* 5 Erscheint; montags, mittwochs, freitags 1 und samstags. Frei Haus 1.75. im Verlag 55 abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 1. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. 07 b 2 n Nr. 100 er N 5 2 „Deutschland und die Welt 858. 1 Ist die„Eheschließung“ mögliche 1 n 7 4 13 5 a 8 8 5 5 5. 1 5 2 Letzte entscheidende Verhandlungen— Ul- Auch in der Politik gehört zu einer guten timatum der Sozialisten an das Kabinett g. Ehe neben der geistigseelischen Bereit Paris(ZS). In der französischen Natio- 755 der Partner die Zusammenarbeit in d nalversammlung beginnt am Samstag eine 1 schaftlichen Fragen des Alltags. Ge Debatte, die das Schicksal der französischen uf die deutsche und die französische Off ich- Regierung entscheiden wird. Den ganzen . keit für eine europäische Ehe“ nahezu reif. Freitag über führte Ministerpräsident Bi- d Die jetzt im Gang befindliche Aussprache über dault Verhandlungen mit den Farteiführern, ze den Kühnen Wirtschaftsplan des französischen um den Sturz seines Kabinetts zu 5 er Außenministers wird zeigen, ob sich eine solide der nur noch verhindert werden kann, wenn 1s 7711 A* 5 be 7 g 5 es zu einer Verständigung mit den Sozialisten ich Wirtschaftliche Grundlage für die geplante E N E N Kaßt Bei Eröffnung Heraufbeschworen wurde die Krisis be- e Aer 5 Sechsmächte- Konferenz.. Kanntlich durch die Niederlage der Regierung or ersten Nachkriesskonferenz. an der Deutsch- bel einer Abstimmung in der Nationalver- je⸗ land als gleichberechtigter Partner teilnimmt sammlung, wo ein sozialistischer Antrag auf die— bezeichnete es der französische Außenmini- Erhöhung der Gehälter der staatlichen Ange- nit ster als ein Hauptziel seines Planes, zwei Na- stellten gegen den Einspruch der Regierung ei⸗ tionen, die jahrhundertelang durch blutige angenommen Wurde. Sidault stellte 1 n Feindschaft getrennt waren, zusammenzufüh- Sokort die Ver traäuensfrage, 5 mit 8 2 5 uf ren und zwischen ihnen für alle Zeiten den dimmung über eine Frage technischer Ar uf 85 1 5 5 5 8 Verband: Die Regierung beantragt die An- ft en 5.. 8 olkenbar Wendung eines schon früher beschlossenen och bestrebt, an die Sten nutzloser Theorien über Gesetzes durch das die obere Grenze der vas die Völkerverständigung die enge praktische Ausgaben der einzelnen Regierungsstellen 715 Zusammenarbeit zu setzen und auf diese Weise festgesetzt wird. Die Annahme dieses Regie- 5 den toten Punkt im europaischen Gespräch zu rungsantrages würde praktisch die Annulie- 55 überwinden. Wenn sich die Partner in den rung der Abstimmung von Donnerstagabend . Wirtschaftlichen Dingen nicht einigen können, bedeuten, 58. ee e Inzwischen liegen, Wie U meldet, die kran- 7 7 5 5 2z6Sischen Sozialisten Bidault ein Ultima iſch Das wirtschaftliche Endziel des Schuman tum überreichen, in dem sie neue Konzessio- et, Planes ist zweifellos ein einheitlicher west- nen gegenüber den Forderungen der Staats- ind ile r Die 18 angestellten auf Gehaltserhöhungen verlan- Ute. F 2 8 8 5 5 gen. Wenn die Regierung diese Forderung 2 Kohlen- und Stehlindustrien Nssteuzopas ist nicht erküllt, wollen die Sozialisten bei der 3 A1 Vorstufe hierfür gedacht. In Faris 8011. Abstimmung über die Vertrauensfrage in der 5 bereits ähnliche Vorschläge für die landwirt- Nationalversammlung gegen die Regierung schaftliche Produktion der Westeuropäischen stimmen. Da zur sozial chen Fraktion 99 TLänder erwägen. Der französische Wirtschafts- Abgeordnete schören, ist ihre Haltung in der Hrf planer Monnet hat zunächst die Bildung einer Abstimmung entscheidend für das Schicksal eiß internationalen Behörde für die westeuropä- des Kabinetts. er- ische Stahl- und Kohlenproduktion vorgeschla- em Sen, die— auf eine rohe Formel gebracht- der den Rahmen abstecken soll, in dem sich die ich gemeinsame Arbeit dieser Industrien abspie- 3 len Würde. 5 Delegationen beraten mit den Regierungen 5 Aus der kürzlichen Rede Schumans darf man Paris(UP). Die meisten der Delegationen die Allerdings schließen, daß vorerst nicht daran zur Schumanplankonferenz in Paris Wollen, che gedacht ist, mit dem Wirksamwerden dieses nachdem sie am Samstagabend noch eine Be- mi- Planes die Deutschland auferlegten Kon- Prechungs abhalten, Während des Wochen- er- trollen— das Ruhrsfatut und die Vor- encles nach ihren Hauptstädten zurückckehren . V und neue Instruktionen einholen. Für die Un- te 1 8 9 2 5 8 terbrechung der Besprechungen ist keine be- Allen zu lassen. Es ist jedoch denkbar, daß stimmte Frist festgesetzt worden, doch deu- 2 die einschränkenden Bemerkungen Schumans teten einige Delegierte an, daß die Verhand- 1855 5 dem taktischen Bedürfnis entsprangen, solchen lungen vielleicht erst 1 Sinner Unterbre- mi! deutschen Forderungen zuvorzukommen, die chung von etwa einer Woche Dauer Weiter- man auf alliierter Seite als zu voreilig oder zu geben Werden.. 