorteil aus wahrhafter Verehrung zu dienen vermag. Es gibt bestimmt viele Menschen auf der Welt, die ihm, wie ich, in treuer Hingabe dienen würden, Wenn sie die Möglichkeit hät- ten, den Weg zu ihm zu finden.“ Barbarossa rig sich aus seiner Müdigkeit. „Machst du dir wirklich so viele ernsthafte Gedanken über das Los eines Kaisers, du holde Närrin?“ fragte er kopfschüttelnd. Gela fuhr fort:„Jede Nacht bitte ich Gott darum, mir die Kraft zu geben, dem Kaiser diesen guten Beweis erbringen zu können! Denn dann hätte mein rechtloses, verlorenes a Leben den herrlichsten Sinn!“ „Verloren und rechtlos nennst du dein Da- sein, du süße Törin?“ murmelte der Kaiser. . griff er mit beiden Händen nach Gelas Schultern und kragte schroff:„Ist das auch Wahr, was du von deinem nächtlichen Gebet sagst? Flog dir das nicht nur eben launisch durch den inn 3 nbrünstig dlickte Gela den Kaser an. Sie drängte sich mit einer kleinen, weichen E an ihn. Weit aufgetan breitete sie ihre Augen vor ihn hin, als wollte sie sagen:„Ueberzeuge dich Selber! Was nützen meine Versicherungen?““ Der Kaiser blickte mit düsterem Prüfen in ſegung ihr gesammeltes Gesicht. Er sann. Dabei schweiften seine Gedanken ab. Die trüben Ereignisse der letzten Tage zogen durch seinen Sinn. Gela fühlte, daß er an das Gespräch mit dem Welfen dachte. Plötzlich kehrte er jäh in die Gegenwärtig- keit des holden Augenblickes zurück. Lächelnd beugte er sich über Gelas war- tende, fromme Jugend. Und die Lust kam inn an, wie ein Adler tief in den Blick des Mädchens hinabzustoßen, das arglose Herz mit scharfen Klauen zu packen und zu sich emporzureißen. Gela hob die Hand, als müßte sie sich ir- gendwo festhalten. Aber der Kaiser erhaschte die tastende Hand, die ungewiß in der Luft hing, und um- schloß sie mit festem Griff. Er lachte abgründig. „Nicht ungestraft treibt ein kleines Mädchen mit dem strengen Kaiser sein mutwiliges, süßes Spiel!“ sagte er. Dann neigte er sich auf Gelas geöffneten Mund und küsste sie schwer. „Denke morgen, daß du alles geträumt hast. Und gehe nicht mehr bei Nacht mit deinen Rehaugen in der Höhle eines Löwen um! Sonst frißt er dich!“ gebot Barbarossa freund- lich. Gela erhob sich traumwandlerisch. 2 Sagte sie ungewiß. Es klang ebenso ge- horsam wie ungläubig. Dann verschwand sie lautlos im Schatten des Raumes. Und des Kaisers dunkles Lachen fiel wie eine unsäglich süße Zärtlichkeit über ihren tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen stand ein klagender 5 Page vor ihrem Lager und sagte seufzend: „Nun kannst du einmal zeigen, ob es nicht nur leeres Gerede war, daß du dem Kaiser der Kaiser. Nun, das ist gut] Ich werde 8 Als Page dienen möchtest. Mein Gefährte ist krank geworden! Stehe schnell auf und hilf mir!“ Gela zog in Aller Eile das blaue Pagen- kleid an. Der Page stellte Gela neben die Tür des kaiserlichen Gemaches und mahnte:„Achte auf jede meiner Bewegungen. Dann wirst du schon wissen, was du zu tun hast.“ Barbarossa hatte von der Erkrankung des Pagen gehört. Als er Gela erblickte, dachte er mit plötz- licher Gereiztheit: Wenn ich vorüberkomme, wird sie mir einen töricht vertrauten, holden Blick zuwerfen, wie es Frauen zu tun pflegen, wenn sie ein Mann heimlich küßte. Aber Gela hielt die Augen gesenkt, als der Kaiser an ihr vorüberging. Sie sah sehr hilflos aus und rührte sich nicht.. Der Kaiser ritt an diesem Tage nicht in den 5 Wald. 5 Er ging hin und her, empfing Boten mit Briefen und ließ den Schreiber kommen. 5 Die Pagen hatten kleine Handgriffe zu tun, Armstühle zu rücken und Mäntel zu halten. Auch dabei sah Gela den Kaiser kein ein- ziges Mal an.. Sie hatte ein ernstes, verschlossenes Ge- sicht, wie es wunschlose junge Menschen ha- ben, die ein Geheimnis hüten, das sie 1 5 Glück erfüllt. Die gestrige Nacht scheint ihr nicht so nah gegangen zu sein, wie ich befürchtete, dachte bald in das schwäbische Kloster schicken, dle Kleine! Um meinetwillen! Kurze Zeit danach mußte sie ihm ein B ch reichen. 55 Da merkte er, daß ihre Hand utterte Das Buch fiel zu Boden. Gela bückte A 3 . IMMFR WIEDER Immer wieder laßt die blauen Berge mich in Ferne locken; Silberweiten glücklich schauen und so wie ein Kind frohlocken. Immer wieder lagt mich wandern nach der alten Lieder Weisen; Stadt und Land erkundend wandern, flammend Göttliches zu preisen. Immer wieder Wind und Wolken blühend mir die Stirn umwehen; Wassern und den Lüften folgen, reicher Tage Schar Geschehen. Immer wieder sein und treiben mit des Lebens Rnospen, Blüten; reifend bei den Sternen bleiben, die uns alle fromm behüten. Otto Lautenschlager AUGUST LAMMLE: Von der Kunſt zu ſchenken Kunst??— Gewig! Denn von den Hunder- ten von Geschenken, die zu Geburtstagen, Confirmationen, Hochzeiten, zu Ostern, Weih- hachten und sonst gegeben werden, haben viele keinen Sinn. Was heißt das? Ist nicht Schenken etwas ganz Einfaches? Man übereignet einem ande- ten etwas, irgend etwas— Geld oder Sa- chen, Angehörigen, Fremden, Armen, Reichen — aus einer inneren Verbundenheit heraus oder weil es sich so gehört, ehrenhalber an- standshalber! Man kann auch Freundschaft schenken, Liebe, Zärtlichkeit, Fhre, Aufmerk- samkeit, Gehör Gewiß. Machen wir einmal weiter: Da ist einer, der verschenkt, was er nicht mehr braucht oder brauchen kann; ein ande- cer schenkt aus Eitelkeit, um sich einen Na- men zu machen; wieder einer wirft mit der Wurst nach dem Schinken in der Erwartung Da hast ein Ei, gib mir zwei!“— Heißt das schenken? Einer schenkt, um seinen Dank abzustatten. Gut!— Einer schenkt um des lieben Friedens willen. Sehr gut! Um den Frieden zu gewin- den oder zu erhalten, ist nichts zu kostbar. Aber eigentlich handelt es sich hier nicht um Reschenke, sondern um eine schon erhaltene der eine erwartete Gegenleistung! Liebe Freunde, Schenken ist etwas anderes. Is kängt mit Denken an, mit dem Sichbesin- zen, nicht was man übrig hat, sondern Was ler andere braucht oder brauchen kann, was er sich selber wünscht, was ihm Freude ma- Ben würde. Man muß bei dem zu Beschen- enden anfangen! Anders herum wird's falsch. Wenn mit der Gabe eine Großtuerei ver- unden ist, ist's kein Geschenk. Auch was nan ungern gibt, einem so hinwirft, ist kein geschenk. Aber wertvoll sind alle Geschenke, die mit einem Opfer verbunden sind. Als die Frau ihrem Mann, der den Tag über zuswärts sein mußte und nur zur Nacht- und Sonntagsruhe heimkam, zu seinem Geburtstag inen Lautsprecher für den Radioapparat chenkte, da schenkte der Mann seiner Frau tu ihrem Geburtstag ein Jagdgewehr.— Man Fann's auch so machen. Und es ist gar nicht Anpraktisch. KAber man soll einem Hund, der vor Hunger and Durst die Zunge heraushängt, kein sil- dernes Halsband schenken. Der in der Wilhelminischen Zeit durch seine angeschminkte Aufrichtigkeit bekannte Diplo- mat Kiderlen-Wächter erzählte einmal die Geschichte eines Geschenks, ich glaube eines Kunstgegenstandes aus Bronce oder so etwas, einer teuren Figur, die ein schmachtendes Liebespaar darstellte. Man war in der Familie sehr gebildet und schenkte nur echte Sachen. Eine Tante hatte das Stück aus einer Pariser Erbschaft erhalten. Als sie ihren 70. Geburts- tag feierte und anfing, noch„mit warmer Hand“ ihre Kostbarkeiten zu verteilen, gab sie es einer Nichte. Von der Nichte ging die Figur an eine Base als Hochzeitsgeschenk, von da Weiter auf den Gabentisch einer Ronfirman-. din, von da an einen Vetter nach bestandenem juristischen Examen, dann an einen Onkel zum Geschäftsjubilaäum, von da weiter und Weiter.. aber es gibt eine Gkonomie der Gerechtigkeit: das vielgereiste schmachtende Liebespaar kam pünktlich an ihrem 75. Ge- burtstag zur Erbtante zurück.— Kiderlen setzte einen schwäbischen Trumpf drauf und sagte: „Lieber an d Leut na', als in d'Kutterkist!“ Ja:„man übereignet einem anderen irgend etwas“. Und das ist dann ein Geschenk. Das kann herzlich gut gemeint und doch falsch Sein. Die Minna war die beste und freigebigste Frau, ihre Menschenliebe kannte keine Gren- zen. Eines Tages kam sie zu den Freunden in Stuttgart, sagte, sie wolle ein Hochzeitsge- schenk kaufen für das Neuhausener Bäàsle. „Wen heiratet sie denn?“ fragte! Freunde.. „Einen Lehrer“, sagte Minna, einen Lehrer aus einer Familie mit acht Kindern.“ „Was wollt Ihr schenken?“ „Wir haben gedacht, wir wollen den Blu- menschmuck schenken für den Hochzeitstisch. Das Bäsle hat die Blumen so gern.“ „Ja, Wwas wollt Ihr ausgeben?“ „Es soll etwas Rechtes sein: hundert Mark oder so wollen wir ausgeben.“ die „Was tut man mit den Blumen nachher?“ Die nimmt man mit heim. Man kann auch den Gästen davon mitgeben.“ „Wie lange glaubst du, daß die Blumen halten?“ „Wenn man sie pflegt, können sie schen noch vier fünf Tage halten?“ „Vier fünf Tage? Haben die jungen Leute ein grohbes Einkommen?“ „Nein. Das ist's ja eben. Es wird knapp hergeben bei ihnen.“ „Aber die Braut hat gewiß eine rechte Aussteuer, alles sechs- und zwölffach an Wäsche und Küchengeschirr und auch Geld auf der Sparkasse?“ „Das glaub ich nicht. An Aussteuer hat sie nur das Allernötigste.“ „Wollt Ihr dann nicht lieber einen Veil chenstrauß kaufen um eine Mark? Die neun undneunzig Mark könntet Ihr dann in eine Schachtel tun und den Veilchenstrauß drauf binden und den Brautleuten heimlich geben. Mit dem Geld können sie etwas anschaffen, das vier fünf Jahre hält, oder auch einen Mo- nat davon leben!“ „Aber das geht doch nicht! Geld geben!? Das ist doch beschämend. Und es sieht auch nichts gleich.“ „Beschämend? Arme Leute schämen sich nicht, wenn sie Geld kriegen; sie schämen sich, wenn sie beim Bäcker und beim Metzger aufschreiben lassen. Bauern schenken fast im- mer Geld. Da weiß man, was man hat!“ Es blieb dann bei dem Veilchenstraußg. Und als Minna daheim die Sache mit ihren Leu⸗ ten beredete, tat jedes noch extra etwas Rech- tes in die Schachtel. Nach der Hochzeit kam ein Brief: Wir Waren alle fröhlich. Am fröhlichsten war das Bäsle und der wirklich nette Vetter. Die Schulkinder haben der Braut zwölf Blumen- Stöcke geschenkt. Die standen auf dem Tisch. Es war sehr festlich!