Nr. 108 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 8. Juli 1950 oge- 3 asse. Se- 8* ren, Es hleibt dabei: ordneten enthielten sich bei der Abstimmung Neuzugänge bei Lebensversicherungen 2 1 0 8 5 0 5 11 5 1 e 8 S Die Neuzugänge bei den Lebensversiche- 8 entwurfes der Stimme, in denen und- rungsunternehmen des Bundesgebiet 1 und Bro Prelse dür En nicht steigen satz des Verhältniswahlrechts verankert ist. ersten Quartal 1950 betragen 2200 Vorige 1 a 8 5 Der neue Entwurf entspricht im wesentlichen Sen Feststellungen des Verbandes der Le- zwel Trotz gegenteiliger Versprechungen aber eine Obwohl sich Professor Niklas damit die den Bestimmungen des Landtagswahlgesetzes bensversicherungsunternehmen 820 000 ver- ein Fettsteuer— Wichtige Beschlüsse des Bundes- Verabschiedung seines jetzt vorgelegten vom Jahre 1946. 2 55 trage mit einer Versjcherungsumme von 852,4 zehn rates„Milch- und Fettgesetzes“ durch den Bundes- Bei der Beratung kam es zu einer längeren Millionen D-Mark. Der Anteil der Klein- enge Bonn(UP), Die deutsche Bundesregierung rat sicherte und obwohl ein Regierungsspre- Debatte über die Wählbarkeit der Beamten lebensversicherungen an diesen Neuabschlüs- 3 st am Freitag vom Bundesrat ermächtigt wor- cher vor der Presse betonte, das weitere Ge- und Angestellten im okentlichen Dienst. Da sen mit 632 000 Verträgen und einer Gesamt- Unger den, ohne Zustimmung der gesetzgebenden sets über»Ausgleichsabgaben für Margarine“ diese Frage noch nicht auf Bundesebene ge- Versicherungsumme von rund 319 Millionen Sie Organe im Laufe der nächsten drei Monate(ektsteuergesetz) behandle gar keine Fett- regelt ist, Übernahmen die Abgeordneten die D-Mark wird als bemerkenswert hoch bezeich- ung en Brotpreis selbständig festzusetzen. 1 15 e Sinne 5 Wortes, stel- e Bestimmungen eines DVP-Ini- 5 Die e l a a 5 5 8 Oultsche Kreise eine Diskrepanz zwi- liativgesetzentwurfes über di 4 Elten sich mit zue Millionen D-Mark wäh- 1. 5 diese e schen dieser Verlautbarung und 8955 Verspre- der Wählbarkeit der. e rend der ersten 3 Monate des laufenden Jah- Es e e e eines 5 esetzent- chen des Bundeskanzlers an die Gewerkschaf- Beamte mit Hoheitsbefugnissen müssen ihre kes im üblichen Rahmen. tet WVVVVVVVTVV ten kest. Adenauer hatte den Gewerkschaften Versetzung in den Wartestand beantrag 181 118 aus. Die Länder Hessen, Berlin, Hamburg und versprochen, daß keine Fettsteuer kommen ehe sie ein Mandat anneh e Gegen Dezentralisierung der Banken icht⸗ Schleswig-Holstein sprachen sich gegen die Werde. a 5 Eine Neuordnung des deutschen Bank- e 1 5 Bundesrates bel der Fest- Die Bundesregierung hofft durch die Fett- Eigenes Arbeitsbeschaffungsprogramm Wesens fordert eine Entschließung des Wirt- setzung von Brotpreisen durch die Bundes- steuer ein Abgleiten der Margarinepreise zu Stuttgart dwb). Württemberg-Baden schaftsausschusses des Bundesrates, die sich regierung aus. Bayern enthielt sich der Stimme; das Gesetz wurde im ganzen mit Mehrheit angenommen. Auf Antrag Hessens wurde aus dem von der Bundesregierung vor- gelegten Gesetzentwurf die Formulierung„im Bedarfsfall“ gestrichen. Die Bundesregierung wird also durch die- ßes Gesete— das noch der Zustimmung des Bundestages bedarf— in die Lage versetzt, bis zum 30. 9, 1950 Preise für Brotgetreide, Mehl, sowie für Brot und Kleingebäck durch Rechtsverordnung festzusetzen, wenn und zo weit dies zur Sicherung der Brotversorgung des Volkes oder eines volkswirtschaftlich ge- rechtfertigten Brotpreises erforderlich ist.“ In der vorangegangenen Debatte hatte sich der schleswig-holsteinische Justizminister Dr. Fat im Namen seines Landes gegen das Ge- Setz gewandt. Auch die Länder Rheinland- Pfalz und Bayern äußerten staatsrechtliche en Bedenken, Segen die Ausschaltung des Bun- 15 desrates, erklärten jedoch unter der Voraus- vom Setzung, daß das Gesetz nur bis 30. Septem- der ber befristet werde, ihre Zustimmung. der Bundespressechef Dr. Brand erklärte auf leigt einer Pressekonferenz in Bonn, daß auch nach 1862 Fortfall der Subventionen keine fühlbare nach Brotpreiserhöhung eintreten werde. Auf die echt schwierige Interpretation des Ausdrucks ingt.„fühlbar“ aufmerksam gemacht, war Brand 5 Schließlich bereit, offiziell zu erklären, daß der Brotpreis überhaupt nicht steigen werde. ines„Höchstens bei Kleingebäck kann nach An- tür- NM sicht Brands eine unmerkliche Preissteigerung ge- eintreten. Die von der Bundesregierung erbe- den tene Ermächtigung zur Brotpreisfestsetzung ten, Werde dsber, so betonte Brand mit Nach- fest, druck, unter keinen Umständen eine merk- 18e. che Erhöhung der Preise von Brot und Ags= Kleingebäck mit sich bringen. Hlöchstpreise für Inlandsbrotgetreide Ferner billigte der Bundesrat eine Anord- nung der Bundesregierung über die Fest- setzung von EHrzeugerhöchstpreisen für In- landsbrotgetreide und um Zuschlag auf Ausländisches Brotgetreide für die Monate Juli, August und September. 8 5 5 3 Die Anordnung setzt für inländisches Brot- getreide(Roggen und Weizen) für diese drei Monate Erzeuger-Festpreise je tausend Kilo- Sramm frei Erzeugerstation fest. Die Preise Sind nach Preisgebieten gestaffelt. Der Einkaufspreis für ausländisches Brot- getreide errechnet sich nach den Erzeuger- Testpreisen für inländisches Brotgetreide mit der Maßgabe, daß zu diesen Preisen in allen Preisgebleten ein Zuschlag von zehn DM 32 tausend Kilogramm und bei Weizen zur Ab- Zeltung der besseren Beschaffenheit ein wei⸗ terer Zuschlag von drei DM je tausend Kilo- Sramm erhoben wird. Von dem Zebhn-DM-Zu- schlag ist der die festgesetzte Handelsspanne für Ausländisches Brotgetreide übersteigende Be- trag an die Außenhandelsstelle abzuführen. Die große Uberraschung: Fettsteuer Das überraschende parlamentariche Ereig- nis des Freitag in Bonn war die Ankündigung des Bundesernährungsministers vor dem Bun- desrat, daß die Regierung in Kürze ein„Fett- Steuergesetz“ einbringen werde. — rungsverordnung die Verhindern und die Relation zum Butterpreis zu halten. Professor Niklas betonte, daß die Ausgleichsabgabe nur für drei Monate er- hoben werden soll. Der Bundesrat 20g darauf seine Bedenken gegen das Milch- und Fett- gesetz der Bundesregierung zurück und bil- ligte den Entwurf mit Mehrheit. Dieses Ge- setz regelt den Verkauf und den Handel mit Milch- und Fetterzeugnissen. Es sieht Mol- kereieinzugs- und Absatzgebiete vor, regelt den Straßenhandel mit Milch und trifft Vor- kehrungen für die Qualität von Milcherzeug- nissen. Die Länder können aufgrund dieses Gesetzes das noch der Zustimmung des Bundestages bedarf Ausgleichsabgaben für Trinkmilch erheben. Das Gesetz bestimmt ferner die Errichtung emer Einfuhr- und Vorratsstelle für Fette, regelt den Fettgehalt von Margarineerzeug- nissen und trifft Vorkehrungen über die Ver- Wendung von entrahmter Milch zur Marga- rineherstellung. Die Länder werden ermäch- tigt, Erzeuger- und- Verbraucherpreise für Milch festzusetzen. Die Bundesregierung kann den Erzeugerpreis für Butter bestimmen. Der Bundesrat billigte schließlich ein Ge- Setz über die Verlängerung des Notgesetzes für die deutsche Hochseefischerei, den Ent- Wurf einer Anordnung über den Sommer und Winterschlußverkauf und ein Gesetz über Schifferdienstbücher sowie einige andere un- bedeutende Gesetzenwürfe. Eine Vorlage über die gesetzliche Regelung von Lohnzahlungen an Feiertagen wurde dem Arbeits- und So- Zzialausschuß zur Beratung überwiesen. Verordnung zum Mitbestimmungsrecht Ministerrat wird in Bälde darüber beraten Stuttgart(ob). Der württemberg-ba- dische Ministerrat wird sich spätestens am 17. Juli mit der zweiten Durchführungsverord- nung zum wirtschaftlichen Mitbestimmungs- recht der Arbeitnehmer in den Betrieben be- schäftigen. Wie das Arbeitsministerium dazu mitteilt, sieht die von ihm ausgearbeitete Durchfüh- Exxichtung von 16 Schiedsstellen zur Schlichtung von Streit- fällen vor. Zehn solcher Stellen sollen in Stuttgart, sechs in Feidelberg eingerichtet werden, Die Besetzung der Schiedssteilen mit insgesamt 96 fachlich geeigneten Arbeitneh- mern und Arbeitgebern wird erst nach Ver- abschiedung der Durchführungsverordnung durch den Ministerrat erfolgen. Das Arbeitsministerium überprüft gegen- Wärtig, ob Württemberg- Baden zur Verab- schiedung eines Gesetzes, das die Entsendung von Betriebsräten in den Aufsichtsrat vor- sieht, überhaupt zuständig ist. Ein solches Gesetz würde einen Eingriff in das Aktien- gesetz darstellen, das bekanntlich in den Kompetenzbereich des Bundes fällt. Die Wählbarkeit der Beamten Ausschuß stimmt Landtagwahlgesetz zu Stuttgart(wb). Der ständige Ausschuß des württemberg-badischen Landtags stimmte dem Entwurf des Innen ministeriums für ein neues Landtagswahlgesetz zu. Der Entwurf wurde nur wenig verändert. Die CDU-Abge- ————— — bereitet ein eigenes Arbeitsbeschaffungspro- Sramm für den Fall vor, daß das Land bei der Durchführung des zweiten Arbeitsbe- schaf fungsprogrammes der Bundesregierung Wieder nicht berücksichtigt wird. Wie das Arbeitsministerium mitteilt, ist zur Vorberei- tung des landeseigenen Arbeitsbeschaffungs- Programmes von der Regierung ein Ausschuß gebildet worden, dem unter Vorsitz des Wirt- schaftsministers Vertreter des Arbeits-, Fi- NHanz-, Landwirtschafts-, Innen- und Ver- Kehrsministeriums sowie des Landesarbeits- amtes angehören. Eine Kommission dieses Ausschusses untersucht zur Zeit in den Not- standsgebieten des Landes, vor allem in den nordbadischen Kreisen Mosbach und Tauber- bischofsheim und den nordwürttembergischen Freisen Crailsheim und Schwäbisch Gmünd, Wieweit im Rahmen eines solchen Program- mes Dauerarbeitsstellen geschaffen werden können. Wirtſchaftliches Vermehrter Getreide- und Zuckerrübenanbau Nach dem vorläufigen Ergebnis der dies- jährigen Bodernutzungserhebung ist der Ge- treideanbau in Württemberg-Baden in die- Sem Jahre gegenüber dem Vorjahre um fast ein Zehntel größer. Bei den Zuckerrüben ist eine bedeutende Zunahme der Anbaufläche um fast ein Fünftel gegenüber 1949 einge- treten. Dagegen ist der Gemüseanbau um ein Drittel eingeschränkt worden. Der Anbau von Spätkartoffein ist gegen 1949 leicht vergrößert, der von Frühkartoffeln dagegen um ein Zebn- tel vermindert worden. Der Glfruchtanbau ist um fast drei Zehntel eingeschränkt wor- Aen. Klee wird auf einer um etwa ein Viertel tren Fläche angebaut als 1949. „Nürttemberg-backischer Handwerfestag“ Die überpezirklichen Organisationen des Württ.-Bad. Handwerks(Handwerkskammern, Landesinnungsverbände, handwerkliche Ge- nossenschaften) haben sich vor kurzem im „Württemberg-badischen Handwerkstag“ zu einer Spitzenorganisation auf Landesebene Zusammengeschlossen. Der Württemberg- ba- dische Handwerkstag will in allen grund- Sätzlichen Fragen der Handwerkspolitik die Iriteressen des Handwerks gegenüber Parla- ment und Regierung sowie der Zentralorgani- sation des deutschen Handwerks Vertreten. Tag ung des südwestdeutschen Baustoffhandels In einer öffentlichen Kundgebung in Ba- den-Baden, die sich an eine Mitgliederver- sammlung des Verbandes der Baustoff- Groß- Händler in Württemberg und Baden anschloß, Wandte sich der neugewählte Vorsitzende des Verbandes, Ruch, gegen die unlauteren Ele- mente, die sich vor der Währungsreform mit Hilfe von Kompensationsgeschäf fen und nach der Geldumstellung unter dem Schutze der Gewerbefreiheit in den Baustoffhandel ein- geschlichen hätten. kür die Beseitigung der Dezentralisierung der Privatbanken einsetzt. Die Entschließung, die dem Bundesrat zur Annahme vorgelegt wer- den soll, will, wie verlautet, über die Bundes- regierung von den Hohen Kommissaren die Aufhebung oder Anderung verschiedener Ge- setze erwirken, die sich mit der Dezentrali- sierung der Bankinstitute befassen. Französisch-deutsche Agrar vorschläge Eine zweitägige Konferenz des französisch- deutschen Landwirtschaftskomitees, eine aus Mitgliedern der land wirtschaftlichen Organi- sationen gebildete private Körperschaft, wird folgende Empfehlungen unterbreiten: 1. Un- Verzügliche Schaffung eines gemeinsamen freien Weizenmarktes, 2. Befreiung des fran- zösisch- deutschen Handels von allen Beschrän- kungen, 3. Einberufung einer europäischen Weinbaukonferenz zwecks Ausarbeitung von Plänen für einen freien Weinmarkt. Getreidesubventionierung bis 1. August? Der Bundesrat wird auf seiner Vollsitzung am 7. Juli zu der Preisanordnung 38/50 über die Festsetzung von Getreidepreisen für die Monate Juli September Stellung nehmen, die von der Tagesordnung der letzten Sitzung ab- gesetzt worden war. Nachdem die Hohe Rom- krüission der Verlängerung des Preisgesetzes mit der Auflage zugestimmt hat, daß die Bun- desregierung Festpreise nur nach vorheriger Abstimmung mit der Hohen Kommission fest- Setzen dürfte, wird also die Preisanordnung außer der Zustimmung des Bundesrates und des Bundestages ebenfalls noch der Zustim- mung der Hohen Kommission bedürfen. Zeit- lich gesehen dürfte damit die Preisanordnung 38/50 kaum vor dem 1. August Rechtskraft erlangen. Wie man erfährt, sind für Juli 250 000 Tonnen Getreide aus der Bundes- reserve zuzüglich des für diese Zeit eingeführ- ten Handelsvertragsweizens freigestellt wor- den. Für diese Menge hat der Bundesfinanz- minister eine Subventionierung noch zugesagt, jedoch mit der Auflage verbunden, daß diese ab 1. August fortfällt. Die Mittel dürften ver- mutlich aus den eingesparten 40 Millionen DM Subventionen stammen, die mit insgesamt 290 Millionen DM im Haushalt vorgesehen sind. e wieder 130 000 Arbeitslose weniger Die Lage auf dem Arbeitsmarkt der Bun- desrepublik hat sich auch im Juni weiterhin verbessert. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni um 132 252 auf 1 538 066 gegenüber dem Vormonat gesunken. Unter den im Juni wie- der in Arbeit gekommenen befinden sich 110 289 Männer und 19 963 Frauen. Insgesamt Verringerte sich die Arbeitslosenzahl im Bun- desgebiet seit Ende Marz um 314 000, während in der gleichen Zeit die Zahl der Beschäftigten um rund 500 000 zunahm Die unterschiedliche Zahl erklärt sich hauptsächlich dadurch, daß ein großer Teil der Schulentlassenen in Lehr- stellen vermittelt worden ist und daß Frauen, die bisher in keinem Arbeitsverhältnis stan- den, Beschäftigungen angenommen habes 5 5 85 55 Neckar-Bote, Südd, Heimatzeſtung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Bruck und Verlag: Buchdruckereſ Gg. Zimmermann(haben Georg Härdle). Mannhelm-Seckenheim, Fernsprecher 47216 .(Urheberrechtschutz Hermann Berger, Wiesbaden) 26. Fortsetzung Nachdruck verboten. Ernst Goellner sah ihr voll in's Gesicht, fast erstaunt, daß das Schwerste nun ge- sagt und daß sie es getragen hatté. „Was meinst du damit?