Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75. im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Greisliste Nr. U) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 104 Samstag, den 1. Juli 1950 2.50. Jahrgang 1 Sung des Krieges in Korea hoffe. Wie Man darf hoffen Deutschland im Ost-West- Konflikt Von Willi Schiekling 12 000 Kilometer von hier donnern die Ka- nonen. Und schon fühlen sich einige ängstliche deutsche Hausfrauen veranlaßt, jene Konser- den zu hamstern, deren Hersteller monatelang vor Absatzsorgen weder aus noch ein wußten Ist auch diese unerwartete Sonderkonjunk- tur der notleidenden deutschen Konserven: industrie kaum mehr als eine kleine Episode am Rande des dramatischsten Geschehens seit Kriegsende, so veranschaulicht sie doch, wie sehr lie Menschen irgendwo in Deutschland ihr persönliches Schicksal mit den Vorgängen in Seoul oder Inchon verflochten sehen. Der„heißeste Sommer“ seit 1945 führte Je- doch in der Bundesrepublik, die wegen ihrer gefährdeten Lage den Konflikt zwischen den beiden Westmächten mit atemloser Spannung verfolgt, zu keiner Panik. Zwar 501l Es da und dort zu Angstkäufen im Lebensmittel- handel gekommen sein, aber eine allgemeine Tendenz zur privaten Warenhortung ist nicht 2u verzeichnen. Nachfragen bei Sparkassen ergaben, daß keine ungewöhnlichen Geldab- hebungen stattfänden. Trumans überraschender Entschluß, ameri- kanische Streitkräfte in den Kampf um Korea zu werten und damit der vordrängenden kom- munistischen Weltmacht ein unwiderrufliches „Bis hierher und nieht weiter“ ent- Fesenzusetzen, leitet— das fühlt man beson- ders stark in Deutschland— einen neuen und vielleicht entscheidenden Abschnitt des„Kal- ten Krieges“ ein: einen Abschnitt, der Gewꝛig- heit darüber bringen wird, bis zu welchem Punkte die Sowietunion die Auseinander- setzung treiben will. Für die Zukunft der Bundesrepublik, die im Zeichen des die Welt- politik beherrschenden Ost-West- Konflikts geboren wurde und die im Brennpunkt dieses Konfliktes liegt, ist diese Gewißheit von 12— bens wichtiger Bedeutung. Wenn auch die Frage der formellen Alliierten Sicherheitsgarantie noch immer in der Schwebe Ist, so hat doch der jüngste Schritt des ameri- kanischen Präsidenten deutlich gezeigt, dag die Vereinigten Staaten entschlossen sind, im Notfalle die gefährdeten Punkte der west- lichen Welt und damit aueh West- deutschland— energisch zu verteidigen. Die verhältnismäßig milde Reaktion Moskaus, die sich bisher auf Worte beschränkte, hat die Hoffnung verstärkt, daß die amerikanische Entschlossenheit Stalin von größeren militäri- schen Aktionen abhalten wird. Man würde jedoch die Hartnäckigkeit und das taktische Geschick der sowjetischen Macht- haber unterschätzen, wenn man annehmen wollte, daß der Kreml keinen Gegenzug auf das amerikanische Vorgehen plane. Aus Berlin Wird gemeldet, daß die sowjetischen Behörden den Westlichen Sektoren die Stromlieferungen sperren werden. Gleichzeitig wird eine Ver- Stärkung der kommunistischen„Untergrund- Propaganda“ in Westberlin gemeldet. Die Sowietunion wird nicht so leicht auf- geben, Die Schauplätze und die Methoden des Kalten Krieges“ werden vielleicht noch mehr- mals wechseln, aber Deutschland als wichtigster Vorposten der westlichen Zivilisation wird in diesem Ringen immer eine wesentliche Rolle Spielen. Man darf hoffen, dag ihm das Schlimmste erspart bleiben wird. —— London interveniert in Moskau Wegen Beendigung des Korea-Kriegs London(U). Großbritannien hat die Sowietregierung davon verständigt, daß Erig- land auf eine Zusammenarbeit der Sowzet- union mit den anderen Mächten zur Beendi- ein Spre- cher erläuterte, hat der britische Botschafter in Moskau, Sir Kelly, dem Sowijetischen Außen- ministerium ein entsprechendes Schreiben Überbracht. Dennoch Formosainvasion? Der alte Plan chinesischer Kommunisten Hong k Ong.(UP). Radio Peiping verbrei-⸗ tete den Leitartikel einer Zeitung aus der kommunistischen Hauptstadt Shinas, in dem darauf hingewiesen wird, daß die chinesischen Kommunisten trotz der amerikanischen 7. Flotte die Invasion in Formosa durchführen der Sender aus Zeitung, für das chinesische Volk nicht 8, zu glauben, daß die Er- eit, die amerikanischen Angreifer hinaus- en Nachrichten, die besagten, dat e Vor entschlossen sel, daz Mao Tse ei, Formosa N.