2 7 ust:. ten 6 55. Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeituns für Mannheim-Seckenheim und Umsebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Greisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 120 Samstag, den 29. Juli 1950 2.50. Jahrgang Hinter der Atombombe Von Willi Schiekling Die zahllosen Erklärungen der letzten Tage zum Weltthema Nummer 1,„Verteidigung und Sicherheit“, enthalten mehr oder weniger das Eingeständnis, daß der Westen gegenwärtig militärisch schwach ist. Gleichzeitig aber spricht aus ihnen das Bewußtsein der tech- nischen Uberlegenheit der westlichen Zivilisa- tion gegenüber dem möglichen Gegner. Am deutlichsten ergab sich dies aus den fast sensationellen Enthüllungen Carl Vin S Ons, des Vorsitzenden des Militärausschus- ses im amerikanischen Repräsentantenhaus: Er nannte Vergleichszahlen, die die Land- Streitkräfte der Sowjetunion als einen Goliath und die amerikanischen Landstreitkräfte kaum als einen David erscheinen lassen. Aber, 80 fügte Vinson hinzu:„Industriell sind wir Überlegen. Mit der Atomwaffe sind wir weit voraus. Auch ist unsere Seemacht stärker und die strategische Buftmacht unübertroffen.“ In ähnlicher Weise charakterisierte Winston Churchill die Lage: Relative Schwäche der westlichen Landtruppen, aber Uberlegenheit der amerikanischen Atomrüstung. Was bedeutet das für die Situation der Bun- desrepublik? Die stärkste„Sicherheitsgaran- tie“ der Westmächte scheint momentan die amerikanische Atombombe zu bilden. Oder um einen Vergleich aus dem täglichen Leben zu gebrauchen: Die Polizei kann möglicher- weise den Uberfallenen nicht ausreichend schützen, aber dem etwaigen Angreifer droht später eine so furchtbare Strafe, daß er sich's vermutlich reiflich überlegen wird, ob er an- greifen soll. Die Ereignisse der letzten Wochen haben aber auf der anderen Seite gezeigt, daß die amerikanische Atombombe keine neue ver- besserte„Maginot-Linie“ ist,„hinter“ der der Westen in Ruhe abwarten kann. Die Gefahr von bürgerkriegsähnlichen Zermürbungsan- griffen an verschiedenen Stellen kann mit die- ser Drohung nicht gebannt werden. Das letzte und stärkste Mittel ist nur anwendbar, wenn es ums Ganze“ geht. Es liegt deshalb nahe, daß der etwaige Angreifer lieber versuchen Wird, ein Stück nach dem anderen„aus dem Ganzen“ herauszubrechen, statt„aufs Ganze“ ZU geben. In der Erkenntnis dieser Situation ist die Westliche Welt erneut in fieberhafte Beratun- gen und Diskussionen darüber eingetreten, Wie sich ihre schwachen Punkte militärisch, politisch und wirtschaftlich gegen alle solche Eventualiäten schützen lassen. West- deutschland spielt in diesen Diskussionen eine immer größere Rolle. Ein Sprecher des State Department hat erneut versichert, daß die Vereinigten Staaten die Bundesrepublik„Se- gen einen etwaigen Angriff vom Osten her verteidigen“ würden. Aus dem fast unüber- sehbaren Wust von Erklärungen für und wider eine deutsche Aufrüstung scheinen sich jetzt folgende Resultate herauszuschälen: Zur Verstärkung der westlichen Verteidi- gung soll die Bundesrepublik zwar keinen militärischen, aber einen wirtschaftlichen Bei- trag leisten. Die deutsche Industrie könnte zum Beispiel Güter liefern, die— ohne dag man sie direkt als Kriegsmaterial ansprechen kann— doch zur Erhöhung der wirtschaft- lichen Verteidigungskraft des Westens bei- tragen, Die Verwirklichung dieses Gedankens mußte zwangsläufig zu einer weiterer Locke- rung der Deutschland auferlegten Wirtschaft- lichen Beschränkungen führen. Auch deckt sich diese Idee mit den Zielen des Schuman- Planes: stärkste Ausnutzung des westeuropä- ischen Wirtschaftspotentials durch gemein- same Anstrengungen der westeuropäischen Völker. 