85 Nr. 86 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, den 31. Mai 1950 Südweststaat-Debatte in Stuttgart Ministerpräsident Dr. Maier und Finanzmi- nister Dr. Kaufmann vor dem württemberg- badischen Landtag—„Württemberg und Baden ist unser Heimatland“ Stuttgart(wb). Ministerpräsident Dr. Reinhold Majer DVP) und der Landes- dezirkspräsident von Nordbaden, Finanzmini- ster Dr. Edmund Kaufmann(CDU), gaben am Dienstag vor dem württemberg- badischen Landtag Erklärungen zur Südweststaatfrage ab. Ministerpräsident Dr. Maier verwies vor allem auf die„hochpolitischen internationalen Hintergründe“ der Südweststaatfrage. Da die Amerikaner offenbar nicht bereit seien, in eine Anderung der Besatzungszonen einzuwilligen, sei die französische Regierung aus innerpoli- tischen Gründen wenigstens bis zu den be- vorstehenden Parlamentswahlen in Frank- reich daran interessiert, den gegenwärtigen Zustand aufrechtzuerhalten. Denn jede Lösung, die Wiederherstellung der beiden Länder Ba- den und Württemberg oder die Bildung des Südweststaates, würde zu einer gemeinschaft- lichen amerikanisch- französischen Verwaltung und damit zum Ende des alleinigen und un- beschränkten Einflusses der Franzosen in Frei- burg und Tübingen führen. Wenn Württem- berg auch kein egoistisches Interesse an der Bildung des Südweststaates habe, so müsse doch davor gewarnt werden, die Gemeinschaft mit Nordbaden aufzuheben. Heute müsse Württemberg für Nordbaden mitsorgen und außerdem 130 Millionen DM an Bayern, Nie- dersachsen und Schleswig- Holstein abgeben. Wenn Württemberg schon„bluten“ müsse, so olle es den Finanzausgleich den stammes- gleichen oder stammesverwandten nächsten Nachbarn zuführen. Der Südweststaat werde eine kerngesunde Gründung sein. Letzten Endes gehe es nicht darum, Baden oder Würt- temberg einen Dienst zu erweisen, sondern dem schwer heimgesuchten deutschen Vater- and. Demokratie— Liberalismus Der Landesbezirkspräsident von Nordbaden, Finanzminister Dr. Kaufmann, erklärte, es sei völlig falsch, die Südweststaatfrage im Blick auf die Stimmenverteilung im Bundesrat zu beurteilen. In der Politik würden die Stim- men nicht nur gezählt, sondern auch gewogen. Wirtschaftlich sei Baden schwächer als Würt⸗ temberg. Politisch gesehen, seien die Badener in ihrem durch einen Machtspruch Napoleons gebildeten Land eine Minderheit. Lands- mannschaftlich gesehen gebe es ebenso wenig Badener wie es Württemberger gebe. Wenn Baden wiederhergestellt werden sollte, 80 Würden die Franzosen zweifellos fordern, daß Freiburg die Hauptstadt werde. Dann wäre das Ende Badens zu befürchten. Dr. Kauf- mann wandte sich vor allem gegen die Be- hauptung, daß die Katholiken in einem Süd- weststaat wegen ihrer Minorität Nachteile er- leiden könnten. Die Vergangenheit zeige, daß Württemberg das Land der Demokratie, Ba- den aber das Land des Liberalismus sei. In der Debatte setzten sich die Vertreter der drei Regierungsfraktionen CDU, SPD und DVP vor allem mit den Argumenten der Altbaden- Anhänger und ihren Agitationsmethoden aus- einander. Zuvor hatte Abgeordneter Josef Ersing(CDU Landesliste) über die Abände- rungsvorschläge des Ständigen Ausschusses berichtet, daß die Vorkämpfer für die alt- badische Lösung größtenteils der Regierungs- dürokratie angehörten und nur an sich selbst dächten. Es sei anzunehmen, daß die patlische Bevölkerung für die Bildung des Südwest- staats eintreten werde, wenn sie die wahren Absichten der Altbadener erkenne. Als Sprecher der CDU setzte sich Abgeord- neter Schwan(CDU Buchen-Tauberbischofs- heim) mit einer Reihe von Argumenten der Altbadener auseinander. Die Forderung Staatspräsident Wohlebs, der Wahlkampf solle sachlich geführt werden, sei offensichtlich an die falsche Adresse gerichtet. Der Redner be- stätigte, daß die nordbadischen Kreise Tau- berbischofsheim und Buchen in überdureh- schnittlicher Weise von Stuttgart unterstützt würden. Als Namen für den Südweststaat schlug der Abgeordnete„Württemberg-Baden“ vor. Der Abgeordnete TöppPer(SPD Bruch- Sal) erklärte, es sei nicht anzunehmen, daß Karlsruhe bei einer Bildung Altbadens wie: der Landeshauptstadt werde, falls die Be- satzungsgrenzen dieselben blieben. Die Fran- zosen würden sicher darauf Wert legen, daß Freiburg Landeshauptstadt werde. Töpper be- mängelte an dem Gesetzentwurf über die Volksbefragung, daß die Fragestellung nicht lconseqduent sei, da eine dritte Frage nach dem satus quo nicht gestellt werde. Der Abgeordnete Hanns SchloB DV Mannheim-Land) warf den Südweststaat- Anhängern vor, daß sie das Feld bisher völlig den Altbadener überlassen hätten. Schloß glossierte in diesem Zusammenhang beson- ders die Rolle des ehemaligen Reichskanzlers Or. Joseph Wirth, den er als Wohlebs„Hof- dichter“ bezeichnete. Der Vertreter der K PD bezeichnete die De- Hatte um den Südweststaat als ein nutzloses Manöver. Der Gesetzentwurf über die Volksbefragung wurde ohne Abstimmung in zweiter Lesung angenommen. Die dritte Lesung mußte auf Einspruch des kommunistischen Abgeordneten Robert Leibbrand abgesetzt werden. Diese dritte Beratung soll in der nächsten Sitzung des Landtags am kommenden Dienstag statt- finden. Notetat verlängert Vor der Südweststaatdebatte hatte der würt- temberg- badische Landtag mit den Stimmen der drei Regierungsparteien gegen die Stim- men der KPD einen Gesetzentwurf angenom- men, durch den der Notetat bis spätestens zum 16. August 1950 verlängert wird. Wiriſchaftliches 104 Millionen Soforthilfe Bisherige Leistungen in Württemberg-Baden Das erste Jahr der Soforthilfe war am 31. März dieses Jahres abgeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt erbrachte die allgemeine So- forthilfeabgabe in Württemberg-Baden rund 104 Millionen DM, wovon auf den Landes- bezirk Württemberg 74,5 Millionen DM und auf den Landesbezirk Baden 29,5 Millionen DM entfallen. Die einmalige Sonderabgabe er- brachte 28 Millionen DM, davon 20 Millionen D-Mark in Württemberg und 8 Millionen DM in Baden. Im Rahmen der Unterhaltshilfe wur- den bis zum 31. März in Württemberg 24.7 Millionen DM, in Baden 10,6 Millionen DM ausbezahlt. In Nord württemberg wurden von rund 89 000 Anträgen bis Ende April dieses Jahres 62 800 und in Nordbaden von rund 50 000 Anträgen 30 500 bewilligt. 26 500 An- träge wurden entweder abgelehnt oder von den Antragstellern wieder zurückgezogen. Von 600 eingereichten Beschwerden wurden in Württemberg bisher 87 entschieden, in Ba- den von 654 Beschwerden 19. Für die Hausratshilfe wurden bis zum 31. März 1950 insgesamt 15,6 Millionen D-Mark in Württemberg-Baden(9,8 Millionen in Württemberg, 5,8 Millionen DM in Baden) ausbezahlt. 282 000 Anträge lagen vor, von denen 69 149 in Württemberg und 40 937 in Baden bewilligt wurden. Uber die für Aus- bildungshilfen und Aufbauhilfen gezahlten Summen besteht noch kein genauer Uberblick. Jie Zuständigkeiten des Bundesaufsichtsamtes Der Wirtschaftsausschuß des Bundesrates schlägt vor, das Aufsichtsrecht des geplanten Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungs- und Bausparwesen auch auf die öffentlich- rechtlichen Versicherungsanstalten auszudeh- nen. Bekanntlich bestehen bei den Länder- finanzministerien Bestrebungen, diese Unter- nehmen von dem Gesetz auszunehmen und sie der Länderaufsicht zu unterstellen. Um die Gestaltung der Handwerker versorgung Der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger, Präsident Oster- mayer, nimmt in einer Verlautbarung zur künftigen Gestaltung der Handwerker- versorgung Stellung. Er wendet sich da- rin vor allem gegen die Bestrebungen aus Handwerkerkreisen, es dem einzelnen Hand- werker freizustellen, ob er seine Altersversor- gung in der Angestellten versicherung, in der Invaliden versicherung, in der Lebensversiche- rung oder in eigener Vermögensbildung(Haus- und Grundbesitz usw.) suchen will. Das We- sen der Sozialversicherung fordere eine klare Entscheidung: entweder die Handwerker in die soziale Rentenversicherung ganz hinein- zunehmen— oder sie ganz herauszulassen. Auf die Notwendigkeit dieser Entscheidung gerade im gegenwärtigen Augenblick der Dis- kussion über die künftige Gestaltung der Handwerkerversorgnug werden in der Ver- lautbarung insbesondere auch, die Regierungs- stellen und Abgeordnete der Parlamente“ hingewiesen, die für das Wohl der Sozialver- sicherung und für deren Gesetzgebung verant- wortlich sind. Darlehen für Schwerkriegsbeschädigte Das württemberg-badische Arbeitsministe- rium teilte mit, es sei zu erwarten, daß das künftige