Nr. 88 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 3. Juni 1950 Arbeiter u. Mitbestimmung Von Her mann Zolling Düsseldorf(UP). Die am 24. Mal in Bonn begonnenen Verhandlungen zwischen Ver. tretern der Arbeitgeber und der Gewerkschaf. ten über das Mitbestimmungsrecht der Arbeit- nehmer in der Wirtschaft werden am Freitag, den 2. Juni, im Bundesagbeits ministerium fortgesetzt. Mit dem Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer in den Betrieben steht in diesen Tagen eine der ältesten ge- wWerkschaftlichen Forderungen im Mittelpunkt der innerpolitischen Diskussion. Bundesregie- cung, Kirchen, Gewerkschaften und Unter- ndehmerverbände wissen sich heute, wie Ar- deitsminister Storch versicherte, zwar einig m der Erkenntnis, daß von einem Vergleich der beiden Sozialpartner— Arbeitnehmer und Arbeitgeber—„der soziale Frieden schlecht- ain“ abhängt. Dennoch scheint die Debatte am diese Frage eine Gärung ausgelöst zu daben, die— wenigstens vorübergehend— auf eite Gebiete des politischen, wirtschaftlichen and sozialen Lebens der Bundesrepublik über- gegriffen hat. Die moralische Berechtigung des Anspruchs nuf Mitbestimmung wird von vielen Kreisen mit der Auffassung begründet, daß die soziale Unsicherheit unserer Zeit ihre Ursache in dem historisch gewordenen Migverhältnis zwischen den eingeengten Existenzmöglichkeiten und der politischen Mündigkeit des Einzelnen habe., Daraus folgern namentlich die Gewerk- schaften die Notwendigkeit einer neuen„Wirt- schaftsordnung“, die dem modernen Wahl- recht, der freien Zugangsmöglichkeit zu allen Amtern und den Grundrechten n politischen Leben zu entsprechen habe. Nur wenn der ar- beitende Mensch nachgerade in seinem tägli- chen Wirkungsbereich als gleichberechtigter und mitgestaltender Wirtschaftspürger aner- kannt werde, könnte auch die Masse der in- dustriellen Arbeiterschaft wieder in eine per- Sönliche und lebendige Beziehung zu ihrer Arbeit und deren Ergebnis treten. Ein Argu- ment, das nicht zuletzt auch von der Unter- nehmerseite unterstrichen wird. Beide Sozialpartner haben die erstrebte Zu- sammenarbeit im wirtschaftlichen Raum zum Teil schon weitgehend praktiziert, indem sie vielfach die verantwortliche Mitwirkung der Belegschaften auherhalb einer gesetzlichen Regelung frei vereinbart haben. In diesen Ta- gen, da sich Bundesregierung, Unternehmer- verbände und Gewerkschaften bemühen, die „Beteiligung der Arbeitnehmer an der Ver- Waltung und Gestaltung der Betriebe“ nach Ausmaß und Gegenstand zu konkretisieren Wird jedoch die rechtliche, moralische und po- litische Problematik der Mitbestimmung in ihrer ganzen Tragweite deutlich. Man unterscheidet drei Gebiete, auf die sich der Einfluß der Betriebsräte als Vertretung der Belegschaften erstrecken soll: soziale personelle und wirtschaftliche Angelegenhei- ten, Davon scheint die Mitwirkung im sozia- len Bereich allgemein erwünscht. Auch in Per- sonalfragen begrüßen Unternehmerkreise viel- fach eine Teilung oder begrenzte Ubertragung der Verantwortung.„Soziales Dynamit“ hin- gegen lagert unter dem Anspruch auf dem Wirtschaftlichen Sektor, weil er Entscheidun- gen, die bisher ausschließlich von der unter- nehmerischen Initiative ausgingen, gleicher- maßen vom mitbestimmenden Betriebsrat ab- hängig macht. Auf der praktischen Seite wenden in erste Linie die Unternehmer ein, das erweiterte Mitbestimmungsverfahren könnte die Hand- lungskreiheit und somit die Wirtschaftlichkeit der Betriebe beeinträchtigen. Außerdem se für die Verwaltung eigenen oder fremden Vermögens wirtschaftliche Vorbildung uner- läglich, wer nicht über diese Voraussetzunger verfüge, werde fehlerhafte Beschlüsse nicht vermeiden können. Dem Einwand, der Un- ternehmer riskiere bei falscher Dispositior seine Existenz, begegnen die Gewerkschaften mit dem Hinweis, davon werde der Arbeite! bedeutend härter betroffen, da sein finanziel- ler Rückhalt für Krisenzeiten nicht ausreiche Namentlich die gewerkschaftlichen Bestre- dungen, die Mitbestimmung auch in kleinen und„Kleinst-Betrieben“ durchzusetzen, sto- Zen auf heftigen Widerstand. Nicht weniger einmütig zeigen sich die Unternehmerver- bände in der Ablehnung aller Tendenzen, den Gewerkschaften unmittelbare Einflußmöglich- keiten einzuräumen., Dabei schreckt besonders der Gedanke einer„Politisierung“ der Be- briebe ab, die man mit dem Entstehen eines neuen betriebsfremden„Funktionärtyps“ zwi- schen Belegschaft und Leitung aufkommen sieht. Zwischen diesen Gegensätzen scheint die Bundesregierung bisher eine Vermittlerrolle gespielt zu haben. Obwohl die gesetzgeberi- sche Arbeit bei Bundesminister Storch liegt, nat man sich bewußt bemüht, in direkten Ver- gandlungen zwischen Gewerkschaften und Internehmern eine Lösung aus der Praxis heraus zu finden. Von der Einsicht dieser So- zialpartner dürfte es letztlich abhängen, oh diese große und entscheidende Aufgabe eine casche und glückliche Lösung finden wird. Hohe Kommission gegen Großbanken Zur Frage der Wiedererrichtung von deut- schen Großbanken und der Neuordnung des deutschen Banksystems gab das Amt des ame- rikanischen Hohen Kommissars eine Stellung- nahme heraus. Darin heißt es u. a., daß die Ländergliederung im Bereich der privaten Banken noch nicht ganz abgeschlossen sei. Vor allem müßten die Nachfolgeinstitute der früheren Großbanken eine juristisch und wirt- schaftlich einwandfreie Selbständigkeit erhal- ten. Die klare Liquidation der Vergangenheit Werde sich nicht nur für die Banken selbst als vorteilhaft erweisen, sondern sie sei auch unerläßlich zur Vermeidung von Monopolen im Geldwesen. Damit sollten die Banken kei- neswegs in ihrer Aktivität beschränkt wer- den. G Bere Kreditgeschäfte könnten nach Wie vor auch über die Landesgrenzen hinaus abgeschlossen werden. Für eine solche Tätig- keit benötigten die Banken jedoch kein aus- gedehntes Netz eigener Filialen, zumal in Deutschland das Zentralbanksystem ein sol- ches Netz besitze. Maßgebliche Kreise der amerikanischen Hohen Kommission hätten durchaus ihre Bereitschaft zu erkennen ge- geben, die Vergrößerung einiger Bankdistrikte zu erwägen, weil einige Länder als Wirt- schaftsgebiete nicht stark genug seien. Ein deutscher Vorschlag sehe für diesen Zweck den Zusammenschluß kleinerer Länder zu deinem Bankdistrikt mit einer gemeinsamen Zentralbank an der Spitze vor. Die Erklä-⸗ dung schließt mit der Feststellung, daß ent- zprechende Länderverträge von amerikani- scher Seite unterstützt werden würden. Ne Zu den Hintergründen der amerikanischen Erklärung über das deutsche Banksystem er- kahren wir von gut unterrichteter amerikani- scher Seite, daß deutsche Interessenten offen- sichtlich mit der Unterstützung der Ameri- kaner für die Wiederherstellung der Groß- banken rechneten. Seitens der amerikanischen Hohen Kommission habe man mit dieser Er- lärung jedoch dokumentieren wollen, daß die Wiedererrichtung der ehemaligen deutschen Großbanken niemals zugelassen werde. Den- aoch wolle man wirtschafts- und währungs⸗ dolitischen Notwendigkeiten Rechnung tragen. Durch den Zusammenschluß kleinerer Länder zu einem Bankdistrikt mit einer gemeinsamer Zentralbank an der Spitze würden an Stelle 4er bisherigen elf Landeszentralbanken wahr- scheinlich vier bis sechs neue Landeszentral- banken entstehen, die im Gegensatz zu den krüheren Großbanken auf Landesbasis orga- nisiert bleiben würden. Wirtſchaflliches Rückgang der Arbeitslosenzahl Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im April am 68 000 verringert. Dabei ist zu berücksich- tigen, daß durch den Zustrom der zu Ostern SZchulentlassenen der Arbeitsmarkt zusätzlich Dejastet wurde. Eine weitere Verbesserung ner Arbeitslage sowie der allgemeinen wirt- aftlichen Situation wird durch das Wirk- mwerden des Arbeitsbeschaffungsprogramms 1e durch den in Aussicht stehenden Ein- strom von Gegenwertfonds und die Klärung der Steuerverhältnisse erwartet. UdssR zu Wirtschaftsabkommen bereit Vor der fünften Tagung der Wirtschafts- gommission der Vereinten Nat lente für Eu- aa(ECE) gab der sowjetische Delegierte Arutiunian eine Erklärung ab, in der er 0 ersicherte, dag die Sowjetunion bereit sei, 5 Bestrebungen zur Intensivierung des Ost- West⸗ Handels zu unterstützen. Er äußerte je- doch gleichzeitig die Befüchtung, daß diese Bestrebungen durch eine Dumpingpolitik der SA gegenüber Europa sowie durch diskri- minierende Beschränkungen der Ausfuhren nach Osteuropa behindert würden. Die So- Wjetunion begrüße den Vorschlag zur Schaf- kung eines Getreideabkommens zwischen ost- und westeuropäischen Staaten. Die Sowjet- anon sei aber nicht Völlig davon überzeugt, daß Westeuropa die Möglichkeit habe, einem derartigen Abkommen beizutreten. Lebenshaltungskosten unverändert In einem Bericht über die wirtschaftliche Lage im Bundesgebiet erklärt das Bundes- Wirtschaftsministerium, daß sich die durch- zehnittlichen Lebenshaltungskosten im April im Vergleich zum Vormonat nicht verändert haben. Lediglich in einzelnen Gruppen stie- gen die Kosten für die Ernährung an, wäh- bend andererseits die Kosten für Bekleidung und Hausrat leicht zurückgingen. Gegenüber April 1949 ist eine Verringerung der Lebens- haltungskosten um 6,4 Prozent zu verzeichnen. Einzelhandelsumsatz unter Durchschnitt Nach Berechnungen des Institutes für Han- delsforschung an der Universität Köln lag der Einzelhandels-Umsatzindex in der Bun- desrepublik im ersten Vierteljahr 1950(1949 100) bei 90,8. Einen verbesserten Umsatz gegenüber 1949 hatten die Gruppen Möbel (119,6), Büromaschinen und Büromöbel(114,7) sowWie Nähmaschinen(101,4) zu verzeichnen. Besonders rückläufig im Umsatz waren im ersten Vierteljahr 1950 die Gruppen Tabak- Waren(74,8) sowie Leder- und Galanterie- Waren(75,9) gewesen. Der Gesamtumsatzindex zeigt mit(99,4) im März eine steigende Ten- Henz. IN-Wirtschaftskommission für Europa tagt In Genf wurde heute die fünfte Tagung der europäischen Wirtschaftskommission der Ver- zinten Nationen eröffnet. Generalsekretär Myrdal berichtete über die Möglichkeit eines gesteigerten Handels zwischen West- und Osteuropa. Er sagte, die Stockung auf politi- schem Gebiet bleibe unverändert, aber einige Regierungen hätten erklärt, sie seien bereit, sich an Beratungen innerhalb der europäi- schen Wirtschaftskommission zu beteiligen. Auf der Sitzung konnte keine Einigung über die Person des Vorsitzenden erzielt werden. Höchststand der westdeutschen Industrie Der Industriebericht des Amtes der alliier- ten Hohen Kommission gibt den vorläufigen roduktionsindex kür die Industrie der Bun- bepublik im April mit 104 Prozent im Ver- n bit 1 5 vom Jahre 1936 an. Die Ktior damit um drei Pro- zent über denen vom Mörz. Die Bundesbahn nat vom 1. Januar bis Ende April acht Millio- nen Dollar eingenommen. Die Bundespost 1 329 internationale Telefonleitungen, auf ichen monatlich etwa 115 000 Gespräche von Westdeutschen Bevölkerung geführt und rund 160 000 empfangen werden. Bundesrepublik und Sterlingraum Die Handelsbesprechungen zwischen Groß britannien und der Bundesrepublik, die am 5. Juli in London beginnen sollen, Werden voraussichtlich die Handels- und Finanzbezie- hungen zwischen der Bundesrepublik und dem gesamten Sterlingraum zum Gegenstand ha- ben. In London nimmt man an, daß die deut- sche Abordnung auf eine großzügige Einfuhr- Holitik der britischen Regierung dringen wird. Demgegenüber sind die britischen Sachver- ständigen der Anschauung, daß die umfang reichen deutschen Einfuhren aus Grogßbritan- nien und dem Sterlingraum in der letzten Zeit nur eine vorübergehende Erscheinung seien, and daß die Handelsbeziehungen sich wieder sehr zugunsten der Bundesrepublik ändern önnten. Nach den Zahlungs vereinbarungen wischen den beiden Ländern könnte das für Großbritannien einen Verlust an Gold oder Dollars bedeuten. Deutsch- französische Weizen-Fleisch- Union? Eine deutsch- französische Union für die Wei- zen- und Fleischproduktion nach dem Vorbild der von Außenminister Schuman vorgeschla- genen Kohle- und Stahlunion wurde von dem ehemaligen französischen Minister De- lesalle angeregt. Delesalle, der den Vorsitz über eine Konferenz land wirtschaftlicher Ver- bände des Departements Pas de Calais führte, erklärte, der Preis des französischen Weizens habe nach der Ernte 1949/50 einen Tiefstand erreicht. Ein Weizen- und Fleischpool zwi- schen Frankreich und Deutschland, meinte De- lesalle, würde der gesamten kranzösischen Landwirtschaft zugute kommen. Internationale Autoschau verlängert Die Internationale Autoschau in Berlin wird bis zum 7. Juni verlängert. Bisher haben 190 000 Besucher die Ausstellung besichtigt, davon allein rund 75 000 aus der Ostzone und Zus Ostberlin. 8 Westdeutschland erhielt 672 Millionen DM Westdeutschland hat in der Zeit vom Juli 1948 bis zum April 1950 für 672 297 000 Dollar Güter der amerikanischen Europahilfe erhal- ten. Davon entfielen 305 632 000 Dollar auf ein- geführte Nahrungsmittel und landwirtschaft- liche Artikel. Für 312 618 000 Dollar wurden Rohstoffe und Fertigwaren für die Industrie geliefert. 54 047 000 Dollar wurden für Ozean krachten ausgegeben. Hohe Produktion der Opelwerke Die Produktion der Opelwerke Rüsselsheim detrug im Mai 3205 Personenwagen vom Typ Olympia und 1440 Personenwagen des Typs Kapitän. Exportiert wurden 1152 Olympia- und 795 Kapitänwagen. Der Inlandversand belief sich auf 2081 Wagen des ersten und 841 Wagen des zweiten Typs. Wieder in die Produktion aufgenommen wurde der 0, 5-Ton- nen-Opel-Lieferwagen, von dem 284 Stück kertiggestellt werden konnten. Außerdem produzierten die Opelwerke im Mai 532 1,5 Tonnen-Dastwagen. Exportiert wurden 11 Lie- kerwagen und 172 Lastwagen. Der Inlandver- zand lag bei 242 Liefer- und 340 Lastwagen. NSU— größte deutsche Motorradfirma Mit einer Mai- Produktion von insgesamt 6358 Motor- und Motorfahrrädern und 9000 Fahrrädern liegen die NSU- Werke in Neckar- sulm zur Zeit an der Spitze aller deutschen Motorradfabriken. Neben den inländischen Verkaufserfolgen konnte die NSU auch gute Ex- porterfolge erzielen: in den fünf vergangenen Monaten des Jahres 1950 sind mehr Motor- räder ausgeführt worden, als im gesamten Jahr 1949. Mannheimer Ferkelmarkt i Auf dem letzten Mannheimer Ferkelmarkt waren 175 Ferkel(Vorwoche 146) und 6 Lau- e fer aufgetrieben. Bei ruhigem Marktverlauf Wurden folgende Preise in D-Mark erzielt: Ferkel bis 6 Wochen 38-48(Vorwoche 5060), über 6 Wochen 50—82(6282) und Läufer 95 je Stück. Es verblieb Uberstand. 