am nen ziſte al⸗ den im, Ur⸗ nn⸗ 1 — 5 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sũůüddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Oreisliste Nr. Y) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 107 Freitag, den 7. Juli 1950 2. 7/50. Jahrgang 8 Vertreter Mao Tse Tungs malchinesen besetzt Sei. Entscheidung über Bundespolizei steht bevor Beratungen der Hohen Kommissare— Eine „republikanische Garde“ London(UP). Vertreter des britischen Außen ministeriums deuteten an, daß die drei westlichen Großmächte in absehbarer Zeit einen Entscheid über die Frage einer west- deutschen Bundespolizei treffen wer- den. Ein Sprecher des Außenministeriums wies darauf hin, daß diese Frage gegenwärtig von den drei Hohen Kommissaren in enger Zusammenarbeit behandelt werde. Eine solche Polizei, wurde festgestellt, würde im Falle einer Billigung den Charakter einer „republikanischen Garde“ haben, Es würde sich dabei nur um eine kleine Truppe handeln, die als Polizeieinheit und nicht als militärische Organisation ausgerüstet werden dürfte. Der kürzliche Brief des westdeutschen Bundeskanzlers, fuhr der Sprecher fort, hin- sichtlich der Sicherheitsgarantien für West- deutschland, habe kein neues Ersuchen für die Bildung einer Bundespolizei enthalten. Im Prinzip wären die alliierten Besatzungs- truppen dazu in der Lage, die Ordnung wie- der herzustellen, falls sich die Notwendigkeit ergeben sollte. Jedoch sei es vorzuziehen, wenn die Bundesregierung in einem solchen Fall um eine solche Hilfe nicht zu ersuchen brauchte. Wie der Sprecher weiter ausführte, könnte die Bundesregierung im Notfalle auch die Länderpolizei anfordern. Es sei jedoch nicht Ausgeschlossen, daß sich zwischen den ein- zelnen Ländern dabei Meinungsverschieden- eiten ergeben würden, die die Verwendung der Polizei eines Landes nicht ratsam er- scheinen ließen. Diese in vorsichtigen Worten gehaltene Er- klärung des Außen ministeriums erfolgte im Anschluß an die kürzlichen Ausführungen des Hohen Kommissars Mecloy in Bonn, der darauf hinwies, daß das Gesuch nach Bildung einer Bundespolizei ernsthaft in Erwägung gezogen werde! Die britischen Kreise deuten außerdem an, daß aus Reihen verschiedener Bundesländer anscheinend Einwände gegen eine solche Truppe erhoben worden seien. Jedoch läge hierfür keine amtliche Bestäti- gung vor. MeCloy wird wissen warum Protesttelegramm wegen der Bundespolizei Washington(UP). Der republikanische Kongreßabgeordnete Javits hat dem amerika- nischen Hohen Kommissar in Deutschland ein Telegramm übersandt, in dem er aus einer Reihe von Gründen dagegen protestiert, daß Mecloy die Absicht habe, die Pläne zur even- tuellen Schaffung einer westdeutschen Bun- despolizei erneut in Erwägung zu ziehen. Der genannte Abgeordnete befürchtet durch Schaffung einer Bundespolizei die Legalisie- rung der Ostzonenpolizei, einen deutschen Versuch, die Sowjetunion gegen die West- mächte auszuspielen, Entstehung eines deut- schen Offizierskorps, Stärkung der nationali- stischen Flemente und der ehemaligen Nazis in Deutschland und Untergrabung der Moral der Westeuropaer. Schließlich heißt es in dem Telegramm:„Wir sind in jedem Falle ver- Pflichtet, mit unseren eigenen Streitkräften und denen der anderen Atlantikpakt-Mächte die Grenzen Westdeutschlands zu verteidigen. Es besteht aus diesem Grunde kein Anlaß, Maßnahmen durchzuführen, die nur geeignet sind, neue Schwierigkeiten heraufzubeschwö- ren, Eine deutsche Bundespolizei würde ganz allgemein als der Beginn der Remilitarisie- rung Deutschlands angesehen werden. Eine derartige Remilitarisierung würde die töd-⸗ liche Gefahr einer neuen deutsch-sowjeti- schen Allianz mit sich bringen.“ Hohe Rommission soll vorschlagen Die geplante Revision des Besatzungsstatutes London(ZStöh). Die Delegationen der Westmächte, die in London über die Revision des Besatz ungsstatuts beraten, ha- ben beschlossen, die Entscheidung über das Ausmaß der zusätzlichen Vollmachten für die Bundesrepublik der alliierten Hohen Kom- mission zu Überlassen. Sie soll aufgefordert Werden, einen Entwurf über dle Revision des Besatzungsstatuts auszuarbeiten. Dieser Ent- wurf soll der nächsten Außenministerkonfe- Terz der Westmächte im September in Was- Hington als Verhandlungsgrundlage dienen. Die Delegationen der Westmächte haben zum ersten Mal die Beneluxstaaten über den bis- herigen Verlauf der Beratungen unterrichtet. Moskau winkt ab Die sowzetische Antwort an die UN Lake Success(UP). Die Sowietunion beantwortete das Rundschreiben der Verein- ten Nationen, in dem um Auskunft über die Art und den Umfang der Hilfe gebeten Wurde, die die UN-Mitgliedstaaten zur Be- kämpfung der kommunistischen Aggression u leisten bereit seien, In dem, von dem stell- vertretenden sowjetischen Außenminister Gromyko unterzeichneten Antwortschreiben, wird auf die frühere Stellungnahme der So- wWaetunjon verwiesen, daß die vom Sicher- heitsrat empfohlenen Sanktionen ungesetz- ch“ seien, da der Sitz Chinas statt mit einem mit einem Natio- Interzonenhundel soll erweitert werden Scharfer Kampf gegen illegale Geschäfte— Ersuchen an die Regierung Bonn(UP). Eine Ausweitung des Inter- zonenhandels über die bisherige 300-Millionen D-Mark-Grenze hinaus will der wirtschafts- politische Ausschuß des Bundestages mit dem Ersuchen an die Bundesregierung bewirken, die Möglichkeiten einer wertmäßigen Aus- dehnung des Ost-West-Handels zu prüfen. Der Vorsitzende des Ausschusses, Abg. Et- zel(CDU) erklärte vor der Presse dazu, die wertmäßige Ausweitung des Ost- West-Han- dels solle in erster Linie den starken illegalen Interzonenhandel eindämmen und in legale Bahnen lenken. Die Bundesregierung soll auf Ersuchen des Ausschusses untersuchen, ob eine Ausweitung des legalen Handelsge- schäfts Ost-West auf der Preisbasis West möglich sei. Der illegale Interzonenhandel soll ferner durch Erlaß von Bundesgesetzen unterbunden werden, die eine schärfere Uberwachung der Grenzgebiete ermöglichen, sagte Etzel. Ehe diese Bundesgesetze über die Uberwachung des Interzonenhandels erlassen werden kön- nen, müssen jedoch die Verordnungen der Militärregierungen über den innerdeutschen Handel außer Kraft gesetzt werden. Ein ent- sprechendes Ersuchen wurde der Bundesre- gierung ebenfalls zugeleitet. Ein empfindliches Loch für den ilegalen Handel ist nach Auffassung des Ausschusses auch durch den Postverkehr mit Westberlin entstanden. Etzel führte zur Erklärung an, daß im Verkehr mit Westberlin Pakete bis zum Gewicht von vierzig Pfund ohne Wa- renbegleitschem versandt werden können. Wie bereits bekannt, ist die Aufhebung des sogenannten Stahlembargos unter der Voraussetzung vorgesehen, daß die Ostzone ihrerseits zahlreiche beschränkende Maßnah- men aufhebt. Hierunter fällt nach angaben Etzels auch die Sperre der Strom- und Was- serlieferungen für Westberlin. Bis zum Abschluß eines neuen Abkommens, dessen Volumen nach Möglichkeit größer als bisher sein soll, sind vom Bundes wirtschafts- ministerium Ubergangsvorschriften erlassen worden. Danach ist jeder Handelsverkehr mit der Ostzone genehmigungspflichtig. Nach Unterzeichnung eines neuen Interzo- nenhandelsabkommens soll nach Auffassung des wirtschaftspolitischen Ausschusses des Bundestages eine breitere Streuung bei der Verteilung der Kontrakte stattfinden, sagte Etzel. Die Geschäfte sollen ferner in Zukunft möglichst über den anerkannten Handel ab- gewickelt werden. Beide Anregungen sollen der Bundesregierung als Empfehlung zuge- leitet werden. Verteidiger Stagorgas erhebflch Zurüchpedpangf Rückzug auch der USA-Truppen— Fast ein Drittel Südkoreas von Kommunisten besetzt TOKIO(UP). Nach dem übereinstimmen- den Urteil aller Korrespondenten war der Donnerstag einer der schwärzesten Tage im bisherigen Verlauf des Korea- Krieges. Die nordkoreanischen Kommunisten konnten nicht nür nicht aufgehalten werden; sie stießen viel- mehr mit Frontalangriffen und Umgehungs- aktionen noch weiter nach Süden vor und zwangen nicht nur die südkoreanischen Ver- teidiger, sondern auch die ihnen zu Hilfe geeilten amerikanischen Infanterie- und Artil- lerieverbände zum Rückzug. Die nordkoreani- schen Streitkräfte haben auf breiter Front den 37. Breitengrad überschritten und damit fast ein Drittel Südkoreas besetzt. Das Unheil fing damit an, daß es den Nord- koreanern mit ihren Tanks gelungen War, einen Keil zwischen die an der Front liegen- den amerikanischen Truppen und ihrer Artil- lerie zu treiben. Offenbar konnten diese Pan- zer einen Teil der amerikanischen Truppen an der Front bei Suwon von allen Seiten packen, Jedenfalls mußten die amerikanischen Truppen, die von mindestens 50 nordkoreani- schen Panzern eines schweren soWieti- schen Baumusters und von Infanterie Aligegriffen wurden, erheblich zurückgenom- men werden. Der vorgeschobene amerikani- sche Gefechtsstand in Korea wurde im Lauf des Tages nicht weniger als drei Mal in süd- licher Richtung verlegt. Nach nordkoreani- schen Berichten sollen 150 amerikanische Sol- daten getötet und 50 Amerikaner in Gefangen- schaft sekommen sein. Diese Darstellung be- sagt auch, die amerikanischen Landetruppen hätten in völliger Auflösung den Rückzug an- getrèten, was aber von amerikanischer Seite bestritten wird. Un unterbrochener Druck Die Amerikaner gingen in Richtung auf Taejon zurück. Etwa 16 Kilometer mußten