Unter umlung L Ver- Und testge. ode vor mme Chess 0 7 — 7 Träne ernacht r Zieh 2 3 1 1 S- Gun Prosa Sep „ aUisch? rigien ODas ge sten Arisru- Ssion einem phon D d der Rund- lüller. Kk und ite Prof sik. quart gun, uss arge Kl 18 im Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Oreisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 89 Montag, den 5. Juni 1950 2.50. Jahrgang Warum lehnt England ab? Die britische Regierung hat auch die zweite Aufforderung Frankreichs, sich an einer Ver- einigung der westeuropäischen Kohle- und Stahlindustrie zu beteiligen, abgelehnt. Das Londoner Außenministerium begründete seine Haltung mit dem Hinweis, daß England nicht in der Lage sei, die im Rahmen des Schuman- planes zu erwartenden definitiven Verpflich- tungen zu übernehmen. Diese Absage, an deren endgültigem Cha- bakter trotz aller britischen Abschwächungen and erneuter Versuche von französischer Seite kaum zu zweifeln ist, geht auf Ursachen zu- rück, die in der gegenwärtigen englischen Wirtschaftsstruktur und politischen General- linie Großbritanniens gegenüber den euro- päischen Problemen begründet ist. Obwohl die Ausarbeitung der technischen und organi- zatorischen Einzelheiten des Schuman-Planes der Konferenz der Teilnehmermächte vorbe- halten ist, ergibt sich aus derb Gedanken einer Vereinigung der europäischen Schwer- industrie ein unüberbrückbarer Gegensatz zu den Formen, in denen sich e britische In- dustrie zur Zeit ewegt. Englische Wirtschaft- ler haben ausgesprochen, daß r für die britische Stahlindustrie von dem im Rahmen des Schuman-Projektes zu erwartenden Wett- dewerb nichts zu befürchten wäre, denn der englische Stahl ist zur Zeit der billigste auf dem Weltmarkt. Anders verhält es sich mit der Kohle. Die staatliche Kohlever waltung konnte im letzten Jahr nur mit Mühe ein De- flzit vermeiden d ihre Produkte mit Tilfe von Exportsubventionen wettbewerbsfähig halten. Ein freier Wettbewerb der europäi- schen Kohle bedeutete den Einbruch der kon- tinentalen Produzenten auf dem englischen Binnenmarkt und damit finanzielle Einbußen unmittelbar für den britischen Staat, unter dessen Regie die englische Kohlenproduktion steht. Entscheidender für die Abneigung gegen Wirtschaftspolitische Bindungen innerhalb ei- ner europäischen Vereinigung aber ist die Unvereinbarkeit der Zollpolitik innerhalb des Commonwealth mit dem Prinzip der Zoll- kreiheit, das ebenfalls zu den Grundgedanken des Schuman-Planes gehört. Das System der „Präferenzen“ innerhalb der britischen Staa- tengemeinschaft besteht in einem Netz von gegenseitigen Vereinbarungen für Zollerleich- terungen im Austausch der Güter zwischen dem Mutterland und den im Commonwealth zusammengeschlossenen Staaten, Dominien und Kolonien Die Beseitigung der Zolltarife zwischen England und Europa auf dem schwerindustriellen Sektor müßte den Wert dieser in Jahrzehnten gewachsenen Zusam- menarbeit erschüttern und teilweise gegen. standslos machen. London ist jedoch mit großem Eifer darauf bedacht, alle Möglich- keiten der Wirtschaftlichen, politischen und psychologischen Bindung zwischen der Zen- trale und den Außenstellen seines Welt- reiches zu erhalten und zu stärken. Die öf- kentliche Meinung in England geht dahin, daß das bewährte, aber unter dem Druck der Welt wirtschaftlichen Entwicklung angespannte Präferenzen-System unter allen Umständen gehalten werden muß, sei es um den Preis der englischen Interessen auf dem europäischen Kontinent. Zu dieser Problematik im Verhältnis zwi- schen den europäischen Unionsbestrebungen und den Grundsätzen der Empire-Politix tritt erschwerend die Eigenart der Wirk- schaftsstruktur auf der britischen Insel hinzu England hat eine sozialistische Regierung, die eine staatliche Planwirtschaft mit dem Ziel der Vollpeschäftigung betreibt. Die Vereini- gung der europäischen Schwerindustrie macht jedoch die Einrichtung einer Führungsbehörde notwendig, deren Direktiven sich auch dio Londoner Regierung als Teilnehmer zu uz terwerken hätte. Dies müßte praktisch eine Schwächung der staatlichen Wirtschaftszen- kung und ein Opfer an nationalen Souverä- nitätsrechten im industriellen Sektor bedeu- ten. Diese Grundsätze, die zum wesentlichen inhalt der französischen Unionspläne gehören, stehen in scharfem Gegensatz zu den wirt schaftspolitischen Ansichten der Labourregie- rung. So bedauerlich Englands Absage an Eu- copa ist, so ist sie doch nicht neu. Sie be? leuchtet die schwierige Zwischenstellung. in die Großbritannien nach dem Kriege geraten i ist. Es gehört als Führungsmacht eines gro- zen Staatenverbandes der ganzen Welt und ist andererseits geographisch und politisch an Suropa gebunden, das für England im Zei- men des Kalten Krieges mehr und mehr 2 ist, über desse? einem Faktor geworden 5 sal sich selbst die kontinentalen Euro- ankende Europa zwar mit Gefühlen auf: tiger Sympathie, es kann sich aber nicht der nicht klar sind. London begleitet dieses Schumanplun ohne Großbritannien Sechs- Mächte- Erklärung über europäische Kohle-Stahl- Union veröffentlicht— Letzter britischer Verzögerungsversuch gescheitert Paris(UP). Mit Ausnahme Großbritan- niens bekannten sich Frankreich und seine Nachbarstaaten Deutschland, Belgien, Hol- land, Luxemburg, Italien sowie das Saarland zum Vorschlag des französischen Außenmini- sters Schuman, die Kohle- und Stahlindu- strien Westeuropas zusammenzufassen. Die gemeinsame Erklärung der sechs Re- glerungen— das Saarland wird an den kom- menden Verhandlungen zwar teilnehmen, hat Aber nicht mit unterzeichnet— hat folgenden Wortlaut: „Die Regierungen Frankreichs, Belgiens, Deutschlands, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande entschlossen, an einem gemein- samen Werk mitzuwirken, das dem Frieden, der europäischen Solidarität und dem wirt- schaftlichen und sozialen Fortschritt dient, setzen sich zum unmittelbaren Ziel die Zu- sammenfassung ihrer Kohle- und Stahler- zeugung und die Errichtung einer hohen Be- Hörde, deren Entscheidungen Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien, Luxemburg und die Niederlande und die in Zukunft bei- tretenden Länder binden soll. Gemäß den Grundlinien des französischen Vorschlages vom g. Mai werden zu einem von der fran- zösischen Regierung unverzüglich vorzuschla- genden Zeitpunkt Verhandlungen aufgenom- men, um zum Abschluß eines Vertrages zu kommen, der den Parlamenten zur Ratifizie- tung vorgelegt wird.“ Die Verhandlungen über den Schuman- Plan werden von den interessierten Mächten etwa gegen den 15. Juni aufgenommen wer- den. Großbritannien hat die Unterzeichnung die- ser gemeinsamen Erklärung abgelehnt, weil es kürchtete, sich damit von vorneherein in einer Weise zur Teilnahme an diesem Plan zu verpflichten, die der britischen Regierung nicht annehmbar erschien. Ein letzter briti⸗ scher Versuch, durch eine Aussprache zwi- schen Außenminister Schuman und dem bri- tischen Botschafter in Paris, Sie Harvey, die Veröffentlichung der gemeinsamen Erklärung noch einmal hinauszuschieben, führte zu kei- nem Erfolg. Die französische Regierung erklärte im Zu- sammenhang mit der gemeinsamen Erklärung, dag Großbritannien über den Fortschritt der Verhandlungen laufend unterrichtet und das jeder Versuch unternommen werde, den bri- tischen Standpunkt bei den Beratungen zu berücksichtigen. Das französische Außenmini- sterium hat beschlossen, ein vom Foreign Ok- kice veröfentlichtes Kommuniqué, in dem die britische Regierung ihre ablehnende Haltung begründet und erklärt, keine Bindungen im voraus eingehen zu können, nicht zu beant- worten. Ministerpräsident Bidault und Au- Benminister Schuman sollen im übrigen alle Regierungsstellen angewiesen haben, alles zu cermeiden, was die Engländer in irgend einer Form vor den Kopf stoßen könnte. Jegliches ceitere Polemisieren über das britische 265 gern sei unerwünscht. Im geheimen sollen auch die französischen Zeitungen Sebeten worden sein, ihre Spalten nicht antibritischen Stellungnahmen zu leihen. Besorgnis in London Britische Regierungsbenmte augerten sich über die Sechs-Mächte-Erklärung Sehr ent- tauscht und besorgt. Man ist sich in diesen Kreisen darüber klar, daß der Plan mit oder ohne Teilnahme Großbritanniens— Sich unweigerlich auf die britischen Kohle- und Stahlpreise sowie auf die Produltion und die Märkte auswirken wird. Man übersieht auch nicht, daß sich der Riß in den Beziehungen von zwei der drei westlichen Großmächte im Anschluß an die Londoner Außenminister- konferenzen gebildet hat, deren Verlauf sei- nerzeit als„vollkommen Harmonisch“ be- zeichnet wurde. Der konservative„Sunday EX Press“ hat der Labourregierung dafür gratuliert, daf sie den Schuman-Plan nicht geschluckt, 2 3 Großbritannien seine Kohle- und Stahlindu- Die Zeitung schreibt:„Schuman WiIII. strie unter internationale Kontrolle stelle und daß es diese lebenswichtigen Industrien mit denen Deutschlands, Frankreichs und anderer Konitinentaler Staaten zusammenlege. Er Will, dag die Briten dem Empire den Rücken zu- kehren und blindlings die Bindungen der europäischen Union auf sich nehmen. Dazu sagen wir nein, nein und abermals nein. Die Stunde, zu der wir das Empire an die zweite Stelle setzen, wird das Ende Großbritanniens sein.