5 g nnn v T gtd (Urbeberrechtschutz Hermann Berger, Wiesbaden) Nachdruck verboten, ortsetzung „Nun denn, mein lieber Herr Remigy gut, Ihr Zimmer wird heute frei sein!“ Till seufzte. Es mußte doch unheimlich eiche Leute in der Welt geben; Leute, die durch die schönsten Länder reisen und den Wirtinnen sagen:„Jeden Preis, selbstver- ständlich!“ Sie hätte gern wissen mögen, wer dieser 5 begnadete Mensch war und wie sie in dem Herzen eines solchen aussah, der sich alles östliche der Erde bescheren durfte Als habe man sie bei unerlaubten N tap, Schrak sie zusammen: die schat- ige Kastanienallee entlang kam, schon im Smoking, dieser Herr Remigy ihr ent- Zegen. Peinlich— er rüste Vermutlich hatte er sie wiedererkannt. Till begann, über sich den Kopf au 8 teln. Kindlich, diese Verlegenheit. Mit einundzwanzig 1 ahren Sie beschleunigte are Schritte. Und zwang sich, an etwas u denken. Beispielsweise: Wie er sich wundern würde über oder an das Märchen von Rigihaus schimmerte schon Licht und der Mond stieg lane 5 as und fast schamhaft ob so viel irdischen Glanzes hinterm Dietschiberg herauf Ein Gongschlag hallte durch's Haus und zerriß Tills Träumerei. Hastig streifte sie die Kleider ab, kämmte und bürstete die langen, blonden Haare—, Schneid' sie doch nicht ab, Till; sie sind eine reine Freude!“ hatte Muschimaus oft gebettelt— und steckte sie mit flinken Fingern um den Kopf. und dann unter den Abendklei- dern das hübscheste: zarte Türkisseide um- hüllte sie und ließ den Hals, die Schultern und die Arme frei. Schmuck besaß Fill nicht, und den billi⸗ gen Spieltand der Zeitmode liebte sie nicht nur ein einziger kleiner Platinring mit Carneol, gering an Wert, aber ein Mutter- geschenk, schmückte den kleinen Finger der linken Hand. Zum zweiten, zum dritten Male der Gong, und mit dem dritten Klang füllte Schwatzen und Lachen das helle Haus. Als Letzte stieg Till die Treppe hinab, Till, die von Malifiz gekündigte. — sah. Remigy stand noch in der Halle bei Madame Rickel. Beide betraten als Letzte den Speisesaal, Der getäfelte Estrich glänzte, Seidengardinen umspannten große, helle Fenster. Auf blütenweiß gedeckten inzeltischen dufteten Frühlingssträußchen ihre bunten Willkommensgrüße. Da stand Madame Rickel bei ihr am isch: das gnädige Fräulein erlaube? Nur latz an ihrem Tisch sei noch für die- Herrn 1882. e. Till den. Ach, daß man so ein Schaf war und nichts von der großen Welt verstand. „Herr Remigy“, stellte Madame Rickel heflissen vor und rückte an dem Stuhl Till gegenüber. Till spielte in ihrer N Vor- nehmen Gleichmut und blickte verstohlen unter den Wimpern hinüber: dieser Mann Remigy war sehr gut angezogen; Be- nehmen: zurückhaltend; Hände: gepflegt. sehr sauber, sehr angenehm. Haar: dunkel, zurückgestrichen, unauffällig. Gesicht: glatt, Sleichmäßig braun rasiert sich also täglich, stellte sie mit Behagen fest. Und das Beste: r tat einem nichts. Er saß da und war anspruchslos. Ohne Ner- vosität. Beirrte einen nicht durch zudring- liche Blicke. Till ertappte sich selber auf eindring- lichem Studium und tadelte sich im stillen, sah fort; sie begrüßte innerlich dankbar Alice, die Saaltochter, die mit der Suppe kam. Ein kleines Lauern, ehe sie den Löffel in die Finger nahm. Ein kurzes Zaudern auch bei ihm. Und zum ersten- 25 e Sab Un nd mal hafteten ihre Blicke bewußt ineinander. ES 2 8 Ein kaum gehauchtes Lächeln spielte um beider Lippen, als sie höflich den Kopf neigten. Till aß. Geflügeleremesuppe mochte sie 5 schrecklich gern. Alice kam und fragte nach Getränken. Wie hübsch dieses Saalmädchen dabei lächeln konnte Till blieb bei N gestrigen ie „Na, na, nicht so hitzig“, bremste Till in Gedanken und seufzte ein wenig, dend Gräner und Vanloo flelen ihr ein, wie sie sich an der Bushaltestelle prügelten. Um Sie. Und plötzlich erstarrten ihre Finger- spitzen au Eis, denn dieser Remigy sprach sie an. „Ich höre, daß wir auch weiterhin Reise- genossen sein werden?— Madame Rickel sagt mir eben, Sie führen übermorgen nach Genua?“ Till nickte kühl, aber herzklopfend, über Gemüseplatte und Zitronenlimonade hin- weg. „Werden Sie noch Weiter reisen, meine SGnädige?“ Auf so höfliche Fragen würde man in dieser vornehmen Welt wahrscheinlich auch antworten, dachte sie. „Mit der„Conte Rosso“ durch's Mittel- meer.“ Fand, es klang großartig. Er stutzte auch, und sie war sehr stolz. Aber er hatte einen anderen Grund, als sie vermeinte. 55 „Ah“, sagte er, und das klang beinahe befriedigt. am gleichen Tage nach Genua und habe auch eine Karte für die Conte Rosso“ Geschick hat uns also nicht ohne Grund hier zusammen an diesen Tisch gesetzt, wie Sie sehen“— ein kleines Fragezeichen in seinem Gesicht— gnädige Frau „Fräulein“, widersprach Till. überlegen ganz große limonade. Remigy kragte nach Wein. Er 2 nannte einen 5 5 Till nicht! „Wie sich das trifft! Ich fahre Fer kühlte sich immerfort 3 EEC —— Der ganz Andere An diesem Trinitatis-Sonntag singt die Christenheit ein Loblied der Breifaltigkeit. Als ein Block des Anstoßes ragt das Dogma, daß eins gleich drei und drei gleich eins ist, in unsere Zeit. Es paßt nicht in diese Zeit. Denn Wir sind in dieser Zeit alle dem Rechenstift verhaftet. Von der zweiten Volksschulklasse an bis zum Aufsetzen unseres Testamentes auf dem Sterbebett sind wir gezwungen zu rechnen, zu kalkulieren und mit Zahlen um- zugehen. Für jeden Menschen, ob Straßen- Kehrer oder Staatspräsident, gilt es die Ge- gebenheiten, Risiken usw.„in Rechnung“ zu setzen. Die Zahl ist das„Gehäuse“, in dem Wir leben, ob einer in seiner glänzenden Li- mousine durch die Straßen rollt oder mit der Hacke in der Hand auf sein Ackerlein geht. Wer die Zahl nicht ernst nimmt, der hat sich eben in seinem Leben„verrechnet“. Das christliche Dogma nimmt die Zahl nicht ernst. Es zerstört das Gehause unserer mensch- lichen Berechnungen, äußerlich dargelegt da- Aurch, daß es 3 I setzt. Es führt uns an die Grenze unserer Vernunft und läßt uns einen Blick hinaus tun. Es sagt uns, daß die Welt gröger ist, als daß wir sie mit dem Einmaleins abmessen könnten, daß der, der die Welt er- schaffen hat, weiter wohnt, als das Lämpchen Unserer Vernunft leuchtet.„Er wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann.“ Die Legende erzählt von einem jungen Mönch, der am Bett seines sterbenden Mit- Hruders die Wache hält. In ihm brennt der Drang nach der Erkenntnis Gottes. Als jener seinen letzten Atemzug getan hat, da rüttelt er ihn noch einmal auf und fragt ihn ins Ohr hinein:„Wie, wie ist es, das Jenseits, Gottes Reich?“„Totaliter aliter, ganz anders“ kommt es noch einmal wie ein Hauch über die erstor- benen Läppen, Daß es etwas gibt, oder ge- nauer, Einen gibt, der ganz anders ist, ist etwas, was uns aus der vermeintlichen Sicher- heit unseres Gehäuses herausholt, das sollte Ans das Fürchten lehren. Es stimmt eben nicht, daß wir nach unseren Berechnungen leben Können und dann nur gelegentlich die„Vor- zehung“ oder den„Herrgott“ bemühen, un- sere Rechnungen zu beglaubigen.„Meine Ge- danken sind nicht eure Gedanken.“ Mit Gott können wir nicht auf dem Duzfuße stehen. Unsere Wege, Gedanken und Pläne werden Wir vor Ihm, der ganz anders ist, der durch- aus nicht zu Allem Ja und Amen sagen muß, verantworten müssen. Menschen, die durch große Todesgefahr an die Grenze zwischen dieser Zeit und dem „Ganz Anderen“ geführt wurden, haben davon eine Vorahnung, was geschehen Wird, wenn unser Gehäuse zerbrochen sein wird. Bergsteiger, die in den Bergen abstürzten oder Bergleute, die verschüttet würden und dann doch auf wunderbare Weise gerettet wurden, erzählen, dag ihr ganzes Leben wie ein Film noch einmal in Sekundenschnelle an ihnen vorbeirollte, in allen Einzelheiten. Sie lebten gleichsam das ganze Leben noch einmal in 2—3 Sekunden. Sie sahen in jenem ge- heimnisvollen Zwischenzustand zwischen Le- ben und Sterben auf einmal ihr ganzes bis- heriges Leben in einer anderen Beleuchtung. Manche, die so an der Grenze von Zeit und Ewigkeit gestanden haben, waren er- Schrocken über ihr Leben und haben ein neues Leben angefangen, das nun in der Gottes- furcht stand. Unseren Vätern galt die Gottesfurcht als die höchste Tugend des Menschen. Unsere Zeit steht unter dem Zeichen der Angst, der Menschenfurcht. Würden wir die Gottesfurcht lernen, wir brauchten uns weniger davor zu fürchten, was uns noch Menschen antun können. Das, was man unserem Geschlecht Wünschen könnte, ist, daß der Mensch noch einmal in die tiefe Gottesfurcht geriete. Dann Wäre der Bann, der über unserer Zeit liegt, gelöst, der entfesselte, der absolute Mensch hätte wieder eine Bindung, er hätte auch wie- der ein Gewissen. In der Ausweglosigkeit unserer Zeit gäbe es einen Weg der Rettung, einen Weg des Heils: Daß er sich vor Gott zu Gott bin flüchtete. Das heigt nämlich Glauben. Und er findet seinen Ausdruck, daß der Mensch zu dem furchtbaren„Ganz Anderem“ sprechen kann „Unser Vater“. Baudis P. uber den Abgrund der Freiheit Gespräch bei Christoph Friedrich Oetinger, dem schwäbischen Theosophen des 18. Jahrhunderts Von Georg Schwarz Die schläfrige Sommerzeit gehört den Mur- meln. Dem Vieh ist weithin der Tisch gedeckt mit dem einförmigen Grün, und der gähnende Seufzerwind ist die Musik der Faulen. Ist es mir nicht selber so gegangen, daß ich in der Mittagsstunde auf der Hausbank eingeschla- fen bin, meiner kleinen Schulmeisterin zur Seite, die zuerst ihr Wickelkind eingesungen und dann über mir eingenickt ist? Niemand hätte mir's mißggönnt, am Sonntag nach dem Dienst zu ruhen. Als ich erwache, schlägt es zwei Uhr vom Tal herauf, und es dünkt mich, als wäre es der Schlag zweier Herzen, die mich von drunten rufen. Die schlafende Pup- benmutter wird von mir in den Schatten ge- legt, eine Nachbarin verständigt, und eben will ich das Haus verschließen, als ich einen Wegelagerer auf meiner Baumwiese entdecke, der mich lateinisch begrüßt, schnell seinen verblichenen Frack abstäubt und sich mir Als vagierender Vikar empfiehlt. In Halle stu- diert, will er nach Tübingen gehn ohne Geld und Empfehlung, vorläufig auch ohne Wunsch nach einer festen Bedienstung. Nach kurzem Verhör gesteht mir der Weltfahrer, der brand- rotes Haar hat, daß er nicht ohne gehörige Befrachtung selbsterworbenen Wissens und christlicher Erlittenheit aufs Meer des Apo- steldienstes stechen will— und ich erkenne in ihm einen verwahrlosten Geistesbruder meines Freundes Christoph, verspreche ihm eine Woche Verköstigung und den nächsten Kanzeldienst bei mir, und da er mir einen ehrlichen Eindruck macht, führe ich ihn gleich in mein Haus, daß er sich an meiner Brotlade und meinen Büchern erlaben soll, worauf ich ihn allein lasse.— Auf dem Weg ins Tal denke jch über die Freiheit und die Gelassenheit nach, zwei Tu- genden, die ich von Hause aus nicht besitze. Weil ich meinen festen Ort in der Welt habe, WIII ich mich dehnen, aber dazu fehlt es mir oft an Kraft und Feuer, so daß ich die schwei- kenden Geister bewundern muß, die sich gleichsam ohne Nahrung ausdehnen können, ja aus dem Gegenteil derselben, aus dem Hunger. Es liegt da wohl ein Geheimnis vor, und es kann gesagt werden: Wer sein geist- liches Ziel ganz ohne Absicht erstrebt, dem fällt es am sichersten zu. Die innere Leich- tigkeit, die ist das Reisegut des Wanderers. Der Weg ins Tal zu Christoph hat seine Düsterkeit von ehedem für mich verloren. Fort sind die Träume und die Beängstigung, der jauchzende Sturzbach reißt mich mit sei- nem qubel bergab, und noch sein Sprudeln im Ohr, ist es mir, als ich drunten um Christophs Haus wende und dem Tor zustrebe, als ver- nähme ich den Widerklang seiner Munterkeit Aus einem offenen Fenster— es ist ein La- chen, das mir vertraut ist. Man hat mich zum Essen erwartet, das am Sonntag später fällt, und Katharina ist heute so heiter, wie ich sie nie gesehen habe. Ich frage sie nach dem Grund und erhalte zur Antwort: Ob es nicht ein Geheimnis bleiben dürfte, was sie erfreut? — Aber Christoph, der jederlei Versteckspiel meidet, gesteht mir, daß ein Besuch gekom- men sei, der mit seiner guten Laune das ganze Haus in Brand zu stecken vermöge. Den möchte ich auch kennen lernen! sage ich. Da stecken die beiden fast verlegene Gesichter auf, als müßten sie mir den Besuch verhehlen, doch Christoph mag nicht zurückhalten und sagt: Nanettel— Man hat die Schwägerin vor mir bisher nicht erwähnt, weil man mein Zzwiespältiges Gefühl für das schelmische We- sen kennt, und Katharina scheint die Haus- genossin peinlich vor mir versteckt zu haben. Aber Quellen und Schelme lassen sich nicht halten. Ich denke an das Lachen hinterm Fenster. Man sollte sich nicht verstecken, sage ich zu Katharina, die Zeit ist vorbei, wo mich die Schelme vexiert haben!— Christoph lobt meine Freiheit und macht seine Bemerkung über das Spiel der Natur, dem wir erst völlig gewachsen sind, sobald wir einen Zipfel der Ubernatur in der Hand halten, er meint die Güte, die er einen Abglanz des Gottväter- lichen nennt.