“ Diese Meldung deckt sich mit an- Amerika kürt Landstreittratte naen Horea Neue Maßnahmen, um dem Uperfail entge-: genzutreten— Bomber nun auch nördlich des 38. Breitengrades Washington(UP). Die Vereinigten Staa ten haben sich zu einer Reihe von neuen einschneidenden Maßnahmen entschlossen, um der zunehmenden Lageverschlechterung in Südkorea zu begegnen und die kommunisti- schen Angreifer zurückzuschlagen. Vor allem ist General Me Arthur die Vollmacht erteilt worden, amerikanische Landtruppen auf den koreanischen Kriegsschauplatz zu werfen. Die ersten Truppentransporte dieser Art sind be- reits nach Korea unterwegs, weitere größere Trausporte werden in Japan zusammenge- stellt. Präsident Früman, der diesen Entschluß der Amerikanischen Regierung bekannt gab, sagte nicht, was flir amerikanische Truppenver- bände nach Korea geschickt werden sollen. Doch nimmt man an, daß es sich dabei um Panzereinheiten und Sondereinheiten zur Fan- zerabwehr, die mit modernsten Waffen aus- gerüstet sind, handeln wird Man nimmt wei- ter an, dag Me Arthur soviele Einheiten ab- kommandieren wird. wie zur Uberwindung der kommunistischen Angreifer erforderlich erscheinen, Seit Tagen war es schon offen- sichtlich gewesen, daß es des Eingreifens von Landtruppen bedurfte, um den Vormarsch der Nordkoreaner aufzuhalten. Luftaktionen gegen Nordkorea Zur gleichen Zeit wurde den amerikanischen Luftstreitkräften der Befehl erteilt, nordko- reanische Flugzeuge und Stützpunkte auch nördlich des 38. Breitengrades, der legalen Grenze zwischen Nord- und Südkorea, anzu- greifen. Auch die Verwirklichung dieses Be- kehls Trumans ist schon im Gange. Mit den neuen Maßnahmen hat General Me Arthur praktisch freie Hand erhalten, die ihm Zur. Verfügung stehenden amerikanischen Lands, See- Und Luftstreitkräfte nach eigenem Er- messen zu verwenden. Im einzelnen sind aber die genauen Absichten des Amerikanischen Oberkommandierenden im Fernen Osten noch nicht bekannt. Aber allgemein hat man den Eindruck, daß große Entscheidungen heran- reifen. Präsident Truman überprükte, Wie amtlich bekanntgegeben wurde bei einer Zu- sammenkunft mit den Führern des Kongress- ses zusammen mit dem Verteidigungsminister, dem Außenminister und den Stabschefs die letzten Entwicklungen der Lage in Korea. Die Führer des Kongresses wurden über die Ver- stärkten militärischen Aktionen voll infor- miert. Im mer mehr Truppenkontingente Das nationalchinesische Regime auf Formosa gat beschlossen, 30 000 Mann Infanterie und Panzereinheiten zur Verstärkung der süd- koreanischen Truppen nach Korea zu ent- senden. Dabei handelt es sich um national chinesische Elitetruppen, die ausgezeichnet ausgebildet und ausgerüstet sind. Diese Trup- pen stehen jederzeit zum Abtransport bereit. Der australische Ministerpräsident Menzies hat den in Japan stationierten australischen Jagdlliegern die Erlaubnis erteilt, in den Koreakrieg einzugreifen. Zur gleichen Zeit hat er die ursprüngliche australische Absicht, die australischen Besatzungstruppen aus Japan zurückzurufen, vorläufig zurückgestellt und beschlossen, diese Truppen bis zur Beendigung der Korea-Erise in Japan zu belassen. Austra- lische Marinestreitkräfte wurden schon am Vortage dem alliierten Oberbefehlshaber in Japan, General Me Arthur unterstellt. af fenhilfsprogramm genehmigt Der amerikanische Senat genehmigte unter dem Eindruck der Ereignisse in Korea das Waffenhilfs- Programm in dem Umfang von 1222 500 000 Dollar, um die Entschlossenheit der USA zu bekunden, allen Staaten der Welt in ihrem Kampf gegen den Rommunismus zu helfen. Von den bewilligten Mitteln gehen eine Milliarde Dollar an die Staaten des Nord- atlantikpaktes in Westeuropa. EtwòWa 10 Millio- gen Dollar waren für Korea bestimmt. Diese Summe kann jedoch auf 200 Millionen erhöht werden. Im Verlauf der Aussprache traten ein Se- nator nach dem andern auf die Rednertribüne and forderten die Unterstützung der Maß- gahmen des Präsidenten in der gegenwärtigen Krise. Sie wiesen darauf hin, daß alle Völ- ker, die vom Kommunismus bedroht sind, er- Mmütigt werden müßten. Senator Taft sagte, die Gesetzesvorlage müsse angenommen Wer- den,„da es gefährlicher ist, die Waffenhilfe zu beenden, als sie fortzusetzen“. Die Gesetzesvorlage über die Waffenhilfe geht jetzt an das Repräsentantenhaus zur Bestätigung. Mit dieser Vorlage werden je- doch die Mittel noch nicht bewilligt, sondern es handelt sich um die grundsätzliche Ent- scheidung über die Fortführung der Waffen- Hilfe im neuen Fiskaljahr 1950/51. Das Ge- setz über die Bewilligung der Mittel für die sogar erhöht werden könnten. Kommunisten brachen am Han durch — Südkoreanische Truppen wieder in den Außenbezirken von Seoul Washington(UP). Die von den südkore- znischen Truppen in den letzten Tagen geplan- zen offensiven Maßnahmen konnten von den Kommunisten wirksam gestört werden. Den nordkoreanischen Truppen, an ihrer Spitze vierzig bis fünfzig Panzer, gelang es, den Han- kluß zu überschreiten und die südkoreanischen Verteidigungslinien südwestlich Seoul zu durchbrechen. Zwei Tage lang hätten die geschlagenen Südkoreaner den angreifenden Kommunisten amn Han-Fluß tapferen Widerstand geleistet. Dann aber, als die schweren sowjetischen Pan- zer Vorstießen, brach ihre Verteidigung zu- sammen. Ohne schwere Waffen, die sie schon auf ihrer Flucht aus Seoul verloren, hatten zie den Angreifern nichts mehr entgegenzu- setzen. In völliger Auflösung warfen sie ihre Waffen kort und wandten sich in panikarti- ger Flucht nach Süden 8 3 Selbst in Suwon, wo das vorgeschobene amerikanische Hauptquartier liegt, machten sie keinen Halt. Auf Lastwagen flohen sie weiter nach Süden. Andere folgten ihnen Zzu Fuß, immer mit dem Schreckensruf„Panzer, Panzer!