aufgegeben werden, Die Stadt Pyongtaek ist Eridgültig in die Hände der Nordkoreaner gekallen, Die 1., 3. und 4. nordkoreanische Division sind außerdem nach Os a n, 25 Kilo- meter südlich Suwon, vorgestoßen. Auch In- ehon befindet sich vollständig in der Hand Flüchtlingsgestz in Vorbereitung BOnͥn(UP). Im Bundesflüchtlingsministe- rium wird gegenwärtig der Entwurf eines Bundesgesetzes zur Regelung der Eingli Heimatvertriebenen(Flüchtlings- 4 rung der rahmengesetz) ausgearbeitet. Durch das Ge- setz soll in allen Ländern des Bundesgebietes ein einheitliches Recht für die Heimatver- triebenen geschaffen werden. Die Forderung der Ostzonen- Flüchtlinge nach Gleichstellung mit den Heimatver- triebenen, insbesondere im Hinblick auf den Lastenausgleich, wurde bereits abgelehnt, Je- doch sollen sie bei Kreditaktionen, bei der Aufbauhilfe usw. Berücksichtigung kinden. Nach dem gegenwärtigen Stand der Bera- tungen wird sich das Gesetz in sechs Ab- schnitte gliedern: I. Feststellung des Perso- nenkreises, 2. Behörden und Beiräte, 3. Eingliederung der Heimatvertriebenen, 4. Rechts verhältnisse, 5. Strafbestimmungen we gen unberechtigter Inanspruchnahme, 6. Uber- gans vorschriften. Geplant ist ein Vertriebe- nenausweis für Heimatvertriebene und ein Flüchtlingsausweis B für Ostzonen-Flücht- linge. Wahrscheinlich wird das Gesetz u. a. eine Bestimmung erhalten, daß Unternehmer von einer bestimmten Betriebsgröße ab einen entsprechenden Prozentsatz Heimatvertriebe- ner beschäftigen müssen. Gegen Schäffers Lastenausgleich Regierungskoalition will Entwurf ablehnen Bonn(Up). Die Regierungsparteien im Bundestag wollen den im Finanzministerium ausgearbeiteten Gesetzentwurf über den end- gültigen Lastenausgleich ablehnen, wenn er keine Anderung gegenüber der in der Presse veröffentlichten Fassung erfährt, erklärte der Vorsitzende des Lastenaus- gleichsausschusses im Bundestag, Kunze(CDU), im Namen der Reglerungsparteien der Presse. „Eisern und stur! würden die Regierungs- parteien eine Fassung des Gesetzes verlan- gen, die sozial notwendig ssi. Bundeskanzler Dr. Adenauer sei bereits schriftlich über die Situation unterrichtet worden. Das zweite Arbeitsbeschaffungs- Programm Bonn(Z SH). In Bonn wird das für Herbst des Jahres vorgesehene zweite Arbeitsbe- schaffungsprogramm der Bundesregierung be- raten. Uber die Finanzierung des Programms fanden zwischen dem Bundeswirtschaftsmini- sterium und dem Zentralbankenrat Bespre- chungen statt. 5 e e der Kommunisten, Den letzten Berichten zu- folge wird der kommunistische Vorstoß an der gesamten Front südlich des Han-Flusses von etwa 160 bis 175 Panzern russischen Typs vor- getrieben, von denen 25 bis 35 Tanks durch amerikanische Flugzeuge vernichtet wurden. Außerdem spricht man von einem Einsatz von mindestens 50 000 nordkoreanischen Infante- nisten. Die nordkoreanischen Panzgerspitzen stehen noch etwa 80 Kilometer vor der provi- sorischen Hauptstadt Taejon Kußerst heikle Lage Nach einem weiteren UP- Bericht des Korre- spondenten Hobrecht liegen keine Anzeichen für ein Nachlassen des gegnerischen Druckes Vor. Eine zweite kommunistische Marsch- gruppe stößt gegenwärtig entlang der koreani- schen Ostküste gegen den wichtigen Hafen Pusan vor, in dem der Nachschub aus Ja- pan gelöscht wird. Obwohl die Amerikaner mit Panzerfäusten gegen die kommunistischen Neun-Tonnen-Tanks vorgingen und Jagdflug- zeuge mit Bordraketen durch die klare Witte- rung dem Gegner schwere Schläge zufügen konnten, war der nordkoreanische Vormarsch bis jetzt nicht aufzuhalten. Gegen Donnerstag Abend(Ortszeit) hatten die Nordkoreaner die Amerikanische Infanterie bis auf 40 Kilometer Südlich von Pyongtaek zurückgedrängt, dem Punkt, wo es zur ersten Berührung mit dem Gegner kam. Frontberichten zufolge haben die Amerikaner verhältnismäßig„schwere“! Ver- luste erlitten. Wie der UP- Berichterstatter James meldet, befindet sich das vorgeschobene amerikani- sche Hauptquartier jetzt 72 Kilometer nörd- lich von Taejon.. Strategisch weit gefährlicher noch ist der Vormarsch kommunistischer Truppen entlang der Ostküste. Einem Bericht zufolge soll die Marschispitze schon die Küstenstadt Poha ng, nur 104 Kilometer nördlich von Puson, er- reicht haben. Das Freitagmorgen- Kommuni- qué(Ortszeit) des Hauptquartiers von General Macarthur enthielt jedoch den unheilverkün- denden Satz:„Aus Truppenbewegungen nörd- lich von Suwon ist zu entnehmen, daß nord- koreanische Verstärkungen für Truppe, Artil- lerze und Tenks unterwegs sind. J Fünf jahresplan der Bundesregierung? Programm für die deutsche Wirtschaft— Arbeitsbeschaffungsprogramm enttäuschte BOnn(UP), Die Bundesregierung wird dem Bundestag noch in diesem Herbst ein großes Fünfjahresprogramm für die deutsche Wirt- schaft vorlegen, gab der Vorsitzende des wirtschaftspolitischen Ausschusses des Bun- destages, Etzel(CDU), vor der Presse in Bonn bekannt. Etzel sagte, daß er noch keine Einzelheiten über diesen Fünfjahresplan vortragen könne, betonte aber, dag es sich um„Sroßzahlige Vorstellungen“ handele. Die Bundesregierung beurteile die Wirtschaftslage und das neue Programm sehr optimistisch. Der FDP- Abgeordnete Preusker erklärte in diesem Zusammenhang, das Arbeitsbe- schaf fungs programm der Bundesre- glerung sei durch bürokratische Hemmnisse So stark verzögert worden, daß die ursprüng- lich gehegten Hoffnungen enttäuscht wurden. Preusker schob einen großen Teil der Schuld an der Verzögerung des Programms auf die umständliche Arbeitsweise der Länder. Er sagte, dag 65 Prozent der von den Län- dern vorgeschlagenen Projekte zur Verwen- dung des 300-Millionen D-Mark Schwerpunkt- programms reine Notstandsarbeiten und, nicht die geforderten echten Investitionsprogramme betrafen. Von den 140-Millionen für indu- Strielle Investitionen seien von den Ländern bis zum 20. Juni überhaupt nur fünf Millio- nen abgerufen worden. Jetzt erst rolle das Arbeitsbeschaffungs- programm in größerem Umfang an, Die Er- fahrungen, die mit dem ersten Programm ge- macht wurden, sollen bei dem geplanten „zweiten Wirtschafts-Förderungs-Programm'“ Ausgewertet werden. Es sei geplant, dieses Programm im Hintergrund zu halten, um es notfalls schlagartig einsetzen zu können,“ Spätestens im Januar-April 1951 werde das neue Programm jedoch amlaufen. Beratung von Agrargesetzen Ernährungs- u. Landwirtschaftsminister tagten Niederhausen(UP). Auf einer gemein- samen Tagung der Landwirtschaftsminister der Länder mit Bundesernährungsminister Niklas wurden eingehend die zur Zeit dem Bundesparlament vorliegenden Agrargesetze Ppehandelt. Die Minister vertraten dabei ein- mütig die Auffassung, daß die in den Geset- zen enthaltenen Grundsätze der Marktord⸗ nung ein unentbehrliches Mittel für die ge- genwärtige und zukünftige deutsche Agrar- Politik darstellen. Insbesondere waren sie der Meinung, daß die in den Gesetzesvorlagen vorgesehenen Maßnahmen zur Regelung der Einfuhr zum Schutz der deutschen Landwirt- schaft unentbehrlich sind. Nur dadurch könne für die deutsche Landwirtschaft die notwen- dige Voraussetzung stabiler, die Hrzeugungs- kosten deckender Einnahmen geschaffen wer- den. Des weiteren erkennen die Minister in leser Stabilisierung der Preise für die land- Wirtschaftlichen Erzeugnisse auch das beste Mittel für die Deckung der Bedürfnisse der deutschen Verbraucher zu den ihrer Kauf- kraft entsprechenden Preisen. 5 Bonn(Z SH). Die CDU/ CSU-Fraktlon des Zundestages hat die Bundesregierung ersucht, weltere 120 Millionen DM für Hausratshilfe reizugeben. 4 „Freundschaftlicher Geist“ in Paris Stand der Schumanplan- Verhandlungen BOn n(Z SEH), Die deutsche Delegation der Bundesregierung für den Schumanplan be- richtet, daß die Besprechungen in Paris in kreumdschaftlichem Geiste fortgesetzt werden. Zur Erleichterung der Arbeiten sind vier Studiengruppen gebildet worden, in denen die Mitglieder der verschiedenen Organisationen teilnehmen. Die von der Bundesregierung er- nanmten drei Sachverständigen, die die deut- sche Delegation in Paris beraten wollen, sind inzwischen nach Paris abgereist. Es handelt sich um Sachverständige für Eisen- u. Stahl- fragen, für Kohlefragen und für wirtschafts- politische Fragen. Rennen gegen die Zeit Die Truppenbewegungen auf beiden Seiten stehen gegenwärtig im Zeichen eines Rennens gegen die Zeit. Gutausgebildete amerikanische Marineeinheiten befinden sich auf dem Wege zum Kriegsschauplatz, doch steht es im Au- genblick außer Frage, daß die Amerikaner Schläge einstecken mußten. 