Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 27. Mai 1950 Indochina und die Zusammenarbeit der Westmächte Von Karl Lanz Südost-Asien, vor allem sein Brand- nerd Indochina, steht gegenwärtig mit an erster Stelle bei den Außenminister-Be- prechungen der Westmächte. Das Schluß- kommuniquè des französischen Außenministe- xiu über die Besprechungen zwischen Acheson und Sehuman unterstrich die Bedeutung dieses Problems. Gerade die darin enthaltene Feststellung, daß die versprochene dochinahilfe der USA für Frankreich nicht an politische Bedingungen geknüpft sei, läßt den Akzent der französisch- amerikanischen Verhandlungen erkennen. Für Frankreich steht sein„koloniales“ Pre- stige in dem großen Raum der Union Fran- eaise auf dem Spiele. Zur Zeit sind etws 150 000 Mann französischer Truppenverbände in Indochina. Ihre Verluste werden auf bisher rund 20 000 Mann geschätzt. Der Dschungel. krieg stellt in politischer, militärischer und Firtschaftlicher Hinsicht gewaltige Forderun- gen an das Land. Die Einstellung der USA und Großbritanniens zum Falle Indochina ist für Paris ein Prüfstein der westlichen Zusammen- arbeit im gefährdeten Südost-Asien. Ohne daß dabei irgendwelche, Bedingungen“ formu- liert werden, ergeben sich Rückwirkungen Auf gie Zusammenarbeit der drei Mächte in jedem anderen Teil der Welt und daher auch auf EuYO Pa. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien schen den Indochina-Krieg, noch mehr als Frankreich, im Lichte der Bedrohung des ge- samten Südost-Asien. Der Schatten des kom- mumistischen China liegt über dem selbstän- digen Burma und Thailand, über den briti- schen Malaienstaaten und Hongkong, und er- streckt sich über das indonesische Inselreich bis zu den, ebenfalls von Unruhen geschüttel- ten, Philippinen, Würde einmal Indochina auf- gegeben, so Wäre der westliche Einfluß— Zu- mindest auf dem Festlande Südost-Asiens— auf das äußerste bedroht. Was heißt aber„Indochina aufgeben“ und ces heißt für die Westmächte„Indochina hal- ten“? Auch die Gewährung größerer Selbst- ständigkeit an die drei Staaten Vietnam, Laos und Kambodscha, die seit Anfang ds. Js. eine gewisse Autonomie innerhalb der„Französi- schen Union“ erhalten haben, bedeutet für einen Teil der französischen Gffentlichkeit „Indochina aufgeben“ g Unter der Führung Bao Dais, des ehema- ligen Kaisers von Annam, kämpfen dort schwache Verbände dieser Staaten, gemein- sam mit Frankreich, gegen die unter starkem Kommunisten-Einfluß stehenden Vieth-Minh: Aufständischen Ho Tschi Minh's. Die Kreise um Bao Dai dürften ebenfalls die spä- tere Selstständigkeit ihres Landes anstreben, dcenn sie auch bei dessen wirtschaftlicher Ge- sundung mit der Hilfe des Westens rechnen und zu scharfe Formulierungen ihres Unab- hängigkeitsstrebens vermeiden. Schon um sich gegen den Vorwurf einer„Marionetten-Re- gierung“ wehren zu können, müssen auch sie eine baldige Erweiterung ihrer Vollmachten kordern. So hat der neue vietnamesische Mi- nisterpräsident Tan Tran Van Huu bereits er- klärt, daß sein Land eine Armee aufbauen und diplomatische Vertreter in die Länder entsen- den müsse, die es anerkannt haben— vor allem an die USA und an Großbritannien. Die Vereinigten Staaten befinden sich daher in einer Zwickmühle zwischen den nationalen Forderungen der Völker Indochinas und einem gewissen Zögern des verbündeten Frankreichs, auf dem Wege der Konzessionen immer weiter zu gehen. Nordamerika sieht in der Förderung des asiatischen Nationalismus Hg LEBEN WAR Der Teufelsgeiger Tum 110. Todestag Nicolo Paganinis „Das war Paganini in seiner schwarzen Gala, der schwarze Frack und die schwarze Weste von einem entsetzlichen Zuschnitt. Die schwarzen Hosen ängstlich schlotternd um die dünnen Beine. Die langen Arme schienen noch verlängert, indem er in der einen Hand die Violine und in der anderen den Bogen ge- senkt hielt und damit fast die Erde berührte, als er vor dem Publikum seine unerhörten Verbeugungen auskramte. Hat er diese Kom- plimente einem Automaten abgelernt oder einem Hund?“ Kaum ein Dichter oder Schrift- Steller, deren Phantasie die Gestalt Paganinis immer wieder anregte, hat den Geigenvirtuo- sen in s lebhaften und krassen Farben ge- schildert, wie Heinrich Heine. Paganini— 1782 in Genua geboren— Ver- setzte ganz Europa in einen Taumel der Be- geisterung. Von seiner hageren, eckigen Ge- stalt ging ein Fluidum des Gespenstischen und Grauenhaften aus, das mit Ursache War, aß ein ganzer Kranz von Legenden um den Terenmeister der Geige gewebt wurde. Doch r es das nicht allein. Man fühlte schon im Anblick Paganinis, vor allem aber beim ren seines einzigartigen Spiels, daß hier Ein ein großer Virtuose den Bogen führte 555 irtuose, der nebenher noch die ungla Kunststücke auf der Geige ausfi rte, einer Saite spielte und zum Piceicato nur die Alternative zum vordringenden Kommu- aismus. Auch Großbritannien hat sich allmäh- lich zu einem ähnlichen Standpunkt durchge- cungen. Frankreich weist dagegen auf die schlechten Erfahrungen mit der amerikani- schen Waffenhilfe an Tschiangkaischek hin. Uber die Gedankengänge in den USA gibt ein Leitartikel der„New Lor k Times“ interessanten Aufschluß, der die Ansicht ver- tritt, daß das Problem der Indochina-Hilfe auferlegte, schienen bis zu einem gewissen Grade die Tendenzen in der angrenzenden Südafrikanischen Union zu berücksichtigen. Eine Abtretung der drei Pretektorate an Süd- afrika dürfte Großbritannien aber wegen der Rückwirkungen auf die„farbigen“ Common- Wealth-Länder scheuen. Welche Bedenken auch in den USA gegen f die Politik der Malan-Regierung bestehen, zeigt ein Kommentar der angesehenen„Ne York Times“, die Vergleiche mit der Ras- senpolitik der Nazizeit zieht:„Die Doktrin und die Politik sind schändlich, ob sie nun mit guten Absichten angewendet werden, oder nicht. Es ist klar, daß ein Druck von außen her Südafrika nicht zu ihrer Aufgabe bewe⸗ gen kann. Die Union kann aber nicht erwar- ten, daß ihr die Weltmeinung Beifall spendet, wenn sie solche Mittel anwendet, um eine an- gebliche Eintracht der Rassen“ zu erreichen.“ Wirlſchaftliches Heuss sprach bei Versicherungstagung In Anwesenheit des Bundespräsidenten Prof fessor Heuss, des Bundesministers Wilder muth, sowie von Vertretern der Bundestags- Fraktion, des nordrhein- westfälischen Land- tages und Persönlichkeiten der französischen, schweizerischen und österreichischen Lebens- versicherungsgesellschaften begann in Düssel- dorf die vierte Mitgliederversammlung des Verbandes der Lebensversicherungsunterneh- men. In humorvoller Weise betonte Professor Heuss in seiner Eröffnungsansprache, daß er nicht als der Bundespräsident, sondern als der„Mitbürger Heuss“ das Wort ergreife, der mit 19 Jahren die erste Lebensversicherung abgeschlossen und später noch ein paarmal mit Lebens versicherungen zu tun gehabt habe. Professor Heuss nannte die Aufbauarbeit der Lebensversicherungsunternehmen in den letz- ten zwei Jahren eine ungeheure Leistung, Die Versicherungsarbeit ergäbe in der Summie- rung eine neue Kapitalbildung aus eigenen Mitteln des Volkes, fuhr Heuss fort. Darin sei ein Beweis des Vertrauens zur heutigen Wäh- rung zu erblicken. Prof. Heuss hob den von den Versicherungen geleisteten Beitrag zur Fi- nanzierung des Wohnungsbaus hervor und be- tonte, daß mit dem Bau gesunder Wohnun- gen zur Sicherung der Volksgesundheit bei- getragen werde. 0 Die Errichtung des Bundesaufsichtsamtes als Uberwachungsstelle halte er zwar für not- wendig, aber die Intensivität der eigenen Ver- antwortung innerhalb der Versicherungen sei entscheidend. 8 Erster Marshallplanzug gestartet Stuttgart wurde der erste„Marshall ug“ aller ERP-Staaten der Offentlichkeitf gehen. In 15 Ausstellungswagen zeigen 300 Firmen in Württemberg-Baden Frzeug- nisse, die im Rahmen des Marshallplanes ex- portiert werden. Bei der Eröffnung erklärte der Leiter der Industrieabteilung der ECA- Sondermission für Westdeutschland, Hodges, die Frfolge der vergangenen zwel Jahre beim Wiederaufbau der westdeutschen Industrie seien vor allem auf die Energie und die An- passungsfähigkeit des deutschen Volkes zu- Tückzuführen. Der Landeskommissar von Würt- temberg- Baden, Gross, Wirtschaftsminister Veit und der Stuttgarter Oberbürgermeister Klett wiesen in ihren Reden auf die Bedeu- ang des Marshallplanes hin. Musk und„h“, von den Variationen werden die über den„Karneval von Venedig“ bevorzugt. Zugegeben, Nicolo Paganini war als Mensch minderwertig, er war ein verlottertes Genie. Daran ändert auch die Verherrlichung seiner Gestalt in dem englischen Film„Paganini“ nichts. Uber dem Menschen Paganini aber steht der Künstler, der Teufelsgeiger. Am 25. Mai 1840 starb der Meister der Violine. Ohne der Bedeutung lebender Violin- Virtuosen Abbruch zu tun, muß man sagen, daß sich bis heute kein Nachfolger Paganinis gefunden hat. Wir bedauern nur, daß es uns Versagt ist, den Meister selbst zu hören, den Teufel, der die Saiten strich, und von dem — Wieder— Fleinrich Heine sagte: 5 „Ist das ein Lebender, der im Verscheiden begriffen ist und der das Publikum in der Kunstarena wie ein sterbender Fechter mit seinen Zuckungen ergötzen will? Oder ist es ein Toter, der aus dem Grab gestiegen, ein Vampir mit der Violine?“ 5. „Meine angebetete Carmen“ Vor 75 Jahren starb Georges Bizet Ja Ich habe sie getötet— ich— meine angebetete Carmen!“ 5 Mehrere Male schon hörte ich den letzten Schrei Don Josès in„Carmen“ in dem Werk, dem Georges Bizet seinen Weltruhm ver- dankt. Und stets von Neuem nimmt mich seine Musik in ihren Bann, sei es durch 5 ische Akzente, Iyrisches Ausschwingen, Eleganz, oder durch die einprägsame und das spanische Kolorit in der „ Wie Habanera und Seguedilla. teils zarten, teils erregenden Mo- estimmen das Meisterwerk Bizets, egreiflich se— anfangs ein ar, der mit den frühen Tod des a0. Vor 75 Jahren, A1 der S. 8. chen Abhandlung„Der Fall agner“ sagte Nietzsche über Bizet: Die Lage der westdeutschen Wirtschaft Die UN-Wirtschaftskommission für Europa in Genf stellte in einem Bericht über die ge- genwärtige wirtschaftliche Situation West- deutschlands fest, daß ein Aufleben der deut- schen Produktionskapazität und des Handels auch den anderen europäischen Ländern zum Nutzen gereichen müsse. Es wird jedoch dar- auf hingewiesen, daß die gegenwärtige Ten- denz der europäischen Hersteller, die Produk- tion auf einen niedrigeren Stand als vor dem Kriege zu halten, deutlich zeige, daß Europa nicht imstande ist, deutsche Exporte in Vor- Kriegshöhe zu absorbieren, ohne andere euro- bäische Produzenten in Schwierigkeiten zu bringen. Der Bericht weist ferner darauf hin, dals trotz des Ansteigens der westdeutschen Exporte im qahre 1949 ihr Gesamtumfang noch um ungefähr eine Milliarde Dollar unter dem Stand von 1938 liege. Hinsichtlich der innerdeutschen Wirtschaft stellt der Bericht fest, daß es sich möglicher- weise als notwendig erweisen werde, von den bisher verfolgten liberalen FPrnzipien der Wirtschaftspolitik abzugehen, es sei denn, daß bessere Möglichkeiten zur Senkung der Ar- beitslosenziffer gefunden würden. Es werde möglicherweise auch nicht zu umgehen sein, das Rationierungssystem von den Nahrungs- mitteln wieder einzuführen, um die Wünsche der Verbraucher auf Gebiete zu lenken, in de- nen die Produktion leichter gesteigert wer- den könne. Gleichzeitig kann die wirtschaft- liche Ausdehnung eine derartige Belastung auf die Importkapazität des Landes ausüben, daß die neue Politik der Liberalisierung des Westdeutschen Importhandels geändert wer- den muß. Deutsche Matrosen können überall anheuerr Die alliierte Hohe Kommission gab eine neue Durchführungsbestimmung bekannt, nach der deutsche Seeleute auf ausländischen Schif- ken in Zukunft Dienst tun können. Nunmehl kann ein deutscher Seemann als Besatzungs- mitglied eines nichtdeutschen Schiffes in Hä- fen der Bundesrepublik angeheuert werden vorausgesetzt, daß er die nötigen Papiere be- Sitzt. Deutsche Seeleute können auch nach dem Ausland reisen, um in fremden Häfen auf nichtdeutschen Schiffen Dienst zu tun. Milliarden-Deflzit beim Marshallplan Es besteht wenig Hoffnung, daß die erwar- teten zwei Milliarden Dollar Deflzit der euro- päischen Länder bei der Beendigung des Mar- shallplans im Jahre 1952 auch nur teilweise durch verstärkte Exporte gedeckt werder können. Wenn Europa keine anderen Absatz- märkte findet, mit deren Hilfe es seine Dollar- Defizite ausgleichen kann, werden die Importe aus den Vereinigten Staaten im Jahre 1957 guf die Hälfte der gegenwärtigen Einfuhrer herabgesetzt werden müssen. Auslandsreisen erleichtert Die alliierten Behörden in Bonn gaben eine Erleichterung der Bestimmungen für Reisen von Deutschen ins Ausland bekannt. Ausreise. genehmigungen sind jetzt allgemein gültig nicht nur für ein bestimmtes Land. Ihre Gel- tungsdauer wird von drei auf sechs Monate erweitert. Vergnügungsreisen ins Ausland in ruppen werden für einen Zeitraum von 10 Tagen zugelassen. Jede Reisegesellschaft muß aus mindestens 10 Personen bestehen, für die gemeinsame Reisepapiere ausgesteltl werden. Hohe Kommission nicht gegen neuen Zolltarif Ein Sprecher der alliierten Hohen Kommis- sion wandte sich in Frankfurt gegen Rund- funk- und Presseberichte der letzten Tage, in denen von angeblichen schweren Bedenken der alliierten Hohen Kommission gegen die vom Bundestag und Bundesrat gebilligten neuen deutschen Zolltarifvorschläge die Rede War. Tatsache sei, daß alle Zollangelegenheiten un- ter die Vorbehaltsbefugnisse des Besatzungs- statuts fallen und die Alliierten daher das letzte Wort zu sprechen hätten, Von einer Migpilligung der neuen Sätze könne jedoch absolut keine Rede sein. „Diese Musik scheint mir vollkommen. Sle kommt leicht, biegsam, mit Höflichkeit daher. Diese Musik ist Pöse, raffiniert, fatalistisch: sle bleibt dabei populär— sie hat das Raffi- nement einer Rasse, nicht eines einzelnen. Sie ist reich. Sie ist präzis. Hat man je schmerz- Haftere tragische Akzente auf der Bühne ge- hört? Und wie werden dieselben erreicht! Ohne Grimasse!l Ohne Falschmünzerei! Obne die Lüge des großen Stils! Endlich: Diese Musik nimmt den Zuhörer als intelligent, Selbst als Musiker.