“ Ja, Schenken fangt mit Denken an. „Man müßte ihm ein Denkmal ſetzen“ — hob mein Freund zu erzählen an, als ich ihn das erste Mal in seiner neuen Woh- nung gufsuchte, und war ganz gerührt,„Ein Denkmal“, verwunderte ich mich, Wem denn?“—„Dem freundlichen Herrn von der Polizei!“—„Der Polizei ein Denkmal?— Ich glalibe fast, du bist übergeschnappt!“ lachte ich(es war mir nämlich bekannt, dag er auf die Polizei sonst nicht besonders gut zu spre- chen War).„Keineswegs“, gab er ernsthaft zu- rück;„also paß mal auf: bekam ich da vor ein paar Tagen plötzlich eine Vorladung von der polizeilichen Meldestelle. Nichtsahnend er- schien ich vor dem Beamten. Dieser blätterte ein wenig in einer Akte, auf der ſch zu mei- nem nicht geringen Erstaunen meinen Namen stehen sah(rasch überschlug ich das kleine Sündenregister in meinem Gedächtnis, fand aber nichts Bemerkenswertes). Der Beamte räusperte sich:„Ahem, Sie sind am soundso- Vielten als Untermieter im Hause X- Straße 27 eingezogen?“„Allerdings! bestätigte ich, Völlig unbefangen, Es war Ihnen sicher be- kannt, daß Sie sich hier polizeilich anzumel- den hatten, da Sie von einem anderen Wohn- bezirk zugezogen sind— warum haben Sie das unterlassen? fuhr er mit strenger Miene fort, Sie haben sich damit strafbar gemacht!“ Das war's also. Ich wußte nichts zu erwidern Und zuckte hilflos mit den Achseln, In diesem Augenblick ging mit dem Gesicht des Beam- ten eine seltsame Veränderung vor; die stren- Sen Linien verschwanden und machten einem verschmitzten kleinen Lächeln Platz.„Warten Sie mal!— sagte er langsam, indem er mir 8 mit dem linken Auge leise zu zwinkerte sind Sie nicht krank ßewesen; war es nicht S0? Und er nickte mir aufmunternd zu. Ich schlug mich vor die Stirn: Donnerwetter, daß ich nicht gleich dran gedacht habe: natürlich War ich krank; ich hab ja drei Wochen das Bett gehütet— Grippe und so Naja, Sie Wissen ja, Herr Inspektor. Da konnte ich mich ja nicht anmelden!!— Dacht ich mir's doch!“ schmunzelte der Beamte, während er mir die Anmeldeformulare zuschob, hier bitte! Ausfüllen! Erledigt!“— Ich hätte ihm um den Hals fallen mögen. Im Stillen bat ich der Po- lizei alles ab. Siehst du, und darum müßte man diesem Beamten ein Denkmal setzen—“ „—— Und es mit der Inschrift versehen: E Ii Mensch!“, vollendete ich. HP Höhenwege Ihr Wege über die Höhen! Ihr führt mich die Gänge durch die Schön- Beit der Welt, indem ich lese im Antlitz eurer Felder, Wiesen und Wälder, eurer Himmel und lichterhellten Ferne. Und immer seid ihr es, in deren Einsamkeit mir der Sinn erwacht, um der Wahrheit ins Herz und Gottes Wesen zu schauen. Stets, wenn ich euch ferne bin, ersehne ich euch, und nichts lebt stärker in all meinem Sinnen als ihr. Wie oft sucht ihr meine Seele Ihr habt mich bis hierher geleitet und ich gedenke eurer voller Dank bei allen meinen Atemzügen. Ihr lebt in mir in großer Bereit- schaft, da ich Zukünftigem bei eurem Geleit entgegensehe. Unter fremdem Himmel Aus einem weißruthenischen Tagebuch Wer in die Seele der weißruthenischen Land schaft schauen will, muß die Sonne erwachen sehen. Ehe noch der erste Schrei des Hahne in die Morgenstille dringt oder im Herbst die Wogenden Nebelschleier über den weiten Wäl⸗ dern und Heidemooren sich heben, da steigen im Dämmergrau der schwindenden Nacht di ersten Boten des jungen Tages am Horizont empor, Wundersam ist um diese Stunde da schlafende Land überstrahit von Ahnung un Hoffnung. Noch regt sich kein Vogel im Ge- äst, noch ruhen Mensch und Tier in Katen und Gehöften, hinter Stacheldraht und Mau- ern. Eein Laut stört die gro Andacht de Natur. Als ob ein Lächeln über das Antlit eines schlafenden Kindes ginge, f Land anzuschauen, das doch für uns Deutsche S0 Viel Rätsel birgt. Schleierweig stehen Birken an den Wegen und in den Wäldern, wartend, daß der erste Sonnenstrahl sie umfange. Der frische Atem der dunklen Erde strömt einen Hauch von Unberührtheit aus: jung, wundervoll jung breitet sich die Landschaft an der Beresins Vor meinen Augen, ob der Tau im Frühiahr die Wiesen netzte, ob Frost die Felder här⸗ tete oder ob der Schnee die Fluren deckte. Eine seltsame Feierlichkeit erfüllt dann die Natur. In solcher Stunde erwachte in mir die Liebe zu dieser fremden Landschaft: weit Wie die grünen Wäldermeere, taufrisch wie Eos, die Rosenfingrige, lag sie vor uns. De konnte es geschehen, daß wir für einen Augen- blick die Sehnsucht vergaßen und des tröst-⸗ lichen Gedankens teilhaftig wurden: es sind die gleichen Gestirne an diesem fremden Him- mel, die auch über unserer fernen Heimat im Westen leuchtend stehen. Milli Stotz. Der junge Maler Der junge Maler, die Augen und Gesichts- ziige noch voll des Entsetzens von all den Strapazen überstandenen Kriegs, weist mir seine neuen Arbeiten: lauter zartleuchtende Aquarelle; zerstörte Dörfer, Plätze mit zer- fallenen Brunnen und klaffenden Giebeln; zerstörte Städte mit Straßen voll wilden Ge- Klüft orstenen Kirchtürmen, toten Fas- Saden und Fensterhöhlen: Bäumen, aufgeris- Hern und zertrümmertem Ge- 1 mit der Natur, lebenstrunken; üb lockend und jubili 21 engelhaft mild, der blauhintönende und bunt- farbige leuchtende Himmel, die zartverhauchte duftige Hügelferne, der grasgrüne und rosige Erdgrund. 5 „Leben!“ ruft der junge Maler, derweil ich die Blätter eins nach dem andern sinnend be- trachte.„Leben, das ist jetzt die Farsle für uns alle! Ein neues Leben! Farbig, voll Be- wegung, voll Spannung, voll Rhythmus, ein- gefügt in das All!“ l Ich nicke und bejahe leise und danke von Herzen dem Künstler für sein jetziges, sein künftiges Werk. Auf Wegen zum Ziel Altes Wort: Trachte nach dem Epreich⸗ baren! Trachte nach dem Unerreichbaren! Johann Wolfgang von Goethe: Pflicht: Wo man liebt, was man sich selbst beflehlt. 5 Theodor Fontane: Gib deinem Wunsche Maß und Grenze, Und dir entgegen kommt das Ziel. Verſchämte Liebe zu einer alten Uhr Vor geraumer Zeit schon hat die alte be- malte Uhr mit den grotesken Bleigewichten nebenan nach rasselndem Ausholen mit kurz- atmigen Schlägen die dritte Stunde verkün-⸗ det. Ich habe danach nochmals versucht zu schlafen. Es gelang nicht, und so kommt mir die stille Nachtstunde recht, Dir endlich ein- mal von meiner geliebten Uhr zu erzählen. So elne Uhr wie nebenan ist nämlich schon lange mein Traum. Sie macht einen schreck ichen Spektakel. Alles knarrt an ihr. Die er, die Ketten mit den Tannenzapfenge- chten, die hölzernen Zeiger und auch der r dikel mit dem Mondgesicht. Dieser 80 onders heftig, denn er befindet sich in lebhafter Bewegung, als wolle er Zeit davon laufen. Vor lauter Anstren- m der alte Gesell auch schon gar richtig ticken, wie sich das für te Uhr gshört. Es ist nur noch ein Achzen, was er bei inne slch gibt, Ganz schlimm aber wird er halben u dlich, daß lobene 5 Gemalt n. 8 dest du zuerst: Na, s. Dafür ist das Bildchen halbrechts von der v ohne Fehl. Auf einem goldenen Misthaufen trompetet ein stolzer Hahn sein Reveille in den Morgen. Dabei reckt er den geblähten Hals soweit vor, dag ihm der groge Zeiger durch den geschwollenen Kamm fährt. Vor Wut darüber hat der Kikeriki an einigen Stel- len gehörig Federn verloren, so daß man sei- nen weißen Leib sieht. Nun möchtest du noch wissen, was unter der VII für ein Bildchen prangt. O, es ist Schön, wunderschön. Doch schwer zu erklären. Es ist nämlich eine Art allegorische Figur, die meines Erachtens besser zur XI gepasst hätte. Dargestellt ist ein dicker, nackter Bengel mit Pfeil und Bogen. Ich möchte nicht annehmen, daß es— bedenke um sieben Uhr— ein Amor sein soll. Aber vielleicht ist die Uhr im Winter gemalt worden. Glaube ja nicht, ich hätte mich über die Uhr lustig machen wollen. Im Gegenteil. Viel“ leicht hat mich nur meine Liebe zu dem alten Monstrum ein wenig ironisieren lassen. Haben Wir doch so oft eine entsetzliche Angst davor, Uns ins Herz schauen zu lassen. 5 g Wilhelm Chr. Harmening Berühmt oder berüchtigt Die amerikanische Nachrichtenagentur Uni- ted Preh richtete an 1500 amerikanische Jour- malisten die Frage, welche 10 Persönlichkeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts am meisten von sich reden machten, gleichgül- 5 ig, ob sie gute Oder schlechte Taten voll- ASN Silbenrätsel: Aus Oper und Operette Aus den Silben: a-ar-ca-da-da-de-der-fl- fle- frei-grin-hen-isli-lo-lo-maus-me-mi-Oos-sa- schütz-tos. sind Opern bzw Operetten der nachfolsenden Komponisten zu bilden. Die Anfangsbuchstaben der Werke ergeben eine Oper von& Verdi. a J. Beethoven; 2. Verdi; 3. Wagner; 4. Richard Strauß: 5, Puceini; 6. Gluck; 7. Weber; 8. Jo- hann Strauß 5 Kh. Zusammensetzen! gel, sen, mer, bel, ter, be, lo, ne. 5 Vor jede der oberen ist eine der unteren SCHACH ECKE Das Matt der beiden Springer W. Pauly(Esk. Kur. 1923) Silben zu setzen, so daß sinnvolle Wörter ent⸗ stehen. Die Anfangsbuchstaben ergeben der Reihe nach gelesen eine Naturerscheinung. Ei- Ne Ra- Os Dot An- Tan- Be. Magische Figur 8 5 2 3 4 „ 5 8 Matt in drei Zügen(4 3 Eine jener raffmiert geste bei denen sich der Löser ver sog.„Satzspiel“. 