8 Durch den ununterbrochenen Regen und die tiefliegenden Wolken wird die Lufttätigkeit stark erschwert. Nach Ansicht militärischer Beobachter befinden sich die am Kreise aber der Auffassung, daß die Lag Korea nicht besorgniserregend sei. Nach Lage der Dinge erwartet man die entscheidende Schlacht dieses Krieges 50 bis 60 Km nördl. von Taejon, sobald die amerikanische Fi heiten ihre Stellungen bezogen haben. Weitere Schlacht scheint sich an der kcüste, rund 160 km von Pusan anzub. wo die Kommunisten die Küstenstraße Regierung Arnold zurückgetreten Landtagseröffnung in Nordrhein- Westfalen Düsseldorf(UP). Voß dem erstmalig zusammengetretenen neugewählten Landtag von Nordrhein- Westfalen verlas Landtags- präsident Gockeln eine Regierungserklärung, derzufolge die bisherige Landesregierung von Nordrhein- Westfalen unter der Führung von Ministerpräsident Arnold ihren Rücktritt erklärt hat. Die zurückgetretene Regierung wird bis zur Bildung éiner neuen Landeées- regierung geschäftsführend im Amt bleiben. Auffallend war das Fehlen von mehr als der Hälfte aller KPD- Abgeordneten, darunter Reimann und Ledwohn. Eine KPD-Abgeord- nete erschien in FDJI-Uniform. Nach Strom und Wasser Briketts? Soll Westberlin im Winter erneut frieren? Berlin(UP). Unter der Uberschrift „Reuter wird Berlin frieren lassen“ deutet die sowjietamtliche„Tägliche Rundschau“ an, daß nach Einstellung der östlichen Strom- und Wasserlieferungen für Westberlin der Ausfall der Kohlenlieferungen das nächste Glied in der Kette bilden könnte. Wie die Abteilung Wirtschaft des Westberli- ner Magistrates erklärt, sind die Abkommen, nach denen die Ostzone durchschnittlich 60 bis 80 000 Tonnen Briketts monatlich lieferte, ähnlich wie die Stromversorgungsabmachun- gen Ende Juni abgelaufen. Die Ostzone hätte sich jedoch bereit erklärt, bis zum Abschluß neuer Abmachungen die Brikettlieferungen fortzusetzen. Ein etwaiges Versiegen der Bri- kettlieferungen aus der Ostzone würde„sehr schwerwiegende Folgen“ für Westberlin ha- ben, da Westdeutschland nicht mit ausrei- chenden Lieferungen in die Bresche springen könne. Paratyphus im Kreis Recklinghausen Recklinghausen(OP). Zwanzig Kin- der in der Gemeinde Wülfen im Landkreis Recklinghausen sind schwer an Paratyphus erkrankt, bei weiteren zwanzig wurden leich- tere Erkrankungen festgestellt. Medizinische Sachverständige nehmen an, daß die Ursache der Erkrankungen im Genuß von Speiseeis u suchen ist, das durch ambulante Händler verkauft wurde. Militärpolizei jagt nach Ausbrechern Fürstenfeldbruck(UP). Aus dem amerikanischen Militärgefängnis in Fürsten feldbruck sind zwei amerikanische Soldaten Susgebrochen, die wegen Raubes mit Waffen- Sewalt zu 20 und 5 Jahren Zuchthaus ver- Urteilt worden waren. Die gesamte Militär- Polizei Bayerns wurde alarmiert und hat, Unterstützt von deutscher Polizei mit Spür- hunden, die Jagd nach den Ausbrechern auf- genommen, von denen der eine, Vetter, der 20 Jahre Zuchthaus zu verbüßen hat, bereits dreimal ausgebrochen ist und der andere Verbrecher, Stephens, sogar viermal. Großwaldbrände in 1000 Meter Höhe München(UP). An verschiedenen Stellen Bayerns sind in den letzten Tagen Groß- Waldbrände ausgebrochen. Bei Bad Reichen Hall wütete in 1000 Meter Höhe auf dem Kößbler-Hörndl ein Großfeuer, das auf un- Senügend gelöschte Sonnenwendfeuer zurück- geführt wird. Insgesamt 13 Feuerwehren wur- den aus Osterreich und den deutschen Grenz- gebieten eingesetzt. Auch bei Traunstein sind zwei Latschen- und Kiefernbrände aufge- treten, die bis jetzt nicht gelöscht werden Konmten. 4 Ende einer Familientragödie Wer Kinder mit der Jagdflinte erschossen Aachen(UP). Mit der Einweisung der 42 jährigen Eleonore Horchem aus Monschau in eine Heil- und Pflegeanstalt fand eine Pra- öde ihren Abschluß, der vier junge Men- schenkinder zum Opfer gefallen waren. Hle- onore Horchem, die Frau eines Monschauer klotelbesitzers hatte in einem Zustand seeli- scher Depressionen, in der sie nicht mehr gut und böse unterscheiden konnte, ihre vier Kinder mit der Jagdflinte ihres Mannes er- schossen und dann zwei Stunden lang ver- sucht, sich selbst das Leben zu nehmen Die moralische Schuld an dieser Tragödie liegt aach Ansicht des Gerichts allein bei dem Ehe- mann Horchem. ö 5 Schwere Verwüstungen in Regensburg Regens burg(UP). Die ausgedehnten Grünanlagen der Stadt Regensburg um das Taxis- Schloß bieten nach einem heftigen Ge- Wittersturm ein Bild schwerer Verwüstung. Streckenweise sehen die Parks wie nach Artilleriefeuer aus. Sie sind von entwurzelten, Abgeknickten und zersplitterten Bäumen be- deckt. An vielen Stellen der Stadt wurden Licht- und Straßenbahnleitungen abgerissen. Verschiedene Straßen standen unter Wasser. Zahlreiche Baracken und leichtere Bauten Wurden zerstört oder stark mitgenommen. ne große Verkehrsstraße war durch ge- irzte Bäumen die sich auf einen Lastzug ge- 1 hatten, wie durch eine Barrikade für Stunden für jeden Verkehr gesperrt. let versucht Regierungsbildung en K r Schum de ö einer Drei-Part en- tionsregief ing beauftragen ein Sack liano setzte Wie steht es mit der Verteidigung Westeuropus? Schlüsse aus dem Korea-Konflikt— Das bis- herige Versagen der Luftstreitkräfte London(UP). In hiesigen Kreisen west- europäischer Diplomaten äußerte man sich sehr besorgt über das offensichtliche Versagen der Luftstreitkräfte, den kommunistischen FPanzervormargeh schon in den ersten Phasen des Koreakrieges aufzuhalten. Die geäußerten Befürchtungen gehen auf die Tatsache zu- rück, daß bei der gegenwärtigen Konzeption der westeuropäischen Verteidigung den Luft- Streitkräften der Hauptanteil in der Bekämp- kung einer Invasion von Infanterie oder Pan- zerverbänden aus dem Osten zugeteilt wurde. Gewiss wird nicht vergessen, daß die Flie- gerverbände, die bei Ausbruch der Feindselig- keiten für Korea zur Verfügung standen, ver- glichen mit denen, die in Westeuropa an die Front geworfen werden könnten, nur sehr gering sind. Auf der anderen Seite aber wird darauf hingewiesen, daß die in Südkorea ein- dringenden kommunistischen Truppen ihrer- seits nur verhältnismäßig schwach sind ge- genüber der Masse an Menschen und Waffen, die in Westeuropa in den Kampf eingreifen könnten.. Die ersten Ergebnisse des koreanischen Krieges haben die alten Befürchtungen wie- der aufleben lassen, daß bei einem Versa gen der Luftstreitkräfte— wie es in Korea bis jetzt der Fall war— die westeuropäischen Verteidigungskräfte gegenwärtig nicht stark genug sein würden, um einen sowjetischen Panzerangriff abzuweisen. Weitere Befürch- tungen wurden in diesem Zusammenhang hin- sichtlich der Möglichkeit geäußert, daß die Vereinigten Staaten der Verteidigung im Fer- nen Osten Priorität geben könnten, falls nicht in absehbarer Zeit eine günstige Wen- dung eintritt. Westeuropäische Militärs und Politiker glauben, daß eine verhältnismäßig kleine Zahl von Divisionen nur dann Aussicht hat, einem massierten Panzervorstoß über die Elbe nach Westeuropa standzuhalten, wenn eine wirklich starke Luftunterstützung und neue Waffen zur Verfügung stehen. Diese Erwägungen standen bei dem Treffen der Generalstabschefs der Atlantikpakt-Staaten in den Haag Anfang des Jahres im Vorder- grund ihrer Diskussionen. In militärischen Kreisen wurde die Mindestzahl an Divisio- nen, die im Notfalle als„Elitetruppen“ schon bereitstehen müßten, auf 20 bis 30 geschätzt. Voraussetzung dabei ist, daß diese Einheiten durch taktische Luftstreitkräfte, Langstrek- kenbomber und Düsenjäger unterstützt wer- den. Die Zahl der in dem europäischen Teil der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten stationierten sowjetischen Divisionen wird auf 40 geschätzt, zu denen eine große Anzahl Panzereinheiten von Tausenden von Tanks gehören. 5 Das Eude eines Giuliano wurde im Kampf erschossen Sühne für über 100 Morde und andere ver- brechen Palermo/ Sizilien(UP). Salvatore Giu- liano, der mordende„Robin Hood von Sizi- lien“, wurde in den frühen Morgenstunden des Mittwoch bei einem Feuergefecht mit italienischer Polizei erschossen. Damit ist die größte und längste Verbre- cherjagd in der Geschichte Italiens abge- schlossen. Uber 1500 der besten italienischen Polizeibeamten fahndeten elf Monate lang in allen Winkeln Siziliens fieberhaft nach Giu- Iliano. Hunderte von steckbrieflich verfolgten Verbrechern, die der Bande Giulianos ange- hörten, konnten verhaftet werden. Nur Giu- liano selbst entzog sich immer wieder den fahndenden Polizisten, um seinen Kampf ge- Sen die Regierung, gegen die Reichen und gegen den Kommunismus fortzusetzen. Oberst Luca, der im August vergangenen Jahres die Fahndungsaktionen auf Sizilien übernahm, führte persönlich die Patrouille, die Giuliano entdeckte und stellte. Als die Polizei das Haus in Castelvetrano(bei Tra- Panii) betrat, in dem Giuliano schlief, schlu- gen seine Freunde Alarm. Giuliano konnte zunächst entkommen und sich in die Berge zurückziehen, Am Mittwochmorgen gegen 3.30 Uhr(Ortszeit) versuchte er schließlich mit einigen Anhängern, den Polizeikordon, der um sie geschlossen worden war, gewaltsam zu durchbrechen. Es kam dabei zu einem hefti gen Feuergefecht. Als dieses zu Ende war fanden die Polizisten den 28 jährigen Giuliano auf der Erde liegend vor. Er war tot. Seine Anhänger konnten entkommen Das Ende Giulianos kam völlig überra- schend Die meisten Italiener glaubten, daß es der Polizei nicht gelingen würde, Giuliano zu kassen. Es ist eigenartig, daß die Offent- lichkeit das Sündenregister dieses Mannes, des 117 Morde und über drei Dutzend ge- Waltsame Entführungen aufweist, völlig über- sah und ihm brachte. a Die Nachricht vom Tode des Banditen hat in Italien sensationell gewirkt. In Rom ka- men deswegen Extrablätter heraus, was nach Bekanntwerden des Kriegsausbruches in Ko- rea nicht der Fall war. Die Mitglieder der Giuliano- Bande in Viterbo nahmen die Nach- gestoh sogar Sympathie entgegen- Westeuropäische Länder, in erster Linie Frankreich und Großbritannien, zeigen wenig Lust, große Zahlen von Soldaten für die Ver- teidigungsarmeen zu stellen, weil sie in einem solchen Fall eine untragbare Beeinträchti- Sung ihrer industriellen Produktion befürch- ten. Einige britische