“. Bizets andere Werke stehen hinter„Car- men“ zurück. Doch werden die exotisch an- mutenden„Djamileh“ und„Die Perlenfischer“ stets freundliche Aufnahme finden. Vor eini- gen Jahren wurde eine nachgelassene Oper Bizets entdeckt,„Iwan der Schreckliche“, Aus den anderen Schöpfungen Bizets ragt vor allem die Musik zu Daudets Schauspiel „LArlesienne“ hervor, aus der viel gespielte Orchestersuiten zusammegestellt wurden. Georges Bizet stand auf der Höhe seines Schaffens, als der Tod ihn ereilte. Sicherlich hätte der Komponist uns noch weitere Werke geschenkt, sich noch mehr vom Einfluß Rossi- nis und Verdis gelöst. Doch genügt die Oper „Carmen“, das Gedenken an Bizet wachzu- halten. Ursprünglich als Nummernoper mit gesprochenen Zwischentexten angelegt, wur- den erst nach dem Tode Bizets die verbinden- den Rezitative von Guiraud hinzukomponiert. Nicht nur in Deutschland erreicht„Carmen“ seit vielen Jahren die höchste Aufführungs- ziffer aller Opern der Welt. Ein Zeichen nicht nur ihrer Anerkennung durch Kritiker und Musikkenner, sondern auch der Beliebtheit chöpfer der Carmen Alter von 37 Jahren. Bauernverband fordert Marktordnung Wie die„Deutsche Bauernkorrespondenz“ mitteilt, haben Präsidium und Gesamtvorstand des Deutschen Bauernverbandes in einer Ein- gabe an den Bundeskanzler Bedenken gegen die von der Regierung in Aussicht gestellte Abschaffung der Subventionen geltend ge- macht und eine Marktordnung gefordert. In der Entschließung wird unter anderem ausge- kührt: „Aus den Erklärungen des Bundesfinanzmi- nisters zur Frage der Subventionen ist die Akute Gefahr sichtbar geworden, daß die Wirt⸗ schaftspolitik der Bundesregierung nicht mehr von dem Willen zur Steigerung der landwirt- schaftlichen Erzeugung und einer gesunden Preisgestaltung, sondern von land wirtschafts- fremden Gesichtspunkten bestimmt werden 01l. So sehr die Regelung eines Brotpreises, der der Kaufkraft der Bevölkerung angemes- zen ist, anerkannt wird, so sehr muß der eutsche Bauernverband fordern, daß die and wirtschaft ihre Produktionsmittel, insbe- andere den Kunstdünger, zu Preisen erhält, ie eine rentable Produktionssteigerung er- glichen.“ Einigung über Betriebsrat-Schiedsstellen Die Organisationen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber in Württemberg-Baden ha- zen sich in einer Besprechung in Stuttgart iber die Zahl und den Sitz der nach dem Pa- agraphen 29 des Betriebsrätegesetzes zu bil- lenden Schiedsstellen geeinigt. Die Schieds- ellen, die nach dem Gesetz aus einem unpar- lischen Vorsitzenden und je zwei Vertretern Jer Arbeitnehmer und der Arbeitgeber be- ehen sollen, haben die Aufgabe, bei Streitig- eiten über das wirtschaftliche Mitbestim- nungsrecht der Betriebsräte zu entscheiden. — Der„Export-Kurier“ fährt Die Lederwarenfabrik Hepting& Co., Stuttgart- Feuerbach, hat dieser Tage einen Völlig neuartigen, motorisierten Ausstellungs- wagen in Betrieb genommen und hofft, da- mit vor allem im Ausland wieder stärker ins Geschäft zu kommen. Das in Form und Auf- machung geschmackvolle und moderne Ge- fährt ist 18,5 Meter lang und wird überall Be- achtung finden. Der Wagen bietet die Mög- lichkeit, die umfangreiche Musterkollektion, die er enthält, jedem Kunden gewisserma- zen vors Haus zu fahren. Neben zwei Schau- fenstern, die von außen besichtigt werden können, verfügt er im Innern über eine kom- plette, praktisch eingebaute Ladeneinrichtung mit Schubfächern, Vitrinen und Regalen, in denen die Produkte der Firma verlockend auf- 5 und ausgestellt werden können. Daneben ist noch ein wobnliches Konferenzzimmerchen und sogar ein kleines Schlafgemach für das Personal eingebaut. „Alles für den Garten“ auf der Gartenschau Rund 150 bekannte Gartenbaubetriebe aus sm Bundesgebiet und aus der Ostzone wer- gu der Leistungsschau des deutschen artenbaus in Stuttgart ihre Erzeugnisse zei- en. Mehrere hundert Industrie- und gewerb- ne Aussteller zeigen Gewächshäuser und ähbeetfenster, Regenanlagen, Gartenbau- chinen und Gärtnereigerät aller Art. Vom Juni bis 2. Juli wird in der grogen Aus- Stelungshalle eine Sonderschau von Garten 8 gärtnerischen Bedarfsartikeln unter dem Leitsatz„Der Garten, seine Be- stellung und Pflege“ gezeigt werden., Im Tal der Rosen und in den Rosengärten der Deut- schen Gartenschau sind rund 10 000 Rosen neu angepflanzt worden, insgesamt nahezu 200 verschiedene Arten. Auf einer großen, neuen Anlage zwischen Hauptgaststätte und See- Terrasse sind 10 000 Dahlien angepflanzt. a Buttereinfuhr aus Holland wird vermindert Die Einfuhr holländischer Butter wird bis zum Herbst„mehr und mehr eingestellt“, er. Klärte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsmi. misteriums. Erst im Herbst sei mit neuen grö- gerem Lieferungen holländischer Butter Westdeutschland zu rechnen. googie⸗Woogie von Edvard Grieg „Bester Jazz der Saison“ in Europa verboten Welcher Liebhaber klassischer Musik kennt nicht Griegs Peer Gynt-Suite? Dieses schöne und gerngehörte Musikstück, das„Anitras Tanz“ enthält, wurde von dem bekannten schwedischen Jazz- Kapellmeister und Kom“: ponisten Charles Norman zu t Boogie- Woogie verarbeitet, der den Tite]. „Anitras Tanz-Boogie“ trägt. Es ist gleich- gültig, ob man sich entrüstet zeigen 50ʃl oder nur nachsichtig lächeln; was für Chopin, Mo- 5 zart und Beethoven recht war, ist für Grieg nur billig. Außerdem läßt Norman dem eigent- lüchen Schöpfer volles Recht geschehen. Auf den Schallplatten heißt es:„Anitras Tanz- Boogie“, Komponist Edvard Grieg, arran- giert von Charles Norman. 5 Jdzz-Liebhaber gerieten in Ekstase, als sig die Probeaufnahmen börten: Eine Sensation War zu erwarten wie ‚St. Louis Blues“, g the mood“ und„Harry Lime- Thema“. Ma spitzte die Ohren, als vor kurzem die Kapelle Norman in Schweden die Instrumente stimmte um den Boogie zu kreieren, Leider blieb beim Ohrenspitzen. Etwas hatte Norman nämlich vergess Die formelle Erlaubnis der norwegi Tantiemen-Erben Griegs. Da Edvard 1907 starb, stehen seine Werke noch dem 50 Jahre währenden Schutzrecht. norwegische Komponistengesellschaft von dem Grieg- Arrangement gehört, derte im letzten Moment A und belegte die Boogie-Woogie- V einem flotten n r zu schenken fingſten ⸗ das liebliche Feſt. Die unheimliche Quelle Eine Sage aus der Ritterzeit Es war Pfingsten. Die ersten Strahlen der Morgensonne trafen die zarten Gräslein der bunten Wiesen; ein blauer Himmel spannte sich über dem breite Tale; zarte weiße Schleier schwammen selig dahin. Auf den hohen Pappeln am Bache entlang schlugen die Finken; wundersam sangen die Amseln und Drosseln; in den Weißdornhecken am Abhang des„Burgwäldchens“ jubilierten noch die Nach- tigallen. In dieses Morgenkonzert der Vogel- welt klangen auf einmal die Glocken der Stifts- kirche in der nahen Stadt. Nach uralter Sitte wurde das Pfingstfest feierlich begangen. Nach dem Festgottesdienst versammelte sich alt und jung auf dem Marktplatz. Die Stadt glich einem Ameisen- haufen. Die adeligen Herren kamen am Pfingstsonntag von nah und fern zu einem Turnier zusammen. In farbigen Kleidern stan- den die Menschen mit erwartungsvollen Augen um den Marktplatz, wo das Spiel stattfinden sollte. Die Kinder steckten fast alle als „Pfingstbutze“ tief in Buchenlaubvermum- mungen. Wie ein grüner Strom des neu er- wachten Lebens tobte es um den Platz her- um. Die Erwachsenen bestaunten die stattli- chen Rosse und die schmucken Ritter und be- rieten, wem wohl der Siegespreis zufalle. Wenn dann der Herold das Zeichen zum Be- ginn des Spieles gab, hörte alles Lärmen und Toben auf. Die Männer eiferten die kämpfen- den Ritter an und jubelten dem Sieger zu, während die Frauen leise bebten, wenn Schild und Speer der Kämpfenden aufeinan- derprallten, daß die hellen Funken stoben Die Frau Gräfin krönte dann den Sieger mit dem Eichenkranz. Doch wie war das am Pfingstsonntag des Jahres 1219? Die hohen Herrschaften waren bereits auf dem Marktplatz eingetroffen. Nur der eigentliche Herr des Festes, der junge Gra! von Lauffen, der auf der Burg im Burgwäld- chen wohnte, fehlte noch. Gestern, am Pfingst- samstag, wurde die Hochzeit des jungen Gra- ken mit der anmutigen Gräfin von Urach mit großer Pracht gefeiert. Zu Ehren des junger Paares sollte heute ein besonders schönes Tur Dier abgehalten werden. Aber wo bleibt das junge Paar nur? Alle Blicke richten sich dem unteren Tore zu, wohe die Herrschaften kommen sollten. Rosse und Reiter und die zahlreichen Zuschauer wur- den bereits ungeduldig, und dabei ging es auf dem Marktplatz zu wie in einem Immenstock. Plötzlich kommt eine starke Bewegung in die Menschen, Zwei Reiter sprengen vom Untertor her auf den Platz. Ihre funkelnden Harnische glänzten in der bereits hochstehen- den Morgensonne. Vor dem alten Grafen von Lauffen springen sie von den Pferden u. über- bringen ihm eine Mitteilung. Die frohen Mie- nen der adeligen Herren sind im Nu verflo- gen; man steigt sofort zu Roß, und noch in Davongaloppieren schreit der Graf von Eber stein in die Menge:„Das Turnier findet nich statt; das junge Paar ist verunglückt!“ Während die Herren mit ihrem Gefolge die Gasse zum Untertor davonsprengen, steh! das Volk immer noch wie festgebannt auf dem Marktplatz. Nur langsam löst sich der Schrek- ken in seinen Gliedern, Der größte Teil, vor- ab die Jugend, eilt den Reitern nach: als man aber an das Untertor kommt, ist dieses ge- schlossen; der Torwächter hat Anweisung er- halten, niemand aus der Stadt hinaus zu las- sen. So kehrt man heim und erfährt erst am Abend, was sich am Morgen am Burgwäld- chen zugetragen: Der junge Graf hatte seinen Knechten be- fohlen, seine zwei besten Rosse, die bisher nur als Reitpferde dienten, vor den Wagen zu spannen, um mit seiner jung angetrauten Ge- mahlin zum Turnier zu fahren. Auf dem steil abwärts führenden Wege von der Burg ins Tal kam der Wagen so heftig ins Rollen, daß die Rosse ihn nicht mehr zurückhalten konn- ten. Rosse, Wagen und Menschen stürzten den Abhang hinunter und fielen in den Enzbrun- nen, in dem sie versanken. Die Rnechte hol- ten lange Stangen; aber alles Suchen war ver- gebens. Der Enzbrunnen war so tief, daß man keinen Grund fand. Rosse, Wagen und Men- schen waren im Enzbrunnen verschwunden. Es geht die Sage, daß mit dem Tode dieses Grafen von Lauffen das Geschlecht der Kraich- gaugrafen erlosch.