n? enautog it h Innen. us Pro. 8 48 ver. Haupt. nien un.“ e Wurde durch 5 Expl. rüüsseler zel seine enbahn.“ f diese ienen- den zu ert. . belg. ktet, as strang Ort der e werk ntgege. aheste. 1 ung den Nr. 118 Neckar-Bote. Blatt) 8 Schleichwegen über Illegaler Handel Von Manfred Hoa Der westdeutsche Kaufmann ist am legalen Interzonenhandel mit den ostdeutschen Fir- men stark interessiert. Wie sich bei Umfragen ergab, gerät er jedoch heute, nach Ablauf und Nichtverlängerung des Frankfurter Abkom- mens, mehr denn je in Versuchung, sich am ständig zunehmenden Handel mit illegal ein- geführten Waren zu beteiligen. Manche Kaufleute in der Bundesrepublik stehen heute praktisch vor der Wahl, ent- weder durch Ubernahme unverzollter und darum billigerer Güter konkurrenzfähig zu bleiben und mehr zu verdienen, oder weniger abzusetzen und das Geschäft schwinden zu sehen. Von dreißig befragten Kaufleuten, Im- porteuren und Händlern in Westdeutschland, verurteilten nur elf den Ankauf illegal einge- führter Waren. Neun äußerten Verständnis für die„Notwendigkeit“ einer solchen Hal- tung, und der Rest verweigerte eine klare Stellungnahme. Wirtschaftskreise äußerten die Ansicht, daß heute mitunter auch der als kor- rekt geltende Kaufmann sich am illegalen Handel beteilige, wenn sich ihm dazu eine günstige Gelegenheit biete. Wie der Handel betont, ist es der Mehrzahl der Verbraucher gleichgültig, ob die angebotenen Waren legal oder illegal eingeführt werden. Wert wird auf niedrigere Preise gelegt. Dagegen häufen sich in letzter Zeit die bei den Industrie- und Handelskammern, den Länderregierungen und den übergeordneten Stellen in Bonn von seiten der Industrie ein- gebrachten Klagen über illegale Einfuhren und damit verbundene Preisunterbietungen. Gleichzeitig werden immer mehr Stimmen zaut, die endlich einen wirksamen Schutz gegen das Schmuggelunwesen verlangen. Da der illegale Warenhandel nach amtlicher Auffas- sung die westdeutsche Wirtschaft spürbar zu schädigen beginnt, junge Betriebe durch ihn unrentabel würden und zusammenzubrechen drohen, haben sich die maßgeblichen Stellen in Bonn entschlossen, mit allen Mitteln eine Lösung zu suchen. Bei den derzeitigen grund- verschiedenen Wirtschaftsordnungen des ge- teilten Deutschlands wird es nach Ansicht orientierter Kreise jedoch vorläufig kaum möglich sein, den Ubelstand völlig einzu- schränken, zumal selbst starke Grenzpolizei- und Zollbeamtenaufgebote die Grenzen nicht lückenlos abriegeln können. Die Bekämpfung der illegalen Einfuhr wird auch dadurch wesentlich erschwert, daß in den Ländern des Bundes keine einheitliche Rechts- grundlage für die Bestrafung der Verantwort- lichen und die Beschlagnahmung der unver- zollt eingeführten Waren besteht. Ein wirk- sames Mittel zur Eindämmung des Interzonen- schmuggels und damit des illegalen Handels wäre nach Ansicht westdeutscher Handels- kreise ein neues„Frankfurter Abkommen“. Dieser Handelsvertrag zwischen der Ostzonen- republik und dem Bundesstaat müßte jedoch einen wesentlich erweiterten Warenaustausch gegenüber dem alten Abkommen gewähr- leisten. Die Gewinnspannen der Westkauf- leute lägen auch dann noch trotz Zollzuschlag über dem Durchschnitt des Verdienstes durch Warenverkehr innerhalb des Bundesgebietes. Glas und Keramik, Schreibmaschinen sowie s Zigaretten und Kaffee, die von der Ostzone zum Teil aus transatlantischen Staaten be- zogen werden, sind die gegenwärtigen Schla- ger des illegalen Handels an der Ostgrenze der Bundesrepublik. Es soll! Westkaufleute geben, die an einem Zentner Kaffee, der auf die brandenburgische, thüringische oder sächsische Grenze kommt, Die Regierung ist machtlos Keine Möglichkeit zur Verhinderung der Brot- Preiserhöhungen— Regierungserklärung vor dem württemberg- badischen Landtag Stuttgart dwb). Der württemberg- ba- dische Wirtschaftsminister Dr. Veit(SpD) gab in einer Regierungserklärung vor dem würt⸗ temberg--badischen Landtag bekannt, sein Mi- nisterium habe keinerlei Möglichkeiten mehr, Erhöhungen der Brotpreise zu verhindern. Wirtschaftsminister Veit sagte, nachdem der Bundestag der Freigabe aller Getreide- und Mehlpreise und der Erhöhung der Weizen- und Roggenpreise zugestimmt habe, seien die Preisüberwachungsbehörden vom Bundeswirt- schaftsministerium angewiesen worden, vom 24. Juli ab nur noch in solchen Fällen einzu- greifen, in denen einwandfrei Preistreiberei vorliege. Veit forderte die Bevölkerung auf, darauf zu achten, ob das neue Konsumbrot aus 50 Prozent Weizen- und 50 Prozent Rog- genmehl, des nunmehr zu 49 Pfennig je kg Verkauft werden soll, auch tatsächlich immer angeboten werde.! Bei den freigegebenen Brotsorten werden sich die„reinen Rohstoffkosten“ nach der Mitteilung des Wirtschaftsministeriums beim Roggenbrot erster Qualität, das bisher 43 Pfen- nige kostete, um drei Pfennige, beim Roggen- teinbrot, dessen Preis bisher 50 Pfennige be- trug, um drei bis vier Pfennige, und beim Weizenweißbrot, das bisher für 59 Pfennige Verkauft wurde, um fünf Pfennige je kg er- höhen. Bei den freigegebenen Brotsorten und bei Teigwaren werden die Preisbildungsstel- len nur dann einschreiten, wenn der Tatbe- stand der Preistreiberei nach den Bestimmun- gen des Wirtschaftsstrafgesetzes erfüllt ist. Nach den Ausführungen des Wirtschafts- ministers betonte Abg. Kleinknecht(SPD) in einer Erklärung seiner Fraktion, das Kanzler- Wort, daß keine Preiserhöhungen zu erwarten seien, habe sich nun doch nicht bewahrheitet. Die„vielgerühmte freie Wirtschaft“ habe bei Mrer ersten Bewährungsprobe völlig versagt und zu einem heillosen Durcheinander geführt. Die Empörung der arbeitenden Bevölkerung über die Maßnahmen der Bundesregierung sei besonders groß, da auch die Preise für Fleisch- und Wurstwaren sowie für Fett und andere Dinge des täglichen Bedarfs in den letzten Tagen stark angestiegen seien. Die Folgen gus diesem Zustand für die gesamte Wirt- schaft seien kostspieliger als die Aufwendun- gen, die für die Weiter zahlung der Subven- tionen notwendig gewesen wären. Abgeordne- ter Rueß(KPD) kündigte an, daß die Arbei- ter sich nunmehr zum Ausgleich für die Mag- nahmen der Bundesregierung Lohnerhöhun- gen erkämpfen wollen. bis zu hundert Prozent verdienen. Welchen Umfang der illegale Handel angenommen hat, geht daraus hervor, daß im Juni allein an der hessisch- thüringischen Zonengrenze eine Mil- lion Zigaretten und 3341 Kilo Kaffee, die ille- gal ins Band- geschafft werden sollten, sowie weitere Güter im Wert von 112 000 DM durch die Grenzpolizei beschlagnahmt wurden. Wel- 88 Prozentsatz der unverzollt eingeführten Jaren sichergestellt wird, ist nicht bekannt. Schätzungen schwanken zwischen zwanzig und fünfzig Prozent. Wirtschaftler behaupten, daß jeder zweite bis dritte Raucher unverzollte Zigaretten rauche, wobei allerdings ein beachtlicher Teil nicht über den offiziellen Handel, sondern durch aktive Schwarzhändler an den Verbrau- cher gelangen. Die Größe der Gewinnspannen des Zwischenhandels kann sich derjenige er- rechnen, dem bekannt ist, daß eine„Camel“ in den USA drei deutsche Pfennige kostet. Dieselben Gewährsleute berichten weiter, daß mindestens jeder vierte Kaffeetrinker in West- deutschland„illegale Bohnen“ genieße. Abgeordneter Simpfendörfer(CDU) sagte, eine Stellungnahme sei seiner Partei zum ge- genwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, da die Regierungserklärung völlig überraschend ge- kommen sei. Auf einen Vorschlag des Abge- ordneten Möller(SPD), die Sitzung zu unter- brechen, um der CDU Gelegenheit zur Ausar- beitung einer eigenen Stellungnahme zu ge- ben, betonte Simpfendörfer, seine Fraktion habe im Augenblick keinen Anlaß, eine Er- klärung abzugeben. Sie werde diese zu gege- bener Zeit nachholen. Zu der Frage der Brot- Preise nahm die DV ebenfalls keine Stellung. Kultusetat an erster Stelle Bei der zweiten Beratung des Haushaltpla- nes der Kultusverwaltung stellte der Bericht- erstatter des Finanzausschusses, Abgeordneter Kienle(SPD) fest, daß der Etat der Kultus- Verwaltung mit rund 105 Millionen DM. an erster Stelle im gesamten Staatshaushalt stehe. Die Tatsache, daß für kulturelle Auf- gaben in diesem Jahr neun Millionen DM mehr als im Vorjahr aufgewendet werden, beweise den starken Kulturwillen von Re- gierung und Landtag. Um die Gemeinden 2⁊u schonen, habe man sich im Finanzausschußg geeinigt, die Einführung der Lehr- und Lern- mittelfreiheit schrittweise innerhalb von fünf Jahren durchzuführen. Die staatlichen Zu- schüsse für den Schulhausneubau habe der Finanzausschuß von sieben Millionen auf zehn Millionen DM erhöht. Aber auch dieser Be- trag reiche bei weitem nicht aus. Von 147 Ge- meinden, die Schulen bauen wollten, seien insgesamt 21,4 Millionen DM beantragt worden. In der Aussprache setzte sich Abg. Simpfen- dörfer(CDU) für die Einführung eines„prak- tisch-musischen Zuges“ an den Volksschulen ein, Durch diesen Schulzweig könne sowohl die einfache Schulbildung abgeschlossen als auch der Weg zur höheren Schulbildung er- öffnet werden. Damit sei auch das Problem der Mittelschule gelöst, die als Schultyp ein Hemmnis für die Schulreform und für die Vereinheitlichung des Schulwesens sei, Für die Einführung des praktisch- musischen Zu- ges genüge eine Verordnung des Kultusmini- steriums.