reite hen at 10 ann: Hrem Uppe iguay letz- uck Erscheint: montags gs, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Preisliste Nr. 1) Nr. 99 Freitag, den 23. Juni 1950 2.50. Jahrgang Flankteich für schnelle Beendigung des Kriegszustandes Paris plant Beseitigung eines unhaltbaren Zu- standes— Friedensregelung für Deutschland als Ganzes geplant Paris(UP). Die französische Regierung wird die Vereinigten Staaten und Großbri- 1 tannien in absehbarer men mit Frankreich eine arbeiten, durch die der Deutschland beendet wird. Nach Aussagen des Sprechers, Entschluß bekanntgab, wird der Vorschla in einem Memorandum enthalten sein, das einem der Sachverständigentreffen der drei Westlichen Großmächte am 3. Juli in London Vorgelegt werden soll. Es sei bea igt fügte der Sprecher hinzu, ein Memo Ahnlichen Inhalts auch den Regierungen von Belgien, Holland und Luxemburg Zu reichen. Wie verlautet, ist nicht geplant, in diesem Zusammenhang, den Abschluß eines Friedensvertrages mit einem geteilten Deutsch- land vorzuschlagen. Die geplante Erklärung, fügte der Sprecher hinzu, soll sich auf Deutsch- land als Ganzes, und nicht nur auf West- deutschland beziehen. Zeit ersuchen, zusam- auszu- mit Erklärung Kriegszustand der di andum Über- Frankreichs Auffassung Das französische Memorandum, so erfährt man weiter, erinnert in diesem Zusammen- hang an die Tatsache, daß nach Beendigung des ersten Weltkrieges zwischen den Ver- einigten Staaten und Deutschland kein Frie- densvertrag unterzeichnet wurde. Außerdem Wird daralif hingewiesen, daß mit der be- dingungslosen Ubergabe im Jahre 1945 das Deutsche Reich als solches zu existieren auf- gehört hatte und somit kein Kriegszustand mit den westlichen Alliierten bestand. Weiter stellt das Memorandum fest: Da der Kriegs- zustand durch eine einseitige Erklärung her- beigeführt werden könne, sei es besser, ihn durch eine solche Erklärung als durch einen Zweiseitigen formellen Friedensvertrag zu be- enden. Das Memorandum schließt mit einer Zusammenfassung dieser Argumente und kommt zu dem Schluß, daß es für die West- mächte juristisch im Bereich der Möglichkei- ten liege, durch Veröffentlichung einer ent- sprechenden Erklärung den Kriegszustand mit Deutschland beizulegen und deutsche Staats- angehörige nicht mehr als Feinde zu be- trachten. Der Sprecher des Außen ministeriums be- tonte hierbei, daß mit dem französischen Vor- schlag keine Anderung des Segenwärkigen Besatzungsstatuts beabsichtigt sei. In erster Linie sei es der Zweck dieses Vorchlages, den unhaltbaren Zustand im deutschen Geschäfts- leben zu beseitigen, hervorgerufen durch die Tatsache, daß deutsche Staatsangehörige noch immer als„Feinde“ betrachtet würden. Uber den Inhalt der bevorstehenden Londoner Be- Sprechungen wurde mitgeteilt, daß sie neben der Frage des KRriegszustandes auch die mög- iche Revision des en zum Ge- genstand haben werden USA für Pariser Vorschlag Der amerikanische Botschafter in Großbri- tannjen, Douglas, wird die Vereinigten Staaten auf der Anfang Juli in London ge- dlanten Konferenz über die eventuelle Been- digung des Kriegszustandes mit Deutschland vertreten. Dazu wurde mitgeteilt, Douglas werde von der amerikanischen Regierung den Auftrag erhalten, den Vorschlag Frankreichs auf Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland zu unterstützen, vorausgesetzt, aß sich die formalrechtlichen Schwierigkei- ben überwinden lassen. Die Ernennung Doug- las wird in Kreisen des Außen ministeriums Als eiii Anzeichen dafür bezeichnet, welche Wichtigkeit man in Washington der bevor- stehenden Londoner Konferenz beimißt In Washington erinnert man daran, daß die Westmächte auf der Londoner Außenmi- nisterkonferenz im Mai übereinkamen, einen Weg zu suchen, um die Schwierigkeiten und Inbequemlichkeiten zu beseitigen, die sich aus der Fortdauer des Kriegszustandes mit Deutschland ergeben. Diese Formulierung be- Aeutet nach Ansicht politischer Kreise, daß fie Westmächte den Kriegszustand beendigen Wollen, wenn sich nicht die rech! Schwierigkeiten als unüberwindbar 8 Stellen sollten und wenn man damit der Waistunion nicht eine Möglichkeit geben e die Westmächte des Bruches früherer Verefg- barungen zu beschuldigen. Eine Gruppe ame- ktikanischer Staatsrechtler hat sich hier in den letzten Wochen mit der Frage der Beendiguns des Kriegszustandes mit Deutschland ausein- zudergesetzt. Die Ergebnisge der nder Ne- sprechungen sollen dann der nächsten Kon- kerenz der Außenminister der Westmächte bLorgelegt Werden, die voraussichtlich im Sep- ö zember in New Vork stattfinden wird. Auf den Londoner Besprechungen sollen zuch andere Fragen der Deutschlandpolitik der Westmächte besprochen werden. Dazu Sehören eine Revision des Besatzungsstatuts, Alle Anregung, Deutschland den Bau von grö- geren Schiffen für den Export zu gestatten, 5 Srögere Kontrollrechte der deutschen Regie- kung über gewisse Industriezweige, Herauf- Setzung der Produktionsgrenze der deutschen Stahlindustrie und eine Verstärkung der deut- chen Polizei: 0 3 Pariser Delegation plant Rücksprache mit Bonn Eine verschobene Wochenendreise— Bera- tungen mit dem Ministerausschuß sind not- wendig— Schumanplan und Kontrollsystem unvereinbar Bonn(UP). Die deutsche Schumanplan- Delegation, die über das Wochenende nach Bonn zurückkehren sollte, um dem Minister- Ausschuß über den Stand der Pariser Ver- handlungen Bericht zu erstatten, wird auf Ersuchen des französischen Delegationsführers, über das Wochenende nun doch in Paris bleiben, aber wahrscheinlich Mitte der kom- menden Woche nach Bonn reisen, um mit der Bundesregierung den weiteren Verlauf der Verhandlungen zu besprechen. In unterrichteten Kreisen wird dazu er- klärt, die„sehr weitgehenden“ französischen Vorschläge hätten Rückfragen und zusätzliche Fragen notwendig gemacht, die zunächst mit dem Miristerausschuß in Bonn geklärt wer- den müßten. Es sei nicht möglich, ein ‚unein- geschränktes Ja“ zu geben, ehe nicht ver- schiedene Einzelfragen genau geklärt seien. Zu den Außerungen des französischen Au- Benministers Schuman, daß die Verwirklichung der Montan-Union keine Anderung der alli- jerten. und Industriekontrollen in Deutschland mit sich bringen würden, vertre- ten Bonner 8 die Auffassung, dad Schuman diese Feststellung aus innerpoli- tischen Gründen treffen mußte. Eine Durch- führung des Schumanplans ohne eine Ande- rung des bestehenden Kontrollsystems ist nach Ansicht maßgeblicher Regierungsvertreter in Bonn nicht möglich. Die Beschränkung der deutschen Handlungsfreiheit müsse im Hinblick auf die Schumanplan-Verhandlun- gen als reichlich„altmodisch“ angesehen wer- den. Die Leiter der Delegation der Deutschen Bundesrepublik, Italiens, Belgiens, der Nie- derlande und Luxemburgs zur Schumanplan- Konferenz in Paris hatten am Donnerstag nachmittag um 16 Uhr eine Zusammenkunft mit dem französischen Delegationschef Mon- net, um ihre Ansichten zu den am Vortage vorgetragenen französischen Vorschlägen mit- zuteilen. Monnet hatte bekanntlich angeregt, ein parlamentarisches Gremium aller Teil- nehmerstaaten zu schaffen, das die Arbeit des geplanten Industrieblocks und der internatio- nalen Hohen Behörde überwachen soll. Die Preisgabe nationaler Selbständigkeit im Interesse der europäischen Gemeinschaft for- derte am Donnerstag der französische Chef- Umfangreiche Gesetzgebungsarbeit in Bonn Personalausweise mit oder ohne Fingerab- drücke? a Bonn(UP). Das Wohnungsbauprogramm der Bundesregierung ist in vollem Gange und konnte durch neue Geldmittel um weitere 50 000 Wohnungen auf insgesamt 300 900 an- stelle der vorgesehenen 250 000 Wohnungsein- heiten erweitert werden. Mit dieser Feststellung wies Bundeswoh- nungsminister Wildermuth vor dem Bundes- tag sozialdemokratische Beschuldigungen zu- rück, das Regierungsprogramm sei ein Ver- Sager. Gleichzeitig führte er die ständig sin- kende Zahl der erwerbslosen Bauarbeiter als weiteren Beweis für das Anlaufen des Bau- programms an. Die SpPD-Vorwürfe Waren in einer Interpellation enthalten, die zu Beginn der 71. Sitzung des Bundestages behandelt Wurde. Für die SPD bemängelte der Abgeordnete Elabunde in der Aussprache die mangelhafte Finanzierung steckengebliebener Bauvorhaben des Vorjahres und sprach die Befürchtung aus, daß mehr und mehr Hypothekengelder eingesetzt werden müßten, um 1949er-Bau- vorhaben wieder flott zu machen. Minister Wildermuth beauftragte seinen Wohnungsbauausschuß im weiteren Verlauf der Verhandlungen, den kommunistischen Entwurf eines Gesetzes über die Abgeltung bon Besatz ungsschäden zu überprü- ken. In der Debatte über diesen Gesetzentwurf wurde betont, daß die Beschlagnahme von Wohnraum und Möbeln ein politisch wunder Hunkt im Verhältnis zu den Besatzungsmäch- en Der Bundestag beschloß ferner: i 1. Einen Gesetzentwurf der Bayernpartei Über die Aufhebung des Verbots der Errich- kung neuer 55 in erster Lesung anzunehmen. 2. Einen Gesetzentwurf über die Ausübung vn Mitgliedschaftsrechten aus Aktien wäh- rend der Wertpaplerbereinigung dem zustän- digen Ausschuß zur Prüfung zu überweisen. 