2 8 Weitgehend empfinden würde, und gleichzeitig 18. Sechrperstendigenausschug 5 i gewisse Befürchtungen im eigenen Lager zu die Schumanplanver handlungen wird sich 2¹ ten! 2 5 25 8 8 Beginn der kommenden Woche unter Vorsitz lers dämpfen. Die amtlichen deutschen Stellen zei- von Bundeskanzler Adenauer in Bonn kon- Der Sen sich jedenfalls optimistisch, und die in der Stituieren. Das Gremium setzt sich aus Wirt- Als kommenden Woche geplante vorübergehende schafts- und technischen Sachverständigen zu- ge- Rückkehr deutscher Delegierter aus Paris dient sammen und wird neben dem noch zu bilden- Zur! lediglich dem Zweck, die Bonner Regierung den Rechtsausschuß und der Verhandlungs- 0 über verwickelte Einzelfragen des Projektes e e an- E 72 755 58 1 18* Sitz Von ndeskanzler Adenauer. i ae e deen Undead d e e e e e Jul Französischen Vorschläge zugänglicher gewesen f lle 95880 5 8 8 85 kehren und dem Ministerausschuß Bericht wie dien als die Delegierten der übrigen Suropä- erstatten. tten ischen Staaten, und daß Frankreich schließlich Bei den letzten Beratungen der Delegatio- Aten Zuber der hohen internationalen Behörde die nen mit dem französischen Beauftragten Bildung eines parlamentarischen Sechs- Monnet meinte dieser, man könne weder von mächte- Gremiums zur Uber wachung dieser Be- Meinungsverschiedenheiten noch von Uber- 7 Hörde vorgeschlagen habe, um den widerstre- e.. 1155 1 5 5 2 f 5 ationen habe ihm 8 f— 50 N 5 Unterhändlern eine goldene Brücke zu Sera 1 G0 argen cen Versen 13 98 2 5— 4 5 Vorgetragen, bei der Beratung s Sline ben Der kranzösische e en Fingelhelten technischer Art gegangen. In- nee Fkrögnunssrede auch die Sehwi erig kei- zwischen erhielt London den ersten eingehen- (der ten unterstrichen, die der Verwirklichung den amtlichen Bericht über den Fortgang der ge- Seines Planes entgegenstehen, aber gleichzeitig Pariser Verhandlungen. DPA meldet, insden toné betont, daß man es sich nicht leisten könnte, Freisen der Bundesregierung sei man außer- nde die Konferenz scheitern zu lassen. Tatsächlich ordentlich zufrieden über den bisherigen Ver- ma? müssen eine ganze Menge von Hindernissen zauf der Pariser N 9 1 1 senommen werden, bis das Ziel der westeuro- 117 0 eee e„ 1849. päischen Wirtschaftseinheit Wenigstens zu-—— e—— nächst in den sogenannten Grundstoffindu- 7 5 rien— erreicht sein wird. Noch ist die Hal- jungen und örtlichen Rückschlägen abfinden ene Croßbritanniens ungeklärt. Die west- werden, welche die Bildung eines großen ein- nobälsche Sonialistenkonferenz in London heitlichen Marktes mit sich bringen wird. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umsebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Samstag den 24. Juni 1950 Prach kein eindeutiges„Ja“ zu dem Plan aus. Gleichzeitig lassen Frklärungen aus dem öst- chen Lager erkennen, daß man sich dort be- mühen wird, die Arbeiterschaft gegen den Schuman-Plan zu mobilisieren— ein Vor- Haben, das zumindest in Frankreich mit seiner ativ starken kommunistischen Partei nicht völlig aussichtslos sein dürfte. Deutschland ist dies zwar kein Problem, ber hier erhebt sich die Frage, ob die Ge- Werkschaften an einem Projekt freudig mit- ten werden, das möglicherweise ihren ellungen von einer geplanten Wirtschaft ganz entsprechen wird. Weiter bleibt ab- 2.50. Jahrgang Regierung Bidault in Gefahr Bidault und seine Mitarbeiter begannen so- fort mit der Prüfung des sozialistischen Ulti matums. Während man anfangs vermutete, daß das Ultimatum trotz seiner geharnischten Form die Tür zu neuen Verhandlungen hinter den Kulissen offen halten werde, lehnte Mini- sterpräsident Bidault nach Mitteilung zuver- lässiger Kreise das Ultimatum ab. Man ver- mutet überhaupt, daß Bidault nicht nach- geben wird, nimmt vielmehr an, daß er es auf eine Kraftprobe mit den Sozialisten an- kommen läßt und unterdessen versucht, die Unterstützung möglichst vieler nichtsozialisti- scher Mitglieder der Nationalversammlung zu gewinnen. Wenn es zum Sturz der Regierung kommt, dann ist fast unvermeidlich, daß sich an den Rücktritt der Regierung eine längere Re- Sierungskrise anschließt, die gerade jetzt, Während der Pariser Schumanplankonferenz, für das Prestige Frankreichs einen schweren Schlag bedeuten würde. Außerdem hält man es in diesem Falle für wahrscheinlich, daß die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwah- len ausgeschrieben werden. Deutsche Kohlenfachleute in Paris Ein Deutscher zum ersten Mal Vorsitzender Essen(UP). Eine deutsche Delegation un- ter der Führung des Generaldirektors der deutschen Kohlenbauleitung, Dr. Kost, begibt sich nach