— Zu der Ablehnung des Ande- rungsvorschlages zum Totogesetz durch den Landtag sagte Simpfendörfer, bei der Etatauf- stellung seien für Theaterzuschüsse, Jugend- hilfe und sonstige kulturelle Zwecke Mittel eingesetzt worden, die aus dem Uberschuß des Totos erwartet worden seien. Durch den Landtagsbeschluß sei nun im Haushaltsplan der Kultusverwaltung ein Fehlbetrag von 2,9 Millionen DM entstanden, für dessen Deckung die Abgeordneten verantwortlich seien, die das Abänderungsgesetz abgelehnt hätten. Abg. Angstmann(SPD) bemängelte, daß dię Entwürfe zur Schulreform immer hoch bei der Regierung ruhten. Der güte Weg, der in der Frage der Schulreform eingeschlagen worden sei, habe sich zur endlosen Straße ausgedehnt. Die Schulgeldfreiheit müsse das Fernziel bei den gegenwärtigen Bemühungen um die Schul- reform sein, forderte Abg. Wild(DVP), ob- Wohl man auch gegen die Schulgeldfreiheit Verschiedene Einwände erheben könne. Seiner Ansicht nach sei es nicht logisch, wenn man Eltern, die zahlen könnten, das Schulgeld „Dachschmeiße“, Durch Freistellen sei unter Umständen eine größere soziale Wirkung zu erreichen. Als Sprecherin der KPD betonte Langendorf, die vollkommene Schulgeldfrei- heit und die Trennung von Schule und Kirche seien die Grundforderungen, auf denen die KPD bei einer Schulreform bestehe. Der Kir- che flössen in Württemberg-Baden jährlich 1,25 Millionen DM an staatlichen Geldern zu, die sie als Vergütung für die Ausübung des Religionsunterrichts durch Pfarrer Zusätzlich erhalte. Die Beratung des Etats der Kultusverwal- tung wird am Mittwoch abgeschlossen wer- den, da die Beratung am Dienstag durch die Regierungserklärung des Wirtschaftsministers zur Frage des Brotpreises unterbrochen wurde. Der Landtag wird am Mittwoch außerdem den Etat der Innenverwaltung behandeln. Kgesetz geplant Die Länderfinanzminister, der Zentralbank rat der Bank deutscher Länder, der Vorstand der Wiederaufbaubank sowie führende Mit- glieder des Bundesflnanz ministeriums werden demnächst in Bonn unter Vorsitz von Bundes- finanzminister Schäffer über den Entwurf eines undesnotenbankgesetzes zusammen- treffen. Metallgewerkschaft droht mit Streik Der Bundesvorstand und Bundesbeirat der IG Metall hat sich in schärfster Form gegen die Preissteigerungen für Lebensmittel und Gebrauchsgüter ausgesprochen und die Regie- rungsstellen aufgefordert, gegen willkürliche Preistreiberei einzuschreiten. Die Gewerk schaft sei gewillt, notfalls mit Proteststreiks und Lohnforderungen den Preisausgleich her- beizuführen,. Die Herabsetzung der Preise ist jedoch von der Subventionsgewährung ab- hängig. Wie verlautet, werden die Hohen Kommissare keine Einwände gegen die Wei⸗ ter zahlung der verringerten Getreidesubven- tionen machen. 5 Die Wirtschaftsminister gegen Luxussteuer Die Wirtschaftsminister der Bundesländer haben sich auf ihrer letzten Sitzung gegen eine Luxussteuer gewandt, wie sie von der Bundesregierung vorgeschlagen worden ist. Die Minister empfehlen dem Bundesrat, den Gesetzentwurf der Regierung über diese Steuer abzulehnen. In einer Entschließung zur geplanten Spesensteuer erklärten die Wirtschaftsminister, damit könne man die übertriebenen Spesensätze nicht wirksam be- Kämpfen. Volkswagen wirbt in Amerika Unter den zahlreichen westdeutschen Er- zeugnissen, die auf der ersten internationa- len Handelsmesse in Chicago der amerikani- schen Gffentlichkeit vorgeführt werder„ be- finden sich auch vier Volkswagen. Karlsruhe at der Industrie- und Han- Karlsruhe wird die wirtschaft- Günstige Wirtschaftslage im Bezirk In einem Ber delskammer liche Lage des Bezirks im Mai und Juni als günstig bezeichnet. Sowohl In Maschinenbau als auch. der Nahrungsmittel- und Blech- Warenindustrie sowie guf dem Brausektor sei eine Zunahme der ERportaufträge zu ver- zeichnen gewesen. Nach dem Bericht ist im Handel eine vorsichtige Bedarfsdeckung zu beobachten, wobei größere Lage erhaltungen ver- mieden werden. Im Gegensatz zu den ange- führten Industriezweigen wies die Bauwirt⸗ schaft in den Monaten Mai und Juni einen Rückgang auf, der zu verschiedenen Entlas- sungen führte. Als Ursache hierfür werden die Anlaufschwierigkeiten des Wohnungsbaupro- gramms genannt. Spareinlagen nehmen zu Die reinen Einzahlungsüberschüsse an Spar- einlagen bei den nordbadischen Sparkassen beliefen sich im zweiten Quartal 1950 auf 4893 000 D, so dal die Gesamtspareinlagen am 30. Juni 74 853 O0 DM betrugen. Da auch die Giro- und Kontokorrentemlagen im Weiten Quartal eine Zunahme auf 84 620 00 DM er- kuhren, betrugen die Gesamteinlagen bei den nordbadischen Sparkassen Ende M 159 473 000 DM und erhöhten sich damit um 75,8 Prozent gegenüber dem Stand vom 31. März 1950. Die von den Sparkassen gewährten kurz- und mittelfristigen Darlehen beliefen sich Ende Juni auf 43,2 Millionen DM, die n Ausleihungen auf 16,2 Millio- nen 5 Neckar-Bote, Südd. Heimatzeltung für Manuhelm-Seckenhelm und Umgebung, Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druclt und Verlag: Buchdructterei Gg. Vimmermann Unhaber Jeorg Klärdle), Mannheim-Seckenhelm, Fernsprecher 47216— Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5, Fernsbrecher 51806 (Urheberrechtschutz Hermann Berger, r, erden Schluß Nachdruck verboten. Ein süßes, glücklich-geborgenes Aus- ruhen war's. Nicht mehr ein Hetzen um Pfennige, nicht mehr ein Sorgen um täg- lich Brot. Eine Hand aus dem Jenseits hatte irgendwo in der Welt einen kleinen Hebel gestellt, und nun lief ihr mühevolles Leben in anderer Bahn. Eine starke und wundersame Melodie klang in ihrem Innern nach, ein Lied vom Glück. Nicht für sich, nein, für das Kind, für Till. Till, ach Till! Man mußte ein wenig beiseitestehen. Nicht so oft mehr schlangen sich die Arme um die Mutter; nicht mit jedem aller- geheimsten Gedanken kam sie mehr zu ihr. Da war der Mann, den sie liebte,— ein stattlicher, stolzer Mann.— Nun war man mit sich allein.. und etwas leer. Und da kam denn die kleine Blinde 10 5 ihren Kinderhändchen und bettelte und streichelte so lange, bis man wieder froh wurde und von Herzen wieder lachen 55 konnte, und nun erst. 5. 35 Glu f 5 f 0 Oh, 5 der Ren 8 W ite die Dinge anzu- 5 ihn AE und draußen stand ein riesiger junger Mann die Hacken gesetzt. bis sich Tills Ver- mutungen bestätigten. Heut' oder morgen würde man dem guten Gräner mit einer Entschuldigung die Pforten des Unter- suchungsgefängnisses öffnen Und das mit Friedelchen: Kaum wußte er von der Blindheit der Kleinen Näheres, als er auch schon bei einem Göttinger Pro- fessor, der erst vor kurzem aufsehen- erregende Erfolge mit der Heilung von Netzhautablösungen durch elektrische Na- deln erzielt hatte— freund, sagte Alexander— Aufnahme der Kleinen in seiner Klinik erwirkte. Nun würde Friedelchen in wenigen Tagen in Alexanders Obhut nach Göttingen fahren. Seine Arbeitskraft schien sich zu ver- vielfachen. Des Morgens schrieb er an einem neuen Buch— mittags trafen sie sich— nachmittags fuhren sie zusammen zu Architekten und Baumeistern; denn das war sein Plan, ein Häuschen draußen im Grünen zu bauen. mit dem Pfennig zu rechnen! Und abends dann war er mit den beiden Frauen im Theater, oder sie speisten zu- sammen irgendwo; dann mußte das alte Fräulein Garbe nebenan Friedels Schlaf behüten. Ja, ein anderes Gleis war's, eins, das aus der Enge in die Freiheit führte. Also träumte Frau Lili, bis jäh in die Dunkelheit hinein die Klingel schrillte. Ah— Till und Alexander— waren sie schon zurück? Frau Lili eilte zur Tür— nein, dort und strahlte— mit einem Ungetüm von 0 Lilienstrauß in beiden Händen. er Guan! 8 „Ach, Frau Professor“ Ateinles stam- melte er.„Ich dachte— ich wollte— ist Fräulein Rheydt nicht zu sprechen?“ „alter Familien- . ach, er brauchte nicht „So kommen Sie doch herein!— Nach vorn bitte— ich muß Sie doch bei Licht besehen!— Ich muß Sie doch beglück- wünschen zu Ihrer Befreiung!“ strahlten Frau Lilis Augen ihn an. Er lachte glückselig und stapfte voran; dann schüttelte er ihr die Hand, daß sie tapfer die Zähne aufeinanderbeißßen mußte. „Oh, und ihr schöner Strauß!“ half sie ihm ein. „Der ist für Fräulein Till... Fräulein Tochter, meine ich. aber natürlich ge- hört Ihnen die Hälfte! Ja— undd ist sie wirklich nicht da?— Wie schade!“ Voll Rührung betrachtete ihn Frau Lili. Denn sie wußte doch 80 e Was er Wollte. a Frau Lili kämpfte mit sich. Armer Kerl „ Sollte er wirklich noch länger seine Hoffnungen mit sich herumtragen? Wußte er doch immer noch nichts von dem Schicksal seines Briefes. stand er doch noch immer da wie ein Kind vor Weihnachten armer, armer Kerl! Frau Lili feuchteten sich die Augen, und dann nahm sie entschlossen und mutig die Sache in die Hand, um ihrer Till und dem guten Jungen da eine peinliche Stunde 2u ersparen. „Vielleicht schreiben Sie meiner Tochter ein paar Zeilen, Herr Gräner?