3. Die Frage der neuen Personalaus- weise zunächst dem Ausschuß für innere Verwaltung zur Erörterung zuzuleiten. Der Bundesinnenminister setzte sich in der vor- Angegangenen Aussprache für Personalaus- delegierte bei der Konferenz über den Schu- man-Vorschlag, Monnet. Er betonte, daß die einzelnen Länder auf einen Teil ihrer Souve- ränität verzichten müßten, wenn der Vorschlag für die Grundindustrien erfolgreich verwirk- licht werden sollte. Wie in Paris verlautet, sollen in dieser Hinsicht besonders Belgien und Holland Befürchtungen hegen. Unein heitliche Beurteilung Bei den Delegationen Belgiens und der Nie- derlande machen sich die ersten Bedenken ge- gen die Bildung der e Hohen Behörde bemerkbar. Man fürchtet, daß die Zurückhal- tung der beiden Länder den Abschluß des Sechsmächtevertrages verzögern wird. Die ersten Reaktionen der einzelnen Delegationen auf die Vorschläge lassen sich nach Ansicht Unterrichteter Kreise im Moment etwa wie klolgt charakterisieren: Zustimmung bei den Deutschen, neutrale Haltung bei den Ttalie- nern und Luxemburgern, merkliche Opposi- tion bei den Belgiern und Holländern. Die okt gut unterrichtete Baseler„National- Zeitung“ schreibt u. a.,, die Verhandlungen über den Schumanplan würden in Deutschland nicht mehr mit demselben Fnthusiasmus be- grüßt, mit dem der Plan ursprünglich aufge- nommen worden sei., Schuld daran sei wohl Weniger die zögernde Haltung der britischen Regierung, als vielmehr ein gewisser Zweifel an den Absichten Frankreichs, dessen Außen- minister den überspannten deutschen Erwar- bungen soeben einen Dämpfer aufgesetzt habe. Es könnten ja keine Zweifel darüber be- Stehen, daß man in Deutschland den Schuman- plan auch deshalb so freudig begrüßte, well man darin ein Mittel erblickte, sich möglichst rasch und möglichst schmerzlos von den làsti- Sen alliierten Kontrollen befreien zu können. * Obwohl die Besprechungen kaum in Fluſ gekommen sind, zeigen sich schon Anzeichen eines Widerstandes verschiedener Teilnehmer- staaten gegenüber den bisherigen französi- schen Schritten. Die Holländer insbesondere sollen den französischen Plan, erst einen Ver. trag zu entwerfen, und an die Ausarbeitung der technischen Details später heranzugehen ablehend gegenüberstehen. Sie plädieren fü die umgekehrte Verfahrensweise, das heißt Ausarbeitung d tails und spätere Bear- deitung eines V gsentwurfes. Mungsha-Programm wesenieh reitet Weise mit Lichtbild und Fingerabdrücken ein, Während die Oppositionsparteien und die Deutsche Partei sich gegen die Fingerab- drücke aussprachen. Der Bundesernährungsminister setzte sich vor Schluß der Sitzung für die Annahme sei- aes Zuckergesetzes und seines Vieh- und Fleischgesetzes ein, Das Zucker- gesetz soll den Anbau von Zuckerrüben stei- gern, um den Devisenaufwand für Importzuk- ker zu mindern. Die SPD-Fraktion trat in diesem Zusammenhang für eine Senkung der Zuckersteuer ein. Beide Gesetzentwürfe gin⸗ gel. an den Ausschuß für Ernährung zur wei- teren Behandlung. Neue Sicherheitsmagnahmen im Ber g h a u sollen von einem Senderausschuß des Bundes- tages erörtert werden, der auf Antrag der SPD-Fraktion in Zusammenhang mit den Ex- plosionskatastrophen auf Zeche Dablbusch gebildet werden soll. Finanzminister Schäffer versicherte dem Bundestag, daß die Bundesregierung weiter am die Freigabe beschlagnahmter deutscher Bäder und Sportanlagen bemüht blei- ben werde. Verhandlungen über Gewerbefreiheit Zwischen Hohen Kommissaren und Kanzler F Tan Kk fur Main(UP). Die alliierte Hohe Kommission entschied, mit Bundeskanzler Dr. Adenauer gemeinsam die Frage der Gewerbe- kreiheit im gesamten Bundesgebiet zu erör- tern, nachdem die Hohen Kommissare ihre grundsätzlichen Ansichten hierüber bereits am 2. Juni der Bundesregierung und den Minister- präsidenten der Länder übermittelt hatten. Die deutschen Behörden waren damals aufge- rordert worden, diesen Prinzipien größere Be- achtung als bisher zu schenken. Der britische Hohe Kommissar Sir Robertson nahm zum letzten Mal an der Sitzung der Hohen Kommissare teil, ehe er seinen neuen Posten als Oberkommandierender der briti- schen Landstreitkräfte im mittleren Oste übernimmt. Aus diesem Anlaß dankte ihm der Vorsitzende Frangois Poncet und brachte zum Ausdruck, daß der Name Robertson für Alle Zeiten mit der Hohen„ ver- dunden bleiben. Alliierte Verteidigungsmaßnahmen in Deutschland Eine französische Verlautbarung— Ahnliche passive Vorkehrungen auch in anderen Län- dern—„Rheinstauung ist Unsinn“ BOonn(UP). Die Westalliierten haben an wichtigen Verkehrspunkten in Deutschland und anderen Ländern Westeuropas passive Verteidigungs maßnahmen eingelei- tet und entsprechende militärische Vorberei- tungen getroffen Dies geht aus einem Kommuniqué hervor, das von der französischen Hohen Kommis- sion veröffentlicht wurde. Die französische Hohe Kommission stellt offiziell fest, daß die militärischen Maßnahmen an dem Lorelei- kelsen, über die in den letzten Tagen berich- bet wurde, keineswegs vereinzelt dastehen und auf interalliierte Initiative zurückzufüh- ren seien. „Es handelt sich hier um Vorkehrungen, die sich im Rahmen eines interalliierten Beschlus- ses bewegen und die auch anderswo, an wichtigen Punkten von Verkehrswegen, nich nur allein im Bundesgebiet, sondern auch in Frankreich und in den übrigen Ländern Westeuropas festgestellt werden können. Diese Vorrichtungen tragen den Charakter von spezifisch passiven Verteidigungsmaß. nahmen. Sie können keinesv egs eine Gefähr- dung der Bevölkerung an sich enthalten, noch zur Folge haben. So könnten auch weder dei Zweck noch die Außmaße der technischen Vorkehrungen an der Lorelei die Tragweite haben, heißt es weiter in dem Kommuniqué „die ihr von gewisser Seite her aus faden- scheinigen Gründen unterschoben wird. Ins- besondere ist die Behauptung, daß eine Rhein- s tauung beabsichtigt wäre, völlig unsinnig und aus der Luft gegriffen.“ 121 Hektar Land beschlagnahmt Zur Verwirklichung von Us-Armeeplänen Wiesbaden.(UP). Im Zusammenhank mit einer großen Anfrage der KpD-Fraktion im hessischen Landtag erklärte der amerika- nische Landeskommissar für Hessen, Newman die Gesuche der Frankfurter Militärgarnisor zur Beschlagnahme von Landstreifen in und bei Büdingen an der hessisch-thüringischer Grenze seien von der Dandeskommissior gründlich überprüft worden, Es sei Aufgabe der Landes kommission, dafür zu sorgen, daf die seit längerer Zeit bestehenden Plaue de Armee verwirklicht werden können. Die Be einträchtigung der deutschen Wirtschaft solle dabei auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Newman erklärte, dag in Büdingen nur 121 Hektar Land beschlagnahmt werden. In der Hauptsache handle es sich dabei um Schaf- Weiden und zweitrangigen Boden., Auf einem Teil des zu beschlagnahmenden Geländes, 80 betonte der amerikanische Landeskommissar abschließend, werde die Armee 60 Gebäude errichten, die später der Gemeinde Büdingen überlassen würden. Bezüge für vertriebene Beamte Minister Lukaschek schlägt Regelung vor BOnn(UP). Um die den vertriebenen Be- amten und Pensionären zustehenden Ansprü- che zu befriedigen, hat Bundesflüchtlingsmi- Aster Lukaschek dem Bundeskabinett folgen- den Vorschlag unterbreitet: Nachdem die Bezüge der Bundesbeamten und Pensionäre, denen der Staats-, Kom- muünalbeamten und Pensionäre gleichgestellt wurden und damit wieder die Höhe von 1927 erreicht haben, sollen die Gehälter aller im Bundesgebiet tätigen Beamten um 5,2 Pro- kent gekürzt werden. Für Staats- und Kom- munalbeamte tritt dadurch eine echte Rür⸗ zung ein, während sich die Gehälter der Bun- flesbeamten, für die der Bundestagsbeschluß noch nicht wirksam wurde, im Vergleich mit der Zeit vor dem Beschluß um 38,8 Prozent erhöhen. Die Bezüge der Pensionäre, die bereits um Fünf Prozent auf 75 Prozent ursprünglichen Gehalts gekürzt waren, sollen auf nur 1 Prozent ermäßigt Werden. Das Wartegeld für einen Beamten, der ar- beitsfähig ist aber keinen Arbeitsplatz in sei- nem früheren Beruf findet, soll in Zukunft 58 Prozent seines tariflichen Gehaltes betra- gen, Dieses Gesetz soll allgemeingültiges Bundesgesetz werden. Die in den Ländern und Gemeinden entstehenden Ersparnisse sol- den dem Bund zufließen. Damit wird vermie- en, daß der Bundesfinanzminister Teile der den Ländern zufliebenden Einkommen- und Körperschaftssteuer für die Zwecke der Pen- Sionärsansprüche beanspruchen muß. Nach Inkrafttreten des Beamtengesetzes sollen die vertriebenen Beamten, Pensionäre und Wartegeldempfänger den Totalgeschä- digten, einheimischen und gleichartigen Be- amtenkategorien gleichgesetzt werden, ihre sonstigen Ansprüche also mit diesen zusam- men geregelt werden. 5 Erholungsurlaub 51 Adenauers Der Bundeskanzler reist in clie Schweiz 5 Bonn.(UP), Zur restlosen Wiederbers lung seiner Gesundheit haben die behandeln l dem Arzte dem Bundeskanzler den me igen Urlaub angeraten, kochgele genen schweizerisch ringen will. In h Umgeb ing echnet man mit e Bundesregierung 955 plant Jugendprogramm Auch Arbeitsbeschaffungsprogramm im Herbst —„Jugend braucht Berufsausbildung und nicht Erdarbeiten“ BOnn(UP). Auf einer Pressekonferenz er- klärte Bundesarbeitsminister Storch, in den Bundesministerien für Arbeit und Wirtschaft werde zur Zeit„sehr intensiv“ an einem Jugendprogramm gearbeitet, das noch im Herbst in der Form von Gesetzen und Verordnungen vorgelegt werde. Die großen Schwierigkeiten, die überwunden werden müß- ten, machten jedoch eine vorzeitige Publika- tion dieses Sonder- Programms unmöglich. Uber die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt befragt, sagte der Minister, daß jetzt erst- Malig ein„Bruch nach unten“ erfolgt sei. Es malig ein„Bruch nach unten“ erfolgt sei. Er schaftlichen Beschränkungen„alle diese Leute Inn Kürze wieder vor die Arbeitsämter brin- gen kann“, In der ersten Junihälfte habe die Arbeitslosigkeit im Bundesgebiet erneut um 60 000 Personen abgenommen. Der Rückgang sei vor allem in den sogenannten Flüchtlings- zändern— Bayern, Niedersachsen und Schles- Wig- Holstein— besonders uk gewesen. Im Oktober werde ein z WCI les Arbeits- beschaffungs programm anlaufen, das Wahrscheinlich schon weniger Schwierigkei- ten bei der Durchführung vorfinden werde als das erste. Storch begrüßte im weiteren Ver- lauf der Pressekonferenz die Entscheidung der Hohen Kommission, alle Beschränkungen der Freizügigkeit aufzuheben. Die Frei- Zügigkeit gebe jedem die Gelegenheit, dorthin zu ziehen, Wo er Arbeit finde. Wichtig sei in Hiesem Zusammenhang jedoch auch die Auf- hebung der Zuzugssperren, die von den deut- schen Wohnungsämtern noch verhängt wür- den. Kein Arbeitsdienst Der Bundesarbeitsminister erklärte ferner, daß die Einführung eines Arbeitsdienstes in „irgendeiner Form völlig verkehrt“ sei. Das sel jedoch seine persönliche Ansicht und nicht der Ausdruck der Meinung des Bundeskabi- netts. Junge Menschen brauchten, so er- Klärte der Minister, eine Berufsausbildung und sollten nicht mit Erdarbeiten beschäftigt wer- den. Es sei schon jetzt schwierig, die ehemali- gen Arbeitsdienstjahrgänge in den ordent- lichen Arbeitsmarkt einzugliedern, da es ihnen an jeglicher Fachausbildung mangele.