Paris, um an der Tagung der inter- nationalen Kohlenaufbereiter teilzunehmen. Am zweiten Konferenztag der Tagung wird Generaldirektor Kost den Vorsitz führen. Da- mit wird zum ersten Mal nach dem Zusam- menbruch die Leitung eines großen inter- nationalen Kongresses wieder in deutschen Händen liegen. Außer Deutschland werden auf der Tagung die USA, Großbritannien, Holland, Belgien, Frankreich, Osterreich, das Saargebiet, Kanada und Südamerika vertre- ten sein. Hur ze ftempause in Faris Schließlich aber ist die freie Bewegung des Geldes eine weitere— und vielleicht die wich- tigste— Voraussetzung für die Bildung eines solchen Marktes. Wird die projektierte europa- ische Zahlungsunion wirklich die Vorstufe für die ungehemmte Konvertierbarkeit der Wäh- rungen bilden?. 5 Frankreich hat durch die Verkündung der Absicht, den„FKriegszustand“ mit Deutschland in irgendeiner Form zu beenden die psycho- jogische Atmosphäre der gegenwärtigen Ver- handlungen verbessert, es wird hierin von den beiden anderen westlichen Großmächten unter- stützt. Die entscheidende Frage aber bleibt, ob allen Schwierigkeiten Trotz neben den Psychologischen auch die wirtschaftlichen Be- dingungen für eine solide„europäische The“ Seschaffen werden können. 5 Warum England dem Schumanplan fernbleibt Washington(UP). Als Antwort auf die Vorwürfe gegen Großbritannien Wegen seiner Zurückhaltung vom Schumanprojekt hat der britische Botschafter in Washington, Sir Franks, dem gußenpolitischen Senatsausschug ein Schreiben übermittelt. In dem Brief, der von dem ERP-Verwalter Hoflman verlesen Wurde, betont der Botschafter, Großbritannien könne mit Rücksicht auf das Commonwealth seine wirtschaftlichen Hilfsquellen nicht mit den anderen westeuropäischen Ländern zu- Sammemlegen. Die britische Regierung begrüße Zwar den französischen Vorschlag für die Grundindustrien. Großbritannien sei aber nicht bereit, seine Bindungen zum Common Wealth zu beeinträchtigen, indem es seine Wirtschaft einer gesamt europäischen einordne UsS-Außenamt kritisiert Bonn Einige Beanstandungen und Vorschläge Washington(UP). Das amerikanische Außenministerium hielt der westdeutschen Regierung vor, verschiedene schwerwiegende Probleme auf dem Gebiet der Produktion, der Arbeitsplatzfrage, industrieller Kredite und Ausdehnung des Außenhandels„nicht ent- schieden genug angepackt zu haben“. In einem detaillierten Bericht über die deutsche Situa- tion stellt das Außenministerium fest, daß der Außenhandel trotz anerkannter Erfolge noch keine„gesunde Höhe“ erreicht habe. Schätzungsweise sei eine Erweiterung der Ex- porte bis zu zwei- bis dreifacher Höhe not- wendig, um die Kredite zu schaffen, die für eine Aufrechterhaltung der Produktion erfor- derlich sind. 5 „Die Bonner Regierung hat bis jetzt ver- sdumt, die schwerwiegenden inneren Pro- bleme entschieden anzupacken. Die Regierung hat nochi nicht die erforderlichen Schritte unternommen, um ein Programm zur Finan- zierung notwendiger Wohnungsbauvorhaben und die berufliche Unterbringung von Flücht- lingen in die Wege zu leiten und zu entwik- keln. Die Unterstützung der Bodenfeform ist nur lauwarm gewesen“, fährt der Bericht fort. Im Bericht des Außenministeriums über Deutschland heißt es Weiter, dag„die Koali- tion der Mehrheitsparteien in Bonn in Wirt- schaftsfragen nicht einig“ sei. Politische Kämpfe zwischen dem Bundestag und dem Bundesrat haben die Gesetzgebung verlang- Samt. Die Ministerien haben viel Kraft für Prestigefragen aufgewandt. Die Parteiführer haben zur Saarfrage Stellung genommen und sie weit über ihre aktuelle Bedeutung aufge- bauscht, um daraus politisches Kapital zu schlagen. In Kreisen der Hohen Kommission Slaubt man, daß wirkungsvolle Maßnahmen einen stärkeren Gebrauch der parlamentari- schen Machtmittel und die Ubernahme Sesetz Seberischer Verantwortung durch die Mehr- heitsparteien erfordern. Auf diese Weise kön- nen Bundeskanzler Adenauer und seine Poli- ischen Freunde die Unterstützung des Votes aufrechterhalten gegen jeden Nationalismus, der stets aut totalftärer Grundlage run asrat wünscht Mitbestimmungs- recht für Straßburg Große Mehrheit für Europarat— Deutsche Vertreter auch aus dem Bundesrat? Bonn(ZSHW. Der deutsche Bundesrat bil- ligte mit großer Mehrheit endgültig den Ge- setzentwurf über den Beitritt der Bundes- republik zum Europarat, den der Bundestag bereits am 13. Juni verabschiedet hatte. Ham- burg allein enthielt sich der Stimme, während von Schleswig-Holstein kein Vertreter anwe⸗ send War. ö Während der Bundestag aber festgelegt Batte, daß die aus insgesamt 18 Mitgliedern bestehende deutsche Delegation zum Europa- rat sich lediglich aus Bundestagsmitgliedern zusammensetzen soll, beansprucht der Bundes- rat für sich