5 müßte, so blie 5 5 Wonach Weiß mittels der Verste b den schwarzen Springer e W d wes 1 Burg Eberbach in Geſchichte und Sage Wieviele Wenderer mögen wohl schon, vom enbuckel her kommend, auf ihrem Weg ach Eberbach an der alten Eberbacher Kaiser- irg gerastet haben! Herrlich ist der Blick von Oben in die reizend gelegene Stadt selbst, Neckartal und die Seitentälchen sowie auf e bewaldeten Berge, die unserem Eberbach den dungsvollen Rahmen geben. Alle aber, die diese etwa 300 m hoch gelegene besuchen, sind überrascht über die Aus- e der Anlage. Vorn auf der Bergnase des rghäldeberges erhebt sich die Vorderburg, der in nördlicher Richtung Mittelburg und Hin- burg anschließen. Den Heimatfreund interessiert das Schicksal er Burganlage. Wie alt ist sie? Wer Waren Erbauer? Wie erging es ihr im Laufe der hrhunderte, und was weiß die Sage zu berich- ne? Den Bischöfen von Worms wurde im Jahre das Grafenamt in der Wingarteiba, zu wel- aus das Gebiet um Eberbach gehörte, ver- en, Es ist anzunehmen, daß sie zur Sicherung rer Hoheitsrechte den ältesten Teil der Eber- cher Burg, die sogenannte Vorderburg erbaut en. Der Platz war nicht schlecht gewählt: on hier àus überblickte man den Neckar und Errschte den Zugang zum hohen Odenwald Wohl durch das Tal der Holderbach(in frü- ren Jahrhunderten Eberbach geheißen) als urch das Itter tal. Nach einem Brande erfolgte zugleich mit der ederherstellung der kleinen Burganlage der u des zweiten, größeren Teils, der jetzigen sogenannten Mittelburg. Dies dürfte gegen usgang des 11. Jahrhunderts geschehen sein. Hundert Jahre später war die Burg jedenfalls itz des Gaugrafen. Im Jahre 1227 erhielt König Heinrich VII., Sohn Kaiser Friedrichs II. vom Bischof von orms die Burg Eberbech als Lehen. Er scheint der Erbauer des jüngsten Teils der drei- igen Burg gewesen zu sein,. Mit der Besitz- nahme der Burg verband der Hohenstaufen- König auch die Gründung der Stadt, die im Jahre 27 ihr siebenhundertſähriges Bestehen feiern konnte. Nach dem Sturz Heinrichs im Jahre 1235 wurde die Hohenstaufenburg zur Kaiserburg, die Stadt Eberbach zur Reichsstadt, Beide wechsel- ten in der Folge öfters ihre Besitzer. Einer von ihnen war Hans von Hirschhorn. Er erwirkte von König Ruprecht die Erlaubnis, die Burg zu schleifen, da sie keinen Nutzen bringe und nur Kosten verursachte, Vielleicht war es ihm auch im Hinblick auf eine etwaige spätere Verpfän- dung unangenehm, eine so starke Burg in der Nähe seiner eigenen zu wissen. Die Verfügung zur Schleifung erfolgte am 12. Oktober 1403. Darnach begann der Abbau der Burg. Anzu- nehmen ist, daß sie nicht gleich völlig zerstört wurde, sondern im Laufe der Jahrhunderte zu- Sammenstürzte. Auch dienten Steine der Burg den Eberbachern als willkommene Bausteine. Vielleicht wurden auch welche zu sogenannten Wildmauern, wie sie noch am Hang der Burg- hälde zu sehen sind, verwandt. Im Jahre 1909 begann man mit den Freile: gungs- und Erhaltungsarbeiten der völlig ver- schüttet gewesenen Burg, die sich als eine drei- teilige romanische Gruppenburg enthüllte. Die älteren Bewohner Eberbachs gedenken noch gerne der an dieser idyllischen Stelle auf- geführten Burgspiele, die, wie man vor einiger Zeit erfuhr, ihre Fortsetzung finden sollen. Und nun làssen wir noch Frau Sage zu Wort kommen: Willst du bei deinem Besuch auf der Burg das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, lieber Leser, so versäume nicht, an Ort und Stelle nach den unterirdischen Gewölben zu fahnden, In einem dieser Räume wirst du näm- lich eine Geldkiste— sie soll, gefüllt sein!— vorfinden aber o Schreck, auf ihr sitzt ein großer bissiger Hund als Wächter der Kiste, und Als zweite Uberraschung bemerkst du, daß er besagte Hund einen Schlüsselbund im Maule trägt. Diesem Schlüsselbunde jedoch müßte deine Aufmerksamkeit besonders gewidmet sein: denn er enthält den Schlüssel zur Kiste, zur Geldkistel! 5 Doch frisch gewagt, ist halb gewonnen! Pro- bier“ es, dem Hunde den Schlüsselbund zu ent- reißen, und der Geldschatz ist dein Allerdings mußt du hernach die Schlüssel dem Hunde wie- der in Verwahrung geben, Wie man erzählt, soll der geheimnisvolle Hund heute noch auf seinem Posten! sein, Also: Viel Glück! Vielleicht kannst du mir bei Gelingen deiner mutigen Tat zehn Prozent Provision abgeben zum Dank da- kür, daß ich dir diesen Typ verraten habe! Zum Gedächtnis an Richard Maffinger Pionier des Schwarzwaldvereins Richard Massinger, Sohn eines Schuhmacher- eisters in Mannheim-Feudenheim, besuchte 731882 das Realgymnasium in Mannheim. Das von ihm gewünschte Studium als Lehrer an Gberen Schulen für Mathematik und Natur wis- senschaften konnte er zunächst nur im Hinblick Auf das Reallehrerexamen beginnen, da da- Als die Realgymnäàsialabiturienten die Berech- ung zum Studium des Höheren Lehramtes nicht hatten. Nach den Lehramtspraktikanten- jahren wurde er Professor an der Realschule und später an der Helmholtzschule in Karlsruhe. Mit Gründlichkeit und Zielsicherheit war er seinen eruflichen Weg gegangen, und so blieb er be- immt und energisch in allen Fagen, aber nie ohne Grund. An richtig Erkenntem hielt er fest hne Rücksicht auf die Ansichten der Umwelt. r gesellschaftliche Beliebtheit an sich hatte r keinen Sinn, aber um so mehr Wille, überall echt zu tun. So setzte er sich auch als Lehrer lanvoll durch. Er gehörte zu jenen strengen adagogen, die erst vom reifen Menschen in Päteren Jahre inge nach der Schulzeit, den ollen Dank une ine bleibende Wertschätzung fahren. Das war die eine Seite, ein Teil seiner Natur, as berufliche Leben. Aber auf den Lieblings- gen seiner Tage, bei seinen Heimatwan⸗ lerungen, erschloß sich die andere Seite seines ſeborgenen innenlebens, das er mit Bedacht mlkaltete und in sich Weiter wirken lieg. Die nge einer Handwerkerfamilie in den Jahren 880— 1900 brachte nicht viel Naturerleben mit ieh. Aber der Hang zum weiten Land lag in u und verband sich mit den systematischen Methoden seiner Wissenschaft. Daraus flog dann der Reichtum seines Geistes und seines Herzens auf alle hinüber, die außerdienstlich mit ihm zusammenkamen. Es waren dies die Kreise des Schwarzwaldvereines, dessen Karlsruher Gemeinde er von 1911 bis zu seinem Tode im Jahre 1926 zu einem kulturellen Hochstand brachte. Er schuf durch die vielseitigen heimat- kundlichen Lichtbildervorträge, in denen er selbst ein Meister Wär, in breiten Schichten unvergeßliche, lehrreiche, gemütsvolle Stun- den, die zu einem vertieften Naturgenuß führ: ben. Hier zeigte sich bei Richard Massinger neben dem pädagogischen Talent das feine Fin. fühlungsvermögen in die freudvolle Aufnahme. fähigkeit des arbeitenden Menschen auf den Wanderungen durch die Landschaften der Hei. mat. Der von ihm stark geförderte Hüttenbau seine positive Einstellung zu dem langsam Wachsenden badischen Jugendherbergswerk und seine literarische Tätigkeit zeigten den Mann der Tat, der alles zuerst auf seinen wahren Gehalt prüfte. Uber Manches und Manchen ging er schweigend dahin, auch dies war ein Urteil! Was aber in Wort oder Schrift gegen Geist und Natur ging, fand in ihm einen uner bitterlichen Gegner. Als Schriftsteller war er gediegen und ein- fach, ein frischer, jeichtverständlicher Erzähler. ton zeichnete ihn aus, Seine Sätze klingen fas Wie ein Zwiegespräch mit einem aufmerksamen Wandergenossen, So beschrieb er in einer Bro. schüre: Die Höhenwege des Schwarzwaldes“ die Wanderwege Pforzheim Basel, Pforzheim j Waldshut und Pforzheim Schaffhausen so ein- deutig, daß es ein Heimatbuch geworden ist, dem man das Motto:„Besinnliches Wandern“ geben könnte. In noch höherem Maße gilt dies kür sein Buch:„Wanderfahrten in unserm Hei- matland Baden“, In feinsinnigen Schilderungen Werden landschaftliche Einheiten, wie die Täler des Neckars, des Mains, der Alb, der Murg, oder Gebirgsgruppen mit ihren Siedlungen le- bendig. Ruinen, Standbilder, geschichtliche Er- eignisse bringt er erzählend ins Gedächtnis Die Wanderungen eines ganzen Lebens haben in dieser Schrift einen volkstümlichen Nieder. schlag erhalten. Und was das erzählende Wort nicht ausdrücken konnte, wurde von ihm mi künstlerischem Verständnis auf photographi. schen Platten festgehalten und in seinen belieb- ten Vorträgen weiten Volkskreisen nahege bracht. Richard Massinger war ein Verkünder hei. mätlicher Schönheiten, weniger in den àkade. mischen Redeformen, aber ganz in der be. glückenden Art des schlichten Volkserzählers Das hät ihn so unvergessen gemacht. Das hat sein Freund Romeo wohl durch seine Abschieds. worte zum Ausdruck bringen wollen: „Da neigten sich die stolzen Kronen, Der ganze Schwarzwald hat geweint. Die Tränen tropften von den Zweigen Aus tiefem Weh um ihren Freund.“ Karl Broßmer Eine eigenartige Rechnung Der gelehrte Italiener Antonio Panizzi wurde im Jahre 1821 zum Tode verurteilt, da er an einer Verschwörung gegen die fürstliche Re- Slerung teilgenommen hatte. Am Vorabend der Hinrichtung gelang es Panizzi, aus dem Gefängnis zu entfliehen; er flüchtete nach England, das ihn gerne aufnahm und ihn so- Sar zum Bibliothekar des Britischen Museums in London machte. Einige Wochen nach seiner Flucht erhielt er von seiner heimatlichen Regierung ein Schreiben, in dem er katego- risch aufgefordert wurde, eine Rechmung Zzu bezahlen, für die er allein verantwortlich zu machen sei, Einmal sollte er die Rosten für den Aufbau des Galgens begleichen, der einst sür ihn bestimmt war, und zum anderen War noch der Betrag der Löhnung für den Hen- Ker zurückerstatten, die jenem seinerzeit von der Regierung vor der beabsichtigten Hin- richtung ausgehändigt worden war. Br. Geschichtliche Kaltwasserkur Von den zahlreichen Schülern und Nachfol- gern des griechischen Dichters Asklepiades ist am bekanntesten der Freigelassene Antonius Musa geworden., Er war es, der beim Kaiser Augustus, dessen Haut ungemein verweich⸗ licht war, eine Kaltwasserkur anwandte, und War mit glücklichem Erfolg. Zum Dank wurde Musa in den Ritterstand erhoben und durch Bildsäule im Tempel des Aesculap ge- ehrt. Noch mehr: auch die übrigen Arzte wur- den seit dieser Zeii von Abgaben befreit und zu immer höheren Ehrenstellen befördert. Eine ähnliche Kaltwasserkur unternahm Musa auch bei dem Dichter Horaz. O. Ho. Der Hut Srzählung von Wilhelm Albrecht Nun spielt das Stück schon über eine Stunde, aber niemand setzt zum Lachen an. Wie vor einem Trauerspiel trocken und höchstens ein bißchen sentimentalisch gerührt sitzt das Publi- kum da, Und doch, wer das Stück vorher ge- lesen hat, der Weiß, es ist ein feines Stück, und er hat herzlich gelacht beim Lesen, Ja, der Re- gisseur, der gewiegte Theatermann, hat sich beim Lesen die Lachtränen abwischen müssen. Wie kommt das nur? Der Pramaturg schreit: Die Schauspieler sind schuld. Nicht einmal der Hanswurst, den der Dichter der Sicherheit halber wohlweislich ein- kügt, der Narr, dieser Vertreter des Erdgeistes inn Reiche der dramatischen Kunst,— picht ein- mal der hat es vermocht, das Publikum aus sei- ner unheimlichen Starrheit zu erlösen. Bben schießt er wieder mit ein paar komischen Flege- leien über die Bühge, aus dem Stegreif, ganz aus dem Kugenblick heraus, flicht er witzige An- spielungen ein. Es nützt alles nichts. Das Publi- kum sitzt steif, wie eine Klasse Schuljungen vor dem Katheder, diesem köstlichen Lustspiel un- Seres begabtesten Pichters gegenüber.