1 Die geplante Verstärkung der deutschen Polizei ist, wie von alliierter Seite betont Wird, nicht als militärische Maßnahme zu be- trachten. Immerhin läßt sich dieser Schritt, der auf Erhöhung der inneren Sicherheit Westdeutschlands abzielt, als Teilaktion im „Kalten Krieg“ ansehen. i Die Atombombe bietet nur den negativen Schutz, den eben ein Abschreckungsmittel ge- Währen kann. Der sicherste Schutz für die e Bundesrepublik heißt nach Weitverbreiteter Ansicht: EuT O pA. In der Zusammenfassung aller politischen und wirtschaftlichen Kräfte der westeuropäischen Länder sieht man hier das Mittel, um alle inneren und äußeren Ge- fahren abzuwenden. Am Vorabend der neuen Sitzungsperiode des Straßburger Parlaments, an der zum ersten Male deutsche Vertreter teinehmen werden, hat jetzt der westdeutsche Bundestag diese Ansicht erneut unterstrichen: Mit großer Mehrheit nahm er eine Resolution an, in der der Abschluß eines„europäischen Bundespaktes“ und die Schaffung einer auf freien Wahlen gegründeten übernationalen Bundesgewalt gefordert wird. Entlassung Ehrhards abgelehnt „Hammelsprung“ entschied gegen SPD-Antrag — Eine drastische Außerung und ihre Folgen Bonn(UP). Mit 181 gegen 142 Stimmen bei 28 Enthaltungen lehnte der Bundestag zu Be- ginn seiner 81. Sitzung die von der SPD ge- forderte Entlassung des Bundes wirtschafts- ministers ab. Dieser Entscheid mußte durch „Hammelsprung“ herbeigeführt werden. Erhard hatte kürzlich vor einem großen Kreis von Industriellen in München erklärt, bei der Beschlußfassung über die Frage der Subventionen im Bundestag seien„Hysteriker als Wirtschaftsfachleute“ am Werk gewesen. Professor Carlo Schmid(SPD) erklärte in der Antragsbegründung, daß es mit der Würde des Parlaments unvereinbar sei, wenn es auf eine solche„Beschimpfung“ nicht entspre- chend reagiere. Bundeswirtschaftsminister Erhard erwi- derte auf den Antrag der SPD:„Das könnte Ihnen so passen“, und erklärte, er habe mit seinen Worten weder das Haus im gesamten, noch eine Fraktion oder eine Person gemeint. Die Sprecher der CDU und FDP gaben zwar auch ihrer Ansicht Ausdruck, daß die Auhßerung Erhards nicht zu verteidigen sei, und daß die Minister etwas zurückhaltender in ihren Reden sein sollten, sprachen sich Aber entschieden gegen den SPD- Antrag aus. Als einziger Sprecher stellte sich der Vertre- ter der Deutschen Partei voll und ganz hinter den Bundeswirtschaftsminister. Der Bundestag ratifizierte anschließend durch Annahme eines entsprechenden Gesetzent- Wurfes das Handelsabkommen zwischen der Bundesrepublik und Pakistan. Die Mehrheit des Hauses sprach sich außerdem für Ratifi- zlerung des deutsch- französischen Wirtschafts- abkommens aus. Ein FDP- Antrag über die bevorzugte Wie- derverwendung der unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Angehörigen des öffentlichen Dienstes wurde zur weiteren Er- ledigung an den Ausschuß für Beamtenrecht geleitet. Der Gesetzentwurf der Regierung zur Erfüllung des Artikels 131— Rechtsstellung 1 ertriebenen Beamten und Wehrmachts- angehörigen— soll sofort nach den Ferien vom Parlament behandelt werden. Weitere Hilfsmaßnahmen für Waten- Alzgitter einzuleiten, wurde einstim- in FDP- Antrag, die Bundesregierung dern, die Fortführung der Schulspei- zustellen, mit großer Mehrheit an- 1. n Wenige Stimmen wurde ein SPD- An angenommen, die Bundesregierung für hleunigte Vorlage eines Gesetzes zur nigung zu veranlassen. Nach fast ündiger Beratung verabschiedete das zum endgültig das Gesetz zur Wiederher- g der Rechtseinbeit auf dem Gebiet der Htsverfassung, der Rechtspflege, les 8 verfahrens und des Kostenrechts in drit- ter Lesung. 8 Der Bundestag ging nach einem Endspurt von über 34 Sitzungsstunden in die planmäßi- gen Sommerferien, nachdem er in 48 Tagungs- ordnungspunkten in den letzten drei Tagen Hllose bedeutsame Gesetzeswerke verab- nedet hatte. Bundesrat ist„befremdet“ Während die Abgeordneten des Bundestages ihre Koffer packten, um in die Ferien zu rei- sen oder sich für die Fahrt nach Straßburg zum Europarat vorzubereiten, begann der Bundes rat eine Routinesitzung mit der For- derung, die deutsche Straßburg- Delegation neu zu wählen, da der Bundesrat in ihr nicht vertreten sei. Der Bundesrat, der entgegen dem Bundestag keine Sommerferien einlegt, billigte zu Beginn eine Resolution, in der eine Neuwahl der Delegation auf Grund eines vom Bundesrat vorgelegten Wahlgesetzes verlangt Wird. Darin hatte der Bundesrat die Teil- nahme von mindestens sechs seiner Mitglieder in der Delegation gefordert. Der Bundesrat drückte sein Befremden aus, daß er zu diesen