„Wir müssen selbstbewußte Persönlichkeiten ent- wickeln und sie nicht einem Folletiv wie dem Arbeitsdienst ausliefern.“ Vor allem dürfe die Jugend nicht wieder der Familie entfremdet werden, sondern sollte in ihrer jugendlichen Fntwicklung daheim gefördert werden. Der bevorstehende Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt bedinge einen besonders guten Facharbeiter- Nachwuchs. Storch ver- trat die Ansicht, daß der Arbeitsdienst hierzu kaum einen Beitrag leisten könne. Das Mitbestimmungsrecht Storch warnte schließlich vor allzu großem Optimismus, daß die bevorstehenden neuer- lichen Verhandlungen der beiden Sozialpart- ner über das Mitbestimmungsrecht bereits in Kürze zu einem endgültigen Ergebnis führen Werden. Er sagte, daß beide Seiten bemüht Seien, ein„Grundgesetz der Arbeit“ zu schaf- ken, dessen sorgfältige Formulierung lange Vorarbeiten erfordere. Beide Partner seien mit„sichtlichem Ernst hei der Sache“, um die Frage des Mitbestimmungsrechtes in befriedi- gender Form zu lösen. Das Arbeitsbeschaffungsprogramm Bonn(UP).„Bei dem im Oktober anlau- kenden zweiten Arbeitsbeschaffungsprogramm werden Kreditschwierigkeiten kaum mehr zu spüren sein, weil die Wirtschaft dann gesün- der und deshalb kreditwürdiger sein wird,“ erklärte ein Beamter der Bundesregierung. Wohl könne ein wirtschaftlicher Rückschlag eintreten, wenn im Juni die Steuerrückzah- lungen stattfinden, wenn aber nicht alle Vor- zeichen trügten, würden sich diese Beträge am Markt für langlebige Konsumgüter nieder- schlagen und hier einen Auftrieb geben. Auherdem stünde die Freigabe von rund 650 Millionen DM ERP-Mitteln dicht bevor, die diesmal fast vollständig für neue Investi- tionen verwendet werden würden. Käme hier- zu noch die für das zweite Arbeitsbeschaf- kungsprogramm geplante eine Milliarde DM, dann wäre ein„Boom“ zwar sicher, ebenso Aber auch im Winter der Rückschlag. Die Ar- beitslosenzahl verringere sich in diesem Jahr um durchschnittlich 100 000 je Monat. Diese Entwicklung fortzusetzen, sei die Aufgabe des weiten Programms, das deshalb Wohl zweck- im Herbst anlaufen müßte, um den Vinter zu überbrücken. Der Sprecher schloß mit dem Hinweis, daß 88 erste Arbeitsbeschaffungsprogramm die- sen Namen an sich zu Unrecht trüge. Es sei Qiktiert gewesen von dem Gedanken, den — zu helfen und die Export- der deutschen Volkswirtschaft zu star- es sei aber, abgesehen von dem parallel ufenden Wohnungsbauprogramm, nicht 80 geführt worden, daß es alle Gebiete der Ssrepublik gleichmäßig fördern konnte. 3 nit el„ ten ER 5 We in 1788 von 1150 Mil- lionen DM wurde in einer am 21. Juni der Bundesregierung überreichten Note erteilt Gleichzeitig wurde die sofortige Freigabe von teren 350 Millionen DM aus dieser Tranche bekanntgegeben. Seit i EC.-Ver. ags im Dezember vergangen. insgesamt 1500 Millionen Wirts schaft effektiv zur 5. ubschraubern Schweizer Uhren nach Mai- Ind brachten und diese dann in allen Teilen 0 verkauften. Einer der Verhafteten. 5 Seiser Neapolitaner, hatte nicht weni- goldene Schweizer Uhren Vorerst keine westdeutsche Bundespolizei Hohe Kommissare nach wie vor für strikte Dezentralisierung— Gegenseitige Polizeihilfe nur in Ausnahmefällen— Länderpolizeischu- len genehmigt Bonn(UP). Die alliierte Hohe Kommission hat die Richtlinien für eine Dezentralisierung der Polizei unter Landesebene weitgehend gelockert. Ein neue alliierte Anordnung er- mächtigt den Innenminister eines jeden Lan- des, im Falle von Unruhen durch entspre- chende Anweisung eine gegenseitige Polizei- hilfe innerhalb seines Landes sicherzustellen. Nach den bisherigen Richtlinien der Alli- jerten hatte innerhalb eines Landes jede kom- munale Selbstverwaltungsbehörde ihre eigen- ständige Polizei, und die Ubersendung von Polizeikontingenten in ein anderes Gebiet des Landes war von einer nur in Ausnahmefällen zu erteilenden Genehmigung der Alliierten abhängig. Die jetzt dem Innenminister zuge- standene Autorität muß jedoch auf der Landesgesetzgebung beruhen, welche kestlegen muß, daß in andere Landesteile überführte Polizeikräfte dem Kommando der dortigen obersten Polizeibeamten unterstehen. Auhßerdem erteilte die Hohe Kommission lie Erlaubnis, in jedem Lande eine zentrale Holizeischule zu eröffnen, deren Verwendung en Polizeibehörden des betreffenden Landes Freigestellt wird. Schüler der Polizeischule dürfen im Notfall auch von den örtlichen Be- hörden zu resulärem Polizeidienst verwendet werden. * Damit ist jegliche Hoffnung auf die baldige Errichtung einer Bundespolizei vorläufig zu- nichte gemacht worden. Die Alliierten halten erneut an der strikten Dezentralisierung der westdeutschen Polizeistreitkräfte fest, obwohl nach Außerungen amtlicher Sprecher in Wa- zhington die Möglichkeit der Errichtung einer — ieee Drohende Regierungskrise in Frankreich Abstimmungsniederlage in der Nationalver- sammlung— Bidault stellt Vertrauensfrage Frankreichs Etat gefährdet Paris(Up). Die französische National- versammlung beschloß mit 351 gegen 201 Stimmen gegen den Einspruch der Regierung, die Gehälter der staatlichen Angestellten zu erhöhen. Das Kabinett Bidault erlitt damit seine erste bedeutende Abstimmungs-Nieder- lage seit seiner Bildung vor acht Monaten. Die Abstimmung war nicht mit der Ver- trauensfrage verbunden. Ministerpräsident Bidault erklärte jedoch sofort, daß er den Beschluß der Nationalversammlung durch Anwendung eines Gesetzes zu verhindern su- chen werde, in dem die Maximalausgaben des Staates für das Jahr 1950 festgelegt würden. Kurz vor der Abstimmung hatte Bidault an die Versammlung den persönlichen Appell ge- richtet, den Gehaltserhöhungsvorschlag der Sozialisten abzulehnen und statt dessen eine Regierungsvorlage anzunehmen, die den An- gestellten und Beamten des öffentlichen Dienstes gewisse Gehaltserhöhungen zugesteht. Diese Erhöhungen liegen allerding unter der von den Sozialisten vorgeschlagenen Summe. Die Annahme der sozialistischen Vorlage wer- de das gesamte Budget gefährden. Ein ausge- glichenes Budget sei die wesentliche Grund- lage einer stabilen Währung. Trotz dieses eindringlichen Appells bestand der Sprecher der Sozialisten, Lussy auf den Forderungen seiner Partei. Kommunisten, einige Radikalsozialisten und die Anhänger der Partei de Gaulles schlossen sich an. Nach den Schätzungen der Regierung wird der sozialistische Vorschlag der Nation, wenn die Gehaltserhöhung mit Wirkung vom 10. Dezember vergangenen Jahres in Kraft tre- ten sollte, für das laufende Haushaltsjahr 3,2 Milllarden Francs kosten und 13 Milliarden Francs für das Jahr 1951. Wie verlautet, hat Ministerpräsident Bi- dault die Vertrauensfrage gestellt, über die am Samstag abgestimmt werden soll. Nach Ansicht politischer Beobachter hat die Regie- rung nur geringe Chancen, die erforderliche Stimmenmehrheit zu gewinnen, womit ihr Rücktritt unvermeidlich wäre. Sollte sich die daraus entwickelnde Regierungskrise lange hinziehen, wurde betont, so wird die Auflö- sung der gegenwärtigen Nationaversamm- lung nicht zu umgehen sein. Eine ständige Abrüstungsbehörde US-Vorschläge an die Vereinten Nationen Lake Success(UP). Die Vereinigten Staaten schlugen den Vereinten Nationen offi- ziell die Bildung einer ständigen Behörde aus elf Mitgliedern vor, die die Durchführungsbe- stimmungen eines möglichen internationalen Abkommens über die Abrüstung aller her- kömmlichen Waffen, ausschließlich Atomwaf- fen, sowie die Reduzierung der Streitkräfte in Zukunft überwachen soll. Dem amerikani- schen Vorschlag zufolge soll diese Behörde weitgehende Vollmachten erhalten, tionen ohne die Intervention eines Vetos durchzuführen. In jedem Falle, wo Uberschrei- tungen eines Abrüstungsabkommens festge- stellt würden, habe die Behörde dem UN- Sicherheitsrat umgehend Bericht zu erstatten. Attlee will Vertrauensfrage stellen Der Regierung stehen kritische Tage bevor London(P). Premierminister Attlee hat die Absicht, die gemeinsame Front der kon- Servativen und Überalen Opposition zu spal- ten und auch die eventuell schwankenden Abgeordneten seiner eigenen Parteifraktion „ Ur Ordnung“ zu rufen, indem er eventuell die sich der in der nächsten Woche an die De- batte über den Schuman-Plan anschließende Abstimmung mit der Vertrauensfrage verbin- den ⁵Vᷣ 1 det. Sachverständige der Labour-Party haben Uhrenschmuggel mit Hubschraubern 1 Schweizer Uhren auf dem draht 0 eine Stellungnahme zum Antrag der Oppo- sition vorbereitet, in der die Teilnahme 5 Großbritanniens an den Sctunman-Plan-Ver- 5 alten 2 einer der. Inspek- 0 amerikanische e Ein ge- zusschuß beider Häuser des ame- ongresses einigte sich auf die deutschen Bundespolizei augenblicklich von den Regierungen der Westmächte untersucht wird, und obwohl sich namhafte Politiker