— Huh“, tlüstert der Intendant, der in der Loge sitzt, dem Dramaturgen ins Ohr, im ersten Rang hat eben einer gegähnt!“ Der Humor ist zu subtil in diesem Stück, es Wirkt nicht auf der Bühne!, seufzt der Inten- dant.„Der Dichter hat keinen Humor, er hat nur Witz“, krittelt ein anderer Blaß sitzt der Dichter im Winkel, er hat ja schon lange auf den Beifall der großen Menge gepfiffen, aber es wäre doch peinlich, wenn sie heute auf ihn Pfiffe. Der Vorhang fällt, Der zweite Akt ist vor- über. Zehn Minuten Pause. Ein Teil des Publi- kums erhebt sich von den Sitzen, ein Teil bleibt dad. Vor der Rampe kritzeln die Journalisten, und zwei Theaterästheten stecken die Köpfe zu- sammen. Da— fällt aus dem zweiten Rang ein breit- krämpiger Damenhut von der Brüstung herab ins Parkett. Aller Augen richten sich auf den Hut, Wer den Hut nicht sehen kann, erhebt sich vom Sitz oder klettert gar auf die Banklehne. Es ist ein Hut mit allerlei Aufbau. Federn sind auch daran. Der Hut ist aufgegriffen, ein junger Mann hält ihn wie einen Diskus in der Rechten, blickt nach oben, und heftig gestikulierend neigt sich die enthütete Dame über die Brüstung herab. Und nun wirft er den Hut empor, aber ver- gebens streckt die Dame beide Hände aus, den Hut aufzufangen. Atemlos lauscht das ganze Publikum. Den Wurfgesetzen getreu, fällt der Hut in einer schöngeschwungenen Kurve ins Parkett zurück, ohne sein Ziel erreicht zu haben. Da dröhnt ein brausendes Gelächter durch den ganzen Theaterraum, und der Herr, der vorhin gegähnt hatte, hält sich den Bauch vor Lachen. Ein anderer Diskuswerfer greift nach dem Hut. f Breitbeinig stellt er sich auf, versucht erst durch mehrmaliges Schwingen sein federbesetz- tes Wurfgeschoß in die treffende Richtung zu bringen, und jetzt wirft er es empor! Wieder breitet die Dame die Arme aus, und das Publikum lauscht in atemloser Spannung. Aber vergebens]— nn kühnem Bogen kommt der Hut zurückgeflogen, mitten ins Publikum, einer älteren Frau in den Schoß. Da erdröhnt das ganze Haus von einem Ge- lächter, das nicht enden will, und selbst die Journalisten müssen die Taschentücher hervor- ziehen und sich damit über die Augen wischen. u komisch!“ sagt einer.. Nun kommt ein älterer Herr, schüttelt den Kopf, setzt seinen goldenen Kheifer auf, erfaßt den Hut. 8 Aller Blicke sind auf ihn gerichtet. Mit einem kurzen energischen Ruck wirft er 5 den Hut empor, nachdem er zuvor auf einen der Sitze gestiegen. Und diesmal trifft er das Ziel. Die gestikulierende Dame hält mit hoch- rotem Gesicht den Hut zwischen den Händen, streicht die Federn zurecht, setzt ihn auf und tritt beschämt von der Brüstung zurück,, Da erdröhnt wieder das Haus. Nicht mehr vom Lachen, sondern von einem kolossalen Händeklatschen, wie es sich jeder Theatermann für den Schluß seiner Aufführungen oft ver gebens ersehnt! 5 Der ältere Herr aber hat seinen herabgefalle- nen goldenen Kneifer wieder aufgesetzt, und von dem Sitze, auf dem er noch steht, verbeugt er sich nach allen Seiten ins Volk, das ihm zu jubelt wie einem olympischen Sieger,. Da stecken die Theaterästheten, selbst noch halb aufgelöst vom Lachen, Wieder einmal die Köpfe zusammen und erörtern eine schon hun dertmal gelöste Frage, die auch der Dichter, be. 5 vor er dieses Lustspiel schrieb, schon hundert- ma] durchdacht und gelöst hatte:— Was ist Humor? — SKA SE RI„Aſſes kann ich ent hehren nur meine fees nicht!“ Iska Geri Con der stürmischen Begrüßung „ihrer“ Berliner noch ganz außer Atem, stürzt in ihre Garderobe):„Mann. haben Sie gehört- Kaktus, haben sie gerufen! Sie haben mich also doch nicht vergessen meine Berliner! Ich bin ja so glücklich! Euter— haben Sie eine Zigarette.?. Alex. Bengsch:„Selbstverständlich, gnädige Frau vielleicht eine Texas. I. G.:„Mann, Texas, ist ja großartig meine 8 Zigarette. Texas am Morgen Lexas am . Abend— und zwischendurch noch ein paar- 27 ebe Iska. das ist ja eine überwälti- ie TEXAS nicht zu schlagen Ort der Handlung: Berlin Personen: Isk Geri- Berichterstatter Alex. Bengsch 2 8LENO exas- eine Zigurette, die einem etws sogt Factungen zu S, J O und 20 Stck. 9 gende Lobeshymne. Aber können Sie auch mal einen Augen: blick ernst sein? Wir möchten nämlich gerne von Ihnen wissen; Was gefällt Ihnen an der Texas so gut? I. G.(in komischer Verzweiflung):„Herrli! Sie werden lachen der Tabak! Oder haben Sie schon einmal eine Zigarette ohne Tabak geraucht? Aber 5 a »Was für Tabak es ist. darauf kommtesan-unddaistdie Texas nun mal einfach nicht zu schlagen..“ AMERICAN por u Fußball IVgg. 98 Seckenheim— 07 Mannheim Dieſes Spiel, das morgen auf dem Wörtel⸗ ſportplatz ſtattfindet, iſt von beſonderer Be⸗ deutung. Es iſt gewiſſermaßen ein Entſchei⸗ dungsſpiel um den Verbleib in der A⸗Klaſſe für beide Vereine. Die 98 er ſind dem 07⸗ Club wohl drei Punkte voraus, aber bei ei⸗ nem etwaigen Verluſt der 98 er machen ſich gewiſſe„theoretiſche Punkte“, die noch für 07 in der Schwebe ſind, bemerkbar. Für die Mannen um Greulich, Bauer u. Co. gilt es alſo, einen klaren und eindeutigen Sieg zu landen, der nicht zuletzt auch als Revanche für die vorjährige„Kerwe“⸗Niederlage ge⸗ nutzt werden muß. Auch 07 iſt ſich bewußt, was bei dieſem Gang auf dem Spiel ſteht und werden ſicher bis zum letzten Einſatz kämpfen, denn auch mit einem Teilerfolg wer⸗ den ſie zufrieden ſein. 07 hat 2 Spiele we⸗ niger und liegt nur einen Punkt hinter Sek kenheim. Die 98er in ihrer aufſteigenden Fom dürfen keineswegs den Gegner unter⸗ ſchätzen, ſondern von Anfang ſo nehmen, daß keine Zweifel über den Ausgang des Spieles beſtehen. Handball TB. Seckenheim— SG Hemsbach Mit dem Spiel gegen den Tabellenletzten Sch Hemsbach beſchließt der Turnerbund die Verbandsrunde, welche er mit ſo viel Pech beſtritten hat. Um wenigſtens den zweiftletz⸗ ten Tabellenplatz zu halten, müßte dieſes Spiel von den Turnerbündlern gewonnen werden. Ob aber die überalterte Stürmer⸗ reihe die durch die neue Spielregel entſte⸗ henden Chancen ausnutzen kann? Wenn ja, dann könnte ein Sieg durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Beide Mannſchaften werden hier verſuchen, ihren Tabellenſtand zu verbeſſern bezw. zu halten, und dies wird ſicherlich dazu beitragen, daß ſich auf dem Seckenheimer Waldſportplatz ein ſpan⸗ nender Kampf abwickeln wird. Scharfes Mailüfterl im Fußball Ausklang im Westen und Norden Am ersten Mai- Wochenende wird sich im deutschen Fußballsport sehr vieles klären. Nicht nur auf den Spielfeldern werden Ent- scheidungen fallen, sondern auch„am grünen Tisch“. Die geplante DFB-Beiratssitzung in Frankfurt am Main mußte zu einem außer- ordentlichen Bundestag erweitert werden. Da- bei wird endgültig Klarheit darüber geschaf- fen, ob die Ostzonenvereine diesmal an den Endspielen teilnehmen. Zugleich soll der ge- naue Fahrplan für die Meisterschaft ausgear- beitet werden. Die fachliche Arbeit wird aller- dings überschattet durch die schwarzen Wol- ken die durch den Skandal um Artur Weber Zufzogen. Ein reinigendes Gewitter tut not. Süd: Fürth oder VfB Stuttgart? Die Frage nach dem Meister kann im Sü- den wohl erst am letzten Spieltag beantwortet Werden. Manches deutet an, dag Fürth vor dem Höhepunkt seiner Entfaltungsmöglich- keit angeknackt wurde. So hat der VfB Stuttgart im Endspurt noch gute Meisterchan- cen, obwohl das Spiel in Mühlburg für die Stuttgarter kein Spaziergang sein wird. Noch Wichtiger sind die Punkte aber für Kickers Offenbach, die gegen den 1. FC Nürnberg ihre Anwartschaft auf den dritten Platz behaup- ten wollen. Es spielen: Mühlburg— VfB Stuttgart(1 J) FSV Frankfurt— Schweinfurt(0:2) Schwab. Augsburg— Bay. München(1:4) 1860 München— SpVgg Fürth(1:3) Regensburg— Stuttgarter Kickers(3:3) BOC Augsburg— Eintracht Frankfurt(1:3) Offenbach— 1. FC Nürnberg(0:3) West: Aus Fünf mach' Zwei Die Oberliga West beschließt mit einer kom- pletten Runde den Punktekampf 1949/50. Hin- ter dem überlegenen Meister Borussia Dort- mund rauft sich fast ein halbes Dutzend gleichwertiger Clubs um die Plätze Nr. 2 und Nr. 3 und es ist absolut nicht zu sagen, ob Schalke, Essen, Horst oder die Neulinge 1. FC Köln und Preußen Dellbrück Borussias Mei- sterthron flankieren werden. Die besten Aus- sichten auf Platz 2 sind den Dellbrücker Preußen einzuräumen, die auf eigenem Platz Würselen bezwingen sollten, hingegen sind die Spiele Rotweiß Essen— Schalke 04 und Aachen— I. FC Köln völlig offen. Es Spielen: Oberhausen— Dortmund(1:5) Essen— Schalke 04(2:4 Aachen— I. FC Köln(0:3) Dellbrüce— Würselen(3:8) Erkenschwick— Duisburger SV(0:0) Duisburg 08— Preußen Münster(0:3) Horst-EHmscher— Vohwinkel(11) Hamborn 07— Bielefeld(0:0) Nord: St. Pauli braucht drei Punkte Im Norden kann sich Werder Bremen noch Hoffnungen machen. Der lange Zeit als siche- rer Anwärter auf den dritten Platz geltende FC St. Pauli hat so nachgelassen, daß es nach dem 0:6 gegen HSV noch gar nicht feststeht, ob in den restlichen zwei Spielen noch drei Punkte herausgeholt werden. Die letzten Ent- scheidungen hinsichtlich dritter Platz und Ab- stieg fallen in den zwei Spielen St. Pauli Lübeck und Göttingen— Werder Bremen. Es spielen: FC St. Pauli— Lübeck Göttingen— Werder Bremen Conc. Hamburg— Osnabrück Harburg— Eintracht Braunschweig Bremer SV Arminia Hannover Holstein— Hannover 96 Eimsbüttel— Oldenburg Südwest beginnt Entscheidungsspiele Wie im Vorjahr ermittelt der Südwesten seine beiden Teinnehmer an den Endrunden durch Qualiflkationsspiele der beiden Ersten aus den Gruppen Nord und Süd. Die Rege- lung wird dabei so vorgenommen, daß die beiden Nordvertreter auf alle Fälje an der Futterkrippe bleiben. In Ludwigshafen sple- jen die beiden Sieger und die jeweiligen Zweiten gegeneinander. Der 1. FC Kaisers lautern hat dabei gegen den SSV Reutlingen ein solches spielerisches Ubergewicht, daß eine Niederlage der Walter-Elf die Sensation