— Wie denkst du Sie mag's nicht sehen— Gott soll's ihr ver- zeihen—, aber wo fände ich ein Nestchen ür die Kleine?“ „Gib es mir!“ Das traf ihn, das Blut sprang i fesicht. 5 in's Jeder muß selber erst er- en. Vielleicht auch besinnt sie sich, it kommt auch für sie einmal die ine int nicht en; ich weiß, Aus der Traum Mädchen, Mädchen ich liebe dich Till fuhr am Morgen aus unruhigem Schlummer. War's eben nicht erst, daß er es ihr in's Ohr geflüstert? Schien nicht der Mond und goß sein freundliches Licht aus in breiten Bahnen? Nein, es war Tag, es war frühmorgens sieben Uhr und die Conte Rosso“ brauste Smyrna zu. 5 a Till warf die Bettdecke ab, und sprang mit bloßen Füßen auf den Teppich der Kabine, ließ drinnen im Nebenraum das grünsalzige Meerwasser lau in die Wanne laufen und nahm ein Bad, kleidete sich langsam an. aber die Freude, die Freude wollte nicht kommen. Mädchen. Mädchen, ich liebe dich! .. Man hofft bis an's Ende seiner Tage auf ein Wunder. Einmal kommt es— und dann glaubt man ihm nicht. i Ieh liebe dich wieviel tausendma] standen wohl diese einzigen und köstlich- einen guten Jungen eingefangen der hatte ihr einen zaghaften, hoffenden, einen rechten Großenjungenbrief geschrie- ben den Brief, in dem er sein Glück von mals begangen haben konnte würde sie das glauben. Und sie selber, sie blieb auf dem Schiff, fuhr weiter durch Märchen und Traum— schlief im Buxus bett, frühstückte zwischen Millionären und Millionärinnen, genoß, erlebte und liebte so wurde nun von des eigenen unbestech- lichen Gewissens Kralle ihr Herz zerrissen . Zweifel nagte an ihr— an ihm— an Alexander Remigßp. Und da batte man, ohne es zu wollen, und nein, nie als wäre nichts geschehen. Oder doch? Was war noch wahr? Woran durfte man Till grüßte und dankte und ein Stapel von Büchern erstatterin.. Eines, in besonders vornehmem matt- blauen Einband, hielt noch glauben? Und sie legte den Dann aber schüttelte sie trotzig den Kopf 1e und ging an Deck. Sie war Till Rheydt! Sie lassen.. 3 Seltsam. das Frühstück schmeckte wie durch die Adern, hoffnungsfreudiger hob Kopf in die Hände und weinte. 8 war nicht gewohnt, sich klein kriegen zu immer. Lebhafter rollte das Blut wieder sich der Blick. Und sie begann, auszuspähen 3555 trat zu ihr; lag vor der Bericht- sie zwischen den ihr, von Till Rheydt allein, erbettelte Händen. 5 und den man von Bord geholt hatte, um Madame Davidee zwinkerte zu Till hin- eines Verbrechens willen, das er nie, nie- über. 1 3 s „Eh bien.— Man muß doch schließlich; wenn ich's auch sonst nicht liebe, Kollegen zu lesen. Ein Skribent ist sich selber der Nächste.“ 5. Und sie tippte auf das Buch. Till lächelte und täuschte Aufmerksam- keit vor, indem sie den Einband musterte. Lockten sie noch Himmel und See da drau-„Was— Was ist denn das?“ fragte sie Ben? War's nicht, als sei auch für sie die bestürzt.„ 5 Sonne untergegangen? Als habe der Arm„Nun ja, Mademoiselle— es ist sein der Gerechtigkeit auch sie gestreift? Und jüngstes Buch—, Das deutsche Erbe“, Kennen Sie es auch noch nicht?“ 5 Till schüttelte stumm den Kopf. Alexan- der Remigy schrieb Bücher? Das konnte doch nicht sein? Er hatte ihr doch kein ——— e — Vögel mit Humor Es sitzt ein Vogel auf dem Leim, Er flattert sehr und ſann nicht heim, Ein schwarzer Kater schleicht herzu, Die Krallen scharf, die Augen gluk. Am Baum hinauf und immer köher, Kommt er dem armen Vogel näher. Der Vogel dent: Weil das so ist, Und weil mich doch der Kater frißt, So will ich keine Zeit verlieren, Will nock ein wenig quinquillieren und lustig pfeifen wie zuvor. Der Vogel, scheint mir, hat Humor. Dieser von Wilhelm Busch besungene Vogel kam mir gestern in den Sinn, als ich in der Sesselschwebebahn der Deutschen Garten- schau in Stuttgart über dem Gelände schau- kelte. Unter mir die Ausstellungshallen, die Cafés, prangende Blumenrabatten und die Fontänen der Wasserkünste, auf den Wegen pendelte eine Menge froher Menschen, lustig lärmende Kinder auf dem Spielplatz, bedäch- tig wandelnde alte Herrschaften und junge Liebespaare im„Tal der Rosen“. Als Abschluß gab es für uns einen absolut kriedensmäßigen Imbiß mit Bratwurst und einem guten Maß Bier, wie einst Dabei sitzen wir in Westeuropa doch so richtig„auf dem Leim“. Vom Fernen Osten her riecht's schon wieder penetrant nach Pul- ver, es glimmt eine Zündschnur an dem Pul- verfaß, auf dem wir sitzen. In England wer- den schon wieder neue Luftschutzbunker ge- baut, und die Hausfrauen in der Schweiz wer- den von ihrer Regierung aufgefordert, sich Lebensmittelvorräte hinzulegen. Als wWũir heimfuhren, sahen wir fast an je- dem Ortsrand emporwachsende Neubauten, junge Männer führten ihre nagelneuen Mo- torräder ihren Liehsten vor.— Ist das nun Galgenhumor?„Weil das so ist und weil uns doch der Kater frißt.„ sprich: Die kom- mende Ausein andersetzung West—Ost? Ist diese Unbekümmertheit nicht unverantwort- lich? Sie ist nicht echt, das ist klar. Gewiß gibt es vieles, was uns zum frohen„Quinqui- lieren“ reizen könnte: Daß wir für unsere Bratwürstchen keine Fleischkarten-Abschnitte mehr hervorkramen müssen, daß wir uns in diesem Sommer ein neues Jakett aus anstän- digem Stoff leisten konnten, daß entgegen allen Erwartungen die Räder der deutschen Wirtschaft nun doch wieder anfangen zu lau- ken— etwas Erstaunliches 5 Jahre nach einer totalen Zerstörung. Das alles ist viel, und wir wollen nicht undankbar sein. Aber über allem liegt wie ein Mehltau der Gedanke, daß es sich nur um eine Pause in dem großen Theater handeln könnte und die Tragödie für uns plötzlich weitergespielt werden kann, Uber Allem liegt die große Furcht...„Ein schwar- zer Kater schleicht herzu, die Krallen scharf, die Augen glun“ Dieser Tage traf ich einen guten Freund wieder. Seit Vorkriegszeit hatten wir uns nicht wieder gesehen. Im Verlauf unseres abendlichen Gesprächs kam er auf seine Er- lebnisse im Januar Februar 1945 als Volks- sturmmann in Schlesien. Dunkle Tage, eisige Schneestürme, brennende Dörfer, nächtliche russische Uberfälle, verzweifeltes Kämpfen Kleiner Trupps von erschöpften, hungernden und frierenden Soldaten. Und dann sagte er auf einmal mittendrin:„Bei allem Ernst der Lage, habe jeh doch die Not, Was meine Per- son anging, nie so richtig ernst genommen. Ob ich fiel oder durchkam, ich wußte es ganz fest: Ieh wẂwar in Seiner Han d. Du wirst mich vielleicht nicht verstehen, aber es war so: Richtig mit Humor bin ich in die verzweifelt- sten Stunden gegangen. Es war kein Galgen- humor. Auch nicht eine überirdische Gewiß- heit etwa, daß ich heil durchkommen würde . Sondern die Gewißheit, daß ich im Leben und Tod in die Hände meines getreuen Hei- lands falle, hat mich richtig froh gemacht.“ Das war also ein froher Vogel, der noch Hu- mor und Sorglosigkeit kannte, als der Kater ihn schon in den Krallen hielt. Wir täten wohl gut daran, wenn wir uns— wie die schweizer Hausfrauen sich einen Lebensmittelvorrat an- legen— den Schatz dieser Sorglosigkeit einer letzten und tiefen Unbekümmertheit sicher- ten. Dazu müssen wir uns auf den Grund stel- len, der diese Unbekümmertheit allein be- OAS An der Wand des schmalen Zimmers, das ich bewohne, hängt ein kleines Bild. Es ist ein sehr einfaches Bild, von einem schlichten Holz- rahmen umgeben. Und es zeigt ein genau so einfaches, aber doch ausdrucksvolles Motiv: eine Frühjahrslandschaft, ein munteres Bäch- lein, das zwischen blühenden Bäumen und grünenden Wiesen dahinspielt.— Vergeblich wird man nach den Initialen seines Schöpfers suchen. Es trägt keine. Bas Bild ist in zarten Farben gemalt. So zart und knospenspringend, wie das Frühjahr Selbst. Aber trotz aller Zartheit ist die Sprache dieses Bildes nicht mißzuverstehen. Vor dieses Bild trete ich, wenn ich am Le- ben verzagen will, wenn mich das Leben schmerzt und wenn mich Sorgen quälen und drücken. Dann bietet mir dieses Bild Trost. Ich sehe, wie mit ewiger Gesetzmäßigkeit nach hartem und kaltem Winter die Natur wieder erwacht und neuem Wachsen entgegengedeiht. Und ich beginne wieder an das Leben zu glau- ben und finde aus dem Strudel des Alltags heraus wieder zu mir selbst zurück. Und ich trete vor dieses Bild, wenn mich eine tiefe Freude erfüllt, wenn mir das Glück lacht und wenn ich zerspringen möchte vor Lust. Dann ist mir, als würde das Bild mit seinem frohen Sinn teilhaben an meiner Freude. Es ist mir wie ein Abglanz meiner Seele. g Denn es ist mein Bild und es gehört mir. Kürzlich lud mich ein Freund zum Besuch einer von ihm schwärmerisch geliebten Ge- mäldeausstellung ein. Ich war geblendet von der Vielheit des Ge- potenen. Mächtige und wuchtige Bilder in schweren, goldenen Rahmen boten sich unse- rem Anblick. Alte Meister, deren Bilder große Berühmtheit erlangt hatten. Bilder, in denen sich das Leben in seiner Wirklichkeit zeigte. und Bilder, die aus glückhaften Vorstellungen über das Leben entstanden waren. Wir in- gen von einem Bild zum andern, ließen die Bilder auf uns wirken. Wir schauten Gemälde, deren Sinn wir nicht verstanden, Gemälde, die über die wirkliche Wirklichkeit hinaus- gingen und deren Motive aus einer anderen Welt genommen zu sein schienen. Schweigend traten wir den Heimweg an. Jeder von uns hing seinen eigenen Gedanken mach. Beide waren wir tief beeindruckt von dem Gesehenen. Ich erkannte, daß ich einen weiten Blick hineingetan hatte in eine große Kunst, einen Blick in zwei Welten. In eine Welt, wie sie ist, und in eine Welt, wie sie sein könnte. Meine Gedanken waren sehr durcheinander- geraten, als sich mein Freund von mir verab- schiedete Ich war verwirrt von dem Geschau- ten. Ein Gedanke verdrängte den anderen. rechtigt. Dann dürfen wir das Sorgen und Fürchten anderen überlassen. Er, der die Macht dazu hat, hat seinen Jün- gern befohlen, sich nicht zu sor- gen. Wir sollen uns ja nicht einmal um den morgigen Tag kümmern, ob wir dann noch zu essen haben werden, ob wieder Geschwader über unsere Häuser brummen werden, was aus uns und unseren Kindern wird. „Es kann mir nichts geschehen, als was Er Hat ersehen.. Bist du doch nicht Regente, der alles führen soll, Er sitzt im Regimente und führet alles wohl.“ Als lustige, unbeküm- merte Vögel will Er die Seinen haben: Sehet die Vögel unter dem Himmel 95 Baudis, P. 81LO Als ich wieder zuhause war, trat ich vor mein Bild, verweilte lange davor und fühlte mich in diesem Augenblick mehr mit ihm ver- bunden, als je zuvor. Denn es war mein Bild und es gehörte mir. Ich kannte jeden Pinsel- strich an ihm. Aber Sammlung und Ruhe findet der Mensch nur in dem, was ihm gehört. Ich fand plötzlich beides. Es tat sich erneut die Welt in mir auf, in die ich gehöre und in der meine eigenen Grenzen verlaufen. Uber diese Grenzen kann ich und darf ich nicht hinaus. Ich darf vieles sehen und schauen, aber nicht darüber meinen Weg und mein Ziel aus den Augen verlieren. Sonst verfehle ich mein Ziel und erfülle meine vom Leben ge- stellte Aufgabe nicht. Behutsam fuhr ich mit meinen Händen über das Bild, das mir gehörte. Ich liebte es, eben weil es so schlicht und einfach und deswegen so schön War. Vor mir verschwammen jene prunkenden Goldrahmen, die ich erst gesehen. Nicht der Rahmen ist es, auf das Werk selbst kommt es an. Und deshalb war ich so glücklich über mein Bild. Und dann wurde mir auf einmal klar: Ich dachte und sprach von Gemälden und meinte doch zugleich die Frauen und die Liebe zu ihnen. Ist es nicht das nämliche? Sammlung und Ruhe findet der Mensch nur in dem, was Ihm gehört. In dem, was sein eigen ist. Und nur daraus erwächst sein Glück. Max Mertz Der Dichter und die Wolke Von Fred Andreae Als der Dichter nach dem Erwachen träu- merisch in das Morgendämmern hinausschaute, sah er eine kleine Wolke langsam vorüber- ziehen. Sie hing wie eine weiße Feder in der Luft und trieb dahin, als blase irgendeiner sie spielerisch vor sich her. Mit der Wolke segelten die Gedanken und Wünsche des Dichters einem unbekannten Orte zu. Seine Träumerei verdichtete sich zu einem Liede, das er ohne Worte mit unhör- barer Melodie in die erwartungsvolle Stille hineinschwingen ließ. Es wurde zum unge- schriebenen Gedicht an die niegesehene Ge- liebte. Und dieses Gedicht war so zart, daß es keine feste Gestalt finden konnte, sondern nur dahinschwebte— eine hauchfeine Wolke im Frühlicht eines Tages, der die strahlende Flut kaum zu abnen vermochte. „. Zieh hin, Wolke Mensch,“ flüsterte er andächtig wie im Gebet,„zieh hin, laß dich tragen und treiben vom Liebeshauch deines Schöpfers, der so stark und groß und tief ist, daß du in ihm dahinfährst wie ein winziges du dein Ziel, gibst du dich ganz ihr hin, wie Schiff. In seiner majestätischen Ruhe findest die Wolke dem Morgenwind sich bietet, der a von West nach Ost weht, immer dem Unbe- kannten entgegen, in der großen Erwartung f der Liebenden, stets sich wandelnd und doch ö l immerfort als Traum und Wunsch sich gleich- bleibend. Und der Dichter sah der Wolke nach, die in das aufbrechende Sonnenlicht hineinfuhr und 9 Wie in einem jähen Rausche darin unterging. g sich auflöste in der völligen Hingabe an den kämpfenden und siegenden, auslöschenden und sterbenden Tag, um durch die Nacht wie- 5 aufs neue Traum und Sehnsucht zu wer- en. Aus dem hoffenden und gläubigen Warten des Dichters wurde ein glückhaftes Sichver- strömen. Und aus dem dunklen Ahnen wuchs ein leuchtendes, klingendes Wissen. Wie die Wolke, so mußte über Jahr und Tag auch er seine Erfüllung finden, damit nach und aus ihm, aus seinem Wünschen und Sehnen, aus Opfer und Entsagung ein gänzlich Neues, rei- ner und besserer als das Alte, reifen und sich vollenden konnte. DAS GLuck Eine Gesellschaft von Männern und Frauen saß beisammen und unterhielt sich über die abgründigen Fragen des Daseins. Sie redeten auch vom Glück, und sie waren sehr stolz darauf, daß sie sich tiefere Ge- danken darüber machten als die Menge, die darunter wohl ein„gutes Leben“ versteht: eine kleine oder große Lust. Ein Professor sprach sich über die Vorstellungen der Alten vom Glück Aus, er gebrauchte Worte wie Kai- ros, Tyche, Anangke; man murmelte weise dazu. Eine kluge Dame, Verfasserin mehrerer. berühmter Romane, wußte nicht minder ge- 5 scheite Worte zu setzen, sie tauchte den Be- griff in die Geschichte der Philosophie und in die Philosophie der Geschichte und zog dann aus diesem Geistesbad eine edle Abstraktion. Mit einem Netz von sittlichen Forderungen umwob ein Priester die Vorstellung vom Glück und es klang nachher fast wie„Pflicht“. O ja: es waren Menschen, die nicht All- tägliches dachten. Schließlich saß da auch noch ein blutjunger Student, von dem man munkelte, er schreibe heimlich Verse, darum war er in diese hoch- geistige Gesellschaft geraten. Er hatte sich bisher nicht an der Debatte beteiligt, er blickte traumverloren vor sich hin. Ihn fragte, nachdem sich endlich die Geister müde gedacht und die Münder satt geredet hatten, ein Alterer wohlwollend, ob er denn nichts dazu zu sagen habe, ob er Wohl wisse, wie das Glück aussehe. „Das Glück?