“ auf den Lippen. So verstört waren zie und so hemmungslos ihre Flucht, schon weit hinter der Front, daß sie nicht merkten, Wie Stahlhelme und Ausrüstung verloren Ein- gen und über die staubigen Straßen Suwons rollten. 0 5 Auf der anderen Seite ist es aber auch südkoreanischen Verbänden gelungen, wie die amerikanische Militärmission bekanntgab, wie- Jer bis in die Westlichen und östlichen Vor- orte der von den Lommunisten besetzten Hlauptstadt Seoul! vorzudringen. Die amerikanischen Landstreitkräfte in Ja- pan, die für Korea in Frage kommen, bezif- kern sich auf über 123 000 Mann. Bereits sind auch die britischen. Marineverbände zu den amerikanischen Einheiten sestoßzen. Sie neh- men jetzt, wie in Tokio bekannt wurde, an den Operationen gegen Nordkorea teil. Amerikanische Bomber vom Typ B-29„Su- bperfestung“ haben am Freitag nordkoreani- sche Kräfte am Han östlich und westwärts Lon Sedul angegriffen. Truppenansammlun- gen und Nachschuplinien seien stark bom- Hardiert worden. Nach der Mitteilung wurden 15 nordkoreanische Panzer, 30 motorisierte Fahrzeuge, 2 Lokomotiven und eine unbe- kannte Anzahl von kleineren Fahrzeugen zer e f 5 N Die amerikanischen Hauptquartiere in Süd- korea sind von Su won nach Taejon verlegt worden, wWðo sich auch die südkoreanische Re- gierung befindet. Ein offizieller Sprecher der amerikanischen Streitkräfte teilte mit, daß die sUdkoreanischen Truppen sich irgendwo zwi- schen Seoul und Suwon wieder 1 1 mmeln.„Wir hokfen, daß sie die nordkoreanischen Streit- Kräfte aufhalten können“, die durchgebrochen seien. Mit Ausnahme dieser Durchbruchsstelle habe sich die Front am Han„mehr oder We niger“ stabilisiert. Der Sprecher wð²ãies darauf hin, daß die südkoreanischen Truppen nach den letzten Nachrichten noch den Hafen In- chon, 30 km westlich von Seoul, der von nord- koreanischen Flugzeugen heftig bombardiert wurde, halten. 8 Fiühlbare Entspannung nach der Sowiet- note Die amerikanische Beurteilung der Lage Korea ein zweites Spanien? Washington(UP). Die in gemäßigten Worten gehaltene sowzetische Note über den koreanischen Krieg scheint nach Ansicht hie- siger Diplomaten die Gefahr eines Zusammen- stoßes der Großmächte zumindest vorüber- gehend auszuschließen. Man glaubt aus der sowetischen Erklärung zu entnehmen, daß der Kreml gegenwärtig nicht die Absicht hat, die nordkoreanischen Kommunisten gegen das amerikanische Eingreifen zu unterstützen. Auf der anderen Seite wird die Möglichkeit nicht von der Hand gewiesen, daß Korea ein zweites Spanlen werden könne. Kurz nach der Veröffentlichung der sowjetischen Note machte sich in hiesigen diplomatischen Kreisen eine sichtbare Entspannung bemerkbar. Während sich das State Department noch jeden Kom- mentars enthält, wurde die sowjetische Ant- wort in gut informierten Kreisen als gerade das bezeichnet,„worauf man gehofft und ge- Wartet“ habe. Die Ablehnung des Kreml, bei der nord- koreanischen Regierung auf Einstellung des Feuers und Rückzug aus südkoreanischem Ge- biet hinzuwirken, hat in Washington nicht weiter überrascht. Was die diplomatischen Kreise ermutigte und interessierte, war das Fehlen der Feststellung, daß die Sowietun f die 80 5 1 Ko o in die Kämpfe eingreifen werde. Darüber Berlin vor einer neuen Bedrohung? Sensationelle Mitteilungen eines geflohenen Funktionärs— Angeblich riesige Truppen- kontingente in Berlin Bonn(Up). Die Sowzetbehörden planen eine neue Blockade Westberlins, um in einem letzten verzweifelten Ansturm die viergeteilte Stadt ganz zu„erobern“ und die einzige demo- kratische Bastion im Ostblock hinwegzufegen, behauptete ein hoher kommunistischer Fun- tionär in Bonn. In einem exklusiven UP-Interview erklärte der Funktionär, der erst Donnerstagnacht unter dramatischen Umständen aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik geflohen war, daß die neue Blockade Berlins„kurz bevorstehe“. Die Einstellung der Stromlieferungen für West- berlin sei erst der Anfang. Zur Unterstüt- zung dieses angeblichen neuen Versuchs, die Westsektoren Berlins zu erobern, haben die sowjetischen Behörden nach der Darstellung des politischen Flüchtlings riesige Trup- penkontingente in der unmittelbaren Um- gebung Berlins zusammengezogen. Alle ak- tiven Einheiten der roten Besatzungsarmee seien in Jüterbog, Oranienburg und Ebers- Walde vor den Toren Berlins stationiert Wor- den, behauptete der ehemalige Funktionär. Diese Einheiten setzten sich in der Haupt- sache aus hervorragenden Panzer- und Infan- terieverbänden zusammen. Angaben über die Divisionsstärke dieser Einheiten konnte er nicht machen, sagte aber, daß die Westgrenze der Ostzone fast völlig von