Bundesversorgungsgesetz auch wie der die Gewährung von Kapitalabfindungen vorsehen werde. Im Vorgriff auf die künftige Regelung solle daher bereits jetzt schon durch Gewährung von Darlehen an Schwerkriegs- beschädigte bei der Beschaffung von Eigen- Wohnraum geholfen werden. Für Württem- berg-Baden stehe ein Betrag zur Verfügung. der nur für eine begrenzte Anzahl von Dar- lehen ausreiche. Damit könne, so betont das Ministerium, in erster Linie nur den Schwer- kriegsbeschädigten geholfen werden, die be- reits bauen und dringend ein Darlehen zur Zest finanzierung benötigen. Die Antragsfrist ist auf 30. Juni 1950 festgesetzt. Einzelheiten können Interessenten aus einer Veröffent- lichung im Staatsanzeiger, bei den Kreiswohl- fahrtsämtern der Stadt- und Landkreise, den Bürgermeisterämtern und den Verbänden der Kriegsopfer erfahren. Noch keine europäische Zahlungsunion? Die Finanzminister der europäischen Mar- shall-Plan-Sstaaten treten am kommenden Freitag in Paris zusammen. Sie werden erneut über die Pläne einer europäischen Zahlungs- anion beraten. Infolge eines gewissen briti- schen Widerstandes rechnet man jedoch da- mit, daß die Minister die vorliegenden Sach- verständigen-Gutachten prüfen und sich zu- nächst für eine Verlängerung des bisherigen suropàischen Zahlungsplanes entscheiden. Bundesrat fördert Dekartellisierung Der Wirtschaftsausschuß des Bundesrats hat mit allen gegen eine Stimme beschlossen, das von der Bundesregierung vorgelegte Gesetz über den Verkehr mit Vieh und Fleisch in der vorgeschlagenen Form abzulehnen. Die Regierung beabsichtigte, den Marktverbänden die Marktbeobachtung und-berichterstattung, die Förderung eines Ausgleichs zwischen Vieh- angebot und Fleischbedarf sowie die Fest- legung von Geschäftsbedingungen zu über- tragen. Im Interesse der Dekartellisierung lehnte es der Wirtschaftsausschuß des Bun- desrats ab, dem Marktverband das Recht zu übertragen, Geschäftsbedingungen festzu- legen. Postverkehr mit Osterreich Im Postverkehr mit Osterreich sind— Wie Jas Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen mitteilt— auch Mischsen- Jungen zugelassen, Von den Briefsendungen der verschiedenen Gattungen dürfen nur Ge- schäftspapiere, Drucksachen— mit Ausnahme don Sendungen in Blindenschrift— und Wa- renproben zu einer Sendung vereinigt werden. Die einzelnen Gegenstände dürfen die für sie gültigen Gewichts- und Umfangsgrenzen nicht überschreiten. Eine Sendung darf nicht schwe- rer als zwei Kilogramm sein. Die Mindest- gebühr bei Sendungen, die auch Geschäfts- oapiere enthalten, beträgt dreißig Pfennig. Uneinheitliche Holzmarkt-Lage Wenn die im Bundesgebiet bei zahlreichen Wirtschaftsgütern bemerkbare Preisbaisse im Gegensatz zu der festen Haltung der inter- nationalen Rohstoffmärkte steht, so gilt dies nach dem FHolzmarktbericht des badischen Waldbesitzerverbandes von Ende Mai in be- sonderem Maße für den inländischen Schnitt- Holzmarkt. Auf ihm waren bisher nur schüch- terne Ansätze einer Belebung zu beobachten, obwohl im Ausland die Preise für Schnitt- holz und insbesondere für Faserholz und Zell- Stoff sehr fest liegen. Die hochwertigen Sorti- mente finden flotten Absatz. Bei den geringen Qualitäten wachsen dagegen die Lagervorräte Weiter an. Am Rohholzmarkt ist die Lage unverändert Die Masse des verkauften Nadelstammholzes überstieg im April den hohen Umsatz des Vormonats bei Fichte und Tanne um 25 Pro- zent, bei Kiefer sogar um 100 Prozent. Die Nachfrage nach Nadelstammholz hält au. Wos bei die Preise in Südbaden für Fichte Tara Güteklasse b im Durchschnitt bei 108 Pro- zent, für Kiefernstammholz b im Durchschnitt bei 116,5 Prozent und in den übrigen Län- dern des Bundesgebiets nahe der Höchstgrenze lagen. Am Laubstammholzmarkt geht der Bu- chenverkauf seinem Ende entgegen, Bei Eiche hat die Nachfrage merklich zugenommen. An Eschenstammholz sind für die vorgerückte Jahreszeit noch verhältnismäßig große Men- gen unverkauft. Kanadisches Pappelstamm Holz hatte guten Absatz und befriedigende Preise. Bei den übrigen Laubhölzern sind Ab- satz und Preise normal. Für Gruben- und Fa- serholz besteht weiter Kaufinteresse.. Export um 140 Prozent gestiegen In den ersten vier Monaten 1950 War der Export aus Württemberg-Baden um 140 Pro- zent höher als in derselben Zeitspanne des Vorjahres,. Während von Januar bis April 1949 für 63,2 Millionen DM aus Württemberg Baden exportiert wurde, Waren es im ersten Drittel 1950 insgesamt 150,3 Millionen DM. Kampf den Betriebsunfällen! Im Rahmen der jetzt stattfindenden Unfall. verhütungswoche wurden auf Einladung des NSU-Werke die Betriebsanlagen in Neckar, sulm von Vertretern des Staates, der Wipt, schaft, der Gewerkschaften und der Presse be- sichtigt. Der Besuch galt vor allem den vor: bildlichen Einrichtungen, die zur Verhütung von Unfällen im Werk geschaffen wurden. Reges Interesse fanden die Löschanlagen die eine schnelle und wirksame Brandbe- kämpfung gewährleisten. Besonders gefähr- dete Betriebsteile, wie z. B. die Lackiererei, sind durch ortsfeste und selbsttätig wirkends Schaumlöschanlagen gesichert. Auch an des Maschinen sind Schutzvorrichtungen ange: bracht. 8 In zwei modern ausgestatteten Sanitätsräu. men sorgen drei ausgebildete Sanitäter und eine Krankenschwester für die Behandlung von Verletzten. NSU, dieses größte Motor- und Fahrrad- werk Eurôpas, hat für seine Belegschaft von rund 4300 Arbeitern und Angestellten eine eigene Betriebskrankenkasse sowie eine Al- ters- und Notstandshilfe. Jede für sich zah- len jährlich DM 800 000.— an Leistungen. Alle z el Minuten verläßt ein Motorrad das Fließ. band. So ergeben sich aus produktiver Ar- beitsweise und Fürsorge für die Belegschaft hohe Leistungen und ein sicheres Arbeiten im Betrieb. „Berliner Internationale Autoausstellung“ Ober 150 Autos, die besten Erzeugnisse deutscher, amerikanischer, französischer, briti- scher und italienischer Firmen werden vom 27. Mai bis 4. Juni auf der„Berliner Internationa- len Autoausstellung“ gezeigt werden. Unter den deutschen Wagen sind hauptsächlich Opel, Volkswagen, Goliath, Borgward, Hanomag Daimler-Benz, die neue Porsche-Konstruktion und Ford vertreten. Necar- Bote. Südd. Helmatzeſtung für Mannhbeim-Seckenbhelim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber; Georg Hürdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg, immermann Enhaber Geore Härdlel, Mannhelm-Seckenhelm, Hernsprecher 47216— (Urheberrechtschutz Hermann Berger, Wiesbaden) Nachdruck verboten 4. Fortsetzung Unwiderstehlich quoll ein Lachen aus ihrer Kehle. Ein bißchen bitter, ein bißchen Selbstspottend, ein bißchen Anklage der Weltordnung.„Der liebe Gott soll Sie ge- winnen lassen Und da hatte man noch eine ganze Mark weggeworfen! Zehn ganze Groschen. Aber so war man eben. Ver- dreht!— Glaubte an die unmöglichsten Handtaschen junger Mädchen sind ein Kapitel für sich. Immer ein bißchen romantisch drinnen, bei aller sonstigen Ordnung. Ein paar Kekskrümel, ein ein- gewickelter Bonbon, Lockennadeln. Ein zerknülltes Spitzentaschentuch, Taschen- spiegelchen. Notizen. Und. ein Los. Nanu? Das war doch Ganz deutlich sah sie den kleinen, schmutzigen Jungen vor sich:„Der liebe Gott soll Sie gewinnen lassen“ Sie starrte das Los an. Und lachte un- aufhaltsam. Unter Tränen. Denn die kul- lerten nun wieder aus den Augen, ob sie wollte oder nicht. Ja. Das Bos war es ja wohl. Ausgerechnet. Aber der liebe Gott hatte sie nicht ge- winnen lassen. Nein, ganz im Gegenteil. Und nun saß sie da und mußte sich wieder von ihrer armen Mutti ernähren lassen, bis sie am Sankt Nimmermehrstag eine Stellung fand. Denn wo gab's heut Stel- lungen? 5 Ach! 5 Sie glättete das zerknitterte Los. Das hatte sie ganz vergessen. Nee, mit Losen hatte sie kein Glück! Sie hatte schon ganchmal mit den letzten Pfennigen ein bißchen am großen Füllhorn der Fortuna bettelt, Aber Fortuna wollte nicht. Kein Quentchen Glück ohne einen bropfen Schweiß. 5 Das stand ehern hinter ihrem Leben. die Mittelmeerreise, 80 Dinge, wie die Liebe zum Beispiel. Warum nicht an die Lotterie? Sollte sie mal. Ach, das war ja Unsinn. Mutti würde sie schön auslachen, wenn sie von dem vergeb- lichen Gang vom nächsten Losgeschäft zurückkam, Sie studierte die Aufschrift des Loses. „Zum Besten der Einderferienheime Und da stand's ja drauf, in schönen Let- tern— Hauptgewinn: Eine Mittelmeer- reise und 500 Mark für die Reiseaus- stattung Wenn es nicht gerade heute gewesen wäre— heute, da sie so ein bigchen ver- loren und ziellos in der Weltgeschichte stand— dann wär' sie sicherlich nicht gegangen, Aber so ging sie. Was schadete es ein Gang zwei Straßen weiter? Und die Luft tat ihr auch gut. Na ja ein bißchen der Nase nach.. in ein Träumlein hinein * Als Frau Professor Lili Rheydt heim- kam, war Till nicht da. N Aber fünf Minuten später polterte etwas an die Tür Und dann kam etwas mit Schweren Füßen durch den Flur und stahl sich scheu in's Zimmer blieb an der Tür stehen Eil „Muschimaus?