der Bundesrepublik— nach Angaben alliierter Sprecher unter ihnen auch der Bundeskanz- ler— erst kürzlich mehrfach für die Bildung einer schlagkräftigen Bundespolizei eingesetzt haben. Lediglich für den Sonderfall der Be- ürohung der öffentlichen Sicherheit kann ein Landesinnenminister eine Gegenseitigkeits- ailfe der örtlichen Polizeieinheiten seines Landes genehmigen. Das bedeutet in der Pra- cis aber nicht mehr, als daß die wenige Mann ztarke Polizeieinheit eines kleinen Ortes durch in paar Dutzend Leute aus der Nachbarschaft verstärkt werden kann, wenn Not am Mann St. Eine zentrale Führung und ein zentraler Zinsatz selbst innerhalb der Länderpolizei ist lamit noch immer unmöglich gemacht Bereits am 2. Dezember 1949 hatten die drei ohen Kommissare den Ministerpräsidenten ler Länder mit aller Deutlichkeit zu verste- den gegeben, daß die Polizeikräfte auf jeden all dezentralisiert bleiben müßten. Trotzdem Vollten gutunterrichtete Kreise in London ind Washington vor einigen Wochen erfahren aaben, daß der Bundeskanzler wegen der Bil- lung einer 25 000 Mann starken Bundespolizei ſorstellig geworden sei. Vizekanzler Blücher gatte erst in der letzten Woche vor dem Zundestag versichert, daß kein Antrag ler Bundesregierung auf Errichtung einer Zundespolizei an die Hohen Kommissare ge- 2itet worden sei. Lediglich die Bildung eines Zzundeskriminalpolizeiamtes und eines Bun- zesamtes für Verfassungsschutz ist von den Iliierten schon vor längerer Zeit gebilligt vorden. Beide Amter sind im Aufbau begrif- en, obwohl die dafür notwendigen gesetz- ichen Voraussetzungen noch in den Parla- menten stecken. Labour-Regierung vor größter Bewährungsprobe Am Vorabend der Schumanplan- Debatte— Attlee rief Labour-Abgeordnete zusammen London(UP). Durch die ablehnende Hal- tung gegenüber dem französischen Vorschlag einer westeuropäischen Kohle- und Stahl- union hat die britische Labour-Regierung in den nächsten Tagen im Unterhaus mit dem massivsten und gefährlichsten Angriff seit Bestehen des neuen Parlaments zu rechnen. Eine von den Liberalen und Konservativen gemeinsam eingeleitete Resolution fordert die Regierung auf,„im Interdose des Friedens und der Vollbeschäftigung! an den Pariser Besprechungen über den Sckuman-Plan teil- zunehmen. Ungefähr ein Dutzend sogenannter „Backbencher“ sollen sich noch nicht darüber im klaren sein, für welche Seite sie ihre Stimme abgeben sollen. Die Debatte über die Resolution wird am Montag durch den Op- positionsführer Chürchil eröffnet. Sollte es der Labour-Party nicht gelingen, genügend Parteidisziplin auszuüben, um ihre schwache Sechs-Stimmen-Mehrheit aufrechtzuerhalten, dürfte das Ende der. Regierung nicht mehr fern sein. Die Schwierigkeit der Situation läßt sich aus der Tatsache erkennen, dag sterprä- sident Attlee sich veranlaßt fühlte, die Ab- geordneten der Labour-Party soeben zusam- menzurufen, um sie auf die Folgen aufmerk- sam zu machen, die sich möglicherweise aus fler Montagdebatte ergeben können. Die ge- samte Labour-Fraktion beschloß, gegen den gemeinsamen Antrag der Konservativen und Liberalen zu stimmen. Die Labour-Party hofft, dag ein Teil der Konservativen sich bei der Abstimmung am kommenden Montag der Stimme enthalten Wird, da viele konservative Abgeordneten im Stillen die Weigerung der Regierung gutheißen, eine„Katze im Sack zu kaufen“, das heißt, dem Schumanplan zu- zustimmen, bevor seine Einzelheiten ausge- arbeitet sind. r „Alle Mittel für Frieden und Stärkung f der freien Welt“ Acheson: Der Krieg ist nicht unvermeidlich Eine nordatlantische Völkergemeinschaft ent- stand Cambridge/ Massachusetts(ZSHT). Der amerikanische Außenminister Acheson ver- sicherte in einer Rede vor dem Verband der Harvard- Hochschüler von neuem, daß der Krieg nicht unvermeidlich sei und daß die USA und die ihnen gleichgesinnten Nationen kest entschlossen seien, ihn zu verhüten. Acheson sagte u. a., das große Hindernis für den Frieden sei die hemmungslose Machtgier der führenden russischen Politiker, die sich auf ihren Wahnvorstellungen über die nicht- kommunistische Welt gründeten. Um dieses Hindernis zu überwinden, setzte die amerika- nische Regierung ihre Mittel zur Stärkung der freien Welt ein. Weiter sagte Acheson, so- lange die Sowjetregierung nicht aufrichtig eine Weltanschauung des„Leben und Leben- lassens“ annehme, werde keine Annäherung der freien Welt zu einer Lösung der strittigen Probleme führen. Dennoch aber werde die Armlerikanische Regierung alle Verhandlungs- möglichkeiten offen halten. Sie blicke dem Tag zuversichtlich entgegen, wo eine allmäh- liche Beilegung der Meinungsverschiedenhei- ten beginnen werde. Acheson bezeichnete den Nordatlantischen Vertrag als eine schöpferische Tat von ge- schichtlicher Bedeutung. Der Vertrag habe fast unmerklich zur Schaffung einer nordatlanti- schen Völkergemeinschaft geführt auf der Grundlage der Prinzipien der Freiheit und Zusammenarbeit, die schließlich auch in wei- teren Teilen der Welt den Sieg 5 müßten. 58 5 5 5 7* Auch Selben e „Beendigung des Kriegszustandes möglich“ London(U). Großbritannien sei vie! daran gelegen, den Kriegszustand mit Deutsen- land zu beenden, gab ein Sprecher des briti- schen Außen ministeriums bekannt. Die briti- sche Regierung sei der Ansicht. daß die Be- 1d des Kriegszu 5 Neues aus aller Well Die„Märtyrerin der Reinheit“ Heiligsprechung am kommenden Samstag RO m.(UP). Der Sarg mit den Gebeinen der mit elf Jahren als„Märtyrerin der Rein- heit ermordeten seligen Maria Goretti wurde im Hinblick auf ihre bevorstehende Heilig- sprechung aus Nettuno nach Rom überführt. Er wurde in der Titelkirche des New Vorker Kardinals Spellman, St. Johann und St. Paul. aufgebahrt und soll in den nächsten Tagen in einer anderen Kirche zur Verehrung aus- gestellt werden. Die Mutter der Heiligen weilt bereits in Rom, um an der Heiligsprechung teilzunehmen. Die Heiligsprechung wird am Samstag auf dem St.-Peters-Platz stattfin- den. Das erste Pontifikalamt zu Ehren der neuen Heiligen wird am Sonntag von Papst Pius XII. in der St.-Peters-Basilika zelebriert Werden. Beide Zeremonien werden vom Va- tikansender übertragen. Gegen Auslieferung der Stefanskrone Protest der kath. Organisationen Amerikas New Vor k.(UP). Die Vereinigung katho- lischer Organisationen zur Befreiung Kardinal Mindszentys hat die Regierung der USA ge- beten, die Stefanskrone nicht an die„roten Faschisten“ Ungarns auszuliefern. Sie begrün- den ihre Bitte mit dem Hinweis auf den gro- Ben geistigen Wert der Stefanskrone für die katholische Welt. Die Vereinigung protestierte in einem Telegramm an Außenminister Ache- son gegen den Versuch, den inhaftierten ame- rikanischen Kaufmann Vogeler eventuell mit der Stefanskrone„freizukaufen“. 50 Paratyphusfälle in Bechhofen Verschiedene Ursachen der Erkrankungen Nürnberg.(UP). Die Regierung von Mit- telfranken gibt bekannt, daß in der Ortschaf Bechhofen im Landkreis Feuchtwangen gegen- wärtig 50 Fälle von Paratyphus gemeldet wor- den sind, von denen bisher einer tödlich ver- lief. Als Ursache der Paratyphusepidemie konnten die Wurstwaren eines Bechhofener Metzgers festgestellt werden. Im übrigen Re- glerungsbezirk Mittelfranken waren in die- sem Monat 7 Typhusfälle zu verzeichnen, as deren Ursache der Genuß von hygienisch nich einwandfreiem Speiseeis angenommen wird. Eingeborene Südafrikas wehren sich Getrennte Bezirke für die Rassen beschlossen London(ZSH). Das Parlament der Süd- afrikanischen Union nahm in letzter Lesung die Regierungsvorlage an, die getrennte Be- zirke für die drei Rassengruppen vorsieht: Weiße, nichtafrikanische Farbige und afrika- nische Eingeborene. Der Senat hatte die Vor- lage mit einigen Anderungen bereits gebilligt. Außerdem wurde das Anti-Kommunistenge- setz mit 61 gegen 49 Stimmen angenommen Aus Protest gegen die blutigen Zusammen- stöße bei den Feierlichkeiten zum I. Mai und die Rassentrennungspolitik der südafrikani- schen Regierung haben die Eingeborenenfüh- rer für den kommenden Montag einen Gene- ralstreik aller Eingeborenen ausgerufen. Wie verlautet, richtet sich der Protest außerdem gegen die kürzliche anti- kommunistische Ge- setzesvorlage der Regierung, durch die ihr die Vollmacht gegeben würde, ohne„Rücksicht auf bestehende Gesetze“ gegen gewisse Bevöl- kerungskreise vorzugehen. Die Ausrufung des Streikes erfolgte im Anschluß an die Bekannt- gabe der Selbst- Liquidierung der kommuni- stischen Partei Südafrikas durch den Parla- mentsabgeordneten Kahn. Nach offiziell bestätigten Meldungen ist in dem Hause des stidafrikanischen Minister- präsidenten D. F. Malan ein Feuer ausgebro- chen. Da Malan einer der eifrigsten Verfechter der Trennung aller Weißen von Negern, In- dern und Mischlingen ist, wird es für nicht ausgeschlossen gehalten, daß der Brand von Mitgliedern dieser Bevölkerungsschichten an- gelegt wurde. Ostzonen- Polizeichef plötzlich gestorben SED verliert linientreuen Kommunisten Berlin(UP). Der Chef der Volkspolizei and Leiter der Hauptverwaltung„Deutsche Volkspolizei“ im Ministerium des Innern der Ostzone, Dr. H. C. Fischer(SED) starb plötz- lich im Alter von noch nicht ganz 50 Jahren in einem Kolberger Sanatorium. Wie es heißt, ist Fischer schon längere Zeit leidend gewe- sen. Fischer war im Juli 1948 von Maschall Sokolowski zum Präsidenten der Zentralver- Waltung für Inneres der Ostzone und im ver- Sanngenen Jahr zum Chef der Volkspolizei in der Ostzone ernannt worden. 