des Jahres wäre. Die unterlegene Mannschaft trifft dann auf den Sieger des Treffens der Zwei- ten, Wormatia Worms und SV Tübingen. So war es wenigstens vorgesehen, aber Tübingen it dieses zweiten Platzes noch keineswegs sicher. * Aufstiegspiele in West und Nord Die durch den Abstieg frei werdenden Plätze in den Oberligen sind das Ziel der Meister der zweiten Spielklassen. Im Westen löst sich das Problem des Wechsels von selbst, da je die zwei besten Vereine aus den beiden Gruppen der II. Divi- sion nach oben rücken. Es sind dies die Katernberger Sportfreunde, zu denen noch drei Mannschaften stoßen. Mit einiger Sicher- heit Rheydter SV und Fortuna Düsseldorf, Während der zweite Platz hinter Katernberg in der Gruppe 2 noch von drei Mannschaften umkämpft wird. Im Norden spielen die Sieger aus den sechs Amateurstaffeln in einfacher Runde. Von den vorjährigen Meistern kehrte nur der von Schleswig- Holstein, SV Itzehoe, zurück. Von den Hamburger Vertretern ist Altona 93 am meisten hervorgetreten. Erster Schlager: Neckarau— Ulm Acht Vereine kämpfen um Oberligaplatz Am kommenden Sonntag beginnt die Auf- stiegsrunde der Süddeutschen Oberliga mit drei Begegnungen. Das vierte Spiel zwischen dem badischen Tabellenzweiten und Union Böckingen wurde abgesetzt, da der badische Vertreter noch nicht nominiert werden konnte. Am 7. Mai spielen: VfL Neckarau— Ulm 1846 und Bayern Hof— Viktoria Aschaffenburg in Gruppe I sowie 1. FC Bamberg— Darmstadt 98 in Gruppe II. Das wichtigste Treffen ist die Partie zwi- schen VfL Neckarau und UIm 1846. Der Ausflug der„Spatzen“ an die Altripper Fähre birgt große Gefahren in sich. Dort Wartet der Landesliga- Torschützenkönig Fritz Balogh, der mit 31 Toren an dritter Stelle im deutschen Fußball rangiert, darauf, sein Trefferkonto weiter zu erhöhen. Im Ulmer Tor aber muß zuerst Turek überwunden wer- den. Die„Spatzen“ haben kein einziges ihrer Landesligaspiele verloren, in denen Turek zwischen den Pfosten stand. Das Duell Balogh gegen Turek kann also von entscheidender Bedeutung sein, zumal Ulm als stärker in der Verteidigung und Neckarau stärker im An- griff eingeschätzt wird. 0 Im zweiten Spiel der Gruppe I wird es sich zeigen, ob die Rampfkraft von Bayern Hof über die etwas unbeständige Lebhner-Mann- schaft von Viktoria Aschaffenburg triumphieren kann. Die einzige Partie in der Gruppe II führt den Bayernmeister I. FC Bamberg und den Hessenmeister SV Darmstadt 98 zusam- men. Die Bamberger werden in der technisch gut beschlagenen Hlf der Darmstädter„Lilien“ einen ehrgeizigen Gegner treffen. 4 * In den süddeutschen Landesligen sind die Spiele bis auf folgende vier Treffen abge- schlossen: Baden: Eutingen Hocken- heim. Hessen: VfB Friedberg— Hessen Kassel, Germania Bieber— Viktoria Aschaf- fenburg, Hermannia Kassel— SV 03 8 18 Badischer Landesturntag Soth(Kar! Haven dem Niannerturnwsart: Ri 5, Frauentufnwert: Babenturnwart: Sr(NMennheim), Gannhe ze), Obmann d Wesen: Ilius Ratzel(cs lsrune). Keine gesamtdeutsche Meisterschaft Die Ostzonen-Sportbehörden sollen schlossen haben, sich auch in diesem Ja nicht an einer gesamtdeutschen Fußball sterschaft zu beteiligen, sondern, wie bist nach Zonen getrennnte Meisterschaften durch zuführen. Auch die dritten Nachkriegs-Tite kämpfe werden sich also nur auf westdeut⸗ sche Vereine erstrecken. 5 e 2 Walcott kommt in vier Tagen nach stuttg Der amerikanische Promoter James S. Frie man traf in Frankfurt ein und brachte d neuen Kampfvertrag mit. Friedman erklä daß Walcott am kommenden Mittwoch in B leitung von 15 Mann auf dem Flughafen von Echterdingen bei Stuttgart eintreffen Werde. Sein Trainingslager werde Walcott voraus- sichtlich in Fellbach aufschlagen. s Rux im Schwergewicht gegen Neger Der für den 14. Mai angesetzte Box kamp tag Deutschland— Amerika in Berlin Wird die erste internationale Prüfung flir Conm Rux werden, der sich jetzt nur noch 1 Schwergewicht betätigen will, Wenn Rux g 14. Mal seinen Kampf gegen den gefährliche Neger Lloyd Marshall gewinnt, kann es im Laufe des Sommers zu einem Rampf Rux ten Hoff kommen. 8 Eine halbe Million DM für Solitude- Renne Der Ausbau der Solitude-Rennstrecke, mit sie den internationalen Bedingungen für das Motorradrennen um den Großen Prei von Deutschland entspricht, das für den 1 Kugust geplant ist, kostet mehr als eine halh Million DM. Das Bundesfinanzministerium ha zum Ausbau der Strecke 200 C000 DM zur Ver- fügung gestellt. Einen weiteren Betrag v 100 00 DM. stellt das Land zur Verfügung Der Allgemeine Deutsche Automobil- Club ha zum Ausbau der Strecke 50 000 DM zugesagt Die Stadt Stuttgart soll einen Betrag v 150 000 DM zur Verfügung stellen; wenn d Gemeinderat diese 150 000 DM bewilligt, da Wird nichts mehr im Wege stehen, daß d Motorradrennen um den Großen Preis von Deutschland auf der Solitude- Rennstrecke aus- getragen wird. *. Die in der ersten französischen Fußball- Division spielende Pariser Elf von Stade Fran- cais wird am 11. Juni in Konstanz bei einem Freundschaftsspiel auf eine süddeutsche“ Auswahlmannschaft treffen. g Eine Neuigkeit für Tomatenanbauer Weiße Spalierwände: frühere und dickere Tomaten! Tomaten sind Fleisch, das in Gärten wächst, Leckerbissen der Natur, die uns bei einiger- maßen Pflege und etwas Mühe wochenlang im Hochsommer und Frühherbst in den Schoß fallen. Darum verdienen es die Tomaten wohl, daß man sich ihnen auch wissenschaftlich mehr widmet und der Natur Kniffe ablauscht, zu unserem eigenen Nutzen. In den meisten Gärten läßt sich irgendwie eine Spalierwand ausnutzen, vielleicht ist sie in Form einer Hauswand schon vorhanden oder wir errich- ten sie ohne viel Mühe mit einigen Brettern. Das müßte allerdings schon im Frühling, min- destens im April geschehen, da ja das Toma- tenbeet im Laufe des Monats Mai angelegt wird. einem einzigen Erntejahr im Durchschnitt 100 kg Tomaten mehr geerntet wurden als vor einer naturfarbenen Wand.— Die Folgerun- gen liegen nahe. Jeder Tomatenanbauer, ob als Erwerbsgärtner oder Kleingärtner, sollte die Wände, vor denen Tomatenspaliere sich befinden, mit einem kalkweißen Anstrich versehen, nachdem einwandfrei erwiesen ist, daß vor dunklen Spalierwänden die Tomaten zwar schnelleres Längenwachstum zeigen, diese aber die Erwartungen auf eine entspre- chend frühere Ernte und Ertragssteigerung nicht erfüllt. Mögen auch üppige, hochwach- sende Tomatenstauden im ersten Stadium der Entwicklung ein schöneres Bild abgeben, 80 HINTER GITTER Bergblumen eingesperrt in einen Garten, Das Gitter, von der Luft bestrichen, klirrt. Der Pförtner kommt nicht. Nur der Wind, 5 er schwirrt, Bergdohle mit dem gelben Schnabel girrt. Auf was? Da gibt's mich selbst und sonst— nur Stein und Gras. Die Feuerzünglein, Purpurlippen, Flammen, Ins Moos verflochten, blühen halb versteckt, Sie haben längst den Tod am Schnee ver- schmeckt, Der strenge Berggeist läßt sie schnell erweckt Vergehen, Kaum, daß sie Juli und August geseh'n. Drei Schritte weg vom Zaun die Alpenrose, zen den Boden in schlechtem Kultüfzustand verlassen(Getreide), wirken andere boden- verbessernd(Klee, Hackfrüchte, Hülsen früchte). Letztere wirken bodenlockernd, er- stere verhärtend. Die Fruchtfolge muß aber auch zwischen Flachwurzlern(Getreide) und Tief wurzlern(Klee, Hackfrüchte) abwechseln, da letztere die in den Untergrund geschwemm- ten oder dort aufgeschlossenen Nährstoffe heraufholen. Halm- und Blattfrüchte müssen sich in der richtigen Weise ergänzen. Einzelne ulturpflanzen tragen endlich zu starker Verunkrautung bei(Getreide), während an- dere ihr entgegenwirken(Hülsenfrüchte). Wenn alle diese Tatsachen richtig berücksich- tigt werden., ergibt sich erst die richtige Fruchtfolge, wobei zu guter Letzt noch die Arbeitsverteilung im Laufe eines Jahres be- rücksichtigt werden muß. Unsere alte Dreifelder wirtschaft mit zwei- kommt es doch darauf an, frühe, reichere unc bessere Früchte zu erzielen. Bei näherer Untersuchung der Ursache! kam man zu dem Ergebnis, daß vor weißer Und wirbt Mauern die Gesamtstrahlung der Sonne we. Auf daß sie nicht im Tugendgärtchen stirbt? sentlich höher ist als vor dunklen Mauern und daß bei den weißen Spalierwänden die kurz- Georg Schwarz. wellige Rückstrahlung bedeutend überwiegt— ͤœͤ————— Diese Kurzwellen fördern die Reife und er- höhen das Gewicht der Tomaten. Vor der dunklen Spaliermauern ist die Gesamtstrah lung größer. Dadurch wird zwar das pflanz liche Wachstum vorangetrieben, jedoch der Zeitpunkt der Ernte zurückverlegt sowie Qualität und Gewicht der Früchte verringert Man könnte sich denken, daß diese strah- lungsklimatischen Wirkungen im Zusammen- hang mit dunklem oder weißem Hindergrund auch auf andere Spalier früchte, wie z. B. Obst Am Felsen angeklammert, purpurrot! Die Glühende, verstrickt in ihre Not, Soll ich sie pflücken, wie sie sprüht und loht mal hintereinander folgendem Getreideanbau hat große Schwächen. Die Verunkrautung ist stärker, der Boden wird nur oberflächlich stark ausgenützt und nimmt einen schlechten Kulturzustand an. Eine wesentliche Verbes- serung entsteht schon dadurch, daß man zwi- schen Winterung und sSommerung in Form einer Gründüngung mit Hülsenfrüchten eine Zwischenfrucht einschaltet. Noch besser ist es Aber zu der Fruchtwechselwirtschaft überzu- gehen. Wie ihr Name schon sagt, wird bei die- ser Wirtschaftsform streng zwischen Halm- und Blattfrüchten gewechselt. Als Blattfrüchte kommen einmal die Hackfrüchte und Futter- pflanzen in Frage, dann aber auch Olgewächse und Hülsenfrüchte. Während die Dreifelder- Wirtschaft zwei Drittel Halmfrüchte aufweist, kennt die Fruchtwechsel wirtschaft nur noch Denken wir uns eine Spalierwand, etwa neun Meter lang. Teilen wir sie in drei je drei Meter lange Abschnitte auf, von denen der erste schwarz, der zweite weiß gestrichen, der dritte Abschnitt naturfarben gelassen wurde. Die Wand verläuft südöstlich- nordwestlich, also in einer Richtung, daß die Sonne den größten Teil des Tages ihre Eraft auf die Mauerwand und das ihr vorgelagerte Garten- gelände strahlen kann. Vor diese verschiedenfarbigen Wandab- schnitte