“ 5 Frau Professor sah deutlicher hin. „Na, was hast du denn?“ „Ach, Mutti, ich Etwas wie Besorgnis kam über die Mutter. Till wWar so sonderbar... Sie sprang auf und trat näher. „Ach, Mutter, ich schäm' mich so!“ „Aber warum denn? Wieso denn nur?“ „Ich weiß nicht!“ „Na, erlaubel Das muß man doch schließ- lich wissen!“. „Ich— ich— ich hab' in der Lotterie gewonnen.“ „Mädel, du bist verrückt!“ „Ich glaub' auch.“ „Na also! Was redest du nur manchmal für dummes Zeug!“ Nur ein tiefer Seufzer. 5 „Nun werde mal wieder vernünftig, du Eulenspiegel!“ „Ich kann ja wirklich nichts dafür.“ „Wofür denn, Pill?“ „Daß ich— den— H. H... Haupt- gewinn gekriegt habe!“ Frau Lili starrte ihre Tochter an. „Till Eulenspiegel!“ lachte sie endlich. „So gefällst du mir! Nur nicht die Ohren hängen lassen!“ Verzweifelt rang Till die Hände. „Nun glaubt man mir es nicht einmal! — Luxuskabinel— Erste Kajüte!“ „Luxuska. Was?“ „Ja, ja“, sagte Till mit ernstem Augen- aufschlag.„Es ist so... bei Pellkartoffeln und Hering!“ 7 Frau Lili ging rückwärts an den Tisch, ohne dieses Meistertalent der Eulenspie- gelei aus den Augen zu lassen, denn bei dem merkwürdigen Schwur„Pellkar- tokkeln und Hering“ erinnerte sie sich Wie- r 5 f „Du“ sagte sie vorsichtig.„Dul“ Aber dann wußte sje plötzlich, daß es Wahr War. 5 e „Wir haben da auf dem Boden noch den „Gewiß, Till.“ „Außerdem sieht ihn ja keiner. Höch stens der Stewart oder die Matrosen, denk ich mir.“ „Gewiß, Till.“ „Nur mußt du dir ein paar helle Kleider zurechtmachen, Muschimaus. Denn in vier- zehn Tagen mußt du in Genua sein Dampfer Conte Rosso.— Mit deinen schwarzen Fähnchen kannst du keinen Blumentopf gewinnen.“ „Wa— wa— Was?“ Till hockte auf der Tischkante und bau- melte mit den Beinen vor lauter Vergnü- gen über der Mutter verdutztes Gesicht. „Luxuskabine, mußt du wissen, Musch, darin fahren die ganz Großen!“ In den Mienen Frau Lilis zuckte es, Ihr wurde plötzlich schwach in den Knien und sie mußte sich rasch setzen. „Nun hör' aber auf! Du bist nicht ganz gescheit“, sagte sie ehrlich überzeugt.„Du ast das Los gekauft, du hast gewonnen, nicht ich.“ „Erlaube, Musch, daß ich geziemend widerspreche. Die eine Mark für das Los habe ich von dem Geld genommen, das ich jeden Monat laut Familienvertrag in deine Haushaltskasse abzuliefern verpflichtet pin. Das heißt: da deine Kasse das Risiko getragen hat, gehört ihr auch der Nutzen, Mit anderen Worten: Frau Professor Lili Rheydt fährt am Fünfzehnten dieses Mo- nats mit der Conte Rosso von Genua ab nach Neapel, Athen, Smyrna, Stambul „Schluß, Schluß, Schluß!“ Frau Lili legte die Hände flach an die Ohren.„Ich W III nichts mehr davon hören! Dein ist das Los, dein der Gewinn. 55 Ich bin vierzig 1 ahre und habe m 5 140 f Mit den Wiener Kanalräume hinab in ihr unterirdisches dem Film„Der dritte Mann“ gen, Kammern und Schächten, U nachdem das einige Zentner sche, Sitter gehoben worden war, über Eisens sen etwa zwanzig Meter tief hinabklettern. Man muß sehr vorsichtig dabei zu Wege ge- hen, denn ein Fehltritt auf den schme Sprossen bedeutet Sturz, gebrochene maßen oder den Tod. 1 den sof ten Vorkopf, den engen 1 Verbindt Ir langen wir zum Sammelkanal, zv sen Betonwänden das Geräuscl zu einem unünterbrochenen Höllenlärm schwillt Die furchtbare Atmosphäre dre den Atem zu nehmen, Ratten Scharen vor uns auf. Dazu zwilgt ringe Höhe der Gänge sich in gebückter F Ung fortzubewegen,. Der Ekel droht mich zu überwältigen da eine Strecke zur bückgelegt Werden muß, die uns nötigt, bis zu den Enlen in einem von Unrat erfüllten und mit einer dicken Schmutzschicht bedeckten Was- serlauf zu waten. Erstaunlich, mit welcher Sicherheit sich die Männer in dem Gewirr der Gänge, Schächte und Kammern zurechtfinden! Der Neuling, der sich ohne Begleitung, ohne Führung i das Reich der breiigen, stinkenden Abs 5 Unrats, der oft die Halbmeterlänge er- chenden Kanalratten wagen wü r an die Oberfläche 1 d umkommen— auch un, We 5 nicht plötzliche Regengüsse das Rinnsal der Kanalwasser zum reißenden Strom wachsen ließen, der die Gänge bis zur vollen Höhe füllt und für den Menschen, der nicht recht- zeitig flüchten kann unrettbar den Ertrin- kungstod bringt Gewiß hin und wieder ent- deckt man an den Wänden der Gänge Zei- chen— aber man weiß nicht genau ob sie der Orientierung dienen oder Zinken der in di ser Unterwelt sich von Zeit zu Zeit ein Ren- dezvous gebenden Verbrecherbanden sind. Ir- gendwie ist man beruhigt, daß zwanzig Me- Sie wollten in der Schreckenskammer schlate Der Tod schleicht durch die Mit den Kanalräumern im Unteru Reiche der Finsternis N 1 r und er für den and! Dauernd were Opfer zähen nicht mehr aus de Armen läßt. Auch aufgesuch 0, denen bei der Hand ng der Kanäle werbe naclige den„Fettstecher“ noch benei dens Wert ese Leu te schöpfen das in die fließende Fett ab, sammeln es in F Eimern und ve ufen es an Seifen- und Schmiermittelerzeuger. die an der Geo g Beyer 1 Zwischen Verbrechern und Königen in Tussauds Wachsfiguren-Kabinett Uber 100 Jahre besteht das Wachsfiguren- Kabinett von Marie Tussaud in der Mary- lebone- Straße in London. Kein Museum hat so viele Besucher aufzuweisen wie dieses seltsame Institut, das im letzten Jahr rund eine Million Gäste zählte. Heute leitet der Ur-Ur-Enkel der Gründerin, Bernard Tus- saud, das Unternehmen, das 60 Angestellte beschäftigt und gleichzeitig für die Londoner eine Art Auskunftsbüro über Daten, Ausse- hen und andere Angaben lebender und ver- storbener Größen der Politik, der Künste, aber auch des Verbrechertums geworden ist. Stocksteit unter den Puppen Auch der durch Kriminalgeschichten und Film abgebrühte Großstädter betritt die „Schreckenskammer“ von Tussaud noch mit einem gewissen Schauder Die Temperamente sind jedoch sehr verschieden. Fast täglich fragt irgend ein junger Bursche bei den Wärtern nach, ob er nicht gegen eine Belohnung in dieser Kammer mit den prominentesten Ver- tretern des Verbrechens schlafen dürfe, Bis- her hatte jedoch nur ein betrunkener Nacht- wächter die Ehre, in jener erlauchten Ge- sellschaft seinen Rausch auszuschlafen. Seit Kriegsende sind erst drei bekannte Mörder in die Kammer eingezogen, unter ihnen der berüchtigte Säure- Mörder Haigh G. B. Shaw würde es Spaß machen Bevor ein Wachs-Modell, dessen Herstel- lung etwa vier Monate beansprucht, in An- griff genommen wird, schreibt Tussaud zu- nächst an den Auserwählten. Die meisten fühlen sich geschmeichelt, in dem Kabinett Aufnahme zu finden, so schrieb Bernard Shaw:„Es würde mir viel Spaß machen, in die Gesellschaft der Unsterblichen aufgenom- nicht zu Ites Mo- r Informatio- men zu werden.“ Stalin ist natüi lich erreichen, und sein 1936 au dell hat sich auf Grund neuere nen mehrfach geändert. Bernard Tussaud ist häufig auf Reisen, um selbst Maß zu nehmen. So fuhr er vor kur- zem nach dem Soestdijk-Palast zu einem In- terview mit Königin Juliana. Bei diesen Un- terredungen mißt Tussaud mit einem Tast- zirkel die Gesichtsproportionen ind photo- graphiert das Objekt aus etwa 30 verschiede- nen Blickwinkeln. 8000 Pfund für Königsroben Fräulein Tussaud bekümmert sich stilechte Garderobe. Einmal gab das nehmen 8000 Pfund für den Erwerb der nungsroben von König Georg IV. 85 10 erst vor kurzem wurden für die Nach bbildun eines Kleides von Königin Mary 8 DM aufgewendet. Heute wird die dungsfrage häufig vereinfacht, da die 10 ihre eigene Garderobe schicken, So hat Prä- sident Truman einen seiner Anzüge mit d 0 Flugzeug berübersenden lassen, Tito steuerte eine seiner Galauniformen bei, Während das Londoner Modeinstitut Hart- nell eine Kopie von Prinzessin Elisabeths Abendkleid stiftete. Die Auswahl der Aspiranten für das Ka- binett macht Tussaud viel Kopfschmerzen. Selbstverständlich müssen alls gekrönten Häupter der Gegenwart in der Sammlung ebenso wie die führenden Staatsmänner ver- treten sein. Bei den Bühnen- Film- und Sportgrößen richtet sich Tussaud weitestge⸗ hend nach dem Publikumsurteil So wurde vor kurzem der Filmstar Olivier aufgenom- men, dafür aber sein amerikanischer Kollege Charles Laughton wieder ausgebootet. 