“ erwiderte der Student und fuhr aus seinen schweigsamen Träumereien auf.„Das Glück? O ja: ich weiß sehr Wohl, Wie es aussieht!“ Man lächelte milde und bat um Erklärung. Da sagte der junge Mann, und seine Blicke leuchteten: 5 „Das Glück hat blaue Augen, aschblorides Wuschelhaar, eine schmale Figur und weiche feine Hände; es ist 1,65 m groß, heißt Beate und studiert Philologie im ersten Semester!“ Keiner der Anwesenden lachte ob dieser kuriosen Antwort, sie lächelten nur leise, und i an ihnen war es jetzt, ein bißchen träumer isn vor sich hin zuschauen. 5. Wendelin Uberzwerch 2 Fr * pfarrer in Cleverſulzbach Er wunderte sich selbst am meisten darüber, doch noch zum Pfarrer ernannt worden zu sein. Wenn auch nur in Cleversulzbach, einem Dorf mit sechshundert Einwohnern zwischen Heilbronn, Weinsberg und Neckarsulm. Drei- Big Jahre mußte man alt werden, bis die ewige Wanderschaft von Vikariat zu Vikariat ein Ende nahm, und bald ebensoviel Bewer- bungen mußte man schreiben, bis die längst ersehnte Pfarre zur Wahrheit wurde. Gewiß, es gab hübschere Plätze als Cleversulzbach, aber man mußte zufrieden sein— zumal die hohen Herren in Stuttgart mit dem bisherigen Pfarrvikar auch nicht so recht zufrieden waren; ein Wunder, daß man ihm überhaupt ein Dorf mit sechshundert Seelen anvertraute. Das Konsistorium hatte mancherlei an ihm auszusetzen, manches in seinem Lebenslauf wollte sich gar nicht so recht mit dem eines Seistlichen vertragen. Wenn sogar die Pfar- rerstochter, mit der er vier Jahre lang verlobt gewesen, sich von ihm zurückzog, da sie Zwei- fel an seiner Gläubigkeit hegte, wie konnte man es den hoben Herren in Stuttgart verargen, wenn sie Anstoß an seiner Lebensführung und seinem Mangel an geistlichem Eifer nahmen? Dafür aber Bücher schreiben und gar einen Roman wie diesen„Maler Nolten“, musizie- cen, aber statt Bach oder Choräle Mozart auf dem Spinett Kklimpern, Bücher lesen, aber nicht theologische Schriften, wie er's bitter nötig gehabt hätte, sondern die Mode-Romane von Scott, Bulwer und sogar— war das zu glauben?— diesen Boccaccio o, man Wußte alles, denn die Pfarrer, denen er als Vikar unterstellt war, hatten mehr als einen Grund sich zu entrüsten. Ganz zu sc hweigen von der am besten zu verschweigenden Tat- ache, daß er einmal in Stuttgart Redakteur der Damenzeitung“ gewesen War. Freilich alcht lange, Weil er sonst„Krepiert Wäre vor Fel“ und reumütig ins Vikariat zurückkehrte. ee sich an der Vorstellung labte, einmal als Pfar- rer in einer angenehmen Gemeinde seinen Veisungen leben zu können. daß er nicht lange reumütig blieb und Noch fünf Jahre hatte er darauf warten müssen, bis er mit Mutter und Schwester, Hund und Katze und Vögeln, Büchern, Blu- mentöpfen, Bastelwerk, Hausapotheke, Mün- zen, Altertümern und dem Junokopf in das geräumige Pfarrhaus von Cleversulzbach ein- ziehen konnte. Es zmeuchelte“ zwar ein big- chen in den Zimmern und Gängen und war nicht gerade das, was man gesund nennt, aber ringsum duftete der Garten mit Blumen und alten Bäumen, die noch Schillers Vater auf der Solitude gezogen hatte, und aus dem Studier- zimmer vertrieb er den Schwammgeruch durch „Bücher- und Gelahrtenduft, Gerani- und Re- sedaschmack, auch ein Rüchlein Rauchtabak“. In diesem Studlerzimmer, mit dem Junokopf auf dem Pult, zwischen Blumen und Büchern, vergaß er den Pfarrer und ließ den Dichter leben. Man hatte jetzt selbst einen Vikar, der alles das besorgte, was man selbst nie gern getan hatte, all das Amtliche und Register- liche, den trockenen Schreibkram, die Laufe- reien, all das Störende, das seine Träume und seinen Frieden bedrohte. Wie schön war's jetzt, seinen Gedanken nachhängen zu können, zu gärteln, sich mit seinen Tieren abzugeben, Blumen zu betreuen, zu lesen und zu schrei- ben., Nicht so sehr die Predigt, damit hatte es Zeit man dachte am Mittwoch daran und ließ den Donne stag herankommen und tröstete sich, daß d Freitag noch lang sei, lang ge- nug, um d. Predigt zu schreiben, die dann endlich am Samstag fertig wurde. Aber schö- ner war doch der Montag, wenn man im woh- ligen Gefühl, die schöne lange Woche für sich zu haben, seine Pfeife stopfte und dann, zwi- schen Garten und Studierstube hin- und her- wandelnd, einem Gedicht nachsann oder dem Hud Geschichten erzählte oder in der Haus- apotheke kruschtelte, denn ein bißchen Krank- sein gehörte auch zum Wohlbefinden, zumal wenn man eine so guteingerichtete Hausapo- theke hat. Hin und Wieder machte man Kuren in Mergentheim und Cannstatt, mals oder man besuchte Justinus Kerne d 8 Weinsberg, den Jugendfreund Hartlaub in Wermutshausen, aber allzuweit ging man nicht weg, Reisen waren unbequem und auf- regend und man ließ sich den Frieden seiner Seele nicht gern stören. Still und behaglich liefen Mörikes Tage da- bin, voll vom verborgenen Glück des Schaffen- den. Denn dieser halbe Pfarrer war ein ganzer Dichter. In seinem Cleversulzbach lebte er als der vollkommene Poet, der sich weder um die Zeit kümmert noch sich um ein Publikum sorgt. Aber was in der Cleversulzbacher Stille entstand, brauchte nicht nach der Zeit zu fra- gen, denn es war für die Zeiten geschaffen. Nie mehr hat der Dichter seine Lyrik so reich und glücklich fließen sehen wie in diesen Ta- gen: ein Bruchteil dessen, was hier an Ge- dichten entstand, hätte genügt, um seinen Namen unsterblich zu machen. Freilich, als der Gedichtband endlich bei Cotta erschien, ahn- ten nur wenige diese Unsterblichkeit. Fried- Ic SM MOZART Am Abend des 19. Mai 1789— des Jahres, das in der Weltgeschichte eine so unvergeß- liche Rolle spielen sollte— fiel den Besu- chern der Berliner Hofoper ein unscheinba- res kleines Männchen im Parkett auf, das während der Aufführung der Oper„Con- stanze und Belmonte!— so hieß damals noch das Meisterwerk Mozarts, das wir heute unter dem Titel, Entführung aus dem Serail“ kennen— die ganze Zeit laut mitsang und heftig gestikulierte. Migmutig sahen die Opernbesucher zu, wie der kleine Mann sich langsam bis an das Orchester heranschob. Damals saßen nämlich die Leute nicht im Parkett, sondern standen. Das Privilegium des Sitzens stand nur den adligen Logenbesuchern zu, während das bürgerliche Publikum sich mit Stebplätzen begnügen mußte. Während die Besucher sich über das Benehmen des sonderbaren Mannes immer mehr ärgerten, er Unbekannte den spielenden Mu- rich Theodor Vischer, Gottfried Keller, Theo- dor Storm, Hermann Kurz wußten um die Kostbarkeit dieses Buches, vom großen Publi-. kum aber blieb es unbeachtet. Erst zehn Jahre später wurde eine zweite Auflage notwendig und der Dichter mußte erst— nach fünfund- zwanzig Jahren— sterben und— nach wei-. teren dreißig Jahren—„frei“ werden, bis sein Name ein Begriff wurde und seine Gedichte neben der Novelle„Mozart auf der Reise nach, Prag“ und dem„Stuttgarter Hutzelmännlein“ 5 in großen Auflagen unter das Volk kamen. Das Cleversulzbacher Pfarrhaus, das der Dichter im Herbst 1843 verließ— halb frei- willig, halb gezwungen— hat noch manchen. pfarrerlichen Nachfolger gesehen. Tüchtige. fleißige, ernsthafte Männer, die aber doch im Schatten des einen standen, der kein rechter Pfarrer, aber ein echter Dichter war, und dessen Name das bescheidene Haus weltbe- rühmt gemacht hat: Eduard Mörike. R. H. Toe E — sikern plötzlich zu:„Verfluchte Kerle, wollt ihr wohl richtig spielen!“ Nun kannte die Empörung keine Grenzen mehr. Der Ruhestörer wurde verhaftet und hinausgeführt. Nach seinem Namen befragt, erwiderte er: i bin Mozart, der Komponist der Oper“ Es War tatsächlich der geniale Komponist, a damals in Berlin noch niemand kannte und der über einige Ungenauigkeiten im Vortras der königlichen Kapelle seiner Empörun Luft verschafft hatte e Der sechsjährige Mozart sollte einmal vor Kaiser Franz I. spielen. Der Kaiser schick, sich an, dem Kleinen die Noten selber blättern. Das aber paßte Mozart ni lehnte die gutgemeinte kaiserliche Hi 5 stung ab, indem er auf den danebenstehen- den Hofkapellmeister deutete und sa. Du Herr Kaiser, laß doch lieber den Herrn pellmeister mit hineinsehen, de 1s doch noch besser als du(“ N 8 — eee D ere 4 A eee n nn D e ER HEIMAT pfalzdörfer am Niederrhein Vor 200 Jahren ſiedeln pfalziſche Exultanten in der Gocher Heide Vor kurzem wurde das größte Siedlungswerk des Landes Nordrhein-Westfalen— die Reichs- waldsiedlung bei Kleve— fertiggestellt und größtenteils von Heimatvertriebenen aus Ost- preußen bezogen: auf einer Gesamtfläche von 1800 Hektar entstanden weit über hundert Bauernhöfe mit 60, 30 und 15 Morgen Land: wei- tere Höfe und Siedlerstellen sind geplant Vor 200 Jahren fanden bereits einmal deutsche Emigranten, Kurpfälzer von Nahe und Huns- rück, am Niederrhein eine zweite Heimat und gründeten im Vorfeld des Reichswal- des, in der Gocher Heide, die Pfalzdörfer, stattliche Bauernschaften, die durch ihren Fleib und ihr Können das Land zu einem der reichsten Agrargebiete am Niederrhein wer- den ließen. Krieg, Not und vor allem die Glaubenskämpfe lieben die Pfälzer Bauern schon früh zum Aus- Wanderer werden: als der Friedensvertrag von Ryswik im Jahre 1697 die Kurpfalz zwar an Deutschland zurückbrachte, eine besondere Klausel jedoch die Erhaltung der Fortschritte durchsetzte, welche die katholische Religion in den zurückgegebenen Gebieten während der französischen Besetzung gemacht hatte, da bra- chen die Bauern in Massen auf, um sich im Osten oder in Ubersee eine neue Heimat zu su- chen. So zogen auch im Mai 1741 wieder einige hundert Familien, meist von der Nahe und dem Hunsrück stammend, nach Bacharach, um von dort aus die Fahrt rheinabwärts durch Holland nach Neu-England anzutreten, In Schenkendanz Hurden die Schiffe angehalten, weil das dortige holländische Grenzcomptoire die Anweisung Hatte, keine Emigranten mehr über die Grenze zu lassen, bevor dieselben nicht mit einem holländischen Peß versehen wären. Wochenlang wärteten die Auswanderer auf die Durchreise- genehmigung, doch diese kam und kam nicht. Die Schiffer wurden schon ungeduldig, zumal den meisten bereits das Geld ausging: durch richterliches Urteil wurden die Emigranten Schließlich gezwungen, die Schiffe zu verlassen. So standen sie dann am 17 Juli 1741 mit ihren Kisten und Kasten einsam am Rheinufer, und s blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich notdürftig in Erdhöhlen einzurichten. Eine Ab- ordnung ging nach Kleve, um bei der dortigen Kriegs- und Domänenkammer um Hilfe und Un- terstützung nachzusuchen. Man versprach, sich am die Weiterfahrt nach Holland zu bemühen, ließ aber gleichzeitig durchblicken, daß südlich Kleve noch weite Strecken unbebauten Landes lägen, die sich möglicherweise zur Kultivierung eignen würden und den Auswanderern viel- leicht zugewiesen werden könnten. Viele sahen einen Fingerzeig Gottes darin, die meisten segel- ten aber weiter, als endlich Mitte August die Durchreisegenehmigung kam. 19 Familien aber, die ärmsten der Armen, die kein Reisegeld mehr hatten, blieben und gingen am 2. Oktober 1741 in die Gocher Heide, wWwo ihnen nach langen Be- atungen und Verhandlungen Land zum Siedeln angewiesen worden war, Eine harte Zeit begann Für die Ansiedler: unter unsäglichen Mühen und Strapazen, ohne Geld, ohne Vieh und ohne be- sondere Geräte rodeten und kultivierten die Pfälzer zwei volle Jahre den noch unwirtlichen Boden und blieben dabei arm wie die Kirchen- mäuse. Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten stellten sich ihnen in den Weg: im März 1743 Verweigerte die Regierung in Kleve sogar die Weitere Aufenthaltsgenehmigung. Kurz ent- „ Schlossen schickten die Pfälzer zwei Deputierte direkt nach Berlin, Wo sie Frledrich dem Großen Dersönlich ihr Leid klagten, der daraufhin der Kammer in Kleve eine allerhöchste Kabinetts- ordre zugehen ließ, die besagte, daß„den Fa- Milien, so sich in den königlichen Landen etab- lieren, aller königlichen Schutz, Gnade und jegliche Hilfe zum Etablissement verspro- chen sei“. Die Königin Elisabeth und später lie Königin Louise unterstützten die Sied- ler reichlich mit Geldmitteln: nun wird die Heide urbar gemacht, und inmitten der kruchtbaren Felder entsteht 1745 die erste Kurpfälzische Siedlung am Niederrhein, Pfalz- Orth, später Pfalzdorf genannt, die in ihrem Kir- chensiegel auch heute noch das Bibelwort:„Die Wüste wird zum Acker werden!“ führt Durch neuen Zugang wurden bald Weitere Sied- lungen im niederrheinischen Heidegebiet ge- gründet: 1820 entstand das heutige Alt-Louisen- dorf, 1830 Neu-Louisendorf, nach der Königin Louise benannt, weiter Bäumingshardt, und auch Moyland mit seinem zerfallenen Schloß aus dem 15, Jahrhundert nahm Pfälzer Einwanderer auf. Heute noch bilden diese Siedlungen eine kur- pfälzische Sprachinsel im niederrheinischen Volksraum: die Landschaft hat zwar im Laufe der Jahrhunderte auf die Menschen abgefärht, jedoch nur aufs Rußere; sie sind schwerer und breiter geworden und ähneln so den Nieder- rheinern, doch in ihrem Temperament, in ihrer Wesensart sind und bleiben sie echte Pfälzer, die sich auch die Sitten und Gebrauche fhrer alten Heimat bewahrt haben.