Militärsachverständige versuchen diese Befürchtungen zu zerstreuen, indem sie vor voreiligen Schlüssen aus dem bisherigen Verlauf der Kämpfe in Korea Warnen. Andere europäàische Beobachter wei- sen Wiederum darauf hin, daß die Kämpfe erneut die Bedeutung der Infanterie und der Fanzer bewiesen haben. Mit dieser Feststel- lung wurde die Hoffnung verbunden, daß die westeuropäischen Verteidigungschefs aus die- ser Lektion gelernt haben und ihre Pläne entsprechend revidieren. Europa wird weiter unterstützt Eindeutige Erklärung Achesons Washington(UP). Der amerikanische Außenminister Acheson sicherte die Fortset- zung der amerikanischen Waffenlieferungen für Westeuropa ungeachtet aller Zwischenfälle in Asien zu. In seiner wesentlichen Presse- konferenz wies der Minister die kommunisti- schen Propadandathesen zurück. Nachdrücklich unterstrich Acheson, auch neue Zwischenfälle in Asien könnten die USA nicht davon abhal- ten, die Bewaffnung Westeuropas weiterhin fortzusetzen. * Präsident Truman zuversichtlich Keinerlei Einberufung von USA Reserven Washington(UP). Präsident Truman erklärte auf r Pressekonferenz, er sei davon überzeugt, daß die nordkoreanischen Angreifer trotz des anfänglichen Rückzuges der Amerikaner geschlagen werden. Tru- man dementierte alle Gerüchte, über eine eventuelle Mobilisierung von Reserven in den Sg. Eine Einberufung von Reserven sei überhaupt nicht erwähnt worden. Es bestün- den auch keine Pläne zur Einberufung der Nationalgarde, Schließlich lehnte es Präsident Truman ab, sich darüber zu äußern, ob es möglich sel, daß nationalchinesische Truppen im KRoreakr Verwandt werden könnten. „Li“ würden nicht mehr bestehen Zum Memorandum Washingtons Washington(UP). Das amerikanische Außenministerium bereitet ein Memorandum vor, in dem zum Ausdruck gebracht Wird, daß die Vereinten Nationen bereits aufge- hört hätten eine ernstzunehmende Weltor- Sanisation zu sein, wenn die USA sich nicht schnell entschlossen hätten, amerikanische Streitkräfte zur Unterstützung Südkoreas 2u entsenden. 5 2 groben Banditen Carabinieri- Offizier, Im Dezember 1943, 2¹ 80 Polizeibeamte auf Sizilien eine Razzia nach gesuchten Verbrechern durchführten, war es Giuliano, der den diese Aktion lei- tenden Brigadier erschoß. Zwölf Banditen, die bei dieser Gelegenheit festgenommen wur- den, stellten übereinstimmend fest, daß Giu- liano diese Tat beging. „RO Bin Hood“ entsteht An diesem Tag wurde die Legende um Giu- liano geboren. In seiner ersten größeren Ak- tion befreite er eine Reihe seiner Anhänger aus der Haft und begann, eine Bande zu organisieren, die zur bestgeleiteten und ge- kährlichsten Gruppe von Geächteten werden sollte, die es bisher gab. In den Jahren 1948 und 1949 wurden nicht weniger als 84 Poli- zisten von Giuliano getötet. Er erklärte überdies dem Kommunismus einen„Privat- krieg“ und tötete mehrere kommunistische Gewerkschaftsfunktionäre. Als die Aktivität der Bande Giulianos über- hand nahm, griff Innenminister Scelba ein. Er entließ die Polizeichefs von Sizilien und Hildete eine besondere Polizeieinheit, in die nur unverheiratete Polizeibeamte aufgenom- men wurden. Oberst Luca übernahm den Oberbefehl über diesen Verband, der sich ausschließlich aus Nicht- Sizilianern zusam- mensetzte. Sie verhafteten im Laufe der ver- gangenen elf Monate über 900 steckbrieflich sesuchte Banditen, die gegenwärtig in italie- mischen und sizilianischen Haftanstalten inger Aburteilung entgegensehen. Bei Zusammen- stößen wurden außerdem über 20 Banditen getötet. Das Ende kam schnell Vor etwa vier Monaten begann die Giu- liano-Bande erste Auflösungserscheinungen zu zeigen, Immer mehr Banditens stellten sich freiwillig der Polizei und Verwandte der Banditen kamen zu Luca, um ihn um milde Behandlung der Gesuchten zu bitten. Sizilien War lange Monate zum Schauplatz eines blu- tigen Kampfes zwischen der Polizei und der Bande Giulianos geworden. Nun, nachdem Giuliano tot ist, besteht die Hoffnung, daß 15 Insel schnell völlig gesäubert werden ann. Die letzten 52 Schüsse Giulianos Palermo, Sizilien(UP). Die italienische Polizei veröffentlichte einen genauen Bericht über den letzten Kampf mit dem berüchtigten Räuberhauptmann Salvatore Giuliano, Daraus geht hervor, daß er nicht durch ein Liebes- abenteuer, sondern durch seine Ruhmsucht in die Hände der Polizei gefallen ist. 5 Dem Polizeibericht zufolge ist es einem jungen Polizeioffizier, Major Perenze gelun- gen den Wohnort des Räuberhauptmannes auszukundschaften. Perenze, der die Neigung Giulianos für die Offentlichkeit kannte, war monatelang mit einem Polizeiwagen durch diese in ein japanisches Internierungslager Zufall wurde sie vor einigen Wochen in einem aus dem Gefängnis ausgebrochenen Angehöri. Srtiunden in Stuttgart Giuliano wurde schließlich in einem keine Hof gestellt, wo er sich verteidigte. Er gab 52 Schuß aus seiner Maschinenpistole und einem deutschen Armeerevolver ab, bevor er unter den Kugeln der Polizei zusammenbrach. Er kiel erst, als Major Perenze sich auf den Enien von der Seite an ihn herange- Arbeitet hatte und ihm einen Kopfschuß bei- brachte. Er war erst in die rechte Schläfe ge. troffen worden. Der zweite Schuß ging in die Brust und der dritte in die Wirbelsäule. Dann brach Salvatore Giuliano zusammen. Die Polizei gab nicht bekannt, wo die Lei- che Giulianos bestattet wird. Zuerst sollen die Verwandten den Toten identifizieren, damit Später nicht behauptet werden kann, Giuliano lebe noch und nur einer seiner Komplicen sei getötet worden. Die vorhandenen Lichtbilder lassen allerdings keinen Zweifel an der Iden- tität des Toten. Neues aus aller Well Oberammergau spielt auch 19512 Riesenandrang aus der ganzen Welt Oberammergau(UP). Auf Grund der bisherigen Erfahrungen schätzt man, daß die Gesamtzahl der Besucher der Passionsspiele aus aller Welt eine Million betragen wird. Da die Spiele der Witterung wegen im Septem- ber beendet werden müssen, ohne diesen An- drang voll bewältigen zu können, wurde von Geistlichen des Auslandes bereits der Vor- schlag gemacht, im kommenden Jahr die Pas- sionsspiele zu wiederholen. Zu einem Wieder- holungsjahr läge auch deshalb Veranlassung Vor, weil— zum erstenmal seit 500 Jahren, die Pas fallen mũ usspiele im Jahre 1940 hatten aus- Angelegenheit. Frankreichs Thronprätendent in Paris Aus der Verbannung heimgekehrt Calais(UP). Henri d' Orleans, der Graf von Paris und Anwärter auf den französi- schen Thron, betrat am 5. Juli zum ersten Verbennung wieder französischen Boden und kam mit seiner Gat- tin in Paris an, wo das Ehepaar von seiner Mal nach l jähriger 18 jährigen Tochter Isabelle erwartet wurde. Die anderen zehn Kinder sind in der Schweiz. Der Graf, ein Ururenkel von König Louis Phi- lippe, wurde 1926 aufgrund eines Gesetzes E aus dem Jahre 1886 verbannt. Das Gesetz 5 Wurde erst im Mai dieses Jahres aufgehoben. Freu rannte durch das Kapitol 2 „Truman soll den Krieg beenden“ Washington(UP). Eine barfüßige Frau rannte durch die Korridore des Kapitols, laut schreiend, daß Truman den Frieg erklärt habe und daß sie ihn sofort sehen müsse, um ihn zur Beendigung des Krieges zu bewegen. Die Polizei meinte, die Frau sei„blödsinnig schnell“ über Treppen und durch Gänge ge- rast, bevor sie gefaßt worden sei. Nachdem sie sich im Raum der Polizeiwache beruhigt Hatte. wurde die Frau nach Hause geleitet. Leopolds Rückkehr steht bevor Entscheidende Beratungen in Brüssel Brüssel(UP). Nachdem die belgische Re- gierung mit 90 gegen 83 Stimmen nun auch vom Senat ein Vertrauensvotum erhalten hat, werden beide Häuser des belgischen Parla- ments am 6. Juli zu einer gemeinsamen Sit- zung zusammentreten und über den Antrag der Christlich- Sozialen, König Leopold III. wieder für regierungsfähig zu erklären, ab- stimmen. Man zweifelt nicht, daß die Regie- rung für diesen Antrag eine Mehrheit erhalten wird. Die Sozialisten unter dem früheren Ministerpräsidenten Spaak haben; dem König einen erbarmungslosen Kampf 8 angekündigt. Man nimmt trotzdem an, daß der König noch Ende dieser Woche zurück- kehren wird. China soll Formosa befreien Struble meint: Angriff wird abgewehrt London(UP). Radio Moskau übertrug einen Appell Tschang Lans, des Vorsitzenden der„Demokratischen Liga“ in China, an das 5 5 chinesische Volk, das aufgefordert wurde,„für die Befreiung Formosas“ zu kämpfen. Vizeadmiral Struble, der Kommandeur der ö 7. amerikanischen Flotte, ist überzeugt, daß seine Geschwader jede große Invasion auf Formosa zurückschlagen und gleichzeitig in die Kämpfe in Korea eingreifen könne. Man rechnet, daß sich ein Drittel der gesamten sowjetischen U-Bootflotte im Pazifik befindet. Die Struble unterstellten Einheiten haben jedoch keinen Kontakt mit irgendwelchen fremden Unterseebooten bekommen. Maria will Dschungelmädchen bleiben Singapur(UP). Die 13 jährige Hollände- rin Maria Hertogh war von ihren Eltern, als mußten, in den Händen ihrer malayischen Kinderschwester zurückgelassen worden. In- zwischen hat sie ihre Eltern vollkommen ver- gessen und spricht nur noch malayisch. Durch abgelegenen malayischen Dorf gefunden. Das Kindermädchen hat durch ihren Anwalt ge- gen den Spruch der ersten Instanz, die das Kind ihren Eltern zusprach, Berufung einger legt. Sie erklärt, Maria Hertogh wolle lieber in ihrem Dschungeldorf bleiben, statt zu ihren Eltern in Holland zu reisen. Das Gericht kam noch zu keiner Entscheidung. 