1 1172 3 HGE SCHGH SEH OE HORNMON SCHONHEUTS- OHERENM ES OE R SEPFPLEGSTEN SNA N ee Eine der reizvolls Bild zeigt eines 15 2 Arbeitsgang 11 in dem der Rohta ur- und 1 cht! gkeitsei wir- n Weichen und elastischen Zu- t wird. Nach Lösung der Bal- Pabak gereinigt und entstaubt, und Entrippungsmaschine ent- d ken Mittelrippen, Nach Passie- ren der 8087er und Mischmaschine wer- den die Geheimmittel„aromatische Saucen“ Zuge und der Tabak in feine Streifen geschnitten. 5 Jetzt beginnt die Zigarettenmaschine ihre zauberhafte Tätigkeit. Durch eine Photozelle 2255 n Großbritanniens 1 en Täler dieser vielbesungenen Landschaft. gegen in den kast 20 das bergenreiche Schottland.— Unser Foto: Archiv underwerk der Technik dreht 800 000 Zigaretten am Tag Auge) wird der Tabak richtig ver- Geschwindigkeit der Transport- ert, daß die Zigaretten gleich- üllt werden, Der Tabakstrom durch- kließt die Form(rund oder ovah, um die sich nahe dem Ende, das endlos ablaufende Ziga- rettenpapier schließt. Der feuchte Leinen- streifen wird elektrisch getrocknet. Rotie- rende, scharfe Messer— die nach jedem Schnitt hlifken werden— schneiden den Zigarettenstrang auf die richtige Länge. An bestimmten Stellen des Arbeitsprozes- ses saugen Exhaustoren den Staub ab, Mag- neten scheiden Metallteilchen aus, Waagen ken das Gewicht der Zigarette. Die fer- Stäbchen wandern in„Schraggen- Kästen“ zum Prockenschrank, in dem die für die Fabrikation notwendige Feuchtigkeit dem Tabak wieder entzogen wird. Pack- und Banderoliermaschine beenden den automa- tischen Werdegang der Zigarette. Alle diese Vorgänge spielen Maschine so schnell ab, daß das Auge dem Fließen des Stromes nicht zu folgen vermag 20 Zigaretten gleiten in der Sekunde an uns Vorbei, an einem Tage sind es 800 000 Stück. Dr. Alfons Stadie sich in der Die Kirche der Taubsſlummen in Vew Fork Ein ergreifender, stummer Gottesdienst Wenn man durch das schmutzige, lärmende und menschenwimmelnde Slum-Viertel des Bower N triktes in New Lork streift, fin- Sick lich an der Ecke der 2 Ave- nue mit der 10. Straße an einem stillen, ehr- ürdigen Ort der Sammlung: hier liegt die St. Markus-Eirche, eines ältesten christ- lichen Gotteshäuser auf dem Boden der Welt- stadt. Schon 1600— als New Lork noch Neu-Amsterdam eh und eine holländische Kolonie war—, stand hier eine Kirche. Das jetzige Bauwerk dieser Episcopalkirche stammt aus dem Jahre 1799. Betritt man die Markus-Kirche, so kann man Zeuge eines merkwürdigen und ergrei- fenden Gottesdienstes werden. In der über- küllten Kirche wird kein Wort laut und es ertönt kein Orgelspiel. Der Geistliche auf der Kanzel predigt, stumm und nur mit feier- lichen Gesten. Der Chor„singt“ mit Arme, Hand- und Fingerbewegungen eine Hymne, die nur das Auge, nicht das Ohr wahrnehmen kann, und auch die Andächtigen leisten ihr Gebet stumm in der Zeichensprache. St. Markus ist Gotteshaus für die St. Anna- Taubstummen- Kongregation. Im Jahre 1850 wurde diese Vereinigung von Pastor Thomas Gallaudet gegründet, zunächst als Bibelklasse für Taubstumme. Die Gottesdienste und Bibelstunden fanden in der inzwischen ab- gerissenen Annenkirche statt, und jetzt ist die Markus-Kirche das geistliche und soziale Zentrum für die protestantischen Taubstum- men New Lorks, die hier beim Gottesdienst und bei geselligen Zusammenkünften im Gemeindehaus die innere Kraft gewinnen, um trotz ihres Leidens und ihrer Benachteiligung das Leben zu meistern. Zur Zeit ist die Kongregation dabei, die Mittel für eine neue Kirche zusammenzubringen, die so gebaut werden soll, daß Kanzel, Altar und Chor besonders beleuchtet und von allen Plätzen der Gemeinde aus gesehen werden können. Besondere Schwierigkeiten macht die Aus- wahl der Geistlichen für die Taubstummen- Kirche, Seit 1945 war die Seelsorgerstelle für die Taubstummen-Eirche verwaist. Anfang Januar 1950 wurde Pastor Dr. Erwin Nies, selbst ein Taubstummer, ordiniert. Bei der feierlichen Einführung des neuen Geistlichen durch den Bischof-Kondjuktor der Diözese New Vork, Donagan, fand der gesamte Got- tesdienst in zwei„Sprachen“ statt, und ein Dolmetscher übersetzte Ansprachen, Predigt und Liturgie aus der normalen Sprache in die Ausdrucksform der Taubstummen und umgekehrt. Ui Ai 1 10 a 221 e 124 ent DEIN Nährwert gibt dem DS Nahrungsmittel Würde Nährwert ist des Fischfleisch's schwerste Bürde GERN 7 AUS Hen b e NAH UN e 2 FER N EEIVIATBLATIT MERE DIR BRINGT NEUES STETS Mayonnais zu Hummer nicht allein, sondern auch zu kaltem Fisch schmeckt fein Zuse We schien Fremd die schuss bande Einer! sische lich, Verke Einhei Arbeit Der 0 Sich 0 21 Hands gendh eil H. teilen telalte Selt il den v. Wenn Stadt der sc Verfü Vor S dend. Renn dich den bis 5. helm Kein. . 2 1 Südwestdeutsche Rundschau Zusammenarbeit an der Bergstraße ge wahrt Weinbeim(BD). Nachdem es kürzlich schien als sei die bisherige Zusammenarbeit der Femdenverkehrsorte an der Bergstraße durch die Gründung eines besonderen Gebietsaus. Schusses Bergstraße vonseiten des Landesver- bandes Hessen gefährdet, ist es nun doch zu einer Einigung zwischen den badischen und hes- Zischen Orten gekommen. Man beschloß nam · ich, den seit über fünfzig Jahren bestehenden Verkehrsausschuß Bergstraße zu erhalten, die Einheit damit zu wahren und die erfolgreiche Arbeit für den Fremdenverkehr fortzusetzen ber Geschäftsführer des Ausschusses sprach Sich darüber hinaus für eine enge Zusammen; Arbeit mw Dieieck leidelberg Mannheim Worms aus, wie sie sich früher bewährt habe. Eine der schönsten Jugendherbergen Heidelberg. Die Stadtverwaltung steht 2 2. in Unterhandlung mit dem Eigentümer dei Handschuhsheimer Tiefburg, um diese als Ju- gendherberge zu er werben. Das mitten im Stadt teil Handschuhsheim gelegene, in seinen Haupt: deilen gut erhaltene Schlößchen gehörte im Mit. (telaltef den Rittern von Handschuhsheim und Zelt ihrem Aussterben im Jahre 1600 den Gra- ten von Helmstatt, die es fetzt noch besitzen Wenn der Ankauf zustande kommt, kann die Stadt Heidelberg der wandernden Jugend eine der schönsten und größten Jugendherbergen zus Verfügung stellen. Immer mehr Heidelberger Heidelberg. Nach der neuesten Statistik bat Heidelberg 118 628 Einwohner gegenüber 117 538 im Vorjahr; die männliche Bevölkerung amkaßt 44.68 Prozent, Die Zabl der Neubürgei st von 19 220 auf 20 024 angewachsen, während dle Zahl der polizeilich gemeldeten Ausländei von 3 178 auf 2 691 zurückgegangen ist. Zwei Selbstmorde in Karlsruhe Karlsruhe dw). Uber die Pflngstfeier- tage nahmen sich in Karlsruhe zwei Personen das Leben. Eine 67jährige Frau trank Essig- Säure und ein 69]Jähriger Mann erhängte sich. Auf 7800 Einwohner eine Apotheke Lahr. Mit dem ersten Apothekertag, den der vor einem Jahr neugegründete badische Apo- thekerverein abhielt, War eine Ausstellung e Bedarfsartikel verbunden. In ner Kundgebung, an der auch die Vertreter der nordbadischen Apotheken teilnahmen, Sprach Ober-Pharmazierat Handke im Auftrage des Innen ministeriums den Apothekern die An- Srkennung für ihre Leistung in schwerer Zeit nus. Der Präsident der Apothekerkammer Errer sprach über Nachwuchsausbildung, Regelung des Arzneimittelwesens und bestmögliche Be- triebsform Durch eine Gewerbefreiheit würde der Apothekerstand absinken. Eine Vermehrung der Apotheken könne nur unter der Vorausset- Lung erfolgen, daß eine Apotheke auf minde- Stens 7800 Einwohner kommt Am 25. Jun Pferderennen in Kürzel Kürzell. Wegen der am 9. Juli stattfin- denden Iffezheimerf Pferderennen mußte der Renn-, Reit- und Fahrverein Ried seine ursprüng- lich für 9 Juli vorgesehenen Pferderennen auf den 25. Juni vorverlegen. Die Nennungen sind bis spätestens 10. Juni an die Rennleitung(Wil- Helm Schwärzell in Kürzell) einzusenden. G 5 1 ö Beim ersten Toto-Tip ein Eigenheim Waiblingen(wb). Beim vorletzten roto- Wettbewerb hat eine in Pforzheim aus- ebombte und jetzt in Waiblingen wohnende F bau auf einen Freitip ein Eigenheim gewon- nen. Die Frau hatte noch nie in ihrem Leben einem Fußballspiel beigewohnt und zum ersten Male einen Totozetftel ausgefüllt. Schreinermeister tagten in Heidelberg Der Präsident des Landesgewerbeamtes in Stuttgart, Pflüger, forderte auf dem ersten Verbandstag der würtembergisch- badischen Schreinermeister in Heidelberg die größeren Handwerksbetriebe auf, der Lehrlingsausbil- dung künftig stärkere Beachtung zu schenken. Er wandte sich gegen das Uberhandnehmen der Schwarzarbeit, die nach seiner Ansicht im heutigen Umfang ohne die von der Be: Satzungsmacht aufgezwungene Gewerbefrei- Beit“ nicht möglich gewesen wäre, und Kriti⸗ Sierte die Tatsache, daß Württemberg-Baden keinerlei Gelder für die Arbeitsbeschaffung aus Bonn erhalten habe. Ruch bei der Kredit- Ausschüttung für Handwerksbetriebe sei Würt⸗ temberg-Baden zu kurz gekommen. 