Nr. 106 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, den 5. Juli 1950 Geburtstag einer Nation Der Unabhängigkeitstag in Amerika (ZS H). Seit die Vereinigten Staaten von Nordamerika bestehen, gedenken Volk und Regierung der USA jener fundamentalen Er- eignisse, die sich in der Geschichte des Landes am 4. Juli 1776 abgespielt haben. Damals, als manche Völker der Erde erst in die Reihe der schon bestehenden Nationen einzurücken be- gannen, und als man insbesondere in Europa noch den vorherrschenden Feudaltraditionen huldigte, lösten sich die dreizehn amerikani- schen Kolonien vollständig von den„Idealen der alten Welt und bildeten die Vereinigten Staaten. Am 4. Juli sind es 174 Jahre her, seit die von dem großen Denker und Staatsmann Jefferson entworfene Un abhängigkeitserklä⸗ rung zustande kam, die unter anderem nach Darlegung der natürlichen Grundrechte aller Menschen verkündete, daß„die Vereinigten Kolonien freie und unabhängige Staaten sei und von rechtswegen sein müßten“, und dag sich die versammelten Vertreter zur Aufrecht erhaltung dieser Erklärung gegenseitig Leben, ihren Besitz und ihre heilige Ehre ver- bürgten, Diese mabhängigkeitserklärung Wurde in der Folgezeit zu einem der drama- tischsten Aufrufe für die Freiheit der Men- schen. Drei Grundgedanken sind es, die dieses Dokument weit über Vereinbarungen und Ver- träge allgemeiner Natur herausheben. Es sind die Ideale, die sich freie Menschen und Völ- ker für ihr Leben und Wirken auf dieser Erde zum Leitstern machen und gemacht haben, es sind die Grundprinzipien einer wirklich lebensnahen und sich immerfort erneuernden Demokratie. Diese Kkardinalen Leitsätze, die für das amerikanische Volk seit 174 Jahren die Grundlagen für sein Staatsleben und seine erstaunliche Weiter- nd Hochentwicklung abgaben, lauteten: Ihr 1.„Wir halten diese Wahrheiten für selbst- ver Stanidlienn, daß alle Menschen gleich und un- abhängig geschaffen sind; daß sie aus diesem Gleichgeschaffensein immanente und unver- außerliche Rechte herleiten, darunter das Recht auf Erhaltung des Lebens, auf Freiheit und auf das Streben nach Glück; 2. daß zur Sicherung dieser Rechte Regie- rungen unter den Menschen eingesetzt sind, die ihre rechtmähige Gewalt von der Zustim- mung der Regierten herleiten; 3., daß, wenn immer eine Regierung die Rechte zu zerstören droht, das Recht des Vol- kes ist, sie zu ändern oder ganz abzuschaffen und eine neue Regierung einzusetzen, die auf solchen Grundsätzen beruht und deren Gewalt S0 organisiert ist, daß sie den Regierten am ehesten Sicherheit und Glück zu verschaffen verspricht.“ 5 Läßt man diese Grundprinzipien der ame- rikanischen Verfassung, die immerhin schon bald 200 Jahre alt sind, auf sich wirken, dann versteht man, daß und warum das amerikani- sche Volk bis zum heutigen Tag den Geburts- tag der Nation als ein wahrhaftes Fest der großen amerikanischen Völkerfamilie begeht. Was den führenden Männern der Staaten bei der Gründung des Staatsverbandes als Ziel vorschwebte und was sie dem amerikanischen Volk für die Zukunft seines staatlichen Lebens auf den Weg mitgaben, hat sich durchaus be- währt. Die Vergangenheit bewies es und in der Gegenwart wird erst recht offensichtlich, was eine Nation nicht nur für sich allein, son- dern zum Wohle der gesamten freien Mensch- heit zu leisten vermag, wenn ihr staatliches Dasein auf Grundsätzen beruht, wie sie dem USA-Volk von seinen großen Vorfahren über- eignet wurden. Auch in anderen Ländern kennt man Ver- fassungstage, die begangen werden. In den Vereinigten Staaten überragt dieser Tag mit seinen Feiern und Veranstaltungen alle Ge- denk- und Feiertage im Jahresablauf. Man er- innert sich der großen Namen Washington, Jefferson, Franklin und all jener Männer, die „ihr Lebe. Glück und ihre heilige Ehre“ der Freiheit Fokerten. Kinder freuen sich auf diesen Tag ebenso wie Erwachsene. In Städ- 5 und Dörfern gestaltet man sich die Feiern. das Leben und Treiben ganz nach der Eigen- art der treffenden Gegend. Viele Rund- kunkdarbietungen erinnern an das große Ge- . vor 174 Jahren und jährlich kommt en Bewohnern des Landes gerade am Unab- hängigkeitstag zum Bewußtsein, unter welch großen Opfern die 1776 verankerten Grund- gesetze aufrecht erhalten wurden, in welch hohem Maße ihre Geschichte der Gegenwart mit der der Vergangenheit verbunden ist und vie das Schicksal gerade sie berufen hat, Vor- Fämpfer für die Freiheit der Völker und für die Demokratie zu sein. Wie lebendig die alten amerikanischen Ideale auch in neuer Zeit sind, beweist der Umstand, daß gerade am amerikanischen Un- abhängigkeitstag Soldaten der amerikani- schen Armee auf dem koreanischen Kriegs- Schauplatz wahrscheinlich zum ersten Mal in Gefechtsberührung mit einem Gegner kom- men, der die Waffen erhoben hat, um jeder kreiheitlichen Gesinnung ein Ende zu bereiten und der grausigsten Diktatur den Weg zu ebnen, Mit dem amerikanischen Volk geden- ken auch wir am Unabhängigkeitstag dieser Männer, weil wir wissen, daß der Kampf, der auf Korea geführt wird, letzten Endes auch kür uns entscheidend ist. „Bewahrt das unschätzbare Erbe der Freiheit!“ US-General Handy zum Unabhängigkeitstag — Verpflichtung gegenüber den Vorfahren Heidelberg(UP). Der Oberkommandie- rende der amerikanischen Streitkräfte in Eu- ropa, General Thomas T. Hande gab zum amerikanischen Unabhängigkeitstag eine Er- klärung heraus, in der es heißt:„Am 4. Juli 1776 nahm eine Gruppe mutiger, freiheitlie- bender Männer, der Kontinentalkongreß, die Unabhängigkeitserklärung an. Dieses große Dokument machte die Welt mit der Tatsache bekannt, daß eine neue Nation, die sich der Freiheit und Unabhän- gigkeit verschrieben hat, geboren wurde. Die Unabhängigkeitserklärung stellte das Be- kenntnis auf, daß alle Menschen gleich ge- schaffen wurden und daß sie von ihrem Schöpfer gewisse unabänderliche Rechte er- halten haben, daß sich unter diesen Leben, Freiheit und Streben nach Glück befinden, daß, um diese Rechte zu sichern, Regierungen von den Menschen eingesetzt wurden, die ihre gerechten Befugnisse von der Einwilligung der Regierten erhalten, Das sind die Grundsteine, auf der unser Staat aufgebaut wurde, die Grundsätze, zu der unser Staat oder jede An- dere freiheitliebende Nation stehen muß, falls Freiheit und Unabhängigkeit aufrechter- halten werden sollen. Heute ist in vielen Teilen der Welt das Recht des Einzelnen auf Leben, Freiheit und Streben nach Glück, von den Launen eines Staates abhängig, und Regierungen erhalten ihre Machtbefugnisse nicht durch den Willen der Regierten, sondern durch Betrug, Verrat und Gewalt. Wo solche Verhältnisse herrschen, kann es keine Freiheit und keine Unabhän- gigkeit geben. An diesem Unabhängigkeitstage des Jahres 1950 müssen wir erkennen, daß dieses un- schätzbare Erbe der Freiheit nur darum heute uns gehört, weil unsere Vorfahren da- für Opfer brachten. Wir werden uns der Freiheit nur dann als würdig erweisen, wenn wir bereit sind, ebenso große Opfer wie sie zu bringen. Kampf gegen das totalitäre System General Gross zum Unabhängigkeitstag Stuttgart dwb).„Am Vorabend des Jah- restages der amerikanischen Unabhängigkeits- erklärung bekämpfen wir das totalitäre sowije- tische System genau so, wie wir vor ein paar Jahren das totalitäre System in Deutschland bekämpft haben“, sagte Landeskommissar Gross am Montag in einer Sendung der Landeskom- mission über den Süddeutschen Rundfunk Die Grundsätze der amerikanischen Unab- hängigkeitserklärung bedeuteten heute den Berlinern, wenn auch nicht allen Deutschen, sehr viel. In Deutschland werde der Demo- Kratie ebensoviel Lippendienst geleistet, Wie sie unfair kritisiert werde. Mai höre zwar demokratische Bekenntnisse von Beamten, die die Pressefreiheit einschränken möchten, die den politischen Flüchtlingen das Asylrecht verweigern wollten, die sich der elementaren Praxis der Gewaltenteilung widersetzten und die Schul- und Walhreform bekämphhen. Ge- neral Gross sagte, es gebe sogar Leute, die beredte Schriften zum Lobe der Demokratie veröffentlichten. Gleichzeitig nähmen aber diese Leute Bestechungsgelder an, um Men- schen freizulassen, die ihr Möglichstes getan hätten, um die Demokratie zu zerstören. Es gebe Menschen, die sogar versuchten, eine ihnen nicht genehme Musik zu verbieten. Eine „Patriarchalische und sehr zeitbewußte“ Ge- stalt in der deutschen Politik habe kürzlich gesagt, daß die Bevölkerung dieses Landes „die Schule der Demokratie bereits absol- viert“ habe. Kein Volk— 50 fuhr General Gross fort— könne jedoch jemals in der De- mokratie auslernen, denn sie sei ein lebens- längliches Studium. Finanzhilfe nur an sparsame Länder Stuttgart Gb). Finanzminister Dr. Ka zufmann hat in der letzten Sitzung des Bun- desrats im Namen des Landes Württemberg Baden das Gesetz über eine vorläufige Finanz- hilfe für das Land Schleswig-Holstein abge- lehnt. Wie hierzu mitgeteilt wird, begründete Dr. Kaufmann die Haltung seines Landes vor allem damit, daß das Land Schleswig-Holstein nicht die erforderliche Sparsamkeit übe und sich manche Aufwendungen