8. N 8 5 5* 5 Große britische Goldreserven. Die britischen Gold- und Dollarreserven haben mit 2,244 Milliarden Dollar den höchsten Stand seit 1945 ee 5 5 e 8 Die beiden Ausreißer gefangen. Die beiden gen der amerikanischen Luf 5 2 19 jährige Stephens und ssen. Bürgermeister Raimond Lang hält die Einschaltung eines Wiederholungs- jahres für eine sehr schwer zu entscheidende — A Südwestdeutsche Rundschau den. 5 55 nge. 0 Betonstraße„explodierte“ durch flitze bei- Heidelberg(OP). Durch starke Hitze 2 verursachte Ausdehnung des Betons ließ in die Leimen bei Heidelberg ein acht Meter langes ann Stück der Hauptstraße„explodieren“. Mit einem scharfen Knall flogen plötzlich vor Lei- einem fahrenden Lastwagen, der noch recht- die zeitig stoppen konnte, Zementplatten nach mit oben. Die auf beiden Seiten von Häusern be- and grenzte Straße ist ohne Dehnungsfugen ge- se! baut worden. Eine weitere Betonstraßge in der Leimen wölbte sich um 80 em nach oben. Die len- Stadtverwaltung erwägt, die Straße durch Sprengen vor dem Explodieren zu bewahren. Rostbratwurst mit Eisenbeilage FE Heidelberg(UP). Ein Bauer aus Wall- dorf bei Heidelberg, der anscheinend Liebha- pbher für alte Munition ist, hatte sich als Auf- bewahrungsort für die im Walde gefundenen Sprengkörper die Räucherkammer ausgesucht. Durch unvorsichtiges Umgehen mit offenem Licht verbrannte der Stapel und verhalf dem Bauern zu Rostbratwürsten mit Eisenbeilage. Ein Freund des Bauern hatte die explosive Räucherkammer mit einem Streichholz in Brand gesetzt und konnte sich bei einem Zischen noch in Sicherheit bringen. Raubüberfall auf einen Bahnarbeiter Heidelberg dw). Ein Bahnarbeiter aus Dossenheim wurde dieser Tage auf dem Wege Zu seiner Arbeitsstelle in Heidelberg von fünf Odder sechs Personen überfallen und seiner ge- samten Barschaft in Höhe von 280 DM be- raubt. Einer der Täter konnte inzwischen fest- genommen werden. Der Arbeiter hat in dem Festgenommenen eine der Personen wieder- erkannt, mit denen er am Abend vor dem „ kboall in einer Wirtschaft gezecht hatte. 30 Personen durch Speiseeis vergiftet 4 Weinheim Bergstraße(Wb). In Lau- dienbach an der Bergstraße erkrankten 30 Personen nach dem Genuß von Speiseeis. Sie Ger hatten Versiftungserscheinungen, die zum at- Teil sehr schwerer Art waren. Mit ärztlicher ner Hilfe konnten jedoch lebensgefährliche Folgen de. Verhindert werden. Das Gesundheitsamt 212. Mannheim hat eine Untersuchnung einge- hi- leitet. 228 Die Hauptgewinne wurden nicht abgeholt 22 Karlsruhe(SWE). Einsam und verlassen l Stehen in den Räumen des Badischen Staats- theaters ein funkelnagelneuer Motorroller, Marke Lambretta, und ein fabrikneues Kla- vier und harren geduldig ihrer Besitzer. An- läglich des Rosenfestes am vergangenen Sams- tag flelen diese beiden Hauptgewinne auf die Losnummern 23 233 und 19 892. Die glück- lichen Gewinner werden nun gebeten, sich zu melden und ihre Gewinne in Empfang zu neh- men, sintemal ein Motorroller auf der Bühne des Staatstheaters wenig Verwendung finden Kann. 231 914 Flüchtlinge in Nordbaden Karlsruhe(wb). Am 30. Juni 19507 be- Fanden sich in Nordbaden insgesamt 231 914 Flüchtlinge. In Lager Karlsruhe befinden sich 473 illegale Grenzgänger. Am stärksten mit ruhe mit 51941 und Heidelberg mit 44 565 Personen. 300 Jahre Lotsenstation Neuburg FKKarlsruhe wb). Die Gemeinde Neu- burg auf der pfälzischen Seite des Oberrheins bei Karlsruhe wird am 16. Juli mit einem Fischer- und Schifferfest ihren 500. Jahrestag Als Lotsenstation begehen. An dem Festtage Werden sich die Kapitäne, Schiffsführer, Ma- trosen und Schiffsjungen aus Neuburg, die den Besatzungen der Rheinschiffe auf der Strecke von der Schweiz bis Holland ange- hörten oder noch angehören, in der alten Lotsenstadt ein Stelldichein geben. Auch die „Fischerzunft“ wird sich einfinden, die zur Zeit mit zwei Fischkuttern die Aalschokker- Fischerei betreibt. Von den 1975 Einwohnern der Gemeinde üben gegenwärtig rund 500 den Fischerberuf aus. Uber 200 Einwohner befahren als Fischer, Steuerleute und Lotsen Gen Rhein. Flüchtlingen belegt sind die Kreise Karls- Mehr Staatszuschüsse für Schulbauten Erhöhung von sieben auf zehn Millionen Stuttgart((web). Der Finanzausschuß des Württemberg- badischen Landtags beschloß, den im Haushaltplan für staatliche Zuschüsse zum Neubau von Schulen eingesetzten Betrag von sieben auf zehn Millionen DM zu erhöhen. Von diesem Betrag entfallen sechs Millionen auf den Landesteil Nordwürttemberg und vier Millionen auf Nordbaden. Die Zuschüsse für kreireligiöse Gemeinschaften sollen nach dem Beschluß des Finanzausschusses von 3500 DNœT auf 5300 DM hinaufgesetzt werden. Nach längerer Debatte beschloß der Finanz- ausschuß, die Personalstellen an gewerblichen und kaufmännischen Berufs- und Meister- schulen von 701 auf 823 zu erhöhen. Die Zahl der Berufsschüler in Nordwürttemberg beträgt Segenwärtig 67 800, in Nordbaden 43 000. Man rechnet damit, daß die Zahl der Berufsschüler bis zum Jahre 1955 in Nortwürttemberg auf 90 00 und in Nordbaden auf über 60 000 an- steigen wird. Die Mitglieder des Finanzausschusses hof- fen, am Donnerstag ihre Beratung über den Einzelplan der Kultusver waltung und damit über das Staatshaushaltsgesetz 1950 abschlie- Ben zu können. Badische Kritik an Radio Stuttgart Der„allzu schwäbische“ Stuttgarter Sender Mannheim wb). In das Vereinsregister beim Amtsgericht Mannheim hat sich dieser Tage eine„Interessengemeinschaft badischer Rundfunkhörer“ eintragen lassen, Sie war be- reits als privater Verband gebildet worden, nachdem der Intendant des Süddeutschen Rundfunks, Dr. Fritz Eberhard, die Uber- tragung von Bach-Kantaten aus Leipzig ab- Selehnt hatte. Die Interessengemeinschaft Will den„immer stärker hervortretenden Mo- nopolbestrebungen des Rundfunks“ eine Or- ganisation entgegenstellen, die die Interessen der Hörerschaft wirksam vertreten soll. Die nteressengemeinschaft betont, daß der Süd- deutsche Rundfunk in Stuttgart„allzu schwä⸗ bisch ausgerichtet“ sei, Eine Neuordnung für die badische Hörerschaft werde angestrebt, Weil der„Rheinsender“ ein höheres Niveau als der Süddeutsche Rundfunk habe. Intendant Dr. Fritz Eberhard erklärte hier- zu, daß die Wurzeln einer solchen Kritik in der Südweststaat-Auseinandersetzung zu su- chen seien. Die von badischer Seite schon oft geäußerten Wünsche, im Rahmen der Sendun- gen über den Süddeutschen Rundfunk eine Frogrammteilung einzuführen, könnten un- möglich erfüllt werden. Heidelberg müsse sonst ein Funkhaus erhalten, das in seiner technischen Ausstattung dem Stuttgarter Funkhaus gleichkäme. An die Verwirklichung eines solchen Projektes sei jedoch vor einer Neuordnung im südwestdeutschen Raum nicht zu denken. Der Süddeutsche Rundfunk be- Ilie sich aber, den badischen Wünschen so gut wWẽie möglich nachzukommen. Kreuz und quer durch Baden Am 16. und 17. Juli findet in Neuburg am Oberrhein das weit über die Grenzen Süd- Westdeutschlands bekannte traditionelle Fi- scher- und Schifferfest statt. Der Bund europäischer Jugend wird am 10. Juli auf der Wachenburg bei Wein- heim zu einer Tagung zusammentreten. Bei dieser Gelegenheit wird ein deutscher Ju- gendrat im Rahmen des Bundes gegründet werden. 4 Uber 100 000 Gläubige aus allen Teilen Deutschlands Wallfahrteten in diesem Jahre zum„heiligen Blut“ in Walldürn. Unter den Besuchern befand sich eine Pilgerin, die die Wallfahrt zum 45. Mal mitmachte. Nahezu 10 000 Besucher, unter welchen sich viele Schweizer befanden, waren in diesem Jahre zum traditionellen Schwyzer-Tag in Tiengen erschienen. Den Höhepunkt des Fe- stes bildete ein Festzug mit 71 Trachten- gruppen. Arbeitslosigkeit weiter zurückgegangen Die Zahl der Arbeitslosen in Württemberg- Baden ist im Monat Juni um 6300 auf 62 314 zurückgegangen. Wie das Landesarbeitsamt mitteilt, waren Ende Juni 41 405 Männer und 90 909 Frauen arbeitslos. —.— Lolcale Nundocliau Ergreifende Trauerfeier für Inge Vorwerk. In einer ergreifenden Trauerfeier nahmen am Mittwoch Nachmittag die Angehörigen und mit ihnen ein großer Teil. der hieſigen Bevölkerung Abſchied von der ſterblichen Hülle Inge Vorwerks, die auf eine ſo furcht⸗ bare Weiſe allzu früh aus dem Leben ge⸗ riſſen wurde. „Wer darf denn ſagen, daß ſolches ge⸗ ſchehe ohne des Herrn Wille“, unter dieſem Scheiftwort aus Jeremias III, Vers 37, ſtan⸗ den die troſtreichen Worte von Herrn Pfar⸗ rer John, die der vom Ernſt der Stunde bewegten Trauergemeinde tief zu Herzen gingen. Die Mitſchülerinnen der Liſelotte⸗ Oberſchule Mannheim nahmen mit einem Chor, aus dem die innere Bewegung zu ſpüren war, Abſchied von ihrer liebgewor⸗ denen Klaſſenkameradin. Mit einem Trauer⸗ lied entbot auch die achte Mädchenklaſſe der hieſigen Volksſchule den letzten Gruß. Durch die große Trauergemeinde auf dem Weg zur letzten Ruheſtätte wurde den un⸗ tröſtlichen Angehörigen die herzliche An⸗ teilnahme offenbar, die von der ganzen Bevölkerung an dem tragiſchen Schickſal und dem tiefen Leid der ſchwergeprüften Fami⸗ lie genommen wird. i Ein Meer von Kränzen und Blumen über⸗ deckte als Zeichen des Mitgefühls und An⸗ teilnahme die Erde, unter der Inge Vor⸗ werk der Ewigkeit entgegenſchläft. 