— Sie wird sich gewiß freuen— sie ist doch nun— verlobt.“ Als hätte ihn ein Schlag in den Nacken getroffen, so beugte er den Kopf 285 sah sie an mit großen Augen. Und sie, zur Seite gewandt, als natte Sie nichts gemerkt: „Auf dem Schiff haben sie sich kennen- gelernt.— Sie wollte Ihnen schon immer schreiben, aber da war doch die dumme Geschichte mit den zehntausend Mark von Malwitz Söhne— und de hat sie denn warten wollen, bis Sie Wieder ein freier Mann waren, Herr Gräner.— Und daß sie und ihr Verlobter alles in Bewegung ge- setzt haben, damit Sie schnell wieder den Unsinn hinter sich lassen konnten— das wissen Sie doch?“ 5 „Ver.. lobt, sagen Sie?— Verlobt?“ „ J lieber Herr Gräner.“ 280.— Ja 80.. Er holte tief Atem seine e breite Brust 1 5 Sich. Verlobt!— Also doch zu spät. Er hatte es ja gefühlt, damals auf der„Conte Rosso“. er selber war schuld... wenn er sein Glück nicht beim Schopfe faßte. er war zu feig gewesen zu Kkleinmütig. Glück wollte erobert sein, erbettelt!. Sacht strich er über seine Lilien. Noch wollte die Stimme ihm nicht recht ge- horchen. Er räusperte sich ein über das andere Mal.. und Frau Lili stand dabei und dachte für ihn unaufhörlich liebe und gute Gedanken. Und endlich preßte er ein paar Worte heraus. „Dann Zu langsam 1 geben Sie 4080 die Lilien da.. als Verlobungsgruß, Frau Professor 15 . nicht wahr?— Und sagen Sie ihr ach, das wissen Sie ja selber alles am besten. Und nun will ich gehen, Frau Professor und danken Sie 1 Viel tausendmal. 85 Mit einem We e in der Kehle brach er ab und machte kehr stolperte über die 8 u. d 20g draußen den Hut.„„ 1 den Hut— I a 1 * er Kann man 1 Königin Maya muß auf der Schulbank sitzen Paris, im Juli Er hat den Beinamen„der Bienenlehrer“ obwohl er garnichts lehrhaftes an sich Hat, der gutmütige und freundliche i Henry Chevalle, der in dem kleinen, ve tenen Provinzstädtchen eine richtige„Biener schule“ hat, in der er nur schon it viel Jahren versucht, einen Blick in die s dieser fleißigen und emsigen Tiere zu Es ist ihm durch seine große seine scharfe Beobachtung lungen, hinter einige Gehe kes im Korb und seiner Königin zu kommen, und seine Erfahrungen sind für die Bienen- züchter ungemein nützlich. tun. und So hat Henry Chevalle langwie Ver- suche angestellt, um herauszubekommen, ob die Bienen, riechen“ können, das t ob sie die vielen Blumen nach ihrem Geruch zu un- terscheiden vermögen, wenn sie die Anfliegen,. Das Verhalten der Bienen sprach dafür, ein Beweis aber konnte bisher noch nicht erbracht werden. Der Bienenlehrer nahm vier kleine Käst⸗ chen, die er aus völlig neutralem Papier und ohne Benutzung von Klebstoff herstellte, ver- Sah sie mit einem in der Nähe des Bodens befindlichen Einflugloch, und stäubte in einige dieser Kästchen, aber nicht in alle ein Blütenparfüm. Außerdem stellte er in die Kästchen kleine Glasschälchen mit Zuckerwasser und ge- Wöhnte die Tiere an die drei zusammenhän- genden Bestandteile: Kästchen, Duft und Futter, eine Weile. Dann wechselte Henry Chevalle die Käst- chen aus. Er stellte völlig unbenutzte, aber auch parfümierte in anderer Reihenfolge auf, jedoch ohne die Zuckerlösung hineinzugeben. Die Bienen flogen die Kästchen mit dem Duft an, der vorher mit dem Futter in Ver- fanden sich Futter ausge- te, und bindung gestanden hat B ein, wenn gar kein dort aucl legt war Damit war der Be erbrace dag der Duft eine Wirkung auf die Biei ot, ja on Duft- ihnen auch aus der Kombi 2 st. Futter eine gewisse Erfahrung Nun wurde ein weiterer Versuch gemacht: Man verwirrte die Bienen, indem man plötz- Iich aus dem vertrauten Geruch des Futter- kastens stündlich andere Gerüche daneben- streute. Mit Sicherheit flogen die Tiere immer Wieder ihrem„Rosenkasten“ zu und kümmer- ten sich weder um Nelken-, Akazien- oder Jasminduft. Der Bienenf e Meinung, daß man die Bienen richt ssieren daß sie zu den hoch Ii N Ti hören, die ungemein rasch etwas Natürlich kann es sich dabei immer um Einzelversuche handeln, die für die Bie- nenzucht selbst kaum von Bedeutung sind. Immerhin verdankt man Monsieur Chevalle schon viele wichtige Fingerzeige, die von der Bienenzüchterzeitung in Paris gern veröffent- icht werden. Auch zu Vortragsreisen ist der Bienenlehrer schon gewonnen worden. Er verfügt über ein Archiv einmaliger Lichtbilder, die Einblicke in das Leben des Bienenvolkes vermitteln, Nur Wie man sie bisher noch kaum gesehen hatte. enen einte Auf die Frage, warum er gerade die Bi zu seinem Steckenpferd gemacht habe, m Monsieur Chevalle, der etwa im 50. L jahre steht, mit geistvoller, französie Ironie:„Mich interessieren die Bienen, weil sie das einzige Volk sind, an dem man wirk- lich eine ungeteilte und reine Freude haben kann. Denn dieses Volk redet nicht, sondern summt sein Liedchen und—— arbeitet im übrigen! Niest-ce- pas. Muscheln mit dem Bildchen des Vesuv Süßes Nichtstun zwischen Neapel und Capri Neapel, im Juli Sprich bitte nicht Neapel, sondern singe den Namen dieser berühmten Stadt auf italienisch Napoli, mit betontem„“! Tönt das Wort nicht in heiterer Schwermut zurück?— Er- Zählt es nicht von südländischen Nächten, singenden Menschen, engen und dunklen Gassen, einschläferndem Meeresbrausen und einer unheimlichen Lust zum Nichtstun? Geh' nach Sonnenuntergang zum Hafen, zur Piazza del Plebiscitia und die Via Roma hinauf zur Piazza Carita.— Vielleicht liegt im Hafen zu dieser Zeit gerade die amerika- nische Mittelmeerflotte vor Anker. Die weiß bedreßten Matrosen kommen dann anläßlich dieses Freundschaftsbesuches an Land, um— wer weis?— alte Feundschaften aus der Kriegszeit aufzufrischen. Verschiedene„Ani- tas“ und„Marias“ zleren um diese Zeit das Straßenbild und scheinen die Wünsche der langen, saloppen Lankees gut zu kennen. Die Via Roma ist für„Amateur- Napoli- fahrer“. Du wirst sie also nur als großes Ziel betrachten, denn sie ist alles andere als das Herzstück Napolis. Aber die Gassen und Gäß- lein im Halbdunkel zwischen der Via Roma und dem Corso Vittorio, ja dort schlägt das Herz von Napoli. Kaufe an der nächsten Straßenecke eine der aufgesägten Muscheln mit dem Bildchen des rauchenden Vesuv. Bezahle den ge- wünschten Preis von 400 Lire— sei ein an- ständiger Ausländer und feilsche nicht— sondern freue dich daran, dag der Straßen- händler auch seine Freude hat und dem Nächsten 500 Lire abverlangen wird für das gleiche„riccordo“, Sag! zum kleinen Hotel- liftboy„thank you“— und er wird zum Kameraden, denn Italien hat doch den Krieg wonnen! Dem Napolitaner fehlt es nie an Zeit zum Nichtstun, höchstens an Zeit zum Arbeiten— aber die läßt sich ja, wenn es sein muß, wie- der einmal finden Diebe giht es auf der ganzen Welt, auch in Napoli.— Einzig ihre Arbeitsweise und die Motive dieser Gelegenheitsarbeiter sind von Land zu Land verschieden. Der napolita- nische Dieb pflegt seine Geschäfte am Hafen zu tätigen und hat sich häufig als„Gepäck träger auf Nimmer wiedersehen“ etabliert. Schleppe deine Koffer selbst, du kannst da- bei im Gedränge auch dann noch um deine Börse kommen. Die Genugtuung bleibt dann Wenigstens, micht übertölpelt, sondern hoch- Offiziell bestohlen worden sein. Vielleicht ist noch zu sagen, daß der Ruf der Diebe weit Sröher ist als ihre effektiven„Leistungen“. So oder so, wenn du bestohlen werden Willst, brauchst du aus Neugier und Abenteuerlust gar nicht zuerst nach dem unsterblichen Na- poli zu fahren, blüht doch dieses„Handwerk“ auch im eigenen Land. Wie der Wein im Süden besser gedeiht, so verhält es sich mit den Dieben. Napoli sehen und sterben! Zu einfach! Wenn auch die italienische Staatsbahn in Na- Poli in einen„Sackbahnbof“ gerät, so will das noch lange nicht heißen, daß es von hier kein Weiter— nur ein Zurück gebe.— Was kann, dieses naiv-schöne Napoli dafür, daß vor seiner Bucht zwei Inseln liegen, deren eine Capri heißt?— Und dieses so viel besun- gene Juwel von einem Erdenfleck Napoli seinen blendenden Schimmer genommen hat. Napoli die mächtige Handels- und Hafen- stadt ist gerade noch Einschiffhafen nach Capris Marina Grande geblieben, wo die Capri-Dampferchen vor Anker gehen. David hat Goliath geschlagen— und Capri raubte Napoli die Fremden. Aber ist es nicht wie wenn die Napolitaner darob ein seltsames Lachen haben?— Nie hat Napoli sein eige- nes Ich aufgegeben, um den Fremden zu ge- fallen.— Nicht so Capri, heute eine Insel von berauschenden Menschen, die bereit Wären, die Felsen grün zu streichen, die Bäume rot zu färben und das Meer gelb zu malen, wenn es der Fremdenindustrie dienen sollte.— „Sieh Capri— und schnell noch etwas von Napoli!“ OIEHORMON.: SCHONHEU(TS- CRE MES ER SGEPPELUEOTEN HAU THORSHAVN auf den Faroer- Inseln. hat nun der Sommer mit zarten Blumen seinen Einzug gehalten. Auch auf diesem fernen Eiland hoch oben im Norden (Aufn. Archiv) Hundert Hände arbeiten an einem Modell Die Modekünstler an der Seine haben Sorgen Paris, im Juli Der Modepräsident von Paris hat Sorgen. Er bangt um die Zukunft der französischen Schneiderkunst. Obgleich der Lärm und das Getriebe um die Modeschauen größer sind als je zuvor.