leiste, die in Württemberg-Baden unmöglich wären. Dr. Kaufmann verlangte, daß eine umfassende vergleichende Darstellung über die Entlastung der bisher finanzschwachen Länder durch den Ubergang der Kriegsfolgelasten auf den Bund Vorgelegt werde. Württemberg-Baden sei zum Finanzausgleich 1949/50 viel zu stark heran- gezogen worden. Die Regierung von Württem- berg-Baden müsse deshalb verlangen, daß im Rechnungsjahr 1950/1 ein entsprechender Ausgleich vorgenommen werde. Heimvolksschulen für bäuerliche Jugend Stuttgart wb). In Stuttgart Wurde vor kurzem eine„Stiftung Bauernschul werk Wäürttemberg-Baden“ als gemeinnützige und . ge Einrichtung ins Leben gerufen. An der Stiftung beteiligen sich der Bauern- verband von Württemberg-Baden, die Lan- des verbände land wirtschaftlicher Genossen schaften in Württemberg und Baden s das evangelische Bauern werk ung das katholi- sche Bauernwerk. Mit der Stiftung sollen vor allem sogenannten Heimvolkshochschulen für die bäuerliche Jugend eingerichtet werden. Als Leiter der Stiftung wurde Dr. Siegfried Stockburger, Stuttgart. bestellt. Brotpreise erneut vor dem Kabinett Beratung über itest-Subventionsgelder Bonn(UP). Das Bundeskabinett wird sich erneut mit der Frage der Brotpreise beschäf- tigen, wenn ein Antrag des Ernährungsmini- sters zur Debatte steht, noch verfügbare Sub- Ventionsgelder in geeigneter Form zu verwen- n. Dor Hundeshausbalt hatte für die Zeit vom 1. April 1950 bis zum 30. Juni einen Be- träg von 290, onen DM für die Subventio- nierung von unportlebensmitteln bereitge- stellt. Davon sind jetzt noch 40 Millionen DM übrig, die der Ernährungsminister noch ver- wenden will. Wirtſchaftliches 4,5 Mill. ERP- Kredite für Landwirtschaft Von den 100 Millionen DM, die als dritte Rate der Marshallplanhilfe für die Landwirt. schaft in nächster Zeit im Bundesgebiet zuge wiesen werden sollen, entfallen auf Württem berg-Baden 4 570 000 DM. Nach einer Mittei lung des württemberg- badischen Bauernver- bandes sollen von dieser Summe 1 200 O00 DM als Hypothekenkredite zum Wiederaufbau Kriegs- und brandzerstörter Gebäude ausge. den. 1 05 000 DM sind als Landes,. ü i n und Wasser- gesehen, 1 800 O00 Kredite für die aten bis zu drei Jahren gegeben 75 Investierungsmaß. 7 en sind Kredite über 550 000 DM vorge. sehen. Die Hypothekenkredite sind zu vier Prozent, die Landeskultur- und Investierungs. kredite zu zweieinhalb Prozent und die mittel kristigen Kredite zu fünf Prozent verzinslich e Vor DM sollen als n Dau Von r Gegen Kontingentierung des Rüben- Anbaus Der Vorstand des Bauernverbandes vor Württemberg-Baden hat vor kurzem den Vor. schlag der Südzucker AG., den Zuckerrüben. Anbau wieder zu kontingentieren, zurückge. Wiesen. Wie aus der Mitteilung des Bauern- verbandes hervorgeht, hatte die Südzucker AG erklärt, daß die Kapazität der Zuckerfabriken in Württemberg-Baden nicht ausreiche, um die anfallenden Rüben verarbeiten zu Können Der Bauernverband vertritt dagegen die An- sicht, daß man den Rübenanbau nicht deswe- gen einschränken könne, weil es in Unter- kranken noch nicht möglich gewesen sei, Zuk- kerfabriken zu bauen. Ein Gremium sachver- ständiger Mitglieder des Bauernverbandes soh nunmehr darauf hinarbeiten, daß auf genos- senschaftlicher Grundlage Weltere Möglichkei- ten der Rübenverarbeitung geschaffen werden Fettgehalt der Milch soll erhöht werden Der Bauernverband von Württemberg-Ba- den hat dem württemberg- badischen Land- Wirtschaftsministerium empfohlen, sich für die Ausgabe einer Vollmilch mit 3,4 Prozent Fettgehalt einsetzen. Der Bauernver- l band ist der Ansicht, daß eine Erhöhung des Fettgehalts der M lch trotz des damit ver- dundenen geringen Freisaufschlags zu einem a6heren Verbrauch führen werde. Mannheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: Großvieh insgesamt 357, Kal- ber 313, Schweine 1313, Schafe 122. Preise: Ochsen, aa 82— 86, a 72—80, b 62.— 69, Rest nicht notiert; Bullen, aa 8137, a 71— 86 b 61— 70, Rest nicht notiert; Kühe, aa 72 a 60—71, b 55—59, c 46-54, d bis 45; Fär- 1 E 9296, 2 84 90, b 6978, Rest nicht notiert; Kälber, a 102110, b 90100,& 70 83, d 5060; Schweine 2 110113, b 111114, 0 und d 113—115, 2 108-112 Sauen, 8 1 100— 107, g 2 90—98; Schafe 3560. Mark tve 11 a uf: Großvieh schleppend, Uperstand, Kälber mittel, ausverkauft, Schweine lebhaft, geräumt. Gute Spargelernte in Lampertheim i Die Spargelernte in der Gemeinde Lampert- heim lag in diesem Jahr mit 14 000 Zentnern um 5000 Zentner über dem Ertrag des Vor- jahres. Sie hatte einen Wert von über einer Million DM. Guter Absatz ſcheintsch Pfälzischer Weine 85 Die 48er Weinbestände in Rheinland-Pfalz Sind nach Mitteilungen aus Fachkreisen fast völlig, die 49er Bestände zum größten Teil ge- räumt. Besonders gefragt sind Qualitätsweine. Vier Triebwagenzüge für die Türkei 1 Die Maschinenfabrik Eßlingen hat dieser Tage einen Exportauftrag über vier dreitei- ge Triebwagenzüge für die Türkei erhalten. Vor wenigen Tagen erst konnte die Firma in einem feierlichen Akt einem Vertreter Chiles 5 drei in Eglingen gebaute Tokomofſpen über⸗ geben. (Urheberrechtschutz Hermann e Wiesbaden 24. Fortsetzung Nachdruck verboten. Ja, das hatte er ihr gesagt. und sie war erschauert und hatte es hingenommen Wie eine große Kostbarkeit. Sie war nicht Frau Professors Till, die ihre Eulenspiegel- kappe heraussteckte und tolles Lachen und Scherzen anschlug, um das Erbeben ihrer Seele zu verdecken. ach, Eulenspiegels Narrenkappe war ihr nun entfallen, denp an ihr Innerstes hatte der Strahl der Liebe gerührt. Was war nun Are Angst um die Mar- chesa Moretti? Ein einziges Wort von ihm hatte sie abgetan:„Eine schöne Aben- teurerin N 4 i „Wir 8 uns nachher? Heute wird getanzt!“ Er mochte den Blick nicht 3 von diesem innersten Leuchten in ihren Augen, ihrem reinen Gesicht, das ihm nun schon vertraut war mit allen seinen feinen Linien. Was er nicht ausgesprochen— ihr nicht zu sagen gewagt im lauten Lärm des Tages, das las er ihr jetzt von den Lip- ch entglitt sie dem Bang. eilte a ihre Kabine, beschwingt, beseligt. nk! ng mit allen Harmonien der „Ich habe niemandem etwas davon ge. sagt. Verwundert schüttelte Till den. „Wem hätten Sie es denn sagen sollen?“ Und schaute auf die Anschrift. Ja, wie war ihr denn? Diese Schrift, diese Schrift die kannte sie doch. „Vielleicht hätte ich's tun müssen Weil der Herr doch.. von Bord geholt worden St Da war's heraus; aber die Gnädigste hatte ihn offenbar nicht verstanden.. Gräner— ja, von dem guten Gräner war der Brief— und plötzlich wurden Tills Augen weit und weiter. „Was sagen Sie da?— Von Bord ge- holt?“ „Wissen Gnädigste nicht? Er ist doch verhaftet worden!“ tuschelte der Mann ge- heimnisvoll. 0 Aus Pills strahlend heiteren Augen wich jäh der Glanz. „Ver— haftet?— Um Gottes willen!“ „Er soll Geld unterschlagen haben— Näheres weiß man nicht.— Ich dachte. Gnädigste würden lieber nicht in die Sache hineingezogen werden. „Geld unterschlagen. flüsterte Till, und der Brief entsank 1. Händen. SGräner? Geld unterschlagen? Das wer ja heller Wahnsinn! Was redete denn dieser Mensch?— Und doch! Reise hätte er sie aus eigenen Mitteln bezahlen können? Nein, das wußte sie, er hatte auch nur das, was er sich erarbeitete. und wenn er wirklich, nur um ihr zaureisen, nur um sie wiederzusehen. Der Steward wich langsam zur Tür zu- rück... ja so, der Mann wollte seinen Botenlohn. Unbewugt 1 1 Diese teure in die —————— Sie wartete, pe N 81. 0 0 9185 Tür schloß— und dann nahm sie Gräners Brief wieder auf und las Las mit vor Tränen blinden Augen die stammelnden Worte der Liebe las die rührend scheue Bitte um ihre Hand„ las, wie er träumte von ihr zu jeder Stunde, wie sie sein Geschick sei— sein Leben— sein alles Und sank mit zitternden Knien in den weichen Sessel zurück, um bitterlich hinter den bebenden Fingern zu schluchzen Das also, das war das Ende des Tages voll! Glück— Denn nun verklang das helle Jubilieren ihrer Seele. Nun quoll's heran wie die graue und würgende Flut Nun barst der Damm, mit dem sie das geheimnisvolle Chaos der Innenwelt gebannt. Nun ent- wich der Zauber der vergangenen Stunden — und klar und deutlich und unbestechlich War das, was sie jetzt sag. Und wenn er es getan, der arme, gute Junge, wenn er, verblendet von Liebe und Sehnsucht. den verhängnisvollen Griff in den Geldschrank getan, wenn er wirklich vom Pfad der Ehrlichkeit abgewichen war, ach, sie glaubte es nicht was aber tat sie? Wehe— trug sie nicht auch Masken und hatte so getan, als ob sie zu dieser Welt gehörte, zu der keinen Welt des Reichtums und des Genusses? Und war stolz darauf gewesen, von diesen Menschen als eine der ihren angesehen zu werden? Hatte sie nicht die arme, kleine, entlassene Steno- 5 typistin hinter der Maske einer reichen „Dame von Welt“ versteckt? Welch ein Unterschied War zwischen Gräner und ihr? Hatte sie nicht, von den berauschenden Umständen verführt, ihre Herkunft ver- leugnet und mit Wohlbehagen geduldet. daß man sie e auch eine rt von.