“ 2—— dazu überwinden, seine Zukunft mit dessen Schicksal identisch zu sehen. Vielleicht müssen erst noch andere Ereignisse eintreten, um dié Briten davon zu überzeugen, daß ihre Insel kein Schiff ist, das heute oder morgen den Hafen der Nordsee verlassen kann, sondern daß es auf Gedeih und Verderb am europäi- schen Kontinent verankert ist. F. B, Schumacher kritisiert Auf einer Versammlung in Mühlheim kriti- sierte der erste Vorsitzende der SpD Dr. Schumacher die Zustimmung der Bun- desregierung zum Schumanplan, die gegeben worden sei, bevor jemand überhaupt wisse, Was der Plan wirklich enthalte. Schumacher stellte vier Bedingungen, von denen die An- erkennung des Planes durch die SPD abhänge: 1. Deutschland dürfe durch den Plan nicht gezwungen werden, eine„europäische Lohn- drücker funktion“ auszuüben; 2. müsse das Mitbestimmungsrecht in die- sem Plan ein entscheidender Faktor werden; 3. dürfte er nicht zu einer Verhinderung der Sozialisierung führen; 4. müßten Ruhrbebörde und Ruhrstatut ver- schwinden. „Wenn diese, unsere Forderungen nicht er- küllt werden“, so sagte Schumacher,„dann müssen wir Sozialdemokraten zum Schuman- plan nein sagen.“ „Ist damit alles getan?“ Bundespräsident Heuss erklärte bei einem Empfang, den die Stadt Stuttgart dem fran- zösischen Hohen Kommissar Franeois-Ponce gab, der Schumanplan sei kein Propaganda- drodukt, sondern entspreche dem Grundge- kühl des französischen und des deutschen Volkes.„Ist mit dem Schumanplan alles ge- an?“ fragte er und fuhr fort:„Nein, noch dicht, denn Kohle, Stahl und Eisen sind nicht das Schicksal in der Seele des Menschen.“ Die wirkliche europäische Aufgabe sei es, eine Verständigung auf menschlicher Basis zuwege zu bringen. Dies sei vor allem die Aufgabe der Jugend. Neue Konzessionen an Westdeutschland zu er- Warten— Sechs Punkte, von denen man spricht. Von UP- Korrespondent Vincent P. Wilber Washington. Offizielle Kreise Washing tons erklärten, daß eine alliierte Genehmigung zur Aufstellung einer Bundespolizei in West deutschland nur ein erster Schritt auf dem Wege weitreichender Konzessionen an die Bundesrepublik sei. Diese würden während der nächsten Monate allmählich kommen und nach Meinung der genannten Kreise vielleicht Folgendes umfassen: I. Bildung einer Art westdeutschen Außen- ministeriums. Die drei Westmächte würden sich lediglich die Prüfung einiger wichtiger außenpolitischer Probleme vorbehalten. 2. Wegfallen der gegenwärtig bestehenden Beschränkungen hinsichtlich der Größe und Geschwindigkeit deutscher Handelsschiffe, die kür den Export gebaut werden. Grogßbritan- nien habe dem trotz einiger Befürchtungen wegen einer eventuellen deutschen Konkur- renz zugestimmt. 3. Erhöhung der deutschen Stahlproduktion. Upertragung zahlreicher gegenwärtig in alli- ierten Händen liegender Vollmachten hinsicht- lich der Uberwachung produktionsbeschränk- ter oder verbotener Industrien an deutsche Stellen. 4. Eine Beendigung des gegenwärtigen „Feindstaat-Status“ der Bundesrepublik im Rahmen einer juristischen Regelung, die noch geklärt werden müsse. 5. Uberprüfung des Besatzungstatuts. Ge- wisse Abänderungen des Statuts, durch die Westdeutschland das größtmögliche Maß an Souveränität erhalten solle. 6. Beendigung des Reparationsprogramms. Amerikanische Beamte äußerten dazu, daß die Zeit, in welcher diese Konzessionen ge- währt werden könnten, davon abhänge, ob Sich die Dinge so entwickelten“, wie sie es soll- ten“. Zwischen den Außenministern müßten noch wiehtige Meinungsverschiedenheiten über einige dieser Punkte geklärt werden. Es sei offensichtlich die alliierte Absicht, eine all- mähliche Lockerung der Rontrollen zustande- Zzubringen, und zwar in einer Art, die genü- gend unscheinbar sei, um sowjetische Propa- gandaschlagzeilen zu vermeiden, die Befürch- tungen über eine angebliche deutsche Wieder- aufrüstung ausnützen würden. Blücher schnitt Thema an Als ein Beispiel der alliierten Taktik in die- ser Hinsicht wird in Washington bemerkt, daß das State Department bis zum Februar dieses Jahres darauf bestanden habe, daß die Frage der Bundespolizei nicht zur Diskussion Stehe. Man habe sich damals im amerikani- schen Außenministerium bemüht, abzuleug- nen, daß Vizekanzler Blücher dieses Thema bereits bei seinem Besuche in den USA ange- schnitten habe. Gut informierte Kreise sind der Ansicht, daß es unter diesen Umständen September werden oder noch längere Zeit ver- Sehen könne, bis bekanntgegeben werde, dag die Bundesrepublik eine Bundespolizei dürfe. Es ist aber schwierig irgend 25 Acheson warnt vor„Selbstmord“ Eine Denkschrift an den Us-Rongreß Washington(Up). Der amerikanische Außenminister Acheson erklärte in einer Denkschrift an den Kongreß, daß jede Nation, fie versuchen wollte, der„konstanten Gefahr der sowjetischen Aggression“ allein gegen- Überzutreten,„wirtschaftlichen Selbstmord“ degehen würde. Kein Staat der Welt sei al- lein in der Lage, ohne Mithilfe anderer Na- tionen die Stärke zu erreichen, die zur Neu- kralisierung der allen freien Völkern drohen- den sowjetischen Gefahr notwendig sei. „Amerika muß“ so stellt Acheson weiter kest,„im Interesse seiner eigenen nationalen Sicherheit seinen Teil beitragen, um alle kreien Staaten in ausreichendem Mage 2 stärken, damit jede Aggression gegen die kreien Staaten in ihrer Gesamtheit ebensc verhindert werden kann.“ Nur durch eine Zusammenfassung der militärischen Kräfte des Westens könne der von der Sowjetunion ausgehenden Gefahr begegnet werden. „Comisco“-Konferenz beendet Ollenhauer klagt Sowjetunion an Kopenhagen(ZSH). Die internationale Soziaglistenkonferenz(Comisco) in Kopenhagen endete mit einer öffentlichen Versammlung in einem Park, auf der unter anderem füh- rende britische, französische und dänische De- legierte sprachen. Im Verlauf der Konferenz erklärte der stellvertretende Vorsitzende der SPD, Ollenhauer, daß sich über 30 Mil- lionen Menschen in sowjetischen Zwangs- arbeitslagern befänden und dort unter primi- tivsten Verhältnissen leben müßten. Die Kon- ferenz hieß daraufhin einstimmig eine Reso- lution gut, in der die freie Welt aufgefordert wird, nichts unversucht zu lassen, um den Terror und die Zwangsarbeitsmethoden der totalitären Regierungen zu bekämpfen. Bundesnonzel., ein erster Schritt“ zu Hinden, der in Washington eine maßgebende Stellung einnimmt, und der nicht davon über- zeligt ist, daß Westdeutschland früher oder später eine Bundespokzei erhalten wird— zusammen mit einigen anderen Konzessionen, um die es nachsucht. 5 Zur Frage der Aufstellung einer westdeut⸗ 6362 RBIII 1 3 8 19115 N erklärte der kranzösische a umissar Frangois-Poncet bei einer Pressekonferenz in Stuttgart, eine der- artige Polizei würde alle normalen Aufgaben Obertragen bekommen. Die Londoner Berichte über ihre Genehmigung seien jedoch ver- 2 0 da Eine endgültige Entscheidung Oeh- nicht gefällt sei. E Deutschland-Debatte vertagt Vom Ministerausschuß des Europarates Par Is(UP). Der Ministerausschug des Duroparates vertagte die Beratungen über die Ktuftige Stellung Deutschlands als assoziiertes Mislied des Europarates bis zur Akzeptierung dies assoziierten Mitgliedschaft durch die deutshe Bundesregierung. Fin Gewährsmann, der ati der Sitzt teilnahm, betonte, es sei 2 hoffes, daß die Bundesreglerung ihre Ent- scheiduns bis zur nächsten Tagung am 3. August beranntgegeben habe. Dann könne das N in der Gewißheit besprochen Werden, daß die Bundesrepublik an der al J. August besunenden Sitzung der beratenden Versammlung tenehne. 5 Die Stellung estdeutschlanes und de Saar hatte Arsprüngich als einer der beden tendsten Punkte au, der Fa ordnung des D isterausschusses i vergangenen Wochen ende gestanden. Papst Pius XII. über dis Arbeitslosigkeit Vatikanstadt(UF). EOst i in einer Rede vor dem„Inter tionalen Kon- zreß für Sozial wissenschaften“ ur Frage der Arbeitslosigkeit in der Welt Steling Er 25 5 zeichnete die Arbeitslosigkeit als 81 5 5 „beklagenswertesten! Faktoren S tionalen Lage und führte hinsichtlic ihrer Auswirkungen auf die wirtschaftlich Ge. samtlage folgende Punkte an: 1. Die Folgen der Arbeitslosigkeit, Aria und Enttäuschung, unterstützten den Athei“ mus und den Materialismus; 2. die Arbeiterschaft müsse sich davor hü- ten, die Fehler des Kapitals zu wiederholen. das die persönliche Verantwortlichkeit in der Industrie auf anonyme Gruppen übertragen habe; 3. das Kapital müsse sich dem Fortschritt anpassen und nicht auf Führungsideen des vergangenen Jahrhunderts beharren; 4. die Staaten sollten die Soziallehre der katholischen Kirche übernehmen, damit dis Freiheit der Wirtschaft garantiert werde. Abschließend 8 der Papst vor d wie er es nannte trauen in den Mechani als ausgleichenden —— Frungois-Poncet zum Südweststuul Neue Debatte in der Offentlichkeit—„volks. befragung muß von Hoher Kommission ge- nehmigt werden“ Stuttgart Gdwb). Der französische Hohe Kommissar Frangois-Poncet, der in diesen Tagen in Stuttgart weilte, gab vor Pressever- tretern verschiedene Erklärungen zum Süd- weststaat ab und wies u. a. darauf hin, daß Artikel 118 des Grundgesetzes, der die Neu- gliederung der Länder Baden, Württemberg Baden und Württemberg-Hohenzollern einer Vereinbarung der beteiligten Länder an- heimstelle, Gültigkeit besitze. Die Hohe Kom- mission werde aber festzustellen haben, ob die von den drei südwestdeutschen Ländern Vereinbarte Volksbefragung, wonach sich die Bevölkerung über die Bildung des Südwest- staats oder die Wiederherstellung der alten Länder Württemberg und Baden entscheiden S0Il, stattfinden dürfe. Dabei werde zu prü- ken sein, ob die Art der Befragung loyal sei. Er glaube nicht, daß die Hohe Kommission gegen die Volksbefragung Einspruch erheben Werde. Die Fragestellung für die Volksbefra- gung erscheine ihm gesund. Gegen Dr. Majers Behauptungen Der französische Hohe Rommissar wies so- dann die Erklärungen zurück, die der Württ. badische Ministerpräsident Dr. Maler im Württ.