sowjetischen Truppen entblößt sei. Diese sind nach seinen Informationen alle um Berlin zusammenge- 20gen. Die Bewachung der Westgrenze liegè in den Händen der Volkspolizei. Der Gewährsmann lll weiter wissen, dag die Zahl der sowze- tischen Einheiten in Deutschland in den ver- gangenen Wochen st ar k erhöht worden 5ei. Er meinte allerdings, daß diese Truppen- verschiebungen der Sowietarmee bereits vor Beginn der koreanischen Feindseligkeiten an- gefangen hätten. Jetzt habe sich der Ost- zonenbevölkerung allerdings eine gewisse „Krlegspsychose“ bemächtigt. Der Funktionar berichtete, daß die Sowjetunlon neue Trup- deneinheiten nach Deutschland geworfen hätte, unter denen sich vor allem Soldaten jüngerer Jahrgänge befinden. Gleichzeitig seien alle Angehörigen des russischen Besatzungsper- sonals und die Frauen der russischen Offl- ziere nach der Sowjetunion zurückgeschafft worden, behauptete der frühere SED-Funk- tionär. Der Stand der Stromversorgung Berlin(UP), Wie der Westberliner Bür- germeister Friedensburg mitteilte, betrage die augenblickliche Spitze des Stromverbrauchs Westberlins 130 000 Kilowatt. Die Leistungs- fähigkeit der Westberliner Kraftwerke betrage 200 000 Kw., Die Vorräte an Kohle für die Westberliner Kraftwerke betragen 150 006 t, wozu eine tägliche Anlieferung von 800 Tonnen aus Westdeutschland hinzukomme. Der Anfall an Stromleistungen, der durch die Eilistellung der Belieferung der Berliner Westsektoren mit Strom aus der Sowjetzone eintrat, betrage 60 00 KW.] pr Tag. Diese 60 000 w könnten sofort auf die Westberliner Kraftwerke umgelegt werden. Wie Direktor Karl Stragmann EWA O) er. klärte, seien seit dem 26. April bereits Be- mühungen um eine Fortsetzung der Verhand- jungen mit dem Ostsektor im Gange gewesen. Die Ostsektor-Organe hatten im Verlauf die- ser Verhandlungen die Zusage gemacht, daß auch nach Ablauf des Stromlieferungsvertra- ges Weiterhin Kraftstrom zu den alten Bedin- gungen nach Westberlin geliefert würde Diese Versprechungen der Ostsektorenbehör- den wurden nicht gehalten, Amerikaner glauben nicht an völlige Blockade Berlins Frankfurt.(UP). Es seien keine Anzei- chen dafür vorhanden, daß die sowjetischen Behörden über die„Politik der Nadelstiche“ hinaus erneut die völlige Blockade über Ber- lin verhängen wollen, erklärte ein leitender Beamter aus dem Stabe des Amerikanischen Hohen Kommissars in Frankfurt. Die verant- ortlichen russischen Behörden seien sich sehr wohl darüber im Klaren, dag eine erneute Blockade Berlins nicht nur die kritische Welt- lage Wesentlich verschärfen müßte, sondern auch den Russen weder strategische noch mo- ealische Vorteile irgendwelcher Art bringen Fönnte. Neue Richtlinien für Paris Vor dem Fortgang der Verhandlungen 1 e Regierung will Brotpreis nicht erhöhen Entschließung im Bundesrat vertagt BOonn(UP). Die Bundesregierung hatte keinerlei Erhöhung des Brotpreises vorge- schlagen, erklärte ein Sprecher der Regierung mit Nachdruck vor der Presse. Mit dem Hin- Weis, daß sich die Regierung gegen jede fühl bare Erhöhung des Brotpreises wenden werde, erläuterte er die Haltung des Bundeskabinetts zu den Drohungen der Gewerkschaften, am kommenden Wochenbeginn im Ruhrgebiet Einen zweistündigen Proteststreik durchzu- führen, falls der Brotpreis erhöht und eine Fettsteuer verabschiedet wird. Eine Delegiertenkonferenz nordrhein-west- kälischer Gewerkschaftler hatte den Streik beschlossen, der noch der Billigung durch den Bundesvorstand des DGB bedarf. Der Regie rungssprecher betonte, daß gerade der Wunsch der Regierung, keine fühlbare Brotpreiserhö- Hung eintreten zu lassen, zur Verabschiedung des Gesetzentwurfs über die Festsetzung dieses Preises durch das Kabinett geführt habe. Das Gesetz soll die Bundesregierung ermächtigen im Notfall einen Höchstpreis für Brot festzu- legen. Der Bundesrat vertagte am Freitag die Ent- scheidung über den Entwurf eines Gesetzes zur Festsetzung von Brotpreisen, dessen Dis- kussion im Mittelpunkt der Tagung gestanden habe. Die Vertagung erfolgte obgleich Bundes- ernährungsminister Niklas verschiedentlich Auf die Dringlichkeit der Erledigung der Brot- Preisfestsetzung hinwies. Eine Abordnung des Deutschen Gewerk- schaftsbundes trug dem Bundeskanzler am Freitag abend die Befürchtung des DGB vor, daß eine Brotpreiserhöhung nach Fortfall der Subventionen unvermeidlich sei. Dr. Adenauer sicherte den Gewerkschaftlern zu, daß die Bundesregierung keine fühlbare Erhöhung des Brotpreises dulden und auch die vom DGE befürchtete Fettsteuer nicht eingeführt werde Eine Entscheidung über den aus diesem An- laß am Dontag in Nordrhein-Westfalen ge- planten zweistündigen Proteststreik ist noch vor Sonntag zu erwarten. Eingliederung von 50 000 DP's Bisherige Sonderrechte fallen künftig fort Bonn(UP). Rund 50 O00 heimatlose Aus- länder im Bundesgebiet werden ab 1. Juli von deutschen Behörden betreut und in die deut- sche