„ Spiel! Hütete sie nicht sogar dieses innerste Goheimnis vor ihm vor Alexander Remigy, vor dem. der sie liebte? Zit- terte sie nicht davor, daß er etwas merkte von ihrer Armseligkeit? Wäre es nicht ihre Pflicht gewesen, ihm heute wenigstens — gleich nach seinen zärtlichen Worten— 20 erklären, daß sie keip reiches, Luxus- mädel aus seinen Kreisen sei? Daß sie schwer arbeiten mußte, um im Monat die Summe als Lebensunterhalt zu verdienen, die er als Frinkgeld seinen Dienern bin- warf? Sieh her, dies alles ist nur ein und Spielergewinn dieser Klei- dertand und diese Fahrt in das Märchen, Schau her und geh' fort, geh' fort von mir, wenn du nur auf Flitter und Reichtum Stehst und mich nicht willst, wie ich bin. Jetzt, am Ende dieses göttergleichen Tages, jetzt vermochte sie nicht mehr Aug' in Aug zu gestehen: ich bin Nichts— eine Bettlerin— ich habe dich umgaukelt Mit falschem Schein, ich habe mich in dein Vertrauen eingeschlichen. Unmäöglich. Wie hatte er doch jene andere genannt? „Eine schöne Abenteurerin.“ 5 Und hatte fast unmerklich die Achsel gezuckt. Nur eine Abenteurerin, diese Marchesa Moretti. 4 5 Nein, nun war 175 kür immer der Mun, verschlossen.* So saß sie über dem Liebesbrt Gräners und zermartete 8 Fahrt ins Unglück, 4 Stunde um es draußen üb War das nieht 8 es solle 1 2*. Der höchste 700 Jahre soll das Emi New Vork, im Juli Auf der 80 3 5 von Manhatta. 2 Kenkr rater front im Laufe 150 der hinauf noch Wälder rgen Land w ur- an der DOten. leuten der le Um das Jahr und breite Felder, den„im Herzen von N telstraße“ für 7000 Mark 1929 eine Gruppe von Geschäft schloß, ein Bürohaus zu bauen, in Mieter einen freien Blick auf nenstadt haben sollte, kostete e selben Bodens nunmehr 50 der Quadratmeter damit 6 200 DM niemals mehr errei und 15 Empire auf diesem Meter hohe Gebt hoch. Täglich wu einhalb Stockv Kritikern, ige E würde, dag au das UDebergewicht bei Sturm gefährliche Schwan- kungen auftreten könnten und daß dieser Bau niemals vollendet würde. Nichts davon traf zu Mit seiner in Grau und Silber gehaltenen Spitze thront dieser Turm über allen ande- den Bauten, und selbst die nächstgrößgten Wolkenkratzer wie das Chrysler-Gebäude mi: seiner Höhe über 300 Meter, die Bank von Manhattan und das Woolworthzentrum er- scheinen dagegen wesentlich kleiner in den Ausmaßen. Das Empire State Building ist eine Stadt für sich. 25 000 Menschen arbeiten in den 85 Stockwerken, die für Büros vorge- sehen sind. Täglich kommen dazu minde- stens 50 000 Besucher, unter ihnen auch eine größere Zahl von Touristen., Das Panorama umfaßt bei klarer Sicht etwa 50 Meilen, und selbst heute hat der Turmbau an Anziehungs- kraft noch nichts verloren. r Welt behien Ba¹ 8 2 Sf Pir der Wände we n unterbrochen, wo rund tmeter Glas gebraucht wurden. rd die 1 860 Treppenstufen 1 wollen, de laufen is zur 7 Fal Quad Rau- lange 15 1 lfte 5 18 Mieten waren zu hoch, und geschäfliche Flaute 1931 warf viele Pläne den Haufen. Erst nach dem Eintritt in den 1 fanden die Ri endung Regi Ries um dem Mieter 0 Alt ung. schätzt, 7 84 1985 zu er! rtrag auf hohe War 1 Nke- steht mast glich für di ö von Zeppelinen vorgeseher noch ein 30 Meter hoher Sende kür Fernschzwecke, da die Zeppel dem„Hindenburg-Unglück“ im von den Clippern und heute von den Strato- sphärenkreuzern abgelöst wurden. Wahrscheinlich bleibt das Empire State Building auch fernerhin der größte Bau der Welt. Auch in Amerika sind die Baukosten um 69 v. H. gegenüber der Vorkriegszeit ge- stiegen, und die Bauherren schauen sich nach einer schnelleren Rentabilitätsquote um. So werden gegenwärtig in New Lork bei dem herrschenden Bauauftrieb nur kleine Wolken- kratzer gebaut. Bei 17 seit 1945 neu errich- teten Hochhäusern waren nur 25 Stockwerke die Pure nit 68. Das N State * für Generationen hindurch 1 5 Fachleute rechnen mit einer Lebensdauer die- ses einzigartigen Wolkenkratzers von etwa 700 Jahren. Dr,. Korte Sie stahlen wie die Raben „Ich handle unter unwiderstehlichem Zwang“ London, im Juli. Die Bewohner der Longstreet in Brighton wollten nicht glauben, daß ihre allgemein geachtete Nachbarin in zwei Jahren Waren im Werte von rund 150 000 Mark aus Ge- schäften gestohlen hatte, Ihr Trick war sehr einfach. Wenn viele Kunden anwesend waren bat sie, telefonieren zu dürfen. Das wurde ihr als einer gutep Bekannten gern gestattet Auf dem Wege zu oder von der Fernsprech- zelle nahm sie eine Handtasche oder sonst etwas Unauffälliges an sich, bedankte sich höflich bei einem Angestellten, der gerade jemand bediente und sing mit dem ehrlich sten Gesicht hinaus. Erst beim 300. Male kiel sie auf und gestand. In den letzten zwei Jahren haben in Eng- land die Ladendiebstähle um 170% zugenom- men, d. h. sie haben sich fast verdreifacht. Vier Millionen Pfund gehen den Kaufleuten guf diese Weise verloren, und sie versuchen alle möglichen Gegenmaßnahmen zu treffen Aber nur jeder fünfte Dieb wird erwischt, gewöhnlich sind es nur die kleinen. Die ge- rissenen Großabnehmer bleiben meist un- geschoren Ihre Frechheit ist mitunter erstaunlich. In einem Londoner Westend-Geschäft für Her- renkleidung ging ein Mann ins Schaufenster, zog einer Puppe einen 50-Pfund- Mantel aus, nahm ihn über den Arm und begab sich da- mit zur Hausschneiderei. Die Angestellten glaubten, er sei ein Dekorateur und an dem Mantel solle etwas geändert werden In einem großen Kaufhaus beförderten Langfinger einen 800-Pfund-Teppich ganz offen im Wa- renaufzug nach unten und trugen ihn in ein parkendes Auto. Niemand hinderte sie. Ein„Fachmann“ trug einen Anzus wit elf Geheimtaschen und unten zugebundene Un- terhosen. Zu Beginn seiner Laufbahn stahl er einen billigen Gegenstand, ging damit zu einem Psychiater und klagte ihm, er leide an Kleptomanje. Die Gegenstände, die er an sich nähnte, seien völlig wertlos für ihn Der gut- gläubige Arzt stellte ihm ein entsprechendes Attest aus, das er vorzeigte, wenn er später einmal abgefaßt wurde. Gewöhnlich ließ man ihn nach Rückgabe des gestohlenen Gutes frei laufen. Es ist eigenartig, daß weitaus die meisten Ladendiebe Frauen zwischen 45 und 50 Jah- ren sind. Fast alle sind regelmäßige Patien- tinnen von Nervenärzten und verfehlen nicht. darauf hinzuweisen:„Ich handele unter einem unwiderstehlichen Zwang.“ Eine geschiedene Frau, die mehrfach Hüte gestohlen hatte, ent- schuldigte sich damit, daß sie vor Kummer nicht wisse, Was sie täte. Aber auch Jüngere können oft der Ver- suchung nicht widerstehen. Eine Braut in Liverpool stahl sich allmählich ihre ganze Wäscheaussteuer zusammen. Sie wurde er- tappt, als sie als letztes Stück einen Braut- schleier unter ihrem Mantel verschwinden 1125. Vier Millionen Pfund Sterling pro Jahr sind eine schöne runde Summe, und die Ge- schäftsleute sind bestrebt, sie zu verkleinern. Jeder größere Laden hat eigene Detektive, die nicht nur die Kunden, sondern auch das Personal überwachen, denn oft genug arbeiten die Diebe Hand in Hand mit ungetreuen Angestellten. Die Aufgabe eines solchen Aufpassers ist nicht einfach. Es ist fast unmöglich, einen Spitzbuben im Hause selbst zu überführen, denn dort kann immer die Ausrede gebraucht werden, daß er der sie mit der Ware zu einem Angestellten oder in eine Umkleide: kabine gehen will. Sind aber die Langfinger einmal aus der Tür hinaus, ist es im Straßen- verkehr sehr schwierig, sie zu erwischen Ein Londoner Warenhaus hat seinen Verkäufern von einem Kriminalisten regelrechten Unter- richt im Stehlen erteilen lassen, damit sie verdächtigen Runden um so besser auf die Finger sehen können. Durch Glocken- oder Leuchtzeichen und Codeworte können sich die Angestellten auf solche Zeitgenossen auf- mei ksam machen. Einige Geschäfte sind sogar dazu über- gegangen, ihre Waren nur noch unter Glas auszulegen. E. Ber. (Feldes be ers CODe NN,, OE HORMON-/ SCHONHAEITS- CfeE MES OER SEPFEULEOGTEN FRAU Die Gärten von Lugano gehören zu den schönsten Anlagen der Schweiz. Ist schon die Land- schaft des Tessin an sich unvergleichlich, so erhöhen die Parkanlagen noch den Reiz des Einmaligen. Hier findet sich bereits der subtropische Zauber südlicher Länder.