Wahlvorschlägen weder von der Regierung noch vom Bundestag eine Antwort erhalten habe. 5 5 Der Bundesrat billigte gegen die Stimmen von Baden, Hessen und Rheinland und bei Stimmenthaltung Bayerns das Luxussteuer- gesetz, zwei Tage, nachdem sich die Länder- kmanzminister gegen eine solche neue Steuer- belastung ausgesprochen hatten. Der Berichterstatter des Finanzausschusses Dr. Kaufmann(Württemberg-Baden) empfahl die Annahme aus politischen Erwägungen, da die Ablehnung der Vorlage von Weiten Krei- sen der Bevölkerung gerade jetzt Wo im Im Ausland stößt diese Haltung weithin auf Verständnis. In einer Analyse ler deut- schen Uberlegungen und Befürchtungen kommt zum Beispiel eine Schweizer Zeitung zu dem Schluß, man müsse der Ansicht des Bonner Bundestages beipflichten,„daß nur ein einiges Europa die Chance hat, den Krieg eben durch diese Zusammenballung aller Kräfte vermeid- ar zu machen“. Antrag des Ausschusses für Wirtschafts- Ausland Steuern erhöht werden, nicht ver- standen würde. Auch die Bedenken, die Lu- Xxussteuer beeinträchtige die Exportfähigkeit der betroffenen Wirtschaftszweige und ver- gröhßere dadurch die Arbeitslosigkeit, konnte den Ausschuß von der Befürwortung der Auf- wWandsteuer(Luxussteuer) nicht abbringen. Für die Erhebung einer Spesenabgabe bei Aufwendungen für die Bewirtung von Ge- schäftsfreunden sprach sich der Bundesrat einstimmig aus. Weiter setzte der Bundesrat in einer Ver- ordnung den Schlüssel für die Verteilung der aus Polen und der Tschechoslowakei ausge- wiesenen Deutschen im Bundesgebiet fest. Danach werden die Flüchtlinge zu 60 Prozent in die französische Zone und zu je 20 Prozent in die amerikanische und britische Zone ein- gewiesen.. Im weiteren Verlauf der Sitzung stimmte der Bundesrat mehreren Gesetzentwürfen zu und überwies einen Antrag dem zuständigen Ausschuß, durch den die Bundesregierung er- sucht werden soll, den Bundesrat in den Außenhandelsbeirat des Bundestages einzu- schalten. Bundestag und Bundesrat einigten sich fer- ner auf eine Neufassung des„zweiten Ande- rungsgesetzes für die Biersteuer“. Diese Neu- fassung war erforderlich, weil folgender Satz in das Gesetz eingefügt werden soll:„Das Biersteuerveränderungsgesetz tritt am 14. Tage nach seiner Verkündigung in Kraft“. Damit soll die baldige Auswirkung der Biersteuer- senkung gesichert werden. Regierungsentwurf zur Mitbestimmung Anderungen am Kriegsopfergesetz BOnn(UP). Wenige Stunden nach dem einhelligen Beschluß des Bundestages, die Verwirklichung des Mitbestimmzungsrechts in Angriff zu nehmen, lieg die Bundesregierung durch einen offiziellen Sprecher die Vorlage eines Regierungsentwurfs zu diesem Problem ankündigen. Der Entwurf des Kabinetts wurde bereits beraten, konnte jedoch noch nicht verabschie- det werden. Der Regierungsentwurfzist damit die dritte Vorlage zur Lösung des Mitbestim- mungsrechts, nachdem der Bundestag je einen Entwurf der CDU/ SU und der SPD an die Ausschüsse für Arbeit und Wirtschaft über- wiesen hatte. Ein Regierungssprecher sagte, daß die Bundesregierung zunächst nur einen Entwurf für die Regelung des innerbetrieb- lichen Mitbestimmungsrechtes vorlegen werde. Ein weiteres Gesetz über die überbetrieb- liche Mitbestimmung soll folgen. Der Regie- rungsentwurf werde in erster Linie alle jene Punkte enthalten, über die bereits zwischen den Sozialpartnern eine Einigung erzielt wor- den sei. Das Bundeskabinett hat ferner eine Anzahl von Anderungen am sogenannten Versor- gungsgesetz:(Kriegsopfergesetz) vorgenom- men. So sollen Kriegsbeschädigte, die ein monatliches Einkommen von über 800 DM haben, keine Rente erhalten, Die Länder wer- den mit 25 Prozent an der Aufbringung der Mittel— insgesamt rund 3,5 Milliarden DM — beteiligt. Die Bundesregierung hält eine Senkung der Kaffee-, Tee- und Tabaksteuer im gegenwär- tigen Augenblick für verfrüht und begründet diesen Standpunkt mit dem Hinweis, daß die Kürzlich angelaufenen Maßnahmen gegen den Schmuggel bereits beachtliche Erfolge er- zielt hätten. Nordkoreaner im Vormarsch auf Pusan Entscheidungskämpfe in Korea Amerikaner weiter auf Pusan zurückgedrängt — Ernste Lage für die Verteidiger Von