„An unserer Haute Couture frißt der Krebs“, sagt Herr Gaumont. Gaumont, Präsident der Vereinigten Mode- häuser von Paris, muß es wissen. Die promi- nenten Stammgäste der Modeschauen, die sich eben in den Salons an der Seine ein Stelldich- ein geben, behaupten allerdings das Gegen- teil. e bewundern den letzten Badeanzug- Schrei von Rochas, die Sommer-Sonnenkleider von Molineux, die neuesten Abendkleider von Jacques Fath. Sie konstatieren, daß Gelb die Farbe des Sommers ist. Aber sie wissen auch, daß die Herzogin Broke sich diesmal allzu lebhaft für die Preise interessierte.(9 bis 20 000 Franes, soll Molineux ihr zugeklüstert haben) Ob die Broke Geldsorgen hat? Wie interessant!. Ueber all das macht sich Herr Gaumont nur am Rande Gedanken, Er weiß, Pariser Moden sind unvergleichlich und ohne Konkurrenz. „Aber der Krebs frißt trotzdem dran.“ Gaumont hat den Bleistift gezückt und Bilanz gemacht. Hundert Hände arbeiten an einem Modell. Mehr als 80 Stunden, um es am Ende einmal vorzuführen. Währenddessen Wachsen die Kosten für die Salons im Zentrum von Paris. Für die Ateliers, für die Werbung, für die Vorführungen, die viermal im Jahr stattfinden. Nur zur Probe, ein ewiges Experi- ment. „Aber während unsere Künstler der hin- Serissenen Menge ein herrliches Feuerwerk nach dem anderen zum besten geben, stimmt der Chor der Feinde die Zerstörungshymne an und bereitet den heiß ersehnten Umsturz un- serer Haute Couture vor.“ Monsieur Gaumont hat Recht. Die finanzielle Kraft der Couture, ihr Rückgrat, ist gebrochen. Verschwunden ist die kapitalkräftige Kund- schaft. Stattdessen kommen die Aufkäufer aus allen Erdteilen und suchen französische Ideen. Kaufen ein Modell, um es später se- rienweise zu produzieren. Modefirmen aus aller Welt verdienen Tau- sende an den kleinen Spionen, die das Geheim- nis der großen Modelle stehlen und es auf den Markt bringen, bevor das Pariser Manne- duin es über den Laufsteg trägt. Die Kopien der Originale wandern nach Rom, Antwerpen und Rio, ehe noch die Schere am Stoff sitzt. Gibt es kein Mittel, die Schneiderkunst wieder zu einem einträglichen Gewerbe zu machen? Die Couture muß leben, wenn Frankreich leben soll. Die Modekünstler von der Seine haben die französischen Interessen in deer Welt ebenso vertreten wie ihre Mi- nister, Politiker und Generale. Tabletten stets mit Wasser einnehmen Danach sollten Sie sich auf die rechte Seite legen! Kopenhagen, im Juli Sind Sie alt genug, um sich noch der be- rühmten Pülverchen zu entsinnen, mit denen mar z. B. Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit zuleibe rückte? Das war gar nicht so einfach, so ein Pulver zu nehmen, Erstens lag es in einem sorgfältig gefalteten Papier, von dem man nicht wußte, wie der Apotheker es 80 geschickt ineinanderfalten konnte, und zwei- tens konnte man es nie richtig aufmachen. ohne die Hälfte des Inhalts zu verschütten. Dann mußte man das Pulver in einem Glas Wasser anrühren, wobei eine Menge am Glas hängen blieb, und zum Schluß schmeckte es scheußlich, wenn man die Mischung trank. Heute geht das alles viel einfacher. Man nimmt sein Pulver in Form einer kleinen Ta- blette, die außerdem noch meistens lecker mit Zucker- oder Schokoladenglasur überzogen ist. Kurzum, Fortschritt auf der ganzen Linie. Leider hat auch diese Medaille eine Kehr- seite. Der dänische Arzt Dr. Praetorius und der Apotheker Faber haben das Problem der Tablettenmedizin soeben in einer gründlichen Untersuchung zu klären versucht, wobei es sich zeigte, daß viele Medizintabletten bei einer Reihe von Patienten sehr verschiedene Wirkungen haben. Bei manchen Menschen dauert es lange, ehe die Kopfschmerzen-Ta- pletten wirken, und Tabletten gegen Schlaf- losigkeit ergeben oft erst nach Stunden das Sewünschte Resultat. Manchmal stellt sich der Schlaf erst in den Morgenstunden ein. Vielleicht glauben Sie, daß die Tablette, die Sie geschluckt haben, im Laufe weniger Se- kunden in Ihrem Magen angelangt ist Das ist ein großer Irrtum. Bei der Hälfte der Ver- suchspersonen, die auf dem Rücken im Bett lagen. kamen Tabletten, die mit reichlich Wasser geschluckt wurden, im Laufe von etwa 5 Minuten oder weniger in den Magen. Bei der anderen Hälfte der Patienten dauerte es im Durchschnitt 20 Minuten, bis die Tablette die Speiseröhre passiert hatte, und oft blieb die Medizin längere Zeit dort liegen, wo die Speiseröhre in den Magen mündet, Wenn die Patienten in stehender Stellung ihre Tabletten schluckten und sich danach auf die rechte Seite legten, konnte es von 25 bis 100 Minuten dauern, bis die Tablette in den Dünndarm gelangt war, obgleich sie sehr schnell in den Magen gelangt war. Diese Versuche haben eine praktische Be- deutung besonders für diejenigen Arznei- Ta- bletten, von denen man eine schnelle Wir- kung erwartet. Pulver in Wasser aufgelöst Wirkt immer am schnellsten. Will man je- doch Tabletten schlucken, dann soll man sie mit reichlich Wasser in stehender oder sitzen- der Haltung einnehmen und sich danach auf die rechte Seite legen. Gegen Hetlinencugen e J den, 3 J lll lolten Jagen, ee Jemagin gegen Schmerzen aller Art 10 Tabl.. 90 in allen Apotheken DEIN Wirksam!. FERN HEIMAT BLATT NAH UND Tuschenuhr 5,90, m. Rad. 6,40 Tuschen, 10 See 5 5.— uschenuhr, eine. 15, H.- Armbanduhr, Radium. 5. 4 Steine, 14.— „, Cold-Doublee 25.— Ambung DAS. Gol Bubis 12— MERR DIR Tuckncksuhr 3.20, 3.50. 19,20. 8 GERN 5 F BRINGT ỹjyI NEUES STETS Doppelkelle, vergold.. 1.50 1 Buchet verg., m. 2 grav. Buchst. 5 40. Geid-Douplee 3.20 Versand eden Nachnahme Srobe preisliste gern gratis“ Nein Hlsiſo, bo Miohtgefalſ Gold æur det Cg scmmucn-e Sate VRN. Braunschweigs i e. g e — H e 1 15 b. te 11 21 d b 11 1 2 4 55 Al N 2 8 8 c. 0 h 0 8.00 Südwestdeulsche Rundschuu Ehrentag für Landtagspräsident Keil Landtag und Regierung würdigen seine Verdienste Stuttgart((b). Zur Feier des 80. Ge- burtstages des württemberg- badischen Land- tagspräsidenten, Wilhelm Keil, hatten sich am Montagvormittag im Landtagsgebäude neben den Mitgliedern der Regierung und des Landtags von Württemberg-Baden Staatsprä- ident Dr. Müller von Württemberg-Hohen- zollern, die Landtagspräsidenten der Länder der Bundesrepublik, der ehemalige württem⸗ bergische Staatspräsident Hieber, Oberbür- germeister Dr. Klett, sowie die Vertreter der Hochschulen und Landeskirchen versammelt. Der erste stellvertretende Präsident des Landtags, Abgeordneter Henry Bernhard (DVP), würdigte die Arbeit von Wilhelm Keil Für Parlament und Volk. Abgeordneter Bern- Hard teilte mit, daß der Landtag beschlossen habe, Wilhelm Keil von dem Stuttgarter Ma- ler Professor Sohn porträtieren zu lassen. Das Bild soll im Landtag aufgehängt werden. Bernhard verlas sodann einen Glückwunsch- brief des Bundespräsidenten Heuss aus Win terthur in der Schweiz. Professor Heuss nennt Wilhelm Keils„Erinnerungen eines So- Zialdemokraten“ eine wichtige Dokumentation 1 der Zeitgeschichte und ein Selbstporträt von besonderer Wahrheit und Klarheit. Die For- mulierung von Professor Heuss, daß Wil- heim Keil ein Mann der Ordnung sei, der auch einer leisen Pedanterie den Hauch der Armut zu geben vermöchte, wurde von den Versammelten mit schmunzelndem Beifall aufgenommen. 5 Als Vertreter des noch immer kranken Ministerpräsidenten Maier feierte Justizmi- nister Beyerle die Verdienste, die sich Keil Seit Jahrzehnten um seine Wahlheimat er- Worben habe. Auch der politische Gegner sei davon überzeugt, so sagte Dr. Beyerle, daß es WI m Keil stets nur um die Sache und das gesamtwohl gegangen sei. Im Namen Aller aktionen beglückwünschte der Frak- Tionsvorsitzende der CDU, Wiedemeier, das Land irttemberg-Baden zu einem 80 er- kabrenen und unermüdlich tätigen Präsiden- ten des Landtags. 4 ür d. ast r Westdeutsck . Landtagspräsident Keil „Glückwünsche, die ihm„aus einem kalender- mäßigen Anlaß“ überbracht worden seien, in Liner kurzen Ansprache, die von Ergriffen- beit und Humor gekennzeichnet war. In An- spielung auf die Würdigung seines Lebens- laufs sagte der mit einer roten Nelke ge- Schmückte Jubilar, er vermöge sich des Vor- Sangs bei seiner Geburt nicht mehr zuver- Jässig zu erinnern. Es möge ihm dabei so er- Zangen sein, wie bei dieser Feier: beide Male sei er nicht gefragt worden. Bei dieser Feier Sei eine Diskrepanz zwischen Würdigung und Leistung entstanden. Wilhelm Keil nannte als für sein Leben maßgebend seinen Sinn für Ordnung und Arbeit. Er schilderte, wie er als junger Handwerker mit seinem Dorf- Sschulwissen in den Kampf für eine neue so- iale Gerechtigkeit eingetreten sei. Der wech- Selvolle Ablauf der Geschichte habe ihn nicht Zum berühmten, sondern nur zum alten Manne Werden lassen. Er gab das Gelöbnis ab, den Rest seines Lebens unter das Bekenntnis für Freiheit und Frieden zu stellen. Ehrenbürger von Ludwigsburg Die Stadt Ludwigsburg hat Wilhelm Keil das Ehrenbürgerrecht verliehen. Im Ehren- pürgerbrief heißt es, daß Keil nach dem tota- den Zusammenbruch im Jahre 1945 die auf- bauwilligen Kräfte um sich gesammelt und damit der Stadt hervorragende Dienste ge- leistet habe. Außerdem wurde eine neue Straße in Ludwigsburg Wilhelm-Reil-Straße benannt. 