(Aufn. Archiv). Das„Große Wunder“ von Cusco Inka-Festung kapitulierte Li m a, im Juli. Die Festung Sacsahuaman in Peru, die auf die Stadt Cusco hinabschaut, ist eines der größ- ten Wunder in der Baugeschichte der Mensch- heit. Das berühmte Grab des Agamemnon, ja sogar die Zyklopenmauern können einen Ver- gleich zu diesem Bauwerk nicht aushalten. Die einzelnen Mauern dieser Festung sind länger als 600 Meter und drei Stockwerke hoch Die Steine der gigantischen Wälle wurden 80 aneinandergepaßt, daß man nicht einmal eine Messerklinge dazwischen schieben kann. Die Mauern selbst sind von einem System von Stollen durchzogen, so daß die Verteidiger, ohne der Gefahr des Beschusses ausgesetzt zu sein, zu den Brennpunkten der Schlacht eilen konn- ten. Die ganze Festung diente zum Schutz der kürzlich erst durch ein schweres Erdbeben heimgesuchten Stadt Cusco, in der sich das Heiligtum der Inkas befand. Sogar die Spanier, die durch alle phantastischen Ueberraschungen, die sich ihren Augen in diesem Lande boten. abgestumpft waren, bezeichneten Sacsahua- man als das achte Weltwunder. Der erste Eindruck, den man von den ge- Waltigen Mauern bekommt, erfüllt uns mit Staunen. Die Gröhße der Steine, die zu ihrem Bau verwendet wurden, die Türme, die zur Beobachtung dienten, die wundervolle Exaktheit des Zusammenfügens der Steine alle diese Wunder lassen die Frage laut wer- den: Wie haben die primitiven Indianer das fertig gebracht? Die Festung wurde im 15. Jahrhundert ge- baut. Der damalige Inkaherrscher Pachacut! gilt als der Bauherr. Er rief seine Architekten zusammen— ihre Namen sind uns überliefert — diese entwarfen die Pläne, dann wurden die Arbeiter verpflichtet und die Ausführung des Bauvorhabens begonnen. Um die nötigen Arbeitskräfte zu sichern. hatte der Herrscher ein Gesetz erlassen, wo- nach jeder Steuerzahler— auch die gab es da- mals schon— eine bestimmte Anzahl von Ta- gen an dem Bau mitarbeiten mußte, es sei denn, daß er sich loskaufte. Papier hatte man damals noch nicht, so wurde erst einmal ein Modell der ganzen Fe- vor den weißen Göttern stung hergestellt Man hatte derartige Muste gefunden, und dann gingen die 20 000 Arbeite: ans Werk. Manche Steine mußten aus eine! Entfernung von 30 Kilometern herbeigeschafft werden, aber wie die Indianer diese Stein- blöcke, die oft ein Gewicht bs zu 200 Tonner hatten, transportieren konnten, ist uns ei! Rätsel geblieben Pferde gab es damals noch nicht, und das an deren Stelle verwendete U ma konnte nur ungefähr 35 Kilogramm t tragen Ueber die Art, wie die Steine bearbeite wurden, wissen wir besser Bescheid. Man ha! damals die Steine an den Stellen, wo man sié zerkleinern wollte, erhitzt und dann mit Was- ser begossen, so daß sie sprangen Auch hat man Bronzemeißel gekannt, mit denen man den Steinblock bearbeiten konnte Trotzdem muß das Herrichten eines Steines Monate gedauert haben, denn obwohl die Methoden primitiv waren, so finden wir doch bei keinem anderen antiken Bauwerk der Welt ein solche Genauigkeit. Dieses Wunderwerk der damaligen Bau- kunst aber hat seinen Zweck nie erfüllt. Als im Jahre 1533 das Inkareich für die spanische Krone erobert wurde, machte man nicht ein- mal den Versuch, diese Festung zu verteidigen Die Angst vor den„weißen Göttern“ war zu groß. Als aber zwei Jahre später die Indianer einen Aufstand machten, versuchten sie, die Festung wiederzuerobern, was ihnen auch ge- ang. Mit 90 Soldaten machten die Spanier einen Gegenangriff. Die Indianer wehrten sich tapfer, aber es waren Verräter in ihren Rei- hen. So hatten die Angreifer ein leichtes Spiel und die stärkste Festung der damaligen Zeit wurde genommen. Der Inkahauptmann, der die Verteidigung kührte, war der einzige, der nicht in die Hände der Spanier fiel. Er stürzte sich von der Mauer und entging der Rache der Angreifer. Die Festung, deren Bau fast ein Jahrhundert gedauert hatte, die, Wie ein Werk von Riesen- hand, jeden Angreifer hätte abschrecken müs- sen, kiel also leicht in die Hände der spani- schen Eroberer. Die primitiven Indianer glaub- ten an die Macht der weißen Götter, die, wie ihre Sage prophezeite, über das Meer kamen, um sie zu befreien. Karl Zilkens. Seſopqene det lep. 300 Unglückliche warten in Aquaviva auf den Tod Neapel, im Juli. Ein seltsames Eifersuchtsdrama spielte sich kürzlich in dem unteritalienischen Ort Aqua- viva delle Fonti ab: Zwei Insassen der dorti- gen Leprakrankenstation gerieten wegen einer gleichfalls kranken Frau, deren Gesicht von der Lepra schon gräßlich zerfressen war, in Streit, wobei der eine von ihnen kurzerhand seinen Nebenbuhler erdrosselte. Der Mord dürfte kein gerichtliches Nachspiel haben, denn vor den lebendig Begrabenen von Aqua- viva macht die irdische Gerechtigkeit Halt. Wer einmal in diese scharf bewachte Station mit ihren hohen Mauern, von Steilhängen und Felsklippen nach allen Seiten abgeschlossen, eingeliefert wurde, ist für die Welt so gut wie gestorben. Nie wieder wird er Aquaviva ver- lassen. Ueber dreihundert Leprakranke leben hier und warten auf den Tod. Unter ihnen hat sich schon manches Drama abgespielt. Die entsetz- liche Krankheit, die nach und nach den gan- zen Körper ergreift, das Bewußtsein, von der Mitwelt ausgestoßen zu sein, macht die Kran- ken leicht erregbar und veranlagt sie oft zu Akfekthandlungen. Einer von ihnen, der sich von einem Arzt benachteiligt fühlte, infizierte sich d'e Finger- nägel und zerkratzte damit diesem das Ge- sicht; lange Jahre mußte der Unglückliche abwarten, bevor sich herausstellte, nicht angesteckt worden war. Von besonderer Pragik ist auch der Fall eines italienischen Priesters, der sehr begütert War. Seine Gemeinde entdeckte an ihm die Lepra, von ten sofort seine Kutsche. Der Pfarrer konnte sich nicht in sein Schicksal ergeben und wurde in Aquaviva schwermütig. Anders dagegen eine junge Nonne, die in einer Leprosen-Station beschäftigt gewesen War und sich dabei angesteckt ihrem Tode fand man in ihrer Hand ein klei- nes Kruzifix, das in das empfindungslos 82. wordene Fleisch eingewachsen War. gegen Schmerzen aller Art. 10 Tabl. 90 in allen Apotheken daß er der er selbst nicht gewußt hatte, und erzwang seine Einlieferung in die Station. Wie einen Gefangenen brachten ihn seine Pfarrkinder an die Bahn und verbrann- hatte. Beli —— kreises Mannheim, Gemeinde für jedes Jahr ihres Bestehens eine Friegssäckel nicht Südwestdeutsche Rundschau Achthundert Jahre Ketsch am Rhein Mannheim(wb). Die rund 5000 Ein- wohner zählende Gemeinde Ketsch im Land- kreis Mannheim beging das Fest ihres 800 jährigen Bestehens. Der Landrat des Land- Dr. Gaa, übergab der DM. Mehr, so sagte Dr. Gaa, hätte es aus dem gereicht. Landtagspräsi- dent Wilhelm Keil überbrachte die Grüße des Landtags. Er sagte es sei ihm ein besonderes Anliegen, auszusprechen, daß der Landtag des Staates Württemberg-Baden die Anliegen des badischen Landesteils in vollauf zu wür- digen wisse. Ketsch am Rhein ist in den ba- Gischen und pfälzischen Gebieten durch Bür- germeister Enderle bekannt geworden, der in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts im Amt war. Enderle hatte sich gegen Pfalzgraf Ottheinrich(15021559) aufgelehnt, der da- mals zusammen mit seinem Jagdsefolge sehr Oft die Acker der Ketscher Bauern verwü- stet hatte. Enderle soll als Bauernführer um- hergezogen und des Pfalzgrafen Besitztümer zerstört und geplündert haben, Für das da- malige mutige Eintreten Enderles gegen die Tyrannenhberrschaft ist ihm während der Achthundertjahrfeier ein Denkmal gesetzt worden. Südweststaat-Anhänger optimistisch Mannheim dob). Der Aktionsausschuß der Arbeitsgemeinschaft für die Vereinigung von Baden und Württemberg befaßte sich in Tauberbischofsheim und Wertheim mit der bevorstehenden Volksbefragung über den Südweststaat. Die Vertreter aus den verschie- denen Kreisen des Landes berichteten, daß mit einem für den Südweststaat günstigen Ergebnis der Volksbefragung zu rechnen sei. Viel Lärm um eine Spielbank Heidelberg dw). Die Frage der Errich- tung einer Spielbank in Heidelberg wurde auf einem von der Heidelberger überpartei- lichen Arbeitsgemeinschaft veranstalteten Fo- rum lebhaft diskutiert. Der Leiter der Abtei- lung Innere Verwaltung der Landesbezirks- direktion Karlsruhe, Ministerialrat Dr. Unser, Verlas ein Schreiben des Landesbezirkspräsi- denten von Nordbaden, Finanzminister Dr. Kaufmann, in dem dieser erklärt, kein Preis, auch nicht der seines Amtes, könne ihn dazu bewegen, sein Gewissen mit der Einwilligung für den Spielbankbetrieb in Heidelberg zu belasten. Dr. Unser wurde beim Verlesen des Schreibens mehrfach durch Zwischenrufe un- terbrochen. Die Außerungen des Mibfallens waren nach der Verlesung lebhafter als der Beifall. Als Befürworter der Spielbank sagte der Oberbürgermeister von Heidelberg, Dr. Swart, man habe ihn ein halbes Jahr lang durch mehr oder minder wohlwollende Auße- rungen von Karlsruhe aus hingehalten. Nun müsse er auf einem öffentlichen Forum zum ersten Mal erfahren, daß man sich entschlos- sen habe, die Spielbank endgültig abzulehnen. Wenn er das vorher gewußt hätte, sagte Dr. Swart, wäre er zu diesem„Befehlsempfang“ gar nicht erschienen. Die Mittel aus dem Spielbankbetrieb habe man ausschließlich für den sozialen Wohnungsbau verwenden wollen. Grundsätzlich werde die Spielbank von jedem einzelnen Mitglied des Heidelberger Gemein- derates abgelehnt. Solange aber in der na- heren Umgebung Feidelbergs Spielbanken Wie Pilze aus der Erde schössen, sei nicht ein- zusehen, warum Leute, die ihr Geld unbedingt verspielen wollten, dies nicht auch in Heidel- berg tun sollten. Einschneidende Verwaltungsreform Karlsruhe(UP). Von der in Württem- berg-Baden geplanten Verwaltungsreform, die einen Abbau von 25 Prozent sämtlicher Staats- bediensteter vorsieht, werden allein in Nord- baden über 4500 Personen betroffen. Wie aus informierten Kreisen der nordbadischen Lan- desverwaltung verlautet, stehen zur Zeit etwa 19 600 Personen, darunter über 1000 Arbeiter, in Staatsdiensten des nordbadischen Landes- bezirkes. Man rechnet damit, daß die mit dem Württemberg- badischen Haushaltsgesetz ver- knüpfte Verwaltungsreform durch den Land- tag in Kürze genehmigt wird. Bereits jetzt darf jede zweite freiwerdende Stelle nicht mehr besetzt werden. 