-badischen Landtag über die angebliche amerikanische und französische Einstellung zu der Neubildung der Ländergrenzen im süd- westdeutschen Raum abgegeben hatte. Dr. Maier hatte erklärt, gleichgültig, ob der Süd- Weststaat gebildet oder die alten Länder Württemberg und Baden wieder hergestellt würden, würden die Amerikaner die Fran- zosen in das System einer gemeinschaftlichep Militärverwaltung dieser Gebiete drängen. Die französische Regierung werde daher den Status quo, d. h. weder die Bildung des Süd- Weststaates noch die Wiederherstellung der Alten Länder Württemberg und Baden, bevor- Zzugen. Ironisch sagte Frangois-Poncet, in An- gelegenheiten des Südweststaates täte man besser, sich an„Herrn Reinhold Maier“ zu wenden. Dieser wisse besser als er, was die Hohe Kommission meine. Er, Frangois-Pon- cet, habe aus der Rede Maiers erfahren, Was er, der Hohe Kommissar, dächte und möchte Dr. Maier habe aber schon einmal falsch Prophezeit, als er nämlich gesagt habe, daf die Franzosen niemals eine Volksbefragung zulassen würden, Es sei ihm nicht bekannt fuhr Frangois-Poncet ironisch fort, daß er im Wachzustand mit den Hohen Kommissaren Mecloy und Robertson über den Südwest- staab gesprochen habe. Was zu geschehen habe werde nach der Volksbefragung besprochen Nach seiner persönlichen Meinung befragt, sagte Frangois-Poncet unter Hinweis darauf, daß er nicht als Mitglied der Hohen Kommis- sion spreche, es wäre schade, wenn die Län- der Württemberg und Baden verschwinden würden. Vielleicht sei dies ein sentimentaler Standpunkt. Was aber nicht zugleich auf dem Gefühl beruhe, sei nicht ganz kräftig. Er glaube nicht, daß es wider den Verstand wäre, zu den alten Ländern Württemberg und Ba- den zurückzukehren. Es sei die Frage, ob die Bevölkerung nunmehr für die Wiederherstel- lung der alten Länder Württemberg und Ba- den stimme oder lüstern darauf sei, von Reinhold Maier— einem klugen und fähigen Staatsmann— regiert zu werden. Auf die Frage eines Pressevertreters, in welcher Weise sich die Besatzungsgrenzen im Südwesten im Falle einer Veränderung der Landesgrenzen ändern könnten, antwor- tete der Hohe Kommissar,„fragen sie Herrn Reinhold Maier. Sie wollen mich Dinge sagen lassen, die ich nicht weiß.“ Abschließend be- tonte Frangois-Poncet, daß sich über die Frage einer Veränderung der Ländergrenzen im Südwesten nicht nur die Hohen Kommis- zare, sondern auch die beteiligten Regierun- gen besprechen müßten. .. und die Antwort darauf Als Antwort auf vorstehende Außerungen des französischen Hohen Kommissars übergab der württ.-badische Ministerpräsident den deutschen Presseagentur folgende Erklärugs: „Die Stellungnahme des französischen Ho- nen Kommissars wird von mir sehr begrüßt. Ich habe mich über seinen guten Humor be- sonders gefreut. Die Zukunft wird für uns Alle erweisen, welche der umstrittenen Auf- kassungen sich durchsetzen wird. Darin aller- lings würde der Hohe Kommissar irren, Wenn er wirklich annehmen sollte, daß mein Hersönliches Interesse eine der Triebfedern kür die Neugestaltung des deutschen Süd- Westens sei.“ Adenauer darf nicht aufstehen Dr. Kordt ab Montag im Amt BOn n UP) Die Schwächung im Gesundheits- Zustand Dr. Adenauers ist wie aus seiner Privatwohnung bekannt wird, nach wie vor erheblich. Auf Anweisung des behandelnden Arztes dauert die Bettruhe weiter an, nur eine Stunde kann der Patient das Bett verlassen. Uber den Termin der Arbeitsaufnahme können die arete auch weiterhin noch keine Auskunft geben. Der erste Leiter der Konsularabteilung der Bundesregierung, Dr. Kordt, wird seine Tä- tigkeit am Montag aufnehmen. Angehörige der Ronsularabteilung rechnen damit, bis zum nächsten Frühjahr Vierzig bis künfund- Vierzig Konsularische Vertretungen einrichten zu können. Politik in Kürze Vizekonsul Reißer in New Vork. Der deut- sche Vize-Konsul Reißer ist in New Vork ein- getroffen. Das dortige Deutsche Generalkonsu- lat wird voraussichtlich am 1. Juli von Gene- ralkonsul Krekeler eröffnet. Journalistenverband protestiert. Der deut- sche Journalistenverband hat in einer Denk- schrift gegen die in der Novelle zum Straf- gesetzbuch enthaltenen Bestimmungen prote- stiert, nach denen es der Presse verboten wer- den soll, laufende Verfahren zu kommentie- ren. Friedenspreis für Norweger. Der von der Vereinigung deutscher Verleger gestiftete Friedenspreis wurde dem norwegischen Schrift- steller Dr. Tau übergeben. Attlee wieder in London. Der britische Pre- mierminister Attlee und seine Gattin kehrten von einem einwöchigen Erholungsurlaub in Frankreich nach London zurück. Ausweitung der Londoner Streiks. Das Lon- doner Straßen- und Wassertransportwesen droht durch Ausweitung des Leichterbe- satzungsstreiks und den Ausstand der Taxi- fahrer zum Erliegen zu kommen. Bevin erneut operiert. Der britische Außen- minister Bevin wurde zum zweiten Male in- nerhalb von zwei Monaten operiert. Die Ope- ration verlief zufriedenstellend. 5 Wahlergebnisse aus Albanien. Die Moskauer „Pass“ berichtet, daß 98,18 Prozent der 637 579 Wähler Albaniens bei den Wahlen für die Nationalversammlung ihre Stimme der„de- mokratischen Front“ der Kommunisten ge- geben hätten. Auch die Cyrenaika wählt. In der Cyrenaika finden am Montag Wahlen für das erste un- abhängige Parlament des Landes statt. Im November 1949 beschlossen die UN, daß Libyen im Laufe des Jahres 1951 ein unabhängiger Staat werden soll. Acht Japaner verurteilt. Acht Japaner, die sich vor einem US-Militärgericht in Tokio zu verantworten hatten, weil sie einen amerika- nischen Offizier und vier Soldaten tätlich an- gegriffen hatten, wurden zu hohen Haftstrafen vepürteilt. Kaiser kündigt„neue Vorstöße“ an Für freie Wahlen in ganz Deutschland Essen(UP). Die Bundesregierung werde 1 Kürze neue Vorstöhe zur Durchführung reier Wahlen in ganz Deutschland machen, Aundigte Bundesminister Kaiser auf einer DU-Wahlkundgebung in Essen an. Der Mi- Hister betonte:„Das Land am Rhein und Ruhr wird erst dann voll und ganz gesund, wen „Kohle, Eisen und Stahl frei und ungehindert auch den Weg nach Osten gehen können und Wenn die Erträgnisse der deutschen Land- Artschaft von jenseits der Oder-Neige wie⸗ r den Weg an Rhein und Ruhr finden.“ * Christlich-Soziale führen bei belgischen Wahlen Liberale und KP verloren Stimmen Brüssel(UP). In Belgien fanden am Sonntag die Wahlen für ein neues Parlament und neue Provinzialräte statt. Die Wahllokale wurden um acht Uhr mor- gens geöffnet und um vierzehn Uhr wieder geschlossen. Da Wahlpflicht besteht, war die Wahlbeteiligung hoch, obwohl sich die Be- völkerung nur wenig für die Wahl interes- sierte. Vor den Wahllokalen hatten sich schon lange bevor diese geöffnet wurden, Schlangen ge- bildet. Die Wähler hatten drei Wahlzettel aus- zufüllen: Einen für die Deputiertenkammer, einen für den Senat und den dritten für die Provinzialversammlungen. Bei den Wahlen ging es in erster Linie um die Königsfrage. Die Christlich-Sozialen sind für die Rückkehr König Leopolds auf den Thron, die Sozialisten dagegen, die Libera- len vertreten keinen einheitlichen Standpunkt. Wie aus den ersten Wahlergebnissen her- vorgeht, haben die Christlich-Sozialen und die Sozialisten beide leichte Gewinne erzielt. Die Kommunisten und die Liberalen verloren an Stimmen. Die Auszählung der ersten 250 400 Stimmen ergibt— nach der Zählung der United Press — folgendes Bild: Christlich-Soziale 137 653 54,98 Proz. Sozialisten 64 392 25,86„ Liberale 27 694 11,06„ Kommunisten 9 199 368„ Liberale/ Sozialisten (gemeinsame Liste) 11 562 4,62„ Der führende sozialistische Abgeordnete Pierard meinte, daß die Christlich-Sozialen die größten Schwierigkeiten haben werden, die zwei Sitze mehr zu gewinnen, die sie für die absolute Mehrheit brauchen. Erste Ergeb- nisse aus Brabant mit der Hauptstadt Brüssel zeigen jedoch wiederum, daß die Christlich Sozialen anstatt des benötigten Stimmenzu- Wachses von drei Prozent sogar bis zu fünf Prozent erhielten. Gedenkfeier in Dünkirchen Die kleinen Schiffe von einst im Hafen Dün kirchen.(ZS). In der franz6si- schen Hafenstadt Dünkirchen wurden Gedenk- feiern zur Erinnerung an die Ereignisse des Jahres 1940 abgehalten, als über 300 000 Mann der alliierten Streitkräfte evakuiert wurden, nachdem die deutschen Truppen das euro- päische Festland überrannt hatten. Am Strand liegen die kleinen britischen Schiffe, die Ret- tungsboote, Jachten und Schleppkähne— vor zehn Jahren Einheiten der Flotte.