— Als man sich bald nach dem Essen zu einem Trunk im Freien zusammensetzt, bin ich er- staunt, eine Nanette vor mir zu sehen, die ihrer Schwester in der äußeren Hülle und Ge- stalt bis aufs Peinliche gleicht, der aber ganz die Signatur fehlt, womit sich Katharina aus- zeichnet, das geheime Zeichen der höheren Art. Sie macht den Mangel zur Hälfte wett mit ansprechender Natürlichkeit, die zwar immer noch Schelm, aber Schelm mit Nachdenklich keit ist. Ich frage sie, während sie einen Pflaumenkuchen verspeist, warum sie sich bei meinem letzten Besuch so rar gemacht hat, da fällt ihr ein, ein erlittener Wespenstich auf der linken Backe habe sie häßlich gemacht. Zum erstenmal seit ich ihn kenne, sehe ich Christoph herzlich auflachen. Er schont seine Schwägerin aber nicht und wirft ihr dreiste Weiberlüge vor, verzeihliche Schwachheit, mit der sich das ungerüstete Geschlecht bisweilen schützen muß. Ich ahne indessen den Zartsinn meiner Einlader, ihren Hausgenossen zurück- zuhalten, um nicht in den Verdacht zu kom- men, sie wollten mir die Jungfer als Trost- stück anbieten. Die possierliche Lügnerin verteidigt sich nicht ernstlich, kann mir aber noch eine Spur von Entstellung auf der Wange nachweisen. Indessen wird dem Streit dadurch ein Ende gemacht, daß ich während des Essens von einem Insekt hinters Ohr gestochen werde, worauf sich mir Nanettens erfahrene weib- liche Sanität mehr als gründlich zuwendet und ich erstaunen muß, wie herzlich mir das Mäd- chen zugetan ist. Beiseite genommen von ihr, fragt sie mich böse, warum ich ihr auf ihre Briefe so kärgliche Antworten gegeben habe. Hieße das nicht, ein ehrbares Mädchen zur Einschließung verdammen? Und wie könne sle den wahren Grund ihrer Einschließung zugestehen, wenn man, wie ich, den einfälti- gen Mut habe, sie vor andern darüber zur Rede zu stellen— da müsse ja eine Heilige zur Lüge greifen! Vor solcher Logik bin ich ratlos und stehe mit Adamsblödigkeit vor ihr da, bitte sie um Verzeihung, was mir einen zart gemeinten Schlag auf den Rücken einbringt. Wieder am Tisch, sieht mir Christoph gleich meine Ver- legenheit an, und wir geraten in ein Gespräch über die Schelmin, deren Wesen nach allen Seiten in die Freiheit strebt. Leider verwech- selt sie, wie Christoph sagt, Freiheit mit Laune, weil sie aber unbewußt bleibt und aus guten Gründen handelt, droht ihrem inneren Kern keine Gefahr. Nanette, die ab und zu geht und sich um den Tisch sorgt, mischt sich selbst in das Gespräch und bringt uns durch hre Widerreden in die heiterste Verwirrung. Christoph gesteht, daß er selber in vergange- nen Jahren der Laune gehorcht hat, bis er durch einen Traum vor dem Abgrund der Freiheit gewarnt worden ist. Es ist ein Mäd- chen, von dem er geträumt hat. Mädchen heißt in der Sprache des Traums— Seele. „Mein Traum ist gewesen“, erzählt Chri- stoph,„ein Mädchen geht allein auf einem Feldweg über Land und fühlt sich sehr frei und munter. Begegnet ihr ein Greis, dem die Weisheit auf dem Gesicht geprägt steht. Woh! bewundert sie ihn, aber sie hat keine Lust, ihn anzureden und von ihm zu lernen. Begeg- net ihr darnach eine gütige Frau mit dem Kind an der Hand. Sie belauscht die liebliche Rede der beiden, und es geht ihr sehr zu Her- zen. Aber ihr Gemüt spürt noch zu sehr den Morgen in sich und flieht der Gebundenheit. die jene beiden beglückt. Ehe sie das Ziel. nämlich die Stadt, erreicht, begegnet ihr ein seltsames Wesen, das die größte Ahnlichkeit mit ihr selbst hat. Es ist jung und behend. aber Todesschatten stehen ihm im Gesicht. Sie bringt es nicht über sich, dieses Geschöpf an sich vorbeigehen zu lassen wie die beiden ersten, und neugierig schaut sie sich nach ihm um. Die Begegnerin tut dasselbe, aber da wird das Mädchen von Furcht befallen und beginnt zu laufen. Die andere setzt hinter ihr her, das Gerenne wird heiß— uad ehe das Mädchen das Tor der Stadt erreicht, empfängt es von der Verfolgerin einen empfindlichen Schlag, daß es stürzt.— Der Greis mit der Weisheit ist Gott, sagt Christoph, die Mutter mit dem Kind ist ewige Liebe und die dritte Begegnung ist die Sünde. Der Sinn des Traumes ist: Wer auf dem Wege des Lebens Gott übersieht— oder wer die ewige Liebe verschmäht, wird vor dem Ziel von der Sünde erjagt werden, die sich nach der in Freiheit taumelnden Seele sehnt und sie verfolgt. Wie schön und schwer fallen Christophs Worte in das Schweigen unseres bleichenden Sommers hinein, Katharina und Nanette sind Während unseres Gespräches von der Müdig- keit überfallen worden und schlummern auf der Bank, Wange an Wange gelehnt. Auf ihren Zügen hat sich eine Freiheit eingefun- den, von der wir nicht sprechen können, und es will mir scheinen, es gäbe viele Freiheiten, die meisten aber sind von kurzer Dauer und machen nachfolgenden Platz. Als ob Christoph meine Gedanken erahnte, flüsterte er mir zu: „Wege und Erprüfungen sind viele. Wenn der Mensch zum geistigen Wesen erweckt ist, stu- ken sich die Freiheiten von der Natur bis zum Gehorsam, in welchem wir Lebendige zuletzt die größte Freiheit erlangen. Mein Traum, den ich gehabt habe, faßt nicht die ganze Wahr- heit, doch sind die Träume immer reicher als unsere beste Deutung es sein kann. Was wis- sen Wir“, fährt er fort,—„von der Freiheit, die unseren beiden Schlummernden eben jetzt offen steht? Die höchste Freiheit ist doch eine von der anderen Welt. Sind unsere Träu- merinnen vielleicht schon dort? Wir wollen sie mit unseren Reden nicht stören!“ Die blaue Laterne Von Fred Andreae Jedermann hat seine Art zu leben, die ihn von anderen unterscheidet und zugleich be- Weist, daß nicht einer dem anderen vollkom- men gleich sein kann. Das Hauptgründe dafür, daß die Menschen unter- einander sich so schwer verstehen, weshalb SO viele es vorziehen, für sich zu bleiben und auf jede Geselligkeit zu verzichten. Zu diesen gehörte auch Peterling, der wie- der allein in einem Winkel der kleinen Gast- stube saß und bei einem Glase Wein vor sich hinträumte. Manche sagten ihm nach, daß es bei ihm da oben— sie tippten gegen die Stirn — nicht ganz richtig sei. Wie es aber wirklich War, wußte keiner. Im Grunde war es ja nicht verwunderlich, das er etwas abbekom- men hatte. Wenn Peterling hin und wieder mit sich selbst sprach, so War dies zweifellos besser Und vernünftiger, als wenn er sich über das, Was ihn innerlich umtrieb, mit seinen Neben- menschen herumgestritten hätte. Er wäre doch nie zu einem praktischen und positiven Ergebnis gekommen. Peterling trug stets eine blaue Brille. Nie- mand wußte, ob er dies seiner Augen wegen tat; nichts sprach dafür, daß er schlecht sah, ist einer der denn sein Gang war sicher und zielbewußt. Heute schien er im Gegensatz zu sonst stark beunruhigt zu sein. Jedesmal, wenn er die Türe sich öffnen und wieder ins Schloß fallen Börte, schrak er zusammen. Dann gewann man den Eindruck, er versuche sich förmlich in sich selbst zurückzuziehen.— Als zu später Stunde ein Gast sich an sei- nem Tische niederlieg, rutschte er ratlos, Hilfesuchend auf seinem Stuhle hin und her. Der Fremde bemerkte dies, sprach ihn an und versicherte, daß er ihn nicht stören Wolle. Peterling antwortete nur mit einem zaghaf- ten, schüchternen Lächeln, Vielleicht war es nur die Furcht, in eine ihm durchaus uner- wünschte Unterhaltung gezogen zu werden. nen beobachtet, denn er 1 8 Wußte sicherlich, daß über ihn gesprochen, mitunter wohl auch gelacht wurde. Und die- ses Lachen schmerzt bekanntlich nachhaltiger und tiefer als eine körperliche Mißghandlung. Nachdem Peterling erkannt hatte, daß der Fremde ihn kaum beachtete, sah er ihn seiner- seits halb ängstlich, halb neugierig an. Und plötzlich fühlte er etwas, was er seit Jahren nicht mehr empfunden hatte: etwas wie Ver- trauen— ja, in der Tat das Bedürfnis, sich auszusprechen. Als daher die Blicke der bei- den Männer sich wie von ungefähr begeg⸗ neten, lächelte Peterling wieder und sprach von sich aus seinen Tischnachbarn an. „Entschuldigen Sie, bitte. Ich glaube, daß Sle mich komisch finden, daß Sie sich über meine blaue Brille wundern. Es kann auch gar nicht anders sein. Sie wissen ja nichts da- von—— Fr brach ab, über seine eigenen Worte erschreckend. Doch der andere half ihm weiter, kam ihm entgegen. „Wollen Sie nicht weitersprechen? Mir er- zählen, was Sie bedrückt? Man müßte das hin und wieder tun, darf nicht immer alles in sich selbst ruhen lassen. Es rächt sich immer, wenn man nicht auch den seelischen Kreis- lauf in Ordnung hält.“ Peterling nickte verstehend.„Ja, Herr, Sie haben recht. Wenn Sie mir zuhören wollen? Ja? Dank, tausendmal Dank, lieber Herr. Nun — das mit der Brille ist nicht wegen der äuße- ren Augen, Wie soll ich Ihnen das erklären? Verstehen Sie, daß ich keine anderen Farben mehr sehen kann? Begreifen Sie mich, wenn ich Ihnen sage, daß die anderen mir das Herz, die Seele ausgebrannt haben?— Verzeihen Sie mir— ach, das kann niemand begreifen.“ Er zögerte eine Weile, bis er— mehr zu sich selber— Weitersprach. „Sie müssen wissen, mein Herr: Ich habe zuviel Feuer gesehen, Feuer, welches zerstörte. Und auch zuviel Blut, Blut in Strömen. Alles um mich ein einziges Flammenmeer— ein Meer von Blitzen, grell, blendend. Und ich wollte darin schwimmen, konnte nicht, ver- sank, ging darin unter. Es War entsetzlich, Herr. grauenhaft. Wieder unterbrach er sich und starrte trübe vor sich hin, unentrinnbar seinen Gedanken verfallen, wenn nicht einer ihn zurückriß. Der Fremde berührte leicht seine Hand, die un- ruhig auf der Tischplatte hin und her fuhr. „Reden Sie weiter, Sagen Sie alles. Ich ver- stehe Sie sehr gut, glauben Sie mir.“ Peterling schaute erstaunt auf. Die Brille verbarg wohl das dankbare Aufleuchten sei- ner Augen; seine Hand aber griff nach jener des anderen und drückte sie.„Wenn Sie wüß⸗ ten, Herr... Damals kam das Letzte, das mich alles, was vor dem Feuer war, vergessen lieg.“ Er deutete an seine Schläfe, wo eine kleine, tiefe Narbe sichtbar war.„Seitdem ist es so mit mir. Und nun trage ich immer diese Glaser. Vielleicht lachen Sie mich aus, wenn Sie hören, daß auf solche Weise das Leben, das mir geblieben ist, ein winziger Rest von Licht, wie eine blaue Laterne vor mir herschwebt. Ich kenne nur noch eine Furcht: daß auch sie mir genommen, zerschla- gen werden könnte. Dann wäre ich ganz blind — von innen her, verstehen Sie— dann müßte ich ganz und für immer im Dunkel stehen.“ Eine Weile schwiegen die beiden Männer. Dann rief Peterling hastig nach déem Kellner. Er wollte bezahlen. Es War plötzlich, als be- reute er seine Worte, sein Vertrauen wieder. Der Fremde schien es zu fühlen; auch er Er- hob sich.„Ich— möchte Sie gern ein Stück begleiten— 5 „Ich kann es Ihnen nicht verbieten. Aber es wäre für Sie vielleicht besser. Es ist ja doch alles sinnlos“ Der Fremde tat, als hörte er die Abwehr nicht, die aus den Worten klang. Als Sie ins Freie traten— es war inzwischen spät ge- worden und alle Häuser lagen völlig dunkel —, wies Peterling auf die Laterne, die über dem Eingang hing. „Sehen Sie, mein Herr. Die blaue Laterne. Deshalb komme ich immer wieder hierher, verkrieche mich für eine Stunde zur doppelten Sicherung in meinen Winkel, wo Sie mich auf- gestöbert haben. Es ist wohl so: Man muß sich kein Ziel, und es kümmert auch keinen. Der irgendeinen Ruhepunkt sichern, wo man sich gegen die Gespenster schützen kann, die im- mer wieder, immer wieder, mein Herr, auf Uns eindringen.“ Im Dahinschreiten ergriff der Fremde Pe- terlings Hand.„Ich glaube, daß ich Ihnen viel zu danken habe. Ich hatte von hier aus einen anderen Weg beginnen wollen, ja— da ich Sie traf, wurde es anders. Und nun werde ich, sooft es nottut, auch zu Ihrer blauen Laterne flüchten, die mehr als eine Illusion gibt. Sie weist den Weg zu einer Wirklichkeit, die wir in uns selbst schaffen und bauen müssen.“ Als die beiden Männer sich trennten, wuß⸗ ten sie, daß unter dem Scheine der blauen Laterne die Zeit eine neue Bedeutung gewon- nen hatte. Ein Rauchwölkchen ſteht Nur ein Rauchwölkchen steht! Es kam mit einem Zug voller Lachen und Leid. Menschen mit eingefallenen Wangen sitzen bleich und verhärmt darin. Sie lassen sich willenlos tragen— irgendwohin. Sie kennen das Ziel nicht, und es kümmert auch keinen. Der Zug wird halten, wenn irgend einer es Will, der zufällig ganz vorn steht. Und dann wird in ihnen ein Erinnern erwachen, ein unabänderliches Erinnern, und sie werden ihr kleines Bündel nehmen, um auszusteigen. Thre Gestalten zerfließen in bitterem, einför- migem Grau, von niemand vermißt, von kei- nem geliebt. Nur eir. Rauchwölkchen steht! Es kam mit einem Zug voller Lachen und Leid. Menschen mit zufriedenen Leibern sitzen in ihm. Ihre Augen, ihre Herzen brauchen Zug wird halten und sie werden aussteigen, mit Eisten, Koffern und Körben, die ihnen ein anderer trägt. Welch leuchtende Farben schenkt doch das Leben] Muß man nicht tau sendmal danken an jedem Tag? 2 Und das Rauchwölkchen verweht! Soll es noch mehr erzählen??! 8 e 1 5 85 2 giert ihre! Bers Dien gers Kohf Sun. tisch wiss. Kent Aurc 1 Aer ten tesp maß Er ge Zekt legen dem eben 5 Tats lag, Hhofe aunm Mör! Der jene nich tube * ens m! * 5255 Seite N Brief Nacl sein schle dent Step sche eine Nor dein Spie aucl Schl Sers johann von Hennenhofer und das Geheimnis um Kaſpar Hauſer Es zind hundert Jahre verflossen seitdem johann von Hennenhofer starb, der in der Ge- schichte des badischen Landes eine merkwür- lige Rolle spielt, und der seinen Lebensabend zu Schloß Mahlberg bei Lahr verbrachte. Im- mer wieder Wird er in Verbindung mit der Affäre Kaspar Hauser genannt. Vom einfachen Kurier des Markgrafen und späteren Großherzog Lud- ig war er zum Offizier und zum Direktor der düplomatischen Kanzlei emporgestiegen. Hennenhofer wurde als Sohn eines Schiffers 1793 in Gernsbach im Murgtal geboren. Er fand eine Stellung in einer Mannheimer Buchhand- jung. Er kiel auf durch seine schöne und ge- wandte Handschrift. 1812 wurde er als Feld- jäger nach Karlsruhe berufen und vor allem Als Kabinettskurier verwendet. Er wurde Feld- ſägerleutnant, 1817 Inspektionsadjutant des Großherzogs Karl, in dessen Umgebung er sich dekland. U. a. begleitete er den Fürsten zum Wiener Kongreß. Er war eine der wenigen Per- sönlichkeiten des Hofes, die nach dem Re- glerungsantritt des Großherzogs Ludvig in ihrer Stellung verblieben. Staatsminister von Berstett verwendete ihn auch im diplomatischen Dienst, auen bei vertraulichen Aufträgen. Mit Zerstett nahm er 1819%0 an einer Ministerial- Konferenz in Wien teil. Hennenhofer war ein Zünstling des Großherzogs; er war ihm in poli- hen Verhandlungen unentbehrlich, Ghne wissenschaftliche Vorbildung, ohne gründliche Kenntnis krender Sprachen verstand er es, ch eine seltene Auffassungsgabe den Mangel an Schulbildung zu ersetzen. Er schreckte vor 4 der Behandlung keiner, auch noch so verwickel- ten Fragen zurück. Er besorgte die Privatkor- tespondenz des Großherzogs. Er wurde gewisser- mähen zum Mittelpunkt der Hofwelt. 1828 wurde r geadelt und zum Direktor der diplomatischen Sektion im Ministerium der auswärtigen Ange- legenheiten ernannt, Anfeindungen blieben dem Emporkömmling nicht erspart, In dem so- eben erschienenen Buche„Kaspar Hauser. Ein Tatsachenbericht“ von Otto Flake(Keßlerver- lag, Mannheim) wird dargelegt, daß Hennen- hofer mit der Ermordung Kaspar Hausers in unmittelbarem Zusammenhang steht. Er soll den Mörder(in höherem Auftrag) gedungen haben. Der Mord erfolgte am 14. Dezember 1833. Zu jener Zeit befand sich freilich Hennenhofer nicht mehr in seiner offiziellen Stellung in Karls- tuhe. Es war ihm nahegelgt worden, um seine ensionjerung nachzusuchen, Diese wurde ihm * Samkeit des Schlosses Mahlberg. 