100 000 besuchten die Leistungsschau Karlsruhe dywb). Die Badische Lei- Stungsschau in Karlsruhe, die am Sonntag ihre Pforten geschlossen hat, ist von über 100 000 Personen besucht worden. Die Sonderschau „Wie wohnen?“ wurde um eine Woche verlän- gert. Auf der Leistungsschau konnten mehrere Exportverträge abgeschlossen werden. Bürgermeister von Mosbach verurteilt Mosbach dw). Im Mosbacher„BASTA Prozeß wurde der ehemalige Geschäftsführer der BAST-Bezirksabgabestelle Huther wegen fortgesetzter Untreue und Unterschlagung 2 zehn Monaten Gefängnis und 3000 DM Geld- strafe verurteilt. Sein Schwiegervater, der mitangeklagte Bürgermeister von Mosbach, Wilhelm Schwarz, wurde wegen Verletzung der Aufsichtspflicht zu einer Geldstrafe von 800 DM. verurteilt. Dem Geschäftsführer der „Bast“, Huther, waren unberechtigte Geld- entnahme aus der Genossenschaftskasse, Ver- suchter Betrug und Steuerbinterziehung zur Last gelegt worden. Bürgermeister Schwarz, der sich als offizieller Geschäftsführer der Genossenschaft zu verantworten hatte, er- klärte, er sei von Huther über die beanstande- ten Vorgänge nicht unterrichtet worden. Neuer Vertreter des Landesbezirkspräsidenten Karlsruhe dw). Die Württemberg-ba⸗ dische Regierung beschloß in ihrer Kabinetts- Sitzung, Ministerialrat Unser, Karlsruhe, zum Stellvertreter des Landesbezirkspräsidenten von Nordbaden zu bestellen. Ministerialrat Unser leitet die Innere Abteilung in der Lan- desbezirksdirektion Nordbaden. Bauernhof vom Blitz eingeäschert Okftenburg dds). Ein großer Bauernhof in Halbmeil im Kinzigtal wurde vom Blitz SZetroffen und in kürzester Zeit völlig einge- iert. Die Bewohner des Hofes konnten nur dus Großvieh retten. 85 Eine Million DM für Karlsruher Rheinhafen Karlsruhe(SWE). Da die Kriegsschäden am Karlsruher Rheinhafen bisher nur zum Teil behoben werden konnten. hat jetzt der Württemberg- badische Finanzausschuß in sei- nen Etatsberatungen beschlossen, ein Darlehen in Höhe von einer Million DM zum Zwecke eines weiteren Wiederaufbaues des Rheinha- fens zu gewähren. Nordbaden wurde nicht benachteiligt Ludwigsburg(wb). Der Pforzheimer Oberbürgermeister, Landtagsabgeordneter Dr Brandenburg OVP), sprach auf der diesjähri- gen Kreistagung der Demokratischen Volks- Partei des Bezirks Ludwigsburg über das Pro- blem des Südweststaates. Dr. Brandenburg Wändte sich besonders gegen die Behauptung, daß Nordbaden durch Nordwürttemberg be- nachteiligt werde. Er betonte in diesem Zusam- menhang, daß die Abgeordneten im württem⸗ berg-badischen Landtag stets unter dem Ge- sichtspunkt der Zweckmäßigkeit zusammen- Searbeitet hätten. Nie habe das Landsmann- 1 bei den Beratungen eine Rolle ge- Spielt. Lukaschek:„Gross hat recht“ Walldürn dwb). Bundesflüchtlingsmini- ster Lukaschek erklärte in Walldürn vor etwa 15 000 Heimatvertriebenen, in der nächsten Woche würden eine Reihe internationaler Verhandlungen über das Flüchtlingsproblem stattfinden. Zu der Feststellung des Landes- kommissars Gross, daß die deutschen Behör- den zu wenig zur Lösung der Flüchtlingsfrage getan hätten, sagte Dr. Lukaschek wörtlich: „General Gross hat Widerspruch gefunden und doch in gewisser Beziehung recht. Wir haben noch nicht alles getan.“ 1 Als verkohilte Leiche geborgen R. Heilbronn. Als auf dem Gelände des Kanaldurchstiches ein Fuhrunternehmer die Pritsche seines Kipperlastwagens hochlaufen ließ, kam diese mit einer herabhängenden Starkstromleitung in Berührung. Der Besitzer des Lastwagens wurde vom Strom sofort ge- tötet und konnte nur noch in völlig verkohl- tem Zustand geborgen werden. Ein in der Nähe beschäftigter Arbeiter wurde vom Strom meterweit weggeschleudert, ohne dag ihm weitere Verletzungen zugefügt wurden. Die verantwortliche Stelle hat sofort Untersu- chungen eingeleitet und versichert, daß sie künftig derartige Unfälle verhüten werde. Am selben Tag wurde ein Telegraphenar- beiter der Post bei der Arbeit getötet, weil auf dem Fernsprechkabel, an dem er sich zu schaffen machte, eine Starkstromleitung auf- lag, so daß die Freileitung Strom führte. Versuchstriebwagen auf der Höllentalbahn Freiburg(ds). Das erstmals auf der Höllentalbahn im badischen Schwarzwald er- probte 50-Hertz-Stromsystem für den Antrieb elektrischer Lokomotiven hat im Ausland, vor Allem in Frankreich, Belgien, der Schweiz und den USA lebhaftes Interesse gefunden. Dieser Tage wurde zwischen Freiburg und Neustadt vorübergehend ein französischer Versuchs- triebwagen eingesetzt, den die franzöische Staatsbahn(SNCF) in völlig ausgebranntem Zustand von der Reichsbahn übernommen hatte und auf ihre Kosten im badischen Bahn- betriebswerk Basel mit Kollektermotoren für das 50-Hertz-Stromsystem versehen lieg. Das Versuchsfahrzeug ist nicht für den öffentlichen Verkehr bestimmt. In der Waggonfabrik Ra- statt wird zur Zeit der erste von der Bundes- bahn in Auftrag gegebene Triebwagen für das 50-Hertz-Stromsystem der Höllentalbahn ge- baut, der voraussichtlich noch im Spätsommer in Dienst gestellt werden kann. Gegen das Wiederaufleben der Korporationen Freiburg(ids), Der Beirat der Freiburger Universität forderte einmütig, das Wiederauf- leben alter Korporationsformen zu verhindern und neue Formen des studentischen Gemein- schaftslebens zu fördern. Offentliches Farben- tragen und die Bestimmungsmensur Sollen unterbunden werden. In einer Entschließung wurde auf die politischen, sozialen und gei- stigen Gefahren hingewiesen, Welche die Alten Korporationsformen durch ihre„Universitäts- fremde und geist- feindliche“ Struktur in sich bergen, Der„entschiedenen Haltung“ des Rek- tors des Senats in der Frage des Studentenge- meinschaftslebens wurde zugestimmt. Gleich- zeltig werden die zuständigen staatlichen Stel- len gebeten, alles zu tun, um das neue Stu- dentenheim im Frdgeschoß der alten Univer- sität so rasch wie möglich fertigzustellen. Kreuz und quer durch Baden Der Gemeinderat von Stein bei Pforzheim sprach sich gegen eine Teinahme von Schü- lern der 7. und 8. Schulklasse àn den öffent- lichen Sitzungen aus. Der Gemeinderat Zlaubt, daß verschiedene Punkte der letzten Sitzun- gen von den anwesenden Jugendlichen falsch gedeutet und ausgelegt Worden Sind. Das Karlsruher Stadtgarten, zu welchem das Ba- dische Staatsthèater geladen hatte, lockte 25 000 Gäste auf die Terrassen des Stadtgar- tenrestaurants und an den prächtig illumi- nierten See. Bei Turmübungen der Berufsfeuerwehr in Mannheim ist ein 49jähriger Feuerwehr- Mann tödlich verunglückt. Der diesjährige Jahreskongreß der jüngeren Organisation der christlichen demokratischen Parteien Europas wird im September in Konstanz stattfinden. g Am 30. Stiftungsfest des Musikvereins Degern wurde der frühere Erste Vorsit- zende des Volksmusikverbandes Oberrhein, der 81 Jahre alte Redakteur i. R. und ehe- malige Ehrenpräsident Walter Kirchberg in Waldshut, zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt. 5: l Unter dem Titel„Berlin— und war er- Wartet Berlin von uns?“ berichtet Intendant Dr. Eberhard am Mittwocn um 19.30 Uhr in einer Sendung des Süddeutschen Rundfunks über den Kongreß für kulturelle Freiheit. Freiburg(ds). Oberbürgermeister Dr. Hoffmann vollzog beim Stapellauf des 550 BRT großen Fischdampfers„Freiburg auf der Vulkanwerft in Vegesack die Taufe. Als Ver- treter des badischen Staatspräsidenten nahm Landwirtschafts- und Ernährungsminister Al. kons FKirchgäßner an den Feierlichkeiten teil. sommernächtliche Rosenfest im Lalcale Nuudochiau Die„Unsitte des Badens“ „Ich geschweige allhie deren unverschamb- ten Manns- und Weibspersonen, so in öffent- lichen Wässern, Flüssen und Güssen bey offe- ner Straßen und hellem Tag, vor Augen jeder männiglichen, Alte sowohl als Junge gantz unverschambt baden.. und schwimmen, wie ich dann dies mit meinen Augen an einem Sambstag abend von etlichen vier- und fünf- zehnjährigen gantz entblößten Mägdelein mit höchster meiner Entsetzung angesehen.“ Wenn man solche schamhaften Zeilen liest — sie stammen aus dem Jahre 1610— dann kann man verstehen, wie unendlich lange es gedauert hat, bis sich die moderne Badekultur unserer Tage durchgesetzt hat. Die Ein- schränkungen und Verbote des Badens häufen sich im 16. Jahrhundert, und es brach eine badefeindliche Zeit an, die dazu führte, daß das Baden als ein seltener Luxus galt und das Schwimmen zu einer fast ausgestorbenen Kunst wurde. Die ersten Bedenken gingen im 16. Jahrhundert von den Arzten aus. So er- klärte der elsässische Stadtarzt Georg Picto- rius in seinem 1560 erschienenen„Baderbüch- lein“ den Gebrauch des kalten Flußgwassers für gefährlich, weil es„die Poren verschließe“. Fälle des Ertrinkens beim Baden veranlagten die Behörden, und vor allem die Schulen, die- sen Brauch ganz zu verbieten. In einer Schul- ordnung vom Jahre 1537 heißt es:„Die in das Wasser gehen und sich baden und schwimmen gleich den Gänsen oder Enten— die sollen schwer bestraft werden.