- Wer von Bretten südwärts durch das schöne Ruiter Tal wandert, der sieht rechts im Tal- grund breit hingelagert die„‚Bergmühle“ lie- gen. Ihre Mühlräder werden gespeist vom Enz- brunnen, der etwas weiter talaufwärts am Fuße des„Burgwäldchens“ als ergiebige Quelle aus der Erde quillt. Heute noch gilt der Enzbrunnen im Volke als eine unheimliche, unergründliche Quelle, die nie versiegt und immer ihr dunkles Was- ser am Fuße des Burgwaldes widerspiegelt, immer bereit, neue Opfer zu verschlingen. G. Ginter DER LIEBESBRIEFSTELLER Eine heitere Pfingstskizze Der kleine Villenvorort mit den roten und blauen Dächern und Türmchen prangte in vollem Glanz des Himmels. Ringsum atmete Friede und Freude. Nur Frau Antonie saß traurig am Kaffeetisch auf der Veranda und las zum soundsovielten Male den gestern noch spät abends eingetroffenen Eilbrief: „Albreise heute leider unmöglich, liebe Toni- frau. Sitzung wird heute abend kaum zum Abschluß führen, dann morgen am Pfingst- sonntag, noch Vormittagsbesprechung! Kann also frühestens morgen abend eintreffen. wollte nicht drahten, da Dich Telegramme im- mer erschrecken, doch erreicht Dich dieser Brief noch zeitig genug, um Deine etwaigen Pfingstpläne nicht zu stören. Sicher fährst Du nach Freiburg zu den Eltern. Alles andere mündlich. Inzwischen herzlichen Gruß und Fuß von Deinem Achim.“ Wie nüchtern er schreibt, dachte Frau An- onie. Ein guter Kerl, ein tüchtiger Mensch, der Achim— gewiß! Aber seine Briefe sind echt nüchtern. Nicht nur dieser hier.“— Früher hatte sie andere Briefe bekommen, zum Beispiel noch vor drei Jahren— da war in besonders schwärmerischer Verehrer, der Fredy Berger. Sie ging an ihren Schreibtisch, kramte in einigen Schubfächern und holte ein blaugebändertes Briefbündelchen hervor. Wie nübsch es Fredy verstand, kleine Verschen ein- ustreuen, wie zum Beispiel hier: „Briefe leben, atmen warm und sagen Mutig, was das bange Herz gebeut, Was die Lippen kaum zu stammeln wagen, Das gestehn sie frei und ungescheut.“ Die Persönlichkeit Fredys hatte sie seiner- eit zwar nicht so sehr bestrickt, aber solche Zriefe entzücken eben ein junges Mädchen. Ja, sie hätte diesen Verehrer wohl längst ver- zessen, wenn nicht diese papiernen Zeugen an in erinnerten.— Und während sie weiterlas, jel ihr der letzte Brief in die Hand, zufällig zuch ein Pfingstbrief. Er lautete:„O meine Göttin! Pfingsten, das ieblichste Fest, ist gekommen! Das Fest der reude und jener Liebe, die uns von der Taube Dimmelher gebracht wurde! Eine schlaflose Nacht liegt hinter mir— aber ich sah Dich beständig vor mir in den ruhelos durchwälz- zen Stunden, sah Dich in dem resedagrünen Kleid mit dem blonden Lockenhaar, den korn- blumenblauen Augen(eigentlich sind meine Augen mehr grau, dachte Frau Toni) und den lilien weißen Armen!— Ja, so schwebst Du vor mir, meine Märchenprinzessin! Und wie eue ich mich auf den gemeinsamen Ausflug am Pfingstmontag(der leider Wegen Regens nicht stattfand, ergänzte Frau Toni in Gedan- ken), wo ich den Mut zu einem Wort finden werde! Ja, meine Mondscheinfee, was meine Lippen nicht zu gestehen wagen, das kann ich der Feder ohne Erröten anvertrauen— ich küsse Dir die Hände, die Stirn, die Veilchen augen(oben waren es Kornblumen, wunderte sich Frau Toni), und liebe Dich durch alle Ewigkeit. Dein Fredy Berger.“ Ein bißchen überschwenglich mutet's einen heute an, sagte Frau Toni im stillen— aber es ist doch hübsch, solche Beweise der Ver- ehrung zu bekommen. Da wurde sie in ihren Gedanken unterbro- chen. Achim stand im Rahmen der Tür, groß, breitschultrig, mit lachenden Augen. Und schon hatte er die junge Frau, die froh erschreckt von ihrem Stuhl aufgesprungen war, in seine Arme gerissen, soweit es der große Rosen- strauß zuließ, den er in seiner Rechten hielt. „Da bin ich, liebste Tonifrau“, lachte er mit seinem gemütlichen Baß.„Denke dir, wir haben's geschafft! Die Sitzung dauerte frei- lich bis spät nach Mitternacht, bin heute mor- gen halb sechs losgegondelt. Meinen Brief hast du doch erhalten?“ Freilich Schatz— aber— aber— es ist vielleicht dumm von mir— aber ich wünschte, du schriebst nicht immer so furchtbar pro- saische Briefe—“ Ach, du kleines Dummerchen! Was liegt an Briefen? Zumal an einem langen Geschreibsel! Ein altes Sprichwort sagt: Kurzer Brief— viel Glaubens, langer Brief— wenig Glau- bens. „Ich weiß, daß ich töricht bin, lieber Achim, aber ich bin darin noch etwas backflschartig E „Süß bist du“, unterbrach er sie,„süß wie eine kleine liebe Frau sein soll! Meine Pfingst- taube die mir einen großen Schatz voll Liebe vom Himmel herabbringt—“ „Du wirst ja ordentlich poetisch.“ „Ja, da wunderst du dich, wie? Oh, ich kann auch Phantast sein und hab' früher manchen schwärmerischen Brief geschrieben. Das kam mir gerade vorgestern in Erinne- rung, als ich in Frankfurt einen alten Be- kannten sah. Berger hieß er! Das war ein ewig verliebter Stint! Aber er konnte keinen Liebesbrief zusammenkriegen. Wir wohnten damals zusammen, und da tat ich ihm den Gefallen, diktierte ihm die verrücktesten Briefe an seine Märchenprinzessinnen und Mondscbeingöttinnen— 5 Was hast du denn?““ Die junge Frau hatte sich in den Stuhl fal. len lassen und ein helles Gelächter ange. stimmt.„Ach du böser Mensch, du Heuchler!“ Ich war auch einmal von deinem Berger an- geschwärmt. Hier lies seine Briefe, die er mi damals nach deinem Diktat schrieb du Hum. bug-Liebesbriefsteller!“ Nun war das herzlichste Lachen an ihm Du bist also auch eine von Bergers Flammen Sewesen?“ rief Achim.„Na, das zeugt wenig. stens von gutem Geschmack!“ Und der große Mann küßte sein kleines Frauchen und drückte es herzhaft an sich. Und unter diesen Küssen war die Pfingstfreude auch in Frau Tonis törichtes Herzchen eingekehrt. Der hei- lige Geist der Liebe machte sie hellsehend. und sie erkannte das Vorurteil der verwelk⸗ ten Backeflschzeit. Ernsthaft sprach sie„Noch heute verbrenne ich diese dummen Briefe.“ „Behalte sie meinetwegen“ erwiderte Achim denn es sind ja doch schließlich meine Briefe Und vergleiche sie mit den Briefen, die ich dir im Lauf der Zeit noch schreiben sollte Du wirst aus dem Bemühen, meine Gefühle und Empfindungen kurz und schlicht auszu- drücken, dann deutlicher den Herzschlag mei- ner Liebe heraushören als aus dem Phrasen- gestammel das ich deinem einstigen Verehrer in die Feder diktierte. Aber nun wollen wir frühstücken ich habe einen Bärenhunger. Dann machen wir ein Nachmittagsschläfchen und fahren dann zu deinen Eltern, um bei ihnen frohe Pfingsten zu feiern. Epy. Der Friedhof Ich kehre oft in deinen Acker ein, zu Obelisken, weißen Marmorflügeln, zum Blumenbeet von KEindergräberhügeln und lese goldne Namen von dem Stein. Es knirscht der Kies. Die schwarze Trauerschar versenkt den Sarg. Sie übergehn die Mängel und überlassen das Geschick dem Engel und finden leben wieder wunderbar. Im Leichenhause brennt kein Totenlicht. Die Aufgebahrten, die im Fluß gefunden,— Selbsmörder, die dem Schicksal sich entbunden. erwarten, daß ein Reiner für sie spricht. Von Ehrentafeln bröckelt alte Tat, die Bischofsmitra und die Wehr von Rittern. Die Ahnen sehen ihre Spur verwittern, da sie sich rüsten für die neue Saat. In der Kapelle, wo der Glockenstrang herniederhängt, erklingt im dunklen Chore ein Sterbelied. Es singt die alte Hore die Sternenmaße in dem Lebensgang. Ihn aber, der durch Schuld und Unglück schaut, der Läut'rung ist und Sühne der Vergehen, sollst du bei den Lebendigen verstehen:— In jedem Schicksal tönt Sein Sonnenlaut. f Paul Bühler Die Maikäferbraut Eine Pfingstgeschichte von Friedl Hohenstatt Maichen war eine junge Maikäferdame mit emem schönen, schlanken Leib. Thre Flügel Waren zart und von einem satten Braun, das Wundervoll glänzte, wenn die Sonne darauf fiel. Maichen wußte das und War froh und stolz zugleich, die Schönste zu sein. Auch die übrigen Maikäfer freuten sich an Maichens Schönheit und umschwirrten es be- wundernd. Das steigerte Maichens Stolz, und es dauerte Sar nicht lange, da schienen ihm die Schwe- stern und Brüder zu gering. Es hielt es für unwürdig, den andern auch nur einen Blic Zuerst stellten sich die so Migachteten, als sie das Verhalten Maichens nicht merk ten, Doch als sein Hochmut ins Unbegrenzte nig und es sogar wagte, seinesgleichen bei Annäherungsversuchen den Rücken zu keh- a Waren diese so erzürnt, daß sie allen Tesunden und Bekannten von dem eingsbil- deten Maichen erzählten und sie warnten, nie mehr zu Maichen zu gehen, wenn sie nicht ich beleidigt werden wollten. Danach hatte niemand Verlangen, und es ab sich ganz von selbst, daß Maichen nun- ehr allein blieb. Das war ganz nach seinem Sinn. Nun konnte ungestört träumen den lieben langen Tag 8 sich zurechtputzen für den schönsten aller Käfer, der sicher einmal kommen und es en Würde, seine Frau zu werden. Und Wenn es dann ja sagen und an der Seite ihres Bräutigams für immer aus dem Maikäferreich Sehen würde, dann mochten die Schwestern Brüder surren und summen, soviel sie Maichen würde sich kein Einziges nach ihnen umsehen und froh sein, end- ig von allen loszukommen, Denn die ern paßten einfach nicht zu 8 Machen heiratete, sobald e Kam. Tag kür 8 sag es und a umsonst, ihm, das sie selbst einsehen, und darum War Vielleicht bin ich zu schön, und er wagt es nicht, mich zu fragen, dachte Maichen eines Morgens und besah sich aufmerksam in einem Tautropfen.„Das ist wohl das Los der Prin- zessinnen!“ seufzte es, denn für eine solche hatte es sich schon immer gehalten. Dann ging Maichen über das saftige Bu- chenblatt, auf dem es eben saß, um von sei- nem Rand aus besser nach dem Prinzen Aus- schau halten zu können. Aber kaum hatte es ein paar Schritte gemacht, da erhielt der Stamm des Baumes einen kräftigen Stoß und gleich darauf noch einen. Ein Rütteln ging durch die Aste, daß all die unzähligen Blätter Er zitterten. Maichen wußte nicht, wie ihm geschah. So sehr war es erschrocken, daß es sich nicht mehr zu halten vermochte und aus der son- nigen Höhe herab auf den Boden fiel. „Oh. der ist schön!“ hörte es einen Knaben rufen, dann fühlte es sich ergriffen und in ein dunkles Loch gesperrt. Zu denken ver- mochte Maichen niclit. Der Hochzeitstraum War vergessen und die verhöhnten Maikäfer auch. Die Prinzessinnengefühle hatten einer großen Ermattung Platz gemacht, aus der Maichen nicht mehr zu erwachen wünschte. Eine Zeitlang durfte es denn auch aus- ruhen, aber plötzlich war ihm, als ob es sei- nen Namen rufen hörte. Hoffnungsfroh schlug es die Augen auf. Vielleicht war es der Er- sehnte, der gekemmen war, es zu erlösen. Maichen spürte ganz nahe seinen Atem, und in seinem Kopf erwog es die kühnsten Pläne. Da, gerade als das schönste Luftschloß fer- tig War, drang ein Lichtstrahl in sein Ge- kängnis, und es erkannte mit Entsetzen einen ihrer Brüder, Enttäuscht und beschämt wandte es sich ab. Daß auch gerade der Maichen in in seiner hilflosen Lage sehen mußte! Der mochte sich schön lustig machen über sein ech! Die Malkäferprinzessin dachte nur sn sich und vergaß ans daß der andere Auch gelangen War. „Maichen“, ist es ja such so gegangen wie dir, und ich bin doch gar nicht 80 N wie 8 ling der 5 an 2 trösten. mußt nicht traurig sein., Sieh, mir Wie der Mitgefangene so freundlich sprach, als ob Maichen und er immer gute Freunde gewesen Wären, da fiel auf einmal der falsche Hochmut von Maichen ab.„. und ich bin doch gar nicht so schön wie du“, hatte der andere gesagt. Was nützte jetzt alle Schön- heit, auf die sich Maichen so viel eingebildet hatte! Das erstemal in ihrem Leben fühlte es sich mit dem Bruder verwandt. „Weißt du vielleicht, wo wir sind?“ Ganz schüchtern fragte Maichen, nur um dem Ka- meraden zu zeigen, daß es nicht mehr so stolz sei wle früher. Im Grunde war es ihm ganz gleichgültig, ob sein Gefängnis eine Zigarren- schachtel war oder sonst ein Behältnis. Das änderte nichts an der trostlosen Tatsache. „In die Hosentasche hat uns der Sammler gesteckt, und das ist vielleicht unser Glück“, gab der Gefragte zur Antwort. 5 „Wieso Glück?“ wollte Maichen kleinlaut wissen. „Das wird sich zeigen, wenn wir klug sind. Bleib du ganz still an deinem Platzl Ich will mich einmal ein wenig umsehen.“ Und schon war der Mitgefangene auf den Beinen, tastete sich erst nach links, dann nach rechts, krabbelte über eine Naht und noch über eine, schob eine Brosame auf die Seite und wand sich sonst zwischen allerhand durch, was sich in der Tasche befand. End- lich, endlich glaubte er einen. gefun- den zu haben. „Maichen! Maichen!“ flüsterte er. Aber Maichen konnte ihn nicht hören. So sing er nochmals den mühsamen Weg zurück, bis er Maichen erreichte, sprach ihm Mut zu und ermahnte es, ja immer dicht hin- ter ihm zu bleiben. Und wieder, wie das erstemal, ging es kreuz und quer über alle Hindernisse hinweg, bis ein matter Schein durch einen Riß in die Tasche drang und den Fluchtversuch erleichterte. Noch einen langen, stellen Gang durch das Hosenbein, und das Unternehmen war geglückt. „Gott Sei Dank!