— Das reich ge- wordene Land hat im letzten Kriege schwere Wunden erlitten. Im Vorfeld des heiß umkämpf- ten Reichswaldes wurde hier eine der größten Panzerschlachten der Geschichte ausgetragen. Bomben, Granaten, Artillerie und Sprengkom- mandos zerstörten und vernichteten Land und Höfe; Vieh und Maschinen gingen verloren oder wurden gestohlen. Als die Bauern aus der Zwangsevakuierung zurückkamen, war buch- stäblich nichts mehr da. Die tätige Selbsthilfe der Pfälzer untereinander schuf aus dem Nichts wieder Neues, später half die Regierung, und so stehen heute wieder saubere, ziegelrote Scheunen, neue Wohnhäuser und Ställe neben schwarzen, zerschossenen Bäumen und noch vielen ausgebrannten und geborstenen Mauern; kilometerweit ziehen sich wieder die bebauten Felder, schwarzbuntes Vieh und kräftige Pferde bevölkern die Weiden Sd. Saderlacher Bilderbogen kin Rundgang aus vergangenen Tagen durch das Alemannendort Saderlach im rumäniſchen Banat 5 Uberallhin bin ich auf meinen Forschungsrei- sen vor dem Krieg durch das Banat gekommen. Ich habe zahlreiche sogenannte„schwäbische“ Gemeinden besucht und aus deren Pfarrbüchern gegen dreizehntausend Siedler aus dem Reich mit ihren Heimatorten ausgegraben. Doch habe ich hierbei nur wenige echte Schwaben ent- deckt, die gegen die vielen Pfälzer, Lothringer, Kurtrierer, Luxemburger und rechtsrheinischen Franken nichts bedeuten, und im ganzen Banat, dessen deutsche Bewohner sich selbst„Schwa- ben“ nennen und in der alten Heimat oft irr- kümlicherweise für solche gehalten werden, habe ich die Leute nirgends schwäbisch, sondern rheinfränkisch sprechen hören. Alemannendorf an der Marosch Nun aber wandere ich nach dem Dorf Sader- lach, das etwa 10 km westlich von Arad an der Marosch liegt, und ich weiß: Wenn es irgendwo im Banat Menschen gibt, die mit den echten Schwaben stammverwandt sind, so werde ich sie hier finden. Hat mir, dem in die badische Pfalz Verpflanzten Sproß eines Schwarzwälder Bauern- geschlechtes, bisher das Rheinfränkische von Ort zu Ort weitergeholfen, so ist hier seine Weisheit unversehens und gründlich am Ende. Hochalemannische Laute, wie sie mir aus den Tagen meiner Kindheit vertraut sind, klingen mir in das Ohr und machen mir das Herz warm, und mir ist, als sei gar nicht in der endlosen Ebene der Banater Heide, sondern als zöge ich durch den Schwarzwald mit seinen dunklen Tan- nenbergen und rauschenden Bächen. Der„Vetter Maenner“ eine bekannte Gestalt! Ich brauche mich hier nicht vorzustellen, Den „Vetter Maernert, der das völlig vergessene Dorf nach dem ersten Weltkrieg wieder ent- deckte und die lebendige Verbindung mit der alten Heimat brachte, kennt in Saderlach jedes Kind, und„Chemmet ine!“— Kommt herein— schallt es mir da und dort zu; und„Wenner nit e' wWenigili vo unsem Wi verchoschte— Wollt Ihr nicht ein wenig von unserem Wein kosten— lädt mich an dem cder jenem Hoftor ein Bauer auf gut Alemannisch zu einem Trunk ein. „Tehobe“ heißt hier der Männerrock,„Libli“ die Weste,„Gätterli“ das halbhohe Lattentür- chen, durch das der Besucher den gedeckten Säulengang an der Hoffront betritt. Der Diens- tag ist wie im badischen Klemannenlande der „Zischtig“, und am„Frittig gitt's bi uns aiwil Chnepfli un Suerchrutt!“— ein Beweis dafür, daß auch in dieser Tochtergemeinde des badi- schen Landes— der einzigen alemannischen Sprachinsel im Südosten,„Knöpfle und Sauer- Kraut“ eine bekannte Freitagsspeise sind. Einer, der gescholten werden soll, wird wie im Aleman- nenlande mit dem nur dem Alemannen verständ- lichen Kraftwort:„Du Chaib“ abgefertigt— und ich erlebe die große Freude, mit diesen Lands- leuten in der Sprache meiner Jugend mich un- terhalten zu können und fühle mich so wohl wie zu Hause. Aus der Geschichte der Gemeinde Es war im Jahre 1737, zur Zeit des ersten kleinen Schwabenzuges, da zog ein geschlos- sener Trupp Alemannen aus dem südlichen Schwarzwald— vornehmlich aus der Gegend von Schluchsee und Grafenhausen, dessen Mund- art mit dem Saderlacher„Ditsch“ nahe ver- wandt ist— in das Banat und gründete dort auf der verwaisten Stätte des ehemaligen ungari- schen Dorfes Zadorlak eine neue alemannische Siedlung. Hart und schwer war in den ersten Jahrzehnten des Aufbaues das Leben der ale- männischen Kolonisten. Sie mußten der Wü⸗ stenei, in die man sie verpflanzt hatte, mit Schweiß und Blut jeden Meter fruchtbaren Bo- den abtrotzenf sie führten nicht nur gegen die Räuberhorden, die damals Handel und Wandel störten, sondern auch gegen des mörderische Klima des Banates, gegen Pest und Sumpffieber einen erbitternden Kampf. Aber der„Hotzen- trotz“ war ihnen gleichsam angewachsen, wie der Geiß das Horn— in zähem Ringen arbeiteten sie sich in die Höhe immer wieder strömte fri- sches Blut aus der alten Heimat in das Dorf, das 1759 nach jahrelangen, schlau und verbissen ge- führten Verhandlungen einen eigenen„Geistlig“ erhielt und damit eine selbständige Pfarre wurde: Landsleute aus dem Hotzenwald, dem Klettgau und dem damals zu Vorderösterreich gehörenden Fricktal im heutigen Schweizer Kan- ton Aargau. Was gelegentlich von anderen Stämmen deutschen Volkstums in Saderlach Fuß faßte, das alles erlag der unverwüstlichen Kraft des bodenständigen Alemannentums und wurde Zzuguterletzt restlos von ihm aufgesaugt. 5 Sie lebet in g'regelte Verhältniß! So gelang es den fleißigen alemannischen Bauern, aller Widrigkeiten Herr zu werden und sich schließlich in der von ihnen fruchtbar ge- machten Banater Scholle fest einzu wurzeln. Eine blühende Feldflur, die Mais und Weizen, Obst und Wein in reicher Fülle brachte, brei- tete sich rings um die Gemeinde. Die Eisele, Fehrnbacher und Gantner— die Hausenstein, Kehler und Lidolt— die Morath, Mühlbach und Neff— die Stiegler, Stritt und Winterhalter— alles Nachfahren alter Alemannengeschlechter — sie bewirtschafteten auf der eigenen Gemar kung 40000 Morgen, und sie hatten als spar- same Haushalter von den umliegenden rumäni- schen und bulgarischen Gemeinden noch ebenso viel Feld dazugekauft. Des wegen mochte ihr„Schulz“ Wopfner schon in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mit Recht sagen:„Sie lebet in g'reglete Verhaltnig“ — und es gebe im Ort keine Familie, die nicht AIIjährlich ihre„feste Soue“ schlachte— und ic muß sagen, der Eindruck, daß hier„regelte Schlachtfeste, Verhältniß“ herrschten, drängte sich auch mir immer wieder auf, so oft ich nach Saderlach kam und die mächtig breite„Herregaß“ oder die „Chritzgaß“ mit ihren schmucken Giebelhäusern entlang schritt. Uraltes alemannisches Brauchtum hatte sich diese Sprachinsel fern von der Heimat treu bewahrt. Da ging die Jugend am Neujahrs- tag mit dem kernigen Sprüchlein von Haus zu Haus: Mir winsche Ej Glick zum neue Johr! De! Bode volle Cherner, de Stall volle Herner, de Cheller volle“ Wi' daß mir alli chennet guet lustig si“. Da wurde alljährlich zu Ehren St. Fridolins, des alemannischen Nationalheiligen, noch eine Messe gelesen. Da feierte man noch die„Chilbi“ oder Kirchweih und den„Chritterbuschletag“ an Mariä Himmelfahrt, an dem die„Buebe“ und „½Maidli“ ihren„Chritterbuschel“, ein Büschel dus Kräutern und Feldblumen, in der„Chirche“ vom„Geisting“ weihen ließen. Da waren die „Soueschlachte“ genannt, im Herbst und Winter, bei denen die oft meterlan. gen„Schibling“, fein mit Paprika gewürzte Würste, gemacht wurden— und da wären die von mannigfachen Sitten umrankten„Hochzitte“ Wahrlich, die Saderlacher verstanden zu leben. und keiner von ihnen hätte es sich bei der Zwei- hundertjahrfeier der Gründung im Jahre 1937 träumen lassen, daß den„g'reglete Verhältniß“, in denen sie zu leben gewohnt waren, nur noch eine Atempause von wenigen Jahren beschie- den sein würde. 28 Es war einmal Denn mit dem Jahre des Zusammenbruchs 1945 brach auch über das Deutschtum des Bana- tes und damit über unsere badischen Stammes genossen in Saderläch das Unheil herein. Sie Wurden zwar nicht aus ihrer Heimat vertrieben wie die Sudetendeutschen und Ungarndeutschen — nicht dem Hungertod und entsetzlichen Mar- tern preisgegeben wie ihre Schicksalsgefährten in Jugoslavien. Es wurden ihnen aber der Hau und Feldbesitz ohne Entschädigung enteig! und rumänischen„Kolonisten“ als Eigentu übergeben, von denen 400 Familien nach Sader- lach verpflanzt wurden. Besonders schwer wurde die Gemeinde dadurch heimgesucht, daß im Januar 1945 alle arbeitsfähigen Männer und Frauen zur Zwangsarbeit nach Rußland ver- schleppt wurden. Gar manche sind dort an Krankheit und Entbehrungen gestorben und verdorben, Die Uberlebenden sind zwar wieder in ihr Dorf zurückgekehrt und können dort blei- ben, sie sind aber besitzlose Bauern geworden und müssen sich in der„Ferma“, wie in Rumä⸗ nien die Kolchose heißt, in harter Arbeit ihr tägliches Brot verdienen. Andere wieder, die auf Grund eines Staatsvertrages zwischen dem Reich und Rumänien in der Waffen-SS dienen mußten, haben ihre rumänische Staatsbürger schaft verloren; heimatlos irren sie durch die Welt, und sie haben vorerst nicht die geringste Hoffnung, in absehbarer Zeit zu ihren Lieben zurückkehren zu können, Viele Familien sind aufs unheilvollste auseinandergerissen— die alten Leute sterben hinweg, der schon vor dem Kriege schwache Nachwuchs ist fast völlig zum Stillstand gekommen, und wenn meine Freunde im Banat auch nicht verzweifeln, sondern in zähem Fleiß sich um eine neue Existenzgrund: lage bemühen, wissen sie doch, daß sie in einer entsetzlichen Lage sind.„Mer lidet chai“ Hun- ger, mer henn noch genug z esse schreiben sie mir;„aber die alte Zitte chemmet nimmi!“ 5 Ja, liebe Saderlacher Landsleute, so ist es lei- der Gottes. Ich muß daher über diese Schil- derung alemannischen Lebens im Banat das schmerzliche Wörtlein: Es Wũar einmal!“ setzen, und ich muß— selbst ohne Hoffnung, euch wie- der besuchen zu können— in Trauer der ver- gangenen Tage gedenken, Wo eure Gemeinde mit Recht von sich sagen konnte: Ich liege nicht in Tannenbergen 5 und nicht am klaren Schwarz waldbach. Doch blieb ich stets 125 1 0 78 den Ahnen treu— Dorf erlach Professor E. Maenner EINE GOETHE-ANHKDO TE Der Körperteil Bei der Reifeprüfung in einer Lehrerinnen- bHildungsanstalt stellt der Oberschulrat an eine der Kandidatinnen u, a, die Frage nach eini- Zen wichtigen Orten Westböhmens. Die junge Dame hat sie im Kopf und sagt sie rasch her:„Die Kurstädte Karlsbad, Ma- rienbad und Franzensbad, die Chemiestadt Falkenau, die Musikstadt Graslitz, die Stau- 0 Eger, den Radiumkurort Joachims- al.“ 5 „Gut,“ sagte der Oberschulrat,„aber Sie haben einen immerhin bemerkenswerten Ort vergessen!“ Die Kandidatin denkt angestrengt nach, nennt einige bedeutungslose Orte, aber der Dädagoge winkt ab. Schließlich hilft er der Vierlegenen mit einem Hinweis: »Die Stadt ist deshalb erwähnenswert, weil sie wiederholt auch von Goethe besucht . f. Das Fräulein sucht verzweifelt von der Decke des Schulzimmers den Namen dieser Nun, der Oberschulrat geht in seinem Wohl- Wollen noch einen Schritf weiter: „Schauen Sie, der Name der Stadt bezeich- et, wenn man ihm noch einen Buchstaben „Es ist die Textilstadt As ch I“ lerr Oberschulrat räuspert sich eini- Sermaßen betroffen.„Gewiß“, erklärt er,„auch die Stadt Ast oethe i8e urch das Egerland berührt. Aber diesen Ort ich bei meiner Frage nicht im Auge ge- ich meinte das Stadtchen EI bogen bei id: sein Name wird mit einem I“ ge- bemerkenswerten Stadt abzulesen: erfolglos. t Asch hat Goethe auf seinen Reisen schrieben, während der menschliche Ellbo- gen deren zwei enthält!“ Immerhin: die Verwechslung konnte das po- sitive Ergebnis der Prüfung nicht beeinträch- tigen. Im Interesse Goethes und der deutschen Literatur. B-B. „Die Maschine lügt nicht“ Zwischenfälle in Parlamenten sind häufig, und, solange sie intern bleiben, für die Offent- lichkeit sogar amüsant. In Schweden jedoch gab es einen Zwischenfall im Parlament, der für die Ofkentlichkeit sehr unangenehm war. Es ging um die von der Opposition gefor- derte Herabsetzung der Benzinsteuer. Opposition hatte alle ihre Abgeordneten auf- geboten, einige sogar im Flugzeug ins Par- lament holen lassen. Bei der Abstimmung drückten die Konservativen und Liberalen, aus denen sich die Opposition zusammensetzt, mit Nachdruck ihre„Ja“-Knöpfe. In Schwe- den wird nämlich mit einer elektrischen Ab- stimmungsmaschine gearbeitet: jeder Abge- ordnete hat vor sich einen Apparat mit den zwei Knöpfen„Ja“ und„Nein“, die er je- weils entsprechend seiner Ansicht drückt; eine Zählmaschine registriert dann die abge- gebenen Stimmen.. 1 Bei der Abstimmung über die Herabset- zung der Benzinsteuer funktionierte nun die Maschine nicht, vielleicht weil einige Knöpfe in der Aufregung zu hastig gedrückt worden Waren. Eine neue Abstimmung wurde ange- ordnet, bei der die Regierung 183„Nein“ sition erzielte. Sofort protestierten zwei oppo- sitionelle Mitglieder, sie hätten„Ja“ gestimmt, angezeigt worden. Der Vorsitzende er- aber:„Die Maschine lügt nicht!“ nicht Klart Und die Schweden zanlen weiterhin eine hohe Benzinsteuer. 1 4 Die gegen 181„Jal-Stizamen der Oppo- Visitenkarte F. HA EEE, ORT * Welchen Beruf hat Herr Haeke:? R. St. Silbenrätsel a, Alb. an— bel— cag— e, eib, eg, er— keu— ge, gel— her, hib, horn— l, i Kar, 8e, ke, ko, kö— la, land, laub, lev, Ii, lia— mi ne, ne, ne, ne, na, nek, nig— pi, po can, ren, I— 8a, sa, sa. see, sia, stel— ta, the. VVV 8 Aus vorstehenden Silben sind 19 Wörter zu dilden, deren Anfangs- und Endbuchstaben von oben nach unten gelesen ein Wort aus em Volksmund ergeben, Die Wörter bedeuten: 1. Südl. Land von Südamerika, 2. griech. Altertum, 3. Hauptstadt der Insel Zypern, 4. Blätter, 5. bayer Alpensee, 6. schwäb. Fluß, J. Stacheltier, 8. Wurstsorte, 9. italienische Schenke, 10. Regent, II. land wirtschaftliches Jerät, 12. vorderasiat. Hochland, 13. Haupt d. md. Aufstandes von 1857, 14. Dichtart, 15. Salz- werk, 16. Hauptstadt von Sardinien, 17. Kur- ort im Schwarzwald, 18. Verkaufstelle von Arzneien, 19. Berg bei Oberstdorf. Wr. LöSUNGEN 8 5 stimp 6 S sod d 81 Ates aber ihre Stimmen Seien von der Maschins Küufges ö Suffes 81 Teisrdd 51 e e een 9 4. Die schwarze Dame ste „Brennpunkt“, d. h., 84 nicht verlassen, Well si 1 0 i usdefdu⁰ SCHACH-ECKE 7 1 8 ,,. 5. 