“ Immerhin wurde in Frankfurt am Main im Jahre 1774 die erste öffentliche Badeanstalt errichtet, für damalige prüde Zeiten ein gro- Bes Wagnis. Die erste Damenschwimmschule entstand erst 1833 in Wien, wo man noch mit bis oben zugeknöpfter Kleidung zimperlich ins Wasser ging. 1787 entstand das erste Flug- bad auf dem Rhein bei Mannheim. Heute ist das Baden wieder zu einem Volksvergnügen geworden, wie es schon ein- mal im Mittelalter der Fall war. Die Zeiten sind vorüber, wo Goethe das Baden in Wasser und Luft noch für eine„Verrücktheit“ erklä- ren konnte und wo man vor der„höchst ge- sundheitsschädlichen Unsitte des täglichen Waschens“ allen Ernstes eindringlich warnte. (Hpd) Beirug im StkG-Lager Mannheim(lob). Die Mannheimer Poli- zel hat nach 14 Monaten einen großen Be- trugsfall aufgeklärt, der im April vergange- nen Jahres im StEG-Lager Mannheim-Sand- hofen begangen worden War., Damals Waren mit Hilfe einer gefälschten Vollmacht 8000 Zeltbahnen im Wert von 64 000 DM unrecht- mäßig abgeholt worden. Die Haupttäter, ein ehemaliger leitender Angestellter des Lagers und ein Karlsruher Kaufmann, sind festge- nommen worden. Motorradfahrer fuhr einen Greis zu Tode Mannheim Gdwb). Auf der Einfahrt zur Autobahn von Mannheim in Richtung Wein- heim wurde von einem amerikanischen Motor- Tadfahrer ein 81jähriger Rentner so schwer angefahren, daß er seinen Verletzungen kurze Zeit darauf im Krankenhaus erlag. Auch der Motorradfahrer wurde schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wetterbericht Vorhersage: Wechselnd bewölkt, zeit- Weise gewittrig, warm und schwül, mit Tem- peraturen um 30 Grad. Am Donnerstag leich- ter Temperaturrückgang, sonst keine wesent- liche Anderung. Hochſtimmung war Abſchlußtru mpf von Tauſenden Glänzender Schlußakkord im Schloßgarten. Wer den langen Pilgerzug in Richtung Schloßgarten am Montag Abend überſah, dem wurde es mehr als deutlich, was das Uehrchen geſchlagen hatte. Ausklang des gro⸗ ßen Sänge feſtes.— Alſo hinein— das war dann auch die große Parole. Gerammelt voll das Feſtzelt, ebenſo die herrliche Neckar⸗ promenade, Stimmengewirr, Geſangsfetzen, ſchöne Illumina ionen, die farbenfrohe Kon⸗ traſte im ruhig dahinziehenden Neckar ſpie⸗ gelte, ſo bot ſich, dem Beſchauer ſchon von der Brücke aus die Viſilenkarte: Seckenheim iſt mit dem Sängerbund beim feiern. In all dem Rieſenturbulum hatte es Al⸗ fred Blümmel oft nicht leicht, ſich noch Ge⸗ hör zu verſchaffen, um ſeine Pointen in die Maſſe abzuſchteßen. Bei all der Maſſenhitze hatte er immer noch eine anſtändige Menge Eſprit an Bord, oft durch Pfiſterer⸗Geiſt genährt. Wacker beſchäftigten ſich die Leute der„Schary“ mit ihren Inſtrumenten, um immer wieder die vertrauten Melodien vom alten Rhein bis zum„O lala“ vom Stapel zu laſſen. Ein Lob beiden Teilen, die weder der Hitze noch der Flüſſigkeit erlagen. Nicht ganz vergeſſen ſoll auch die Kinder⸗ beluſtigung am ſpäſen Nachmittag ſein, die vielen kleinen und großen Kindern Freude brachte. Wie dankbar ſind doch die Kleinen, wenn man ſich ihrer in ſo netter Weiſe an⸗ nimmt. Aber dann des Feuerwerk...„Feuer⸗ werkel“ meinte der Anſager, wir ſchließen uns dieſer Beurteilung aus höflicher Sänger⸗ pflicht an. Auf jeden Fall war es ein Be⸗ ginn. Sehr hübſch war die Lampionauffahrt, die faſt die Stimmung venezianiſcher Gon⸗ delnächte wach werden ließ. Sehr bedauer⸗ lich war indeß, daß das ſehr nett arrangierte Auftreten des Trompeters zu Säckingen ſehr unter dem Stimmenſturm im Feſtzelt litt und ſo nicht ganz die beabſichtigte Wirkung erzielte, wie es der glückliche Einfall(als Neuauflage nach 20 Jahren) verdient gehabt hätte. Das Söß⸗jährige Jubiläum des Sängerbun⸗ des fand mit dieſem Volksfeſt ſeinen Ab⸗ ſchluß. Einen Abſchluß, der nicht ſtimmungs⸗ voller und bewegter hätte ſein können. Wenn abſchließend noch einmal all die Veranſtal⸗ tungen innerhalb dieſer drei Tage vor dem geiſtigen Auge abrollen, dann kann man dem Jubilar, beſonders aber der rührigen Vorſtandſchaft und dem Feſtkomitee zu dem Rieſenerfolg nur gratulieren. * Mannheim wb). Das Rettungsboot„Hin- denburg“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, das zur Zeit auf dem Neckar bei Mannheim vor Anker liegt, wird in diesen Tagen die Rückreise nach Cuxhaven antreten. Das Boot hatte in den letzten Wo- chen eine Werbefahrt rheinaufwärts bis nach Mannheim unternommen, um Städte und In- dustriebetriebe für die Aufgaben der Gesell- schaft zu imteressieren. Die Initiatoren der Fahrt erklären, daß die Gesellschaft überall auf Verständnis und Hilfsbereitschaft gesto- Ben sei. Die meisten Städte hätten ihren Bei- tritt zu der Gesellschaft erklärt. Die im Jahre 1865 gegründete Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hat bisher 9000 Schiffbrüchige gerettet. Rechtsfragen des Alltags/ die fragen Wir antworten? Die Auskünfte werden nach bestem Wissen und Gewissen unter Ausschluß der Verantwortlichkeit der Redaktion an unsere Abonnenten kostenlos erteilt. Fragen ohne Allgemeininteresse werden schriftlich beantwortet. Um Angabe der genauen Adresse und Beifügung des Rückportos wird gebeten. Frage H. H.: Im Jahre 1949 habe ich in einem Mö- belgeschäft zum Preise von 765.— DM eine Küche gekauft Im Laufe der Zeit habe ch einen Betrag von 350.— DM angezahlt. Die Küche steht noch immer im Möbelgeschäft. Ich konnte sie nicht ab- nehmen, weil sich meine beabsichtigte Eheschlie- Zung zerschlagen hat, Ich bat die Lieferfirma, den Vertrag wieder rückgängig zu machen, doch will sie sich darauf nur einlassen, wenn ich einen Ver- lust von mindestens 200 bis 250 DM übernehme. Was soll ich in dieser Lage tun? Antwort: Die Kücheneinrichtung wurde rechtsgültig gekauft, bisher aber noch nicht übergeben. Das Möbelgeschäft kann von Ihnen Abnahme der Küche gegen Zahlung des rest- lichen Kaufpreises fordern. Sie besitzen keine Handhabe, um den Rücktritt vom Vertrag er- klären zu können und müssen versuchen, im Wege gütlicher Verhandlung von der Sache loszukommen. Daß es dabei nicht ganz ohne Schaden für Sie abgeht, wird sich nicht ver- hindern lassen. Vielleicht finden Sie in Ihrem Bekanntenkreis ein junges Paar, das zur Gründung eines Hausstandes in Bälde eine Eliche benötigt. Frage H. M.: Seit Jahren benutze ich zur Aufbe- wahrung meines Brennholzes einen Holzschopf. Ein Mieter räumte nun eigenmächtig den Holzschopf aus und stellte dort Kisten für sein Gewerbe unter. Nach seiner Meinung soll ich mein Holz in einem Raum unterbringen, der nur über eine Leiter zu- gänglich ist und von mir im Greisenalter nicht be- treten werden kann. Ich möchte mich mit dem Mie ter nicht herumstreiten, andererseits aber wieder zu meinem Holzschopf kommen. Was empfehlen Sie mir, zu tun? 8 Antwort: Das Vorgehen des Mieters ist durchaus eigenmächtig. Der Holzschopf steht ihm überhaupt nicht zu und er ist verpflich- tet, ihn ohne Widerstände wieder frei zu ma- chen. Wenn er dies auf gütliches Zureden nicht tut und selbst der Hinweis auf das be- sondere Verhältnis seiner Frau zu Ihnen nichts fruchtet, muß wohl oder übel das ört- liche Friedensgericht angerufen werden, so- kern Sie sich nicht dem Willen des Mieters beugen wollen. Vielleicht gelingt es der Ehe- frau des Mieters, die Unstimmigkeit wieder aus der Welt zu schaffen. 0 Frage A. G.: Ich wohne innerhalb des Stadtge- biets und betreibe Landwirtschaft. Gelegentlich kommt es vor, daß eine meiner Hennen in den Gar- ten des Nachbars Über dessen 1,20 m hohe Umzdu- ung hinüberfliegt. Kürzlich hat die FPächterin des Nachbargartens auf eine meiner Hennen ihren Hund gehetzt, wobei die Henne totgebissen wurde. Wie ist die Rechtslagef Antwort: Ihre Henne hat auf dem Nachbar- grundstück nichts zu suchen. Wenn sie sich dort aufhält, so sind Sie als Tierhalter für den daraus entstehenden Schaden verantwortlich. § 833 BGB. Der Nachbar darf die Tiere nicht nur vertreiben, sondern kann sie auch einfan- gen, doch muß er sie wieder zurückgeben. Auch kann der Nachbar bezw. die Pächterin in Ausübung der sogenannten Sachwehr die Henne töten, wenn die Tötung zur Abwen⸗ dung einer durch sie drohenden Gefahr er- forderlich ist und der Schaden nicht außer Verhältnis zur Gefahr steht. 58 228 BGB. Ob die Notstandshandlung in Ihrem Fall tat- sächlich erforderlich war, läßt sich von hier aus nicht mit Sicherheit beurteilen. Eine ge- setzliche Pflicht zur Erhöhung des Garten- za unis besteht nicht, weder für den Nachbarg noch für Sie als Geflügelhalter. Erfahrungs- gemäß wird das Geflügel immer wieder ver- suchen, in andere Grundstücke einzudringen Bei gutem Einvernehmen der Nachbarn wirg daraus noch lange kein Streitfall entstehen. Frage R. S.: Nach verschiedenen Schätzungen be- trägt der Kriegsschaden an meinem Haus 40 bis 30 Prozent. Die Instandsetzungsarbeiten muß ich aus eigener Tasche finanzieren. Daneben habe ich aber auch noch Soforthilfe zu zahlen. Kann ich die 89 kforthilfe bis zur Fertigstellung der Reparaturen zu- rückstellen?. Antwort: Nach dem Soforthilfegesetz vom 8. 8. 