— mit denen der Abtransport durchgeführt wurde. An einer Gedenkfeier im Hafen nahmen britische und französische Marine-, Heeres und Luftwaf- feneinheiten teil. Liberaler Sieg in Japan? Loshida kündigt Maßnahmen gegen KP an TOKIO ZSKA). In Japan fanden am Sonntag Wahlen für die erste Kammer des Parlaments statt. Sie verliefen ohne Zwischenfälle. Die ersten Wahlergebnisse lassen einen Sieg der liberalen Partei des Ministerpräsidenten vo- shida vermuten. Kurz nach Schließung der Wahllokale gab dieser eine Erklärung ab, wo- nach er im Falle seiner Wiederwahl schärf- stens gegen künftige kommunistische Umtriebe Vorgehen will. 4 E „14 000 Partisanen ausgeschaltet“ Rotchina meldet Säuberungs-Erfolge Hongkong(UP). Die Truppen der Volks- republik China haben nach Meldungen von chinesisch- kommunistischer Seite in einem fünf Tage währenden„Säuberungsunterneh- men“ in der Provinz Sinkiang 14 000 national chinesische Partisanen„ausgeschaltet“, 1000 Parsinen sollen entweder getötet oder ver- wundet, die restlichen 13 000 gefangen genom- men worden sein. Der nationalchinesischer Regierung auf Formosa nahestehende Kreise behaupten, daß die antikommunistischen Par- tisanentruppen auf dem chinesischen tand 400 000 Mann stark seien. Sk Neues aus aller Wel Kleinbahn auf Gartenschau entgleist Elf Personen leicht, eine schwer verletzt Stuttgart. Gwbp). Am zweiten Tag der Deutschen Gartenschau in Stuttgart wurde das Gelände von rund 45 000 Personen besucht. In den Nachmittagsstunden entgleiste aus Dis- her ungeklärten Gründen einer der kleinen Züge, die die Besucher durch das Gelände der Gartenschau befördern. Wie die Ausstellungs- leitung mitteilt, wurden elf Personen leicht and eine Frau schwer verletzt. Bis zur Klä- cung der Angelegenheit wird die Kleinbahn auf der Deutschen Gartenschau nicht verkeh⸗ den. Die Sesselbahn, die zweite Attraktion der Gartenschau, blieb stehen, als sich einer der Sessel am Wendepunkt einklemmte. Mit viel Humor verfolgten die Besucher das Anrücken der Feuerwehr, die die Fahrgärste aus den Sesseln über Feuerwehrleitern wieder herun- erholen mußte. In der Felswand erfroren Seilschaft von Unwetter überrascht Kufstein(SWI). Eine Viererseilschaft die in die Fleischbank-Ostwand eingestiegen War, wurde von einem plötzlichen Unwetter überascht, das die Temperatur auf minus 10 Grad fallen ließ. Trotzdem die Rettungsarbei. ten von der Bergwacht sofort aufgenommen wurden, war ein junger Kletterer bei dei Bergung bereits erfroren. Hickmann aus Ost-CDU ausgestoßen „Köpenicker Blutwoche“ vor Gericht Berlin(UP). Der ehemalige Landesvor-. sitzende der Ost-CDU Sachsen, Prof. Hic k. mann, wurde aus der Ost-CDU ausgeschlos- sen. Gleichzeitig wurden auch die beiden ehe- maligen Landtagsabgeordneten der Ost-CDU Sachsen, Häntzschel und Ruland, ausgestoßen. Alle drei waren bereits vor längerer Zeit ihrer Amter enthoben worden. Der Prozeß gegen die Teilnehmer der„Kö- denicker Blut woche! wird am Montag vor einem Gericht im Berliner Ostsektor beginnen, Angeklagt sind 61 Personen, meistens ehe- Malige Sa-Angehörige. Gegen 29 der Ange- Klagten wird die Verhandlung in Abwesenheit geführt werden, da sie sich in den Westzonen aufhalten. Die sogenannte„Köpenicker Blut- woche“ vom 20. bis 26. Juni 1933 kostete 91 Antifaschisten, darunter vielen Juden, das Leben. Ein seltsamer„Tausch“ wurde in Lächten- ade zwischen Ost- und Westpolizei vorge- nommen. Wie die Westberliner Polizei meldet wurde der während des FDI-Pfingsttreffens von der Ostzonen-Polizei aus dem amerikani- schen Sektor verschleppte Lehrer Münz gegen d Wei Volkspolizisten ausgetauscht, die Zur gleichen Zeit in demselben Sektor verhaftet worden waren. ———— Geständnisse in Belgrad und Prag Vor Urteil gegen frühere Tito- Offiziere Belgrad(ZSH), In dem Hochverratspro- zel gegen die beiden ehemaligen jugoslawi- schen Offiziere Dapchevic und Petrichevic, die unter der Anklage stehen, für die Rominform- staaten tätig gewesen zu sein, wird das Urteil am Dienstag verkündet werden. Nach Schluß der Beweisaufnahme forderte der Anklage vertreter ein scharfes, gerechtes Urteil, aber nicht die schwerste im Gesetz vorgesehene Strafe. In ihren Schlußworten bekannten sich beide Angeklagte schuldig. Wie aus Prag berichtet wird, haben sich in dem Prozeß gegen die dreizehn tschecho- slowakischen Staatsangehörigen zwei weitere Angeklagte, die ehemalige Abgeordnete Klei- nerova und der frühere Bergwerksbesitz e-, Dr. Pecl schuldig bekannt, an hochverräteri- schen Umtrieben gegen den volksdemokrati- schen Staat teilgenommen zu haben. Allein mit„vier Winden“ um die Welt. Marcel Bardiaux, ein 35 Jahre alter Tischler dus Perreux bei Paris, lef aus dem Hafen von Cherbourg aus, um allein mit seinem zelbstgebauten Segelboot„Die vier Winde“ die Welt zu umsegeln. Meiſte7 der Romantik * Am 8. Juni „Die neue Zeitschrift für Must? Leipzig von Robert Schumann g ründet, war Kampfplatz der romantischen usiktheorien. Robert Schumann. d lei falsche Götzen, verur 1 mittelmäßiger Komponispii, trat aber für Chopin, Berlioz und Brains ein. Durch diese Zeitschrift wurde der dame Schumann erst- mals in weiteren Kreien bekannt. 5 1 maligen Leser über den . bepbelse Sehr scharfen Arti- kel? Nun, daß sein verkrachter Jurist war, 5 5 Zwickau geboren und kein Schüler des bekannten Kla- riedrich Wieck. 1840 heiratete ann, Musiktheoretiker und streit- vierlehrers te, die Tochter Clara seines Kla- Kers, gegen den Willen ihres Vaters. ert Schumanns Wahl War gut, Clara ck, eine hervorragende Pianistin, verstand in ihrem Gatten den Quell schöpferischen chaflens zu Wecken, Die folgenden Jahre wurden die fruchtbarsten im Leben des gro- zen Romantikers. Ein Romantiker ist Schu- mann immer geblieben, Mit Schubert, Weber und Mendelssohn ist er einer der Väter der Musikalischen Romantik in Deutschland. Je- der dieser vielseitigen romantischen Künstler batte sein ureigenstes Gebiet; das Robert Schumanns war das Klavierstück. Durch ihn Robert Schumanns 140. Geburtstag ser Rhythmik spiegelt, und zugleich typischer Lyriker. Wieviel Bedeutendes er auch in allen Gattungen der Komposition geschaffen hat sein höchstes Ruhmesblatt ist doch, daß er die Poesie des Klaviers entdeckte. Eine sichere Position zu finden war Schu- manns Persönlichkeit, in der sich Innigkeit und Leidenschaftlichkeit der Empfindung, krauser Humor, Sinn für Natur und volkstüm- liche Schlichtheit verbanden, nicht beschieden. Nach Leipzig versuchte er es in Dresden ((Sing-Akademie), dann in Düsseldorf, wo er sich aber als Kapellmeister nicht durchsetzen konnte. Sein Geist begann sich zu verwirren 1854 treibt ihn der Verfolgungswahn in den Rhein. Er wird zwar gerettet, aber nur, um in völliger Umnachtung zwei Jahre später vom Tod erlöst zu werden. Schumanns Klavierwerke spiegeln die Fülle dieses reichen Geistes wider. Neben schönen Eißiderstücken stehn die virtuosen„Paganini Etüden, neben den verträumten Nachtstük- ken, die temperamentvolle Heiterkeit des Sarneval“ und des„Faschingsschwanks aus Wien. Die„Symphonischen Etüden“ zeigen Schumanns Beherrschung der Variationen- form. Mögen die kleinen Stücke, zu denen die „Impromptus“,„Arabesken“ u.„Waldszenen“ Sehören, in Form und Stimmung auch am voll- endetsten sein, so stehen dahinter doch die drei Sonaten und die Phantasie in C-Dur Perlen der Kammermusik sind kaum das Klavierquintett und-quartett, sowie das Trio d-moll. Auf dem Gebiet der Orchester- musik stehen die vier Symphonien in erster Reihe: Die„Frühlingssymphonie“, die„Zweite in Es mit dem Adagio des Themas aus Bachs „Musikalischem Opfer“, die Rheinische und beliebte„Vierte“. a entalkompositionen l Nee en Über. Das Lied ist es, das einen zweiten Gipfel im Schaffen des Romponisten bildet. Zarte Gebilde sind die Lieder des Romantikers Schumann, in denen Stimme und Klavier ver- schmelzen zu einer feintönenden Harmonie. Es ist eine neue Geisteshaltung, die sich in diesen Liedern— im Gegensatz zu den klaren unproblematischen Schuberts— ausspricht, es ist das Reich der Seele, das Schumann behut- sam zu gestalten sucht. Es sind Bekenntnisse eines Geistes, der auf die feinsten Reize und seelischen Regungen reagiert. Niemand hat den Duft der frühlingshaften Natur so einge- fangen wie Schumann in der ‚Mondnacht“, den Uberschwang der Liebe so schön gestaltet, wie er in der„‚Widmung!. Neben diesem Zyklus„Frauenliebe und leben“ stehen die Volkslieder voll seliger Stimmung, Pastell- bilder in Tönen, Stücke in vollendeter Durch- dringung von Gesangslinie und Begleitung. Die Chorwerke Schumanns sind keine Orato- rien im Sinne Händels oder Haydns, sondern Simmungsbilder von einer Eindringlichkeit, wie Schumann sie sonst nirgends erreichte. Das Bild Schumanns wird abgerundet mit seinen musikalischen Aufsätzen, die in den sehr lesenswerten„Gesammelten Schriften über Musik und Musiker“ zusammengefaßt sind. 8 Mit dem Wort Romantik, das gerade dem Deutschen, der für Gefühle und Stimmungen 80 sehr empfänglich ist, viel bedeutet, ist der Name Schumann unlöslich verbunden,. Und Wenn ein Mensch sich zurückziehen will in die Geborgenheit und Helle einer anderen, rei- neren Welt, dann spielt er Robert Schumanns Musik oder lauscht diesen innigen und doch festen Klängen, in denen alles enthalten ist, Was Herz und Sinne auszudrücken vermögen. . Am 8. Juni, dem 140. Todestag Robert Schumanns, bringen die verschiedenen Sender die schönsten und beliebtesten Werke des gro- gen Komponisten, dessen Musik alles Rohe und Schlechte unserer Zeit 5 15 JJ... p Stähle Französische Dramen auf deutschen Bünnen Die Zeitschrift„Arts“ veröffentlicht eine Eiste der in Deutschland gespielten französischen Dramatiker. Am meisten werden alle Stücke von Sartre aufgeführt. Danach kommt Girau- doux mit„Undine“,„Die Irre von Chaillot“ „Siegfried und der Limousin“, Weiter spielf man„Antigone“ von Anouilh,„Jahr 1000“ von Jules Romains,„Die Frau des Bäckers“ von Giono-Pagnol,„Marmouret“ von Sarment, „Jacqueline“ von Letraz,„Glas Wasser“ von Seribe und„Poil de Carotte“ von Jules Renard. Amerikanisches Ballett kommt nach Europa Das amerikanische„Ballett-Theater“, das ale unabhängiges Unternehmen seit 10 Jahren in den größeren Städten der Vereinigten Staaten klassische und moderne Ballette aufführt plant für Sommer und Herbst eine Europa- Tournee von fünf Monaten. In der nächsten Saison wird es bei Opern-Aufführungen der Metropolitan Opera New Vork mitwirken. Kirche und Film. Eine Evangelische Film- gesellschaft wurde in Frankfurt a. M. gegrün- det. Sie will Dokumentar- und Spielfilme ver- leihen, die sich Zur Vorführung in den Eir⸗ chengemeinden eignen.— In Stolberg(Rhein- land) wurde ein katholisches Filmtheater er- öffnet, das der Pfarrgemeinde gehört und neben Kulturfllmen nur solche Spielfilme auf- kühren wird, die einen vom kirchlichen Stand- punkt aus einwandfreien Inhalt haben. „Loung man with a horn.