UP- Korrespondent Ernest Hoberecht TO Ek iO(UP). An der gesamten koreanischen Front gingen die Kommunisten erneut zum Angriff gegen die amerikanischen Stellungen über. Bei strömendem Regen gelang es ihnen, einen Keil zwischen die amerikanischen und südkoreanischen Truppen zu treiben. Die nordkoreanische Offensive dient offensichtlich dem Ziel, die amerikanischen Linien aufzu- rollen, bevor Verstärkung eintrifft. Der Angriff der Infanteristen wurde mit einem schweren Artilleriefeuer eingeleitet. Wegen der schlechten Wetterverhältnisse konnten die amerikanischen Luftstreitkräfte nicht in die Bodenkämpfe eingreifen und den hartbedrängten Landtruppen Unterstützung geben. Der Hauptangrifff richtete sich gegen das, Verkehrszentrum Rumcehon, einer Stadt mit 50 000 Einwohnern. Sollten die Amerika- ner Kumchon verlieren, würden sie sich auf Taegu, weiter südöstlich nach Pusan zu, zu- rückziehen. Gleichzeitig stieg eine kommuni- stische Vorhut an der koreanischen Südküste nach Osten vor und drang in Chinju, 80 Kilo- meter vor Pusan ein. Vorher hatten Kleinere nordkoreanische Verbände Hodong zurück- erobert. Die blutigste Schlacht spielte sich im Mit- telabschnitt in Hwanggan ab. Dort wurde die erste amerikanische Kavalleriedivision zum Rückzug gezwungen. Die Ortschaft liegt an der Hauptstraße, die nach Tae gu und Pusan führt. In der Gegend von In- c hon konnten die Kommunisten in die Naht- stelle der amerikanischen und südkoreani- schen Verteidiger einbrechen. Im alliierten Hauptquartier in Tokio wird nicht der Versuch gemacht, den Ernst der gegenwärtigen Lage in Korea zu verkennen, von der man erwartet, daß sie innerhalb der nächsten 24 Stunden die Entscheidung brin- gen wird, ob es den amerikanischen Streit- kräften noch möglich sein Wird, ihren Ver- teidigungsbogen in Südkoree zu halten. Deutsche in Nordkorea? Aus der von den Nordkoreanern angewand- ten Strategie schließen offizielle deutsche Kreise in Bonn, dag ehemalige deutsche Ge- neralstabsoffiziere an der Planung und Lei- tung der kommunistischen Operationen betei- ligt sind. Es sei nicht unwahrscheinlich, 80 sagten diese deutschen Kreise, daß einige der 60 000 Deutschen, die in Armeen verschiede- ner Länder dienen, von der Sowjetunion nach Korea geschickt worden seien. Man will er- kahren haben, 2000 bis 3000 ehemalige deut- sche Offiziere und Mannschaften seien frei- Willig in die Sowjetarmee eingetreten. Wei- tere 30008000 hätten sich den chinesischen Kommunisten zur Verfügung gestellt. Die An- hänger dieser Theorie halten es für bezeichnend, daß) Ex- Marschall Paulus und der frühere General von Seydlitz noch immer nicht nach Deutschland zurückgekehrt sind, obwohl sie schon zu Anfang des Jahres erwartet wor- den seien. 0 Die Vermutungen deutscher Kreise stützen sich auch auf das taktische Vorgehen der Nordkoreaner, das stark an die ersten Feld- züge Hitlers erinnere: Durchbruch von Pan- zern, Einschliebung des Gegners und schließ- lich Vernichtung im Kessel— von den Deut- schen in Polen und zu Beginn des Rugland- feldzuges praktiziert. Der Umgehungsvorstoßg der Nordkoreaner auf den Hafen von Pusan ist nach Ansicht der deutschen Ereise das Gegenstück zum Panzervormarsch Rommels bis zur Kanalküste während des Frankreich- feldzuges. e 5 —— 20 eee . —— . Gleichzeitig mit den von Nordosten nach Süden vorstoßenden kommunis bänden schiebt sich ein nordkoreanischer Angriffskeil Pusan vor und hat sich dem Nach bis auf 100 Kilometer genähert. schubhafen der amerik an der Südküste entla Kurt Müller wurde„verhaftet“ Eine Erklärung der Ostzonenregierung Berlin(UP). Im Zusammenhang mit den Beschuldigungen gegen den Rommunisten- führer Reimann in Verbindung mit dem Ver- schwinden des kemmunistischen Abgeordne- ten Müller gibt das Amt für Infort ation der Ostzonenreglerung eine recht aufschlußreiche Mitteilung heraus, in der es heißt:„Kurt Müller kam wie üblich zu einer Be in das Gebiet der Deutsche n Republik. D1 it 1 Hier 8 2 E zu verbveck agen im Dienste fremder Mächt 18. Darum wurde er von den Organen des Ministeriums für Staats- Sicherheit verhaftet“, Die Frage einer Polizeitruppe Antwort der Hohen Kommissare