1949, das der Milderung dringender sozia- ler Notstände dient, wird unter anderem auch das Grundvermögen zur Soforthilfeabgabe unter Zugrundelegung des steuerlichen Ein heitswerts herangezogen. Der Abzug v. Schulden aus der Zeit vor oder nach d Währungsstichtag ist grundsätzlich ausge schlossen. Der Abgabepflichtige kann au nicht mit den eigenen Kriegsschäden aufrech- nen. Die selbst erlittenen Vermögensverlus werden erst im kommenden Lastenausgl gesetz geregelt. Kriegssachschäden kRönn nur bei der Stundung der Abgaben nach kung der Verhältnisse am Fälligkeitstage rücksichtigt werden. Die Zahlung Ihn auferlegten Soforthilfeabgabe kann also ni von der Beendigung der Hausreparatu hängig gemacht werden. Bemühen Sie einen tragbaren Zahlun f F. zamt. Badische Leichtathletikmeisterschaften Schöne und spannende Kämpfe in Heidelberg — Höherer Leistungsstandard den Südbadener Die erstmals wieder gemeinsam mit den Südbadischen Leichtathleten ver vanstal teten badischen Waeiskerschakten standen im Zei- chen des höheren Leistungsstandardes der Südbadener. In Anwesenheit der beiden Ver- bandsvorsitzenden Graf Douglas(Salem) und Döring(Karsruhe) wurden auf dem gültig hergerichteten TSG-Platz in berg schöne und spannende leichtathletische Kämpfe gezeigt. Die Entscheidung im 1500 m Lauf machten gleich drei Südbadener unter sich aus, Leh- mann(VfL Konstanz) siegte mit 4:02,2 vor Rimek(ASV Nordrach) in 4:05, 2 und Kieniger (St. Georgen), der 4:05, benötigte. Der amerikanische Student David Tinnin, der für die TSG Heidelberg startete, 81S te über 2 00 m lr in 22,1 vor Spitzmüller(ASV Nordrach) 22, 22,4 Senn e Auch im 1000 m Lauf gab es einen Er- kolg der Südbadener. Gsell(Eintracht Singen) siegte in 35:00, vor Mast(Rotweiß Lörrach) in 35:29 und Möchel(Skiclub Mannheim) 35:36 Minuten. und Boger(TV Pforzheim) Weitere Ergebnisse: Männer: 3581000-m-Staffel: 1. ASV Lörrach 7:86,4, 2. 788 Heidelberg 7:59,2, 3. VI. Konstanz 9:05 Minuten. 400 m Hürden: 1. Wenz(IV Ptorzheim) 59,1, 2. Elsenlohr(TSG Heidelberg) 39,5 Sek. Dreisprung: 1. Müller Sc Pforzheim) 13.38 m. 2 Zubrod(T 98 Seckenheim) 12.95 m, 3. Riesenacker(Tbd. Jahn, Seckenheim) 11.95 in. Hochsprung: 1. Bleser(ASV Nordrach) 175 m, 2. Schneider(S Pforzheim) 1,75 m, 3. Hansen sc Heidelberg) 1,70 m. Diskus: 1. Mersinger(TSG Heidelberg) 41,60 m, 2. Kiehnle(SpVgg. Kenzingen) 37,73 m. 3. Moritz (Se Käfertal) 36,06 m. 110 m Hürden: 1. Bienstock, MF Mannheim, 17,2 Sek., 2. Eisenlohr, Heidelberg, 16,5 Sek., 3. Wenz, Pforzheim, 18,7 Sek. 300 m: 1. Dengler, Phönix Karlsruhe, 1:57,8 Min., 2. Preschani, Karlsruhe, 158,5 Min., 3. Kirchgessner, Heidelberg, 11 59,5 Min. 5000 m: 1. Rimek, Nordrach, 15:59,2 Min., 2. ler, TV 46 Mannheim, 15:34, 2 Min., 3. Ochs, Tuhe 16:30, Min. Kugelstoßen: 1. Heinker, Heidelberg, 13,75 m, 2. Mersinger, Heidelberg, 13,40 m, 3. Kienle, Mann. heim, 13,31 m. Weitsprung: 1. Biser, Nordrach, nöfer, Schwetzingen, 6,40 m, 3. heim, 6,36 m. 100 m Lauf: 1. Tinnen, Heidelberg, Spitzenmüller, Nordrach, 11,1 Sek., 3. tal, 11,1 Sek. 400 m Lauf: 1. Baas, Freiburg, 49,5 Sek., 2. Knau- ber, Heidelberg, 51,3 Sek., 3. Härtel, Schwetzingen. 51,6 Sekunden. Stabhochsprung: 1. Schneider, 2. Bauer, Eintracht Singen, 3,50 m, 3. Mannheim, 3,20 m. Speerwerfen: 1. Büttner, Schwetzingen, 35,74 m, 2. Berg, Eintracht Singen, 51,40 m, 3. Woll, Heidel- berg, 49,80 m. Hammerwerfen: 1. Wolf, TV 46 Karlsruhe, 55,24 m, 2, Hagenburger, TV 46 Karlsruhe, 50,64 m, 3. Hein- rich, TSG 78 Heidelberg, 41,67 m. 458100 M: 1. ASV Nordrach, 43,0 Sek., 2. VSC Hei- delberg, 43,0 Sek., 3. Sportelub Käfertal, 43,7 Sek. Fied- Karls 6,70 m, 2. Oeltz- Schneider, Pforz. 11,0 Sek., 2. Benz, Käfer- Cornelius, Frauen: 100 m: 1. Knab, Heidelberg, 12,5 Sek., 2. Schmidtke, Mannheim, 12,7 Sek., 3. Klein, Manheim, 13,2 Sek. 200 m: 1. Schmidtke, VIR Mannheim, 26,4 Sek., 2. Klein, 80 Mannheim, 28,8 Sek., 3. Riedling, 7 Dossenneim, 30,8 Sek, Diskuswerfen: 1. Hettich, Singen, 41,07 m, 2. Käh- 1er, Heidelberg, 38,87 m, 3. Buttler, 80 Mannheim, 32,52 m. Hochsprung: 1. Gerschler, Freiburg, 1.53 m, 2. Butz, Hintracht Singen, 1,53 m, 3. Findeisen, Phönix Karis- ruhe, 1,50 m. 80 m Hürden: 1. Haucke, Sg Mannheim, 14,4 Sek., 2. Findeisen, Phönix Karlsruhe, 14,5 Sek. Weitsprung: 1. Fr. Gerschler, 80 Freiburg, 5,06 m, 2. Klein, Sd Mannheim, 3,01 m. Kugelstoßen: 1 Kachler, Se Heidelberg, 11„09 Sek., 2. Pap, Phönix Karlsruhe, 11,00, 3. Heim, Rot- Weiz Lörrach, 10,16 m. Speerwerfen: 1. W. Pape, Phönix Karlsruhe, 35,93, 2, Zipperle, 1043 Mannheim, 31,87, 3. Berger, Snöntz Karlsruhe, 29,75 m. 44100 m: 1. US Heidelberg, 53,5 Sek., 2. Phönix 5 55,1 Sek. Pforzheim, 3½%0 m, Sechs neue deutsche Bestleistungen Am ersten Juli- Wochenende gab es in der deutschen Leichtathletik wiederum ein halbes Dutzend neuer Jahresbestleistungen. Die 110. m- Hürdenzeit des 3 jährigen Bremers Becker von 14,9 war dabei am bemerkenswertesten Sie ergibt in der Europabestenliste einen fünf- ten Platz. In 100-m-Sprint wurden die 10.8 Se- kunden ausgelöscht, nachdem die Krefelder Lickes, Fischer, Geister und Heinen sowie der Hamburger Leege 10,7 Sekunden liefen. In Europa haben nur die Russen Sucharew und Sanadse sowie der Franzose Bally mit 10,6 eine noch bessere Zeit erzielt. Die 1500-m Jahresbestleistung wurde gleich zweimal un- terboten. Warnemündes 3:55 Minuten drückte Bolzhauser(EBlingen) auf 3:54,6 und Anderko (Stuttgart-Feuerbach) sogar auf 3:54. 4. Der Hammerwurf des Fuldaers Storch mit 58,68 m kann dagegen nicht registriert Werden, weil ein zu langes Drahtseil festgestellt wurde. Bei den Frauen scheint die Bayreuther Weit- springerin Hofknecht an die glänzende Vor- jahresleistung von Elfriede Brunemannv. Nitsch Hannover) anzuknüpfen. Mit 5,91 m blieb sie nur um vier Zentimeter hinter der Russin Tschudina und nimmt zusammen mit der Neuseeländerin Williams den zweiten Platz der Jahresweltbestenliste ein. Gleich hoch eineustufen sind die glatten 49 Sekun- den der 4c 100-m- Staffel von Werder Bremen. Im Kugelstoßen dagegen ist es von der neuen Jahresbestleistung der Pinnebergerin Kress von 12,86 m noch ein weiter Weg zur Jahres- Spitzenleistung der Russin Totschenowa mit 14,33 m. Entscheidung Oftersheim— Hockenheim Das wegen starker Regenfälle abgebrochene Handballspiel um den Aufstieg zur badischen Verbandsliga zwischen Hockenheim und Of- tersheim wurde wiederholt und endete mit einem 8:6rSieg für Hockenheim, das damit punktgleich mit Oftersheim wurde. Aus die- sem Grunde ist ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz erforderlich, das voraussicht- lich erst nach der Sommerpause ausgetragen Wird. N Internationales Kriterium in Lörrach Mit einem Klassefeld bekannter deutscher Amateurradfahrer sowie ausländischen Gästen aus der Schweiz und Italien wurde in Lör- rach ein internationales Kriterium über 60 Runden— 72 km— gefahren. Loose(Köln) sstzte sich in der neunten Runde vom Feld ab, dehnte seinen Vorsprung bis zur 26. Runde auf einen Rundengewinn aus und ging als überlegener Sieger aus dem We ttbewerb her- vor. Asal(Schopfheim)? gewann das Ausschei- Aungsrennen der B-Klasse. Während Anselm (Singen) Erster im Jugendrennen wurde. Konstanzer Schwimmersieg in Rorschach Mit 61:45:32 Punkten gewannen die Schwim- mer des VfL Konstanz am Sonntag in Ror- schach(Schweiz) einen Schwimmvergleichs- kampf vor dem Sc„Limmat“ Zürich und dem So Rorschach. Bei den Damen errang Zürich mer des VfL Konstanz am Sonntag in Ror- stanz mit 35 Punkten, während Rohrschach mit 13 Punkten im geschlagenen Feld blieb. Haßlocher Handballer siegten Zum Abschluß der Handballsaison verpflich- kete der TSV Rintheim den Südwestmeister SV Hassloch zu einem Freundschaftsspiel. In einem technisch schönen Treffen unterlagen die Karlsruher Vorstädter mit 14:17 Toren. An dieser Niederlage war der Rintheimer Ersatz- torhüter nicht ganz schuldlos. 0 Reichenhall bleibt Ringermeister Der Ac Reichenhall bleibt nach einem Be- schluß der Protestbehörde des Deutschen Athletenbundes Deutscher Ringermannschafts- meister 1950. Mannheimer Ruderregatta Jungmannen hielten sich prächtig Die 63. oberrheinische Ruderregatta im Mannheimer Mühlauhafen wurde bei bester Witterung ausgefahren. Im ersten Senior- Vierer mit St. sicherte sich die RG Schwaben Heilbronn mit eineinviertel Längen Vorsprung in der Zeit von 6:13.2 vor der MRG Baden den Sieg. Das Skuller-Meister-Rennen zwischen Wilcke Gtündem) und Lange(Frankfurt) si- cherte sich der Frankfurter mit zwei Längen in der Zeit von 6:48.5. Den Jungmann-Einer ge- Wann Lopitzsch(Heidelbg. RC 1872) vor Schütz, RG Germania Frankfurt in 7:08.6. Im zweiten Senior-Vierer m. Stin. gab es einen außerge- wöhnlichen, harten Kampf zwischen dem Lud- wägshafener RV(ohne Zeit) und dem nur mit 5 Sekunden Abstand folgenden Duisburger RV. Ebenso scharf gingen die Jungruderer ten Jungmann-Vierer ins Rennen. Der 1 85 Saarbriicken. gewann in 6:24 vor em., Verein Frankfurt. Den zwei- ten Senior-Einer entschied der kräftig ru- Villi Neuburger(Bad Godesberg) mit 6˙48 vor Waldemar Beck(Kitzinger RW) für sich. Vier Boote starteten im leichten Jung- mann-Vierer, den der RV Kassel mit 6:35 vor Germania Frankfurt 6:40, für sich entschied Die weiteren Ergebnisse: Leichter Senior: Vierer m. Stm.: Ludwigshafen RV 1878, 6:21, Min. Erster Senior-Zweler ohne Stm.: RG Speyer(Lang- Srohs) 6:41. Zweiter Senior- Vierer m. Stm.: RC „Saar“, Saarbrücken, 617,5. Hochschul-vierer mit Stm.: RG Heidelberger, RC Amieitia Mannheim, 6:45. Im leichten Senior-Vierer ohne Stm. ließ der Ludwigshafener RV der ETTU Essen auf den letz- ten 500 Metern keine Chance und gewann mit 609.9 Der zweite Regatta-Tag Der kurz vor Beginn der Regatta einset- zende Gewitterregen hielt einige tausend Zu- schauer von den Rennen fern, die teilweise noch spannender verliefen als am Vortag. Auch 5 den weiteren Rennen ließen die Erfolge er Jungruderer aufhorchen. ET gebnisse: Doppel-Zweier: 1. Hannover Minden 6:46, 2. RC Worms, 6:56. Zweiter Jungmann- vierer: 1. Germ. Frankfurt(ohne Zeit), 2. Heilbronner RG Schwa- ben mit 2,2 Sek. Abstand. Erster Senior-Vierer m. Stm.: 1. Heilbronner Schwaben, 6:14, 2. MRG Baden, 17,4. Leichter 1 Vierer m. Stm.: 1. Re Worms, 2„628,2. Erster Senior-Einer: 1. 