Wirtschaft eingegliedert. Ihre Betreuung durch die Internationale Flüchtlingsorgani- sation(IRO) fällt zum gleichen Zeitpunkt fort. Es handelt sich um diejenigen heimat- losen Ausländer, die vor der Kapitulation nach Deutschland verschleppt wurden, aber nicht an der von der IRO geleiteten Umsied- Iungsaktion beteiligt sind. Insgesamt befin- den sich nach Angaben des Sprechers noch rund 200 000 DP's in Deutschland, von denen 150 000 durch die IRO umgesiedelt werden sollen. Die Ubernahme der Verantwortung und Betreung für die zurückbleibenden hei- matlosen Ausländer wird durch Bundesgesetz geregelt, dessen Entwurf vom Kabinett be- reits angenommen wurde, aber noch einer endgültigen Absprache mit den Hohen Kom- Mmissaren bedarf. Die Bundesregierung gibt der Uberzeugung Ausdruck, daß das deutsche Volk Verständnis dafür haben wird, daß diesen Flüchtlingen das Leben erleichtert werden müsse. Das ge- samte Flüchtlingsproblem bedürfe aber inter- nationaler Lösungen. Durch Gesetzentwurf Fallen alle bisherigen Sonderrechte der DP's fort. Ihnen wird jedoch nicht automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft übertragen. Von dieser Regelung sind alle politischen Flücht- linge— vor allem jene aus der Tschechoslo- Wakei— ausgenommen, da diese nicht der RO, sondern der alliierten Hohen Kommis- sion unterstehen. Noch kein Bundesversorgungsgesetz Beschlußfassung erneut vertagt Bonn(UP). Das Bundeskabinett vertagte erneut eine endgültige Beschlußfassung über das neue Bundesversorgungsgesetz. Ein Re- glerungssprecher kündigte jedoch an, daß die Ausarbeitung des Gesetzentwurfes jetzt be- schleunigt durchgeführt würde. Das Versor- gungsgesetz soll die Pensionen und Ruhege- hälter ehemaliger Wehrmachtsangehöriger und der Flüchtlingsbeamten regeln. Einzel- heiten des Gesetzes, von dem 450 000 Men- zchen erfaßt werden, sind nech nicht bekannt. Beschlüsse des Bundesrates BOonmn(UP). In seiner 26. Sitzung stimmte der Bundesrat dem Gesetz über eine vorläu- lige Finanzhilfe für das Land Schleswig-Hol- stein zu. Ein Initiativantrag Nordrhein- West- kalens zur Schaffung eines Bundeswobnungs- gesetzes wurde an die Ausschüsse zur wei- teren Beratung überwiesen. Ferner nahm der Bundesrat ein Gesetz zur Anderung des So- forthilfegesetzes, ein Gesetz zur Erleichterung der Annahme an Kindes statt und ein Gesetz über eine Volkszählung an. Breiten Raum nahm die Debatte um eine Verordnung zur Auflösung und Uberführung dds früheren Besitzes der ehemaligen bizona- len Verwaltung ein. Diese Verordnung sieht die Uperführung der Arbeitskräfte der bi. Zonalen Behörden soweit als eben möglich in den Verwaltungsapparat der Bundesregie. Ang vor. Fremdenlegion: Frankreich dementiert SU steht zu ihren Behauptungen Bonn(UP). Die französische Hohe Kom- missjon Wies alle Meldungen, nach denen ehe- malige deutsche Flieger für die französische Fremdenlegion eingezogen würden, als un- Wahr zurück und erklärte, daß diese angeb- che Information„einwandfrei kommunisti- schen und nationalsozialistischen Ursprungs“ ist. Es gebe keine Abteilung der Fremdenle- gion bei den französischen Luftstreitkräften und auch keine Anwerbebüros für die Frem- derilegion in Ehrenbreitstein und Reckling- hausen, Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bundestag, Strauss, der gestern einen An- trag eingebracht hatte, in dem die Bundes- regierung auf diese Einziehungen der franzö- 5 sischen Behörden aufmerksam gemacht Wurde, klärte, daß seine Fraktion noch immer zu ren Behauptungen steht. Strauss wies alle Kklärungen, nach denen diese Meldungen mmunistischen Ursprungs seien, als e f end- 8 Werden, Queuille vor dem Parlament Appell des neuen franz. Regierungschefs ParTISs(UP). Henri Queuille, der vom fran- z6sischen Staatspräsidenten Auriol mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden ist, appellierte am Freitag an alle demokratischen Länder, das Vorgehen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens im Fernen Osten zu unterstützen. In seiner Rede bat er die Nationalversammlung um seine Be- stätigung als Ministerpräsident.„Die inter- nationale Lage, die lange gespannt war, ist Plötzlich noch ernster geworden“, meinte Queuille.„Obwohl man die Gefahr nicht über- reiben sollte, wäre es doch ein Fehler, die Bedeutung des Krieges zu unterschätzen, den Nordkorea auf dem asiatischen Kontinent ent- kesselt hat.. Wir leben in einer Welt, in der moralische Werte heftigen Erschütterungen ausgesetzt waren und sind. Aber hier wird zum ersten Mal der Grundsatz der kollektiven Sicherheit angewandt.“ Außer diesem Appell zum Koreakonflikt enthielt die Rede Queuilles eine Reihe wichtiger innenpolitischen Punkte. Es wird als sicher angesehen, daß die Natio- nalversammlung Queuille als Ministerpräsi- denten bestätigen wird. Bis Rendaktionsschluß 7 lag ein Abstimmungsergebnis noch nicht vor. Problem der Verteidigung Norwegens Vor militärischen Beratungen London.