5 8 Die Arbeit am Heidelberger Bahnhof beginnt Heidelberg(ds). Die Deutsche Bundes- bahn hat zum 26. Juli die Arbeiten für den sten Bauabschnitt des Heidelberger Bahn- ofneubaus ausgeschrieben. Im Zuge der Ar- eiten müssen unter anderem rund 280 000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Die Finan- jerung der Arbeiten ist durch einen vom amzausschuß des württemberg-badischen ndtags genehmigten Kredit über 2,5 Millio- en DM gesichert. 5 5 5 Westdeutsches Studententreffen in Heidelberg eidelberg dwb). In Heidelberg kom- men am Wochenende zum ersten Mal Studen- ten aller Hochschulen und Universitäten West- deutschlands und der Freien Universität Ber- m zusammen, um über Maßnahmen zu bera- ten, damit sie weiterhin in Frieden leben und udieren können. Bei dem Treffen werden ch Delegierte des zweiten Weltstudenten- Sresses aus Großbritannien und den Ver- igten Staaten anwesend sein. Kein Ersatz für Manöverschäden betten dw). Amerikanische Dienst- bellen haben die Forderung der Stadt Eppin- en auf Ersatz von Feldschäden, die beim letz. n Manöver der Besatzungstruppen entstan- n waren, endgültig zurückgewiesen. Es rurde geltend gemacht, daß die gegenwärti- Bestimmungen eine Entschädigungszah- ung an öffentliche Körperschaften nicht zu- chadenersatz gefordert. 5. sen. Die Stadtverwaltung hatte 7000 DM 72 Kreuz und quer durch Baden Von der badischen Landesstern- Warte Heidelberg auf dem Königstuhl wurde dieser Tage ein Planet 14. Größe entdeckt, der bisher noch nicht gesichtet worden war. Amerikanische Pionjereinheiten haben bei Ubungen in der Nähe von Speyer, Schwetzin- gen und südlich von Oppenheim drei Brük k en über den Rhein geschlagen und am sel- ben Tag wieder abgerissen. Bei den Ubungen War eine Gruppe italienischer Armeeoffiziere zugegen. Der Landrat des Kreises Buchen, Schmér- beck, teilte den Kreistagsmitgliedern mit, daß nun auch für die nordbadischen Landkreise ERP-Mittel freigegeben werden sollen. Diese Tatsache komme einer Anerkennung des Not- standes in den Kreisen Buchen und Tauber- bischofsheim gleich. Die Werksleitung der Badischen Ani Iin- und Soda fabrik Ludwrigshafen hält am 28. Juli, dem zweiten Jahrestag der gro- Ben Explosionskatastrophe des Jahres 1948, an der Gemeinschaftsruhestätte der Opfer auf 85 5 Friedhof Ludwigshafen eine Gedenkfeier Ab. Aus Anlaß der Abschiedsfeier von rund 70 Schülerinnen will die Mannheimer Haus Haltungsschule der Gffentliehkeit in einer Ausstellung einen Einblick in ihre Ar- beit geben. Auf einer Besprechung von Vertretern der Landsmannschaften heimatvertriebener Deut- scher in Nordbaden wurde dieser Tage die Gründung eines Blocks der Heimatvertriebe- nen und Entrechteten nach dem Vorbild der in Schleswig- Holstein bestehenden Organi- sation vorgeschlagen. Polizeibeamter auf der Autobahn beschossen Heidelberg(wb). Ein Polizeibeamter, der auf der Autobahn Heidelberg- Mannheim eine ihm verdächtig erscheinende Frau festge- nommen hatte, wurde kurz darauf aus näch- ster Nähe von einem Unbekannten beschos- Sen. Er erwiderte das Feuer und verständigte das Notrufkommando. Eine Durchsuchung des Geländes blieb jedoch ohne Erfolg. Entsteht ein badisches Karlsbad? Karlsruhe(SWI). Nachdem vor nicht allzu langer Zeit durch die Wiederentdeckung einer jahrhundertealten Schwefelquelle die Gemeinde Gstringen im Raum zwischen Hei- delberg und Karlsruhe verspricht. Deutsch- lands jüngstes Schwefelbad zu werden, kom- men neuerdings auch aus dem Kreise Sins- heim im gleichen badischen Bezirk entspre- chende Nechrichten über neuentdeckte Quel- len. Bei Untersuchungen im gesamten Gebiet rings um den Steinsberg, die mit einem neu- Artigen, von einem Homburger Ingenieur Selbst konstruierten Gerät vorgenommen wur- den, konnte auch auf Hilsbacher Gemarkung eine derartige Quelle ermittelt werden. Bei diesen warmen Quellen soll es sich um Mi- neralwasser vorkommen handeln, die eine ähn- liche Zusammensetzung wie das bekannte Karlsbader Wasser aus dem Sudetenland auf- Weisen, d.h. um„Glaubersalzwasser“, die neben kohlensaurem hauptsächlich schwefelsaures Natron enthalten. Von privater Seite hat sich inzwischen in Hilsbach eine„Interessenge- meinschaft zur Erschließung und Förderung Warmer Quellen im Steinsberggebiet“ konsti- tuiert. g Autobahn schützt vor Unfall nicht Karlsruhe wb). Auf den Autobahnen in Württemberg-Baden haben sich vom 1. Ja- nuar bis 30. April insgesamt 175 Unfälle er- eignet, bei denen 15 Personen getötet, 18 schwer und 737mittelschwer und leicht verletzt wur- den. Der gesamte Sachschaden belief sich auf mehr als 200 000 DM. „Kauft kein überteuertes Schweinefleisch!“ Ludwigshafen(id).„Die Preissteige- rung für Lebendschweine droht allmählich ins Uferlose zu gehen“, erklärte der Geschäfts- führer des pfälzischen Fleischerinnungsver- bandes, Dr. Heckmann, in einer Pressebespre- chung auf dem Ludwigshafener Schlachthof. Bis Ende April seien die Preise für Schweine- fleisch ständig zurückgegangen, seit Anfang Juli sei jedoch eine Steigerung von bereits 30 Prozent zu bemerken. Die Ursache liege micht etwa in einer Schweinefleischverknap- pung, sondern in einer unverantwortlichen Spekulation der Erzeuger unter Ausnutzung der Kriegspsychose. Eine Umstellung der Be- Völkerung auf stärkeren Rindflelschgenuß sei gegenwärtig die einzige Möglichkeit, den Spekulanten einen fühlbaren Pruck entge- genzusetzen. Hierdurch und durch bevorste- hende Einfuhren billigen Schweinefleisches aus dem Auslande, besonders aus Polen, hoffe man wieder Herr der Lage zu werden. Die gleiche Aktion soll auch in Mannheim startet werden. Schmuggler irrten sich und flohen Darmstadt(h). 80 000 unverzolite ame- rikanische Zigaretten und größere Mengen unverzollter Genußmittel fielen den Darm- Städter Zollbeamten durch einen Zufall in die Hände. Die Insassen eines Kraftwagens der amerikanischen Verkehrspolizei winkten auf der Autobahn Frankfurt-Heidelberg einen nicht vorschriftsmäßig fahrenden Kraftwagen an die Seite und fuhren dann weiter. Die beiden Insassen des PKW's glaubten anschei- nend an eine Kontrolle, hielten den Wagen 86 an und entflohen in den nahe gelegenen Wald. Heute Proteststreik in Südbaden Ergebnislos mit Regierung verhandelt Freiburg dd). Die Bezirksstelle Baden des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat am Diens- tag nachmittag beschlossen, die Betriebe am Mittwoch, 26. Juli 1950 von 15 Uhr bis 18 Uhr zur Durchführung von öffentlichen Protest- kundgebungen gegen die Preiserhöhung still- zulegen.% 5 Die 2 tern mit der Landesregierung wegen Maß- nahmen gegen die Preiserhöhung ergebnis Jos verlaufen ist. An dem Streik werden Sämtliche südbadischen Gewerkschaften auger der Gewerkschaft Eisenbahn teilnehmen. Die Bezirksleitung der Gewerkschaft Eisenbahn hat ſhren Sitz in Karlsruhe und ist in Süd- baden nur durch eine Ortsverwaltung ver- theten, die keinen Streikbeschluß kassen kann. 5 5 Beschluß wurde gefaßt, nachdem eine letzte Konferenz von Gewerkschaftsvertre- Lolcale Nundocliau Tragiſcher Tod. Geſtern Vormittag fiel der 65⸗jähr. Land⸗ wirt Karl Seitz, wohnhaft n e ſtraße 19 einem grauenhaften Anfall zum Opfer. Der Mann hatte bei der Bahnüber⸗ führung zwiſchen Seckenheim und Edingen das Geleiſe der O. E. G. mit einem Fahrrad paſ⸗ ſiert und kehrte anſchließend ohne Rad noch einmal zurück. Dabei erfaßte ihn ein von Rich⸗ tung Mannheim kommender Zug der O. E. G., der nicht mehr abſtoppen konnte. Der Mann wurde eine kurze Strecke mitgeſchleift und ſchrecklich zugerichtet. Er war ſofort tot. Die angeſtellten Ermittlungen der Kriminalpo⸗ lizei halten einen Selbſtmord für unwahr⸗ ſcheinlich. Zündholzaktion zu Gunſten des Sportplatzes des Sportverein 07 Mannheim ⸗Seckenheim. Dem Beiſpiel vieler Vereine folgend, führt auch der Sportverein 07 eine Zündholzaktion zum Ausbau der Sportplatzanlage durch. Die mißliche finanzielle Lage, in der alle Vereine ſich befinden, läßt es geraten erſcheinen, alle gebotenen Mittel zur Verbeſſerung der finan⸗ ziellen Lage zu benützen, ſo auch die„Zünd⸗ holzaktion“. Der SV. 07 bittet die einzelnen Firmen, dieſe Aktion durch Erteilung eines Auftrages für dieſe Werbe⸗ und Reklame⸗ zündhölzer zu unterſtützen. Die Vorderſeite der Zündholzbriefe wird der auftraggebenden Firma zu eigenen Reklamezwecken zur Ver⸗ fügung geſtellt. Die Rückſeite trägt die Auf⸗ ſchrift„10 Pfg.⸗Spende zum Ausbau der Sportplatzanlagen des SV. 07 Mhm.