Identen durch. 5 Stagt. bereitz schlang T Frie. durch. tragen Wurde Grenz. Pilger. uf dem“ Drei- 2städt. Zu der dischen treter Ariats. W Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Ereisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 121 Montag, den 31. Juli 1950 2.750. Jahrgang „Jämmerlich schwach!“ Von UP- Korrespondent Jacek Fox Die Vereinigten Staaten haben in Korea ge sehen, was Uberlegenheit an Truppen aus. machen kann. Ein Blick auf die militärische Lage in Europa zeigt, dag hier bei einem eventuellen Kriegsausbruch ein zweites Korea fällig wäre. Es ist eine seltsame und zugleich ernüchternde Tatsache, daß ausgerechnet die Atlantikpaktstaaten die militärisch„schwa⸗ chen Schwestern“ Westeuropas sind. Die ein- zig schlagkräftigen, gut ausgerüsteten, größe- ren und jederzeit kampfbereiten Armeen haben die Schweiz, Spanien, Jugoslawien unc Schweden aufzuweisen. Diese Staaten abe! haben keinerlei Verpflichtungen eingegangen Westeuropa gegen irgend einen Angriff 21 verteidigen. Deutschland wiederum— das einzige Land das ein militärisches Bollwerk hätte abgebei können— ist in zwei Teile gespalten und dar nicht aufrüsten. Der britische Verteidigungsminister Shin. well bezifferte die Stärke der sowzetischer Armeen im Unterhaus auf 175 Divisionen das beißt 2,8 Millionen Mann ausgebildetei Truppen. Was hat Westeuropa dem entgegenzustellen! Eine Ubersicht zeigt, daß folgende Infanterie- Streitkräfte der einzelnen Atlantikpaktstaaten im Kriegsfalle sofort verfügbar wären: Großbritannien, der stärkste der westeuro- päischen Alliierten, hat schätzungsweise 330 000 Mann auf den britischen Inseln und in West- deutschland. Einige seiner besten Kampftrup- pen, ungefähr 54 000 Mann, sind in Malaya und Hongkong. Weitere 25 000 bewachen den Suezkanal. Der Rest einer Streitmacht von insgesamt 420 000 Mann ist in Außenposten Wie Gibraltar, Malta, Cypern, Eritrea und Tripolis verstreut. Frankreich ist das Land, das nach dem Plan wenigstens zu Beginn, die Masse der Infan- terie des westeuropäischen Kontingents stellen sollte. Aber die französische Armee ist nul etwas über 300 000 Mann stark. Davon sind 168 000 in überseeischen Gebieten und von diesen allein 120 000 in Indochina gebunden. Frankreich hat in Europa nur zwei motori- sierte Divisionen und zwei Infanteriedivisio- nen stehen. Hinzu kommen noch eine im Auf- bau befindliche Luftlandedivision und eine Gebirgsdivision. Die Niederlande hatten vor zwei Jahren noch 84 000 Mann ihrer besten Truppen in Indonesien, und viele von ihnen stehen auch jetzt noch dort. Die Holländer ziehen jährlich 50 000 Rekruten für eine einjährige militä- rische Ausbildung ein. Belgiens Truppenstärke beläuft sich etwa auf 74 000 Mann. Nur eine Division, also rund 15 000 Mann, ist jedoch kampfbereit. Norwegen und Dänemark könnten nicht vie mehr tun, als versuchen, ihre Flugplätze zu verteidigen. Italiens Kampfstärke ist durch die einschränkenden Bedingungen des Frie- densvertrages geschwächt und Portugal hat zwar eine kleine, gut ausgebildete Armee zählt jedoch wegen seiner ungünstigen strate- ischen Lage nicht. Das sind also die Kräfte, die den Vertretern des Atlantikrats bei ihren Berechnungen und Plänen in London zur Verfügung stehen. Num ein Blick auf die außerhalb des Paktes stehenden westeuropäischen Staaten: Schweden hat 300 000 Mann, die jederzeit kampfbereit sind. Spanien hat weitere 300 000 Mann, und die beste Verteidigungslinie ganz Europas sind die Pyrenäen. In Jugoslawien stehen 450 000 Mann unter den Waffen, das entspricht 30 amerikanischen Divisionen. Die Schweiz hat keine große stehende Ar- mee. Aber 500 000 Manner und Frauen sind ausgebildet, die Gebirgsfestung zu verteidigen. Aus diesen Zusammenstellungen ist also er- sichtlich, daß die Atlantikpaktmächte gerade 500 000 Mann aufstellen könnten, während die Neutralen über mehr als das Doppelte, über eine Million Mann, verfügen. Natürlich be- rücksichtigt diese Aufstellung nicht die Ma- rme- und Luftstreitkräfte oder die Atom- bombe— aber Korea hat eben gezeigt, welche Bedeutung dem Infanteristen beizumessen ist. Und von dieser Seite her betrachtet sind die Westlichen Alliierten in Europa jämmerlich Schwach. n Eisler in Ungnade? Der Chief des sowiet- zonalen Amtes für Information, Eisler, soll in Ungnade gefallen sein, nachdem seine Anti- Cartoffelkafer-Broschüre zurückgezogen wer⸗ den mußte. f. Togliatti: Kommunistisches Europa vom Ural bis Atlantik. Der italienische Kommu- histenführer Togliatti erklärte, daß ein neues Kkommmunistisches Europa vom Ural bis zum Atlantik im Entstehen“ sei. 5 Dulles für Dewaunung beutschanas und dapans zeide Länder sollen gleichberechtigte Partner im Kampf gegen den Kommunismus sein San Francisco(UP). John Foster Dulles klärte in einer Rede vor dem Common- vealth-Club, daß Deutschland und Japan der reien Welt als„gleichberechtigte Partner“ im Fampf gegen den Kommunismus eingegliedert verden sollten. Dulles ist einer der außenpolitischen Sach- verständigen der republikanischen Partei und Berater des Außenministers Acheson. Die bei- zen ehemaligen„Achsenstaaten“ lägen„geo- graphisch der Welt des Despotismus nahe“. Wenn sie an die sowjetische Einflußsphäre verloren gingen, würde das einen beträcht⸗ lichen Fortschritt für die sowjetische Ein- creisungsstrategie bedeuten. Dulles betonte daß sein Vorschlag nicht bedeute, den Deut- zchen oder Japanern nationale Armeen 2 geben,„die lediglich nationalen Ambitionen dienen“, Er ließ aber keinen Zweifel daran daß er eine Bewaffnung der beiden Völkel befürworte. Z Wweifronten- Krieg Der republikanische Außenpolitiker führt. zus:„Das bedeutet, sie Deutschland und Ja an) als gleichberechtigte Partner im Rahmei ler Anstrengungen der europäischen, pazi ischen oder Vereinten Nationen zu behandeln lie die nationalen Bestrebungen solchen Zie en unterordnen, wie sie der allgemeine Wohlfahrt der freien Völker dienen“. Das Verteidigungsproblem der freien Völke ei„Wirklich gigantisch“, sagte Dulles. Di. und 24 000 Kilometer des„Eisernen Vor: aangs“ verschafften der Sowjetunion eine ge. geime Basis, die zu Bedrohungen der 15 ar lie Grenzen der Sowjetunion angrenzender Völker benutzt werden könne. Hinzu käme die Möglichkeit von Angriffen über die Arkti, und„indirekter Aggressionen“. Eine Aufnahme des kommunistischen Chine mn die Vereinten Nationen würde bedeuten da Sowietrußland einen neuen Partner„dei ZJewalttätigkeit“ habe, der gegen die„Frie- lensstiftungs-Aufgabe des Sicherheitsrates“ ein Veto einlegen könne. Dulles warnte fer- aer davor,„Europa zu vernachlässigen“, wei das asiatische Problem den USA gegenwärtie desonders naheliege.„‚JWir stehen in einem Zweikrontenkrieg“, rief Dulles aus. Keine dei deiden Fronten dürfe vernachlässigt werden die Wirtschaftliche und militärische Stärkung duropas, einschließlich Westdeutschlands müsse Vorangetrieben werden. In Asien abel Amerikaner gegen Bedenkliche Kampflage in Südkorea— Im- mer neue Einkesselungsversuche und Gegen- Angriffe— Kochang und Hadong verloren TO k 10(UP). Amerikanische Truppen sind am Sonntag zu ihrem ersten größeren Gegen- angriff im koreanischen Feldzug angetreten. Die erste amerikanische Kavalleriedivision setzte von ihren Grabenstellungen aus zu einem Gegenstoß gegen einen nordkoreani- schen Verband an, der in der Nähe des klei- nen Ortes Kirye die amerikanische Front zu durchbrechen droht. Die Kommunisten stießen in Stärke vor zwei Divisionen gegen eine schwache Stelle m der amerikanischen Verteidigungslinie vor nie sich in weitem Radius nahezu kreisförmig am den Brückenkopf Pusan zieht. Die an dem Gegenangriff beteiligten Einheiten der ersten Kavallerledivision gingen entlang der Straße Kumchong-Kochang vor. Das erste Ziel der Amerikaner war, einen größeren Verband Guerillakämpfer in Kirye Auszuheben, die am Vortage einen amerika- nischen Aufklärungstrupp aufgerieben hatten. Der Hauptstoß der Amerikaner richtet sich doch gegen zwei rote Pivisionen, die durch ren Hurchbruchsversuch die gesamte alliierte Front gefährden. Einige nordkoreanische Vor- zusabteilungen hatten bereits einen Punkt 50 Kilometer von Taegu der gegenwärtigen provisorischen Hauptstadt, erreicht. Die Ame zikaner nahmen dann Kirye am Sonntag abend, ohne auf großen Widerstand zu stoßen. Sollte nie erste Kavalleriedivision ihren Gegenstoß nach Süden fortsetzen, dann ist in den nach- sten Stunden mit schweren Kämpfen zu bechnen. Woher kommen die Kommunisten? Ferner wird von einem amerikanischen Ge- genangriff im Süden berichtet, um den nord- cordeanischen Angriff gegen die wichtige Stadt Chinju, ca. 80 Kilometer westlich Pu- zan, zum Stehen zu bringen.. Die Nordkoreaner haben auf der gesamten Front in Korea jetzt ungefähr eine Viertel Million Mann stehen. Einige Einbeiten der 25. Infanteriedivision mußten sich am Sonntagabend, wie UP- Kor- respondent Gene Symonds berichtet, etwas zurückziehen. Sie versuchten damit, ihre Front zusammenzuschließen, um dem erwarteten Großangriff der Kommunisten besser begeg- nen zu können. Der Frontausgleich vollzog 0 zich im Gebiet westlich von Sangju. An der müsse der Hoffnung Stalins entgegengetreten werden, die Westmächte in einen allasiatischen „Massenkampf gegen den kolonialen Imperia- üsmus und seine Lakaien“ zu verwickeln. Späte englische Erkenntnisse Mahnung zur Aufrüstung Westdeutschlands London(UP). Die einflußgreiche unab- nängige britische Sonntagszeitung„Observer“ orderte Premierminister Attlee auf, in Wa- hington mit Präsident Truman au Verteidi- gungsbesprechungen auf höchster Regierungs- wene zusammenzusetzen. Die Zeitung erklärt: Wenn wir zur Zeit nicht viele Divisionen in Westdeutschland stationieren können, dann st es unsere Aufgabe, die bestehenden Hin- dernisse für den Aufbau der westdeutsschen Selbstverteidigung zu beseitigen, und sie nicht noch zu erschweren, Die Lücken zwi- zechen unserem augenblicklichen Stand der Verteidigung und den erforderlichen Sicher- deitsmaßnahmen sind sehr groß. Ein gerechtes Maß von Souveränität! Blücher über Westdeutschlands Sicherheit BOnn(UP). Der stellvertretende Bundes- Fanzler Blücher erklärte in einem exklusiven Interview mit United Press, daß die Ereig- nisse noch große Anforderungen an das deut- sche Volk stellen könnten, denen es sich nicht zu entziehen vermöge, wenn es die ihm wie- dergegebene Freiheit schützen wolle. Deutsch- and könne einen großen Beitrag für den Frie- den leisten, wenn es durch seine Arbeit die mnere Kraft und Geschlossenheit sichere.