1945 war er aus der Sowjetunion nach Deutschlang zurückge- kehrt und galt als linientreuer nmunist. Fischer wurde ein Staatsbegräonis ange- 0 et. Ernennungen für den Atlantikpaktrat Die wichtige Arbeit kann beginnen Washington(UP). Präsident Truma gab die Ernennung des New Lorker Rechts- anwalts Spofford zum Beauftragten der Ver einigten Staaten im Rat der Außenminister. Stellvertreter der Atlantikpaktstaaten be kannt. Gleichzeitig ernannte England Sir Fre. derick Hoyer-Millar zum britischen Beauf. tragten im Rat der Außenministerstellvertre ter, der bekanntlich von den Außenministers der Atlantikpaktmächte Anfang Mai auf ihrei Konferenz in London beschlossen worden is! und die Aufgabe hat, die militärische, wirt schaftliche und politische Zusammenarbeit de 9 Mitgliedstaaten zu überwachen und zu Ver: tiefen. Die 5 von Spofford, eines in Eu- ropa gänzlich unbekannten Amerikaners zum Vertreter im Rat der Nordatlantikpaktstaaten scheint auf eine Abkehr von früheren Plänen binzudeuten, die die Bildung eines sogenann- ben Kabinetts des„Kalten Krieges“ vorsahen, Herzog von Edinburgh kommt Der Herzog von Edinburgh wir London. 5 im nächsten Monat nach London kommen, bevor el das Kommando der Fregatte„Magpie“ übernimmt. Man vermutet, daß er bis in den August hin- ein in der Hauptstadt bleiben wird, um die 3 des zweiten Kindes der Prinzessin. 4 1 kolgten, Sudwesldeulsche Egoismus der Ressorts“ Rundschau Etatsberatungen unterbrochen Der„Egoismus der Ressorts“ Stuttsart wb). Der Finanzausschuß des Württemberg-badischen Landtags hat die Be- ratungen des Haushaltsplanes 1950/51 bis zum 27. Juni unterbrochen. Gleichzeitig wurden der Ministerpräsident und das Kabinett gebeten, bis zu diesem Zeitpunkt zu den Personaltiteln der Einzelpläne Stellung zu nehmen. Das Ka- binett wurde um Anträge gebeten, mit denen bereits innerhalb der Etatbesprechungen Ein- zelfragen der Verwaltungsreform gelöst wer- den könnten. Der Beschluß des Finanzausschusses wurde durch die Außerung von Ministerpräsident Maier in Murrhardt Verursacht, wo er unter anderem erklärte:„Der Landtag weiß sehr Wohl, was er dem Land und dem volk schul- dig ist. Uberwältigen Sie aber einmal den Egoismus der Ressorts. Durch Differenzen in den Zielsetzungen der Fraktionen entstehen Schutzräume, in denen abbaureife Institutio- nen und Personen Unterschlupf suchen und auch finden.““ Wie der geschäftsführende Vorsitzende des Finatizausschusses, Abgeordneter Möller(SPD Karlsruhe-Land) vor Pressevertretern er- klärte, will der Finanzausschuß mit diesem einstimmig gefaßten Beschluß eine Klare Stel-, lungnahme des Ministerpräsidenten und des Kabinetts zu der Verwaltungsreform herbei Kühren. Der Ausschuß stehe auf dem Stand- HDunkt, daß man im Kabinett nicht den Etat verabschieden und dem Landtag zuleiten dürfe, Wer man vor der Offentlichkeit die Ansicht vertrete, daß durch eine„Uberwältigung des noch Personal einge- spart werden könne. Aufstrebender Verlagsort Heidelberg Heidelberg(ds). Ie einer Sonderaus- gabe des in der„Heidelberger Verlagsanstalt“ erscheinenden„Heidelberger Fremdenblattes“ werden Zahlen über die Verlagstätigkeit in Heidelberg veröffentlicht. Danach hatte Hei- Gelberg im Jahre 1949 71 Verlagsunterneh- Mungen aufzuweisen. 52 Verleger konnten Neuerscheinungen, Neuauflagen und Neu- drucke melden, bzw. Zeitschriften oder Zei- tungen neu herausgeben. Insgesamt sind im Vergangenen Jahr in Heidelberg 97 Zeitschrif- en— darunter 87 Fachzeitschriften— er- Schienen. In der schönen Literatur wurden e te ratur 78 Neuerscheinungen Verzeichnet. Insgesamt erschienen 571 neue Verlagstitel mit einer Gesamtauflage von 2735 250 Exemplaren.. Zwangsarbeit für US-Soldat Heidelberg dyb). Das amerikanische Kriegsgericht in Heidelberg verurteilte einen amerikanischen Soldaten, der einer deutschen 5 Frau in Mannbheim-Käfertal ins Gesicht ge- Schlagen hatte, zu sechs Monaten Zwangsar- beit und einem monatlichen Löhnungsentzug von fünfzig Dollar für den gleichen Zeitraum, Statt ins Zuchthaus in die Heilanstalt Heidelberg. dw). Ein 59 jähriger ehe- maliger Seemann, der im vergangenen Jahr * * * FFF Aaischen Distrikts aus der Heil- Zweimal in amerikanische Offizierswobhn nn Sen in Heidelberg eingedrungen war, m einer Revisionsverhandlung vom amerika- aischen Distriktgericht in Heidelberg bis auf Weiteres in eine Heil- und Pflegeanstalt ein- Sewiesen. Der Angeklagte war im September 1949 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt Worden. Der amerikanische Richter vertrat War den Standpunkt, dag es sich bei dem Angeklagten nicht um einen politisch Ver- sondern um einen Kriminellen handle, erkannte jedoch den Bericht des deutschen Psychiaters an, 85 nach dem der Angeklagte Während seiner Taten Seistig nicht zurech- aungsfähig gewesen sein soll. Gegen den An- Zeklagten läuft Wegen Weiterer Straftaten noch ein deutsches Verfahren. In dem ame- Tikanischen Urteil Wurde festgelegt, daß der Angeklagte nur auf Anweisung des amerika- und Pflege- Anstalt entfernt werden kann. 5 Gesellentag der Kolpingfamilie in Weinheim Weinheim. AwWb). Vom 24. bis 26. Juni Wird in Weinheim a, d. Bergstraße der nord- badische Gesellentag der Kolpingfamilie statt- kinden. Im Programm sind Berichte über die Lage des Kolpingwerks, Festgottesdienste und öffentliche Kundgebungen Vorgesehen. Am Sonntag werden die handwerklichen Grup- den und die Zunftmeister in historischen Trachten einen Festzug veranstalten. 350 000 DM Defizit im Buchener Haushalt Buchen.(AwWb). Landrat Schmerbeck be- konte kürzlich auf einer Bürgermeisterver- sammlung des Kreises Buchen, daß es trotz schärkster Kalkulation nicht gelungen sei, das Defizit von 350 000 BM auszugleichen. Die Ur- sache seien hohe Fürsorgeausgaben und er- höhte Wohlfahrts- und Straßenkosten. Der Leiter des Kreiswohnungsamtes stellte fest, das es im Kreis noch mehrere hundert Fami- lien mit Kindern gäbe, die nur über je einen Raum verfügten. Zwei verschiedene Anträge zum Südweststaat Freiburg.(d). Behauptungen, daß in kührenden Kreisen der südbadischen CDU ernste Differenzen Wegen der Ländergrenzen krage bestehen Sollen, bezeichnete DU-Lan- desvorsitzender Dichtel gegenüber einem dpa- Vertreter als„Produkt der reinen Phantasie“ Jedem ernsthaften Politiker sei seit langem bekannt, daß innerhalb der südbadischen CDU keine einheitliche Auffassung über die Rege- lung der Ländergrenzen im südwestdeutschen Raum herrsche. Daher habe die Partei in dem Streit der Meinungen keine Stellung bezogen, sondern beschlossen, sich neutral zu verhalten Erzberger-Mörder Schulz vor Gericht Offenburg. dd). Der Prozeß gegen der des Mordes am früheren Reichsfinanzministei Erzberger angeklagten Heinrich Schulz au; Saalfeld beginnt am 17. Juli vor dem Schwur. gericht Offenburg., Den Angeklagten übergal im Dezember letzten Jahres die hessische Re- gierung den badischen Justizbehörden. Schul: War im Jahre 1933 zusammen mit dem Erz- berger-Mörder Heinrich Tillessen amnestier Worden. Tillessen wurde für die im Jahre 192 in Bad Griesbach im Schwarzwald begangene Tat durch das Landgericht Konstanz im Fe. bruar 1947 zu fünfzehn Jahren Zuchthaus ver- urteilt, nachdem er im November 1946 in Frei- Hurg zuerst einen Freispruch erzielt hatte. E Kreuz und quer durch Baden Die Delegierten der Arbeits SEmein- s Shaft der Badener, Landesgruppe Un- lerbaden, werden am Sonntag in Zlegelhausen dei Heidelberg zu einer Tagung zusammentre- cen. Es werden Delegierte aus den Kreisen Mannheim, Heidelberg und Sinsheim erwartet. Die feierliche Immatrikul ation der im Sommersemester 1950 neu eingetretenen Studierenden an der Technischen Hochschule Karlsruhe erfolgt im Rahmen eines kurzen Festaktes am Samstag im Studentenhaus. Landestagung des Evangelischen Bundes Der Landesverband Baden des Evangeli- schen Bundes hält vom 24. bis 26. Juni seine Lendestagung in Mosbach ab. Bei der Eröff- nmungsfeier spricht der Heidelberger Universi- tätsprofessor Dr. Heinrich Bornkamm über „Luther im Gespräch der Konfessionen“. Uber eine Million Rompilger Das Zentralkomitee des Heiligen Jahres teilte mit, daß über eine Million Pilger in der ersten Hälfte des Heiligen Jahres in Rom ge- Wesen seien. Bisher seien drei Millionen Pil- gerabzeichen und Papstmedaillen hergestellt worden. Das Zentralkomitee des Heiligen Jahres hat bisher 12 Pilgerheime in und bei Rom eröffnet. Berliner Georgenkirchturm gesprengt Trotz der Bemühungen der evangelischen Kirchenleitung von Berlin-Brandenburg, die drohende Sprengung des Georgenkirchturms am Alexanderplatz zu verhindern, wurde auf Befehl des Ostmagistrats die Sprengung vor- genommen. Die Gefahr eines Einsturzes des Kriegsbeschädigten Turmes bestand nach An- sicht kirchlicher Bausachverständiger nicht. Lolcale Nundocdiaui Wenn es blitzt! Blitz und Donner stehen bekanntlich im Wappen des Monats Juli, und was uns sein Vorbote, der Juni, in diesem Jahre an Gewit⸗ tern beschert, läßt für die kommenden vier Wochen auf nichts Gutes schließen. Längst ha- ben wir Menschen uns an das Grollen des Gottes Donar gewöhnt, und wir nehmen es hin, wie den Sonnenschein und den Silber- glanz des Mondes. Nur wenn wir lesen oder hören, daß dort ein Haus durch Blitzschlag in Brand geriet, hier ein Menschenleben durch solch einen heimtückischen elektrischen Strahl Zerstört wurde, so läuft uns doch das Kalte Gruseln über den Rücken. Denn Wohl nir gends steht man der Macht und der Willkür der Natur so schutz- und hilflos gegenüber, als im Falle eines Gewitters. Und doch— einige Regeln sollte man sich merken, die von großem Nutzen sein können Sind wir während eines Unwetters auf freiem, ungeschütztem Feld, so tun wir gut daran, uns platt auf den Boden zu legen, denn ein Blitz wird immer von diner der größten Er- hebungen angezogen, und die sind in diesem Falle wir. Nicht umsonst zeigt die Statistik, dag gerade Firchtürme, Mühlen und hohe Häuser, soweit sie nicht durch Blitzableiter geschützt sind, weit eher als alles andere ge- kährdet werden. Bäume sollte man überhaupt meiden, und wenn es nicht anders geht, bei jenen verweilen, die einen Wenig wasser- reichen Stand, möglichst keine abgestorbenen Aste und wenig Gigehalt haben.