“ Ein Leckerbissen moderner Musik ist der demnächst in Deutsch land anlaufende Film, Loung man with a horn (der Schlager gleichen Namens ist bekannt aus dem Film„Mein Schatz ist ein Matrose“) Darin spielen mehr als 300 bekannte amerika. nische Musiker, unter ihnen viele Jazz- und Hot-Experten, Sei sind Mitglieder berühmte Kapellen, zum Beispiel von Harry James Tommy Dorsey, Jimmy Dorsey und Vaughn Monroe. Auch Musiker aus Tanzorchestern früherer Zeit, von Bunny Gerigan, Duk ton, Paul Whiteman und Gus Arnheir ken in dem Film mit, der den Auf weltbekannten Trompeters bhehande! 8 . e e 8 ee 4 r 2 Südwestdeulsche Rundschau „In Deutschland fehlt Zivilcourage“ Heidelberg dds). Der Fraktionsvorsit- zende der CDU/CSU im Bundestag Dr. von Brentano, erklärte auf einer Kundgebung der „Schule für Freiheit“ HHeidelberg-Ziegelhau- sen), in der neuen Universität in Heidelberg in Deutschland werde zwar viel von der Frei- heit der Kritik Gebrauch gemacht, jedoch nur wenig von der Freiheit zum Handeln. Viele machten bei Wahlen von ihrer Freiheit keinen Gebrauch und nur wenige träten einer Partei bel, um ihren politischen Anschauungen zum Siege zu verhelfen.„Was nütze uns die Frei- heit, wenn wir sie nicht gebrauchen und einer kleinen Minderheit das Feld des Handelns Sec überlassen? Dr. Dehler gegen Mitbestimmungsrecht Heidelberg(ids). Bundesjustiz minister Or. Dehler beschuldigte auf einer Kundgebung der„entralvereinigung deutscher Handels- vertreter und Handelsmakler“ in Heidelberg die Gewerkschaften, mit Hilfe des Mitbestim- mungsrechts Macht gewinnen und Betriebe beherrschen zu Wollen, Er sprach sich in seiner Rede eindeutig gegen das wirtschaftliche Mit- bestimmungsrecht aus. Der Sozialismus habe in den letzten Jahren auf der ganzen Linie versagt. Man müsse den Mut aufpringen, eine Wirtschaftspolitik zu verfolgen, die auf die Selbtsverantwortung jedes einzelnen gegrün- det sei. Der Redner befürwortete dann mit gewissen Einschränkungen den von der Ver- migung ausgearbeiteten Gesetzentwurf fü ein neues deutsches Handelsvertreterrecht. „Friedrichsbrücke“ endgültig fertiggestellt Heidelberg dd). Die FHeidelbergei Friedrichsbrücke, die bereits im Dezembei ergangenen Jahres in Anwesenheit vor Bundespräsident Heuss eingeweiht worden War, wurde nun endgültig dem Verkehr frei. gegeben. Umstrittener Brandstifterprozeß Heidelberg(wb). Das Heidelberger Schwurgericht verurteilte den Ungar-Deut- schen Engstner in einer Revisionsverhandlung wegen Mittäterschaft zur Brandstiftung und Versicherungsbetrug zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und 1 000 DM Geldstrafe. Das Ur- teil erster Instanz hatte auf sechs Jahre Zucht- naus und die gleiche Geldstrafe gelautet. 0 Der Mitangeklagte Ungar Györfi wurde we- gen vermutlicher„Aufforderung zu einem Verbrechen“ zu einem Jahr Gefängnis ver- urteilt. In der Revisionsverhandlung konnte die umstrittene Brandstiftung nicht einwand- krel geklärt werden. In der Nacht zum 23. April 1949 war eine dem Hauptangeklagten gehörende Weberei in Dossenheim bei Hei- flelberg abgebrannt. Auf dem Betrieb der mit 10 000 DM versichert War, lasteten zu dieser Zeit 2 500 DM Schulden. Mörder nach fünf Jahren verhaftet Karlsruhe(bs). Der seit fünf Jahren Wegen Mordes an seiner Ehefrau und seinem Schwiegervater gesuchte Tanzlehrer Richard Allegri aus Karlsruhe konnte dieser Tage in Hannover verhaftet werden. Allegri hatte im März 1945 nach einem ehelichen Zerwürfnis bel einem Gespräch mit seiner Ehefrau und seinem Schwiegervater eine Handgranate ex- Plodieren lassen. Dabei war seine Frau ge- tötet und sein Schwiegervater schwer verletzt Worden. Allegri war daraufhin verhaftet wor- ten, hatte jedoch nach dem Zusammenbruch entfliehen können. Seit dieser Zeit hielt er 5 F unter falschem Namen in Hannover auf. N Für Wiederaufbau des Staatstechnikums Karlsruhe Gdöb). Die Landesgruppe Baden des württemberg- badischen Baumei- Ster- und Ingenieurbundes hielt in Karlsruhe ihre diesjährige Arbeitstagung ab. Auf einel Kundgebung wurden Landesregierung und Landtag sufgefordert, für den Wiederaufbau des zerstörten badischen Staatstechnikums in Karlsruhe die geforderte Bausumme von 500 00 DM zu bewilligen. 0 Urheberrechtschutz Hermann Berger, Wiesbaden) 7. Fortsetzung sich gebracht hätte. Weg geebnet hatte. Zu dumm, so ungeübt zu sein paar Worte hinwarf? a Sie. ur diesem„Globetrotter“ ch Kapstadt“, begann er aufs neue. Tills Zünglein glitt über die Lippen. 80, Sie kennen Afrika?“ „ und auch andere Erdteile!“ fand sie. Nachdruck verboten. Till überlegte blitzschnell, ob sie soviel Hunger zeigen dürfe, wie sie empfand. Aber die Speisen dufteten zu verlockend, Als daß sie einen Höflichkeitsverzicht über Er wartete offenbar auf ein Weiterplau- dern von ihrer Seite, auf ein freundliches Tischnachbarinnenwort, nachdem er den Was Sagte man nur in einem solchen Fall? Ver- Zab man sich etwas, wenn man selber ein Ein leiser, verwunderter Blick streifte Till schämte sich jammerlich, ein solches Nichts zu sein. diesem see- und land- befahrenen Menschen gegenüber das Sah man ihm doch an, daß er Gott und die Welt kannte. So etwas Selbstverständ- liches, Ungezwungenes war an ihm. Oh, N nicht zeigen, daß man eigentlich nichts anderes als eine entlassene Stenotypistin war, außer ihrer engeren Heimat vom Erdball nichts kannte. „Ich will später nach Kairo— dann eiter mit dem Auto zu meinem Onkel fing er ihren andächtigen Blick auf chte. Hob das Glas. Ein bißchen Maßnahmen gegen das O-Fieber Neulußheim. Da das Q-Fieber in der Ge- meinde weiter um sich greift, wurde ein Ver- sammlungsverbot erlassen Davon wird auch das Lichtspieltheater betroffen; wahrscheinlich wird man noch dazu übergehen müssen, die Gottes- dienste in den Kirchen einzustellen, Die Zahl der Erkrankten hat hundert erreicht, doch sind To- desfälle bisher nicht zu verzeichnen. Landesverband des Zimmerhandwerks tagte Der Landesverband des Zimmerhandwerks m Württemberg-Baden veranstaltete in Stutt- gart-Bad- Cannstatt seinen ersten Verbandstag. Der zweite Landesvorsitzende des Verbandes, Amolsch- Karlsruhe, trat für Aufhebung der zur Zeit bestehenden Beschränkungen für die Verwendung von Holz beim Bauen, für eine vernünftige Preispolitik und eine gesunde Auftragsverteilung ein. Ostpreußendampfer auf dem Neckar Wertheim Main dwb). Der ehemalige Ostpreußendampfer„Heimat“ ist von Wert- heim Main nach Heidelberg abgefahren, um auf dem Neckar zwischen Heidelberg und Eberbach für den Personenverkehr eingesetzt du werden, Die„Heimat“, die umgebaut Wurde, ist der letzte von fünf Dampfern eines in Wertheim lebenden Reeders, der vor dem Krieg in Ostpreußen die Schiffe im Küsten- dienst laufen hatte. Nach Kriegsende wurde das zunächst verloren geglaubte Schiff im Hamburger Hafen entdeckt und mit abmon- tiertem Schornstein nach Wertheim überge- kührt. „ Hooverspeisung in deutscher Verwaltung PFHfOfHZzheum Wb) Die Stadtverwaltung Pforzheim äbermmmt vom 1 Juli an die Hoover- speisung ip den Pforzheimer Schulen Unter- ernähften und bedürftigen Kindern soll auch Weiterhin unentgeldlich ein Zwischenfrühstück verabreient weiden. Alle anderen Kinder kön- nen zum Selbstkostenpreis an der Speisung teil- nehmen Tödlich abgestürzt Ludwigshafen a. Rh. Bei Arbeiten der Städtischen Werke am Oppauer Güterbahnhof stürzte ein 41 jähriger Arbeiter aus Friesenheim don einem acht Meter hohen Holzmast, der Während der Arbeit plötzlich abbrach. Der Ver- unglückte starb im Krankenhaus kurz nach semer Einlieferung. Warnung vor einer Gesundbeterin Ludwigshafen a, Rh. In der Friesenhei- mer Straße in Ludwigshafen erschien in der Wohnung einer Frau eine Gesundbeterin“ und erklärte, sie könne das Herzleiden der kranken Frau und deren verletzten Fuß heilen. Die Frau Furde aufgefordert, das gesamte im Haus vor- cätige Geld in ein Taschentuch zu wickeln und kest in die Hand zu nehmen. Beide beteten dann zusammen. Anschließend legte die Frau das ge- samte Geld in einen Wäscheschrank. Im wei teren Verlauf der Zeremonien mußte die Frau ann eine handvoll Salz nehmen, wonach sich die Gesundbeterin mit dem Versprechen ent- lernte, am nächsten Tag wieder zu kommen. Sie Wollte noch eine für die Heilung benötigte Salbe mitbringen.— mawischen mußte die kranke Frau aber feststellen, daß das Geld aus dem Wäscheschrank verschwunden war Verschwunden blieb übrigens bis jetzt auch die Gesundbeterin. Wer irgendwelche Angaben ma- chen kann, möge dies bei der Polizei tun.