3 * m 15, Juni 1831 gewährt. Er wohnte in der Ein- Nach allen Seiten hin unterhielt er aber einen lebhaften Briefverkehr, oft unternahm er längere Reisen. Nach seinem Tod(er starb in Freiburg) wurde sein Nachlaß, zumal der Briefwechsel, mit Be- schlag belegt. Otto Flake führt aus, daß die In- dentität Kaspar Hausers mit dem Erstgeborenen Stephanjes zwar nicht beweisbar, aber Wahr- scheinlich sei. Zu viele Indizien verweisen auf einen in Karlsruhe ersonnenen und veranlagten Mord von politischem Charakter“, In dem ge- neimnisvollen Roman vom„Kind von Europa“ spielt Johann von Hennenhofer eine grobe, wenn auch nicht vollkommen geklärte Rolle. Auch Schloß Malberg ist vom Geheimnis Kaspar Hau- sers umwitterf. Bh. Der Mann, der„Verlaine“ ſtahl Die Hände lief in die Taschen eines dünnen Mantels vergraben, trippelte die ärmliche Ge- Stalt vor dem Schaufenster der Schwenk'schen Buchhandlung hin und her, Drückte das Gesicht, Jas, Lon einem weigen Spitzbart umrahmt, die unen von annähernd 70 Lebensjahren wider- Splegelte, an die Scheibe und versuchte durch Eine goldene Brille die Titel der ausgestellten Bücher zu erkennen.„Platon!“—„Mörike!“ Baudelaire“—„Goethel“, murmelten die dünnen ESD Mit einer müden Bewegung wandte sich der alte Mann von den Büchern weg um dann Stwas zögernd noch— in das Innere des Ladens Zu treten. Ohne sich um die Verkäuferin, die noch zwei Kunden abfertigte, zu kümmern, Schritt er sofort auf die zwei langen Tafeln zu, ö 17 denen in bunter Folge Buch an Buch lag. Wie im Fieber leuchteten plötzlich seine Augen. klier und da nahm er ein Buch zur Hand, blät⸗ terte darin, und legte es dann mit einem leisen Seufzer Wieder zurück. Wie abschiednehmend Strichen seine Finger liebkosend über die Ein- bande.— Flotzlich stutzte er. Griff abermals nach einem Buch,„Verlaine: La sagessel“ Interessiert blätterten seine Hände, denen man es ansah, daß sie wohl mit Büchern umzugehen Wußten, das Bush auf, Sein Blick verhielt auf einer Seite und in die grauen, müden Augen huschte ein zaghaftes Lächeln,— gleich einem flüchtigen Sonnenstrahl. Wieder murmelten die Lippen: „Der Himmel dehnt sich überm Dach so still, 80 blaul Ein Baum wiegt linde überm Dach den Wipfel, schaul———“ Behutsam klappte er das Buch zu und legte es wieder zu den anderen zurück. Blitzschnell streifte sein Blick dabei die Verkäuferin, die gerade den letzten Kunden bediente.— Wie ein Magnet zog Verlaines„La sagesse“ seinen Blick an.——— Vorsichtig tastete sich die Hand nach dem Buch, faßte es, und schob es mit einem raschen Griff unter den Mantel.— Mit kurzen, raschen Schritten strebte er der Tür Zu, drängte sich an einem Kunden, der in diesem Augenblick das Geschäft betrat, vorbei und schlug die Ladentür hinter sich zu. Kopfschüt- telnd sah der neueingetretene Kunde der da- voneilenden Gestalt nach.— Plötzlich fühlte er sich zur Seite geschoben und angesprochen. Es war der Inhaber des Geschäfts, der aufgeregt neben ihm stand. „Ach Sie gestatten, Herr Doktor! Ich muß sehen, daß ich diesen Menschen noch erreichen kann, der eben den Laden verließ. Er hat mir, ohne zu zahlen, ein Buch fortgenommen. Zu- fällig sah ich es von meinem Bürofenster aus!“ Mit diesen Worten wollte der Buchhändler schon auf die Straße laufen, aber ein fester Griff hielt ihn zurück. Bitte, bleiben Siel— Sie werden Ihr Eigen- tum wiederbekommenl— Andernfalls hafte ich Ihnen dafür!“ Erstaunt wandte sich der Buchhändler um. „Wie— wie soll ich das verstehen, Herr Dok- tor?— Kennen Sie diesen Menschen?“ „Ja,— ich kenne diesen Menschen!—— Es ist ein Professor Klugel— Früher einmal Pro- kessor für Literaturgeschichte an der Oberreal- schule in Breslau, Seit Jahren pensioniert, Be- sitzer einer der bekanntesten Privatbibliothek. — Das heißt, er war der Besitzer!— Sie werden mich ja verstehen] Der Krieg— Sein Sohn blieb vor Stalingrad!— Seine Tochter bei einem Tief- fliegerangriffl— Seine Frau starb auf der Fluchtl — Familie,— Heimat,— Bücher,— alles, was für ihn Lebensinhalt wWar,— ist hinüber, für im- mer!—— Die krankhafte Sehnsucht nach Bü- chern, die er auf Grund seiner jetzigen Lage nicht mehr stillen kann, hat ihn auf diesen, etwas ungewöhnlichen Weg gebracht. Aber seien Sie versichert, wenn er das Buch gelesen hat, wird er es ganz unauffällig wieder an seinen Platz zurücklegen.— Ihr Fall ist nicht der erste!“ Zwel Tage später trat durch die Ladentür befangen und unsicher— der Mann, der„Ver- laine“ stahl, Die linke Hand preßte unter dem Mantel das Buch an die Brust und die Augen streiften hilflos den Buchhändler, der vor ihm stand. Mit kurzem Blick erkannte dieser die vor ihm stehende Gestalt.—— Eine schmale, Weiße Hand fuhr nervös über den Mantel. „Ja ich wollte—“ „Bitte, darf ich ihnen etwas zeigen?“ „Nein, nein, ich dankel— Ich komme— ich —— ich habe vorgestern bei Ihnen ein Buch gekauft, und da— da wurde mir— vermutlich aus Versehen— dieses Buch hier mit einge- packt.“ Der Buchhändler nahm das Buch entgegen, Ein Band: Verlaine: La sagesse—— 2. Er schüttelte den Kopf.—„Sie müssen sich irren, mein Herr!— Verlaine! führe ich nicht! Habe ich zur Zeit gar nicht auf Lager!“! „Doch, doch, mir wurde dieses Buch hier— versehentlich mit eingepackt. Ich kann mich jetzt bestimmt erinnern!“ „Nein, nein, mein Herr!— Sie irren sich be- stimmt Ich habe Verlaine gar nicht an Lager! Hier]— Ich muß Sie schon bitten,— Ihr Ei- entum wieder zurückzunehmen!“—— Damit rückte der Buchhändler den Band; Verlaine“ in die zitternden Hände zurück.—— Der Greis blickte auf.— Seine Augen trafen die des An- deren.— Blieben auf Sekunden ineinander haf- ten.—:— uIch danke Ihnen!“ flüsterte er.— Langsam wandte er sich um, schritt nach der Tür und trat hinaus in das dämmernde Grau des versinken- den Tages. Hans Ulbrich-Rölke Haben Sie Papiere: Da nun die Zeit des Badens näher rückt, mag eine lustige Geschichte erinnert werden, dię 18. Dichter Ludw¾id Auerbach. der Verfasser des Liedes:„O Schwarzwald o Heimat“, seinem Freund, dem Lahrer Dichter Ludwig Eichrodt in einem Brief vom 21. August 1873 erzählt hat, Die Geschichte handelt von einem Freund der beiden, dem Neckarsulmer Oberamtsrichter Ganzhorn, dem„Gevattermann“ von Freiligrath. Ganzhorn weilte in Bingen. Ihn reizte es, im Rhein zu baden. Gedacht, getan! Er entledigte sich oberhalb der Stadt der Kleider. Eine Bade- hose besitzt er nicht; hält sie übrigens auch für Luxus. Er taucht in die kühle Flut, die ihn un- versehens auf dem Rücken starker Strömung durchs Binger Loch nimmt. Wohl oder Ubel muſ er gehorsam dem Willen des Stromgotts und seiner Nymphen folgen, da selbst seine teuto- nische Bärenkraft zu schwach ist, ihn stromauf- wärts zu tragen. So gelangt er nach Aßmanns- hausen, eine Stunde unterhalb Bingens gelegen. Splitternackt erreicht er den Strand: sehr poe- tisch, aber polizeilich verboten; auch zum Ent- setzen einiger am Rhein promenierender Back. fische. Zum Glück trat indes die Dämmerung ein; sie hüllt den Splitternackten in ihre durchsichtigen Schleier. So wandert unser kleiderberaubter Mann und Poet, das Lied aànstimmend:„Ich hab mein Sach auf nichts bestellt“, stromaufwärts. Da entdeckt er eine Schenke am Ufer. Er stürzt sich darauf los und gewahrt nur Männer in ihren Hallen. Er tritt mit den Worten: Ent. schuldigen Sie, meine Herren. Ich bin der Oberamtsrichter von Neckarsulm!“ unter die überraschte Gesellschaft. Sprachlos saßen die Verblüfften. Da ertönte aus dem Hintergrund mit inquisitorischem Basse die Frage:„Haben Sie Papiere?“ Welches Gesicht der Gefragte zu dieser Frage machte, läßt sich denken. Er und die ganze Gesellschaft brachen in ein home risches Gelächter aus. Der Wirt brachte Kleider. Mit Fackeln machte sich die ganze Gesellschaft Auf die Kleidersuche. Sie war von Erfolg ge- krönt und wurde mit ABhmannshäuser Wein ge- ziemend bedossen!. * Kus Fridolins Schulauffatz Der Boxkampf Boxen ist ein Sport, der den Körper stehlt Ich habe es darauf ankommen lassen, aber der kleine Theo, der wo neulich im Hans seinem Garten mein Gegner war, hat meinen Körper nicht stehlen können. Bevor der Kampf stieg, bin ich zu Wilhelm gegangen, weil der schon einmal einen k. o. geschlagen hat. Der Wilhelm sagte, ich soll den Theo nur kräftig mit Schwingern und Haken bearbeiten. Wir haben zwar keinen Schwin- ger zu Hause, dafür aber einen langen Haken. „7 2 1 g 8 8 N AA SEL nit dem mein Vater die Birnen im Garten zchüttelt. Ieh habe den Haken gepackt und bin zum Kampfplatz gegangen. Aber meine Kameraden lachten mich aus und sagten, ich müsse den Haken wegstellen. Ich tat es aber nicht gern, weil ich ihn dann nicht mehr anbringen konnte. Dann sagte der Richard, der den Kampf lei- ete, daß leider kein Ring da sei. Schon sauste qch los und holte aus der Westentasche von meinem Vater seinem Sonntagsanzug den Ehe- ring, der dort immer versteckt ist. Aber das war wieder nicht richtig, denn Richard Sagte, din richtiger Ring sei groß und viereckig. Aber das glaube ich nicht. Wir zogen große Handschuhe an und dann gings los. Der Theo stürzte sich auf mich und haute mir auf das Kinn. Da bekam ich eine Wut und schlug ihm auf die Nase, daß es blu- tete. Weil der Theo dann so dumm guckte, habe ich ihm noch einmal eine drauf gehauen. In diesem Augenblick kam die Mutter von Theo mit vollem Waschkorb vorbei. Ganz auf- eregt sprang sie in den Kreis mit einem aAndtuch. Da sagte der Richard, wo Schiedsrichter spielte, daß ich Sieger durch technischen K.o. sei, weil die Mutter von Theo das Handtuch geworfen hat. Meine Kameraden lobten, mich, weil ich es dem Theo so schön gegeben habe. Und der kromme Gottlieb lobte mich auch. Er sagte nämlich neulich zu mir:„Geben ist seliger denn Nehmen.“ 1 Graf Bobby Graf Bobby begegnet einem Dienstmann, der eine riesige Standuhr auf dem Rücken trägt. Kopfschüttelnd betrachtet sich Bobby den Mann, dann rennt er ihm nach und sagt zu ihm:„Eine Standuhr ist doch unpraktisch. Kaufen Sie sich doch eine Armbanduhr.“ Ein Omnibus, der nicht sinkt Der erst 25 Jahre alte finnische Ingenieur Marui Kurki-Sourio hat einen Omnibus er- funden, der im Wasser nicht untergeht. Der Omnibus soll auf denjenigen Strecken in Finn- land gebraucht werden, die im Winter über das Eis der gefrorenen See führen. Es hat sich öfters erreignet, daß ein Omnibus auf diesen Strecken die Eisdecke durchbrach und mit allen Insassen versank. 5 Bei dem von Kurki-Sourio erfundenen Om- nibus kann das nicht passleren. Er ist aus Holz und Sperrholz wasserdicht gebaut und wiegt mit 23 Passagieren nur sechs Tonnen. Selbst wenn er voll besetzt ist, taucht er beim „Schwimmen“ nur so tief ein, daß die tiefste „undichte Stelle“, nämlich die Fenster, sich 42 Zentimeter über dem Wasserspiegel befin- AT EU F 21 1 Kreuzworträtsel U Waasgrecht: 1. Kleine Kirche, 6. Uber- bleibsel einer Verwundung, 8. Teil eines Bau- mes, 10, geistesgestört, 12. deutsche Hafen- stadt, 13. Teil des Beines, 14. Gang, Flur, 16. häufig, 17. Körperorgan, 18. Weltenraum. Senkrecht: 2. Teil einer Rundfunk- anlage, 3. Mineral, 4. Produkt der Flachs pflanze, 5. Leintuch, 7. Mittelmeerinsel, g. englische Anrede, 11. Gebirge in Marokko, 15. germanisches Getränk. Kh. Je t i l s e ene e ene g Aeoufei i Za g duusguv 2 udn Huss— Henle 8 efN 21 20 r ee I Sun 81 ler 81 Tf OI Js g OdeN Dllsde I: 10 a8 M DSZ SCHACH- ECKE Problem von S. Loyd(1869) NHK ,, ee e 2 — 0 Matt in drei Zügen(4 4 5 Steine) Ein bekannter und schöner Dreizüger des unsterblichen amerikanischen Problemkom- ponisten. em sud s 980 1 4988 8 SS- T sn ede(9 ½½ epo) gi I sn ip c(FI dopo) gn neu red ' 9 ad s ep) ed el zunsg „» Df und Sösse Vir ginidas seigt Dr. Ing. D. A. MANNESMANN, Erfinder des Elektronen- Gerätes MUL TIBTITzZ „Ieh bin kein Kettenraucher', sagt Dr. Mannesmann,„um so mehr aber lege ich Vert auf OQualitüt. Deshalb bin ick insbesondere bei meinen nüchilichen Forschungen und Planungen nie ohne Texas. Warum? Die Texas hat so viele Vorzüge, daß es schier fällt, sie einzeln hervor- zuheben: sie ist eben in allem die Zigarelte, bie ich sie gern habe.“ G Fußball IJVgg. 98 Seckenheim— SG. Rheinau 3:1 gegen Schriesheim, 4:2 gegen Neckar⸗ hauſen waren die bisherigen Pokalergeb⸗ niſſe der FVgg. Mit dieſen Siegen hat ſich die Mannſchaft Eingang in die Bezirks⸗ klaſſe geſichert. Es erſcheint alſo morgen um 16 Uhr die in Seckenheim aus früheren Zei⸗ ten beſtens bekannte Mannſchaft der SG. Rheinau. Wohl ſind die Rheinauer in ihrer Klaſſe in der unteren Region zu finden, aber mit elf unentſchiedenen Spielen wird erklär⸗ lich, daß auch ſie mit viel Pech die Verbands⸗ runde abgeſchloſſen haben. Für ſie iſt alſo die Pokalrunde eine Gelegenheit, ihren Ruf als kampfſtarker Bezirksligiſt zu erneuern und zu befeſtigen. Und die 98 er, die freuen ſich direkt auf dieſen Kampf, hierbei wollen ſie die in den letzten Wochen errungene und verbeſſerte Spielſtärke unter Beweis ſtellen. Außerdem haben ſie natürlich noch den Ehr⸗ geiz, gerade gegen einen Bezirksligiſten aus dieſem Spiel als Sieger hervorzugehen. Die 98er Mannſchaft kann, bis auf den bewähr⸗ ten Tormann, komplett antreten und fühlt ſich ſtark genug, in die nächſte Pokalrunde einſteigen zu können. Handball TB. Jahn— TV. Neckarhauſen. In einem Freundſchaftsſpiel werden ſich morgen auf dem Waldſportplatz die früher ſo heftigen Gegner gegenüberſtehen. Der Turnerbund wird erſtmals in dieſem Spiel mit einer neuformierten Elf, die ſtark ver⸗ jüngt wurde, vor die Oeffentlichkeit treten und damit bereits jetzt gewiſſe Rückſchlüſſe auf die kommende Spielſtärke zulaſſen. Nek⸗ karhauſen, das ſich in der Kreisklaſſe B einen beachtlichen zweiten Platz ſichern konnte, wird. verſuchen, frühere Scharten auszuwetzen. Das Ganze wird ſo ein intereſſanter Kräftebe ergleich in den Spielſtärken der einzelnen Klaſſen ſein und ſeine Anziehungskraft durch einen gewiſſen würzigen Lokalkolorit nicht verfehlen. Süddeutsches Halbfinale in Sicht? Begegnungen der Zwischenrunde am 4. Juni Als vor zwei Wochen 16 Mannschafen zu den Vorrundenspielen zur Deutschen Fuß- ball meisterschaft antraten, da durfte auch der Süden nicht erhoffen, daß seine Vertreter so einseitig dominieren würden. Vier Mann- schaften der Südoberliga, jetzt assistiert vom 1. F Kaiserslautern, stehen nun gegen die beiden Nordvertreter Hamburger SV und FC St. Pauli und den letzten westdeutschen Ver- ein Preußen Dellbrück. Es ist daher leicht verständlich, daß man im Süden insgeheim ausrechnet, daß schon die beiden Vorschluß- rundenspiele eine rein süddeutsche