„Von den Eichen sollst du weichen, und die Buchen sollst du suchen“, sagt ein altes Sprichwort, und es hat damit schon seine Richtigkeit. Während der Blitz nämlich häufig in Eichen und Pap- oeln schlägt, werden Buchen und Kiefern seht selten betroffen. Nie sollte man sich während eines Gewitters bei Flüssen oder Seen auf- halten, und für Personen in Gebäuden ist es ratsam, von größeren Metallmassen, Leitungs- rohrenden und Türen fernzubleiben. Dies wäre aber auch so ziemlich alles, was Wir Menschen tun können, um unser bißchen Ceben bei Gewittern zu schützen. J. F. K Badische Heimkehrer- Verbände tagten Mannheim. Am 18. 6. versammelten sich die Delegierten der badischen Heimkehrer- Ver- bände in Mannheim zu einer Taqung. Die ge- plante Grundsteinlegung zu einer Heimkehrer Siedlung mußte verschoben werden. Uber die Pfingsttagung der Hefakehrer- Verbände in der Fränkischen Schwei eferierte der 1. Landes- Vorsitzende Dr. Walther, der den Zusammen- schluß aller Verbände zu einem Bundesverband bekanntgab. Zum J. Vorsitzenden wurde Max Blatt München) gewählt, der vor 1½ Jahren den ersten Heimkehrer-Verband im Bundesge- biet ins Leben rief, Den 2. und 3. Bundesvor- sitzenden stellen Baden und Schleswig-Holstein. Von den Verbänden hat sich lediglich Würt⸗ temberg an diesem Zusammenschluß nicht be- tsiligt. Die Mannheimer Konferenz beschloß einstimmig, Mitte Jull eine Protestaktion gegen die Verzögerung und unzureichende Fassung des fHleimkebrer-Gesetzes in ganz Baden durch- zuführen. Die Geschäftsstelle des Heimkehrer- verbandes Baden befindet sich in Karlsruhe, Bahnhofstr. 36. Es waren drei Fassadenkletterer Mannheim dc). Die Mannheimer Poli- zel hat dieser Tage im Rheinland drei Fassa- denkletterer festgenommen, die innerhalb von sechs Wochen in zwei Mannheimer Stadt- teilen über zwanzig Einbrüche verübt hatten. Dabei ist innen Schmuck und Geld im Werte von über 10 O00 DM in die Hände gefallen. Zwei der Festgenommenen sind bereits ein- schlägig vorbestraft. Der Mannheimer Krimi- halinspekfor sagte vor Pressevertretern, bei den Festgenommenen handle es sich um„ge- rissene Spezialisten“, es sei anzunehmen, daß ähnliche Einbrüche in anderen Städten des Bundesgebietes ebenfalls von den drei Ver- hafteten begangen wurden. 0 „Die drei Weisheiten des alten Wang“. Der Bund Kath. Jugend Seckenheims hat ſich mit ſeinem lang und wie es ſcheint, auch intenſiv vorbereiſeten Werk„Die drei Weis⸗ heiten des alten Wang“, des Franzoſen Hen⸗ ri Gheon, allerhand vorgenommen. 1926 in Pais uraufgeführt, mutet es uns wie eine Argumentation höchter Hingabe im tatſäch⸗ lich gelebten Chriſtentum gegen Leſſings Na⸗ than an, wenn auch die Motivierung und Zielſetzung weit anders gelagert iſt und die Pa alelliſie: ung„ad abſurdu n“ ſühren kann. In aller Schlichtheit der Sprache ſchildert uns das Werk das Leben eines Chineſen, der in der Zeit des Boxeraufſtandes in Chi⸗ na mit all ſeinen geiſtigen und phyſiſchen Mitteln gegen die Anfechtungen eines Teu⸗ fels und deſſen menſchliche Werkzeuge an⸗ kämpft, um den Satan an ſeiner Beharrlich⸗ keit und tiefen Gläubigkeit zerſchellen zu laſſen. So vereint das Werk in ſich Menſch⸗ liches und Göttliches, läßt die heldenhafte Geſtalt des alten Wang in einem hellen Licht erſcheinen, der in einer großen Kriſenzeit der Kirche in China durch ſeinen Bekenner⸗ mut nicht wenig zu neuem Aufſtieg des Chri⸗ ſtentums gegen Haß und verblendeten Sek⸗ tielerſinn beitrug. H. H. Kaplan Heypeter hat ſich mit ſei⸗ ner jungen Schar der Ausgeſtaltung voller Liebe und Einfühlungskraft, ſoweit man es von einer Laiengruppe erwarten darf, an⸗ genommen, die ſicher die oft nicht leichten rezitatoriſchen Schwierigkeiten zu meiſtern im Stande ſein dürfte. 5 Die ganze Aufführung aber verdient be⸗ ſondere Beachtung, denn ſie iſt mehr als ein Theaterſtück ſchlechthin, ſie will auch Auf⸗ rüttelung und Anſporn und damit Fanal in einer dunklen Zeit ſein. Dies zu werden, iſt die hehre Aufgabe der jungen Menſchen auf der Bühne, die den Reinerlös ihres Abends der Kinderſchule in der Siedlung zugedacht haben. 5 ee, * 2 Für das Wohl der gesamten Jugend Mannheim. Die Vertreter der Jugendver- bäncſe ung der Schülerschaften haben in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, den Stadt- jggendausschuß neu zu bilden. hm können alle Ingendorganisationen angehören, die das Zonner Srundgesetz anerkennen und ein Ju- gendlleben in eigener Ordnung führen. Die ein- S tinimig angenommene Satzung bestimmt, daß Sr Jugendausschuß für das Wohl der gesamten Jugend tstig sein soll. Schulräume nun doch beschlagnahmt Mannheim. Der Wechsel von Hitze und Onwettern hat die Notunterkünfte von 110 Pa. milien so stark gefährdet, daß nun doch etwa 50 Klassenräume beschlagnahmt werden müssen. Zunächst werden 24 Räume in Sandhofen be- schlagnahmt, die zur Zeit umgebaut werden. Gleichzeitig wird mit dem Bau von 100 Einfach- wohnungen begonnen, ie von den jetzt in die 8 Schulräume umziehenden Familien in einigen Monaten bezogen werden können. f Sie big sich selbst in den Arm Mannheim wb). Die Mannheimer Po- Hzei hatte vor kurzem ein Mädchen wegen Trunkenheit festgenommen und in das Poli- Leigefängnis eingeliefert. Die Festgenommene brachte sich nach ihrer Festnahme am rechten Oberarm S0 gefährliche Bigwunden bei, sie in ein Mannheimer Krenkenhaus einge- liefert werden mußte. g Wetterbericht Ubersjeht: Innerhalb der am Mittwoch and Donnerstag auf das europäische Festland 5 Lorgedrungenen Meeresluftmassen steigt der Luftdruck soweit an, daß die noch folgenden Störungen sich nur schwach auswirken Können Vorhersage: Wolkig, aber im wesent- lichen trocken. Höchsttemperaturen 2029 Grad. Nächtliche Tiefsttemperaturen 11—14 Grad. Mäßige Winde aus West bis Südwest 17. Fortsetzung Nachdruck verboten. So taumelte Ernst Goellners dumme, Vertrauensselige Jugend dem Schicksal in die Arme Erna wurde seine Frau. Nein, er konnte es Lili nicht erzählen— Lili, die da so sauber neben ihm herschritt — Lili, die da ernsthaft behauptete, sie wäre wirklich schon vierzig. Er rechnete nach und mußte zugeben, daß es zahlen- mäßig wohl stimmen mochte, daß aber der ausgelöscht hatte aus ihrem Leben. Das War die verkörperte Jugend, die da neben mm schritt und lachte und plauderte. Und er kam sich vor wie ein alter Mann— sein Leben lag hinter ihm, grau und überschat- tet nein, wie hätte er vor ihr von dem größten Irrtum seines Lebens sprechen können? N 5 auf der Düne saßen und Friedel mit zwei kleinen Gefährtinnen eine Sandburg baute, da packte sie sein Herz daß er bei- 85 nahe keinen Ausweg mehr fand. „Ja, es stand schlimm um den Jugend- kreund, noch schlimmer, als Lili gedacht. 5 mich gibt es keine Chance mehr, Frau Lili— mein Weg ist verbaut, ver- pack ich Eisenstangen und rüttle ohnmäch- tig daran 3% liebe Gott bei ihr mindestens zehn Jahre Ane ach als de ine dei e Sperrt—, und wenn ich hinaus will, danp 8 1 955 5 weig nicht höre zu den unmodernen Menschen, für die als.. in anderen Fhen. Wir passen nicht zusammen, das ist das ganze Geheim- mis. Ich will hinauf. und sie. zerrt hinunter. Ich suche das Schöne, Edle, sagen wir: den Geist an den Dingen, und sie will die Dinge selber. Essen, Trinken, Klei- der, Klatsch, Wohlleben. Was weiß sie. von der Not der Zeit? Gewiß, sie Spricht täglich davon, es sind nur Worte auf ihren Lippen, keine Worte aus dem Herzen. Sie selber ist sich Mittelpunkt, Selbstzweck, Bringe ich Geld, ist ihre Laune gut. Und Soll sie rechnen, sparen ach, lassen Wir doch das! Was soll ich alles schildern? Ihnen genügen doch ein paar Andeutfun- gen, Frau Lili!“ 8 Lili Rheydt sah ihm gerade in die Augen. „Ja, sagte sie einfach. Und dann, nach einer Pause:„Aber das Kind?“ 5 Er stützte den Kopf in die Linke. „Das Kind.“ Er schwieg lange, lange, und sie hütete sich, ihn zu stören. Sie fühlte den Kampf, der in seinem Innern tobte. g »Das ist es ja, was mir das Herz zer- reißt!“ brach es dann aus ihm heraus, als wolle er das Schicksal anklagen.„Ich wollte diese Ehe ja schon tragen. Ich habe sie 1a geschlossen, Ich habe sie ja gewollt! Ich habe mich ja blenden lassen.— Aber das Kind, das arme blinde Kind!“ r stöhnte.„Was hat das Friedelchen schon für Worte, für Gezänk, für Häßlich- keiten hören müssen. Blind ist sie— aber nicht taub! Das sage ich der Mutter immer „„ 85 „Dann ist es abar doch ihre Pflicht.“ „Pflicht!“ rief er,„Pflicht, Pflicht!— Ich was meine Pflicht ist! Ich ge- uicht, eine he noch heilig ist!— Ich habe mein „%%% 8 f 7 1 5 2 b —— 3 5 Wort gegeben! Thr habe ich's gegeben— und Gott habe ich's gegeben!— Und ich habe mit ihr gerungen, im Guten und im Bösen. Habe sie ermahnt, habe sie bedroht, habe sie liebevol gebeten, habe gewettert urid geflucht... es hat alles nichts genützt. Eine Frau mit kranker Seele. anders kann ich's nicht nennen.“ „Aber das Kind!“ „Das Kind.. es war dabei, wenn sie mich beschimpfte! War dabei, wenn sie in jähem Aufwallen um Kleinigkeiten Messer und Porzellan oder einen Stuhl nach mir schleuderte. Sie riß es aus dem Schlaf und schüttelte es, als es schwer krank im Fie- ber lag. nur, weil es mein Kind war! Und sie schmähte es, weil es blind und hilf- los war und sie nicht mit ihm prunken kermte Ja, ja ein Klotz am Bein, Sie haben es ja gehört!