überreicht Die alliierte Hohe Kommission übe die Antwortnote auf die von der 1 gierung im April vorgelegten Vorsch Bildung einer Polizeitruppe auf bunde: e Ucher Grundlage. Der Inhalt der Note soll Vorläufig nicht kfentlicht werden, um den bundesstaatlichen Behörden Zeit zum Studium der Note zu lassen. Kanada würde westdeutschen Diplomaten begrüßen. In amtlichen kanadischen Kreisen Wurde erklärt, daß Kanada die Ernennung eines diplomatischen Vertreters der West- deutschen Bundesrepublik in Ottawa begrüßen werde. Skandal um Remer Schwere Zusammenstöße mit der Polizei Berlin(UP). Der ebemalige General- major Remer wurde bei seinem Eintreffen vor dem Versammlungslokal„Preußenpark⸗ in Westberlin von mehreren hundert empör- ten Studenten und Jugendlichen empfangen. Remer wurde daraufhin unter Polizeidek- kung zum nächsten Polizeirevier gebracht. Vor dem Polizeirevier kam es erneut zu Aus- einandersetzungen sowie zu Schlägereien zwischen Jugenclichen und Westpolizisten, in deren Verlauf die Polizei mit Fränengas und Gummiknüppel die Menge vor- ging. Nach der erfolgten Verhaftung Remers Kam es erneut zu schweren Zusammenstößen Zwischen Polizei, Jugendlichen und Presse- Vertretern, wobei die Polizei erneut vom Gummiknüppel Gebrauch machte. Zwei Bild- reporter wurden zu Boden geschlagen und ins Polizeirevier geschleppt. Weitere Jugend- liche erhielten ebenfalls Schlagwunden. Papst Pius mahnt zu Friedensgebeten Enzyklika„Ummi maeroris. 85 Vatikanstadt(Up). Papst Pius XII. mahnte die Katholiken der Welt in einer Enzyklika, die mit den Worten„Immi mae- roris... beginnt, in ihren Gebeten um Frie- den nicht nachzulassen Zur Kriegsgefahr sagte der Papst:„Der Krieg bringt, wie wir Alle nur zu gut Wissen, nichts als Ruin, Tod und Elend jeder Art. Im Laufe der Zeit sind durch die Technik mörderische und unmensch- liche Waffen entwickelt worden, die nicht nur Städte, Ortschaften und Dörfer, nicht nur die Schätze der Religion, der Kunst und der Kul- tur, sondern Sogar die unschuldigen Kinder mit ihren Müttern, die Kranken und die Wehrlosen Alten vernichten können. Wenn heute daher dem unvoreingenommenen Beob- Achter vor allem der Krieg als etwas schreck liches und tödliches erscheint, dann ist zu hof Ten, daß durch die Kraft Aller und besonders der Beherrscher der Völker die dunklen und drohenden Wolken, die gegenwärtig die Ur- Sache solcher Befürchtungen sind, vertrieben Werden und endlich Frieden unter den Völ- 5 Kern einzieht.“ 5 Die Verfolgung der katholischen Kirche in den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang Wird vom Papst in der Enzyklika scharf ver- Arteilt, während er die Beschuldigung, dag die Eirche einen neuen Weltbrand anstiften Wolle, zurück weist. 1 i Polifik in Kürze Arbeitsbeginn der Deutschen in Straßburg. Unter Führung des Generalsekretärs Dr. Fe- derer hat sich das fünfköpfige Organisations- büro der Europarat-Delegation nach Straß burg begeben. Die Vorarbeiten der deutschen Zuroparat-Delegation werden sofort aufge- nommen. 5 Adenauer am 10. August zurück. Bundes- KRanzler Adenauer wird am 10. August wieder n die Bundeshauptstadt zurückkehren und bereits am darauffolgenden Tage seine Amts- chäfte wieder aufnéehmen. Neue Verfassung für Westberlin, Die neue Verfassung für Westberlin wurde vom Ver- Tassungsausschuß fertiggestellt und wird am amstag dem Altestenrat zur Bearbeitung und Verabschiedung vorgelegt werden. Sie soll am Oktober 1950 in Kraft treten. eise Bedeutender Jag des IIF-Kongresses Annahme wichtiger Entschließungen— Poli- tische Resolutionen— Deutsche Vertreter im Generalrat Stuttgart(wb) Die Transportarbeiterföderation(ITF) stimmte auf ihrem Kongreß in Stuttgart-Bad Cannstatt „im Prinzip“ einer Resolution über die Hal- tung der ITF im Korea-Konflikt mit groger Mehrheit zu. Der Präsident der ITF, Bratschi, sagte, der Kongreß wolle mit der Resolution den Angriff der Nordkoreaner auf Südkorea verurteilen und den Widerstand der Verein- ten Nationen gegen den Angriff auf Südkorea unterstützen Eine„Entschließung über die Beförderung von Waffen“ wurde gleichfalls mit großer Mehrheit angenommen. Der Kongreß, macht es den Mitgliedern der