„Es muß aber viel mehr als in den letzten Jahren zeschehen, um diese innere Festigung zu be- zchleunigen“, sagte der Vizekanzler. Der Grundstein für eine„echte Front der Sicherheit“ sei schließlich nur eine Politik, die Deutschland ein gerechtes Maß von Souverä- aität gewähre. „Die Frage nach der Sicherheit muß zuerst an diejenigen gerichtet werden, die die Ver- antwortung für die deutsche Sicherheit aus eigenem Entschluß übernommen haben.„Die dreiheit verteidigen, und das heißt heute die sicherheit der freiheitlichen Welt verteidigen, tann nur derjenige, der sich selbst frei fühlt ind daher daran glaubt, daß er die Freiheit zu verteidigen hat. Nur die wirkliche Wieder- derstellung der deutschen Souveränität gibt iber diesen Glauben“, unterstrich der Vize- ranzler. große Uebermachl güdküste hält die 24. Division, nunmehr un- er dem Rommando von Generalmajor Church, hre Stellungen westlich von Chinju. Die gefährdetste Stelle an der nordkoreani- zchen Front ist jedoch die im Gebiet von Ko- ang, wo die Nordkoreaner versuchen, die amerikanische linke Flanke zu umgehen und seitlich zu umfassen. Gegen diesen Durch- bruchsversuch richtet sich auch der oben ge- nannte Gegenstoßg. Entweder— oder Der nordkoreanische Rundfunk meldet u. a die Besetzung von Kochang, das in Flammen steht, und im Süden von Hadong, Rojo und wanjang. Am Samstag trieben die Kommu- aisten einen amerikanischen Verband à1 zinem Punkt der Südküste ins Meer. Ange- zichts der bedenklichen Kampflage hat der Zefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte m Korea, Generalmajor Walker, zum„Wider- stand bis zum letzten“ aufgerufen. Walker zagte den Frontkommandeuren:„Es gibt kein zurück mehr, wir müssen kämpfen bis zum Tode. Es ist kein Platz mehr nach hinten. Es gibt kein zweites Dünkirchen. Wenn die Kommunisten nach Pusan durchbrechen, gibt es die größte Abschlachtung von Amerika- nern, wie sie die Geschichte noch niemals er- lebt hat.“ 0 Eisenhowers Ansicht General Eisenhower betonte, die Streit- kräfte der Vereinten Nationen müßten in Ko- rea gewinnen. Andernfalls werde sich eine Welle von Unruhen über die Welt verbreiten. Die Vereinigten Staaten und die verbünde- en Nationen hätten keine andere Wahl, als den Kampf in Korea entschlossen fortzu- führen und den Sieg zu erzwingen. Nur auf liesem Wege ließen sich andere Angriffe ver- viteln. Konteradmiral Jarrett in Taipeh. Konter- admiral Jarrett ist auf der Insel Formosa ein- getroffen, um seinen Posten als amerikanischer Marine-Attaché bei der national- chinesischen Regierung zu übernehmen. Kann man ohne deutsche Hilfe kämpfen? General Billotte, der militärische Sprecher der Sammlungsbewegung de Gaulles, fragte in mer Rede den französischen Verteidigungs- minister, ob es sein strategisches Genie mög- ohne deutsche Hilfe zu schlagen. uch mache, die erste Schlacht an der Elbe Alarmierende Nachrichten aus Belgien Marsch auf Brüssel und wallonische Separat- regierung geplant. Brüssel(Up). Belgien geht mit Riesen- zchritten einem sehr bedrohlichen Zustand ent- gegen. Die ganze Kraft der Gegner König Leopolds konzentriert sich am kommenden Dienstag auf die Hauptstadt Brüssel. Es ist eine Art„Marsch auf Brüssel“ geplant, bei lem, wie die Sozialisten erklären, die Ent- zcheidung gegen König Leopold fallen soll. Tausende von Streikenden werden schon am Montag nach Brüssel hereinströmen. Ein geheimer Rundfunksender verbreitet teil- weise verschlüsselte Befehle an die Strei- genden und Demonstranten. Züge nach Hol- and oder Frankreich zu nehmen, ist gefähr- lich, die Gefahr von Eisenbabhnanschlägen be- steht weiter. Wie das Innenministerium be- kanntgab, wurden in der Nacht zum Sonntag weltere Sprengungen von Schienen entdeckt. In einem über den Rundfunk verbreiteten Aufruf forderte der belgische Arbeitsminister die Streikenden auf, an ihre Arbeit zurückzu- ehren und dadurch den Einsatz von Truppen zu vermeiden. Aber von 750 Straßenbahnwa- zen inn Brüssel fuhren am Sonntag morgen etWa 40. Der Kongreß der wallonischen Bewegung aat in Lüttich einen Kongreß unter dem Vor- 1 des Sozialisten Merlot abgehalten. Dabei Würde die Bildung einer wallonischen Sepa- tat-Regierung der vier französischsprechenden südlichen Provinzen Belgiens und die Prokla- mation der wallonischen Autonomie befür- Wortet. In Lüttich können lediglich Personen mit einer besonderen„Arbeitserlaubnis“ des Streikkomitees, beispielsweise Journalisten, Mahlzeiten in Gaststätten einnehmen. Panik durch Blutvergießen Während der Sonntag im Lande im allge- meinen etwas ruhiger verlief, wurden am Abend in Grace-Berleur bei Lüttich bei Zu- zammenstößen mit der Polizei drei Personen erschossen. Als die tödlichen Schüsse flelen, drach unter den Streikenden eine Panik aus. Mittlerweile haben Infanterie und motorisierte Linheiten südlich von Waterloo Stellung be- 1ogen, um den Demonstranten aus Charleroi, die am Montag auf Brüssel losmarschieren Wollen, entgegenzutreten. Mehrere Tausend belgische Soldaten wur- den am Samstag aufgeboten, um„‚Ordnung und Arbeitsfrieden“ mit, allen Mitteln auf- rechtzuerhalten. Aus Deufschland ist eine Ein- heit der belgischen Besatzungstruppen zur Verstärkung eingetroffen. Alle Angehörigen der Armee, Marine und Luftstreitkräfte ha- ben Urlaubsspesre. Gewisse Einheiten der Armee sollen in Kürze auf Kriegsstärke ge- bracht werden, Lüttich und“ Charleroi, die beiden größten Städte im südbelgischen Industriegebiet, wur- den von Truppen besetzt. Der Gouverneur der Provinz Lüttich, Leclereq, ist von seinem Po- sten zurückgetreten, weil er als Sozialist nicht die Anweisung der Regierung ausführen Wollte. Man schätzt, daß in der Provinz etwa 500 000 Arbeiter streiken. Sämtliche Ver- Fehrsmittel liegen still. In der Provinz Bra- bant hat der Gouverneur angeordnet, daß nicht mehr als fünf Personen zusammen- stehen dürfen, nachdem in Brüssel Truppen und Polizisten mit Steinen und Hausrat be- worfen worden waren. Zu schweren Zusammenstößen kam es am Samstag vor dem Brüsseler Nordbahnhof. Die erregte Menge drang mit Stühlen, Flaschen und Pflastersteinen auf die Polizei ein. Zwei Polizisten wurden von den Pferden gezogen. König Leopold führte am Samstag bis in die späten Abendstunden hinein Besprechungen mit Regierungsmitgliedern. Wie am späten Abend des Sonntags ge- meldet wurde, haben die belgischen Truppen den Befehl erhalten, einen etwaigen Marsch der Streikenden auf Brüssel mit Gewalt zu verhindern. Die Streikausschüsse hatten vor- her angekündigt, daß am Montag„motori- sierte Brigaden“ in die Hauptstadt einfahren würden. Die belgischen Sozialisten haben Sonntag Nacht dem Kabinett Duvieusart ein Ultima kum gestellt. Es soll lauten:„Entweder geht Leopold oder Wallonien stürmt seinen Pa- Iast.“ „Wenn nichts getan wird, haben wir morgen Bürgerkrieg“, erklärte Buset, der Präsident der belgischen sozialistischen Partei am Sonn- tagabend nach einer Unterredung mit Mini- sterpräsident Duvieusart. Unmittelbar darauf begab sich Duvieusart zu König Leon Bach-Feier in Moskau. In Moskau Wurde der 200. Todestag des Komponisten 5 Sebastian Bach mit einem Festkonzert im Moskauer Konservatorium begangen. Usterreichischer Thronprätendent in Düssel- Aork. Der österreichische Thronprätendent Otto don Habsburg weilte in den letzten Tagen in Düsseldorf, um Freunde und Verwandte zu kreflen. 5 von Habsburg besucht zur Zeit ungarische Flüchtlingslager in Nord- und Westdeutschland. 1 e Uber neun Millionen 1e der im Bundesgeh Flüchtlinge. Die Zah nden Fk in Argentinische Schiffe weiter boykottiert IIF.