Angele- genheit werden. Aber es bedarf dazu schon einer erheblichen Formverbesserung der favo- rislerten Mannschaften. wenn dieses Ziel er- reicht werden soll. Als Hecht im Karpfenteich der süddeutschen IIlusion ist der Hamburger Sportverein zu betrachten, und von den Of- fenbacher Kickers ist viel verlangt, wenn sie ihn sicher an den Angelhaken bringen sollen. Der Spielplan der Deutschen Fußballmei- sterschaft sieht vor, daß die Sieger der Zwi- schenrunde am 11. Juni in Stuttgart und Frankfurt zum Semi-Finale antreten. Die Fahrkarten dorthin dürfen sich die Sieger von Düsseldorf und Frankfurt bezw. von Nürnberg und Gelsenkirchen kaufen. Sport uud Spiel Am Sonntag spielen: inn Gelsenkirchen: FC St. Pauli— Spiel- vereinigung Fürth; in Nürnberg: VfB Stuttgart— 1. FC Kai- serslautern; in Düsseldorf: Kickers Offenbach— Ham- burger SV; in Frankfurt: Preußen Dellbrück— VfR Mannheim. Am billigsten scheint die Sache für den Deutschen Meister VfR Mannheim zu wer- den, weil er den leichtesten Gegner hat. In den übrigen Treffen kann man sich nur schwer festlegen. Fürth will bei St. Pauli durch Routine ausgleichen. Offenbachs zweckbe- bontes Spiel kann auch dem HSV zum Ver- nängnis werden, und in Nürnberg sind zwei Mannschaften gepaart, die gleichermaßen ver- siert sind. Die letzte Begegnung zwischen VfB Stuttgart und 1. FC Kaiserlautern ging deutlich zugunsten der Stuttgarter aus Wieder um den Fußballauftstieg Nach der Pfingstpause werden die Fußball- Aufstiegsspiele zur Oberliga fortgesetzt. Im Süden haben von den aussichtsreichsten Ver. einen der VfL Neckarau, UIm 46 und der 1. FC Pforzheim schwere Auswärtsspiele vor sich. Nur Darmstadt 98 absolviert ein leichtes Heimspiel gegen Union Böckingen. Im Norden dausieren die Spitzenreiter ASV Blumenthal und SV Itzehoe. Die Paarungen: G Truppe I: Bayern Hof— VfL Neckarau Viktoria Aschaffenburg— Ulm 1846 GTuppe II: Darmstadt 98— Union Böckingen F Bamberg— I. FC Pforzheim Nachholpunktespiele in Südwest G Truppe Süd: SV Tübingen— SC Freiburg VfL Konstanz— VfL Schwenningen Trossingen— Offenburg Hechingen— Singen GTuUppPe Nord FSV Mainz 05— FV Engers Freundschaftsspiele: Bayern München— Fd Florenz BC Augsburg— FC Bordeaux Stuttg. Kickers Verstärkt)— Racing Paris Eintracht Frankfurt— 1. FC Saarbrücken TSG Rohrbach— Horst Emscher ASV Feudenheim— VfB Mühlburg Rheydter SV— Schalke 04 FK Pirmasens— I. FC Köln Freiburger FC— Tus Neuendorf Preußen Münster— VfB Oldenburg Hannover 96— Vohwinkel 80 Berliner SV 92— Union 06 Pokalspiele im Westen: Vohwinkel 80— SSV Wuppertal M.- Gladbach— Hamborn 07 Meidericher SV— Duisburger SV TB Eickel— Sportfreunde Katernberg Westfalia Herne— Rotweiß Oberhausen VfL Bochum— Preußen Münster VIL Benrath— Horst Emscher Eschweiler— Rhenania Würselen Länderspiel: Belgien— Frankreich. Um den Bodensee-Pokal SpFr. Weingarten— VfB Friedrichshafen. Rundfunk überträgt Zwischenrundenspiele Der Süddeutsche Rundfunk überträgt am kommenden Sonntag in der Zeit von 16.15 Uhr bis 17.00 Uhr Ausschnitte aus der zweiten Halbzeit der Zwischenrundenspiele um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem VIB Stuttgart und dem 1. Fe Kaiserslautern m Nürnberg und zwischen dem VfR Mann- heim und Preußen Dellbrück in Frankfurt. — 12 Ausfälle bei Deutschlandfahrt Während Georg Meier die teilweise wegen der Unfälle auf der Strecke Hannover-Köln an ihn gerichteten Vorwürfe, er würde seine Markenkollegen zu sehr hetzen, mit der Be- hauptung zurückwies, daß von ihm noch nie die 100-Km- Grenze überschritten wurde, blie- ben am zweiten Tag der Deutschlandfahrt (Köln— Frankfurt: 486, 4 km) mit Bernd Spie- gel(Mannheim) und Bruno Beuß(Rethem) weitere zwei BMW-Fahrer auf der Strecke. Dadurch verminderte sich das Feld der schwer- sten Solomaschinen(Klasse über 350 cem), das ausnahmslos aus BMW- Fahrzeugen vom Typ R 51/2 besteht, um die Hälfte, da sich von ihnen nur mehr Georg Meier, Walter Zel- ler, Fritz Linhardt und Adolf Freiherr von La Valette noch im Wettbewerb befinden. Außer- dem schieden noch drei Leichtmotorradfahrer Wegen Zeitüberschreitung bezw. Sturz aus, ebenso der als einziger auf einer 350 cem Royal Enfield gestartete Hamburger Heinz Schulten. Die zweite Etappe wurde mit Ausnahme von 5 Fahrern von allen Teilnehmern straf- bunktfrei bewältigt, so daß die Zahl der„Sün- digen“ mit bisher insgesamt 12(von 247 Ge- starteten) noch überraschend niedrig ist. Drei trafen zu spät an der Zielkontrolle in Frank- kurt ein, einer verschlief den Start, und nur ein einziger, der mit dem 98- α m- Ciy-Fix- Motorroller ausgerüstete Gottfried Delius(Bie- lefeld) wurde auf der Nachtfahrt auf dem Nürburgring wegen Uberschreitung der Zeit bestraft, allerdings gleich mit dem bisherigen „Strafpunktrekord“ von 137 Punkten. Die Nachtetappe Morgens trafen die ersten Teilnehmer der ADAC-Deutschlandfahrt am Ziel der Nacht- etappe in Frankfurt ein. Vor der Zielkontrolle um Messegelände stauten sich die Fahrzeuge, um zur vorgeschriebenen Zeit die Kontrolle eu passieren, da auch ein zu frühes Eintref- ken mit Strafpunkten belegt wird. Die Strek- kenführung ging von Köln ab 23.00 Uhr durch die Eifel und anschließend in einer vorge- schriebenen Rundenzeit über die Rennstrecke des Nürburgrings, die von allen Teilnehmern erreicht wurde. Auf der Weiterfahrt durch die hessischen Berge nach Gießen wurde auch die Rennstrecke des Schottenringes befahren. Der schlechteste Teil der Strecke war ein Stück von 20 km Länge mit einer Sand- und Staub- lecke in Oberhessen. Die Fahrer hatten den Eindruck, ständig im Nebel zu fahren, da die an der Spitze liegenden Fahrzeuge eine Staub- Wolke aufwirbelten, die die Sicht stark be- einträchtigte. Europameister Georg Meier be: richtete, daß er die Strecke nur nach Geràusch gefahren sei. Trotz dieser Schwierigkeiten waren die Ausfälle relativ gering. Auf dem Nürburgring ereigneten sich zwei harmlos verlaufene Stürze, bei denen die Fahrer un- verletzt blieben. Allgemein wurde die Nacht- stappe als sehr schwierig bezeichnet. In Mannheim trafen frühmorgens die ersten Wagen und Motorräder der Deutsch- landfahrt von der Rheinbrücke kommend am Friedrichsplatz ein. Da die meisten Fahrer einen großen Zeitvorsprung herausgefahren hatten, war das Verpflegungszelt sehr gut besucht. Die Durchfahrtsstraßen in Mann- neim waren reich beflaggt. Der Mannheimer Automobilclub fungierte nach Aussagen Georg Meiers an der Zeitkontrolle am besten von denen der bisher angesteuerten Städte. Die Verletzungen des verunglückten Mann- deimer BMWFahrers Bernd Spiegel sind aicht so schwer, wie ursprünglich angenom- men wurde. Bei einer Geschwindigkeit von 120 kmistd. lief dem Fahrer bei Münster (Eifel) ein Hund in die Maschine, Spiegel Wurde über 100 Meter weit von der Maschine Weg geschleudert. Er kugelte sich dabei den Arm aus und zog sich Hautabs zchürfungen im Gesicht zu. Berg prüfung der Gruppe A Das in Frankfurt zur dritten Teilstrecke nach Stuttgart gestartete 236 Fahrzeuge starke Feld der Gruppe A fand sich pünktlich am Startplatz zur Bergwertung ein. Bezeichnend ür die Stabilität der Fahrzeuge ist die Tat- zache, daß nur wenige Ausfälle auf der 13 Km langen und einen Höhenunterschied von 500 Metern aufweisenden Prüfungsstrecke zu ver ceichnen Waren. Großem Interesse begegnet die Motorroller, die das buntbewegte Bill der Vielzahl von Fahrzeugen belebten wil hre Qualität auch auf einer schwierigen Berg strecke bewiesen.. Motorendonner auf dem Nürburgrin Wenn am II. Juni Altmeister Jupp Mülle beim diesjährigen Eifelrennen, dem Höhepung des deutschen Nachkriegsmotorsports, di weiße Startflagge senkt, und die 350-c Rennmaschinen auf die 136,860 km lang Rundreise über die Nordschleife geschickt Wer. den, beginnt auf dem Nürburgring ein Ta der Großereignisse. Beim ersten Meister schaftslauf für Sport- und Rennwagen un beim dritten Meisterschaftslauf für Motor räder wird jeder Fahrer alles aus seiner Ma“ schine herausholen wollen. a Wenn auch im vergangenen Jahre nicht we niger als sechs neue Klassenrekorde gefahren Worden sind, dürften bei dem diesjährige Eifelrennen doch wieder einigen Rekorden das Lebenslicht ausgeblasen werden. In de Seitenwagenklasse bis 600 cem wird des schnelle Gespannpaar Böhm-Fuchs den be“ stehenden Klassenrekord mit Elan zu breche versuchen. In der 500 cem-Klasse wird Meig“ mit seiner BMW durch die neu hinein ge pumpten Ps seinen im Vorjahre aufgestel ten Rekord unterbieten wollen, wobei die schnelle NSU, die nech dem Hockenheim Zwischenspiel wieder rennfertig geworden ist, die Rolle des Treibers übernehmen wird Rekordwütig ist auch die 350-œ,ꝗm-RKompres sor- NSU; ob Heiner Fleischmann, der Meiste der schnellen NSU-Maschinen, bis zum Eifel rennen wieder hergestellt sein wird, ist nod nicht sicher. Die Maschinen sind auf jeden Fal am Start, so daß der erbittertste Zweikamp NSU— BMW auch auf dem Nürburgring aus“ gefochten werden wird. Schließlich sind be, den Rennen der großen Rennwagen nach de Formel II Rundendurchschnitte zu erwarten die nach dem Kriege von Wagen noch nid erreicht worden sind. Vor kurzem sind die vier neuen Veritas Meteor- Rennwagen auf dem Nürburgring eingetroffen. Gleichzeitig trafen die schweiz rischen Fabrer Hirt. Masara. Klauser un Abli un Tribünenhotel ein, um an den ve Hrten teilzunehmen. Ax chen ist die Vorarbeit auf Hochtou Alnlgelaufen. zum Eifelrennen. Schon jetzt sind die Tribi nen zu 90% ausverkauft. Die Vorverkauf stellen melden auch sonst einen glänzen“ Verkauf, obwohl der kommende Monats ginn die größten Umsätze bringen dürfte. A gemein kann man feststellen, daß das Hife nnen zur größten Sportveranstaltung de tzten Jahre überhaupt werden dürfte. Gesamtbadische Mannschaft bei Medenspiele Die Tennisverbände von Nord- und Süd haden haben im Einvernehmen mit dem deu schen Tennisbund vereinbart, an den Medes spielen in diesem Jahr mit einer gemeinsame Mannschaft teilzunehmen, um so den ange strebten organisatorischen Zusammenschiu der beiden Verbände auf sportlichem Gebie zu verwirklichen. Die Nordbadische Mang schaft wird, verstärkt durch den südbadische Meister 1949, Rolf Müller, TC Konstanz, U DZrich Grathwol(Freiburger TO), am 10. u 1. Juni in Köln auf die hessische Mannsch reflen. An den Vorrundenspielen in Köln sing zußerdem der Rheinbezirk und Bremen betef ligt. Auf die vorgesehenle Aufstellung d Freiburger Klaus Potass(Freiburger TOY ger badischen Mannschaft mußte verzichte werden, da dieser nicht spielfähig ist. U nach Stuttgart anberaumte Begegnung chen Bayern und Südbaden fällt aus, da 84 Nur noch 14 Tage vergehen Lane wede der Kom Henk f. ehe daden aufgrund der Vereinbarung mit de— N Bordbadischen Verband keine eigene Mann chaft mehr stellt. In Stuttgart spielen dam m 10. und 11. Juni nur noch Bayern, 1e lemberg und Niederrhein. An den Poensgen- Spielen der Damen un den Henner-Henkel-Spielen der Jugendliche nehmen die badischen Tennisverbände mit s trennten Mannschaften teil. Eduard Mörike Zu seinem 75. Todestag am 4. Juni 1950 Von Otto Heuschele Der Name dieses Dichters zählt zu den gro- Ben und leuchtenden im deutschen Schrift- tum, wo er e ersteht Sleichzeitig eine Welt, erfüllt und getragen von jener zauber- haften Kraft, die wir das Rein-Dichterische nennen. Es ist das lyrische Gedicht in seiner gnadenhaften Reinheit, das den Namen Mö- rikes unsterblich gemacht hat. Und es gibt Menschen genug, die kaum anderes kennen als diese reinen und im höchsten Sinne des Wor- tes schönen Gebilde des Dichters, der einmal das Wesen der Schönheit selbst auf gültige und unverwechselbare Weise also umschrieben hat: „Was aber schön ist, selig scheint es in ihm selbst.“ Wir möchten dieses Wort wie ein Leitmotiv Über das ganze Werk Mörikes stellen, das an Solcher Schönheit reich ist. Man hat lange Zeit diese Schönheit hingenommen als das Ge- Schenk eines Menschen, der fern der lauten Welt in der Idylle seines schwäbischen Pfar- rerdaseins seine Verse schreiben durfte. Man hat das Idyllische und Humorvolle in seinem Werke in den Vordergrund gerückt und hat lange nicht gesehen, daß die schönsten Ge- dichte Mörikes die Frucht seines Lebens sind, das sich über Abgründen erhob und immer wieder bedroht wurde. Man hat gerne ver- gessen, daß auch dieser Dichter mit dem Da- monischen Umgang hatte und daß er in der köstlichen heiter- schwermütigen Erzählung „Mozart auf der Reise nach Prag“ nicht nur dem geliebten Meister ein Denkmal setzte, wie dem Genius kaum ein zweites errichtet wurde, daß vielmehr auch eigenste Lebens- und Wesenszüge in dieses Bild Mozarts ein- gingen. Gewiß liegt über dem Werke Mörikes Sine große Heiterkeit, aber es ist die Heiterkeit der die Schwermut kennt und weiß, unkel nur vom Lichte überwunden VV die Lyrik. die Er- dringt. we 6 8 Licht der Ens bernis Sbge. zählungen, die Märchen und Idyllen zusam- menhält mit den Briefen, der erfährt, daß dieses Dichters Werk nicht so sehr die Erfül- lung eines glücklich-idyllisch verlaufenen Le- bens darstellt, viel eher aber eine Uberwin- dung all des Schweren, Gefährdenden und Schmerzlichen, was ihm von frühe an immer Wieder begegnete. Erfährt man aber dies, so Wird uns das Werk nicht nur noch teurer, wir wissen vielmehr, dag die starken Heil- und Heilskräfte, die von ihm ausgehen und die jeder verspürt, der sich ihm hüingibt, eben Kräfte sind, die aus der Tiefe einer Seele kommen, der es gelang, das Leid zu überwin- den und die Heimsuchungen zu bestehen. Es sind die alten Themen der Lyrik, die wir bei Mörike wiederfinden: die Landschaft und die Natur, die Tages und die Jahreszeiten, die Liebe und der Tod, der Abschied und die Hin- wendung zum Ewigen. All diesen Erlebnissen aber hat Mörike in der Gestaltung seinen eigenen Ton gegeben, einen unver wechselbaren Seelenton, in dem sich die Heiterkeit und die Schwermut, das Licht und das Dunkel die Waage halten, so daß wir das Erlebnis einer schönen, erfüllten Harmonie haben. Mörikes Lyrik grenzt einerseits an die schlichten For- men des Volksliedes und andererseits an die vollendeten Formen großer Kunst. Uberall aber ist sie erfüllt von jener Musik der Sprache, die ihn immer wieder in die Nähe Mozarts rückt. Jedermann weiß, dag Hugo Wolf eine große Zahl dieser Mörikeschen Ge- dichte vertont hat und gerade durch diese Vertonung sind sie vielen erst bekannt ge- worden. Wir aber möchten wünschen, daß diese Verse auch als reine Gebilde der Sprache immer mehr Besitz der Nation