“ e ö „Aber auch sie ist eine Mutter“, sagte Frau Lili erschüttert. Was war da noch zu retten? Hier konnte wohl niemand mehr helfen. Eine Frau, ob mit oder ohne Schuld; aber eine Frau mit vergifteter Seele. Aber dann bäumte sie sich auf. Mochte es auch selbst verschuldetes Schicksal sein — kein Schicksal ist S0 schlimm, daß man es nicht wenden oder mildern Könnte! „Und das soll immer so bleiben, Ernst Goellner? Was muten Sie dem armen Ein- de zu,— daß diese Frau, daß diese Ehe des Eindes Seele vergiftet?— Das wäre Mord!“ 3 s i „Die Ehe ist heilig“, sagte er n ihr vor- bei.. 1 5 „Die Ehe ist heilig“, sagte Frau Lil! schwer.„Aber das ist keine FW Wortlos hob der Mann den Kopf und sah auf die Schaumkronen weit draußen 1 Ursus Till huschte wie eine Elfe durch den Wandelgang, weiß in weiß und sehr be- unruhigt. a Denn daß sie, wider Willen, die Marchesa bei Tisch bloßgestellt hatte, war ihr inzwi- schen klar geworden. Der Sekt! Wenn der Sekt nicht gewesen wäre. das teure Glas Sekt in der Bar!. Plötzlich stand ihr Remigy, fertig zum Landbesuch gegenüber.. „In zehn Minuten holt uns der Tender — wollen Sie mit auf den Vesuv?“ fragte Remigy. 5 5 Ihr Blick folgte dem seinen über das be- rauschende Hafenrund von Neapel. „Mit?— Wer ist denn sonst noch von der Partie?“ Nebenher und rech tkühl fragte sie, denn sie fühlte, daß seine Gedanken nicht ganz bei ihr waren. g „Die Marchesa“ „Oh, es tut mir leid! ein, daß ich mich schon verarbredet habe!“ 8 Er sah sie aufmerksam an. i Sie sind verstimmt, Fräulein Rheydt?“ Sie lachte über das i 8 — Mir fällt gerade vorhin anderweitig „Aber nicht im geringsten— wie kom- men Sie nur auf den Einfall? Ja, i mir wirklich leid; ich hätte mich sehr ge- freut, diesen Ausflug mit Ihnen zu ma- chen!nß; Nachher, allein und im frischen wenig frierend an der Reling Marchesa net 8 Moorbad bei Mannheim Mennheim. Unmittelber vor den Toren dashpheims liegt die hessische Gemeinde Lam. dertheim, die künftig als Heil- und Moorbad 2ine Rolle spielen wird Schon vor vielen Jahren bai man auf ein Moor vorkommen gufmerksam geworden, des nsch neuesten Untersuchungen sine außerordentliche Heilkraft besitzt. Das geuertichtete Moorbad wurde am Sonntag in anwesenheit von Regierungsvertretern einge- weiht. Der Kreistag kommt nach Ketsch Maunbeim Der Kreistag des Landkreises Manpheim tritt am 3 Juli in Ketsch zu einer Sitzung zusammen, um den Haushaltplan für 950 zu peraten In Verbindung mit dem 800. jähzigen Ort zaum der Gemeidde Ketsch kincel dort auch die nächste Bürgermeisterver- sammlung des Landkreises statt. Mannheim an 5. Stelle der Kriminalität Obwohl die Kriminalität in Mannheim in den letzten Jahren nicht weiter angestiegen ist, ran. giert die Rbein-Neckarstadt im Vergleieh 2zu den anderen Großstädten des BZundesgebiets, in denen die Verbrechenskala einen erfreulichen Rückscheitt verzeichnen konnte, jetzt an 5. Stelle, wie aus den Vergleichszahlen des letzten Halbjahres 1949 ersichtlich ist gegen- über der 9. Stelle im Halbjahr 1946. Daß die Kriminalpolizei Mannheim unter Lei- tung des durch die Aufklärung der Posträuber. akfäre bekannt gewordenen Kriminaldirektors Riester jede nur erdenkliche Anstrengung zur Eindämmung der traurigen Nachkriedsexzesse macht, beweist die in diesen Tagen erfolgte Aufklärung der mysteriösen Fassadenkletterer- einbrüche, die tagelang ein qanzes Stadtvier- tel in begreiflicher Aufregund hielten. Diese Einbrecher hatten es in raffinierter Weise ver- standen, ihre Einbrüche mit fast artistisch an- mutender Geschicklichkeit durchzuführen, ohne jemals eine Spur zu hinterlassen. Erst der Groß- einsatz der Mannheimer Kriminalpolizei för- derte mehrere Indizien zu Tage, die nun zur Verhaftung der insgesamt drei Verbrecher führ- ten, die im Rheinſand wohnhaft sind und an ihrem Wohnort durch die Kripo Mannheim ver- haftet werden konnten, nachdem ein kleiner Zet- tel mit der notierten Kfz. Nummer ihren Aufent- halt verraten hatte. Der Prozeß gegen die „schweren Jungen“ wird in nächster Zeit be- ginnen. Auf höchsten Touren arbeitet der Kriminal- apparat Mannheims immer noch an der Aufblä. tung des großen Sexualverbrecbens vom 8. Mai dieses Jahres Die zahlreichen Spuren, die qenau gesichtet wurden, haben leider bisher noch zu keinem greifbaren Resultat geführt, während das am vergangenen Wochenende in Schwetzin⸗ gen begangene Sexualverbrechen insoweit Auf- geklärt werden konnte, als die Person des Tä- ters zweifelsfrei feststeht. Der Täter konnte gaoch nicht festqenommen werden. Turbinen-Lok durch Teeröl betrleben Kal lIs ruhe, Auf den größeren Bahnhöfen Westdeutschlands wird in diesen Wochen eine Turbinen-Lokomotive der Schweizerischen Bun- gesbabnen gezeigt, Die Lok, vom Eisenbahn- Zentralamt in München für Versuchsfahrten auf westdeutschen Strecken eingesetzt. wurde von def Firma Bi Oo Vn Boveri u Co, debaut, Der Vor- teil dieser Maschine ist darin zu sehen, daß für ihren Betrieb Teeröl verwendet wird. das be- deutend bilder ist als andere Treibstoffe, Kiteste Benz Wagen auf der Leistungsschau Karlsruhe., dwb), Die Badische Lei- Sstüngsschau in Karlsruhe erhält durch die Aufstellung der ältesten noch vorhandenen Benzwagen einen Weiteren Anziehungspunkt. g Bis jetzt wurde die Ausstellung von über 28 000 Personen besucht. Die Zahl der Aus- Stellerfirmen ist auf 282 angestiegen. bverbandstag des Küfer- und Küblerhandwerkes Karlsruhe.(id), In Verbindung mit einer Fachausstellung findet in Ettlingen in der Zeit vom 15. bis 17. Juli der diesjährige Landes- Verbandstag des Küfer- und Küblerhandwerks Fürttemberg-Baden statt. An dem Verbands- tag werden rund 1500 Handwerker sowie Ver- treter aus Südbaden, Südwürttemberg und aus der Pfalz teilnehmen. g 14 neue Aussteller auf der Leistungsschau Karlsruhe(ids). Die Zahl der Aussteller bei der badischen Leistungsschau in Karls- kbuhe erhöhte sich durch die Ankunft von 14 Aussteller firmen der südpadischen Uhrenin- dustrie auf insgesamt 314. Wie die Ausstel- lungsleitung bekannt gab, werden in den nächsten Tagen der amerikanische Landeskom- missar Gross und der südbadische Finanz- minister Eckert die Ausstellung besichtigen. Klagen der Eisenindustrie an der Saar Die weiter verarbeitende Eisen- und Metall- industrie an der Saar führt Klage darüber Als sie infolge des Preisunterschiedes von 20 is 30 Prozent den deutschen Markt verloren be. Nur Spezlalgußerzeugnisse der Halber: ütte in Brebach hätten noch deutsche schaft. Da aber auch der Import deut- isrüstungsgüter für unzureichend an- Wird, so besonders das bisherige Kon- m Maschinen- und Ersatzteilen, fau- Schwierigkeiten auf der Produk- Wirtschaftliches Industrielle Produktion steigt weiter Nach Berechnungen des„Statistischen Bun- desamtes“ betrug die Gesamtziffer der Pro- duktion im Mai arbeitstäglich 105 Prozent der Erzeugung von 1936 gegenüber 102 Prozent 11 Monat April. Damit ist der Höchststand del Produktion im November des Vorjahres um acht v. H. überschritten worden. Es wurde eine 22prozentige Steigerung gegenüber dem Maj 1949 erreicht. Auf den Kopf der um rund 25 Prozent gegenüber der Vorkriegszeit ange- Wachsenen Bevölkerung bezogen, stellt sich dei Gesamtindexziffer der industriellen Pro- duktion im Mai auf 84 Prozent von 1936. Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit Nach einem Bericht des Bundesarbeitsmi- gisteriums ging in der Zeit vom 1. i Juni die Zahl der bei den Arbeitsämtern ge. meldeten Arbeitslosen um rund 59 400 au etwa 1,608 Millionen zurück. Die Männer a · den mit einer Abnahme von rund 51 700 den größten Anteil am Rückgang der Arbeitslosig- keit, Der Rückgang der Arbeitslosigkeit kam Überwiegend den Ländern Bayern, Nieder- zachsen, Schleswig- Holstein, Nordrhein- West- kalen und Hessen zugute. In allen Ländern bie auf Hamburg und Bremen nahmen die Ar- beitslosenzahlen auch bei den Frauen ab. Steuerrückgänge im April Die Steuereinnahmen des Bundes und der Länder— einschließreich von rund 33 Mil- ionen D-Mark für das Notopfer Berlin— be- trugen im April 1208, 2 Millionen D-Mark Hiervon erhielt der Bund 605,3 Millionen DM, während den Länderkassen 603 Millionen DM zuflossen. Damit liegen die Bundeseinnahmen um etwa 180 Millionen DM unter den für das Jahr 1950/51 erwarteten Monatsdurchschnitt, während die Einnahmen der Länder dem ver- anschlagten monatlichen Steueraufkommen entsprechen. Die Tatsache, daß für die Ein- kommen und Körperschaftssteuer im Haus- haltsjahr 1950/1 fünf Vorauszahlungstermine durch das neue Einkommensteuergesetz beste- hen, veranlaßte eine Reihe von Ländern im März bereits Abschlagzahlungen auf die im April fälligen Raten zu fordern. Dadurch sank das Erträgnis dieser beiden Steuerraten im Vergleich mit dem Januar, dem vorangegan- genen Vorauszahlungsmonat um 77 Millionen auf 335 Millionen PM. Besonders stark im Vergleich mit dem Monat März ist der Abfall dei den Verbrauchssteuern, die mit Ausnahme der Biersteuer dem Bund zufließen. Ihr Er- trag ist um fünfzig Prozent niedriger als im Vormonat. Das verminderte Aufkommen an Lohnsteuer, die etwa 171 Millionen DM. er- brachte und damit das Märzergebnis um 10,5 Millionen unterschritt, ist im wesentlichen auf die Arbeitslosigkeit zurückzuführen. Als die krisenfesteste Steuer erweist sich nach dem Bericht des Finanz ministeriums die Umsatz- steuer, die im„ il das Märzergebnis um rund 34 Millionen mit insgesamt 356 Millionen DM ü überstieg. Arbeitslosigkeit geht zurück Die Zahl der Arbeitslosen in Württemberg⸗ Baden ist im Monat Mai um 5600 auf 68 000 zurückge gen. Seit dem Höchststand der Arbeitslos it Mitte Februar dieses Jahres 5 der Rückgang rund 25 000 Personen. Streik im Gerbereigewerbe? Der württemperg- badische Gerberverein und die entsprechende Arbeiterorganisation für Württemberg- Hohenzollern haben Verhand- lungen mit der Industrie- Gewerkschaft Leder äber den Abschluß eines Tarifvertrags abge- lehnt, Im Gerbereigewerbe gilt nach wie vor die alte Tarifordnung aus dem Jahre 1945. Seit zwel Jahren versuchen die Gewerkschaf- ten, einen neuen Tarifvertrag Abzuschließen. Wie die Industriegewerkschaft Leder mitteilt, ill sie jetzt nicht mehr nachgeben und es unter Umständen auf einen Streik ankommen lassen. Nordbadische Industrie rückläufig Der Absatz der nordbadischen Industrie is“ im ersten Quartal 1950 gegenüber dem letzten Lierteljahr 1949 wesentlich zurückgegangen. Nach einem Bericht der Industrie- und Han- delskammer Karlsruhe betrug der Gesamtum- satz der nordbadischen Industrie in den ersten drei Monaten dieses Jahres 569 563 000 DMI. Während im letzten Quartal 1949 noch 630 Mil- lionen DM erzielt worden waren. 