- Kongreß beendet— Solidarität mit den Streikenden Belgiens Stuttgart(UP), Der seit 21. Juli in Stuttgart stattfindende 21. Weltkongreß der imternationalen Transportarbeiterförderation (ITF) wurde beendet. Omer Becu. London, Wurde in seiner Stellung als Generalsekre- tär bestätigt. Ebenfalls bestätigt wurde der bisherige Präsident der ITF Bratschi, Schweiz Bratschi bedankte sich in seinem Schlubwort Kür die fürsorgliche Vorbereitung des Kon. Sresses durch die deutschen Gewerkschaften Der nächste Kongreß wird in zwei Jahren stattfinden. Vor dem Ende der Beratungen hatte dei Kongreß noch die Tätigkeitsberichte der ver- schiedenen Sektionen entgegengenommen. U A. ersuchten die deutschen Vertreter in dei Sektion der Seefischer, die Forderung auf Wiederzulassung Deutschlands zum Walfanf zu unterstützen. Der Kongreß billigte einen Beschluß de Hafenarbeitersekti n, nach dem der Boykott Argentinischer Schiffe durchgeführt werder SO. Von der deutschen Gewerkschaft fü öffentliche Dienste. T sport und Vel Wurde der ITF. Kongreß davon unterr t das die deutsche Gewerkschaft und ihr Vor- sitzender Kummernuß wegen der Bestre Argentinischer Schiffe von der E burger Staatsanwaltschaft regreßpflichtig macht werden sollen. Die deutsche Gewe schaft teilte hierzu mit, daß trotz der 750 ausgesprochenen Drohung! die deutsche Transportarbeitergewerkschaft ihre Hal bestreiken und boykottieren werde. Werde auch nicht dem Wunsch der deuts Reeder entsprechen, den für den 5. Augu Hamburg avisierten argentinischen Regie- Trungsfrachter„Cordova“ mit 600 Tonnen Si- sal und 1200 Tonnen Transit-Gut„zu be- arbeiten“. Auch die belgischen Hafenarbeitel Weigern sich, das Schiff zu entladen. Der bri- tische Delegierte dagegen teilte mit, daß seine Gewerkschaft die Anordnung der ITF zum Boykott argentinischer Schiffe nicht ausfüh- ben Werde. Kurz vor Abschluß seiner Tagung Achtste der 21. Weltkongregß der ITF in Stuttgart sodann ein Sympathie- Telegramm au die streikenden belgischen Gewerkschaft- er, in dem der Hoffnung Ausdruck gegeben Wird, dab das belgische Volk bald zu einer Lösung seiner augenblicklichen Schwierig- kommen möge, die die belgischen Le- teormen wehrte und beschütze. Dibelius recunet mit Grotewohl ab Traurige Mittel im Kampf gegen die Kirche Berlin(U). Bischof Dr. P. Dibelius, der Landesbischof der evangelischen Kirche Ber- Iin- Brandenburg, gab eine ausführliche Er- Klärung ab zu den Vorwürfen, die Minister- präsident Grotewohl(SED) auf dem dritten SED- Parteitag gegen ihn erhoben hatte. Der Bischof betonte, seine Unterredung mit Tru- man habe nicht länger als einę Viertelstunde gedauert und habe sich nur um rein kirchliche ragen bewegt. Von der Sowietzonenrepublik, von den dort für den 15. Oktober vorgesehe- nem Wahlen, sowie von der Haltung der evan- gslischen Kirche Deutschlands im Falle eines f i nicht mit einer einzigen Silbe die Dibelius wies in diesem Zusammen- aufs schärfste die Behauptungen Grote- Wohls zurück, daß der politische Berater Tru- Mans, Dulles, ihm politische Ratschläge und Verhaltungsmaßregeln erteilt habe. Was man Arotewohl in dieser Beziehung mitgeteilt habe, zei ein Abenteuerroman. Zu den weiteren Be- hauptungen Grotewohls, er habe mit seinen Predigten 1933 die Nazis unterstützt, erklärte der Bischof, daß dies in keinem Falle den Tat- sachen entspreche. Die von Grotewohl wieder- gegebenen Zitate seien aus dem Zusammen- Hang gerissen und infolge zahlreicher Aus- lassungen bewußt falsch Wiedergegeben. Weiter erklärte Bischof Dibelius, die Be- hauptung der SED-Parteitagsresolution, daß die leitenden Kirchenmänner der Sowjetzone von heute die gleichen seien, die seinerzeit 1939 Hitlers Raubkrieg und die Waffen dazu gesegnet hätten. widerspreche völlig den Tat- sachen, da es nicht einen einzigen leitenden Kirchenmann in der evangelischen Kirche gebe, auf welchen sie zutreffe. Es sei sehr zchwer, so heißt es abschließend in der Er- Härung, ruhig zu bleiben, wenn man mitan- zehen müsse, daß der Kampf gegen Kirche and Christentum mit derartigen Mitteln ge- führt werde. 2 Reimann versucht sich reinzuwaschen Müller der Spionage bezichtigt Düsseldorf(OP). Vor rund 3000 Zu- hörern erklärte Max Reimann zum Fall des in der Ostzone verschwundenen Kommunisten Müller, dag dieser nachweisbar mit Offlzieren deiner imperialistischen Macht sowie mit dei SRP-Führung Dr. Doris in Verbindung ge- standen habe und von diesen Aufträge er- Halten habe, Gleichzeitig habe Müller dem Ostbüro der SpD Material für die Herausgabe einer parteifeindlichen Schrift geliefert. Die Ausstogung Müllers aus der KPD sei ein emp- Hindlicher Schlag gegen die ausländischen und deutschen Kriegstreiber. Wenn Müller dann in die Ostzone gereist sei, um dort seine Spio- nage und Sabotagetätigkeit weiter auszufüh- wen, und wenn er dabei festgenommen worden sei, dann sei das eine Angelegenheit der dor- tigen Sicherheitsorgane. Mit Kirchenausschluß bedroht Zugehörigkeit zu KP-Jugendverbänden verboten 1 Vatikanstadt(). Gegen die Mit- Zliedschaft von Kindern katholischer Eltern Im kommunistischen Jugendorganisationen wendet sich der Vatikan in einem Erlag. Da- tin wird angekündigt, daß Eltern, die ihren indern die Zugehörigkeit zu diesen„Neuen Organisationen“ erlauben, vom Empfang der Heiligen Sakramente ausgeschlossen Werden. Die Sakramente werden auch den Jugendli- chen verweigert. wenn sie weiter in den kommunistischen Jugendgruppen bleiben. Angehörige der katholischen Kirche, die der- artige Organisationen aufbauen oder an der Schulungsarbeit teinehmen, werden ex- Fommuniziert. ten von vier Jahren Bürgerkrieg angeg Westmächte rechnen Sicherheitsrat bereitet sich auf die Rückkehi der Sowjetunion vor Lake Success(UP). Die Sowietunior Med wahrscheinlich bei ihrer Rückkehr 11 en Sicherheitsrat in der nächsten Woche vor schlagen, daß unter Beibehaltung der gegen Värtigen Frontstellungen sofort das Feuer ii rea eingestellt werde, Nach der Feuerein- stellung, so glaubt man, werden die Russen Welter vorschlagen, soll der Sicherheitsrat zwischen Nord- und Südkoreanern vermitteln Da d der sowjetische Delegierte je doch a bestehen, daß anstelle des natio- nal chinesischen Vertreters ein Kommunist ir dep Sicherheitsrat einzieht. Diese Vorschläge Werden. 5 sächlich unterbreite Werden, mit Bestimmtheit von den West- mächten abgelehnt werden. Was die Russen nach einer Ablehnung ma- chen werden, weiß man noch nicht, es gil jedoch als sicher, daß sie, solange sie an den Ratssitzungen teilnehmen, ihre Propaganda- veden gegen die Vereinigten Staaten fortset-⸗ zem und die Westmächte für„alle Konsequen- zen verantwortlich machen werden, die aus der„Ablehnung der sowjetischen Vorschläge“ entstehen Indessen sind die Westmächte auf jede Aktion des sowjetischen Delegierten Malik vorbereitet. Die Vereinigten Staaten, Groß- britannien, Frankreich und Norwegen haben sich bereits über ihre Schritte geeinigt, die sie im Falle eines sowjetischen Vorstoßbes 8e gen die UN-Aktion in Korea unternehmen werden Erstens wollen sie sich auf den Artikel 28 cder UN- Charter berufen, nach dem der Si- chermentsrat so organisiert werden soll, daß mit Aktionen Maliks ständiges Arbeiten belis h Se währleistet ist m sie Vorsorge getroffen, daß Delegierte Sir Jobb den Vorsitz des Rates übernimmt, sobeld der sowjetische Delegierte die Sitzung erneut boykottieren Sollte; drittens wollen sie sich am Montag vor der Rückkehr Maliks noch einmal zusammen- setzen, um alle Lücken in ihrer rechtlichen Argu mentierung, die Malik eine Handhabe für einen Vorwurf, daß die amerikanische Ak- tion in Korea gegen die Charter der Verein- ten Nationen verstoße, zu schließen; vierten hat man sich darüber geeinigt, wie den Rus- sen auf die erwarteten Propagandareden 2 antworten sei; und fünftens ist man ent- schlossen, jedem Versuch Maliks, die Natio- dalchinesen aus dem Sicherheitsrat zu entfer- nen, entgegenzutreten. Man hat einen solchen Schritt Rußlands seit langem erwartet. Man war sich bewußt, daf die Sowjetunion keine Anstalten zur Vermitt- ung machen werde, ehe nicht die Streitkräft. ler Vereinten Nationen gegen die Küste ge- krängt worden seien. Das würde der Sowijet- anion dann einen Propagendastoff auf Jahr ainaus geben:„Die friedliebende Sowjetunion at die Feindseligkeiten beendet, nachdem ene kommunistische Bauernarmee die Prah- erischen Amerikaner fast ins Meer geworfen gätte.“ Da der Vorschlag Maliks aber sicher- lich zum Scheitern verurteilt i gibt dies Mederum den Russen die Möglichkeit zu agen:„Die Westmächte wollen den Krieg in Corea verlängern.“ Darin, so nimmt man jetzt m, ist der Hauptgrund für die Rückkehr der zowWjetunion in den Sicherheitsrat zu sehen. Im übrigen hält man es nicht für ausge- chlossen, daß die Sowjetunion die Angelegen- eit Formosa vor den Sicherheitsrat bringen Vird. Schärfste Ablehnung der Politik Moskaus e Attlee appelliert an das englische Volk „Verteidigt die Freiheit!“ London(UP). Der britische Premiermi. nister Attlee erklärte in einer Rundfunkan Sprache, die kommunistische Aggression 11 Korea sei Teil einer weltweiten Verschwö rung gegen die freien Demckratien. Attle forderte das britische Volk dazu auf, sid für die Verteidigung seiner Freiheit vorzube reiten.„ Attlee sagte von den Kommunisten:„Si Wollen die Demokratie und die Freiheit voi fer Welt hinwegfegen. Sie sind entschlossen unsere Leben zu vernichten, wenn wir ihne nicht zustimmen. Sie sprechen von Freihei Während sie selbst sie abschaffen. Die Kom munisten, ob sie nun Krieg in Korea macher der Aufruhr in Malaya, Indien oder Burme ob sie die Freiheit der Fschechoslowaken und Holen zerstören, oder versuchen, den wirt- tchaftlichen Wiederaufstieg Großbritanniens Frankreichs oder Australiens zu verhindern haben nur eines im Sinn: die ganze Welt ihre Tyrannei unterzuordnen.