— Man kann immer nur wieder sagen: Die Dum- men werden nie alle! Im Rhein ertrunken Ludwigshafen a Rh. Beim Uberqueren des Rhein ertrank in Höhe der Parkinsel ein lediger Glasbläser, der zusammen mit einem Ka- meraden den Rhein überschwimmen wollte. Während der eine Schwimmer das Mannheimer fer erreichte, ertrank der andere 10 m vom fer entfernt. Er hatte einen Schwächeanfall. Schwer verletzt Mau dach. Vom Dachboden eines ehema- ligen Scheibenschießstandes stürzte ein 9 Jahre alter Schüler 6 m hoch ab. Mit einem Riß in der Schädeldecke blieb der Junge schwerverletzt liegen, Er wurde später in das städt. Kranken- haus überführt. Gommer⸗Sonntag Gar zu gut meint es der diesjährige Sommer mit uns, wenn man der Viſiten⸗ karte am erſten Juniſonntag Glauben ſchen⸗ ken darf. Das herrliche Sommerwetter war richtig dazu angetan, auch die letzte Baderatte in die kühlenden Fluten zu bringen. So war geſtern überall an den Flußufern ein reges Badeleben zu beobachten, während viele Wanderluſtige den ſonnigen Tag zu einem kleinen Ausflug benutzten, um in dem Schat⸗ ten der Wälder Erholung zu finden. Wie ausgeſtorben lagen am Nachmittag die Straßen, die Wenigen, die noch zu Hauſe geblieben waren, ſuchten Schutz vor den ſen⸗ genden Strahlen in der Kühle und dem Halbdunkel der Räume, um dort den Ueber⸗ tragungen der großen Spiele um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft zu lauſchen, während es die lokalintereſſierten Sportanhänger auf den Wörtel⸗ bzw. Waldſportplatz zog. Erſt am Abend erwachte langſam das Le⸗ ben wieder, die zurückflutenden Ausflügler auf Fahrrädern belebten das Bild der Hauptſtraße bis in die ſpäten Abendſtunden. Wie nicht anders zu erwarten, konnte das Mannheimer Strandbad ſeinen diesjährigen erſten Beſucherrekord melden, wie auch die anderen nahegelegenen Schwimmbäder in Ladenburg und Schriesheim große Beſucher⸗ zahlen zu verzeichnen hatten. Mit unſerem ſeichten„Neckar“bächlein wird bei zunehmen⸗ der Hitze als Badegelegenheit ſowieſo nicht mehr gerechnet werden können. Das ganze Wochenende ſtand ſo im Zeichen einer eigenen perſönlichen Beſchaulichkeit, die ſich wohl⸗ tuend von einem Maſſentreiben abhob. Doch am nächſten Wochenende winkt bereits wieder eine große Veranſtaltung für die Seckenhei⸗ mer, die ſicher noch nicht unſere Zeilen über den Bazar der Ev. Kirchengemeinde ver⸗ geſſen haben. * Forum nimmt Formen an Wie wir uns berichten ließen, wird das vom Kulturring geplante große Seckenheimer Forum nun endgültig am 16. Juni im Vereinshaus ſtaltfinden. Die ergangenen Ein⸗ ladungen haben ein Echo gefunden, daß ge⸗ rechnet werden kann, daß ſämtliche Stellen, die unſer Gemeindeleben in irgend einer Form mitgeſtalten, vertreten ſein werden. Wie wir weiter erfahren durften, hat u. a. Bürgermeiſter Trumpfheller ſein Erſcheinen feſt zugeſagt. Der Kulturring hat ſich in ſei⸗ ner letzten Sitzung bereits mit der Ausge⸗ ſtaltung des Forums befaßt und als neutra⸗ len Leiter der Veranſtaltung den Vorſitzen⸗ den des Kulturrings, Alfred Blümmel, be⸗ ſtimmt. Wie weiter verlautet, ſoll das Fo⸗ rum auf vollkommen neutralem Boden ſte⸗ hen und ſich in erſter Linie mit den brennen⸗ den komunalen Problemen befaſſen. Weiler iſt zu berichten, daß die Umgeſtaltung des Schloßgartens bis ſpäteſtens Ende dieſes Mo⸗ nats bereits abgeſchloſſen ſein ſoll. Wir heißen Euch hoffen l . Sonntagsfahrkarten zur Gartenschau Nach Stuttgart zur„Deutschen Gartenschau“ gelten werktäglich Sonntagsfahrkarten von Al- ſen Bahnhöfen im Umkreis von 200 Eilome- bern. Sonntags gibt es Sonntagsfahrkarten auch aus einer Entfernung von 250 Kilome- tern. Auskünfte über weitere Reisemöglich- eiten, vor allem über Verwaltungssonderzüge, Prteilen die Fahrkartenschalter und die Bü- ros der Verkehrsvereine. Ferner gibt es viel- Forts die Möglichkeit, an Ommibusgesell- jchaftsreisen teilzunehmen. ——— Ostmissionstagung in Mannheim Mannheim dyb). n Mannheim wurde die 66. Jahres versammlung der„Deutschen Ostasienmission“ eröffnet, die bis Juni dauern 501Il. Mit ihren deutschen, elsägischen und schweizer Zweigen arbeitet die 1884 gegrün. dete Mission noch heute in Nordchina in der Provinz Schantung und in Japan. Wie det Präsident der Mission, Propst Funge bekanm gab, hat Mao-Tse-Tung ausdrücklich ge Wünscht, daß in der Schule weiter unterrich. tet Wird. Im Augenblick würden 900 Schüle don vierzig Lehrern unterrichtet. Uber did celigiöse Lage in Japan erklärte der Tübingei Universitätsprofessor Rosenkranz, es sei un- möglich, daß der Tenno inzwischen Christ geworden sei. Man körme in Japan immer noch keinen großen Zustrom zum Christentum feststellen. 5 Vordrucke für Steuererklärungen Der Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz in Mainz hatte beim Oberfinanzpräsidenten in Kob- lenz angeregt, den Steuerpflichtigen auf einma lige Aufforderung hin künftig für alle Steuer- erklärungen und Voranmeldungen zwei und bei Betreuung durch einen Steuerberater drei Vor: drucke zu übersenden, Die kriegsbedingte Pa- pierverknappung allein hätte dazu geführt, den Steuerpflichtigen jeweils nur ein Formular zur Verfügung zu stellen. Von Papierknappheit könne heute keine Rede mehr sein und es be- stehe daher kein Anlaß mehr, den Steuerzahlern einen zweiten und dritten Vordruck vorzu- enthalten. * Das Schicksal ruft Sie werden es nicht glauben, aber ich nehme es furchtbar ernst, mein Horoskop. Klopfen- den Herzens erwerbe ich jede Woche ein„Ma- gazin“, und erschauernd male ich mir aus, Was die Zukunft wohl bringen wird. Fieberhaft durchwühle ich die Seiten, die Bilder der spür- lich bekleideten Mädchen lassen mich völlig kalt, es geht ja um viel mehr; das Schicksal ruft! 5 Und da ist es, das„Horoskop der Woche“ Klar und deutlich sehe ich jetzt, was in den nächsten Tagen auf mich wartet, und alles trifft sicher so ein, wie es hier vorausgesagt Wird. Wie bitte? Sie lachen? Sie seien ein moder- ner Mensch? Passen Sie auf, ich werde Ihnen beweisen, daß alles seine Richtigkeit hat, was in meinem Horoskop geschrieben steht: „Die Stimmung in Ihrer Familie wird sehr ernst sein. Ein Unfall könnte Sie bedrohen, ihre privaten Finanzen werden wesentlich stabiler, beruflich haben Sie leichte Erfolge, aber man wird Schlechtes über Sie reden.“ Kaum habe ich das alles gelesen und etwas verdaut, geht es schon los. Liegt doch da eine Bananenschale mitten auf dem Weg, der ich gerade noch ausweichen kann. Der Unfall Wäre also glücklich umgangen., Der„Erste“ brachte meine zerrütteten Finanzen wieder etwas in Schwung, verdammt ernst aber war die Stimmung, als plötzlich aus heiterem Him- mel meine„heißgeliebte“ Schwiegermutter vor der Tür stand und drei volle Tage nicht mehr loszukriegen war, und dem Gasmann haben wir nun auch die schon längst fällige Rechnung bezahlt. Schließlich kam auch noch der Hauswirt und verlangte die rückständige Miete. Zwar bekam er sie nicht, doch nun er- zählt er im ganzen Haus, wir seien eine un- verschämte Gesellschaft. Und von meinem Chef bekam ich diese Woche einmal keine „Zigarre“ verpaßt, und das ist wohl genug Erfolg in meinem Beruf. a Sehen Sie, es hat alles haargenau gestimmt. Auch Sie sollten sich etwas mehr nach ihrem Horoskop richten, denn die Sterne lügen nicht. Höchstens haben Sie eine zu wenig ausge- prägte Phantasie. J. F. K. Wettervorhersage Vorhelsage: Am Montag und Dienstag bei schwachen östlichen Winden überwiegend heiter. Sehr warm, Mittagstemperaturen um 30 Grad, Tiefsttemperaturen nachts zwischen 10 und 15 Grad. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuhelim-Seckenhelm und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle. Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. immermann(Inhaber Geore Härdlel. Mannheim Seckenheim, Ferusprecher 47216— „Zum Wohl, gnädiges Fräulein!. Viel- leicht führt mich eine gütige Vorsehung nochmals über Ihren Weg!“ Sie ließ den Löffel sinken, den sie zur Salatschüssel erhoben hatte. Sie empfand keine EgBlust mehr und sehnte sich weit fort. Wenn er nur nicht noch Näheres von ihr wissen wollte. Nach dem Eis erhob man sich allerseits, und im Hinausgehen— er hielt ihr höflich die Glastür auf— fragte er: „Sie werden morgen eine Partie unter- nehmen?“— „Partie“— was verstand man darunter Bier in Luzern? „Eine Hochtour, nicht?“ tastete sie vor- sichtig. „Kennen Sie den Rigi?— Nein?— Oh, den dürfen Sie sich auf keinen Fall ent- gehen lassen“ „Natürlich nicht!“ Bisher hatte sie ängstlich mit den Pfen- nigen gerechnet, Man wollte doch noch etwas heraussparen für zu Haus. Und so eine Rigifahrt kostete doch viel Geld. aber durfte man sich so kleinbürgerlich ab- schließen? „Ich fahre übrigens auch— mit de Neunuhr-Dampfer“, erklärte er. N Verbeugte sich und trat mit einer Zigarre ins Freie. 5 a 5 Till atmete erleichtert auf, und doch tat es ihr ein bißchen leid. Sie war so ange- regt— und 80 allein Till trat vor den Palmeneingang. Sterne kunkelten hoch im Blau. Vom Pilatus, vom Stanserhorn, vom Bürgerstock glitten Scheinwerfer über den See Ein paar Schritte von der Freitreppe entfernt ging's auf den Dachgarten des tiefer gelegenen Wirtschafts- und Gästehauses des Belle Rive. Eies knirschte. An der Brüstung über die Akropolis. die weiße. unster Till spürte heftiges Verlangen, auch dort zu stehen und auf den See hinabzuschauen, der sich tief zu Füßen breitete. und zu träumen. Aber sie wußte nicht, ob sich das schickte. Traurig starrte sie ins Leere. Drehte sich langsam um und ging an den Plaudernden vorüber. Am kleinen Bürofenster saß Alice, die Saaltochter, rechnete und rief ihr ein höf- liches Gute Nacht zu. Schon auf der ersten Treppenstufe, trat Till noch einmal zurück. „Das Fremdenbuch?“ fragte sie. Alice reichte es ihr— sie blätterte. Da stand der Name: Remigy, Alexander. Geburtsort: Dalhousie, Himalaja. Wie? Was? In Indien?