pflanzte man Tomaten gleicher Sorte. Es stellte sich heraus, daß die Pflanzen vor dem schwarzen Abschnitt am schnellsten wuchsen und kurz vor dem Entgipfeln schon 41 em höher waren als die vor dem weißen Abschnitt. Auch die Tomaten des naturfarbe- nen Mauerabschnittes übertrafen sie um 30 em. Daß die verschiedenen Tierarten an die Er- nährung grundverschiedene Ansprüche stel- len, ist bekannt und wird bei der Fütterung berücksichtigt. Dagegen wird dasselbe Gesetz, das auch für die Pflanzen gilt, nur wenig be- achtet. Da es aber immer schwierig und ge- Wugt ist, für die Landwirtschaft mit ihrer Vielseitigkeit und ihren unzähligen Anpas- Jeder Beschauer dieser ungleichmäßig wach- senden Tomaten erwartete natürlich, daß die Tomaten vor dem schwarzen Mauerabschnitt nicht nur zuerst reifen, sondern auch einen größeren Ertrag bringen würden. Nach An- sicht von Gärtnern und Botanikern ständen die Pflanzen ja vor dem schwarzen Mauerab- schnitt wärmer und wüchsen daher schneller und besser. Die weitere Entwicklung ent- täuschte alle dieser Erwartungen! Nicht die „großen Tomatenstauden vor dem Mauerteil, sondern die kleineren und üppigen vor dem weißen Abschnitt einen früheren, größeren, auch an gewicht überragenden Ertrag. Die To- or dem naturfarbenen Mauerabschnitt mengen- und wertmäßig ungefähr die chenen Spalier wand, dle tauden bepflanzt war, in eil gestr und in den Weinbaugebieten auf die Qualitä! der Reben zu übertragen sind. Al. Lamm Hühner, die ihr futter nicht verdienen In diesem Jahre wollen wir auch einmal daran gehen, unseren überalterten Hühner- bestand zu verjüngen. Kücken, die im April schlüpfen, sollten bei richtiger Haltung und Pflege Ende Oktober mit dem Legen begin- nen und uns dann die begehrten Wintereier liefern. Bruteier oder Eintagskücken von Hennen mit kontrollierter Leistung und gu- ten Zuchthähnen kauft man am besten von emem Hühnerzuchtbetrieb. Die zu wählende Rasse richtet sich nach dem beabsichtigten Nutzungszweck und den gegebenen Verhält- nissen. 5 Neuerdings finden die sogenannten„Kenn- kücken“, bei denen sich schon die Eintags- kücken durch verschiedene Färbung nach Ge- schlechtern unterscheiden lassen, immer mehr Liebhaber, weil dadurch die wenig rentable Hähnchenaufzucht vermieden wird. tzungs möglichkeiten an die verschiedensten Verhältnisse feste Rezepte zu geben, muß man „ es häufig bei Anregungen belassen, die zum Nachdenken veranlassen sollen. Das andere muß dann nach dem Grundsatz erfolgen: „Probieren geht über Studieren“. Der Ertrag einer bäuerlichen Wirtschaft hängt weitestgehend davon ab, inwieweit es gelingt, die einzelnen Kulturpflanzen entspre- chend ihren verschiedenen Anforderungen und Bedürfnissen ins richtige Verhältnis zu- einander zu bringen. Dieses planmäßige Zu- sammen- und Ineinanderwirken nennen wir Fruchtfolge. Eine richtige Fruchtfolge muß alle Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen be- rücksichtigen. Dabei ist in der Hauptsache fol- gendes zu beachten: 5 5 Wir haben Pflanzen, die dem Boden viel Nährstoffe entziehen, an erster Stelle Stick- stoff, und solche, die den Boden mit diesem 8 deren die Hälfte. Durch diese Fruchtfolge wird der Boden besser ausgenutzt, den Anfol derungen der einzelnen Kulturpflanzen ist Ge- nge getan und das Ergebnis muß ein höherer und sicherer Ertrag in der ganzen Wirtscha sein. e Pflanzkartoffeln schneiden?? Die Antwort lautet: Nährstoff anreichern. Zu den stickstoffzehren- ki den Pflanzen gehören unsere Getreidearten, zu den stickstoffsammelnden die Hülsen- krüchte und Kleearten. Während einige Pflan- liche es im in diesen Gebieten die Überlagerung üd westdeutsche Rundschau Takichauffeur beraubt und verletzt Karlsruhe(SWE). Die Zahl der Uber- le auf Taxi- Chauffeure scheint sich ständig u vermehren. So wurde gegen 5 Uhr morgens Taxifahrer von zwei unbekannten Män- n auf der Straße von Ettlingen nach Mörsch allen, seiner Geldbeträge beraubt und auf den Kopf so schwer ver- Setzt, Uberfallene in das Kranken- us Karlsruhe eingeliefert werden muß te. f ch dem Uberfall mit dem eigene Mutter mit der Axt erschlagen ag vensburg(Id). Mit den Worten:„Ich meldete sich der 15jährige auf der Polizeiwache Baien- burg und gestand, soeben Tatort entsandten Polizeibeamten anden die 51 jährige Frau auf der Keller- 11 Hauses mit eingeschlagenem ae Vor, neben ihr das Mord ndrick hatte schon zweimal in rgebracht werden müs- besonders aufgeweckter Nord an vier jährigem Knaben aufgeklärt Stuttgart chpd). Die Stuttgarter Krimi- polizei konnte nunmehr die am 24. April us dem Neckar geborgene Leiche des vier- rdächtige Mutter ist festgenommen worden 8 ein erstes Geständnis abge- Süddeutscher Rundfunk baut Zusatzsender Stuttgart(OP). Der Süddeutsche Rund- Fü wird zwei kleinere Zusatzsender auf- bauen, damit seine Programme im Mittelwel⸗ lenbereich besser gehört werden können. Die beiden Sendeanlagen werden in der Nähe von Ulm und Tauberbischofsheim aufgestellt, da der Stuttgarter Welle durch den Sender Riga, der eit dem Inkrafttreten des Kopenhagener Wellenplanes auf der gleichen Welle wie tüttgart sendet, am stärksten auftritt. n von Südbaden, Württem- berg-Baden und Württemberg- Hohenzollern, der vom juristischen Sechserausschuß der drei Südwestdeutschen Länder in Tübingen aus- gearbeitet wurde, einstimmig gebilligt. Der Gesetzentwurf wird nunmehr an den Landtag Veitergeleitet, der sich voraussichtlich in der „Maihälfte mit der Vorlage befassen wird. 1e Regierung von Württemberg- Hohenzollern t den Gesetzentwurf bekanntlich bereits am Mai gebilligt. 5 In südbadischen Regierungskreisen befürch- et man, daß von Stuttgart aus neue Schwie- iskeiten wegen der Volksbefragung über die Neuregelung der Ländergrenzen im Südwest- raum bereitet werden könnten. Wie von auto- sjerter Stelle in Freiburg erklärt wurde, sei von parlamentarischer Seite in Stuttgart Per- sönlichkeiten des politischen Lebens in Süd- faden der Vorschlag gemacht worden, daß die raktionsvorsitzenden aller drei südwestdeut- schen Landtage eine Zusammenkunft abhalten ollen, um den von der Sechser-Rommission in Tübingen ausgearbeiteten Gesetzentwurf ber die Volksbefragung abzuändern. 1 Jugend-Zeltstädte am Bodensee 2 Dindau(dpa). Als erstes Jugend-Zelt- ager des„Institutes für internationale Be- hungen in Freiburg“ beginnt am 20. Mai 5 1 Bad Schachen am Bodensee ein etwa zwei- Hundert Betten umfassendes Zeltlager. Ahn- liehe Lager sind zwischen Ende Mai und Ende eptember auch an anderen Plätzen des Bo- ensee- und Schwarzwaldgebietes vorgesehen. B bbb Herrliche Maienzeit! Wie ein roter Faden zieht ſich durch Dich⸗ tung und Poeſie die Verherrlichung der Mai⸗ enzeit. Aber nur wenige ſchöne, blühende Tage voll herrlicher Sonne hat uns der dies⸗ jährige Mai bisher beſchert. Noch etwas ver⸗ halten liegt über dem Land die Triebkraft neuen Seins, um durch die Sonne in millio⸗ nenfachen Variationen zu herrlichem Blühen geweckt zu werden. Mit verſchwenderiſcher Fülle wird dann das große Füllhorn des jugendlichen Lenzes Blumen und Freude in die Zeit ergießen und uns an dem großen Wunder eines unerklärlichen Zaubers teil⸗ haftig werden zu laſſen. Mit dem Mal kehrt ein uraltes Brauchtum wieder in die Gottesſtätten der katholiſchen Chriſten ein. Vor dem blütengeſchmückten Maialtar huldigen die Gläubigen in ſtim⸗ mungsvollen Andachten der Gottesmutter und mit den alten Liedern, die mit zu den ſchönſten zählen, werden Schutz und Segen für die Menſchen und die blühende Natur erfleht. So ſteht die Maienzeit zwiſchen Oſtern und Pfingſten auch im Zeichen einer religiöſen Erfüllung, der Erfüllung des öſterlichen Verſprechens im Feuer des Pfingſtgeiſtes. Not, Kälte und Elend des Winters iſt überwunden, das neue Leben triumphiert in herrlichen Farben. Mit großem Bedacht nimmt der Land⸗ mann die Ereigniſſe des Maienwetters wahr, um ſich ein Urteil über die kommende Zeit zu bilden. Die Arbeit auf den Feldern wird mit beſonderem Nachdruck betrieben, die rück⸗ ſtändige Frühjahrsbeſtellung wird erledigt, Kraut und Rüben gepflanzt, der Tabak zum Einſetzen hergerichtet. So bringt der Mai eine Fülle bäuerlicher Wetterregeln. So heißt es: Kühler Mai, gut Geſchrei. Abendtau und kühl im Mai, bringt Wein und viel Heu.— Mai kühl und Juni naß, füllt dem Bauer Scheun' und Faß.— Viel Gewitter im Mai, ſingt der Bauer, juchhei“. — Maientau macht grüne Au. Dieſe Regeln laſſen erkennen, wie verſchiedenartig gerade in dieſem Monat die Wünſche der ländlichen und ſtädtiſchen Bevölkerung ſind. Während die einen ſchöne Tage wünſchen, ſieht es der Landwirt viel lieber, wenn Kühle und Näſſe im Wonnemond vorherrſchen. Wenn wir aber von der Wonne ſprechen, wollen wir nicht ganz vergeſſen, daß der Mai auch noch als Liebesmonat geprieſen wird. Und da müßte eigentlich die Sonne da ſein, wenn nicht äußerlich, dann wenigſtens im Inneren. .— Die Brückenapotheke öffnet ihre Pforte. Charakteriſtiſch leuchten ſeit Tagen die drei großen Bogen der Neckarbrücke auf ſchwarzem Grund von den Fenſtern des großen Barock⸗ hauſes an der Neckarbrücke, in dem heute früh die neue Brückenapotheke unter dieſem Wahrzeichen ihren Betrieb eröffnete. Noch dröhnten die Hammerſchläge fleißiger Ar⸗ beiter, als wir geſtern einen kurzen Blick in Seckenheims dritte Apotheke warfen, die in muſtergültiger Form alle Vorzüge moderner Anſprüche in ſich vereint. Seit Februar waren unter Leitung des hieſigen Architekten Würthwein fleißige Hän⸗ de am Werk, um dem hiſtoriſchen Barockſtil des Gebäudes angepaßt, die Einrichtung ei⸗ ner neuen Apotheke zu vollenden. In einer von außen nicht beurteilbaren großzügigen räumlichen Ausgeſtaltung mit Laboratorium, Kühlraum, Rezeptorium iſt es dem Plange⸗ ſtalter gelungen, das Letztmöglichſte heraus⸗ zuholen, um all das unterzubringen, was der Geſunderhaltung der Menſchen dient. Die vornehme aber dezente Inneneinrichtung mit ihrem einfach gehaltenen Mobiliar zeugt von einem guten Geſchmack, der beſonders unter⸗ ſtrichen wird durch einen ſtilvollen Wand⸗ fries des Heidelberger Kunſtmalers Dr. Möhr, der neben den Zeichen der Apotheke einen Ausſchnitt der gebräuchlichſten Heil⸗ pflanzen zeigt. Auch die ſtiliſtiſchen Gemälde heimatlicher Umgebung und eine ſchmiegſame Flutlichtbeleuchtung modernſter Art runden das Bild der Apotheke in anheimelnder Wei⸗ ſe ab, das auf jeden Beſucher einen vertrau⸗ ensvollen Eindruck ausſtrahlt. Als Apotheker wird Herr Laſſonezyk, der als Heimatvertriebener aus dem Kreis Rati⸗ 1Oberſchleſien ſeit Kriegsende vier Jahre Verwalter in Heidelberg tätig war, ver⸗ ſuchen, das Band, das Neu⸗ und Altbürge in einer gemeinſamen Mutterſprache um⸗ ſpannt, weiter zu vertiefen und weiterhin all das zu bieten, was ein Menſch in geſun⸗ den und kranken Tagen braucht. * Hohes Alter. Ihren 77. Geburtstag kann morgen Sonntag, den 7. Mai, Frau Maria Biegel geb. Franz, Kloppenheimerſtr. 