“ Im eindeutigen und äußerst offenen Wor⸗ den beschuldigte Attlèe die Sowjetunion, di. Arbeit der Vereinten Nationen zunichte 2 machen. Im Angesicht dieser Lage müßter neue wirtschaftliche Opfer von jedem 2 Lerteidigung von Freiheit, Demokratie und Jerechtigkeit gebracht werden. Attlee for- derte zum freiwilligen Dienst in den Streit- Kräften, im Hilfsdienst, im Luftschutz und anderen Organisationen auf und appellierte an die Gewerkschaften, wilde Streiks zu ver- dindern. Gefahren für Persien? Verdächtige russische Rundfunksendungen London(ZSEH). Der Korrespondent der Sunday Times“ meldet, die Beunruhigung wer die jüngsten russischen Propaganda- Nundfunksendungen nach Persien nähmen zu. Diese Sendungen entsprächen im Ton den- enigen, die vor der Invasion der Kommuni- zten nach Südkorea gerichtet worden seien. in einer der für Aserbeidschan bestimmten Sendungen seien die persischen Truppen auf- gefordert worden, sich gegen die Regierung in Teheran zu wenden. Riesiges US-Flugzeugprogramm Aufträge für 4 Milliarden Dollar Washington(UP). Das Oberkommando der amerikanischen Luftstreitkräfte gab der Elugzeugindustrie den Auftrag, sofort mit der Produktion von Flugzeugen und Flugzeug- teilen im Werte von etwa 4 Milliarden Dollar zu beginnen. 3 Amerikanische Militärkreise erwägen gegen- Wärtig, den europäischen Nordatlantikpakt⸗ Nationen im Rahmen des Waffenhilfspro- srammes 1600 Düsenjäger zur Verfügung zu stellen. Außenminister Acheson und der stellver- tretende Marshallplan- Administrator Foster stellten in Schreiben an den Kongreß fest daß die vorgesehenen Abstreichungen an den Bewilligungen für den Marschallplan, die west- Suropäische Verteidigung schwächen werden. Präsident Truman hat die Führer des Se- nats und des Repräsentantenhauses zu eine Konferenz gebeten, in der er im einzelnen seine Forderung begründen wird, einen wei- teren Betrag von vier Milliarden Dollar fül die Aufrüstung Westeuropas und anderei kreier Staaten zu bewilligen, Damit würde die Sesamtsumme für die Wiederaufrüstung Eu- opas und anderer freier Staaten sich auf nehr als fünf Milliarden Dollar stellen. Man Wartet, daß eine Gruppe Abgeordneter uné zematoren darauf bestehen wird, daß ein Tei ler amerikanischen Waffenlieferungen nach Vestdeutschland und Spanien gehe. Fast 10 Millionen Verluste Die Bilanz des chinesischen Bürgerkrieges f London(UP), in einem Rommuniqus der kommunistischen chinesischen Armee aus Peiping werden die Verlustzahlen beider Sei- Demnach haben die Kommunisten 1 822 500 Mann Verluste gehabt, davon 13 700 Gefan- gene und 196 100 Vermißte. Die nationalchi- nesischen Verluste betrugen nach dieser Auf- stellung 8 071 000 Mann, davon 4 585 750 Ge- fangene, 1 711 000 Tote und Verwundete. Neues aus aller Welt Bürgermeister gehörte zur Diebesbaude 16 Großviehdiebstähle in kurzer Zeit Lüneburg(UP). Der Bürgermeister eines Dorfes bei Celle konnte als Haupthehler einer Bande ermittelt werden, die innerhalb kurzer Zeit in den angrenzenden Kreisen 16 Groß- Viehdiebstähle ausgeführt hatte, teilt die Nürnberger Polizei mit. Durch die Aufmerk- samkeit eines Polizeibeamten konnte die Die- besbande festgenommen und der größte Teil der gestohlenen Rinder sichergestellt werden. Im Segelboot über den Atlantik Ein riskantes Unternehmen Bremen(UP). Ein Amerikaner und ein Deutscher beabsichtigen eine gewagte Atlan- tik-Uberquerung von Bremerhaven nach San Francisco in einem 16 Meter langen Segelboot. Jack Wool aus San Refel(California) und der Deutsche Erich Köppen aus Bremerhaven hof ken, bei einer Fahr geschwindigkeit von 6 Knoten pro Stunde, San Francisco in drei Monaten zu erreichen. Das Fahrzeug ist mit einem 22-PS- Hilfsmotor, einer Sendeanlage und einem doppelten Boden versehen. Es kann 1800 Eiter Brennstoff und frisches Trinkwas- ser mitnehmen. Norweger bezwangen Himalayaberg Flagge der UN auf 8500 m hoher Bergspitze Karatschi(UP). Eine norwegische Berg- sSteigergruppe unter Führung von Professor Nasse hat nach hier eingegangenen Meldun- gen den ungefähr 8500 m hohen Tiritsch Mir im Himalaya bezwungen. Wie verlautet, haben die Bergsteiger auf der Bergspitze Flaggen der Vereinten Nationen, Norwegens und Pa- Kistans aufgepflanzt. Weitere Atom- Spionage- Verhaftungen. II ler Affäre Gold wurden zwei weitere Per. zonen in USA verhaftet, die beschuldigt Wer. den, die Untersuchungen im Spionagefall Gold durch falsche Aussagen behindert zu haben. Fünf Jahre Zuchthaus für Pinkas, Der An- gehörige der britischen Botschaft in Prag, Dr Pinkas, wurde unter der Anklage, einen An- schlag gegen die Republik“ vorbereitet zu ha- den, zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. 50 Flugzeugpassagiere verbrannt Verkehrsflugzeug in Brasilien verunglückt Porto Alegro(UP). Ein Passagierflug- zeug mit zehn Mann Besatzung und 43 Rei. senden an Bord flog in der Nähe von Porte Alegro gegen eine Hochspannungsleitung und stürzte ab. Beim Aufschlag auf den Boden Sing die Maschine sofort in Flammen auf, 50 Personen kamen ums Leben, darunter 25 Frauen. Zum großen Teil waren Brasilianer die Reisenden. Amokläufer tötete 12 Personen Ein Neger des Massenmordes angeklagt Kampala, Uganda(OP). Der 53 jährige ger Obwara, ein Veteran aus dem ersten eItkrieg, wurde vor dem Magistratsgericht Jes Massenmordes angeklagt,. Obwara War Amok gelaufen. Er hatte im Krankenhaus Sein m Sterben liegendes Kind besucht, war dann u seiner Verzweiflung mit einem Messer in dem Krankenhaus herumgelaufen und hatte wahllos alle ihm begegnenden Insassen— pis uf eine Frau alles Kinder niedergestochen. samt wurden elf Kinder und eine Frau h den Amokläufer getötet. 8 Erdbeben in Süd-Kalifornien Schwere Schäden an Gebäuden Calipatria, Kalifornien(UP). Zwel Drittel aller Gebäude in der Wüstenstadt Ca- lipatria wurden von einem Erdbeben bescha- digt, das mit einem kurzen, aber heftigen Stof dieses Tal in Süd- Kalifornien heimsuchte. Das Beben erfolgte, als die 2500 Bewohner der kleinen Stadt beim Frühstück saßen. Der Bes völkerung, die bereits in den Vergangenen drei Tagen von Erdbebenstögen beunruhigt Worden War, bemächtigte sich eine Panik, als die Geschäftsfronten einstürzten, die Fenster- scheiben zerbrachen und die Schornsteine und Laternenmasten einstürzten. Personen kamen indessen nicht zu Schaden. Wenig später wurde auch die kalifornische Stadt San Diego von einem kurzen, heftigen Erdbeben heim- gesucht. Ein sonderbarer Blitz. In der Gemeinde Kastellaun schlug ein Blitz aus einer vorüber⸗ ziehenden Gewitterwolke in eine Weide ein. Dieser nahm dabei nicht den sonst normalen Weg durch die Stammwurzeln in das Erd- reich, sondern lief einen etwa 40 Meter langen Drahtzaun entlang bis zu einem Haus, beschä- digte die Hausecke, sprang auf den Wasser- hahn in der Küche über, um auf diesem Weg im Rohrnetz die Ableitung zu finden. 125 000 Passionsspielbesucher. Uber 125 000 Be- sucher sahen seit dem 18. Mai die Passions- spiele. Die Zahl der ausländischen Besuche nimmt stark zu. Schwindel mit Bildern des„Landesvaters“ Zwei Schwindler, die sich als Vertreter des „Bundestagbilderdienstes Bonn“ ausgaben versuchten im Landkreis Garmisch den Bür- germeistern und Schulvorständen angeblich zamtliche Fotos“ des Bundespräsidenten zum Preise von 29,50 PM zu verkaufen. Sie erklär ten, daß die Regierung wünsche, daß in jeder Kanzlei und in jedem Schulhaus„ein Bild des Landesvaters“ hänge. Ein nettes Früchtchen. Ein neun Jahre altes Mädchen wurde in Great Larmouth in Eng- land in eine Erziehungsanstalt geschickt. Be- gründung:„Sie ist eine Gefahr für die männ- liche Bevölkerung“ Erster Fassagierflug in Düsenmaschine. Ein Passagier flugzeug mit Düsenantrieb ist zum ersten Mal in der Geschichte der Luftfahrt geflogen— und sogleich für militärische Ver- Suchszwecke aus dem Dienst gezogen worden. Die Maschine legte die Strecke London Paris in vierzig Minuten zurück. Goldstadt von Großfeuer zerstört. Die Stadt Siuna in Nicaragua, ein Zentrum des Gold- bergbaus, wurde durch ein Großfeuer voll- ständig zerstört. Siuna liegt an der Atlantik Kiiste und hat 5000 Einwohner. Die Bergwerke Sehören der amerikanischen Neptun Mining Company. Auswanderungskonferenz in Paris. Eine Konferenz zur Behandlung des europaischen Auswanderungsproblems wurde in Papis era öffnet. Die Besprechungen wurden vön der amerikanischen, britischen und französichen Negierung einberufen. Im Königschor des Doms Vor 50 Jahren wurden die Kaisergräber in Speyer geöffnet— Ein historischer Gedenk- tag kür die Pfalz In den Sommertagen des Jahres 1900, vol einem halben Jahrhundert, tönte von den Tür- men des Speyerer Kaiserdoms am Ufer de: Rheins feierliches Glockengeläute zur Verkün⸗ dung eines historischen Ereignisses: in dei über 900 Jahre alten Kathedrale, deren Grund- steinlegung am 12. Juli 1030 erfolgt War, gin- gen Arbeiten zu Ende, durch die eine Offnung der Gräber der im Dom ruhenden Herrscher des Mittelalters vorgenommen und wertvolle Feststellungen aus der Geschichte jener Zeiten getroffen werden konnten. Während des Dreißigjährigen Krieges hatte die Kriegsfurie auch vor den Kaisergräbern gicht halt gemacht. Seit dem nde des 17. Jahr- gunderts Waren die Ruhestätten im Dom un- berührt und unerforscht geblieben,. Erst e Jahrhunderte später, im Jahr 1898 wurde un- Zeregt, Lage und Zustand der Kaisergräber zu erkunden, Zum Sprecher dieser Bestrebun- gen