5 i Die Schalterdienſtſtunden beim hieſigen Poſtamt liegen wie folgt: Werktags von 812 und 15—18 Uhr. Sonntags von 10 bis 11(bisher 11—12 Uhr; ferner fällt fort⸗ an bis zu einer Verkehrsſteigerung die Nach⸗ mittagszuſtellung weg. 96 Prozent brauchen Zahnbehandlung Mannheim(id). Der Beauftragte für den zahnärztlichen Gesundheitsdienst, Prof. Dr. Scheidt, Frankfurt, teilte dieser Tage in Mannheim mit, von über fünftausend Kin- dern im Alter von neun Jahren, die in Nord- baden untersucht worden seien, hätten nur 219 ein einwandfreies Gebiß. Das bedeute, daß 96 Prozent der untersuchten Schulkinder einer Zahnbehandlung bedürften. Professor Scheidt sagte, die Ergebnisse dieser Untersu- chung hätten eindeutig gezeigt, wie notwendig die Ergänzung einer Schulzahnpflege durch systematische kieferorthopädische Betreuung sei. Professor Scheidt forderte eine kostenlose kleferorthopädische Untersuchung aller Schul- kinder durch Zahnärzte. Sonderpostzeichen werden ungültig Eine Reihe von Sonderpostwertzeichen ver- eren am 31. August ihre Gültigkeit. Es sind folgende:„Quòer durch Deutschland 1949“ zehn Plus künf Pfennig, zwanzig plus zehn Pfen- nig.„Goethejahr 1949“ zehn plus fünf Pfen- mig, zwanzig plus zehn Pfennig, dreißig plus fünfzehn Pfennig.„Erster Bundestag 1949“ a Freimarken zehn Pfennig, zwanzig Pfen- nig, b) Postkarten mit eingedrucktem Wert- Stempel zehn Pfennig, zwanzig Pfennig. 100 Jahre deutsche Briefmarken“ zehn plus zwei Pfennig, zwanzig Pfennig, dreißig Pfennig. „75 Jahre Weltpostverein“ dreigig Pfennig. Wetterbericht N f ö U bersicht: Flache Tiefdruckstörungen, die über die britischen Inseln und das nörd- liche Deutschland nach Osten ziehen, beein- flussen auch das Wetter Süddeutschlands. Dabei herrscht im Bereich der eindringenden Meeresluft noch vielfach stärkere Bewölkung und zunächst auch noch Schauerneigung vor. Zum Wochenende wird sich vorübergehend Hochdruckeinfluß bei uns durchsetzen können. Vorhersage: Am Freitag und Samstag Wechselnd bewölkt mit einzelnen zum Teil gewittrigen Schauern, Höchsttemperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Nächtliche Tiefst- werte um 15 Grad. Winde um West. 5 Mannheimer Tageschronit Gewaltſamer Beſuch In den geſtrigen Abendſtunden bat eine in den G⸗Quadraten wohnhafte Frau um polizeilichen Schutz, da ihr geſchiedener Ehe⸗ mann und ihr Sohn mit Unterſtützung ei⸗ nes Möbeltransporteurs in ihre Wohnung eingedrungen ſeien und ſie und ihre Toch er bedroht hätten. Als die Polizei eintraf, hatten ſich ſchon eine Anzahl„Zaungäſte“ eingefunden. Die einſch reitenden Polizeibe⸗ amten wurden von den Helden mit einem Stuhl und einem offenen Meſſer bedroht, was ſie aber nicht hinderte, den aufgeregten Herren die Möglichkeit der Beſinnung im Notarreſt zu verſchaffen. Betrunken abgeſtürzt. 5 In nächtlicher Stunde ſtürzte aus noch unbekannten Gründen ein Mann aus Mann⸗ heim⸗Waldhof in angetrunkenem Zuſtand von der Jungbuſchbrücke in den Neckar. Er konn⸗ te ſich ſelbſt ans vettende Ufer flüchten. Wie die Unterſuchung im ſtädt. Krankenhaus, wo⸗ hin er von der Polizei verbracht worden war, ergab, hat er keine Verletzungen er⸗ litten. Tot aufgefunden. Auf der ſog. Maulbeerinſel wurde ein 48⸗jähriger Mann aus der Max⸗Joſefſtraße tot aufgefunden. Die bisherigen Ermitt⸗ lungen ergaben, daß es ſich um einen Selbſt⸗ mordfall handeln dürfte, deſſen Urſache in mißlichen finanziellen Verhältniſſen zu ſu⸗ chen iſt. Leichenländung. Geſtern früh wurde am rechten Rhein⸗ ufer bei Sandhofen eine noch unbekannte Leiche geländet. Der Tote dürfte etwa 50 Jahre alt geweſen ſein. Margot ist an allem schuld Mannheim(h). Der 16jährigen Margot Merling zuliebe hat sich der 29 jährige Ukrai- ner Walter Leika in ein Abenteuer gestürzt, aus dem ihn ein freundliches Geschick binnen vier Tagen retten müßte, wenn er seine neue Heimat in Chicago wiedersehen soll. Walter Leika wurde 1944 Fremdarbeiter in einer Mannheimer Porzellanfabrik. Als die Ameri- kaner einmarschierten, fand er bei der Be- satzungsarmee einen Job und erhielt im April 1949 die Ein wanderungserlaubnis in die Ver- einigten Staaten. Aber er konnte zu seinem Pech Margot, die Tochter seiner einstigen Mannheimer Wirtsleute, nicht vergessen. Mar- got sagte„Ja“ zu Walters Heiratsantrag. Walter kam über den Ozean. Die Gunst Mar- gots hatte er jedoch mittlerweile verloren. Ohne Braut, ohne Gepäck und ohne Geld meldete sich der gescheiterte Freier im IRO- Camp, um ein Rückreisebillet nach den USA zu bekommen. Doch Walter hat keine Chance, zum zweiten Mal einen Freiplatz auf einem Auswandererschiff zu bekommen. Seine letzte Hoffnung sind zwei Telegramme um Dollars für einen Flugplatz oder eine Schiffskarte, und in vier Tagen ist sein Rückkehrvisum abgelaufen. ö 0 Die Sommeraufführungen der Städtischen Bühnen Heidelberg im Heidelberger Schloß werden am 18. Juli mit einer Aufführung von Shakespeares Lustspiel„Wie es euch gefällt“ mit Angela Sallocker als Gast und in der In- szenierung von Heinz Dietrich Kentner begin- nen. 8 Neuer Spielleiter in Heidelberg. Der Inten- dant der Städtischen Bühnen Heidelberg, Dr. Rudolf Meyer, hat dem ehemaligen Schau- spieldirektor des hessischen Staatstheaters in Wiesbaden, Heinz Dietrich Kenter die Ober- Spielleitung des Schauspiels der Städtischen Bühnen Heidelberg für die Spielzeit 1950/1 übertragen. 1 Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenhelm und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdla. Druc und Verlag: Buchdruckerel Gg. Zimmermann(Inhaber Georg Härdle), NMannheim-Seckenhelm, RKernsprecher 4216 Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5, Fernsprecher 31686 —— Urheberrechtschutz Hermann Berger, Wiesbaden) 25, Fortsetzung Nachdruck verboten. Im großen Saal der„Conte Rosso“ aber Sangen und lockten die Tanzweisen. Auch Alexander Remigy war da und Wartete und schaute sich die Augen aus, führte betörende Frauen im Tanz durch das Rund, lächelte über Fiordalisa Moret- tis Schmeicheln und sah über das Bullen- beißerdrohen des wiedergenesenen Mister Bronson aus Chikago hinweg. Tanzte mit der Davidee und mit Mademoiselle Brixl Sie aber, auf die er wartete, die kam nicht. f Endlich ging er zum ausgestorbenen Deck meernacht.. 3 Und da— fand er sie.“ Was fühlte sie? Welche Gedanken be- Wegten sie?* N Er ahnte es nicht; aber mit dunkler Ge- Heimat war, zu, ihr. Ein Mann, ein Wor. . 8 barg das Kind i FF hinauf in das bleiche Scheinen der Mittel- Stumm lehnte sie, mit traurigen Augen und verhärmtem Antlitz, über die Reling. Palt 20g es ihn, den Unstäten, der keine Heimat besaß, weil die ganze Welt ihm n 5 „O, liebe Tante—, laß mich nie wieder zur Mutter nie, nie wieder!“ „Aber és ist doch deine, sie stockte; sie brachte das unwahre Wort nicht über die Lippen.—— „Dann möcht' ich lieber tot sein!“ Ein Kind. ein Kind sagt das, Erschüttert wandte sich Frau Eili ab. Was war hier Recht, was Unrecht? Gab es da noch eine Frage? Und sie heischte Ant- wort aus jenem großen und gütigen Vater- herzen, des Kinder wir alle sind. Muß es denn sein? Muß diese Ehe bleiben, die nichts ist als ein Irrtum, als eine Lüge, ein Unglück und ein Verbrechen? An der zwei Menschen, Vater und Kind, zugrunde gingen? 0 Und wenn es sein müßte,— ertrüge sie's? Bang ward ihr,— Angst ergriff das Herz. Sollte es keine Erlösung für ihn geben? Kein Ende der Qual?. 3 Und sie wenn einst der Tag kam, da Till den Weg der Töchter ging, da sie hei- ratete und die Mutter allein ließ, ganz allein. sollte er dann nicht an ihrer Seite sein, sie zu trösten und ihre Einsamkeit mit Glück zu erfüllen?. 5 Voll Unrast war sie den ganzen Tag und hoch atmete sie auf, als dann Ernst Goell- ner, von einer Segelpartie zurückkehrend, das Zimmer betrat, in dem noch Friedel bei Seine Augen leuchteten frischer als sonst, und er brachte einen Seehauch mit. Er begrüßte sie und die Kleine und schalt liebevoll, daß sie auf ihn gewartet und daß riedel noch nicht im Bett lag. laben Sie heute abend eine Stunde Zeit r mich, Frau Lili?“ fragte er sie dann. „Gewife— gepreßt kla g es der erst müssen wir die Kleine ies zett 5 I. Und dann vollendete sich's, was den gan- zen Tag über wie eine schwere, dumpfe Ahnung auf ihr gelegen. l Lange gingen sie schweigend nebenein- ander her. „Nun k ist's bedacht, Lili“, begann er scheu. „Muß ich dit sagen, wðwas das für Tage Wären? ö Und doch sprach er's nicht aus, denn er kühlte das Zittern der Frau in seinem Arm; er spürte ihr Aufbäumen und litt mir ihr, Wie sie mit ihm litt. „Vom Großvater weiß ich's“, sagte er mit bebender Stimme und es klang, als spräche er zu Erde, Wasser und Himmel,„der mich als Kind erzog. Er war ein frommer Mann, Lili, der alte Christian Goellner. Ich sehe ihn noch deutlich auf seinem Schneidertisch hocken und mir Märchen erzählen und fromme Sagen vom Großvater weiß ich's.. es ist ein ganz einfacher Spruch: Ein Mann, ein Wort! Wer kennt das heute noch? Wer glaubt's heute noch? Sie reden alle daran vorbei und daran herum. Und ich wollt's auch tun, Lili. Ich wollte mich aufbäumen gegen das Schicksal, ich wollte mein Unglück nicht tragen, ich wollte es teilen mit dir! Aber es lieg mir keine Ruhe. Heilig ist die Ehe— das ist göttliches Ge- setz. Dürfen wir es von uns wenden, weil der es uns zu eng wird?— Heilig ist die Ehe ihr saß und Märchen hörte. 