sechs Delegierte und sechs Stell- vertreter in der deutschen Vertretung für Straßburg. Der Bundesrat forderte in einer Entschließung, daß über das Verfahren zur Auswahl der deutschen Vertreter ein Gesetz verabschiedet wird. Die Teilnahme an der Straßburger Delegation müsse jedem Deut- schen offenstehen, der in den Bundestag ge- Wählt werden könne. Bunde Die Strafgesetzbuch- Novelle Mit zahllosen Anderungen wurde vom Bun- desrat Weiter die von der Bundesregierung vorgelegte Novelle zum Strafgesetzbuch im Ganzen angenommen. Die wichtigste Ande- rung betrifft den Paragraphen über die öffent- liche Kritik und die Pressebesprechung schwe- bender Gerichtsverfahren. Der Bundesrat Setzte sich aber über die Argumente des Bun- desjustizministers hinweg und beschloß fol- gende Fassung:„Wer vorsätzlich oder leicht fertig und gröblich entstellend über den Gang eines gerichtlichen oder staatsanwaltlichen Verfahrens oder seine Ergebnisse öffentlich berichtet, wird wegen Störung der Rechts- Pflege mit Gefängnis bis zu zwel Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Der Hochverratsprozeg ist vom Bundesrat wieder gestrichen worden, da dieses Problem erst noch eingehend erörtert werden müßte. Mit knapper Mehrheit wurde ein hessischer Antrag angenommen, dem Strafgesetzbuch einen weiteren Paragraphen einzufügen: Wer öffentlich oder in einer Versammlung die Far- ben Oder die Symbole des früheren Deutschen Reiches, soweit sie von den Bundesfarben oder Bundessymbolen abweichen, oder eines aus- ländischen Staates zur Bekundung seiner poli- tischen Gesinnung verwendet, wird mit Ge- fangnis bestraft.“ Im Weiteren Verlauf seiner Sitzung stimmte der Bundesrat einer Reihe von kleineren Ent- Würfen zu. a Immunitätsrecht soll geklärt werden Regierung verhandelt mit Hohen Kommissa⸗ ren— Kriegsspielzeug soll verboten werden. Bonn(UP). Zu Beginn seiner 72. Sitzung beschäftigte sich der Bundestag eingehend mit der Frage der Immunitätsrechte deutscher Abgeerdneter gegenüber den Besat- zungsmächten, faßte jedoch keinen Entschluß, da die Bundesregierung wegen dieser Frage Zur Zeit noch mit den Hohen Kommissaren verhandelt. 5 Bekanmtlich steht die Hohe Rommission auf dem Standpunkt, daß die Immunität deut- scher Parlamentarier gegenüber den Besat- zungsmächten nur beschränkte Gültigkeit habe. Der Bundestag hob jedoch die Immunitat des DRP- Abgeordneten Dr. Richter— mit dessen Einverständnis— auf, damit er sich, Wegen des Vorwurfs beleidigender Außgerun- Zen gegen vier niedersächsische Minister ver- Antworten kann, Ein Antrag, die Immunität des SPD-Abgeordneten Bielig gleichfalls auf- zuheben, wurde von der Mehrheit des Hauses Abgelehnt. Bielig hatte dem Bundesverkehrs- minister unwahre Außerungen unterstellt, diese jedoch nachher wieder zurückgenommen. Ein vom sogenannten Vermittlungsausschug eingereichter Vorschlag zur Anderung des Ge- Setzenitwurfes über die Notaufnahme von Ostzonenflüchtlingen wurde von der Mehrheit des Hauses gebilligt. Der angenom- mene Vorschlag erweitert den Personenkreis, der auf Grund des Gesetzes in der Bundes- republik aufgenommen werden kann und sieht einige andere geringfügige redaktionelle Anderungen vor. Auch das Abänderungsgesetz zur Erleichterung der Adoption wurde an- genommen. Ferner billigte das Plenum die Ausschuß anträge an die Regierung, ausreichende Kre- dite für den Wiederaufbau eines konkurrenz Lähigen Fremdenverkehrs und Mittel zur Ein derung der Not in den bayeri⸗ schen Grenzgebieten zu bewilligen, sowie einen Ausgleichsbetrag in Höhe von 30 Millionen DM tür die Bundesbahn zur Verfügung zu stellen. Der Bundestag ersuchte ferner die Regierung, die Herstellung und den Vertrieb von Krliegsspielzeugen jeglicher Art im Bundesgebiet zu verbieten, indem er einen entsprechenden Ausschußanftrag unter leb- a Abgeordneten einstimmig billigte.„ haftem Beifall der weiblichen Der Bundespräsident in Kiel Ansprachen vor Stadtrat und Jugend Kiel(Up), Bundespräsident Heuss be- suchrte das Zeltlager der internationalen Ju- gendbewegung in Riel und sprach zu den Jugendlichen. Anschließend war der Bundes- präsident Zuschauer einer Segelregatta. In einer Ansprache vor der Kieler Stadtvertre- tung trat der Bundespräsident für ein ver- einigtes Deutschland innerhalb eines harmo- nierenden Europa ein. Gereke vor dem Ehrengericht Der Minister zog die Konsequenzen Bonn(UP). Der von seinem Amt suspen- dierte niedersächsische Ernährungsminister Gereke, der sein Rücktrittsgesuch eingereicht Hat, stellte sich im Bundeshaus dem neugebil- deten dreiköpfigen Ehrengericht zur Klärung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Gereke hatte sich, wie bekannt, kürzlich mit dem stellvertretenden Ostzonen-Ministerpräsiden- ten Ulbricht in