machte sich der Speyerer Gymnasialpro- kessor Dr. Prann. Zunächst hatte er mit seinen Plänen wenig Arfolg, aber schließlich konnte am 27. Juli 1900 aach Zustimmung des Bischofs, des Domkapi- els und des bayerischen RKultus ministeriums ler erste Schritt getan werden. Eine eigene vissen schaftliche Rommission wurde gegrün- let und die Offnung der Grabstätten begann Mit Erone und Reichsapfel Eine Fülle von Aufsätzen in Tageszeitunger und Zeitschriften, in Broschüren und Bücherr Aielt damals den Fortschritt der Grabunger dest. Der Königschor des Domes war Schau- Hlatz interessanter Ergebnisse. Hier versam- melten sich am 16. August 1900 die Kommis- Sions mitglieder, Schon am darauffolgenden Tag konnte die Leiche des Hohenstaufen: Königs Philipp von Schwaben gefunden wer⸗ den, der 1208 in Bamberg von Otto von Wit telsbach ermordet worden War. 1 5 3 1 Den bedeutendsten Fund brachte der 23 August 1900 mit der Freilegung des Grabe! von Kaiser Konrad II., dem Gründer de! Doms, aus Salischem Geschlecht. Die Leiche War in Seide gehüllt, eine Krone aus vergol- detem Kupferblech und ein lederüberzogenei Reichsapfel kamen ans Tageslicht. Unberührt lag ferner Kaiser Heinrichs IV. Leiche. Dann Wurden die Gräber von Kaiser Rudolf von Habsburg, des Königs Adolf von Nassau, Al- brechts von Osterreich und der Kaiserin Gi Sela entdeckt. Hier hatten die Grabschänder im 19. Jahrhundert böse gehaust. Als Endergebnis war zu verzeichnen, daß Alle vier Kaiser aus Salischem Geschlecht im Speyerer Dom ihre letzte Ruhestaàtte gefunden hatten, außerdem vier weitere Kaiser und Könige aus verschiedenen Geschlechtern, nãm- lich der Hohenstaufe Philipp(gestorben 1208), der Ahnherr des österreichischen Königshau⸗ ses, Rudolf von Habsburg(gestorben 1291), Adolf von Nas sau(gestorben 1298), und Al- brecht von Osterreich(gestorben 1308). Außer- dem ruhten hier drei Kaiserinnen. S je transit gloria mundi Nur wenige der Leichen waren unberührt. Drei Gräberfelder mit fünf Toten zeigten Spu- ren einer gewaltsamen Offnung. Die Gebeine Waren umhergestreut. Am 3. September 1900 Wurden in feierlicher Form alle Leichen in Sarkophagen und Särgen wieder beigesetzt. Was an wertvollen Stücken vorgefunden Wurde— Grabkronen, seidene Kleidungs- Stücke, Gewandreste, Goldborten, Sporen. Schuhe ein Ring mit Perlen und Saphyr, ein Schwert Albrechts von Gsterreich— fand In der St. Katharinenkapelle des Domes Aufbe- Wahrung. 0 Die Arbeiten wurden gekrönt durch die Prächtige Ausgestaltung der Krypta, die nach längerer Bauarbeit am 10. Juli dem Bischo! und Domkapitel übergeben wurde, Seitdem zuhen die Toten, von denen einige währen Mrer Lebzeiten ein Weltreich regierten, in der Weltabgeschiedenen Stille der Gruft. Sic transit gloria mundi.(So vergeht der Rumm dieser Welt). 5 1 0 2 Schaft über die Maschine und fuhr gegen einen U * VVV Südwestd. Rundschau Vorbereitung der Volksbefragung Mannheim. wb). Der Gesamtvorstand der„Arbeitsgemeinschaft der Badener“ berei- tete auf einer internen Sitzung in Mannheim den Wahlkampf der Arbeitsgemeinschaft fü die Volksbefragung über die Neuregelung im südwestdeutschen Raum am 24. Septembei Vor. Es ist u. a. beabsichtigt, die Propaganda- tätigkeit in Zukunft mehr als bisher den„ver- schärften Propagandamethoden“ der Anhänge der Südweststaatidee anzupassen. Weitei wurde bekannt, dag der südbadische Staats- präsident Wohleb am kommenden Donners- tag auf einer Kundgebung der„Notgemein- schaft der vertriebenen Deutschen“ in Heidel- berg sprechen wird. Ferner sei vorgesehen, im Rahmen der Veranstaltungen der Altbadener auch Gäste aus anderen Ländern der Bundes- republik über allgemeine föderalistische Fra- gen sprechen zu lassen Wie Oberlandesge- richtspräsident Dr. Zürcher einem Pressever- treter mitteilte, will die„Arbeitsgemeinschaf. der Badener“ im Falle eines mit unfairen Me- thoden errungenen Wahlsieges ihrer Gegnei Sine„stahlharte Opposition“ bilden. Einem mit fairen Mitteln zustande gekommenen Wahlausgang werde man sich dagegen nach demokratischem Brauch fügen. Das Heimkehrergesetz enttäuscht Heidelberg dyb). Die Heidelbergel Heimkehrer protestierten auf einer Kund- gebung des Verbands der ehemaligen Kriegs- gefangenen und Vermißtenangehörigen gegen das Bonner Heimkehrergesetz. Auf der Ver- zammlung wurde betont, daß die Kriegsge- kangenen bei ihrer Arbeit im Ausland Repa- tationen für Deutschland geleistet hätten. Den Rußglandheimkehrern seien in den Jahren 1949 and 1950 bis zu 10 000 Rubel von ihrem Ar- beitslohn als Reparation abgezogen worden. General Hübner verläßt Heidelberg Heidelberg.(Wb). Der stellvertretende Dberkommandierende und Stabschef der US- Streitkräfte in Europa, Generalleutnant Hüb- der, wird in Kürze mit seiner Familie in die Jereinigten Staaten zurückkehren. Die Hei- lelberger GY A-Jugend veranstaltete zu Ehren es Scheidenden eine Abschiedsfeier. Tödlicher Verkehrsunfall durch Grünspecht Mannheim(SWE). Als ein Grünspech dem Fahrer eines Motorrades mit Beiwagen Auf der Autobahn Mannheim Heidelberg ins Gesicht geflogen war, verlor dieser die Herr- Pfeiler der Unterführung bei Seckenheim, Der Motorradfahrer erlag seinen Verletzungen Wenig später im Krankenhause, während sein Sohn, der sich im Beiwagen befand, mit einem zchweren Schädelbruch noch bewußtlos dar- niederliegt. Die Panzerfaust im— Schmiedefeuer Heidelberg(SWE). Ein Neudammei Schmied, dem man eine Panzerfaust ins Hau! Zebracht hatte, vertraute das Bruchstück den Schmiedefeuer an und harrte in absentia dei Dinge, die da kommen sollten— und auch prompt kamen. Die Panzerfaust explodierte und richtete trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erheblichen Sachschaden an, der bei Vernich- tung auf freiem Felde zu vermeiden gewesen Wäre. Oberes Bundesgericht und neue Industrien Karlsruhe(UP). Nach der endgültigen Wahl Karlsruhes zum Sitz des Oberen Bun- desgerichtshofes durch den Bundestag hat die Stadt die Zusicherung gegeben, die im Bun- desgericht tätigen Rechtsanwälte aufzuneh- men und ihnen Büroräume zur Verfügung zu stellen, erklärte Oberbürgermeister Toep- Der auf einer Pressekonferenz. Weiter wurde von ihm versichert, daß das ehemalige groß- herzogliche Palais, in dem das Obere Bundes- Sericht untergebracht werden soll, bis zum 1. Oktober bezugsfertig sein werde. Die Stadt Karlsruhe werde sich jedoch nach wie vol 5 die Ansiedlung neuer Industrien bemü. en. Lebenslänglich für Dehm? Karlsruhe(Ids). In der Revisionsver- handlung im Falle Dehm beantragte die Ver- teidigung die Aufhebung des Urteils und di- Zurückweisung des Verfahrens. Der Vertretes der Staatsanwaltschaft beantragte die Zu- rückweisung der Revision mit der Maßgabe Anstelle der erkannten Todesstrafe auf le- benslängliches Zuchthaus zu erkennen. Die Urteilsverkündung soll am 31. Juli erfolgen. Dehm war im Herbst 1949 auf Grund von Indizienbeweisen wegen dreifachen Mordes An seiner Schwägerin und deren beiden Kin- dern zum Tode verurteilt worden. Gewerkschaften zur Lohn-Preis-Frage Gegen Wucher und für Lohnerhöhung Stuttgart dwyb). Der Landesbezirksvor- stand und der Landesbezirksausschuß des deutschen Gewerkschaftsbundes Württem berg-Baden sprachen sich für eine Erhöhung der Löhne und gegen die Preiserhöhungen Aus. In einer Mitteilung der Gewerkschaften heißt es, für die Preiserhöhungen bei Brot, Mehl, Teigwaren und Fett sowie bei sonstigen Bedarfsgütern müsse ein Ausgleich geschaf- fen und überdies die Kaufkraft der breiten Masse gesteigert werden, Gemäß dem Be- schluß des Bundesvorstandes hätten nunmehr die einzelnen Industriegewerkschaften Vor- bereitungen zu treffen, um eine Erhöhung der Löhne zu erreichen. Die Gewerkschaften Wol- len erneut die Regierungsstellen ersuchen, für die Einhaltung der noch bestehenden ge- setzlichen Bestimmungen gegen willkürliche Preissteigerungen zu sorgen und dem Wucher- und Hamster wesen wriirksam entgegenzutreten. Gegen Ausbau der Mittelschulen Stuttgart Gdurb). Der kulturpolitische Ausschuß des württemberg- badischen Land- tags legte der Kultusverwaltung nahe, die Mittelschulen im Landesbezirk Württemberg nicht mehr weiter auszubauen. Der Ausschuß vertrat die Auffassung, daß die Mittelschulen überflüssig werden, wenn man das Niveau der Volksschulen bei der Schulreform hebe. Mit dieser Weisung wurden die von der Re- gierung beantragten Stellenpläne für Volks- schulen und Mittelschulen im Etat der Kul- tusverwaltung genehmigt, die bei der zweiten Lesung nochmals an den kulturpolitischen Ausschuß zurückverwiesen worden waren. Im nmordbadischen Landesbezirk gibt es bereits seit einiger Zeit keine Mittelschulen mehr. Kreuz und quer durch Baden Die Johannesanstalten der Inneren Mission in Mosbach feierten dieser Tage ihr 70 jähriges Zestehen. Während der Jubiläumsfeier wurde ein Altersheim eingeweiht. Ein Mannheimer Kraftfahrer machte sich die augenblickliche Zuckerknappheit zunutze, mdem er an verschiedene Leute mit dem An- gebot herantrat, gegen angemessene Bezah- ung Zucker zu besorgen. Er wurde verhaftet, 1d er keinen Finger gekrümmt hatte, um Zucker zu beschaffen. Die Theologische Fakultät der Universitat Heidelberg hat dem Bischof von Lund, Dr. Nygren, die Würde eines Ehrendoktors ver- liehen. Der große Studentenausschußg der Univer- sität Heidelberg billigte einen Beschluß des Sta, wonach eine