8 nicht nur, wenn sie glücklich ist Tief, tief sank Frau Lilis Kopf auf ihre Brust hinab. Das war das Urteil Gottvaters, an dessen Herz sie ihre heißen Wünsche gelegt 5 Heilig, heilig ist die Ehe. i„ Wie tief, wie unerschütterbar tief muß ten in diesem Mann die Sittengesetze ver- ankert sein, daß er, der Geschlage 8 Betrogene, der Leidende doch noch diese Wort sagen konnt: 1 f stehen! Nur da Und noch stärker empfand sie die Liebe zu diesem Mann. Heilig ist die Ehe. Gut, gut— sie wollte gehorsam den Nacken beugen und entsagen, wie sie schon immer entsagt hatte in ihrem Leben— aber das eine begriff sie nicht: War eine Fhe auch dann noch heilig, wenn ein anderes, un- schuldiges Wesen darüber zugrunde ging? Leicht hauchte der Seewind heran. Lili hob den Kopf— nichts mehr von Auf- begehren, nichts mehr von Jammer; oh, sie hatte 1 63 0 zu beherrschen und alles, alles zu tragen Und nur die eine Frage tat sie, die einzige, die sie von Anfang an getan:. i 5 „Und das Kind?“ Diese drei Worte durchbebten den Mann. Sie sah, wie trügerisch seine Ruhe War. Eine Erkenntnis kam ihr: Wie, wenn er sich nur deshalb so starr an seinen Spruch klammerte weil er nicht mehr kämpfen mochte, weil er den Kampf verlernt hatte? „Alles will ich tragen“, stieß er hervor, „nur das nur das nicht!“ 85 Da nickte sie. Und sie verstand, daß man diesem zermürbten Mann Zeit gewäh⸗ ren mußte, um sich auf sich selber zu be- sinnen. Eine stolze Natur wie Ernst Goell- ner beugte sich nicht einem fremden Rat erst mußte er ihn selber in der eigenen Brust als den rechten Rat erkannt ha „Und alles versteh' ich, N nur Ehe weiterfüh rischer Schein i 1 Me u lieber. 88 in Ulm, Abgeordnetenmandat niederzulegen, Etatsberatungen wurden abgeschlossen 675 000 DM Zuschüsse für Theater Stuttgart(ob). Der Finanzausschuß des Württemberg- badischen Landtags hat am Donnerstag seine Beratungen über die Einzel- pläne des Staatshaushaltsplans 1950/51 abge- schlossen, Das von dem Finanzausschuß er- zielte Beratungsergebnis wird nunmehr dem Plenum des Landtags zugeleitet und von die- sem am 12. Juli behandelt wertlen. Der Finanzausschuß nahm in Seiner Schluß beratung den es der Gesamthöhe von 105 MIII zonen DM an. Von diesem Betrag entfallen Auf den Landes- bezirk Nordwür berg 60 Millionen und auf den Landesbezirk Nordbaden 45 Millio- nen DM. Der Finanzausschuß beschloß sodann, Thea- terzuschüsse für die württembergischen Lan- desbühnen, ferner für die Städtischen Theater Heilbronn, Mannheim. Heidelberg und Pforzheim sowie für verschiedene Ge- meindetheater im württembergischen und ba- dischen Unterland in einer Gesamthöhe von 675000 DM zu gewähren. In der Regierungs- Vorlage waren für diesen Zweck 432 00 DM vorgesehen, denen Anträge in Höhe von 1,1 Millionen DM. gegenüberstanden. Für das Stuttgarter Philharmonische Orchester wurde ein Zuschuß in Höhe von 70 b DM be- Willigt. Gross gibt kein Kommentar über sein Verhältnis zu Maier Stuttgart(wb). Der amerikanische Lan- deskommissar für Württemberg-Baden, Ge- neral Gross, lehnte es vor Pressevertretern ab, sich zum Verhältnis seiner Dienststelle zur württemberg- badischen Regierung zu äu- Bern. Auf die Frage eines Pressevertreters, ob es zutreffe, daß die für eine Zusammen- Arbeit notwendige Vertrauensbasis zwischen der Landeskommission und der Landesregie- rung erschüttert sei, erklärte der Landeskom- missar, er könne hierzu keinen Kommentar abgeben. Er fügte jedoch hinzu, in seiner Eigenschaft als Landeskommissar werde er durch die Beziehungen zur württemberg-ba- dischen Regierung nicht beeinflußt. Zu der Ansicht ausländischer Zeitungen, daß er als Dandeskommissar in der württemberg-badi- schen Entnazifizierungsaffäre vielleicht ab- sichtlich nachgegeben und Ministerpräsident Maier gesiegt habe, sagte Gross:„Der Feld- herr Pyrrhus hat auch einmal gesiegt.“ Auf die Kritik des Beamtenbundes in Köln an der Rundfunkrede des Landeskommissars zum 4. Juli erwiderte Gross, er sei erstaunt, wie Wortreich die Beamten ihre eigene Inte- grität herausstellten. Die Deutschen selbst müßten feststellen, ob dieser Anspruch auf Vollkommenheit ausnahmslos zutreffe. Außer- dem habe er in seiner Rede nicht die Beam- tenschaft als solche angegriffen. Die Seplante Einrichtung eines Büros für Hleimatdienst in Württemberg-Baden, das die Bevölkerung über die Arbeit der Landes- regierung aufklären soll, begrüßte der Lan- deskommissar. Er betonte, eine solche Dienst- stelle könne zwar für Propagandazwecke oder auch als eine Verteidigungsmaßnahme der Regierung gedacht sein. Man müsse jedoch anerkennen, daß es die Regierung für wich- tig halte, an die Bevölkerung heranzutreten. Auch die Tatsache, daß die Regierung die Südweststaatrede des Ministerpräsidenten in einer Million Exemplaren als Postwurfsen- 3 an die Haushaltungen versandt habe, sei in dieser Hinsicht erfreulich. Der Landeskommissar teilte mit, daß die Ablehnung eines Verfahrens gegen den im Zusammenhang mit der Entnazifizierungs- Alkäre oftmals genannten Backnanger Fabri- Kanten Käss durch das Oberlandesgericht zur Zeit von der Landeskommission überprüft werde. Von dem Ergebnis dieser Uberprüfung werde es abhängen, ob die Landeskommission 5 Maßnahmen ergreifen werde. Ott will Bundestagsabgeordneter bleiben Stuttgart dw). Bundestagsabgeordneter Dr. Ott erklärte, er denke nicht daran, sein Damit dementierte Dr. Ott eine Meldung des„Christ- lichen Nachrichtendienstes“ aus Bonn, in der es geheißen hatte, Ott wolle sein Mandat unter allen Umständen niederlegen und sich nicht mehr als Kandidat aufstellen jassen, Zu die- ser Meldung sagte Ott wörtlich:„Dem deut- schen Volk zu einer glücklichen Zukunft zu verhelfen, ist mir heute wie morgen Gewis- senssache imd oberster Leitstern meines Han- Infolgedessen Radio München ändert seine Welle Am Freitag, den 7. Juli, ist der Bayrische Rundfunk genötigt, die am Münchener Sender ausgestrahlte Welle aufzugeben. Diese Welle 728 KH) war bei der allgemeinen Umstellung im März dieses Jahres Bayern zugewiesen worden. Es hat sich erwiesen, daß der Sen- der München infolge seiner großen Leistung den griechischen Rundfunk empfindlich stért. wurde angeordnet, dag der Bayrische Rundfunk seine Sendungen auf dieser Welle einstellt. Der Bayrische Rund- funk kann sich zunächst nur behelfsweise der Welle bedienen, die jetzt in Hof verwendet Wird(962 KH), Der Empfang des Münchener Senders wird bis auf weiteres stark beein- trächtigt werden. Die Zuteilung einer für die Versorgung Bayerns ausreichenden Welle ist in Aussicht gestellt worden; jedoch läßt sich zur Zeit noch nicht sagen, wann sie in Be- trieb genommen werden kann. Erleichterungen im Grenzverkehr Die von der„Commission Mixte“ in Baden- Baden ausgearbeiteten Vorschläge zur Erleich- terung des deutsch- schweizerischen Grenz- Verkehrs werden in diesem Jahre nur teil- weise verwirklicht werden, Es bleibt zunächst bei der IO-Km-Zone für den kleinen Grenz- verkehr. Alle Bewohner der lO-km-Grenz- zone können ohne nähere Begründung Grenz- karten erhalten, die einen Aufenthalt bis zu zwei Tagen ermöglichen. Das gleiche gilt für die Tagesscheine, deren bisherige Gültigkeits- dauer von 48 Stunden auf drei Tage ausge- dehnt wird. Für Personen, die außerhalb der Grenzzone wobnen, ist der Grenzübertritt nach wie vor nur mit visierten Reisepässen gestattet. Zur Erleichterung des Grenzverkehrs sollen unter anderem die seit Jahren stillgelegten Fährbetriebe zwischen Säckingen— Mumpf und Waldshut— Full wieder in Betrieb ge- nommen werden. Sämtliche Ubergänge für den Straßen- und Schienenverkehr, die bis- her nur von Bewohnern Deutschlands und der Schweiz benutzt werden durften, stehen nun allen Reisenden, ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit, offen. Verschiedene deut- sche Bahn-, Straßen- und Schiffszollämter im Gebiet des Oberrbeins und des Bodensees sind zusätzlich für den Fernreiseverkehr ge- öffnet worden. Auf dem oberen Teil des Bodensees ist die Schiffahrt zu Sport- und Vergnügungszwek- ken für jeden Inhaber eines Identitätsaus- weises bis auf 500 Meter Entfernung vom Ufer des anderen Landes gestattet, auf dem Untersee bis zur Mittellinie. Auf der Rhein- strecke von Konstanz bis Basel ist die Sport- und Vergnügungsschiffahrt ebenfalls freige- geben. Landungen auf dem anderen Ufer des Bodensees und des Rheins sind jedoch nur gegen Grenzkarten, Tagesscheine oder visier- ten Reisepässe erlaubt. Die Entscheidung über die von französi- scher Seite geplante Ausdehnung der Grenz- zone auf mindestens 30 km soll einer neuen Konferenz im September vorbehalten bleiben. Für wirtschaftliche Zusammenarbeit Tagung der deutschen Handelskammergruppe In Frankfurt fand die erste Mitgliederver- sammlung der deutschen Gruppe der inter- nationalen Handelskammer statt. Im Mittel- punkt der öffentlichen Beratungen stand ein Referat des wirtschaftlichen Beraters der Bank für internationalen Zahlungsausgleich, Jacobson, Basel, der daran erinnerte, daß Europa nur noch zwei Jahre— nämlich bis zum Ende des Marshallplanes— Zeit habe, um sich zu entscheiden, welchen Weg es auf Wirtschafts- und enanzpqpitischem Gebiet ein- schlagen wolle. Die deutschen Redner— der Vizeprä- sident der Bank für Wiederaufbau, und Kubhnke, Vorstandsmitglied der Firma Klöck⸗ ner, zum Abschluß auch Wirtschaftsmini- ster Erhard— wiesen auf die Entschlossen heit Deutschlands zur Zusammenarbeit mit den Übrigen europäischen Staaten hin. Nichts dürfe unversucht bleiben, um Deutschland Wieder kreditwürdig zu machen. Dr. Kubhnke betonte