ITF zur Pflicht, alle Waffen und Munition, die zur Abwehr eines Angriffes auf die freien Völker bestilamt sind, auch weiterhin zu befördern. Einstimmig wurde eine Weitere Entschlie- Hung angenommen, in der die ITF auf die „katastrophalen politischen Auswirkungen“ hinweist, welche die in einem amerikan. Gut- achten vorgeschlagene Entlassung von 80 000 Bediensteten der deutschen Bundesbahn ha- ben würde. Deutsche im Generalrat der ITF Mit der Wahl der Mitglieder für den Ge- neralrat setzte der Kongreß seine Arbeit fort. 23 von insgesamt 34 Sitzen erhielten Vertreter europäischer Gewerkschaftsver- bände, sieben Sitze erhielten Vertreter Ame- rikas, drei Sitze Vertreter Asiens und einen Sitz die Gewerkschaften Australiens. Die deutschen Gewerkschaften werden in dem Internationale Generalrat durch H. Jahn, H. Klus(beide Ge- Werkschaft der Eisenbahner Deutschlands) So Wie A. Kummernuß und A. Dienst(beide Gewerkschaft für öffentliche Dienste, Trans- Port und Verkehr) vertreten sein. Ausschluß von drei Verbänden Der Kongreß beschloß ferner, den„Kanadi- schen Seeleuteverbandé, die„Neuseeländische Hafenarbeiter-Gewerkschaft“ und den„Finni- schen Transportarbeiterverband“ aus der Fä- deration auszuschließen. Der Antrag auf Aus- schluß der drei Verbände wurde vom Plenum einstimmig angenommen. Politische Resolution Der Kongreß der ITF nahm drei Resolutio“ nen politischen Inhalts einstimmig an. In einer„Entschließung über die Diktaturen“ be- tont der Kongreß die„Unerschütterliche Feindseligkeit der Transportarbeiter gegen- über allen Diktaturen“ und gibt sie dem Ab- scheu aller Arbeiter der Welt Preis. In einer weiteren Resolution begrüßte der Kongreß die Bildung freier Transportarbeiter- Gewerkschaften in Frankreich und in Italien. In einem„Aufruf an die Arbeiter hinter dem eisernen Vorhang“ gelobt der Kongreß der ITF schließlich,„unaufhörlich den versklav- ten Brüdern jede irgend mögliche Hilfe an- gedeihen zu lassen, damit die Flamme der. Freiheit weiter leuchte, bis die demokratischen Kräfte stark genug sind, diese Gebiete von der Diktatur zu befreien“. Neu- und Wiederwahlen Der Generalrat der IT hat Robert Brat- schi(Bern) als Präsident der ITF Wiederge- Wählt. Omer Becu(Belgien) wurde vom Kon- greß der ITF als Generalsekretär, O. Tofahrn Als sein Stellvertreter bestätigt. Als Vertre- ter der Bundesrepublik wurde Hans Jahn in das Exekutivkomitee, das sich aus acht Mit- Sliedern zusammensetzt, gewählt. US-Armee so schnell wie möglich erhöht 834 000 Mann Armeestärke, 2 070 000 Gesamt- stärke Washington(UP). Carl Vinson, der Vor- sitzende des Ausschusses für die Streitkräfte des amerikanischen Repräsentantenhauses, teilte mit, daß die Stärke der amerikanischen Armee so schnell wie möglick auf 834 000 Mann erhöht wird. Dies kommt einer Verstärkung der Armee um 240 000 Mann gleich. Außerdem gab er bekannt, dag die Ar- mee neben den bereits bewilligten Mitteln 1 651 943 160 Dollar für den Frwerb neuer Tanks, neuer Geschütze und Waffen anderer Art ausgeben wird. Die Gesamtstärke aller Waffengattungen der amerikanischen Streit- Kräfte wird— unter Berücksichtigung der vorstehenden Mitteilung Vinsons— nach den gegenwärtigen Plänen um insgesamt 642 000 Mann auf 2070 00 Mann erhöht. Präsident Truman unterzeichnete ein e Wonach sämtliche Angehörige der ame! mischen Streitkräfte auf weitere 12 Monate bei ihren Truppenteilen verbleiben, deren Dienst- zeit normalerweise zwischen dem 27. Juli 1950 und 9. Juli 1951 abgelaufen wäre. Der amerikanische Senat nahm am Freitag innerhalb von zehn Minuten das Verteidi- ungsbudget von 13 294 581 821 Dollar an. Von keiner Site wurde irgendetwas im Sinne einer Künßug der Ausgaben vorgebracht. Frankreich will Luftwaffe verstärken Fünfjahresprogramm vor dem Parlament Paris(UP). Die französische Nationalver- sammlung begann die Debatte über ein Pro- Sramm zur verstärkten Produktion von Flug- zeugen für die Luftstreitkräfte, Der Vorsit- zende des Verteidigungsausschusses, Pierre Montel, legte ein Fünfjahresprogramm vor, dessen Finanzierung 276,4 Milliarden Francs (800 Millionen Dollar) erfordern würde. Nach diesem Plan sollen die französischen