3* Matt in zwel Zugen(4 l 5 St/) * E 2 0 Sport uud Spiel Kreisturnfeſt in Plankſtadt. Das zweite Kreisturnfeſt nach dem Krieg, das erſte erlebte bekanntlich im vergange⸗ nen Jahr in Seckenheim eine glanzvolle Wie⸗ dergeburt, wird über das kommende Wo⸗ chenende in Plankſtadt aus Anlaß des 60⸗ jährigen Beſtehens der dortigen TSO durch⸗ geführt. Die drei Seckenheimer Turnvereine werden ſich mit einem großen Aufgebot ih⸗ rer Beſten bei der Ermittlung der kreis⸗ beſten Turner und Turnerinnen beteiligen und auch in dieſem Jahr ihre Leiſtungsfähig⸗ keit unter Beweis ſtellen. Wünſchen wir unſeren einheimiſchen Teilnehmern ein er⸗ folgreiches Abſchneiden wie im letzten Jahr wo Seckenheim den kreisbeſten Turner ſtel⸗ len konnte. Das zweite Viernheimer Pferderennen. Am kommenden Sonntag wird in Viern⸗ heim der zweile Renntag des Jahres 1950 abgehalten, bei dem wie in den vorangegan⸗ genen Rennen neben den Vollblut⸗ auch Warmblutpferde aus der heimiſchen Umge⸗ bung am Start ſein werden. Beim Viern⸗ heimer Rennen werden wieder Pferde aus den ganzen ſüddeulſchen Pferdezentren u. a. aus München, Frankfurt, Hannover am Start ſein. Insgeſamt werden ſieben Ren⸗ nen gelaufen, die bei einer gulen Beſetzung beſten Sport verſprechen. Das höchſtdotierte Rennen iſt der über 2800 m führende Hür⸗ denpreis der Spielbank Bad Dürkheim mit 1550 DM. Seckenheim wird wiederum mit drei Star⸗ tern beteiligt ſein. Im Jugendrennen über 800 m ſtartet R. Karl auf Auerhahn aus dem Stall Rothaar⸗Thalfröſchen und Albert De jhouſt mit Ilona aus dem Stall Micol⸗ Ludwigshafen. Im Preis der Ernte, einem 1800 m⸗Trab⸗ fahren treffen ſich alte Bekannte vom erſſen Viernheimer und Seckenheimer Rennen. Von Seckenheim ſind wiederum Fanny und Perle am Start, während Morgentau und der Muckenſturmer Rudi das ſiegende Quar ett darſtellen dürften, da von den anderen Startern nur ein Zufallſieg erwartet wer⸗ den kann. Die Vorausſagen ſetzen Fanny vor Morgentau und Perle. Im abſchließenden P eis der Jungbauern werden die in dem Jungendpreis bereits Genannten noch einmal ſtarten. g Deutsche Vierer- Vereinsmannschaftsmeisterschaft Die Radsportler eröffnen am Sonntag in Frankfurt den Reigen der deutschen Meister- schaften mit dem Titelkampf um die Vierer- Vereinsmannschaftsmeisterschaft auf der Straße. Auf der 100-km- Strecke nehmen 21 Amateur mannschaften aus allen Teilen Deutschlands den Kampf gegen die Uhr auf. Zieht man einen Vergleich der großen Einzel- fahrer bei den einzelnen Mannschaften, so ist neben dem Titelverteidiger RV 89 Schweinfurt mit Popp, Wunderlich, Ziegler, Zeissner, Beetz und Kniess vor allem Sturmvogel Wiesbaden mit dem Sextett Petry, Barth, Reitz, Hundert- mark, Grunewald und Krancher zu beachten. Württemberg ist mit seinem Meister Stutt- gart- Feuerbach mit den Gebrüdern Lederer vertreten. Dazu kommen die hessischen Mann- schaften, allen voran der Hessenmeister RV Germania Frankfurt, der eventuell Willi Scha- fer in die erste Mannschaft einreihen wird. Deutsche Meister im Mannschaftssport In den wichtigsten Mannschaftsspielen sind die deutschen Meister 1950 bereits ermittelt. Die Siegerliste lautet: Fußball: VfB Stuttgart Handball(Männer): TV Hassee Winterbek Kiel Handball Frauen): VfL München Hockey(Männer): Uhlenhorst Mülheim Hockey Frauen): Harvestehude Hamburg Basketball Männer): Be Stuttgart-Degerloch Basketball Frauen): Jahn München Ausländische Handball-Mannschaften kommen Zwei führende ausländische Handballmann- schaften haben sich Ende Juli Anfang August zu Freundschaftsspielen in Westdeutschland angesagt. Ende Juli wird der Schweizer Mei- ster BTV Aarau gegen vier Mannschaften der ersten Liga antreten: 29. Juli gegen PSV Köln, 30. Juli gegen TV Kuchenheim, 2. August gegen VfL Gummersbach und am 5. August gegen Tus Niederpleig. Anfang August wird die schwedische Elf„Sanna Goeteborg'“ gleich- Falls vier Spiele in Wuppertal, Ratingen, Essen und Krefeld- Oppenheim austragen. Traditionelle Emser Regatta Bei Nennungsschluß zur 60. Emser Regatta n 8. und 9. Juli lag die Zusage von 148 Mannschaften aus 31 Vereinen vor. 44 Ren- men sind ausgeschrieben. Die Jubiläumsre- gatta hat somit eine ausgezeichnete Besetzung erfahren, zumal die Spitzenvereine zwischen Köln und Mainz sowie Frankfurt und Frier Am Start sein werden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen der traditionelle„Kai- Sservierer“ um den alten Kaiserpokal und der große Achter um den„Preis des Deutschen Ruder verbandes“. Ein großes Sportereignis Internationale Kanuregatta in Karlsruhe Mit zum größten sportlichen Ereignis der süddeutschen Kanuten dürfte die am Sonntag in Karlsruhe stattfindende internationale Kanuregatta werden. Neben deutschen Spit- zenfahrern der West- und der Ostzone wenden sich die schweizerischen, italienischen und österreichischen Landesmeister am Start be- teiligen. So stehen im 1000 m-Rennen dem deutschen Meister Noller von der Mannheimer Kanugesellschaft der Italiener Virgilio, die Schweizer Glauser, Kamber und Zulauf sowie der Gsterreicher Schreiner gegenüber. Uber 500 m stehen dem Deutschen Steinhauser, (Mannheim), A. Kast(Mainz-Kastel) und Hück Oüsseldorf), die Schweizer Zulauf, Glauser, Engler, Wenk sowie der Gsterreicher Rittsteiger und der Italiener Virgilio gegen- über. Im Zweier-Kajak über 1000 m werden es die deutschen Meister Knepper/ Kleine vom Kanu- Ski-RKRlub Lünen schwer haben, sich gegen das Schweizer Meisterboot Kunz/ Kunz und gegen die Mannheimer Nolter/ Steinhauser durchzu- setzen. Im Zweier-Kajak über 500 m gilt das Schweizer Boot Kunz/ Kunz als Favorit. Das Vierer-Kajak-Rennen bestreiten Wassersport verein Rheintreue Düsseldorf, Mannheimer Kanugesellschaft, die Schweizer National- mannschaft und die Kanugesellschaft Nek- Karau. Das größte Interesse gilt der internationa- 1er Staffel über 44500 m. An dieser Staffel beteiligen sich: Reichsbahn Dresden, Schweiz, Mannheimer RG, Rheintreue Düsseldorf, Union Böckingen, Kanugesellschaft Neckarau, VIK Köln, Kateler KG und Rheinbrüder Karlsruhe. Wer ist am Start in Waiblingen? Nach der bis jetzt vorliegenden Starterliste haben zum 1. Waiblinger Dreiecksrennen fol- gende Fahrer ihre Meldung abgegeben: Lizenz fahrer bis 250 cem: Daiker, Stuttgart DKW), R. Meier, Mannheim DR W)J, Schwarz, Stuttgart DKW). Lizenz fahrer bis 350 cem: Aldinger, Stuttgart Celo- cette), Weber, Schwetzingen(NSU), Ernst, Mettingen(NSU), Heiß, A., Augsburg CVelo- cette), Böhrer, Karlsruhe Velocette). Mit der noch ausstehenden Zusage der Lizenzfahrer Gablenz und Schnell wird noch gerechnet. An Ausweisfahrern haben sich gemeldet: bISs 125 cem: Funk, Ludwigsburg(Puch), Nestele, Holzgerlingen(Puch), Heigler, Min- golsbheim(Sachs-Eigenbau), Weinmann, Uhin- gen(Maico), Rapp, Ludwigsburg(NSU). BIS 250 em: Rode, Stuttgart DKW), Glock, Marbach DKW), Nestele, Holzgerlingen(NSU), Borrberg, Stuttgart uch), Braun, Hechingen (DKW). Bis 350 cem: Gehring, Ostelsheim Norton), Hess, Stuttgart(NSU), Baiker, Horb (Norton). Bis 500 cem: Schwarz, Tübingen (BMW), Hafner, Amberg(Spezial-Eigenbau), Gaiss, Pforzheim(TEC), Beck, Biberach(engl. Triumph). Seitenwagen bis 1200 cem: List, Ludwigsburg udge), Kammerer, Tamm (BMW), Linke, Gmünd DRW), Schief, All- mersbach(NSW), Osswald, Stockach MW). Erster Nachkriegs-Länderkampf Schwedische Schwimmer als Prüfstein Vor den Europameisterschaften in Wien, vom 20. bis 27. August, tragen unsere Schwim- mer noch zwei Länderkämpfe aus. Der erste geht am kommenden Wochenende im Ber- liner Olympiastadion gegen Schweden vor sich, während der zweite am 15. und 16. Au- gust in Bozen, Italien als Gegner vorsieht. Das: Abschmeiden unserer Schwimmer wird mit. besonderer Sparmung erwartet, hat der deut- sche Schwimmsport in der Vorkriegszeit doch in 47 Landerkämpfen 26 Siege bei 11 Nieder- lagen und 10 Unentschieden herausgeholt. Mit. Schweden wurden bisher dreimal die Kräfte gemessen und jedesmal sprang ein klarer deutscher Erfolg heraus. Bei den Männern werden außer den Diszi- plinen: 100 m Kraul, 400 m Kraul, 1500 m. Kraul, 200 m Brust und 100 m Rücken, eine 4 mal 200 m Kraulstaffel geschwommen und die Punkte im Turm- und Kunstspringen Vergeben. Die Berliner Springer Aderholt und Sobek sowie Haase Lüdenscheid sollen die deutschen Farben gegen Johannson, Lund quist, Ohmann und Liljeberg vertreten. Bei den Frauen gelten die Schwedinnen Lundquist und Fredin(beide mit Bestzeit. 1:08,8 im 100 m Kraulen) als klare Favori- tinnen und auch über 200 m Brust dürfte es Ursel Happe-Krey schwer haben, mit ihrer noch sehr mäßigen Freiwasserform gegen Britta Söderlund und Beth Jonsson anzu— kommen. Bessere Aussichten haben unsere Damen, vor allem Gertrud Herrbruck, in der Riickenlage und in der langen Kraulstrecke. Die 4 mal 100 m Staffel dürfte eine Beute der schwedischen Gäste werden, während im Springen die Mehrzahl der Punkte auf das- deutsche Konto gehen dürften. Paula Tatarek, Lüdenscheid, Olga Hofmann, Erkenschwick und Suse von Hartung, München sind hier- unsere Trümpfe. Im Wasserball kommt es zum 13. Länder- spiel gegen Schweden. Die Bilanz weist sieben deutsche Siege gegen fünf Niederlagen bei 52:37 Toren aus. Schweden belegte im letzten Europaturnier 1949 in Italien hinter Holland, Italien, Ungarn und Belgien den fünften Platz. E Französische Boxer in Düsseldorf Die für die am 14. Juli in Düsseldorf ge- Plante Boxveranstaltung vorgesehenen öster- reichischen Profis Schiegl, Balkowitsch und Minisch konnten keine Verträge abschließen, da sie keine Starterlaubnis erhielten, obwohl die EBU die Düsseldorfer Kämpfe bereits ge- nehmigt hatte. Als Ersatz sind nunmehr zwei französische Boxer verpflichtet worden. Im Hauptkampf trifft Heinz Neuhaus MDortmund) im Schwergewicht auf Emilie Bentz(Frank- reich) und der Düsseldorfer Buttermann im Weltergewicht auf Omar Lenoir Frankreich). Bentz ist französischer Exmeister im Halb- schwergewicht und nach Stephan Olek Frank- reichs Schwergewichtler Nummer zwei. Omar Lenoir war französischer Meister im Leicht- gewicht und rangiert augenblicklich in der Spitzengruppe der Weltergewichtsklasse. Das lrlund des Fernen Ostens Tauziehen zwischen Russen und Amerikanern — Der Koreaner bleibt stets sein eigener Herr Der kommunistische Angriff auf Südkorea Ist eine Wiederholung der Revolution, die im Jahre 1945, in der kurzen Pause zwischen dem Abzug der japanischen Verwaltung und der Landung der Amerikaner stattfand. Unter dem Namen einer Koreanischen Volksrepu- blik bemächtigten sich die Kommunisten da- mals aller leitenden Verwaltungsstellen, lei- teten eine Land- und Steuerreform ein und veröffentlichten ein Regierungsprogramm nach Moskauer Direktiven. Die Kommunisten stie- Ben jedoch auf den erbitterten Widerstand der Bauern, die in einer Reihe blutiger Auf- stände mit den Usurpatoren kurzen Prozeß machten.. Die Besetzung Koreas durch die Sowiet- union und die USA führte zunächst zur Tei- lung des Landes. Als Demarkationslinie wurde der 38. Breitengrad bestimmt, der die Halb- insel etwa zu gleichen Hälften teilt. Als Hauptstadt des russisch besetzten Nordteils Wurde Pyönyang gewählt, während das Zen- trum des amerikanisch besetzten Südteils die Alte Hauptstadt Seoul blieb. Die Verteilung der Bevölkerung und der wirtschaftlichen Schwerpunkte ist sehr unterschiedlich: die Koreanische Industrie ist vor allem im Nord- teil konzentriert, dagegen zählt Südkorea mit etwa 20 Millionen Einwohnern etwa zwei Drittel der Gesamtbevölkerung. Der zahlen- mäßige Unterschied erhöhte sich in den letz- ten Jahren durch die Abwanderung u. Flucht Von etwa zwei Millionen Koreanern aus der russisch besetzten Zone. Keine einfache Aufgabe Die fünf Jahre zwischen der Befreiung Koreas von der 35jährigen japanischen Herr- schaft und dem Ausbruch des Bürgerkrieges sind gekennzeichnet von dem Tauziehen der russischen und amerikanischen Besatzungs- macht und die Gestaltung der politischen Ver- hältnisse ihrer Protektorate und den Aus- einandersetzungen zwischen den koreanischen Parteien selbst. Die Koreaner wehrten sich zunächst entschieden gegen eine fremde Ein- flußnahme. Russen und Amerikaner bemüh- ten sich deshalb, dem eigenwilligen Volke so schnell wie möglich die Entscheidung über ihr politisches Schicksal anzuvertrauen, stie- Ben jedoch dabei auf die Schwierigkeit, daß sie sich nicht über die gemeinsame Kontrolle des Landes einig werden konnten. Alle Versuche und Konferenzen waren er- gebnislos. Man begnügte sich deshalb, allge- meine Wahlen in Südkorea auszuschreiben, die ein wahres Bild der Volksmeinung geben Sollten. In den der Wahl vorausgehenden Wochen wurden insgesamt 599 Personen, mei- stens Polizisten, Staatsbeamte und Wahlkan- didaten getötet und über 10 000 Personen in en von der UN- Kommission anerkannt und ein Vorkämpfer der kossanischen Seibsten- Gügkert, Br. Rhe mit der Bildung Regierung beauftragt. Land und Leute In Nordkorea war inzwischen von den Rus- sen eine kommunistische Regierung eingerich- tet worden, die mit der Parole„Einheit und Frieden“ in Südkorea gegen die Amerikaner und ihre Schutzbefohlenen anglitierte. In Südkorea wurde nach den Wahlen im letzten Mai die Kommunistische Partei von der Re- gierung durch das Verbot der Partei und die Verhaftung einiger Funktionäre völlig aus- geschaltet. Die politischen Auseinandersetzun- gen zwischen den Parteien wurden verschärft durch die schwierige Lage, in die Südkorea durch die Teilung des Landes geraten ist. Die Industrie befindet sich fast ausschließlich in den russisch besetzten Teilen. Die nordkorea- Nische Regierung hat jedoch unter dem Ein- Hug der Sowets jede Handelsbeziehung mit dem Süden abgebrochen und schon vor länge- rer Zeit die Zufuhr von elektrischer Energie unterbunden. Nordkorea leitete sogar die Flüsse und Bäche um, die seit Jahrhunderten die Reisfelder südlich der Demarkationslinie bewässerten. Kein Fremder ist lange Herr Korea rühmt sich, eines der ältesten Kul- turländer der Erde zu sein. Uber die politi- sche Mentalität der Koreaner kam der ame- rikanische General Hodge, der nach drei Jahren Tätigkeit als Militärbefehlshaber und politischer Ratgeber als Kenner der korea nischen Verhältnisse gelten kann, zu folgen- dem Urteil:„Der Koreaner ist vor allem mnmer anderer Meinung. Er haßt die Russen amüsiert sich über die Amerikener und tut immer nur das, was ihm gefällt. Um die Dinge zu komplizieren, muß festgestellt wer- den, daß jeder Koreaner sich als sein eigener Herr fühlt. Man kann nicht drei Koreaner zusammenbringen, ohne daß sie drei ver- schiedene Parteien bilden. In einer Minute ist er unser Freund, im nächsten Augenblick unser Feind. Er ist grausam und gütig: beides zur gleichen Zeit. Den Weg zur Demokratie, den wir ihm zeigen, wird er vielleicht an- nehmen, aber in seiner eigenen Art und zu der von ihm gewählten Zeit. Nur eine Sache ist gewiß: kein Fremder kann in Korea lange Herr sein. Korea ist das Irland des Orients.