Berlin getroffen. Gereke er- klärte, dass das Ehrengericht seinen Spruch erst in einigen Tagen fällen werde, und daß er sich bis zu diesem Zeitpunkt jeder Stel- lungnahme enthalte. Wurmann geht nicht nach London Wegen antisemitischer Außerungen BO n u(UP). Die Organisationsabteilung für den konsularisch- wirtschaftlichen Dienst in der Bundesregierung gab amtlich bekannt, daß der als Vizekonsul in London in Aussicht genommene Wurmann von der Liste der An- Wärter für den Konsulardienst gestrichen worden sei und das Amt eines Vizekonsuls in London nicht antreten werde. Wurmann Wurde von einem britischen Magazin beschul- bort antisemitische Außerungen getan zu ha- en. Strafrechtsnovelle abgeändert Die Frage der Gerichtsberichtserstattung Bonn(OP). Der Rechtsausschuß des Bun- desrates hat die von der Presse heftig kriti- sierte Strafrechtsnovelle über Beschränkung der Gerichtsberichtserstattung abgeändert. In Zukunft sollen nur solche Berichterstatter mit Geld- oder Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren belegt werden, die wider besseres i Wissen gröblich entstellende Darstellungen eines gerichtlichen Verfahrens oder seinei Folgen in der Presse geben. Schiffsbaukontrolle erleichtert 5 Deutsche Werften wieder an der Arbeit Bon nm(UP). Die Deutschland auferlegte Ver- pflichtung, die Ausführung ausländischer Auf- träge für deutsche Schiffswerften von den Alliierten Behörden genehmigen zu lassen, ist durch das neue Industriekontrollgesetz der Hoben Kommission weggefallen, erklärte Bun- deswirtschaftsminister Erhard vor dem Bun- destag. Dieses Gesetz(Nr. 240 tritt am 1. Juli in Kraft. Der Bundesminister gab weiter bekannt, daß än der ersten Jahreshälfte folgende Bauauf- träge an deutsche Werften erteilt worden sind: Für Frankreich mehrere Frachtschiffe, sieben Dampfer für Brasilien, Frachtmotorschiffe für Baden, ein Schwimmbagger für Siam, ein Schiffsrumpf für Schweden, ein Motortank- schiff für Frankreich, vier Rhein-Motorgüter- schiffe für die Schweiz, ein Doppel-Motor- donauschlepper für die Tschechoslowakei. Silbernes Lorbeerblatt als Auszeichnung Verleihung für besondere Leistungen Bonn(UP). Für besondere Leistungen auf sportlichem, turnerischem und musischem Ge- biet wird der Bundespräsident in Zukunft eine öffentliche Auszeichnung in Form eines silbernen Lorbeerblattes verleihen. Die Aus- zeichnungen sollen als Ausdruck des fördern- den Bestrebens des Bundes auf diesen Ge- bieten vergeben werden. Das Lorbeerblatt, das als Ehrung für Sieger in gesamtdeutschen Wettkämpfen gedacht ist, wird zum ersten Male an den Deutschen Fußballmeister 1050 vergeben werden. Volkszählung am 13. September In Westdeutschland und in der Ostzone BO n n.(UP). Am 13. September 1950 wird die mächste Volkszählung im Gebiet der Bundes- republik und auch in der sowjetischen Besat- zungszone stattfinden. Im Bundestag wurde das entsprechende Gesetz verabschiedet. Den 13. September hat man gewählt, da sich auch dle Ostzonenreglerung bereit fand, an diesem Tage eine Volkszählung durchzuführen. Politik in Kürze Reichskanzler Dr. Der ehemalige deutsche Reichskanzler Dr. Brüning betonte vor Studenten und Oberschü- lern, daß die Fortschritte im Wiederaufbau Brüning vor Studenten. seit seinem letzten Besuch in Deutschland 1948 so groß seien, daß man fast an ein Wun- der glauben möchte. Die Jugend müsse, um ein Bollwerk gegen den Kommunismus bilden zu können, noch sehr viel tiefer im Christ- lichen verankert Werden. Schlange- Schöningen empfangen. Der deut- sche Generalkonsul in London, Dr. Schlange- Schöningen, wurde vom Staatssekretär im 8 i Außenministerium, eee 2 seinem Antrittsbesuch empfangen. peitenhansl entlassen. Der Gründer der 5 Vaterländischen Union, Feitenhansl, wurde jetzt aus dem Gefängnis in Stadelheim entlas- sen. Seit seiner Inhaftierung befand er sich uin Hungerstreik. Er steht jetzt unter Poli- 5 ee, und darf sich micht 0 bes- Blickpunkt Südafrika Malan und seine Rassenpolitik Seit einiger Zeit verfolgt man in der Welt mit steigendem Interesse die Politik des süd- Afrikanischen Ministerpräsidenten Malan. Sein Versuch, mit zwei Millionen Europäern die Vorherrschaft über acht Millionen Schwarze, eine Million Mischlinge und drei Millionen Inder zu errichten, ist ein großes Abenteuer. Uberall wächst das Selbstbewußtsein der Ein- geborenen. Der Antrieb ihres Strebens nach Freiheit und sozialer Gleichberechtigung ist nicht der Kommunismus, aber selbstverständ- lich benützt die kommunistische Agitation den wachen Instinkt der Neger für ihre politische Emanzipation; aus dieser Mischung entsteht ein hochexplosiver Zündstoff. Die kommuni- stische Propaganda ist andererseits ein will- kommener Anlaß für die südafrikanischen Nationalisten, ihre