Luftstreitkräfte bis zum Jahre 1955 eine Stärke von über 2000 Flugzeugen erhalten. Der neue französische Verteidigungsminister Moch erklärte, dag die Regierung keine Ver- längerung der Dienstzeit on zwölf Monaten) beabsichtige. Was führt Moskau im Schilde? i Rückkehr der Sowjets in den Weltsicherkeits- rat löst allgemeines Rätselraten aus— Uber- raschung in Lake Success Lake Success s,. Der unerwartete Entschluß der Sowietunion, in den Weitsicher- heitsrat zurückzukehren, hat in diplomati- schen Kreisen der UN und der Westlichen Hauptstädte lebhafte Uberraschung ausgelöst und Anlaß zu zahlreichen Kombinationen und Vermutungen gegeben. i Aus der Fülle von Spekulationen über das zneue rätselhafte Manöver des Kreml“ schä- jen sich nach Ansicht westlicher Diplomaten in der Hauptsache folgende fünf Möglichkei- ten heraus: 1. Die Sowietunion hat neue Angriffspläne und will zur Hand sein, um gegen die zu er- Wartenden Sanktionen n der UN ihr Veto ein- zulegen. 5 2. Sie hat sich entschlossen, im koreanischen Konflikt zu vermitteln, um einen dritten Weltkrieg zu verhindern. 3. Moskau ist entschlossen, die Maßnahmen der UN zur Unterstützung Südkoreas zu blok- kieren und zu verhindern, daß die Mac Arthur unterstehenden Streitkräfte als solche der UN bezeichnet werden können 4. Rußland hofft, Nationalchina aus dem Si- cherheitsrat entfernen und schen Kommunisten he schlag ns Verzögert werden, indem sie gegen Beschlüsse ihr Veto einlege. In die- sem Falle habe UN- Generalsekretär Trygve Lie jedoch die Möglichkeit, die Un- Vollver- Sammlung einzuberufen und das sowjetische Veto im Sicherheitsrat überstimmen zu las- n. Sollte innerhalb der UN das koreanische Problem durch Verhandlungen gelöst werden können, so fahren unterrichtete Kreise fort, ließe sich dieser Erfolg vom Westen als ein Sieg der Weltorganisation bezeichnen. Die So- Wietunion könne ein derartiges Ergebnis in ihrer Propaganda als Beweis soWjetischer Friedensliebe feiern lassen. Bei dieser Pro- Paganda würde man in Moskau gewiß nicht Vergessen, darauf hinzuweisen, dag die So- Wzetunion vermittelt habe, als die Kommuni- sten in Korea auf ihrer höchsten militärischen Erfolgsstufe standen und das Prestige der Westmächte stark erschüttert war. „Ohne Neuigkeiten⸗ Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen trat am Freitag zusammen, um sich mit dem ersten Bericht der UN- Streitkräfte in Korea zul beschäftigen. Da der sowietische Chefdele- gierte Malik die Ubernahme des Vorsitzes des Sicherheitsrates ab I. August bekanntgegeben hat, hatte man teilweise angenommen, daß die sowjetische Delegation Plötzlich erschei- nen Könnte, Nichts dergleichen geschah, und der Sicherheitsrat vertagte sich eine Stunde später, ohne daß ein Delegierter die SoWi eti- sche Entscheidung erwähnt hätte. Verteidigung wichtiger als Wiederaufbau Stellvertreterrat der Atlantikpaktmächte faßte erste Beschlüsse zum Schutze Westeuropas London(UP). Charles Spofford, der Vor- sitzende des ständigen Stellvertreterrates der Atlantikpaktmächte erklärte nach Abschluß der ersten Konferenzwoche des Rates, aß der Koreakonflikt dazu geführt habe, den Verteidigungsplänen das Prioritätsrecht vor dem wirtschaftlichen Wiederaufbau einzu- räumen. 5 Spofford lehnte es ab, Angaben über die Stärke der Streitkräfte der Atlantikpakt- mächte zu machen. Um eine Stellungnahme Zur Feststellung Churchills gebeten, dag West Suropa vermutlich weniger auf seine Vertei- digung vorbereitet sei als es Südkorea War, erklärte Spofford nur, dies sei eine militä- Tische Angelegenheit, auf die er nicht ein- Sehen könme. Die Tagung des Stellvertreter rates wurde am Freitag abend bis kommen- den Dienstag unterbrochen. Aus Anlaß des Abschlusses der ersten Kon- kferemzwoche hat der Stellvertreterrat der At- Iantikpaktmächte ein Kommuniqué veröffent- icht, in dem es heißt, daß sich die Konferenz- teinehmer mit den praktischen Maßnahmen auseinandergesetzt haben, die notwendig seien, um innerhalb der Klirzesten Zeit die Verteidigung des Westens aufzubauen. Die Delegierten seen ſibereinstimmend der An- Sicht, daß sich die Weltlage durch einen pro- vokatorischen Angriff auf