11 jähriger Lebensretter f Konstanz. Der Badische Staatspräsident bat dem 11 jährigen Schüler Manfred Buck aus Leibertingen(Kr. Konstanz) die Anerkennung er Staatsregierung dafür ausgesprochen, daß r einen Mitschüler vor dem Ertrinken in der neu errettet het Bundespräsident Dr. Heuss in Stuttgart Stuttgart dwb). Bundespräsident Heuß im den Abendstunden des Dienstag zu sei- Wan Staatsbesuch in Stuttgart eingetroffen, Während seines Stuttgarter Aufenthalts wird der Bundespräsident zeitweilig an der ein- ödligen Begegnung deutscher und französi- cher Kommunalpolitiker, Künstler und Jour- sten in Stuttgart sowie an der Eröffnung Stuttgarter Gartenschau am 3. Juni teil- 3 Am Mittwoch findet in der Villa enstein, dem Sitz des württemberg-badi- chen Staats ministeriums, ein Staatsempfang den Bundespräsidenten statt. Am 1. Juni Dr. Heuß die Städte Pforzheim und he besuchen. Dentistenkongreß in Karlsruhe sruhe eröffneten Deutschen Dentisten- 1950 sind rund 2000 Teilnehmer aus republi und zahlreiche Penfisteg tone, der Schweiz und Osterreich Auch der Dozent für Zahnheik er Uni. tät Bangkok, Dr. Hanf . a s ruhe(UP). Zu dem am Dienstag „Die ungariſche Hochzeit“ im Vereinshaus. Noch einmal ruft das Nationaltheater am Freitag zu der großen Operettenvorſtellung „Die ungariſche Hochzeit“ von Nico Doſtal ins Vereinshaus. Es könnte keinen ſchöneren Abſchluß einer erfreulichen Winterſpielzeit geben, als gerade dieſe große Erfolgsope⸗ rette, die mit ihren ſchmeichelnden, viel be⸗ kannten Melodien und einer herrlichen Hand⸗ lung jeden Beſucher in ſeinen Bann ziehen wird. Seit zwei Wochen läuft dieſe Operette im Nationaltheater und hat ſich in dieſer Zeit als ein Magnet und Erfolg beſonderer Art erwieſen. Schon allein die Namen Bal⸗ truſchat, Buckup und Oppel bürgen für einen beſonderen künſtleriſchen Erfolg und für ei⸗ nen Abend der guten Unterhaltung. Die Handlung, die in vielen Windungen einen Grafen, bei einer von ihm beſtimmten Maſſenhochzeit zur Beſeitigung des Frauen⸗ mangels, inkognito zu einer zarten Bindung führt, hat ſoviele amüſante und nette Ver⸗ wicklungen im Gefolge, die ſicher dazu an⸗ getan ſein werden, viel Heiterkeit und Freu⸗ de hervorzurufen. Ein Abend, der nur emp⸗ fohlen werden kang. Wir weiſen beſonders darauf hin, daß die Vorſtellung nicht wie angekündigt, um 19.30 Uhr, ſondern erſt um 20 Uhr beginnt. * Ihren 75. Geburtstag kann heute Frau Katharina Weißling, Maxauerstr. 21 feiern. Früher Kochschullehrérin, hat sie später äls Köchin in den Familien bei vielen freudigen oder schmerzlichen Anlässen ihre Erfahrung zur Verfügung gestellt. Nun hat sie selbst heute ein fast biblisches Fest zu feiern und Wir wünschen ihr Gottes reichen Segen für ihren Lebensabend. * Landesbischof Bender weiht neue Kirche Mannheim dwyb). Der badische Landes- pischof D. Bender hat am Pfingstmontag die imm Mannheimer Stadtteil Neuostheim neu- erbaute Thomaskirche eingeweiht. Die Ge- meinde War bisher auf eine Notkirche ange: Wiesen. Der neuerbauten Kirche sind auch ein Konfirmandensaal und ein moderner Kinder- garten, der zugleich als Gemeindesaal dienen kann, angeschlossen. Beim Rangieren verunglückt Mannheim. In Rheinau fiel ein Rangier- arbeiter von einem in Bewegung befindlichen Güterzug, so daß er überfahren wurde und schwere Verletzungen erlitt. Im Krankenhaus mußte ihm ein Bein abgenommen werden. Tödlicher Verkehrsunfall Mannheim. Ein Motorradfahrer, der auf der Cäàsterfeldstraße in Rheinau nach links in eine Seitenstraße einbiegen wollte, wurde von einem nachfolgenden PR W erfaßt und zu Boden geschleudert. Der Verunglückte der vermutlich kein Richtungszeichen gab erlag im Kranken- haus seinen schweren Verletzungen. Straßenbahn mit Neonlicht Mannheim, Als erste Stadt Deutschlands hat Mannheim Straßenbahnwagen aufzuweisen, an denen die Linjiennummer bei Tag und Nacht mit Neonröhren leuchtet. Mit dieser Neuerung ist allerdings nur ein Versuchswagen ausge- rüstet, der auf der Linie 16 verkehrt. Raubüberfall auf Taxifahrer Mannheim(iwb). Auf dem Weg nach Mannheim-Freudenheim ist nachts ein Mann- Beimer Taxifahrer von zwel Männern in ame- rikanischer Uniform überfallen und verletzt worden. Der Fahrer wurde von einem der beiden Männer mit einem harten Gegenstand auf den Kopf geschlagen und von dem an- dern am Hals gewürgt. Als es ihm schließ- lich gelang, sich freizumachen und um Hilfe zu rufen, ergriffen die beiden die Flucht. Der Taxifahrer trug mehrere Platzwunden am Kopf davon. Von den Tätern fehlt jede Spur. Geistesgestörter erregte Aufsehen Mannheim dw). Beträchtliches Auf- sehen erregte ein geistesgestörter junger Mann, der ohne irgendwelche Bekleidung durch verschiedene verkehrsreiche Straßen der Innenstadt spazierte. Ein Polizeibeamter konnte den Mann schließlich festnehmen. „Ah, Kirschen!“ Mit wässrigem Mund stehen wir in diesen Tagen vor den Schaufenstern der Lebensmit- tel und Obstläden oder an den Ständen der Marktfrauen, und wer des Weges kommt, bleibt unwillkürlich stehen.„Ah, Firschen!“ hört man freudig rufen, und wirklich, sie liegen greifbar nahe vor uns, glatt und rund blutrot oder mit hellrosa Bäckchen. Die ersten Kirschen sind es. Als Vorboten der Kinschenzeit besitzen sie für uns alle noch einen gewissen Seltenheitswert. Und wem das Wasser ob dieses verlockenden An- blicks so sehr im Munde zusammenläuft, daß er die kurze Zeitspanne, die uns noch von der Kirschenernte trennt, nicht mehr erwar- en Kann, der muß eben diesem Seltenheits- Wert Rechnung tragen. Bald beginnt das große Eirschenpflücken, das sie uns allen greifbar macht, und wir freuen uns diebisch Auf diese saftige Frucht, auf das erste Obst, das uns die Natur in jedem Jahr beschert. Der Geschmack der Firschen hat so etwas Sig artig Prickelndes, das sich zwar schlecht beschreiben, aper vorzüglich kosten läßt. Wohl d Staftnia! Lucullus; dieser Wohl be- este checker des 8 Eirschb i des Altertums, der Wenig Berutsfischer in Baden Breiburg Von 3 900 Karten für Fischer, die in Baden ausgegeben werden, entfallen nur 700 auf Berufsfischer. 5 25 Renn-Nachklänge Das erſte Seckenheimer Rennen nach 18. jähriger Pauſe iſt gelaufen. Vorbei die ja⸗ gende Haſt der letzten Tage, die Sorgen im Allgemeinen und um das Wetter im Beſon⸗ deren. Es gab in allen Rennen ſpannende Kämpfe, aber keiner kann die Behauptung widerlegen, daß das Rennen des Tages vom Rennverein ſelbſt gelaufen wurde, dem „Petrus auf dem glühenden Pferd Sonne“ dichtauf folgte. Sie beide waren die Sieger des Tages, was bedeutet dem gegenüber eine Quote von 95:10. Hier war nur ein Sieg und der vollkommen auf der ganzen Linie zu verzeichnen. Daß es ein Ereignis, das nur in Super⸗ lativen Ausdruck finden konnte, war, wurde Jedem bewußt, der die unendlichen Kolon⸗ nen beim Anmarſch ſah. 12000 Beſucher iſt nicht zu hoch gegriffen, wer die vielen Autos und ſonſtigen Fahrzeuge bis zum traditionellen Bernerwägelchen ſah, wurde hierüber belehrt. Selbſt die ſtärkſten Kriti⸗ ker kamen bei dem Anblick des dicht um⸗ ſäumten Ovals für einmal gründlich aus dem Konzept. Wenn man bedenkt, daß Deutſchlands größte Nachkriegsboxveranſtal⸗ tung nur 18000 Beſucher hatte, der Ver⸗ gleich iſt zwar gewagt, wurde trotzdem oft genannt, dann iſt der Beſucherzuſtrom ein Erfolg, der nicht zuletzt auf die Werbetrom⸗ mel des Rennvereins zurückzuführen iſt. * Sehr erfreulich war die Tatſache, daß ſelbſt Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich mit ſeinem 1. Bürgermeiſter Trumpfheller und viele andere Ehrengäſte nach Seckenheim ge⸗ kommen waren und ſich ſehr, ſehr verwun⸗ dert zeigten ob der geleiſteten Arbeit und guten Organiſation, die ein deutliches Ab⸗ bild von der Rührigkeit Seckenheims war. Nicht nur dies, ſondern die ganze Veran⸗ ſtaltung war ein wirklich würdiger Neube⸗ ginn der ſeit 1896 beſtehenden Seckenheimer Rennen. Es war nicht nur ein Neubeginn, ſondern wahrſcheinlich, nach vorſichtigen Schätzungen, der größte Erfolg überhaupt, der in der gewiß nicht alltäglichen Geſchichte der Rennen verzeichnet werden konnte. Das brachten auch die Vertreter der Rennvereine Lahr⸗Kürzell, Haßloch, Viernheim, Heddes⸗ heim und Karlsruhe zum Ausdruck. 