Rassegesetzgebung gegen die rebellischen Eingeborenen ständig zu verschärfen. Die acht Millionen Schwarzen, die bis jetzt drei weiße Abgeordnete im Par- lament hatten, sollen nun auch noch diese Vertreter— deren Repräsentation bisher schon zweifelhaft war— verlieren. Mit ähnlichem Druck arbeitet Dr. Malan gegenüber den Mischlingen. Ihre Mitwirkung wird ebenfalls auf die beratende Teilnahme von drei weißen Abgeordneten beschränkt. Das neue„Group Areas Bill“ bestimmt die räumliche Trennung der verschiedenen Rassen und wird zum prak- tischen Ergebnis haben, daß der Landbesitz der nichteuropàischen Volksgruppen noch wei- ter eingeengt wird. Die 9,5 Millionen farbigen Hinwobner besitzen nur 20 Prozent des bebau- baren Landes, während die restlichen 80 Pro- zent den zwei Millionen Weißen vorbehalten sind. Die schwarze Bevölkerung ist auf die Benutzung von Sonderabteilen und Büros bei Post und Eisenbahn ähnlich wie die Juden im Dritten Reich beschränkt. Ihre wachsende Kon- kurrenz auf dem Arbeitsmarkt wird zurück- gehalten durch Beschäftigungsverbote in be- stimmten Beru 2 Der Widerstand gegen Dr. Malans Rassen- politik bei den Europäern ist jedoch nicht so stark, wie man vielfach annimmt. Die hollän- dische reformierte Kirche gab ihre Zusimmung in der irrtümlichen Annahme, daß den Ein- geborenen in ihren Reservaten wirtschaftliche Existenz und politisches Eigenleben gesichert werden. Der burische Anteil an der Bevölke- rung der Union steht der englandfeindlichen Politik sympathisch gegenüber. Viele Europäer sind in ihrer Haltung gegenüber Malan schwan- kend, weil sie in ihn zugleich den besten Schutz gegen den Kommunismus sehen. Ledig- lich die Engländer stehen in offener Opposition zu ihm. Ihr Widerstand ist aber erfolglos. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß Malan seine ultranationalstische Politik praktisch mit einer parlamentarischen Minderheit durchge- setzt hat. Seine Partei verfügt nur über 71 von 153 Sitzen des Parlaments. Allein die Unter- stützung der neun Mitglieder der Afrikander- partei sichert ihm eine schwache Mehrheit. Aus, diesem Grunde kommt den Vorgängen in Südwestafrika besondere Bedeutung zu. Das ehemalige Deutsch- Südwestafrika wurde nach dem ersten Weltkrieg zum Völ- kerbundsmandat erklärt und unter die Ver- Waltung der südafrikanischen Union gestellt. Die Versuche der Vereinten Nationen, Süd- Westafrika in ihre Treuhänderschaft zu über- nehmen, scheiterten am Widerstand der süd- Afrikanischen Union, die Südwest aus strate- gischen und vor allem politischen Gründen micht freigeben will. In Südafrika bereitet man schon die praktische Einverleibung des bis- herigen Mandates vor. Um den Einwohnern von Südwest den Anschluß schmackhaft zu machen, bietet ihnen Malan große politische Vorteile. Südwestafrika zählt gegenwärtig 34 000 weiße Siedler, davon etwa 20 000 Buren und 10 000 Deutsche, gegenüber etwa 270 000 Farbigen. Bei den für August vorgesehenen Wahlen sollen die 34 000 Weißen sechs Abge- ordnete in das südafrikanische Unterhaus und vier Vertreter in den Senat entsenden, das bedeutet relativ die doppelte Anzahl gegen- über den anderen Provinzen. Ministerpräsident Malan hofft, mit dieser Grobbzügigkeit Stim- men zu fangen. Ein besonders kluger Schachzug im Spiel um Südwest war die politische Taktik der Malan- Regierung gegenüber den 10 000 Deutschen in Südwest. Sie erhielten nach dem ersten Welt- krieg die südafrikanische Staatsbürgerschaft, verloren diese im zweiten Weltkrieg und mug ten befürchten, daß sie wie in anderen eng- lischen Besitzungen enteignet und ausgewiesen würden, Malan gab den Deutschen die Staats- oürgerschaft zurück und widerrief Enteignun- gen und Ausweisungsbefehle. Es ist verständ- lich, wenn sie sich nun bei den ersten Wahlen erkenntlich zeigen, indem sie Malen ihre Stimmen geben. FFF Ulbricht ee auch auf das Sudetenland Dauernde Ausweisung der Deutschen aner- kannt— Ostzonen- Delegation in Budapest Prag(UP). Die Regierung der Sowjetzone hat alle Ansprüche auf das„Sudetenland“ aufgegeben und die dauernde Ausweisung von zwei Millionen Deutschen aus diesem Gebiet anerkannt. Dies wurde vom tschecho- Slowakischen Rundfunk bekanntgegeben. Wie es in der Meldung heißt, haben der Stellvertretende Ministerpräsident der Sowꝛ- jetzone, Ulbricht, und der tschechoslowakische Ministerpräsident Zapotocky ein entsprechen- des Abkommen unterzeichnet, das angeblich mit den Abkommen von Potsdam und Valta übereinstimmt. Ulbricht und Zapotocky un- ter zeichneten auch einen Wirtschafts- und Handelsvertrag. Sie beschlossen ferner eine enge Kulturelle Zusammenarbeit. Einzelheiten der Abmachungen sind nicht bekannt. Radio Prag kommentierte:„Das Uberein- kommen eröffnet große Aussichten auf eine kreundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Tschechoslowakei und der deutschen De- mokratischen Republik auf der Grundlage der engen Beziehungen zur Sowjetunion.