70 in noch körperlicher und geiſtiger Friſche be⸗ gehen. Der Jubilarin, die noch heute zu den begeiſterten Leſern unſeres Blattes gehört, gratulieren wir herzlichſt und wünſchen ihr einen geſegnelen und feiedlichen Lebensabend. Heimkehrer willkommen! Mit den erſten Heimkehrertransporten in dieſem Jahr traf dieſer Tage Paul Schmeißer, Schwaben⸗ ſtraße 4, in der Heimat ein. Wir wünſchen dem Heimkehrer ein gutes Einleben in ſei⸗ Seltsame Vorgänge im Ulmer Heimkehrerlager Um(UP). In der Zeit von April 1947 bis März 1950 wurden 111 283 ehemalige deut- sche Kriegsgefangene aus der Sowjetunion über das Heimkehrer-Entlassungslager Uilm- Kienlesberg entlassen. Es sind Anzeichen da- für vorhanden, daß einige hundert dieser Heimkehrer kommunistische Agenten Waren, die mit Hilfe links orientierter Lagerbeamter in Ulm in den Westzonen verschwanden. In den letzten zwei Jahren sind durch das Ulmer Lager fünf Transporte mit sogenann- ten„Antifa-Leuten“ geschleust worden. Wie jetzt von unabhängigen Lagerbeamten erklärt Wird, legte der jetzt wegen Betrugs verhaftete Arduin Baeran, der damals als Dr. Eckert“ das Lager leitete, bei diesen Transporten jedesmal einen besonderen Eifer an den Tag, diese Männer so schnell wie möglich in die Westzonen zu entlassen. Man schätzt, daß auf diesem„offiziellen“ Weg etwa 200 bis 300 Ausgebildete„Stalin-Schüler“ in den West- zonen uritergetaucht sind, von denen jetzt noch jede Spur fehlt. 5 Münsingen chpd). Als bei Nehren ein ausländischer PRW trotz eines entgegenkom- menden anderen Personenwagens ein Pferde- fuhrwerk überholen wollte, kam er ins Schleudern und stieß mit dem entgegenkom- menden Fahrzeug zusammen. Dieser Wagen Wurde über die Böschung in einen Acker ge- schleudert und überschlug sich dabei. Die In- Sassen erlitten erhebliche Verletzungen. Konstanz pd). In verschiedenen Kon- Stanzer Geschäften erschien ein 23 Jahre alter Mann, gab an, er komme im Auftrage eines amerikanischen Generals, um in Uberlingen dessen Hochzeit vorzubereiten, und bestellte munter darauf los. So ließ er sich in einem Metzgerladen Fleisch- und Wurstproben mit- geben, bei einer Weinhandlung bestellte er mehrere hundert Liter Wein und telefonierte einer Autozentrale, man möge sechs Taxis zur Fahrt nach Uberlingen bereithalten. Wie sich später ergab, handelt es sich bei dem jungen Mann um einen steckbrieflich gesuchten Schwindler. Mannheimer Tageschronit Schwere Männer! Einer Polizeiſtreife fielen zwei Radfahrer auf, als ſie mit einem ſchweren Sack die Breite Straße in den frühen Morgenſtunden überquerten. Sie wurden verfolgt, entkamen aber in der Dunkelheit. Ihre Hinterlaſſen⸗ ſchaft, 2 Fahrräder und ein 130 Pund ſchwe⸗ rer Sack mit Speck, Pflanzenfett und Butter wird ſicher Licht in die dunkle Angelegenheit bringen. Das leidige Geld! Eine 16⸗jährige Arbeiterin wurde beſchul⸗ digt, einer Arbeitskollegin 20 DM. ent⸗ wendet zu haben. Nachdem ſie nicht nachwei⸗ ſen konnte, woher das in den letzten Tagen verausgabte Geld ſtammte, blieb ihr nichts anderes übrig, als den Diebſtahl zuzugeben. Ebenfalls 16 Jahre alt war eine Hausange⸗ ſtellte, die aus dem Schlafzimmer ihrer Ar⸗ beitgeberin in zwei Raten von je 50 DM. den Geldbetrag von 100 DM. an ſich nahm, um das Geld zur Anſchaffung von Kinder⸗ wäſche für das Kind ihrer Schweſter zu benützen. * Mord, Selbstmord oder Unglücksfall Mannheim(SWE). Von spielenden Kin- dern wurde dieser Tage die Leiche einer Frau im Alter von etwa 45 Jahren aufgefunden. Die Kriminalpolizei nimmt an, daß es sich bei der Toten um eine Frau handelt, die be- reits seit Mitte April vermißt wird. Die Er- ittlungen zur Feststellung, ob es sich um Mord oder um einen Unglücksfall han- sind im Gange. 5 Stundung der Steuerzahlungen gefordert Der Bund der Steuerzahler hat dagegen Protsstiert, daß die Einkommen- und Körper- schaf ssteuervorauszahlungen für das erste Quartal 1950 noch nach den Steuersätzen von 1949 entrichtet werden sollen. In diesem Zu- sammenhang betont der Bund, daß bereits im Zweiten Halbjahr 1948 und 1949 die Einkom- mensteuer- und Körperschaftssteuer-Voraus- zahlungen in vielen Fällen überhöht gezahlt worden seien. Der Bund der Steuerzahler bittet darum, entgegen den bisherigen Ver- lautbarungen Stundungsgesuche von Steuer- Pflichtigen bis zur Höhe von 10 bis 15 Prozent des Quartalsolls grundsatzlich zu bewilligen. Für Steuerzahler, die bereits 1948 und 1949 nennenswerte Uberzahlungen leisteten, solle darüber hinaus eine großgzügigere Stundung genehmigt werden. 5 Unterhaltsbeihilfe wird Weitergezahlt Die Unterhaltsbeihilfe nach dem Gesetz Über die Soforthilfe wird Vorläufig bis zum 31. März 1952 weitergezahlt. Mit dieser Mit- teilung dementiert das Amt für Soforthilfe Alle anderslautenden Meldungen. Die Zahlun- Sen können jedoch schon vor diesem Termin eingestellt werden, wenn vorher der end- 8 Lastenausgleich verabschiedet werden solite. 5 Arbeitsbeschaffung und Wohnungsbau Für das zweite Arbeitsbeschaffungsprogramm der Bundesregierung soll nach den Plänen des Wirtschaftsministeriums etwa 1 Milliarde DM zur Verfügung gestellt werden. Bundeswirt- schaftsminister Professor Erhard hofft, daß dieser Betrag durch Schatzanweisungen auf- gebracht werden kann. 250 Millionen DM sind für die Eisen- und Stahlindustrie, 200 Millio- Hen DM für Gas-, Wasser- und Elektrizitäts- Werke und 500 Millionen DM für die übrigen Industrien vorgesehen. Der Bundesminister für Wohnungsbau, Wildemuth, erklärte in Friedrichshafen, er sei überzeugt, daß es im Baugewerbe bald keine Arbeitslose mehr ge- ben werde. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Iimmermann nhaber Georg Hlärdle), Mannheim-Seckenheim, Eernsprecher 47216— Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5. Fernsprecher 51806 Der Kleingarten im Mal Der Ziergarten: Bei aller Freude, die uns zum Tändeln im Garten verleiten möchte, dürfen wir die alles erhaltende Pflege nicht vergessen. Gar üppig beginnt jetzt das Unkraut auf den Wegen zu keimen. Jetzt sind die Pflänzchen noch klein und zart. Leicht lassen sie sich mittels einer scharfen Hacke vom Untergrunde abschaben und vertrocknen in der Sonne. Eine willkom- mene Gabe für den Komposthaufen, dessen Verunreinigung mit Unkrautsamen wir jetzt nicht zu befürchten brauchen. Die Schönheit des Rasens leidet unter dem Vorhandensein von Disteln und anderen Un- Kräutern, die gerade im Mai kräftig sprossen. Um diese lästigen Unkräuter für immer aus dem Rasen zu bannen, genügt es nicht, nur die oberirdischen Teile der Pflanze zu beseiti- gen Die im Boden verbleibenden Wurzel- este, vor allem der Disteln und des Löwen- kLahns, ergänzen sich bald zu neuen üppig wachsenden Stauden. Es ist also notwendig auch die Wurzeln mit einem Messer aus dem Boden herauszustechen. Gänseblümchen und andere, sich dem Rasen einfügende Klein- tauden, können dagegen mit ihren Blüten on eigenartigem Reiz sein. Legen wir auf einen gepflegten, sogenann- ben Teppichrasen Wert, so müssen wir den Rasen àb Mal wöchentlich mindestens ein- nal schneiden. Größere Rasenflächen dagegen, die wir Scilla, Krokus und andere Pflan- zur Belebung der Fläche gesetzt haben, auchen wir nur alle zwei bis drei Wochen mal zu schneiden.. Die Sommerblumenbeste bedürfen des öfte- er Bodenlockerung, besonders näch star- Regen. Konnten wir die Beete vor der Aus- Bodens eingehackt Haben. Man streue den Kunstdung auch nicht zu dick— es ist besser, man verabfolgt weniger und wiederholt die Düngung nach etwa 14 Tagen. Die frisch ge- pflanzten, immergrünen Sträucher, wozu auch die Erika gehört, sind noch nicht restlos an- gewachsen, Diese Pflanzen sind uns für ein öfteres, leichtes Uberbrausen sehr dankbar. Doch auch hierbei ist Vorsicht geboten. Die Wurzelballen sollen nicht allzu naß gehalten werden, weil sie sonst leicht faulen. Das gleiche gilt für die Lebensbäume und den Taxus, die Wir jetzt noch gut verpflanzen können. Der Gemüsegarten: Die Gefahr der tief in den Boden eindrin- genden Fröste ist vorüber. Und mit Aus- nahme der Eisheiligen sind Nachtfröste im Allgemeinen kaum noch zu erwarten. Wäh- rend wir ohne Bedenken Kopfsalat, Blumen- kohl, Kohlrabi usw. auspflanzen können, tun wir gut mit dem Auspflanzen von Gurken, Kürbis und Tomaten bis nach den Eisheiligen zu Warten. Diese Pflanzen sind sehr empfind- lich. Um aber keinen Zeitverlust zu erleiden, ist es empfehlenswert, diese Gemüsearten im Blumentopf vorzukultivieren und später Ilit guten Wurzelballen auszupflanzen. 