8 Erfolg auf der ganzen Linie, dieſe Feſtſtellung wurde überall beſtätigt. Allein ſchon, daß die Eintrittskarten eine Viertel⸗ ſtunde nach Beginn ausverkauft waren, ſpricht für ſich. Wieviele andere Veranſtak⸗ ter beneiden die Seckenheimer allein darum. Aber auch viel Arbeit ſteckte in der Geſamt⸗ organiſation. Wer einmal ſeinen Blick von den herrlichen Eindrücken der Bahn und der Tribüne wandte, wurde die Arbeit hinter den Kuliſſen gewahr. Die Arbeit an der Waage, im Rennſekretariat, am Totalifator, am Start, überall waren Menſchen am Werk, denen der Tag nur Arbeit bedeutete, die ihre Pflicht aber gerne taten. Ihr Stolz es klappte bis aufs Tüpfelchen. Neben der Vorſtandſchaft, dem Präſidenten Karl Loch⸗ bühler, dem Vorſitzenden Karl Volz iſt noch einer herauszugreifen, der ſich an dieſem Tag mit in das Buch der zu Erwähnenden eintragen konnte. Carl Hetzel, in deſſen Hän⸗ den faſt die ganzen Fäden der Rieſenorgani⸗ ſation zuſammenliefen, das auch ſchon oft vor dem Rennen, der immer Herr der Lage war. Schade, daß es beim Totaliſator keine Fevienwekten gab. Die drei Genannten hät⸗ ten ſie verdient gehabt. Mit den vielen un⸗ genannten Helfern, von denen noch Arch. Würthwein jr. wegen der Ausgeſtaltung des Programms und des Lageplanes zu er⸗ wähnen iſt. Hoch klingt das Lied vom bra⸗ ven Mann * Der Abend vereinte dann die geſamte Ak⸗ tivität im Bad. Hof bei der Siegerehrung. Noch einmal konnten wir die zahlreichen wertvollen und künſtleriſch hochſtehenden Eh⸗ renpreiſe bewundern, die von den Siegern übernommen wurden. Carl Hetzel legte noch einmal in trefflichen Worten die Geſamtent⸗ wicklung dar, unter beſonderer Berücſichti⸗ gung des in der letzten Zeit Geleiſteten. Seine Worte waren getragen von dem Stolz und der Freude über den ſo erfolgreichen Tag, der hinter den Männern des Renn⸗ vereins lag. In den anderen Lokalen Sek⸗ kenheims waren derweil ſchon die Bälle in Gang, die, wie auch: anſchließend im Bad. Höf, der Jugend Gelegenheit boten, das En⸗ de des Renntages auf ihre Weiſe zu feiern. Ex. * Renn⸗Ergebniſſe: 1. Eröffnungsrennen(Jugendreiten 600 Meter). Am Start 7 Pferde. 1. Ph. Seitz's Seckenheim, Feldherr(Albert Dehouſt). 2. Wilhelm Karl's Erlkönig(Rich. Karh. 3. Alfr. Klumb's Jägerin(Werner Klumb). Toto Sieg: 16:10, Platz: 12, 14, 1410 DM. Ferner liefen: Lotte, Henny, Max, Gretel. 2. Frühlingspreis(Trabfahren). Ehren⸗ preis und 200 DM.. Am Start 12 Pferde. (2000 Meter). 1. E. Seitz's, Seckenheim, Perle(Fahrer G. Seitz). 2. Fanny(A. Bür⸗ gy). 3. Treue(Th. Seitz), 4. Rudi(W. Büh⸗ ler). Toto Sieg: 19:10, Platz: 10, 12, 12, 10 DM. Ferner liefen: Abendſtern, Onkel Fritz, Monika, Lieſel, Rex, Lieſel II, Moos⸗ traud, Matador. 3. Preis vom Neckar(Vollblut⸗Flachren⸗ nen. Entfernung 1800 Meter. Ehrenpreis und 500 DM. Am Start waren 9 Pferde. 1. H. Lapwrenzis, Frankfurt, Vortänzer(Bes.) 2. Silhouette(A. Pollkötter). 3. Mela(R. Volkner). Toto Sieg 42:10. Platz: 16, 14, 17110 DM. Ferner liefen: Rowdy, Frioſg, Nibelunge, Fliegende, Siegfried, Freya. 4. Preis von Seckenheim, 100 Meter. Eh⸗ venpreis und 200 DM. Am Start 10 Pfer⸗ de. 1. H. Schäfer's, Heddesheim, Sleipnir (W. Keck). E. Sturmwind(Würthweif). 3. Erlkönig(Rud. Karl). 4. Hans(Kampe). Toto Sieg: 20:10, Platz: 12, 22, 30, 12710. Ferner liefen: Lieſel, Fanny, Rex, Mobs⸗ traud, Marlene, Aſta. 5. Rheingold⸗Pokal(Vollblut⸗Trabfahren, 2400 Meter). Ehrenpreis und 400 DM. Am Start 8 Pferde. 1. Spitzauer's, Karls⸗ ruhe, Zores(Fahrer W. Ruf). 2. Jupp (Bierhalter jr.). 3. Druſus(H. wamm). Toto Sieg: 95:10. Platz: 13, 12, 1210 DM. Ferner liefen:: Bergkriſtal(J), Invicta, El⸗ fenprinzeß, Hans, Kaverinus. 6. Preis der Stadt Mannheim(Vollblut⸗ Hürdenrennen 2800 Meter). Ehrenpreis u. 500 DM. Am Start 4 Pferde. 1. F. Breu⸗ er's, Köln, Silhouette(A. Pollkötter),. 2. Kuſel(S. Gülcher). Toto Sieg: 32:10. Platz: 15, 13:10 DM. Ferner liefen: Nacht, Kriegs⸗ kind. 7. Preis von der Rheinſchall(Kaltblut⸗ Trabfahren 1400 Meter). Ehrenpreis und 150 DM. Am Start 7 Pferde. 1. H. Marze⸗ nell's, Seckenheim, Elegant(Fahrer Beſ.). 2. Freya(D. Hartmann). 3. Lotte(E. Hege). Toto Sieg: 30:10. Platz: 13, 13, 1610 DM. Ferner liefen: Muſſi, Kalif,(als 3. disqual.) Neckarperle, Erle. 8. Preis von der Kurpfalz(1. Abteilung) 1600 Meter. Ehrenpreis und 300 DM. Am Start 7 Pferde. 1. Hemberger's Fliegende (Hemberger jrr.). 2. Diana(Farin) 3. Farna (E. König) 4. Lord(Frl. Visel). Toto Sieg: 26:10. Platz: 13, 14, 28:10 Dy. Ferner liefen: Satan, Aſta VI. 8. Preis von der Kurpfalz(2. Abteilung) Ehrenpreis und 300 DM. Am Start 7 Pfer⸗ de. 1. A. Rothhaar's, Thalfröſchen, Diana (Käſtner). 2. Zeiſig(Gutekunſt). 3. Ilona (K. Berg). Toto Sieg: 13:10. Platz: 10, 11, 13:10 DM. Ferner liefen: Lola, Siegfried, Amone, Lotte. a 9. Preis von der Waldſpitze(Flachrennen der Polizei Mannheim). Am Start 10 Pfer⸗ de. Ohne Toto. 1. Helot mit Obw. Götzmann, 2. Erlkönig mit Obw. M. Hofmann, 3. In⸗ ſurgent mit Wachtm. Freidl. 4. Figaro mit Wachtm. Bauer. Jefferson Davis und Annette von Droste-Hülshoff Was hat Jefferson Davis, der„Rebellen präsident“ der Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg, mit Annette von Droste-Hülshoff, der grogen deutschen Dichterin, zu tun? Beide lebten im 19. Jahrhundert in zwei verschie- denen Erdteilen und kannten einander viel- leicht kaum dem Namen nach. Heute sind sie durch seine Urgroßnichte Helen Baronin von Bothmer, geborene Davis, und ihren Gatten, der ein Urgroßneffe der Annette ist, miteinan- der verbunden. Hoch oben über dem tausend- jährigen Meersburg am Bodensee verwalten sie das Erbe der Droste als einen Dienst an der Menschheit. Ein Weltbürgertum eigener Art waltet in dem 350 jährigen Lustschlöschen des ehema- ligen Fürstbischefs Konrad Fugger von Kon- stanz, das sogenannte„Fürstenhäusle“, das jetzt wieder Wie einst den Droste-Hülshoff-⸗ Bothmer Sehört, ist ein Schatzkästlein im Biedermeierstil und nennt sich heute Droste- Mussum. Es beherbergt die Möbel und Haäp- seligkeiten der Pichterin, ihre Bücher, Bilder das alte Spinstt, auf dem sie ihrs Gedichte vertonte, ihre Briefe, und sogar ihren zarten Spitzentüll- Sonnenschirm mit dem elfen bemernen Griff. Für dsutsche Besucher spricht Barout H. e ais dem amerikanischen Süden stammende Farmerstochter, die in Nu Vor odeschöprerin War, deutsch und f 2 te 5 dure ir„Museum“. He Davis-Bothmer ist überzeugt, daß Annettes Werk für unsere Zeit wegweisend sein Wird. Daß es gerade eine Amerikanerin ist, die sich mit glühender Verehrung dieses deutschen Kulturerbes annimmt, gibt eine lebendige Vi- sion von der„einen Welt“, von der die Poli- ker träumen. Ein Besucher schrieb ihr diese Worte:„Das eine Frau vom anderen Kontinent mit lieben- der Sorgfalt die Dinge hegt, die uns als letzte Weihestätten des deutschen Wesens heilig sind, birgt mehr Versöhnliches in sich als die Poli- tiker aller Nationen je unter die Menschen 2 ringen vermögen“ Deutschand in seinen natürlichen Landschaften im Ferdinand Dümlers Verlag, Bonn, brachte Hans Mann eine kleine Deutschland-RKunde unter dem Titel„Deutschland in sein natürlichen Landschaften“ heraus, das sich ncht nur für den Geographieunterricht in Schulen eignet, sondern auch in der Hand 13 nicht ohne Wert ist. In übersichtlichen Lartenbildern, die im Schulunterricht ent- stemden sind, Werden hier sämtliche deutschen Landschaften in kurzer, übersichtlicher Dar- stellung gezeigt, wobei nicht nur auf dies N e 255 au ce dene me t Handball Schöner Erfolg der Handballjugend des TB. Bei den Max Heiſer⸗Pokalſpielen auf der herrlichen Sportplatzanlage des TV. 1862 Weinheim qualifizierte ſich durch ihre Vor⸗ ſpielſtege gegen Vfͤ Mannheim 710, TSG Rheinau 3:0, TV. Hohenſachſen 3:1, die Jugendmannſchaft des TB. Jahn für das Endſpiel. In dieſem Endſpiel trafen erneut die zwei Rivalen Birkenau und Seckenheim aufeinander. Seckenheim war damit Gelegen⸗ heit gegeben für die im Endſpiel um die Kreismeiſterſchaft erlittene Niederlage Re⸗ vanche zu nehmen. Birkenau hatte heute nichts zu beſtellen und mußte ſich dieſes Mal von den glänzend aufgelegt ſpielenden Jungens des TB. in der kurzen Spielzeit von 2 mal 9 Minuten 3:1 beugen. Neben dieſem ſportlichen Erfolg erkämpfte ſich da⸗ mit die Mannſchaft den geſtifteten 1. Preis der gem. Jugend, beſtehend aus einem Satz Sporthoſen. 