“ Ulbricht nannte nach der gleichen Verlautba- rung die Abmachung„einen Beweis der fried- lichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Tschechoslo- Wakei.“ Die Deutschen aus dem Sudetenland, die in der Ostzone lebten, meinte Ulbricht, hätten sich selbst zur Friedensarbeit bekannt und lebten unter normalen Verhältnissen. In Westdeutschland aber hetze man die Sudeten- deutschen auf, als Werkzeuge Amerikas gegen die Tschechoslowakei zu kämpfen. Das Amt für Information der ostzonalen Regierung gibt bekannt, daß die provisorische Regierung der deutschen demokratischen Re- publik und die Regierung der Volksrepublik Ungarn durch einen Briefwechsel vereinbart haben, in Verhandlungen über eine Reihe von Fragen zu treten und sich über Vereinbarun- gen zu verständigen, die geeignet sind, den Frieden zu festigen und die gegenwärtige Freundschaft zu vertiefen. Zu diesem Zweck werde eine Delegation der ostzonalen Regie- 5 rung unter der Leitung von Ulbricht am 23. Juni in Budapest erwartet. Neeb n Das obige Abkommen zwischen der ost- deutschen Regierung und den kommuni- stischen Machthabern in der Tschechoslowakei sel ebenso rechtswidrig wie das kürzlich ge- schlossene Warschauer Abkommen über die Oder-Neiße-Linie und stehe in krassem Wi- derspruch zu dem Potsdamer Viermächteab- kommen, erklärte ein Sprecher der alliierten Hohen Kommission in Frankfurt. Die Ge- schichte der letzten 50 Jahre zeige 1 daß nichts auf dieser Welt„endgültig“ sei der vernichtenden Niederlage der Kom- 11 8 20 Fischkutter vor Helgoland bombardiert Sade im stundenlangen Bombenhagel einer Zielübung— Eine Segeljacht gesunken Hamburg(UP). Wie aus Cuxhaven ge- meldet wird, sind ungefähr zwanzig deutsche Fischkutter und eine Segeljacht; die vor der Helgoländer Mole„lange Anna“ vor dem herrschenden Sturm Schutz suchten, von 31- lierten Bombern mit Bomben angegriffen worden. Die Se sgeljacht„Wanadis“, von den Skagen- rennen nach Bremerhafen unterwegs, schlug im Helgoländer Nothafen leck und sank. Die fünfköpfige Besatzung wurde durch die deut- schen Fischer gerettet. Wie die Kutterbesat- zung vor der Wasserschutzpolizei und dem Vorsitzenden der Helgoländer Fischereiver- einigung aussagten, hatten sie in der Nacht in der Nähe von Helgoland mit grober See zu kämpfen. Sie liefen im Verlaufe der Mor- genstunden in größere Nähe der Insel. Ein Teil der Boote ankerte vor der Mole, andere suchten in der Gegend der Düne Schutz. Gegen acht Uhr morgens erschien ein zwei- motoriges Flugzeug. Nachdem die Maschine zur Aufklärung tief beruntergegangen war und die Fischerboote umkreist hatte, flog sie wieder ab. Gröber werdende See zwang die offenen Boote im Schutze der Insel zu bleiben. Um 12.20 Uhr fielen die ersten Bomben in ununterbrochener Reihenfolge eine Stunde lang. Drei Bomben gingen in unmittelbarer Nähe der Boote nieder, ohne Schaden anzu- richten. Die folgende Nacht verbrachten die Boote im Schutze der Insel und liefen erst in den frühen Morgenstunden des nächsten Ta- ges nach Cuxhaven aus, wo auch die Segel- hootbesatzung an Land gesetz wurde. Sicherungen für Leopolds Rückkehr Am 21. Juli Einzug in Brüssel geplant Brüssel(UP). Der belgische Ministerprä- sident Duvieusart wird am Beginn der näch- sten Woche in Genf mit König Leopold einen Plem für die Rückkehr des Königs besprechen. Inzwischen haben sich einige Minister für einen„Sroßartigen Empfang“ des Königs in Brüssel, andere hingegen für eine„unauf⸗ fällige“ Rückkehr ausgesprochen. Jedenfalls ist geplant, den König zum 21. Juli zurückzu- holen, vorausgesetzt, daß er zustimmt. Eine Konferenz unter dem Vorsitz des Irmenmini- sters beschäftigte sich bereits mit den Sicher- heitsvorkehrungen bei der Ankunft des E- nigs. 59 Keine US- Hilfe für Formosa Weder wWaffenunterstützung noch Rat Washington(UP). Außenminister Ae son gab bekannt, daß die Vereinigten Staaten die nationalchinesischen Streitkräfte auf For- mosa weder militärisch unterstützen noch 8 raten würden. f 8 8 Acheson wies in diesem sap da- rauf hin, politik— Wie sie von Präsident Truman am dag die amerikanische Formosa- 5. Januar dieses Jahres festgelegt wurde immer Gultigkeit habe. Truman hatte 1 einigten Staa- Am Rande bemerkt * „Frauen sind doch bess're Diplomaten“! Eines der drückendsten Probleme der Bun- desrepublik ist leider immer noch die Ar- beitslosigkeit. Es klingt erstaunlich, zu hören, aß aber gerade durch dieses Problem die Völkerversöhnung gefördert wird. Wie man weiß, gibt es nicht nur bei den Männern Ar- beitslose, sondern auch bei den Frauen; und naicht