(UP). Der Armee-Ausschuß der nordeuropaàischen Planungsgruppe des Nord- atlantikpaktes wird vom 1. bis zum 12. Juli Norwegen einen Besuch abstatten. Der Aus- schuß besteht aus norwegischen, dänischen und britischen Offizieren, die sich an Ort und Stelle ein Bild über die Probleme der milita- rischen Verteidigung Norwegens machen Wollen. Ein Beobachter der USA wird an den Beratungen teilnehmen. Vertrauensvotum für Duvieusart Regierung für schnelle Rückkehr Leopolds Brüssel!(UP). Das belgische Abgeordne- tenhaus hat der neuen christlich-sozialen Re- gierung unter dem Ministerpräsidenten Du- vieusart gegen 100 Stimmen bei einer Ent- haltung das Vertrauen ausgesprochen, Die Re- gierung hatte entschieden, König Leopold„so bald wie möglich“ auf den Thron zurückgu- rufen, Nach dem Abgeordnetenhaus muß jetzt noch der belgische Senat über das Vertrauens- votum für oder gegen die Regiefung abstim- men. Anschließend will Ministerpräsident Du- vleusart beide Häuser zu einer gemeinsamen Sitzung zusammenrufen, um das Gesetz mit dem Verbot über die Rückkehr König Leo- Holds aus dem Jahre 1945 aufheben zu lassen. Mit der Exkommunikation bedroht Eindeutige Erklärung des Vatikans Vatikanstadt(UP). Der Vatikan ver- kündete die große Exkommunikation alle! Personen, die die festgesetzten Rechte dei katholischen Kirche in Abrede stellen oder zv umgehen suchen und geistliche Amter ohne Zustimmung des Vatikans antreten. Personen. die sich im Sinne des Dekrets schuldig ma- men, fallen automatisch der Exkotmunizie- cung anheim. Das neue Exkommunikationsdekret bedeute zweifellos eine neue Verschärfung des Kamp les zwischen der Kirche und den kommunisti. schen Regierungen Osteuropas. In vatikani- schen Kreisen wird darauf hingewiesen, daf in den Staaten hinter dem„Eisernen Vor. hang“ die, kirchlichen Verhältnisse durch fol- gende Vorgänge gekennzeichnet sind: Polen: Der Druck gegen die Kirche ver- schärft sich. Die katholischen Organisationer sind aufgelöst, zahlreiche Priester sind in de! letzten Zeit verhaftet worden.— TS ehecho- Slowakei: Die Kirche wehrt sich entschlos. zen gegen eine vollständige Kontrolle durch den Staat. Erzbischof Beran ist seit Jahrer unter Hausarrest. Die katholischen Schuler und die katholische Presse sind vom Staa! übernommen, die Priesterseminare geschlossen und etwa 300 Priester befinden sich in Haft. Ungarn: Anfang Juni sind etwa 1000 Prie- ster, Mönche und Nonnen verhaftet und ir Konzentrationslager verschleppt worden. Der Kampf gegen die Kirche begann bereits 1946 and erreichte durch die Verurteilung Kardina Mindszentys seinen Höhepunkt.— Rum a nien: Die katholische Kirche ist nach dei Verhaftung der Bischöfe vollkommen unter. drückt.— Bulgarien: Die von den Rom. munisten beherrschte orthodoxe Kirche hat Oraktisch die katholische Kirche übernommen, S0 daß jeder Widerstand unmöglich ist.— Albanien: Im Lauf der letzten Jahre sind alle Bischöfe verhaftet und die meisten Prie- ster und Seminaristen ausgewiesen werden Das neue Exkommunikationsdekret richtet sich vor allem gegen die Versuche, in den Staaten Osteuropas schismatische National Firchen zu organisieren. —. ͤ ͤ— Stahlembargo soll aufgehoben werden Um ein neues Interzonenabkommen Bonn(UP). Das alliierte Stahlembargo für Lieferungen in die Ostzone soll aufgehoben sobald die sowietischen Behörden Lieferungsbeschränkungen nach Westberlin einstellen, gab die Hohe Kommission in Bonn bekannt. Dieser Beschluß wurde in einer gemeinsamen Konferenz alliierter Wirtschaftssachverständi- ger mit dem Bundeswirtschaftsminister gefaßt. in deren Verlauf der Abschluß eines neuen Interzonenhandelsabkommens beraten wurde Die alliierten Wirtschaftssachverständigen sagten dem Bundeswirtschaftsminister zu, daß die Verhandlungen über ein neues Interzonen- abkommen mit der Ostzone von deutscher Seite ohne alliierte Einmischung geführt wer⸗ den sollen. Das neue Abkommen soll sobald als möglich abgeschlossen werden, vereinbar ten die deutschen und alliierten Sachverstän- digen. Das augenblicklich laufende e trat am 30. Juni außer Fat. el 85 dee em Abschluß von W ufmerksamkeit schen- i Für den. Südwestdeutsche Rundschau Heidelberger Spielbank endgültig abgelehnt Heidelberg(UP). Der Antrag der Stadt Heidelberg auf die Genehmigung für die Er- richtung einer Spielbank soll nunmehr end- gültig abgelehnt werden, wie aus Kreisen der nordbadischen Landesverwaltung in Karlsruhe verlautet. Der nordbadische Landesdirektor und württemberg badische Finanzminister Kaufmann(CDU) habe sich trotz wiederholter Einwände gegen die Spielbank ausgesprochen Wildschwein flüchtet vor bellendem Radfahrer Sinsheim(lwb). Ein Radfahrer sah sich am Ortsausgang der Gemeinde Richen plötz- lich einem Wildschwein gegenüber. Das Tier Wollte absolut nicht von der Stelle weichen und der Radfahrer wußte sich in seiner Be- drängnis nicht anders zu helfen, als ein