Verbindung mit den offi- ellen Vertretern der ostdeutschen Studenten- schaften abgelehnt wird. Badische Orte fordern Stadtrechte wieder TA uber bischofsheim ds). Sechs Orte im badischen Frankenland haben beim Landesbezirkspräsidium in Karlsruhe bean- tragt, daß ihnen das Stadtrecht wieder ver- liehen werde. Es sind die Orte Lauda, Küls- heim, Königshofen und, Grünsfeld im Kreis Tauberbischofsheim, Osterburken im Kreis Buchen und Neckarbischofsheim im Kreis Sinsheim, Vertreter des Landesbezirkspräsi- diums überprüften an Ort und Stelle die Mög- lichkeiten der Verleihung des Stadtrechts, konnten jedoch noch keine Entscheidung tref- ken, da sich Landesbezirkspräsident Dr. Kauf- mann die Entscheidung in dieser Frage selbst vorbehalten hat. Der geſtrige Sonntag zeigte ſich wieder einmal von ſeiner beſten Seite, nachdem am Samstag ein böiger Wind keine beſonderen Hoffnungen aufkommen ließ. Die Landwirte nutzten das gute Wetter aus, um die reſtliche Getreideernte unter Dach und Fach zu bringen. Viele Menſchen nutzten ebenfalls den herrlichen Tag zu einer Wan⸗ derung in die ſommerliche Natur, während die Badeluſtigen wieder alle Bäder mit ihrem luſtigen Getümmel erfüllten und ſich ſo Kraft für den kommenden Alltag ſchufen. Ein Tag in ruher Beſchaulichkeit, der bei einem Flur⸗ gang ſchon die erſten herbſtlichen Ahnungen aufkommen ließ. Wie ſagen doch die Alten: „Wenn der Wind über die Stoppelfelder weht“... So läuft die Zeit und wir Men⸗ ſchen müſſen uns dem unendlichen Räderwerk, das über uns hinweggeht, unerbittlich beugen. * Abſchied von zwei verdienten Lehrkräften. Im Rahmen einer ſchlichten Feierſtunde in der hieſigen Schule wurden am Samstagvor⸗ mittag die beiden in den Ruheſtand verſetzten Lehrkräfte, Herr Hauptlehrer Herr und Hauptlehrerin Weickum verabſchiedet. Herr Schulrat Buſch vom Stadtſchulamt Mannheim würdigte in herzlichen Worten der Verbunden⸗ heit die langjährige Wirkungszeit der Beiden und dankte im Namen der Schulbehörde für die guten Leiſtungen im Dienſte der Erzie⸗ hung der Schüler zu brauchbaren Menſchen. Schweren Herzens nahmen dann die Penſio⸗ näre Abſchied von ihren liebgewordenen Räu⸗ men und Schülern, um ſich dann von ihren Kollegen zu verabſchieden, die ihnen eine nette Aufmerkſamkeit zugedacht hatten. Drahtlos telefonieren! en Berlin und Weſtdeutſchland, Düſſeldorf oder Bremen und Frank⸗ Wer zwiſch furt ein Ferngeſprach fuhrt ahnt nich wee . er„drahtlos“ ſpricht. Telefoniſche nter⸗ 1 75 wiſchen weit auseinanderliegenden haltungen 3 den Beton f Orten müſſen nicht il meter lange Fernka⸗ hundert Ki nehmen Mehr und durch viele N rell. gen 5 bel oder Freileiungſ Bundespost die Ge⸗ annten„Dezimeter⸗ mehr leitet die Deutſche 8 5 N 3 äche über den ſoge 15 t ſpräche der ſeinen Namen von der Länge der Funk'“, Man ve wendet dabei ten Wellen hat. Man 155 Sender, deren Ener ite Reich tung der antennen ſcharf gebündelt 150 ſo b e Gegenſtation e gen ann. i Intereſſante auf teure Kabel verzichten die Mehrfachaus⸗ Zuſatzeinrichtungen erlaube dieſe Weiſe mit wutzung, denn 15 rann zu awänzig Ge⸗ 19105 e 115 ide Richtungen über⸗ präche gleichzerlig 8 tragen.. ie der Dezi⸗Sender iſt aller⸗ Die Reichweite Dfte Sicht beſchränkt, ſo dings auf etwa„ung größerer Entfernun⸗ uttels Richt⸗ daß zur Uebermen auf Bodenerhebungen gen Zwiſchenſtgeſchaltet werden müſſen. oder Maſtenatſchen Funkausſtellung 1950 Auf der ft in Duſſeldorf) wird die (18.— 27. Pespoſt zwei Dezimetergeräte in⸗ Deutſche“ Ausſtellungshallen in Betrieb nerhalb dermann darf„drahtlos telefo⸗ mehmenußerdem zeigt man eine der ganz nierependeempfangsſtationen des kürzlich neuegeweihten„Rheinfunkverkehrs“, jener erſbdſen Sprechverbindung zwiſchen den diſchiffen und(unter Zwiſchenſchaltung von n Telefonnetzes. Wer noch weiter ſprechen ndſtationen) jedem Teilnehmer des öffent⸗ „ill, kann bereits heute über Sender der deutſchen Bundespoſt direkt nach New Mork, Rio de Janeiro und Manila Geſpräche per Kurzwelle führen. Diese Spatzen Sie seien ganz ausgerottet, bei all den Nach- stellungen mit Floberts und Spatzenfallen und einem Kopfpreis— sollte man meinen. Aber: „je schlimmer die Hatz, je größer der Spaß beim Spatz“ scheint mir. Jetzt kommen sie gar zu einer Stipvisite zu mir in meine Stube. Das ist nun doch die Höhe. Mein ohnehin seltener Mittagsschlaf ist dahin. Wenigstens scheint es bei dem frechen Völkchen noch eine strenge Moral zu geben, mein Besuch Weist sich nämlich als Ehepaar aus. Wie ich vom Geschwirr ihrer Flügel aufgeschreckt um mich schaue, sitzen sie da seelenvergnügt auf dem Radioapparat und— schnäbeln. Kann es bei Spatzens eine bessere Legitimation ge- ben? Das Glas einer Photographie neben dem Pärchen wirft Herrn Spatz sein Ebenbild entgegen, sein Gefieder sträubt sich, er will den vermeintlichen Nebenbuhler mutig an- gehen. Frau Spatz äugt, wie es mir scheint sehr belustigt, zum aufgeregten Tun ihres Ge- mahls hin, findet es langweilig und dreht ab. Ein Hüpfer und sie setzt sich auf eine Aus- gabe von Thomas Manns„Dr. Faustus“, auf dem Rauchtisch. Herr Spatz hat eingesehen, daß der Nebenbuhler hinter dem Glas nicht zu erreichen ist, er gesellt sich zu seiner besseren Hälfte auf Dr. Faustus. Ob die bei- den etwas davon verstehen? Ich vermute nicht, denn sonst hätten sie nicht beide zu- gleich ihre deutlich sichtbaren Klexogra- phien auf den Gedanken des gescheiten Man- nes hinterlassen. Eben überschlage ich im Geiste die Summe von zehn Pfennig, die zu verdienen sich mir da anbietet und tue einen Sprung zum Fenster, es zu schließen und die Herrschaften zu fangen. Aber— ein erschreck- ter Piepser beiderseits, Flügelschläge schwir- ren mir um die Ohren und fort ist die Prämie. Anſerer heutigen Auflage liegt ein Pro⸗ ſpekt der ſtaatlichen Lotterie⸗Einnahme Gün⸗ ther⸗Bamberg zur 8. Süddeutſchen Klaſſen⸗ lotterie bei, auf den wir unſere Leſer beſon⸗ ders aufmerkſam machen. Das Siesebeihli Roman aus den Schweizer Bergen von Doris Eicke Vopyrlent d Verlagshaus Reutlingen Oertel& Spörer 2. Fortsetzung. An dieser Scheune, die zuerst seine Augen- Weide gewesen war, fand der Pontarlier jetzt mehr und mehr auszusetzen, bald schien sie ihm zu klein, bald zu niedrig, dann Wieder hätte sie ganz aus Stein sein können, statt zur Hälfte aus Holz. Und er ließ am Wirtstisch hier und da ein Wort fallen, daß der Simmishöfer gute Dienste schlecht zu loh- nen wisse und mit ihm ein Geizkragen mehr in die Gegend gekommen sei, bis solche Re- den auch dem zu Ohren kamen, den sie am meisten angingen, Der gehörte nicht zu den Leuten, die gern etwas schuldig bleiben, und er sandte dem Pontarlier mit dem qungknecht noch ein halbjähriges Kalb hinauf, warf ihm aber dann die Haustür vor der Nase zu, als er, ziemlich verlegen, kam, sich zu bedanken. Von diesem Tage an hielten sie keinen Ver- kehr mehr miteinander, und boten sich knapp die Tageszeit, wenn Einer des Andern Weg kreuzte. Das blieb auch so bis auf den heuti- gen Tag, übernommen von den Söhnen und Enkeln, nachdem die Väter längst auf dem Gottesacker ruhten. 5 5 g Dem Simmisböfer, von Haus àus an Vieh- zucht und Milchwirtschaft gewöhnt, wurde es nicht leicht, sich auf den Weinbau umzustel- ten, von dem die Leute hierzulande fast aus- Schließlich lebten. Mehr als einmal hätte er den Pontarlier gern um Rat gefragt und von seiner Erfahrung broftiert. und er mußte manchen Fehlschlag einstecken, weil ihm der Eigensinn das Fragen verbot. Da und dort lachten die Leute wohl über ihn, wenn er et- Was, Was ihnen von Kindesbeinen an vertraut War, am verkehrten Ende anpackte, aber das dauerte nicht lange. Die Bäuerin hatte im Neuenbürgischen, in jener Gegend, wo der be- rühmte moussierende Landwein wächst, einen jungen Anverwandten, den verschrieb sich der Simmishöfer als Knecht und lernte ihm mit verbissenem Eifer alles ab, was ihm bis jetzt noch mangelte. Mit der Gründlichkeit und dem Fleiß seiner Rasse brachte er es in Jahren fleißiger Arbeit sogar dahin, daß seine Rebäcker besser gehalten waren, als die man- cher Einheimischen, die Weinstöcke standen wie Grenadiere in einer Reihe, die Stufen waren säuberlich gepflegt und von Unkraut freigehalten, und wenn Vitriol gespritzt wer- den mußte, war der Simmishöfer sicher schon ein paar Tage früher dabei als die Anderen. Kein Wunder, daß der neue Hof blühte, und daß der Herrgott solchem Fleiß seinen Segen gab. Vermehrt um Land und Vieh kam er vom Vater auf den Sohn und wiederum erwuchs ihm in Hanstöni, dem Jungbauern, ein fleißiger, tüchtiger Hoferbe, der versprach, das Seine zusammenzuhalten. Keinem im Rhônetal wäre es jetzt mehr eingefallen, über einen Simmishöfer zu lachen, das Geschlecht genoß Ansehen, aber Liebe nicht. Die Jahr- zehnte des Zusammenlebens hatten die Ver- schiedenheit ihres Blutes und Stammes nicht ändern können, sie verwischten wohl ober- flächlich das Fremde, berührten aber die Tiefe des Wesens nicht. Obgleich es im Dorf an armen Leuten bei Gott nicht mangelte, fand niemals ein Welscher Auskommen und Brot auf dem Simmishof, es sei denn in den hitzi- gen Tagen der Lese. Wiewohl die Kinder not- gedrungen die welsche Schule besuchten, war and blieb das kehlige, gemütliche Schweizer deutsch die einzige Sprache des Hofes, man betete deutsch und fluchte auch so, je nacmdem es sich schicken wollte. Das einzig Gemein- same mit