“ ————ů—ů— Der„Affenſchreck“ In den französischen Kolonialgebieten Al- gier und Tunis ist es— durch eine behörd- liche Verordnung— verboten, Affen zu töten. Wenn eine Schar solcher Tiere in die Gärten und Felder einbricht, in der Absicht, die rei- ken Früchte zu plündern und zu stehlen, greift der Besitzer nicht zum Gewehr, um die Ma- codeure zu vertreiben, sondern er fängt sich mit einer Falle einen der Eindringlinge, zieht diesem ein eng anliegendes, rot leuchtendes Flemellkleideben an, behängt es mit vielen Glöckchen und läßt den so bekleideten Affen miscder laufen. Dieser, erfreut über seine wie- dergewormene Freiheit, jagt zu seinen Spieß Sesellen zurück, aber sein seltsamer Anblick nod das eindringliche Klingeln. lösem umter den Affen ein o fürchterli Entsetzen ds, daß ne ornstreickis die Flucht ergreifen und wt wildem Geschrei m die eimamchen Wader zmückeilen. DR. Die ganze Welt will auswandern Eine moderne Völkerwanderung— Flucht vor Hunger, Existenzgefahr oder Krieg Die Plätze der Erde sind rar geworden Von Michael Brant Etwa ein Viertel Million Deutscher ist seit Kriegsende ausgewandert, teils nach Amerika, teils nach Rußland, teils aus eigenem Willen, teils auf fremdes Gebot. Darunter sind allein über 100 000 in Frankreich und England zu- rückgebliebene Kriegsgefangene und in die Fremdenlegion abgewanderte deutsche Sol- daten. Besonders stark ist der Zug nach dem Westen, nach den USA., Kanada und Südame- rika. Annähernd 200 00 DP's haben dort Auf- nahme gefunden. Weiteren 300 000 soll nach Mitteilung des amerikanischen Senats Asyl- recht in den Staaten gewährt werden. Außer- dem steht über eine Million deutscher Aus- wanderungslustiger Schlange vor den ver- schiedenen Konsulaten. Die meisten werden lange warten müssen. Konnten doch z. B. durch das amerikanische Generalkonsulat in München vom März bis einschließlich Novem- per vergangenen Jahres nur 1208 Visen an deutsche und 1230 Visen an volksdeutsche Auswanderer erteilt werden. Westeuropäische Emigration Besonders großzügig leitet England die neue„Emigrations-AKra“ ein. Ständig pendelt ein Dutzend großer Ozeandampfer zwischen der britischen Insel und Australien hin und Her. Im vergangenen Jahr konnten auf diese Weise an die 60 000 Briten auf den fünften Kontinent verfrachtet werden. In diesem Jahr Sollen es 70 000 bis 80 000 sein. 90 Prozent der Schiffspassage bezahlt in den meisten Fällen der britische Staat. Für die Aufenthaltskosten bis zur endgültigen Arbeitsaufnahme kommt die australische Regierung auf. Fast ebenso großzügig sind die Auswanderungsmöglichkei- ten für die französische Bevölkerung, der in Akrika ein eigenes Kolonialreich zur Verfü- gung steht. Schwieriger ist die Situation wie- der für Italien. Wohl wandern durchschnitt- lich im Jahr etwa 100 000 Italiener nach allen Ländern und Himmelsrichtungen aus. Aber was heißt das bei einem jährlichen Bevölke- rungszuwachs von über 500 000 Köpfen? Und Was bedeutet das genehmigte Auswanderungs- Kontingent für Deutschland und Osterreich schon, nachdem dort allein der illegale Ein- strom aus Osteuropa bei weitem größer ist, Als selbst die höchsten Auswanderungskontin- gente vorsehen? Osteuropäische Deportation In Osteuropa werden auch diese Probleme radikaler gelöst. Entweder in Form von De- Portation, wie es seit Kriegsende mit Millio- nen Balten, Deutschen, Polen usw. geschah. Oder durch Arbeitsverpflichtung ganzer Indu- Strien und Betriebe, die dann samt Maschi- nenpark via Sibirien in Marsch gesetzt Wer- den. Genaue Zahlenangaben darüber kann kein Mensch machen. Doch scheint die Auf- nahme fähigkeit der russischen Industrien nach Wie vor unbegrenzt zu sein. Ganz zu schwei⸗ gen ven den gewaltigen Kufforstungs-, Kanal- und Straßgenprojekten. Während dessen wärd nebenbei ein Bevälkerungsaustausch in gigan- tischen Ausmaßen vollzogen. In die durch die Vertreibung etwa 15 Millionen Deutscher leer gewordenen Räume rücken Angehörige anderer, osteuropäischer Staaten nach. Uber 100 000 Slowaken Wurden nach Böhmen und Mähren verpflanzt, etwa dieselbe Zahl Tsche- chen nach der Slowakei. Amerikanische Wanderung Auch Nordamerika ist von dieser modernen Völkerwanderung nicht verschont. Das neue Qucotensystem erlaubt jährlich etwa 150 000 Menschen der verschiedensten Nationalität die Einwanderung. Dazu kommen über 200 000 DP's. Der eigene Bevölkerungszuwachs von jährlich fast 2 Millionen hat in den ohnedies Übervölkerten östlichen Staaten zum Teil un- haltbare Zustände hervorgerufen. Unter dem Zwang der Umstände setzte eine Art„inne- rer Auswanderung“ nach den wirtschaftlich viel günstigeren Westgebieten ein. Innerhalb der letzten 8 Jahre vermehrte sich dadurck die Bevölkerung in Kalifornien, Oregon und Staate Washington um nahezu das Doppelte. Ebenso hat in Südamerika eine Flucht in die jäh emporgeschossenen Riesenstädte einge- setzt. Die Verdienstmöglichkeiten der einhei- mischen Landarbeiter sind gering. Ihr Le- bensstandard ist nicht beneidehswert. In den Städten dagegen läßt sich bei Ausnutzung der Konjunktur schon eher zu Geld kommen. Diese Chance lockt. Die Folge davon ist, daß viele südamerikanische Länder schon heute nicht mehr ihren eigenen Ernährungsbedarf sicher stellen können und weite Teile fruchtbaren Bodens brach liegen. Daher sind auch euro- päische Siedler besonders gefragt. Emanzipation des Bus ches Selbst Afrika ist in den Strudel dieser mo- dernen Völkerwanderung geraten. Europàer aller Nationen strömen von allen Seiten her- bei. Die Bewässerung der Sahara ist in vol- lem Gange. Zentralafrika wird industrialisiert. Straßen und Schienenstränge, Flugzeugrouten und Autobahnen überwinden Urwald und Steppen. Wie überall löste auch hier die Zi- vilisation noch andere Kräfte aus. Die Eman- zipation des Buschs ist in vollem Gange. Die Schwarzen erweisen sich als geschickte Ar- beiter.„Afrika den Schwarzen!“ heißen die Parolen, die von Mund zu Mund gehen und der Wegbereiter einer schwarzen Völker wan- derung sein sollen. Asien ewig unterwegs 5 Besonders hoch schlagen die Wogen in Asien. Wie in Afrika ist auch im arabischen Raum alles in Gärung. In Palästina strömen jähr- lich 300 000 Juden aus aller Herren Länder neu ein. In Indien fluten ganze Völkerschaf- ten hin und her. Japan spricht von 40 Millio- nen Japanern, die als Auswanderungs-Aspi- ranten angesehen werden müßten. Und in China kennt sich vorerst kein Mensch mehr Aus. Außer den Russen, deren amtliche Nach- richtenagentur in Schanghai nur lakonisch meldete, daß nördlich des Jangste etwa 16 Mil- ionen Chinesen vor dem Verhungern stün- den. Auch hier ist zwangsläufig Auswande- rung im nahrhaftere Gegenden die Folge. Es St Also nicht übertrieben, zu behaupten, daß Last die ganze Welt am liebsten auswandern mäüchfe. Auswandern vor dem Hunger, vor Existenzsergen, vor Kriegsgefahr.—— Fee an 2 2 5 VVV oc caeoens? FF N eee 5 Ae SSS n l Südwestdeutsche Rundschau Eine Hitze zum Schienenbiegen Mannheim dw). Auf der Bahnstrecke zwischen Ladenburg und Heddesheim hatte sich ein Schienenstrang in zwanzig Meter Länge vor Hitze wellenförmig gekrümmt. Der Zugführer des ersten nach dieser Gleisverwer- fung herannahenden Zuges hatte die Verände- rung des Bahnkörpers glücklicherweise be- merkt und den Zug noch rechtzeitig zum Ste- hen gebracht. Die zu Hilfe gerufene Heddes- heimer Feuerwehr wollte die Schiene mit ren Spritzen kühlen, mußte aber bald ein- sehen, daß das nichts nützte. Die Schiene mußte ausgewechselt werden. „General Pitt“ kommt nach Karlsruhe Karlsruhe(wb). Der als„General Pitt“ bekannte, von zahlreichen Polizeistellen ganzen Bundesgebiet gesuchte Hochstapler Pitt Seeger aus Karlsruhe wird demnächst von München nach Karlsruhe gebracht werden. In Karlsruhe wird sich Seeger wegen Betrüge⸗ reien und Hochstapeleien vor Gericht zu ver- antworten haben. UKW-Sender auf dem Königstuhl in Betrieb Heidelberg dwöb). Der Südd. Rundfunk nat dieser Tage den neu errichteten Ultra- Kkurzwellensender auf de Königstuhl bei Heidelberg in Betrieb genommen. Der Sender Arbeitet zunächst im Versuchsbetrieb mit einer Leistung von 250 Watt auf der Frequenz 91,3 Megaherz. Neben der Ausstrahlung von Meßtönen für Feldstärkemessungen über- mimmt der Sender zeitweise das Programm des Südd. Rundfunks. Vertriebene geben nicht nach Karlsruhe(UP). Der Landesverband der vertriebenen Deutschen in Nordbaden nahm zu der kürzlich stattgefundenen Kontroverse FwWischen dem amerikanischen Landeskommis- Sar für Württemberg- Baden, General Gross, und den deutschen Regierungsstellen über die Behandlung der Vertriebenenfrage Stellung. Sross habe richtig erkannt, heißt es, daß die Negierungsstellen nicht alles getan hätten, Was zur Milderung des Vertriebenenproblems Möglich gewesen wäre. In der Erklärung des Landesverbandes wird weiter darauf hinge- Wiesen, daß bisher nur 6,7 Prozent der Stel- en in öffentlichen Diensten von Heimatver- Friebenen besetzt seien, während der Anteil Ger Flüchtlinge an der Gesamtbevölkerung 19 Prozent betrage. Wenig Wissen, aber edle menschliche Substanz NTarlsruhe((b). Auf Einladung der Technischen Hochschule Karlsruhe sprach der Tübinger Philosoph Professor Eduard Spran- ger Über das Thema„Fünf Jugendgeneratio- nen 1900 bis 1950“. Professor Spranger sagte, man finde bei der heutigen studentischen Ju- Zend wohl wenig Wissen, dafür aber edelste Menschliche Substanz. Der Gelehrte warnte die Studentenschaft vor einer Vogel-Strauß- Politik. Die unpolitische oder verfehlt politi- sche Haltung der Jugend in der Vergangen- heit habe mit zum Zusammenbruch geführt. Professor Spranger rief den Studenten zu: „Es geht noch immer um Deutschland, aber es geht zugleich um die ganze Kulturwelt“. Zwischen badtisckem und bayrischem Lager Wertheim(SWE). Anläßlich einer Kund- Sebung auf dem mit blau-weigen Fähnchen Seschlteten Marktplatz der alten Franken metropole am Main wurde auch Stimmung Semsent für eine Loslösung Wertheims von Baden und einen Anschluß an Bayern. Land- vet Schwan beurteilte einem SWR-Korrespon- Genen gegenüber die Aussichten einer Be- kragung— sofern es zu einer solchen über- BnBaupt je kommen sollte— für Bayern sehr Skeptisch. Im allerbesten Falle, so meinte ex, Würden sich höchstens 15 Prozent dey Ein- Wohner für einen Anschluß an Bayern aus- Prechen. Dagegen waren bayerische Journa- sten der Ansicht, daß sich mindestens 65 bis 70 Prozent der Bevölkerung für eine Loslösung von Baden und emen Anschluß an Bayern Aussprechen. im Verwaltur zsreform wird erst vorbereitet Karlsruhe(UP). Die von informierten Kreisen der nordbadischen Landesverwaltung in Karlsruhe bekanntgegebene Mitteilung, daß bei der in Württemberg-Baden geplanten Verwaltungsreform 25 Prozent aller Staats- bediensteten abgebaut und danach allein in Nordbaden etwa 4500 Personen entlassen werden müssen, hat unter der gesamten Be- amtenschaft der Landesbehörden große Auf- regung verursacht. Wie der Präsidialdirektor der nordbadischen Landesverwaltung, Mini- sterialrat Kistner, hierzu erklärte, befindet sich die Verwaltungsreform und die damit zusammenhängende Einschränkung personel- 1er Art noch völlig im Stadium vorbereiten- der Verhandlungen. Ein großer Teil der staat- lichen Behörden, wie Schuldienst, Polizei, Ge- sundheitswesen, Steuer und Zoll, werde ver- mutlich nicht unter die geplante Reform fal- len. Wenn man die Zahl der in diesen Be- hörden beschäftigten Beamten und Angestell- ten von der Gesamtzahl der in Nordbaden tätigen Staatsbediensteten abziehe, bleibe nur noch ein kleinerer Teil übrig, auf den viel- leicht die Verwaltungsreform anwendbar sei. Sozialpolitik hilft Kommunismus bekämpfen Buchen(wb). Professor Liepmann von der Universität Oxford sprach dieser Tage in Buchen auf Einladung des Volksbildungs- Werkes über das politische Weltbild der Ge- genwart. Liepmann sagte, Deutschland sei wieder eine Großmacht geworden, denn von den europäischen Staaten werde keine wich- tige politische Entscheidung mehr getroffen, ohne daß man sich vorher im Hinblick auf Deutschland orientiert habe. Ferner führte Liepmann aus, der Kommunismus könne nur dadurch bekämpft werden, daß man an seine Stelle etwas Besseres setze. Eine gesunde und überzeugende Sozialpolitik sei das beste Abwehrmittel gegen den Kommunismus. Der Mörder von Gresgen in Berlin verhaftet Lörrach dds). Nach Mitteilung der Lör- racher Kriminalpolizei wurde der 1932 in Hamburg geborene Josef Ludy, der beschul- digt wird, am 5. April in Gresgen bei Zell im Wiesental den 12jährigen Helmut Grether auf dem Heuboden des Anwesens seiner Eltern er- mordet und bestialisch verstümmelt zu haben, im Sowaqetsektor von Berlin verhaftet. Die Fahndung war dadurch erschwert worden, dag Ludy häufig seinen Namen wechselte. In Gres- Sen hatte er sich als Ostflüchtling Josef Trenk aus Lyck ausgegeben. Nach seiner Flucht aus dem Oberrheingebiet war er bereits einmal in Hannover verhaftet worden, wurde aber wie- der freigelassen, da man ihn unter dem dort angegebenen Namen nicht mit dem Mord von Gresgen in Zusammenhang brachte. Altreichskanzler Wirth: Wohin, Badnerland Freiburg(SWE). Unter diesem Titel veröffentlicht Reichskanzler a. D. Dr. Wirth einen Klarm- und Kampfruf zur Abwehr Württembergischer Angriffe. Nach dem in Karlsruhe erscheinenden„Badischen Informa- tionsdienst“ schreibt„der alte Volksmann herzerfrischend offen und launig seine Mei- nung über die Angriffe auf Badens Existenz“. Den Württembergern ruft er zu, daß sie den Badenern das gute alte Recht lassen sollen. Den Franzosenschreck entlarvt er als Gefasel. Außerdem läßt er alte Sozialdemokraten wie Minister Dr. Engler und Rechtsanwalt Dr. Dietz zu Wort kommen, die vor einer Zusam- menlegung warnten. BOnL(UP). Die Bundesregierung hat jede Absicht fallen gelassen, die kommunistische Partei in Westdeutschland zu Verbieten, ver- lautet aus unterrichteter Quelle. Die Bundes- regierung soll zu dem Schluß gekommen sein, daß ein Verbot der KFD die Kommunisten nur in die Illegalität treiben und die Abwehr rer Agitation erschveren würde. 12 000 DM des Roten Kreuzes veruntreut Heidelberg dwb). Das Landgericht Hei- delberg verurteilte einen ehemaligen Buch- halter der Heidelberger Kreisgeschäftsstelle des Roten Kreuzes zu zweieinhalb Jahren Gefängnis, 2000 DM Geldstrafe und zu drei Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte hatte rund 12 000 DM veruntreut, die aus Einnah- men des Roten Kreuzes in Ubernachtungshei- 5 men und Verpflegungsstellen stammten. —ç———— Was geschah mit dem Perserkönig? Zwei Schönheiten: Fatima und Fauzia Träume von einer Liebesheirat— Der Schah dienstlich und privat Viel Aufsehen erregte kürzlich die Heirat der Prinzessin Fatima, der Schwester des Schahs von Tran. Sie ließ sich zum zweiten Mal trauen und das lag einzig und allein an ihrem Bruder, denn dieser versteht keinen Spaß. Am 13. April heiratete Fatima in Ita- lien den Amerikaner Vincent Lee Hillyer. Die Prinzessin hatte diesen 25jährigen Studenten Aer Medizin vier Monate vorher bei einem Empfang kennen gelernt, den der Schah in Rom veranstaltet hatte. Die 21 jährige Fatima War gerade aus den Vereinigten Staaten zu- Tüickgekehrt, wo sie Volkswirtschaft studierte. In Amerika fand sie keinen Gefallen an den jungen Vankees, aber unter dem blauen ita⸗ lienischen Himmel nehmen die Dinge sich Sanz anders aus. Lee Hillyxer ist so verliebt in seine junge Frau, daß er ihr zuliebe auf Kaugummi verzichtet, ohne den er bisher nicht auszukommen glaubte. Die Trauung fand An aller Stille statt, aber der Schah hatte doch Wind bekommen. Wutentbrannt unterzeich- nete er eine Verordnung, die die Prinzessin um ihr ganzes Vermögen brachte, das immer- Bin auf rund 2,5 Millionen DM geschätzt wird. Im ibren Bruder zu besänftigen, ließ Fa- tima sich jetzt in Paris zum zweiten Mal trauen und diesmal nach dem Ritus der Mo- Hammedaner. Ihr junger Gatte ist zum Islam Abergetreten und den Schah erfaßte ein menschliches Rühren, so daß er der Schwester Wieder zukommen läßt, was ihr gehört. Warum ging Fauzia vom Schah? Durch den Roman der Prinzessin wird aber die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit Auf die Person des Perserkönigs, Seine Maje- Stat Reza Schah Pahlevi, gelenkt. Was ist mit im geschehen, seit die schöne Fauzia, die Schwester König Faruks von Agypten, sich Vor ihm scheiden ließ? Fauzia hat sich kürz- ich mit dem Millionär Ismail Sherin Bey in Tairo wieder verheiratet und hat ihren ersten Gatten nicht gerade in bester Erinnerung. Als Thronfolger im Jahre 1939 heiratete der Schah die schöne Prinzessin. Bis zur Thron besteigung im Jahre 1941 führten die beiden ein glückliches Dasein. Aber die Herrscher- würde stieg dem jungen Prinzen zu Kopf. Er Verlor seinen Frohsinn, wurde schweigsam und unnahbar. Einflußreiche Politiker führten ihm vier Tscherkessinnen zu und Fauzia Wurde eifersüchtig. Familienszenen erfüllten das ganze Schloß und eines Tages flüchtete Fauzia, die sich nicht betrogen sehen wollte, nach Bagdad. Dann aber verzichtete der Kö- nig auf seine Favoritinnen und die Königin kehrte wieder zurück. Aber nicht für lange. Um sich zu trösten, legte der Schah sich noch eine weitere Geliebte zu und unternahm Zahlreiche Reisen durch die Welt. Er zeigte ein wachsendes Interesse für die sozialen Be- lange seines Landes. Er ließ Krankenhäuser und Apotheken bauen und bezahlte die Arbei- ten aus eigener Tasche. Er trieb es soweit, daß er heute als armer Mann gilt. Und jetzt sucht sich der Schah wieder eine Frau. Vorbedingung ist, daß sie nicht eifer- süchtig sein darf. Auf seiner Fahrt durch die SA wurden ihm mehrere schöne Filmstars Vorgestellt, aber er konnte sich für keine ent- schließen. Der Typ, der ihm gefällt, ist die Rothaarige, im Stil der Rita Hayworth, die er übrigens auch an der Riviera kennengelernt hat. Aber Rita entschloß sich für Ali Khan und das war die größte Enttäuschung seines Lebens. Er mußte sich mit einer der Schwe- stern begnügen. 