die südkoreanische Republik verschlechtert habe. Dadurch sei es notwendig geworden, daß die Allantikpakt⸗ mächte alle 0 cherstellung ihrer gemeinsamen Ver- teidigung durchführen. Die Delegierten Sähen die Notwendigkeit der Fortsstzung der Wirtscheftlichen Wiederaufbaupläne und der Sicherung der Stabilität im atlantischen Raum Sin. Sie stimmten aber darin überein, daß Wirtschaftliche Genesung und sozialer Wohl- Stand auf einem wirksamen System der Ver- teicligung aufgebaut sein müßten, dessen Ver- Stärkung sich gegenwärtig notwendiger denn je erwiesen habe. nur möglichen Schritte zur Si- „Ungeheuerliche Entstellung“ Eine Erklärung der Berliner Kirchenleitu Berlin(UP).„Die von dem Sowietzonen. Ministerpräsidenten Grotewohl(SED) anlaß. Uch des dritten Parteitages der SEP gegen den Bischof der evangelischen Kirche Berlin Bramdenburg, D. Dibelius, vorgebrachten An- griffe sind eine Ungeheuerliche Entst 1 der Wahrheit“, heißt es in einer V ut barung der evangelischen Firchenleitung Ber Iins. Diese Entstellung beziehe sich sow Auf die Person, als auch die T3 igkeit des Bischofs, während der Zeit des ationalso. Zialismus und seine Haltung in jüngster Ver Sangenheit. Der Angriff Grotewohls Werd von der gesamten Firchenleitung, Allen Pfar rern und Gemeinden als Angriff gegen di Vangelische Kirche in ihrer Gesamtheit Sm Funden. Die evangelische Kirchenleitung 8 Bischof D. Dibelius, im Verlaufe ihre Sitzung nach Beendigung des dritten SED Parteitages, das uneingeschränkte Vertrauen AUs. Sitzung des Sicherheitsrates beantragt Eine Forderung der Vereinigten Staaten Lak e Success(UP). Die Vereinigten Staaten haben den formellen Antrag gestellt, den Sicherheitsrat der Vereinten Nation 5 zu einer Sitzung einzuberufen.. Der erste umfassende Bericht General Me Arthurs über die Kämpfe in Korea soll am Dienstag dem Sicherheitsrat vorgelegt wer⸗ den. In den darauffolgenden Besprechungen soll ein Modus gesucht werden, der dem 81 cherheitsrat die Fortführung seiner Arbeit e möglicht, wenn die Sowjetunion sich Weigern sollte, den ihr im August turnusmäßig zust henden Vorsitz zu übernehmen. l Sabotage in Portsmouth. Ministerpräside Attlee teilte im Unterhaus mit, die Explo- sion im Hafen von Portsmouth vor zwei Wo- chen sei durch Sabotage verursacht Worden. Dabei seien acht mit Munition beladene Leich⸗ ter der Seestreitkräfte zerstört Worden „Halbanarchie“ in Belgien 400 000 Arbeiter im Ausstand— Bahnverkeh in völliger Verwirrung— Zusammenstöße und Plünderungen 5 Von UP- Korrespondent de Borehg ra e Brüssel(UP). Die belgische Reglerun plant im Hinblick auf die Zusammenstöße zwischen Anhängern und Gegnern Leepolds mehrere Tausend belgische Soldaten aus den besetzten Gebieten Westdeutschlands zur Un- terstützung der Polizei abzuberufen. Ungefähr 5000 Soldaten waren bereits Vor der Ankuntt des Königs nach Brüssel beor- dert worden und sind bisher nicht wieder in ihre Standorte zurückgekehrt. Bei den Un- 5 ruhen in der Umgebung der Königlichen Resi- denz wurden nach vorliegenden Berichten 9 Personen schwer und 57 leicht verletzt. 5 Fast 400 000 streikende Arbeiter haben Bel- sien in den Zustand einer Halb-Anarchle Versetzt. Ein Reglerungssprecher bezeichnet die Lage als„sehr kritisch“, In Brüsse Wurden mehrere Taxis auf den Kopf ge- stellt umge worfen. 1000 Demon- der Führung nach. Einige Min die Demonstranten Zzwungen. 5 Die Eisenbahnen befinden sich— einem Resierungssprecher zufolge— in völliger Verwirrung. In Lüttich nimmt die Nahrungs- mittellage bedrohliche Formen an, da die Streikenden jetzt auch Lebensmittelzüge zu- rülckhalten. Die allgemeinen Streiks haben sich auf Flandern ausgedehnt und bedrohen die Hafenstädte Antwerpen und Gent. In Wallonien ist an verschiedenen Orten die Plünderung im Gange. a 5 Am Freitagabend kam es in Brüssel erneut zu mehreren schweren und Feuerwaffen gegen die rittene belgische Polizei zur herigen Meldungen wurden JJ 8 g 25 Der Vorsitzende der Sozialistischen Partei b. 2 Abschliegend stellt das Kommuniqué fest, daß die Konferenz unterbrochen worden sei, um den Delegierten Gelegenheit zu Sen, mit ihren Regierungen uber die bereits er- elt Vor einer Me