dem Welschen war noch die Reli- gion und der andächtige Gang zur Kirche. Kein Wunder, daß das Kirchspiel unter sol- chen Umständen nie einen Simmishöfer zum Amtmann wählte, obwohl dieses Ehrenamt von Rechts wegen dem grogen Bauern zu- stand. Wenn die Hofleute diese Zurücksetzung als Kränkung empfanden, so verbargen sie es doch gut und taten vor Gott und den Men- schen so, als sei es ihnen gerade recht, daß sie ihre Arbeitskraft nicht teilen und zur Hälfte für Gemeindebelange einsetzen müßten. Wieder einmal war auf dem Simmishof die Weinlese im Gange. Vor Tau und Tag waren die Wagen schon von der Hofstatt gefahren. Ein Trüpplein gedingter Leserinnen mit einem Knecht fuhr unter dem Bauern zu den ent- legenen steilen Hängen des Grand Veau, wo die Arbeit mühseliger war als auf den Gemarkun- gen innerhalb der Gemeinde. Die Bäuerin aber erntete mit den Hofleuten jene Rebäcker ab, die, einstmals in Bornands Besitz, das Stammland des Hofes gebildet hatten. Zurück blieb nur der alte Gottlieb, der beim Simmis- höfer das Gnadenbrot aß und der einstmals, als fünfzehnjähriger Jungknecht, die Anfänge des Hofes erlebt hatte. Mit seinen zitterig ge- wordenen Beinen und langsam kindisch wer- dendem Sinn war er zu wenig mehr zu ge- brauchen. Nur, wenn die Weinlese jede Hand erforderte, kam seine große Stunde, in der er wieder, wie früher, selbständig für das Vieh sorgen und sich als wichtige Schaffenskraft des Hofes fühlen durfte. Die Arbeit ging zwar etwas langsam und nur unter gelegent- lichem Ausruhen und einem heimlichen Nickerchen auf der Futterkiste vor sich, aber das Vieh hat ja seine eigene Sprache und mahnte ihn aus dem dünnen Greisenschlaf mit lautem Brüllen an seine Pflicht.„Jo, jo 1 chum jo scho, Dir Sakermenter!“ brumme der alte Gottlieb und rutschte eilig von seiner Kiste. Geschäftig füllte er den Kühen Futter nach und begann dann wieder zu melken, wobei er mit zittriger, hoher Greisenstimme eine uralte Weise sang! So traf ihn danach der junge Pontarlier, der gekommen war, die Milchkannen zu holen. Als er sah, daß der Alte nicht recht vom Flecke kam, packte er gutmütig einen Melkschemel und setzte sich ohne viel Worte unter die nächste Kuh, „Vergelts Gott, Nachbar,“ sagte der Alte. halb beleidigt, halb froh um die Hilfe,„aber hängt's nachher nit an die große Glocke, sonst heißt's wieder, der Gottlieb ist für nichts mehr recht, als zum Sterben.“ „Warum nit gar, was gäb's denn da groß zu reden?“ Wehrte der Pontarlier gutmütig ab. „Du hast ja doch das Allermeiste geschafft.“ „Seine dunkeln Augen wanderten immer wie der über die Schulter hinweg in die Richtung hin, wo Gottlieb mit lautem Schimpfen einen Kuhschwanz abwehrte, der ihm beim Melken um die Ohren schlug. Mehr als einmal feuch- tete er die Lippe an, als möchte er etwas sagen. Endlich gab er sich einen Ruck. „Sag mal, Gottlieb, ist es wahr, daß das Liesebethli und der Hanstöni sich gerne sehen?“ i Der Alte antwortete nicht gleich. Das War eine ernste Sache, und der Pontarlier fragte sicher nicht so von ungefähr. a „Die Leut reden gar viel,“ machte er schließlich bedächtig und warf einen langen Blick auf den Jungen, kann schon sein, dad etwas daran ist, aber was soll das nützen?“ „Es heißt, der Hanstöni wolle heuer noch aufbieten?“. 5 5 5 5 „Eher läuft wohl die Rhéne bergwärts, Die Bäuerin gibt es nit zu.“ 2 „Nicht?“ 7 Erſatzgeſchwäͤchter Tb. Jahn verliert knapp Klubkampf geg. Tb. Germania Mannheim Anläßlich der Platzüberg an 5 mai wellen die 5 1 s Punkte aden, Gaſtgebern knapp mit bot Paul Weß⸗ l 95 ne gute Leiſtung laufzeit von 14 e Im in einer Vor⸗ e neee e e ee Nennen ef. Diaber 800m bee Staffel 1 cht komplette 400 m- waren noch bis in Pk.. Die„Turnerbündler willkommene Gäſte b 90 5 0 0 Geben enſtunden much der Uebergabe V kleines den, die an⸗ angiert hatten. Sommerſeſt Die Einzelergebniſſe: 800 m: 2. Jentzſch 2.18, ſtoßen: 3. Geil 10.42 m. ſenacker und Jentzſch je 1 32.45 m. Weitſprung: 1. We Diskus: Get ſenacker 5.80 m. 100 m: Weſch5.9 5, 2. Nie und Volz 12,2 Sekunden. Sekunder „Jakobi. Kugel⸗ 1 prung: 2. Rie⸗ Badische Mehrkampf- Meisterschaften in Pforz Auf dem Platz des TV 34 auf dem anden am Samstag und Sonntag rain zamtbadischen Mehrkampf- Meistersge- zo wie die Junioren- Meisterschaften véen en statt. Der TV 34 hatte durch Herrid- zeines Platzes die Voraussetzungen für imwandfreie Abwicklung der Kämpfe schaffen. 8. Badischer Zehnkampfmeister wurde Ru Müller vom Sc Pforzheim mit 5 372,1 Punk- den vor Albert Treiber, TV Seckenheim, mit 5 162,3 Punkten. Kurt Müller lag auch im Fünfpampf gut im Rennen, musste jedoch den Sieg dem Nordracher Paul Bieser mit 3 504,7 Punkten überlassen. Müller erreichte 3 242,2 Punkte. Im Fünfkampf der Frauen gab es einen Doppelerfolg von Mühlacker. Siegerin wWUrde Liesel Seeger mit 2 535,46 Punkten vor Eri Bäuerle mit 2 432,29 Punkten, Bei den badischen Junjlorenmeister- schaften gab es folgende Ergebnisse: 100 m: 1. Mayer, Rotweis Lörrach, 11,5 Sek. 2 Eisenlohr, TSG Heidelberg, 1% Sek. 200 m: 1 terer, SV Bietigheim Gaden,, 22,5 Sek.; 2 Mannheim, 23,9 Sek. 400 m. t. Stoll, B. 53,8 Sek.; 2. Krieg, Pforzheir- 34,4 Sek 85 Epp, Mannheim, 2,04 Min.; SGeisert, lacker, 204,2 Min. 1300 m: 1. Geisert, Mühlacker, 7 Min.; 2. Schneck, Mühlacker, 4:24, 1 Min. 3000 m: 1. Schneck. Mühlacker, 9:44, 3 Min.; 2. Bailer, Unteröbisheim, 945,1 Min. 110 m Hürden: 1. Bienstock, Mannheim, 16.5 Sek.; 2. Eisenlohr; Heidell erg 16,7 Sek. 200 m Hürden: 1. Bienstock, Mannheim, 27,5 Sek, 2. Eisen- Ohr, Heidelberg, 29,3 Sek. 44100 m: 1. TV Mühl- Iker, 47,0 Sek.; 2. SV Bietighem, 4½%4 Sek, 44400 m: l. TS 78 Heidelberg, 3:41,5 Min.; 2. SV ietigheim 1:48,99 Min, 391000 m: 1. TSG Heidelberg, 8:30,5 Min.; a. TV Mühlacker, 838,6 Min. Weitsprung: 1. Spie- Zinger, Langenbrand, 6,32 m. 2. Bossecker, Mann- neim, 6,06 m. Stabhochsprung 1. Gall, SV Pforz- heim, 3,11 m; 2. Förster, TSC Heidelberg, 2,91 m. Hochsprung: 1. Richter, Rotweif Lörrach, 1,70 m; 2. Förster, TSG Heidelberg 1,65 m. Dreisprung: I. Spieß, Langenbrand, 12,13 m 2. Rentschler, Pforz- heim, 12,056 m. Hammerwerfer 1. Cammissar, Ger- mania Karlsruhe, 46,05 m; 2. Herr, TSG Weinheim, 15,10 m. Kugelstoßen: 1. Kieselmann, TV Eutin; 5 10,98 m; 2. Cammissar, Germania Kerlsruhe, 10,63 m. Spor 1 r Bremen 14 068,5 Punkte. Der zweite Tag der Deutschen Leichtathle- tikmeisterschaften hatte mehr noch als der Eröffnungstag alle Merkmale eines Höhe- punktes der deutschen Leichtathletik Saison 1950. Als erster Höhepunkt wurde die zweite Mei- sterschaft stark gefeiert, die sich der Ober- hausener Bötefür über 110 m Hürden ii 15,4 Sek. holte. Die 80 m Hürden der weib- lichen Jugend gewann die Münchnerin Jal in 12,8 Sekunden. Uber 1000 m gab es einig Rempeleien, so daß erst nach Verhandlunger das Ergebnis bekanntgegeben werden konnte Der Beste des Feldes, Höltz(Tegeler Forst Berlin), kam durch Disqualifikation um seiner Sleg, der dem Kasseler Batienne(2:36,00 Min. zugesprochen wurde. Glänzende Leistungel gab es noch im Speerwerfen der männ. lichen Jugend durch den Kasseler Zeig mi 52,99 m und im 400- m- Lauf der männ. lichen Jugend durch den Unnaer Hannig, de die Strecke in der beachtlichen Zeit von 49, Sekunden durchlief. Der Kasseler Zeig ge. wann außer dem Speerwerfen noch der Hochsprung mit der ebenfalls beacht, 00 m: 1. Kraus, VII. München. 11,0 Sek.; 2. Wegener W Oberhausen, 11,0 Sek.; 4. Schick, Phönix Lud Ligshafen, 11,3 Sek. Speerwerfen: 1. Zeig, Hessel Cassel, 52,99 mz; 2. Pappscheh, VfB Oldenburg, 50,61 m 210 m: 1. RW Oberhausen 43,8 Sek.; 2. Preußei Trefeld, 44,9 Sek. Olympische Staffel: 1. SSV Wup Deptal, 3:89,5 Min.; 2. VfL. München 3:42.4 Min. Stab ochsprung: 1. Bötefür, RW] Oberheusen, 3,40 m; 2. tettmer, TV Straubing, 3,20 m; 4. Brämer, Hessen Dassel, 3,00 m. Fünfkampf: 1. Schaal, VfB Stuttgart, 977 P.; 2. Kahle, TV Kloppenburg, 3020 P. Mann- chafts- Fünfkampf: 1. Hamburger SV, 12 399 P.; 2. V Hamm, 12 140 P.; 3. TSV Speyer, 11 158 P.; 4. ASV Nordrach, 11 106 Punkte. Weibliche Jugend 80 m Hürden: 1. Jall, Vfi München, 12,8 Sek.; 2. Rüschmann, Neumünster, 12,9 Sek. Kugelstoßen: 1. Grünberg, Duisburg, 11,45 m; 2 Daniels, Phönix Lübeck 11,04 m; 3. Nolzen, Hessen Hersfeld, 10,91 m. Hochsprung: 1. Scganze, Eschwege. 1,50 m; 2. Müller, 1 rhaven, 1,50 m. Speerwerfen: 1. Herd, S Münster, 34,09 m; 2. Lehmann, Wetzlar, 33,27 m. 100 m: 1. Kühn, Sc Charlottenburg, 12,5 Sek.; 2. Sonntag, Preußen Krefeld, 12,5 Sek. 4100 m: 1. Schwarzweig Essen, 30,7 Sek.; 2. Hamburger SV, 51,0 Sek. Weit- sprung: 1. Massai, Preußen Krefeld, 5,22 m; 2. Da- chert, ASV Landau, 5,17 m. Diskuswerfen: 1. Merkle, 5 37,00 m; 2. Nolzen, Hessen Hersfeld 34, INI. „ Entscheidungen m Radsport Erich Bautz deutscher Stehermeister Zur Uberraschung von 25 000 Zuschauern wurde der deutsche Stehermeister Bautz Dortmund) beim Ausscheidungsrennen um ie Deutsche Steher meisterschaft hinter schweren Motoren in Wuppertal deutscher Stehermeister vor Kittsteiner und Nothdurft. Der Favorit Lohmann gab das Rennen nach 30 Runden wegen einer Erkältung auf. Schorsch siegte in Ingolstadt Die Meiers hren ein Rennen für sich i Nachdem die Ingolstädter die DRW. Werke bei sich zuhause haben, ist ihr Rundsd ecken- kurs für die deutschen Motorsportler beson- ders anziehungsfähig geworden. 