⸗Secken⸗ heim“. An alle Seckenheimer Sportfreunde ergeht die Bitte, die in nächſter Zeit zum Verkauf kommenden Zündholzbriefe zu einem Preis von je—.10 DM. zu kaufen und damit zur Schaffung einer wirklich ſchönen Sport⸗ platzanlage beizutragen. Anſer neuer Noman v. Doris Eicke: Das Liescbethili beginnt in der nächſten Ausgabe. Doris Eicke iſt eine in der letzten Zeit ſehr bekannt gewordene ſchweizeriſche Schriftſtelle⸗ rin, die ſich mit ihren Romanen und Erzäh⸗ lungen raſch die Gunſt eines breiten Leſer⸗ kreiſes erworben hat. Daß Doris Eicke heute überall gern geleſen wird, verdankt ſie ihrer Gabe, menſchliche Schickſale packend darzu⸗ stellen. und dies in einem ſchönen klaren Deutſch. Auch in dem Roman„Das Lieſe⸗ bethli“ verſteht Doris Eicke vortrefflich, aus einer unmittelbaren Anſchauung heraus, das Leben wie es iſt zu ſchildern; ſie zeigt uns bäuerliches Milieu, die Welt der ſchweizer Berge und ihrer Bauern, in der die prächtige Geſtalt, das Lieſebethli, daheim iſt Mannheimer Postraub soll verfilmt werden Mannheim(UP). Der Aufnahmestab einer Filmgesellschaft bereitet zur Zeit in Mannheim die Verfilmung des vor 13 Mona- ten verübten Postraubes vor, der von einer* erfreuliche Tatſache, die zeigt, daß man Sek⸗ Verbrecherbande mit einem gestohlenen ame- rikanischen Wagen durchgeführt wurde und bei dem den Tätern 160 000 DM in die Hände fielen. Nachwuchsschauspieler werden die noch jugendlichen, bereits verurteilten Ver- brecher darstellen. Für die Hauptrollen wur- den Otto Wernicke und Ursula Herking ver- pflichtet. Alle Aufnahmen sollen unter Mit- hilfe von Polizei und amerikanischer Militär- polizei im Freien vorgenommen werden und zwar nach Möglichkeit an denselben Orten, an denen das Verbrechen vorbereitet und durch- geführt wurde. Der Rechtsanwalt der Ver- brecherbande, der sich bekanntlich in Unter- suchungshaft befindet, soll bereits gestanden haben, daß ihm etwa 10 O00 DM Honorar aus der Beute gegeben wurden, wofür er sich unter anderem 40 Anzüge schneidern lieg. 25 und 29 Grad. Wenig Aus der Seckenheimſchule Zwei verdienſtvolle Lehrkräfte ſcheiden aus dem Lehrkörper aus. Zum Schuljahresende werden aus dem Lehrkörper wegen Erreichung der Altersgrenze vorausſichtlich zwei verdiente Lehrkräfte aus⸗ ſcheiden. Der hier lange Jahre tätige Haupt⸗ lehrer Friedrich Herr, wie auch Frl. Weickum werden ihren liebgewordenen Wirkungsſtät⸗ ten und auch den Kindern Valet ſagen, um ihre weiteren Lebensjahre in dem verdienten Ruheſtand zu verbringen. Beide Lehrkräfte haben ſich mit beſonderer Intenſität bemüht, den von ihnen betreuten Schülern das not⸗ wendige Rüstzeug mit auf den Lebensweg zu geben und in vielen Fällen haben Eltern und auch die Kinder bei dem gleichen Lehrer die nötigen Kenntniſſe und Fertigkeiten erhalten, die Grundlage für ihr heutiges Wiſſen und Können waren. Eine weitere Lehrkraft wird vorausſichtlich wegen Verſetzung in die In⸗ nenſtadt aus dem Lehrkörper der hieſigen Schule ausſcheiden. Schulabſchlußfeier vorausſichtlich abends. Die Leitung der Volksſchule wird in dieſem Jahr vorausſichteich die Abſchlußfeier am Abend veranſtalten, um möglichſt weiten Krei⸗ ſen Gelegenheit zu geben, der Feier beizu⸗ wohnen. Dieſe Feier ſoll ein getreuliches Spiegelbild der geleiſteten erzieheriſchen Av⸗ beit ſein und neben geſanglichen, rezitatori⸗ ſchen auch turneriſche Darbietungen enthalten. Als vorausſichtlicher Termin iſt Freitag, der 28. Juli vorgeſehen. ———— 2— Beſonders erfreuliche Feriennachricht— der Schulhof wird hergerichtet. Eine beſonders erfreuliche Nachricht wurde in den letzten Tagen von den Lehrkräften, insbeſondere aber von dem Rektor der Schule lebhaft begrüßt. Die Gartenbauverwaltung hat nun endgültig die Herrichtung des Schul⸗ hofs zu einem Spielplatz während der Ferien zugeſagt und damit die langwierigen Be⸗ mühungen der Seckenheimer Schule erfolgreich abgeſchloſſen. In welcher Art die Umgeſtal tung des bisher unmöglichen Hofes erfolgen ſoll war bisher noch nicht genau zu erfahren, doch bleibt zu hoffen, daß den berechtigten Wünſchen auf einen unfallſicheren Spielplatz Rechnung getragen wird. Die weiteren Inter⸗ ventionen wegen der Herrichtung einzelner Klaſſenzimmer und insbeſondere der Reſtaurie⸗ rung der Abortanlagen gehen in unverminder⸗ tem Maße weiter. Auch hier wäre eine baldige Abhilfe angebrachte Hoffentlich werden auch für dieſe ſehr notwendigen Zwecke einmal Mit⸗ tel zur Verfügung ſtehen. Auf jeden Fall be⸗ deutet die Herrichtung des Schulhofs eine kenheims Schulſorgen und Wünſche an kompe⸗ tenter Stelle ernſt nimmt. 5 5 5 er. Wetterbericht a U bersicht: Innerhalb der kräftigen Westlichen Hochdruckströmung wird erneut Sine schwache Störung nach Mitteleuropa ge- führt. Damit bleibt der leicht veränderliche Witterungscharakter vorerst erhalten. 1 5 Vorhersage: Noch überwiegend sonnig und Warm mit Höchsttemperaturen zwischen 6 veränderte Tempera- turen, Meist nur schwache Winde. g * Schwindler mit dem sagenhaften „Göringschatz“ Wie 150 000 DM verloren gingen— Die Dum- men werden nicht alle 5 Der Schwindler mit dem Göringschatz ist zwischen abserviert worden, Das heißt aber nicht, daß die Gönner geheimnisumwitterter Schatzgräber alle geworden sind. Vielen Mit- menschen scheint das Geld für fragwürdige Unternehmen heute, trotzdem nicht gerade von einer allgemeinen Blüte gesprochen wer- den kann, ziemlich locker in der Tasche zu sitzen. Wäre es sonst möglich gewesen, daß drei ernst genommen sein wollende Berliner Geschäftsleute 150 00 DM und dazu noch „West“-Geld für die Hebung eines sagenhaf- ten Goldschatzes an irgendeiner Bootslege- stelle im Müggelsee anlegten, ohne natürlich jemals eine Unze Gold ans, Tageslicht zu för- dern? Ein Goldschatzfimmel Es kommt aber noch besser. Mit dem dies- jährigen Frühlingsbeginn befiel den Berliner Mechaniker Herbert Schneidewind der Goldschatzfrimmel. Eine größere Berliner Ta- Seszeitung unterstützte ihn und die mehr oder Weniger verdutzten Leser des Anzeigenteiles lasen an einem der letzten Märztage:„He- bung eines Goldschatzes zu verpachten. 50 Frozent Beteiligung. Größerer Wert“. Leser, denen der Einfall kam, es könne sich viel- leicht um einen Scherz oder einen lieben klei- nen„Goldschatz“ mit schwarzen oder blonden Haaren handeln, der hier etwas romantisch angepriesen wurde, erlebten durch spätere Publizierung eine arge Enttäuschung. a Schneid win. als zehn Wes * die drei g chenlohnes, für die Annonce mit Strichrand ausgegeben hatte, erhielt sage und schreibe 138 kürzere oder längere Zuschriften, von de- nen 2 Drittel absolut ernst gemeint waren. Der„Goldschatzbesitzer“ siebte. Schließlich blieben 3 Westberliner Fabrikanten übrig. Sie ließen smarte Bankkonten vermuten. Mit Lageplan und gefälschter notarieller Bestäti- gung versehen, berief unser Mechaniker eine „Viererkonferenz“ ein. Dabei leuchtet den „gewiegten“ Fabrikanten ein, daß es wohl! möglich sein könne, dag an jener Stelle in Müggelsee eine Kiste mit„ORW- Gold“ im Werte von rund einer Million Westmark 5 zwischen Schilf und Seerosen im Schlamm vergraben liegt. Warum auch sollte Schneide- Wind das nicht wissen? Wies ihn doch sein Altes Soldbuch als OK W- Funker aus! Auch das Argument, selbst nicht das Geld für die Hebearbeiten zu haben, zumal natürlich ein Taucher nötig sei, konnte nur nickend bestä- tigt werden. Der französische Kognak war gut. Der im Zimmer schwängernde Rauch lieg Geschäftsleute gerade noch den Scheckblock erkermen, um die 50 O DM Ga- rantiesumme auszufüllen. Am nächsten Tag Wollten sie gemeinsam zum Müggelsee hin Wir stellen vor: Selen wir ehrlich! So recht wissen wir nichts anzufangen mit diesen neuen Mitbürgern, den tzüdostdeutschen Menschen. Wie Fremdlinge, geheu und unsicher, laufen die Frauen in ihrer Gunklen Tracht durch unsere Straßen. Erst wenn sie an einem heiteren Sonntagnachmit- tag sich vor ihrem Haus zu einem Schwatz der„Freundschaft“ zusammensetzen, verlie- Ten sie hre Befangenheit und plaudern dann in südlicher Lebhaftigkeit. Auch die Männer mit ihren großen Bauernhüten, den schweren Joppen und den Stiefeln, die einst auf eige- nem Acker schritten, fallen in den Arbeiter- zügen auf. Auch sie werden erst unter sich munter und scheinen uns dann noch ferner zu rücken, wenn sie in ihrem Dialekt oder gar ungarisch sich unterhalten. Dann sind schon manchem Zweifel aufgestiegen: Sind denn alle diese Heimatvertriebenen überhaupt noch Volksdeutsche? Konnte man sie nicht in dem Lande belassen, deren Sprache sie ja zum Teil reden? Unsere Sammelbezeichnung „Südostdeutsche“ erscheint reichlich gewagt, Wenn wir bedenken, daß die unter diesen Begriff fallenden Ausgewiesenen in unserem südwestdeutschen Raum aus drei Ländern (Ungarn, Jugoslawien, Rumänien) stammen. Dabei lassen wir die„Ruhßlanddeutschen“ außer Betracht und begnügen uns, von den NHeimatvertriebenen des ungarischen Raumes und seiner Randgebiete zu berichten, ohne den mehrfachen politischen Besitzwechsel der letzten Jahrzehnte im heißumstritenen Süden (Banat, Batschka, Baranya) aufzuzeigen. Streng genommen gehören auch die Slowakeideut- schen als Bewohner der Karpathen viel cher in diese Betrachtungsreihe denn in das Rie- senheer der Deutschen aus der Tschechoslo- Wakei. Nicht nur die politische Zerrissenheit kenn- Zeichnet die so große Verschiedenartigkeit der Schüttinsel der Donau in fruchtbares Acker- land und hießen deshalb Heidebauern. Ihre tüchtigen und fleißigen Nachfahren aus den Gebieten von Altenburg, Wieselburg, Kalten- Stein usw. sind also jetzt aus 1000 jährigem Besitz vertrieben worden.