“ jauchzte. und Wäre ihrem Retter am liebsten um 5 Hals sekallen. 5 Der aber wehrte schleunigst ab und gab ein stummes Zeichen. Dann breitete er die Flü- gel aus, und Maichen tat es ihm nach. Der Knabe, in dessen Hosentasche die Mai- käfer gefangen gewesen waren, sah die bei- den fliegen und sang in jubelnder Freude: „Maikäfer, flieg, Dein Vater ist im Krieg, Deine Mutter ist im Pommerland, Pommerland ist abgebrannt!“ Er ahnte nicht, daß die zwei ihm durch- gegangen waren und glaubte sie noch immer in sicherem Gewahrsam zu haben. Maichen aber hielt sich dicht hinter seinem Retter und machte erst halt, als ein besonders schöner Platz zum Ausruhen lockte.„Hier lag mich bleiben!“ bat es seinen Begleiter und dankte ihm nochmals herzlich für die Befreiung. „Willst du nicht mit zu den andern kom- men, Maichen?“ fragte traurig der Maikäfer Beschämt senkte Maichen den Kopf.„Wenn du mir versprichst, daß von unserer Gefan- genschaft keiner erfährt, dann komme ich mit“, antwortete es. „Das verspreche ich dir gerne“, Maikäfer. Und Maichen dachte sich rasch eine feine Uperraschung aus. Dann flogen sie weiter, eines rascher al; sagte dei das andere, bis sie mitten im Maikäferreick waren. Erstaunt blickten alle Auf Maichen. Dat Aber tat, als ob nie eine Mißstimmung zwi- schen ihm und den andern bestanden hätte und verkündete laut, damit es alle hörer konnten es habe sich soeben verlobt und lade Alle ein, an Pfingsten die Hochzeit mitzu- felern. Nun war 8 Freude im ganzen Reich 8 Maichen gewann wieder seine alte Beliebthei s zurück, und sein Retter War nicht 8 ston auf seine schöne Braut. 5 Von der Hosentasche er hat keines eit Wort gesprochen, der Maikäfer nicht, Maichel! nicht und der Junge erst recht nicht, Als 25 merkte, daß seine zwei e h kebrannt Waren. 5 7 1 1 1 1 der Ningolquacle Wie der in vielen Gegenden Deutschlands abliche Maibaum, meist eine hochgewach- sene Tanne oder Fichte, mit seinem krischen grün den Segen verkörpert, der nun nach langer intererstarrung aus allem jungen Wachstum strömt und sich auch den Menschen mitteilt, 0 nimmt der einzelne wie die Gemeinschaft, die den Baum errichtet, an diesem neuen Segen teil, Das und dort vertreibt wohl auch in der pfalz noch ein Mafifeuer die schädigen- gen Kräfte, so in der Gegend von Annweiler oder Landstuhl. An Stelle des Schadens, den man so abgewendet, tritt dann um 80 sicherer der Schmuck der„Ma fen des blü- nenden Sinsters, der pfälzischen„Brem men die Haus und Hof und Stall und Gerät in ein festliches Gewand kleiden und den Früh- ung aus Feld und Wald hereintragen an die Wohn- und Arbeitsstätte der Menschen. Wo indes selbst das noch nicht genügt, da Kbommt man weiter entgegen und treibt auch das mit Kränzen geschmückte Vieh durch die Ge- mäarkung, so in der Gegend von Bad Dürkheim, in Alsheim-Gronau oder Fußgönheim, der Uber- test enes Umzugs um die Dorfmark, wie er auch hierzulande um die Pfingstzeit vielfach äblich war und in unseren Tagen an manchem Ort wieder erneuert wurde oder werden könnte. Der Mai machte ja vordem auch dem Vieh die Stalltür wieder auf und ließ es hinaus, auf die frische grüne Weide, die Wunne oder Wonne, die dem Wonnemonat Mai seinen Namen gab. An allerlei Weidebrauch der Hirtenbuben erin- nern darum auch bei uns noch Bräuche, die sich ie der Wettlauf oder aas Wettreiten in ein- stigen pfälzischen Auswenderungssiedlungen les Ostens reiner noch als in der Heimat er- hielten Solches festliche Umwandeln oder Um- reiten des Gemeindebannes, rechtlich verknüpft chit der Nachprüfung der Gemarkungsgrenzen, ist aber im tiefsten Grunde eip aus religiéser Gesinnung heraus gewachsener Brauch, eine Handlung, die gottlichen Segen bringen und sichern soll. Men dart den Grundzuq solchen Brauchtums auch de nicht vergessen Wo die neuerdings wiede eingeführten Greuz be- gänge durcb nicht mehr verstandene Sitten und neue:e Zutat ins nuf Belustigende odet nur aoch Erbeiternde abzugleiten droben Ein Segensumzug ist es auch seinem ursprüng: lichen Gehalte nach. wenn der neuverjüngte Wachstumsgeist in sinnfälliger Gestalt aus dem Walde oder Felde hereingeholt und in mancher: Pei Form und Gestalt durch Dort und Gemar Kung geführt oder getragen, gefahren oder von einer Reiterschar zu Pferde dahergebracht wird Das ist ja der eigentliche Zweck, den der zum Spiel herabgesunkene Umzug unseres Pfiags t- dus cks im pfslzischen Westrich hat, wo el den vorderpfälzischen Sommertag auf Lätare er. setzt. Schon das Umbertragen der Segen und Fruchtbarkeit fördernden Lebensrute unseres Sommertagssteckens, des Stabaus bat Solchen tiefen Sinn Den vollen Sieg des Le. bens äber sichert erst, über alle glügklich über wundenen Früklingsfröste und Eisheiligen bin weg, das liebliche Pfingstfest und sein sinnvo!. les Brauchtum, Vom nördlichen Elsaß bie zum prälzischen Holzland und der Sickinger Höhe von hier wieder bis hin zur Blies und Sasf, zu! Nahe und Mosel beobschten wir diesen örthigh Mmännigtach abgewandelten Brauch des Pfingst quacks, wie— neben anderen Namep— 416 Fermumte Gestalt heißt, die als körperhattes Ganzes den jungen Maisegen darstellt, die kreilich auch, sd tief ihr Sinn und Gehalt 8. heute doch vielfach nur noch zur Erheiterung der Jugend und— der Alten dient. lu seine: von Ort zu Ort sich wandelnden Vielgeste!! lle der Brauch uns aber mehr sein Ihn 20 * rhalten, inn von fremdei Zutat, Wo es nottot eu reinigen und seinen tiefen Sinn den kommen- den Geschlechtern weiterzugeben, das wäre eine dankenswerte Aufgabe für alle, denen Heimat und Volkstum noch etwas bedeuten lch könnte mir recht wohl denken, daß ähnlich „ie es in vielen Orten der Pfalz von Heidelberg bis Annweiler und Grünstadt mit dem Sommer- tags- oder Stabausbrauch geschah, auch im pfäl- zer Westrich eine sinnvolle Neubelebung und planmäßige Gestaltung der Quackbräuche möglich wäre, die z. B. auf der Sickingerhöhe oder im Bliestal den ungemein malerischen rei- tenden Quack zu besonders schön geformtem beben wecken könnte. 2 Kurioſe Hochzeiten- kurzfriſtige Ehen Alles Leben kreist um die Liebe. Wäre un- ser Leben nicht monoton und farblos, ja bei- nahe schicksallos, wenn es nicht jene geheim- nisvolle Macht gäbe, die überall die Wesen bezwingt? Freilich, den einen macht die Liebe zum Gott, den anderen zum Narren! In Amors Bereich liegt die Komödie dicht neben der Tragödie. Wo sein Pfeil trifft, wird der Schweigsame beredt, der Zaghafte Kühn; der Nachlässige verwandelt sich in einen Kavalier und der Träge schwört, die Sterne vom Himmel herunterzuholen, um sie der Königin seines Herzens zu Füßen zu legen. Das gleiche Spiel, das uns unter Menschen kesselt, können wir in der Natur verfolgen, im anmutigen Liebesspiel der Schmetterlinge, im Kokettleren der Vögel. Im Bienenstock wachsen Hunderte starker Männchen heran, die eines Tages in tollem Hochzeitsflug der Königin folgen. Der Stärkste gewinnt sie— und stirbt im Taumel der Begattung. Die Hochzeit ist sein Tod. Ebenso befristet ist das Liebesglück der Bombyeiden, einer pracht- vollen Art von Nachtpfauenaugen. Schlüpft das männliche Tier aus seiner Puppe, so ver- mag es mit seinen reich geflederten Fühlhör- nern den Geruch des Weibchens auf weite Entfernungen zu wittern und fliegt ihm durch Wald und Feld entgegen, um nach den kurzen Stunden der Flügelumarmungen sein Leben bereits wieder zu beschließen,. Für Nachkom- menschaft ist gesoigt, und damit der Zweck des Lebens erfüllt, es kommt nicht einmal zu einer Nahrungsaufnahme, für die der Or- ganismus des Falters überhaupt nicht geschaf- ken ist. Das Weibchen stirbt einige Stunden später, nachdem es seine Eier gelegt hat. Der berühmte französische Naturforscher Fabre berichtet von der tollen Hochzeitsfahrt der Ameisen, die sehr polygam ausfällt und ebenfalls mit dem Tode der Männchen endet. Bekanntlich gibt es auch im Bereiche der Natur Ehegemeinschaften auf Lebenszeit, vor allem unter den Vögeln. Die strenge eheliche Haltung der Störche, die Ehebrecher tödlich richten, ist bekannt. Bei den Säugetieren währt die Ehe im allgemeinen selten länger als ein Jahr. Dann ist der Nachwuchs aus den Kinderschuhen heraus und der Zweck der Fhegemeinschaft erfüllt. Höhere Affenarten führen längere Ehen. Man nimmt an, daß die Ehe der Urmenschen nur bis zur Geburt des Kindes dauerte, höchstens einige Jahre. Sie hatte offenbar nur den Zweck, die werdende Mutter und den Säugling zu schützen. Nord- amerikanische Indianerstämme führen auch heute noch nur kurzfristige Ehen, während die Wyendoten eine Aut„Kameradschaftsehe“ oder Probeehe für nur wenige Tage bevor- zugen, In Grönland pflegt man sich nach einem zärtlichen Halbjahr zu trennen. Mit der Höherentwicklung des Menschen- geschlechtes nahm auch die Dauer der Ehe Zu, sie wurde über das Zweck- und Trieb- hafte hinaus zu einer seelischen und sittlichen Bindung, die von Verantwortungsbewußtseln für den Partner und die Nachkommenschaft erfüllt war. Bei Naturvölkern und Völkern in heißgeren Zonen, deren Menschen früher rei- fen, herrscht die Frühehe. In Deutschland War eine Entwicklungstendenz zum Eheschluß in jüngeren Jahren zu beobachten, die jedoch durch die Erschütterung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse unterbrochen wurde. Vielfach sind Eltern heute nicht mehr in der Lage, ihrer Tochter eine Aussteuer mitzu- geben, sie muß von den Töchtern erst ver- dient werden. Interessant ist die Beobachtung. daß Mädchen, die im Besitze einer Aussteuer- versicherung sind, durchschnittlich etwa zwei Jahre früher zum Standesamt gehen als die- jenigen, deren Eltern keine entsprechende Vorsorge trafen. 5 Peter Paal — Großmutter und Kind Als suche sie so für sich hin, Das Knie gebeugt, das Haupt geneigt, Den Schlüssel, dex das Letzte zeigt: So geht die Greisin still dahin. Ihr Tochterkind tanzt vor ihr her Mit Heidida und Heididei, Als ob die Welt voll Antwort sei Und jede frisch zu haben wär. Wilhelm Schussen 5 Helene Lange zum Gedächtnis Vor 20 Jahren starb die Vorkämpferin für die Gleichberechtigung der Geschlechter Die heranwachsende Frauen- Generation nimmt es als selbstverständlich hin, daß ih die gleichen Ausbildungsmöglichkeiten offen stehen wie der männlichen Jugend. Und doch ist es erst gute 60 Jahre her, daß ein Minister sich vor Lachen bog— wie er selbst sich aus- drückte— als man ihm berichtete, daß in Berlin junge Mädchen sich für das Abiturien- tenexamen vorbereiten wollten. Die Lehrerin Helene Lange war es, die damals mit einem Kreis gleichgesinnter Berliner Frauen diesen gewagten Schritt unternommen hatte, um den Frauen durch Vertiefung ihres Wissens und Schulung ihrer geistigen Fähigkeiten zul allseitigen Durchbildung ihrer Persönlich- keit zu verhelfen. Dieses Abitur sollte dann den Frauen den Weg zur Hochschule ebnen. Die Schwierigkeiten, die den Führe- rinnen der Frauenbewegung in den Weg ge- legt wurden, können wir Frauen von heute ung garnicht mehr vorstellen. Allen Wider- ständen zum Trotz gaben die Prüfungsergeb- nisse der ersten Kurse Helene Lange recht: Die Schülerinnen leisteten zum größten Teil Besseres als die männlichen Abiturienten. Trotzdem ging der Reichstag über die Peti- tion der Frauenverbände um Zulassung der Frauen zum Studium hinweg. Mehrere Schü- lerinnen Helene Langes gingen damals ins Ausland, um dort zu studieren. Helene Lange war in diesen Jahren in der Offentlichkeit eine bekannte Persönlichkeit. Ihre Begleitschrift zu der Petition über die Mädchenschulreform aus dem Jahre 1887 wal in weiten Kreisen heftig diskutiert worden. Sie hatte gefordert, daß der weibliche Ein- fluß an den höheren Mädchenschulen ver- stärkt werde und neue Ausbildungsmöglich- keiten für Lehrerinnen an der Oberstufe ge- schaffen werden sollten. Der Entrüstungs- sturm der Oberlehrer, die bisher unbestritten die höheren Mädchenschulen beherrschten, War grog. Um die Jahrhundertwende konnten sich die Behörden den Wünschen der Frauen nicht mehr widersetzen: Sie mußten der allgemei- nen Lage Rechnung tragen, die die allmäh- liche Einbeziehung der Frauen in das geistige Leben des Volkes forderte. Als letztes Land öftnete Preußen im Jahre 1906 dem weib- lichen Geschlecht die Tore der Hochschulen. Hand in Hand mit der Mädchenbildung mußte auch die Lehrerinnenbildung neu ge- formt werden. Helene Lange widmete sich in dem von ihr 1890 gegründeten Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein dieser Aufgabe mit der ganzen Kraft ihrer Persönlichkeit. In der von ihr geschaffenen Zeitschrift„Die Frau“ behandelte sie alle Fragen, die sich aus dem wachsenden Selbstbewußtsein de Frauen ergaben. Das Blatt erschien, von Ger. trud Bäumer fortgeführt, bis 1943. Mehrere Jahre lang leitete Helene Lange den Allge- meinen Deutschen Frauenverein. Im hoher Alter amtierte sie als Alterspräsidentin 11 Hamburger Parlament von 1918. Die Univer- sität Tübingen ehrte sie 1923 mit der Ver: jeihung des Ehrendoktors der Staats wissen schaften. Die deutsche Frauenbewegung verdank Helene Lange ihre besten und wertvollste Impulse. Sie hatte die Gabe, bei der Vielzah der ethischen, sozialen, berurlicnen und ause mein politischen Fragen, mit denen sich die Frauen in jenen Jahren zum ersten Mal aus- einandersetzen mußten, stets das große Zie zu sehen. Auf dem internationalen Frauen- Kongreß in Berlin im Jahre 1904 drückte sie es mit folgenden Worten aus: „Darauf kommt es an, daß die Frau aus de: Welt des Mannes eine Welt schafft, die da Gepräge beider Geschlechter trägt. Die Fra will nicht nur äußerlich die gleichen Möglich. keiten haben, zu wirken, am Leben teil- zunehmen, sondern sie will in dieses Leben ihre eigenen Werte tragen; sie WIII dadurch eine soziale und sittliche Gesamtanschauung schaffen, in der ihre Maßstäbe dieselbe Gel- tung haben wie die des Mannes.