— Und sprach deutsch wie ein Deutscher? Till riet Rätsel, als sie die Treppe hin- Aufstieg. i Frühling an der Nordsee Und so geschah's— die Professorin Lili fuhr an die See. Sie saß auf einer Bank am Kai. In einer halben Stunde fuhr ihr Schiff nach Norderney. Möwen flatterten weiß und grau um sie her. Sie saß in aller Frühlingssonnenherrlichkeit und wartete. Wartete und sann. Nie war warten 80 schön gewesen. Jetzt mußte Till am Mittelmeer sein. In Genua. Und in Gedanken ließ sie bunte Bilder an sich vorüberziehen. Till würde gewal⸗ tige Stätten sehen 5 Genua, die Königin der Levante. Neapel, die Schönheitsprangende, Vielbegehrte unter der Feuerkrone des Vesuvs. Sizilier Die Straße von Messina Athen. Un liche Tempelburg der Aphrodite! Und schließlich Venedig, die alte Dogenstadt am Canale Grande Dort drunten im Süden leuchtete die Sonne heißer, blühten die Gestade bunter und üppiger. Hier oben wuchs ein her- peres Geschlecht, dort unten war das Leben leichtherziger, die Liebe wilder und leiden- schaftlicher. Ach, die Liebe Frau Lili schloß für eine Minute die Lider und träumte zurück, zurück in eine Zeit, da auch in ihrem Herzen einst eine junge Liebe ungebärdig nach Erfüllung rang. eine junge, dumme Kleinmädchen- liebe, wie sie dachte— und die doch noch lebte im gläsernen Schrein der Erinnerung, über eine verständig-kühle Ehe hinweg Und über Krieg und Not. Sie lächelte— es war ein nachsichtiges Lächeln— und legte die rosenrote Frinne- rung an den Jugendfreund Ernst Goellner zurück in den gläsernen Schrein. Was ist Liebe? Ein Traum der spurlos zer flattert, wenn man ihn hinüberretten WII ins nüchterne Tageslicht. War sie nicht glücklich gewesen mit Rolf Rheydt? Glück lich und zufrieden im stillen Hafen einer freundlichen Ehe Eine salzige Brise wehte von der See her. Es duftete nach Fischerkähnen; große, braunrote Segel trieben hinaus. Tangduft breitete sich über Hafen und Mole. Herb und hart war hier alle. Fußball IVgg. 98 Seckenheim— SG. Rheinau 921 A⸗Klaſſe landet über Bezirksliga einen Kanterſieg. Glaubten die Rheinauer mit ih⸗ rer halben Erſten den leichten A⸗Klaſſengeg⸗ ner ſo nebenbei erledigen zu können, ſo wur⸗ den ſie ſchon in den Anfangsminuten eines beſſeren belehrt. Die 98 er gingen gleich mit einem ſchwungvollen, friſchen Elan vom Start und nach 20 Minuten hieß es ſchon 3:0 für den Gaſtgeber. Dieſes Ergebnis und die weiterhin drückende Ueberlegenheit der 98er nahm den Rheinauern vollends den Wind aus den Segeln. Die Defenſivſtellung des Gegners war in der Folge darauf be⸗ dacht, das Reſultat ſo niedrig wie möglich zu halten. Indeſſen wollten die 98 er es diesmal genau wiſſen, was man ſchießen kann. In einem energiſchen Zwiſchenſtart kurz vor Halbzeit ſchraubten ſie das Reſul⸗ tat auf 6:0. Bei Wiederanſpiel kurzes Ver⸗ halten auf Seiten des Siegers, bis die lie⸗ ben Koſenamen, die wirklich nicht am Platze waren, verdaut waren. Rheinau nützte dieſen Umſtand aus und konnte hierbei den Ehren⸗ treffer erzielen. Im Endſpurt lief dann wie⸗ der die Kombinationsmaſchinerie der 98 er auf vollen Touren. Ein Prachttor Becker's fand hierbei beſonders den Beifall der Zu⸗ ſchauer. Mit einem Foulelfmeter ſchloß dann Bauer den reichen Torſegen ab. Schiri Gräber aus Weinheim hatte bei der fairen Spiel⸗ weiſe beider Mannſchaften ein leichtes Amt. Handball Reichsb. Mannheim— 98 Seckenheim 13:18 In einem Freundſchaftsſpiel beſiegte der Tv. 98 geſtern die Reichsbahn Mannheim durch einen ſicheren 18:13 Erfolg. Nach der Rückkehr von Treiber und dem Einſatz von Noß, der längere Zeit pauſieren mußte, dürf⸗ te nun jene Elf zur Verfügung ſtehen, die in der kommenden Verbandsrunde den Auf⸗ ſtieg ſichern könnte. Die 2. Mannſchaften obiger Vereine trennten ſich 919. * 44100 Meter⸗Staffel in 45,7 Sekunden. Ty. 98 Seckenheim ſchlägt SG. Rheinau im Leichtathletitvergleichskampf. Bei herrlichem Wetter trafen ſich am Samstag in Schwetzingen der dortige Sport⸗ verein, die SGG. Rheinau und 98 Seckenheim zu einem Aufgalopp in der Leichtathletik. Mit einem Schlage ſtellte ſich dabei 98 Sek⸗ kenheim in die erſte Reihe der Mannheimer Leichtathletil⸗Hochburgen. Zehn Diſziplinen ſtanden zur Entſcheidung. 98 Seckenheim übernahm ſofort die Führung, um am Ende mit nur 2 Punkten dem SV Schwetzingen zu unterliegen, was auf den Ausfall eines Speerwerfers zurückzuführen iſt. Hatte man bei dieſem erſten Start keine Spitzenleiſtun⸗ gen erwartet, ſo waren manche Ergebniſſe doch überraſchend und für die Zukunft auf⸗ ſchlußreich. Bauer ſchlug über 100 Meter den Rheinauer Bolz in der ausgezeichneten Zeit von 11,7 Sek.; Raufelder ließ ihm mit 11,8 nicht viel nach. Im Hochſprung gab es gleich einen Doppelſieg für die 98er. Treiber und in feinem Stil auch Beißmann überſprangen 1,72 Meter. Einen weiteren Doppelſieg brachte der Weitſprung, bei dem Zubrod und Treiber die 6 Meter⸗Marke be⸗ trächtlich übertrafen. Ueber 200 Meter beleg⸗ ten Bauer und Zubrod in totem Rennen den 2. Platz. Abſchluß und Höhepunkt war die 400 Meter⸗Staffel. Rheinau in kompletter Beſetzung galt als großer Favorit. Aber in beſtechendem Lauf begeiſterten die 98 er mit Bauer, Raufelder, Treiber und Zubrod die Zuſchauer und ließen Rheinau um eine halbe Sekunde hinter ſich. Bei den geſtrigen Kreismeiſterſchaften der Jugend konnte leider der talentierte Rau⸗ felder wegen Verletzung nicht teilnehmen. Dafür errang ſeine Schweſter Ruth Raufel⸗ der im Weitſprung den 2. Platz. po uud Spiel Spiele um die deutsche Meisterschaft VfB Stuttgart— I. FC Kaiserslautern 52 Wenn in diesem mörderischen Ringen in Nürnberg der 1. FC Kaiserslautern mit 2.5 Toren unter die Räder kam, so liegt dies we- niger an seinem eigenen Unvermögen, als an den über sich hinauswachsenden Stuttgar- ter Bewegungsspielern. Schlienz brachte den VIB in der 13. Minute zur Führung. Kurz vor der Halbzeit stellte Bühler den Pausenstand her. Den ersten Gegentreffer markierte Gre: wenich fünf Minuten nach dem Wechsel. Im Gegenzug kam jedoch Läpple zum dritten VfB. Erfolg. Danach dauerte es 25 Minuten, ehe Baitinger und wenig später Blessing auf 511 davonziehen konnten. Kurz vor Schluß gelang durch Otmar Walter der zweite und letzte Ge- gentreffer. VfR Mannheim— Preußen Dellbrück 1:2 Nach anfänglichem Drängen der Westdeut- schen, spielte der VfR bald leichte Feldvor- teile heraus und war vor dem Tor weit ge- fährlicher als der Preußen- Sturm, der in zeinem Spiel eine klare Linie vermissen ließ Nach torloser erster Halbzeit fiel drei Minu- ten nach dem Wechsel überraschend das Führungstor für Preußen durch Severin, der einen von Maier abgeprallten Ball aus zehn Metern Entfernung unhaltbar einschog. Der VIR drängte nun stark auf den Ausgleich, den de la Vigne in der 62. Minute mit einem placiert geschossenen à25-Meter-Freistoßgß er- zielte. Trotz anhaltender Feldüberlegenheit des Deutschen Meisters gelang Drost in der 74. Minute der erneute Führungstreffer, der den Westdeutschen den Sieg sicherte. SpVgg. Fürth— I. FC St. Pauli 2:1 Im Spielverlauf des Gelsenkirchener Spieles gaben die Hamburger oftmals den Ton an, deren Flügelstürmer Zimmermann und Beck die Fürther Abwehr immer wieder auf harte Proben stellten. Als ein St. Pauli-Verteidiger Auf der Torlinie stehend den Ball mit der Hand abwehrte, gab es einen Elfmeter, den Brenzke zum 1:0 verwertete. Kurz vor Halb- Leit erzwang dann Nöth das 2:0. Als in der 48. Minute Zimmermann für Hamburg auf 2:1 Verkürzt hatte, versuchten die Norddeut- schen mit allen Kräften doch noch eine Wen- dung zu erreichen, aber es blieb beim 2:1. Kickers Offenbach— HSV Hamburg 3:2 ach wenigen Minuten lagen die Hambur- ger in Düsseldorf durch Treffer von Adam- kiewiez und Woitkowiak mit 2:0 in Vorteil Aber in der 2. Halbzeit war es dann so weit daß nur noch der Offenbach-Expreß Dampf in den Kesseln hatte. Wirs ching ver- kürzte auf 2:1 und nachdem ein weiteres Tol gon ihm nicht anerkannt worden war, gli ihm in der 83. Minute auch der 2:2 Ausgleich Wie ein Blitz aus heiterem Himmel sauste ein aus etwa 40 Meter abgefeuerter Weit- schuß von Keim zum siegbringenden 3:2 in Warnings Tor. Da man um diese Zeit schon die 88. Minute verzeichnete, war für die Hamburger der Kampf um die„Viktoria“ auch für dieses Jahr aus. Spiele der Oberliga Südwest Gruppe NoOr d Mainz 05— FV Engers 3:7 Mainz erlebte im letzten Meisterschafts- spiel eine unangenehme Uberraschung, denn zchon nach einer halben Stunde lag die Elf tles FV Engers mit 4:1 vorne. Die Mainzer die mit Ersatz antraten, spielten lustlos. Selbst Torwart Schaak wurde von dem schwachen Spiel seiner Kameraden angesteckt, fie viel zu ungenau kombinierten. Im Gegen- zatz: zu den Einbeimischen kämpften die Gäste frisch und unverdrossen. Der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Phönix Ludwigshafen VfR Kaiserslautern 3:1 Linksaußen Oster brachte Phönix in der g. Minute in Führung. Schon fünf Minuten später erhöhte der linke Läufer Uhlig auf 2:0. Im Gegenzug erzielte Render mit prächtigem Kopfball den Anschlußtreffer. Nach der Pause flel bei anhaltender Uberlegenheit der Lud- wigshafener in der 58. Minute durch Dattinger der dritte Treffer. G Tu pPe Süd SpVgg. Trossingen— FV Offenburg 3:3 Die eifrigen Offenburger lagen nach schwachen Abwehrleistungen der Trossinger nach den ersten 45 Minuten klar mit 3:0 in Evangel. Kirchengemeinde Mhm.-Seckenheim 2 uu Ggumsken Samstag, 10., Sonntag, 11. und Montag, 12. Juni 1950 in den Räumen der„IURNH ALLE“ am OEG--Bahnhof Azur des erangel. Kindergartens Hierzu ist Jedermann freundl. eingeladen. Musi xalische, gesangliche, turnerische und sonstige Darbietungen am laufenden Band Hegelbahn, Schießstand u. Gabenverlosung bieten reich. Gewinne. Auch fir das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. f Die evang. Kirchengemeinde. Wenn man etwas streichen muß, FARBEN lee, LENIUS Sie wissen doch: Kioppenheimerstr. 