— An der öster- Teichisch- ungarischen Grenze, die seit 1920 das Burgenland durchschnitt, lagen weiterliin alte deutsche Gemeinden zwischen Güns und Gden- burg, deren Urahnen ebenso früh vor der Ungarischen Landnahme hierher kamen. Wa- rum sie„Heanzen“ heißen, konnte die Wis- senschaft noch nicht deuten. Ihr anderer Bei- name„Baunzichta“(Bohnenzüchter) ist rasch Erklärt: Sie züchteten nicht nur Bohnen, son- dern der„Bohnensterz“ war für sie das Lieb- Uingsgericht wie für den Schwaben die Spätzle. Sie sprechen wie die Heidebauern einen öster- reichisch- bayerischen Dialekt, sind— in einem bekannten Weinbaugebiet wohnend— frohe, dabei oft hartköpfige Menschen sowie her- Vorragende Bauern und Wirtschaftsbürger. Die zweite Gruppe des Deutschtums in Un- garn sind die Erbauer der meisten ungari- schen Städte. Schon König Stephan der Hei- lige rief ums Jahr 1000 deutsche Handwerker und Handelsleute nach Ungarn. In Beglei- tung seiner Gemahlin Gisela, einer bapveri- schen Prinzessin kamen auch die Ritter nach Ungarn und erschlossen das Banat. Im süd- östlichen Bergkessel entstand Siebenbürgen Seit dem 12. Jahrhundert: der Hermannstädter Gau, das Burzenland und das Bistritzerland. Die Zuwanderung in die Städte dauerte durch die folgenden Jahrhunderte an. Mit den Stäcten des Westens herrschte regster Ver- kehr und Ubereinstimmung in Lebens- und Stilformen. Es ist 2. B. viel zu wenig bekannt, daß Albrecht Dürers Vater aus der Nähe von Groß wardein stammt und in Nürnberg seg- haft werden konnte. Umgekehrt arbeitete die Werkstatt des Veit Stoß für Siebenbürgen. Heute freilich sind nur noch spärliche Reste nes Lebens sichtbar; der Türkensturm brach 5 und verwüstete im 16. Jahrhundert weite Landstriche. Damit fielen Kirchen, Kl6- zter, Städte und Dörfer in Trümmer. Nur zwei Städte Ungarns, Gdenburg und Fünf- Firchen, konnten hr Deutschtum teilweise bis die jüngste Zeit erhalten. Der Südostdeutsche Erst als der Islam drohend vor den Toren des kaiserlichen Wien stand, erhoben sich die eutschen mit Erfolg. Im Gegenstoß gelang es, das Land der Stephanskrone wieder dem Westen anzugliedern. Ganz bewußt schreibt Kaiser Karl VI.(171140) in seinen Bitt- zehriften um Siedler. daß eine Vormauer des Shristentums errichtet werden müsse. Wieder beginnt ein Kolonisationswerk. Während des ganzen 18. Jahrhunderts zogen Wandergrup- pen, die grogen„Schwabenzüge“, von Ulm oder Regensburg ausgehend, die Donau hin- unter in den Südosten und schufen sich in den türkenbefreiten, menschenarmen Provinzen trotz Not und Tod eine neue Heimat, die all- Mmählich erblühte. Die Landstriche vom Bur- genland über die Zips, von den Nordkarpa-⸗ then bis in das Innere Siebenbürgens, das Ba- nat, die Batschka und Syrmien, die schwäbi⸗ sche Türkei, die Ofner Berge und das Sath- marer Gebiet— alle diese Landesteile hatten viele deutsche Kolonisten aufgenommen; ihre Kopfzahl überstieg nach dem ersten Weltkrieg Zz Wei Millionen. Was für Landsmannschaften stellten die Siedler für den ungarischen Raum? Der Name „Donauschwaben“ könnte irreführen. Gewig Waren echte Schwaben unter den Kolonisten. Ein geschlossenes schwäbisches Siedlungsge- biet haben wir im Sathmarer Gau vor uns. Die Auswanderer kamen aus dem Bodensee- gebiet. Den Grafen Alexander Karoly hatte seine Gemahlin 1712 darauf aufmerksam ge- macht, daß er dort fromme, fleißige und nüch- terne Leute finden werde. Sonst bestätigt die Mundartenforschung neben Uberlieferungen und Familiennamen, woher die Siedler stam- men. Weitaus die meisten waren Mainfranken. Die„Batschkemer Schwowe“ entpuppen sich bei genauer Betrachtung als waschechte Pfal- zer; sonst finden wir Saarländer, Moselfran- ken, Odenwälder und Ostfranken, Eine starke Grube stellen die Donaubayern. Sie alle wurden von den Ungarn und Serben als Schwaben bezeichnet, vielleicht weil sie sich im Schwabenland zum Auszug gesammelt hat- ten und in der Heimat einen„schwäbischen“ Fleiß entfalteten. Das Einzigartige ist nun, daß alle diese Siedler nicht zu einem Kolonistenstamm zu- sammenwuchsen, wie das in Meißen, Schle- sien und Böhmen geschah. Die Zuwanderer bewahrten ihre Stammeseigenart in ihren ein- zelnen Dörfern, wie auch sonst das Dorf sich selbst genug war. So ist dieser Siedlungs- raum eine Musterkarte aller hochdeutschen Stämme und Landschaften gewesen. Nirgend- Wo haben sie die deutschen Bauern weniger vermischt, zumal in diesen Gebieten kein Vor- Volk verdrängt wurde. Aber auch nirgendwo Wurde infolge dieser großen stammlichen Zer- Splitterung, der gewaltigen Entfernungen und der schlechten Straßen weniger Zusammen- hang geschaffen und weniger Widerstand ge- leistet, als im 19. Jahrhundert die Magyaren Und später die Serben ihrer Staats- und Kul- turwillen bekundeten. Sehr spät erst begannen die Donauschwaben — mit dem Schwerpunkt im Banat— einen einheitlichen Stammesverband und eine gei- stige Gemeinschaft anzustreben. Sie hatten dabei einen Rückhalt an dem schicksalser- probten siebenbürgischen Sachsentum, das— Dine Ausnahme von unserer Feststellung Wirklich ein neuer Stamm mit einem eigenen Gesicht geworden war. Abgesehen von eini- gen bayerischen Gruppen ist er aus mittel- und niederrheinischen Franken bervorge- gangen. Das Leben der Ungarndeutschen des Bur- genlandes ist immer in enger Anlehnung an das Kernland Osterreich verlaufen., Jedenfalls verstehen wir jetzt, daß gerade in den letz- ten Jahrzehnten, als die jungen Nationalstaa- ten Ungarn, Jugoslawien und Rumänien ihre völkische und sprachliche Vereinheitlichung überstürzt betrieben und durch die Schulen planmäßig förderten, die deutschen Mundar- ten vielfach rasch zugunsten der Staatssprache — Zuletzt auch in den Kirchen— aufgegeben Wurden. So ist es also kein böser Wille, wenn unsere ausgewiesenen Donauschwaben heute So Viel Ungarisch reden. Weisen nun diese stammlich so verschiede- nen Südostdeutschen überhaupt irgendwelche gemeinsame Wesenszüge auf? Ganz ge wih! Ein übereinstimmendes Siedlerschicksal hat sie geformt. In überwiegender Mehrheit hal- ten sie zäh am Boden, am Bauerntum fest, ebenso am Herkömmlichen, an Trachten, Bräuchen, Sagen und Liedern. Auf der andern Seite sind sie fortschrittlich und aufgeschlos- iu Hose? Dann zuerst zum elender. HOSEN-MôlleER Turnerbund„Jahn“ Heute Mittwoch ab 19 Uhr Trai ning auf dem Waldsportplatz. * Mannheim nur G 4, 10 Kleiner Laden- Große Leistung Frau zum Tabakeinnähen 8 gesucht. Gg. Erny, Säckingerstr. 10. Zzu verkaufen. Ziegenmilch Lichtenauerstr. 5. Ein guterhaltener Kinderwagen zu verkaufen. Maxauerstraße 16, J-Zimmewohlung gesucht 3 mit Baukosten- Zuschuß oder Tausch in Nähe Meßkircherstr. egen evtl. Abfindung). Adresse unter Nr. 380 an die Eine AuzElek in Iirer Heimatzeitung ist immer erfolgreich! „ ee, Seeg. wie geb. 0 Fachgoscheffen 8 Geschäftsstelle ds. Bl. erbeten. seni für jede Art von zweckmäßigen Neuerun- Seni. Sie sind bildungsfähig, leisteten für meh- rere Jahrhunderte Hervorragendes auf wirt- schaftlichem und kulturellem Gebiete und wa- ren so die Lehrmeister aller umwohnenden Völker. Das„schwäbische“ Bauernhaus war reinlich, stets sauber geputzt. Ebenso sauber War aber auch das Leben seiner Bewohner. Hören wir das Lob, das ihnen der magyarisch- kalvinistische Geistliche Astalos einst Spen- dete:„Es ist ein fleißgiges und vermögendes Volk. Es beneidet niemands Gut und rührt dieses auch nicht an, aber auch das eigene läßt es sich nicht anrühren. Die übernommenen Verpflichtungen erfüllt es pünktlich. Ihr Fa- Milienleben ist jungfräulich rein. Ihr Element ist die Arbeit.. Schwäbische Gefangene in den Arresten sind eine Seltenheit“. Das Zusammenwohnen in grogen Gemein- den, wo die Wirtschaftsgebäude von tausend und mehr Bauern nebeneinanderstanden, hatte auch die gesellschaftlichen Tugenden ent- Wickelt. Der Donauschwabe ist grundgütig, gastfreundlich, treu und gerecht. Er ist durch- Allen Fugen geraten. Es wäre für alle die Aus- Weisungsländer besser gewesen, wenn sie den Rat befolgt hätten, den König Stephan seinem Sohn als Richtschnur für das Zusammenleben der verschiedenen Nationen vor nahezu 1000 Jahren niedergeschrieben hatte:„.. denn ein Reich mit einer Sprache ist hinfällig und zer- brechlich. Deshalb befehle ich dir, mein Sohn, daß du sie(die neuen deutschen Einwanderer) in Ehren hältst, damit sie lieber mit dir leben, als irgendwo anders wohnen. Denn so du be- flissen sein wirst, das zu zerstören, was ich vereinigt habe, wird doch das Reich den größ- ten Schaden erleiden.“ ch. 5— Die Lyriker beschenken die Welt mit Im- Fulsen. Sie arbeiten in der Herzgegend des Körpers Menschheit. 