“ D. Sch Was die Frau intereſſiert Frauenüberschuß. Das USA-Handelsministe- rium schätzt den Frauenüberschuß, den erster in der Geschichte Amerikas, auf rund eine Million unter 150 Millionen Menschen. Be. der diesjährigen Volkszählung werden 46 Mil- lionen Haushaltungen und 6,3 Millionen Far- men von den Zählbeamten aufgesucht. Halbtagsarbeit. 4,4 Millionen Frauen ir USA waren nach den letzten Statistiken ir Halbtagsarbeit beschäftigt, davon 3 Millioner auf eigenen Wunsch. Verkaufte Kinder. Nach gesetzlichen Be- stimmungen darf in Amerika für die Vermitt- lung einer Adoption keine Bezahlung ge- nommen werden. Hiergegen vergingen sic! zwWel New Vorker Rechtsanwälte, die im letz- ten Jahr einen schwunghaften Handel mi unehelichen Kindern organisiert haben. Wachsender Einfluß. Der Einfluß der Frauer auf das öffentliche Leben in den USA wächs ständig. Die Frauenorganisationen umfasser etwa 30 Millionen Mitglieder. Im Kongrel sind zwar nur neun Frauen, dafür sitzen abe: in den Staatenparlamenten insgesamt 21 weibliche Abgeordnete. 1500 Frauen haber leitende Stellen in der Verwaltung Geldsorgen. Ein Bankhaus in San Franeiske kündigte einen Fachkurs in Bankfragen fü. Frauen an, zu dem 40 Teilnehmerinnen er- wartet wurden, aber 1000 erschienen. Darauf hin wurden in 65 Städten solche Kurse ver- anstaltet, an denen über 30 000 Amerikane- rinnen teilnahmen. Auch die Frau will wis- sen, wohin ihre Dollars gehen. Gangster-Girls. In New Lork macht eine Bande von jungen Mädchen der Polizei Kopf- zerbrechen. Die Girl-Gangsters unter Anfüh- rung der„hübschesten Verbrecherin“ Ameri- kas mit dem Spitznamen China- Doll, machen sich in Hotels und Gaststätten an Männer heran, um sie auszuplündern. Die Bande S501 in den letzten Monaten etwa 100 000 Dollar erbeutet haben. Müttererholung. Eine großzügige Spende aus Amerika ermöglicht es dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland, 1000 Mütter der Ostzone auf je drei Wochen in Erholungsheime zu senden. Demokratischer Frauenbund. In Essen wurde die erste Gruppe des„Demokratischen Frauen- bundes Deutschlands“, der Frauenorganisa- tion der Ostzone, gegründet. Weitere Grup- pen sollen folgen. Lalſfe und lhinlie Mehl sollte nur in luftdurchlässigen Behält- nissen(Säckchen) aufbewahrt und von Zeit zu Zeit bewegt werden. Es schmeckt sonst leicht bitter und stockig. Gewürze(Zimt, Pfeffer, Nelken usw.) soll- ten luftab geschlossen aufbewahrt werden (Büchsen, Dosen usw.). Das Aroma ist viel stärker, wenn man sich die Gewürze in Stück- chen hält und erst vor dem Gebrauch mahlt, Walzt oder reibt. Brot bewahrt man am vorteilhaftesten in einer Brotkapsel(Blechdose) auf. Trockenobst, Trockengemüse und Trocken- pilze werden am besten in Beutelchen, die luftdurchlässig sein müssen, aufbewahrt. Eier halten sich lange, wenn sie einzeln in Zeitungspapier eingewickelt in ein Netz, das man aufhängen muß, gelegt werden. Alle paar Tage sollte man die Eier wenden. Schnittkäse Edamer Schweizer Käse usw.) wickelt man in ein in Salzwasser oder Essig getauchtes Tuch. Sterk riechender Käse ge- hört unter eine Käseglocke. Salz hält sich am besten in einem Steintopf. Es sollte nie in einem metallenen Behältnis aufbewahrt werden. Rohe Milch sollte man nie in Blechkanner stehen lassen. Man kocht die Milch am besten sofort ab und leert sie in ein Porzellangef aß Salz- und Essiggurken legt man in eine Essiglösung. Hier bleiben sie immer frisch und sind jederzeit verwendbar. Das Essen sollte während der Nacht nie in Kochtöpfen aufbewahrt werden. Allzu schnel nimmt es den Geschmack des Topfes an und ist Farb veränderungen ausgesetzt. Fleisch sollte man niemals im Papier ein- gewickelt liegen lassen, Fleisch braucht Luft Man lege es deshalb auf einen Teller oder in eine Schüssel und deckt eine Fliegenhaube darüber. Geschnittene Wurst sollte nur in der Menge, die dem täglichen Bedarf entspricht, gekauft werden. Allzu schnell werden die Scheiben schmierig, trocknen ein, ändern die Farbe und biegen sich. verblieben: sie schmecłt mir am besten und- bekommt mir am besten! „» Duft und 86 sse Virginids sagt RICHARD KETTETHAKE, ron- ingenieur des NDR, Hamburg „In unserem Beruf steſit man ständig unter Hoclispannung', sagt Ton- Ingenieur Kettelhake.„Die Folge ist, daß man immer wieder zum besten Anregungsmittel greift, das ich henne: eine gute Aigaretle. Ich habe wohl fust alle Sorten probiert, bin aber endgültig bei der Texas 7 2* 1 . 1 1 1 o und Spiel Fußball 3gg. 98 Seckenhein— S Oberdielbach Am heutigen Pfingſtſamstag empfängt die FVgg. 98 den Sportverein Ober⸗Dielbach, diesjähriger Meiſter der Kreisklaſſe Mos⸗ bach. Zwiſchen dieſen beiden Vereinen hat ſich in den letzten Jahren eine ſportliche Bindung angebahnt, die vorbildlich genannt gerden kann. Im Auguſt 1949 holte ſich die FVgg 98 in Ober⸗Dielbach den ſilbernen Pokal des Landrates und beſtritt außerdem vas„Propagandaſpiel“ zur Freude aller Jereinsmannſchaften des Kreiſes Mosbach. Da beide Vereine ſpieleriſch nach oben ſtreben, iſt ein intereſſanter Vergleichs⸗ ampf zu erwarten, der morgen Sonntag um 17 Uhr im Wörtel zur Austragung kommt. Heute Samstag Abend 20.30 Uhr findet n Vereinslokal zu Ehren des Gaſtes ein Kameradſchaftsabend ſtatt. 8 Die hieſigen FSG⸗ler gehen ihre Rück⸗ dielverpflichtung ch Staudernheim an der Nahe ein. Es iſt dies ein Bezirksligiſt, den e Hieſigen im Vorſpiel an Oſtern mit 11:2 abfertigen konnten. Es war dies für Stau⸗ ernheim ein Lehrſpiel und ſie haben bei zer Abfahrt geäußert, daß ſie im Rückſpiel es gut machen wollten. Die erſte Mannſchaft kann komplett antre⸗ zen, während die zweite Mannſchaft mit Jungligaſpielern verſtärkt wird. Auch iſt die Jugend mit von der Partie und wird gegen Odernheim ſpielen. Wir glauben beſtimmt, daß den Spielern and dem Anhang eine ſchöne Pfingſtfreude bereitet wird, zumal mit einem Omnibus die Fahrt den Rhein und die Nahe entlang führen wird. Noch zwei Plätze zu Besetzen Zwei Vorrundenspiele über Pfingsten Im Wettbewerb um die Deutsche Fußball- neisterschaft wurden erst sechs von acht eilnehmern der Zwischenrunde ermittelt. Jas Achter-Feld wird nun in zwei Spielen ervollständigt: in Kiel: Hamburger SV Union Oberschöne- Jeide(28. 5.); in Köln: 1. ssen(27. B.). Dabei stehen jeweils Meister gegen Zweite. Trotzdem kann nicht obne weiteres gesagt erden, daß die Zweiten ewige Zweite blei- en. Dies gilt vor allem für das Kölner Wie- erbholungsspiel. Hier wird es die Elf Fritz FValters wesentlich schwerer haben als am atzten Sonntag in Karlsruhe, wo sich die Roten Teufel“ in den letzten Minuten den eg entreißen liegen und es in der verlän- erten Spielzeit beim 2:2 blieb. Von einer Avoritenstellung der Kaiserslauterner kann zicht mehr die Rede sein, denn die Essener erden mit starkem Anhang den Angriffs- ktionen der Rotweig-Elf auch von außen en notwendigen Druck geben. Hingegen sollte der Nordmeister HSV, mit eischem Lorbeer von der Amerikareise zu- ückgelchrt, die Zwischenrunde sicher er- ichen, obwohl die Oberschöneweider— we- en Teimahme an der DFB-Meisterschaft om DSA der Ostzone unter Druck gesetzt — besonders verbissen gegen den HSV in Jel kämpfen dürften. Der Berliner Vizemei- er wird von Hanne Sobek betreut, dessen roße Endspielerfahrung der Union sehr Zu- batten kommen Wird. Freundschaftsspiele Die Pfingstfeiertage werden von zahlreichen lannschaften zu Freundschaftsspielen mit Usländischen Gästen ausgenutzt, soweit sich e Oberligamannschaften nicht Selbst auf ußhballfahrt begeben. Im Mittelpunkt stehen 8 die Gastspiele mit französischen Llannschaften und das große München-Nürn- erger Pfingstturnier, das mit den beiden NMener Spitzenmannschaften Austria und gapid seine besondere Note erhält: FC Kaiserslautern— Rotweiß Samstag, 27. Mai: 1860 München— Austria Wien 1. FC Nürnberg— Rapid Wien VIB Stuttgart— Borussia Dortmund Aleman. Aachen— Bristol City Bremerhaven 93— Eintracht Frankfurt Holstein Kiel— BC Augsburg Vohwinkel 80— FC Metz Sonntag, 28. Mai: Tus Neuendorf— Olympique Lille Rhenania Würselen— Conc. Hamburg Fe Schweinfurt— ASV Cham Montag, 29. Mai: 1. FC Nürnberg— Austria Wien 1860 München— Rapid Wien Jahn Regensburg— Stade Reims Wormatia Worms— Borussia Dortmund Aleman, Rachen— Conc. Hamburg Bor. München-Gladbach— Bristol City Freiburger FC— 1. FC Köln Bremerhaven 93— BC Augsburg Bremer SV— Eintracht Frankfurt Zwei bedeutsame Länderspiele: Belgien— Frankreich Jugoslawien— Dänemark Das Pfingstprogramm wird noch bereichert durch zwei internationale Jugendturniere in München(mit Admira Wien, Fe St. Gallen, l. Fœ Nürnberg, BC Augsburg, 1860 München and Bayern München) und Pforzheim. Halbzeit-Bilanz der Oberliga-Kandidaten Im Verlauf der ersten 12 Aufstiegsspiele zur Oberliga Süd enttäuschte das Abschneiden des Bayern-Meisters I. FC Bamberg, der bis letzt— genau so wie Viktoria Aschaffenburg — keines seiner drei Spiele gewinnen konnte und sich daher keinerlei Chancen für den Aufstieg mehr ausrechnen kann. Ganz aus- gezeichnet ist das Abschneiden des SV Darm- stadt 98, der sogar seine beiden Auswärts- spiele neben dem Heimspiel gewinnen konnte und in der Gruppe II ungeschlagen den ersten Tabellenplatz einnimmt. Allerdings ist ihm der badische Zweite, I. FC Pforzheim, mit zwei Verlustpunkten dicht auf den Fersen. Das gleiche Bild findet man in der Gruppe I, Wo der VfL Neckarau ebenfalls ungeschlagen mit 6:0 Punkten die Spitze hält. Auch hier ist mit der TSG Ulm 46— mit 4:2 Punkten ein aussichtsreicher Verein am Hinterrad der Mannschaft von der Altripper Fähre. Man darf nun darauf gespannt sein, wie sich die Mannschaften bei der am 3. Juni beginnenden Rückrunde zurecht finden und wer nach Ab- schluß der Aufstiegsspiele der Glückliche ist, einen Platz im„Oberhaus“ zu belegen. Um den mittelbadischen Städtepokal Für die Vorrunde der Fußballspiele um den vom FV Kuppenheim gestifteten„mittelbadi- schen Städtepokal!“ wurden für die Teilneh- mer FC 04 Rastatt, FV Kuppenheim(beide Oberliga Südwest), Gruppe Süd), Sc Baden- Baden(Landesliga-Meister) FV Achern und SpVgg. Ottenau(beide südbadische Landes- liga) folgende Termine festgelegt: 29. 5. Achern— Kuppenheim, Rastatt Ottenau; 4. 6. Kuppenheim— Rastatt, Baden- Baden— Achern; 8. 6. Ottenau— Baden-Ba- den; 18. 6. Baden-Baden— Rastatt, Ottenau gegen Achern; 25. 6. Rastatt— Achern, Kup- penheim— Ottenau; 6. 