21,1 Prozent des Umsatzes im ersten Quartal entfielen Auf den Rammerbezirk Karlsruhe. Wie aus dem Bericht ferner hervorgeht, steigerte sich im Gegensatz zu ganz Nordbaden der Umsatz der Industrie im Stadt- und Landkreis im ersten Quartal 1950 um rund 11 Millionen DM ge- genüber den letzten drei Monaten des Vor- jahres. a Jährliche Spielwarenmesse in Nürnberg Nach einer Mitteilung der Arbeitsgemein- schaft der Spielwarenindustrie soll in Nürn- berg alljährlich im Frühjahr eine deutsche Spielwarenmesse durchgeführt werden. Zu diesem Beschluß haben die günstigsten Ergeb- nisse der in diesem Jahr erstmals durchge- führten Fachmesse geführt. Die nächste Spiel- wWarenmesse soll vom 7.12. März 1951 statt- Linden.. N — ist völlig offen. Spot uud Spiel Keinem wur Fortund hold. Sc Seckenheim— Fogg. 98 Seckenheim 1:1(nach Verl.) FSG: Maier, Würthwein, Seubert, Katzen⸗ meier, Erny, Benz, Reinemuth, Würth⸗ wein K., Herdt, Gruber, Kaltſchmidt. IVgg. 98: Treiber, Winkler II, Kraft, Schneider, Greulich, Winkler J, Bühler, Hartmann, Bauer, Beer, Daub. Schledsrichter: Gruneiſen(08 Mannheim). f Wer geſtern Abend den langen Pilgerzug in Richtung Ilvesheimer Sportplatz über die Brücke ziehen ſah, dem wurde deutlich be⸗ wußt, wie ſehr Seckenheims Lokalderby ſeine Zugkraft auf die einheimiſchen Fans aus⸗ übt. Denn die holde Fußballgöttin hatte in Form des Endſpiels im Ilvesheimer Tur⸗ nier die beiden Seckenheimer Kontrahenten in das mit Spannung erwartete Finale ge⸗ bracht und beſcherte ſo außer der Reihe allen Fußballjüngern eine herrliche Wochendeli⸗ kateſſe. Daß es eine Delikateſſe wurde, war der Hauptverdienſt der 22 Akteure, die ſich einen mit aller Verbiſſenheit und Zähigkeit ge⸗ führten Kampf lieferten, der jedem Anhän⸗ ger der runden Lederkugel das Herz höher ſchlagen ließ. Wir brauchen es nicht noch ein⸗ mal zu betonen, daß die beiden Teams in ihrer Spielanlage grundverſchieden ſind, das Spiel lieferte erneut den treffendſten Beweis. Die FS war homogener und har⸗ moniſcher in ihrem Spielaufbau, der nur vielleicht wegen der beſtechenden Schönheit für das Auge zu ſehr in der Breite über⸗ trieben wurde, während die Fogg. den ſchnellen, allf Sprint abgefellten Durch⸗ bruchsfußball demonſtrierte, dabei aber oft den Einſatz der Flügel vernachläſſigte. Kei⸗ nem hat Fortuna ihr lächelndes Antlitz zu⸗ gewandt. 1:1 hieß es auch nach der Verlän⸗ gerung, als Gruneiſen, der ſeine Sache von einigen Schnitzern abgeſehen brav machte und die Gemüter in Schach hielt, nach 10 Minuten Verlängerung das Spiel wegen der einbrechenden Dunkelheit abbrach. In der erſten Halbzeit war die ſpieleriſche Ueberlegenheit der FS unverkennbar, wenn auch durch den ſtarken Rückenwind be⸗ günſtigt. Zunächſt war die Abwehr der 98er nicht ganz im Bilde, denn Reinemuth konn⸗ te bereits in der 8. Minute nur durch den hechtenden Treiber geſtoppt werden, der bei einem weiteren Angriff noch einmal vom Glück bei einer zu ſpälen Abwehr begünſtigt war. Zwingender und gekonn er war bis zur Halbzeit das Spiel der Weiß⸗Roten und in der 27. Minute war es dann Reinemuth, der einen leichten Schrägſchuß an dem ver⸗ dutzten Treiber vorbei ins Netz befördern konnte. Schade, wie hätten uns ein Tor bei einer anderen Gelegenheit ſchöner vorſtellen können. Kurz darauf knallt Becker in aus⸗ ſichtsreicher Poſition ein hübſches Loch in die Abendwolken. Aber in der 43. Minute iſt es ſoweit, nach einem Strafſtoß wehrt Maier zu kurz ab und Bauer, der agile Vollblut⸗ ſtürmer ſteht goldrichtig, um das Bällchen hinter die Linie zu bugſieren.„ In der zweiten Halbzeit taut die Fogg. mehr und mehr auf. Die Kombina ionen wer⸗ den fließender und noch etwas ſchneller. Bühler verſiebt ſeine Chance, während auf der Gegenſeite Herdt einen ſchönen Dreh⸗ ſchuß neben den Kaſten knallt. Gruber und Erny verließen nach Zuſammenſtößen kurze Zeit das Spielfeld, um dann aber wieder tüchtig mitzumiren. Bei einem Durchbruch ſchnappt ſich Maier um den Bruchteil einer Sekunde vor dem heranſtürzenden Bauer 5 das Leder und Daub knallt am leeren Tor. vorbei. Turbulente Szenen ſpielen ſich ge⸗ gen Ende vor dem FSc⸗Gehäuſe ab, die Fogg. will es genau wiſſen. Doch Maier mit einer vielbeinigen Abwehr erweiſt ſich zwei mal als Retter in höchſter Not. Die notwen⸗ dig gewordene Verlängerung brach e auf beiden Sei en nichts mehr ein, trotz dem mit größ er Aufopferung geführten Kampf. Noch einmal rauſch ee eine Herdt⸗Bombe neben das Tor, dann pfiff der Schiedsrichter viel zu früh für die in Hoch timmung ſich befindlich Zuſchauer das Spiel ab, das nun wiederholt werden muß. f Das Ganze war wirklich ein Spiel, das Erwähnung verdient, nicht weil es techniſch hochtehend wan, das wäre zuviel beh up et, aber wegen ſeiner Dramatik, Spannung und dem prickelnden Reiz bis zur letz en Minute. Freuen wir uns auf die Wiederholung er. CC ASV Feudenheim— Phönix Ludwigshafen 0:1 Gegen Phönix Ludwigshafen wollte es, nach den vorausgegangenen guten Leistungen der ASV-Elf, nicht richtig klappen. Das Zuspiel ließ sehr zu wünschen übrig, so daß der Eud- Wigshafener Sturm mehr zu Geltung kam Nach der Pause brachte die Phönix-Elf mit schönen Angriffen die Deckung des ASV außer Fassung. Eine solche Gelegenheit genügte Oster, um Ott zuzuspielen, der dann in der 57/. Minute das einzige Tor des Tages schoß. VR Manneim— TSV 1846 Mannheim 6:1 Der Gegner des VfR Mannheim im Freund schaftsspiel am Mittwoch war der Kreisklas- senverein TSV 46 Mannheim, der vor zwe Jahren auf dem Waldhofplatz dem VfR mit 21 eine Niederlage bereitet hatte. Trotz der berlegenheit des VfR dauerte es 14 Minuten bis Bolleyer zum ersten Torerfolg kam., De 1. Eigne(2) und Stiefvater(2) stellten das 4:0. Halbzeitergebnis her. Nach der Pause kamen Danner und Langlotz zu weiteren Erfolgen. In vielen heiteren Szenen lieg man zum Schluß den Turnern das von der Sturmmitte gemein. Sam erarbeitete Ehrentor zu. Badische Kanumeisterschaften in Mannheim Die badischen Kanuten tragen am Wochen- ende auf dem Altrhein bei Sandhofen ihre diesjährigen Meisterschaften auf der kurzen und langen Strecke aus, Zu den Rennen sind zahlreiche Meldungen aus dem ganzen Bun- desgebiet eingegangen. Die Kämpfe verspre chen einen interessanten Verlauf zu nehmen da sie gleichzeitig als Vergleichskämpfe für ine deutsche Nationalmannschaft dienen. Schwimmsportfest in Mannheim Im Rahmen eines Kinderschwimmfestes des VW Mannheim am kommenden Sonntag, an dem Vereine aus der Pfalz und von Mann- heim teilnehmen, werden Wasserballmei- sterschaften des Sportkreises Mannheim aus- getragen. 8 N Mannheim gegen Oppau im Turnen In der Turnhalle des TSV 46 Mannheim wird die Riege des TSV 46 Man! auf die derzeit beste Türnerriege der Flalz, den Turnerbund 1889 Oppau, treffen. Der Kampf Fünf Nationen in Stuttgart am Start Aus Anlaß ihres 30 jährigen Bestehens führt die Eisenbahner-Sportgemeinschaft Rotweiß Stuttgart am kommenden Sonntag ein inter- nationales Leichtathletikfest durch, zu dem neben deutschen Sportlern Vertreter aus del Schweiz, Schweden, Finnland und Osterreich erscheinen werden. Die ausgeschriebenen Wettbewerbe würden auf das Können der Ausländer abgestellt. In den Laufdisziplinen (100, 200, 400, 800 und 7500 Meter) treffen d deutschen Spitzenkönner auf die schwedische Läufergarde. Im Dreisprung wird der finni- sche Landesmeister Uuisihauta am Start er- scheinen. Besonders reizvoll dürfte das Ru- gelstoßen werden, wo Deutschlands g 65 Nachkriegshoffnung, der Mehrkämpfer Hipf Balingen, auf den finnischen Meister Saari- Eoslzi trifft. Hipp wird sich auch im Hammer- Werken versuchen, wo die deutsche Elite mi Wolf, Storch und Blask antreten wird. Erster Kampf: Grupe gegen Hoosman Als endgültiger Termin für den ersten ampf des amerikanischen Schwergewichtlers I Hoosman wurde der 9. Juli festgestzt. Der Fampf soll in Köln ausgetragen Werden. Als am 9. Juli soll von einem Franzosen bestritt werden, der auf einen noch nicht genannten Deutschen treffen soll. 5 Fangio will am Nürburgring starten Die Weltmeisterschaft der Auto-Rennfahres ist in ein interessantes Stadium getreten. De Argentinier Juan Manuel Fangio gewanm nad seinem Sieg in Monaco auch den„Großer Preis von Belgien“ auf Alfa Romeo. Fang hat es damit wie der Italiener Dr. Farina( diesmal nur Vierter Wurde) auf zwei Siege g bracht. Farina als Gewinner von Silversto und Bern sowie Fangio werden wohl das En in der Weltmeisterschaft unter sich ausm chen. Interessant ist, daß Fangio am 20. gust beim„Großen Preis von Deutschl. d auf dem Nürburgring starten Will. SE ag, 2030 Uhr findet entliche Generalver- unserer Mit- 8 Schonen Leu 5 N 8 8 wieder etwas Besonderes! Spott zel, i ehttarb ig. 5 8 ett 8 Letes, e Uschecnte Kreunne% e Guglitét, för Schörzen, 0 0 f. 2.2 Odgernemdef.Tonene 25 1 2215 3*˙ 5 enen den rein Make, elegante Selin 1 N S 8 N Hühneriutter 8 Legemel! Ki i