8 Ein Schah ist garnicht so leicht unterzu- bringen. Seit der Abreise Fauzias warten alle Prinzessinnen des Nahen Ostens auf einen Heiratsantrag, aber der Schah pfeift darauf, denn er will nur eine Liebesheirat eingehen. Seine astrologischen Ratgeber lassen ihn wis- sen, wann der günstigste Augenblick für eine derartige Ehe besteht, und wie verlautet, soll es im Dezember dieses Jahres sein. Einstweilen lebt der Schah in seinem Palais in Teheran. Er steht morgens um acht Uhr auf, krühstückt wie die Amerikaner, empfängt seine Minister, spielt Golf, diniert, mit seinen Freunden, befaßt sich bis 16 Uhr, mit Staats- geschäften und lebt am Abend der Liebe Lolcale Nundocliau Des Sommers schönste Zeit So golden die Sonne im Juli strahlt, S0 golden sich der Roggen mahlt. So lautet eine alte Bauernregel, deren Wahr- heit wir selbst schon viele Male erfahren haben. Von Sonne durchtränkt muß dieser Monat sein, damit die Spaicher und Scheunen voll einer guten Ernte werden. Der Juli hat seinen Namen von Julius Cäsar, dem römi- schen Feldherrn, Staatsmann und Reformator des Kalenders, der 100 Jahre vor Christi Ge- burt am 12. dieses Monats geboren wurde. Bekanntlich wurde Càsar, der Begründer des römischen Kaisertums, von den Republika- nern Brutus und Cassius im Senat ermordet. Die Namen Kaiser und Zar erinnern heute noch an das lateinische Wort Cäsar. Von Karl dem Großen wurde der Juli dann Heumonat Senannt, weil in diese Zeit die Heuernte fallt. Der Heumond ist der Monat der Vollen- dung; das große Wachsen, das die Erde grün und leuchtend gemacht hat, hält nun ein, und im Brüten der Sonne beginnt das stille Rei- ken. Wie ein Meer wogt das Kornfeld im Wind, in lichtem Grün wiegt sich der Weizen. Uber dem Kartoffelacker schimmert ein feines Blühen, Kornblumen und Klatschmohn leuchten am Saum der Felder. Die Reben im Weinberg ha- ben die Höhe der Stäbe erreicht. Von der Erde steigen Dämpfe auf, die im Sonnenlichte durchsichtig flimmern. Der hellste Stern des Himmels, der Sirius im Sternbild des großen Hundes, geht Ende Juli gleichzeitig mit der Sonne auf. Damit beginnen auch die Hunds- tage, die Tage der größten Hitze, von denen Wir schon einen Vorgeschmack bekommen haben. Sie dauern so lange, wie die Sonne im Tierkreiszeichen des Löwen steht. Der Ein- tritt der Sonne in das Zeichen des Löwen bringt aber nicht nur Hitze, sondern meist auch Gewitter und Regen. Darum heißt es: „Ende Juli regnet es gern, Magdalena weint um den Herrn“. ** Geſchäftseröffnung. Durch einen ſchnell vorangelriebenen La⸗ deneinbau konnten heute vormittag zwei weitere Seckenheimer Geſchäfte in der Klop⸗ penheimerſtraße ihre Pforten öffnen. Der Einbau paßt ſich in geſchmackvoller Weiſe in die Hausfront ein und wird durch eine ſchöne Fenſtergeſtaltung beſonders unter⸗ ſtrichen.. Durch dieſen Einbau war es dem hier be⸗ kannten Sch einermeiſter Karl Morr, der ſich nach ſeiner noch nicht allzu lang erfolgten Rückkehr aus ruſſeiſcher Kriegsgefangenſchaft mit beſonde er Tatkraft dem Neuaufbau ſei⸗ nes Geſchäftes gewidmet hat, möglich, ſeine hochqualitativen und formſchönen Möbel zur Schau zu ſtellen. Die andere Sei e des La⸗ dens wurde von der Firma„Geͤa“ über⸗ nommen, die neben feiner Damen⸗ und Her⸗ venwäſche auch Gardinen führt. * Jeſtball beim Sängerbund. Als Abſchluß der großen Jubiläumsver⸗ anſtaltungen des Sängerbundes findet heu⸗ te Abend im Vereinshaus der Feſtball für die Mitglieder des Jubelvereins ſtatt. In froher Runde bei Tanz und ſonſtiger Un ſer⸗ haltung werden den Mitgliedern einige ge⸗ mütliche Stunden nach der vielen Arbeit und den mannigfachen Leiſtungen der letz⸗ ten Tage und Wochen beſchert werden. * Der Oberbürgermeister der Stadt Mann- heim, Dr Hei merich, ist für den 20. Juli dieses Jahres zu einer Hafentagung in Rotter- dam eingeladen worden. Die Stadtverwaltung von Rotterdam hat aus Anlaß der Wiederher- stellung des Rotterdamer Hafens Vertreter befreundeter Hafenstädte zu dieser Tagung eingeladen.. Serenaden⸗Konzert im Ilvesheimer Schloß⸗ garten. der Kinder“ darf wirklich das Prädikat für ſich in Anſpruch nehmen, für eine künſtleriſche Bereicherung von Ilvesheim und auch Sek⸗ Die„Geſellſchaft Freunde blinder kenheim in beſonderem Maße beigetragen zu haben. Nach den verſchiedenen erfolg⸗ reichen Darbietungen der vergangenen Mo⸗ nate findet nun am morgigen Sonntag nachmittags 16 Uhr im Schloßgarten(bei ungünſtiger Witterung im kath. Vereins⸗ haus, Pfarrgaſſe 2) ein Serenadenkonzert mit auserleſenen Werken von Schubert, Bach Mozart und Beethoven ſtatt. Den Abſchluß der fein gewählten Programmfolge bildet nach der Zauberharfe von Schubert und Aus⸗ ſchnitten aus Mozarts Figaro, die 1. Sym⸗ phonie Beethovens. Die Werke werden von dem Symphonieorcheſter der Stamitzgemein⸗ de Mannheim unter der Stabführung des ſcheidenden Na jonaltheaterkapellmeiſſers und Komponiſten Erich Riede zur Aufführung gebracht, während die bekannte Künſtlerin Käthe Back⸗Manſar, Violine, Elſelore Fi⸗ ſcher, Sopran und Renate Mayer, Klavier die Soloparts übernehmen werden. Das Konzert wird als Wohltätigkeits⸗ veranſtaltung zugunſten der blinden Kinder in der Blindenanſtalt durchgeführt. Die Ein⸗ trittspreiſe belaufen ſich auf—. 50 und 1.— DM. Im Hinblick auf den wohltätigen Zweck und den feinen Kunſtgenuß kann dieſes erſte Serenadenkonzert in milieugetreuer Umge⸗ bung ſehr empfohlen werden. + Freund oder nicht? „Freunde, das Leben ist lebenswert!“ heißt in einer bekannten Operette. Wäre das Le- zen aber ohne Freunde weniger lebenswert? Lan kann diese Frage bejahen, denn mit dem Zzegriff„Mensch“ ist das Wort„Mitmensch“ ng verknüpft. Und Mitmensch bedeutet: Hel- er, Freund. Menschen, die nichts Gemein- ames auf geistigem oder religiösem Gebiet nerkennen, werden selten gedeihlich mitein- nder auskommen. Ein Freund sagt uns, Was denkt; alles Denken ist Zwiegespräch, und ar ein Freund kann uns durch unbefangene egensätzlichkeit veranlassen, unsere Argu- ente zu prüfen und nichts ins Blaue hin- zin zu behaupten und verhilft uns so zu einem erweiterten Gesichtskreis. Es hat zu allen Zeiten Beispiele guter Freundschaften gegeben, und wird immer Mensche geben, die zueinander passen. Und Wie die Anständigen sich zueinander hinge- zogen fühlen, so bilden auch die schlechten Menschen untereinander eine Gruppe von Spießgesellen. Es soll nicht untersucht werden, Was häufiger und besser ist: Freundschaf- ten zwischen Männern, zwischen Frauen oder zwischen Mann und Frau— Freundschaft ist ein Begriff, der über den Geschlechtern steht. Durch natürliche Harmonie der Seelen und Ubereinstimmung der Charaktere kann eine Freundschaft entstehen. Erst dann, wenn nicht Allein Gefühle und Herz, sondern auch Geist und Verstand zu Wort kommen, schält sich der wahre Charakter eines Menschen heraus. Zwei in Freundschaft verbundene Menschen wird nichts trennen, weder Menschen, noch Schicksalsschläge, noch die Zeit. Jene seltene Freundschaft, die die Tugen- den der Großmut, Opferbereitschaft und Treue übt, ohne viel Aufhebens davon zu machen, ist ein gerader Weg zur Humanität. Wer der Freund eines Menschen sein kann, der ist Vielleicht auch fähig, ein Menschenfreund im Großen zu werden. Ja, mit Freunden ist das Leben lebenswert. St. Wetterbericht Vorhersage: Wolkig bis heiter, ab Sonn- tagabend wieder örtliche Gewitterneigung. Höchsttemperaturen zwischen 24 und 27 Grad. Am Sonntag bis nahe 30 Grad. Tiefsttempe- ratur um 15 Grad. Mäßige Winde aus West später Südwest. Die Schlacht bei Seckenheim Unſere ſchnellebige Zeit iſt vor einer Wo⸗ che über einen Tag hinweggegangen, der zwar auf keinem Kalenderblatt ſteht, aber trotzdem eine gewiſſe Bedeurung für unſere Gemeinde hat. Wir haben genug Kriege und Schlach en in den letz en Jahren erlebt, um uns noch groß an eine ſolch lokalgebun⸗ dene Auseinanderſetzung mach luſtiger Her⸗ ren der Feudalzeit zu erinnern, die des Krieges willen ihre Fehden auf dem Rücken des Volkes austrugen. Deswegen könnte die⸗ ſer Tag ruhig in den Schoß der Zei en zu⸗ rückſinken und der Vergeſſenheit anheim⸗ fallen, wie dies in vielen Fällen bei kriege⸗ riſchen Auseinanderſetzungen ohne große po⸗ litiſche Bedeutung war. Aber dieſer Tag, unter dem unſere Vorfahren durch eine blinde Zerſtörungs wut zügelloſer Kriegs⸗ horden litten, zeugt von ſoviel menſchlichem Verſtändnis eines Fürſten, daß er auch für die nach ommenden Jahſe mehr als das Vor⸗ bild eines b aven und verſtändnisvollen Lan⸗ desherren war. Ein einfacher Sandſteinſockel, auf den die Geſchichte dieſer Schlacht verzeichnet iſt, mahnt noch heute den Vo überziohenden, am Eingang nach Friedrichsfeld, zum Gedenken an den 30. Ini 1462. 1890 ha der Mann⸗ heimer Al ertumsverein dieſen Sockel er⸗ richtet, nachdem das urſprüngliche große K euz wegen na urbedingten Schäden in das Muſeum gebracht wurde. So leſen wir in dürren Worten die Geſchichte einer der gro⸗ ßen Notzeiten unſe ger Gemeinde. Der Graf von Württemberg, der Markgraf von Baden und der Biſchof von Metz ware en ſeit lan⸗ ger Zeit, ſo kann man zwiſchen dieſen Zeilen leſen, auf die Gelegenheit über die blü' ende a Pfalz herzufallen, nachdem der Pfalzgraf 1 Friedrich beim Kaiſer in Ungnade gefallen war, da er ſtatt dem unmündigen Mündel Philipp ſich ſelbſt die Kurwürde zulegte. Nachdem die drei Verbündeten einer geſchick⸗ ten Täuſchung Friedrichs zum Opfer ge⸗ fallen waren, und vermuteten, daß ſich die⸗ ſer mit ſeiner Streitmacht in Bayern be⸗ fände, zogen ſie brennend und ſengend in die blühende Pfalz ein, um ſchließlich am 30. Juni von St. Leon und Leimen aus mit einer Rei ermacht, die unbewaffnet ge⸗ glaubte Hauptſtadt Heidelberg zu überfal⸗ len. Das Erſtaunen der Herren war nicht klein, als plötzlich beim Fronholz in Secken⸗ heim Friedrich mit ſeiner Reiterſchar im Rücken auf auchte, und ſie nach einem furcht⸗ baren Gemetzel zur Uebergabe zwang. „Heut Pfalzgraf oder nie“, unter dieſem mäch igen Schlachtwont ſtürzten ſich die Pfäl⸗ zer in den Kampf, der ſie durch die ringsum brennenden Dörfer und verwüſte zen Fluren noch mehr zur Erbitterung reizte. Selbſt dem Kurfürſten wurde das Pferd unter dem Leib weggeſchoſſen. Nach dem glänzenden Ein⸗ zug des Siegers fand in Heidelberg jenes berühmt gewordene„Mahl ohne Brot“ ſtatt, in dem F iedrich ſeinen Unterlegenen ſeine edle Geſinnung als Landesvater zeigte, als er auf die Frage nach dem allüblichen Brot beim Mahl auf die brennenden Felder und Fluren wies. In harter Haft mußten die Eindringlinge ihr frevelhaftes Verhalten lange Jahre büßen. Dieſer Tag dürfte alſo nicht ſo leicht der Vergeßlichkeit der Zeit anheimfallen. Zeigt er doch die Not der Zeit in einem beſonderen Licht, zeigt aber auch, wie ſehr Milde und Hilfe bei menſchlichen Herrſchern, oft über ſolche Not ſiegen können, denn Friedrich Die nachiolgenden Zahlen zeigen, welchen be- Wutenden Wirtschaftsfaktor die ländliche Ge- assenschaftsorganisation für die Wirtschaft in Baden darstellt. Nach dem am 31. Dezember 1949 Fshörten dem Verband land wirtschaftlicher Benossenschaften in Baden— Raiffeisen e. V., Karlsruhe, als dem gesetzlichen Prüfungsver- band, insgesamt 2 177 Ortsgenossenschaften Als Mitglieder an. Diese 2177 badischen Orts- genossenschaften teilen sich nach dem Schwer- Punkt ihrer Tätigkeit in folgende Gruppen auf: J. Ländliche Kreditgenossenschaften (Raiffeisenkassen) 584 2. Landw. Bezugs- u. Absatzgenossenschaften 917 3. Milch- und Molkereigenossenschaften 461 4 Winzergenossenschaften 79 Die ländlichen Genossenschaften in Baden In den badischen ländlichen Genossenschaf- ten sind etwa 260 000 Einzelmitglieder zusam- mengeschlossen. Bei einer großen Anzahl von Genossenschaften sind schon heute alle Haus- haltungsvorstände, die zum Geschäftsbezirk der Genossenschaft gehören, Mitglieder. Der Umsatz Der Gesamtwert der von den landwirtschaft- lichen Genossenschaften in Baden im Wirt- schaftsjahr 1948 vermittelten landwirtschaft- lichen Bedarfsartikel, wie Düngemittel, Futter- mittel, Saatgut und Sämereien, Brennstoffe, Ma- schinen und dgl. betrug insgesamt 45,7 Mil- lionen DM. Der Gesamtwert der durch die Bad. landw. Zentralgenossenschaft embfHl. mit ihren Lager- kassen) in der Finanzierung der landwirtschaft- lichen Produktion und in der Finanzierung der Erfassung und Verwertung land wirtschaftlicher Erzeugnisse eine große wirtschaftliche Bedeu- tung zu. Bei den genossenschaftlichen Einrichtungen handelt es sich um gut fundierte Selbsthilfeein- richtungen der ländlichen Bevölkerung, die in Gegenwart und Zukunft auf allen Gebieten des Wirtschaftslebens die ihnen zukommende Be- achtung fordern werden. Dr. A. Seifer. 90 Jahre Verluchs⸗ und Forſchungsanſtalt Auguſtenberg Die Badische Stdatliche Landwirtschaftliche die im Vorjahre ihren bisher höchsten Stand erreichten. Das nächste Jahrzehnt wird noch weiter im Zeichen des Aufbaues stehen, der sich besonders auf die land wirtschaftliche Abteilung erstrecken wird. Aus Anlaß des 90 jährigen Be- stehens der Anstalt wurde eine umfangreiche Festschrift herausgegeben. EH. Schu. „Nach Adam Riese Meine Frau hat mit mir abgerechnet— über das Haushaltsgeld. Der Schlußsatz lautete:„Du siehst— nach Adam Riese stimmt es.