8. Baden-Baden Segen Kuppenheim. Walcott und ten Hoff beendeten Training Waleott absolvierte in Schwetzingen sein nlußtraining. Mit seinen Sparringspartnern pielte er ein wenig! wie bisher. Hein ten ok, der sein Training schon am Donnerstag ötzlich beendete, soll seine Beobachter ent- uscht haben. Hr zeigte sich in vier Runden gen Warmbrunn, Baumann und Schirrmann Was Unsicher, so daß die Frage gestellt urde, ob er bereits Lampenfieber habe. Man- nde Deckung und eine sichtbare Mattigkeit nd ein Hängenlassen des rechten Armes lieg e ihm von den verschiedensten Boxexperten gebenen Chancen wieder um einige Grade zen. Der Süddeutsche Rundfunk überträgt am zonntag, dem 28. Mai, zwischen 15.15 und 3 Uhr innerhalb eines Musikprogramms den 3 OR Kam pBf zwischen Hein ten Hoff und e Walcott. Reporter ist Rolf Wernicke. Endrunde zur Handball- Meisterschaft Der nach dem Fernbleiben der Ostzonen- vereine gültig gewordene Endspielplan zur Deutschen Handballmeisterschaft sieht für den 4. Juni folgende vier Spiele vor: Polizei Berlin— Sc Dietzenbach FA Göppingen— SF Gevelsberg Sücwestmeister— Hassee-Winterbek Kiel RSV Mülheim— Sc Rehberge- Berlin Der Meister der französischen Zone muß noch in einem Intscheidungsspiel an Pfing- sten ermittelt werden, nachdem Sd Haßloch durch einen 15:8-Sieg über Grünweiß Ober- mending den Vorsprung Obermendings auf- holte. Hockeymeister werden ermittelt Das Endspiel um die Deutsche Hockey- meisterschaft der Männer zwischen Uhlen- horst Mülheim und Raffelberg Duisburg am 28. Mai wurde vom DHB kurzfristig von Mül- heim nach München-Gladbach verlegt. Das Finale der Damen findet am gleichen Tag zwischen Harvestehuder THC und Fœ Nürn- berg in Hamburg statt. Noch kein deutscher Turnerbund Die Hohen Kommissare erhoben gegen die Zusammenfassung der deutschen Turner in eine Dachorganisation keinen Einspruch, ha- ben jedoch den Wunsch ausgesprochen, vor dieser Gründung mit einem Ausschuß zu verhandeln. Der Deutsche Arbeitsausschuß Turnen will bis zum Abschluß dieser Ver- handlungen von der Ausrufung des neuen Bundes Abstand nehmen. Der Deutsche Turnertag 1950 als Parlament der deutschen Turnbewegung mit seinen Rahmenveranstaltungen wird— wie geplant— am Pfingstsamstag in der Pauls- kirche zu Frankfurt(Main) durchgeführt. Turntag in Frankfurt findet statt Ober bürgermeister Dr. Kolb hatte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Deutschen Arbeitsausschusses Turnen eine Unterredung mit dem amerikanischen Hohen Kommissar, John Mecloy, bei der ihm mitgeteilt wurde dag der Deutsche Turnerbund zunächst noch Acht gegründet werden könne, Bei einer Be- 5 chung, die Oberbürgermeister Dr. Kolb Mit Bundespräsident Heuss hatte, versicherte Hm 1 0 Bundespräsident, daß er sich bei den . ten dafür einsetzen werde, daß die 8 isation der Turn verbände sehr rasch Bildet werden könne. Er werde zu Pfingsten ch Frankfurt kommen und zu den deut- schen Turnern sprechen. Regional- Fußballverband Südwest? Im Zusammenhang mit der verschiedentlich angekündigten Gründung eines Fußpall-Re- Slonalverbandes für Südwestdeutschland un- ter Einschluß der Südzone und des Verbandes Rheinland verlautet von Wormatia Worms, daß die Wormser diesem Verband nicht bei- treten würden. In Worms plädiert man nun für einen Beitritt zum hessischen Fußball- verband. Der SFV wird erneut an den Süd- Westen appellieren, mit vier Vertretern der Süddeutschen Oberliga beizutreten und im übrigen eine zweite Division zu bilden. Aufhebung des Segelflugverbotes? Für eine sofortige Aufhebung des Segelflug sportverbotes in der westdeutschen Bundes- republik sprach sich der Marburger Stadt- jugendring aus. In einer einstimmig gefaßten Entschließung bitten die Vertreter der Marburger Jugendverbände die zuständigen Stellen der Hohen Kommission, die Segel- fliegerei, wenn möglich, noch diesen Sommer Wieder zuzulassen. Ausländische Formelwagen auf der Solitude Auf der geführt, gen. Da der Termin des Solituderennens(13. ) für die Teilnehmer am Großen Autopreis von Deutschland(20. 80), der vom AvD eben- Talls für die Formel II ausgeschrieben wurd, Siinstig liegt, ist damit zu rechnen, daß sich die er Warteten starken ausländischen Eauipen auch am Solituderennen beteiligen. Motorroller bei Deutschland- Fahrt An der diesjährigen vom ADAC vom 30. Mai bis 4. Juni zur Austragung gelangenden Deutschland-Fahrt werden sich erstmals die Motorroller beteiligen. Die Fahrt der in der 5 IV startenden 125 cem Motorroller Hrt über insgesamt 1800 km von Hannover über Köln(eine Runde auf dem Nürburg⸗ ring bei Nacht), Frankfurt, Stuttgart und en- det nach vier Tagen in München. Stuttgarter Solitude- Rennstrecke Werden die Bauarbeiten mit Nachdruck durch- um den Abschnitt Glemseck Frauenkreuz— Magstädter Straße auf die in- ternational vorgeschriebene Breite Z2u brin- Prominente bei der Deutschlandfa Vom 31. Mai bis 4. Juli veranstaltet, bereits berichtet, der ADAC erstmals sei Kriegsende wieder eine Deutschlandrundfahr au der mit Ausnahme des Volkswagenwe alle deutschen Autofirmen ihre Meldung gegeben haben. Insgesamt werden 238 rer, darunter 44 aktive Rennfahrer und der früheren Zuverlässigkeitsfahrer, di Rennen quer durch Deutschland aufneh Bei den Lambretta-Fahrern bis 125 cem Ste ten der Karlsruher Polensky, Petermax ler, Huschke von Hanstein, der Deu Meister Friedel Schön, Heiner Fleischm sowWie das weibliche NSU-Lambretta-Ge Mit Ilse, Anneliese und Helga Thouretf der Klasse bis 125 cem der Motorräder ha A. à. ihre Meldung abgegeben: Kurt M. keld, Ewald Kluge, Siegfried Wünsche, Döring und die Gebrüder Hammer. In Klasse bis 200 cem starten Peter von Le Ernst Hoske und Kurt Nitschky. Beli 250 c em-Fahrern findet man Wiggerl Kr Karl Rührschneck und Wilfried Winkler, der Klasse über 350 cem den„gußeisern Schorsch Meier mit seinem Pruder H. Meier und Walter Zeller. Bei den Beiwa kahrern verdient die Meldung des Deuts Meisters Klankermeier besondere Beacht m bei den Tourenfahrern die Meldung von Raf Eling und Toni Ulmen. Die Fahrt wird in zwei Fahrzeuggrup ausgefahren. Die Strecke der Gruppe kührt in vier Etappen über rund 1800 n don Hannover über Köln, Frankfurt, dure Württemberg und Baden bis zum Etapp ziel in Stuttgart. Von hier aus wird am ten Tag zum endgültigen Ziel nach Müne gefahren. Die Fahrzeuggr uppe B hat nur eine Stred über 840 km zurückzulegen. Die erste Etap kührt von Frankfurt nach Karlsruhe, Epe bach, Neckarelz, Heilbronn, Gemmin Bretten, Karlsruhe. Die zweite Etappe Karlsruhe über Freudenstadt, Tübingen Reutlingen. Die dritte und letzte Etappe Reutlingen nach Nürnberg. Am 10. Juni Start auf dem Nürburgring Nach der Ausschreibung zum Eifelpokal. nen am 11. Juni auf dem Nürburgring ha mit Ausnahme der Kleinstmotorräder bis 1 cem(drei Runden 68,430 km) die übr Motorra Soloklassen sechs Runden 136,8 vältigen. Die Gespannklassen starte über fünf Runden= 114,050 Km. Während ft die drei Kategori jen der Sportwagen einh lich sechs Runden vorgesehen sind, fahren ie Rennwagen der Formel III fünf und d der Formel IT sechs Runden. Zu den einzelnen Feen Werden lediglich die nach dem Ergeb- is des Pflichttrainings(drei Runden) schnell sten Fahrer zugelassen, und zwar in den Mo torrad-Soloklassen mindestens je 20, und den Motorradklassen mit Seitenwagen minde stens je 15 Fahrer. Als Pflichttrainingstag wurden genannt: Donnerstag, 8. Juni, undd Freitag, 9. Juni von 8.30 bis 12.30 Uhr d! Sonnabend, 10. Juni von 8.30 bis 15.00 Uhr. Die e Si at 5 Ham burger Sportverein(HSV) landete von ihr Jastspielreise Aus den Vereinigten Staate kommend auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel Ein Schweizer Erster bei Radrundfahrt Ernst Stettler(Schweiz) gewann die zweit E ape der Schwarz wald-Alb- Rundfahrt Rheinfelden nach Singen über 181,5 Kilomete Gleichzeitig setzte sich der letetjährige Dr bei der„Tour de suisse“ auf den ersten Pla der Gesamtwertung.. Heidelberg führt bei Hochschulmeisterschaften Die Universitätsmannschaften von Heide berg und Frankfurt trafen sich in Heidelberg zu einem Vergleichskampf, in dem die kel delberger die Führung übernahmen. Reit- und Fahrturnier in Heidelberg Am 3. und 4. Juni findet in Heidelberg e internationales Reit- und Fahrturnier sta Bis jetzt wurden 180 Pferde zur Teilnahm gemeldet. Die 50 weiteren Pferde komme von ländlichen Reitervereinen aus Nordbaden und der Pfalz. Das Programm sieht zwei Jagdspringen, Materialprüfungen, Dressur- und Eignungsprüfungen, einen Viererzug ein ä vor. Kurze Sportnachrichten Am 1. und 2. Juli findet in Weinheim à. Bergstraße ein Han dballpok al- Tur mier um den„Bergstraßenpreis“ statt, dem badische und hessische Vereine zugelas Seni sind. Als Autofahren noch Abenteuer war Wie ein amerikanischer und ein deutscher Wagen vor 50 Jahren um die Lade fuhren Zur Zeit finden in Deutschland wieder lau- zd Automobilausstellungen statt, auf denen tsche und auch ausländische Firmen ihre sten Erzeugnisse zeigen. War das Auto vor zwei Jahrzehnten lediglich eine Fahr- Aschine, so ist es heute eine Art fahrbarer Aon geworden. Dabei ist es noch nicht ein- Uünfzig Jahre her, daß Automobilreisen 6e Strecken ein lebensgefährliches ren. Betagte Leser und Leserin- werden ch e noch an das erste Tage nacn dem Start erreichte der franzosiscne „De Dion“ Erie im Staate Pennsylvanien. Er hatte 900 km geschafft. Dann kamen Schnee- stürme auf, so daß der„Thomas“, der die Führung übernommen hatte, von Toledo bis Chikago(415 Km) volle sieben Tage brauchte Der deutsche„Protos“ wühlte sich zu diesel Zeit noch durch den Staat Illinois. Um aufzu- holen, fuhren die Fahrer der zurückliegenden Wagen auch die Nächte durch. Zwei Wagen fielen endgültig dem Schlamm von Iowa zum Opfer, während der„Thomas“ sich durch die Rockey Mountains kämpfte. Das war ein Un: ternehmen auf Leben und Tod, da der Wagen immer wieder in Abgründe abzurutschen drohte. Einige Wagen versuchten auch, auf den Schwellen der Bahnstrecke der Pazifikbahn zu fahren. Der„Thomas“ mit seiner amerika- gischen Mannschaft hielt die Spitze bis nach San Franzisko. Auf dem Wüstensand Kali- korniens schaffte er seine Tagesstrecke von f 534 Kilometern. Der Empfang in San Fran- eisko War überwältigend. Für die 6173 Kilo- meter von New Vork hatte er 42 Tage ge- Drei Wagen fuhren am 22. Mai weiter. Quer dureh Asien „Protos“ Wollte seine Strafpunkte wie wett machen und brummte wie eine wildge wordene Hummel durch die Mandschurei. b „Thomas“ verirrte sich und kam erst zwel Tage später wieder auf die Route. Dann übe holte er den„Protos“ rund 3000 Kilome Westlich von Wladiwostok. Es ließen sich B mer füllen über die Schwierigkeiten, die di Fahrer zu überwinden hatten. Es ging du, Sdländer und Wüsten, in die sich noch kaum ein Europäer verirrt hatte. Der Italiener immer weiter zurück, während der Ameri aer und der Deutsche sich ständig in der Ei rung ablösten, Am 18. Juli erreichte der, tos“ als Erster Moskau. Er hatte von Wladi ee einen Fes deren segnet Von 175 braucht. Die übrigen Wagen lagen noch Weit 5 zurück. Der 5 8 5 nach Velde. züdwesldeulsche Rundschau Großkampftag auch für die Polizei Aannheim. Große Vorbereitungen waren erforderlich, um den reibungslosen Ablauf des die Pfingsttage zu erwartenden Massenver- Kehrs zu sichern, werden doch allein rund 70 000 Zuschauer beim Boxkampf ten Hoff Walcott rWwärtet. Neben vielen anderen besonders ein- erichteten Parkplätzen wurde der Flughafen euostheim zum Flauptparkplatz bestimmt. on àm Sonntagmorgen um 7 Uhr werden alle traben um das Stadion gesperrt. Die Polizei wird 640 Mann Schutzpolizei, Landespolizei und euerwehr einsetzen. Im Stadion selbst werden außerdem 120 Mann Militärpolizei für Ordnung orgen. Die Straßenbahn holt den letzten Muse mswagen aus dem Depot. Bachwoche in Heidelberg Heidelberg. Die Heidelberger Bachwoche, an der drei Orchester, drei Chöre, vier Dirigen- ten und bedeutende auswärtige Solisten betei- ligt sind, beginnt am 4. Juni mit einem Fest. gottesdienst in der Peterskirche. Kantaten- und Kammermusikabende, ein Orgelkonzert, die Auf. führung der Brandenburgischen Konzerte, der Johannispassion und die Hohe Messe in H-moll nd als festliche Veranstaltungen vorgesehen, deren Rahmen u. a, auch eine Bachfeier der niversität stattfindet. 8 5 Großbetrug mit falschem Platin Pforzheim Gdwb). Das Pforzheimer Schöffengericht Verurteilte dieser Tage eine 28jährige Lettin wegen Betrugs zu zwei Jah- en Gefängnis. Die Angeklagte hatte angeb- lich Mitte vorigen Jahres aus einem DP-La- ger bei Bamberg sieben Kilogramm reines Platin erhalten, das sie einem Geschäftsmann dei München für 65 000 DM verkaufte. Es handelt sich aber nicht um Platin, sondern gur um vernickeltes Silber. Giftmörderin Heller vor dem Richter Heilbronn(hpd). Der Giftmord der 33 0 Hilde Heller aus Enzberg bei Pforz- eim, die ihren aus russischer Kriegsgefangen- schaft zurückgekehrten Ehemann vergiftete, um ihr Liebes verhältnis mit ihrem Arbeit- geber, einem Schneidermeister aus Pforzheim, kortsetzen zu können, hat sich jetzt wegen Giftmords, ihr Liebhaber wegen Beihilfe vor dem Schwurgericht zu verantworten. Zu der Verhandlung haben sich viele Enzberger Ein- wohner eingefunden, die die Giftmörderin beim Betreten des Verhandlungssaales mit lauten Pfuirufen empfingen. Sie selbst erklärt, daß sie ihre Tat nicht begreifen könne. Man Solle sie nicht so lange quälen, sie wolle überhaupt nichts mehr sagen. Nun hatte sie den Schneidermeister der Anstiftung bezich- tigt, Als der Vorsitzende immer wieder die Bestätigung für diese Mitschuld erreichen Wollte, sagte sie immer wieder: Ich habe es allein geten!