würden, denn wir haben neben Goethes, Hölderlins und Eichendorfs Versen Weniges, was so wie Mö- rikes Lyrik an das Letzte und Höchste rührte. Die deutsche Seele aber hat sich selten so wie in Mörikes Versen in der Sprache geoffenbart. Es ist als sei diese Seele Musik geworden und rühre jeses Dichters Versen widertönend, an unsere Seele. Dichtung gesammelt werden, da sind immer Mörikes kostbarste 5 gegenwärtig. Wo die Krongüter unserer 5 Auch seine Prosa ist durch und durch dich- terisch. Sie ist geformt von einem Willen zur Gestalt und lebt aus der Kraft eines reinen Gemütes. Wenn der„Maler Nolten“ noch in die Reihe der von Goethes„Wilhelm Meister“ angeregten Bildungsromane gehört, so haben die in das Bereich des Märchens führenden Stücke und die Novelle„Mozart auf der Reise nach Prag“ ihr ganz eigenes Leben., Sie wer⸗ den bestehen solange die deutsche Sprache Selbst besteht. Auch die Briefe dürfen nicht vergessen werden, wie denn bei diesem Dich- ter Leben und Werk eine Einheit bilden und in dieser Einheit erfahren sein wollen. Dies wurde bisher viel zu wenig beachtet, und erst ein soeben erschienenes Buch Herbert Meyers „Mörike“(I. F. Steinkopf Verlag Stuttgart) zeigt uns die Gestalt Mörikes, wie sie sich einem empfindlichen Betrachter und genauen Kenner von Werk und Leben darstellt. Zum ersten Male ist damit gewissermaßen eine Biographie von innen her geschaffen und die geistige Gestalt dieses Dichters sichtbar ge- worden. Wir begegnen in diesem Buche einem Menschen, dessen Leben erfüllt war von gro- gen Spannungen und dessen Werk, wo es mehr ist als Idylle und Spiel der Laune und des Humors, in seinem innersten Kerne also, die starke Uberwindung dieser 33 darstellt. Mörike hatte kaum den Willen und die Kraft, die Welt, die ihm nicht mehr gemäß War, zu wandeln, denn er wollte nie mehr geben als in seiner Kraft stand, aber er formte das, was ihm selbst Heil und Hilfe gewährte, in seinem Werk, das ein Werk der Mitte ist wie er selbst in dem schönen„Gebet“ um diese Mitte bittet. Wollest mit Freuden Und wollest mit Leiden 5 Mich nicht überschütten! Doch in der Mitten Liegt holdes Bescheiden. Dieses„Gebet“ ist für sein Leben und sein Werle von höchster Bedeutung, und es wäre Wohl erlaubt, darauf hinzuweisen, daß die Dichtung. stilgeschichtlich in der Mitte vor Hunger gestorben sein, bevor ic —— Zwischen Klassik und Romantik anzusiedem Wäre, ja daß beide Stilelemente in den gül- tigsten Stücken zu einer an das Vollkommene? reichenden Einheit geworden sind. Das gin, sowohl für die lyrische wie für die epische Dichtung Mörikes, der selbst keiner Schule und keiner Bewegung zuzuzählen ist, weil er obgleich sowohl von klassischen wie roman tischen Vorbildern beeinflußt, letzten Hndes ganz er selbst ist, der aus seiner eigenen Seele schaffende und doch das Ich wiederum völlig überwindende Genius, der Sprecher ist eines Höheren, aus dessen Hände er, wie es „Gebet“ ausspricht, willig bereit ist, das Seine zu nehmen. Es ist im Augenblick schwer zu übersehen welches Verhältnis der Deutsche zu seine großen geistigen Erbe hat, wir möchten aber glauben, daß es noch Menschen genug Sit, dle fähig sind, ein dichterisches Werk wie Eduard Mörikes zu empfangen. * Streit um den Kopf a Thomas Morus, Kanzler Heinrich VIII. England, wurde zu London im Jahre 1535 hauptet. Am Vorabend des Tages, der d sein Schicksal entscheiden sollte, kam wie wöhnlich der Barbier zu ihm, um ihn zu sieren. Er aber schickte ihn wieder fort den Worten:„Ich habe einen großen 8 mit dem König. Es handelt sich darum Wissen, ob er meinen Kopf haben wird ob dieser mir verbleibt; ich will darum n daran tun lassen, als ob er mir allein ge Ein Dichterlos Spencer, der größte Dichter im Zeitaltet Königin Elisabeth von England, lebte i Slück und starb vor Hunger auf der seines Schaffens. Der Graf von Essex dieses Geld zurück!“ sagte S988 dieser N Brot W K U ver. Sneteg e Bil Nn un 1 Berg g Fring Mülle Spun S, dig O-cem. langg ct wer. n Tag Leister, n und Motor. r Ma- ht we. fahreh hrigeg orden In des d de; en be rechen Meie in 8e zestell ei die heimel vordeg Wird pres. Heistes Eifel“ t e en Fal Kamp, ig Aus nd be ch de Varten den Oberbürgermeisters Borman die Geschäfte der Stadtverwaltung. Südwesldeulsche Rundschau Die Regierung nimmt Stellung zu den Erklärungen von General Gross Stuttgart dwb). Das württemberg-bad. Staatsministerium teilte in einem Pressekom- muniquse mit, die Erklärungen von Minister- präsident Dr. Maier vor dem Landtag über eine eventuelle Ausgliederung Karlsruhes aus dem amerikanischen Besatzungsgebiet hätten zich auf„häufige Besprechungen mit amerika- gischen Besatzungsdienststellen“ in den letzten Jahren gestützt. Ferner liege den Erklärungen eine vor kurzem gemachte Eröffnung“ zu- grunde, über die der Ministerpräsident dem Kabinett berichtet habe. Dr. Maier hatte am 30. Mai vor dem würt⸗ temberg- badischen Landtag erklärt, die me- kaner seien geneigt, Karlsruhe aus dem amerikanischen Besatzungsverband zu entlas- Sen, wenn sich die Bevölkerung der Stadt bei einer Abstimmung für die Wiederherstellung des alten Landes Baden entscheiden sollte. Der Landeskommissar für Württemberg-Ba- den, Charles P. Gross, hatte kurz darnach darauf hingewiesen, daß er von keinem Vor- ang wisse, der zu der Erklärung des Mini- zler präsidenten berechtige. Beim Württemberg- badischen Staatsmini- sterium war nichf zu erfahren, von welcher Stelle die in den Kommuniqué erwähnte„Er- tung! gemaclit worden ist. Von seiten der Landes kommission wurde erneut betont, daß weder ein Vorgang noch eine Besprechung bei der Landes kommission oder bei der Hohen Kommission die Erklärung des Ministerpräsi- Aenten vor dem Landtag rechitfertige. Weinkeims Oberbürgermeister in Amerika Weinheim a. d. B. Mit einer Reihe von „ bersöônlichkeiten des kommunalen und öffent. lichen Lebens fuhr am 1. Juni auch Oberbürger meister Dr. Engelbrecht nach Amerika, um während eines vierteljährigen Aufenthalts die Verhältnisse in den Veremigten Staaten kennen zu lernen. u werden u.., die Die deutschen Kommunalpolitikel Verwaltungsakademie in Shicago besuchen, In Vertretung des abwesen. führt Bürgermeister Armamputierter stürzt und ertrinkt kau Heidelberg dw). Ein armamputierter zen fann glitt auf einer Mauer der Schleuse bei nats be Neckargemünd aus, stürzte in den Neckar und te. A ertrank, Der sofort herbeigeeilte Schleusen- Fife Farter konnte dem Verunglückten nicht mehr ag de e J Süch 1 deu Hedlen same 1 schlug Gebie Mann Mann dam Wür * n U 11 70 mit ge. 4. MSuter Jauernswert helfen. Bei dem Verunglückten handelt es sich ermutlich um einen Patienten der in der Nahe der Schleuse gelegenen orthopädischen Klinik. Kein Einheits-Fremdenverkehrsverband Heldelberg sth. Ein Antrag, den Kordbadischen und südbadischen Fremdenver- kehrsverband zu vereinigen, wurde auf der Mitglieder versammlung des badischen Frem- genverkehrsverbandes Mordbadische Zone) Zul Wunsch der Mehrheit der Mitglieder ab- Selehnt. Die Frage einer Zusammenlegung bei- der Verbände wurde auf Antrag von Ober- bürgermeister Dr. Swart, Heidelberg, einer Sbäteren Zukunft überlassen. Flugzeugteile in einem See gefunden Heidelberg(eb). In einem kleinen See zn der Nähe von Mannbheim-Feudenbeim wur- en Fugzeugteile gefunden, die Wahrschein- lich von einem amerikanischen Flugzeug vom 8 3 A 26 stammen. Nach Aussagen eines deut- * chen Bauern soll im Jahre 1945 in den See 5 ein Flugzeug gestürzt sein, Sofort wurde da- mit begonnen, das Flugzeugwrack nach menschlichen Uberresten zu durchsuchen. Blechtafel tötet einen Arbeiter Bretten(SWE). Beim Abladen von Blech- Platten in einer Herdfabrik stürzte eine Tafel Auf einen der Arbeiter und verletzte den Be- ten 80 daß der Tod bald 1* nach dem Unfall Protest der Hausbesitzer an die Regierung Heldelberg(UP). Auf einer Kundgebung in Wiesloch bei Heidelberg gaben Hausbesitzer in einem Protestschreiben an die Bundes- und Landesregierung ihrem Mißfallen darüber Ausdruck, daß lediglich der Hausbesitz, die Landwirtschaft und das Betriebskapital zum Lastenausgleich herangezogen wurde, nicht Aber die Vermögenswerte der Post, der Bun- desbahn, der Gewerkschaften und besonders Sntrat, der gemeinnützigen Wonungsunternehmer. Auch gegen die Soforthilfe und Gebäudever- Sicherung kam es zu scharfen Protesten, die in einer Resolution für Bonn und Stuttgart ren Ausdruck fanden. Zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit des Haus- und Grund- besitzes forderten die Hausbesitzer eine Er- Höhung der Mieten. Großbrand in Tauberbischofsheim Tauberbischoefsheim(wb). In del städtischen Turnhalle brach ein Großfeuer us, das im Laufe der folgenden Stunden ge- Ischt werden konnte. Die Halle brannte voll- ständig aus, Die Firma Edeka, die die Turn- Halle als Lagerraum benutzt, verzeichnet Allein an Lebensmitteln einen Schaden von wehr als 50 000 D-Mark. Die Brandursache ist noch nicht erklärt. Es wird angenommen, daß sich das Feuer aus Ascheresten entwik- Felt hat, die von Anliegern an die Auffenwand Ger Turnhalle geschüttet worden Waren. Langfinger stahlen„rechte“ Schuhe Karlsruhe(SWE). Eine große Enttäu- ſchung erlebten unbekannte Diebe, die einen uf der Kaiserstraße abgestellten Personen- Kraftwagen erbrachen, um ein auf den hinte- en Sitzen verlockend lagerndes Paket mit Schuhen zu entwenden. Unbeobachtet gelang uch der Raub und fröhlich wurde die Ver- Amürung gelöst, wobei die Burschen vermut- lch schon den Gewinn des geglückten Fanges eten. Dann aber wurden ihre Gesich- ang und länger. Zum Vorschein kamen Ausschließlich„rechte“ Schuhe. Dafür aber debe selbst. Mensch Verwendung. Nicht einmal Seckenheims neuer Trauſaal— ein Schmuckkäſichen In ſtiller, unauffälliger Arbeit iſt in den letzten Wochen der Raum der früheren Le⸗ bensmittelkartenſtelle zum Trauſaal umge⸗ baut worden. Jeden Beſucher, der den neuen, baulich leicht ve änderten Saal betritt, ſpricht dieſer Raum mit ſeiner ſchlichten Würde der Innenausſtattung an. Gleichzeitig iſt er durch dezente Vornehmheit dazu angetan, den jun⸗ gen Paaren, die hier ihren gemeinſamen Lebensweg antreten, den Ernſt und die Fei⸗ erlichkleit der Stunde deutlich zu machen. Eine Bereicherung iſt auch der neu hinzu⸗ gekommene Vorraum, der für die Erledigung der Zeugenformalitäten gedacht iſt, während das Brautpaar ſelbſt im Trauſaal Platz nimmt. Der Saal wirkt durch die in ſanften Tönen gehaltene Tapete und große, geraffte dunkle Vorhänge ruhig und ſtimmt beſinn⸗ lich. Ein großer mit Blumen geſchmückter Tiſch, ein breiter Teppichbelag, Bilder als Wandſchmuck aus den Beſtänden der Kunſt⸗ halle ergänzen ſo in treffendſter Weiſe die feberliche Note.„Da möchte man direkt noch einmal heiraten“ meinte einer, der ſich noch an die Enge des früheren Raumes erinnerte. Religionspädagische Lehrerkurse Karlsruhe dw). Das erzbschöfliche Or- dinariat in Freiburg wird von Juni an für die katholischen Lehrer und Lehrerinnen an den Volksschulen Nordbadens in Neckarelz reli gienspädagogische Kurse veranstalten. Die Kurse, die getrennt für die einzelnen nord- dadischen Landkreise angesetzt sind, stehen unter dem Leitgedanken„Die Aufgabe der ristlichen Lehrerpersönlichkeit bei der Ret- tung des christlichen Menschenbildes unserer Zeit“ Im August soll außerdem ein kateche- tischer Kurs zur Vorbereitung auf die zweite prüfung für katholische Religionslehrer statt- anden. Der Ehemann sollte verschwinden KarlsTuhe(UP). Die Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe verurteilte den Ange- klagten Richard Schweikert zu zwei Jahren Gefängnis, weil er einen deutschen Kriegs- gefangenen in der Sowjetunion bei der sowie- tischen Lagerleitung als Partei- und SA-Mit-⸗ glied denunziert hatte. Schweikert unterhielt mit der Frau des Kriegsgefangenen ein Ver- Hältnis, Der Gefangene wurde dennoch einige Monate später entlassen. Nach der Verkün- dung des Urteils entrüsteten sich die Zuhörer über den Freispruch der Freundin des Ange- Elagten, die nach Meinung des Publikums ebenso schuldig war. Der Heimkehrer verzieh seiner Frau und ging mit ihr einträchtig nach Hause. Dentistenkongreß und Dentalausstellung Karlsruhe(SWE). Im Rahmen des Deutschen Dentistenkongresses findet zur Zeit die Dentalschau als größte Fachausstellung dleser Art sei vielen Jahren statt. per hun- dert Firmen aus dem ganzen Bundesgebiet and aus Berlin sind Vertreten, Die Schau gibt den Besuchern einen Uberblick über die Fortschritte der deutschen Dentalindustrie Der Deutsche Dentistenkongreß 1950 selbst curde am 3. Juni mit einem Festakt anlaß- lich der 30-Jahr-Feier des Karlsruher Denti- stischen Instituts beendet. Er verlief im kest- gelegten Rahmen. Wissenschaftliche Vorträge wechselten mit kulturellen Veranstaltungen und Stunden der Entspannung. Bischiof Dibelius kommt nach Pforzheim P fOr Zheim(wb). Der Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirchen und Bischof von Berlin, D. Dr. Dibelius, wird am 5. Juni in Pforzheim über„Die Lage der Kirchen in Ost und West“ sprechen. Eine lästige Zigeunerfamilie R. Bad Rappen a u. Kurz vor der EFinge- meindung der Teilgemeinde Zimmerhof schob das Heinsheimer Bürgermeisteramt eine mehr- köpfige Zigeunerfamilie in den Zimmerhof ab, wogegen Bad Rappenau als nunmehr für diese Personen auf zukommende Gemeindever- waltung beim Landratsamt Mosbach Protest erhob. Weil dieser Schritt nichts nützte, Will Rappenau jetzt Dienstaufsichtsbeschwerde ge- gen das Landratsamt erheben. Um die Zigeu- Her familie nicht in der Bäderstadt seßhaft Werden zu lassen, haben die Rappenauer Ge- meindeväter einen Wohnwagen angeboten Das Familienoberhaupt der Sippe sagte nicht nein, er möchte selbst gern wandern, Aber e verlangt noch zwei Pferde dazu. Das über- steigt Vorläufig die finanzielle Kraft Rappe Haus. Sonderbare Tier freundschaft FUT t wangen(ZSH). In der Nahe eines Hofes entdeckte der kleine Hund des Bauern eine Fäh mit drei Jungen. Er schloß Freund- schaft mit den Fuchskindern und spielte und balgte mit ihnen. Zum Lohn dafür holte sich ein junger Reinecke ein Huhn, konnte es aber fast Nicht tragen. Frangois-Poncet in Stuttgart Stuttgart(UP). Der französische Hoch- kommissar Andrée Frangois-Poncet ist zur deutsch- französischen Bürgermeisterkonferenz in Stuttgart eingetroffen. Er wird sich zwei Tage in der schwäbischen Landeshauptstadt aufhalten, Im Abend des Ankunftstages nahm Frangois-Poncet zusammen mit