90 Nähe Wasserturm Wer nimmt kräftigen, zur Schulentlassung kommenden dungen als Schunmacher-Lehrling e aui r 2 ei. in der Geschaltsst. ds Bl. N Front. Nach der Pause holte dann die Platz- elf den Rückstand auf. Beim Stand von 3:2 spielten beide Mannschaften mit Macht auf Sieg. Es blieb jedoch beim Unentschieden. das den Leistungen beider Mannschaften ge- recht wird. VIL Konstanz— VfL Schwenningen 4:0 Angesichts der Bedeutung, die das Treffen für Konstanz hatte, wurde auf beiden Seiten mit vollem Einsatz gekämpft. Bis zum ersten Tor, das erst in der 35. Minute fiel, hatte Konstanz mehr vom Spiel. Später machte sich das technische und konditionsmäßige Ubergewicht der Konstanzer für den eindeu- tigen Ausgang des Spieles entscheidend be- merkbar. FV Offenburg— Tus Neuendorf 0:7 Offenburg hatte Mühe, daß die Torausbeute kür Neuendorf nicht noch höher ausfiel. Der einheimischen Mannschaft fehlte der innere Zusammenhang und der letzte kämpferische Einsatz. Vogel im Tor hätte mindestens zwei Tore verhindern können. Neuendorf stellte eine in allen Teilen gleich gute Mannschaft Willimowski wurde ausgezeichnet bewacht und fand auch bei seinen Nebenleuten selten die richtige Unterstützung. SV Hechingen— FC 04 Singen 0:5 Die Platzelf spielte von der 15. Minute an ohne ihren Mittelstürmer. Bis zur 25. Minute konnten die Hechinger das Spiel noch offen halten, aber dann fielen rasch hintereinander zwei Tore. In der zweiten Halbzeit waren die Gäste eindeutig überlegen und kamen zu drei weiteren Treffern. SV Tübingen— FC Freiburg 2:2 In der ersten Halbzeit dominierten die Frei- burger eindeutig. Nach der Pause schnürten die Freiburger die Platzbesitzer völlig ein, ohne die beiden Uberraschungstore der Gast- geber verhindern zu können. Zwei Minuten später gelang Freiburg der Ausgleich. Der Rest der Spielzeit gehörte dann eindeutig wieder den Freiburgern. Die Spiele der Landesligen Aufstiegssppiele zur Oberliga GTupPe I Bayern Hof— VfL Neckarau 4.0 Vikt. Aschaffenburg— TSG UIm 46 1:3 Gruppe II Darmstadt 98— Union Böckingen 2— FC Bamberg— FC Pforzheim 0 Pokalspiele VfB Brötzingen— FV Daxlanden 1 VIL Sindelfingen— VfB Sontheim 55 SpFr. EBlingen— FV Kornwestheim 50 Kickers Vöhringen— TSG Ghringen 3 Die Spiele in West und Nord Freundschaftsspiele Fu B b AIT Bayern München— FC Fiorentia Florenz Borussia Fulda— AIK Kalmar(Schwed.) SV Eintracht Trier— Bremerhaven 93 ASV Durlach— SV Waldhof Stuttgarter Kickers— Racing Paris ASV Feudenheim— VfB Mühlburg 1. FC Idar— VfR Kirn SC 07 Neuenahr— FSV Trier-Kürenz SpVgg. Bernkastel— Bremerhaven 93 01 VfR Pforzheim— Sportfreunde Stuttgart 2: FC Freiburg— Tus Neuendorf 2— FK 03 Pirmasens— 1. Fe Köln 25 BC Augsburg— Racing Paris 3: FV Daxlanden— FV Lahr 6 Eintracht Frankfurt— I. Fd Saarbrücken 01s 9 118 +* 3 2. b D=S ESS Sie K d SSV Hagen— IK Lundbyberg(Schweden) Schwarzweiß Rreuznach— VfL Neustadt SpVgg. Andernach— Franz. Armee-Ausw. 1 Sportfr. Siegen— F Sundyberg(Schwed.) VfR Pforzheim— Spfr., Stuttgart Handball TB Flensburg— Redbergslid(Schweden) 7:12 Union Annen— Göteborg(Schweden) 7217 Belertheim— Tus Lintfort 8:14 Länderspiele Fu gba ll Belgien— Frankreich 4:1 Luxemburg B— Frankreich B 0:1 Handball Saarland— Schweiz 9 18 Mittelbadischer Städtepokal SV Kuppenheim FC 04 Rastatt 26 Se Baden-Baden— SV Achern Ausg. SV Offenau- SV Achern 15 Um die deutsche Bandball-Meisterschaft SG Hassloch— TV Hassee Kiel 5:9 FA Göppingen— SpFr. Gevelsberg 13:7 ADAC-Fahrt ein großer Erfolg Die DAC-Deutschlandfahrt war kein Indu- striekorso, sondern eine Prüfung der Fahr- zeuge Auf Herz und Nieren. Geschwindigkeits- Prüfungen, Startprüfung mit kaltem Motor, Seräusch-Dämpfungsprüfungen, Fahrfähigkeit der Fahrzeuge am Berge(wo Schorsch Meier eigenhändig Bestzeit über 10 km mit 7:50 Min. und Sauerwein schnellster Wagen mit 9:19 Min. wurde), Durchhalten der Pplombierten Maschinen, Mittelzeiten als Standardzeiten (50 Stakm. waren zu fahren und Kanonen Wie Ulmen, Kling, Schorsch Meier oder Wig- gerl Kraus fanden dies zu leicht) Aber die Eraftstoffverbrauchs-Prüfung dann am Schluß in München mit neuartigem„Belzingefäg“ mit Normalinhalt haben uns gezeigt, was in den Fahrzeugen steckt. Das Käuferpublikum mag jetzt selbst auswerten. Daß alle„Motor- Sportkanonen“ mitmachten, selbst auf Rollern Bestleistungen fuhren usw., War beispielhaft. Fellbachs Gewichtheber Trier überlegen? letzter Minute wurde der Kampf um die deutsche Gewichtheber meisterschaft zwischen Trier und dem S Fellbach abgesetzt, da man Sieh auf eine Leistungsabnahme innerhalb des Verbandsgebietes einigte. Dabei erreichten die Gewichtheber von Fellbach im Vierkampf die Leistung von 4 285 Pfund. Trier brachte bei seinem letzen Antreten 4 180 Pfund zur Hoch- strecke. l Deutscher Rolkhockeysieg Bei den Weltmeisterschaften im Rollhockey, die zur Zeit in Mailand ausgetragen werden, schlug Deutschland die britische Mannschaft mit 3:2 8 e Württ.-Bad. Sport-Toto Belgien— Frankreich FC St. Pauli— SpVgg. Fürth VfB Stuttgart— FC Kaiserslautern Kickers Offenbach— Hamburger SV Preußen Dellbrück— VfR Mannheim Bayern München— Fiorentina Florenz Eintr. Frankfurt— Fe Saarbrücken BO Augsburg— FC Bordeaux ausge .Vikt. Aschaffenburg— TSG Ulm 10. Bayern Hof— VfL Neckarau 11. FC Bamberg— FC Pforzheim 12. Darmstadt 98— Union Böckingen 13. Preußen Münster— VfB Oldenburg 14. Hannover 96— Vohwinkel 80 Sport-Toto Rheinland-Pfalz FC St. Pauli— SpVgg. Fürth 2 Hamburger SV- Kickers Offenbach 2 Preußen Dellbrück— VfR Mannheim 1 2 1 1 — D 9 d nN go d 1. FC Kaiserslautern— VfB Stuttgart FK Pirmasens— 1. FC Köln Phön. Ludwigshafen— VfR Kaisersl. Rheydter SV— Schalke 04 Bayern München— Florenz Bayern Hof— VfL Neckarau Vikt. Aschaffenburg— Ulm 1846 — Altona 93— TSV Goslar Mainz 05— FV Engers Preuß. Münster— VfB Oldenburg —— g —= 1 Eintracht Kreuznach bleibt Meister Die Spruchkammer Fußballverbandes hat das Urteil für die Wie- derholung des Landesliga- Meisterschafts- 5 es Hassla Bingen gegen 1. F Idar am 11. Juni aufgehoben. Auf Grund dieser Entscheidung wird Ein- tracht Kreuznach als Meister der Landesliga Rheinhessen/ Nahe an den am 11. Juni be- ginnenden Aufstiegsspielen zur Oberliga Süd- 0 west teilnehmen. Spannende Rennen der Rad-Nationalen Bei drückender Hitze spurteten auf der 38 Meter langen Zementbahn in Feudenbeim die Kandidaten der zukünftigen deutschen Na- bionalmannschaft in vielen Vor- und Zwi- schenläufen. Bis zum Zwischenlauf standen bei den Fliegern schon folgende Fahrer für die Nationalmannschaft fest: Schertle(Stuttgart) Thielmann(Mannheim), Tabbat, Trost, We sterhold(alle Köln) und Barth(Mainz. Ein Punktefahren über 20 Runden hatte folgen- de Ergebnisse: I. Schäfer(Frankfurt), 2. Grü⸗ newald(Wiesbaden), 3. Schmitz(Köln), 4. Krä⸗ mer(Köln). Das 60-Runden-Mannschaftsfah, ren sah folgende Sieger: 1. 2. Schäfer- Grünewald, Schmitz-Thiele und Thielemann-Kaufmann(Mannheim). Favorit Fausto Coppi schwer gestürzt Der italienische Meisterfahrer Fausto Coppi zog sich in der neunten Etappe der diesjähri- gen Italien-Radrundfahrt bei einem Sturz ei- nen Beckenbruch und eine Hüftverletzung 20 und mußte ausscheiden. Coppi lag nach den bisher acht Etappen in der Gesamtwertung an vierter Stelle. EKleinstrennwagen auf der Solitude Bei dem ersten„Internationalen Solitude: Rennen der Jugend“ am 11. Juni, in Leonberg werden erstmals auch 7 bis 13jährige Jungens mit motorisierten Kleinstrennwagen und Me- torrollern am Start sein. Die Kleinstrennwa- gen sind mit einem 38 cem Fahrradhilfsmotor und 4-Rad-Innenbackenbremse ausgestattef und entwickeln eine Durchschnittsgeschwin⸗ Hligkeit von 45 Kilometern in der Zur besonderen Freude aller Besucher Wird das Kasperle vom Radio Stuttgart mit dem Maserati-Rennwagen des bekannten Renn- kahrers Egon Brütsch über die Rennstreclte brausen und am Ziel die Reportage über des 3 Rennen übernehmen. Deutsche im Schwimmen überlegen Der internationale Schwimmwettkampf in Hamburg, an dem sich neben den deutschen Spitzenvereinen auch die schwedische Mann- schaft Ran Malen6 beteiligt, zeigte überlegene deutsche Leistungen. Die Veranstaltung würde mit der 4 mal 50 Meter Butterflystaffel det Herren eröffnet, die der HSV Hannover vor, dem MTV Braunschweig gewann. Im 100-Me⸗ ter-Kraulschwimmen siegte die deutsche Hal- lenmeisterin Gertrud Herbruck vor Schäferkordt- Düsseldorf. Das 100-Meter-Rük⸗ kenschwimmen der Herren sah den Deutschen Meister Helmut Schuster, Poseidon Berlin als Ersten vor dem Schweden Bertil Persson Das Kunstspringen der Herren gewann Wer- ner Sobeck- Berlin-Spandau vor Gerhard Prad. ler-Hamburg. In überlegener Manier gewann der Deutsche Meister Günter Lehmann da? 400-Meter-Kraulschwimmen vor dem Hallen- meister Bernhard Schlüricke- Berlin. Die 6 maß 50 Meter Kraulstaffel der Damen gewann de! SSF Bonn vor Westring Berlin. Weidinger Europa- Schwergewichtsmeister Im Titelkampf um die Europameisterschaſ, im Schwergewicht über 15 Runden zwischen dem österreichischen Meister Joseph Weidin ger und Stephan Olek(Frankreich) ging de Osterreicher als Punktsieger hervor. g Rieß Siebter beim Schweizer Autorennen Farina(Italien) auf Alfa Romeo gewann d Rennen um den„Großen Preis der Schwei vor seinem Stallgefährten Fagioli(Italie beim Rennen der Rennwagen der Formel L. Der deutsche Rennfahrer Fritz Rieß aut AFM beendete das Rennen für Formel- Rennwagen, das auf dem Bremgarten-Kurf bei Bern ausgetragen wurde, als 7. von ins- gesamt 20 Fahrern. Erster wurde Somm Frankreich) auf Ferrari. Der„Große Pr wurde über eine Distanz von 21 Rund gleich 152,88 km ausgefahren und nur ne Fahrer beendeten das Rennen. 8 „Tour de Suisse“ mit deutscher Beteilig An der 14. Radrundfahrt„Tour de Sui die vom 24. Juni bis 1. Juli über 1830 acht Etappen ausgefahren wird, beteili erstmals seit Kriegsende wieder deutse Straßzenfahrer. Die deutschen Fahrer Ho ker, Müller, Pfannenmüller und Schwa berg treffen auf 64 Teilnehmer aus sechs N. tionen. Die Strecke führt unter andere 0 in deutsches und italienisches Gebiet. Der samt-Höhenunterschied der Rundfahrt mit 15000 Meter angegeben. Start un Zürich. 5„ N D= ——— 2 1 2. 11. FC Bamberg— I. FC Pforzheim 2 1 2 1 des südwestdeutschen Schertle- Barth, Stunde Verg