“ 8 * Mordversuch mit Salzsäure Stuftgart pd). Im Stadtteil Rohr ver- suchte eine 47 Jahre alte Frau einer 60jäh- rigen Nachbarin, die im gleichen Haus wohnt, anter Gewaltanwendung Salzsaure aus eine Tasse einzuflößgen. Die alte Frau setzte sich jedoch zur Wehr, so daß die Täterin ihr Vor- haben nur teilweise ausführen konnte. Sie erlitt nur Verätzungen im Mund und wurde durch eine Rasierklinge verletzt, die in die Salzsäure gegeben worden war. Lebensgefahr Soll nicht bestehen. Wegen einer Kündigung, die die alte Frau vor einigen Wochen ausge- sprochen hatte, ist es zwischen den beiden Frauen zu Streitigkeiten gekommen, die im- mer häufiger wurden. Die Mitbewohner des Hauses hatten sich auf die Hilferufe der alten Frau in die Wohnung begeben und sie aus den Krallen der Täterin befreit. Darauf be- setzten sie den Hauseingang, um die Täterin aufzuhalten, bis die Polizei zur Stelle War. Mit einer Tasse Salzsäure in der Hand wollte sich die Täterin mit Gewalt einen Ausgang verschaffen. Als die Hausbewohner stehen blieben, wurde ihnen die Salzsäure auf die leider geschüttet. Die Täterin wird auf ihren SBeisteszustand untersucht werden. 5 Wäre nicht der Bauer Konstanz. Der Verband Landwirtschaft. licher Genossenschaften Raiffeisen in Baden (Site Karlsruhe), der über 2000 Ortsgenossen- schaften umfaßt, hielt am 24. 5. in Konstanz seinen Verbandstag ab. Bereits am 23. 5. fanden die Generalversammlung der Badischen Land- Wirtschaftsbank(Bauernbank) eSmbhH., die 50 Jahre besteht, und die Generalversammlung der Badischen Landwirtschaftlichen Zentralgenos- senschaft, e mbH., in Karlsruhe, ebenfalls in Konstanz statt. Den Verbandstag am 24. 5., zu dem schätzungsweise über 2000 Teilnehmer er- schienen Waren, wohnten auch Staatspräsident Wohleb, Landwirtschaftsminister Kirchgäßner der in seinen Begrüßungsworten die Verdienste des badischen Staatspräsidenten um die badi. sche Landwirtschaft nach dem Zusammenbruch besonders unterstrich, sowie der württember⸗ gische Landwirtschaftsminister Stoß bei. Die Leitung der Versammlung hatte Verbandspräsi- dent Dr. h. c. Keidel, der in seiner Begrüßungs. ansprache auf die Verdienste des Bauernstan des in den schweren hinter uns liegenden Zei. ten um die ganze Nation hinwies; er betonte die Notwendigkeit eine Produktionssteigerung, korderte aber auch einen angemessenen Preis kür die bäuerlichen Erzeugnisse, der auch bei sinkenden Weltpreisen den Aufwendungen an. gemessen sei und die Lebenshaltung des Bauern garantieren müsse. Er erläuterte dann im einzelnen, was vom Landwirt getan werden muß, um seinen Aufgaben gerecht zu werden und betonte in diesem Zusammenhang die Be. deutung der genossenschaftlichen Organisation, der die Zukunft gehöre. Staatspräsident Wohleb entbot die Grüße der badischen Landesregierung Der genossenschaft. liche Gedanke habe in Baden schon frühzeitig Fuß gefaßt und garantiere eine blühende Land- wirtschaft und damit eine blühende Gesamtwirt- schaft. An Stelle des erkrankten Bundes- ernährungsministers sprach dessen Staatssekre. kär Sonnemann, Zu einer Panikstimmung se) kein Grund vorhanden, Nicht die behördlichen Maßnahmen, sondern die Selbsthilfe, die in dep land wirtschaftlichen Genossenschaften ihren bedeutendsten Ausdruck fände, würde zur Ge sundung der Landwirtschaft führen, Allgemeine Befriedigung löste die Mitteilung aus, deß die Nachteile, die sich für die Landwirtschaft aàus der Liberalisierung des Handels ergeben haben auf Grund von Besprechungen mit Bundeswirt. schaftsminister Prof, Erhard ausgeglichen wer. den sollen. Den Geschäftsbericht erstattete Verbands direktor Wiehl, der die Arbeit des Präsidenten Keidel für den Ausbau des badischen Genosseg. schaftswesens besonders hervorbhob und fest stellte, daß die Genossenschaften von Grund aus gesund und jeder Aufgabe gewachsen seien Der Verbandsdirektor der ostschweizerischen land wirtschaftlichen Genossenschaften Dr. Durt schi(Winterthur) sprach über die Entwicklung der Genossenschaften in der Schweiz.— Das Schlußwort sprach der Präsident des Badischer Land wirtschaftlichen Hauptverbandes Lamber! Schill, In Anlehnung an das Dichter wort:„Denn Wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot amriß die Bedeutung der bäuerlichen Arbeit für das ganze Volk. 5 Sägmehl statt Bohnenkaffee verkauft B6 lingen. Ein Kaufmann erwarb von einem jugoslawischen DP 23 Büchsen echten Bohnenkaffee zum Spottpreis von 160. DM und glaubte damit ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Kurze Zeit später mußte er indes- sen feststellen, daß er einem üblen Schwindler zum Opfer gefallen war. Durch ein Loch im Boden waren die Büchsen ihres Inhaltes ent- leert und mit Sägmehl. Malzkaffee und ähn- lichen Dingen gefüllt worden. Der Betrüger Eonnte von der Polizei gefasst werden. Einbrecher schoß gegen Jungen WO I Tach(ZS). Ein gefährlicher Einbre- cher macht zur Zeit das obere Ranachtal un- sicher. Einem ahnungslosen elfjährigen Schü- ler entriß er dieser Tage den Hausschlüssel zur Wohnung der Eltern, auf die er es offen- bar abgesehen hatte. Unmittelbar darnach 20g er die Pistole und feuerte einen Schuß auf den Knaben ab, den er als künftigen Bela- stungszeugen fürchtete. Glücklicherweise ver- kehlte die Kugel ihr Ziel. Pfingſten 1950 im Zeichen des Sports Pfingſten, das Feſt des Geiſtes und der geiſtigen Erneuerung, wie es allüblich ge⸗ feiert wird und in unſerem Leitartikel zum Ausdruck kommt, hat in dieſem Jahre für Mannheim eine beſondere Färbung erfah⸗ ren, die auf faſt rein ſportlicher Ebene liegt. Thema des Tages iſt natürlich der große Boxkampf im Mannheimer Stadion, für den nun die letzten Vorbereitungen abgeſchloſſen wurden. Ein impoſanter Rahmen wird zwei Tage Mannheim in Atem halten und wird Mannheim einen Maſſenbeſuch beſcheren, wie er wohl ſelten verzeichnet werden konnte. Ueber den Ausgang etwas vorauszuſagen, hieße ſich auf Glatteis begeben, denn ſämt⸗ liche Boxexperten waren ſich, ſo glauben wir, noch nie ſo uneinig wie bei dieſem Kampf. Nun, wir werden ja ſehen, ob Kämpfer oder Fighter. f 0 Um die gleiche Zeit wird auf dem Gelände der früheren Rhein⸗Neckarhalle ebenfalls von Boxern die Rede ſein. Allerdings von vierbeinigen, die mit ihren Artgenoſſen das weite Ausſtellungsgelände bei einer großen Raſſehundeausſtellung bevölkern werden. * Für uns Seckenheimer aber iſt am Montag das große Rennen Trumpf⸗Aß. Die ſchwe⸗ ren Stoßſeufzer, die heute und morgen noch zu Petrus Tür gelangen, werden dort hof⸗ fentlich ein offenes Ohr finden, daß der „große Wettermacher“ der Seckenheimer Rennſportpremiere ſeine ganze Wettergunſt zuwendet. Zunächſt heißt der große Tip nicht Platz oder Sieg, ſondern Sonne, Sonne und noch einmal Sonne. Ein Fehltip wäre un⸗ ausdenkbar. Wir halten es in dieſem Fall mit Sonne. . Wettervorhersage Am Samstag überwiegend bewölkt und ein- zelne schauerartige Niederschläge. Höchsttem- peraturen unter 20 Grad. Am Pfingstsonntag und Pfingstmontag keine störungsfreie Witte rung. Höchsttemperaturen kaum über 20 Grad. Tiefsttemperaturen 7—12 Grad. Mäßige Winde Aus westlichen Richtungen. Das Wichtigſte über den Ablauf des Renntags. Bereits ab 12.30 Uhr werden vom Rat⸗ haus die Sonderomnibuſſe der O. E. G. in. einem verdichteten Pendelverkehr die Ver⸗ bindung zum Rennplatz ſchaffen. An der Ecke Offenburger⸗Zähringerſtraße wird eine Zwi⸗ ſchenhalleſtelle einge richtet, an der Gelegen⸗ heit zum Zuſteigen geboten iſt. Der Fahr⸗ preis beträgt ab Rathaus 20 Pfennig. Auf dem Rennplatz ſteigt ab 13 Uhr ein Platzkonzert einer ſtarken Blasmuſikkapelle, die auch in den Pauſen konzertieren wird. Pünkelſch um 14 Uhr beginnt die Einweih⸗ ungsfeierlichkeit auf dem Rennplatz. Nach der Begrüßungsrede des Präſidenten des Rennvereins, Herrn Karl Lochbühler, wird Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, der ſein Erſcheinen feſt zugeſagt hat, die neue Bahn ihrer Beſtimmung übergeben. Weitere pro⸗ minente Ehrengäſte haben ebenfalls ihr Er⸗ ſcheinen zugeſagt. Anſchließend findet die feierliche Uebergabe einer von den Land⸗ frauen geſtifteten Fahne an den Rennverein ſtatt, die als ſymboliſche Erinnerung an dieſen denkwürdigen Tag in der Geſchichte des Seckenheimer Rennſports über dem Platz wehen wird. Während dieſer Handlung wird von Frl. Elſe Karl der Feſtprolog geſprochen. Mit einer Ehrenrunde und Durchreißen des Zielbands wird Irmgard Volz auf ihrer Lotte die Bahn für den Seckenheimer Renn⸗ verein endgültig in Beſitz nehmen. Pünkelich 14.30 Uhr wird dann zum erſten Mal die Startglocke läuten und die Bahn für die Seckenheimer Reiterjugend freigegeben. Die Organiſation des Rennens wird unter allen Umſtänden, die in dem Programmheft feſtgelegten Anfangszeiten der einzelnen Ren⸗ nen einhalten. 5 5 Der Rennverein richtet auf dieſem Weg an die Bevölkerung Seckenheims die dringliche Bitte, der Bedeutung des Tags entſprechend, die Häuſer ſoweit irgend möglich zu be⸗ flaggen. Am Abend des Renntages findet im Ba⸗ diſchen Hof die offizielle Siegerehrung ſtatt, zu der neben den Aktiven viele Ehrengäſte erſcheinen werden. Im Mittelpunkt der Sie⸗ gesfeierlichkeiten wird neben der Ehrung ein Referat von Herrn Carl Hetzel ſtehen, der über das Wiederaufleben der Seckenheimer Rennen ſprechen wird. Zu gleicher Zeit fin⸗ den, wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, noch Feſtbälle im Vereinshaus, Löwen und in der Turnhalle ſtatt, wo der Jugend veich⸗ lich Gelegenheit geboten iſt, das Tanzbein zu ſchwingen, während der Badiſche Hof mehr den Aktiven und Gäſten vorbehalten bleiben ſoll. f Unſere ausführliche Renn⸗Sonderbeilage liegt unſerer heutigen Auflage bei und iſt auch im Einzelverkauf erhältlich. „Der Mai iſt gekommen“ ſo klang es am 1. Mai aus jugendfriſchen Kehlen beim Mai⸗ Singen der Oberklaſſen der hieſigen Volksſchule auf den Planken, über das wir bereits berichteten. Unſer Bild zeigt Herrn Hauptlehrer Moos mit einem gemiſchten Chor. — Dal (Urheberrechtschutz Hermann Berger, Wiesbaden) 2. Fortsetzung eee tee Nachdruck verboten. Alt? Vier Wochen sind immerhin eine lange Zeit, wenn man achtundzwanzig Jahre Alt und verliebt ist. Doch das ist ein Zu- stand, der einmal im Leben sowieso über- wunden werden muß— schlimmer aber war das sich täglich mehr festigende Ge- Fühl: das ist nichts für dich— Hände weg. Dias ist für einen jungen Mann Wohl die bitterste Pille, zumal, wenn er zusehen muß, wie andere unbekümmert und keck die Finger nach ihr ausstrecken. Unsaubere Finger. Richard Gräner hatte diesen Bur- schen, Vanloo, in bösen Gassen und mit Mädchen gesehen, die nicht zu ihr Sehörten. 5 3 Em letzten Tage dieser vier Wochen Seschah dreierlei 5 5 Der Malefiz hatte mehreren gekündigt. Rückgang der Einnahmen. Notwendige Ein- Schränkungen. Vielleicht, daß bei besseren Zeiten un m Schienen Was so der Worte und 2u den Gekündigten gehörte, jemandem grundlos Grobheiten sagte, eine kleine Kollegin beleidigte und dem harmlosen Lehrling eine Ohrfeige versetzte. Dann, gegen fünf Uhr, pirschte er sich in seiner geschmeidigen Art an Till heran, um mit ihr zusammen das Haus zu verlassen. Starr schaute Richard Gräner auf die Für, die sich hinter ihnen schlob. Dann kam Leben in seine muskulösen Glieder. Er drückte den weichen Filz auf den kantigen Kopf. Tat einen langen Schritt zur Tür. Beherrschte sich. Zündete in ge- Wollter Umständlichkeit eine Zigarette an, denn er war mit den Armen und Beinen immer schneller als mit den Gedanken nur durch eiserne Selbstbellerrschung konnte er sich von Unüberlegtheiten zu- rückhalten. Wenn sie inzwischen verschwanden Gleichgültig. Erst Ruhe. Paff. paff. paff eine dicke Rauchwolke. a „Mahlzeit!“ 5 „Malzeit, Herr Gräner!