2 Deutſche Geräte⸗Jugendmeiſterſchaften in Ingelheim Waller Schnidt TB. Jahn erfolgreich. Das feſtlich geſchmückte Rheingauſtädtchen Ingelheim war über die Pfingſttage Treff⸗ punkt einiger tauſend Jugendturner aus al⸗ len Teilen Deutſchlands. Im Mittelpunkt der Feſttage ſtand die Durchführung der Deut ſchen Geräte⸗Jugendmeiſterſchaften, wo⸗ bei ganz hervorragende Leiſtungen gezeigt wurden. Am erfolgreichſten war das Land Schleswig⸗Holſtein, das die erſten Plätze im Einzelturnen und Mannſchaftsturnen be⸗ legte und zwar bei den Jugendturnern und Turnerinnen. Die badiſche Vertretung hatte es bei dieſer Konkurrenz ſchwer, ſich zu be⸗ haupten. Der bad. Meiſter Wakter Schmidt vom hieſigen TB. Jahn kam trotz einiger Verſager auf 72 Punkte und ſicherte ſich einen ehrenvollen Kranzſieg. im Neunkampf. Wir gratulieren dieſem ſtrebſamen, talen⸗ tierten Jugendturner zu dieſem Erfolg. Die Spiele an Pfingsten Länderspiele Frankreich— Schottland 0:1 Jugoslawien— Dänemark 51 Ostzone— Tschech. Gewerkschaft 0·1 Freundschaftsspiele Fu gB ball VIB Mühlburg— Racing Strasbourg 2:2 VfL Konstanz— F Luzern 5 Alemannia Aachen— Bristol City 2 Vohwinkel 80— FC Metz 0 Tasmania Berlin— Bordeaux 0 Tennis Bor. Berlin— Admira Wien 0 SpVgg Feuerbach— Satus Zürich 3 FC Singen— Fe Luzern 2 VIB Stuttgart— Borussia Dortmund 1 Kickers Offenbach— Braunschweig 2 Bremerhaven 93— Eintr. Frankfurt 2 Niederrhein— Schleswig-Holstein 3 Tus Neuendorf— Schalke 04 4 Mainz 05— SV Waldhof 1 Fortuna Düsseldorf— Erkenschwick 1 Holstein Kiel— VfB Lübeck 88 Alemannia 90 Berlin— Hamborn 07 5 VIL Osnabrück— Wacker Wien 0 FC Rastatt— SV Ottenau 9 Mülheimer SV— Uni Graz 8 Jahn Regensburg— Stade Reims 3 Eintr. Kreuznach— Old boys Basel 3 1. FC Idar— FC Basel 4 VfR Aalen— FC St. Gallen 3 Majornas Göteborg— Tus Rheinhaus. 4 F Freiburg— I. FC Köln 0 ASV Oppau— FV 04 Tuttlingen 1 SpVgg Trossingen— I. FCC Pforzheim 1 ASV Durlach— Stade de Rhin 1 VfB Friedrichshafen— Spfr. Stuttgart 1: VfL Schwenningen— 1. FC Pforzheim 1 ASV Landau— Fc Schaffhausen 0 Wormatia Worms— Bor. Dortmund 0 Sc Baden-Baden— SSV Reutlingen 1 FV Lahr— FV Daxlanden 1 FV 07 Ebingen— SpVgg Feuerbach 3: FC 04 Rastatt— SV Ottenau 9 VIB Friedberg— Stuttgarter Kickers 2 VfL Osnabrück— Wacker Wien 0 Münster— Wacker Wien 0 VfR Sulz— FC Basel 11 SC 07 Neuenahr— SV Meiderich 5 VF Engers— FC Basel 47 VfL Neustadt— SV Waldhof 3 Sc Schwenningen— FV Zuffenhausen 4 SV Achern— SV Kuppenheim 5 1 d d ie e de i i e i de N. d S i dd d SD= N DDE Preußen Münster— Wacker Wien Borussia M.- Gladbach— Bristol City d S Sport und Sp Bremerhaven 93— BC Augsburg Union Krefeld— Schalke 04 Würselen— Concordia Hamburg VfB Oldenburg— Forst Emscher VIB Bielefeld— Preußen Dellbrück Düren 99— Fortuna Düsseldorf SV Meiderich— Erkenschwick SV Kassel— Bremer S VfL Konstanz— ASV Durlach FK Pirmasens— Bremer Sx Handball Frischauf Göpping.— BSV 92 Berlin 12:11 i i E M D S TSV Rot— BSV 92 Berlin 975 TSV Birkenau- VIL Ogweil 10:9 VfL Oßweil— Sg Leutershausen 14.16 TV Langenau— 1. FC Nürnberg 8:12 VfL Heidenheim— I. Fe Nürnberg 7:15 TV Oberndorf— VfL Sindelfingen 6:10 VTB Friedrichshafen— TV Nellingen 5:10 Eintracht Mombach— Tura Bergh. 11:1 SV Mühlheim— Uni Graz 9·8 Grünw. Obermend.— HSV Haßloch 3:10 Pfingstturnier in München 1860 München— Austria Wien 371 1. FC Nürnberg— Rapid Wien 25¹ 1. FC Nürnberg— Austria Wien 0:5 1860 München— Rapid Wien 0: Vorrunde zur Meisterschaft HSV Hamburg— Union 06 Berlin 7:0 Vor 20 000 Zuschauern demonstrierte der HSV in Kiel trotz des schweren Bodens ein sehr gutes Spiel, das in dem Frankfurter Schiedsrichter Fink einen guten Leiter hatte. Schon nach wenigen Minuten erzwang Woit- KEOwWiak mit einer seiner Bomben die Führung. Bei anhaltender leichter Feldüberlegenheit flelen in regelmäßigen Abtsänden dann die Treffer bis zum 7:0, wobei Woitkowiak Wei- tere 3, Rohrberg und Adamkiewiez je zwei anbrachten. Die Berliner gingen völlig leer aus, da ihr bester Stürmer Bernd Rogge von der HSV-Verteidigung eisern in Schach ge- halten wurde. 1. FCC Kaiserslautern RW Essen 3:2 In der ersten Halbzeit dominierten die Esse- ner so klar, daß der 2:0 Vorsprung durch zwei Tore ihres Torjägers Kleina die Uberlegen- heit noch gar nicht richtig wiedergab. In der zweiten Hälfte wurden die Lauterer zusehends besser und als ihr Schützenkönig Basler in der 55. Minute mit Bombenschuß den Esse- ner Vorsprung verkürzte, witterten die Ro- ten Teufel“ Morgenluft. Tatsächlich gelang Fritz Walter auch noch 15 Minuten vor Ab- lauf des Spiels der Ausgleich. In der Verlän- gerung wurde verbissen gekämpft. Vier Mi- nuten vor Schluß sauste eine überraschende BB zum 3:2 ins Essener or. Mühlheim deutscher Hockeymeister In den Entscheidungen zur Deutschen Hockey meisterschaft wurde von den vier be- teiltigten Mannschaften mit Erbitterung um den Titel gekämpft. Sowohl die Herren in Mülheim, ahs auch die Damen in Hamburg verteidigten mit viel Bravour das kleine Hockeytor. In keinem Spiel fiel bis zum Ende der regulären Spielzeit ein Tor, so daß die Treffen verlängert werden mußten. Im Mül- tnleim trugen schließlich die einheimischen „Uhlen“ in der zweiten Verlängerung den Sieg davon, als eine Flanke von Mohr zu Ohler kam. Zum pech der Duisburger sprang die kleine weiſſe Kugel an den Arm des Raf- kelberger Verteidigers Heller und von hier aus s Tor. So gewann der HC Uhlenhorst Mül- heim über den Club Raffelberg-Mülheim knapp 1:0. Bei den Damen konnte der drei- fache Meister THC Harvestehude Hamburg den 1. F Nürnberg auch nach zweimaliger Verlängerung nicht bezwingen. Man trennte sich 0:0, Die Wiederholung des Treffens findet am nächsten Sonntag in Nürnberg statt. Um die Meiserschaft im Gewichtheben Bei den Gruppenkämpfen haben sich fol- gende fünf Mannschaften für den Kampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ge- Wichtheben qualifiziert: 1860 München, SV Fellbach, Ac Weinheim, ASV Essen 88 und SV Trier. Die ersten Kämpfe finden am vier- ten Juni statt und sehen folgende Paarungen Lor: 1860 München gegen Ac Weinheim, S Trier gegen SV Fellbach. Am 11. Juni bestrei- ten Fellbach und Trier unter Kampfleiter Kieser-Mannheim den Rückkampf. Die Mann- schaft, die aus den beiden Begegnungen mit der höchsten Kilozahl als Sieger hervorgeht, kommt ohne weiteren Kampf in die Endrunde Der Sieger mit der geringeren Kilozahl be- streitet am 25. Juni in Essen die Zwischen- runde gegen Essen 88. Kampfleiter in diesem Treffen ist Karl Haverkampf- Wattenscheid. Der Zwischenrunden- Rückkampf findet am 9. Juli unter Leitung von Hans Kestler-Mann- heim statt. Die Endkämpfe werden am 23. Juli und am 6. August ausgetragen. iel Bekenntnis zum Turnen in Frankfurt Eigentlich sollte in der Frankfurter Pauls- kirche über Pfingsten der Deutsche Turner- bund ausgerufen werden. Ein alliiertes Veto verhinderte dies. Nach einer Aussprache zwi- schen Dr. Kolb und dem amerikanischen Ho- hen Kommissar MecCloy konnte der Frank- kfurter Turnertag wie vorgesehen durchgeführt Werden. Die Delegierten der in 16 Landesver- bänden zusammengefaßten 7000 Turnvereine gaben im Turner-Parlament der ausgearbei- teten Satzung Gesetzeskraft und wählten ihre Regierung. Vorstand und Fachwarte wurden für die Dauer von zwei Jahren neu bestellt mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß die Be- setzung dieser Posten im Deutschen Ar- beitsausschuß Turnen auch dann rechtsverbindlich sei, wenn in ihrer Amtszei die neue Organisation der deutschen Turnet Offiziell gegründet wird. Mit anderen Worten, der DAT verkörpert die neue Turner-Organi- sation, wie auch immer sie genannt wird. Das Bestreben der Runstturner- Ver- einigung, sich besondere Rechte Satzungs- gemäß verankern zu lassen, wurde von der Versammlung abgelehnt. Der Vertreter der Kunstturner muß sich mit dem Posten eines Fachwartes im sogenannten Kleinen Turnaus- schuß bescheiden., Von den fachlichen Arbeiten ist noch bemerkenswert, daß der nächste Tur- nertag 1952 stattfindet, das nächste deutsche Turnfest 1953 ist für Hamburg in Aussicht ge- nommen. Der große Festakt in der Pauls kirche mit der Ansprache von Bundespräsi- dent Heuss war ein offenes Bekenntnis der Zeistigen Einstellung der Turner. Pfarrer Karl Drewer brachte dies auf den kürze- sten Nenner:„Wir Turner sind weltoffene Pa⸗ trioten, denen das Vaterland am nächsten, die Menschheit am höchsten und denen Gott über Alles steht!