100 000 Zuschauer sahen mit Ausnahme des NSU-Rennstalles die gesamte deutsche Elite am Start. In der Halbliter klasse mach- ten die Münchner Meiers ein Familienrennen Unter sich aus, denn Hans und Georg lagen dauernd Rad an Rad. Am Schluß siegte Mei- ster Georg Meier um Radlänge vor seinem Bruder Hans, der wenigstens die Genugtuung hatte, mit 100,5 Std/m die schnellste Runde zu buchen. In den übrigen Soloklassen stellten die DRW.- Fahrer die Sieger: 125-er: H. P. Mül- ler 86,2 Std/kem vor Kluge; 250er: Kluge 5,6 vor Daiker; 350-er: Siegfried Wünsche 7.2 Std/ km vor H. P. Müller. N Kübler führt bei der„Tour“ noch immer Die 15. Etappe der Tour de France gewann der Luxemburger Jean Diederich. Diederich denötigte für die 205 km lange Strecke von oulon nach Mentone 6 Stunden 45 Minu- zen und 23 Sekunden. Castelin- Frankreich am wals Zweiter vor Molior- Frankreich in Mentone ein. In der Gesamtwertung führt Immer noch Kübler-Schweiz mit emer Fahr- zeit von 100:40,90 Std. Fazigio gewann„Großen Preis der Nationen“ Der Argentinier Fangio gewann mit einem Alfa-Romeo-Wagen den„Großen Preis der Nationen“ in Genf. Zweiter wurde de Graf- kenreid(Schweiz) und Dritter Taruffi(Italien). Zwel Fahrer, Farina und Villoresi, stürzten gegen Ende des Rennens an der Außenseite der Bahn: Villoresi erlitt dabei, wie von der Leitung des Rennens mitgeteilt wurde, schwere Verletzungen. Farina wurde leicht verletzt. Deutschland siegte gegen Osterreich Der österreichisch- deutsche Länderkampf im Lach 4 Minuten am Heins Rechte Nach einer ausgeglichenen ersten Runde in N dem Kampf um die Deutsche Schwergewichte meisterschaft zwischen dem Titelverteidiger Hein ten Hoff, 97,3 kg, und Wilson Kohlbre. cher, 97,9 kg, gelang es ten Hoff in der ersten Minute der zweiten Runde mit einer Klassisch geschlagenen harten Rechten, die genau mit voller Wucht zum Kinn durchkam, Seinen Titel zu behalten. Kohlbrecher war weit über die Zeit aus. Gleich mit dem Gongschlag ging der Titel- Verteidiger überraschenderweise nach vorn und lieg Kohlbrecher an seine weit vorge- streckte Linke auflaufen. Kohlbrecher ver- suchte die Linke zu unterlaufen, um dann Selbst mit einer Linken einige Male durch- zukommen. Ten Hoff bewahrte die Ruhe. Er beherrschte die Situation. Kurz vor Ende der ersten Runde landete er seine erste Rechte. In der zweiten Runde kam dann ganz über. raschend das schnelle Ende. Ten Hoff trieb Kohlbrecher vor sich her, die Rechte hart àm Körper angewinkelt, die Linke lang vorge⸗ streckt. Plötzlich zuckte seine Rechte heraus aus Ger Schulter geschlagen trifft sie Kohl. brecher genau auf die Kinnspitze. Wie ein ge. fällter Baum schlägt Kohlbrecher lang hin und fällt Vollendeter schwer auf den Hinterkopf. Ein klassischer k.. Der Herausfor- derer rührt sich nicht. Nispel zählt bis zehn, ohne daß Kohlbrecher sich einmal bewegt. Ten Hoff und Kohlbrechers Sekundanten tra- gen den immer noch unbeweglichen Kohl. brecher in seine Ecke. Tosender Jubel für ten Hoffs große Meisterleistung! Zweifelhafter k.o.-Sieg Müllers Der bisher in Deutschland ungeschlagene US-Halbschwergewichtler Stribling verlor in Köln nach einer stark umstrittenen Entschei- dung des Ringrichters Rosen(Köln) in der dritten Runde durch k.o.-Sieg gegen den deut- schen Ex-Mittelgewichtsmeister Peter Mülle (Köln), In den beiden ersten Runden kam be Stribling die überlegene Reichweite zur Ge, dung, gegen die Müller nur schlecht ankam m der dritten Runde konnte Peter Müller cdann Stribling überraschend am Ring fest. nageln und durch mehrere Kopftreffer, dard rtnter auf die Halsschlagader, zu Boden brin- zen. Stribling kam bei sieben wieder auf dis Knie und stand bei neun. Als Müller aus des neutralen Ecke auf Stribling zustürzte, um weiter zu kämpfen, wies Ringrichter Rosen Müller mit dem Bemerken zurück, daß de Kampf beendet sei. Unter heftigen Protesten des Publikums und anwesender Boxexperten wurde über den Lautsprecher erklärt, daß fü die Entscheidung„k. o. in der dritten Runde“ der Ringrichter allein verantwortlich S Der Sportausschuß fällte aber folgendes „Der Rampf Peter Müller— Ken Urteil: Stripling wird für ungültig erklärt, da es sich mur um einen Scheinkampf handelte. Die Kampfbörse Striblings wird gesperrt und Stribling für alle deutschen Ringe disquali- ichter Rosen wurde für ein hal- fiziert. Ring errt.“ Schon vor dem Kamp! bes Jahr ge war dem Spor in der dritten Runde K. Die genaue Beobachtung des Müller werden soll. Rampfverlaufs rechtfertigte den Verdacht der Schiebung. a Der deutsche Bantamgewichts mei- ster Hans Schömig verteidigte am Samstag: abend in Hannover vor nur 2000 Zuschauerg seinen Titel gegen Walter Timbach-Erefeld erfolg gusschuß zu Ohren gekommen, daß der Rampf vorzeitig enden und Peter O.-Sieger Diskus ten: 1. Balireich, Mannheim, 23,06 m; 2. 5 1 25 3 ich. Schömigs Punktsieg fiel über- erde deen 20,50 15 Send en 7. Menne lichen Leistung von 1,75 m. Sandbahnrennen konnte von den ae legen aus. 85 auberbischofsheim, 45,92 m; 2. Vierneisel, Wert- 8 5 5 7 d ahrer it 20! 8 1 9053 österreichi- 1 N Die Einzelergebnisse: Fahrern mit 20 Punkten vor ihren ôsterr heim, 42,24 m. 10 15 311 5 8 5 8 0 schen Kollegen mit 15 Funkten in 18 5 Deutschlands Jugend zeigte piskus: 1. Schrader Blumenthal, 3850 mr g. Brauen e 5 1295 1 9885 1 5 t e e ver. ve 3 8 öniz Ludwigshe„ 39,20 m; 3. Zeig, Hesse Stellte N daß 8 Se ines Deutsel liegen 2 sehr gute sportliche Leistungen Neassel, b 5 Ohofen, RW Ober Manchen mit einem Rundendurchschnift von meisters mit 6 Punkten vor 15 1 5 Zu einem über Erwarten großen sportlichen pee f V Stuttgart, 9,22 55 16 u kirürdlen: 1 103.1 std dem einen neuen Bahnrekord in der(5 Punkte), Schulz-Berlin(4 Funlete) und Sie- ir; Ereignis gestalteten sich die Deutschen Leicht- Götefür RW Oberhausen, 15,4 Sek.; 2. Maler, VII 50-cem-Klasse auf. belhoff- Dortmund(3 Pur Voggenreiter le. Athletik-Jugendmeisterschaften, die am Sams- München, 15,4 Sek. 100 m: e 185 2 8 f gewann seine sämtlichen Laufe es las und Sonntag im Südpfalz- Stadion in Lan- 1 e eee e e 1 e 8 lau ausgetragen wurden, Die jungen Sportler zen, Düsseldork, 13,09. 400 m: 1. Hannig, 07 Unng Das Wiener Handballteam vom Polizei- Necker Bote Südd Helmatskltang für Dae V. bewiesen in fairen Kämpfen, daß sie wWwürdis 15 5 5 e eee sportverein Wien mußte sich bei seinem letz- e N e e 1 Fade 8 die Reihe ihrer großen sportlichen Vorblider 1 och rung 1. Zeig, Hessen Kassel ter Spiel auf deut m Boden in Freilassing Druck und Verlag: Buchdruckerel(8. immermaan(babes ui lortsetzen. 75 In 2. v. Bekartsberg, 1380. Frankfurt, 11 m Von den Bayern 14:8 geschlagen geben. A ee an nen oe e — Akts annheim: Olstraße 58. Fernsprecher 7 §o er Schluß Verla 1 Gebäudeverſicherungsumlage. MNim 8 3 1 Der erſte Teilbetr 5 3 2 5 170 D e Teilbetrag der Gebäudeverſicherungsumlage fil das Kalenderjahr 1949 iſt ſeit 15. Juni 1950 zur Zahlung 5 5 fällig. Die mit hohen Koſten verbundene Zwangs voflftretu 85 7 N Anzüge, zweireihig DM. 68.00 fad den e bevor; ſie kann bei dringender Notlag; m 8 g nur durch ſofortiges Einreichen eines begründeten Stundung; pe opens 78.00 geſuches abgewendet werden. Eine beſondere Mahnung jedes d SpfECH Stunde Sommerjoppen, weiß Leinen 19.50 f erfolgt nicht. Die Schuldner, die mit ihrer Zahn 5 Her oieheien i ung auf die Amlage aus den Jahren 1947 und 1943 no WIiSder gufgenom Ne. 0 Rinctsr Polch giden f 5 9 5 988 5 ſind, werden hiermit nochmals zur Zahlung auf, 5 85 f„. l. n a Badehosen. 1.30 8* Wei auge gab! 5 Zahnarzt Or. Selnmann Kinder-Budecnzüge 2.20 lite Zahlungen T . 3 8 N 1.90 Es wird auf die nachſtehenden ſtädtiſchen Gefälle, die zu 8 kelbe In teirseg 8 Zahlung fällig ſind, hingewieſen: n f a ee 3.50 15. 4. 1950 Aufräumungsabgabe 1949 und 1950 1. E 5 N 0 J Damenhemden 0 2.00 1 5. 1950 Grundſteuer, 1. Viertel 1 e ereins⸗ A len 8 6. 1950 Gebäudeverſicherungsumlage 1949 5 g 1 5 15. 6. 1950 Hundeſteuer, 1. Drittel 1950 N 5 15. 7. 1950 Zins⸗ und Tilgungsraten aus Kaufgeldern un Turnerbund„Jahn“. Morgen Dienstag 21 Uhr Turnrats- 8 Wa e e h 5 wee 1 Sitzung im„Kaiserhof“. g 15. 7. 1950 die Erbbauzinſen, 1. Halbjahr 1950. i 15.7.1950 die Gartenpachtzinſen 1950 5 e 5— f 20. 7. 1950 Getränkeſteuer und Speiſeeisabgabe bis einſchk 6 Textilwaren/ Seckenheim, Meersburgerstr. 33 Juni 1950 D 72 B. Zimmer Ei f 1.8. 1950 Vergnügungsſteuer bis einſchließlich Juli 1950 de 1 Ine 1.8. 1950 Benützungsgebühren 0 8 8 1. 8. 1950 Gebühren und Strafen für Juli 1950„ zu vermieten. 5 N 5 12 9 5 1.8. 1950 Schulgelder der höheren Lehranstalten, die Rate Zu erfr. in der Geschiäftsst. d. Bl. ANZEIGE 5 5 5 ö De 8 für Juni und Juli 1950 1 55 l R 5 3 3, i f Hennen Sie schon D 5. 8. 1950 Nachtrag zu den Gewerbeſteuer⸗Vorauszahlunges 20 1 wasserdichte Decke. 8 den Freund vun Schriese 6 880 e Unit b i 0 115 8 8 585 r 1 5 d 15. 8. 1950 1 zu den Gewerbeſteuer⸗Vorauszahlunge! Damen-Regenm ante!% N 950 1 . EI 1 N r ab Mannheim-Friedrichsbrücke und bringt Sie in 15.8. 1950 Gewerbeſteuervorauszahlung 3. jert 9509 9 5 Sean 1 e Heimatzeitung das liebliche Schriesheimer Tal bis zum herrlichen Wald- 15. 8. 1950 e 2 1 3. e 1900 8 en Belohnun f in der Ge- 18 immer schwimmbad. Zustieg in Neugstheim 14.02 Uhr, in Secken-“ 15.8. 1950 Hundeſten 2 8 ittel 1950 B. Schäitsstelle ds. Bl. 8 i beim(Rathaus) 44.07 Uhr. 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