“ Daß es stimmte, war schon daraus ersichtlich, daß kein Geld mehr da war. Aber wieso nach Adam Riese? Warum wird ständig versichert, dag eine Rechnung„nach Adam Riese“ stimmt, oder daß sie„nach Adam Riese“ so und so viel macht“? Ich forschte in den Tiefen meines humani- stischen Wissens und fand nichts. Also stieg kopfreben⸗ 52 ee 55 häusern im Wirtschaftsjahr 1948/49 erfaßten und Versuchs- und Forschungsanstalt Augustenberg ich beherzt in die Bücherschluchten der Bi-* 6. Obst- und Gemüseabsatzgenossenschaften verkauften land wirtschaftlichen Erzeugnisse, bei Karlsruhe kann in diesem Jahr auf ihr 90. bliotheken. Schließlich muß man wissen, wer 8 7. Dreschgenossenschaften 32 wie Getreide, Speisekartoffeln, Heu, Stroh und jähriges Bestehen zurückblicken. Seit der Grün- einem bei jeder passenden Gelegenheit, wenn. Diese 2 177 Ortsgenossenschaften verteilen dgl. belief sich auf 41,5 Millionen DN. dung durcb den Chemiker Prof. Dr. J. Neßler auch nur in Form eines Zitats, genannt wurd. 8 sich auf 1 400 badische Landgemeinden. Die gesamte Menge der beim Erzeuger durch im April 1859 im Dienste der Landwirtschaft N N 1 0 insgesamt 1 232 Genossenschaftsbetriebe be- die Genossenschaftsbetriebe in Baden erfaßten stehend, ist die Anstalt heute aus der unerläß. Se N 8155 5 Alan treiben die Vermittlung land wirtschaftlicher Frischmilch betrug im Jahre 1948 insgesamt lichen Forschungs- und Untersuchungsarbeit Riese vor etwa 390 Jahren gestorben ist. Da Bedarfsstoffe, Insgesamt 1 313 ländliche Genos- 375,7 Millionen kg. auf diesem Gebiet nicht mehr wegzudenken er aber gestorben ist, muß er vorher gelebt 5 senschaftsbetriebe befassen sich in Baden mit Der an den Erzeuger zur Auszahlung ge- Glücklicherweise ist Augustenberg von den haben, und an diesem Leben muß schon etwas 1 der Erfassung der täglich anfallenden Frisch- brachte Betrag für die angelieferte Frischmilch Kriegseinwirkungen kaum in Mitleidenschaft„dran“ gewesen sein, wenn es nach 400 Jahren 0 5 a 0 5 9 9 0 2 e 8 E milch. Eine große Ahzahl der Genossenschafts- betrug im Jahre 1948(RM= DM) insgesamt gezogen worden, Das Gebaude wurde nicht im im Sprachgebrauch noch so häufig zitiert Wird. pal betriebe pflegt die genossenschaftliche Ma- 98,2 Millionen DM. geringsten beschädigt, und auch das Inventar ist Er war Rechenmeister. Ein Rechenklinstler Ber e ,,, d,, n 85 9 5 1948/9 von den badischen Winzergenossen- auch die Wertvolle Bücherei, die 2, Z, 6 000 Buchdruckerkunst wurde mit 1 Zweck er- 5 Nr. schaften gewonnenen Qualitätsweine beträgt Bände umfaßt, so daß die Anstalt bald nach kunden, Adam Riese zu unsterblichem Ruhm 828 Die Einheits-Dorfgenossenschaften 62 350 hl. Kriegsende ihre segensreiche Tätigkeit wieder zu verhelfen. Er gab, wie viele seiner Kolle- 9 5 5 3 5 erfolgreich aufnehmen und fortsetzen kon en, Rechenbücher heraus. Sie waren gtwas 1 1785 8 5 8 Imsatz der von den bad! 85 Sen, f 5 Bedingt durch ais eee Freren ene 915 8 5 8 5 8 1 5 13 0 n die jetzt schon wieder den Stand der Vorkriegs- Desser, als die seiner Kollegen, wurden aber 2 0 2 7* 0 5 ˖ Entwicklung wird es immer augenscheinlicher, schen Obst- und Gemüseverwertune nossen 5 n Dane e e Sta daß insbesondere die Wirtschaftskraft der klein- schaften im Jahre 1949 verkauften Erzeugnisse zeit erreicht hat. See e e ee eee rü und miktelbäuerlichen Betriebe allein nicht mehr betrug für Obst ca. 18,1 Millionen DM und für Bie biegen ee ble e Rezepte nach dem Muster: Mach es so und 80, 0 ausreicht, um den Erfordernissen des Wirt- Gemüse ca. 1,1 Millionen DM. 5 8 8 5 4 Kk 6 ch Adam Riese das und das un ö 55 a N 8 und Forschungsanstalt Augustenberg, die jetzt ann Kommt na 5 3 d schaftsablaufs zu genügen, In allen Zweigen der Von den badischen Eierverwertungsgenossen. 1 a 75 85 0 5 5 heraus. Sie waren deutlich und einprägsam. en wirtschaftlichen Betätigung wird zusätzliche ge- schaften wurden im Jahre 1949 insgesamt 5, 5 er Leitung. 1 Dr. El. Riehm steht, Dazu hatte Riese noch eine bestimmte Me- Ben nossenschaftliche Hilfe gefordert. Dieser For- Millionen Stück umgesetzt. S gegenwärtig in 6 Ahteilungen mit einem thode erfunden— das Rechnen auf den Li- pra derung versuchen die Genossenschaften in un- 2 5 5 streng umrissenen Aufgabenkreis bewältigt, und 1 di ine Art Vorgänger der Schulre- eur 1 Von den ländlichen Kreditgenossenschaften 3 8 1 5 8 nien ie eine Vorgänger 9 8 e e 05 e 8 Weiffelsenkas sen in Baden 88 nach dem 55 in der 11 8 N und allgemein. chenmaschinen ist. Pie Oberschiiler werden 5 sle sich Zu Einheits-Dorlgenossenschaften aus- neuesten Stand insgesamt 63 Millionen Einla- chem. Abteilung, der Saatqut- und botanischen Adam Riese nie verzeihen, daß er außerdem fer auen, die neben dem Geld- un reditverkehr f 181. 5 h- teilung, sowie der Futtermittel-, Wein- und a8 Urzelzeichen für die Quadratwurze* d d ben dem Geld und Kredit 8 gen(Spareinlagen und Einlagen in Ifd. Rech Abteilung, 1 das W lzeichen für die Quadratw, el er 12 auch die Vermittlung land wirtschaftlicher Be- nung) verwaltet. Die Ausleihungen der länd- land wirtschaftlichen Abteilung, denen jeweils kunden hat. Das Wär's? Sie meinen, es Wär 3050 darfsstoffe, die Erfassung land wirtschaftlicher 5 8 0 5 J 8 1 5 48 Es 8 A fe 8 15 also doch nicht soviel„dran“ an diesem Adam f 5 g lichen Kreditgenosenschaften in Form von Dar hervorragende Fachkräfte und Kenner als Lei 5 8 8 8 0 Ate Erzeugnisse und die genossenschaftliche Ma- 5 5 ö 5 8 2 24 Riese? Gewissermaßen eine Bedeutung des N l 5 5 lehen Ifd. Rechnungskrediten und Wechselkre ter vorstehen. Seit der Gründung der Anstalt 5 j 5 ter schinenbenützung zum Gegenstand des Unter- 81887 5 5 8 isn int 240 Billionen U Sind iber 2000 Arbei 2 0 Hebt Bedeutungslosigkeit? Nun, man muß einen n nehmens haben. In etwa 200 badischen Gemeln- 1 e 0.. über 2000 Arbeiten zur Veröffentlichung Menschen aus seiner Zeit sehen. Dieser Ba 1 den sind diese Einheits-Dorfgenossenschaften Zusammen mit der Bad. Landwirtschaftsbank gelangt, und in den letzten 15 Jahren wurden er voll und ganz Genüge getan, und seine kla- l 9 g 5 5 K bereits gebildet. Dieser Genossenschaftsart ge- Gauernbank) ecmbfl, Karlsruhe, kommt den über 30 000 Proben untersucht; besonders wert- ren Rechenbeispiele haben sich so im Voß 5 n ländlichen Kreditgenossenschaften(Raiffeisen- voll waren dabei die Bodenuntersuchungen, durchgesetzt und erhalten. f 5 rüc 5 fur 2 25 2 25 5 01* 8 5 5... 55 25 DO 5 2 DARM. 1 die quie Abfuhir- Scho Koladl 5 Süddeutscher Rundfunk 500 Jängerbund 1865, Mhm.-Seckenheim 9 f 2 Radio Stuttgart 282.7 m 1061 KHz koh Gleichbleibende Sendungen Mittwoch, 12. Juli 1980 5 Al 41 V. 1 50 0(W werktags, S- sonntags) 1100 Kath. Morgenandacht 5 5.00 Beginn, Frühmusik(„50 Unterhaltungsmusik 8 e— U eK d I e e i e See e ole, de 2 1 40 Sit 8 8 on Di N ing; unseres Festes beigetragen haben, a 44 rosten ache e,, e Le ee ens Sache de 7.15 Werbefunk mi j 0 onzertst sagen wir au diesem Wege unseren 8 2 718 Suna Gp e i ber denn une eene die 8 t Damenwäsche/ Herrenwäsche 401 dierte n e a eee e en e ber 2. 1 8e 55 einen A= herzlichsten Danlx. 8 8.00 Eandfunk mit Volksmusik(8 grünen Wald! Ne W Sardinen 40 legen e e ee, ee, 8 ensplegen 2 O Stand. 9.30 Aus der Welt d. Glaubens(8) Jahr f— 5 85 8. n. 9.00 Nachrichten, Musik(W) 20.50 Ludwigsburger Schlogkonzert 5 Mannheim-Seckenheim 9.35 Suchmeldungen W. 21.50 Wir denken an Mittel- und au 10.15 Schulfunk(W) Ostdeutschland 2u 8 11.45 Kulturumschau od. Landf. W˖Z) 22.00„Tobias Knopp“, Melodien aus 5 0 Kloppen Reimerstraße 10 8 3 5 pe 80 Nein von 55 5 1 Artin J f V K 1 d er* 5 Scho aus Baden 0 e 0 er ge a Ansage 855 8 13.00 Programmvorsch. u. Musik(8. a Reger: Variationen und 8 1 2 1 8 8 1. E ff 7 5 li 18.59 l 5 Musik(W) 8 581 510 lustiges Theme 5 5 us unserer Heimat S. n Hilter füu Orchester, op. el röffnung: Samstag, 8. Juli 19500. e ee Männergesangverein 1861. Heute Samstag 20 Uhr Probe. 14.30 RO-Suchdienst W 1⁴ Ltg.: Hans Müller-Rray g 7 14.30 Kinderfunk(8) 0.05 Jazz im Funk mit Dieter un Liedertafel. Turnerbund„Jahn“. Abfahrt der Teilnehmer zum Kreisturnfest in Plankstadt Sonntag früh 6.30 Uhr ab Kaiserhof mit die Wirtschaft Turnèrinnen, die nicht in Plankstadt teilnehmen und noch Keulen im Besitz haben, müssen diese heute noch im Kaiserbof abgeben. Gelegenheit zum Gottesdienstbesuch ist um 6 Uhr in Seckenheim. Zu- Auto. Unser Standquartier dort ist „Zum Eichbaum“. sammenkunft bei jeder Witterung. 1 Heute Samstag 20.30 Uhr Probe. 4 8 Küchen kauft man seit Jahren Evang. Männerverein, Mhm.-Seckenheim. Wir geben unseren Mitgliedern das Ableben unseres Vereinsdieners, Herm Leonhard Rudolf, bekannt. Die Beerdigung findet am Montag, 10. Juli 1950, 15 Uhr. statt. Es ist Ehrenpflicht eines jeden Mitgliedes, sich daran Der Vorstand. zu beteiligen. 18.55 Klein- und Polstermöbel in nur bester Qualität und niedrigsten Preisen im Möbelhaus ARITUR HAUCK Seckenheim Zähringerstraße 101/ Telefon 47100 Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Sonntag, 9. Juli 1950: 8.30 Uhr Christenlehre 9.15 Uhr Hauptgottesdienst 10.45 Uhr Kindergottesdienst Montag, 20 Uhr: Frauenbund Der Wochengottesdienst Donnerstag fällt in den Monaten Juli und August aus. Bestellschein Hiermit bestelle ich zur regelmäßigen Lieferung den „Neckar-Bote“ die Heimatzeitung fur den Stadtteil Seckenheim u. Umgebung Bezugspreis monatlich 1.50 DM. zuzüglich 25 Pfg. Trägerlohn Name: 5 Frat zum Tabakeinnähen gesucht, Staufenerstr. 27. Ein Sofia sehr gut erhalten, wegen Platz- mangel zu verk. Preis 50. DM. Hauptstraße 127. 15.45 Aus der Wirtschaft(W) 17.40 Südwestd. Heimatpost( 18.00 Allerlei aus unserer Zeit(W) 50 518(8) 1 0 Die Stimme Amerikas W, S) 16.00 Na j 19.30 Wirtsch. od. Polit(, Sport(S) 16.50. 3 chldaizimmer 19.45 Nachr., Wett, Komment.(W., S) Eine Hörzolge— 21.45 Nachr., Wetter(W, S) 23.45 Letzte Nachrichten(W, S) 23.50 Zum Tagesausklang() Sonntag, 9. Juli 1950 7.00 Andacht der ev. Gemeinschaft 21.50 Blick auf Europa 3.45 Kath. Morgenfeier 9.15 Geistliche Musik 9.45 Ein Künstlerleben. Karl Erb singt und erzählt 11.00 Universitätsstunde 11.20 Musikalische Tagesfragen 11.30 Bach: Kantate Nr. 8:„Sieh, ich 23.15 Paul Hindemith: Sinfonia se- III Fischer aussenden,(Lilo Rolwes, Sopran; Ingrid Lo- renzen, Alt; Helmut Krebs, TPenor; Dietrich Fischer-Dies- kau, Bariton; der RIAS-Kam- chor und das RIAS- Kammer- 7 7.00 Kath. Morgenandacht 17.10 Hausmusik. Chor u. orchester der Landwirtsch. Hochschule 20.00 Frohes. Raten— gute Taten 20.35 Aus der Wunschmappe 22.00 Sésar Franck: Sonate für Vio- line und Klavier in A- dur Gerhard Taschner und Cos de Groot) 22.30 Die Lyrik d. letzten 100 fahre. Ein Uberblick dens(das Symphonieorchester des Südd. Rundfunks. Leitg.: Hans Müller-Kray Freitag, 14. Juli 1950 Hohenheim 1 Un verbindlicher Kundenbesuch! C7CCCC(Cã ͤ bbb Fruu oer Mädchen halbtags, in Geschäftshaushalt gesucht. Adr. an die Geschäftsst. ds. Bl. dunghennen laufend zu haben bei Großmann, Meßkircherstr. 6,. 5 Ihr Fachoptiker NMANNLIEIM. O1. 1 Freßgasse Ecke Breitestr) Lieferant samtl. Krantenassen Ferkel und Löuferschweine stehen ständig in reicher Aus- Wahl zu reellen Preisen zum Verkauf. Bei Unzufriedenheit erfolgt Tausch. Schlachtvieh wird bestens verwertet. Vieh- und Schweinehandlung Wilh. Koblenz Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Telefon 470 48 Beruf bezw. Firma ĩ tische — schütze. roman, Ende 1 Un Nationaltheater Mannheim Samstag,;. Juli, Miete L Nr. 13 u. freier Verkauf: La Traviata-, TVVVVTVTVFCF—TT Sonntag, 9. Juli, außer Miete: In neuer Inszen 8 liche Reise“ Operette v. Eduard n 2 0 br, 0 Montag. 10. Juli: Für Entlagschüuler der Volksschule:„Der Frei- 5 Oper v. G. M. v. Weber. Anfang vorm. orchester. Ltg.: K. Ristenpart) 13.30„Verwehte Klänge!“— Aus der baltischen Heimat 14.00 Stunde des Chorgesangs. Sän- gergesellsch.„Teutonia!“ Ulm 15.00 Herausgefischt und aufgetischt 17.00„Robinson und das Ringel Spiel!“— Hörspiel von Helene . Schmoll 17.45 Monique Haas spielt Klavier- kompositionen von Rameau und Debussy 18.05 Ein bunter Melodienstrauß 20.05 Aus Konzert und Oper 22.00 Virtuose Unterhaltungsmusik 22.20 Im Rhythmus der Freude— Tanzmusik 24.00 Schwedenpunsch. Montag, 10. Juli 1950 7.00 Kath. Morgenandacht 16.00 Nachmittagskonzert des Pfalz- 2 orchesters Ludwigshafen 16.45 Uber neue Bücher 17.00 Werke alter Meister 20.00 Fröhlich fängt die Woche an 21.00 Blick in die politische Zu- kunft 5 21.15 Rendezvous bei Paul Lincke 21.50 Schicksale dieser Zeit 22.00 Musica viva. Igor Strawinsky 28.15 Liederstunde m. Balladen von Carl Loewe Dienstag, 11. Juli 1930 7.00 Kath. Morgenandacht 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Frauenfunk 17.15 Cellomusik moderner Kompo- 5 nisten. Hans Hendrix Weh- ding: Impression. Hans EGW- Stein Musik für Violoncello und Klavier, Haps Striehl: Zwei Tanzstücke Fritz Som- mer, Violincello und Hans Striehl, Klavier) 20.00„Schön ist die Welt“, Operette in 3 Akten von Franz Lehär 21.50 Blick in die Welt 22.00„Indizien“, ein Kriminalbör- Spiel von J. F. Meyer 22.30 Unterhaltung und Tanz. Die Rundfunktanzkapelle, Leitg. Paul Wehrmann, 7.00 Andacht der Altkatholiken 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Uber neue Bücher 17.00 Froh u heiter; das Orchester Mario Traversas- Schoener- Ruth Ziliger, begleitet von W. Geri(Klevier)— die 3 Nickelſ 20.00 Sy mphoniekonzert.— Zoltan Kodaly: Variationen über ein ungarisches Volkslied. Car!“ Goldmark: Violinkonzert von Ruggiero Ricei. Friedr., Sme. tand:„Die verkaufte Braut“ Ouvertüre(das Symphonie: orchester, Ltg.: Hans Müller“ Kray 21.15„Eugenia“, Legende n Gottfried Keller 21.50 Die Woche in Bonn C 22.00 Melodien von Franz Grothe und Theo Mackeben ö 22.45 Dreißig Minuten Kleinkunsgs“ mit Trene de Noiret und Ger! Fröbe, am Flügel: Fr. Zuba 28.15 Tanzmusik. Es spielen da f Orchester Jo K. Weber, Hein: Henkel mit seinen Solisten u. das Kay-Korten- Trio Samstag, 15. Juli 1950 7.00 Junge Christen sprechen 13.45 Sportrundschau 14.00 Was die Woche brachte 14.55 Programmvorschau 15.00 Unsere Volksmusik 15.40 Jugendfunk 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Filmprisme 8 17.00 Frohes Raten— gute Taten 20.00„Alphorn, Halszither und Fo- licalami“. Zwei heitere Les tionen über die Schwei Volksmusik n 9 21.15 Erinnern Sie sich? Fümschls- ger von gestern u. vorgest 22.00 Schöne Stimmen. Scheppan, Walter budwig, Eüäthe Nentwig, Ake G0 Trude Eipperle 3 22.30 Tanzmusik(das Tanzstreic orchester Walter Friedr. 23.00 23.50 Heute Wollen wir tanzen fröhlich sein 5 Zimmerle Als Donnerstag, 13. Juli 1930 60 18