nur von Marika Rökk's Lippen ertönt es:„Ich möchte so gerne, ich weiß nur nicht Was“— arbeiten nämlich. Kein Wunder, wenn jedes Pöstchen begehrt ist und auf ein Inserat oft zig Angebote eingehen. Im allgemeinen bewerben sich Mäd- chen und Frauen um die Stellungen, die ihrer Vorbildung, ihren Kenntnissen und Neigungen entsprechen. Die Arbeitsämter des Bundes verzeichnen nur wenige Stellen, um die sich weibliche Personen aller Schichten und Berufe bewerben. Seltsam mutet einen daher die Bot- schaft aus einer Stadt Norddeutschlands an, Wo sich für eine ausgeschriebene Stelle eine Vielzahl von Bewerberinnen meldete, und War Arbeiterinnen, Zeitungsfrauen, Hausmäd- chen, Köchinnen, Verkäuferinnen, Lehrerin- nen, weibliche Doktoren, Stiftsdamen, Baro- ninnen und Gräfinnen. Alle gaben an, alles zu können und zu allem geeignet zu sein. Gesucht wurde nämlich:„Die Gesellschafte- tin einer Hofdame des engeren Hofstaates des ügyptischen Königs“. Fürwahr, ein sehr be- werbenswerter Posten! Es zeugt vom Weit- blick der deutschen Frauen, die sich für inter- nationale Verständigung einsetzen wollen, wenn sie sich so einmütig um diese Stelle bewarben. Denn nicht der schön klingende Ti- tel, die voraussichtlich angenehme Tätigkeit oder die Möglichkeit des Auswanderns sind die Gründe, warum die Stelle einer Hofdame so begehrt wurde. Der Grund liegt tiefer, im politischen“ Teil des Herzens: Alle Bewer- berinnen hatten schon von König Faruk von Agypten gehört oder gar ein Bild des hüb- schen und als Don Juan bekannten Herrschers gesehen und hegten nun stille Hoffnungen Was die eifrigen„Völkerversöhnungswill gen“ nebenbei noch gedacht haben, dürfte auch klar sein:„Man muß in die Ferne schweifen, denn was Gutes ist nicht da“. Wo- bei man sowohl an Arbeit als auch an Män- ner deriken kann. St. keith, Erbe des Buecleuch, wird der Glückliche sein. Der große den Kaplan ihres Ortes, der von ihren näherungsversuchen nichts wissen wollte, zu Neues aus aller Welt Heiligsprechung eines Kindes Mörder schilderte seine grausige Tat Vatikanstadt.(UP). An der Heiligspre chung der seligen Maria Goretti am Samstag auf dem St.-Peters-Platz nehmen außer der Mutter auch ihre Geschwister teil. Der Mör- der der seligen Maria Goretti, Serenelli, der im Kapuzinerkloster Ascoli Piceno als Gärt- ner angestellt ist, kommt nicht nach Rom. Er hatte sein Opfer am 5. Juli 1902 mit 14 Mes serstichen erstochen, nachdem es ihm Aicht ge- lungen war, sie zu vergewaltigen. Er war we-. gen Mordes zu 30 Jahren Gefängnis verurtei Worden. Nach 27jähriger Haft wurde er 1 entlassen. Er hatte seine Tat gestanden und bereut. Während des Selig- und Heiligspre- chungsprozesses hat er den Vorgang ausführ- lich geschildert. In unterrichteten vatikan schen Kreisen wird darauf hingewiesen, da es wohl kaum jemals vorgekommen sein dürfte, daß eine Mutter die Heiligsprechung eines Kindes erlebt. Man rechnet damit, daß etwa 300 000 Personen der e beiwohnen werden. Wen heiratet Prinzessin Margaret2 London hat wieder Gesprächsstoff London OP). Prinzessin Margaret, die zweite Tochter des englischen Königs, 19 Jahre alt, scheint sich entschlossen zu haben— end- gültig, wie die Hofkreise hoffen—, an ihre Geburtstag im August die Verlobung bekann- zugeben. Der 26jährige reiche Eearl of Dal. schottischen Herzogs ve schlanke, rothaarige Herzog war schon imm sehr mit der Prinzessin befreundet. Es sind Jugendfreunde, sie haben oft miteinander ge- tanzt und haben die gleichen Feste besucht. Zudem ist der Herzog Schotte, angesichts der innenpolitischen Forderungen der Schotten kein unwichtiger Umstand. Man ist in Kreisen des Hofs und auch ihrer Eltern froh, so ver- nimmt man, wenn dies ihre endgültige Wahl sein sollte. Seitdem Margaret das London Nachtleben lieben lernte, ist sie jedoch scho von vielen Herzögen begleitet gewesen u jedesmal knüpfte man Gerüchte an einen g meinsam verbrachten Abend. ö Frau wollte Kaplan töten Ein standhafter Priester Aachen(UP). Das Aachener Schwurg richt verurteilte eine 40jährige ledige Fra aus Frelenberg, Kreis Geilenkirchen, weg versuchten Totschlags zu zwei Jahren r kängnis. Dis Frau, die von Gerichtssach. ständigen als Hysterikerin und Psychopath bezeichnet wurde, hatte mehrmals versud 3 töten. Sie erklärte, daß sie den Kaplan Wollte,„um endlich Ruhe zu haben“. Ehemalige Faschisten verurteilt Lebenslänglich für Folizeipräfekten von RO m(UP). Ein Schwurgericht 1 den ehemaligen faschistischen Polizeiprä 5 ten von Rom, Di Marsclano zu lebensla Zuchthaus verurteilt. Zur gleichen Zei hielten acht andere chemalige taschisti Funktionäre, darunter eine F. strafen bis zu 30 Jahren. War„Daches wiesen O ö 8 5 verantwortlich zu. Unter senen befanden sich e Kinde 5 sechs Ahrens, 8 . e der