“ Die zwei Stenotypistinnen des Abend- dienstes sahen ihm nach. Netter Junge. Wenn er nur nicht 80 stofflig wäre. Da war der Vanloo schmissiger. Der hatte so etwas in seiner Art, so etwas Flüssiges, Uberlegenes, Weltmännisches.. ja, das VAS. N: 55 Der brachte Blumen, Konfekt und Ziga- retten hatte auch, weiß des öfteren Kino- und Theaterkarten. Richard Graner trat vor die Tür. Die Menschenmassen strömten vorbei, die Elektrischen donnerten in ausgeleierten chien rühlingsduft erhob sich aus den en der Blumenfrauen zwischen Ben- ind Asphaltdunstwolken. a U, da ging sie— links neben ihr der „Windhund“. Zwei Dutzend Menschen 2 wischen ihnen und ihm. 8 5 Gott, woher, Graner drückte den Filz entschlossen noch fester und legte sich in's Zeug, Ge- fährlicher Bursche, dieser galglatte Vanloo. Und mit mächtigen Bewegungen ruderte er durch das Gewühl. Nun war er 80 dicht hinter ihnen, daß er Till hätte greifen können. Grimmiges Vergnügen, das leidige Süßholzgesicht neben ihrem linken Ohr zu sehen. Vanloo raspelte frech und unbe- kümmert, als könnte es gar nicht anders sein, irgendwelchen Unsinn in dieses ent- zückende rosige Ding, über das sich eines von Tills blonden Löckchen kräuselte. Richard Gräners Augenbrauen stiegen in zornigen Bogen hoch. Nach dem Ubergang über die sehr belebte Straße war Till stehengeblieben. 5 Sie schien mit Vanloo uneinig. Sie sagte „Nein“ zu irgend etwas, Was er behauptete, und er sagte„Ja“! Gräner wurde sich durchaus nicht klar, Was es War; aber er nahm von vorn- herein an, daß das, was Vanloo auch immer zu sagen wagte, eine Belästigung für Til] Rheydt sein müsse. Zwei Schritte bewirkten, daß er ge- wichtig, unübersehbar und unumgänglich neben beiden stand. „Guten Tag, Fräulein Rheydt“— dies lauter als nötig,„Entschuldigen Sie bitte — aber ich fürchte, Sie haben sehr be- dauerlicherweise vergessen, daß Sie mir heute früh gestatteten, Sie nach Hause zu begleiten, Erlauben Sie bitte, daß ich Sie höflichst daran erinnere.“ Sein Herz klopfte. Unerhört war das von ihm. Es war sicherlich auch unge- schickt. Gewiß gab es dafür keinerlei Entschuldigung. Tills Augenlider flatterten; in ihren Mundwinkeln zuckte ein ganzes Kasperle- theater. N. V anloo stutzte und schnitt ein wütendes Gesicht. „Es findet sich immer einmal eine Ge- legenheit. knirschte er. Und das war das Dritte an diesem denk- würdigen Tage: sie sagte nicht nein. „Gott ja, Herr Gräner“, rief sie ge- dämpft,„das tut mir wirklich leid! Ver- zeihen Sie. Ich habe es vergessen!“ Gräner sah sie nicht an, bis Vanloo ab- gezogen War. Solange hielt er ihn im Blick Wie ein Raubtierbändiger eine gefährliche Bestie, bis das Fallgitter hinter ihr zu- schnappt. Und dann sah er sie noch lange nicht an— denn es wurde ihm ganz er- bärmlich zumute. Endlich berührte sie ihn leicht am Arm. „Wollen Sie mich nicht an meine Halte- stelle bringen, Herr Gräner?“ fragte sie sehr sanft mit lustigen Augen. 5. Er bot ihr den Arm; sie nahm ihn. Er f ging stumm neben ihr her. Autos mit Koffern sausten vorbei. geben konnte: sich aus. 5 Richard Graner bemühte sich, mit sich in's Reine zu kommen. Er war uner brutal geworden. Er hatte es ge t ihrem Entschluß vorzugreifen. Vielleicht wäre sie mit Vanloo gegangen, 0 sich nicht eingemischt hätte „Die Glücklichen“, hörte er sie eir Tasch- — er blieb mi Es war die ge- Tährlichste Zeit, die es für junge Menschen der Frühling breitete 1 Als Verlobte grüßen: MAR GOT SCHAFERR WERNER HRAFT Mhm.-Seckenheim/ Pfingsten 1950 NMeersburgerstraße 18 Zähringerstraße 82 Turnverein 1898 Mannheim Seckenheim. Unserem lieben Turn- und Sportkameraden Aluin Bühler und seiner lieben Braut zur heutigen Vermählung unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Der Turnrat. 2 III eee Männergesangverein 1861. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Liedertafel. Heute Samstag 20.30 Uhr Probe. Fygg. 98, Heute Samstag, 20,30 Uhr Kameradschaftsabend Im Vereinslokal„ZUM STERN.“ Turnerbund„Jahn“. Pfingstmontag, 20 Uhr Zusammenkunft der Turnerfamilie im„Kaiserhof“ zu einem gemütlichen Zeisammensein. FSG(Fußballabteilung). Alle Pfingstteilnehmer nach Staudernheim treffen sich morgen Sonntag, 7.30 Uhr am Vereinshaus. Die Fahrt wird per Omnibus ausgeführt. pfürdezucht- d. Rennverein e. V., Mhm.-Seckenheim Karten-Vorverkauuf: Friedr. Knoll, Plankenpavillon(bis Pfingstmontag) Ludw. Lochbühler, Hauptstr.(bis heute Samstag) ( nil Tnibhünenkarlen) Sus. Volz, 1 1 Verkaufshäuschen Zähringerstraße (bis Pfingstmontag) Emil Bühler, Metzgerei, Meersburgerstraße 23 (bis heute Samstag) Feinkost Würthwein, Nastatterstraße 27 (bis heute Samstag) Wir bitten unsere Mitglieder heute Samstag Mittag mit Arbeits Geräten auf dem Rennplatz zu erscheinen. Vereinshaus Seckenheim. Nach dem Pferde-Rennen allgemeiner Treffpunkt beim RENN-BALL 19 Uhr im VEREINSHAUS ab Auch das Kaffee ist in Betrieb Anläßlich des Seckenheimer Pferde Rennens am Pfingst⸗ montag, 20 Uhr im„Löwen“ Taeahcher B Al RUDI KLEIN spielt mit seinen Solisten Es ladet ein Adolf Seitz. N 8 Wenn man etwas streichen muß, FARBEN HH, LENIUS Sie wissen doch: Kloppenheimerstr. 99 Nahe Wasserturm) LADENBURE/ Hauptstraße FUR AUGEN 0 Sperialinstitut f. Augengläser und Dienstag: Lieferant aller Krankenkassen Bestellschein Hiermit bestelle ich zur regelmäßigen Lieferung den „Neckar-Bote“ die Heimatzeitung für den Stadtteil Seckenheim u. Umgebung Bezugspreis monatlich 1.50 DM. zuzüglich 25 Pfg. Trägerlohn Name: Berul bezw. Firma: Straße und Hausnummer: Nüken Leghorn, Rebhuhnfarbige u. Rhodeländer sowie dqungnennen jaufend zu haben bei Sroßmann, Meßkircherstr. 6, Il. Ein Frauen uam 40 müssen besonders auf ihre schlanke Linie achten, Deshalb gebrauchen zur Korpulenz Neigende regelmäflig»Frauenzaubere, die silbernen Sdilankheits- Dragees. besetzung Rathaus-Apotheke, Inhaber: Fritz Keller ,. 25 N N I N V . J M ND M 7 7 Deupion limit.) modetnet olnfatbl. gor Weichstofl Je Molen modernen postellletbon Moderne Streifen gon Muste tus türkfs- Wos, o . N Lavable⸗ Druck 95 cm bitoit, ia chõnon modetnen daustotn * 71824 Kleidersfoff (uni) 140 em ralt, la modęmon Pas teli- leben, beionders Profs wett sem pt., x/soide, tot loſchtè Somme kleidet, II. Wobt 80 30 ,,, ,, . u,. r Seim Küchen Klein- und Polstermöbel kauft man seit Jahren in nur bester Qualität und niedrigsten Preisen im Möbelhaus ARTUR HAUCK Seckenheim Zähringerstraße 101/ Telefon 47100 Un verbindlicher Kundenbesuch! Deide Reklame beim Fachmann in FIRMEN(oe LI C EEE METALL.Gsriess PLAKATE UND KUSCHEE-ENTWORFE SRINM NM REKLAME MANNH EM- SFECKENH EHM/ BONNDORFEESTR. 52 Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Pfingstsonntag: a 9.15 Uhr: Hauptgottesdienst mit hl. Abendmahl 10.45 Uhr: Kindergottesdienst. Pfingstmontag:„5 f 9.15 Uhr: Hauptgottesdienst Freitag bis Sonntag Unbenannt PPP neuer deutscher Lust- spielschlager mit Bomben- Heute Samstag 22.00 Uhr Nacht-Vorstellunge: nd nach dem 3795 Pferderennen zum Del Rächer DDD eee IILelas Nadcher Pfingstmontag: für die Jugend morgen Sonntag PALAST-ITHEATER eee H 0 S E N reine Wolle in braun, beige, grau eu Textilwaren/ Meersburgerstr. 33 Iiimumemmummememummmmeutenmmnutunememz 1 Ainmumumummummunuumuunmummmnunumummumm mum Radio Stuttgart 282,7 m 1061 KHz Mittwoch, 31. Mai 16.00 von Dichtern und Dichtung Ulrich Seelmann Eggebert: Der Geist der Verständigung in der französisch. Literatur 16.15 Konzertstunde 17.00 Für Eltern und Erzieher Tägliche Sendungen (W Werktags, 8 sonntags) 6.40 Südwestd. Heimatpost W) 6.55 Morgenandacht(W) 7.00 Morgenandacht(W) 7.10 Programmvorschau(W) 7.15 Werbefunk mit Musik(W) 55 Nachrichten, Wetter(W) 20.00„Die Nacht, die dem Siege Wir wollen helfen(W) Vo ranging“, eine Funkdich. tung von Walter Bauer 20.40 Orchesterkonz. Gabriel Faure: Ballade für Klavier und Or- chester(Solist: Hans Prieg- nitz). Hector Berlioz: ge in Italien“, Symphonie(Solo bratsche: Hermann Hirsch- 00 Nachrichten, Musik(W) 15 Suchdienste 10.15 Schulfunk(W) 11.00 Katholische Morgenfeier(8) 11.45 Landfunk W) 12.00 Musik am Mittag(W, S) 7.5 8.00 9.15 Morgenmusik(W) 9.00 9.1 12.45 Nachr., Wetter, Presse(W, S) 14.00 Schulfunk(W) Das George-Melachrino-Orche⸗ 14.30 Kinderfunk(S8) ster 15.45 Aus der Wirtschaft(W) Georges Bizet: Carmen- Suite 17.40 Südwestd. Heimatpost(W)„Carmen— Begegnungen der 17.55 Kurznachrichten, Vorschau(W) Suropäisch. Nationen in Dich 18.55 Toto-Ergebnisse(S8) tung und 5 19.00 Die Stimme Amerikas(W, S)„Musica viva, junge Heideh 19.30 Sport am Sonntag(8) berger Komponisten 19.45 Nachr., Wetter, Komm.(W, S) 5„Jazz im Funk“ mit Dieter 21.45 Nachr., Wetter,(S: Sport) Zimmerle Werbefunk mit Musik(W) Programmvorschau) Telder). Mas Symphonieorche. ster unter Hans Müller-Kray und Alfons Rischner a. G 22.45 Letzte Nachrichten(W, S) Donnerstag, I. Juni 16.00 Nachmittagskonzert. 16.50„Der arme Mann im Toggen- urg“, eine Hörfolge v. Kuß, Pfingstsonntag, 28. Mai 9.15 Reineke Fuchs v. Goethe, ge- sprochen v. Erich Ponto. I. Peil 11.30 J. S. Bach: Kantate„Erschal- let ihr Lieder“ 13.30 Aus unserer Heimat:„'s pfing- Solisten stellen Sich n Remmler(Klav) stelet in Wort und Weise“ elm FHessenburch 14.00 Stunde des Chorgesangs(Baß- Bariton) 15.15 Walter Ludwig singt, Lieder 20.00 Frohes Raten— gute Taten von Franz Schubert und An- 20.45 Das 5 8 ö ton Dvorak Leitung: er. 15.45 Ein beimatvertriebener Dich- 21.50 Blick auf Europa eine ge⸗ ter erlebt Württemberg, Ge- meinsame Sendereihe aller Rundfunksender der Bundes- republik und West-Berlins 22.00„Paris— Eripnerungen n eine Stadt! 8 22.45 Claude Debussy: Sonate fen. Violoncello u. Klavier(Heng Honegger u. Heinz Schröter Trois Ballades de Villon(Heim Rehfuß, Baß-Bariton; Heinrich Baumgartr Klavier) 1 arter Kammer-Or⸗ dichte von Josef Mühlberger 16.00 Nachmittagskonz.: Das Große Orchester. Leitung: Fritz Ma- reczek 17.00„Die weiße Dame“, Lustspiel von Friedrich Schreyvogl nach einem Entwurf von Hermann Bahr 20.05„Die Neugierigen Frauen““ 8 Eine musikalische Komödie in drei Aufzügen nach Carlo 23.15 Das Stuttg Soldoni von Ermanno Wolf- chester, Leitung: Karl Mün- Ferrari chinger. Anton Dvorak: Sere- 22.15 Die Rundfunktanzkapelle 23.00 Tanzmelodien aus aller Welt 24.00 Nachtkonzert. Pfingstmontag, 29. Mai 9.15„Reineke Fuchs“ von Goethe. Gesprochen von Erich Ponto, II. Teil 10.00 Zauber der Melodie 11.30 J. S. Bach: Kantate Nr. 175 „Er rufet seinen Schafen mit Nade Freitag, 2. Juni 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Wir sprechen Üb. neue Buche 17.00 Froh und beiter. Das Orche ster Mario Fraversa- Schöner 20.00„Carmen“, Oper von Georges Bizet. Zum 75. Todestag des Komponisten am 3. quni 22.35 Die Woche in Bonn Namen“ 22.45„Ohne Gewehr“, ein Pro, 13.30 Aus unserer Heimat:„Die 110 8. Studentenkabarelt vertauschte Geiß!— Ein lu- 1 95„Die Amnestierten““ . 8 dcstelle 2345 Pie Rundgunttanzkapelle. Heidelberg-Mannnhelm) Leitung: Paul Wehrmann 15.15 Unser Nachmittagskonzert 17.00 Junggesellen-Brevier Eine Hörfolge um und für Alleinstehende Herren Samstag, 3. Juni 14.00 Was die Woche brachte 15.00 Unsere Volksmusik 18.00 Die schöne Stimme: Erna 15.40 Jugendfunk 5 Sack, Peter Anders, Erna 16.00 Nachmittagskonzert. Das Un. Berger, Gottlob Frick, Ger- terhaltungsorchester. Leitung Heinz Schröder. Solisten Joszy Trofan-Regar und Rudd Scholz. August Löhr: Fest in Schönbrunn, Ludwig Kletscch Musik, du und ich. Georges Bizet: Fantasie aus„Die Per. trud Rünger, Margarete Klose, Marcel Wittrisch, Willi Dom- graf- Faßbender bo. os„Pfingstgrüße“, Strauß 22.00 Zwel Meister ihres Fachs: ein Melodien- Rosl! Schmid, Klavier, und lenfischer“. Friedrich Wilhelm Jascha Heifetz, Violine Rust: Heimlichkeiten. Ham 22.20 Im Rhythmus der Freude Sonzelmann: Mein Glas 24.00 Mod. Tanzmusik aus Schwe- den. Dienstag, 30. Mai 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Frauenfun 5 20.00 Aus Konzert und Oper 21.50„Die Mitwirkung der Eltern bei der Erziehung“ 22.05 Die Rundfunktanzkapelle Wein. Franz Lehär: Potpourſ aus„Der Graf von Luxem- burg“ 16.45 Filmprisma 17.00 Frohes Raten— gute Taten 20.00 Die stillvergnügte 1 stille, Kurzweiliges in W. und Ton E 21.00 Sous les toits de Paris— Me, jodien aus Frankreichs Me- Leitung: Paul Wehrmann tropole 22.35 Besuch bei lieben Freunden, 22.00 Herrmann Mostar: Worte zum Feullletonistisches von Thad- Sonntag däaus Troll. 22.15 Panzmüsik zum Wochenende 23.18 Das Streich- Orchester Heinz mit beliebten Solisten u. be Hoffmann-Glewe 5 kannten Kapellen — Nationaltheater Mannheim Spielplan 5 Samstag, 27. Mal, Miete D Nr. 13 u. fr. Verk.: in neuer Inszenlerung „Die Ratten“, Berliner Tragikomödie von Gerhart Hauptmann.