2 Die größten unter ihnen Hchnaton, David, Litaipo, Goethe, Hölderlin, Puschkin, Nietzsche sind sogar Neuwerter des Lebens, raumschaf. fende, freiheitsspendende Ich persönlichkeiten: aus nicht so wortkarg, zugeknöpft, mißtrauisch Sie kommen wie Urbilder des Menschen aus und etwas weltfremd, wie er in seiner neuen fruchtbarem Wildland. Umgebung oft wirken mag. Freilich interes-* sierte jeden Ort kaum noch die Nachbarge- 1 r 5 0; meinde, weil sie ihm nichts geben konnte. Mit eee 1 dieser bewußten Beschränkung blieb etwas den Kulturbildnern F. Ungekünsteltes, ja Naives und Kindliches er-. 14 Balten, das sich gerade auch im religiösen Die meisten Lyriker tarnen ihr Rebellentum er Leben wiederfindet. Die vielen religiösen Horaz kleidete sich in Biedermannstoga d Bräuche brachten allerdings auch die Gefahr spielte den„Kleinen Mann“ Mörike verbarg 8 des Aberslaubens mit sich; so War z. B. die sich nicht immer erfolgreich in kleinen Land- 85 Gesundbeterin für Mensch und Tier hier zu städtchen und gab pfarrherrliches Gehaben Hause. vor. Uhland tarnte sich noch im Alter mit der 85 Wie auf jedem Gemälde müssen auch auf Studentenschildmütze. Uber meiner Mütze(le unserem Bild Licht und Schatten verteilt sein. nur die Sterne“— darin Goethe Ahnlich, der 80 Die Arbeitsamkeit und der fruchtbare Boden das Rokoko vernichtet,„Sturm und Drang E führten zu einem beachtlichen Wohlstand. Der entfesselt, sich den Zopf abschneidet, in Wel- v. Stolz auf sein Besitztum brachte vor allem. 75 5 N. d. den Banater Schwaben dazu, den Mitbürger e e 10 ohne Landbesitz zu verachten. Der Standes- 8 5 115018055 11 710 4 5 11 85„Geheimderats 85 Unterschied wurde gern betont. Eher wan 8 8 555 ü derte ein Donauschwabe aus, als daß er sich in 25 5 die Stellung eines Bauernknechts verdingte. Fast alle großen Lyriker sind Rebellen oder 8 Der Gedanke des Besitzes war dabei so be- haben Anlagen dafür. Echnaton war ein könig- 8 herrschend, dag darüber alles andere zurück- Ucher Ketzer, der die Sonnenanbetung in 2 gestellt oder völlig vergessen wurde. Da Agypten einführte. David verging sich meh- 80 Konnte der Ungarndeutsche dann recht knaus- reremale gegen das„Gesetz“. Hafis war isla⸗ el rig sein. mischer Sektierer und Rebell. Sie stehen alle F So erfreulich das ausgesprochene Zusam- mit der Saugwurzel ihres Lebens noch im Un- p. mengehörigkeitsgefühl, mit Verwandtschaft geformten. 4 11 und„Freundschaft“ sein mag, jeder Flücht⸗ 5 8 ü. Uingsbetreuer kann bestätigen, daß es selbst Goethes innerer Sturm und Prang, Hölder- b. heute innerhalb dieser Südostdeutschen eine lins visionäre Zeitferne, Mörikes Rückerin-. Schicksalsverbundenheit der engeren Heimat nerung und Traumbotschaft, Nietzsches eksta- 25 nicht gibt.. tischer Derwischtanz sind Einbrüche von be. Es ist gewiß nicht erstaunlich, daß ein so kruchtender Lebenserneuerung in die Kultus 1 5 fest verwurzeltes Bauernvolk sich nach einer der menschlichen Gesellschaft. 5 so gewaltsamen und plötzlichen„Umsiedlung“ d. 1 im Aufnahmegebiet nicht zurechtfindet, zumal Die großen Lyriker und Lebenser wecker es kaum den rechten Boden zu 1 sind wichtig 5 gefährlich wie die 1018 8 Einwurzeluns vor allem als Bauer finden Ketzer. Nach Jahrhunderten werden sie ka- kann. Sein Wesen, das voll und ganz in die- nonisiert und sanktioniert.„ sem Bauerntum begründet war, mußte nach 1 w diesem rauhen Entzug seines Nährbodens aus 8 41 8e er Von Sport„Halbzeit“ bei der„Tour de France“ Kiel Hochschulmeister im Rudern Die nahezu 2000 m lange Strecke im Mann- heimer Mühlauhafen war der Schauplatz des zweiten diesjährigen rudersportlichen Ereig- nisses von Mannheim. Sieben Hochschulen er- mittelten in vier Rermen die deutschen Hoch- schulmeister des Jahres 1950. Zum Rennen um die Deutsche Hochschul meisterschaft im Vierer o., Stm. hatte sich die Uni Bonn abge- meldet, so daß die Universität Kiel kampf jos Meister wurde. Die sportliche Ausbeute War trotz der ungünstigen Wetterverhältnisse recht gut. Als erfolgreichste Hochschule er- Wies sich dabei die Universität Kiel, die den Vierer m. Stm. und den Achter für sich ent- scheiden konnte. Das einzige Frauenrennen, den Jungmann-Gig-Doppel-Vierer m. Stm. holte sich der RV Eßlingen vor dem RC Worms. Aschenbahnrennen in Donaueschingen 24 Amateure aus Süddeutschland und der Schweiz starteten am vergangenen Wochen- ende bei den Aschenbahnrennen im Donau- eschinger Stadion vor rund 2000 Zuschauern. Im Flieger-Hauptfahren gewann der Augs- burger Deibler den von der Stadt Donau- eschingen gestifteten„Ehrenpreis der Donau- quelle“ vor Spiegel(München) und Schiwi (Zürich). Das über 100 Runden führende Mann- schaftsfahren nach Sechstageart gewannen die Augsburger Gebrüder Deibler in 1:05,56 Stun- den vor Spiegel-Gänssler und Fuchs-Raub (Karlsruhe). Dem Hauptrennen ging ein Punktefahren des südbadischen Radsport- Nachwuchses über 50 Runden voraus, das Stegler(Singen) vor Münchbach Freiburg) und ddem südbadischen Jugendmeister Ehret(Frei- Dapg) als Sieger sah. Australler beim Donauringrennen Die Spitzen des deutschen Motorsportes Werden zusammen mit dem australischen Rennfahrer Bruce Campbell auf einem Coo- Per- Wagen am 30. Juli beim Donauringrennen in Ingolstadt an den Start gehen. Insgesamt Starten 18 Wagen der Formel III(bis 500 cem). Gleichzeitig geht es um neue Punkte für die Meisterschaft. Erstmals wird die Strecke ge- gen den Uhrzeigersinn, also links befahren, so daß rechts überholt werden muß. Das Donau- Tringrennen beginnt eigentlich schon am 28. Juli. n diesem Tage und am folgenden Samstag gehen die Fahrer der Ausweisklasse Auf Solo- und Beiwagen maschinen an den Start. Die Lizenzfahrer dagegen bestreiten das Rermen ebenfalls am Sonntag. ASV Trier nimmt an den Endkämpfen tell Im einer Besprechung zwischen dem Vor- Stand des Schwerathletikverbandes Rheinland, Meyer-Langenlonsheim, wurde beschlossen, daß der ASV, entsprechend den Plänen des DAB, an den Hntscheidungskämpfen um die Deutsche Gewichtheber Mannschaftsmeister- Schaft in Essen zwischen dem SV Fellbach, 1860 München, Essen 88 und dem ASV Trier teilnehmen wird. Der ASV Trier behält sich 5 aus seinem Protest gegen den f Zehn Etappen der berühmten„Tour de France, wurden gefahren. Der zweite Tei! 2 der Fahrt stellt aber erst die schwierigen 21 Aufgaben für die Fahrer: Es gilt, die Pyre- 80 nen und Küstengebirge zu überwinden. Fav V riten für diese Bergstrecken sind Bartali ung m Magni(italien) und Kübler(Schweiz). Die 80 Liste der bisherigen Etappensieger(erster m Name) und der Sieger im Gesamtklassement — das sind die Präger des„Gelben Trikots“ weiter Name) sieht folgendermaßen aus: 8 1. Etappe, Paris Metz(307 K): Goldschmitt 2 Luxemburg); 2. Etappe, Metz Lüttich(21 km): Leoni(Italien)— Goldschmitt Luxem- m burg); 3. Etappe, Lüttich-—TLille(232 Km): Pa- 6 sotti(Italien)— Goldschmitt(Luxemburg); de 4. Etappe, Lille Rouen(281 km): Ockers(Bei- tr Sien)— Gauthier(Frankreich); 5. Etappe, Si Rouen Dinard(316 km): Corrieri(Italien)— Gauthier Frankreich); 6. Etappe, Dinard- St 8 Brieue(78 km): Kübler(Schweiz)— Gauthier 5 (Frankreich); 7. Etappe, St. Brieuc- Angers* (248 kim): Lauredi Frankreich)— Goldschmitt 78 (Luxemburg); 8. Etappe, Angers Niort(181 2 Ern). Magni(Italien)— Gauthier(Frankreich); 80 9. Etappe, Niort- Bordeaux(206 kh): Pasotti de Etalien)— Gauthier( Frankreich); 10. Etappe, Fi Bordeaum Pau(230 km): Dussault Frank- de reich)— Gauthier Frankreich). le 4 5 lic Rosler gewann„Großen Preis von Holland“ De Der Franzose Rosier auf Talbot gewann 2 as Butomobilrennen um den„Großen Preis PD. von Holland, das auf dem Zandvoort-Kurs tr. ausgetragen wurde. Der Sieger benötigte für 10 die 90 Runden eine Zeit von 3 Stunden 3 Mi N nuten 36,3 Sekunden, das entspricht einem 50 Durchschnitt von 123,32 Kilometer Pro Stunde. 10 Zweiter wurde Villoresi(Italien) auf Fer- re rari, Dritter Ascari(Italien) auf Ferrari, Vier 101 Whitehead(England) auf Ferrari, Fünfter 8 6 Prinz Biras(Siam) auf Maserati, Sechster? Murray(England) auf Maserati und Siebenter Froilan Gonzales(Argentinien) auf Maserati. Sechsstundenfahrt auf dem Schottenring Mit einer Sechsstundenfahrt auf dem Schot- tenring setzt der DAC am 30. Juli die Tra- dition seiner Zuverlässigkeitsprüfungen wür- dig fort. Die Fahrt, die ausschließlich der Er- drobung von Serienfahrzeugen dient, ist als Ergänzung der Deutschlandfahrt gedacht und 1 ein Bild von dem augenblicklichen Stan der deutschen Kraftfahrzeugproduktion geben. Der Wettbewerb ist außerordentlich vielsei- lig und schließt neben der eigentlichen Zuver- lässigkeitsprüfung eine ganze Reihe von Son- Aerprüfungen ein. Europa- Schwimmeisterschaften finden statt Die Europameisterschaften im Schwimmen Werden auf jeden Fall in Wien vom 20. bis 27 August stattfinden. Die Ungarn haben ihre Absage aufrecht erhalten, die gemeldet Westeuropäischen Nationen nehmen teil. Für Deutschland werden in den Schwimmwettbe Werben voraussichtlich Werner Ditzingen Heinz-Günther Lehmann, Herbert Klein u Gertrud Herrbruck, in den Sprung wetthen ben Hans Aderholt, Werner Sobeck, Günthe Haale, Paula Tatareck und Suse von Hartun gen teilnehmen. Eine deutsche Wasserb mannschaft soll nicht aufgestellt werden 5