kurchtbares Gebell anzustimmen. Der Erfolg Stellte sich auch prompt ein, denn als der Radfahrer zu bellen anfing, rannte das Wild- schwein querfeldein davon. General Gross steht zu seinen Worten Karlsruhe ſup). Der amerikanische Landes- kommissar General Gross, nahm auf einer Presse- konferenz in Karlsruhe erneut zu den kürzlich aufgetretenen Meinungsverschiedenheiten zwi- schen ihm und der württemberg- badischen Re- gierung über die Behandlung des Flüchtlings- problems Stellung. Er erklärte, er stehe zu sämt- lichen von ihm in dieser Frage gemachten Außerungen. Es sei jedoch darüber ein felsches Bild entstanden, da die Presse seine aufbauende Kritik ignoriert habe. Er müsse betonen, daß er nach wie vor dem amerikenischen Walter-Plan zustimme. Ebenso stellte der Landeskommissar nachdrücklich fest, daß Deutschland unbedingt Hilfe aus dem Ausland benötige. Dabei wandte sich General Gross gegen die Auffassung, die amerikanische Hilfe müsse auf Grund einer Ver- pflichtung oder eines Druckes durch das Pots- damer Abkommen geleistet werden! Das ameri- kanische Volk helfe nur aus Edelmut und nie- mals aus Zwand Neues aus aller Welt Ob er ein viertes Mal ausbricht? Cook erhielt 4 Jahre 2 Monate Gefängnis München(UP). Der„böse Mann aus Oklahoma“, Homer Cock, wurde von dem amerikanischen Bezirksgericht in München zu vier Jahren zwei Monaten Gefängnis verur- teilt. Der Verteidiger Cooks erklärte, er werde gegen dieses Urteil sofort Berufung einlegen. Cook wird bis zur Entscheidung, wo er seine Strafe verbüßen soll, in das amerikanische Militärgefängnis nach Dachau gebracht wer- den, aus dem er bereits zweimal ausgebrochen ist. Von der ausgesprochenen Strafe wurden Cook für seine dreimaligen Ausbrüche aus amerikanischen Militärgefängnissen acht Mo- nate zudiktiert. Er wurde insgesamt wegen Achtzehn Delikten verurteilt. Frankreichs größtes Flugzeug verbrannt Eine Hochspannungsleitung berührt Toulouse(UP). Das größte Flugzeug Frankreichs, die riesige viermotorige„Ar- magnac“, stürzte in der Nähe von Toulouse ab und verbrannte. Von der aus zehn- Mann bestehenden Besatzung kamen zwei Personen ums Leben, die übrigen acht erlitten Ver- letzungen. Bei der verbrannten Maschine handelte es sich um eine der sieben Versuchs- maschinen für ein künftiges„Super-Flug- zeug“. Die„Armagnac“ streifte kurz vor ihrer Landung eine Hochspannungsleitung, fing so- kort Feuer und stürzte ab. Besteigung der Zugspitze in neuer Rekord- zeit. Zwei amerikanische Soldaten in Beglei- tung eines deutschen Bergführers bestiegen Deutschlands höchsten Berg, die 2966 m hohe Zugspitze. Es gelang ihnen hierbei die Kletter- strecke in sechs Stunden 37 Minuten zu über- winden und den bisherigen Rekord um volle 55 Minuten zu verbess“ n. * UsS-Dienstpflichtgesetz unterzeichnet Verlängerung um ein weiteres Jahr Washington(UP). Präsident Trumap unterzeichnete das Gesetz, wonach die Gültig keitsdauer des Dienstpflichtgesetzes um ein Weiteres Jahr verlängert wird. Der Präsident Wird ermächtigt, Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren bis zum 9. Juli 1951 einzuberufen. Botschaft des Kulturkongresses An Schriftsteller hinter„eisernem Vorhang“ Berlin.(UP). Der Kongreß für kulturelle Freiheit billigte einstimmig eine Botschaft an die Schriftsteller, Künstler und Wissen- schaftler hinter dem Eisernen Vorhang, in der es u. a. heißt:„Wir sind von der tiefen Uber- zeugung durchdrungen, daß das Problem der Freiheit der heute von der Stalinschen Dik- tatur versklavten Völker und das Problem der Sicherung der Freiheit und des Friedens der ganzen Welt untrennbar verbunden sind.“ Zum Schluß des Kulturkongresses wurde eine ständige Kommission gewählt, die sich aus 25 Vertretern des internationalen Gei- steslebens zusammensetzt. Als deutsche Ver- treter wurden Eugen Kogon und Carlo Schmid gewählt. Ansprache Trumans an die 8 „Unser Friedensprogramm bedroht niemand“ Valley Forge, Pennsylvania(GP). Pra- sident Truman sagte vor etwa 30 000 Boy Scouts,„unser Friedensprogramm ist gegen kein anderes Land gerichtet. Unser Ziel ist, alle Völker an den Segnungen der Gerechtig- keit und der Freiheit teilnehmen zu lassen.“ Truman stellte die Ideale der Boy Scouts und der Kommunisten einander gegenüber. Ex Sagte:„In den kommunistischen Staaten wird die Jugend mobilisjert und muß unter dem Banner von Hammer und Sichel marschieren. Diese Jugend erhält ein vollkommen ent- Stelltes Weltbild. Ihr wird gelehrt, daß der Sagt den e vor der Familie Hat. daß die 0 erachtet 5 sollte und daß Sie e. Werkereu- Voll bewußt. sungen selbst bezahlen müssen, h Karlsruher Elternrat für neuntes Schuljahr Karlsruhe Gdwbp). Die Arbeitsgemein- schaft der Karlsruher Elternschaft hat in einem offenen Brief an die Unterrichtsver- Waltung die Einführung eines neunten Schul- jahres vorgeschlagen, an dem alle Schüler kreiwillig teilnehmen können. Der Vorschlag wurde mit den großen