Bundespräsi. dent Prof, Heuss im Württ. Staatstheater an einer Festvorstellung der Oper„Salome“ von Richard Strauß teil, die im Rahmen der deutsch- französisch. Woche aufgeführt wurde Anschließend gab die Stadtverwaltung einen Empfang für Frangois-Poncet und Professor Heuss, in dessen Verlauf der Hohe Kommissar eine Ansprache let. Bazur der evangelischen Kirchengemeinde Nach langen Jahren veranſtaltet am kom⸗ menden Wochenende die Ev. Kirchengemeinde wieder einen Bazar, deſſen Erlös der weite⸗ ren Ausgeſtaltung des Ev. Kindergartens zugute kommen wird. Nach den Vorbereitun⸗ gen zu ſchließen, die im Ganzen geſehen be⸗ reits vor dem Abſchluß ſtehen, läßt dieſe Veranſtaltung wohltätiger Art durch ihren großen Kreis der Mitwirkenden und ſonſtige programmliche Ausgeſtaltung beſondere Er⸗ wartungen erhoffen. Drei Tage lang wird die Turnhalle und der anliegende Platz im Zeichen eines Volks⸗ feſtes ſtehen, bei dem die Heiterkeit und Freude Trumpf ſein wird. Bereits am kom⸗ menden Samstag wird der Bazar in einem gediegenen Rahmen eröffnet, bei dem vor allem der Ev. Kirchenchor, die Turnerinnen der hieſigen Vereine, wie die Sänger auf⸗ treten werden. Ergänzt wird das Programm des erſten Tages durch Darbietungen der Ev. Gemeindejugend, die ſich durch ihre Auf⸗ führungen bei dem vergangenen Jugendtag beſondere Aufmerkſamkeit verdient hat. Am Sonntag Nachmittag wird vor allen Dingen der Jugend Gelegenheit zur unter⸗ haltſamen Freude geboten. Auch hier wird die Spielſchar der Jugend ein gewichtiges Wörtlein an der Ausgeſtaltung mitreden. Der Abend ſelbſt bringt in einem gewiſſen Höhepunkt des dreitägigen Geſchehens echte volkstümliche Unterhaltung in jeder Art. Humoriſtiſche Aufführungen der Jugend wechſeln in bunter Folge mit Darbietungen der Sänger und Turnerinnen, während das ganze Programm durch die Sackenheimer „Stammkapelle“ Schary muſikaliſch gewürzt wird. Ein quicklebendiges Anſagertrio wird an allen Tagen für den nötigen Schmiß und Ein Nachspiel zum Boxkampf Manabeim. Zu den vielen Nachspielen, die der Boxkampf ten Hoff Walcott nach sich zog man denke an die zahlreichen ambulanten Händler, die auf ihren Eisportionen und warmen Würstchen sitzen blieben, und an die Pleitestim mung bei den Veranstaltern— zu all diesen Be. gleiterscheinungen des groben Geschäfts einige ausländischer Manager kommt nun noch die Klage des Franzosen Georges Carpentier. Er War von einem Angehörigen des Boxrings als Ring. richter bestellt und von Walcotts Managern ab gelehnt worden, Sein Schadensersatzanspruch beläuft sich auf nur 19 400 DM, Was bei der Bi. lanz des Mannheimer Boxrings kaum noch eine Rolle spielt. Die Verhandlung vor dem Landge. richt Mannheim wurde auf 21. Juni vertagt. Uraufführung in Mannheim Mannheim. Am Sonntag wird die„Lieder halle“ Mannheim, Badens größter Gesangverein, mit einem großen Konzert an die Of fentlichkeit treten, in dem ein Chorwerk mit Orchestei „Neuer Morgen“ von Musikdirektor Friedrich Gellert uraufgeführt wird. Das Pfalzorchestel hat den musikalischen Teil des Programms über: nommen. Wettervorhersage über Fernsprecher In Zusammenarbeit des Wetteramtes mit der Oeutschen Post bringt diese jetzt die Wetter. Vorhersage wieder über„Kundendienst“. Da- durch ist es jedem möglich, die neueste Vorher- zage des Wetteramts Karlsruhe zu erfahren, die täglich 2-mal neu erstellt wird. In Karlsruhe hört man nach Anruf von„Wettervorhersage“ den Text über eine Schallplatte. In Bruchsal, Pforz- eim, Mannheim, Heidelberg, Weinheim, Eber bach, Adelsheim, Buchen, Tauberbischofsheim and Wertheim liest— bis zur Schaltung einer Obertragungsleitung auf die Schallplattenanlage — eine Beamtin bei Anruf des„Fernsprechauf: tragsdienstes“ den Text vor. Die Neuerung wird besonders in kleineren Orten Anklang finden, wo duch die Landwirte zur Ernteberatung die ihnen nächstgelegene Stadt anrufen können, aber auch in den Großstädten bietet sie unbe- dingte Vorteile. Sonder vorhersagen für spezielle Zwecke Bauunternehmen, Transporte, Ausflüge) gibt gegen eine Gebühr nach wie vor das Wet; teramt Karlsruhe unmittelbar fernmündlich ab. DSS———ꝛ——— * „Deutsches Jugendwerk“ gefordert Das vom Landesbischof D. Hanns Lilje (Hapnoverf) herausgegebene„Sonntagsblatt“ rükt in einem ausführlichen Beitrag über die Soziale Lage der deutschen qugend zur Grün- dung eines umfassenden deutschen Jugend- Werkes auf. Es soll der Berufserziehung der deutschen Jugend dienen und dafür sorgen, dag für die Jungen und Mädchen, die in der Wirtschaft keine Arbeit finden, beim Wieder- aufbau der Städte, dem Bau von Straßen, bei der Aufforstung der Wälder und der Kulti- vierung von Gdland Arbeitsmöglichkeiten ge- schaffen werden.„Wir rufen die deutsche Oktkentlichkeit auf“, so heißt es u. a.,„Parteien und die Regierung zu drängen, daß diese sich der Sache annehmen. Wir rufen die Unter- nehmer auf, das Betzte zu tun, um Lehr- stellen zu schaffen, Lehrlingswerkstätten zu errichten und Lehrlingsheime aufzubauen. Wir rufen die Gewerkschaften und die Ju- gendverbände, ihre reiche Erfahrung dem Werk dienstbar zu machen, und wir rufen die deutsche Jugend zur„Selbsthilfe“. Moderne Physik und Religion „Die heutige Physik führt zwar nicht zu Religion zurück, aber sie glaubt nicht mehr den Weg zur Religion verbauen zu können,. Wie es Vielfach vor 50 Jahren der Fall war“ erklärte Dr. Howe(Hemer) auf einer reli Sions-pädagogischen Tagung in Bielefeld, an der 250 Svangelische Lehrer und zahlreiche Gemeindepfarrer teinahmen. Der innere Wan- del komme vielleicht am stärksten dadurch zum Kusdruck, daß gerade die radikalsten jüngeren Physiker nicht— wie um die Jahr- Hündertwende— das Gespräch mit dem li- Bergen Theologen suchten, sondern sich dem- jenigen näherten, dem da Stenkeit ee Wir! Jas Wunder der Chri. Schwung ſorgen und vor allen Dingen als Blokadebrecher gegen jede Art von Alltags⸗ ſorgen und Grieskrämerei wirken. Neben Hans Carl Berger, der ja längſt kein Unbe⸗ kannter mehr iſt, wird ſich erſtmals Wilhelm Hartmann auf den„weltbedeutenden“ Bret⸗ tern verſuchen, während Heinz Ries ja be⸗ reits ſein erfolgreiches Debut in„Neckar, Lenz und Liebe“ beſtand. Wenn es ihm auch hier gelingt die Maſſen mit ſeiner humoriſti⸗ ſchen Ader in Bann zu ſchlagen, können wir einen wefteren„Stern“ am humoriſtiſchen Himmel Seckenheims begrüßen. Der Montag wird dann abſchließend in einem bunten Kehraus alles vereinen, was irgendwie bei einem Volksfeft in Seckenheim ein„Wörtlein“ mitzureden hat. In bunter, ununterbrochener Weiſe werden alle Teil⸗ nehmer verſuchen, die Wogen der Freude und des Humors hochgehen zu laſſen, daß ſie wie⸗ der Windſtärke 12 erreichen und damit Ab⸗ ſchluß einer gelungenen Veranſtaltung ſein werden. Für Liebhaber jeder Art werden Ueberraſchungen geboten. Herausgreifen wol⸗ len wir nur das Preiskegeln, den Schießſtand und eine ſehr reichhaltige Tombola, die allen Glückskindern, ſelbſt den enttäuſchten Toto⸗ freunden etwas zu bieten hat. Wenn da das Glück nicht winkt... Ohne Frage iſt natür⸗ lich für das leibliche Wohl in beſter Weiſe geſorgt. So ſteht außer Zweifel, daß auch der Ba⸗ zar der Ev. Kirchengemeinde ſeine Anzieh⸗ ungskraft nicht verfehlen wird, zumal hin⸗ ter den drei Tagen ungetrübter Freude in Allem ein wohltätiger Zweck ſteht, der unſe⸗ ren Kindern im Kindergarten wieder ſegens⸗ reich zugute kommen wird. Ob es zu dieſer Veranſtaltung noch beſonderer Einladung bedarf? Mannheimer Tageschronſt Opfer des naſſen Todes mehren ſich. Im Rheinſporen in der Nähe des Reſtau⸗ rantes„Zur Silberpappel“ fiel in den Nach⸗ mittagsſtunden beim Spielen ein 9 jähriger Junge aus einem Boot ins Waſſer und er⸗ trank. Die Berufsfeuerwehr bemühte ſich um die Bergung der Leiche, mußte aber dieſe Arbeit infolge der Dunkelheit abbrechen. Die Straße war zu klein! Zwiſchen Ilvesheim und Ladenburg, in der Nähe der Kanalbrücke, ſtürzte ein Perſo⸗ nenkraftwagen aus bis jetzt noch nicht be⸗ kannten Gründen die Straßenböſchung himun⸗ ter. Drei Perſonen wurden dabei verletzt und nach Seckenheim in ärztliche Behandlung gebracht. Lehrer verging ſich an Schülerinnen. Die große Strafkammer des Landgerichts Mannheim verurteilte einen 39 jährigen ver⸗ heirateten Mannheimer Volksſchullehrer we⸗ gen Verbrechens nach 8 174 und 176 zu zwei Jahren und ſieben Monaten Zuchthaus. Der Lehrer, der 1948 aus Kriegsgefangen⸗ ſchaft heimgekehrt war, hatte ſich nach ſeinem Wiedereintritt in den Schuldienſt ſiebenmal an elf⸗ bis zwölfjährigen Schülerinnen ver⸗ gangen. ö Wettervorhersage Das Hochdruckgebiet mit seinem Zentrum über Polen dehnt seinen Anschluß nunmehr stärker als bisher auch auf Südwestdeutsch- land aus. Vorhersage für Samstag: Heiter oder leicht bewölkt, trocken, schwache Winde um Ost. Vorhersage für Sonntag: Keine we- sentliche Anderung, höchstens im Südwesten leicht bewölkt. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mauuhelim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Flärdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhabet Georg Härdle), Mannheim-Seckenheim, Fernsprecher 47216— Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5. Fernsprecher 518906 —— Bischof Leiprecht zur Gemeinschaftsschule Eine außerordentlich stark besuchte Er- ziehertagung für alle katholischen Lehrer un Lehrerinnen an Volks- und 1 Nordwürttembergs in Schwäbisch Gmü wurde von Diszesanbischof Dr. Leiprecht mit dem Referat:„Der katholische Lehrer in der christlichen Gemeinschaftsschule“ eröffnet Der Bischof sprach eingehend über die Er“ zlehungsaufgaben der Katholischen Erzieher in der Gemeinschaftsschule. Es gehe dabei nicht um Politik, sondern einzig um dag christliche Gewissen. Die Zeiten seien vorbei da man sich gegenseitig bekämpfte. Die kon- fessionelle Verschiedenheit sei eine geschicht- liche Tatsache. Man wolle miteinander den Aufbau unseres Volkes vollziehen im Geiste der gegenseitigen Achtung. E. M. Gkumenische Jugend in Baden Das evangelische Jugendwerk Baden er- Wartet auch in diesem Jahr wieder Gäste aus zem Ausland. Vom 30. Juli bis 8. August wWird im Jugendheim Geroldseck eine Gkumenische Freizeit für Jugendliche beiderlei Geschlechts lurchgeführt, zu der Einladungen nach Frank- teich, Holland, der Schweiz, Belgien und Dänemark ergingen. Von 20, bis 29. August wird sich im Jugendheim Neckarzimmern eine Falten der evangelischen Arbeiterjugend auf- N. N a Danziger Kirchenbücher wurden gerettet Nicht nur die ostpreußischen, sondern auch die Danziger Kirchenbticher sind, wðie berich- tet wird, nahezu vollständig erhalten und be- finden sich in den Westzo 1 ältesten Panziger Kirchenbücher, ziger Staatsarchiv lagerten, sind de Lecieliet dis ö 1 1 1 1 . Das Dilemma mit der Fernbrille Engenieur wird Opfer seiner Erfindung— Die Welt aus der Nahperspektive verwirrt Wenn jemand alles doppelt sieht, so hat das bestimmte Ursachen die mit dem Zu- Stand des Betreffenden zusammenhängen. Im übrigen gibt es kurzsichtige und weitsichtige Menschen. Sie sind je nach dem Grade ihrer Sichtbehinderung hilflos, wenn sie ein ge- Wisses Etwas auf ihrer Nase vermissen. Ab- Sesehen von Sonnenbrillenträgern, denen die Brille auch wirklich zur Abschwächung der Helligkeit dient, sollten die Nichtbebriliten normalerweise zufrieden sein, mit Luchs- Augen durch das Leben wandern zu können. Sie sind es jedoch offenbar nicht. Sonst wäre der Amerikaner Forster keinesfalls an den Frankfurter Ingenieur Wollenberg heran- getreten, um in ihm einen Spezialisten der Optik für die Verwirklichung seines splee- migen Einfalls zu gewinnen. Die„große[dee So aber erschien der amerikanische Ge- schäftsmann, dessen Bekanntschaft Wollen- derg auf einer Gesellschaft gemacht hatte, in er Wohnung des Ingenieurs und trug ihm sein Anliegen vor. Ob man nicht eine Fern- brille erfinden könne, meinte er, gewisser- mahßen ein Fernglas für den Alltag, womit jeder Normalsichtige eine völlig veränderte Und vor allem genäherte Perspektive von sei- ner Umgebung gewinne? Zwar eine abson- derliche Idee, sagte Wollenberg, dennoch ohne besondere Schwierigkeiten durchführbar. Wo. für Forster so etwas brauche? Nun ganz ein- kach, um es den zuweilen recht absonderlichen Mitbürgern zu verkaufen, Ihnen sägen Ausg ne Dinge die Dollars immer lockei in der Tasche und Geschäft ist Geschäft. Mit schöner dicker schwarzer Hornfassung aun Patentrahmen, die beiden sehr dünnen Spezlallinsen kaum dicker als ein gewöhn- liches Augenglas lagen bald drei Exemplare für 10-fache, 20-fache und 30-fache Annähe. rung der betrachteten Umgebung vor. Sie sa- hen eigentlich recht harmlos Aus, diese„Ta- gesferngläser“, und Wollenbergs Konto hatte sich inzwischen um einige tausend D-Mark aufgefrischt. Blieb nur übrig, die bestimmt hervorragend gelungene Optische Konstruk. tion zu erproben. Der Erfinder setzte sich ein Exemplar auf und trat einen Spaziergang durch die Stadt an. Zum Greifen nahe Er wußte es ja gleich, nun würde ihm au der Straße alles zwanzigmal näher erscheinen Als es tatsächlich war. Demnach konnte er sich darauf einstellen. Erfreulicher weise wohn. te er in einer Nebenstraße, wo wenig Ver. kehr herrschte. Der Fernsichtige hatte alse Gelegenheit sich zunächst an die neue Umge- bung zu gewöhnen., Trotzdem streckte er hin und wieder en nunmehr ganz erheblich optisch verkürzten Arm aus, um zu prüfen. ob es einfach sei, das persönliche Beurtei- 8 nögen umzustellen. Auf einer Haupt- rsstraße stellten sich dann doch plötz- lich einige Verwirrungen ein. Er wollte wie derholt Leuten ausweichen, die noch gar nicht genügend herangekommen waren. Auf dem Nachhauseweg versuchte er eine Straßenbahn zu erreichen, um schnell aufzuspringen, stellte Wenig später außer Atem fest, daß sie sich schon 20-mal so weit entfernt befand und die Aussicht für den etwas korpulenten Dauer- läufer äußerst gering waren. Schließlich nahm er eine andere Bahn und ergötzte sich von seinem Sitzplatz an manch lieblichem Da- mengesicht, dem er sich sozusagen zum Grei- ten nahe befand— leider nur optisch. Scherben bringen Lü ek Der erste Tag verging, wie man sieht, rech harmlos. Der zweite, welcher der 30 fachen Näherung gewidmet wurde, hatte es dafül um so mehr in sich. Bei allen technischen Kenntnissen und allem wohlgewolltem Ein- fühlungsvermögen, Ingenieur Wollenberg ver- stand es einfach nicht, sich von 20- auf 30-fach umzustellen und das Verhängnis nahm uner- bittlich seinen Lauf. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Zwischenräume vor und hinter den laufenden Menschen auf einer belebten Straße durch eine dreigigfache Ver- Kürzung aller Entfernungen optisch auf Zenti- meter zusammenschrumpfen, verlor der Fach- mann förmlich den Oberblick, rempelte eine junge Dame im Persianer, welche gerade ihrem Horch entstiegen war, recht unsanft an und landete mit ihr im geschmackvoll deko- rierten Schaufenster eines Juwelierladens. Die unbekannte, nach übereinstimmenden Aussa- gen bildhübsche Frau floh erschreckt doch unverletzt in ihr schützendes Auto und brauste davon. Drei Tage Untersuchungshaft kostete tler Spaß. Was lag näher, als einen Gangster- Überfall zu vermuten. Erst Mister Forster Flärte den Irrtum auf. Verwundert und recht tweideutig betrachteten die Polizisten dig Fernbrille und die Männer. Es gab doch selbt. game Dinge auf dieser Welt. Das happY end Den größten Schreck bekam Wollenberg, als er die in seine Fernbrillenrempelei verwickelte Dame, höchst persönlich von seiner Wirtschaf- terin zum Warten genötigt, in der Wohnung antraf. Sie fand das Ereignis zwar„shocking die Fernbrille jedoch„all right“ und den Er- Under letztlich„o. k.“. Auf diese höchst ab- norme Weise ist der Optiker das Opfer seiner Erfindung geworden und folgte der Dame, die hm ins Schaufenster vorangeflogen war, durch die Luft nach New Vork. Forster hat sich da- von überzeugen lassen, daß die ernsthaften Versuche mit der Fernbrille gescheitert sind. Er meinte lächelnd auf der Hochzeit in Ame- kika, wenn schon Frankfurt aus Nahperspek- tive so verwirre, wie solle es dann wohl erst in der Weltstadt New Vork werden. Mit einem Auge liebäugelte der Geschäftsmann jedoch trotz allem mit der wenigstens zehnfachen Fernbrille und möchte gerne einige kleine Zwischenfälle in den Avenues der Wolken- kratzer auskosten. Der Optiker dagegen braucht seine Erfindung nicht mehr. Er hat sich dem Objekt keines einstigen Fernglases am mehr als ein dreißigfaches genähert. Die„Nacht bei den Mördern“ ber 100 Jahre besteht das Wachsfiguren- Kabinett von Marie Tussaud in der Maryle- bone-Straße in London. Das Museum zählte im letzten Jahr rund eine Million Gäste. Heute leitet der Ur-Ur-EFnkel der Gründerin, Bernard Tussaud, das Unternehmen. Er hat zwar in der Welt, auch in Hamburg, Nach- ahmer gefunden, jedoch nirgendwo auch nur amähernd solche Popularität erreicht. Auch der durch Kriminalgeschichten und Film abgebrühte „Schreckenskammer“ von Tussaud noch mit einem gewissen Schauer. Die Temperamente sind hier sehr verschieden. Fast täglich fragt irgend nach, ob er nicht gegen eine Belohnung in der Kammer mit den prominentesten Verbrecher typen schlafen dürfe. Bisher hatte jedoch nur ein betrunkener Nachtwächter die Ehre, in dieser erlauchten Gesellschaft seinen Rausch AUszuschlafen. Die miß handelte Puppe Ein beliebter Spaß des Aufsichtspersonals ist es, sich stocksteif unter die Puppen zu stellen. Es behauptet, nur zwei von jeweils zehn Besuchern würden diesen Schwindel be- merken. Als der Wärter Harry Willetts jedoch von einer alten Jungfer zehn Minuten lang ausdauernd mit einem Regenschirm bearbeitet Worden war, riß ihm der Geduldsfaden seines Spiels. Einige Tage später bekam Tussaud eine Arztrechnung über einen heftigen Herz- anfall dieser Dame. Ein Wachsmodell herzustellen, dauert etwa 54 Evangel. Kirchengemeinde Mhm.-Seckenheim 9 zu GHumsten des Samstag, 10., Sonntag, 11. und Montag, 12. Juni 1950 in den Räumen der TURNH ALLE, am OEG. Bahnhof Musiſcalische, gesangliche, turnerische und sonstige Darbietungen am laufenden Band Hegelbahn, Schießstand u. Gabenverlosung bieten reichl. Gewinne. Auch fir das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Hierzu ist Jedermann freundl. eingeladen. Die evang. Hirchengemeinde. * 8 vier Monate. Bevor es in Auftrag gegebg Wird, schreibt Tussaud zunächst an den As er wählten. Die meisten fühlen sich Seschme chelt, in dem Kabinett Aufnahme zu ind So schrieb Bernard Shaw: Es Würde m viel Spaß machen, in die Gesellschaft d Unsterblichen aufgenommen zu Werden“, 9 Filmschauspielerin Greer Garson, lieg 90 gar wissen, sie betrachte diese Auf forderun Als die bisher größte Fhre. Stalin Schweiz Auf Anfragen. Sein Modell von 1936 hat sd Seitdem bereits mehrfach geändert. Tito sehiekt Uniform Bernard Tussaud ist auch häufig auf Neigen um selbst Maß zu nehmen. So fuhr er vd kurzem nach dem Soestdijk-Palast 2u ein Interview mit Königin Juliana Bei diesen Unterredungen mißt Tussaud mit einem Tag“ zirkel die Gesichtsproportionen und fotogrs. Zu verkaufen: 1 Holztreppe(15 Stufen) Cd. 3,50 m hoch 3 Zimmertüren, 21 m 3 Fenster, 4 flügelig 1 Glasabschluß 8 Fensterläden Hauptstraße 88 12— (am Rathaus) Das; Gesckäft für Ihre Augen liert das Objekt aus etwa 30 verschiedenes 5 B. Blickwinkeln. Die exakten Körpermaße Wer. V.. den vom Schneider oder dem Modesalon be zogen. Manchmal, so bei Marlene Die trie 55 Wurden die Beine unmittelbar nach einen Gipsabguß geformt.. Fräulein Tussaud bekümmert sich um dz stilechte Garderobe. Einmal gab das Unter nehmen 18 000 Pfund für den Erwerb dee Krönungsroben von König Georg IV. aus, um erst vor kurzem wurde für eine Nachbildung e eines Kleides von Königin Mary etwa 50% 8 DM aufgewendet. Häufig schicken die Modell L. hre eigene Garderobe. So hat Präsi idden E E inen seiner Anzüge mit dem 1 N 5 g 8 Großstädter betritt die 1 herübersenden Jassen, Marschal F 1% steuerte eine seiner Galauniformen be and selbst Nehru überwies seine eigen b Dhoti.. ein junger Bursche bei den Wärtern Gangster- Testamente 1 Einige englische Verbrecher haben ih 0 Kleidung dem Institut testamentarisch ver K macht. In anderen Fällen wurde viel Geld 1 augewandt, um an die persönlichen Habse 0 ligkeiten eines Toten zu kommen. Bevor dig 1 Wachsmodelle angezogen Werden, müssen An. 9 gestellte die neuen Kleidungsstücke einig d Zeit tragen. Damit sie lebensechte Falten be. S 2: kommen!„ Die Auswahl der Kandidaten für das RA 4 binett macht Tussaud viel Kopfschmerzen 6 Selbstverständlich müssen alle gekrönten 8 Häupter der Gegenwart in der Sammlung 11 ebenso wie die führenden Staatsmänner ver 4 kreten sein. Bei den Bühnen-, Film- und 8 Sportgrößen richtet sich Tussaud Weitestge 10 hend nach dem Publikumsurteil. So Wurde voz 5 kurzem der Filmstar Olivier aufgenomme 5 5 5 8 5 5 0 dafür aber sein amerikanischer Kollege Cheg, les Laughton wieder ausgebedtet. N. b TTT 8 2 3 Süddeutscher Rundfunk 5 Radio Stuttgart 282,7 m= 1061 KHz 6 Tägliche Sendungen Mittwoch, 7. Juni 0 werktags, S sonntags) 14.50 zum Lobe der Musik Chor 0 üdwie eimatpos musik 6.50 Süden Sic geumnstpost(c 16.00„Aus dem alemannischen I 5 6.55 Morgenandacht() 8 8 7.00 Morgenandacht G e des 10. Jan U 7.10 Programmvorschau(5) s andertste Körtolge E 7.15 Werbefunk mit Musik(W)—— eee e 75 7.55 Nachrichten, Wetter(W) 88 en 8.00 Wir wollen helfen() 5 1 d 8.15 Morgenmusik(W) letz E. k. Fischer„ist chr 1 9.00 Nachrichten, Must(W) 17445 Eee 8 9.15 Suchdienste(W) 15 eines Konzert. M. SlUnke 10.15 Schulung(5 dest Pot n 11.00 Katholische Morgenfeier(S) N 58 N 810 9 11.45 Landfunk() Dane ö 1 1245 r e S) 20.00„Das Unsusleschliche!, Hö 0 F 8 Sbiel von Walter Bauer. 13.00 Werbefunk mit Musik(W.) 21.00„en ruhe still im Hohen gel 0 13.55 Programmverschau(W) nen 81 1 14.00 Schültunk(7) FaAlitasis 14.30 Kinderfunk(8) a 5 111 0 15.45 Aus der Wirtschaft(W) 2 17.40 Süudwestd. Heimatpost() 22.30 Programm nach Ansage. 1455 e) 23.00 Leichte Must. Aikternach 55 Toto-urgebnisse(8) a. uk m Diet Spezialinstitut f. Augenglsser L ADENBURE Hauptstraße 19.00 Die Stimme Amerikas(W, S) 0.05 Jazz im Funk m. Dieter Zip Geschäfts- Empfehlung. Bringe der Einwohnerschaft von Seckenbheim mein seit Jahren bestehendes Korbwaren-Geschäf in Mannheim- Friedrichsfeld, Main-Neckarbahnstraße 14 in empfehlende Erinnerung. Daselbst werden in eigener Werkstatt Korbwaren aller Art hergestellt sowie sämkliche anfallende Reparaturen fachmännisch ausgeführt. Tel. 47082 JOSEF BECKER, Kor 5 3 Wer nimmt keräftigen, zur Schulentlass ung kommenden dungen als Sehuhmacher-Lehrling auf? Zu err. in der Geschäftsst. ds. Bl. bmacher. Vereins- Kalender. ii Ai Männergesangverein 1861. Heute Samstag 20 Uhr Probe. a 1 Liedertafel. Heute Samstag 20.30 Uhr Probe. 10 Turnerbund„Jahn“. Morgen Sonntag finden auf dem Wald- Sportplatz folgende Freundschaftsspiele statt: 13 Uhr Jug. MANNHEIM, 0 1 5 4 Ecke Breitestr. hausen, 2. Mannschaft; 15 Uhr 1. Mannsch.— Tv. Neckar-))) hausen, 1. Mannschaft. Die einzelnen Mannschaftsauf- Lieferant 3 Sind im Vereinslokal angeschlagen Zum Besuche mtl. Krankenkassen Nken Leghorn, Rebhuhnfarbige u. Rhodeländer sowie dungnennen laufend zu haben bei Großmann, Meßkircherstr. 6, Il. 1006 Inr Fachoptiſcer il Sängerbund 1865. Heute Samstag 20 Uhr Probe. ASV. Schönau Jug; 14 Uhr 2. Mannschaft— TV. Neckar- dieser Spiele wird herzlich eingeladen.— Morgen Sonntag früh Training der Leichtathleten auf dem Waldsportplatz. Turnverein 1898(Handballabteilung). Morgen Sonntag spielt die 1. u. 2. Mannschaft gegen Reichsbahn Mannheim. Abfahrt per Rad ab Wasserturm: 2. Mannschaft 13 Uhr; 1. Mannschaft 14 Uhr. Pferdezucht- U. Rennyerein 8.., Mam.-Seckenheim Wir bitten unsere Nlitglieder morgen Sonntag Vormittag mit Schaufeln sich zahlreich auf dem Rennplatz zu Planierungs- Arbeiten einfinden zu wollen. 2 a Gummistempel liefert schnellstens Neckarbote- Druckerei Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Sonntag, 4. Juni 1950: 5 5 f mer! 8 19.30 Sport am Sonntag(S8) 8 Lieferant aller Krankenkassen 19.45 Nachr., Wetter, Komm.(W, S) Donnerstag, 8. Juni 8 un ag, 8. J 21.45 Nachr., Wetter,(S8: Sport) 2 5 8 22.45 Letzte Nachrichten(W, S) Fronleichnam W 15 01 8 f 8.10 Max Reger: Fantasie u. Fuge onntag, 4. Juni in d-moll. Canzone Es-dun 0 mungstausc 9115 Sr 5 J. S. Bach:.. 5 85 a in G mdôll. Pecs 3.30 Ssistliene Musik Schöne 2 Zimmer, Küche und Bad gegen billigere 2 Zimmer-Wohnung mit Küche zu tauschen. Zu erfr. in der Geschäftsst. d. Bl. — Will man gute Möbel Kaufen, — muß man kin zu Kreutzer laufen! Es stehen hier 5 auser wählte Möbel Speziell Schlafzimmer und Küchen zur Besichtigung. ANTON KREUTZER Möbel- und Bau- Schreinerei Seckenheim, Ottenhöferstr. 8 Ferkel und Läuferschweine stehen ständig in reicher Aus- Wahl zu reellen Preisen zum Verkauf. Bei Unzufriedenheit erfolgt Tausch. Schlachtvieh wird bestens verwertet. Vieh- und Schweinehandlung Wilh. Koblenz Seckenkeim/ Rastatterstr. 13 Telefon 47048 9.15 Uhr Hauptgottesdienst: Zentraltagung der Ostasien- mission mit Festpredigt von Pfarrer Emlein 10.45 Uhr Kindergottesdienst. Mittwoch, 7. Juni 1950: b 16.00 Uhr Filmvorführung für die Mädchen 17.00 Uhr 22 20.30 Uhr„ Gemeindeju gene 8 8 m Konfirmandensaah Samstag, 10. Juni 1950: 19.00 Uhr Beginn des Bazars in der Turnhalle Klire“n. Erster Tag aus„Der * Nationaltheater Mannheim Samstag, 3. Juni, Miete N Nr 13 U. kr. Verk.: Unter Leitung von Ge- neralmusikdirektor Prof. Eugen Szenkar, Rio de Janeiro:„Die Wal- Wagner. Anfang 18,00, Ende etwa 22,30 Uhr. 8 Sonntags, 4. Juni, zu ermäßigten Preisen:„Die ungarische Hochzeit“, Operette von Nico Dostal. Anfang 14, 30, Ende etwa 1,15 Uhr. ie Boheme“, Oper ae en Fus ace as e. Dassacaglia in moll: Poseata, 00 Dichter worte in Vers u. Pross Adagio und Fuge in C-dur. 30 Ludwig n Sep (Anton Nowakowsp) 8 tett a 20 1 10.30 Melodien am Sonntagm rgen 8. 0 1.00 Deutschfranzösisches Konzert. 05„„ 8 8.30 Aus unserer Heimat 45 g 1* 172 14.00 Stunde des Chorgesangs—— n 20 n ö 80 Ein vergnügter Nachmittag ymphonieorchesten 00 Eduard Mörike. Zu seinem 8 72 5 Isru⸗ 75, Todestag 14.30 Aus tte aus der Karlsru 16.00 Dore Pane der r een 10 00 Wach lt ass Korb 1 Biecher; am Flügel H. 17.05 Robert Schumann zu seinen 9. 5 140. Geburtstag— Symphont, 5595 Melodien von Theo Mackeben sche Etüden, Op. 13 n A 20.00 us deutschen Opern. De 8 90 N D Symphonieorchester und det 0 8 8 5 Shor des Süddeutschen Bund 8.30 Französische Musettenmusik E 5 kunks, Leitung: Hans Müller 4.00 Die Rundfunktanzkapelle Kray, Dr. Gustav Koslik und Montag, 5. Juni Alfons Rischner à. G. 5 22.15„Als ich in Stuttgart baute, 800 Nachmittagskonzert Aus Erinnerungen von Prof? 7.00 Kus Badens Musikgeschichte. Paul Bonatz 15 f V.—„Ausklang und Uber- 22.00 Franzôsische Kammermusik gang um die Jahrhundert- Gabriel Fauré: Streichquatz Wende“. Julius Weismann. tett, op. 123 Des Loewen gut Sonatine op. 122 für zwei Quartett). Claude Debussd Klaviere. Heinrich Cassimir: Violonsonate(Tibor Var N Lieder vom Bodensee für So- Violine; Heinz Schröter, Kia“ 1 Pran, Klarinette, Bratsche u. Vier). 3 Klavier. Richard Trunk: Se- 22.45„Auf den Straßen Roms in f renade für Streichorchester Heiligen Jahr“ 8 Fröhlich fängt die Woche an 23.45 Kleine Nachtmusik 00 3 e, r,,, ß, Flüchtlinge, Ausgewiesene u. DPS— ein historisches Pro- Freitag, 9. Juni N blem 8 21.15 Soeben erschienen— neue 16.00 Nachmittagskonzert Wir sprechen über neue Bücher. Frohe und heitere Weisen Symphoniekonzert. Zum Geburtstag von Robert Schü mann(geboren 8. Jun 1010 — Konzert für Violoncello u Orchester in a-moll, op. * Schallplatten 16.45 22.00„Eine Stunde in der Nacht'“, 5 Hörspiel von Georges Neveux 17.00 28.00 Französische Musik der Ge- 20.00 Senwart, Henry Barraud: So- Natine für Violine u. Klavier en 05 und 5 5 Michel Damasse). Darius Mil- aud: Poemes juifs(Sybille Solist: Gaspar Cassado), Ursula Fuchs, Sopran; Franz Symphonie in Es-dur, 5 Zubal, Klavier). Albert Rous- 21.15 Charles Dickens— ein Sel: Serenade, op. 30 f. Flöte, ter der Menschlichkeit Violine, Bratsche, Violoncello 5 5 W 0 amet-Quin- 22.45 Lyrisches Sten delt„ Die Geschichte einer Gre stadtliebe V. Masche Kal Dienstag, 6. Juni Musik: Heinrich Feisner 4.00 Vernier Guetev Frey tik 23.45 Zärtliche W 5 00 Na ttagskonzer N. 15 Kleines Konzert, Wilhelm pe- Samstag, 10. Juni tersen und Gerhard Frommel 15.00 Unsere Volksmusik zwei Heidelberger Kompo- 16,0 Nachmittagskonzert, E nisten— Gs Unterhaltungsorchestt 0.00„Der arme Jonathan“, Oper- Leitung: Heinz Schröder ette von Carl Millöcker. Neu- 16.45 Filmprisma tassung von Heinz Hentschke und Josef Rimner, Funkbear- 20. beitung Fritz Ludwig Schnei- 20.45 der. 50 Bliett in die Welt. 22.00 Mostar: Worte zum 00 Orpud— Zauberberg. am 22.15„Der Gong“, eine Schnittpunkt zweier Fpochen sche Abendsendung — Eine Betrachtung von Alb. 2 recht Goes 5 5 22.45 Tanz und Unterhaltung mit beliebten Solisten u Or- chestern i