2 Wilcke) 7:02,1, 2. Germ. Frank- (Günter Lange) 7:02, 2. Einer für junge Ruderin- nen: 1. Schweinfurter RC Jette Kaidel) 4:24, 2. Mainzer RV(Alise Aguntius) 4:84. mann- Achter: 1. Mannheimer RC 50,9, 2. MRV Armieitia, 5:83,4, 3. MRG Baden, 8: Erster Se- nior-Vierer m. Stm.: 1. MRV Armieitia. 6523, 2 Kit ger RV, 6128, 6. Im ersten Senior-Einer für Frauen konnte die Schweinfurterin Jette Kaidel die Deutsche Meisterin Hilde Spiegel mit 3,6 Sekunden hin- ter sich lassen Hochschul-Einer: 1. Heidelberger Ro, Gerd Lo- pitzsch, 7:12. 2. Bonner RG, Friedrich Lenz, 7:31. Dritter Senior-Vierer m. Stm.: 1. Re Nürtingen 6:28, 4, 2. RG Heidelberg, 6:81,6. Leichter Senior- Achter: 1. ETUF Essen, 6:03, 2, 2. RV Kassel, 6:06, 7. Vierter Jungmann- vierer m. Stm.: 1. Heilbronner Schwaben, 6:45, 2. Mannheimer RC 1875, 6:50,11. Erster Junior- Achter: Ræœ Saar“, Saarbrücken, 67001, 2. MRC Amieitia, 6:11,33. Erster Senior-Achter: 1. Duis- burger RV, 6:09, 2. Rudergem. Flörsheim-Rüssels- aeim, 6:20, 4. Hoosman und Charity im Training Der amerikanische Mittelgewichtler Bur! Charity nahm kurz nach seiner Ankunft in Köln zusammen mit seinem Landsmann A! Hoosman(Schwergewicht) das öffentliche Training auf. Beide Boxer hinterlassen einen guten Eindruck, sind in großer Form und nach Ansicht der Experten gleich gut. Stuck— Falkenhausen siegten in der Schweiz Mit einem Sieg von Hans Stuck auf AFM endete das am Sonntag vor rund 20 000 Zu- schauern ausgetragene, international besetzte Bergrennen in Sierre-Montana(Kanton Wal- lis, Schweiz). In der Rennwagenklasse stellte der nun wieder für Deutschland gestartete Stuck mit 9¹ꝗ.ꝗ626 Std/ xm einen neuen Strecken- rekord auf- Die Ergebnisse: Rennwagen, Klasse III(bis 2000 cem): Hans Stuck OMDeutschland) auf AFM e935, 6 1 91,626 std/km, Tagesbestzeit und neuer Str eckenr ekord). Sportwagen, Klasse III(bis 2000 cem): 1. Alex von Falkenhausen Deutschland) auf BMW 11:26, Min. 76,813 std/ Kn. Zweiter Jung- Meisterschaft im Kunst- und Turmspringen Zu den Entscheidungskämpfen der deutschen Springerelite hatten sich im Stadion von Kir chen-Wehbach fast 2500 Zuschauer eingefun den, die harte Kämpfe erlebten. Im Turm springen gelang es dem Lüdenscheider Gün ther Haase, seinen hartnäckigen Rivalen So- beck Berlin) im letzten Durchgang auf den Z Weiten Platz zu verweisen. Im Kunstspringen Lestigte Hans Aderhold seine Position, die e in den Ausscheidungskämpfen bereits einge nommen hatte, In den Wettbewerben der Ba- men hatte Paula Tatareck keine ebenbürtige Gegnerin, so daß ihre beiden Siege ungefähr det waren. Noch zehn Tage bis zur„Tour de France“ Die nächste international besetzte Länder cundfahrt im Radsport ist die„Tour de France“. Sie beginnt am 13. Juli in Paris und kührt in 22 Etappen über 4832 km, bei n drei Ruhetagen. In den Pyrenden geht es unter anderem über malet, den 1489 Meter hohen Aspen. In den 1 folgen Bergriesen wie der Cayolle (2326 m), der Vars(2311 m), der Izoard(2360 m), der Lautaret(2058 m). bferderennen in Viernheim Hervorragendes Nennergebnis Für das Viernheimer feder am 9. 7. 50 wurden für die ausgeſchriebenen 7 Rennen insgeſamt 80 Pferde in die Liſte eingetragen, in den 4 Vollblutrennen al⸗ lein 58 Pfe de. Für das Haup ereignis, den Preis von der Spielbank Bad Dürkheim, ein Hürdenrennen über 3000 Meter, wur⸗ den 17 Pfe de engagiert. Dieſer Juli⸗Renn⸗ tag verſpricht ein großes Ereignis zu wer⸗ den. g Kunst und Wissen Wieder Bronnbacher Musil ktage. Erbprinz zu Löwenstein hat auch in diesem Jahr wieder den Josephsaal des Bronnbacher Schlosses für zur Verfügung die Bronnbacher Musiktage gestellt. Der„Trompeter von Säckingen“ in seiner Heimatstadt,. Nach dem Abschluß der Schau- spielauflührung im Säckinger Schioßgpark wurde die Obe ernspielzeit mit Nessler's„Der Trompeter von Säckingen“ eröffnet. Solisten, Orchester und Ballett des Villingen unter Leitung des Piri igenten Ren- nerknecht und der Regie von Egon Schmidt brachten die Neueinstudierung auf der präch- tigen Naturbühne Wirkungsvoll zur Geltung. Von der Freiburger Universität. Die Dozen ten Dr. Ludwig Keller und Dr. Gerhard Lebe-- gott sind zu außerplanmäßigen Professoren in der medizinischen Fakultät der Universi- lät Freiburg ernannt worden. Dozent Heinz Loßgnitzer, Oberr Sglerungsrat und Direktor des badischen Landes wetterdienstes, wurde zum Honorarprofessor in der nmatur wissenschaft- Ilich- mathematischen Fakultät der Univers itäb Freiburg i. Br. ernannt. 100 000 in der Südd. Klassenlotterie Am ersten Ziehungstage der dritten Zwi⸗ schenklasse der siebten Süddeutschen Klassen- lotterie wurden folgende größere Gewinne ge- zogen: Ein Gewinn zu 100 000 DM auf die Nr 132 433, ein Gewinn zu 30 C000 DM auf die Nr 124 190, ein Gewinn zu 10 O0 DM auf die Nr) 91745 zwei Gewinne zu je 5000 DM auf 8 Nr. 29 012 und 94 027. Weiter wurden gezogen: Ein Gewinn zu DM 10 000 auf die Nummer 70 350 und zwei Gewinne zu je DM 5 000 auf die Nummern 22 146 und 108 09g. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Sectenheim 8 und Ungebüng Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. bnmermann(Inhabes Georg Härdle), Maunheim-Seckenheim, Herusprecher 4721— Geschäftsstelle Namnheim: Holzstraße 5. Fernsprecher 510 herzensgute Inge (Schülerin der Liselotte-Schule) Unsere liebe, wurde durch einen grausigen Mord von uns gerissen. In tiefem Schmerz: Die Eltern: und Die Großeltern, Onkel. e und Verwandte. Ollen urgerstr. 21 e 3 Mittwoch, 14 Uhr, Friedhof Seckenheim. Rudolf und Luise Vorwerk Schwesterchen Gisela Tante, Cousin, Auszug aus dem Standesregiſter vom Juni 1950. Geborene t äuſer, Gipſer und Eliſe geb. Meßkircherſtraße 39, e. S. Kurt. Eheſchließungen Seckenheim, 1155 Nanny Anna Sch itt, Seckenheim, 6. 6. 1950. Leonhard Sch it Maier, Seckenheim, 3. 6. 1950. Erwin Gilliar, 10. 6. 1950. und Magdalena Hül tee, heim, Maxauerſtraße 11. 10. 6. 1950. Eenſt Joſef Müller, 98 und Hedwig Eggenſpe ger, Seckenheim, Hauptſtr. 98. 17. 6. 1950. B uno Augut Maiſel, Seckenheim, Breiſacher⸗ ſtraße 4 und An onie Frieda Emma Heindorf geb. Herbſt, Seckenheim, Eitlingerſtraße 21. 17. 6. 1950. n Heute Mittwoch abend pünktlich 8 Uhr N Turnerinnen betr. Plankstadt. für Plankstadt sind bis kommenden el svorstand einzubezahlen den, 5 5 ee Betr. Auto- ſtraße 12. 31. Oktober Achernerſtraße 4. eine 5 Max Brunner, Seckenheim, Römerbrunnen 7 Edingen, 10. 6. 1950. Nich 1 Zylla, Seckenheim, E ika Frieda Althaus geb. Krall, 10. 6. 1950. Eenſt Volk, Seckenheim, Vonnkorferſtraße 150 und Anna Margaretha Biegel geb. Schmelcher, Gün hee Kaulbars, denerſtraße 5 und Annelieſe Frieda Sackmann geb. Götz, Seckenheim, Hauptſtraße 105. 6 5 Sterbefälle 13. 6. 1950. Johanna Maria Kreutzer geb. Winkler, Secken⸗ heim, Kloppengeimerſtraße 68. 15. 6. 1950 e Hö ener, 19. November 8 N wav weiß, Freiburgerſtr. 35 Zähringerſtr. 41; Grenzhoferſtraße 43. Sandhang 14 und Seckenhein, Sandhang. Secken⸗ Seckenheim, Hauptſtraße Seckenheim, Ba⸗ Am Samstag,&. Juli 1950, 20 Uhr findet im„Vereinshaus“ unser Festball Statt, 290 Wir alle Vereinsmit. Sliecler recht herzlich einladen. . Vor c Sengerbund 1885 Mannheim-Seckenheim Seckenheim, Kloppenheimer⸗ 28 Kriegsſterbefälle a 1942. Karl See Baumer, Senhe b Seckenheim, 15 1925 1 8 5 N am Sam St. Nationaltheater Dienheim Spielplan Mittwoch, 5. Juli, Miete 2 Nx. 15 u. freier Verkauf: 25 Traviata Oper von Giuseppe Verdi. Anfang 19, 30, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 6. Juli, letzten Male!„Fufßball-Totos“, Anfang 20, Ende 22,30 Uhr. 5 Freitag, 7. Juli, Miete E Nr. 15 und kr. Miete O Nr. 15 und freier Verkauf: Zum Fustspien von Arnold Ridley. Malel„Die Ratten“, Berliner Tra mann. Anfang 19, 30, Ende 22,30 Uhr. 8. Dol. 1. 50 8 bietet rührigen Verkäufern ein Kues Tinlcommen 1 5 Samstag, 8. Juli, Miete M Nr. 15 u. freier Verkauf:„La Er vis Sperr von Giuseppe Verdi. Anfang 20, Ende 22,30 Uhr. Sonntag, 9. Juli, außer Miete: in neuer Inszenier Operette V. Eduard Künneke. Anf. Montag, 10. Juli: Für Entlagschüler der Vol. schütz, vomentiscne 2. N neuen Theaters