5 Eine alte Bauernregel sagt, daß man Boh nen am 1. Mai legen soll. In warmen Lagen hat sich dies auch sehr gut bewährt, in kühle ren Lagen tun wir gut, solange zu warten, bis der Boden recht warm ist. Die Bohne Winscht eine Bodenwärme von 10 Grad Cel- sius, dann keimt und wächst sie ohne Stok- kung und holt ihre Schwestern, die in küh- jere Böden gelegt wurden, sehr schmell ein. Oberflächliches Gießen ist von geringem Nutzen. Man gieße seltener aber durchdrin- gend. Der Boden— 85 in 5 1 ichten gleichmäßig feucht sein. Wenn dann „ leicht abtrocknet, schadet das den Pflanzen nicht. Die Pflanzen holen guter Wässerung eindringen kön- Alles gut sewässert, dann darf das hen nicht vergessen werden. Vor allen stickstoffhungrigen Kohlgemüse bedürfen der regelmäßigen Jauchung. Eine gut ver- tige Wässerung aus der Tiefe, in gorene, um das vier- bis sechsfache mit rei- nem Wasser verdünnte Jauche, kann den Köhlpflanzen ohne Schaden all wöchentlich einmal bis Mitte Juni zugeführt werden. Zeigen Schwarz wurzeln, Zwiebeln, Karotten und Erbsen ein gelbliches Aussehen, so kön- nen auch diese Pflanzen innerhalb der näch- sten zwei bis drei Wochen je einen leichten Jaucheguß bekommen, mehr aber auf keinen Fall. Ein öfteres oder zu starkes Jauchen könnte diesen Gemüsepflanzen schädlich wer- den. Steht keine Jauche zur Verfügung, so kann sie von einer Kunstdunggabe gut ersetzt werden. Für Schwarz wurzeln, Zwiebeln, Karot- ten und Erbsen genügt eine einmalige Gabe von 25 Gramm je Quadratmeter Ha, Ka. Phos. Den Kohlpflanzen geben wir neben der ein- maligen Ha. Ka. Phosgabe noch im Abstand von etwa 14 Tagen 20 Gramm je Quadratmeter Kalksalpeter. Der Obstgarten: Im Obstgarten müssen wir jetzt in der Hauptsache unser Augenmerk auf die neu- gepflanzten Obstgehölze richten. Ist der Mai trocken und warm, werden wir gut daran tun, unsere neugepflanzten Bäumchen des öfteren zu überbrausen, bis sie ein kräftiges Wachstum zeigen. Ein gelegentliches durch- dringendes Wässern wird vor allem dann not- wendig sein, wenn die Baumscheiben nicht genügend mit kurzem Dung abgedeckt wer- den konnten. Zeigen die jungen Baume Blü- ten, so müssen dieselben zumindest im ersten Jahr entfernt werden. Eine Fruchtausbildung raubt den Planzen soviel Kräfte, daß für die Ausbildung eines gesunden Triebes wenig Übrig bleibt. Die sonstigen Pflegearbeiten im Obstgarten schließen sich eng an die April- arbeit an.. Je größer der Fruchtansatz der Bãume ist, desto mehr werden wir jetzt fir eine gute Bewässerung und eine regelmäßige Ernährung sorgen müssen. Denken wir immer daran, der Baum muß ja nicht nur die Früchte ernäh- ter feuchtigkeit so weit absinkt, daß sich im Untergrund trockene Bodenschichten bilden die, später im Sommer, zu durchfeuchten fast unmöglich ist. a Die Erdbeeren bilden jetzt ihre Blütenstände aus. Ist die Ernährung mangelhaft, so kann naturgemäß auch die Blütenbildung nur un- vollkommen sein. Hier wird der Erfolg einer vermehrten Fürsorge besonders augenfällig. Vor dem Abdecken des Bodens mit kurzem Stalldünger ist es aber nötig, daß die Erd- beerbeete flach gehackt werden. Desgleichen Sollte man nie unterlassen, nach jeder qauchen- gabe und jedem Wässern den Boden leicht 2u lockern Vielleicht bringt der Mai Nachtfröste, die unsere Obstblüten vernichten und so un- sere Freude auf die Ernte zunichte machen. Gegen diese Fröste kann sich der Gärtner in seinen großen Anlagen kaum oder nur wenig schützen. Wir aber in unseren bedeu- tend kleineren Hausgärten können dies sehr wohl tun. Ganz billiger Rupfen läßt sich vor Spalierwänden oder auch um Spindelbusch- und Buschbãume sehr leicht und bequem span- nen und hält so den Frost von den Blüten fern. Allerdings muß am Tage diese Bespan- nung entfernt werden. Die Erdbeerblüta schützen wir in ähnlicher Welse. Am gün⸗ stigsten schlagen wir zwischen die Beete Pfähle, die etwa 40 bis 50 Zentimeter über den Boden herausragen, und nageln auf diese Bohnenstangen. Auf dieses Gerüst können wir ganz bequem über Nacht Rupfen- oder Stroh- decken ausbreiten. Gegen alle pflanzlichen Schädlinge spritzen Wir jetzt nochmals mit einer zweiprozentigen Schwefelkalkbrühe. Ist beim Obst der Schor (Flusikladium) vorherrschend, so empfiehlt es ren, er soll gleichzeitig auch einen gesunden, kr kräftigen Trieb für das nächste Jahr ausbil- den. Versdumt man jetzt das Wässern, so Kann es leicht dazu kommen., daß die Win- is Liedertafel. i* 1 Vereins-Kalender 0 Sängerbund 1865. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Heute Samstag 20 Uhr Probe. FSG(Fußballabteilung). Heute Samstag, 16 Uhr 2. Schüler— 2. Schüler Brühl; 17 Uhr 1. Schüler— 1. Schüler Brühl. (Sportplatz Kiesloch). Morgen Sonntag, 8 Uhr Gem. Jugend. Abfahrt am Vereinshaus nach Friedrichsfeld; 8.30 Uhr Jungliga. Abfahrt ab Vereinshaus mit Fahrrad zum Spiel gegen Waldhof, „Jahn“.— Vereins- Ausflug an Christi Himmelfahrt nach Ungstein. Mitglieder und Freunde sind herzlich eingeladen und wollen sich in die Teilnehmerliste ein- tragen, die im Vereinslokal mit dem Ausflugsprogramm aufliegt.— Morgen Sonntag auf dem Waldsportplatz: 13. 45 Uhr 2. Mannschaft; 15 Uhr 1. Mannschaft. Männergesangverein 1861. Fur die anlaſllicb unserer Vermdplung erwiesenen Jufmerſesamlteiten und Gludtwunsche sagen wir unseren herzlichsten Dane Richard Seitz u. Frau Alice geb. Zahn Mhm.-Seckenheim, 6. Mai 1950 Rastatterstraße 16 Pferezueht- und Rennverein hm.-Seokenheim Zum Pferde-Rennen am Pfingstmontag wird der Verkauf von Bier, Wein, Likör, Kaffee, Kuchen, sowie alkoholfreie Getränke, Wurst- und Rauch- Waren vergeben.— Interessenten wollen sich morgen Sonntag, vorm. 10 Uhr auf dem Waldrennplatz einfinden. Achtung, Landfrauen! Montag früh 7 Uhr Abfahrt am „Löwen“ nach Bad Liebenzell. W 1 Morgen Sonntag, 7. Mai 1950, 19.30 Uhr findet in der „TURNHIALLE“ unser diesjähriges Frühjahrs-Schauturnen statt. Eintritt: 1.— DM., Kinder 50 Pig. Karten im Vorverkauf in der„Turnhalle“. Geschäfts⸗Uebernahme. Der verehrl. Einwohnerschaft von Seckenheim geben Wir bekannt, daß wir das 45 men- u. Herrenfriseurgeschäft Ii des Herrn Friseurmeister Eduard Christ, Meß kircher- * straße 42 übernommen haben. Es wird unser Bestreben sein, eine werte Kundschaft aufs Beste zu bedienen u. bitten um geneigten Zuspruch Nicolaus Neinhard und Frau Friseurmeister Weige-, bunte-, Berufs- Wäsche zum Waschen unter fachmännisch. Beratung bei schonendster Behandlung(auf Wunsch im Beisein des Kunden), naß oder trocken nimmt weiter an Mietwy'äscherei Bausch a Meskircherstrabe 48/ Teleion 41587 Einige 1000 Meter 8 Sporf-Zetir Meter Schotten-Zefir zu verkaufen. Zu erfr. in der Geschäftsst. d. Waschecht 175 Meter Echffarbige Kretonne för Schürzen, Kleider u. Schlaf. Mefer 2,60, 08. Nylon- Strömpfe 5 6⁰⁰ Sonntag, den 7. Mai von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet Der Südwestdtsch. Kunden-FKredit und der Bad. Beamtenbank angeschlossen 225 3t³5 Schörzen-Leuge 118 em breit, echtfarbi 5 eser 2,80, 26⁰ Mane. 05,3. Selenetr⸗ BRUCKEN- APOTHEKE Marmheim-Seckenheirm Hauptstraße 80 Apotheker Georg Lassonczyk — Täglich frische (eigener Anbau) zu den niedersten Tagespreis K. Theurer Lebensmittel, Obst, Südirü Ecke Zähringer- Meßkirche Empfehle: Futterkartoffe Dickrüben i Heu/ Stroh Torfmull Huminal Düngekalk Alex. Schmid Landesprodukte Beste Küken aus eigener Zucht zu billigsten Preisen Geflügelhof Kö Neckarhausen. 5 müssen besonders auf ihre schlanke Line 1 Leghorn, tebhuhnfardige u. Khodeländer a MIELE, mit dem neuen, verbesserten senkt die Preise! Zzwecht und jeden Geldbeutel nur noch Die Maschine für ſedermann, eine richtige 200 er Zündapp, DB 200 Die Maschine fr verwöhnte Ansprüche, Zündapp, DB 201 mit Telogabel Die Maschine für den sportlichen Fahrer, Horex-Regina 350%[VLCWEVL. M. 1975. 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Heimatpost(W) 17.55 Kurznachrichten, Vorschau(W) 18.55 Toto-Ergebnisse(S) 19.00 Die Stimme Amerikas(W, S) 19.30 Sport am Sonntag(8) 19.45 Nachr., Wetter, Komm.(W, S) 21.45 Nachr., Wetter(S: Sport) 22.45 Letzte Nachrichten(W, S) Sonntag, 7. Mai 9.15 Geistliche Musik 9.45 Das Buch, dein bester Freund 10.30 Johannes Brahms: Liebeslie- derwalzer 11.30 Bach: Kantate„Es ist euch gut, daß ich hingehe“ 13.30 us unserer Heimat 15.00 Ein vergnügter Nachmittag mit bekannten Solisten und Kapellen 17.00„Teuflische Wünschel, Ver- Wandlungskomödie von Peer Peersen 17.45 Karl! Bleyle(z. 70. Geburts- tag)- Streichquartett h-moll, 5 op. 62 Mas Steinhäuser-Quar- tett) 20.05 Orchesterkonzert: Tschaikowsky 21.00 Schöne stimmen 22.00 Das Kammertanzorchester 23.00 Die Rundfunktanzkapelle Smetana, 24.00 Serenade mit André Kostela- netz, David Rose und Morton Gould Montag, 8. Mai 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Uber neue Bücher. 17.00 Aus Badens Musliegeschichte (III) Die Mannheimer Schule 20.00 Unterhaltungskonzert 20.45 1 es zu Ende ging“— Z. Jahrestag der Kapitulation kleine Me- 22.00 580 ein Zufall“, lodiebereien 22.45„Hefmeran über Helmeran.., 8 Selbstportrat eines Verlegers 23.00 Neue Musik: Olivier Messigen Posmes pour II(Sybille Ur- sula N 8 Fra. . Pa- 5 75 Mader rah) Dienstag, 9. Mai g 1000 Nschralttegs konzert 5 Frauepfunk 0 Kleinées Konzert. 00 e e lierte eie dieste Greétry: Cepha 155 e 8 ust Willibald lena“, 8 Am . Deltt rlens“ V. Beethoven:„Die Gesch fe 1061 KHz Mittwoch, 10. Mai 16.00 Fritz von Unruh zum 63 burtstag 16.15 Konzertstunde 5 17.00 Christentum und Gegenwi 17.15 Kleines Orchesterkonzert 20.00„Rebell in der Arche“, Sch spiel von Arnold Schwen ler, Funk bearbeitung: W gang Lohmeyer 20.45 Schwäbisch. Bundessänger Reutlingen— Ausschnitte 11805 Festkonzert vom 6 21.50 Wir denken an Mittel- Ostdeutschland 22.00 Musik aus London, Ger und sein Orchester 22.30„Das Buch im Schatte Diskussion 5 23.00 César Franck: Symphor d-moll Das Symphonies ster. Leitung: Hans Müll Kray) 0.05 Jazz im Funk mit Dieter Zimmerle Donnerstag, 11. Mai 16.00 Nachmittagskonzert 5 17.05 Die Hölderlinoberschule und spielt Werke von Ge Friedrich Händel, Antonio valdi u. Hans-Joachim Kau mann. Leitung: Hans-Joachit Kauffmann 20.00„Die Leute von nebe Ghronik aus dem Alltags schehen von Wolf Schmidt Melodienfolge 21.50 Europa im Werden 22.00 Zur Woche des Buches Kleines Buch in roter Sei ein Lebenslauf 23.00 Werke von Richard Strauß Son. Es-dur, op. 18(Gin Neveu, Violine; Gustav Beè Klavier). Lieder für (Peter Anders; am FI Hubert Giesen) Freitag, 12. Mai 16.00 Nachmittagskonzert EZ. n nette u. Klavier. Franz L Lieder für Baxiton 0 pelle Mario Traversa-S Iise Hübener(Sopra Friedrich Schröder 20.00 Symphoniekonzert: Di 8 berger Symphoniker stoph Willibald Gluck: 0 türe„Iphigenie in Wolfgang Amadeus M. Symphonie D- dur, K b Symphonie) O8. 5 e S erlei n Weder, ein tensendung 21.50 Die Woche in Bonn 22.00 Die Rundfunktenzka elle 22.45„Hafis“, ein Selbstpo 5 Dich 20.30 Eins nach dem andern— ei 1 VVTVVVVVCCC