vor allem, daß die deutsche Industrie Allein nicht in der Lage sei, die deutsche Zah- lungsbilanz auszugleichen. Politische Faktoren seien es in erster Linie, die die Wirtschaft Westdeutschlands stark nachteilig beeinfluß- ten. So koste allein die Teilung Deutschlands der deutschen Wirtschaft handelsbilanzmäßig betrachtet pro Jahr 600 Millionen Dollar. Alle Redner sprachen sich für den europä- ischen Zahlungsausgleich und für die Konver- tierbarkeit der Währungen aus. Sie warnten jedoch vor dem Versuch, währungsmäßig durch die geplante europäfsche Zahlungsunion einen „Block“ bilden zu wollen, Vom Sport Hockenheim— Oftersheim am 8. Juli Das in der Aufstiegsrunde zur badischen Handballverbandsklasse notwendig gewor- dene Entscheidungsspiel zwischen den punkt- gleichen Anwärtern TSV Oftersheim und HS Hockenheim findet auf Beschluß des badischen Handballverbandes bereits am kommenden Samstag, 8. Juli, auf neutralem Platz statt. Radrennen in Karlsruhe und Durlach Am kommenden Samstag und Sonntag fin- den in Durlach und Karlsruhe Radrennen mit namhaften süddeutschen Amateuren statt. Die Veranstaltung in Durlach sieht unter anderem ein Fliegerhauptfahren und ein Mannschafts- Lahren nach Sechstageart vor. Am Sonntag geht es in Karlsruhe um die„Goldene Schärpe vor Karlsruhe“ Leichtathletik-Dreiländer-Kampf in Kandel Der Leichtathletik-Länderkampf zwischen der Pfalz und Sachsen-Anhalt in Kandel Pfalz) am kommenden Wochenende hat sich durch die Zusage des nordbadischen Leichtathletik- verbandes, der eine komplette Mannschaft entsenden wird, zu einem Dreiländerkampf erweitert, Leichtathletikmeisterschaften der Jugend Die gesamtbadischen Leichtathletik-qugend- meisterschaften kommen am nächsten Sonn- tag in Ottenau bei Gaggenau zum Austrag. Badische Amateurboxmeisterschaften Die diesjährigen Endkämpfe um die badi- sche Amateurbox meisterschaft aller Klassen der Senioren und Junioren haben ein über Erwarten gutes Nennungsergebnis gefunden. Bei den Junioren kämpfen insgesamt 33 Bo- xer in 13 Gewichtsklassen um die Titel. Am stärksten ist der Kreis Mannheim mit 11 Boxern vor Karlsruhe und Odenwald mit je acht und Heidelberg mit sechs Boxern ver- treten. Die Kämpfe finden am kommenden Wochenende in Karlsruhe-Knielingen statt. Jugendmeister im Ringen werden ermittelt Am kommenden Sonntag finden in Mann- heim-Sandhofen die badischen Kraftsport- zugendmeisterschaften statt, an denen sich etwa 300 Jugendliche beteiligen werden. Im vergangenen Jahre konnte Baden vier Titel von insgesamt acht Meisterschaften erringen. Die Deutschen Jugendmeister Götz(Viern- heim), K. Martus(Kirrlach) und Ehmann (Wiesental) sind auch in diesem Jahre wieder dabei. Peter Weber(Sandhofen) ist in der Weltergewichtsklasse klarer Favorit, während in den schweren Klassen die Frage nach dem Sieger offen steht. Im, Gewichtheben kann mit zwei Siegen der Karlsruher Schwer(Ger- mania) und Faller(Athl. Ges.) gerechnet werden. In den übrigen Gewichtsklassen gel- ten Hasselbach(Rheinhausen), Ernst(Obrig- heim) und Filusch(Weinheim) als Favoriten. Mannschaftsringerturnier in Daxlanden Der ASV Daxlanden veranstaltet am kom- menden Sonntag ein Mannschaftsringertur- mier, an dem die Ringerstaffeln von„Einig keit“ Mühlburg, ASV Daxlanden, RSV Dur- lach und Karlsruher Athletengesellschaft teilnehmen. Als stärkste Mannschaft gilt die Mühlburger Staffel, die durch Eugen Schä- fer(Germania) eine wesentliche Verstärkung erfahren hat. Die Ringerstaffel der Karls- ruher SpVgg. Germania tritt am Sonntag zu einem e gegen ASV 5 Hausen an. Südwestdeutsche Schwimm Meisterschaften Für die am kommenden Sonntag in Kai- serslautern stattfindenden südwestdeutschen Schwimm- Meisterschaften wurden bis jetzt und 36 Mannschaftsmeldungen 174 Einzel- abgegeben. Erstes Waiblinger Dreiecksrennen Um vor allen Dingen dem Motorsportnach- Wuchs Gelegenheit zu geben, sein fahrerisches Können Weiterzubilden, veranstaltet der Mo- torsportelub Württemberg in Waiblingen auf einem 2,2 Eilometer langen Rundkurs ein erstes Dreiecksrennen für Ausweisfahrer. Die Strecke ist 8 bis 10 Meter breit, weist zwei gefährliche Spitzkurven auf und einen Hö- henunmterschied von etwa 40 Metern. Neben den Rennen der Ausweisfahrer werden auch in zwei Klassen Rennen der Lizenzfahrer ge- startet, zu denen bekannte Fahrer, wie Daiker, Kohfink, Aldinger, Ernst, ihre Meldungen ab gegeben haben. Die Auswelsfahrer starten in den Klassen von 125 bis 500 cem und in Seitenwagen bis 1200 cem. Totojahr 1949/50 bedacht. Gegen Bildung einer zweiten Division Zahlreiche Fußballvereine der Landesver- bände Nord- und Südwürttemberg sowie Nord- und Südbaden nahmen gegen die vom Spielsystemausschuß des SFV beschlossene Bildung einer zweiten Division Stellung. In einer Resolution heißt es, die Vereine seien zwar an der, Aufstellung einer spielstarken zweiten Division interessiert, doch seien sie bei der Beschlußfassung des Spielsystemausschus- ses übergangen worden. Die Aufstellung der zweiten Division müßte im Einvernehmen mit den Vereinen auf Grund ihrer Spielstärke er- folgen. Die Resolution wurde von den Verei: nen Phönix Karlsruhe, TSG Rohrbach, Ami- eitia Viernheim, ASV Feudenheim, SV Tübin-⸗ gen, Sportclub Stuttgart und SV Kuppenheim unterzeichnet. Um die Hochschul meisterschaft im Fußball am kommenden Wochenende findet in Um zwischen der Universität München und der? Universität Frankfurt das Endspiel um die Süddeutsche Hochschulmeisterschaft im Fu- ball statt. Die Münchener haben ihre Haupt- stützen in den Oberligaspielern Schweizer (Bayern München), Müller und den Gebrüdern Seemann(alle 1860 München). In den Reihen der Frankfurter Elf stehen mit Krömmelbein und Vogel(Eintracht Frankfurt), Ruscher (Kickers Offenbach), Erb(Borussia Fulda). Weywoda und Keller(Germania Bieber) und Hamburger(Hanau 93) ebenfalls Spieler aus, Oberliga- und Landesligavereinen. Lohn und Anerkennung für Deutschen Meister Die offizielle Siegerehrung für den VfB Stuttgart fand acht Tage nach der triumphalen 95 Rückkehr aus Berlin im Kursaal Bad Cann- 8 statt statt. Der VIB-Vereinsvorsitzende Walter Di ehrte seine elf tapferen Jungen und ihren di, tüchtigen Trainer Wurzer durch Uberreichung zu des Goldenen Ehrenrings des VfB Stuttgart, Unter den vielen Aufmerksamkeiten, die dem VIB Stuttgart zuteil wurden, ist die hervor- zuheben, daß der Präsident des Deutsch-Ame- rikanischen Fußballbundes, Mister Sauter, 50 dem VfB Stuttgart eine Einladung zu einer Amerika-Tournee im kommenden Jahr über- ö mittelte. Von den zahlreichen Festrednern ist 80d besonders Curt Müller(Stuttgart), Vorstands- de mitglied des DFB, zu erwähnen: Der Tri- no umph des VIB kann durch die Amerikareise U des HSV keineswegs geschmälert werden. Der dr süddeutsche Fußball ist in den letzten Jahren die stärker geworden. Drei süddeutsche Vereine ju Wurden nach dem Kriege Deutscher Meister 15 Das spricht für sich.“ g 5 Um die Fußballweltmeisterschaft 55 U Endrundenspiele wurden festgelegt* In Rio de Janeiro wurde durch den Inter- nationalen Fußballverband(FIFA) und den me brasilianischen Sportverband als Ausrichter Se der Turniere die Auslosung der Spiele in der da Endrunde vorgenommen. Me 9. Juli: Brasilien gegen Schweden in Rio de Janeiro; Spanien gegen Uruguay in Sac Paulo. 1 3. Juli: Spanien gegen Brasilien im 1 Rio de Janeiro; Schweden gegen Uruguay in Sao Paulo. 1 6. Juli: Brasilien gegen Uru⸗ guay in Rio de Janeiro; Schweden gegen Spa- nien in Sao Paulo. Zur Ermittlung des Weltmeisters tritt in der Endrunde„jeder gegen jeden“ an, wobei die erzielten Punkte ausschlaggebend sind. Vier Radsport- Weltmeister am Start Kommenden Samstag werden vier Steher Weltmeister in München 8 den Start Sehen Weltmeister Jacques die Asse ze Ginete Rennbesetzung Vero kommnen. Bilanz des Württ.-Badischen Sport- Totos Die zweite Spielsaison des Württember Badischen Sport-Totos begann am 14. 8,1949 Sie brachte einen Gesamtumsatz von 44 1207 DM. Gegenüber dem Vorjahre bedeutet die eine Steigerung von 123,50 Prozent. De höchste Einzelumsatz wurde Anfang Dezembe 1949 mit 1 656687 DM erreicht. An die Ge- winner wurden in der zweiten Spielsaison 22 060 390 Dy ausgeschüttet, nämlich die Hälfte des Gesamtaufkommens, In den einzel nen Landesteilen der am WB-Toto beteiligten Länder kamen folgende Beträge auf: Nord- Württemberg 18 435 740,50 DM, Nordbaden 14 467 800,.— DRM, Südbaden 6267 806,50 DRI und Südwürttemberg- Hohenzollern 4 949 433 DM. 615 311 Gewinner einschließlich der Zu- Satzwetten, der Prämien und Eigenheime Wurden aus dem Füllhorn Fortunas“ im delns.““ Sordinen zememssche„ Herrenwäsche 5 Sci en gerbunc 1885 Mannheim Seckenheim A findet im„Vereinshaus“ PALAST-TIIEATER 1 7 reitag bis Montag N 20.30 Uhr: Salti in Spätvorstellung: 5 ö 5 8 b 2 5 2 3 .. 7 5 5 i 5 5 ieser Film läuft am Sonnta b der qugend⸗ 8 telt Am Samstag,. Juli 1050, 20 Uhr dane Besete 2060 Un. ee s Der FPrauenfeind mit Stewart Granger Sowie 1 20.30* 5 Warnung 9 58 nige, der von Sonntag auf Montag Nacht am Wasser- 5 turm die von der Stadt geliehene Fahne(schwarz- rot- gold) ent- fernt hat, wird gebeten, dieselbe im Vereinslokal(Vereinshaus) abzugeben, andernfalls 1 3 Segen ihn erstattet wird. 5 besangyerein„Sängerbund 1 Mhm. Seckenheim.. Geilügelfutter Legemehl N versch. Schrot 3 kad 8 Abfahrt 8 un 485 ük an der 1 mit Auto.—. af 1 Ertahres es