Bildungslücken be- gründet, die in den Kriegs- und Nachkriegs- jahren entstanden sind. Fahne der Brettener Bürgerwehr gefunden Bretten(wb). Die Fahne der Brettener Bürgerwehr, die 1848 vor den einrückenden Preußen versteckt werden mußte, wurde die- ser Tage in einer Rumpelkammer aufgefun- den. Die aus dem Jahre 1813 stammende Fahne wird am Sonntag beim Peter- und-Paul-Fest in Bretten zum erstenmal wieder öffentlich gezeigt werden. Der Wein floß auf die Straße Bad Dürkheim(Z SH. Ein Lastzug der volle Weinfässer geladen hatte, blieb in einer Kurve an einer Hausecke hängen. Dabei wurde die Seitenwand eingedrückt und einige der Fässer flelen zu Boden. Als die Bevölke- rung bemerkte, daß der Wein aus den Fässern in Strömen herausfloß, kam sie eilends mit allen möglichen und unmöglichen Gefäßen herbei, um kostenlos zu einem köstlichen Trunke zu kommen. Französisches Gericht stellt seine Arbeit ein Rastatt(ids). Das oberste Gericht des französischen Besatzungsgebietes für die Ab- urteilung von Kriegsverbrechern, das Tribuna! Superieur in Rastatt. wird im Herbst seine 8 einstellen. Gegenwärtig beschäftigt sich das hohe Gericht noch mit geringfügigen Vergehen und Aburteilungen in zweiter In- stanz. Das französische Gericht in Rastatt, das hauptsächlich durch die Prozesse gegen den Industriellen Röchling und die Lager- leitung des ehemaligen KZ Ravensbrück be- kannt geworden ist, hat für das französische Besatzungsgebiet dieselbe Funktion wie das Nürnberger Tribunal für das amerikanisch besetzte Gebiet.. Kommt es doch noch zum Ausschluß der FDJ? Stuttgart(wyb). Die sozialdemokratische Jugendorganisation„Falken“ hat ihren Aus- tritt aus dem Landesjugendring erklärt. Der Austritt erfolgte aus Protest dagegen, daß dem Antrag der Falken auf Ausschluß der Freien Deutschen Jugend aus dem Verbande des Landesjugendringes nicht stattgegeben Wurde. Wie dpa erfuhr, ist es durchaus mög- lich, daß die Satzungen des Landesjugend- ringes so abgeändert werden, daß ein Aus- schluß der FDJ möglich wird. „Kritik an der Flüchtlingsbetreuung ist leicht“ Heidenheim(wb). Der württ.-badische Staatsbeauftragte für das Flüchtlingswesen, Nowotny, erklärte vor den Flüchtlingsver- trauensmännern des Kreises Heidenheim, die Landesregierung habe, gemessen an den Lei- stungen anderer Länder, für die Flüchtlinge am meisten getan. Die Kritik an den deut- schen Regierungsstellen, betonte der Staats- beauftragte, sei leicht, die Behörden seien sich aber— das müsse er feststellen— ihrer Verantwortung und auch der Schwierigkeiten Keine weiteren Todesoprer 500 000 DPM Schaden beim Betzinger Zugunglück Reutlingen(wb). Das Betzinger Eisen- bahnunglück, bei dem am Donnerstag eir Personenzug mit der Rangierabteilung eines Naheilgüterzuges zusammenstieß, erforderte außer dem 19jährigen Otto Kern keine wei teren Todesopfer. Wie dpa erfährt, befindet sich nur noch einer der zehn Schwerverletzter in Lebensgefahr. 74 Reisende wurden als leichter verletzt gemeldet. In dieser Zahl sind zahlreiche Personen, die durch Glassplitter kleinere Wunden davongetragen haben, nicht berücksichtigt. An den Gleisanlagen und den elektrischen Oberleitungen entstand erheb- licher Schaden, doch ist der zweigleisige Be- triebe zwischen Reutlingen und Kirchentellins. kurt bereits wieder am Freitagnachmittag auf- genommen worden. Beamte der Bundesbahn 8 den Gesamtschaden auf rund 500 000 Baden wirbt auf der Messe in Chicago Freiburg(id). Im Rahmen der deutschen Beteiligung an der ersten internationalen Messe in Chicago wird ein offizieller deut- scher Informationsstand Auskünfte über Rei- sen in deutschen Fremdenverkehrsgebieten er- teilen. Der badische Fremdenverkehrsverband Schwarzwald-Bodensee- Oberrhein in Frei- burg hat zu diesen Zweck eine umfangreiche Sendung von„Wegweisern“. Unterkunftsver- zeichnissen, Gebiets- und Einzelprospekten sowie Großphotos nach Chicago geschickt. Kreuz und quer durch Baden In Karlsruhe wurde eine„Gesellschaft zur Wahrung der bürgerlichen Grundrechte E. V. Karlsruhe“ gegründet. Der Männergesangverein„Blumenheck“ in Pforzheim wird vom 8. bis 9. Juli zum ersten Mal seit Kriegsende wieder das traditionelle Wartbergfest mit einem Wettstreit der Ge- sangvereine des Kreises Pforzheim sowie einem Brillantfeuerwerk begehen. Im Stadtgebiet von Mannheim haben sich am Donnerstag insgesamt zwölf Unfalle ereignet. Dabel wurden mehrere Personen verletzt und erheblicher Sachschaden angerichtet. Die Verwaltung des Landkreises Bu ehen 9 hat für Vorschläge zum Neubau einer Land- wirtschafts- und einer Gewerbeschule in de: Kreisstadt Buchen einen Wettbewerb ausge- schrieben, an dem alle Architekten aus den Kreisen Buchen, Mosbach und e heim teilnehmen Können. N Die Stadt Wertheim wird in der Hacht vom 1. zum 2. Juli ein Soramernachtsfest Ver- Anstalten. Da nun in den meisten e die Eltern ab 1. Juli die Schülerspe segensreiche ee 8 885 8 Termin auf.