“ Der Bundespräsident wandte sich in seiner Rede dagegen, daß die Geschichte der deutschen Turnerei in die Artikel der Kon- trollgesetze gezwängt werde. Als besonderen Historischen Auftrag der Stunde führte der Bundespräsident den deutschen Turnern die Aufgabe vor Augen, den seelisch heimatlosen Menschen in der freien Gemeinschaft der Tur- erbewegung eine Heimat der Seele in der Ka- meradschaft zu geben. Bundespräsident Heuss schlug vor, der kommenden Dachorganisation der Turner den Namen„Deutsche Turnge- meinde“ zu geben, darin liege Geschichte und auch eine Verpflichtung der Zukunft gegen- über. Schlechtes Wetter in Flörsheim Das schlechte Wetter fegte den ganzen Op- timismus weg, mit dem Georg von Opel und seine tüchtigen Flörsheimer Ruderer die größte Regatta des Jahres organisierten. An die 200 Rennen standen für die dreitätige Veranstal- tung auf dem Programm, und dazu besondere Einlagen, die die Massen ziehen sollten, um diese Super-Regatta zu finanzieren. Die übel 3000 Ruderer aus allen Teilen Deutschlands ließen sich ihre gute Laune zwar nicht ver- derben, aber die Zuschauer setellten sich doch nicht in dem erwarteten Maß ein. Die Springerkanonen, voran der Sportglobe- trotter Heli Lantschner, versuchten immer Wieder vergeblich, dem Weltrekord eines Ame- rikaners ans Leben zu gehen. Aber wenn mit Windstärke neun die Mainwellen aufgepeitscht Werden, daß die Verankerung der Sprung- schanze wegriß, ist das Unternehmen aus- sichtslos. So ging Sepp Weiler schon gar nicht aufs Wasser. Die schnellen Motorboote hüpf- ten nur so und erreichten nicht die erforder- liche 80-std/EKm- Geschwindigkeit. So gab es am ersten Tag nur einige Hopser um die 10 m. Die Einlagerennen der englischen Berufs- ruderer waren ein besonderer Leckerbissen Im Rennen über 400 m bestach der blendende Stil von Eric Phelps, der seinen Landsmann Lupton in 122,0 sicher distanzierte. Phelps sprach schmeichelhafte Worte über das Kön- nen der deutschen Ruderer, die einen Ver- gleich mit englischen Clubmannschaften durchaus aushalten sollen. Zweifellos beleben Rennen über die kurze 400-m-Distanz die Regatten gewaltig, da die Ereignisse für die Zuschauer übersichtlicher abrollen und zu stärkerer Anteilnahme reizen. Schon am ersten Tag imponierte Georg von Opel, der den 400-m-Sprint gegen den Kitzin- ger Beck und den ehemaligen Meister Horst Wilke-Hann.-Münden in 1:24,8 Minuten über- zeugend gewann, anschließend in den Vierer m. St. stieg, der dann Gelsenkirchen und Ben- rath knapp besiegte. All die Masse der auf gebotenen Boote kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Decke in der klassischen Achterprüfung sehr dünn ist. Der deutsche Rudersport muß alles daransetzen, dieses wertvollste Rennen zu neuer Blüte zu bringen. Es war nicht recht ersichtlich, warum am Sonntag(wegen des Wetters konnte erst nach- mittags das Vormittagsprogramm gestartet werden) nicht alle Rennen auf 400 m verkürzt wurden. So mutete man den 14 000 frierenden Zuschauern zu, bis tief in die Nacht hinein auszuhalten. 8 8 125 g Die„Kleine Deutschlandfahrt“ Elly Rosemeyer-Beinhorn startete in Schwe ningen die 51 Mann(darunter acht Schweiz kür die erste Eta DP nach Rheinfeli 243 Km). Das Tagesziel steuerten der Schwe zer Stettler, Pfannenmüller und Stubbe J schlossen an, verfehlten aber in Rheinfeld die Strecke. Der Dortmunder Kijewski Slez in 6748,00 Std. vor Pfannenmüller, Stettt Schweiz und Schenk. Auf der 2 Weite Etappe von Rheinfelden nach Singen(184. Hatten es die Fahrer etwas leichter. Am 8 gesziel trafen der Schweizer Stettler, Saag Bautz und Hörmann gemeinsam ein, 4 Währed sich die Deutschen Sesenss ie Wachten, setzte Stettler zu einem 9 Spurt an und sicherte sich in 5:05,00 Std. d Etappensieg vor Saager, Hörmann und Baub ainter denen mit einer Minute Rückstand 0 Schwarzwälder Müller allein kam, vier Mini ten vor einem größeren Rudel. Damit hat, Stettler in der Gesamtwertung fünf Minute Vorsprung vor Kijewski. Das Auf und d über die Rauhe Alb nach Reutlingen vel sprengte das Feld, aber dennoch erreichte q Textilstadt eine vierköpfige Gruppe und abe mals wiederholte sich das Schauspiel, daß ndspurt ein Schweizer, diesmal Schütz 5:35,00, Stunden den Sieg herausspourte vor Harry Saager, Schild und Kopf. Nur nos 3 Fahrer starteten zu der 314,3 km lang etzten Etappe von Reutlingen 1 Schwenningen. Dies war nicht nur die längste sondern durch ihre Beschaffenheit aueh al. arengendste Route. Den Etappensieg holte st er Schweizer Schütz(11:06, 00 Std.), vor sel aen Landsleuten Meier und Sommer. Del Nürnberger Pfannenmüller kam als Achte! ein und konnte sich so mit sieben Minute Vorsprung mit einer Fahrzeit von 2841,40 Stunden als Gesamtsieger den begeistert Schwenningern vorstellen. Die nächsten dr Plätze nehmen die Schweizer Fahrer Schü Sommer und Acker 26fer, H. Jetzt Conny Rux auf Walcotts Prüfstand Jersey Joe Walcott will noch einen Kampf in Deutschland austragen. Manager Boceicht verhandelte bereits mit Conny Rux, dem in Schwergewicht überge wechselten Halbschwer gewichtsmeister. Rux war bereit und ha einen Vorvertrag für einen Kampf gege Walcott am 2. Juli in Köln abgesehn Man darf gespannt sein-, wie sich der 24-Jah rige auf dem Prüfstand des Negerboxers be ö N Währen wird. ö Um den„Grenzland- Pokal“ Das Spiel um die Entscheidung in Gruppe) der Ausscheidungskämpfe im Handball buch der SV Rotweiß Lörrach mit 6:3 Toren gegee ASC Paris für sich. In der Endrunde stande sich der TV Unterstraß-Zürich und der Gast 5 geber SV Rotweiß Lörrach gegenüber. Di Züricher gewannen das Spiel überlegen 13“ und nahmen den Grenzlandpokal 1950 m nach Hause. Auf den dritten Platz kam Tu Lintfort durch einen 16:6-Sieg über ASC Pa. ris. F/ SC Freiburg und Sc Rotwelg Bas klassierten sich mit 10.7 an fünfter und sech ster Stelle. f Drobny im Halbfinale f Der tschechische Emigrant Jaroslaw Drobnp der für Agypten spielt, schlug auf dem intet- nationalen französischen Tennisturnier des Amerikaner Vic Seixas. Drobny bahnte sid damit den Weg in das Halbfinale-Spiel. In Damen-Einzel schlug Barbara Scofield die Amerikanerin Margaret Osborne-Dupont. Indllanapolis-Rennen abgebrochen Das 34. Autorennen von Indianapolis übef 500 Meilen wurde wegen heftigen Regens a5 Ende der 138. Runde abgebrochen. Johng Parsons aus Van Nuys, California, wurde zun Sieger erklärt.. Autorennen in Frankreich, Italien und Belgi Sommer/ Frankreich auf Ferrari gewann d Kutomobilrennen über 99,4 km um den Pres von Aix les Bains/ Frankreich mit einen Durchschnitt von 74,537 st/ Km. 4 Villoresi/ Italien auf Ferrari gewann da Automobilrennen auf der Monza-Bahn un den„Grand prix“ über 252 km mit einem i Durchschnitt von 163,418 st/ km. Den„Grand Prix des Frontiers“ gewant der Belgier Claes bei einem über 108 km füh⸗ eenden Rennen in Chimay(Belgien). Lohmann siegte wieder Mit einem Durchschnitt von 68,400 Kun std. gewann Walter Lohmann auf der Frank- kurter Stadionbahn den„Großen Jubiläums: preis“ vor Schorn und Kilian. Württ.-Badische Totoquoten Nach der vorläufigen Gewinnermittlung wurde beim 41. württ.-badischen Sporttote ein Umsatz von 549 300 DM erzielt. Die Quo- ten: Hauptwette Rang 1: 5 Gewinner mit J 15 860 DM; Rang 2: 154 Gewinner mit je 515 DM; Rang 3: 1918 Gewinner mit je 41 P Kurzwette: 35 Gewinner mit je 1045 PM. Direktor à. D. Seinen, ein Enndſmme. 5 In tiefer Trauer: Neckargemünd, den 27. Mai 1950 Wiesenbacher Straße 1 entsprechend in aller Stille statt. Am 26. Mai 1950 verschied im Alter von 76 Jahren mein treusorgender Mann, unser liebevoller Vater, Groß- vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Herr Heinrich 5 Würthwein Ein längeres Leiden setzte seinem arbeitsreichen Leben, das ausgefüllt war durch immerwährende Sorge um die Uina Würthwein geb. Edelmann Henny Arndt geb. Würthwein Dr. med. Heinz Würthwein Adolf Arndt und 3 Enkelkinder Die Feuerbestattung fand dem Wunsche des Verstorbenen Einige Zentner Stroh zu verkaufen. Zähringerstr. 91 Licht das Aussehen sondern dle Qusfitst ist ent- scheidend. KNESSA-BOhHne Wachs st nicht Weis. Hochwertige Roh- Hartwschss bewirken die Natur- torbe und besondeten Vorzüge. Prüfungen und Sutschten be- wesen, deß eine Dunkelfstbung wicht einttlit. 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Anfang 19,00, Ende etwa 22,30 Uhr. Samstag, 3. Juni, Miete N Nr. 13 u. fr neralmusikdirektor Prof. Eugen Szenkar, Rio de Janeiro; Erster Tag aus gner. Anfeng 18,00, Ende etwa 2,30 Uhr. 5 Sonntag, 4. Juni, zu ermäßigten Preisen: Die ungarisctre Operette von Nico Dostal, Anta Sonntag, 14. Juni, außer Miete, zum von E. Puceim. Anfang 20,00, Ende twa 22,15 Uhr. Montag, 5. Juni, für die Theatergemeind Lotto“, Oper von Geppe verdi. Frettag, 2. n, Gastspiel in Seckenheim im Vereinshaus: sche Hochzeit“, Operette von Nie Dos tal. nf. 20,00, Ene Anf. 19,0, Ende 22, Verk.: Unter Leitung „Der Ring des Nibelungen?“ von 14,50, Ende etwa 17,15 Uhr. etzten Male:„Die 8. nde, ohne Kartenverke ** 2 re Gas tSs p11: 2 8 unge ee : c c ch 8 2 1 22 Sacred. N H 2.